bieles Ein e ein gegen dete schaft f 1 it die Müll- e über? r War Hand- Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. AZustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Sũd deutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anxeigenpreise: die 6 gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. Preisliste Nr. Y Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 176 Samstag, den 3. November 1951 3.51. Jahrgang Blick in die Welt Kommentare zum Tagesgeschehen Wie dieser Tage bekannt wurde, hat der Seehafen Bremen in letzter Zeit den höchsten Umschlag seit 1945 erzielt. Auch die Binnen- Schiffahrt auf dem Rhein ist zur Zeit voll be- schäftigt. Man wird kaum fehlgehen, wenn man diese vollbeschäftigte Schiffahrt vor allem auf den unnormal hohen Umschlag an ameri- kanischer Kohle zurückführt. In diesem Zu- sammenhang interessiert der augenblickliche Stand und die mutmaßliche Entwicklung der deutschen Seeschiffahrt wie unserer eigenen Handelsflotte überhaupt. Nach Fertigstellung der am 30. 6. 1951 im Bau gewesenen beziehungsweise in Auftrag gegebenen Schiffe wird die Welthandelsfotte um etwa 30 Prozent größer sein als vor Be- ginn des Krieges 1939. Die Bundesrepublik hat zur Zeit eines der größten Schiffsbaupro- gramme der Welt in Angriff genommen. Trotz- dem wird! aber die deutsche Handelsflotte noch auf Jahre hinaus nur eine untergeord- nete Rolle unter den Seehandelsmächten spie- len. Der Größe nach steht sie zur Zeit auf dem 14. Platz. Selbst nach Fertigstellung des lau- fenden Bauprogrammes werden wir erst wie- der zehn Prozent unserer Vorkriegstonnage haben und damit auf den 13. Platz vorrücken, während wir vor dem Kriege hinter Großbri- tannien, USA, Japan und Norwegen den fünf- ten Platz behaupteten. Unser Schiffsbau konzentriert sich gegen- wärtig auf Frachtschiffe mit einer durch- schnittlichen Größe von etwa 4400 Tonnen Ladefähigkeit. Zum Vergleich sei gesagt, daß die Durchschnittsgröße der im Bau befind- lichen norwegischen Schiffe 13 600 Tonnen und der britischen 12 500 Tonnen beträgt. Aber auch bei uns wird eine durchschnittliche Größe zwischen 7000 und 8000 Tonnen angestrebt. Nach Abschluß unseres Bauprogramms wer- den wir eine Frachttonnage von insgesamt etwa 1,35 Millionen Tonnen besitzen gegen- über einem Vorkriegsstand von 3,7 Millionen Tonnen. 5* Die Debatte im Bundestag zur Frage der Kartoffelpreisbildung in diesem Herbst ergab die interessante Tatsache, daß seitens der Landwirtschaft im September— trotz wesent- lich späterer Ernte— mit rund 15 000 Eisen- 8 bahnwagen bereits 350 Ladungen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres versandt wor- den Waren. Zwischen dem 1. und 18. Oktober 1951 wurden sogar über 7000 Wagenladungen 5 mehr versandbereit gestellt als im gleichen Zeitraum 1950. Von einer Zurückhaltung der Landwirtschaft im Roden und Versenden kann Also in diesem Herbst gar keine Rede sein. Der Mehrversand im Jahre 1951 wäre sogar noch viel eindrucksvoller, wenn auch eine Statistik über die per Lastzug verfrachteten Kartoffelmengen zur Verfügung stehen würde. Denn gerade dadurch, daß Betriebsräte großer Industrieunternehmungen in diesem Jahre wider alle Gewohnheit Lastzüge ihrer Werke zum gemeinsamen Einkauf von Kartoffeln zu den Bauern bis aufs Feld hinaus gesandt ha- ben, ist die auch seitens der landwirtschaft- lichen Organisationen verurteilte Preistreibe- rei in der ersten Hälfte des Oktober ent- standen. 7. Der Arbeiterschaft stehen sowohl ihre Kon- sumvereine wie der berufsmäßige Kartoffel- Handel zur Bewältigung des Einkellerungs- geschäfts zur Verfügung. Es muß daher ent- schieden verurteilt werden, daß Betriebsräte durch eigene, wilde Einkaufsaktionen am Handel vorbei und zum Schaden ihrer Be- triebsangehörigen wie der Allgemeinheit, die Preise hochtreiben und hinterher noch der Landwirtschaft und dem Handel die Schuld daran im die Schuhe schieben. Für die Landwirtschaft und den Handel kann die Erfahrung dieses Herbstes nur drin- Sende Veranlassung dazu sein, beim Bundes- ernährungsministerium und Bundestag auf deri Erlaß eines Marktgesetzes auch für die Kartoffelwirtschaft zu drängen. Nur ein sol- ches Gesetz kann den berufsständischen Ver- bänden der Landwirtschaft, des Handels, des Verarbeitungsgewerbes und der Hausfrauen die gesetzliche Grundlage verschaffen, künftig eine Marktordnung auf Selbstverwaltungs- grundlage zu erstellen, welche den Anbau, den Versand, die Preise und Handelsspannen sowie Gütervorschriften usw. nach den Erfor- dernissen des Gemeinwohls sicherstellt. Nur dadurch können in Zukunft derartige wilde Einkaufsaktionen, zu welchen angesichts der guten Kartoffelernte gar keine Veranlassung vorlag, verhindert und ein normaler Ablauf der Einkellerung zu zeitgemäßen Preisen ge- eistet werden. Arölewonl enn Bonner Waporanung d Eigener Ostzonen-Entwurf angekündigt Kaiser: Zuerst Einigung der Besatzungsmächte Berlin(UP). Der Ministerpräsident der