Neckar-Bote(Z. Blatt) Mittwoch, 24 Oktober 1951 Das„Sesetz des guten WãIIlens“ Von Hanns Anders Vor einem Jahr „Gesetz über die Versorgung der Opfer Krieges“ in Zweiter und dritter Lesung einstimmig verabschiedet. Als„Gesetz guten Willens“ bezeichnete es damals Mehrzahl der Kriegsopfer; die Regierung die Parteien schienen ein wichtiges wurde vom Bundestag das des rast des die und hier So- zlalpolitisches Gesetz geschaffen zu haben, das zwar nicht alle Wünsche der Kriegsopfer er- füllen konnte, das aber, nach ihrer Kenn- 88 Zzꝗeęichnung, von Hilfsbereitschaft und echter ge- Verantwortungsbewußtsein getragen War. den Bundespräsident Professor Heuss schrieb „o r. vor einigen Tagen aus Anlaß des Verbands. don tages einer Kriegsopferorganisation:„Daß es in möglich gewesen ist, das Kriegsopferversor- rd gungsgesetz mit der Zustimmung aller großen P. Gruppen des Bundestages zu verabschieden, 8 9 erschien mir damals und erscheint mir heute 5 im Rückblick als eine der glücklichsten Stun- 5 den in der parlamentarischen Arbeit der jun- gen Bundesrepublik. Denn in diesem fast all- 5 gemeinen„Ja“ kommt am unmittelbarsten en zum Ausdruck, daß diese Frage als eine über —— Partsjien, Konfessionen und Stände hinaus 155 begriffene Gesamtverpflichtung des Volkes in 211 seiner politischen Gruppierung anerkannt nd wird. Das ist auch politisch ein Gewinn 57 Das Bundesversorgungsgesetz sieht für rund 28 vier Millionen Kriegsbeschädigte, Krieger wit- K-. wen und Waisen eine bundeseinheitliche Ver- . sorgung und Heilfürsorge vor, die für einen 8 1 großen Teil der Versorgungsberechtigten 510[eine Erhöhung der Rente bedeutet. Um eine 5 möslichst günstige Verteilung des Etats für ch g diese Zwecke zu ermöglichen, wurde eine 2 Zweiteilung der Rente geschaffen.„Wer noch en 6 aus eigener Kraft seinen Unterhalt erwerben ch J kann, muß zugunsten jener zurücktreten, die ausschließlich oder zum wesentlichsten Teil * auf ihre Versorgung angewiesen sind“, schrieb N einer der Mitgestalter des BVd(Max Wuttke, an 9 VdE). 5 Die Grundrente wird allen Kriegsbeschä- 8 digten mit über 30 Prozent Erwerbsminde- 5 rung, den Waisen und einem bestimmten Freis — der Kriegerwitwen gezahlt, die Ausgleichs- rente soll den Lebensunterhalt derjenigen Ver- sorgungsberechtigten sicherstellen, die keine sonstigen(oder nur sehr geringe) Einnahmen haben. Das Bundesversorgungsgesetz, das eine Viel- — Zahl Landes- und Zonengesetze und früherer 5 reichsgesetzlicher Bestimmungen außer Kraft nE setzte, trat erst am 20. Dezember 1950 in it Feraft, da für den verbesserten Entwurf“ erst genügend Deckungsmöglichkeit vorhanden 2 sein sollte. Mit der Renten-Umrechnung(ach- 15 0 lich: Umanerkennung) wurde in den Ländern 2 im März 1951 begonnen, weil zu diesem Zeit- 5 punkt erst die Verwaltungsvorschriften des 8 Bundes erschienen und die notwendigen For- 5 mulare verfügbar waren. Personalmangel, zu 5 wenig passende Räume, Umgruppierungen der . Versorgungsstellen und mancherlei andere Hindernisse verzögerten in den ersten Mo- naten eine rasche Umanerkennung. Die Ren- 8 tenminderungen, die in einzelnen Ländern vor — Allem in der ersten Zeit bevorzugt ausgerech- 1 net wurden, gaben Anlaß zu heftiger Kritik 2 der Kriegsopferverbände und führten zu 1 mehrfachen Anfragen im Bundestag. 5 Nach einer kürzlich veröffentlichten Statistik . des Bundesarbeitsministeriums waren bis zum 31. Juli erst 25 Prozent der Renten umaner- kannt, ein Jahr nach Verabschiedung des Ge- setzes dürfte jetzt die Durchschnittszahl in ganz Westdeutschland zwischen 30 und 40% liegen. Unter anderem aber haben Nieder- Sachsen und Hessen bereits über 50 Prozent ——— 1 68 e 5 EON ν,õ,.. 2 1A. ee S * * 2 1 5(2. Fortsetzung) Sstrümpfen, und die muß sie doch spazieren kühren“ »Geh, Theres, sei nicht so bös! Sie ist doch Sehr gewissenhaft und freundlich.“ 5„Ja, aber dös eingebildet Mundwerk, was sie 5 Pollführt.“ Phberes hielt ihr eigenes Mundwerk an, denn die Glocke läutete„Das wird's sein.“ Ja, endlich kam die Schwester. Mit einem schiefen Blict sah Theres über den Rosen- Strauß, den die Schwester freudestrahlend in das Zimmer trug 5 ö Frau Winter machte große N„Was bringen Sie denn da, Schwester? Rosen?“ „Nicht von mir.“ Das sind ganz besondere Rosen.“ „Wober dann?“ „Von einem Ihnen ganz kremden„„ „Ah, gehens!“ „Gewilz. Deshalb sagte ich ja, dab es ganz besondere Rosen sind, weil sie ein Zeugnis reinster Menschengüte in unserer im Mate- rialismus versunkenen Zeit sind.“ „Was? Was haben's gesagt?“ »Ich meine, es ist doch sehr rene dag es noch Menschen gibt, die anderen, wenn auch Unbekannten eine Freude machen.“ ch! Aber von wem sind sie denn?“ „Von Herrn Walthari.“ i .„Walthari? Was ist das für ein Waltherize 5 4„Ich sagte ja: er ist Ihnen Lan- fremd. Er nat gehört, daß Sie krank sei und um Ihnen — men die Rosen zu übergeben«“ Coppricht by Verlag v..& Görg, Wiesbaden b is alt 3 Krankenpflegerin mit Seiden- „Das sind ja ganz wunderbare Rosen. Herr- ine Freude zu machen, hat er 3 e g 14 Prau ter Konnte es 1 blau. 5 der Renten umanerkannt.) Nach Ansicht von Fachleuten dürfte es in einzelnen Ländern noch ein Jahr dauern, bis die letzten Renten- umstellungen erfolgt sind. Von den Kriegs- opferorganisationen wird daher immer wie- der eine rasche„Reform an Haupt und Glie- dern“ gefordert. Das Bundesversorgungsgesetz sollte nach dem Willen der Gesetzgeber kein starres Ge- Selz sein, sondern sich auch den Gegebenhei- der allgemeinen Entwicklung anpassen. Die zuständigen Ministerien(Vor allem das Arbeits ministerium) gaben verschiedene Er- asse heraus, die bedeutende Erleichterungen in der Renten-Umanerkennung und in sonsti- gen fürsorgerischen Maßnahmen mit sich brachten(Nichtanrechnung der Grundrente auf Soforthilfebezüge, bevorzugte Umaner- kennung hilfsbedürftiger Kriegsopfer, Härte- ausgleich in der Elternversorgung, vorläufiger Heilausweis u. a.) Die Bestimmungen über die sozialen Für- sorgemaßgnahmen für Beschädigte und Hinter- bliebene(Sonderfürsorge für Kriegsblinde und Ohnhänder, berufliche Fortbildung, Erzie- hungsbeihilfe— nach den Paragraphen 25 bis 28 des Bundesversorgungsgesetzes- sind bisher noch nicht in Kraft getreten.„Die so- ziale Fürsorge“— so heißt es in diesen Be- stimmungen—„hat sich der Beschädigten in allen Lebenslagen anzunehmen und ihnen behilflich zu sein, die Folgen erlittener Schä- digung oder den Verlust des Frnährers nach Möglichkeit zu überwinden oder zu mildern. Dies gilt vor allem in der Berufsfürsorge.“ n diesem Zusammenhang wird von den Friegsbeschädigten immer wieder die Schaf- kung eines Schwerbeschädigten-Gesetzes ge- fordert, das es ermöglichen soll, die augen- blicklich noch rund 70 000 arbeitslosen Schwer- beschädigten in Arbeit zu bringen. Bundes- Kanzler Dr. Adenauer hat dem Verband der Kriegsbeschädigten VdK) anläßlich des Ver- bandstages in Trier zugesagt, daß die Bun- desregierung einen solchen Entwurf noch im N Monat dem Parlament vorlegen Wird. ten Volkswagensparer bekamen Recht Neue Verhandlungen über die Guthaben Karlsruhe(UP). Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat das Urteil des Oberlandes- gerichtes Celle im Volkswagen- Prozeß aufge- Roben und das Verfahren zur erneuten Ver- handlung an das Oberlandesgericht Celle zu- rückverwiesen. Mit dieser Entscheidung gab der Bundesgerichtshof dem Revisionsantrag des Hilfsvereins der Volkswagensparer Statt, der eine Klärung über die Rechtsverhältnisse und Rechtsansprüche der Volkswagensparer des Dritten Reiches verlangt hatte. Das Land- gericht Hildesheim und das Oberlandesgericht Celle hatten die Klage abgewiesen. Vom Vorsitzenden des Ersten Zivilsenats im Bundesgericht wurde darauf hingewiesen, daß das Gberlandesgericht Celle zu prüfen habe, ob sich die erhobenen Lieferungs- ansprüche im Rahmen einer den veränderten Verhältnissen angepaßten Vertragsgestaltung durchführen lassen, ohne daß das Maß dessen überschritten werde, was einerseits dem Volkswagenwerk nach Treu und Glauben zu- zumuten sei. Ferner müsse versucht werden, darüber Klarheit zu gewinnen, was an Ver- mögenswerten mittel- oder unmittelbar dem Volkswaägenwerk seitens der Sparer tatsäch- lich zugute gekommen sei und zur Erstellung von Anlagewerten, über die das Werk noch heute verfüge, beigetragen habe. Daraus müsse sich ergeben, ob überhaupt ein Anspruch auf Lieferung noch mit der Geschäftsgrundlage vereinbar sei, oder ob vielleicht nur ein An- spruch auf Rückvergütung der Sparbeträge, eventuell unter Anpassung an die erhaltenen Werte des Welkes, in Frage kommen könne. Wirtſchaftliches DGB-Protest gegen Stromkürzungen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit möglich Stuttgart(OP). Gegen die vom Wirt- schaftsministerium angeordneten Stromkür- zungen in Württemberg-Baden protestiert der DGB Bezirksvorstand in Südwest- deutschland in einer Erklärung. Die Gewerk- schaftsleitung stellt fest, daß besonders für die süd westdeutsche verarbeitende Industrie die Belieferung mit Strom außerordentlich wächtig sei. Nach Ansicht der Bezirksleitung wäre es möglich und besser gewesen, der westdeutschen Schwerindustrie die