gel t— ling 1g der Um- 85e gab tslosen Nien- genden esandlt Huldlig t allen nfang. olizei- stzone teilig N. dem einem den dak Adolf habe ela- Ann. X Plo- 0 aAlacz men- Mut⸗ Vor- ge 1 in nichts N 2U Ex Hu- Ha- Mals der Wor- bart Ga- rden rur mtin mtin Nr. 198 Necdcar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 12. Dezemb Osterreich gibt ein Beispiel Günstiger Verlauf einer Freissenkungsaktion Ein interessantes wirtschaftspolitisches Ex- periment wird z. Zt. in Osterreich durchge- führt. Auch dieser Staat sah sich seit Korea einem inneren Preisauftrieb gegenüber, der nicht nur seine Konkurrenzfähigkeit auf den ternationalen Märkten traf, sondern vor Allem auch die Lebensverhältnisse eines Groß- teils seiner Bevölkerung schwer erschütterte. Die Kaufkraft des österreichischen Schillings verschlechterte sich im Inland ebenso rapide, Wie der freie Außenkurs an den internatio- nalen Devisenmärkten absank. In dieser schwierigen Lage entschloß sich die österreichische Wirts zu einem be- merkenswerten Akt der Selbsthilfe. Zunächst verkündeten einzelne Unternehmen, schließ lich aber ganze Branchen eine von ihnen kon- trollierte, freiwillige Herabsetzung der Preise ihrer Erzeugnisse um fünf bis zehn Prozent, Wobei Gewicht darauf gelegt wurde, daß solche Preisabschläge auch durch den ganzen Wirtschaftskreislauf hindurch wirklich an den Verbraucher gelangten. Nach Berichten aus Osterreich Hat der bisherige Verlauf dieser Aktion tatsächlich einen bemerkenswerten wirtschaftlichen und vor allem psychologi- schen Erfolg gebracht. Der Außenwert des Schillings ist in seineni Sturz abgestoppt und bereits in eine gegenläufige Bewegung 5 bracht worden. Das Vertrauen in die Stabi- lität der österreichischen Wirtschaftsverhält- nisse hat sich gefestigt, was nicht zuletzt dar- aus hervorgeht, daß auch die Bankeinlas und Spargelder wieder zu steigen beginnen. Die Wirtschaft ihrerseits drängt nun den Staat, sich der Aktion anzuschließen und auch die Tarife der öffentlichen Versorgungsan- stalten, der Bundesbahn usw. in die Prei senkungsaktion einzubeziehen, um auf di Weise die Abwärtsbewegung der Preise nach- haltig zu fördern, Der endgültige Erfolg der Selbsthilfeaktion wird zweifellos davon ab- hängen, ob es ihr gelingt, die Unterstützung des Staates zu gewinnen. Als besonders in- teressante Erfahrung der Gsterreicher kann man schon jetzt verbuchen, daß der durch die freie Marktwirtschaft bereits bislang ge- Währleistete Wettbewerb nicht imstande war, die an sich Kalkulatorisch seit langem mög- lichen Preisherabsetzungen auszulösen und durchzusetzen. Wohl aber hat jetzt das Soli- daritätsgefühl geschlossener Wirtschaftsgrup- pen und Branchenverbände dieses Wunder bewirkt. Diese Tatsachen sollten sowohl der deutsche Bundeswirtschaftsminister wie die amerika- nische Besatzungsmacht zur Kenntnis nehmen. Hier ist nämlich der Beweis praktisch er. bracht worden, daß es durchaus nicht Zweck mäßig zu sein braucht, solche kartellähnlichen Verbände einem blindwütigen„Antikartellis- mus“ zu opfern, Sie können im Gegenteil sehr segensreich im Interesse der Allgemein- heit eingesetzt werden, wenn man ihnen Vertrauen entgegenbringt und über sie ihre Mitglieder psychologisch richtig anfassen läßt. Hier ist ein weites Feld für den Einsatz von Verbänden und Wirtschaftsgruppen im Sinne einer echten wirtschaftlichen Selbstver- waltung. Denn diese Verbände genießen zum großen Teil aus ihrer intimen Kenntnis der Wirtschaftslage ihrer Branche eine Autori- tät, wie sie leider heute die Staatsverwaltung nicht immer genießt. Aus mehreren Gründen schiene uns der Zeitpunkt, auch in Westdeutschland eine solche Preissenkungsaktion unter Einschal- Se 8 tung der Wirtschaftsgruppen und Branchen- verbände aller Stufen ab Beginn des kom- menden Jahres durchzuführen, besonders günstig. Soweit der Verlauf des Weihnachts- Seschäfts bis heute überschaubar ist, ist er Sünstig. Es sind in guten Qualitäten sehr be- trächtliche Mengenumsätze zu erwarten. Men- genumsätze aber senken die fixen Kosten und ermöglichen bei gutem Willen und schar- ler Kalkulation auch sinkende Preise. Letz tere wiederum erhöhen die Nachfrage und schaffen eine volks wirtschaftlich gesunde Mengenkonjunktur, erhöhen andererseits vor allem unsere Exportchancen, wie die Besuche verschiedener Wirtschaftsminister, 2, B. aus dem Nahen Osten, gerade in diesen Tagen be- Weisen. Guter Export aber schafft uns wie derum jene zusätzlichen Mengen an Lebens- mitteln und Rohstoffen, welche für eine volle Beschäftigung unserer Wirtschaft und zur Aufrechterhaltung einer Mengenkonjunktur unentbehrlich sind. In besonderem Maße aber könnte die ab 1. Januar 1952 neu startende Liberalisierung unseres Außenhandels zur Unterstützung einer solchen Preissenkungsaktion dienen Die Liberalisierung der Einfuhr wird auf Wichtigen Teilgebieten einen günstigen Ein- fluß auf die Preisbildung haben. Denn natür- lich hatte die Abdrosselung notwendiger Ein- fuhren, wie sie im Verlaufe der Zahlungs- krise im Frühjahr verfügt werden mußte, dem Preisauftrieb Vorschub geleistet. Hier Wird man also mit erwünschten Korrekturen rechnen können. Sehr bedauerlich erscheint in diesem Zu- sammenhang allerdings das Ausscheiden des Deutschen Gewerkschaftsbundes aus wichti- gen wirtschaftspolitischen Gremien. Es muß leider befürchtet werden, daß der DGE aus der nun eingetretenen Verschärfung der Lage Folgerungen in Richtung einer neuen Lohn- Welle ziehen wird., Eine solche müßte natür- Iich, so erwünscht gewisse Lohnkorrekturen in einzelnen Industriegruppen noch sein mö- gen, jeden Versuch einer organischen Preis- senkung nach dem Beispiele Gsterreichs von vornherein als aussichtslos erscheinen lassen. D Wurſchafliches Mehr Kohle und höhere Steuern Was die Usa von Europa erwarten Die USA erwarten von den Europäern, daß sie mehr Kohle förderten und höhere Steuern zahl- ten, heißt es in einer Erklärung des amtierenden Sonder beauftragten P dent Trumans bei der Marskallplan verwaltung Ge) in Europa, Por- ter. Europas Hauptaufgabe sei jetzt die Wieder- aufrüstung, nicht mehr die wirtschaftliche Erho- lung, die weit vorangeschritten sei. Großbritan- nien und Deutschland seien ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen, den größten Teil des west- europäischen Kohlenbedarfes zu decken. Gleich- zeitig gäbe es auf dem Kontinent, vor allem in Frankreich und Italien, reiche Leute, deren Steuerzahlungen keineswegs an die Sätze heran- kämen, die in den US, Großbritannien und den skandinavischen Ländern bestünden. Die mit der Aufrüstung verbundenen Lasten seien schwer, meint Porter, jedoch dürften die europäischen Arbeiter und Bauern die Last tra- gen können, ohne daß es zu einer Senkung des Lebensstandards zu kommen braucht. Außerdem würden die USA weitere Beihilfen gewähren. Porter beabsichtigt, die westeuropäischen Regie- rungen aufzufordern, alle nur möglichen Maß- nahmen zu ergreifen um den Kontinent von den amerikanischen Kohleneinfuhren unabhä“ gig zu machen. Kredite für Rohstoffe Runderlaß für Außenwirtschaft veröffentliclit Der Bundeswirtschaftsminister hat im Bun- desanzeiger den Runderlaß Außenwirtschaft Nr. 54/51 veröffentlicht, durch den die Beschaffung ausländischer Rohstoffe, die für die Erledigung von Ausfuhrgeschäften erforderlich sind, durch Inanspruchnahme von Rohstoffkrediten erleich- wurde unter Gesetze der Alliierten und im Einvernehmen mit dem, Bundesminister für Ernährung, Eandwirtschaft und Forsten sowie der Bank deutscher Länder Der Runderlaß der entsprechenden tert werden soll. Berücksichtigung ausgearbeitet. Uber die Zulassung von Wirtschaftsministerium— keitstermin des Rohstoffkredites abzustellen. Die Rohstoffkreditermächtigung befreit den Importeur von dem allgemeinen Einkaufsver- bot, sie entbindet ihn jedoch