Ostzonen-Regierung, Otto Grotewohl, lehnte in einer Erklärung vor der Volkskammer der Ostzone die von der Bundesregierung vorge- schlagene Wahlordnung für eine Nationalver- sammlung mit der Begründung ab, sie sei ein „Gesetz der Besatzungsmächte“. Grotewohl sagte, die Klausel, daß dieses Gesetz über die Westalliierten der Ostzonen- Regierung zugeleitet werden solle, mache seine Annahme in dieser Form unmöglich. Die Volkskammer billigte die ablehnende Antwort Grotewohls und wies die westdeutsche Wahlordnung als„Versuch Adenauers, die Regelung des Wahlgesetzes den Alliierten zu Überlassen“, zurück. Die Formulierung des Westdeutschen Entwurfes sowie die Forde- Tung nach einer bedingungslosen Kontrolle der Wahl durch die UN“ werde als Auswei- chen vor der Verantwortlichkeit betrachtet. Das von der Ostzonenkommission auzuarbei- tende Wahlgesetz soll nach Auffassung der Volkskammer als Grundlage gesamtdeutscher Beratungen dienen. 5 Srotewohl gab bekannt, daß die Ostzonen- Regierung ihrerseits eine Kommission bilden Werde, um eine Wahlordnung für eine deutsche Nationalversammlung zu formulie- ren. Gleichzeitig verkündete Grotewohl er- neut die Bereitschaft der Sowjetzone zu ge- samtdeutschen Gesprächen, die er als eine Vor- Aussetzung für das Zustandekommen wirk- lich freier Vereinbarungen über die Wieder- herstellung der deutschen Einheit bezeichnete. Dagegen bezeichnete Grotewohl die 14 Punkte der Bundesregierung für die Wieder- herstellung der deutschen Einheit erneut als annehmbar. Er betonte jedoch, dag auch über die 14 Punkte nur in gesamtdeutschen Bera- tungen verhandelt werden könne und ver- sicherte die Bereitschaft der Ostzone zu die- sen Gesprächen. Auch die Frage der inter- natlonalen Kontrolle gesamtdeutscher Wah- jen könne auf gemeinsamen Beratungen er- örtert werden. Grotewohl meinte, eine Untersuchung der politischen Verhältnisse in der Ostzone werde gesamtdeutsche Wahlen höchstens weiterhin hinausschieben. Es sei ohnehin zu erwarten, dag eine„amerikahörige UN-Kommission“ die Demokratie in der Ostzone bemängeln werde. In seiner Rede beschuldigte Grotewohl den Bundeskanzler und die Westmächte, die Einheit Deutschlands zu hintertreiben. Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fretgen, Jakob Kaiser, sagte zu der Erklärung Grotewohls:„Wir sind wirklich daran inter- essiert zu erfahren, was Herr Grotewohl und seine Volkskammer unter freien Wahlen ver- stehen. Grotewohl weiß trotz seines nationa- len Getues so gut wie wir, daß ohne Einigung der Besatzungsmächte freie Wahlen in Ge- samtdeutschland nicht möglich sind.“ Inzwischen haben sowohl die FDP als auch die Spb Bedenken gegen den nach Ansicht beider Parteien zu föderalistischen Charakter der vom Bundeskabinett verabschiedeten Wahlordnung angemeldet. Die FDP meint in Nach sechsmonatiger Dauer ist in Hannover die erste Bundesgartenschau beendet worden. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, der Gar- tenschau in Stuttgart auf dem Killesberg, war sie durch die ungünstige Witterung im Früh- jahr und Frühsommer hinsichtlich des Besu- ches etwas beeinträchtigt. Immerhin hat sie es auf die respektable Anzahl von 1,6 Millio- nen Besucher(Stuttgart 1950 etwa 2 Millionen) gebracht, bei denen sie lebhafte Bewunderung und Begeisterung ausgelöst hat. Besonders be- Achtlich war die Anerkennung durch auslän- dische Fachkreise. 5 Auch für die Landeshauptstadt Hannover, die gemeinsam mit dem Zentralverband des Gartenbaus als Veranstalter zeichnete, War die Ausstellung ein großer Erfolg, zunächst schon deshalb, weil sie bezüglich einer Aus- fallbürgschaft nicht in Anspruch genommen Würde, da die Gartenschau sich finanziell selbst getragen hat. Die Stadt kam dafür aber moch kostenlos in den Besitz einer gepflegten Grünanlage, deren Gelände ohne diese Gar- tenschau sicherlich noch heute im kriegsver- wüsteten Zustand daliegen würde. N Vor allem aber hat sich auch in Hannover wiederum erwiesen, daß diese großen Gar- tenschauen alljährlich neben def Erfüllufig ihres fachlichen Zwecks eine bedeutsame Be- lebung des Fremdenverkehrs und damit der Wirtschaft mit sich bringen. Kein Wunder da- her, daß die großen Städte Westdeutsch- lands sozusagen darum anstehen, diese Gar- tenschau übertragen zu erhalten. Während Harmover die Tore schloß, wird in Hamburg bereits tüchtig für die nächstjährige Bundes- gartenschau gepflanzt und für 1953 ist bereits München als Bewerber aufgetreten. Dr. R. mrem Pressedienst, nach dem Regierungsent- wurf würden die souveränen Machtbefugnisse des Parlaments dadurch eingeschränkt, dag sowohl das Beschliegen einer Verfassung wie das Ergreifen von Maßnahmen an die Zustim- mung eines Länderausschusses gebunden sei und auf eine regierungsbildende Aufgabe der Nationalversammlung überhaupt verzichtet würde., In einer Entschließung des Vorstandes heißt es, wenn die zu bildende Nationalver- sammlung von vornherein in ihren Vollmach. ten beschränkt werde, wie es jetzt im