Erucheim: montag, mittwochs freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 ZUG. Zustellgeld. Enzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: dhe 6 Zespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. 1 Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenemmen werden Nr. 194 Mittwoch, den 5. Dezember 1951 3.51. Jahrgang Offener Konflikt DGB gegen Bundesregierung SPD:„Endlich scharf geschossen“— Rück- tritt Seebohms verlangt Bonn(UP). Der Beschluß des Gewerk- schaftsbundes, seine Mitarbeit in den wirt- schaftspolitischen Gremien der Bundesregie- rung einzustellen, hat die seit langem beste- henden Meinungsverschiedenheiten zwischen Bonn und Düsseldorf über grundsätzliche Wirtschaftspolitische Fragen zu einem offenen Konflikt gesteigert. Während Regierungskreise den Schritt des DGB als bedauerlich und unverständlich be- zeichnen, werfen die Gewerkschaften dem gegenwärtig in London weilenden Bundes- Kanzler vor, daß— entgegen seiner eigenen Darstellung— fast alle wesentlichen Fragen in den jüngsten Besprechungen zwischen ihm und Fette offengeblieben seien. Das Bonner Kabinett befaßte sich in einer Sitzung mit der dadurch entstandenen Lage; Entscheidungen wurden aber nicht getroffen, da erst mit dem Bundeskanzler, der persön- lich die Verhandlungen mit Fette geführt hatte, Rücksprache genommen werden soll. Ein Regierungssprecher betonte jedoch, die Bundesregierung werde trotz des bedauer- lichen Beschlusses des Gewerkschaftsbundes von ihrem Bestreben, den sozialen Frieden zu erhalten, nicht ablassen. Die SPD stellte mit Genugtuung fest, daß der DGB, dessen Forderungen und Vorschläge in der Lohn- und Preispolitik und für das In- Vestitionshilfegesetz unberücksichtigt geblie- ben seien,„endlich scharf schieße“ Dagegen bedauert die CDU die Entscheidung des DGB Als„Absage der Mitarbeit am Wiederaufbau“, Während FDP-Kreise es bereuen, dag ihre Partei sich nicht noch stärker für die vor zwei Jahren proklamierten Grundsätze der freien Wirtschaft eingesetzt habe.. 8 In einer Erklärung wenden sich die Gé- Werkschaften besonders an die Adresse des Bundeskanzlers, der jetzt in London die Ein- stellung der gewerkschaftlichen Mitarbeit in den wirtschaftspolitischen Gremien als einen Sieg der radikalen Strömung innerhalb der haben Se er sachlicher Diskussion und ernsthaf- ter Prüfung des bisherigen Ergebnisses der Besprechungen mit der Bundesregierung zu- stande gekommen. Das Deutsche Industrieinstitut, die Vertre- kung der industriellen Unternehmer in der Bundesrepublik, wies die gewerkschaftliche Begründung zum Beschluß des DGB, die wirt- Schaftspolitischen Gremien der Bundesregie- Tung zu verlassen, zurück. Das Industrieinsti tut erklärte, die Gewerkschaften hätten durch ihre Lohnpolitik sehr erheblich zur Aufwärts entwicklung der Preise beigetragen, Die reale Kaufkraft der Schichten, deren nominelle Einkommen nicht erhöht worden seien Beamte, Unterstützungsempfänger, Rentner Sei dadurch herabgedrückt worden. Die Bundestagsfraktion der SpD wird im Bundestag eine Interpellation einbringen, in der sie die Entlassung des Bundesverkehrs- ministers Seebohm verlangt. Eine Erklärung Seebohms auf dem Parteitag der DP in Ras- sel, er verneige sich vor jedem Symbol, unter dem Deutsche ihr Leben ließen, bedeute nach Snsicht der SpD keine Fhrfurcht vor den Gefallenen, sondern sei eine Verherrlichung des Hakenkreuzes. In der Interpellation wird die SPD-Fraktion den Bundeskanzler fragen, ob er beim Bundespräsidenten die Entlassung des Bundesministers für Verkehr Vorschlagen Ward, da dessen Außerungen eine schwere Schädigung Deutschlands darstellen. Wie von alliierter Seite bekannt Wird, sol- len die Hochkommissare an den Bundeskanz- ler ein Schreiben gerichtet haben, in dem sie die Außerungen als„bedauerlich“ bezeichnen. Bundesverkehrsminister Seebohm Verwahrte sich gegen die Behauptungen, daß er das Hakenkreuz verherrlicht habe. Das Haken kreuz sei kein deutsches Symbol, sondern ein Parteizeichen, Er habe mit den Symbolen den Reichsadler, die schwarz-weifß-rote Fahne urid das Eiserne Kreuz gemeint, Seine Kasse ler Außerung über den Versailler Vertrag müsse unter europäischen Aspekten gesehen Werden, Es sei nicht zu leugnen, daß der Ver- sgiller Vertrag viel Unheil angerichtet habe nd daß diese Fragen im europäischen Sinne gelöst werden müßten. 8 8 In einer Entschlieſung des DGB. Bundes- ausschusses heißt es, mit Besorgnis müsse Testgestellt werden, daß sich wieder faschi- stische Gruppen unter dem Schutz demokra- tischer Rechte sammelten, die Regierungs- korm und die Einrichtungen des Staates ver- Ihnten, die Farben der Republik beschimpf- en, antisemitische Propaganda betrieben und Olitisierende Generale Migbrauch mit ehe- s daten trieben. Trotz aller Mah- gen der Gewerkschaften hätten die zu- gen Regierungsstellen bisher dagegen äichts unternommen. 