nicht von der Not- Wendigkeit der Einholung einer Einfuhrbewil⸗ ist vom Importeur über seine Außenhandelsbank bei der zuständigen Landes- Die Ermächtigung entbindet den Importeur auch nicht von der Verpflichtung zur Einholung etwa erforderlicher besonderer Genehmigungen. Sie berechtigt zur angegebenen Einfuhrware nur die Einfuhr bestimmungsgemäß durchgeführt wird, insbesondere auf der Ein- kuhrbewilligung 2z0llamtlich bestätigt worden ist. ligung. Diese zentralbank zu beantragen, Bezahlung der insoweit, als Steuerreform in Vorbereitung Rohstoffkreditge- schäften beschließt künftig der Einfuhrausschuß. Die Zulassung umschließt die Zustimmung der Bank deutscher Länder zur Aufnahme des Kre- dites. Nach der Zulassung erteilt das Bundes- Rohstoffkreditreferat — die für die Durchführung des Geschäftes er- Worderliche Genehmigung. Die Ermächtigung be- rechtigt zur Aufnahme des Kredites innerhalb von 45 Tagen nach dem Ausstellungsdatum. Die Laufzeit muß so bemessen sein, daß der Kre- dit aus dem Erlös der für die Abdeckung vor- gesehenen Ausfuhr zurückgezahlt werden kann. Einführer und Exporteur sind daher verpflichtet, durch ausreichende Vereinbarungen den Zeit- punkt des Eingangs des Ausfuhrerlöses— zu- mindest in Höhe des Kreditbetrages einschlieg- lich etwaiger Kreditkosten— auf den Fällig- Erfreulicher Produktionsans In der Bundesrepublik ist die Pro Vergleich zu allen übrigen OER CCL den USA im Marshallplanjahr 1950% stand am stärksten gestiegen. Dies 80 Jahresbericht der Organisation fü schaftliche Zusammenarbeit Europh hervor. Gemessen an dem zweiten 0 War die Produktion in der Bundesfe leichen Vierteljahr 1951 um 13 Prozeg Jedoch waren auch die Lohnbewegung gesehen von Gsterreich und Frankre einer Steigerung um 20 Prozent in de republik stärker als in den anderen Wenn die Zunahme der Lebenshalfg mit plus zwei Prozent relativ gering ist dies nach dem OREC-Bericht d. darauf zurückzuführen, daß die Erh Lohnkosten zu einem grogen Teil g. weitere beachtliche Zunahme der duktivität(plus 14 Prozent) ausgeglich Die schwebende Schuld des Bug Die schwebende Schuld des Bundes 30. November dieses Jahres mit 1 406% nen DM um rund 30 Millionen höher Ende des Vormonats. Hiervon entf einer Mitteilung des Bundesfinanzmin 100 Millionen DM auf kurzfristige Beg dite. Die Zahlungsverpflichtungen aus gebung von Wechseln verringerten 683,5 Millionen auf 642,3 Millionen DRI. Pflichtungen aus der Begebung von in lichen Schatzanweisungen erhöhten gegen von 591,5 auf 664,4 Millionen BM. Wirtschaft in Kürze Die Bundesrepublik wird aus Polen Tschechoslowakei Malz im Werte von lionen Dollar einführen, um den ständ genden Preisen auf dem innerdeutschen gerstenmarkt zu begegnen. Die Baupreise in der Bundesrepublix im Oktober im Vergleich zum selben Me Vorjahres um 19,1 Prozent höher, Währe gleichen Zeitraum die Preise für andere nisse auf dem Industriegütersektor sieh Prozent erhöhten. Die Fischanlandungen an Bremerhaven haven, Hamburg und Kiel lagen im No mit 44 000 Tonnen um 33 000 Tonnen unt Bildung eines Sachverständigen-Ausschusses Die Ausarbeitung von Plänen für eine Steuer- reform wird nach Angaben des FDP- Presse- dienstes die Aufgabe eines Gremiums sein, das nach Weihnachten erstmals zusammentreten soll. Führende Wirtschafts- und Finanzpolitiker des Bundestages und namhafte Wissenschaftler wol- len dem Bundesfinanzminister zum Beginn des neuen Haushaltsjahres am 1. April 1952 ein in sich abgestimmtes Steuerreformprojekt vor- legen, das es ihm ermöglichen soll, bereits im Frühsommer die gesetzmäßige Fassung vorzu- bereiten. Man will in diesem Gremium ein Steuersystem entwickeln, das die Wirtschafts- ausdehnung fördert und auf eine Leistungs- steigerung abgestellt ist. Damit soll eine Mög- Oktober. beitet. Vormonatsergebnis. Der Fangerlös berg Millionen DM gegenüber 24 Millionen Bg Die Zahl der gewerblich geschlachteteng erhöhte sich von 175 000 5 207 000 im Oktober und die der Schweine 684 000 auf 838 000. In Hausschl achtungen den 237 000 Schweine(Vormonat 139 000 im Septembe Mannheimer Produktenbörse von 10. im Börsenbericht vom 10. Dezember Wiel gestellt, daß das Angebot an Weizen und weiter knapp ist. Die Futtergetreide versorgung lichkeit geschaffen werden, daß die zu erwar- tenden größeren Lasten auch tatsächlich getra- gen werden können. Dabei wird es darauf an- kommen, die Tendenzen der Kumulierung und der Progression, die den organischen Ausbau des westdeutschen Steuersystems stören, abzu- bauen und andere Wege zu finden. Einzahlungsrekord im Sparverkehr Die Einzahlungen auf Sparkonten bei den öffentlichen Sparkassen des Bundesgebietes er- reichten im Oktober mit 23/2 Millionen PM den er Währungsreform und lagen um mehr als 20 Millionen DM über dem bisher günstigsten Ergebnis vom Juni 1950. Die steuerbegünstigten Spareinlagen wuchsen um 8,4 Millionen DM auf 220 Millionen DM. Da die Auszahlungen im Oktober nur 172 Millionen DM betrugen, ergibt sich ein Einzahlungsüberschuß Von 65,1 Millionen DM. Der„Weltspartag“(30. Oktober) allein erbrachte einen Einlagenzuwachs von 27,8 Millionen DM. Der Gesamtbestand der Spareinlagen erhöhte sich einschließlich Zins- Zutschriften und sonstiger Veränderungen um 66,7 Millionen DM auf 3,077 Milliarden DM. Die Spar- und Giroeinlagen zusammen wiesen am 31. Oktober 1951 einen Zuwachs von 175,4 Millio- nen DM auf insgesamt rund 7,1 Milliarden DM höchsten Betrag seit Auf. sich außerordentlich angespannt und die nge digten Importfreigaben würden dringend ben zumal sich eine steigende Nachfrage mit en chender Entwicklung zu Uberpreisen ein habe. Am Futtermittelmarkt habe die bien Preissituation an dem nur mangelhaft verse Markt die Kauflust wesentlich gebremst. Preisberichte der Erzeugergenossensches Erzeugerpreise in DM je 30 kg bzw. 100 8. Tafeläpfel 1 A 2526, Tafeläpfel A 128, birnen IA 25—32, Kopfsalat Stück 15-87, Stück 5—18, Feldsalat 51-80, Kresse 6-5. 8 10—13, Weißkohl 10, Rotkohl 1012, Wirsin Rosenkohl Gew. 30—32, Karotten Bund 28-36. rotten Gew. 2—3, Sellerie stück 1032, Laue Stile 511, Rettich Stück 5—17, Treibrettich Stile 18 Radieschen Bund 1522, Schnittlauch Bund 12 Petersilie Bund 6, Schwarzwurzeln Gew. 30. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 10. Auftrieb: Großvieh 496, Kälber 298, Seh 95, Schweine 1747. Preis e: Ochsen:& 105 B 95—103, C 83-92; Bullen: A 105-111, 8 98 Kühne: A 7885, B 7077, C 60-68, D bis 38 zen:& 108114, B 96106; Kälber:& 146152 132140, C 115-125, D 95-110; Schafef bis 8 Schweine: A 140143, B I 140143, B II 1381 136-142, D 132-140, G I 124-130, G II 1 Marktverlauf: Großvieh mittel, gersusß alte Ochsen nicht gefragt; Schweins langsam räumt.. e — 2——: Copyright by Hamann-Meyerpress durch Verlag v. Graberg&& Görg, Wiesbaden (I. Fortsetzung) Und während er den weißen Wagen durch Seitenstraßen, Feldwege, und immer neue Ab- zweigungen jagte, wurde ihm klar, daß seine Angelegenheit jetzt schlechter denn je stand. Nun würde niemand mehr an seine Unschuld glauben, seine Handlungen sprachen für sich selbst und straften seine unsicheren Erklä- rungen Lügen. Und war er auch vorher un- schuldig gewesen, so hattè er sich auf jeden Fall jetzt gegen die Gesetze vergangen. Ja— jetzt! Denn Flucht vor den Gesetzen ist eine Dummheit, eine unverzeihliche Dummheit Aber hatte er denn einen anderen Ausweg? Auf jeden Fall hatte er in seiner Verzweiflung beschlossen, eine Flucht zu wagen. Und nun konnte er den Beschluß bereuen oder nicht bereuen, es war gleichgültig, jetzt gab es ja nur noch eines— fortsetzen! Weiterfliehen bis zum Ende. Dem bitteren Ende vielleicht, Er trieb den fremden Wagen über holperige Wege durch Waldungen, einen neuen Feldweg entlang. Dann erreichte er die Anhöhe mit dem Wasserturm und hielt an In der Ferne sah er die Verfolger. Langsam, zweifelnd