Regie- rungsentwurf, geschehe, werde dem Macht- apparat der Ostzone die Chance gegeben, im Mantel des Föderalismus auch nach freien Wahlen störend zu wirken. Die Nationalver- sammlung müsse verfassunggebend, ge- setzgebend, regierungsbildend und kontrol- lierend sein, um die Schwierigkeit der Uber- gangszeit meistern zu können. Möglicherweise„eine Art Luftbrücke“ Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Professor Reuter, sprach nach einer Konfe- renz mit den stellvertretenden Hochkommis- saren in Mehlem die Hoffnung aus, daß Bun- desregierung und Hochkommission in Kürze eine Entscheidung in der Frage des Inter- Zonenhandels treffen werden. Von informier- ter Seite wurde mitgeteilt, daß die Bundes- regierung gewillt sei, den Warenverkehr West- berlin—Bund unter allen Umständen zu be- Wältigen und möglicherweise sogar bereit sei, die bereits seit einiger Zeit verstärkten Luft- transporte zwischen Berlin und dem Bundes- gebiet zu einer Art Luftbrücke auszubauen. Die Bundesregierung sei entschlossen, eine „harte Sprache“ zu reden. 5 Der Ministerrat der Ostzonenrepublik be- hauptet in einer offiziellen Erklärung, West- deutschland habe den Interzonen- Handels- Vertrag und sämtliche Nebenabkommen durch eine Erklärung der Berliner Bundesvertre- tung außer Kraft gesetzt. Gleichzeitig wurde behauptet, der Verkehr zwischen Berlin und Westdeutschland unterliege ausschließlich der Kontrolle der Besatzungsmächte. Von der Ostzone seien die im Interzonenhandelsab- kommen enthaltenen Bestimmungen erfüllt worden. Auch die Herabsetzung der Auto- bahn- Gebühren sei verwirklicht worden. West- deutschland wird in der Erklärung beschul- digt, allein für die neu geschaffene Lage im Interzonenhandel verantwortlich zu sein. Es Sei offensichtlich, daß die westdeutsche Inter- zonentreuhandstelle in Berlin im amerikani- schen Auftrag handele, um den Willen des deutschen Volkes zur Einheit zu lähmen. Ein Sprecher der Berliner Abteilung der US-Hochkommission kündigte für Montag Verhandlungen zwischen amerikanischen und sowzetischen Sachverständigen zur Klärung der Rechtslage von Steinstücken an. Nachtsitzung Adenauers Uberraschende Aussprache Adenauer-Medloy am Vormittag— Ersatz für Helgoland Bonn(UP). Bundeskanzler Adenauer und die drei Hochkommissare begannen am Frei- tagnachmittag mit der 7. Aussprache über die Verwirklichung der Beschlüsse zwischen Bonn und den Westmächten. Gegenstand der Be- ratungen soll der sogenannte Generalvertrag sein, von dem ein Teil bisher als Präambel bezeichnet worden ist. Die Konferenz endete nach siebenstündiger Dauer wenige Minuten vor Mitternacht. Neben den vertraglichen Vereinbarungen stand Ver- mutlich auch der Interzonenhandel zur Dis- kussion. Uber beide Fragen fanden bis wenige Stunden vor Beginn der Hauptkonferenz noch deutsch- alliierte Besprechungen statt. 8 Der Bundeskanzler und Hochkommissar Mecloy trafen schon am Freitagvormittag im Bundeskanzleramt überraschend zu einer Kon- ferenz über wichtige politische und Wirt- schaftspolitische Fragen zusammen. II. Vor- dergrund der Aussprache, an der politische Berater und Wirtschaftssachverständige des Kanzlers und MecCloys teimahmen, standen die für den Nachmittag angesetzte Aussprache und die Regelung des Interzonenhandels. Zeit- weilig soll die neue Unterredung Pr. Aden auers mit Mecloy unter vier Augen Sefüührt worden sein. Walter Hallstein und Mini- sterialrat Herbert Blankenhorn nahmen an einigen Phasen der Konferenz teil. 5 Der Bundeskanzler und Mecloy trafen da- mit innerhalb von 24 Stunden zum zweiten mal zu einer längeren Unterredung zusam- men. Noch am Donnerstagabend war Pr. Adenauer Gast Mecloys in Mehlem gewesen. Die ungewöhnliche Aktivität der Hochkom- missare und der zuständigen Organe der Bon- ner Regierung hat in der Bundeshauptstadt Uberraschung 11„ 1 1 Beamte der Hochkommission erklärten, A Zeit würden die Besatzungskosten nach wie Vor durch alliierte Stellen festgesetzt. Die be- ten Verhältnisses durch Abschluß von bei- derseitigen Verträgen werde jedoch auch die 5 Eisenhower fliegt nach Washington Truman will informiert werden— Grund- vertrag für Europa-Armee in Vorbereitung Paris(UP). General Eisenhower ist von Präsident Truman zu einer Unterredung nach Washington gebeten worden. Der Oberkom- mandierende der nordatlantischen Streitkräfte fliegt am Freitag nach den USA und wird wahrscheinlich am kommenden Dienstag oder Mittwoch nach Paris zurückkehren. Der Pressesekretär des Weißen Hauses be- hauptete, daß dieser Reise Eisenhowers keine „ungewöhnlichen Vorkommnisse oder Um- stände“ zu Grunde lägen. Es handele sich le- diglich darum, dem Präsidenten Gelegenheit zu geben, über wichtige Probleme der west- europäischen Verteidigung aus erster Hand informiert zu werden. Die Pariser Konferenz, welche die Bildung einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft Vorbereiten soll, berät zur Zeit den Entwurf eines Grundvertrags über die Europa-Armee, der nach