Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. AZustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Creisliste Nr. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 163 Freitag, den 12. Oktober 1951 3.51. Jahrgaus — Feind liest mit Von Günther Scholz „Den bisher schwersten Schlag gegen das Ansehen unseres Staates“ nannte Bundes- Kanzler Adenauer die sozialdemokratische Freue des Amtsgehilfen Kaiser, der für sei- nen Partei-Chef Dr. Schumacher mehr als 15 Monate lang Regierungsakten„besorgte“. Allerdings handelt es sich nur um Dokumente, deren Vervielfältigung der von Kaiser be- dienten Maschine anvertraut wurde, um Mi- hister, Staatssekretäre und hohe Beamte auch Schriftlich mit all dem zu versehen, was aus Kabinettssitzungen für den Dienstgebrauch wichtig oder für ihre speziellen Aufgaben Wissenswert war. Die Staatsgeheimnisse, die der Kanzler seinen Ministern vorenthält— und das sind nach deren oft gehörten Klagen sehr viele— erfuhr natürlich auch Amtsgehilfe Kaiser nicht. Immerhin schienen selbst dem kranzösischen Geheimdienst die vervielfältig- ten Kabinettsprotokolle interessant genug, um dür monatlich 800 DM zu zahlen, und seit mem halben Jahr Dr. Schumacher damit nes der bis dahin für ihn bestimmten zwei Kemplare zu entziehen. Zu diesen Aussagen des verhafteten Amts- gehilfen und des Beueler SPD- Stadtverord- neten Siegel, der die Dokumente dem Opposi- tionsführer auf den Schreibtisch legte und die paketweise Lieferung nach Mainz besorgte, Soll nun Dr. Schumacher selbst vernommen werden; nach längerem Zögern hat er sich unter dem Druck der öffentlichen Meinung endlich bereit erklärt, der Bonner Staats- anwaltschaft Auskünfte zu erteilen, nachdem er sich zunächst hinter seiner Abgeordneten- Immunität verschanzen und auch seine Sekre- tärin hinter ihr verbergen wollte. Dag Schu- macher von der Unrechtmäßigkeit des Doku- mentenlerwerbs wußte, scheint nicht zweifel- haft; denn Genosse Siegel konnte sich genau daran erinnern, daß er einmal, just an Dr. Schumachers Geburtstag, die Papiere dem Geburtstagskind persönlich überreichen durfte. Ubrigens beherbergt Siegel den sozialdemo- kratischen Vorsitzenden des Haushaltsaus- schusses im Bundéstag, Schöttle, in Beuel als Aintermieter. Diese Arabeske am Rande be- deutet allerdings nicht, daß Schöttle oder Dr. Schumacher tatsächlich davon wissen, mit welchem finanziellen Nutzen Siegel seine anientreue auch anderweitig aus wertete, und es wird kaum nachzuweisen sein, ob etwa die SpD-Führung selbst Bestechungsgelder auf- gewandt hat. Vielleicht kann sie tatsächlich der bedin- gungslosen Gefolgschaft ihrer Anhänger 80 Sicher Sein, daß diese„für die Idee“ jedes Opfer bringen und selbst drohende Gefäng- nismauern nicht fürchten, wenn es darum geht, ihrem Führer zu dienen. Der von der DU beantragte Untersuchungsausschuß wird darüber noch nähere Aufklärung bringen. Es kann auch sein, daß sich in anderen Ressorts noch ähnliche Vorfälle ereignen, da die CDV kestgestellt hat, daß von den Bundesbedien- steten acht Prozent der CDU und rund 30 Prozent der SpD angehören. Die Sp bezeichnet sich als konstruktive Opposition, der der Schutz der demokrati- schen Ordnung oberstes Gesetz ist. Unter die- sem Gesichtspunkt ist es auch 2zu verstehen, daßz die Aufdeckung der Dokumenten-Affäre im Bundeskanzleramt zunächst heillose Ver- Wirrung in ibren Reihen gestiftet und zu zahlreichen einander widersprechenden Erklä- 5 geführt hat. Sie fand„als einzig wich- tige Tatsache“ heraus, daß der französische Geheimdienst den Bundeskanzler bespitzele, vergaß; aber, daß es die gleichen— sozial- demokratischen— Spitzel waren. die vorher schon den SPD-Vorsitzenden bedienten. Au- Berdem handelt es sich nach sozialdemokra- scher Ansicht nur um eine Bagatelle gegen- über„dem Sumpf an Korruption und Beste- chung des Platow Skandals“, in den aller- höchste Regierungsmitslieder verwickelt seien. Sie erwähnte nicht, daß auch dieser vor zwei Ulonaten bekannt gewordene Fall auf Ver- mlassung von Bundeskanzler Adenauer selbst Sufgedeckt und untersucht wurde. Dr. den- auer bestreitet, daß„entscheidende Peg nen in Verbindung mit Platow“ gestanden haben und teilte seiner Fraktion mit, daß die Un- tersuchungen in acht Fällen Bestechungs- verdacht ergeben und zur Suspension und Be- urlaubung der Betreffenden bis zur gericht chen Entscheidung gefüht hatten. So wird es wahrscheinlich zwei Untersu- chungsausschüsse geben, die sich monatelang, Ahnlich dem„Spiegel“ Ausschuß, um die poli- tische Aufklärung und leider auch um die Parteipolitische Aufwertung der Skandale be- mühen werden, die im Grunde nur die 8 DSteonendelegauon reist hegebentals nach Bonn Iiterview mit Sprecher der Ost-CDU— Aus- schußberatungen über Volkskammer-Beschluß Bonn(UP). Führende Abgeordnete des deutschen Bundestages rechnen mit der Mög- chkeit, daß die Volkskammer der sSowzeti- schen Besatzungszone eine Delegation für gesamtdeutsche Beratungen wählt und nach Bonn zur Aufnahme von Besprechungen mit Vertretern des Bundestages entsendet. Ein Mitglied des Hauptvorstandes der Ost- SD hatte in Berlin in einem Gespräch mit der United Press angedeutet, daß die Dele- gierten der Volkskammer gegebenenfalls nach Bonn reisen würden. Mitglieder des Bundes- tags ausschusses für gesamtdeutsche Fragen Jer die neuen Vorschläge Grotewohls erör- terte— haben bereits mit verantwortlichen Vertretern der Bundesregierung eine solche Eyentualität diskutiert. In Kreisen des Bundestages scheint man sich darüber klar zu sein, daß der Besuch iner solchen Abordnung schlecht ignoriert werden könnte. Da gesamtdeutsche Beratun- gen„als Instanz“ von Bonn abgelehnt wer- den, ehe nicht über die Frage der freien Wah- len entschieden ist, bliebe nur die Wahl zwi- schen Nichtanhören, dem einmaligen Ge- spräch, oder dem Anhören, ohne eine eigene Stellungnahme abzugeben. Im Ausschuß für gesamtdeutsche Fragen liegen Nachrichten vor, daß die Ostzone mög- ſicher weise an die Entsendung der stellver- tretenden Ministerpräsidenten Otto Nuschke und Loch(Ost-LpD) und anderer„Verständi- gungspolitiker“ denkt. Der Ausschuß kam au der Auffassung, daß es der Volkskammer zu- nächst mehr suf die„gesamtdeutschen Be- ratungen“, als auf die Abhaltung freier Wah- len ankomme, Die neue Formulierung der Volkskammer, in der sie„die Erwartung“ ausspricht, daß der Bundeskanzler seine Ver- handlungen mit den Alliierten einstelle, Wird als Abrücken von der ursprünglich schärferen Forderung nach Abbruch dieser Beratungen angesehen. Der neue Beschluß der Volkskammer 18t dem Bundestags präsidenten durch einen Son- derkurier übergeben worden. Der Präsident Ger Volkskammer, Dieckmann, hat Ehlers in einem Begleitschreiben gebeten, den Beschluß dem Bundestag möglichst zur Kermtnis zu bringen. Bes preghungen beim Kanzler Bundeskanzler Adenauer hat die Fraktions- Vorsitzenden der EKoalitionsparteien kurzfri- stig zu einer Besprechung zu sich gebeten. Auch fand eine Aussprache mit dem Beauf- tragten der Evangelischen Kirche bei der Bun- desregierung, Superintendent Dr. Kunst, statt. Beide Zusammenkünfte galten nach Ansicht inkormierter Kreise in der Hauptsache dem Problem der gesamtdeutschen Fragen und der Haltung der Bundesregierung zur Grotewohl- Erklärung. Der erste Vorsitzende des BHE, Waldemar Kraft, und andere Mitglieder des BHE-Vor- standes wurden von Bundeskanzler Dr. Aden- auer ebenfalls zu einer informatorischen Aus- Sprache über Fragen der Wiederbewaffnung urid der gesamtdeutschen Gespräche empfan- gem. Ven den Mitgliedern des BHE-Vorstan- der warde die Frage der Oder-Neiße-Linie Ddertrt. In führenden Kreisen dieser Partei vertritt mam Hinsichtlich der Grotewohl-Vor- Schne de Naas gririg, ds„ dem Osten liesmal ernst mit den gesamtdeutschen Wan- en sei. Adenauer bei MecCloy Der Bundeskanzler und der US-Hochkom- nissar MecCloy trafen im Wohnsitz Melos zei Bonn bei einer privaten Gesellschaft des gochkommissars zu einer Aussprache zusam- nen. Beamte der amerikanischen Hochkom- mission hatten am gleichen Tage bekanntge- geben, daß MecCloy seinen Wohnsitz nun von Zad Homburg bei Frankfurt endgültig nach gad Godesberg verlegt habe. In politischen Freisen wird angenommen, daß der Kanzler ind Mecloy trotz des rein privaten Charak- ers der Einladung Gelegenheit zu einer Er- zrterung aller jener Fragen Hatten, die in den Setzten Tagen im Vordergrund ihrer Bespre- mungen mit den anderen Hochkommissaren stariden. 