Kohlenlie- kerungen zu kontingentieren, als jetzt die Stromzuteilungen um praktisch 40 Prozent zu drosseln. Hieraus ergäbe sich für die export- wichtigen verarbeitenden Industrien in Würt⸗ temberg- Baden die Gefahr der Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Die Gewerkschaftsleitung fordert eine erhöhte Kohlezuteilung an die Elektrizitätswerke um eine annähernd aus- reichende Versorgung der verarbeitenden In- dustrie mit Strom zu sichern. Elly Heuss-Knapp vor dem Krankenkassentag Die Krankheitsvorbeugung müsse zum tragen- den Prinzip der deutschen Sozialversicherung werden, erklärte die Gattin des Bundespräsi- denten, Frau Elly Heuss-KRnapp, vor dem Deut- schen Krankenkassentag 1951 in Frankfurt. Die deutsche Sozialversicherung müsse wendiger wer- den, um ihre neuen Aufgaben erkennen und in Angriff nehmen zu können. Es sei ein weitver- Preiteter Irrtum, anzunehmen, daß die Aufgabe der Sozialversicherung sich darin erschöpfe, dem einzelnen Versicherungsnehmer zu helfen. In Jen Kreis der Hilfsberechtigten müsse die ganze Familie einbezogen werden. Frau Heuss- BEnapp verlangte in diesem Zusammenhang eine weit- gehende Unterstützung des„Deutschen Mütter- Genesungswerkes“ durch die Ortskrankenkassen. Die Frau und Mutter als Trägerin der Familie müsse mehr als bisher durch den Staat geschützt werden. Ost-West-Einigung über Stahllleferungen Zwischen Vertretern des Bundeswirtschafts- ministeriums und Delegierten der Sowjetzone ist in Düsseldorf eine Verständigung über die Walzstahllieferungen im Rahmen des Interzo- nenhandelsabkommens erzielt worden. Die Eini- gung bezieht sich auf die Unterteilung der im Interzonenhandelsabkommen vorgesehenen Walz Wahlmengen auf einzelne Walzeisensorten und auf die Auslieferung dieser Mengen in festen Quartalsmengen im Einklang mit den vom Osten durchzuführenden Gegenlieferungen. Das Sonntagsgeschäft vor Weihnachten Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat den Bundeswirtschaftsminister gebeten, dafür zu gorgen, daß im Bundesgebiet einheitlich an den drei Sonntagen vor Weihnachten die Läden offengehalten werden können. Beihilfen im Rahmen der Altersfürsorge Die Bundesminister für Finanzen und Arbeit haben in einer gemeinsamen Bekanntmachung im Bundesanzeiger die Richtlinien zur Gewäh⸗- rung von Bundesbeihilfen zum Ausgleich von Härten im Rahmen der betrieblichen Altersfür- sorge veröffentlicht. Danach können Bundesbei- hilfen an solche Personen gewährt werden, die infolge des Krieges oder seiner Nachwirkungen Zahlungen aus einer betrieblichen Altersfürsorge nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfange erhalten. Ferner nehmen Personen teil, die nach- Weislich in der Zeit vom 30. Januar 1933 bis 3. Mai 1945 wegen ihrer politischen Uberzeu- gung oder aus Gründen der Rasse, des Glaubens oder der Weltanschauung ihr Arbeitsverhältnis bei einem Betrieb, bei dem eine betriebliche Altersfürsorge bestand, aufgeben mußten und in kein anderes Arbeitsverhältnis mit gleicharti- ger oder gleichwertiger betrieblicher Altersfür- sorge eingestellt worden sind. Als Bundesbeihil- ren können monatliche Beträge bis zu folgender Höhe gewährt werden: Arbeiterpensiondre 30 DM, Arbeiterwitwen 15 DM, Arbeiter waisen 10 DM, Angestelltenpensionäre 50 DM, Angestell- tenwitwen 25 DM und Angestelitenwaisen 25 DM. Uber die Gewährung einer Bundesbeihilfe ent- scheidet der Bundesminister für Arbeit in letz- ter Instanz. Industrie- Produktion wieder gestiegen Nach den vorläufigen Berechnungen des Sta- tistischen Bundesamtes erreichte die Gesamtin- dexziffer der industriellen Produktion des Bun- desgebietes im September einen Stand von ar- beitstäglich 132 gegenüber 126 im August und 123. im September vergangenen Jahres. Auf den Kopf 3 der westdeutschen Bevölkerung bezogen, ergibt N sich eine Indexziffer von 103.(ndexbasis: 1936 1 gleich 100), Wie das Bundeswirtschaftsministe- rium hierzu bekanntgab, hat sich die Belebung mehr oder minder stark auf nahezu alle Indu- striezweige ausgedehnt. Die schon im Vormonat spürbare, wohl überwiegend jahreszeitlich be- dingte Erholung bei den Verbrauchsgüter-Indu- 1 strien habe sich kräftig fortgesetzt. Ebenso hät- 8 ten die Investitionsgüter-Industrien den Tief- punkt des Vormonats überwinden können. Da- gegen seien die Grundstoff- Industrien hinter der allgemeinen Zuwachsrate geblieben. Infolge der erneuten Belebung der Bautätigkeit habe diese annähernd den Stand vom September 1950 wieder erreichen können. Keine„Bundesvergnügungssteuer“ geplant Berichte, wonach Bundesfinanzminister Schaf- fer die Erhebung einer„Bundesvergnügungs- steuer“ plane, entbehren jeder Grundlage, Wie ein Sprecher des Finanz ministeriums mitteilte. Hine solche Steuer sei schon deshalb gar nicht möglich, da die Vergnügungssteuer für Kinos, Varietés, sportliche Veranstaltungen usw. Län- dersache Sei. Wirtschaft in Kürze 1 Die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepu- blik ist im September weiter zurückgegangen. Sie lag etwas über 1 200 000. Auf ihrer„Jahresfachtagung 1951“ in Rothen burg haben die im„Bundesverband der ver- eidigten Buchprüfer“ zusammengeschlossenen Wirtschaftsprüfer ein Bundesgesetz zur Neuord- 1 11 85 wirtschaftlichen eee ge- order Das Bundeswirtschaftsministerium will deutsche Bauindustrie besser ins Auslandsge- 25 schäft bringen. Zur Zeit gibt es in der Welt nur 9 atwa 25 Groß- Baufirmen, wovon allein zwölf 85 deutsche Unternehmen sind. Die Einfuhr- und Vorratsstelle des Bundeser- nährungsministeriums hat damit begonnen, grö- gere Mengen Kühlhaus-Eier àuszulagern, um den Preissteigerungen auf dem Eiermarkt zu begegnen. Preisberichte der Exzeugergenossenschaften (Erzeugerpreise in DM je 50 kg bezw. 100 Stück) Tafeläpfel A 1225, Schöner aus Boskocop 2228, Wirtschaftsäpfel 1215,„Tafelbirnen A 1830, Quitten 15—18, Kopfsalat Stück 8—23, Endivien Stück 5—14, Feldsalat 50—85, Spinat 1012, Treib- salatgurken Stück 40—85, Weigkohl 10, Rotkohl 10, Wirsing 12, Rosenkohl Gew. 50—60, Blumen- Kohl I, Stück 60—70, 11 40—45, III 20—25, Kohl- rabi Stücke 6—15, Karotten Bund 1018, Gew. 15—20, Sellerie m. Kr. 8-25, Lauch Stück 6—12, Tomaten 20—35, Zwiebeln 18-23, Rettich Stück 311, Rettich Bund 6—15, Radieschen Bund 75 bis 20, Petersilie Bund 23 8 Mannheimer Produktenbörse vom 22. 10. Das Angebot an Brotgetreide und Braugersté flaute am 22. Oktober weiter ab. In Flafer herrschte vorwiegend aus Bayern ein drücken des Uberangebot. Die Nährmittelindustrie zahlte für Spitzenqualitäten 40,50 bis 41. DM. Milos corn fand nicht das erwartete Interesse. Weizen? kleie, Weizenbollenmehl und Roggenkleie waren schwächer angeboten. Weizennachmelle notier- ten 40 DM. Die Nachfrage nach Wiesenheu hatte sich ohne nennenswerte Preiseinflüsse etwas b lebt. Bei Stroh zeigte sich die Industrie für bin fadengepreßte Sorten zu 2,25 bis 2,50 DM frei Verladestation aufnahmefähig. Man erwartet Ex porte nach der Schweiz, Am Kartoffelmark nahm die Zufuhr aus den benachbarten Erzes gergebieten bei leicht nachgebenden Preisen zu- Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 22. 10 Auftrieb: Großvieh 515, Kälber 242, Scha 7, Schweine 1457, Ziegen 1. Ochsen AA jung 97 bis 102, K 9096, B 32— 89; Bullen AA jung 1086 bis 110, K 100-105, B 92-99; Kühe A 8086, B 74 bis 79, C 68-73, D bis 67; Färsen AA 96-103, 9297, B 65-91; Kälber A 144150, B 123135, 112-122, D bis 100; Schweine A 138-143, BI 1 bis 142, B 2 135142, C 133140, D 128-136,& 124130,& 2 116-123.— Mar ktverla uf: Gro vieh langsam, Uberstand, Kälber langsam, Uber- stand, Schweine schleppend, größerer Uberstand, geringe Schweine stark 3 die —— „Ich 1 ihn auch. Als ich aus der Apotheke kam. war er plötzlich neben mir und fragte nach dem Befinden der gnädigen Frau. Fr hat wahrscheinlich gewartet, bis ich aus der Apotheke kam „Ja, gibt's denn so etwas? Ein ganz fremder Mensch macht mir so eine große Freude, er- kundigt sich nach meinem Befinden, und meine Verwandtschaft fragt nicht einmal brieflich nach mir.“ „Eben das wollte ich damit andeuten, als ich betonte, daß diese Rosen ganz besondere Rosen seien.“ „Da haben Sie recht, Schwester. Es sind die schönsten Rosen, die ich je bekommen habe. Aber sagen Sie mir nur, was ist dieser Herr Walthari für ein Mann? Alt oder jung, wie sieht er aus und so?“ „Er ist jung und macht einen sehr Sympa⸗ thischen Eindruck. Gut angezogen, tadelloses Benehmen, Stimme hat etwas Einschmeichelndes“ „So? Aber meinen Sie nicht, daß er vielleicht Ihretwegen?— Sie verstehen? Sie sind jung und hübsch und tragen Seidenstrümpfe.“ „Aber nein. Ausgeschlossen]! Er hat immer nur von Ihnen gesprochen, und nur mit Mühe konnte ich ihn bewegen, mir seine Adresse zu sagen, weil ich dachte, daß Sie ihm vielleicht ein paar Zeilen zukommen lassen Wollten.“ 5 „Ganz richtig, das müssen wir tun, Schwe stèr. Nein, denken Sie nur, ich kann es noch immer nicht fassen: er kennt mich nicht und schickt mir Blumen! Was für ein gutes Herz muß er doch haben!