Möglichkeit bis zu der für Anfang Dezember vorgesehenen neuen Sitzung des Atlantikpaktrates in Rom fertiggestellt wer- den soll. Falls bis zu diesem Termin keine Einigung über den Grundvertrag zustande kommt, wird die Konferenz dem Atlantikrat nur einen zweiten Zwischenbericht übermit- teln. Wenn jedoch nur einige wenige Punkte noch ungeklärt bleiben, soll der Entwurf des Grundvertrags trotzdem vorgelegt werden. Der ehemalige tschechoslowakische Dele- gierte bei den UN, Jan Papanek, schlug vor, junge Tschechen aus den Lagern in Gsterreich und der Bundesrepublik in halb militärischen Arbeitseinheiten zusammenzufassen, die später leicht in Kampfeinheiten umgewandelt wer- den könnten. Papanek bezifferte die Zahl der tschechischen Flüchtlinge seit dem Umsturz mit etwa 35 000. Davon seien 30 000 in den USA, Kanada, Australien und Südamerika angesiedelt worden. Der Rest befinde sich in westdeutschen und österreichischen Lagern. Harriman in London Der Leiter der neugebildeten amerikari- schen Behörde für die Auslandhilfe, Averell Harriman, wird am Freitag in London mit dem britischen Außenminister Eden und Schatzkanzler Butler zusammentreffen. Das Hauptthema der Besprechungen ist der Um- fang der amerikanischen Militärhilfe an Großbritannien. Möglicherweise wird Harri- man auch eine kurze Unterredung mit Pre- mierminister Churchill haben. Auf einer Pressekonferenz sagte Harriman, er sei davon überzeugt, daß es in Europa noch latente Kräfte gäbe, die für die Aufrüstung ver- wendet werden könnten. In Italien z. B. seien noch wesentliche Menschenreserven vorhan- den, die für die Verteidigung ausgenutzt wer- den müßten. f Die amerikanische Militärmission, die eine z Wweimonatige Besichtigungsreise durch Spa- nien unternommen hat, um sich über den Zu- stand der dortigen militärischen Anlagen zu unterrichten, hat ihre Arbeit abgeschlossen. b ban kochkunmaren Besatzungskostenfrage auf eine völlig neue Grundlage stellen. Es sei nicht richtig, 50 sagte ein amerikanischer Sprecher, daß die Alliierten der Einsetzung eines deutsch-alli- jerten Ausschusses zugestimmt hätten, der die Ausgaben der Besatzungmächte im gesamten Bundesgebiet auf Wirtschaftlichkeit und Spar- samkeit überprüfen solle. In der britischen Zone sei aber bereits Anfang August ein Spar- kommissar eingesetzt worden, der, wie auch deutsche Stellen bestätigten, mit Erfolg die Ausgaben der Engländer aus den Besatzungs- geldern überprüfe und beschränke. Auch die Franzosen planen die Einsetzung eines Span- kommissariats, das sich unter anderem auch mit deutschen Vorschlägen beschäftigen soll. Die Amerikaner hätten einem deutschen Vor- schlag zugestimmt, für die amerikanische Zone einen deutsch- amerikanischen Ausschuß zu bilden, der die Funktion eines Sparkommis- sars übernehmen solle.. 8 5 In Bonn rechnet man mit einer baldigen Einigung über ein Ersatz-Ziel für Bomben- abwürfe englischer Flugzeuge auf Helgoland. Auf deutscher Seite wird zur Zeit geprüft, ob Bombenabwürfe auf die Sandbank„ Sachverstän zer Knechtsand“ bei Cuxhaven wesentl Nachteile für die Fischerei und Schiffa mit sich bringen würde. Wie verlautet, wü den die Engländer sich mit dem„Knech sand“ als Bombenziel einverstanden 1 0 ren. Die britischen Behörden hatten sie kanntlich vor mehreren Monaten verpfl Helgoland bis zum März 1952 freizugeb wenn bis dahin ein Ersatzziel gefunder den könne. Vizekanzler Franz Blücher Pt. über die Durchführung des cher sagte, es seien k scheidungen getroffen vorstehende* deutsch-alliier- merle Freiburg beschuldigt Stuttgarter Regierung Die Stellungnahmen zur württ.-badischen Regierungserklärung Karlsruhe dwbylds). Die badische Regie- Tung nahm offiziell zu der Regierungserklä- Tung der württemberg- badischen Regierung vom 30. Oktober im Stuttgarter Landtag Stel- lung. Sie bezeichnete es als ungewöhnlich, daß die Stuttgarter Regierung die feierliche Form einer Regierungser klärung behütze, um in „maßlosen und ungehörigen Formulierungen eine Propagandawelle in der Südweststaat- frage in Gang zu bringen“. Das badische Volk bezweifle, ob diese Erklärung nach Form, In- halt und Abgewogenheit so glücklich zu Pa- Pier gebracht worden sei, wie man es von ver- ant wortlichen Staatsmännern im allgemeinen erwarten dürfe. Dem letzten Badener müßten die Augen aufgehen, was zu erwarten sei, Wenn der Südweststaat zustande komme. Der„formale Sieg“ bei der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts habe der Stutt- garter Regierung offensichtlich die letzten Hemmungen in der Verfolgung einer aggres- siven und eigensüchtigen Politik genommen. Das Stuttgarter Kabinett hätte nach Auffas- sung der badischen Regierung besser daran getan, wenn es einer weisen Mäßigung das Wort gegeben hätte. Die Stuttgarter Regierung Habe es für notwendig erachtet, heißt es in der Stellungnahme weiter, die badische Kritik am Verhalten des Bundesverfassungsgerichts in den Vordergrund zu rücken. Jede Regie- rung dürfe es dem Staatsvolk