3. . en-Kongreß, an dem auch Bundesrepublik teilnehmen erk von dem früheren Lei- er waltung, Hoffman, eröffnet 8 Adenauer bel Church und im Unlerhaus Ubereinstimmung in allen größeren Proble- men— Freundliche Atmosphäre London(UP). Bundeskanzler Adenauer und Premlerminister Churchill hatten am Dienstag eine zweieinhalbstündige Unter- redung, in deren Verlauf eine Ubereinstim- in allen größeren Problemen beider erzielt wurde. Der Bundeskanzler äußerte nach der Konferenz, er sei über die Ergebnisse der Unterredung„sehr befriedigt“. Die Unterredung verlief, wie ein deutscher Teilnehmer feststellte, in einer äußerst freundlichen Atmosphäre und erstreckte sich auf alle größeren internationalen und euro- Päischen Fragen von beiderseitigem Interesse für Großbritannien und die Bundesrepublik. Der Unterredung in Downing Street Nr. 10, der auch Außenminister Eden und andere hohe britische und deutsche Vertreter bei- Wohnten, ging ein Essen im Amtssitz des Premierministers voraus, zu dem alle führen- den Politiker der Regierung und der Opposi- tion zu Ehren des Bundeskanzlers erschienen Waren. Am Abend wandte sich der Bundeskanzler im Unterhaus vor der britischen Gruppe der Interparlamentarischen Union gegen eine Neu- tralisierung Deutschlands.„Wir erblicken die einzige Wirkliche Garantie unserer Freiheit inn dem Zusammenwirken der europäischen Gemeinschaft mit den übrigen Zusammen- schlüssen der freien Welt“, sagte der Bundes- Kanzler. Eine Neutralisierung auf der Grund- lage internationaler Abkommen würde Deutsch- land früher oder später unweigerlich dem Sog des Ostblocks entgegentreiben. Damit wäre Deutschlands Zugehörigkeit zum europäischen Zusammenschluß ein Ende gesetzt, was auch den Untergang der anderen freien Nationen Europas nach sich ziehen würde,„Wir hassen den Krieg, schloß der Kanzler, wir sind aber überzeugt, dag die Gefahr eines Krieges erst gebannt wird, wenn die beiden Mächte gruppen, jede in der Achtung vor der Kraft der anderen, Verhandlungen mit dem Ziel einer wirklichen Friedenslösung beginnen.“ Der Bundeskanzler hob auch die Rolle der britischen Parlamentsopposition lobend her- vor und sagte:„Wir werden in der Bundes- republik hinsichtlich der Methoden des par- lamentarischen Kampfes noch manches zu lernen haben.“ Der Bundeskanzler nahm am Abend an einem Empfang teil, den der deutsche Ge- schäftsträger Schlange- Schöningen im Hotel Claridges gab. Unter den Gästen waren der britische Hochkommissar Sir Ivone Kirkpat- Tick, die früheren Minister für deutsche An- Selegenheiten, Lord Pakenham und Lord Hen. derson, der Leiter der Bewegung für mora- lische Aufrüstung, Frank Buchman, sowie der britische Verleger und Förderer der britisch- deutschen Verständigung, Victor Gollenez. Auch die Leiter der deutschen, amerikanischen, französischen und britischen Delegationen auf der Schuldenkonferenz in London waren an- Wesend. Der Bundeskanzler unterhielt sich längere Zeit mit dem Vorsitzenden der Kon- ferenz und britischen Delegationsleiter, Sir George Rendell, und dem Leiter der deut- schen Delegation, Hermann Abs, Direktor der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Am Morgen stattete der Bundeskanzler der deutschen diplomatischen Vertretung in Lon- don einen Besuch ab. Vor dem Personal er- klärte er, er hoffe, daß sich das deutsche Ver- hältnis zu Großbritannien nicht nur norma. sieren, sondern auch zu warmen freund- schaftlichen Beziehungen entwickeln würde Später fuhr Dr. Adenauer für eine Halbe Stunde in die britische Nationalgalerie und die Westminster-Abtei, Wwo er mehrere Minu- ten schweigend vor dem Grab des Unbekann- ten Soldaten verweilte. MecCloy sucnte Reuter auf Berlin(UP). US-Hochkommissar Mecloy hatte mit dem an Grippe erkrankten regie: renden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reu- ter, in dessen Wohnung eine etwa einstündige Unterredung. Wie ein nach der Zusammen. kunft veröffentlichtes Konmuniqué angibt besprachen Mecloy und Reuter neben ande- ren Problemen auch die Frage des Interzonen. Handels und der gesamtdeutschen Wahlen. Der Berliner Senator für Verkehr, Dr. Haus. mann, teilte der Presse mit, das Bundesver- Kehrsministerium habe eine finanzielle Bun desgarantie für den Lastkahnverkehr vor und nach Berlin zugesagt. Künftig würden Ausfälle durch Beschlagnahmung nicht mehr zu Lasten der Transportbetriebe gehen, son- dern vom Bund übernommen. 