1. Zwischen Hechkommissar Mecloy und Ver- retern des DGB wurden aktuelle Wirtschaft- iche und politische Fragen in einer vierein- galbstündigen Aussprache erörtert. An den Besprechungen nahmen von deutscher Seite Jer DGB-Vorsitzende Fette, der stellvertre- teride DGB-Vorsitzende Reuter und die Bun- desvorstandsmitglieder Richter und Rosen- berg teil. Erhard: Es gibt 20 Zentner Kohle Bundestag setzt Haushaitdebatte fort Scharfer Protest gegen Post-Zensur BO an(UP). Bundeswirtschaftsminister Er- hard erklärte sich vor dem Bundestag voll verantwortlich für die Bonner Wirtschafts- politik. Er versicherte bei der zweiten Lesung des Haushalts seines Ministeriums erneut, daß trotz der angespannten Kohlenlage in diesem Winter jedem Haushalt 20 Zentner Kohle zugeteilt würden. Zu dem Vorwurf der SPD, die Wirtschafts- politik einschließlich des Bundes wirtschafts- ministers sei ein soziales Argernis“ sagte Er- hard, die Löhne seien seit dem ersten halben Jahf 1951 um 12 Prozent mehr gestiegen als die Preise. Die Bundesrepublik habe von den europäischen Ländern, mit Ausnahme der Schweiz, die stärkste Steigerung der Real- löhne zu verzeichnen. Das enorme Anwachsen des Außenhandels habe zu einer günstigen Devisenlage geführt. Der von der Europài- schen Zahlungsunion zur Verfügung gestellte Kredit von 500 Millionen Dollar sei gegen- wärtig nur mit 170. Millionen Dollar in An- spruch genommen. Der Dollar-Bestand bei der Bank deutscher Länder belaufe sich auf 400 Millionen, die Außenstände der Bundesrepu- blik auf 550 Millionen Dollar. Der CDU-Ab- geordnete Etzel sagte, im Bundesgebiet seien zur Zeit eine Million Menschen mehr in Ar- beit und Brot als 1938. Abg. Kreyssig hatte für die SpD erklärt, es gäbe 1,5 Millionen Arbeitslose zu viel in der Bundesrepublik und„einen zu wenig, nämlich den Bundes- Wirtschaftsminister“. Der Etat für das Bundeswirtschaftsministe- rium wurde ebenso wie die Haushalte der Mi- Nisterien für Wohnungsbau, für gesamt- richte angehen. Es dürfte allerdings schon jetzt feststehen, daß der Protokolldiebstahl im Bundeskanzleramt mit Wissen des Opposi- tionsführers und unter Begünstigung einer Besatzungsmacht politisch ungleich Wicntiger ist, als die Zuwendungen, die der mabhän- gige Platow zur Versorgung seiner allen Par- teien angehörenden Informationskunden an einige Beamte gemacht hat. Dr. Schumacher dürfte dabei der Beweis zufallen, wie er die These, daß der politische Zweck die Mittel heilige, trotz des unrühmlichen Endes der NS-Diktatur mit echter demokratischer Ge- sinnung vereinbaren Will.. deutsche Fragen und für Verkehr in zweiter Lesung von der Mehrheit des Hauses gebilligt. Den Besatzungskostenhaushalt nahm der Bun- destag lediglich zur Kenntnis, ohne den Aus- gaben, die sich insgesamt auf etwa 7,4 Milliar- den DM belaufen werden, zuzustimmen. Der Rompromißvorschlag des Vermittlungs- ausschusses, wonach der Bund 27 Prozent der Ländereinnahmen aus den Einkommen- und Körperschaftssteuern beanspruchen kann, wurde angenommen. Der Bundestag verwahrte sich scharf gegen die Uberwachung von Ferngesprächen und die Zensur von Postsachen durch Besatzungs- Stellen. In einem gegen nur wenige Stimmen gebilligten Antrag wurde Buncteskanzler und Außenminister Dr. Adenauer aufgefordert, bei den Hochkommissaren unverzüglich die Ein- stellung dieser Kontrollen zu Verlangen. Die Uberwachung von Parteien, Abgeordneten, Gewerkschaften und anderer deutscher Stellen durch Besatzungsbehörden ist nach Ansicht der Sprecher aller Fraktionen Weder für die- Sicherheit der alliierten Truppen notwendig noch mit dem Grundgesetz und dem Besat- zungsstatut zu vereinbaren. Ein Zentrumsantrag, Dotationen und Ge- schenke aus der Nazizeit zurückzuerstatten Oder dem Lastenausgleichsfonds zu übertra- gen, wurde der Bundesregierung zur Uber⸗ prüfung überwiesen, Zur Tagesordnung ging der Bundestag über, als ein kommunistischer Abgeordneter die Enteignung der Grundstoff indüstrien und deren Uberprüfung in die Hand des Volkes beantragte. Der Bundestag beschloß ferner, den Fal Platow und den Diebstahl von Dokumenten zus dem Bundeskanzleramt parlamentarisch Untersuchen zu lassen. Die Anträge der SPD und CDU/ CSU auf Bildung von Unter- süchungsausschüssen wurden vom Plenum ge- Pilligt. 5 f Grenzschutz bewächt Palais Schauburg Beamte des Bundesgrenzschutzes übernah- men erstmalig die Wachen am Palais Schaum- burg, dem Amtssitz des Bundeskanzlers, die bisher Von der örtlichen Polizei gestellt Wur- den. Vom Augenblick der Ubernahme an würden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Alle Beamten, Angestellten des Bundeskanz- leramtes und Journalisten haben sich bereits am Parkeingang auszuweisen. An- und Ab- transport der neuen Wachen, die Revolver und Maschinenpistolen tragen, erfolgt mit leichten Straßenpanzer wagen. 5 Innen- und Finanzhaushalt genehmigt Lebhafte Debatte im Bundestag— Für und wider die Monarchie BOnn(UP). Zu einer scharfen Auseinan- dersetzung über die Frage Monarchie oder Republik, kam es am Mittwoch im Bundes- tag anläßlich der zweiten Lesung des Haus- halts des Bundesinnen ministeriums. Bei der Beratung des Abschnitts„Verfassungsschutz“ warnte der SPD-Abgeordnete Professor Berg- strässer vor monarchistischen Bestrebungen, die eine Gefahr für den Bestand der Bun- desrepublik darstellten. Er kritisierte die An- wesenheit von Bundesministern bei der Be- erdigung des ehemaligen Kronprinzen und bei der Welfenhochzeit. Dr. von Merkatz(DP) bekannte sich„mit ganzem Herzen“ zur Mo- narchie. Ein solches Bekenntnis stehe nicht im Gegensatz zum Geist des Grundgesetzes. Die Geschichte habe bewiesen, daß die mo- narchistische Demokratie in Zeiten der Not stärker gewesen sei, als die republikanische Demokratie. Die Forderung der SPD, den Bundeskanzler zur Stellungnahme in dieser Frage herbeizurufen, wurde von der Mehr- heit des Hauses abgelehnt. Der Haushalt des Bundesinnenministers wurde nach mehr als vierstündiger Debatte in zweiter Lesung gegen die Stimmen der hat sich im wesentlichen wegen der Ausga- ben für den Bundesgrenzschutz von 86 Mil- SPD und KPD gebilligt. Der Zuschußbedarf lionen DM im Vorjahr auf 241 Millionen DM erhöht. Der SPD-Abgeordnete Menzel er- Klärte hierzu, solange der Bundesinnenmini- ster im Bundesgrenzschutz Soldaten und nicht Polizisten heranbilde, könne die SPD dem Haushalt nicht zustimmen. Menzel kritisierte ferner die Personalpolitik des Bundesinnen- ministers, die zwangsläufig zum Absingen von Naziliedern durch Bundesgrenzschutz- angehörige führen müsse. Bundesinnenminister Lehr versicherte dem- gegenüber, die Ausbildung erfolge nach rein Polizeilichen Gesichtspunkten. Die Heranzie- hung von ehemaligen Wehrmachtsoffizieren mit Erfahrung in der Führung von motorisier- ten Einheiten sei aus technischen Gründen notwendig gewesen. Die Tatsache, daß ein Grenzschutzpolizist auf eineinhalb Kilometer Grenze komme, mache die Kasernierung und die konzentrierte Verwendung an Gefahren- punkten notwendig. Der Sprecher der CDU meinte, der Bundesinnenminister habe in der Abwehr des Eommunismus im Bundesgebiet seine starke demokratische Haltung unter 880 Weils gestellt. In der gleichen Sitzung billigte die Mehrheit des Bundestages den Haushalt des Bundes- finanzministers. Minister Schäffer betonte er- neut die gemeinsame Verpflichtung der Bun- desregierung und des Parlaments, den Bun- deshaushalt auszugleichen. Für die FDP hatte Dr. Wellhausen die Länder wegen mangelnder Unterstützung des Finanzministers Kritisiert. Er Warf Schäffer jedoch vor, mit der Auf- Wandsteuer die Bevölkerung unnötig beun- ruhigt zu haben. Der Sprecher des Zentrums sagte dazu, neue Steuerpläne seien nicht not- wendig, wenn die bestehenden Steuern straffer eingetrieben und Steuervergehen verhindert Würden. Von seiten der SpD wurde der Bun- des Branntwein Monopolverwaltung eigen- mächtiges Verhalten vorgeworfen. Mit dem Ziel einer deutschen Beteiligung an dem amerikanischen kulturellen Austausch- Programm hat der Bundestag die Bundes- regierung aufgefordert, 100 Persönlichkeiten alls den USA nach Deutschland einzuladen. Ein Gesetz über die Zahlung von Pflege- geldern an Zivilblinde sei in Vorbereitung und werde den gesetzgebenden Körperschaf- ten in Kürze zugehen, teilte ein Sprecher des Bundesinnen ministeriums dem Bundestag Mit. DFP SS Autobahngebühr Die Bundesfraktion der Deutschen Partei hat einstimmig beschlossen, die von der Bun- desregierung gebilligte Autobahngebühr und die Vorlage einer Kufwandsteuer in der ge- genwärtigen Form Abzulehnen. Gleichzeitig schlägt die Deutsche Partei zum Ausgleich des Haushaltes eine Erhöhung der Totosteuer um zehn Prozent und eine Senkung der Besat- zungskosten vor. Die Fraktion der Deutschen Partei vertritt die Auffassung, daß der höchst mögliche Grad der steuerlichen Belastung des Volksvermögens und des Volkseinkommess bereits überschritten sei. Jede weitere Bela- stung sei daher mit schweren Schäden für die Volkswirtschaft verbunden. Die Ablehnung der Autobahngebühr und der Aufwandsteuer durch die DP-Fraktion läßt die Aussichten auf eine Mehrheit im Bundestag für diese beiden Vorlagen Weiter schwinden. Ruch die Opposition wird nach den bisherigen Erklärungen den beiden Ge- setzen ihre Zustimmung versagen, Ohne die Stimmen der Deutschen Partei dürfte sich aber die erforderliche Mehrheit im Regie- rungslager kaum finden lassen. 7 Der„tschechische Freiheitszug“ der vor kurzem über die tschechoslowakisch- bayrische Grenze durchbrach“, ist von den UsS-Behör- den in Deutschland an die Tschechoslowakei zurückgegeben worden. 5 5 General Collins, der Stabschef der U8= Armee, der sich zur Zeit bei den Manövern in Deutschland aufhält, wird dem jugosla- wischen Staatschef, Marschall Tito, einen Besuch abstatten. 