fuhren sie nun. Und wählten schließlich den verkehrten Weg, entschlossen sich für die Landstraße, die zum See führte. Er lächelte. Nun setzte er seine Fahrt fort, langsam und schonend ließ er den fremden Wagen durch die Nacht gleiten, nun War es wohl nicht mehr weit bis zu seinem Wochenendhaus, Ab und zu warf er einen Blick auf das Mädchen an seiner Seite, Es War noch immer ohnmächtig und das dumpfe Angstgefühl in ihm verdichtete sich. Als sie das kleine Haus erreichten, begann es zu regnen, Er brachte den Waben in die u Garage, hob das Mädchen heraus, trug es in die große Stube und legte es auf ein Sofa Dann füllte er ein Glas mit Kognak und ver- suchte, dem Mädchen ein paar Tropfen einzu- flöBen. Er schob ein Kissen unter den Kopf der Unbekannten und wandte sich dann dem Kamin zu, um Feuer anzumachen. Als er sich wieder dem Mädchen zuwandte, lag es mit offenen Augen da und starrte mit leeren Blicken die Zimmerdecke an. Erleichtert atmete er auf— nun kam das Mädchen end- lich zum Bewußtsein nun konnte er ihm alles erklären, Sofort setzte er sich zu ihm und schenkte neuen Kognak ein. Erst jetzt wurde die Unbekannte auf ihn,) aufmerksam und blickte ihn verwundert an Und erst in diesem Augenblick fiel ihm auf. Wie jung sie eigentlich war. Zwanzig Jahre Alt, vielleicht noch nicht einmal. Ihr Gesicht War sehr weiß und sanft, die großen blauen Augen blickten hilflos und sehr verwirrt und ihr Mund war sehr rot und sehr schön geformt. Nun saß er da und erzählte ihr über seine Flucht und die Ursache dieses tragischen Un- glücksfalles. Und er betonte, daß alles seine Schuld sei und daß er alle Verantwortung auf sich nehme und alles gutmachen wolle, Ihrem Magen sei nichts geschehen und—— Plötzlich verstummte er und hatte das selt- same Gefühl, daß sie nicht ein Wort von all dem, was er ihr sagte, verstand oder auffaßte. Ihre großen blauen Augen waren mit einem tief erstaunten und völlig verständnislosen Ausdruck auf ihn gerichtet. 5 „Welches Unglück? Welcher Wagen?“ sagte sie schließlich. Und dann richtete sie sich langsam auf und kauerte dann auf dem Sofa und ihr Blick Wurde angstvoll Und während er seinen Be- richt wiederholte, starrte sie ihn erschrocken und tief verwundernd an. „Von welchem Unglück sprechen Sie eigent- lich 2 wiederholte sie nur. Sie erinnerte sich an nichts. An nichts! Jede Erinnerung an den Zusammenstoß war aus- Selöscht. Vielleicht eine Folge des Schocks. Unruhig wanderte er in der Stube auf und F 1 Schwierigkeiten. Ab. Nervosität und Angst krochen in ihm hoch und er versuchte zum dritten Mal ihr zu erklä- ren, was ihr geschehen war. Und dabei blickte er sie klehend und eindringlich an, um mit aller Macht ihr FErinperungsvermögen zurückzu- rufen. Aber sie kroch nur noch mehr in sich zusammen bpreßte die Hände vor das Gesicht und rührte sich nicht. Bis sie plötzlich auf- sprang. „Wer sind Sie denn?“ Er nannte seinen Namen, Richard Strand. Architekt, Und dann fragte er nach ihrem Namen. Sie preßte die Hände an die Schläfen. Ihr erstaunter Blick wurde dunkel, verzweifelt. irrte wie gejagt umher, ihre Lippen zitterten und er sah, daß sie alles daran setzte, um sich zu konzentrieren. Dann brach sie zusammen. Tränen stiegen unter den langen dunklen Wimpern auf, rollten langsam über ihre Wangen, sie big sich auf die Lippen, die Lippen färbten sich blutig Und da begriff er, was geschehen war. Wie ein elektrischer Schlag traf ihn diese Erkennt- nis: sie hatte ihr Erinnerungsvermögen verlo- ren! Der Schock oder ein Stoß im Augenblick des Autounglückes hatten ihr Hirn ange- griffen und Dunkelheit über ihren Geist gebreitet. Und wieder wanderte er verzweifelt auf und Ab, während sie auf dem Sofa lag und in das Kissen weinte In fieberhafter Hast versuchte er nachzudenken. Was sollte er jetzt machen? Da stand er, umgeben von seinen eigenen auf einer Station seiner Flucht vor den Hütern des Gesetzes, die ihn jeden Augenblick einkreisen konnten und ja, da stand er also und mußte für sich selbst einen Ausweg finden und plötzlich war diese neue und völlig unerwartete Tragödie über sein Leben hereingebrochen. Es war nicht seine eigene Tragödie und trotzdem— wer war sie eigentlich. diese Frau oder dieses Mädchen? Er lief in die Garage, um ihre Handtasche zu finden oder irgend einen anderen Gegen- stand, der Aufschlüsse geben konnte. Ver- geblich durchsuchte er das weiße Auto, nein— nichts, kein Name, keine Adnesse, nicht der nem Unrecht wissen, Von Unrecht, das ei sich klar darüber, daß in dieser Sekunde sein geringste Anhaltspunkt. Nachdenklich ung verstimmt tauchte er wieder in der Stube a. Aber da lag sie auf dem Sofa und Weinte Und vorsichtig ging er auf sie zu und legte gi Hand auf die zarten Schultern und zermartett. sich den Kopf nach einem Wort des Pros Aber er stand stumm und unbeholfen d erkannte, dag Worte hier nicht genügten. Dann glitt seine Hand über ihr reiches helles Haar und sein stummes Mitgefühl schien ihr gut zu tun, denn nun wandte sie ihm ihr Gesicht zu und flüchtig streifte ihr Blick sein Gesicht. Ein wenig Sympathie lag in diesem Blick und hilflose Dankbarkeit. Dann wandte sie sich wieder ab und schluchzte. 5 Während er vor dem Spiegel stand und das Blut von seiner Wunde an der Schläfe wusch und ein Heftpflaster darüber klebte, stand sie auf, trat ans Fenster und blickte ins Dunkel Noch immer zitterte ihre Gestalt von unter- drücktem Weinen und schließlich wandte sie sich in ihrer grenzenlosen Verzweiflung ihm 2u? „Sie müssen mir helfen— hören Sie, Sie müssen mir helfen. Und plötzlich erschien sie ihm wie ein ver- schrecktes, unglückliches Kind, das sich, in seiner Angst an ihn klammerte. Und dieses Kind flüchtete sich an seine Brust und stöhnte: „Helfen Sie mir— oh, helfen Sie mir doch.“ Und in diesem Augenblick ging ihr Rummer in ihn über und wurde zu seinem eigenen Leid. Hilflos streichelte er ihre tränennassen Wan- gen. Und gleichzeitig schämte er sich, schämte sich, weil er schuld war. Ja all dies War seine Schuld und er mußte ihr helfen, Und sollte es jemals für ihn eine Zukunft geben, danr mußte sich sein Gewissen rein von begange-⸗ diesem hilflosen jungen Mädchen angetan hatte.. 8— 3% Seine Gedanken suchten den richtigen Aus. Wegs, Während er in ihr plasses, verweintes Gesicht blickte. Und viele Jahre später, Wenn er an diesen Augenblick zurückdachte war er Mut und seine Zusemmengehörigkeit mis dieser Frau geboren wurden.(Forts, folgt Mermal Komik und Nationalstolz Dl geschichte Mariannes, Michels, John Bulls 5 und Onkel Sams Buren die Tageszeitungen und Illustrierten enn Welt geistern sie, in Gesprächen pontischen Reden werden sie zitiert, sie nishen eine gewi Berühmtheit weit über e renzen ih! der hinaus— der deut- iche, die französische Marianne, John es England und UsS-Onkel Sam. Als Hiiente Persiflagen verkörpern sje den ie und auch ein wenig das Aussehen e ner ihrer Länder. i kelmätzigen, gutartigen und gemüt- atschen Michel ist sein Ursprung Achzuweisen. Während ihn manche Erzengel Michael zurückführen, der Alter als Schutzpatron der Ritter und chte galt, hat sich eine andere Deu- ser erhalten: Ein tapferer und bei seinen Leuten sehr beliebter Rei- der protestantischen Truppen im hrigen Krieg, Hans Michael Obe gude von seinen spanischen Gegnern rchtet. Bei seinem Auftauchen bra- e in den Schreckensruf aus:„Der deut- Michel kommt!