Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Sũüddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Oreisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 168 a Samstag, den 20. Oktober 1951 3.51. Jahrgang Blick in die Welt 1 Kommentare zum Tagesgeschehen Wenn man die politischen, Wirtschaftlichen und sozialen Auseinandersetzungen unserer Tage aufmerksam beobachtet, wird man fest- stellen, daß der Dichter irrte, als er die klas- sischen Worte niederlegte:„Mit Worten gt sich trefflich streiten.“ Hätte er unsere Zeit erlebt, so hätte er formuliert:„Mit Z a h- 1en läßt sich trefflich streiten!“ So ist denn auch die Statistik, früher ein etwas über die Schulter angesehener Nebenzweig der Natio- nalökonomie, heute zu einer beherrschenden Rolle im Meinungskampf aufgestiegen. In demselben Ausmaße aber hat sie auch an öf- fentlichem Kredit verloren, und nicht nur em . mre bös willigen Kritiker messen dem Wort eine gewisse Berechtigung zu, daß Statistik 7 eine Steigerungsform der Lüge bedeute. Wir glauben allerdings, daß man mit dieser boshaften Feststellung der wissenschaftlichen Statistik Unrecht tut. Ihr Ruf leidet nämlich mehr unter jener Art von wissenschaftlich verbrämter Zubereitung objektiver statisti- ein scher Ergebnisse für den Meinungskampf, Wie sie heute nur zu leicht im Widerstreit der In- . teressen vorgenommen wird. Aus diesem Grunde wird man gegen Institute, die, von Gruppeninteressen finanziert, mit dem An- spruch wissenschaftlicher Objektivität auftre- ten, zunächst immer ein gewisses Mißtrauen begen. Sie haben ja auch nur die Aufgabe, die führenden Männer der betreffenden Grup- pen zu beraten, Planungen unbeeinflußt von täglichen Verwaltungsgeschäften auf weite Sicht aufzustellen ect. Solche Stäbe bedienen sich allerdings der Ergebnisse der Wissen- schaften, besonders der Statistik. Denn zu wirklich wissenschaftlicher Eigenarbeit wer- dien sie ja kaum kommen; dazu verlangen ihre Auftraggeber erfahrungsgemäß viel zu viel kurzfristig auswertbare Ergebnisse von ihnen. Unter den vorstehend geltend gemachten I Vorbehalten wird die Offentlichkeit die vor kurzem in Köln erfolgte Neugründung des „Deutschen Industrie Instituts“(D) azur Kenntnis nehmen. Sie ist im Zusammenwirken des Bundesverbandes der Industrie mit den industriellen Arbeitgeberverbänden erfolgt und ist als Gegengründung zu dem bereits Seit Jahren tätigen„Wirtschaftswissenschaft- lichen Institut“(WWI) des Deutschen Gewerk- Sschaftsbundes anzusehen. Nach seinem Grün- dungsprospekt will das DI„die öffentliche Meinung ansprechen mit dem Ziele, eine ob- jektive Behandlung der Fragen des Unter- nehmertums zu sichern und im Unternehmer- tum selbst das Bewußtsein von seinem eigenen Standort und seinen Aufgaben im Volksgan- zen wecken und vertiefen“. Schon diese Pro- grammatik ist aber u. E. weniger eine wissen- schaftliche als eine politische, ebenso wie letztlich die des WWI. Die Offentlichkeit wird daher beiden Instituten zunächst denselben Kredit einräumen. Im übrigen aber wird gel- ten:„An ihren Früchten sollt ihr sie er- kennen!“ i ö Nachdem der Wiederaufbau der westdeut- schen Wirtschaft sozusagen im Rohbau steht, wird es kür die Zukunft darauf ankommen, an der Verfeinerung ihrer Leistungskraft auf allen Gebieten zu arbeiten. Dies ist die Auf- gabe der organisatorischen, technischen und betriebs wirtschaftlichen Rationalisierung. Sie gilt auch für die Büros und Kontore. Auch Verrichtung zweckmäßiger, arbeitssparender und billiger zu gestalten. Dies bedeutet in erster Linie eine Arbeit am Nachwuchs. Es ist daher anzuerkennen, OA) als größte Berufsorganisation auf die- sem Gebiet der Frage der Nachwuchsschulung gesteigerte Aufmerksamkeit schenkt. Als be- sonders geeignete Mittel für die Leistungs- steigerung des Nachwuchses haben sich schon seit 1929 der Berufswettkampf und die Zu- sammenarbeit der Lehrlinge und jungen An- wiesen. Am 28. Oktober 1951 findet der dies- jährige Berufswettkampf wiederum auf Bun- desebene statt. Zwölf Bundessieger aus die- ten vorgestellt werden. Die Betriebe werden in ihrem ureigensten Interesse gut daran tun, den Berufswettkampf und die Arbeit der Scheinfirmen mit allen Mitteln zu fördern. 8 Deutschen Brauertag, R hier kommt es darauf an, jede kaufmännische daß die Deutsche Angestelltengewerkschaft gestellten in sogenannten Scheinfirmen er- sem Wettkampf werden dem Bundespräsiden- hard bestritten werden wird. Deutschlands Zele: Festlicher Rahmen des CDU-Parteitages Stürmischer Beifall für Dr. Adenauer 5 Karlsruhe(UP). Die Eröffnungsfeier- lichkeiten zum Parteitag 1951 der CDU Deutschlands in der mit zahlreichen Bundes- und Länderflaggen sowie der Europafahne geschmückten Karlsruher Festhalle gestalteten sich zu einem stürmischen Empfang für Bun- deskanzler Dr. Konrad Adenauer und die zahlreichen Gäste des In- und Auslandes, die neben den rund 1000 Delegierten der CDU erschienen waren. Außer Bundeswirtschafts- minister Dr. Ludwig Erhard, Bundesinnen- minister Robert Lehr und Bundesflüchtlings- minister