5 3 5 0 1 Sachverständige sollen Entwürfe ausarbeiten Etwa sechs Einzelverträge mit Bonn— Hoch- kommissare und Bundeskanzler verhandeln weiter Bonn(UP). Die Hochkommissare und Bun- deskanzler Dr. Adenauer beschlossen am Mittwoch, einem Ausschuß von Sachverstän- digen die Ausarbeitung von Entwürfen für vertragliche Vereinbarungen zwischen den Westmächten und der Bundesrepublik zu übertragen. Die vier Gesprächspartner kamen im Ver- lauf der über dreistündigen Sitzung ferner überein, ihre Beratungen in der nächsten Woche fortzusetzen. Uber die Konferenz am Mittwoch berichtet ein Kommuniqué, daß die Hochkommissare und der Bundeskanzler die bisherigen Fortschritte der Beratungen Seprüft und eine Reihe von wichtigen Fra- gen erörtert hätten. Die mit der Ausarbei- tung von Vertragsentwürfen beauftragten Sachverständigen sollen ihre Arbeiten sofort aufnehmen und die Textentwürfe dann dem Kanzler und den Hochkommissaren zuleiten. In alliierten Kreisen hält man es für mög- lich, daß noch drei oder vier weitere Bespre- chungen des Bundeskanzlers mit den Hoch- kommissaren erforderlich werden, ehe alle noch schwebenden Fragen geklärt sind. Un- geachtet der gegenwärtig noch offenen Pro- bleme— über deren Charakter strengstes Stillschweigen bewahrt wird— sollen die Experten bereits mit der Ausarbeitung der Vertr. entwürfe beginnen. In Kreisen der französischen Hochkommission rechnet man mit rund sechs bis sieben Einzelverträgen, in denen die künftige Stellung der Bundes- republik nach der Ablösung des Besatzungs- statuts geregelt werden soll. Ein gemeinsa- mer deutsch- alliierter Lenkungsausschuß soll die Arbeiten der technischen Sachverständi- gen koordinieren und überwachen. Er tritt schon am Freitag das erste Mal zusammen und wird wahrscheinlich aus den politischen Beratern der Hochkommissare und Staats- sekretär Hallstein gebildet. Der britische Hochkommissar, Sir Ivone Kirkpatrick ist am Mittwoch aus London Wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Wiederherstellung der Selbstbestimmung Die Bundesrepublik erwarte von den zur Zeit geführten Verhandlungen mit den drei Westlichen Alliierten vor allem die Wieder- herstellung der Selbstbestimmung, erklärte Staatssekretär Hallstein in einem Vortrag über den Bayrischen Rundfunk. Mit dem demokra- tischen Gedanken in Deutschland müsse ernst gemacht und der Besatzungszustand beendet Werden, Hallstein stellte die Frage, ob wirk- dich noch ein Deutscher glaube, man könne sich in der Welt von heute mit unseren Be- kürchtungen und unseren Hoffnungen in alt- modischem Sinne souverän gebärden und eine Politik betreiben, die an ein Biedermeier- Zeitalter erinnere, Hallstein erklärte:„Die europäische Idee ist eine Realität. Ich nenne sie absichtlich eine Realität, denn Realitäten sind im politischen Leben nicht nur wirtschaftliche Interessen and Panzer oder militärische Macht im allge- meinen, oder jene Macht, die aus Bündnissen fließt. Realitäten sind auch die Hoffnungen und Verlangen der Völker, ihre Zukunft schö- ger zu gestalten als ihre Gegenwart“. Eine weitere Gegebenheit sieht der Staatssekretär in der Zweiteilung der Welt, und zwar in eine freiheitliche, deren stärkstes Kraftzentrum die SA seien, und eine totalitäre, die sich um die Sowjetunion gruppiere. Diese Tatsache sei von einer schneidenden Realität, da die geo- graphische Grenze, die beide Welten trenne, mitten durch Deutschland führe.„Die Außen- Politik der Bundesrepublik steht damit im Zeichen der wichtigsten Vorgänge seit ihrem Bestehen.“ Dr. Schumacher belastet Rettenmaier Die Verlesung des Vernehmungsprotokolls Stuttgart((b). In der zur Zeit vor dem Schwurgericht Stuttgart stattfindenden Verhandlung gegen den früheren Lagerälte- sten im Konzentrationslager Flossenbürg, Wilhelm Rettenmaier, ist das Protokoll über die Vernehmung des SPD- Vorsitzenden Dr. Kurt Schumacher verlesen worden. Dr. Schu- macher war im September 1939 aus dem KZ Dachau nach Flossenbürg gebracht worden und dort längere Zeit inhaftiert. Dr. Schu- macher sagte aus, Rettenmaier sei als ein- Ziger Häftling berechtigt gewesen, im Lager mit einem Stock oder einem Prügel herum zulaufen, Dr. Schumacher erklärte, die S8 habe auf Rettenmaiers Veranlassung hin des öfteren die Häftlinge strafexerzieren lassen, Wobei diese sehr schikaniert worden seien. Er habe allerdings nicht persönlich gesehen, daß der Angelrlagte einen Häftling mißhan- delt habe, doch sei dieser im ganzen Lager Als gewalttätig bekannt gewesen. Vor Gericht wurde außerdem das Proto- koll über die Vernehmung des ehemaligen SS-Oberscharführers Schirner verlesen, der Im Rz Flossenbürg einen Posten bekleidete. Schirner war deshalb schon vor längerer Zeit zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wor- den. Zur Zeit befindet er sich wegen einer Weiteren Anklage in Unteèrsuchungshaft in Hamburg. Schirner sagte bei seiner Verneh- mung aus, Rettenmaier habe sich stets be- müht, für die Gefangenen besseres Essen zu bekommen, Er habe Rettenmaier nie jeman- den schlagen sehen und traue ihm so etwas auch gar nicht zu. Die Vernehmung Schir- ners in Hamburg hatte vorzeitig abgebrochen werden müssen, weil er sich derart benom- men hatte, daß eine sachliche Vernehmung nicht mehr möglich War. Das Schwurgericht vertagte sich bis zum 18. Oktober. An diesem Tag soll über eine Nachtragsklage gegen Rettenmaier verhan- delt werden. i General de Lattre de Tassigny, der franzö- sische Hochkommissar für Indochina, hatte in Paris getrennte Konferenzen mit General Eisenhower, General Bradley und Feldmar- Schall Alexander. Das Problem der Zwangsarbeit in der So- Wietunion und in anderen Ostblockstaaten wird zur Zeit von einem Untersuchungsaus- schuß, der von den UN und der Internatio- nalen Arbeitsor ganisation gebildet wurde, untersucht. * Finigung in großen Zügen Neuer Konferenzort vereinbart Heftige Kämpfe an der Ostfront Seoul(UP). Die Verbindungsoffiziere der UN- Streitkräfte und des kommunistischen Oberkommandos trafen am Mittwoch zweimal in Pan Num Jon zusammen, um die erfor- derlichen Vorbereitungen für eine Wiederauf- nahme der Waffenstillstandsbesprechungen zu treffen. Diese sollen nunmehr in einem Ort am Sachonfluß, etwa zwei Kilometer süd- östlich von Pan Num Jon, stattfinden. 5 an den Fronten gehen inzwischen die Kämpfe in unverminderter Schärfe weiter. Ein Infanterieregiment unternahm mit Un- terstützung von 50 Panzern an der Ostfront einen Uperraschungsvorstoß gegen die geg- nerischen Linien und stieß bis 10 Kilometer in das kommunistische Hinterland vor. Die Überraschten Chinesen leisteten keinen Wi- derstand und zogen sich nach Norden zurück. Erst nach geraumer Zeit wurde der An- griffskeil von Artillerie und Granatwerfern unter Feuer genommen. Der UN-Verband kehrte daraufhin wieder in seine Ausgangs- stellungen zurück. Die amerikanischen Verluste in Korea sind in der letzten Woche um 1732 Mann auf 89 382 gestiegen. In dieser Ziffer sind Tote, Verwun- dete, Vermißgte und Gefangene inbegriffen. Parade auf For mos a Aus Anlaß des 40. Gründungstages der Chi- nesischen Republik fand in Taipei vor Gene- ralissimus Tschiangkaischek eine Trup- penparade statt, an der etwa 35 000 Mann teilnahmen, Tschiang hielt dabei eine An- sprache an die Truppen, in der er darauf hinwies, daß die Freiheit Chinas vom Schutz Formosas und der Erlösung des Festlandes von der kommunistischen Herrschaft ab- hänge. Drei vollausgerüstete Divisionen mi. Panzern und FHilfs formationen marschierten All Tschiangkaischek vorbei. Etwa 200 000 Menschen umsäumten die Zufahrtsstraße zum Paradefeld und jubelten ihm zu. Meinungsverschiedenheiten über neutrale Zone— Uberraschungsangriffe der UN Seoutk(OP). Die Verbindungsoffiziere der UN- Streitkräfte und des kommunistischen Oberkommandos trafen erneut in Pan Mun Jon zusammen, um Vorbereitungen für neue Waffenstillstandsbesprechungen zu treffen. Während aus alliierten Kreisen über den Ver- lauf der Verhandlungen kein Rommunique vorliegt, erklärte Radio Peking, daß in„gro- gen Zügen! Einigung über den Verhandlungs- ort und den Tag des Konferenzbeginns erzielt worden sei. Es bestünden lediglich Meinungs- verschiedenheiten über den Umfang der neu- tralen Zone. Die Vorbesprechungen der Ver- bindungsoffiziere werden am Freitag fortge- t an der Ostfront wurde zum ersten Mal ein vollausgerüstetes Bataillon Marine-Infante- rie mit Hubschraubern an die Front geflogen und sofort in den Kampf geworfen, um die Front in Richtung Wonsan eingzudrücken. Gleichzeitig stiegen starke alliierte Panzer- verbände in einem Zangenangriff gegen die letzte Höhe der„heartbrake ridge“(Herz- brecher-Höhenzug) vor. Trotz konzentrierten Feuers gelang es nicht, die Kommunisten aus ihren gutbefestigten Feldbunkern zu werfen. Zustimmung zum Japan- Vertrag Kaiser Hirohito von Japan gab vor den bei- den Häusern des japanischen Parlaments seine Zustimmung zu dem japanischen Frie- densvertrag und dem amerikanisch-japani- schen Sicherheitsvertrag, die beide im Septem- ber in San Franzisko unterzeichnet worden Waren. Der Kaiser erklärte, er freue sich mit dem ganzen Volk, daß der Friedensvertrag endlich unterzeichnet ist. Die Ansprache des Kaisers leitete eine Sondersitzung des japa- nischen Parlamentes ein, die von der Regie- rung des Ministerpräsidenten Shigeru Loshida einberufen wurde, um die beiden Verträge zu Tatifizieren. Sobald dies geschehen ist, wird die japanische Regierung 15 Botschafter, 15 Gesandte und 30 Konsuln für den diplomati- schen Dienst benennen. Japan ist zur Zeit im Ausland nur durch Handelsagenturen ver- treten. Flugzeugträger im Indochina-Krieg Saigon(OP). Das französische Haupt- quartier gab bekannt, daß zum ersten Mal seit Ausbruch der Feindseligkeiten in Indochina auf Flugzeugträgern stationierte Jagdflieger in die Kämpfe eingegriffen haben. Von dem 13 000-Tonnen- Träger„Arromanches““ aus griffen die Jäger mit Bomben und Raketen eine von den Vietminh besetzte Eisenbahn- brücke im südlichen Teil der Provinz Annam an. Der Kommandeur der französischen See- Streitkräfte im Fernen Osten, Vizeadmiral Or- toli, nannte die Operation einen vollen Er- folg. Ein französisches Kampfflugzeug ver- senkte ein Schnellboot der Rebellen. Diese Schnellboote, die neuerer Bauart sind, und von denen die Vietminh anscheinend meh- rere besitzen, stammen wahrscheinlich aus der amerikanischen Hilfe an die National- chinesen und wurden dann von den chinesi- schen Kommunisten den Vietminh über- geben Gegen 14„Spione und Terroristen“ begann in Tirana(Albanien) ein ProzeB. Die Ange- klagten sollen„im Solde der anglo-ameriks- nischen Imperialisten“ gestanden haben. Vier polnische katholische Priester und sie- ben weitere Angeklagte müssen sich vor einem Lubliner Militärgericht wegen Spio- nage verantworten. eee Diplomatische Krankheit Mossadegs? Verhandlungen hinter den Kulissen— Zwi- schenfälle in Teheran New oOrk(UP). Die Arzte des iranischen Minister präsidenten Mossadeg dementierten Gerüchte, wonach der 72jährige Premier an Harnvergiftung oder einer Herzkrankheit leide, Sein Gesundheitszustand habe sich ge- bessert. Infolgedessen vermutet man, daß bei dem Ersuchen Mossadegs an den Sicherheits- rat, die für Donnerstag vorgesehene Tagung zu verschieben, neben gesundheitlichen auch diplomatische Gründe mitgespielt haben. Wahrscheinlich wird nun die nächste Sitzung für nächsten Montag anberaumt. Verhandlungen zwischen den amerikani- schen, britischen und iranischen Delegationen sind noch in der Schwebe. Falls sich die bei- den Parteien nicht vorher einigen, so heißt es, werde Großbritannien dem Sicherheits- rat wahrscheinlich eine abgeanderte Resolu- tion vorlegen, in der zum Ausdruck gebracht Wird, daß die direkten Verhandlungen zwi- schen London und Teheran wieder aufgenom- men werden könnten. Der Sicherheitsrat- vorsitzende Muniz erklärte, der Rat sei jeder- zeit bereit, den Parteien bei der Regelung des Streitfalls zu helfen. Der US-Botschafter in Teheran erklärte in iner Pressekonferenz, er werde nichts unver- sucht lassen, um eine für beide Teile annehm- bare Lösung des Glkonfliktes zu erreichen. Er sagte:„Ich glaube zuversichtlich, daß der 61 konflikt bei beiderseitigem gutem Willen zum Vorteil beider Parteien gelöst werden kann.