“— und flohen. Obwohl Ur Michel am 25. Oktober 1625 bei Seelze der Leine flel, wurde sein Name unsterb- wers der einer deutschen Nationalfigur. Senn kast 100 Jahre vorher, 1541, war aller- dings n einer Sprichwörter-Sammlung des Shronisten Sebastian Franck vom„deutschen Mine die Rede. Im Dritten Reich war Mi- mels schlafmützigkeit“ verpönt, denn sie Sutsgrach so gar nicht der Vorstellung vom permenschen“. In den Blättern des Aus- 5 es ber lebt Michel weiter, nicht immer 8 n einem Vorteil. ö As Fapriziöses Persönchen, mit phrygischer okzrdenmütze, die während der französi- chen Revolution 1789 von der Jakobinerpar- „ Preiheitszeichen getragen wurde, und Langem, schwarzem Haar, stellt sich Frank- eich Marianne vor. Wie bei Damen so üb- lieh, ist ihr Alter nicht genau bekannt. Zum Seien Male wurde sie im zweiten Kaiser- Teich erwähnt. Sehr verbreitet ist die Ansicht, Ges Marianne“ das Losungswort einer repu- schen Geheimverbindung in Westfrank- r. Nach dem Sturz Napoleons III. Arie Marianne das Symbol der neu ausge- enen Republik. Eine linksradikale Geheim- lchaft verhalf also vermutlich am 2. De- ener 1851 Marianne zur offiziellen Geburt. is heute ist sie in Frankreich Sinnbild der Frsineit; als Bild oder Büste fand sie in vie- en krerösischen Amtszimmern Aufstellung. erdgas taten die Vichy-Regierung und die FHeutschen Besatzungsbehörden die freiheitlich nine Marianne und den gallischen Hahn (Gallien Frankreich kommt vom lateini- Schen gallus FHahm) in Acht und Bann. Nach gen Abzug der Deutschen jedoch nahm Ma- diene die oft sehr ungalant als gemeines biene oder trunkener Hausdrachen durch ie Veltungen gezogen wurde, wieder ihren Fatz au Tausenden von Kaminsimsen in Fpankreich ein. 8 Sterk, selbstbewußt und überlegen steht denn Rull als Verkörperung des Engländers. Petter Johnny, wie er auch genannt wird, ist Fur sein Volk ein Held, eine respektierliche Fersöulichkeit, ein lustiger alter Knabe. Manchmal etwas derb und bulldoggenhaft, ge- Sur wie angeblich die Bank von England duc solide wie der Felsen von Gibraltar, be- Hauptes er sich unumstritten im Quartett der Matlonalfiguren. Der geistige Vater John Bulls et nieht der im 16. Jahrhundert lebende Mu- ier Jobhm Bull, sondern der Viscount zu HSBolingbroke, anfangs des 18. Jahrhunderts a Stsstssekretär des Auswärtigen in England. Dieser adlige Staatsmann schrieb seine Le- pbensgeschichte unter dem Pseudonym„Die Seschichte John Bulls“ und verteidigte in dem Buch auch seine— die englische— Politik. Der prägnante Name und die untersetzte Ge- Sbelt John Bulls wurden rasch zu einem Be- 1 England. Im Lauf der Jahre wurde Vetter Johnny, der auch als wahres Scheusal Hrisentiert wurde. Völker unter seinen Stię- feln zertrampelnd, zur allegorischen Figur des Inselreiches behäbig, zylinderbehutet, in altem Frack und Breeches, mit einem Globus als Bauch. Nummer vier ist ein seltsamer Kauz. Grog und hager, in Röhrchenhosen, Frack und Schlips, mit steifem, hohem Sterne- und-Strei- fenl- Zylinder überblickt Onkel Sam als Reprä- sentant der USA mit schlau verkniffenen Augen die Kontinente., Seit über 100 Jahren treiben die Zeichner der ganzen Welt ihren Spott mit dem knochigen Zauberer mit den Koteletts und dem Backenbart. Meist wird Onkel Sam als würdevoller Gentleman der alten Schule dargestellt, als respektabler Bu- sinessman und als Vater der Nation à la Lin- coln. Vorläufer dieser symbolischen Gestalt ist der amerikanische Grossist Samuel Wilson, der während der Kriegswirren um 1812 das Heer mit Fleischwaren belieferte.„Hallo, da kommt Onkel Sam!“ riefen die Soldaten, Wenn die großen Tonnen Wilsons im Feld- lager eintrafen. Die Fleischbehälter trugen nämlich das Herkunftszeichen U.S.(United States), woraus in der Soldatensprache scherz- haft„Uncle Sam“ wurde. Als Samuel Wilson am 1. Juli 1845 starb, hatte er sich nicht nur vom einfachen Bauern zum größten Heeres- Fleischlieferanten emporgearbeitet, sondern auch die amerikanische Nationalfigur geschaf- ken. Marianne, Michel, John Bull und Onkel Sam gehören untrennbar zusammen in den Karikaturen der Presse. In Wirklichkeit aber ist es noch nicht so Weit. P. Stähle 5 Daninos zäumt den Amtsschimmel Ein Fragebogen wird beantwortet— Ein „guter atlantischer Bürger“ Wie die meisten anderen Völker leiden auch die Franzosen unter grassierendem Bürokra- tismus. Nach den Erfahrungen von Monsieur Daninos zu urteilen, ist aber der französische Amtsschimmel im Vergleich zu seinem ame- rikanischen Seitenstück nur ein harmloses Schaukelpferd. Pierre Daninos, Redaktionsmitglied der kon- servativen Pariser Tageszeitung„Figaro“, Wurde kürzlich von einer amerikanischen Re- gierungsstelle gefragt, ob er Lust habe, den Text zu einem Kurzfilm über die Atlantik- pakt-Länder zu schreiben. Daninos, von der Hoffnung auf ein zusätzliches Honorar ange- stachelt, sagte zu. Einige Tage darauf erhielt er einen vier- seitigen Fragebogen in dreifacher Ausfüh- rung, der 61 Fragen enthielt, darunter (Frage 34 b):„Haben Sie sich in den letzten zwölf Monaten alkoholischen Exzessen hin- gegeben?“ und(Frage 34 d):„sind Sie jemals wegen Geistes- oder Nervenkrankheiten in Behandlung gewesen?“ Daninos fühlte sich durch das Interesse, das der amerikanische Staat für die geheimsten Regungen und Er- fahrungen seiner Persönlichkeit zeigte, tief gerührt. Im„Figaro“ berichtet er über die Frage- bogenaffäre:„Unter anderem sollte ich an- geben, ob ich gelegentlich einen anderen Na- men führe, seit wann ich auf der Welt sei, was meine Position jetzt sei und was ich früher getan habe(mit genauer Beschreibung jeder Beschäftigung), wie mein Teint getönt ist, welche besonderen Kermzeichen ich habe, welchen Bildungsgrad ich erreicht habe, und So weiter. Damn sollte ich drei„seriöse Per- sönlichkeiten“ angeben, mit denen ich weder verwandt noch verschwägert bin, und die da- zu in der Lage sind, genaue Auskunft über meinen Charakter und meine Fähigkeiten zu geben. Und schließlich sollte ich versichern, daß ich niemals die Absicht gehabt habe, die Regierung der USA zu stürzen.“ Daninos füllte die Formulare ais„guter atlantischer Bürger“ treu und brav aus. Eine Woche später erhielt er einen weiteren Frage- bogen, der zum Teil die gleichen Fragen wie der erste enthielt. Man sagte ihm, daß da- durch geprüft werden solle, ob er diese Fra- gen nach einer Zeitspanne von acht Tagen ebenso beantworte wie im ersten Formular Daninos' Rührung über dieses Interesse an seiner Person erreichte einen Höhepunkt, und er Tune sien getrieben, an Frasident Tru- man und die Leitung der amerikanischen Be- Hörde, mit der er verhandelte, folgenden Brief zu schreiben: „Monsieur 12 Président, Messieurs Ihre Absicht, sich meine Dienste zunutze zu machen, hat mich tief bewegt. Nur zu gern würde ich Ihre Vorschläge annehmen. Jedoch weiß ich nicht allzuviel über die Vereinigten Staaten von Amerika, und würde daher gern, bevor ich mich auf Weitere Verhandlungen mit Ihnen einlasse, Sie um einige Auskünfte über die USA bitten— W²Gäe Sie auch von mir einige Auskünfte über mich selbst verlangten. Bitte seien Sie daher so freundlich und fül- len Sie im Namen der Vereinigten Staaten den folgenden Fragebogen aus, dessen Fragen übrigens den Ihren entsprechen.“ An diesen Brief Daninos' schließen sich fol- gende Fragen an: 1. Seit wann sind Sie auf der Welt? 2. Was ist Ihre gegenwärtige Position(mit Längen- und Breitengrad sowie monatlichem Einkommen)? 3. Was taten Sie vor der Entdeckung Ameri- kas(mit Aufzählung aller Wohnorte vor und nach 1492 und Beschreibung sämtlicher Be- schäftigungen)? 4. Bitte geben Sie Ihre Hautfarbe und be- sondere Kennzeichen an: 5. Haben Sie im Ausland lebende Verwandt- schaft? Wenn ja, Namen und Wohnort an- geben: 6. Welchen Bildungsgrad haben Sie erreicht? 7. Referenzen: Geben Sie die Namen von drei größeren und seriösen Ländern an, mit denen sie weder verwandt noch alliiert sind, und die genaue Auskünfte über Sie geben können: 8. Haben Sie jemals an a) politischen, b) 1 c) ansteckenden Krankheiten gelit- en? 9. Hat sich ein Bürger der Vereinigten Staa- ten während der letzten zwölf Monate alko- holischen Exzessen hingegeben? Diesem Fragebogen fügte Daninos die Be- merkung an:„Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie im Laufe der nächsten Tage einen zweiten Fragebogen erhalten, der sich zum Teil mit obigem deckt. Es handelt sich dabei nur um eine zusätzliche Sicherheitsmaßgnahme.