Karl Lukaschek hatten in den er- sten Reihen die Staats- und Ministerpräsi- denten von Nordrhein- Westfalen, Schleswig- Holstein, Rheinland-Pfalz, Württemberg-Ho- henzollern und Baden Platz genommen, fer- ner zahlreiche Vertreter christlicher Parteien aus Osterreich, Belgien und Holland, unter ihnen der holländische Minister Dr. Sassen. Bei der Begrüßung der saarländischen Dele- gation steigerte sich der Beifall zum stürmi- schen Applaus, als der Präsident des Partei- tages, CDU-TLandesvorsitzender von Nord- baden, Dr. Franz Gurk, ihnen als christliche und deutsche Brüder den Willkommensgruß des Parteilages entbot. Vor der Rede des Bundeskanzlers ging der Präsident des Bundestages, Oberkirchenrat Dr. Hermann Ehlers, auf die bisher geleistete Arbeit der CDU ein. Die anschließende Rede des Bundeskanzlers wurde immer wieder vom stürmischen Bei- fall der Tagungsteilnehmer unterbrochen. * . Das innerpolitische Programm der Regierung — Neues Bundestags- Wahlgesetz Karlsruhe(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer bezeichnete in seiner Eröffnungs- rede vor rund 500 Delegierten des Partei- tags der CDU Deutschlands in Karlsruhe die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands in Freiheit und die Sicherung des Friedens als die beiden Hauptziele der deutschen Außen- politik. g Er unterstrich jedoch gleichzeitig, daß die Einheit Deutschlands nur durch einen engen Zusammenschluß der Bundesrepublik mit den Völkern des Westens möglich sei. Die Sowjet- union wolle ganz Deutschland zu ihrem Satel- litenstaat machen, was mit Deutschlands Un- tergang gleichbedeutend wäre. Der Kanzlei Wies darauf hin, daß die Einheit nicht durch die Deutschen selbst wiederhergestellt werden kinheit und Frieden könne, sondern daß die Haltung der Besat- zungsmächte entscheidend sein werde. Den Verhandlungsverlauf zwischen der Bundesregierung und den Hochkommissaren über die Ablösung des Besatzungsstatuts be- zeichnete er als günstig.„Wir sind noch nicht souverän“— so sagte der Kanzler—„aber Wir wollen bald souverän werden.“ Auch die Beratungen in Paris über die Europa-Armee machten gute Fortschritte. Die Westmächte seien mit der Eingliederung ganz Deutschlands in das westliche Vertragssystem durchaus ein- verstanden. Die Aktion Grotewohls, der freie und geheime Wahlen nie gewollt habe, könne ihn in dieser Entscheidung nur bestärken. Dr. Adenauer betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, einen Beitrag zur Stär- kung der Friedensfront des Westens zu lei- sten. Diese Front müsse so stark sein, daß die Sowjets jeden Gedanken an weitere Erobe- rungen und Unterjochungen— sei es durch kalten oder heißen Krieg— aufgeben müßten. „Wir können den Weg furchtlos gehen, denn er führt nicht zum Krieg. Wir hassen den Krieg, wir wollen Freiheit und Frieden.“ Bezüglich der innenpolitischen Lage verwies Dr. Adenauer auf das„zufriedenstellende Er- gebnis“ der ersten zwei Jahre Regierungs- arbeit, betonte jedoch, daß noch vieles zu tun bleibe. Die Bundesregierung werde hinsicht- lich der Preisentwicklung für einige Lebens- mittel und Gebrauchsgüter, die untragbar sei, vor entscheidenden Maßnahmen nicht zu- Tückschrecken. Er kündigte Beratungen der Bundesregierung mit der Kohlenbergbeu- Lei- tung und der 16, Bergbau an, um neue Maß- nahmen zur Steigerung der Kohlenförderung ergreifen zu können. Ferner setzte er sich für eine möglichst schnelle Verabschiedung des Lastenausgleichsgesetzes sowie für den Bau von Eigenheimen und grogen Wohnungen ein. Er hoffe, daß die Bundesregierung bald einen Gesetzentwurf über die Bildung von Wirt- schaftskammern und für die Errichtung eines Bundeswirtschaftsrates vorlegen könne. Die Entwicklung des Parteiwesens in Deutsch- jand— so meinte der Kanzler— könne nicht ohne Bedenken verfolgt werden. Die Bundes- regierung werde aber nicht zulassen, daß sich die Vorgänge von 1933 wiederholten. Auch den Versuch der Schaffung totalitärer Parteien werde sie unter keinen Umständen dulden. Schließlich sprach er die Hoffnung aus, daß die ehemaligen Soldaten ihre Organisation selbst in Ordnung bringen, und kündigte ꝓei dieser Gelegenheit ein neues Bundestags- Wahlgesetz an, das die Bildung arbeitsfähiger Mehrheiten im Parlament ermöglichen solle. krhurds, Verbraucherwirtschultspofifilc Bundeswirtschaftsminister Erhard wandte sich auf einer Pressekonferenz anläßlich des CDU-Parteitages gegen die Kritik an der„so- zialen Marktwirtschaft“ und erklärte, noch nie in der deutschen Wirtschaftsgeschichte sei mit wirtschaftspolitischen Mitteln„ein so bedeu- tender Erfolg“ erzielt worden wie in den ver- gangenen drei Jahren. Die Produktionsleistung der deutschen Volkswirtschaft sei ebehso Wie der Index der Bruttoverdienste der gewerb- lichen Arbeiter erheblich gestiegen. Erhard bezeichnete seine Wirtschaftspolitik ds eine„Verbraucher- Wirtschaftspolitik“. Um die Ausbeubang der Verbraucher zu verhin- dern, müßten die Unternehmer in einem ech- ten Leistungswettbewerb stehen, der sie zwinge, sich mit guter Ware