getrost über- lassen, sich über das Urteil des Bundesver- fassungsgerichts seine eigene Meinung zu bil- den. Im übrigen sei keine Bestimmung be- Kannt, die die Kritik am Urteil eines Ge- richtes, und sei es auch das Bundesverfas- sungsgericht, ausschliege. Die badische Regie- rung habe sich bisher jedoch einer solchen Kritik enthalten. Die massierten und massiven Angriffe der Regierungserklärüng erschütterten die badi- sche Landesregierung nicht in ihrem Stand- Punkt, wird in der Freiburger Stellungnahme hervorgehoben. Darüber täuschten auch nicht die an die Phraseologie einer unseligen Zeit Anklingenden Superlative hinweg:„Wir wol- len im Südweststaat eines der schönsten, wirt- schaftlich gesündesten nud sozial befriedesten Länder der Bundesrepublik schaffen.“ Diese schöne Formel stehe im bedenklichen Gegen- satz zu der Art und Weise, in der, über den Willen eines ganz erheblichen Teils der badi- schen Bevölkerung des gedachten zukünftigen Südweststaates hinweg, zur übergegangen werden solle. Es fehle die Vo- kabel, um dem Ausdruck zu geben, was die Badener gefühlsmäßig beherrsche, wenn sie Aus der Stuttgarter Regierungserklärung ent- nähmen, daß„mit der Freiburger Regierung die Fommunisten und ehemaligen Nazi-Füh- rer für die Idee des Landes Baden streiten“. Gerade diese Behauptung zeige, daß die würt⸗ temberg- badische Regierung trotz ihrer badi- schen Mitglieder das badische Volk nicht kenne, da sie sonst wissen müsse, daß ge- rade die Freunde einer echten Demokratie „hinter der Fahne der Anhänger der gesamt- 5 Lösung marschieren“. a Bonner 5 Beobachter bei UN- Versammlung? Blankenhorn reist wahrscheinlich nach Paris 5— 4000 Weißbücher für UN-Mitglieder Bonn(UP). Die Bundesregierung trägt sich mit dem Gedanken, einen Beobachter zur bevorstebenden Vollversammlung der ver- einten Nationen in Paris zu entsenden, wenn das UN- Generalsekretariat einem entspre- chenden Ersuchen stattgibt. 8 Dies wurde von unterrichteten Persönlich- keiten in Bonn mitgeteilt. Das Bundespresse- amt erklärte auf Anfrage, es könne hierzu keine Stellungnahme abgeben. Von Sleicher Seite wurde mitgeteilt, dag der langjährige“ Politische Berater des Bundeskanzlers, Mini- Sterialdirektor Blankenhorn, wahrscheinlich zu Beginn der kommenden Woche in Beglei- tung anderer Beamter des Bundeskanzler- amtes nach Paris reisen werde. Es wird nicht für ausgeschlossen gehalten, dag Blanken- Born die Aufgabe eines deutschen Beobach- ters bei den UN übernimmt. Die Vereinten Nationen werden im Ver- lauf ihrer Sitzung vermutlich auch den an- gekündigten Antrag der drei Westmächte be- handeln, zur Prüfung der Voraussetzungen für gesamtdeutsche Wahlen eine interna- tionale Untersuchungskommission einzuset- Zen. Dieser Antrag erfolgt auf Grund einer ntsprechenden Note der Bundesregierung A die drei Alliierten. Es ist ferner zu erwarten, daß die Außenminister der drei Westmächte Während der Pariser Konferenz der UN auch das Deutschlandproblem informell erörtern und dabei vor allem den Fortgang der deutsch- alliierten Vertragsverhandlungen be- andeln werden. Blankenhorn wird wahr- lich zunächst nur acht bis zehn Tage ris bleiben, jedoch zu einem späteren itpunkt möglicherweise noch einmal dort- Nn zurückkehren. 4000 Exemplare des neuen Weißgbuches der gen zur, Wiederherstellung der deutschen heit sollen den Mitgliedern der UN noch sem Monat nach Paris zugestellt wer- de Das Bundesministerium für gesamt- 2 tsche Fragen hat bereits je 2000 Exem- are in englischer und S 828slschier Sprache a * Brack gegeben, 5 3 85 i b die ee des Weg 5 mit eutschland bekannt. Zur gleichen Zei de getei J schen Partei, Tagesordnung des Suezkanals und des Sudan“ Senegalesen blockieren Casablanca 600 Personen verhaftet— Spannung in Marokko nea(UP). Schwer bewaffnete französische Senegai-Truppen riegelten das Eingeborenenviertel von Casablanca ab, nachdem es dort bei Zusammenstößen in den letzten Tagen sechs Tote und 40 Verletzte gegeben hatte. Die Polizei hat 600 Personen verhaftet. Auch das Eingeborenenviertel von Rabat wird von starken Polizei- und Trup- Denkontingenten scharf bewacht. Die Unruhen ereigneten sich bei dem Ver- such marokkanischer Nationalisten, die Be- völkerung am Betreten der Wahllokale zu hindern. Sie gehörten der extremen Istidlal- Partei an, welche die Wahlen für die marok- kanische Beratende Versammlung boykot- tierte, weil ihre Forderungen zur Anderung des Wahlmudos nicht berücksichtigt wurden. In Casablanca gelang es ihnen, 90 Prozent der Bevölkerung vom Wahlgang abzuhalten. In anderen Teilen des Landes enthielten sich rund 35 Prozent der Bevölkerung der Stimme. Die französische Regierung ist überzeugt, daß alle Zwischenfälle mit Vorbedacht von den Nationalisten provoziert wurden, um bei den Vereinten Nationen den Eindruck zu er- wecken, Marokko lebe unter französischen Terror. Die internationale Polizei von Tanger wies den Führer der tunesischen Nationalisten Habib Bourguiba, aus dem