“ „Das ist etwas Seltenes 8 Die Schwe- ster träumte vor sich hin. „Bitte, Schwester, schreiben, Sie gleich an Herrn Walthari! Danken Sie recht herzlich und fordern Sie ihn auf, einmal her zukommen! Er Sei jederzeit willkommen. Ich möchte doch den Mann kennenlernen, der so ein gutes Her? Die Schwester setzte sich an den Bab.“ Schreibtisch. men soll!“ Die e. 4 1 „„ Waere er lacht so reizend, und seine a ein aufgeregtes Geflatter. „Schreiben Sie recht e. und betonen Sie daß er unbedingt und bald 8 „Pepita“, sagte die alte Dame,„wie N dir die herrlichen Rosen?“ Aber Pepita machte nicht einmal„Piep“, denn das Salatblatt war ihr wichtiger. Die Schwester hatte eben das Geschriebene vorgelesen, als Theres die Tür aufrigß und hereinflüsterte oder schon mehr zischte: „Die Fremdenpension kommt!“ Schon war die Tür wieder zu Frau Winter und die schwester sahen sich verwundert an, als die Tür aufgerissen wurde und Theres zischte:„Ich habe die Glocke ab- gestellt! Soll ich sie hereinlassen?“ „Das Landhaus am See?“ vergewisserte sich Frau Winter. 5 ö Theres nickte.„Die Madame und er!“— „Hat er die Kurzen wieder an?“ „Nein, heute schaut er ganz manierlich aus.“ „Na, dann laß sie herein!“ J 0 Schon vernahm man lautes Klopfen an der Tür, da die Glocke keinen Ton von sich gab. Theres war gar nicht gut auf die Verwandt- schaft zu sprechen und machte kein Hehl dar- aus. Immer kamen sie vor dem Mittagessen, und wegen des Mannes mußte man Tortlaufen und Bier holen.“ „Ja mei, verwunderte sich Theres,„tut denn die Malifizglock schon wieder net? Jetzt hat die Herrschaft gar warten müssen?“ „Macht nix!“ Herr Polz lachte laut und dröh- nend; niemand wußte, warum. „Lach net so“, klüsterte seine Gattin,„weißt doch, daß die Tante krank is. Wie geht's ihr denn, Theres?“ „Ja mei, wie's halt allweil 2 schlecht.“ Theres blickte besorgt auf den Koffer in Polz“ Händen. Womöslich bleiben's zur Nacht, die Hallodri, dachte sie grimmig. Feierlich ökknete Theres die Tür, und ebenso. keierlich trat die Fremdenpension- ins Zim- mer. Pepita, die kriedlich und ein bißchen schlaf 5 rig im Sand gehockt hatte, fühlte sich durch den Besuch unangenehm berü art und begann Die Begrüßung war von Polz scher sehr herzlich, aber die„Tante“, wie 8 licherweise e e blieb ehr un 1 FF. ˙ T* Seite Pr. Man stand nicht mehr 15 1 1 put. Seit Polz ein„Darlehen“ für die Modernisierung seiner Fremdenpension gewünscht, die Tante aber abgelehnt hatte. Seither beschränkte man sich auf einen Neujahrsglückwunsch in Form von„.. sendet Familie Polz.“ Dergleichen war keine überwältigende Aufmerksamkeit, und um so überraschender war jetzt dieser Be- such. Auch Frau Polz hielt eine einleuchtende Erklärung für nötig und erzählte:„Wir haben Einkäufe für die Seison gemacht, und bei die- ser Gelegenheit wollten wir mal nach dir schauen, Im vergangenen Jahr hatten Wir eine ganz verpfuschte Saison; der ewige Regen, e War schauerlich. Und wer weiß, wie's dies Ja 1 wird! Aber à bissel muß man sich doch vor sehen, Auf dem Land möchten die Sommer. frischler schon wohnen, aber kommod sol alles sein wie in der Stadt. Na, jetzt haben Porzellanwaschschüsseln angeschafft und fü die Veranda einen Liegestuhl und ein Wette häuschen, weil die Fremden doch 1 sen wollen, wie das Wetter wird.“ „Ja“, sagte Polz und lachte; vemand W warum. a „Und was machen die Binder?“ fragte Frau Winter. Frau Philomens Polz wurde plötzlich 8e lebhaft.„Ja mei, die Kinder! Die sind ja so lieb. Die Vroni läßt schön grüßen, und sie dir einen Estrakuchen gebacken 0 Franz, pack aus—, sie hat sich ja So Se Konditorei ausgebildet, sie bäck alles! Ja, und ausrichten 9998 ich, ob die Veranda ist.“ 18. ja“ sagte Frau winter trau alte Tante erinnern mis Frau e überh U Foth standen die Hofe 20 Bet Sein Mannequin schickte Entwürfe nach Madrid Madrid. Vor einem guten halben Jahre machte das Spanische Modehaus Cortez zum ersten Male durch eine erfolgreiche Modenschau in Tanger von sich reden, wo auch Jacques Fath, von seiner Frau kurz Jacqueli genannt, seine neuesten Errungenschaften zur Schau stellte. Plötzlich gingen ihm aber die Augen über. Während sein Mannequin noch hinter der Bühne stand und das nächste Modellkleid Überzog, betrat eine entzückende Spanierin von der anderen Seite her, wo Cortez für seine Stücke warb, den Laufsteg und präsentierte genau das Modell, das Monsieur wenige Se- kunden später lediglich in einer anderen Farb- tönung zur Schau stellen wollte. Bei vier Weiteren Modellen war es ähnlich. Kurz: Jacques Fath ließ wutentbrannt die Koffer packen und fuhr nach Paris zurück, um darüber nachzudenken, wie so etwas möglich sei. Lora de Tassilaine, der Abendkleidmanne- guin des hoch angesehenen Pariser Mode- hauses, wußte allein, wie die Zusammenhänge Waren. Sie schlich schon seit drei Jahren, Haus leüb ee Hegahjialſten Ein italtenischer Bauet wollte seinen Sohn Benito nennen, mußte abet auf dem Standes- amt erfahren, daß dieset Name wegen seiner spanischen Herkunft in Italien verboten ist. Und zwar auf Grund eines Gesetzes, das noch von der Regierung Benito Mussolini erlassen wurde. 5 „Was sollte Ihrer Meinung nach der jung-⸗ geselle vor der Heirat beachten?“, fragte kürz⸗ lich ein Reporter die ametikaniscke Filmschau- spieſetin Mae West.„Vor allem“, erwiderte lächelnd der Star,„daß zum Heitaten immet zwei gehören— nämlich ein Mädchen und dessen Muttet]“ wenn Fath sein Atelier verlieg, mit einem Nachschlüssel in seine Räume und stahl für nöchstens eine halbe Stunde die neuesten Ent- Würfe, die ihr Verlobter, ein gewiegter Foto- Zraf, fotokopierte Dann schickte sie sie per Einschreiben an die Adresse Emilio Cortez in Madrid, der ihr für jede Fotokopie von Fath 500 000 Franes(etwa 5000 DM) zahlte. Einige Zeit grübelte Jacques Fath vergeblich darüber nach, wie seine Entwürfe in den Be- sit des Spaniers gelangen Könnten, dem er nichts beweisen konnte und der auf die Be- merkung, seine Modelle seien denen von Fath Ahnlich, in größte Entrüstung geriet. Fath wußte sich schließlich nicht anders zu helfen, als daß er sich in die Tür seines Panzer- schrankes, in dem er die neuesten Entwürfe aufbewahrte, eine automatische Kamera ein- bauen ließ, die auf den ersten Blick nicht, ins Auge flel. Als er den Film eine Woche Später entwickeln ließ, erblickte er zu seinem Erstau- aen das Bild seines Mannequins de Tassilaine and eines im Hintergrund stehenden, ihm un- bekannten Herren. Kurz darauf klopften in der Privatwohnung Mademoiselle de Passi- aines zwei Herren von der Süreté an und ver- nafteten sie wegen Modespionage. Man muß nämlich wissen, daß der franzö- sische Staat ein großes Interesse daran hat, die Pariser Modeschöpfungen gegen Mig drouch zu schützen; denn Fath, Dior und Molyneux rechnen zu den größten Steuer- zahlern der französischen Hauptstadt. Und es liegt auf der Hand, daß die Bedeutung der kranzösischen Mode einen erheblichen Schlag erleiden muß, wenn plötzlich Senor Cortez aus Madrid dieselben Modelle wie Fath unter Umständen noch preiswerter liefert. Inzwischen fand in Paris der erste Termin statt, in dem das Urteil gegen den Mannequin Lora de Tassilaine gefällt wurde. Es lautet auf zwei Jahre Gefängnis Wegen schweren Einbruchs, Diebstahls, Modespionage und Mißbrauch des Vertrauens Hres Arbeitgebers. Dazu wurde über die junge Französin eine Geldstrafe von zwei Milliarden Franes ver- hängt, die das Gericht als Schadenersatz- summe festlegte, nachdem Fath vier Milliarden verlangt hatte. Der Pariser Modekönig hat inzwischen Bilder der ihm gestohlenen Modelle in einem Extrablatt veröffentlichen lassen. Es sind nicht Weniger als 578. Das in einer Auflage von 100 000 erschienene„Mode-Fahndungsblatt“ ist beinahe ein kleines Buch. In ihm klagt Fath:„Dieser Generaldiebstahl meiner Ent- Würfe kostete mich nicht nur Unsummen, son- dern auch zahllose neue schlaflose Nächte; denn ich bin ausgeräubert von diesem Cortez und seiner Modespionin bis auf den letzten Entwurf. Zu neuen brauche ich Sammlung. Und die habe ich im Augenblick noch nicht wieder.