“ Die Kunst, schnell und gut zu schlafen Der süße Schlummer muß gelernt sein— Ein Führer in das Reich der Träume Noch nie haben die Menschen so viel und S0 allgemein über Schlaflosigkeit geklagt, wie zu Unserer Zeit. Es ist daher kein Wunder, daß mam in einem großen New Lorker Wa- renhaus neben elektrisch geheizten Pantoffeln und einer elektrisch geheizten Bettdecke auch eine Maschine anbietet, welche die Matratzen ein wenig schaukelt, ferner eine„Gähn- maschine“ und einen Inhalator mit einer ein- schläfernden Flüssigkeit. Ist es aber wirklich notwendig, zu solchen Mitteln zu greifen, um der Schlaflosigkeit Herr zu werden? Es gibt auch viel einfachere Methoden, und von ihnen Soll hier die Rede sein. Die erste Frage, die zu klären ist, lautet: Warum schläft man nicht? Schaltet man den Fall großer physischer Schmerzen aus, etwa nach einer schweren Operation, dann bleiben nur noch Kälte oder körperliche Unruhe, Be- Wegung. Eine jüngst bei 150 Personen ange- stellte Untersuchung hat gezeigt, daß der durchschnittliche Schläfer sich 96mal in der Nacht bewegt, und 36mal seine Lage ändert. In 17 Stellungen bleibt er weniger als 5 Mi- nuten, in sieben 5 bis 10 Minuten und in vier 10 Minuten bis eine Viertelstunde. Im übri- gen aber darf man Schlaflosigkeit nicht mit oftmaligem Erwachen verwechseln. Bei den meisten Leuten hat die Schlaflosig- keit sehr einfache Ursachen und, statt allerlei Mittel einzunehmen, täten sie besser, darüber nachzudenken. Da ist vor allem die Ubermü- dung, die am Schlafen hindert. Nach einem anstrengenden Marsch von zwölf Stunden kann man einfach nicht ruhig schlafen. Selbst wern man in einen bleiernen Schlaf fällt, wird dieser nervõs und unruhig, und man wird nach Allen Seiten Fußtritte austeilen! Ubermüdung am Lenkrad eines Autos hat noch schümmere Folgen. Wenn man ein paar Stunden gefah- ren ist, gut gegessen und ein wenig Rotwein getrunken hat, wird mean wie ein Engel schla- fen. Hat man sich aber überanstrengt, steigt man zitternd aus dem Wagen, dann wird man äuberst schlecht schlafen. Eine häufige Ursache der Schlaflosigkeit ist auch eine heftige Diskussion nach dem Abend- essen. Leute, die durch einen Nervenschock, Zz. B. durch eine Granate, an vollkommener Schlaflosigkeit leiden, müssen ruhig speisen und sich nach einer erholsamen— nicht auf- regenden— Lektüre zu Bett begeben, dürfen aber ja nicht tanzen, auch nicht Musik Hören und müssen vor allem jede erregtere Unter- haltung vermeiden! Mit anderen Worten, man muh das Gehirn auf den Abstieg zum Schlum- mer gewissermaßen vorbereiten; wenn man es sozusagen in der Tür oder auf dem Trep- penabsatz festhält, es durch Diskussionen auf- rüttelt, wird es nicht einschlafen. Die Ruhe des Gehirns konimt nach der des Körpers. Ein großer Arzt, Trousseau, hat ein- mal gesagt, daß im Schlummer der Körper wie ein rastender Fiakergaul wäre. Der Kör- per wäre das Pferd und der Geist der Kut- scher. Wenn das Pferd unruhig auf seinem Platz tänzelt, wird der Kutscher nicht schla- ken können. Man hat beobachtet, daß Leute nur durch die Ubung des Stille- und Unbe- weglichseins ihren Schlaf wieder gefunden ha- ben. Legt man sich in einer ruhigen Umge- bung zu Bett, wo es kein Geräusch gibt, so wird man auch gut schlafen. Kann man den Lärm nicht verhindern, so verwende man die Wachspfropfen, die Fliegern, Artilleristen und allen, die übermäßige Geräusche dämpfen wollen, so gute Dienste leisten. Natürlich muß man neben aufregenden Ge- sprächen auch den Genuß von zu viel Tee, Kaffee und Alkohol vermeiden. Manche Leute schlafen aber besser, wenn sie ein oder zwei Gläser Rotwein getrunken haben. Man sagt und schreibt viel Schlechtes über die Schlaf- mittel. Aber ein großer Psychiater sagte kürz- Iich, es sei viel besser, ein Mittel zu nehmen und zu schlafen, als kein Mittel zu nehmen und nicht zu schlafen, wenn man überan- strengt ist und den Schlaf braucht. Er wollte damit freilich nicht behaupten, daß man Mo- nate hindurch starke Dosen von Schlafmit- teln nehmen soll. Ubrigens ist die Wirkung der Suggestion gerade hier ungemein stark. Ein anderer bedeutender Arzt hat neulich ge- standen, daß er durch lange Zeit hindurch Schlafmittel nahm. Damm ließ er sich harmlose Pillen machen, die ganz gleich aussahen und mischte sie unter die anderen, um sich selbst zu täuschen. Er nahm des Abends zwei, dann eine, schließlich eine halbe, ohne zu wissen, ob die Pille, die er verschluckte, wirklich das Schlafmittel war.„Und“, sagte er,„ich habe ausgezeichnet geschlafen. Denn ich hätte mir an den Abenden, wo ich keine Pille genom- men hätte, gesagt: ich werde wach bleiben. Aber ich war selbst an den Abenden, wo ich meine falschen Pillen nahm, sicher, zu schla- fen, und ich schlief auch“. Der eigentliche Mechanismus des Schlafens wird durch folgenden Satz ausgedrückt:„Im zu schlafen, darf man nicht mehr denken!“ Schmerz läßt uns denken, ein schreiendes Kind läßt uns denken, ein Fußtritt unseres Nachbarn weckt uns auf und veranlaßt uns auch, zu denken., Schlummer verlangt aber Verzicht auf Denken. Ein ruhiges Zimmer, kein Lärm, eventuell verstopfte Ohren, und keine Sorgen, vor allem keinen Blick auf den Vormerkkalender mit den Pflichten für den nächsten Tag! Das sind die Voraussetzungen kür den guten Schlaf. Wenn noch das Nacht- gewand nicht schnürt, die Temperatur regu- liert, die Matratze gut ist, dann braucht man Sich bloß noch vorstellen, daß es den nächsten Tag gar nicht gibt und es wird auch keine Schlaflosigkeit mehr geben! G. C. Neckar-Bote, Sudd. Heimatzeſtung für Manuheim-Seckenhelas and Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hardle Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(Inhabes Jeorg Härdle), Mannhelm-Secenbelm, Fernsprecher 4724 Geschäftzstelle Mannheim: Holzstrabe 8. Fernaprecher 518 Warum haben andere immer Glück bei allen ihren Unternehmungen und ich nicht? das? Und weil sie eine Frau ist. Wied sie in Gedanken hinzufügen, daß die andere, die Glückliche, nicht schöner, nicht intelligenter und auch nicht reicher sei als sie selbst. Es muß also bei dem Glück, das die anderen haben, ein Geheimnis sein. In den meisten Fällen— auch hier— wur- de das Wort Glück falsch angewendet. Denn: ist der kometenhafte Aufstieg eines Filmstars wirklich nur Glück? Ist es nur Glück, wenn eine Frau ihr Auto ohne Unfall durch die Sahara steuert oder die Bekannte eine her- vorragende Stellung bekommen hat! Man wird es besser Erfolg nennen. Das Glück fällt nur selten einem Menschen in den Schoß, ohne eigenes Zutun. Er muß etwas dafür tun. Eine der wichtigsten Vor- aussetzungen ist das Selbstvertrauen. Ist ein Mensch von seinen Fähigkeiten über- zeugt, dann überträgt sich diese Sicherheit auch auf andere. Deshalb setzt er durch, was er Will. 5 Selbstvertrauen aber setzt etwas anderes voraus: Fähigkeiten. Jede Frau hat be- sondere Gaben, die sie einsetzen kann. Es kommt nur darauf an, sie zu erkennen und im richtigen Augenblick in die Waagschale zu Werfen. Eine Frau mag zuerst einmal am falschen Platz stehen und sich da unglücklich fühlen,— wenn sie das rechtzeitig erkennt und sich über ihre besondere Begabung klar wird, dann kann sie immer noch umsatteln und ihr Glück in dem für sie richtigen Wirkungskreis finden, ihre Fähigkeiten da zu verwerten. 