zu billigstem Preis um die Gunst des Verbrauchers zu be- mühen. Das dem Bundeskabinett zur Entschei- dung vorgelegte Kartellgesetz werde die recht- lichen Grundlagen zur erfolgreichen Durch- führung dieser Politik schaffen. Im Weiteren Verlauf seiner Ausführungen unterstrich Erhard die günstige Entwicklung der deutschen Ausfuhr, die es gestatte, vom 1. Januar nächsten Jahres an den Außenhan- del zu etwa 55 Prozent wieder zu liberalisie- ren. Dr. Erhard gab zu, daß die Leistungskraft der deutschen Wirtschaft gegenwärtig vor Brauwirtschaft Wieder eine Marktordnung zu geben. Zwei wesentliche Schwierigkeiten Wer- den allerdings der baldigen Verwirklichung dieser Forderung des Braugewerbes entgegen- 5„EKartellierung“ keindliche Einstellung der USA-Besatzungs- stehen. Einmal die jeder macht, deren Einwänden das Braugewerbe allerdings mit dem Hinweis auf die Wett- bewerbsregelung im amerikanischen Brau- gewerbe begegnen zu können glaubt. Die zweite Schwierigkeit hat eine um das Prinzip der freien Marktwirtschaft besorgte deutsche Pressestimme mit der Frage umrissen:„Was weird Erhard dazu sagen?“ In der Tat steht das Braugewerbe auf der Grenze zwischen dein Agrar- und dem Wirtschaftssektor, so daß die bis 1948 eindeutige Befugnis des Ernährungs- ministers zum Erlaß einer Marktordnung für die Brauwirtschaft ihm heute wohl von Ex- * bessert werden, Der ster hatte in diesem i für ein neues„Jec allem durch die Engpässe bei Kohle, Stahl und Eisen beeinträchtigt werde. Man werde jedoch in Zukunft versuchen, durch eine Herabset- zung der Exportverpflichtungen, durch größere Kohlenimporte und insbesondere durch eine Steigerung der Förderleistung einen besseren Ausgleich zwischen Angebot und Bedarf zu schaffen. 5 Der Mittelstand müsse gesichert werden, er- klärte Erhard weiter. Dabei sei auch auf die Belange des privaten Hausbesitzes Rücksicht zu nehmen. Eine sozial tragbare Neuordnung der Mieten gehöre zu den wichtigsten Auf- gaben einer Partei, die einen sozialen Aus- gleich erstrebe. Ein Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik werde andererseits eine zu- sätzliche Belastung der Volkswirtschaft dax- stellen 5 3 Entschließung des Wirtschaftsausschusses Der Wirtschaftspolitische Ausschuß der CD nahm eine Entschließung an, in der u. a. die Bildung eines Informationsministeriums bei der Bundesregierung und der baldige Ab- schluß der Neuordnung der Grundstoffindu- Neue Angriffe Dr. Kurt Schumachers Gegen Adenauer und die Alliierten— Eini- gung„auf dem Rücken Deutschlands“ BOn n(UP). Der Vorsitzende der SPD, Dr. Schumacher, forderte die Westalliierten vor der Presse in Bonn auf, das Potsdamer Ab- kommen zu kündigen. Solange dieses Ab- kommen bestehe, könnten sich die Alliierten mit den Russen zum Schaden Deutschlands auf dessen Rücken wieder einigen. Dem Bun- deskanzler warf er vor, durch Vorleistungen die deutsche Position in den Verhandlungen mit den Alliierten geschwächt zu haben. Es sei ein großer Irrtum, als Ergebnis der Ver- handlungen die deutsche Gleichberechtigung zu erwarten. Die Westmächte seien immer noch der Meinung, erhebliche Vorbehaltsrechte geltend machen zu können,„In Frankreich und Italien sind die Demokratien viel schwächer als in Deutschland“, sagte Schumacher. Die Einräumung von Rechtstiteln für ein Fingrei- ken der Alliierten sei unmöglich. Im übrigen basiere eine Intervention im Falle revolutio- nierender Umwandlung immer auf den ge- gebenen machtpolitischen Verhältnissen und nicht auf Rechtstiteln. In der Frage der Wiedervereinigung Deutsch- lands habe sich durch den Beschluß des Bun- destags und der Bundesregierung vom 27. Sep- tember eine Uberlegenheit gegenüber dem Osten ergeben. Durch die nachträglichen Er- klärungen des Bundeskanzlers seien diese Ak- tivbeschlüsse, welche die SPD im Bundestag durchgesetzt habe, weitgehend aufgelöst wor- den. Der Bundeskanzler habe versäumt, ent- sprechend dem Beschluß des Bundestages bei den Alliierten darauf zu drängen, dag dem deutschen Volk baldmöglichst Gelegenheit zur Wahl einer gesamtdeutschen Natlonalver- sammlung gegeben werde. Die Rückgabe der deutschen Gebiete jenseits der Oder und Neiße könne von deutscher Seite erst mit Nachdruck und mit Aussicht auf Erfolg verlangt werden, wenn alle vier Besatzungszonen hinter dieser Forderung stehen. Zur außenpolitischen Debatte im Bundestag erklärte der SPD-Vorsitzende, Dr. Adenauer Habe seine Außenpolitik gar nicht vertreten können, weil sie genau so ein Fiasko sei wie seine Verhandlungen mit den Hochkommis- saren. Er sei auf die Kritik dieser Außen- politik durch die Sprecher der SPD gar nicht eingegangen. Es sei lediglich„der falsche Zun- genschlag“ des SPD-Abgeordneten Lütkens in der Frage Souveränität oder Autonomie, von dem sich die SPD bereits distanziert hat, pro- pagandistisch ausgenutzt worden. In der Innenpolitik habe der Versuch der Regierungsparteien und der Bundesregierung, den Gewerkschaftsbund gegen die SPD aus- zuspielen, zu einem totalen Mißerfolg geführt. Das einzige Ergebnis sei, daß