“. Wie das nun so ist: Fath's„Mode-Fahn- dungsblatt“ ist die beste Werbung für Cortez: denn die Französinnen stören sich wenig daran, ob das Kleid, das sie tragen, nach einem gestohlenen Entwurf entstanden ist. schneller und vor allem Gräber der Könige von Schottland Melrose 6 Omonga greiſt nach drei Seiten Wir begegnen dem Batavia. Als Omonga Dalgar im September 1922 zur Welt kam, war seine Mutter, eine Malafin, recht unglücklich. Der Kleine qunge war augen- scheinlich ein Krüppel; denn er hatte zwei linke Arme und Hände, die jedoch durchaus gleichmäßig und genau so stark wie der rechte Arm entwickelt schienen. Im Aerztekreise in Batavia auf Java, dem Geburtsort des unge- wöhnlichen Kindes, schüttelte man den Kopf über diese eigenartige körperliche Verun- staltung. Nach dem medizinischen Gutachten hat die launische Natur sogar Vorsorge getroffen, daß sich die beiden linken Arme nicht behindern. Die aufgespaltenen, nebeneinander liegenden Schultergelenke gestatten es, beide Gliedmaßen zugleich oder getrennt in jeder beliebigen Richtung zu bewegen. Als der Junge größer wurde, staunten die Fußgänger über den braunäugigen Omonga, Wenn er mit zwei nebeneinander oder besser hintereinander pendelnden linksseitigen Hän- den durch die Straße ging Erheblich schneller als die Fachwelt wurden der Dreiarmige und die Schneider mit diesem Problem kertig, die dem schließlich achtzehn Jahre alt gewordenen den ersten Tropenanzug lieferten. Mit den drei Armen hätten sich die Medizi- ner ziemlich schnell abgefunden, wenn nicht ihrer Meinung nach noch eine Weitere Un- glaublichkeit auftauchte: Omonga Dalgar mußte nämlich so etwas wie einen„Zusatz- sinn“ haben; denn die Konstruktion der menschlichen Nervenzentren und des Gehirns als„Befehlsstand“ für jede Bewegung, jede Reaktion und jeden Griff gestatten einem normalen Menschen nur die Bewegung und den Gebrauch seiner zwei Arme. An und für sich hätte schon deshalb der dritte vVerkrüppeln müssen. Die Tatsachen stellen jedoch diese nüchter- nen Ueberlegungen auf den Kopf Omonga, der heute 29 Jahre alte angesehene Kaufmann, Phänomen von Java kann nach drei Seiten greifen. Er faßt ohne Schwierigkeit und Konzentrationshemmungen drei verschiedene Gegenstände zugleich. Zün- det er sich eine Zigarre an, die er mit der rechten Hand hält, wobei die eine linke das Streichholz heranführt, kann er mit der zwei- ten Linken ohne weiteres in den Geschäfts- büchern blättern oder seine Tigerdogge strei- cheln. Vor zwei Jahren hat der„Wundermann« von Batavia eine schöne Javanerin geheiratet, die es sich erst eine ganze Weile überlegte, ehe sie dem Dreiarmigen ihr Ja- Wort gab. Schließ- lich aber ehelichte sie doch diesen ungewöhn- lichen Mann. An den Frauungsfeierlichkeiten nahmen neben dem Verwandtenkreis viele Neugierige teil, 5 DIE RUINEN DER ABTEI MELROSE(SCHOTTLAND) Eines der berühmtesten mittelalterlichen Klöster Städtchens Melrose am Tweed. Noch heute sind Zisterzienser-Abtei eine Sehenswürdigkeit. Im Chor der spät Schottlands ist Melrose-Abbey, unweit des die Ruinen der im Jahre 1136 gegründeten tgotischen Kirche befinden sich gehört zur Grafschaft Roxburgh.(Mondo- Bild) Heute wird Omonga Dalgar kaum noch be- achtet, wenn er zu Fuß durch Batavia geht. Höchstens Fremde blicken sich hin und wieder nach ihm um Aber sie erkennen anfangs gar nicht so richtig, was an diesem Dunkelhäutigen so sonderbar ist. Sie halten den dritten Arm im ersten Augenblick für eine Prothese. Ledig- lich der Verkehrsschutzmann Kaswadi weiß. Woran er ist. wenn Dalgar in seinem Ford an- gefahren kommt und ihm mit seinem Zusatz- arm zuwinkt, während er mit den beiden an- deren Händen sicher um die Hcke steuert. „Ich kann mir zwar nicht denken, wie Zwei⸗ Armigen zumute ist“, erklärte Omonga kürz- lich dem amerikanischen Reporter Dratwin, „aber ich merke es manchmal doch, daß man als Mensch nicht unbedingt einen dritten Arm benötigt Andererseits freue ich mich in s0l- chen Situationen, wo ich die beiden normsler! Hände voll habe und nun doch noch zugreifen kann.“ 5 Das nennt man wWirllich Pech Ein tragikomischer Bericht Par 1s 0 Der Bürgermeister eines kleinen südfranzö- sischen Städtchens wurde vor einigen Mo- naten, als er einen kleinen, geruhsamen Spaziergang zu unternehmen beabsichtigte, schneller als er begreifen konnte wie es ge- Schah, von einem ortsfremden Motorradfahrer überfahren. Das solcher Art gröblich mig achtete Stadtoberhaupt mußte daraufhin mit ziemlich erheblichen Verletzungen und Kno- chenbrüchen in das Krankenhaus gebracht werden. barerweise so gut wie gar nichts passiert. Hast drei Monate lang lag der Bürgermeister nun im Krankenhaus, bis er es in der letzten Woche, noch immer in Gips und Schienen, end- lich verlassen durfte. Als er, am Stock hum- belnd, aus dem Hospital trat, mußte er, um zu seiner in der Nähe liegenden Wohnung zu ge- langen, die Straße überqueren., In dem Augen- blick, da er im Begriff War, dies zu tun, kam mit einem sogenannten Affenzahn auf der Dem Motorradfahrer war sonder- Eiste ein Motorradfahrer angebraust. Auge sichts des Bürgermeisters geriet der Fahrer Plötzlich aus eigentlich Völlig uner sichtlichen Gründen mit seiner Maschine ins Schwimmen und in der nächsten Sekunde lag das Stadt- Oberhaupt ein zweites Mal unter 80 einem Teukelsfahrzeug von Kraftrad. Im Krankenhaus, dessen Inneres der ir- Sermeister viel schneller wiedersah, als er je gehofft hatte und in das zusammen mit ihm diesmal auch der Motorradfahrer eingel-etert werden mußte, stellte sich beraus, daß dleser derselbe war, der den Bürgermeister bereits vor drei Monaten überfahren hatte Dieser Unglücksrabe hatte in dem Städ tener beide Male überhaupt nichts zu suchen gehabt Er wohnt in einem über 30 km entfernten Get und hat an beiden Unfalltagen lediglich ein- Spazierfahrt gemacht.. g Am besten wird wohl sein, der Bürger- meister gibt ihm, wenn beide wieder gesund ind einen Stadtverweis 5 Neue Wolle mit öberrogenclen GSestrickt für die Ewigkeit“ Liebe und Mühe, die fleißige Hände für selbstgestrickte Dinge aufwenden, werden durch eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit belohnt, seitdem es möglich ist, Wolle als b Naturfaser durch die„Perlon“ Faser zu ver- 5 stärken. ö ö N en net als vollsynthetische Faser 3 Eigenschaften, die von einer Naturfaser, wie bei- pdpielsweise der Wolle, nicht erreicht werden. Wird diese Faser mit der Wolle versponnen und im rich- 701 tigen Verhältnis beigemischt, erfährt beispielsweise Strickwolle eine überraschende Vervollkommnung digkeit.„Bobina-Perlon“ ist leichter Eigenschaften „ ihrer natürlichen Eigenschaften. Bei einem auf diese Art veredelten Produkt kann man geradezu vom „idealen“ Strickgarn sprechen. Neben trockenen Zahlen In jeder Hinsicht ist„Bobina-Perlon“ überlegen: es hat glänzende physikalische Eigenschaften und zeigt gegenüber Wolle etwa 3 6 größere Festigkeit, hat nur etwa ein Fünftel des Quellwertes, eine etwa 20 größere Scheuerfestigkeit und eine etwa 12* höhere Biegbestän- als andere Textilfasern, absorbiert wenig Wasser, fault nicht und ist (bie beuährten Striccwoll-Marken mit„Bobinu- Peron“ verstärkt: N Nomoſto gegia mit„Perlonbegeſmischung, Afoche Holtbar⸗ belt, mottensſcher, nicht fz end, nicht ein- gehend. Hersteller: Schachenmayr, Mann 8 Cie., Soſach/ WWubg. Durd Fauna 5 mit„ perlon“ verstärkt und vielfach holt barer. Hersteller: Schoeller sche Lamm- garnspinnsrel kiſorf Aknengesellschaff, LEitorfſsieg. 5 N Stehle? mi, Peron“. diu eingehend, dich fhrend. Hersteller- Kammgornspinnere] Süssen N Fesista-Strompfwolle „ perlon“ verstärkt, unerreicht haltbor, de- kaliert,fiſzfrei. Hersteller Wörttembergische Wollgarnfabrik D. Finck.&, Sdssen/Wübg. Diskus-Strumpfwolle mit„perlon“ verstärkt, besonders hallbor und scheberfest, sehr strapozierfähig, ver- ringert die Stopfarbelt. Herstellel; Spin- nerei und Zwirnerei Ramie Akffengesell- Schaft, Emmendingen ßaden. Rheinlandwolle 80 gaby- Garn und Tradien- Noppengarn, beide Perlon“ verstärkt. Hersteller: Rhein- landwolle albert Neubeck Kommandit- schaff. Köln- Niel. 5 3 0 eine am linken Fuß getragen- war aus gewöhn⸗ kingetrogenes Warenzeſched Lusfsklokfaskik wetterbeständig und mottensicher. Beim Bügeln ist es genau wie bei Nylon erforderlich, ein feuchtes Tuch aufzulegen. .. ein praktisches Beispiel Zwei Herrensocken wurden 60 Tage geprüft. Der licher Strumpfwolle gestrickt. Der andere am rechten Fuß getragen war hergestellt aus einer mit„Bobina-Perlon“ verstärkten Markenwolle. Während der Tragezeit wurden die Socken alle 4 Tage, also Is ds gewaschen. Und das Ergebnis: Der Socken aus gewöhnlieber Strumpfwolle war nach dem letzten Waschen um 6 em kleiner, hatte 1 „„ 8 dae * bpoulloer. e Strümpfe, Socken, Kinder- Sachen ondvieles andere-alles haltbarer dank, Bobing- Perlon- 5 1 große Löcher in der Ferse und an der Fußspitze und war an einigen Stellen verfilzt. Der andere Socken hingegen, aus einer durch„Bobina-Perlon“ veredel- ten Markenvwolle gestrickt, blieb wie er war: ohne Löcher, er ging nicht ein und er verfilzte nicht! Die Nutzanwendung Folgen auch Sie dem Beispiel von Millionen Frauen, die bereits aus praktischer Erfahrung die Vorteile von„Bobina. Perlon“ in der Strickwolle und in Textil · Fertigwaren aller Art kennen und davon begeistert sind. Auch Sie werden es sein. 5 Eu. Sole Eu Et Auss guns O. S. A1]⸗fͤNISTEA TIN H. tagu gelis tesddi einge die! Haus erste Sidel zirks Schie band lich * ens Echterdingen Sprochen worden. Im Jahre 1949 eine Million DM in den Staatshaush Nordbaden, Farlsruhe zwei 5 Süd westdeuts ehe Rundschau Erhält Heidelberg eine Spielbank? Das württemberg- badische Kabinett tagte Stuttgart((urb). Das württemberg-badi- sche Kabinett befaßte sich in seiner Sitzung am Montag unter anderem mit der Finanzie- rung einer neuen Filderbahn- Verbindung zwi- schen den Orten Bernhausen, Sielmingen unc Stuttgart. Der Bau einer solchen Linie ist de: Gemeinde Bernhausen als Ausgleich für die Abtretung von Grund und Boden Bernhau- sener Bauern zur Vergrößerung des Flugba- schon vor Jahresfrist ver- eingestellt. Nach den Beschli rats will nunmehr das I ing stehende Sur Vor hinaus weitere Mittel fü den Bau dieser Linie beisteuern, wenn sick diese b die Partner, also die Stadt Stuttgart sowie nie Gemeinden Bernhausen und Sielmingen, ebenfalls an der Aufbringung weiterer Mit- tel beteiligen. Eine Kommission soll in den gächsten Wochen den Fntwurf einer verbind- lichen Vereinbarung zwischen den beteiligten Hbartnern über den Bau der neuen Linie auf stellen. Das Kabinett befaßte sich ferner mit der Frage der Einrichtung einer Spielbank in Heidelberg. Der Landesbezirkspräsident von Dr. Hans Unser, hat das Kabi nett gebeten, über diese Frage ein Votum herbeizuführen. Wie Ministerpräsident Dr. Maier mitteilte, is doch fraglich, ob die Minister über e der Heidelberger Spielbank ein solches Votum abg den, da der Ministerrat für diese 5 zuständig ist. — 8 Herbsttagung der Landessynode eröffnet Kar IST uh e(epd). Die diesjährige Herbst- tagung der Landessynode der badischen evan- gelischen Landeskirche wurde mit einem Got- tesdienst in der Christuskirche in Karlsruhe eingeleitet, bei dem Landesbischof D. Bender die Predigt hielt. Die Tagung selber findet im klaus Charlottenruhe in Herrenalb statt. Die erste Plenarsitzung wurde dort von dem Prä- sidenten der Synode, Minister a. D. Dr. Um- hauer eröffnet. Die Vorlagen des Erweiterten Oberkirchenrates, darunter der Entwurf eines NN Gesetzes betr. die Voraussetzungen für die Erlangung eines geistlichen Amtes in der Ver- einigten Evang.