5 8 Ein dritter Bestandteil des Glücks ist Wissen. Die erfolgreichsten Menschen sind Se ſbsſyertrauen, Wissen und Das große Geheimnis des Glücks fragt sich manche junge Frau. Woran liegt Mu 8 gewöhnlich die, die ihren Beruf beherrschen alle Möglichkeiten darin kennen und aus- schöpfen. Diese Kenntnis aber haben sie durch jahrelange Arbeit erworben. Wir sagen beispielsweise von einem Mechaniker, der sofort den Fehler in einem beschädigten Mechanismus findet, er habe eine„glückliche Hand“, In Wahrheit ist er ein Experte, ein Mann, der die Materie seines Arbeitsgebietes bis ins Kleinste kennt. Auch die Tennis- spielerin, die jedes Spiel gewinnt, ist kein Glückspilz, sondern eine geübte, gewandte Sportlerin; die Hausfrau, die hervorragend kochen, backen und braten kann, wird im allgemeinen nicht davon sprechen, daß ihr ein Gericht„geglückt“ ist, sie beherrscht eben die Kochkunst und verwendet Sorgfalt und all ihr langjährig erworbenes Wissen dabei. Und schließlich braucht diejenige, die„ihr Glück machen“ will: Mut. Manche Menschen erreichen nie das Ziel ihres Lebens, weil sie nichts riskieren, weil sie sich scheuen, über ihren eigenen Schatten zu springen und einige Hemmungen zu überwinden. Es gibt manchmal Situationen, die nur bezwungen werden können, wenn, man einmal alles„auſ eine Karte setzt“. Im entscheidenden Moment dazu den Mut haben, das kann Jahre zermür- bender, ermüdender Arbeit aufwiegen. Das Leben bietet jedem einmal oder auch ein paarmal die Chance, sein Glück zu machen. Für den einen ist es die Möglichkeit, eine große Reise zu tun, für andere, den richtigen Lebenspartner zu finden, für einen dritten der Erfolg und Aufstieg im Beruf. Steht man einmal an so einem Wendepunkt seines Lebens, dann kann es sich zum Guten wenden, wenn man alle Geheimnisse des Glücks einsetzt: sein Selbstvertrauen, alle Fähigkeiten. Wissen und seinen ganzen Mut. W²0.ie olt ist der Mannequin?? Ein junger Verkäufer hatte eine glänzende Idee ‚Mannequin! heißt ursprünglich„Glieder- duppe“, Erst als Charles Frederic Worth zum ersten Mal in Paris lebende Vorführdamen benutzte, wurde das Wort von der Demoi- selle Mannequin'! geboren, den Begriff, den wir heute noch darunter verstehen. Es gab nämlich zu Beginn des 19. Jahrhun- derts noch keine Konfektion; d. h. fertige Kleider waren nicht zu haben. Die Damen suchten sich geschmackvolle Stoffe aus und erklärten an Hand von Zeichnungen ihren Schneiderinnen, wie sie ihre Robe schaffen Sollten. So kam es, daß nur auf Spaziergängen oder Gesellschaften irgendwelche modische Neuheiten zu sehen Waren. Diese wurden dann von den dazumal schon eifrigen Mode- journalisten kopiert und als dernier eri! an- gepriesen. Im Jahre 1820 kommt der junge Worth Als Verkäufer nach Paris, Eine junge Parise- rin, die im selben Kaufhaus Stoffe anzubieten hat, drapiert die Seiden- und Wolltücher derart um sich herum. daß die Kundin bei- nahe schon das fertige Kleid an der Verkäu- fkerin sehen kann. Dies bringt den jungen Worth auf den Gedanken, fertige Kleider den Kundinnen am lebenden Modell vorführen zu lassen. Als Sicherheit dafür, daß ihm keiner die Idee vorwegnimmt, verlobt er sich mit der Pariser Verkäuferin, die später seine Frau wird, und startet bald seine erste Modenschau. Die Pariser Damenwelt ist begeistert, Wäsche und Kleider nicht mehr nur an Gliederpup- pen, sondern an lebenden Wesen bewundern zu können. Aus dem ersten Demoiselle Mannequin ist Madame Worth geworden, und ihr Mann wurde zum bekanntesten Modeschöpfer des Kontinents. Die Kaiserin Eugenie und die Großfürstin von Rußland gehörten zu seinen ständigen Kundinnen, Ganz Paris schwärmte von Worth, und man wer selig, ein Kleid von ihm tragen zu dürfen. Er empfing seine Kundinnen gewöhnlich auf einer Couch liegend. Sie mußten sich vor ihm drehen und wenden, und gefiel ihm die Dame, so war das Kleid bereits am nächsten Jag fertig. Er konnte es sich auch leisten, ebenso oft „Nein“ zu sagen. War er aber in gnädiger Laune, dann sagte er„Ja“, und die Kundin hatte keine Sorgen mehr mit dem Kleid, Er ählte kür sie Stoff und Fagon, und sie hatte sich mit dem abzufinden, was er für sie be- stimmte. Worth, der Erfinder des Mannequins, war auch der erste Schneider, der es Wag te, Pelz mäntel für die Frauen zu empfehlen. Bis da- hin hatten nämlich nur die Kutscher solche getragen.. Kaninchen im Fell Die Technik des Häutens Einem Kaninchen das Fell über die Ohren zu ziehen, ist für den der es zum ersten Male macht, nicht ganz einfach. Darum hier ein paar Worte über die Technik des Häutens: 5 Das Kaninchen wird an den Hinterläufen aufgehängt. Um die Pfoten herum wird das Fell eingeschnitten, und ebenso zwischen den Hinterläufen aufgeschlitzt. Dann zieht man es über die Keulen und den Rücken bis zum Kopf herunter. Die Vorderläufe werden her- ausgezogen, Pfoten und Ohren abgeschnitten. Nach dem Ausnehmen zerlegt man das Kaninchen in Läufe und Rücken, dessen Wir- bel man zwei bis dreimal bricht. Dann wird es gründlich gewaschen und gehäutet. WIII man den etwas weichlichen Charakter des Kaninchenfleisches verändern, es herzhaf- ter machen, kann man es entweder in Butter- milch legen oder sogar einige Tage(zwei bis drei) in eine Essigbeize legen. Danach hat auch der zahmste Stallhase einen würzigen Wild- geschma. Cornelis Nen Zusa; Word Wurd dels Verla Nach Abgel Budd Trürr Word Samm Sein man Patin Uberr anlag Wied Händli Aus E jenes Seine Einfu Zeset⸗ nach Schwe erde 22 Fr und in dei and Freist Kehl Arbei Auswy Perso ter Fe gens Schlee Stoß E nik, G Trieb) gäste Fenste verspe Sarrun- Abronme 5 Bei versor Werke dend ar d 1 In der Nee 5 Südwestdeutsche Rundschau Dr. Sitzler erhält Verdienstkreuz Heidelberg(Up). Bundespräsident Dr. Heuss hat auf Vorschlag des Bundesarbeits- ministers Dr. Friedrich Georg Sitzler anlaß lich seines 70. Geburtstages das Große Ver- dienstkreuz des Verdienstordens der Bundes- republik verliehen. Pr. Sitzler ist Professor an der Universität in Heidelberg und hat Sich große Verdienste um die Schaffung und Entwicklung des deutschen Arbeitsrechtes er- Worben. 5 f DVF empfiehlt Verbot aller Spielbanken Heidelberg(wb/lds). Das generelle Verbot der Zulassung von Spielbanken in Württemberg Baden hat die DVP-Fraktion in emem beim Landtag eingereichten Initiativ- Sesetzentwurf gefordert. Nach dem Entwurf sollen Spielbanken in Württemberg- Baden auch dann nicht zugelassen werden, wenn sie die Voraussetzungen über die Zulassung Sklentlicher Spielbanken nach dem Reichsge- setz aus dem Jahre 1933 epfüllen. Hlumen am Grabe Dr. Unsers Karlsruhe(IWbllds) Der geschäftsfüh- rende Präsident der Lendesbezirks Nord- baden, Wirtschaftsminister Dr. Veit, hat am Srabe des verstorbenen Landesbezirkspräsi- denten Dr. Unser Blumeri niederlegen lassen. Durch den Blumengruß sollte dem Verstorbe- nen der Dank für die müdliche Arbeit im Dienste des Südweststaatgeddankens Abge- stattet werden. Karlsruhe(suck). in Anwesenheit des Stell vertretenden Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden und des derzeitigen Pra- Sidenten des Landesbezi Baden, Wirt- Schaftsminister Dr. 5 Landtagspräsi- Genten Keil sowie des R und der Se- n Hochschule Verpflichtung udtenten statt. 