zum entschei- denden Nachteil der Regierungsparteien die Mittelstandsorganisationen als politischer Fak- tor auf den Plan getreten seien. ö Amerikanisches Dementi Amerikanische Sprecher dementierten in Washington und Bonn die Behauptung, daß der amerikanische Botschafter Kirk in Mos- kau mit dem sowietischen Außenministerium Besprechungen über die Wiedervereinigung Deutschlands geführt habe. Das amerika- nische Dementi bezieht sich auf eine Auße- rung Schumachers auf seiner heutigen Presse- konferenz, in der es dem Sinn nach etwa hieß: Die SPD habe bei den Nachprüfungen über die Frage, ob der Osten sein Angebot auf Wieder vereinigung Deutschlands ernst meine, festgestellt, daß Vertreter der West- mächte mit sowjetischen Vertretern in Mos- kau über die Wiedervereinigung Deutsch- lands verhandeln. strien verlangt wird. Ferner heißt es darin, das Ansehen des Staates sei in Gefahr, weil die politische Führung es nicht verstanden habe, ihre Erfolge und die unvermeidbaren Notwendigkeiten auf allen Gebieten er Re völkerung deutlich zu machen. zur Beseitigung der aufgetretenen Mangel fordert der Wirtschaftsausschuß der CDU u. a., alle wirtschaftlichen Kräfte zusammenzufas- sen, die erreichbaren Produktionserhöhungen noch zu verstärken, mehr Arbeitskräfte zu beschäftigen und den Konsum zu erhöhen. Maßnahmen zur Konsum- Drosselung wie Auf- wandsteuer und schematisch durchgeführte EKreditrestriktionen werden abgelehnt. Den Altsparern soll eine Aufbesserung der Um- stellung auf 20% gewährt werden. Die ein- seitige Belastung des Haus- und Grundbesit- zes durch Aufrechterhaltung des bisherigen Mietpreisstops sei sozial ungerecht und wirt- schaftlich schädlich. Durch Gemeinschaftsmag- nahmen der Wirtschaft auf freiwilliger Basis soll die Versorgung der Bevölkerung mit qua- litativ guten und billigen Konsumgütern ver- Bundèswirtschaftsmini- Zusammenhang bereits N die Ausarbeitung von entsprechenden Plänen tagung mann- Programm! ange- 1* * die Alliierten immer wieder die Möglichkeit Auch die SPD dementiert Wie von maßgebender sozialdemokratischen Seite erklärt Wird, soll Schumacher die Na- men Wyschinski und Kirk nicht erwähnt, aber behauptet haben, daß Moskau mit aus- ländischen Botschaften, vor allem mit der amerikanischen, über deutsche Einheitsfra- gen verhandle. Diese Behauptung stütze sich nach Angaben Schumachers auf Außerungen, die Wyschinski selbst gemacht habe. 1 Schumacher selbst verbreitete außerdem ein Dementi, in dem bestritten wird, daß er auf seiner Pressekonferenz vom leichen Tage die Kündigung des Potsdamer Ab- kommens gefordert habe. Wahr sei viel- mehr, daß er zur genauen Untersuchung der Frage aufgefordert habe, ob ein geeintes Deutschland erfolgreich bestehen könne, W. hätten, das Potsdamer Abkommen nach ihr Belieben immer wieder voll in Kraft zu Setzen. 5. 5 25 1 Eine„Arbeitsgemeinschaft demokra Staatsbürger“ wurde in Höxter als überparteilicher Zusammenschluß in desrepublik zwischen SPD, D trum und dem DGB gegründet. Eine Frauenkonferenz d. Anwesenheit von über der Bundesrepublik und 8 5 * FDP- Vorstand sekundiert Dehler Stellungnahme zum Konflikt mit dem DGB B On n(UP). Der geschäftsführende FDP- Vorstand billigte in einer Erklärung die Kri- tik des Bundesjustizministers Dehler an den Gewerkschaften. Der FDP könne keine grund- sätzliche Gewerkschaftsfeindlichkeit nachge- sagt werden. Der FDP.-Vorstand sei sich je- doch mit dem Bundesjustizminister einig, daß Alle Bestrebungen der Gewerkschaften, unter dem Deckmantel angeblicher politischer Neu- tralität machtpolitische Ziele zu verfolgen, ab- zulehnen seien. Dem DGB dürften im Staate keine größeren Rechte zugebilligt werden als anderen Organisationen. Zu der Auseinandersetzung mit den Ge- Werkschaften meinte der FDP-Fraktionsvor- sitzende August Martin Euler vor der Presse, ein Justizminister müsse Stellung nehmen, Wenn eine mächtige Organisation sich in einer Weise betätige, die man als„nicht demokra- tisch“ bezeichnen könne. Demokratisch un- lauter seien die Drohung mit einem verfas- sungswidrigen politischen Generalstreik, der Versuch, kurz vor der Ernte einen Erntearbei- terstreik in Hessen und Niedersachsen herbei- zuführen, die Androhung, junge Fachkräfte für das Ausland anzuwerben, die Blockierung der Fabriktore und Zufahrtsstraßen mit Ter- rorkommandos während des hessischen Metall- Arbeiterstreiks. Eine solche Haltung der Ge- Werkschaften bedrohe die Existenz der De- mokratie. Der Deutsche Gewerkschaftsbund nahm hierzu in einer Presse- Erklärung Stellung, in der es heißt:„Der Vorsitzende der FDP- Bundestagsfraktion hat den durch die Aus- lassungen Dr. Dehlers über die Gewerkschaf- ten entstandenen Konflikt zwischen der Bun- desregierung und den Gewerkschaften noch verstärkt.