“ Vier britische Zerstörer, die im Persischen Golf stationiert waren, sind zur Mittelmeer- llotte zurückbeordert worden. Die iranische Polizei verhaftete fünf Rom- munisten, die Mitglieder der nichtkommuni- stischen Arbeiterpartei angegriffen hatten. Es kam zu einem Handgemenge, wobei zehn Personen verletzt wurden, davon zwei schwer. Die Kommunisten hatten einen Streik aus- gerufen, nachdem sie bei Gewerkschaftswah⸗ len eine Niederlage erlitten hatten. Die Ar- beiterpartei lehnte den Streik ab, worauf die Kommunisten mit Gewalt gegen sie vorgingen. Britisches Thronfolgerpaar in Kanada Montreal(UP). Das britische Thron folgerpaar ist unter dem Jubel von 10 000 begeisterten Kanadiern in Montreal einge- troffen. Als Prinzessin Elizabeth, durch einen Pelzmantel vor dem schneidenden Wind ge- schützt, als erste aus dem Flugzeug stieg, donnerte ein Salut von 21 Schüssen über das Feld. In Begleitung des kanadischen Pre- mierministers, St. Laurent, schritt sie 2wë- schen einem Spalier aus Offizieren der kana- dischen Luftstreitkräfte und der königlich Kanadischen berittenen Polizei auf die Tri- büne zu, auf der die Vertreter der Regie- rung und der Stadt Montreal sich zum offi- ziellen Empfang versammelt hatten, Dicht Binter ihr folgte der Herzog von Edinburgh, eskortiert von Feldmarschall Alexander, dem britischen Generalgouverneur. Der Besuch des Thronfolgerpaares ist der erste könig liche Staatsbesuch in Kanada seit zwölf Jah- ren. Nach dem Festakt bestiegen die Prin- zessin und der Herzog den Sonderzug, der sie nach Quebec brachte. Von dort geht die Be- suchsreise nach der Hauptstadt Ottawa. Sowjetstärke kann nicht überschätzt werden n Moskau hat 5,5 Millionen Mann unter Waffen — Ernste Mahnungen Eisenhowers Paris(UP). Der Oberbefehlshaber der at- jzantischen Streitkräfte, General Eisenhower, betonte nach seiner Rückkehr von seinem Ma- növerbesuck in der Bundesrepublik vor dem neugegründeten Exekutivausschuß der At- lantikpaktmächte in Paris, die sowjetische Stärke könne nicht genug überschätzt werden Den Kreisen, die in letzter Zeit die Befürch- tung äußerten, der Westen rüste zu stark und Vernachlässige dabei die wirtschaftliche und SOziale Entwicklung, erklärte er rundheraus. daß die Gefahr groß und die Zeit kurz sei Zuverlässigen Informationen zufolge wies Eisenhower darauf hin, daß die sowjetischen Streitkräfte zwar in den Vergangenen zwei Jahren zahlenmäßig nicht wesentlich erhöht worden seien, ihre Ausrüstung mit modern- sten Wafken und eine lange Rekrutenzeit die so Wietische Kriegsmaschinerie jedoch zu ei- nem mächtigen Instrument gemacht hätten, as Westeuropa heute obne allzu groge Schwierigkeiten überrennen könne. Die S0 Wietunion habe zur Zeit 175 Wohlausgerü- stete und gut ausgebildete Divisionen mit lisgesamt 4 Millionen Mann unter Waffen, davon 65 bis 75 motorisierte Divisionen, fer- ner 500 000 Man in den Luftstreitkräften, die Aber gutes bis ausgezeichnetes Material ver- fügten, 500 000 Mann in der Marine und noch- mals eine halbe Million ausgebildeter fana- tischer Kommunisten in der geheimen Staatspolizei. Dle russische Wehrmacht zählt 2JS80 rund 3,5 Millionen Mann. Als eine der Hauptschwächen der atlanti- schen Armeen bezeichnete der General den Mangel an gut ausgebildeten Truppen, der auf die klassische europäische Praxis zurück- zuführen sel, den Reservisten nur eine Aus- Hildung von einigen Wochen in ihrem ganzen eben zii geben. Der Westen müsse eine be- ächtliche Reserve an Truppen zur Verfü- Zung haben, die vor allem mit der modernen taklischen Kriegführung vertraut und in der Lage sei, einen anfänglichen Stoß aus dem Osten zu absorbieren. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, dug die offenen Worte Eisenhowers in erster Linie bezwecken, die in letzter Zeit aufge- tauchten Illusionen hinsichtlich einer angeb- lichen Uberbewertung der sowjetischen Schlagkraft mit allem Nachdruck zu zer- Streuen. Besondere Bedeutung wird auch der Tatsache zugemessen, daß Eisenhower mit dem britischen Schatzkanzler Gaitskell eine Kurze Unterredung unter vier Augen hatte. Gaitskell hatte als einer der ersten seiner Befürchtung Ausdruck verliehen, daß im Eifer der Aufrüstung zu viele sozial wirtschaftliche Ziele geopfert würden. Der Exekutivausschuß befaßt sich zur Zeit mit der Ausarbeitung eines ausführlichen Be- lichtes über den Stand und die Planung für die Aufrüstung, mit besonderer Berücksich- tigung der wirtschaftlichen und finanziellen Gegebenheiten und Auswirkungen auf die einzelnen Paktstaaten, Der Bericht wird dem Atlantikrat vorgelegt werden, der am 24. No- vember in Rom zusammentreten will. Die Generalstabschefs der USA, Englands und Frankreichs sind nach Griechenland ge- logen von wo sie sich anschliegend in die Türkei begeben werden * IX des Hamburger Landgerichts hat die Haft- Vertrauens votum für de Gasperi Saragat gegen Vereinigung Deutschlands ROm(UP). Die italienische Deputierteg kammer sprach Ministerpräsident dé Gas hinsichtlich seiner Außenpolitik und Sein kürzlichen Mission in Ottawa und Washin da Vertrauen aus. Ein von kommunistisch Seite eingebrachter Antrag, die neuen poll tischen und militärischen Verpflichtungen, d Italien in Ottawa eingegangen sei, abzulehn Wurde mit 322 gegen 157 Stimmen Zzurückg Wiesen. Auch die Forderung eines liberal Abgeordneten, eine„Außenpolitik der Befri dung zu verfolgen und die Aufrüstung à ein Minimum zu beschränken“, wurde mit 26 gegen 197 Stimmen abgelehnt. Vor der Abstimmung beschloß de Gasperi die außenpolitische Debatte mit einer scharfen Entgegnung auf die Angriffe des Kommuni- stischen Parteichefs Togliatti. Der Minister- präsident erklärte, daß Italien dem Nordat- lantikpakt beigetreten sei, weil es im Falle eines Konfliktes nicht isoliert dastehen möchte Er warnte den Rommunistenchef, seine Kräfte d die seiner Gefolgsleute zu überschätzen Er wies außerdem die Behauptung zurück daß Italien in Ottawa neue militärische Ver- Dflichtungen eingegangen sei. Giuseppe Saragat, der Führer der Rechts- Sozialisten, der die Politik der Atlantikpakt⸗ mächte im allgemeinen guthieß, meinte wäh⸗ rend der Debattè, die Sowjetunion werde eine Wiederbewaffnung Deutschlands niemals hin- nehmen. Außerdem würde die Wiedergeburt einer deutschen Wehrmacht unter der Bevöl- kerung Frankreichs, Dänemarks, der skandi- navischen Lander und anderer„Opfer der Nazistischen Aggression“ Beunruhigung aus- J6sen. Saragat vertrat überdies die Ansicht daß ein wiedervereinigtes Deutschland der Front des Ostens“ beitreten könnte. Deutsch. land verfüge nach wie vor über eine Schlüs. Sel position in Europa weshalb es— so meinte er— am besten sei, Deutschland zu neutral. sieren, damit ein neuer Krieg vermieden wer⸗ den könne. „Vernichtende“ Manöverniederlage Abschluß der Herbstübungen in der US-Zone Frankfurt(UP). Die großen amerika- nischen Herbstmanöver im Gebiet der U8⸗ Zone, an denen starke französische und bri⸗ tische Truppeneinheiten, sowie Fliegerver⸗ bände teilnahmen, sind mit einer„vermin- tenden Niederlage“ der Angreifer zu Ex gegangen. Die siegreichen Truppen der N dlun jerten waren zu Beginn der Rampfhan gen durch einen zahlenmäßig weit überlege⸗ nen Feind, der über die Zonengrenze in das amerikanisch besetzte Gebiet auf einer Breite von 150 km eingedrungen war, bis an den Rhein zurückgeworfen worden, wobei auch verschiedene Städte, darunter Frankfurt, ge- räumt werden mußten. Mit einer durchgrei- tenden Umgruppierung und Verstärkung durch französische Verbände waren die Alliierten am Dienstag früh im Gebiet Aschaffenburg Würzburg zum Gegenangriff angetreten und Warfen den Feind innerhalb von zwei Tagen über die Grenze zurück. Militärischer Optimismus fehl am Platz Der Gegner würde rasch vorstoßen— Inter- essante Manöverkritik Juins Frankfurt(UP). Der Oberkommandie- rende der Landstreitkräfte der Atlantikpakt- mächte, der französische General Juin, warnte anläßlich der abschließenden Manöverkritik im amerikanischen Hauptquartier in Frank- furt vor einer zu optimistischen Beurteilung der militärischen Lage. Juin wies darauf hin, daß der Feind von morgen wahrscheinlid seine besten Truppen mit neuen Waffen; den Kampf werfen würde und daß die Alli-“ ierten einen raschen Vormarsch des Gegners erwarten müßten. Daher sollte man die Mög- lichkeiten, den Feind im Arwangsstadium sei- nes Angriffes aufzuhalten, nicht allzu opti- mistisch beurteilen. Es sei erforderlich, daß die alliierten Truppen ihre