1 1 Immatrikulation an der TH Karlsruhe 5 2 Schwerer Verkehrsunfall bei Gondelsheim Gondelsheim dub), Bei dem Ver- such, einen Lastkraftwagen auf der Bundes- Straße 35 zwischen Bretten und Gondelsheim zu überholen, raste ein Personenwagen in Voller Fahrt auf den Lastwagen. Bei dem Zu- Sammenprall wurde der Fahrer des Perso- nenwꝛagens sofort getötet, während seine Mitfabrenge rau schwere Verletzungen er- litt. Der Buddha aus Peking Pforzheim(Z SEH). In einer Entrostungs- mage wurde ein Buddha abgegeben, der von dem Uberbringer im Schuttfeld auf der Bröt⸗ Unger Trümmerhalde gefunden Worden War. Der 50 em große orientalische Gott stammte aus einem Tempel in Peking und war durch die Vermittlung Sven Hedins, mit dem der Besitzer— ein Pforzheimer Weltrei Zusammengetroffen War, diesem überlassen worden. Vor dem Angriff auf Pforzheim wurde der kostbare Buddha in das Haus eines Edelsteinhändlers an det àußeren Bleichstraße Verlagert, Wo der Sohn des Besitzers Wohnte. Nach dem Angriff fand sich vieles aus dem . abgebrannten Hause wieder ein; nur der Buddha war verschwunden, Er War mit dem Trümmerschutt ins Brötzinger Tal abgefahren worden. Dort wurde er von einem Altmetall Sammler entdeckt, Der Finder hatte geglaubt, ein Buddha sei ein harmloses Zierstück, das Man nur entrosten lassen müsse. Er hatte die tina für Rost gehalten und war reichlich berrascht, als der Besitzer der Entrostungs- nlage, der in dem Buddha seinen alten Besitz jederfand, ihm einen guten Finderlohn aus- jändigte. Eigenartig bleibt, daß der Buddha us Peking nach soviel Irrfahrten wieder in us zurückgekehrt ist, von wo aus Seine Odyssee begann 1 Pforzheim. Das Bündeswirtschaftsmini- Sterium beabsichtigt, Glasschmucksteine vom infuhrzoll zu befreien, Der Entwurf soll den Sesetzgebenden Körperschaften unmittelbar nach Abschluß der gegenwärtigen deutsch- schweizerischen Zollverhandlungen zugeleitet erden. 5 5(wb) Unfälle durch Unwetter 22 Personen durch Glassplitter verletzt Frei burg dwWbylds). Schauerartige Schnee- nd Regenfälle, Stürme und Glatteis haben in den letzten 24 Stunden in Sückwestdeutsch- ad Unfälle verursacht. Auf dem Bahnhof reistett der eingleisigen Rleinbahnstrecke Kehl-Bühl fuhr ein Triebwagen auf einen Arbeiter- und Schülerzug, der gerade auf ein Usweichgleis geschoben werden sollte, 22 Ersonen wurden durch Splitter eingedrück- Fenster verletzt. Der Fahrer des Triebwa- ens erklärte, er habe infolge des Unwetters chlechte Sicht gehabt Nach dem Zusammen- O entstand unter den Fahrgästen eile Pa- i, die dadurch vergrößert wurde, dag im Tiebwagen ein Brand ausbrach. Die Fahr- Säste versuchten, durch die zerbrochenen ensterscheiben ius Freie zu kommen, doch Versperrten die Drähte von drei beim Zu- mmenstoß umgerissenen Licht- und Tele- * Sebiet des Alb- Elektrizitäts- kes dur einen Schneesturm vorüberge- d unkerbrocher, Auf der Geislinger Steige der Verkehr durch Glatteis behindert. der Bahnhofstraße von Veislingen riß ein Ernst a Jugendliche tute teilnehmen. Bade beschuldigt seine eigene Frau Giftmordprozeß begann in Stuttgart Stuttgart GYbIIds). Vor dem Schwur gericht Stuttgart begann die Hauptverhand- zung gegen den 71 Jahre alten Friedrich Bade Aus Kornwestheim, der beschuldigt wird, seine 75 Jahre alte Frau mit einem Kartoffelkäfer- Bekämpfungsmittel vergiftet zu haben. Der Angeklagte bezeichnete sich als un- schuldig und sagte aus, seine Frau habe das Gift selbst eingenommen, weil sie es für Zuk Ker gehalten habe. Infolge ihrer Krankheit sei seine Frau in der letzten Zeit sehr ver- wWirrt gewesen. Einmal sei er dazu gekommen, Als die Frau das Gläschen mit dem Gift vor sich gehabt habe. Auf seine Frage, was sie dam wolle, habe sie ihm geistesabwesend Seantwortet, daß dies guter Zucker sei. Weil sie absolut von diesem Zucher haben wollte, habe er dann zweima! 80 getan, als gebe er ihr das Gift. In Wirklichkeit habe er ihr je- doch nie etwas davon gegeben. Der Sohn des Angekla belastete seinen Vater schwer. Er Sagte als ge aus, er habe Von seinem Zimmer aus beobachtet. Wie sich der Angeklagte abends, wenn er seiner Frau das Essen zu reichen Pflegte immer ängstlich Ulligesehen habe. Der Zeuge erklärte, er habe das Fläschchen mit dem Girt auf dem Nacht- tisch seiner Mutter gesehen. Den Inhalt des Fläschchens habe er für Spiritus gehalten. Dennoch habe er es der Poli 1 zur Unter- suchung gegeben. Bescheid über den Inhalt habe er von dort jedoch erst nach dem Tode seiner Mutter erhalten, Der Sohn des Ange- klagten sagte aus, er sei fest davon über- zeugt, daß sein Vater die Mutter vergiftet Habe. Die Verhandlung wird kortgesetz 3 Al 2 S ner spiel in Urloffen bei O chen Mannschaft zun Geld ausgegeben War. einen Hundertdollarsche Sute Erinnerung zurücklas der Vorsitzende des Fugbalh ren Morgen bereits den standslos bei der Bank hatte, tauchte plötzlich Cha Amerikaners auf und forderte den s rück. Er verschwand jedoch sehr der, als der Vorsitzende die Ge alarmieren wollte. Offenburger Gewerbeschule im Ban Offenburg(lic). Die neue Offenburger Gewerbeschule soll bi F D im Roh- bau erstellt sein, er! at Dr. Joa- umlung. Vom Land Baden wurde ein Zuschuß in Höhe von 50 000 DM bewilligt, weitere 50 000 DAA Wer den bis zum Ende des Haushalfsjahrs er- Wartet. Auf ein Gesuch um Zuschuß erhielt die Kreisverwaltung von der MecCloy-Fonds- Verwaltung einen abschlägigen Bescheid. Lastwagen aus dem Bodensee geborgen Meersburg dwbſilds). In der Nähe von Meersburg wurde ein Lastwagen aus dem Bodensee geborgen, der fast zwei Jahre lang in 32 Meter e auf dem Grund des Sees Sslegen hatte. Der aus Nürtingen stammende Wagen war in der Faschingszeit 1950 von der Fähre Me esburg- Konstanz aus in den See gerollt. weil der Fahrer Vergessen hatte, die Bremsen aizuziehen. Der fast zweijährige Zwafigsaufenthialt unter Wasser hat dem Kraftwagen nur wenig geschadet. Die weiß blau g ene Pritsche ist etwas ange- Srauit, die Eisenteile sind aber Völlig frei von Rost und selbst der Dieselmotor dürfte nach Sründlicher Iperholung wieder laufen. Holzarbeiterstreik in Südbaden Freiburg(swk/apd). Nachdem die bis- Lohnverhandlungen zwischen der sinigung der holz verarbeitenden In- dustrie und der Gewerkschaft in Südbaden zu keiner Einigung geführt haben, fand in Sämtlichen holzver arbeitenden Unternehmen in Freiburg eine Urabstimmung statt. Dabei hat sich die überwiegende Mehrheit der Ar- beitnehmer Tür einen sofortigen Streik ent- Schlossen. Falls nicht in letzter Stunde eine Einigung erzielt Wird, werden in den näch- sten Tagen bereits in ganz Südbaden die in diesem Industriezweig Beschäftigten ihre Ar- beit niederlegen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung um 6 D-Pfennig auf den Tapiklohn. 5 ereus und quer durch Baden Karlsruhe., Die Karlsruher Weinnachts⸗ Ausstellung Unterm Weihnachtsbaum“, dle nach zehntägiger Dauer zu Fnde ing, war mit 21 000 Besuchern und guten Umsätzen der Aussteller eine der erfolgreichsten Aus- stellungen, die in den letzten Jahren in Karls ruhe gezeigt wurden.(Lvyb) Weinheim. In Weinheim an der Berg- Straße findet vom 14 bis 16. Dezember eine Tagung von Sperialisten für die Erforschung der öffentlichen Meinung statt, an der etwa 120 Vertreter westdeutscher Forschungsinsti- . 5(uvrb) Graben. Durch Domkapitular und Prälat Alois Ecktert(Freiburg) wurde das neue ka- tholische Gotteshaus als„ 2 geweiht. 5 1(SH) 1 Der Landesverband Süd- dessen ch mit e Schau erbrachte den Lokale funsschao O Tannenbaum, o Tannenbaum Auf den Plätzen sieht man nun schon die ersten Christbäume, denn Weihnachten ist nicht mehr ferne. Und am abendlichen Fami- lientisch werden bereits eingehende Beratun- Sen abgehalten, wie der diesjährige Weih⸗ nachtsbaum beschaffen sein S011— und was er kosten darf. Ein geeigneter Standort wird bestimmt und das Zimmer ausgemessen, da- mit der Baum auch nicht zu viel Platz ein- nimmt. Eines Tages zieht dann die ganze Familie Jos, um den Christbaum zu Kaufen. Nach einer Stunde ist man noch so Weit Wie zuvor: der eine ist zu dicht, der andere zu dünn, der eine zu klein und der andere zu groß. Vater möchte eine Weißtanne, Mutter eine Rot- tanne, kurzum, man wird sich nicht einig. Wenn es gut geht, findet man im Laufe der nächsten zwei Stunden den richtigen. Der Händler preist seinen„schönsten“ Baum in den höchsten Tönen an und alle sind begei- stert. Ein Frachtenemplar von einem Wein nachtsbaum, leider etwas zu groß. Vater wird ein Stück absägen müssen. Man ist zu müde. noch um den Preis zu feilschen und gewis- Sermäßen erleichtert zieht der Familienvor- stand seinen Geldbeutel. Gemeinsam und voller Stolz Wird der Pyachtbaum nach Hause getragen und in der Veranda aufgestellt oder vor dem Küchen- fenster aufgehängt Die ganze Familie Aber ist Überzeugt, auch in diesem Jahr wieder den schönsten Baum ergattert zu haben. Zum 69. Geburtstag gratulieren wir herzlichſt Frau Karolina Volz, Meersbur⸗ gerſtraße 32. Der Hochbetagten, die ihren Ehrentag in geſundheitlicher und geiſtiger Rüſtigkeit begeht, wünſchen wir einen fried⸗ vollen Lebensabend. 