7 ge Un Inden west. Ing ostwansschland on Sowzetblock und Israel dagegen Paris(UP). Der politische Sonderausschuß der UN-Generalversammlung beschloß mit 30 gegen 7 Stimmen bei einer Enthaltung, Ver- treter der westdeutschen Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik der Ostzone zur Teilnahme an der Debatte über gesamtdeutsche Wahlen nack Paris einzu- laden. Der von den drei westlichen Großmächten eingebrachte Vorschlag, der von Pakistan als Resolution formuliert wurde, ist von den fünf Ostblockstaaten, Agypten und Israel Abgelehnt Worden. Burma enthielt sich der Stimme. Der britische Staatsminister Lloyd empfahl dem Ausschuß, Vertreter beider deutschen Regierungen zu hören, um die Frage esamt- deutscher Wahlen unparteiisch Prüfen zu kon- nen. Die Westmächte hätten seit langem auf eine„Vereinigung Deutschlands auf demokra- tischer Grundlage hingearbeitet, damit ein freies Deutschland seine Aufgaben in der friedlichen Gemeinschaft freier europäischer Nationen aufnehmen kann“ Zu diesem Zwecke hätten die drei Regierungen sowie die Deutsche Bundesrepublik bereits freie Wah- len in ganz Deutschland Vorgeschlagen. Es sei durchaus vernünftig und richtig, wenn die Bonner Regierung die UN gebeten habe, die Voraussetzung für die Abhaltung gesamtdeut- scher Wahlen durch eine UN- Kommission Untersuchen zu lassen, Lloyd verwarf den so- Wjetischen Einwand, daß nur die vier Besas- zungsmächte, aber nicht die UN für Deufsch- land zuständig seien. 5 Der sowjetische Delegierte Malik beharrte demgegenüber auf der Auffassung, daß alle Deutschland betreffenden Fragen ausschließ- liche Angelegenheiten der vier Besatzungs- mächte seien und die UN sich nicht in deutsche Angelegenheiten einmischen dürften. Gesamt- deutsche Wahlen könnten einzig und allein durch unmittelbare Verhandlungen zwischen Vertretern Ost- und Westdeutschlands in die Wege geleitet werden. Durch Erörterung die- ser Frage vor den UN hoffe der Westen ledig- ich, die Schaffung eines„vereinigten, fried. liebenden und unabhängigen Deutschland“ zu verhindern. Die ostdeutsche Regierung habe wiederholt gesamtdeutsche Wahlen Vorge- schlagen, doch seien alle diese Vorschläge von zadem recht sonderbaren Bundeskanzler, der Keineswegs das deutsche Volk vertritt, abge- lehnt worden“. Mit der Gründung einer west⸗ deutschen Regierung und mit der Zustim- Der israelische Delegierte Maurice Fischer lehnte die Einladung deutscher Beauftragter ab, Weil ein derartiger Schritt den Eindruck Srwecken könnte, als sei Deutschland wieder in die internationale Völkergemeinschaft auf- genommen worden. Jeder Plan, der sich mit der Wiederherstellung der deutschen Souverä- mütät befasse, müsse stets in dem Licht be- trachtet werden, daß Deutschland seine Sou- Veränität in zwei Fällen„mißbrauchte“ Die Pläne des Westens stützten sich auf die irr- tümliche These, daß„das Spiel demokrati- scher Prinzipien“ auch friedliche Gesinnungen in Deutschland erzeugen würde. Der amerikanische Delegierte Sooper und der französische Delegierte Moch schlossen sicli in ihren Ausführungen eng an die Worte des britischen Vertreters Lloyd an. Bonn nimmt Einladung an Der Beschluß, Vertreter der Bundesrepublik und der Sowietzonenregierung nach Paris ein- zuladen, ist in Bonn begrüßt worden. Die Bundesregierung ist bereit, dieser Einladung nachzukommen, zumal auch von seiten der SPD eine Vertretung in Paris befürwortet wurde. Wie man dagegen aus Ostberlin er- fährt, sollen die dortigen Regierungsstellen bereits beschlossen haben, die Einladung der IN- Vollversammlung abzulehnen. 7 Zu heftigen Tumulten kam es in Hamburg, wo Bundesinnenminister Dr. Lehr über den Ver fassungsschutz sprach. Die Polizei nahm etwa 20 FDI-Mitglieder fest. Die August-Thyssen-Hütte in Duisburg- Hamborn haf ihren zweiten Siemens-Martin- Ofen in Betrieb genommen und kann nun monatlich 10 000 Tonnen Rohstahl erzeugen. Ein Hochschulinstitut für Fremdenverkehr wird in Frankfurt eingerichtet und de Frankfurter Universität angegliedert. 5 2* 2— 2 2. 7 10 Das von Mussolini gegründete„PO d'Italia“ erscheint wieder in Form eines Wo- chenblattes; es bekennt sich zu den früheren faschistischen Programmen. Sein Herausgeber soll deswegen vor Gericht gestellt. 47 020 000 Einwohner hat Italien nach jetz 85 veröffentlichten amtlichen Feststellungen. Der Frauenüberschuß beträgt knapp eine Million der Bevölkerungszuwachs seit 1936 rund 4 MIIIionen. i mung zu dem Schumanplan habe der Westen das Abkommen von Potsdam verletzt, Scwiet- rußland verlange Vorbereitungen für den bal- digen Abschluß eines Friedensvertrages und dien Abzug aller Besatzungstruppen 5 Osteuropas, sowie die Außenminister- Konferenz am 15. Dezember Koalitionsarmee oder gemeinsame Armee? Eine zivile Super-Behörde Paris(UP). Der Termin für die Außen- minister-Konferenz, die vier Tage dauern Soll, wurde vorläufig auf den 15. Dezember festgesetzt. Auf ihr muß die Frage geklärt werden, wie viel Souveränität die einzelnen Staaten auf die übernationale Körperschaft, der die europäische Armee