Lande. Bourguiba wurde von bewaffneten Polizisten Cas a bla tunesischen Nationalistenführei aus dem Bett seines Hotelzimmers geholt und, nachdem ihm eine kurze Frist zum Ankleiden gegeben wurde, sofort zum Flughafen ge- schafft, Wo er ein Flugzeug nach Madrid be- Stieg. Bourguiba war erst am Vorabend aus der spanischen Hauptstadt eingetroffen. Beratungen über Tunesien Zwischen der französischen Regierung und rn werden nach von maſzgebender Seite in den nächsten Tagen Offizielle Beratungen über die Lage in Tunesien aufgenommen. Sidi Mohammed Tschenik, der Ministerpräsi- dent des unter fr anzösischem Protektorat ste- henden nordafrikanischen Königreiches, weilt bereits seit mehreren Tagen in Paris. Andere Mitglieder des tunesischen Kabinetts werden Anfang kommender Woche in Paris erwartet. Der Teilnahme von Salah Ben Vvoussef, des Generalsekretärs der starken Uriabhängig-⸗ keitspartei, wird keine besondere Bedeutung beigemessen. Die Lage in Tunesien ist un- geklärt, obwohl es in diesem Gebiet bisher 2 keinerlei frankreichfeindlichen Ausschrei- tungen gekommen ist. Die tunesischen Natio- malisten fordern jedoch die Abschaffung des „Großrates“, einer gemeinsamen französisch tunesischen Körperschaft, und die Bildung einer tunesischen Nationalversammlung. In Tunesien leben etwa 150000 Franzosen, die jede Konzession an die Eingeborenen scharf ablehnen, Fünf der elf tunesischen Minister- posten sind an Franzosen vergeben. einer Mitteilung — CCC Schuman und Acheson besprachen Nahost- Situation Frankreich wünscht Marokkofrage nicht auf UN-Tagesordnung Paris(UP). Dean Acheson und Robert Schuman hatten am Freitag im Pariser Augen- ministerium eine halbstündige Unterredung. Obwohl offiziell nur von einem,„Höflichkeits- besuch“ gesprochen wurde, wissen zuverläs- sige Kreise zu berichten, daß sich das Ge- spräch sofort auf die gegenwärtige Nahost Situation konzentriert habe. Schuman soll in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen haben, daß die USA keine„strikte Neutrali- tätspolitik“ in der arabischen Welt verfolgen Könnten, ohne nicht die Front der Alliierten in Westeuropa zu gefährden. Wie in Paris be- kannt wurde, ist Schuman besonders deswe- gen in Sorge, Weil er befürchtet, dag die Ma- Tokkofrage auf der UN- Versammlung doch zur Sprache kommen könnte, obwohl Frank- reich den Standpunkt vertritt, daß es sich um eine innenpolitische Frage der franzö- sischen Union handle, für die die Vereinten Nationen nicht zuständig seien. Acheson und Schuman werden am Sams- tag Voraussichtlich Wieder zusammentreffen. Für Montag ist eine Konferenz der drei ee der westlichen Großmächte Vorgesehen. In Kreisen der Delegationen der latein amerikanischen und arabischen Staaten wurde demgegenüber mehr oder Weniger di- rekt zugegeben, daß diese beiden Staaten- Sruppen sich auf folgender Grundlage ge- einigt hätten. Die latein-amer Ranischen De- legierten würden die Forderungen der ara bischen Staaten auf Unabhängigkeit unter- stützen, während die arabischen Staaten sich verpflichten, einen Kandidaten der latein- amerikanischen Staaten zum Präsidenten der UN- Vollversammlung zu wählen, In briti- schen und französischen Kreisen hofft man, daß es den USA gelingen werde, die latein- amerikanischen Delegierten umzustimmen. „ Pakistan bietet Vermittlung an Türkei unterstützt Nahostpakt— Eden will mit Salah el Din sprechen Paris(UP). Sir Zafrullah Khan, der Außenminister Pakistans, der zur UN- Voll- versammlung nach Paris kam, bot sich an, im Streit zwischen England und Agypten zu vermitteln. Pakistan— so betonte er— sei sehr stark daran interessiert, daß der Disput zwischen Großbritannien und Agypten„schnell und friedlich“ beigelegt werde. Infolgedessen sei er bereit, bei einer derartigen Lösung mitzu- helfen. Pakistan könne sehr gut diese Ver- mittlerrolle übernehmen, weil es sehr freund- liche Beziehungen sowohl zu Großbritannien als auch zu Agypten unterhalte und auch Mitglied des Commonwealth sei. Sir Zaf- rullah betonte jedoch, daß offizielle Verhand- lungen noch nicht eingeleitet wurden. Aus Kairo wird dazu gemeldet, dag das Arigebot Pakistans, im anglo- ägyptischen Dis- put die Vermittlung zu übernehmen, von maßgebenden ägyptischen Kreisen stark be- achtet werde. Bisher hat jedoch weder Groß- britannien noch Agypten offiziell zu erkennen gegeben, ob sie vom Angebot Pakistans Ge brauch machen wollen. Die Vereinigung des Weltislam verabschie- dete auf einer Tagung in der pakistanischen Hauptstadt Karachi eine Resolution, die Agypten in seinem„Kampf um die Kontrolle volle Un- terstützung zusagt. Nach den letzten Meldungen aus Kairo lehn- ten es die Außenminister der arabischen Staa- ten ab, die Zurückweisung der westlichen Ver- teidigungsvorschläge in Kairo sofort zu er- örtern. Nach einer Ankündigung des Genes ralsekretärs der Araberliga, Assam Pasha, soll diese Frage erst auf einer Siteuns des außen- politischen Ausschusses der 8 in Paris er- örtert werden. In