Ausbildung wei- ter führten und ein ausreichendes Warnsystem einrichteten, das unangenehme Uberraschun- gen ausschließen könne. General Handy, der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, rügte die mangelhaf- ten Tarn- und Deckungsmaßnahmen der Ma- mövertruppen. Riesige Rolonnen hätten sich auf den Landstraßen ohne Deckung gegen Fliegersicht fortbewegt., Auch müßten die Ver- bände besser über die Lage des Feindes und ihre eigene Situation unterrichtet werden und vor allem sich mehr als bisher gegen Partisa- nmenangriffe und Sabotageakte schützen. Hohe Manöverschäden Die Straßenbauämter im Gebiet der jetat beendeten Manöver in Südwestdeutschland rechnen mit Manöverschäden in Höhe von mindestens 200 000 DM. Die zuständigen Be- Satzungskostenämter haben bereits vor Been- digung der Manöver mit der Registrierung der verursachten Schäden begonnen, Eine Ge- samtübersicht liegt noch nicht vor. In Bens- heim an der Bergstraße rammte ein Panzer, der in einer engen Straßendurchfahrt einge- klemmt War, ein Haus und rig eine groge Ecke heraus, Weitere Schwerpunkte der Schä- den liegen an den Flußübergängen von Rhein und Main sowie im Landkreis Darm- stacit. Platow aus der Haft entlassen Hamburg(P). Die Große Strafkammer befehle gegen die Wirtschaftsjournalisten Dr. Flatow und Pr. Wegrich aufgehoben Für Platow wurde eine Kaution von 100 000 PM gestellt, von der 20 000 DM in bar hinterlegt Werden müssen, für Dr. Wegrich 5000 DM. Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht ab- SSschlossen. Man rechnet nicht damit, daß dlie Bonner Oberstaatsanwaltschaft vor Monats- ende Inklage erheben kann. Außerdem steht, wie weiter mitgeteilt wird, noch nicht fest, ob die Anklage nur wegen Beamtenbeste- chung erhoben oder ob sie sich auch auf Ge- heimnisverrat nach Paragraph 3536(Straf- gesetzbuch) erstrecken wird. Die Bundesgesetze und verordnungen kön- nen künftig durch einfache Mantelgesetze von Westberlin übernommen werden, nach- dem sich die alliierten Kommandanten da- mit einverstanden erklärt haben. 5 er eingeschriebenes Mitglied der SED und Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Jena gewesen sei. Außer- gem sei er führend am Aufbau der„Volles- demokratischen Rechtsordnung“ in Thürin- gen beteiligt gewesen und habe in engster Zusammenarbeit mit dem als„wildem Sta- nisten“ bekannten Ministerialdirektor Dr. Schultes in der thüringischen Landesregie- rung einen Gesetzentwurf ausgearbeitet. Wie die Pressestelle des Bundesverfas- Sungsgerichts dezu mitteilt, hat der Präsi- dent des Gerichts Professor Drath um eine eingehende Außerung zu den ir politischer Hinsicht erhobenen Vorwürfen gebeten. Im übrigen könne angenommen werden, daß Sich der Bundesrat, der Professor Dr. Drath auf die Dauer von vier Jahren zum Mitglied des Bundesverfassungsgerichts wählte, vor der Wahl über seinen Lebenslauf und seinen Bildungsgang genau unterrichtet habe. Was essen wir heute? Die Post antwortet Karlsruhe dwbids). In Karlsruhe wird pald kein Junggeselle und keine geplagte Hausfrau mehr vor der schicksalsschweren Frage stehen:„Was essen wir heute?“ Die Post wird es ihnen sagen. Die Oberpostdirek- tion Karlsruhe wird die Reihe ihrer Tele- fon- Sonderdienste, über die bei Anruf einer bestimmten Nummer die Uhrzeit, die Toto- ergebnisse und quoten, die Kino- Spielpläne, die Unterhaltungsmöglichkeiten und der Wet- terdienst durchgesagt werden, um einen Speisezettel und außerdem um einen Bör- ze Ssenbericht-Sonderdienst erweitern. Die ent- Zone sprechenden Nummern, die von 8 Uhr bis um 5 20 Uhr angerufen werden können, werden Ka- moch bekanntgegeben Ferner wird der Fern- 98 sprechauftragsdienst künftig Weckaufträge zu pri- Allen Tages- und Nachtzeiten übernehmen. wer- 2 5 unh. Finanzausschuß zur Bundesabgabe * 7 Dr. Frank hält am Ubereinkommen vom N 25 28. September fest Uns 2 2 ege- Stuttgart GWwb). Der Finanzausschuß des 1 Landtags genehmigte einstimmig ein Schreiben reite Finanzminister Dr. Franks an den Bundes- den kinanzminister über die Inanspruchnahme eines auch Teils der Einkommen- und Körperschafts- ge Steueraufkommen der Länder durch den Bund. zrei⸗ in dem Schreiben war mitgeteilt worden, daß urch Württemberg- Baden entsprechend dem Uber- ten Sinkommen des Vermittlungsausschusses des urg⸗ Bundestages vom 28. September von seinem und Aufkommen an der Einkommen- und Körper- Agen Schaftssteuer 25 bzw. 29 Prozent dem Bund zur Verfügung stelle. Der Finanzminister gab vor dem Ausschuß einen Bericht über die Atz Finanzlage des Landes. 8 Der Ausschuß beantragte, der Landtag solle der Auszahlung einer Teuerungszulage an die 5 bei den Württembergischen Staatstheatern in i Stuttgart freivertraglich Beschäftigten zustim- t men und die Regierung ersuchen, dem glei- 5 chen Personenkreis an den Badischen Staats- * theatern in Karlsruhe ebenfalls eine Teue- K. rungszulage zu gewähren. 1 Einstimmig ersüchte der Ausschuß die Ar- in, pbeitsgemeinschaft„Bürger im Staat“, aus 80* rem Etatposten der Verwaltungsschule in „ Auttlingen für den Rest des Rechnungsjahres . 10 000 DM zur Verfügung zu stellen. Im neuen 8 Staatshaushalt soll das Innenministerium einen 9 Betrag für die Verwaltungsschule in Ettlingen 25 bereitstellen. 2 Für die Beratung des Vertragsentwurfs des 15 Landes Württemberg- Baden mit der jüdischen 85 Nachfolge- Organisation JRSO setzte der Fi- 1 manzausschuß einen vierköpfigen Unteraus- 5 Schuß ein. Mit der Beratung des Vertrags im 155 Ausschuß soll in 14 Tagen begonnen werden. a.—— 8 la- ich en 7 0 5 r- 5 2 e 1 14 eee 5 O e f e BA Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden tat(46. Fortsetzung) 8 ad Er hat sich den Mantel der Puppe angezo- on gen, der dem Mantel Thieles glich, Er reckt sich ze Boch; streckt die Schultern und schwenkt den 5 Hut. Er weiß, daß Thiele oft im Zirkus War, 5 Orlando hat es ihm erzählt. Sicher hat der 1 Weinreisende Thiele den Streich mit an- 5 gesehen, den man der Schimpansin Lene 5 5 spielte. 15 Valenei hat sich ganz in die Rolle Thieles 15 hineingelebt. Thiele war ein Erpresser, ein an minderwertiger Mensch. Was machen minder- — Wertige Menschen gern? Tiere quälen! Tiere, die sich nicht wehren können. Man kann sich so schön über sie amüsieren „Kkksss“— macht Thiele-Valenci und stupst 8 den Affen mit dem Hut, Die Hand der Schim- „ pansin will nach dem Hut greifen Aber blitz- W schnell zieht ihn Valenei zurück und kichert. ür Lene wird immer aufgeregter, Sie haßt den M Hut. Der Hut ist ein Feind, der sie gequält g hat. 0 Thiele-Valenci scheint den Spaß immer käst- — licher zu finden. Wie war das 182 Affe muß den Hut übergestül „ dann wird er aber fauchen! Alsc 5„Kkksss!“ Nun geht er ganz n 1 Will dem Affen den Hut über der 20 Die Schimpansin ist außer sic 2 Aber Thiele-Valenei läßt nich „Kkksss!“ Er meckert vor! über die Wut des Tieres. Südwestdeutsche Rundschau Angriffe gegen Verfassungsrichter War Professor Dr. Drath SED-Mitglied? Karlsruhe(IWb/ids). Das Bundesver- Tassungsgericht hat zu Presseangriffen gegen Aas richterliche Mitglied des Bundesverfas- SUngsgerichts, Professor Dr. Drath, Stellung genommen. Gegen Drath war von einer Wo- chenschrift der Vorwurf erhoben worden, daß Von Manöversoldaten vergewaltigt Mosbach Gdwh). In Hirschlanden ist eine 59 Jahre alte Bäauerin, die auf dem Felde ar- beitéte, von einem Soldaten der französischen Manövertruppen vergewaltigt worden. Die Frau war von dem Soldaten geschlagen und dann in ein Maisfeld geschleppt worden. Auf Grund der Meldung der deutschen Polizei hat die Militärpolizei die Fahndung nach dem Täter aufgenommen. Zweikampf: Lok gegen Lok Tauber bisechofsheim chpd). Bei Un- terschlüpf auf der Bahnlinie Lauda-Heidel- perg stießen auf der Eisenbahnbrücke eine Lokomotive und die Lokomotive eines Gü- terzuges zusammen. Drei Güterwagen stürz- ten die hohe Böschung hinunter. Die beiden Lokführer wurden nur leicht verletzt. Ee entstand erheblicher Sachschaden, Vermutlich ist der Unfall dadurch entstanden, daß ein Signal überfahren wurde. Die Strecke mußte künf Stunden gesperrt werden. 1 Es fand sich kein Torero HP fOr zy heim(sw). Auf der Verlade- rampe des Güterbahnhofs war ein Stier aus- gebrochen. Er konnte sich längere Zeit un- dehelligt auf dem Bahnhofsgelände austoben. Die ungewohnte Erscheinung jagte den Rei- senden auf den Bahnsteigen einen erhebli- chen Schrecken ein. Auch der Rangierver- kebr geriet in groge Verwirrung. Erst nach längerer Verfolgungsjagd konnte der Stier endlich von seinem Besitzer wieder an die Kette gelegt werden. Siedlungsbauten für 1000 Menschen Adelsheim, Odenwald(SWE). Die Ge- meinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfs- Werks der Evangelischen Kirche in Deutsch- land, hat in Adelsheim ihren dritten Bauab- schnitt jetzt soweit beendet, daß wiederum weitere 60 neue Wohnungen im Rahmen einer Nebenerwerbssiedlung vor ihrer Fertigstel- lung stehen. Nach dem Bezug der Siedlungs häuser durch Flüchtlinge werden nahezu 1000 Menschen in den Siedlungsbauten der Ge- sellschaft in Adelsheim Heimat und Wohnung gefunden haben. Einbrecher schlagen Wachmann nieder WeinheimBergstraßge wb). Ein Beam- ter der Wach- und Schließgesellschaft in Weinheim beobachtete bei einem Rundgang. Wie zwei Einbrecher einen Kiosk ausräum- ten. Als er die beiden stellen wollte, schlu- gen ihm diese mit einer schweren Eisen- stange auf den Kopf. Straßenpassanten, die an dem Kiosk vorbeigingen, verweigerten die von dem Beamten erbetene Hilfe. die Täter konnten daher entkommen. 5 Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Der Pole, der seine drei Kin- der erstochen und sich anschließend vor eine Straßenbahn geworfen hatte, wurde in das Lazarett des Gefägnisses eingeliefert, da seine Verletzungen nicht allzu schwer sind.