unterstehen Soll, übertragen müssen. Einige Staaten, unter ihnen Belgien und Holland, fordern den Gedanken einer„Roa litionsarmee“, während andere Staaten, unter ihnen Frankreich, für die Idee einer„gemein- Samen Armee“ eintreten. Adenauer soll der Tranzösischen Auffassung nahestehen. Die Minister müssen eine Ubereinkunft er- zielen, bevor der Atlantikrat im Februar in Lissabon zusammentritt. Sollten sie keine ge- meinsame Lösung finden, dann ist damit zu a rechnen, daß die USA wieder auf ihren ur- sprünglichen Plan, eine deutsche Armee auf nationaler Basis aufzustellen, zurückkommen Werden. Wenn eine Ubereinkunft erzielt Wird, dann müssen die Parlamente der Mitglied- staaten den Vertrag zur Schaf fung einer euro- päischen Armee noch genehmigen., Dabei ste- nen in Frankreich und Deutschland noch große Schwierigkeiten bevor. Dem Zwäölfmännerausschuß des Atlantik Paktrates wurde ein geheimer Bericht vorge- legt, der sich mit dem Plan zum Aufbau einer Super-Behörde für wirtschaftliche und finanzielle Fragen der Atlantikpakt-Organi- sation befaßt. Die„drei Weisen“, der Ame rikaner Harriman, der Franzose Monnet und der Brite Plowden, sollen dem Vernehmen nach die Schaffung eines Zentralsekretariats begünstigen, das in entscheidenden Wirt- schaftlichen und finanziellen Fragen mit den Regierungen der Mitgliedstaaten verhandeln Soll. Diese Behörde solle dem Ministerrat unterstellt sein und ähnlich wie das Haupt- quartier General Eisenhowers organisiert wer⸗ den. Der Chef dieser Behörde werde damit zum zivilen Gegenstück General Eisenhowers und beide Personen müßten bei der Lösung der wirtschaftlich- militärischen Probleme eng Zusammenarbeiten. 5 Der„Rat der Weisen“ ist außerdem der Ansicht, daß die Forderung General Eisen- Howers nach 35 bis 40 kampfkräftigen Divi- sionen zum Ende des Jahres 1952 ohne Er- höhung der amerikanischen Dollarhilfe durch eine Zusammenfassung der nationalen An- strengungen Westeuropas erfüllt werden könne. Das Ziel, bis zum Jahre 1954 etwa 100 kampfbereite Divisionen zur Verfügung zu haben, liege jedoch noch in Weiter Ferne. W'ischinski mit Atomkontrolle einverstanden. Der sowjetische Außenminister Wyschinski erklärte vor Pressevertretern, die Sowiet- umon sei bereit, ihre Atomwerke sofort ins pi zieren zu lassen, sobald die UN das Verbot der Atomwaffen beschlossen haben. Die Delegierten der vier Großmächte haben bei ihren Geheimverhandlungen über die Ab- FTüstungsfrage ein Einvernehmen in folgenden weniger bedeutsamen Punkten erzielt: I. Der Name der neuen Rommission soll„Abrü- Stungs kommission der Vereinten Nationen“ lauten. 2. Diese Abrüstungskommission Soll sich aus den Delegierten der elf Mächte des Sicherheitsrats und dem Vertreter Kanadas zusammensetzen. Der Delegierte Kanadas soll 2 hinzugezogen werden, da Kanada sich seit dem zweiten Weltkrieg an den Plänen für die Ferstellung von Atomwaffen beteiligt hat., 3. wurde die Geschäftsordnung der neuen Kommission festgelegt. Sie soll dieselbe sein Wie bei der früheren Atomenergie kommission, deren Arbeiten trotz jahrlanger Verhandlun- gen ergebnislos blieben. a 0 Klaus Leußer, Richter beim Bundesverfas- sungsgerichtshof, wurde vom bayerischen Mi- misterrat anstelle des verstorbenen Staats- rats Rättenhuber zum neuen bayerischen Be- auftragten bei der Bundesregierung ernannt Die konservative Mehrheit des britischen Unterhauses lehnte einen Mißtrauensantrag der Labour Party wegen des Wohnungsbaues mit 296 gegen 274 Stimmen ab. 8 Feldmarschall Montgomerzg ist von Paris nach Rom abgeflogen, wWwo er militärische Ein- richtungen in Italien besichtigen wird. Osteuropa-Forscher tagten Marburg(OP). Etwra 120 Osteuropa scher aus dem Bundesgebiet, Berlin Osterreich beauftragten auf tagung in Marburg den Vorstand der Deu schen Gesellschaft für Osteuropakunde, Ma nahmen zur Förderung und Verbreitung des Studiums Osteuropas in der Bundesrepublik zu treffen. In den drei Sektionen der Gesell- schaft wurden vorher Fragen der Wirtschafts- entwicklung in der Sowjetunion, die 802 OwWiE die soziolo- ische Entwicklung Rußlands, Europas und VV Adenauer fährt wieder nach Paris Außenminister- Konferenz noch vor Weih- nachten— Bundestag soll Schumanplan ratifizieren Bonn(ZSHW). Bundeskanzler Dr. Adenauer Wird sich noch vor Weihnachten zu einer viertägigen Außenministerkonferenz nach Pa- ris begeben, auf welcher der Plan zur Schaf- fung einer europäischen Armee besprochen werden soll. 5 An der Konferenz werden neben dem Bun- deskanzler die Außenminister von Frankreich, Italien und den Benelux-Ländern teilnehmen. Diese Ronferenz— so wird in zuständigen Kreisen erklärt— sei notwendig geworden, nachdem die Fachleute bei ihren Verhandlun- gen in Paris über den Vertagsentwurk Fort- schritte. hätten. Die Außenminister