“ Welche Konsequenzen sich nun- mehr ergeben würden, sei im Augenblick noch nicht abzusehen. Industrielle Produktion angestiegen Teilweise Steigerung bis zu 25 Prozent Stuttgart wb). Die industrielle Pro- duktion in Württemberg-Baden hat im Sep- tember wieder einen kräftigen Anstieg er- fahren. Wie aus einem Bericht des württem⸗ berg- badischen Wirtschaftsministeriums her- vorgeht, stieg die arbeitstäglich berechnete Indexziffer(ohne Bau) von 1395 9 im August auf 142,5 im September(1936= 100) an. Die mengenmäßige Zunahme der württem- berg- badischen Industrieerzeugung ist bei Feinmechanik und Optik, Ledererzeugung, Lederverarbeitung und Schuhen sowie bei Musikinstrumenten, Spiel- und Schmuckwa- ren mit einer durchschnittlichen Steigerung von 25 Prozent und mehr am stärksten aus- geprägt. Es handelt sich dabei zum Teil um eine jahreszeitlich bedingte Geschäftsbele- bung, die auf Vorbereitungen für das Weih- nachtsgeschäft zurückzuführen ist. Uber- durchschnittlich war auch die Produktions- steigerung bei Textil und Bekleidung, Holz- Verarbeitung und Fahrzeugbau. Dagegen hat sich unter anderem beim Maschinenbau, bei „Stein und Erden“ und bei der Papiererzeu- gung eine steigende Tendenz nur schwach durchgesetzt. Die Aufwärtsentwicklung macht sich vor allem bei den Verbrauchsgüterindu- strien bemerkbar, die von dem Absinken der Produktion in den letzten Monaten in erster Linie betroffen waren. Daß der Wiederanstieg der Wirtschaftstätigkeit in den Investitions- güterindustrien zurückblieb, dürfte vor allem auf die mangelhafte Versorgung mit Kohle und Stahl zurückzuführen sein. 5 Nachlassen der Bautätigkeit Die Bautätigkeit hat im September nachge- lassen. Nach den vorläufigen Ermittlungen ist die Beschäftigtenzahl in den Baubetrie- ben mit 20 und mehr Arbeitskräften um rund 3,5 Prozent zurückgegangen. Die Ausfuhr württemberg-badischer Er- zeugnisse, die im August wertmäßig um etwa 10 Prozent zurückgegangen War, hat sich im September nach den vorläufigen Ergebnissen der gemeldeten Ausfuhrerklärungen annä- hernd im gleichen Ausmaß wieder erhöht. Auch das Kreditvolumen hat wieder zu- genommen. Bei den 56 wöchentlich berichten den Kreditinstituten in Württemberg-Baden sind die kurzfristigen Kredite an Wirtschafts- unternehmen und Private um weitere 25,2 Millionen Mark auf 1,109 Milliarden Mark Angestiegen. Die Klagen der Wirtschaft über schleppende Zahlungsweise und finanzielle Anspannung haben jedoch noch nicht aufge- hört. Die Spareinlagen haben sich weiter günstig entwickelt. Bei den 56 Kreditinstitu- ten betrug der Zuwachs von Ende August bis 6. Oktober insgesamt 4.4 Millionen Mark. Entgiftung der Geschichtsbücher Frof. Dr. Göhring sprach zu Historikern Mainz Grp). Die Voraussetzung für eine Revision des Geschichtsbildes seien bei einer neuen Begegnung deutscher und französischer Historiker und Schulmänner in Mainz ge- Schaffen worden, erklärte der Leiter der Uni- Versalgeschichflichen Abteilung des Instituts Tür europäische Geschichte Mainz, Professor Dr. Martin Göhring, in Mainz. Der bedeu- tendste Fortschritt bestehe wohl darin, daß in Streng objektiver Weise das Kriegsschuldprb- blem des Versailler Vertragswerkes und die Rhein-Ruhrfrage entgiftet Worden seien. Als Beitrag zur deutsch- französischen Ver- ständigung hätten bereits 1935 deutsche und französische Historiker ein Arbeitsprogramm entworfen Im Mai dieses Jahres hätten sich in Paris Historiker und Schulmänner beider Länder zusammengefunden, um die unterbro- chene Arbeit wieder in Gang zu bringen. Die Ergebnisse der Mainzer Tagung, die in desen Tagen stattfand, liegen darauf schlie- Ben, daß die Geschichtsbücher für höhere Schulen in beiden Ländern in absehbarer Zeit keine engstirnige, e Darstellung mehr enthielten. 5 i 1 gegen zehn Mitglieder einer„Untergrund-Spionagegruppe in Triest“ hat in Laibach begonnen. Zum Tode verurteilt wurden in Singapur sechs Moslems, die beschuldigt worden waren, einen englischen Offizier ermordet zu haben. Sieneral Oollins, der Stabschef der ameri- 8 kanischen. ist in der pakistanischen a. Karachi eingetroffen. 1 Scharfer Molenweensel Tongon-Halro Britische Truppen ziehen sich zurück— Ein- berufung Agyptischer Reservisten Kairo(UP). Großbritannien und Agyp- ten haben scharf formulierte Noten ausge- tauscht. Großbritannien beschuldigt Agyp- ten, die Zwischenfälle in der Suezkanal-Zone verursacht zu haben. Die ägyptische Regie- rung macht dagegen Großbritannien für die Unruhen verantwortlich. In der britischen Protestnote wird darau! hingewiesen, daß die ägyptische Regierung für den Schutz von Leben und Eigentum der britischen Staatsbürger in Agypten verant- wortlich sei. Britische Truppen hätten bei den Unruhen in der Kanalzone erst dann einge- Sriffen, als sich gezeigt habe, daß die ägyp- tischen Sicherheitsstreitkräfte zur Aufrecht- erhaltung von Ruhe und Ordnung nicht in der Lage Waren. Inzwischen hat sich auf einem Flughafen bei Kairo ein neuer Zwischenfall ereignet, Als ägyptische Nationalisten die Flagge der britischen Fluggesellschaft herunterbolten. Die ägyptischen Strei itkräkte, die von Kairo in Richtung auf den Suezkanal marschierten. ziehen sich nach der Hauptstadt zurück. Die Geistlichen in den Moscheen Kairos for- derten die Gläubigen auf, einig zu sein und sich durch