(web) Karlsruhe. In Nordbaden sind in den letzten 6 Jahren 12 942 Personen an Krebs gestorben, Nach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamtes beträgt der An- teil der an Krebs Gestorbenen an der Ge- samtsumme der Todesfälle 13,4 Prozent. dw-¹ Baden-Baden. Rund 30 Lehrer an ba- dischen Gewerbeschulen, die Tapezier-, Pol- sterer-, Autosattler-, Feintäschner- und Satt- lerlehrlinge unterrichten, nehmen an einem dreitägigen Lehrgang teil, der in Baden-Ba- den eröffnet wurde.(ds) Heidelberg. Das historische, im Jahre 1701 erbaute Perkoe- Restaurant, das seit 1945 als Kantine für US-Soldaten beschlagnahmt War, wurde geschlossen, um in Kürze den deutschen Eigentümern zurückgegeben 2 Werden. g 5(Ib) Wertheim. Der Wertheimer Tauberhafen ist gegenwärtig Umschlaghafen für Brau- gerste. Die Braugerste wird in Motorschiffe und Schleppkähne verladen und nach Nord- rhein- Westfalen, teilweise aber auch ins Aus- fand verbracht.(SWR Iolale Rundschau Erntedankfeſt der Landjugend in Hockenheim. Am Sonntag, den 14. Oktober feiert die Landjugend des Kreiſes Mannheim in Hocken⸗ heim zuſammen mit der Bauernſchaft in Hok⸗ kenheim ihr diesjähriges Erntedankfeſt, wo⸗ zu die geſamte Landjugend und alle Land⸗ wirte des Kreiſes eingeladen ſind. Einem Dankgottesdienſt am Vormittag ſchließen ſich nachmittags ein Feſtzug und eine Feierſtunde an. Die Feier wird umrahmt mit Muſikvor⸗ trägen der Stadtkapelle Hockenheim, mit Chören der Geſangvereine Hockenheim und der Landjugend. Die Feſtanſprache hält Dipl. Landwirt Bonnet, Hohebuch. Volkstänze und Reiterſpiele ergänzen das vielſeitige Pro⸗ gramm, das mit einem Erntetanz abſchließt. * Gemeiner Racheakt. Dieſer Tage wurden von ruchloſer Hand im Saale des Vereinshauſes 4 große Vor⸗ hänge mit einem Meſſer abgeſchnitten und mitgenommen. Die Tat iſt umſo niederträch⸗ tiger, als es ſich um ein Vereinsheim han⸗ delt, deſſen Herſtellung und Unterhaltung zum großen Teil aus Idealismus von den Mitgliedern erfolgt. Außerdem wurden ſchon 3 mal durch Eindringen in die Wirtſchaft und Kellerräume Getränke und Speiſen ent⸗ wendet. Um ſachdienliche Mitteilung an die Vereinsleitung oder Kriminalpolizei wird gebeten. 0 Es ladet ein. Der„Verband Deutſcher Soldaten“(bi her„Der Deutſche Soldatenbund“, Kreis gruppe Mannheim, lädt Mitglieder und alle ehem. Soldaten bzw. deren Witwen zu der heute Freitag um 19.45 Uhr im Pforr⸗Bräu, O6. 9, ſtattfindenden Gründungsverſamm⸗ lung ein. *. Darlehensgewährung für kriegsgeſchädigte N Betriebe. Das Landesamt für Soforthilfe in Karls⸗ ruhe teilt folgendes mit: Wie ſchon durch frühere Preſſeveröffentlichungen bekanntge⸗ macht, haben Geſchädigtenbetriebe(Flücht⸗ lings⸗ oder Vertriebenen⸗ und Sachgeſchädig⸗ tenbetrieb) die Möglichkeit, zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen für Arbeitnehmer aus dem Geſchädigtenkreis(Vertriebene, Sach⸗ geſchädigte, politiſch Verfolgte und Spätheim⸗ kehrer) langfriſtige und nieder verzinsliche Darlehen zu erhalten. Die Friſt zur Stellung von Anträgen für dieſe Darlehenshilfe läuft unwiderruflich am 13. Oktober 1951 ab. Später eingehende An⸗ träge können auf Weiſung des Hauptamtes für Soforthilfe nicht mehr berückſichtigt wer⸗ den. Einzelheiten über die Bedingungen uſw. können Intereſſenten von den zuſtändigen Soforthilfeämtern erfahren. Die Soforthilfe⸗ ämter geben auch die notwendigen Antrags⸗ fomulare und Merkblätter ab. 5 Nationaltheater Mannheim in Karlsruhe Während der„Karlsruher Herbsttage“ ga- stierte die Oper des Mannheimer National- theaters in Karlsruhe mit Gian-Carlo Menot- ais musikalischem Drama„Der Konsul“. Die gufkührung erzielte nachhaltigen Erfolg. Be- zonders wurde Natalie Hinsch-Gröndahl als Magda Sorel gefeiert. Wiedersehen mit Hans Imhoff Beinahe 30 Jahre habe ich ihn nicht ge sehen, den guten Hans Imhoff, und gestern traf ich ihn wieder. Besser gesagt, ich hielt inn in der Hand und konnte erneut und in Ruhe sein markantes, von einem breitkrem- pigen Hut beschattetes Gesicht betrachten. Vor mehr denn 400 Jahren war der Nürn- berger Patrizier ein wohlhabender Kaufmann und hatte lediglich die dumme Idee, sich von Albrecht Dürer malen zu lassen. Das hätte er besser nicht getan. Denn dies brachte inn nach einigen Jahrhunderten um Ruf und Kredit. Alldieweile Bilder von Zeitgenossen für alle Konfessionen, Parteien, Verbände, Clubs und Vereine nicht gleichermaßen tragbar sind, griff bereits 1922 die damalige Deutsche Reichsbank in die Schatulle der Vergangen- heit und fand Dürers„Hans Imhoff“ geeignet, als Reproduktion einen 5000-Mark-Schein zu zieren. Ein ohne jeden Zweifel seriöser Kauf- mann von Weltgeltung, so sagte man sich, versteht den Wert des Geldes zu würdigen und wird es somit schon stabil halten. Lei- der aber floß der Kaufherr aus dem 16. Jahr- hundert mit dem Strom der Zeit. Ein paar Tage später bekam man für seine 5000 Mark noch nicht einmal ein Ei. Und nun traf ich ihn wieder auf einer der neuen 50 DM-Noten und die Bank deutscher Länder erwartet, daß ich dem Bankrotteur von vor 30 Jahren jetzt Vertrauen entgegen- bringe, obschon er mich damals so übel be- trog. Eigentlich ein etwas unbilliges Verlan- gen, das kaufmännischen Gepflogenheiten wenig entspricht. Immerhin und vielleicht aber hat Hans Imhoff sich auf den Ruf be- sonnen, den er vor vierhundert Jahren ein- mal genoß. Die Zeit heilt alle Wunden und ganz tief im Herzen bin ich ihm auch nicht mehr so böse. Ich habe ihn daher eingeladen, mich recht oft zu besuchen. Zum Aufenthalt in der Brieftasche, versteht sich, und nicht zu kurzem Verweilen unter dem Kleingeld, für das man sich vielleicht gerade ein halbes Brot kaufen kann ES. Postkarten mit aufgedrucktem Wertstempel Wie das Bundespostministerium mitteilt, werden vom 1. November an Postkarten mit eingedrucktem Wertstempel der Ziffernserie 1951 eingeführt. Es handelt sich dabei um Karten mit Frankierungen im Werte von 3, 10 und 20 Pfennig, sowie Rückantwortkarten zu 10 plus 10 und 20 plus 20 Pfennig. Kopplungsgeschäfte verboten Das Wirtschaftsministerium weist darauf hin, daß Kopplungsgeschäfte für alle Güter und Leistungen des lebenswichtigen Bedarfs, vor allem für Lebensmittel, verboten sind. Hausfrauen, denen beim Einkauf von Lebens- mitteln der Erwerb einer anderen Ware zu- gemutet wird, sollten dieses Ansinnen zu- rückweisen. Beschränkune e Lichtreklame Auch Industrie soll Stromverbrauch kürzen Entgegen anderslautenden Meldungen habe sich das Bundeswirtschaftsministerium bereit erklärt, die Reklame und Schaufensterbeleuchtung wäh- rend der Wintermonate nicht völlig zu unter- sagen, erklärte ein Sprecher des Deutschen In- dustrie- und Handelstages DIHT) In den bis- herigen Richtlinien des Bundeswirtschaftsmini- steriums sei keine Abschaltung, sondern lediglich eine Einschränkung der Schaufenster- und Re- klamebeleuchtung vorgesehen. Der DIHT schlage jedoch vor, eine bestimmte Zeit für die allge- meine Abschaltung am Abend festzusetzen, an- statt es dem Ladenbesitzer zu überlassen, die Schaufensterbeleuchtung jeweils eine halbe Stunde nach Ladenschluß auszuschalten. Für die Industriebetriebe im Bundesgebiet sei vorläufig eine Stromleistungskürzung in den Morgen- und Abendstunden sowie eine Vermin- derung der Stromabnahme vorgeschlagen, die 91 des Vorjahresverbrauches betragen 8011. Wetter vorbersage Am Freitag und Samstag zeitweise Durch- zug hoher Wolkenfelder, sonst keine Ande- rungen. Weiterhin trocken, in Tallagen no schwacher Nachtfrost, Tagestemperaturen n Wenig geändert. Blitzschnell geht es. Die Schi- eine Reflexbewegung. Nein, sie dazu reicht ihr Gehirn nicht a Sie schlägt mit dem schwere! Wie man eine lästige Fliege Will, die einen ärgert. Aber der Arm der Schimpansin ist lang und muskelbepackt. Groß ist die Kraft, die in ihm steckt. Riedler schreit entsetzt auf und stürzt her- bei. Aber der Clown Valenei ist nicht der Wein- reisende Thiele, Er hat aufgepaßt. Mit einem geschmeidigen Satz ist er beiseitegesprungen, und der wuchtige Schlag geht diesmal ins Leere. Der silberne Knauf hämmert auf den Boden, genau im gleichen Augenblick, als in der Manege der Tusch nach Jettas Salto er- tönt. 5 Wie vom Schlag getroffen, bricht die Schim- pansin zusammen. Helles Blut tritt auf ihre Lippen. „Den Zwerg holen!“ schreit Riedler, und Lenk ist schon am Vorhang und zieht den Clown Willi zurück. 5 Die Augen noch voller Tränen, starrt Willi auf den Affen, nur langsam kommt das Be- greifen. Er läuft auf Lene zu, bockt bei ihr nieder und stammelt hilflose Worte, Den Rundgang entlang läuft Direktor Straßbeck. Einen Augenblick starrt er ver- wundert Valenei in seiner Verkleidung an, der aus dem alten Kostüm, welches er immer als dummer August trägt, und das er unter dem Mantel an hat, seine Brille hervorsucht und aufsetzt. Nun fällt Straßbecks Blick auf den Zwerg e vor dem Vorhang hat stehen die verbergenden Falten los ließ, gen er seine Loge verlassen hat. ssen, Willilk sagt er zornbebend, ssen] Du hast deine Pflicht ver- bierarzt kommt eilig herbei. Er der Schimpansin nieder. Mit kennt er, daß es hier keine Hilfe lutsturz“, sagt er kurz,„hat je- r aufgeregt?“ 1 chts mehr. Er ist aufgestanden ler Wand. Sein Gesicht ist fahl, ern. 5 ischauerraum dringt ein un- n. Die Schwestern Junghoff — haben auf„Allons-Allons“ die Manege ver- lassen. Es ist eine Pause eingetreten, die Un- geduld hervorruft. Denn die Manege bleibt leer. Dobrovan flüstert seinem ersten Geiger etwas ins Ohr. Das Intermezzo zu dem Auf- tritt des Jongleurs Eriesen klingt auf. Schon springt der Jongleur in seinem weißseidenen Anzug über den roten Ring, verneigt sich lächelnd und läßt seine Bälle wie bunte Vögel durch die Luft wirbeln. Das Publikum atmet auf. Es ist zufrieden, die Vorstellung läuft weiter. Im Rundgang findet ein kurzer Wortwechsel statt. Kriminalrat Riedler steht vor Valenci. „Ihnen verdanken wir die Aufklärung“, sagt er und reicht Valenei die Hand.