müßten jetzt die wenigen Fragen, bei denen die 1 keine Ubereinkunft erzielen Konnten, klären. Eine deutsche Delegation hat in Paris Besprechungen über ein neues deutsch- französisches Handelsabkommen auf- genommen. Delegationsführer Freiherr von Maltzahn erklärte dazu, daß ein gegenseitiger Warenaustausch in Höhe von 300 Millionen Dollar angestrebt werde. Die Bundesrepublik Wünsche vor allem eine Herabsetzung der Kohlenlieferungen an Frankreich. Der Bundeskanzler hat die Parteivorsit- zenden der Regierungskoalition vor seiner Abreise nach London ersucht, sich über die Möglichkeit der Behandlung des Schuman- planes im Plenum des Bundestages noch vor den Weihnachtsferien schlüssig zu werden. In parlamentarischen Kreisen rechnet man jedoch damit, daß der Wunsch des Kanzlers rein terminmäßig und aus zeitlichen Gründen Wohl kaum erfüllt werden kann. Neue Rechtspartei Die„Nationale Rechte“ und die„Deutsche Reichspartei“ haben sich zu einer Arbeits- gemeinschaft zusammengeschlossen, welche die Bildung einer„Reichsvereinigung der Rechten“ anstrebt. Die Arbeitsgemeinschaft Will eine„Politik der Ausnutzung aller Mög- Üüchkeiten zur Wiederherstellung eines ein- heitlichen Deutschen Reiches von Saarbrük- ken bis Memel und von Helgoland bis Katto- Witz“ verfolgen. Die Rechtsparteien setzen sich entschieden von dem„hemmungslosen Radlikalismus“ der Sp ab und wollen den Bolschewismus kompromißlos dekämpfen. Sie bejahen den deutschen Rechtsanspruch auf eine eigene militärische Landesverteidigung im Rahmen eines Verteidigungssystems des Westens. „FaII Plato w' Gegen rund 100 Personen laufen im„Fall Platow“ noch Ermittlungsverfahren. 29 Per- sonen— darunter 22 Beamte— stehen bis jetzt im Verdacht, strafbare Handlungen be- Sangen zu haben. Diese Mitteilung machte Oberstaatsanwalt Dr. Drügh vor dem Unter- suchungsausschuß des Bundestages. Uber die Schwierigkeiten der Untersuchungsführung berichtete der vom Bundeskabinett damit be- traute Oberregierungsrat Dr. Grützner. Bei- Spielsweise habe der Ministerialdirektor des Wirtschafts ministeriums, Dr. Keiser, schon Vor Beginn der eigentlichen Untersuchung Platow Schriftlich davon Mitteilung gemacht, „daß etwas gegen ihn im Gange sei“ und er seine Mitarbeit einstellen müsse. Ein weiterer Zeuge gab an, daß authentisches Material über die Londoner Schuldenregelungs-Konfe- renz früher in den Platow- Briefen erschienen War, als es den Staatssekretären der Bundes- Ministerien zugänglich gemacht wurde. „Gemeinsam in die Zukunft schauen“ Ein Strich unter die Vergangenheit— Aden- auers erster Besuchstag in London London(UP). Bundeskanzler Dr. Aden- auer ist am Montag nachmittag in der Ma- schine des britischen Hochkommissars Eirk- patrick auf dem Flugplatz Northolt zu seinem fünktägigen Besuch in Großbritannien Auger troffen. Der Abflug des Bundeskanzlers hatte sich wegen Maschinenschadens am Flugzeug um etwa drei Stunden verzögert. Auf dem Flug wurde Dr. Adenauer von FKirkpatrick und dessen Gattin begleitet. Von deutscher Seite Hog Mirüsterialdirektor Blankenhorn mit nach London. Dr. Adenauer wurde in Northolt vom Staatssekretär im Foreign Office, Nutting, Luftmarschall Williams und dem deutschen SGeschäktsträger Dr. Schlange- Schöningen be- grüßt. In anhaltendem Regen schritt der 8 Kanzler die Front der Fhrenkompanie der britischen Luftwaffe ab. Zu Pressevertretern sagte der Kanzler, er hoffe von Herzen, daß Seine Gespräche in London zum Frieden und zurn Verständnis in der ganzen Welt beitra- gen werden. Anschließend fuhr der Kanzler ins Hotel Slaridges, wo er als Gast der britischen Re- rung wohnen wird. Nach einer kurzen Er- olung begab er sich dann nach der Downing ſtreet und stattete Premierminister Churchill . Höflichkeitsbesuch Ab. Die Unterredung dauerte etwa 20 Minuten. Der zweite Besuch leich e Dauer galt Außenminister die Vertreter der deutschen Kolonie in don. Dabei sagte er in einer Ansprache A.:„Premierminister Churchill hat mir ge- sagt, daß wir gemeinsam in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit schauen sollten. 