die britische Drohungen nicht ein- schüchtern zu lassen. Sie sollten aber Ruhe bewahren und Zwischenfälle vermeiden, die ihrer Sache schaden könnten. Für die Agyp- ter, die bei den Unruhen in Port Said und Ismailia ums Leben kamen, wurden besondere Gebetsandachten veranstaltet. Die Zeitungen Kairos berichten, daß die Regierung in den nächsten Tagen damit beginnen werde, die Reservisten zu den Waffen zu rufen. Ein britischer Sprecher teilte mit, daß die britischen Truppen sich von allen Stellungen in der Suezkanal-Zone zurückgezogen hätten, die sie seit Dienstag besetzt hielten. Eine Aus- nahme bildeten nur die westlichen Zugänge zu den drei Brücken über den Suezkanal, die Weiter von den Briten kontrolliert würden. Die britischen Streitkräfte stünden jedoch be- reit, um die geräumten Positionen sofort wie- der zu besetzen. Industrie- Beschränkungen sollen fallen Sobald der Schumanplan in Kraft getreten — Offizielle Mitteilung der Westmächte Paris(UP). Die alliierten Mächte haben beschlossen, alle Beschränkungen der deut- schen Stahl- und Kohlen-Industrie sowie die der Schwerindustrie auferlegten Produktions- kontrollen bei Inkrafttreten des Schuman- planes aufzuheben. Diese Mitteilung entstammt einem Kommu- nid ue, das gleichzeitig in Paris, London und Washington herausgegeben wurde. Wörtlich heißt es darin:„Die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und der USA werden neue Ausführungsbestimmungen ihren Hochkom- missaren(in der Bundesrepublik) übermitteln. Nach diesen Anweisungen werden mit der Ratifizierung und dem Inkrafttreten des Schu- manplanes in der Stahlindustrie die Kapazität erhöht und die Produktionsbeschränkungen aufgehoben, Die bisher von der alliierten Hoch- kommission über die deutsche Kohle- und Stahl-Industriè ausgeübten Kontrollen sollen ebenfalls hinfällig werden. Nicht betroffen von der Aufhebung werden lediglich die Macht- befugnisse, die notwendig sind, um die De- zentralisierung dieser Industrien zu einem Abschluß zu bringen.“ Ziel dieses Beschlusses ist es, die Ratifizierung durch die Parlamente der Vertragsländer zu beschleunigen. Neue Verhandlungen über den Schuman- plan zwischen den Unterzeichnerstaaten seien auch nach dem 18. Oktober nicht notwendig, erklärte ein Regierungssprecher in Bonn. Er nahm damit zu Pressemeldungen Stellung, wo- nach eine neue Konferenz der Schumanplan- Staaten einberufen werden müsse, falls bis zum 18. Oktober keines der Unterzeichner- länder den Vertrag votiffziert habe Keine Entscheidung im Sicherheitsrat New Vork(UP). Vor dem Weltsicher- heitsrat, der den britisch-iranischen Glkon- flikt behandelt, gab der britische Delegierte Sir Gladwyn Jebb bekannt, daß er einem indisch- jugoslawischen Zusatzantrag Zustim- men werde, nach dem aus der britischen Re- solution, die beide Länder zur Wiederauf- nahme der Verhandlungen auffordert, jeg- liche Erwähnung des Internationalen Ge- richtshofs gestrichen werden soll. Der Inter- nationale Gerichtshof hatte Persien und Groß- britannien geraten, in der Glindustrie den status quo beizubehalten, bis durch Verhand- lungen eine endgültige Regelung erzielt wor- den Sei. Der amerikanische Delegierte Warren Au- stin erklärte, die USA teilten die Ansicht von Großbritannien, daß der Sicherheitsrat be- kugt sei, in den britisch-iranischen Glstreit einzugreifen. Rückgabe von Steinstücken ae Berlin(UP). Der amerikanische Stadt- kommandant von Berlin, Generalmajor Ma- thewson, hat von dem Leiter der sowjetischen Kontrollmission für Berlin, Dengin, die Rück- gabe des Ortes Steinstücken bei Babelsberg an die Westberliner Verwaltung gefordert, In einem Schreiben an Dengin bezeichnete Ma- thewson die Ausgemeindung von Steinstücken aus Zehlendorf als illegal, da die Alliierten im Jahre 1944 in London ausdrücklich fest- gelegt hätten, daß Steinstücken ein Teil des US-Sektors nach der Besetzung Berlins wer- den solle. Steinstücken wurde am Donners- tag überraschend von Volkspolizisten besetzt. Den rund 300 Einwohnern wurde gleichzei- tig mitgeteilt, sie gehörten jetzt zu Potsdam und unterstünden der. der Ost- Behörden. Zu Ehren von Nikolaus August Otto fand am 75. Jahrestag der Erfindung der Ver- prennungsmotors in Kiel ein Festakt statt, bei dem Bundespräsident 1 die Gedenk- rede hielt. Der Herzog von Windsor, der ein in Wup⸗ pertal stationiertes britisches Regiment be- sichtigte, hat die Rückreise nach Frankreich angetreten. Das britische Oberkommando hat eine Ver- teidigungslinie um die Suezkanal-Zone festge- legt. Dem ägyptischen Oberkommando wurde empfohlen, die Truppen westlich dieser Linie zu halten, um unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden. Das britische Oberkommando for- derte ferner, daß die Agypter den Bau von Stellungen auf der östlichen Seite des Kanals einstellen. Im Sudan entwickeln die politischen Par- teien und Regierungsbeamten hinter den Ku- issen eine fieberhafte Tätigkeit. Die ägypten- freundliche Aschigga-Partei hat bereits mit Massenversammlungen gedroht, und ihr Füh- Ter, Ismail el Azhari Bey, forderte in Omdur- man die Bevölkerung auf, für den harten Kampf„zur Befreiung des Sudans von briti- scher Verwaltung“ bereit zu sein.