-Protestantischen Landeskirche Badens, sowie mehrere Einzelanträge aus Be- Zirkssynoden und Dekanaten wurden den ver- schiedenen Ausschüssen überwiesen. Die Ver- bandlungen der Synode werden voraussicht- lich bis Ende der Woche dauern. Autobahnbrücken werden aufgebaut Karlsruhe dwb). Das Bundesverkehrs- ministerium hat für das Rechnungsjahr 1951/ 52 Mittel in Höhe von insgesamt 900 C00 DM für die Wiederherstellung von 4 Autobahn- brücken- und Unterführungen in Nordbaden vorgesehen. Für den Wiederaufbau der Nek- karbrücke bei Mannheim-Seckenheim im Zuge der Autobahn Mannheim Karlsruhe wurden allein 280 000 DM zur Verfügung ge- Stellt, Die Gesamtkosten dieses Projekts be- laufen sich auf 1 810 000 DM. Für die Eisen- bahnunter führung Karlsruhe-Durlach(zweite Fahrbahn) im Zuge der Autobahn Karlsrube- Ettlingen sind 400 000 DM vorgesehen. Hier betragen die Gesamtkosten 800 000 Mark. Zwei Metzger rasten in den Tod Farlsruhe dwb). In den Abendstunden rasten auf der Furmersheimer Landstz e bei Metzger, die von einem Schlachtfest kamen, mit ihrem Kraftwagen beim Uberholen mehrerer Personenwagen in der Höhe von Forchheim auf einen entgegen- kommenden Omnibus. Die zwei Metzger wur- den bei dem Zusammenprall sofort getötet, * dier Pkw völlig zerstört. Der Omnibus wurde Stark beschädigt. Der Sarg war viel zu groß PfOTZheim(sw). In einem Ort des Landkreises Pforzheim sollte ein verdiente: Mann beerdigt werden. Eine stattliche Trau- ergemeinde, darunter ein Gesangverein und Abordnungen der Feuerwehr hatten sich ein- gefunden, um dem Verstorbenen das letzte Geleit zu geben. Als allerdings der Sarg ins Grab gesenkt werden sollte, stellte sich zur peinlichen Uberraschung heraus, daß der To- tengräber das Grab zu klein bemessen hatte Trotz aller Anstrengungen vermochte man nicht, den Entschlafenen in althergebrachtel Form der Erde zu übergeben. Die Trauerge- meinde löste sich ob dieses unvorbergesehener 2wischenfalles auf, flenn die Pietät war nahe daran, in die Brüche zu gehen. Der Sarg stand 9 noch lange halb aufrecht in dem frischen Grab 1 16 Jähriger Gangster-„, Chef“ PfOT:zheim(swk). Vor einigen Wochen Waren nach einem Einbruch fünf Jugendlich zwischen 14 und 16 Jahren festgenommen wor. den. Nicht weniger als 36 schwere Diebstähl- konnten ihnen nachgewiesen werden. Die Ju: endlichen hatten sich zu einer musterhaf organisierten Gaunerbande zusammengeschlos- 5 Sen.„Chef“ der Bande war ein gerade 16jäh riger Schlosserlehrling, der nicht nur in aller Jaunereien musterhaft vorging, sondern aucł für die nötige Disziplin bei seinen Komplicer sorgte. Die Erträge der Diebes- und Ein. bruchsunternehmen wurden dann ebens, brüderlich und diszipliniert im Wirtshaus ver. Präßt oder sonstwie„wertbeständig“ angelegt Baden-Baden dwbſids). Die vor kur- zem aufgestellte Schwarzwald-Höhenfeuer- tz übernehmen. Die vorläufig ach tarke Feuerwehr verfügt über eine Pumpe, ein Schaumlöschgeraät une Seländegängigen Kraftwagen. 5 Schwarzwald-Höhenfeuerwehr einsatzbereit anstaltet Großfeuer in 300 Jahre altem Gebäude Biberac h/Rig dds). In einem 300 Jahre alten Gebäude der Steigmühle in Eiberach entstand ein Brand, der sich so schnell aus- breitete, daß der Dachstuhl zusammenbrach, noch ehe die Feuerwehr angerückt war. Ob- Wohl die Treppen des Hauses sofort in Flam- men standen, gelang es, alle Bewohner zu. retten. Es entstand ein Gebäudeschaden von 70 000 DM. Motorradfahrer gegen Handwagen Nürtingen(hpd). Auf der Straße Owen u. d. Teck-Dettingen fuhr ein Motorradfah- rer gegen einen ordnungsmäßig mit Rück- Strahler versehenen Handwagen und stürzte. Der Verunglückte verstarb kurze Zeit spä- ter am Unfallort an den Folgen der schweren Verletzungen, die er sich beim Sturz zuzog. 1 Lienzinger Umgehungsstraße fertig Vaihingen/Enz hpd). Schon vor dem Kriege wurde an dem Projekt der Lienzin- Ser Umgehungsstraße gearbeitet. Jetzt konn- ten endlich die Arbeiten abgeschlossen wer- den. Die Straße, die bisher den Verkehr auf- zunehmen hatte, wurde täglich von über 3000 Fahrzeugen befahren. Die Erschütterungen durch die schweren den alten Lienzinger Fachwerkbauten, die zum Teil aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen, sroßen Schaden angerichtet. In dem ganz unter Naturschutz stehenden Ort mußten sogar mehrereèe Gebäude abgebrochen Werden. Die neue Umgehungsstraße wurde jetzt für den Verkehr freigegeben. 12 Mill. US-Zigaretten geschmuggelt Zwei Stadträte unter Schmuggelverdacht L6G TTach(lid). Ein Schmuggel von 12 Mil- lionen US-Zigaretten wird im Mittelpunkt einer Sitzung des Landgerichtes Freiburg ste- hen, die in absehbarer Zeit voraussichtlich in Lörrach stattfinden wird. Unter den Ange- klagten, die dieses bisher größten Zigaretten- schmuggels an der badisch- schweizerischen Grenze verdächtigt werden, befinden sich auch Zz Wei Mitglieder des Stadtrates von Weil am Rhein, die jedoch bereits hre Mandate nie- dergelegt haben. Nagoldbahn-Ausschuß tagte Bad Liebenzell dwbſlds), Der Nagold bahn-Ausschuß, der dieser Tage unter dem Vorsitz des Pforzheimer Oberbürgermeisters Dr. Johann Peter Brandenburg in Bad Lieben 20ll zusammentrat, forderte in Anträgen, daß die Fernanschlüsse der beiden Eilzugverbin- dungen verbessert werden und ein drittes Eilzugpaar eingesetzt wird. Der Frühzug P 3084 Pforzheim Calw soll bis Nagold geführt und Anschluß nach Altensteig erhalten. Tödlicher Verkehrsunfall im Nebel Ludwigshafen Grp). In der Nähe des Limburgerhofes ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Frau aus Hei- delberg getötet wurde. Die Frau hatte auf der Pritsche eines Dreiradwagens gesessen. Im Nebel war der Fahrer des Dreirades, ein Monteur aus Schifferstadt, von der Fahrbahn abgekommen, Das Fahrzeug überschlug sich und stürzte eine drei Meter hohe Böschung hinunter. Der Fahrer des Wagens, seine Frau und das Kind der Verunglückten, die im Führerhaus saßen, kamen mit dem Schrecken davon. 5 1,8 Mill. DM für Lauterbachtalbrücke Mainz Grp). Für die Beseitigung von Kriegsschäden und die Wiederherstellung der Lauterbachtalbrücke bei Kaiserslautern sind im Haushaltsplan des Bundesverkehrsministe- riums für das Rechnungsjahr 1951/2 in der vom Plenum des Bundestages in zweiter Le- Sulig verabschiedeten Fassung 1,8 Mill. DM bereitgestellt. Stellvertretender Kurdirektor geht Baden- Baden(lid). Der stellvertretende Kurdirektor von Baden-Baden, Ritter von Heiligenbrunner, wird Ende dieses Jahres aus der Bäder- und Kurdirektion ausscheiden. Rit- ter von Heiligenbrunner wurde für verschie- dene Miggriffe verantwortlich gemacht. Wie Wir weiter erfahren, soll der freiwerdende Po- sten vorerst nicht mehr besetzt werden. 220 000 Mark für Reben-Züchtung Baden-Baden(lid). Im Haushaltsplan des Bundesernährungsministeriums für 1951/52 sind 220 000 DM als Zuschuß für die For- schungsgesellschaft für Reben-Züchtung in Baden-Baden vorgesehen. Die Forschungsge- sellschaft setzt die Arbeit der früheren Reichs- rebenzüchtung in Müncheberg fort. Ausbau der Freiburger Augenklinik Freiburg(ds). Die Freiburger Univer- sitäts-Augenklinik, die in dem früheren Sa- natorium Rebhaus an der Wonnhalde unter- gebracht ist, erhielt jetzt einen modernen Anbau fün ihre Ambulanz. Der neue An- bau kostet 130 000 DM. Kreuz und quer durch Baden Heidelberg. Der Freiwirtschaftsbund, der seinen Sitz in Ziegelhausen bei Heidel- berg hat, hält seinen Bundestag am 9. und 10. November in Heidelberg ab. AG wWb) Rastatt. Die Stadt Rastatt will mit einem Kostenaufwand von 50 00 DM auf dem Marktplatz an der Kapellenstraße einen Auto- bahnhof errichten. 5 0 Freiburg. Die Freiburger Bauhand- Werksbetriebe haben sich zu einer Arbeitsge- meinschaft zusammengeschlossen, um Auf- träge von der französischen Militärverwal-⸗ tung zu erhalten, die ihre Aufträge nur an Sroßfirmen vergibt.. i(ds) Freibu am Sonntag zum erstenmal nach zehnjähriger Pause wieder seine traditionelle Totengedenkfeier. Die Feier findet um 12 8 Uhr am Ehrenmal des Schwarzwaldvereins Statt. 