2 Einladung nach England ist eine sehr Blutiger I 5 Neuer syrischer Staatschef eingesetzt Kairo(UP). In der Suezkanal-Zone kam es zu dem bisher blutigsten Zusammenstoß zwischen Engländern und Agyptern seit dem Beginn des Konfliktes um die Anwesenheit britischer Truppen auf ägyptischem Hoheits- gebiet. Kurz nachdem britische Regierungs- beamte in Kairo erklärt hatten, ihre Bezie- hungen zu den ag y ptischen Behörden hätten sich gebessert, gab der ägyptische Innenmi- nister Fuad Serag el Din Pascha vor dem ägyptischen Parlament bekannt, daß es in der Nähe von Suez, bei einem britischen Ben- zinlager, zu einem schweren Zusammenstoß Zwischen britischen Truppen, ägyptischer Po- lizei und ägyptischen Zivilisten gekommen sei und daß die Feuergefechte noch andauern Würden. Der Kommandant der ägyptischen Polizei von Sue: teilte dazu mit, daß bei die- sem Zusammenstoß zehn Agypter getötet und 64 verwundet worden seien. Etwa 14 Eng- länder seien ebenfalls getötet worden. Die britische und die ägyptische Auffassung über die Ursache der Schießerei gehen auseinan- der. Die ägyptische Reglerung teilte dem Chef des Büros Kairo der amerikanischen Nach- richtenagentur Associated Press, Zusy, mit, daß er bis zum 7. Dezember Agypten ver- lassen müsse, weil die von ihm verfaßgten Be- richte eine ägypten- feindliche Tendenz auf- Wiesen. Der USA- Botschafter in Agypten hat sich in dieser Angelegenheit mit dem ägypti- schen Außenminister in Verbindung gesetzt. Oberstleutnant Adeeb Schischakly, dei „starke Mann“ Syriens, bestimmte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Militärjunta, die an die Stelle der gestürzten Regierung Dawalibi getreten ist, Oberst Fauzi Silu zum neuen Staatschef. Silu wird in seiner Hand die Funktionen des Staatpräsidenten, des Mi- nister präsidenten und des Verteidigungsmi- Nisters vereinen und sowohl exekutive als auch legislative Vollmachten besitzen. Die Ge- neralsekretäre der verschiedenen Ministerien Werden einstweilen als Minister amtieren Oberstleutnant Schischakly selbst wird bis zur Abhaltung von Neuwahlen als Vorsitzender der Militärjunta die oberste Leitung der 83 schicke Syriens behalten. g im Suezkandl-Konflikct Agypten proklamiert Ausnahmezustand Neue blutige Zusammenstöße in der Kanal- zone— 20 Agypter erschossen Kairo(UP). Bei einem schweren Zusam- menstoß zwischen einer motorisierten briti- schen Kolonne und ägyptischer Polizei und Zivilisten bei Suez wurden nach Mitteilung des ägyptischen Innenministeriums 15 Agyp- ter, darunter eine Frau, erschossen und 29 Agypter verwundet. Auf britischer Seite sol- len zwei Soldaten verwundet worden sein. Innerhalb von 24 Stunden ist dies der zweite ernste Zusammenstoß bei Suez. Bei den Ge- fechten am Montag wurden 19 Agypter und 11 britische Soldaten getötet, 78 Agypter und 8 Engländer verletzt. Die britische Kolonne, eine Abteilung leich- ter Panzerwagen vom Sussem-Regiment, wurde von etwa 40 bewaffneten ägyptischen Polizi- sten und Zivilisten aus dem Hinterhalt über- fallen. Die britische Kolonne feuerte mit Ma- schinengewehren auf die Angreifer. Nach einem Bericht aus dem britischen Hauptquar- tier soll Großbritannien von Agypten die Wiederherstellung der Ordnung in Suez ge- fordert haben, andernfalls britische Truppen die Stadt„säubern“ würden. Das britische Militär hat bereits alle Zugangsstragen nach Suez abgeriegelt und läßt nur noch wichtige militärische Transporte durch. Die ägyptische Regierung hat auf Grund der schweren Zwischenfälle im ganzen Land den Ausnahmezustand proklamiert. Im Laufe des Tages zogen Tausende von Studenten durch alle größeren Städte und forderten Waffen zum Kampf gegen Großbritannien Professor Jacques Seeretan von der Uni- versität Lausanne und der stellvertretende Generaldirektor der Internationalen Arbeits- organisation, Raghunath Rao, werden im Auf- trag der Internationalen Arbeitsorganisation (Lo) nach Kairo abfliegen, um die ägyptische Beschuldigung, bei den Engländern in der Sülezkanalzone gäbe es Zwangsarbeit, zu überprüfen. 8 Verschiedene arabische Staaten haben den spanischen Außenminister Artajo 2u einem offiziellen Besuch zu einem möglichst frühen Zeitpunkt eingeladen. Wirtschaftsdiskussion in Straßburg Abstimmung über Agrarunion gültig— Produktionssteigerung gegen Arbeitslosigkeit Straß burg(UP). Die Beratende Ver- sammlung des Europa-Rates beschloß mit 84 zu 13 Stimmen, ihre Abstimmung vom Sams- tag über die Bildung einer europäischen Agrarunion aufrechtzuerhalten. Die ktivierung prachliegender Arbeits- kräfte und nicht ausgenutzter Industriekapa- zitäten sei der beste Weg, die zur Vermei- dung einer inflationistischen Entwicklung un- erläßliche Produktionssteigerung zu erzielen, eißt es in einem vom Wirtschaftsausschuß des Europa-Rates veröffentlichten Bericht. Er wertet die Ergebnisse eines Fragebogens aus, der an die 14 Mitgliedstaaten des Rates zur Frage der Vollbeschäftigung verschickt wor- den war. Dem Bericht zufolge, ist die Ar- beitslosigkeit im heutigen Westeuropa auf einige Gebiete konzentriert, und zwar in er- ster Linie die Bundesrepublik, Italien, Grie- chenland und die Türkei. Die Wirtschaftsdebatte in der Beratenden Versammlung eröffnete der britische Wirt- schaftsminister Sir Arthur Salter mit dem Hinweis, der Mangel an Kohle, Elektrizität und Stahl bedrohe die industrielle Expansion Europas. Die Möglichkeit, einen angemesse- nen Verteidigungsbeitrag zu leisten, der Aus- gleich der Zahlungsbilanz und die Erhöhung