„Das ge- samte ägyptische Volk wird mit euch kämp- fen“, versicherte der Parteiführer der Menge. Dagegen behauptete die Umma- Partei, die für die Unabhängigkeit des Landes eintritt, die Souveränität des Sudans sei bereits her- gestellt. Der britische Generalgouverneur hat bekanntgegeben, die ägyptische Erhebung Kö- nig Faruks auf den sudanesischen Thron Sei ohne Bedeutung. Eine Ei, hung von außen Würde nicht geduldet werden. Das sudanesische Parlament wurde auf Er- suchen mehrerer Mitglieder des Hauses, die be- fürchten, daß die Entwicklung in der Haupt- stadt den Wünschen des Landes zuwider- laufen könnten, vorzeitig zum 25. Oktober einberufen. Ein Ausschuß arbeitete einen Verfassungsentwurf aus, von dem man an- nimmt, daß er die volle Selbstregierung des Sudans durch ein Ober- und Unterhaus und ein rein sudanesisches Kabinett und Wahlen im Frühjahr 1952 vorsieht. In der syrischen Hafenstadt Damaskus fan- den umfangreiche Demonstrationen statt, wo- bei die Teilnehmer ihre Symphatien für Agyp- ten bekundeten, da es die Verträge mit Groß- britannien aufgehoben Hat. Die Demonstran- ten trugen Banner mit der Aufschrift:„Nie- der mit England“ und beschuldigten Groß- britannien; daß es für die Unruhe im Mitt- leren Osten verantwortlich sei. Ein Fortschritt in Pan Mun Jon Einigung über neutrale Zone— UN. verbände dicht vor Kumsong TOKIO(UP). Die Verbindungsoffiziere der UN ͤ und der Rommunisten haben sich über die Abgrenzung der neuen neutralen Zone um den Ort der Waffenstillstandsverhandlun- gen geeinigt, Danach soll um Kaesong und Munsan, die beiden Orte, in denen die Waf⸗ kenstillstands- Delegationen ihren Sitz auf- geschlagen haben, ein Umkreis von je fünf Kilomter für neutral erklärt werden. Noch umstritten ist die Frage des Luftraums über der neutralen Zone. General Ridgway, der IN- Oberbefehlshaber, forderte das Recht zur Uberfliegung der neutralen Zone, während die Kommunisten verlangten, der Luftraum über der lieutralen Zone müsse für jeden militärischen Flugverkehr gesperrt werden. An der Front gehen inzwischen die harten Kämpfe um Kumsong weiter, dem sich die UIN-Truppen bis auf drei Kilometer genähert haben. Die Stadt selbst liegt im Feuer der Artillerie der Alliierten, Auch im unmittel- baren Gebiet östlich und westlich Rumsong gehen die schweren Kämpfe weiter, während an den anderen Teilen der Front relative Ruhe herrschte. „Hochzeit des Jahres“ in London London(UP). Der Marquess of Bland- ford, der einmal als aussichtsreichster Be- Werber um die Hand Prinzessin Margarets galt, heiratete in der Londoner St. Margarets- Kirche die Tochter eines vermögenden Ver- legers, Susan Hornby. Prinzessin Margaret befand sich unter den 1200 Gästen, die dieser „Hochzeit des Jahres“ beiwohnten. Auch Rö- nigin Elizabeth, Königinmutter Mary, Win- ston Churchill(ein Vetter des Bräutigams) sowie Prinzessin Mary, Countess of Hare- wood, die Schwester des Königs, und der Duke of Gloucester, der Bruder des Königs, Waren anwesend. Der Marquess of Bland- ford ist der älteste Sohn des Duke of Marl- borough und der Erbe von Blenbheim Castle, einem der größten Paläste Englands. Er ist 25 Jahre alt und Offizier der Garde. Es war doch Mutterkorn Nimes, Frankreich(UP). Neue Untersu- chungen der Wahnsinnsepidemie in der klei- nen französischen Stadt Pont-Saint-Esprii haben ergeben, daß die ursprüngliche Diag⸗ nose über den Krankheitserreger nach wie vor stichhaltig ist. Wie von amtlicher Seite Verlautet, ist die Epidemie auf ergothaltiges Mehr zurückzuführen, das, zu Brot ver- backen, in der Stadt und Umgebung zum Verkauf kam. Die Krankheit hatte im Augus ihren Höhepunkt erreicht und ist inzwischen Abgeklungen. Vor wenigen Tagen wurden je- doch neue Fälle von Wahnsinnserscheinungen gemeldet. Italienischer General abgestürzt Rom(UP). Der italienische General der Flieger, Giuseppe Gaeta, kam ums Leben, Als sein Flugzeug in den Abruzzen abstürzte. Gaeta war Leiter der Flugzeugführerschulen der italienischen Luftstreitkräfte und frü- herer italienischer Luftattaché in Washing ton. In dem zweimotorigen Flugzeug, mit dem er sich auf dem Wege nach Rom befand, waren außer ihm noch drei Personen. Ledig- lich eine davon konnte sich durch Fallschirm- absprung retten. Ein viermotoriges Transportfſugzeug der US-Marine stürzte mit 18 Personen an Bord 1300 Kilometer westlich von Hawaii über der Insel Johnston ab und verbrannte. Das Verbot einer Seelenmesse für Mar- schall Petain fordern zwei Vereinigungen ehemaliger franz. Widerstandskämpfer. Der irische Minister präsident de Valera und sein Außenminister Frank Aiken haben hren Besuch in den Schweiz beendet und die Heim- reise nach Dublin angetreten. bald einsetzen zu können. ö Südwestdeuts clie Rundschau Für den Leichtsinn bestraft Karlsruhe(Gb). Das Karlsruher Land- gericht verurteilte einen 28jährigen Mann aus Ettlingen wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Jahren Gefängnis. Der Verurteilte war in angetrunkenem Zustand mit zwei Bekann- ten von Ettlingen nach Karlsruhe mit seinem PKW gefahren. An einer Tankstelle über- nahm einer der beiden Mitfahrer das Steuer und fuhr im Zick Zack-Kurs die Landstraße entlang. Da er den Wagen nicht in der Ge- Walt hatte, raste er nach wenigen Minuten eine 8 Meter hohe Böschung mit dem Wa- gen hinunter. Bei dem Unfall wurden der Lenker und der eine Mitfahrer getötet, wäh- rend der Besitzer des Wagens, schwer ver letzt wurde. In der Urteilsbegründung stellte das Gericht fest, daß der Angeklagte für den Tod der beiden Mitfahrer verantwortlich gemacht werden müsse. 