seiner Eröffnungsansprache vor dem türkischen Parlament forderte der Staats- Präsident Celal Bayar alle Staaten des Na- ben Ostens auf, dem vorgeschlagenen Ver- 5 teidigungspakt beizutreten. Die Beteiligung aller Staaten des Orients an einer gemein- samen Verteidigung werde sowohl für sie selbst als auch für den Weltfrieden nützlich Der Präsident gab der Ansicht Aus- Srundorganisationen wurde die 1. Infanterie“ Division in die Kanalzone verlegt. Ihre Vor- kommandos sind, aus Tripolis kommend, be- reits in Fayed eingetroffen. Die britischen Luftstreitkräfte haben seit der Kündigung des britisch- ägyptischen Ver- trages von 1936 über 10 000 Mann Verstärkun- gen in die Suezkanal-Zone geflogen. Außer- dem wurden 330 Fahrzeuge und Geschütze sowie 170 Tonnen anderes FEriegsmaterial auf dem Luftwege in die Kanalzone gebracht. Der ägyptische Innenminister Serag el Din machte am Freitagvormittag die britischen Stellen erneut darauf aufmerksam, daß eine Unterbrechung der Treibstoffzufuhr nach Kairo zu schweren Unruhen führen könnte, da die gesamte Strom- und Wasserversor- Sung der Hauptstadt gefährdet sei. Während die Engländer hiebei nachgaben, wurde der ägyptische Protest gegen die Ausweisung von elf Polizisten aus der Kanalzone von Gene- ralleutnant Erskine zurückgewiesen. Hrskine erklärte, daß die ägyptische Polizei die Ar- beiter einzuschüichtern versuche. Solange diese Taktik nicht geändert Werde, sei mit Weiteren Ausweisungen zu rechnen. Nach Mitteilung des britischen Außgenamtes in London wird Außenminister den vermut- lich in Paris mit dem ägyptischen Außen- minister Salah el Din anläßlich der UN-Voll- versammlung das britisch- ägyptische Ver- hältnis besprechen. Der amerikanische Flottenchef, Admiral Fechteler, sagte auf einer Pressekonferenz in Neapel, daß die Bewachung des Suezkanals durch britische Truppen von großer„Wichtig keit“ sei. Andererseits Würde eine Schlie- Hung des Kanals„keine besondere Gefähr- dung der amerikanis chen Seestreitkräfte im Mittelmeer bedeuten, wenn auch ihre Bewe- Sungsfreiheit eingeschränkt würde“ Fechte⸗ ler lehnte jede Stellungnahme zu der Frage Ab, ob die 6. Flotte im Falle einer Bedrohung des Suezkanals„eingreifen“ werde. Diese Entscheidung, sagte der Admiral, liege bei der Regierung und nicht bei den Militärs. Mao erneuert seinen Pakt- Vorschlag Mörder des französischen Kommissars in Sicherheit— Viet Minh weichen zurück Hongkong(UF). Rotchina hat erneut die Forderung auf Abschluß des von der So- Wietunſon vorgeschlagenen„Fünf- Mächte- Friedenspaktes“ unterbreitéet. Nach einem Be- richt des Senders Peking hat die politische Konsultativ- Konferenz“ unter dem Vorsitz von Mao Tse Tung in Peking eine entspre- chende Resolution angenommen. Denselben Vorschlag unterbreitete zur sel- ben Zeit der sowietische Schriftsteller IIja Ehrenburg auf dem kommunistischen Welt- friedenskongreßg in Wien. Der Rundfunk der Viet-Minh-Aufständi- schen in Indochina gab béekannt, daß sich der Mörder Jean de Rapmonds des französischen Hochkommissars für Kambodscha in Sicher- heit befinde. Der Mörder wurde von dem Sen- der als der Held gepriesen, der de Raymond liquidierte. 2 Muoi Khali, der als Führer von indonesi- schen Aufständischen Beherrscher eines im Norden von Saigon liegenden Gebietes War, nat sich einem vietnamesischen Pruppenkom- mand ergeben. Vietnamesische Sicherbeitspo- Iizei hatte erst vor einigen Tagen das geheime Hauptquartier Muoi Khais entdeckt und dort große Mengen Waffen, Propaganda material und Akten beschlagnahmt. Drei Bataillone der Viet-Minh-Aufständi- schen sind nach einem offiziellen Kommuniqué vor den franco- vietnamesischen Truppen zu- rückgegangen. Sie hinterließen 39 Tote. UN schossen 100. Düsenjäger ab Seoul(UP). Jagdflugzeuge der UN haben in einer großen Luftschlacht über Nordkorea den 100. kommunistischen Jäger vom TYP Mig-15 abgeschossen. Von der Erdfront wird nur geringe Kampftätiskeit gemeldet. In Pan Mun Jon ist immer noch keine Annäherung der verschiedenen Vorschläge Über die 8 kenstillstandslinie erfolgt. Antibritische e in kan a Teheran(UP). Zehntausende von 0 munisten versammelten sich zu einer Agyptischen Demonstration in der manischen 25 Hauptstadt. Die erregte Menge schrie: o den Engländern und Amerikanern“. Die Ver- 5 beschuldigte auch Ministerpräsident Mossaddeg, mit den Westmächten unter einer a Decke 2zu stecken. Die kommunistischen Spre- Sten den Tod Mossadegs und die derung 3 5 b den Lange: Deutschland muß stark sein Der norwegische Außenminister zur Wel! lage— Kritik an Schumacher Os 10(UP). Der norwegische Außenminister Halvard Lange erklärte vor dem Parlament in Oslo, er sei davon überzeugt, daß die volle Zusammenarbeit Deutschlands mit dem We 9 sten nicht nur das Sicherheitsproblem West⸗ deutschlands löste, sondern, auf lange Sicht be. trachtet, der sicherste Weg zur Wiederherstel“ lung der deutschen Einheit sei. Jeder ver- münftige Mensch müsse die Bestrebungen zur Wiederherstellung