des Lebensstandards hingen von der Kohle ab. Europa habe früher Kohlen exportiert und müsse sie jetzt für Dollar aus den US importieren. Der deutsche Delegierte Dr. Semler(CDU), Wies auf die labile Lage der europäischen Zahlungsunion und die besonderen Schwie- rigkeiten Großbritanniens, Frankreichs, Bel- giens und Italiens hin. Er betonte, daß das Abkommen über die Zahlungsunion im näch- sten Juni ablaufe und daß es sich bereits ge- zeigt habe, daß die Politik der Liberalisie- rung des Handels nur dann erfolgreich sein könne, wenn auch der Handel außerhalb des Rahmens der Zahlungsunion verstärkt werde. Der westdeutsche Delegierte, Bundestags- abgeordneter Nölting(SPD), bezeichnete die Beschränkungen für die deutsche Stahlpro- duktion als den Hauptgrund für den Stahl- mangel in Europa. Der Bundesrepublik seien auch Beschränkungen in anderen wichtigen Produktionszweigen auferlegt worden. Man hätte Walzwerke noch nicht einmal für den Export nach Venezuela herstellen dürfen. Die Thyssenwerke, erklärte er, könnten so- fort monatlich 120 000 Tonnen Stahl herstel- len, wenn ihnen die Aufnahme der Produk- tion erlaubt würde. Die Sitzung der Beratenden Versammlung mußte einige Minuten unterbrochen werden, als Abgesandte europäischer Jugendgruppen vom Balkon aus eine europäische Föderation forderten und Flugblätter auf die Abgeord- neten flattern ließen. Die Jugendlichen ver- traten Gruppen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Holland und der Schweiz. Falsche Zählung in Straßburg? 3 an der Abstimmung über den „Grünen Plan“ 5 5(O). In 55 5 Sanum des 5 erhoben mehrere „daß der am Samstag kult knapper Mehrhe angenommene soge- nannte„Grüne Plan“ in Wirklichkeit abge- lehnt worden sei. Das Abstimm 8 49 gegen 24 Stimmen itzungsprotokoll soll sich aber 5 Sele ner nicht der Stimme enthalten, 80 geforderten Summe zu helfen,“ Deutsche Union für Südweststaat Alsfeld(UP). Die Deutsche Union be- schloß in Alsfeld auf ihrer dritten Bundes- Hauptversammlung, sich aktiv für die Bil- dung des Südweststaates einzusetzen und bei den Kommunalwahlen im kommenden Früh- jahr in Verschiedenen Ländern den Partei- listen„Persönlichkeitslisten“ gegenüberzustel- len. Die Delegierten beschlossen ferner, den überparteilichen Charakter der Deutschen Union nicht aufzugeben. Zum Vorstand der DU wurde ernelit Hans Christoph von Stauffenberg gewählt. Wei- ter gehören dem Vorstand Dr. Walter Ek- Kkardt, Landtagsabgeordneter des BHE Bay- ern, Walter Gericke, Alsfeld, I. C. Liebe- Harkort, Stuttgart, und Dr. Albert Derichs Weiler, Frankfurt an. Zum Generalsekretär Wurde Mende(Ulm) gewählt. 600 Millionen Dollar für Frankreich Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident Pleven gab bekannt, dab die USA Frankreich mit 600 Millionen Dollar unter- stützen wollen, Dieser Betrag soll zur Ab- wendung von Frisenerscheinungen in der französischen Wirtschaft und für die Rü- stungsproduktion verwendet werden. Seit Au- gust hat Frankreich aus dem amerikanischen Auslandhilfe-Fonds bereits knapp 100 Millio- nen Dollar erhalten. Durch die amerikanische Hilfe werden die Auswirkungen des von der französischen Regierung Sparprogrammes abgemildert werden können. Wie verlautet, soll jedoch die Gewährung der US-Hilfe davon abhängig gemacht worden sein, dag Frankreich seine Rüstungsproduk- tion stärker als bisher intensiviert. Israel fordert 1,5 Milliarden Dollar Washington(UP). Der israelische Bot- schafter in Washington wiederholte in einer Unterredung mit dem amtierenden Außen- minister Webb die Forderung Israels, wonach die Bundesrepublik als teilweisen Ersatz für die den Juden in Deutschland zugefügten Verluste eine Eutschädigung von 1,5 Milliar- den Dollar zahlen soll. Der Botschafter ver- langte vor Pressevertretern, daß sich„die Vier Besatzungsmächte dieser Angelegenheit annehmen und ihr Interesse an dieser Frage durch entsprechende Maßnahmen bekunden, um Israel bei der Beibringung der von ihm 8 Korea- Verhandlungen erneut gefährdet Landungsoperationen an der Valu-Mündung Der gemeinsame Unter- ausschußg begann in Pan Mun Jon mit der Seoul(U). Ausarbeitung eines Planes für die Uber wa- chung eines zukünftigen Waffenstillstandes. Von kommunistischer Seite wurde ein Neun- Punkte- Programm unterbreitet, das von den Alliierten mit großer Wahrscheinlichkeit ab- Selehnt werden dürfte. In diesem Programm nehmen die Kommunisten das Recht für sich in Anspruch, auch nach einem Waffenstill- stand Flugplätze auf nordkoreanischem Ge- biet anlegen zu dürfen. Ferner fordern sie, daß sich die Uberwachung durch eine neu- trale Kommission nur auf die Zugänge nach Forea beschränken solle. Außerdem soll nach dem Programm der Austausch von einzelnen Soldaten und die Ablösung von Truppentei- len mch