5 5. 5 Ads) 2 2„— Protest der Grenzgemeinden 1 Säckingen(ic). Die Bürgermeister der erweiterten Grenzzone im Kreis Säckingen 5 haben gegen die neuerlichen Anderungen für die Einfuhr der n im Fleinen Crenzverkehr protestiert. Sie wollen be zuständigen Stellen vorstellig werden, um 5 l 25. 1. 2. Fernlastzüge haben an 1 g. Der Schwarzwaldverein ver- um sich diese neue Schule dale uns Grau in Grau ſo klangen die feſtlichen Kerwetage aus, wie weiland die Faſchingstage auszuklingen pflegen, mit einem gewiſſen frohen Gefühl des Erlebten im Inneren, mit dem deutlich merkbaren Gefühl des Verkaterten nach außen. Tröſtlich bei allem immer nur— daß Kerwe immer noch Kerwe iſt— und daß ganz Seckenheim Kerwe feierte wie eh und je, mit derſelben Begeiſterung, demſelben Schwung und Enthuſiasmus, wie ihn eben nur ein Gemeinweſen mit einer derart eigenſtändi⸗ gen Prägung aufbringen kann, wie es Secken⸗ heim iſt. Und daß Seckenheims Tradition do⸗ minierte war deutlich zu bemerken, denn die zahlreichen Fremden, die über die„Na⸗ tionalfeiertage“ in Seckenheim weilten, lie⸗ ßen ſich von dem frohen Strudel mitreißen, gingen in allen Lokalen begeiſtert in einem Torado ländlicher Fröhlichkeit und Unbe⸗ kümmertheit unter, warfen Blaſiertheit und Verachtung ſo ſchnell über Bord, daß ſie gar nicht gewahr wurden, wie ſchnell und ſicher ſie Seckenheims Feſtesmanieren be⸗ griffen hatten. Hatten wir nicht ſchon geſagt, daß Kerwe⸗ montag ein ganz beſonderer Tag iſt? Wenn nicht, dann muß es an dieſer Stelle unbe⸗ dingt nachgeholt werden. Es iſt zwar nicht ſpeziell ein Tag der„Herrn“, aber zumindeſt der Vormittag ſtand ganz unter ihrem mit allen männlichen Merkmalen verſehenen Zeichen. Voller„gewahrter“(wenn es auch ſchwer fiel) Würde ſchritten ſie zu ihrem Frühſchoppen, kegelten wie die Kannibalen, um am frühen Nachmittag bereits zumindeſt die Theſe der Farbtheorien unter Beweis zu ſtellen, daß Blau Farbe und Zuſtand glei⸗ chermaßen ſein kann. Am Abend aber war Tanz noch einmal Trumpf— für die älteren Semeſter die„Beobachtungslorgnette“ und das gemütliche Viertele. Ueberall ging es noch einmal hoch her und überall wurde alles aufgeboten was aufzubieten war und in einem Orkan der Gemütlichkeit und des Frohſinns ſank der Montag in das Grau des Dienstags. Und dieſer Dienstag hat es uns wirklich angetan. Er war nicht nur Grau, ſondern Grau in Grau potenziert, voller hämiſcher Katergeſichter, ſodaß ſich die heitere Frau Kerwe grollend von dannen ſchlich. Grau in Grau wie die Stimmung, ſo Grau in Grau das Wetter, begoſſen wie ein Lap⸗ pen, zeugte Miß„Kerwe“ 1951 von ihrer zweifelhaften einſtigen Herrlichkeit, ſodaß ſich ein paar mitleidige Seelen erbarmten, die buchſtäblich ins Waſſer gefallene Beerdigung der Kerwe auf etwas draſtiſche Weiſe nach⸗ zuholen. Wobei gehäſſige Münder meinten, daß dieſer„Kerwemiß“— die eine Mißgeburt geweſen ſei— wirklich keine Träne nachzu⸗ weinen ſei und daß man im nächſten Jahre von den Vereinen und ihrer Intereſſenge⸗ meinſchaft etwas anderes erwarte. Womit beſchloſſen ſein ſoll, was die loſen Zungen meinten, das andere ſei uns lieber erſpart. Ganz im Gegenteil hierzu aber gebührt un⸗ ſerer richtigen Kerwe ein ſozuſagen im Knopfloch zerdrücktes Tränlein, denn ſie hat in jeder Beziehung wieder gehalten, was ſie verſprach, ſie war das große Volksfeſt Secken⸗ heims wie eh und je, das Begeiſterung und Frohſinn in alle Häuſer trug, alle Menſchen zu einer großen freudigen Gemeinſchaft formte und ſchon aus dieſem Grunde gebührt der Kerwe 1951— in memoriam— ein Lob, das gleichzeitig ein Vorſchußlorbeer für die hoffentlich ebenſo friedliche und frohe Kerwe 1952 ſein ſoll. Ob ſie uns wohl ge⸗ bührend vermerkt? 2 5 700 Zentner Stroh und Heu verbrannt Mannheim wb). In einem Schober in Mannhbeim- Sandhofen brach ein Feuer Aus, dem 700 Zentner Stroh und Heu zum Opfer fielen. Die Mannheimer Berufsfeuerwehr War 4 Stunden mit der Brandbekämpfung beschäf- tigt. Es soll sich um eine fahrlässige Brand- stiftung handeln. 1 Von Besatzungssoldaten übel zugerichtet Mannheim wb). Ein 20jähriger Lehr- ling aus Ludwigshafen wurde nachts von amerikanischen Soldaten in einer Mannheimer Straße niedergeschlagen und schwer verletzt. Eine 27jährige Hausgehilfin trat den am Bo- den liegenden noch stark auf den Hinterkopf, daß er zu den Verletzungen noch eine Ge- hirnerschütterung davontrug. Als die Mp ein- traf, waren die amerikanischen Soldaten be- reits verschwunden. Die Tabakauktionen beginnen 5(IW). Die erste diesjährige Tabakauktion für den Landesverband würt⸗ temberg- badischer Tabakbauvereine findet am 26. Oktober in Leimen bei Heidelberg statt Zum Aufgebot kommen lose und gebündelte Grumpen der Fonte 1951. Erhöhte Kinbeintrittspreise? Die Spitzenorganisation der Filmwirtscheff (SPIO) will von der Bundesregierung di sofortige Erhöhung der Eintrittspreise d. Lichtspieltheater um 20 Prozent fordern. A Begründung wird angeführt, dag der d 925 schnittliche Eintrittspreis nur um etwa 15 j über dem Preis des Jahres 1936 liege, W Ah. rend die Lebenshaltungskosten und die Pro- duktionskosten um mehr als 60 Prozent stiegen seien. Drei Weihnachts- Verkaufssonntage? Bei einer Umfrage sprachen sich die wür“ tembergischen Einzelhändler mit wenigen Ausnahmen dafür aus, daß man für den Weihnachtsverkauf drei Sonntage festsetzt Als Gründe wird das späte Einsetzen der Sat- son in diesem Jahr und ein Entgegenkommen gegenüber den Kunden angeführt. Man hofft noch in den nächsten Tagen zu einer Verein“ barung mit der Gewerkschaft zu kommen And entsprechende Verhandlungen mit dem Ar- beits ministerium führen zu können. Fahrten zum Gräberbesuch Zu Allerheiligen und Totensonntag verbilligt Zu Allerheiligen(1. 11.) und zum Toten sonntag(25. 11.) werden Fahrten zum Gräber besuch besonders begünstigt. In Entfernungen bis zu 51 km werden die um ein Drittel ver- billigten Sonntagsrückfahrkarten von und nach allen Bahnhöfen mit tarifmäßiger Geltungs- dauer ausgegeben(Hin- und Rückfahrt am Vortag von 12 Uhr ab und am Feiertag, au der- dem Rückfahrt am darauffolgenden Pag bis 24 Uhr). In Entfernungen über 51 Kilo- meter wird die Anfangsstrecke bis 51 km um ein Drittel und die Restentfernung um 50 Prozent verbilligt. Diese Karten gelten zur Hinfahrt wie Sonntagsrückfahrkarten, zur Rückfahrt jedoch nur am Feiertag von 12 Uhr ab und am folgenden Tage bis 24 Uhr. Ein, malige Fahrtunterbrechung ist in jedem Falle auf der Hin- und Rückfahrt möglich. Am 30. Oktober: Weltspartag 5 Der 30. Oktober ist als Weltspartag wieder dem Spargedanken gewidmet. Er wird in die- sem Jahr im Zeichen einer großen Auf klärungsaktion der öffentlichen Sparkassen stehen, die als berufene Vertreter der Sparer eine aktive Sparerpolitik des Staates— na- mentlich, auch durch eine Wiedergutmachung des den Sparern bei der Währungsumstel ung zugefügten Unrechts— fordern und gleich- zeitig auf die Bedeutung der Spartätigkeit für die Finanzierung des Wohnungsbaus und der vielen anderen volks wirtschaftlich. Investitionen hinweisen, Auch Rundfunk un Presse werden auf den Weltspartag noch nähen eingehen und der Offentlichkeit den Sinn die- ses Tages erläutern. — Allerheiligen kein gesetzlicher Feiertag 5 Wie das württemberg- badische Innenmin- sterlum mitteilt, ist Allerheiligen kein geseta- licher Feiertag. a Wettervorhersage 1 Tags überwiegend bedeckt und dunstfig Zeitweise auch noch Regen. Höchsttempera tur nicht über zehn Grad. Nachts örtlich Be 5 wWölkungsauflockerung mit Temperaturrück gang bis zum Gefrierpunkt, stellenweise Nes belbildung. Schwache bis mäßige nordöstlich Winde.— 4 Das Mere Iqhi till dir danken, daß du mir das Nichits zur Heimat gabst und keinen Ort æu stellen. Es laßt die Demut meine Füße gehen f 0 auf einem Boden wundersamen Lichts. Noch preßi die Brust die Bitterkeit der Not. O mehre nicit die Weltennacht durdi Klagen Ergreif die Zeitenschuld/ Es tir dich tragen die Kraft der Sühne über allen Tod. 4 Die Musterschule der Gegenwart Die Bauten des Architekten K. Knecht Ungezählte Schulgebäude sind im Krieg zerstört worden, und durch die Vertriebenen, die bei uns eine neue Heimat gefunden ha- ben, ist der Bedarf an Schulräumen noch Wesentlich gestiegen. Der Schulhausneubau War also nach 1945 vordringlich geworden. Viele Millionen Mark sind auch inzwischen aufgewendet worden, um immer wieder neue Schulgebäude zu erstellen. Erfreulicher weise wurden Schulgebäude errichtet, die den neu- zeitlichen Anforderungen entsprechen. Die Räume sind von Licht durchflutet und haben auch im Hinblick auf die Einrichtung und Ausstattung nicht mehr den gewohnt strengen Für die Errichtung von neuen Schulgebäu- den scheint der Ludwigsburger Architeht BDA) Kurt Knecht direkt prädestiniert 2 sein. Er baute unter anderen die Oststadt- schule in Ludwigsburg, die als eines der schönsten Schulgebäude überhaupt gilt. Es it eine Musterschule im wahrsten Sinne des Wortes. Dies hat sich auch bereits herum, rochen. Fast in jeder Woche kommen Rom. missionen von