der deutschen Einheit unterstützen. Daher sei es auch notwendig, das Grotewohl-Angebot ernsthaft in Erwa⸗ gung zu ziehen. Dies bedeute keineswegs, daß man die Einheit Deutschlands zum frühest Möglichen Zeitpunkt um jeden Preis herbei rühren müsse., Ein wiederveremigtes Deutsch- land ohne Sicherheit nach außen und ohne innere Stabilität würde auf ganz Europa kata- Strophale Auswirkungen haben. Lange sagte weiter, er sei davon überzeugt, daß die Atlantikpaktma chte Deutschland nie- mals zwingen würden, sich an der gemein- samen Verteidigung der Demokratien zu be- teiligen. Es liege aber ganz eindeutig im In- teresse ganz Europas, wenn die Westmächte Vorsorge treffen, daß Deutschland unter gar N keinen Umständen„destruktiven Kräften“ in 1 die Hände fällt. 5 2 Gewisse innerdeutsche Entwicklungen be- 80 zeichnete Lange als gefährlich, Der norwe⸗ K gische Außenminister bedauerte die gegen- Wärtige Haltung des Vorsitzenden der Sozial- demokratischen Partei, Dr. Schumacher, der sich zum Sprecher einer ompromißlosen und extrem nationalistischen Politix gemacht habe. Auch die beginnende politische Aktivi- 5 tät des ehemaligen deutschen Offizierskorps N müsse scharf beobachtet werden.— Vom norwegischen Volk forderte Lange eine Ii Vergrößerung der Verteidigungsanstren gun 2 gen. Das norwegische Parlament gab seine 8 Zustimmung für die Zulassung Griechenlands und der Türkei in die nordatlantische Vertei- digungsorganisation.. 5 „ e r e.. enn Interzonenhandel ist in Gefahr n. „Fünfjahresplan“ der Volkskammer vorgelegt 0 Berlin(P). Der Bundesbevollmächfigte 5 für Berlin, Dr. Vockel, und der Regierende Ji Bürgermeister Prof. Reuter forderten die al Bundesregierung auf, aus der Behinderung 10 des Interzonenhandels durch die Behörden 1 der Ostzone die Konsequenzen zu ziehen. Be- 8 auftragte der Ostzone hatten jegliche Erör-. i terung über die Störungen im Warenver- 86 kehr Berlin- Bundesrepublik kategorisch ab- 5 gelehnt. Der Ostzonen-Unterhändler stellte 8e fest, daß Gespräche über den Warenverkehr Berlin- Bundesrepublik nicht zwischen Deut- 81 schen, sondern nur zwischen Besatzung.. mächten geführt werden können. Damit seien 155 so wird von westdeutscher Seite betont, die Voraussetzungen für die Ingangsetzung des Interzonenhandels entsprechend dem Abkom- men vom 20. September nicht mehr gegeben Der stellvertretende Ministerpräsident dei de Ostzone, Ulbricht. und der Vorsitzende dei: ki staatlichen Plankommission, Rau, legten dei de Ostzonen- Volkskammer den„Fünfjahres- plan“ zur gesetzlichen Verankerung vor. Die Industrie und das produzierende Handwerk 5 der Sowjetzone müssen nach diesem Plan im N Jahre 1955 eine Bruttoproduktion im Werte 50 von 49,52 Milliarden Ostmark erreichen, vor ei denen 45 Milliarden auf die Industrie une 5 4,52 Milliarden auf das Handwerk zu ent- f fallen hätten. Im Vergleich zu 1936 erhöhe sich die industrielle Produktion damit au! 210,7 Prozent und die handwerkliche Leistung auf 184,3 Prozent. Rau kündigte eine Stei. 0 erung der Beschäftigtenzahl um rund 800 000% Kk an und stellte wegen des Mangels an männ- Ar lichen Arbeitskräften in Aussicht, daß in K steigendem Maße weibliche Arbeitskräfte in De Produktionsprogeg eingereiht werden Ar müssen. i 0* Zum innerdeutschen Handel bemerkte Rau, er hoffe, daß der Interzonenhandel doch noch anlaufen werde. Allerdings müsse er, Rau, 5 „Herrn Erhard sagen, daß die Frage der n Westberliner Warenbegleitscheine nichts mit de dem irmnerdeutschen Handel zu tun hat“. U. 2 7 5 Prof. Shuster verläßt Deutschland Obersalzberg- Gebäude werden geschleift 8 München(OP), Der amerikanische Lan- deskommissar für Bayern, Professor George N. Shuster, teilte in seiner turnusmäßigen Pressekonferenz in München mit, er werde Am I. Dezember 1951 Deutschland verlassen und nach den USA zurückkehren, Sein Nach- Tolger wird der bisherige stellvertretende Lan- deskommissar, Dr. Orean J. Hale. 5 Auf der erwähnten Pressekonferenz gab Shuster bekannt, zwischen den amerikani- schen Besatzungsbehörden und der bayeri- schen Regierung sei ein Upereinkommen ge troffen worden, nach dem die Ruinen der im Dritten Reich auf dem Obersalzberg angeleg- ten Gebäude niedergerissen und abgetragen Werden sollen, Es handelt sich um die Häuser von Hitler, Göring, Bormann, ferner die SS- Kaserne und das Hotel„Platterhof“, Hitlers Teehaus soll erhalten bleiben, sofern über seine spätere Verwendung zwischen den ame- Tikanischen und deutschen Dienststellen Klar- heit erzielt werden kann. Vizeadmiral Sala ist zum neuen Chef der französischen Seestreitkräfte im Mittelmeer ernannt worden. In einem Appell an die vier Großmsch. korderte die österreichische Regierung die Aufnahme von neuen„Verhandlungen um einen Staatsvertrag mit Osterreich. Das Gesetz über den Schuman-Plan N von der Zweiten Kammer des holländischen Parlaments mit 62 gegen 6 Stimmen gebilligt. a Die„ geht nun an 5 D r Filmstar Jane Russel N in krerklurt eutsches Baby adoptieren. 5