werden. Der N hat sich 8 5 5 rd, nahmen bemnultccke ee e en 5 Klei bekanntgegebenen zur Landung Neues aus aller ⸗Welt Vulkanausbruch auf den Philippinen Bis jetzt 144 verkohlte Leichen geborgen Manila(UP). Der berüchtigte Vulkan Hi bok auf der Philippinen-Insel Camigium ist zweimal mit ungeheurer Gewalt ausgebro- chen. Die Eruptionen glichen einer Atom- Explosion. Das Rote Kreéeuz hat bisher 144 verkohlte Leichen aus der Umgebung des feuerspeienden Berges geborgen. Die Ret- tungsmannschaften müssen sich gegen er- stickenden Rauch und glühende Hitze zu den Erschlagenen und Verletzten vorkämpfen,: Die amtlichen Stellen fürchten, daß die Ver- luste noch steigen werden. Der Gouverneur teilte mit, daß eine Ortschaft zu 80 Prozent zerstört und die gesamte Bevölkerung eines anderen Ortes getötet worden sei. Der zweite, schwächere Ausbruch kam ziemlich über- raschend, da die Sachverständigen mitgeteilt hatten, daß nach der ersten außerordentlich starken Explosion kaum mit weiteren Erup- tionen zu rechnen sei. Die Todesinsel erlebt ihren dritten Vulkan- ausbruch innerhalb von drei Jahren. 1950 ka- men 80 Personen bei dem Ausbruch des glei- chen Vulkans um. Ein Jahr zuvor mußte die Hälfte der Bevölkerung vor dem Aschenregen und den avaströmen evakuiert werden. Neun Flugzeugunglücke— 14 Tote Pilot stieg in 5000 Meter Höhe aus Frankfurt(UP). Uber der Bundesrepu- lik, Frankreich und den USA kam es zu neuen Flugzeugunglücken, bei denen insge- Samt 14 Menschen den Tod fanden und eine Anzahl Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Vier britische Düsenjäger sind über dem Westfälischen Luftraum abgestürzt bzwr. not- gelandet. Zwei Flugzeugführer konnten sich durch Fallschirmabsprung retten. Ihre Ma- schinen zerschellten am Boden. Eine fiel Auf ein Bauernhaus, ohne daß die Bewohner zu Schaden kamen. Uber dem französischen Flugplatz Avord bei Bourges stießen zwei französische Mili- tärflugzeuge im dichten Nebel zusammen. Vier Besatzungsmitglieder der beiden Maschinen fanden beim Absturz den Tod, drei andere wurden schwer verletzt. Uber Iaris(Frankreich) stieg der Pilot eines amerikanischen Düsenjägers(F-84 Thunder- jet) aus noch unbekannten Gründen in über 5000 m Höhe in großer Geschwindigkeit aus der Maschine aus,. Das Flugzeug raste noch 280 km weiter, ehe es bei Vianden in Luxem- burg auf den Boden aufschlug Beim Absturz eines Ubungsflugzeuges der United Air Lines kamen drei Personen um. Die Maschine stürzte in Colorado in das Hochgebirge der Rocky Mountains. Uber Pensacola in Florida stürzte ein zwei- motoriges Militärflugzeug bei der Blindlan- dung ab. Alle sechs Insassen kamen ums Leben. 5 f Wie durch ein Wunder kamen die vier Pas- Sagiere eines zweimotorigen Privatflugzeuges, 5 das über dem Wohnviertel von San Reno in Nevada abstürzte, mit dem Leben davon. Der Pilot wurde getötet. Die Maschine verbrannte. Flammenwerfer gegen Tierkadaver Mailand(OP). Der Wasserspiegel im ita- lienischen Katastrophengebiet sinkt weiter Ab. Immer mehr Tierkadaver kommen zum Vorschein. Um die Seuchengefahr zu bekämp- fen, haben italienische Soldaten damit begon- nen, mit Flammenwerfern die Kadaver zu Verbrennen. Da sich diese Methode bewährt, werden alle verfügbaren Flammenwerfer in das Uberflutungsgebiet geschickt. Vermißtes US-Flugzeug ist in Ungarn Von Sowzetzägern zur Landung gezwungen Budapest(UP). Die ungarische Regie- rung erklärte in einer formellen Protestnote an die USA, ein Transportflugzeug der US- Luftstreitkräfte vom Typ C-46 habe absicht- lich das Luftgebiet über der ungarischen Grenze verletzt. Die lange Zeit vergeblich gesuchte Maschine, die von Erding Bayern) nach Belgrad unterwegs war, wurde am 19 November von sowjetischen Jagdflugzeugen gezwungen. Die vierköpfige Mannschaft ist im Gewahrsam der ungari- schen Behörden. In der Note heißt es, das Flugzeug sei von sowjetischen Jägern zur Landung gezwunge worden, nachdem es sich über eine Stunde im ungarischen Luftraum befunden habe In der Maschine seien militärische Landkar ten eines Teils der Sowjietunion, der Tsch choslowakei und Rumäniens sowie schwere Decken und ein Funkgerät gefunden worden Die Tatsache, daß die Decken fertig für de Fallschirmabwurf gepackt gewesen seien, be weise, daß das Flugzeug die ungarische Ho- heitsgrenze vorsätzlich überflogen habe. Ein Sprecher des amerikanischen Auße ministeriums erklärte hierzu, diese Ausru Sturig sei für den Fall eines Unglücks 3 stimmt und gehöre zur Standardausrüstung sämtlicher Militärflugzeuge. Das amerikani sche Außenministerium werde sofort Schritte unternehmen, um die Freilassung der Be Satzung zu erwirken. Die Sonderkommission„8e schwei Bremen(UF). Uber die Ergebnisse der gesamten Bundesgebiet fortgesetzten Fa dung nach den Urhebern der e vom vergangenen 5