„Wie kamen Sie nur auf die Idee, daß der Weinreisende Thiele von der Schimpansin erschlagen wurde?“* „Eine Reugerung des Zwerges Willi brachte mich zuerst darauf. Er wollte von mir wissen, ob es schwer bestraft würde, wenn man eine falsche Aussage macht. Vor ihm traten die Schwestern Junghoff auf.“ Seine Stimme Wurde leise.„Er liebt doch eine von ihnen— die kleine Jetta, Was war naheliegender als der Gedanke, daß er die Schimpansin in dem Rundgang allein ließ, um Jetta zu sehen? Wenn man so alt ist wie ich, versteht man sich auf die Menschen— und auf die Tiere. Heute nachmittag sah ich die Puppe, und es fiel mir auf, daß sie genau den gleichen Mantel an hatte wie der Weinreisende Thiele. Da beschloß ich, das Experiment zu machen.“ Valenci wirft einen wehr ütigen Blick zu der Schimpansin hinüber. Aber Lene ist schon tot. Sie liegt auf dem Bretterboden, und der Tier- arzt, Doktor Krüger, drückt ihr sanft die Augen Zu. Valenci verneigt sich.„Verzeihen Sie, ich muß mich für meinen Auftritt fertigmachen.“ Etwas gebückt schlurft er davon. Der Tierarzt sieht sich nach Willi um, um ihn zu trösten und ihm zu sagen, daß es doch nicht aufzuhalten gewesen wäre, und daß es eben das Los der gefangenen Schimpansen set, anfall fristlos entlassen. früh zu sterben, wenn nicht ganz besonders glückliche Umstände Aber er findet WII nicht. Der Zwerg muß unbemerkt davongelau- fen sein. 8 Ein seltsames Angstgefühl ergreift Doktor Krüger. Die tiefe Melancholie Willis fällt ihm ein. Der Direktor hat hn in einem Zornes- Morgen denkt er sicher anders darüber. Aber wo ist Willi? Seine Befürchtungen Werden schlimmer. Der Tod der Schimpansin, die für den Zwerg alles war— seine Existenz Der Tierarzt rennt plötzlich los. Er jagt durch den Eingang C übers Feld und in das Stallzelt. Als er den Zeltvorhang hebt, hinter dem der groge Käfig der Schimpansin steht, schwindelt ihm. Aber dann reißt er sich zu- sammen und springt zu. Mit seinem Taschen- messer schneidet er den Strick durch. Der kleine Körper des Zwerges gleitet in seine Arme. Behutsam trägt er ihn auf eine Bank, und unter seinen geschickten Händen schlägt der Clown Willi gleich wieder seine Augen auf. 0 Erschüttert sieht Dr. Krüger in den blauen Glanz hinein. „Dummer Kerl, dummer Kerl!“ brummelt, er, und muß mit einem Räuspern seine Er- griffenheit Überwinden,„wer wird denn solche Sachen machen!“ J Es dauert eine lange Zeit, ehe Willi flüstern kann:„Was soll ich denn nech? Ich— ich hab ja die Schuld an allem. Weil ich die Lene alleingelassen habe. Mäühselig wendet er den Kopf ab. 5 Tröstend klingt Dr. Krügers Stimme: „Schuld, Willi— Was wissen wir von Schuld?! Und wenn wir glauben, Schuld auf uns gela- den zu haben, dann müssen wir halt auch mit der Schuld fertig werden!“ Zart nimmt er den Zwerg auf seine Arme.„Fomm, ich bring dich zu Valenci, der wird schon Rat wissen.“ Wie ein müdes Kind schlingt der Zwerg die Arme um seinen Hals und läßt sich von im tragen.. g N. Fortsetzung folgt) Katastrophe durch Kohlenmangel? Produktionsstörungen und Arbeitslosigkeit Stuttgart(Up). Wie aus dem württem⸗ berg- badischen Wirtschaftsministerium be- kannt wurde, ist bei der Industrie und im Handwerk des Landes in diesem Winter mit erheblichen Produktionsstockungen und Ent- lassungen zu rechnen, wenn nicht noch die bisher vorgesehenen Kohlenkontingente er- höht werden. Der Industrie sei bisher nur ein Drittel, dem Kleinhandwerk knapp die Hälfte der benötigten Kohlenvorräte zuge- sagt worden. In besondere Bedrängnis seien dadurch be- reits solche Werke gekommen, die Kohle als Grundstoff für ihre Produktion benötigen. Vom Wirtschaftsministerium wird darauf hin- Sewiesen, daß ein Zusammenbruch der indu- nicht nur für die unmittelbar Beteiligten, striellen Produktion in Württemberg-Baden sondern auch allgemein- volks wirtschaftlich Katastrophale Folgen haben könne, da das Land mit seiner hochspezialisierten Industrie besonders„exportintensiv“ sei. Deshalb wür den durch Produktionsstörungen auch erheb- liche Devisenverluste verursacht werden. Gönnenwein über die Neugliederung Sitzung der DVP- Fraktion des Landtages Stuttgart dwb). Der württemberg-badi- sche DVP- Landtagsabgeordnete Dr. Otto Gönnenwein(Heidelberg) berichtete auf einer Fraktionssitzung der DVP über die Verhand- Jungen des Bundesverfassungsgerichtes über das Neugliederungsgesetz. Dr. Gönnenwein betonte, seiner Ansicht nach habe die süd- badische Delegation mit ihren völkerrecht- ichen Bedenken gegen das Neugliederungs- Sesetz nicht überzeugt. Er vertrat die Ansicht. dag das Bundesverfassungsgericht einen neuen Termin für die Volksabstimmung über die staatliche Neugliederung festsetzen werde. Es Sei seiner Ansicht nach nicht notwendig, daß der Bundestag und der Bundesrat in dieser Arigelegenheit nochmals in Aktion treten. Die DVP-Fraktion vertrat die Auffassung. daß es notwendig sein Werde, einen Strom- Pfennig zu erheben, um der Eléktrizitätswirt- schaft Mittel für den Ausbau und den Unter- nhalt der elektrischen Kraftanlagen zur Ver- Fügung zu stellen. Trotz dieses Strompfennigs egen sich jedoch in diesem Winter Stroms Abschaltungen nicht verhindern. Die Fraktion befaßte sich außerdem mt: den Verhandlungen des Untersuchungsaus- schusses über den Fall Bürkle 2,8 Millionen DW durch Schneeballsystem umgesetzt Eine Entscheidung des Bundesgerichis von grundsätzlicher Bedeutung Karlsruhe(UP). Das seit längerer Zeit erwartete Revisionsverfahren im Schneeball Prozeß gegen den Kaufmann Heinz Uiker aus Wetter bei Marburg an der Lahn wurde vor dem 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs eröffnet. Die Entscheidung des Bundesge- richtshofs wird für die gesamte deutsche Rechtsprechung über das Schneeballsystem von grundsätzlicher Bedeutung sein. Uiker hatte nach der Währungsreform un- ter dem Namen„Frankfurter Uhren- und Neuheitenversand! eine Kundenwerbung ge- startet, bei der jeder Interessent vier weitere Kunden werben mußte, wenn er einen Ge- genstand im Werte von etwa 80 DM für einen Einsatz von 5 DM erwerben wollte. Auf diese Weise soll der Angeklagte, der nach der Wäh- rungsreform mit einem Kapital von rund 400 DM begann, innerhalb von knapp ein- emnhalb Jahren eine Gesamteinnahme von Zirka 2,8 Millionen DM erzielt und über 34 000 Naunden beliefert haben. In einem Prozeß vor dem erweiterten Schöffengericht in Marburg wurde Uiker freigesprochen, während auf Grund einer Revision der Staatsanwaltschaft das Ober- landesgericht Frankfurt dieses Urteil aufhob. In einem dritten Verfahren verurteilte schließ- lich das Marburger Landgericht den Kauf- mam weger Ausspielung und unlauteren Wettbewerbs zu 100 00 DM Geldstrafe, Wo- Segen er wiederum Revision einlegte. Uiker vertrat vor dem Bundesgeridnshot den Standpunkt. daß er mit diesern Werbe- stem nichts Unrechtes getan habe. Selbst das hessische Finanzministerium and das Marburger Finanzamt hätten sein Werba- stem als rechtszulässig anerkannt Mit einem Flaschenhals die Schlagader zerschnitten Gerechte Sühne für einen brutalen Raubmord Freiburg Gwb/ides). Das Freiburger Schwurgericht verurteilte den 32 Jahre alten Metzger Elsässer aus Neuenbürg bei Müll- heim in Baden wegen Mordes und besonder- schweren Raubes zu lebenslänglichem Zuclit- haus und Aberkennung der bürgerlichen Fhrenrechte auf Lebenszeit. Elsässer, der aus einer seit Generationen in Neuenbürg ansässigen Metzgerfamilie stammt, hatte am 17. Juli dieses Jahres in seinem Heimatort mit voller Uperlegung und einer seltenen Brutalität die 54 Jahre alte Verwit⸗ Wete Ladenbesitzerin Marie Zipper erschlagen und anschliegend die Ladenkasse mit 80 DM halt geraubt. Er war abends unter dem Vor- Wand, Zigaretten kaufen zu wollen, in den Laden gekommen, packte sein Opfer dann Plötzlich am Hals und Würgte die Frau etwa eine Minute lang. Als er nach einer erfolg- losen Durchsuchung ihres Wohnraumes in den Laden zurückkam, bewegte sich die Tot- geglaubte noch. Er schlug ihr darauf eine volle Weinflasche auf den Kopf und tötete die immer noch Röchelnde schließlich dadurch, daß er ihr mit einem abgebrochenen Flaschen- hals die Halsschlagader durchstieß. Anschlie- Bend fuhr er mit dem Fahrrad zu seiner Braut in eine fünf Kilometer entfernte Ort schaft, zog sich um und kehrte spät in der Nacht in das Haus seiner Eltern zurück. Dort wurde er noch im Laufe der Nacht verhaftet und gestand nach anfänglichem Leugnen den Raubmord. Anlaß zu der Tat hatte eine mo- mentane Geldverlegenheit Elsàssers gegeben. Ihm fehlten 18 DM zu einer Nachnahme von 58 DM, die er zu bezahlen hatte. Er gab an, es sei ihm peinlich gewesen, von seinen Eltern oder von seiner Braut Geld Verlangen zu müssen. Als er an dem Kolonialwarengeschäft Vorbeifuhr, sei ihm plötzlich der Gedanke 82 kommen, die Besitzerin umzubringen und sich bei ihr das fehlende Geld zu beschaffen. Elsässer, der wegen Diebstahl und Fahnen- flucht vorbestraft ist und in Neuenbürg als roher und gewalttätiger Mensch gilt, schil- derte den Hergang der Tat vor Gericht ohne die geringste seelische Erschütterung oder ein Zeichen von Reue, Oberstaatsanwalt Dr. Pauli hatte in seinem Plädoyer lebenslängliches Zuchthaus als höchstzulässiges Strafmaß be- antragt und hinzugefügt, daß es höchste Zeit Wäre, kür derartige Verbrechen die Todes- strafe wieder einzuführen.- 5 Faſt 3 Milliarden Spareinlagen. Mit einem Einzahlungsüberſchuß von 55,4 Mill. DM. im Auguſt hat der Sparein⸗ lagenbeſtand bei den öffentlichen Sparkaſſen die Summe von 2,96 Mrd. DM.