auswärts nach Ludwigsburg, 0 anzusehen. Diese Kommissionen bestehen vorwiegend aus Ge- deer ere n eee e den 8 igkeit stehen, eine neue zussen und sich nun vor- . J 51 3 85 5 her über den neuesten Stand auf dem Gebiete des Schulhausneubaues informieren Wollen. Neben Abgeordneten der Städte Aalen, Bib Ungen, Mainhardt, Heilbronn, Calw und Back- nang war unter anderen auch ein Architekt aus Gmunden(Osterreich) in Ludwigsburg, der durch eine Fachzeitschrift auf die Lud- wigsburger Schule aufmerksam geworden War. Neuerdings machte der Gemeinderat der Stadt i Rottweil einen Besuch in Ludwigsburg un ließ sich von dem Architekten dureh die Räumlichkeiten der neuen Osts tadtschule füh- Ten; b 585 Ubereinstimmend kommt bei diesen Be suchen zum Ausdruck, daß es sich hier ta sächlich um die modernste Schule handeln dürkte. Dies gilt nicht nur für die archit 0 nische Gestaltung des Baues, sond allem für die zweckmäßig gestalteten Inr Der Architekt hat hier neue endung des n e Schallwellen in aufgefangen werden. Paul Bühler 2 5 5 8 5 Württemberg-Baden klagt gegen den Finanzausgleich Das Gesetz ist mit dem Grundgesetz unvereinbar Stuttgart dwb/ids). Die Klage der Re- Sierung des Landes Württemberg Baden beim Bundesverfassungsgericht gegen das Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern im Rechnüngsjahr 1950 vom 16. März 1951 Wurde in Stuttgart veröffentlicht. Die Regie- Tung beantragte beim Bundesverfassungs- Sericht festzustellen, daß dieses Gesetz mit dem Grundgesetz unvereinbar und daher nich- tig sei. Außerdem beantragte die Landesre- Serung, daß die Leistungen des Landes Würt- temberg- Baden nach diesem Gesetz bis zu emer rechtskräftigen Entscheidung des Bun- desverfassungsgerichts gestundet werden. Das Land Württemberg-Badenhat im Rech- nungsjahr 1949 nach den beiden Gesetzen zur Regelung der Kriegsfolgeleistung insgesamt 129 Millionen DM. für den Finanzausgleich zwischen sogenannten leistungsstarken und leistungsschwachen Ländern gezahlt. Dazu ka- men noch 9 Millionen DM, die sich aus der Durchführung der sogenannten Niedersachsen Klausel ergaben. Der Anteil Württemberg⸗ Badens am Finanzausgleich 1950 wird voraus- Sichtlich rund 71 Millionen DM betragen. Die Begründung der Klage Die Landesregierung begründet ihren An- trag damit, daß die Benachteiligung des Lan- des beim Finanzausgleich 1949 in Verbindung mit dem Finanzausgleich 1950 gegen den Ars tikel 106 Absatz 4 des Grundgesetzes verstoße. Im Jahre 1949 habe Württemberg-Baden 33,59 DM je Kopf der Bevölkerung oder 11 Prozent des Gesamtsteuereinkommens für den Finanz- Ausgleich aufbringen müssen. Die Leistungen Nordrhein- Westfalens dagegen hätten nur 19,4 DM je Kopf der Bevölkerung oder drei Prozent des Gesamtsteueraufkommens be- tragen. Das Land Württemberg-Baden habe sich dem„Nullpunkt der Finanzkraft genä- hert“, In ihrer Begründung erklärt die Lan- desregierung von Württemberg- Baden ferner, daß sich die Regelung des Finanzausgleichs 1950 mit dem Sinn und Zweck des Artikels 109 des Grundgesetzes, der dem Bund und den Ländern eine voneinander unabhängige und Selbständige Haushaltwirtschaft garantiert, nicht mehr vereinbaren lasse. Der Finanzaus- ALleich greife zu tief in die finanziellen Ver- hältnisse der Länder ein. Wenn ein Finanz- ausgleich die Grenzen dessen erreiche, was den ausgleichberechtigten Ländern noch zuge- mutet werden könne, dann habe er einen für den föderalistischen Aufbau der Bundesrepu- blik sehr gefährlichen Sprengstoff in sich auf- genommen. In den horizontalen Finanzaus- gleich sei ein starkes zentralistisches Element eingebaut worden. In den 40 Anlagen zu der 27 Seiten langen Begründung des Antrags wird unter anderem auch eine Rede zitiert, die der jetzige Präsi- dent des Bundesverfassungsgerichtes, Dr. Her- mann Höpker-Aschoff, im Dezember 1950 im Bundestag gehalten hatte. * Deutscher Krankenkassentag Gegen Ausdehnung der Versicherungspflicht Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Kran- kenkassen forderte der Vorsitzende der Ver- einigung der Ortskrankenkassen-Verbände im Bundesgebiet, Georg Glock, auf dem„Deutschen Krankenkassen-Tag 1951“ in Frankfurt. Pie Ten- denz, die soziale Krankenversicherung aufzu- Splittern und einen Strukturwandel durchzuset- zen, könne nur die Leistungsfähigkeit der ein- zelnen Kassen verringern. Zur Deckung der seit 1948 um 84 Prozent ge- stiegenen Krankenhauspflegesätze forderte Glock einen Beitrag der Länder und Gemeinden, Alle Versuche, die durch den Krieg und seine Folgen eingetretenen Belastungen auf die Sozialver- sicherung Abzuwälzen, seien untragbar. Die Auf- wendungen der Krankenkassen für Arazneimit- tel würden in diesem Jahr 140 Prozent der Aus- Saben von 1948 ausmachen. Es sei hervorzuhe- ben, daß die Fachärzte im Durchschnitt mit einem niedrigeren Kostensatz für Arzneimittel auskämen als die praktischen Arzte. Es miisse von den Arzten erwartet werden, daß sie bei leich wirksamen Arzneimitteln dem Patienten das preiswertere Mittel verordneten. Staates aus. Maßnahmen 2 schen Allgemeinen Ortskrankenkassen, Ersatz- und Privakkrankenkassen schaffen müsse. Dem Versicherungsnehmer müsse für einen längeren geitraum ein größeres Gefühl der sozialen Sicher- heit gegeben werden., Storch wandte sich gegen die„Agitation“ des letzten Deutschen Arzte tages und verlangte von der Arzteschaft, daß sie mehr als bisher die Grenzen der Leistungsfähig- keit der Krankenkassen erkennen möge. Kehler Hafenvertrag unterzeichnet Eine deutsch- französische Verwaltung soll eingesetzt werden Von Waldemar Schweitzer Kehl(lid). Mit über Zzweimonatiger Ver- spätung ist in Straßburg der Vertrag über eine deutsch- französische Verwaltung des ba- dischen Rheinhafens von Kehl von der badi schen Landesregierung und Vertretern des Port autonome von Straßburg unterzeictmet worden. Damit sind, nachdem das Einver- ständnis der Bundesregierung vorliegt, die letzten Meinungsverschiedenheiten in dieser Frage erledigt: gleichzeitig ist nach den Wor- ten eines deutschen Beteiligten die Grund- lage gegeben, in einem Spezialfall eine deutschefranzösische Zusammenarbeit e proben. Der Hafenvertrag, der bereits im Juni die- Ses hres in Freiburg paraphiert worden War, sieht vor, daß das Land Baden die Ver- Waltung des Kehler Hafens einer Körper- schaft des deutschen öffentlichen Rechtes mit dem Sitz in Kehl überträgt und ihr die Ge- samtheit der dem badischen Staat gehören den Grundstücke, Gebäude und Einrichtun- gen verpachtet. Organe der Hafenverwaltung sind die Hafendirektion und der Verwaltungs- rat, wobel die Direktion einem deutschen Di- rektor und einem stellvertretenden französi- schen Direktor untersteht, während der Ver- Waltungsrat aus fünf badischen und fünf französischen Mitgliedern zusammengestellt ist. An seiner Spitze steht ein Präsident aus den französischen Mitgliedern und ein Vize- präsident aus den deutschen Mitgliedern. Umstrittene Bestimmungen Bei allen den deutschen Binnenverkehr be- treffenden Fragen dominiert nach dem Ver- trag der deutsche Vertragspartner, bei allen Fragen, die den Verkehr in das Ausland be. treffen, ist der französische Partner im Uber- gewicht. Dies ist im Artikel 14 Absatz 4 des Vertrages festgelegt und hat zu den Verzöge- rungen und Kompetenzschwierigkeiten 2 I schen der badischen Regierung und der Bun- desregierung geführt. In einem Briefwechsel mit dem Charakter eines Zusatzprotokolls wurden jedoch die Grenzen dieses Auslands- Verkehrs festgelegt, so daß auch die Bundes- regierung ihre Zustimmung gab. In dem Ab- kommen wird abschließend festgestellt, daß bei Schwierigkeiten in der Anwendung der Bestimmungen die Streitfälle einer Schieds- kommission unterbreitet werden sollen, die aus je einem Vertreter beider Teile und einem durch diese als Schiedsrichter bezeich- neten Dritten bestehen soll. Sollte eine Eini- Sung auch dann nicht zustandekommen, so bestimmt der Generalsekretär des Europa- rates— auch das War lange Zeit Gegenstand heftiger Kritik von seiten der Opposition, weil der Generalsekretär ein Franzose War, — den Schiedsrichter. Dieses Abkommen, das nach den Wünschen der Beteiligten möglichst schon Ende dieses Jahres in Kraft treten soll, ist für die Wirtz schaft der Stadt Kehl, die bekanntlich nach dem Washingtoner Abkommen stückweise der deutschen Verwaltung zurückgegeben wird, besonders wichtig. Der Kehler Hafen wird damit der deutschen Wirtschaft zurückgege- ben und die Zollgrenze wieder an den Rhein verlegt.. — Weitere Stromeinschränkungen Neue Verordnungen des Wirtschafts- . ministeriums Stuttgart(Ib). Das Wirtschaftsmini- sterium hat eine weitere Verordnung zur Ein- schränkung des Stromverbrauchs erlassen. Da- nach werden Letztverbraucher von elektri- schem Strom mit einem Wochenverbrauch vor mehr als 2000 KW- Stunden auf 90 Prozent des mittleren Stromverbrauchs beschränkt, den sie im entsprechenden Monat des Vorjahres hatten. Von den Einschränkungen sind u. a ausgenommen: öffentliche Versorgungsbe- triebe, Krankenhäuser, Anlagen der NFachrich- tenübermittlung, Getreidemühlen, Bäckereien Brotfabriken, Betriebe der Teigwarenindu- strie, Schlacht- und Kühlhäuser und Mol- kereien. 