5000 Liter Dieselöl auf der Straße PfOTZHheim(Gb). Als der Fahrer des Tankwagens einer Pforzheimer Kraftstoff- flrma dieser Tage zu scharf in eine Nebenstraße einbog, kippte der Wagen um. 3000 Liter Dieselöl ergossen sich auf die Straße. Die Po- lizei sperrte sofort das Straßenstück ab, bis durch Streuen von Split die Rutsch- und Schleudergefahr beseitigt war. Im Rohrkeller tot aufgefunden Die Staatsanwaltschaft im Schluchseewerk Waldshut dwb ds). Am Freitagnach- mittag konnte die Leiche des seit dem Rohr- bruch im Schluchseekraftwerk Waldshut am Dienstagabend vermißten Arbeiters geborgen Werden. Es handelt sich um einen Maurer, der zusammen mit dem bereits am Donners- tag tot aufgefundenen Hilfsarbeiter im Rohr- Verteilerkeller mit Montagearbeiten beschäf- tigt war. Die beiden Arbeiter waren von den in den Keller flutenden Wassermassen über- rascht worden. Sofort nach der Bergung der Leiche des letzten vermißten Arbeiters trafen Vertreter dey Staatsanwaltschaft an der Unfallstelle ein, wo die Pumparbeiten zur Trockenlegung der tiefer gelegenen Teile des Krafthauses noch immer im Gange sind. Tödlicher Sturz vom Dach Ludwigsburg pd). Ein 17jähriger Hilfsarbeiter, der mit seinem Vater und einem Strafgefangenen auf dem Dach des Krankenhospitals der Landesstrafanstalt be- schäftigt war, stürzte in den sieben Meter tief gelegenen Hof. Er inneren Verletzungen auf dem Weg ins Kran- kenhaus. Der führerlose Lastwagen PIOchingen chpd). Ein Lastwagen, der auf einer abschüssigen Straße mit laufen- dem Motor abgestellt worden war, setzte sich Plötzlich in Bewegung und prallte mit ziem- licher Wucht auf ein quer zur Fahrbahn ste- hendes Haus auf. Die Wand wurde einge- drückt. Der Sachschaden ist erheblich. Schwarzwaldhaus fährt durch Westdeutschland St. Blasjen(dwW/ids), Das„Schwarzwald haus auf Rädern“, ein motorisierter Verkaufs- stand, der einem Schwarzwaldhaus nachge- bildet ist, trat dieser Tage mit seinem Eigen- tümer, dem Vorsitzenden des Verkehrsvereins Häusern, Karl Fittkau, eine Werbefahrt durch Westdeutschland an. Fittkau, dem Bundesverkehrsminister durch seine kleine Tochter in Schwarzwälder Tracht zwei steinerne Krüge mit echtem Schwarz- Wälder„Chrisiwasser“ überreichen zu lassen. Uber 1200 Kriegsgefangene Freiburg(Ids). In den westlichen Län- dern befinden sich noch über 1200 deutsche Kriegsgefangene, erklärte der Vorsitzende des Verbandes der Heimkehrer in Baden, Dr. Mur- mann, dieser Tage anläßlich der Begrüßung des jüngsten badischen Heimkekrers. Dieser War über sechs Jahre in französischer Gefan- genschaft in Bordeaux festgehalten worden und wurde erst nach langwierigen Verhand- lungen freigelassen. 16 köpfige Familie baut ein Haus Säckingen(UP). Eine 16köpflge Familie aus der Ortschaft Segeten im Kreis Säckingen baute sich innerhalb weniger Wochen in Selbst- hilfe ein neues Wohnhaus, Gleichzeitig wurde das alte, zu klein gewordene Haus von ihnen abgerissen. Nur für vereinzelte Handwerks- arbeiten wurden Aufträge vergeben. Schweizer von deutschem Gericht verurteilt Säckingen(Ids). Wegen fortgesetzten Diebstahls und Betrugs verurteilte das Amts- gericht den aus dem Kanton Aargau stam- menden Schweizer R. Weichert zu 10 Mona- ten Gefängnis. Der Richter stellte den zustän- digen deutschen Behörden anheim, den Ange- klagten als unerwünschten Ausländer auszu- Weisen. Der Schwelzer, der zunächst in einem land wirtschaftlichen Betrieb der badi- schen Grenzzone arbeitete, hatte sich später „selbständig“ gemacht und im August rund 35 Festmeter Faser- und Brennholz aus dem Stadtwald Säckingen und staatlichen Forst- grundstücken gestohlen. Das Holz lieg er durch ein Transportunternehmen abfahren und verkaufte es unter der Hand an Klein- verbraucher. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Die am 1. September eröff- nete Fernverkehrslinie Wertheim Karlsruhe hat sich gut bewährt. Im Verein mit der Bundesbahn hofft man, die Gegenlinie 23 5 Kals ruhe. Auf der Straße l Enielingen erfaßte ein Lastwagen einen vor- schriftsmäßig rechts fahrenden Radfahrer, schleuderte ihn zu Boden und tötete ihn auf der Stelle.(Swy IK) Heidelberg. In Lauda hatte ein Lette leich vier Einbrüche in Industrie-Büros ver- übt und Geldbeträge entwendet. Er konnte kestgenommen werden. 5 * D 8 erlag den erlittenen In Bonn beabsichtigt d 1 f cooper 1 2 — — 4 en In—„ FEC