(rund 3 Milliarden erreicht. Das Ergebnis iſt etwas günſtiger als im Vormonat(32,6 Mill. DM.) Bemerkenswert iſt, daß in den letzten Mo⸗ naten die Einzahlungen in etwa gleichem Maße zugenommen haben wie die Abhebun⸗ gen zurückgegangen find. Die Einzahlungen haben jetzt wieder den Durchſchnitt der Mo⸗ nate vor der Koreakriſe erreicht, während die Auszahlungen noch um 25 v. H. höher ſind als vor dieſem Zeitpunkt. Zu der all⸗ mählichen Normaliſierung der Spareinlagen⸗ 9 entwicklung hat hauptſächlich die Beruhigung der Preiſe beigetragen. Die Giroeinlagen bei en Sparkaſſen haben ſich im Auguſt um 178,7 Mill. DM. auf 3,87 Mrd. DM. er⸗ höht. Spar⸗ und Girbeinlagen zuſammen bs⸗ tragen jetzt 6,83 Mrd. DM. char- Bote Südd. Heimatzeitung tür Nanuhelm-Seckenhelss and Umgebung. Veruntwortl. klerausgeber: Georg Hardla Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabes Geore HHärdlel. NMannhelm-Seckenhelgz, Fernsprecher 472162 — D gi= — S e o g 9 Vom Sport Nordbaden— Rheinland-Pfalz in Mannheim Um den Amateur-Länderpokal Für das am 14. Oktober im Mannheimer Sta- dion stattfindende Länderpokalspiel der Ama- teure von Nordbaden und Rheinland-Pfalz ha- ben beide Verbände starke Einheiten ausge- Wählt. Die Spieler entstammen Amateur- und Vertragsspielervereinen und sind in der Mehr- zahl hoffnungsvolle Nachwuchskräfte, die sich in den Vereinsmannschaften bereits einen Na- men gemacht haben. Verbandssportlehrer Ruchay hat im Anschluß an ein Trainingsspiel die nordbadische Auswahlmann- schaft, die am Sonntag in Mannheim auf Rhein- hessen/ Pfalz trifft, wie folgt aufgestellt: Brümmer (Friedrichsfeld): Held hönix Karlsruhe), H. Span- Kowski(Birkenfeld); Scheurer(KFV), Schwalbach (Leimen), Nonnenmacher(Brötzingen); Gräber (Weinheim), Rhein Viernheim), Beck Daxlanden), Ehrmann(KFV), Lichter Ghönix Karlsruhe). Bei dem Spiel vermochte weder die nordbadische Aus- wahl noch der ASV Durlach zu Überzeugen. Rheinland-Pfalz hat folgende Mann- schaft nominiert: Bronst Platia Böhl), 8 100 E Pirmasens), Eitelmann FSV Schifferstadt) Abus Sy Oesersheim), Nowotny(03 Ober. Stein), Klee(1. Fe Kaiserslautern), Fischer 1. Fe Kaiserslautern), Engerer(Oggersheim), Fritschi (1. k Kaiserslautern), Wenzel(l. FC Kaisers. lautern), Biontino(Wormatia).. a Wegen des Landerpokalspiels fallen die Spiele in der 1. nordbadischen Amateurliga aus. Zwei weitere Spiele in Mannheim in Mannheim wurden für das kommende Wo- chenende zwei Fußballspiele kurzfristig angesetzt. Im Samstag Spielt der Sv Waldhof tracht Trier. Am Sonntag vormittag ist die S b beim VL. Neckarau, um das rück- ständige Pokalspiel auszutragen. Tabellenstand der 1. Liga Vt Stuttgart I. F Nürnberg VIB Mühlburg 1860 München Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt Stuttgarter Kickers FSV Frankfurt SpVgg. Fürth 0. VfR Mannheim Vikt. Aschaffenburg SV Waldhof Bayern München Schweinfurt 05 Schwaben Augsburg VfL Neckarau n c te 85 5 3388 8 88. 8 8 d D See — 2 2 2 n Tabellenstand der ASV Durlach Hessen Kassel BG Augsburg TSG Ulm 46 Bayern Hof ASV ham SV Wiesbaden SSV Reutlingen TSV Straubing 1. FS Bamberg Jahn Regensburg SV 98 Darmstadt ASV Feudenheim 14. 1. Fœ Pforzheim Freiburger Fe Wacker München Fe Singen 04 VfR Aalen Tabellenstand der 1. Wormatia Worms 1. Fe Kaiserslautern 1. F Saarbrücken Tus Neuendorf Fhön. Ludwigshafen Eintracht Trier Tura Ludwigshafen FK Pirmasens Mainz 05 Bor. Neunkirchen VfL Neustadt VfR Frankenthal FV Engers, SpVgg. Weisenau Eintr. Kreuznach „VfR Kaiserslautern do Liga 16: 183 217 — 2— . n ee o o D D O SS 58 88 8 0 2— 468 38 — — —— * 8 —— . 80 e n A A 2 1 89 — J — e e e o 0 SSA Sd ASA AA AAA do Neuhaus boxt gegen Williams Die„zweiten Garnituren“ Deutschlands und Englands im Ring Nachdem die ersten Schwergewichtler Deutsch- jends und Englands, Hen ten Hoff und Jack Sardner, ihre Handschuhe kreuzten, treffen am Sonntag in Dortmunds Kampfbahn Rote Erde die Zweiten ihrer Länder, Heinz Neuhaus Deutschland) und Jonny Williams(England) aufeinander. Der 24jährige Engländer Williams hat von seinen bisher ausgetragenen 54 Profi- kämpfen 28 durch k.o. beendet. Er selbst sank noch nie in den Ringstaub, da nur eigene Ver- letzungen ihn zwangen, die beiden Treffen mit Pat Chomisky(US) und B. Weinberg(OS) vorzeitig aufzugeben. Gegen den späteren Eu- ropameister Gardner verlor er nur nach Punk ten. Mit seinem„Rechts-links-rechts-Stil“ kam er zum Spitznamen„Windmühle aus Wales“ Ob er Neuhaus zermahlen kann, wird der Sonntag Kampftag lehren, der ab 16 Uhr folgende Karte bringt: Jonny Williams— Heinz Neuhaus; Tiger Jones— Heinz Seelisch, Giovanni Ferrari gegen Hans Strelecki, Charlie Anglee— Leo Starosch und Dieter Hucks— Horst Kemena, Alles Nas men, die für sich allein für eine, Hauptbegeg- mung“ gut sind. SV Prag behält den Titel zwei Jahre Der Sportausschuß des Deutschen Amateur- Boxsportverbandes hat beschlossen, im kommen- den Jahr keine deutsche Mannschaftsmeister- schaft für Amateurboxer auszutragen, da die Olympia vorbereitungen und die dadurch bedingte Kurzfristige Ansetzung der Meisterschaften eine Mannschafts meisterschaft nicht zulassen. Der Länderpokal der Amateurboxer wird jedoch auch im nächsten Jahr— im Anschluß an die Olympi- schen Spiele— ausgetragen. Im Jahrs 1953 wer den wieder wie normal die Länderpokal und die Mannschaftsmeisterschaften ausgetragen. Der Federgewichtler des Deutschen Mann- schaftsmeisters, Hans Bachöfer, Stuttgart, wird noch in diesem Monat nach Kanada auswan- dern. Damit wird die Mannschaft des SV Prag Stuttgart entscheidend geschwächt. 5 15,5 Millionen für den Sport Bilanz am 3. Geburtstag des Totos Der württemberg-badische Sport-Toto, der dieser Tage seinen dritten Geburtstag feierte, schüttet Sparsamstem Verwaltungsaufwand 16 Prozent Gesamtumsatzes, das heißt den gesamten Rein- Sewinn für den Sport im Lande Württemberg-Ba- n, aus. Der Kreis der Nutznießer erfaßt nicht nur e Sportverbände, Vereine und sportlich-sozialen Einrichtungen, sondern auch den Schulsport. Uber 15,5 Millionen DM Waren in den letzten drei Jah- aus Mitteln des Totos für die Leistungsstei- rung der Breitenarbeit und des württemberg ischen Landessports genau so sehr von Nutzen, die etwa in gleicher Höhe angefallenen staat- ichen Wettsteuern, die vornehmlich dem sozialen Wohnungsbau zugute gekommen sind. Im gleichen Zeitraum wurden außerdem 220 Baugeldgewinne im Gesamtwert von 660 000 DM ausgespielt. Die Ge- nnausschüttung an die Tipper betrug 52,25 Mil- nen DM, die zum größten Prozentsatz an Wetter ngen, deren finenzielle Lege nicht gerade rosig Deutschland in der Fla stimmberechtigt Die Hauptversammlung der Federation Inter- national de I' Automobil FIA) hat in Paris den Vizepräsidenten des Automobilclubs von Deutsch- zand(AVD), Karl Max Graf von und zu Sandi 201, einstimmig in das Präsidium der FIA ge Wählt. Die Hauptversammlung hat ferner be- schlossen, die Zahl der Länder, die in der„Com- mission Sportif“ und in der„Commission Techni- due“ vertreten sind, um ein Land zu erhöhen und die Delegierten hierfür Deutschland zuzu- sprechen. Kurz— aber wichtig Englands Liga-Fußball-Auswahl besiegte id Liverpool die jrische Liga-Elf überlegen mit 21 (670) Toren. Irland wird àm 17. Oktober in BubEn gegen Deutschland antreten. Der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht, Ezzard Charles, gewann einen Come back-RKampf in Pittsburgh durch einen Kk. O.-Sieg über Ren Layne in der elften Runde. Der Schweizer„Tour de Francels- Sieger Hugo Koblet gewann das 120-Runden-Radrennen Berufsfahrer„Rund um das Wiener Rathaus mit 39 Punkten vor seinem Landsmann un Straßzenweltmeister Ferdi Kübler mit 54 Punk den(eine Runde zurück). Das Fußball-Repräsentativspiel Süd— Süd Westdeutschland am kommenden Samstag wird om Süddeutschen Rundfunk in seinem ersten Programm von 16.50 Uhr bis 17.20 Uhr über tragen. Reporter ist Rainer Günzler. 4 1E Sängerbund 1865. Morgen Samstag, 20 Uhr Probe. Die Sänger Werden gebeten restlos zu erscheinen, da morgen Abend. die Eintrittskarten für den Kirchweih-Samstag ausgeteilt Werden. Pertezucht. u. Hennyerein nMannpeim-Seckenheim Sonntag Vormittag ab 9 Uhr bbau der Tribü ne am Rennplatz. 4 Fa. Heidenreich „Tum Badischen Hof 5 Morgen Samstag Schlachtfest(SE 1 Ab ½10 Uhr Wellfleisch mit Kraut. en Ende del 0 eee Vorrätig: ie Mitglieder werden gebeten, sich daran zu beteiligen. 5 a Lohntabellen 5 3 Der Vorstand. Saatweizen(Hchz.).„ a. N a 2 N für Gewerbetreibende, Futter kartoffeln lee W le a 22 j hältlich. Tafeläpfel 155 1 15 Bündelholz„ Tausche Haferflocken gegen Hafer 1392) Alex. Schmich Landesprodukte IN SNN NI Spieltage: Freitag bis Dienstag Maul- und Klauenſeuche. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche in Mannheim⸗ Seckenheim im Beſtand des Viehhändlers Rudolf Hörner iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: . Werktags: 20 Uhr.— Sonntags: 16, 19 und 21 Uhr Samstag: Spätvorstellung um 22 Unr Georg bricht alle Rekorde Die tollen Abenteuer eines Rennfahrers. Der größte Lacherfolg der Saison dieser flim pochmals am Attwoch/ Songtag 18.20 Uhr für Enger PALLAS T THEATER a 5 5 2 Lingen Einsatz wert. — a—(Sie solten es such einma 5 i. wachen. Greifen Sie auf Ihr Glück sein! So viele haben schen durcr— ein Nlassenios Existenz. Haus. Auto,— Kurz, die Erfüllung der sehnlicmstens Wünsche gefunden. 2 Das ist bestirerit dem Le „ B. Beobachtungsgebiet: Die Stadtteile Neuoſtheim, Rheinau, Friedrichsfeld und die Gemeinden Edingen und Ilvesheim werden zum Be⸗ ingsgebiet gem. 88 165 ff. der AVz VSG. erklärt. 5 7 f 6. 18 km ⸗ umtreis(Schutzzone 3 kreis von 15 km vom Seuchenort entfernt 3 5 Vz VSG.) fallen außer dem Sta is N 115 5 Zentrale ten folgende bad. Ortſchaften: sheim, Sandhauſen, Handſchehsheim, ſachſen, Un Schneidergerdte doſterpolster