8 g 5 Die Durchführung der Verordnung wird vor den Lastverteilern überwacht. Die von der Verordnung betroffenen Betriebe sind ver- Pflichtet, jeden Montag vor Betriebsbeginn ihren Zähler nach Stand und Verbrauch ab- zulesen und das Ergebnis den zuständigen Elektrizitätsversorgungsunternehmen im Laufe des gleichen Tages mitzuteilen. Zuwiderhand- lungen gegen die Verordnung werden hi Geldbußen bis zu 50 000 PM, in schweren Fal. jen mit Freiheits- und Geldstrafen geahndet Das Wirtschaftsministerium hat auch die Verbraucher, die gegenwärtig noch nicht vox den Einschränkungen betroffen Werden, drin- gend ermahnt, Strom zu sparen. Das Zweirad im Mittelpunkt Fahrrad- und Motorrad- Ausstellung in Frankfurt Frankfurt am Main gibt vom 28. Oktober bis 4. No aber ein lückenloses Bild von der Lei- stung gigkeit der gesamten Zweirad-Industrie, die neben dem Motorrad in Weitem Maße auch das Fahrrad umfaßt. Motorrad und Fahrrad ge- hören zusammen, wenn auch viele das Auto- mobil und das Motorrad nebeneinander stellen. Der erste Versuch, die Zweirad-Industrie ge- trennt von der Automobil-Schau selbst Ausstel- len zu lassen, hat sich im Vorjahr als durchaus tragbar erwiesen. In diesem Jahr wird die erst- mals international ausgeschriebene„IFMA“ Un- ternationale Fahrrad- urid Motorrad- Ausstellung) der„IAA“ würdig zur Seite stehen. Rund 380 Firmen, darunter 20 ausländische, stellen ihre Produkte(fertige Fahrzeuge, Teile und Zubehör) aus, so daß die Fachwelt, die Interessenten und Käufer auf ihre Kosten kommen werden. Es ist nicht möglich, all das an Uberraschun- gen anzudeuten, was sich die Aussteller für Frankfurt reserviert haben. Es gibt da zahlreiche technische Neuheiten und ganz neue Modelle, die für das kommende Jahr den Käufern verfügbar Sind. Zei der vorjährigen Schau bestimmte der Motorroller die besondere Note. Heute ist der Koller aus dem Straßenbild nicht mehr wegzu- 5 e Entwicklung ist noch nicht Abge- r als ein Dutzend Aussteller vari- Fahrzeug, das neben dem Fahrrad Hilksmotor, dem Motor-Fahrrad und dem Kleinstkraftrad für den„kleinen Mann“ das wichtigste Hilfsmittel für das tägliche Berufs- leben bedeutet. Darüber hinaus wird aber auch das stärkere Fahrzeug wieder mehr zur Geltung kommen. In Nürnberg, Wiesbaden, Ingolstadt, Neckarsulm, München usw. sind die Konstruk- teure unermüdlich am Werk, um die bereits bekannten Modelle zu verbessern und neue auf den Markt zu bringen. Die Frankfurter Ausstel- zung wird ein Niederschlag ihres Schaffens sein. Auch das Ausland ist daran stark interessiert. 1 0 Notizen in Kürze mit Würze Er war sehr zurück Auf einer Ausstellung in London wird zur Zeit ein Schulzeugnis aus dem Jahre 1895 Sezeigt, in dem zu lesen ist, daß der damals 18jährige Schüler„für sein Alter sehr zu- rück ist. Er muß viel mehr arbeiten, wenn er Wert darauf legt, in die Militärakademie von Sandhurst aufgenommen zu Werden. Vor Allem läßt sein Fleiß zu wünschen übrig.“ Besagter, zurückgebliebener Faulpelz ist heute einer der berühmtesten Männer Bug- lands. Er heißt Feldmarschall Montgomery. Busch oder Ziege? Die Gemeinde Mechtshausen im Flarz Wollte Wilhelm Buschs markanten Kopf in mr Dienstsiegel aufnehmen, denn der Dichter der„Witwe Bolte“ liegt in Mechtshausen be- graben. Aber die Regierung in Hildesheim lehnte ab. Buschs Porträt erschien ihr nicht Seriös genug für die Unterstempelung amt- licher Urkunden. Nun führt Mechtshausen einen anderen Stempel; er zeigt den Kopf einer Ziege mit heraushängender Zunge. Vom Sport Turnerbund„Jahn“ auf Neiſen Die diesjährige Saiſon der Vereinswett⸗ kämpfe im Gerätemannſchaftskampf beginnt der Turnerbund am kommenden Samstag in Rheingönnheim. 15 Turner und Jugendtur⸗ ner werden dort die Farben des Vereins vertreten und beſtrebt ſein, ſich bei den Vor⸗ derpfälzern das beim Landesturnfeſt in Offenburg erreichte hohe turneriſche Niveau beſtätigen zu laſſen. Die Männer um Auguſt Keller und Peter Koger werden alles daran ſetzen, ihr zwiſchenzeitliches, unermüdliches Training durch zahlreiche Einzelſiege abzu⸗ ſchließen. Eine ſtarke Vereinsvertretung wird es ſich nicht nehmen laſſen, ihre Wettkämpfer am kommenden Samstag zu begleiten. Die Abfahrt mit Auto iſt auf 19.00 Uhr ab Kai⸗ ſerhof feſtgeſetzt. Näheres iſt im Vereinslokal und auf den Plakaten erſichtlich. A. Rekordversuche mit unschönem Vorsp Streitigkeiten zwischen NSU und DRW Die für Dienstag morgen vorgesehen gewese“ nen DR W.-Rekordversuche wurden Abgesag Walfried Winkler, der mit einer 250-C m-Lade- Pumpenmaschine auf der Autobahn München. Ingolstadt vier internationale Klassenrekorde über die Meile und den Kilometer mit stehen- dem und fliegendem Start angreifen wollt mußte diese Absicht aufgeben, weil das Ze nahmegerät nicht eingetroffen war. Bedauerlicherweise s Gerät adressiert war, unter Hinweis auf die enthalten worden. Zu diesem Vorfall erklärte NSU-Pressecheg m Mittwoch sei ei Die Angelegenheit wird nunmehr Wahrschein- lich durch die Sportbehörden untersucht werden müssen. Die Rekordversuche Winklers Sohlen Wie es heißt, bis zur Klärung aufgeschoben We den. 5 ö Deutsche Amateurboxer in Teheran eingetroffen Die deutsche Amateurboxstaffel ist aus Frank- furt kommend mit einem Flugzeug der SAS i der persischen Hauptstadt Teheran eingetroffen. Die deutschen Boxer würden von einer Gruppe Persischer Boxer herzlich begrüßt und in Bes Sleitung ihrer persischen Gastgeber mit Jeeps, die mit deutschen und persischen Fahnen ges schmückt waren, durch die Straßen Teh gefahren, Der ehemalige Weltmeister Max 5 ling wird von den persischen Stellen am cn in Teheran erwartet. In Anwesenheit des Scha 15 und der Kadetten der persischen Militärakad mie werden die deutschen Boxer am Freit abend gegen eine persische Staffel antreten. So spielte die 2. Amateurliga BSEzIT K Mittelbaden: Staffel T1: Eggen stein— Niefern 1:3, Südstern— Dillweißenstein 6:2. Neureut— Blankenloch 3:2, Ispringen— Odenheim 10, Forchheim— Bruchsal 2:2, Hagsfeld— Grün. Winkel 2:1, Ettlingen— Mühlacker 4:3. Staffel H: Berghausen— Grötzingen 2:0, Karls dorf— Durlach Aue 5:0, Weingarten— Graben o: S6 ingen— Wiesental 2:0, Frankonia— Durmers- heim 2:1, Knielingen— Tiefenbronn 6:2. In der Heidelberger Klingenteichturnhalle rand am Samstagabend der vielbeachtete Kunstturnwett, 5 kampf dreier Spitzenriegen statt. Mit dem 7 Plo⸗. chingen 1887 stellte sich eine der besten Württem bergischen Mannschaften vor, die ihre großartigen 3 Erfolge im letzten halben Jahr durchaus rechtferd tigte. Der Sieg der Schwaben fiel mit 191,25 gegen 4 178,40 des Heidelberger Turnvereins recht ein drucksvoll aus, Die in Hessen eine beachtliche Rolle Spielende Riege der TG Bockenheim, bei der men veranlagten Nachwuchs vermigßte, flel dagegen Stwas ab, da sie nur mit Binnel, Bosch und Sixt über. durchschnittliche Könner stellte. Neues vom Baskettball In der Basketball- Verbandsliga Staffel II Karls“ ruhe stellte sich erstmalig die SpVgg. Agon Karls ruhe gegen Ski-Klub Karlsruhe vor. Uberraschend siegten die Agonen mit 30:26 Körben. Das Treffen KTV 1846— BC Karlsruhe konnte der Bek nach einem FHalbzeitrückstand von 21:10 noch mit 29:84 Körben gewinnen. Das Spiel Sc Karlsruhe— GNA Karlsruhe entschied nach wechselvoller Führung der So Karlsruhe mit 33:28 für sich.* Schwere Niederlagen deutscher Boxer 1 Der deutsche Bantamgewichtsboxer Walte e Schopp(Speyer) unterlag bei einer Berufsbo Veranstaltung vor 1000 Zuschauern in Pari gegen den Franzosen Jean Binet durch techni- schen k. o. in der vierten Runde, Schopp fiel nach schweren Gesichts- und Körpertreffern fast durch die Seile aus dem Ring. Daraufhin brach der Ringrichter den Kampf ab. Auch der deutsche Exmeister im Bantamgewicht Hans Schömig (Schweinfurt) verlor durch technischen k.o. in der neunten Runde gegen den Franzosen Mau- rice Sandeyron. Schömig hatte gegen den ehe- maligen Europameister keine Siegeschance un mußte im Verlauf des Kampfes sijebenmal den Boden aufsuchen. Die Quoten des Sport-Totos West- Süd Gesamtaufkommen: 5 141 746 DM. Z wl fe Wette: 1. Rang; 7 Gewinner je 76 144,50 D 2. Rang: 372 Gewinner je 1431.90 DM, 3. 5130 Gewinner je 103,60 PM. Zehnerwette 1. Rang: 419 Gewinner je 715,40 DM, 2. Rang: 6561 Gewinner je 45,50 DM Kart Winller u. Frau Mhm.Seckenheim, 24. Oktober 1951. reien Schuljahrgang 1021. Alle Klassenkameraden und kameradinnen es Schuljahrganges 1921 werden gebeten, zwecks 1 Besprechung zu Wiedersehensfeler am 5 Uhr im PFALZ ER HOF. sich 3 Der Einberuier. Samstag, 20.30 einz finden. n innen Ae Fkfankfugr- Ma 7 Zü- nοvᷓ est— KIIPFER Zink usw. verkaufen Sie vorteilhaft Meersbürgerstrabe 24 Bäcker- ung KHonditor-Lehrling für sofort gesucht. 5 Anfragen bei: R. Rath/ Eisenhandlun Mannheim Sectenheim 4 2 Telefon 47112 N sollten sich den Rat erfahr ner Hausfrauen zunutze chen und KINESSA- Ho balsam zur Pflege der und Steinholzböden ver we den. Diese erhalten in eine Arbeitsgang Farbe, N und Hochglanz und W. Lohntabellen 9 8 für Gewerbetreibende,. aufgeteilt in 4 Quartale, wieder erhältlic. venlag des„Meckar Bote“. fast so schön