5 . Weihnachtsfrende durch Oſtzonenpakete. Eine beſondere Freude für die in der Oſtzone lebenden Menſchen bringt zum Weih⸗ nachtsfeſt ein Liebesgabenpaket. Neben der Ueberraſchung und Freude, die ſolche Pakete auslöſen, ſind ſie ein lebendiges Zeichen, daß die Brüder und Schweſtern jenſeits des ei⸗ ſernen Vorhangs nicht vergeſſen ſind. Adreſ⸗ ſen von wirklich bedürftigen Perſonen, denen die Pakete direkt zugeſtellt werden können, liegen im Verlag des„Neckar⸗Bote“ auf. 0 Kaninchenzüchter zeigten gute Zuchterfolge. Mit einer guten Zuchtarbeit ſtellten ſich am Sonntag die Kaninchenzüchter Secken⸗ heims einer breiten Oeffentlichkeit vor und konnten durch die errungenen 23 Ehrenpreiſe, 22 erſte Preiſe und 10 zweite, Preiſe, wie auch den guten Beſuch mit dem Erfolg der Ausſtellung beſonders zufrieden ſein. Dem Preisrichter Kühn⸗Bürſtadt wurden 78 Tiere verſchiedener Raſſen vorgeſtellt, der bei der Auswahl des ausgezeichneten Zuchtmaterfals keine leichte Arbeit hatte, zumal die deutſche Rieſenraſſe mit tadelloſen Tieren, darunter mehreres 17⸗Pfünder vertreten waren. Die eindeutigen Beweis, daß die ie inchenzucht auch in Secken⸗ heim eine gule Pflegeſtätte hat und im Be⸗ reich mit zu den führenden Zuchtvereinen zu zählen iſt. Eine gut zuſammengeſtellte Tombola brachte auch den Glücklichen manch ſchönen Gewinn. Die Träger der Ehrenpreiſe bei den ein⸗ zelnen Raſſen ſind: Deutſche Rieſen: Phil. Schmitthäußer, Gg. Schnabel, Herbert Weiß⸗ ling, Karl Schreck, Eugen Bauder, Georg Reinhard, Georg Schreck. Deutſche Rie ſen⸗ ſchecken: Georg Bauer, Emil Mayer, Wel ße Wiener: Karl Weber. Blaue Wiener: Kar! Schreck. Engliſche Schecken und Holländer: Adam Diehm. Gelbſilber: Werner Prag 85 5 Gut gelungenes Feſtbankett beim Brieftaubenverein Luftbote. Gäſte, unter befreundeter denen ſich Vereine mehrere befanden. gut aufgebauten wig Schad, Phil. Gärtner, Wilh. Aufwärtsentwicklung des Vereins ſchönen oft mit kämpfen hatten. Erfolg, wenn auch Nach dem 2. Eine erhebende ſich an. In einem würdigen Ehrungsakt konnten ſodann Ludwig und Jakob Wolf für 40 jährige, und Emil Jakob, Wilhelm Stein und Karl Gärtner Vereinstreue ausgezeichnet für werden. 25 jährige Die Einſatzſtellenleiter Fritz Arnold und 1 Hauck ehrten weiter die Sieger des vergan genen Jahres, Einſatzſtellenmeiſter Heinrich Lohnert⸗Ilvesheim, Karl Bühler⸗Gedächtnis⸗ preis Heimatliebe Friedrichsfeld, Jubilä⸗ umspreis Hermann Möll⸗Seckenheim, Preis von Klagenfurt Raimund Johann⸗Rheinau und Jungflugſiegee Martin Daut⸗Seckenheim. Der zweite Teil des Banketts, muſikaliſch umrahmt von der brachte Liedvorträge von Wilhelm Stein⸗, Tenor und Marion Laugwitz, Sopran. Das Luſtſpiel„Wie es bei Taubenzüchterfamilien zugeht“ brachte in derbkomiſcher Art ein naturgetreues Familienidyll, ausgezeichnet dargeſtellt von Albert Hauck, Martin Daut mit Gattin und Tochter. Peter Münd⸗Mann⸗ heim hielt in witziger Weiſe das Programm zuſammen, das nach der bunten Unterhaltung mit Tanz bis in die frühen Morgenſtunden ausklang.„ 5 Neuer Uberfall auf Taxichauffeur Mennheim dw/ids). Auf einer Aus- fallstrage Mannheims nach Lampertheim wurde bei Nacht eig Uberfall auf einen Taxi- chauffeur verübt. Als der 27 Jahre alte Fahrer seinen Wagen wenden Wollte, Wart ihm einer der beiden Fahrgäste einen Schal um den Hals, würgte ihn und versetzte hm mit einem harfen Gegenstand mehrere Schläge auf den Kopf. Dann fielen die beiden Fahrgäste, bei denen es sich nach Angaben der Polizei wahrscheinlich um Deutsche han- delt, über den Fahrer her und raubten hm seine Brieftæsche. Die Täter konnten uner- Kanmt entkommen. Der Fahrer wurde mit Schweren Verletzungen in das Städt. Kran- kenhaus eingeliefert 25 000 DM in der Südd. Klassenlotterie In der 4. Prämienziehung der 10. Süddeut- schen Klassenlotterie fielen unter anderem die Prämie zu 25 O00 DM auf die Nummer 158 645 und die zwei Prämien von 5000 DW auf die Nummern 73 130 und 218 187.(Ohne Gewähr.) 8 a 0 5 Neue Briefmarken. Noch in diesem Monat wird die Bundespost neue Postwertzeichen herausbringen. Die Ausgabe einer Röntgen-Gedenkmarke ohne Zuschlag zu 30 Pfennig ist für den 10. De- vember vorgesehen. Am 20. Dezember werden 5 Weitere Werte der„Ziffernserie 1951“ erschei- nen: Werte zu 40 Pfennig in violetter und 5 zune Pfennig in dunkelbrauner Farbe.„ .. 2 viel schneller, da das Jahr sich seinem Ende ausrechnen. Verschieben Sie aber, weil in Ihrer Kasse der Weihnachtsgeschenke wegen, die Sie kaufen müssen, gerade Ebbe ist, den voll du Einkauf von Lebensmitteln nicht bis in die Meihnochts vorbereitung ohne Hast und Eiſe 5 Nicht alles auf die letzten Tage 222 8 gut schließenden Dosen aufbewahrt wird. Auch Lebkuchen schmecken bekanntlich bes- ser, wenn sie einige Zeit liegen, weil die Ge- Würze dann besser durchziehen Denken Sie auch daran, alle Zitronen, die Sie jetzt für Salat, Obstsuppen oder ähnliches beim Ro- chen verwenden, fein abzureiben und di Schale in einem Glas mit Zucker aufzuheb Wie oft leiden die Tage vor Weihnachten and auch schon die Adventswochen, die eine Leit der ruhigen Besinnung sein sollen, dar- anter, daß die Hausfrau schon vom ersten Adventsonntag an beginnt, hinter der Zeit Zerzujagen Gewiß vergehen die Tage nun zunelgt. Zudem sind sie bis in die späten Abendstunden angefüllt mit Handarbeiten, Basteleien, Verpacken und langen Uberlegun- Sen, wie man alle Wünsche der Familienmit- Zlieder mit dem vorhandenen Etat abstimmt. Eine ruhige Stunde genauen Planens kann danach viele unnötige Gänge und überflüssige Gedanken ersparen. e Was alles nötig sein wird, um die Familie und den zu erwartenden Besuch gut zu ver- pflegen, das können Sie sich auch schon e tig v am Backen sind, Später Düften, die jetzt Sukkade, Zitrone, Vanille, Und lassen Sie, wenn Si KI ihre schönste Beginn des Feſtbanketts begrüßte der Vorſitzende Ludwig Wolf die zahlreichen Vertreter Sodann nahm Albert Hauck das Wort zu einer ſehr Feſtanſprache, bei der er 1 auf die Entwicklung des Vereins einging. 1 1911 waren es ſechs Männer, die aus Liebe i 1 zum Tier den Verein ins Leben riefen. Lud⸗ 1 Roth, f Karl Sitzler, Wilh. Sponagel, Wilh. Seitz waren die eigentlichen Begründer, während im gleichen Jahr noch Wilh. Raufelder, Gg. Gehr, Ludw. und Jak. Wolf und Jak. Erny zu dem Verein ſtießen. Eine ſehr günſtige wurde ſchlagartig vom Weltkrieg unterbrochen, doch 1919 bereits ging der Flugbetrieb weiter und brachte im Verlauſe der Jahre manch die Mitglieder zeitbedingten Schwierigkeiten zu Weltkrieg konnte der Verein wieder an die unterbro⸗ chene erfolgreiche Entwicklung anſchließen. Totenehrung für die ver⸗ ſtorbenen und gefallenen Mitglieder ſchloß Kapelle Liebenwein, 8 Die Neuordnung in Südwestdeutschland Was wird nun geschehen?— Die Verfahrens- ordnung des Neugliederungsgesetzes Nach dem Volksentscheid über die Neuord- aung der südwestdeutschen Länder erhebt Sich jetzt die Frage nach den staatsrechtlichen Folgen. Gemäß den Bestimmungen des Neu- Sliederungsgesetzes hat nun der Bundesinnen- minister das Abstimmungsergebnis festzustel- len und im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Dies wird aber erst in etwa zwei Wochen der Fall sein. Die Regierungen der drei Länder bilden einen Ministerrat von acht Mitglie- dern, der für den fünften Werktag nach der Veröffentlichung des Abstimmungsergebnisses am Bundesanzeiger einberufen wird. Innerhalb von drei Monaten nach der Volks- abstimmung muß die verfassunggebende . Landes versammlung gewählt werden, also spätestens am 9. März 1952. Diese Verfassung gebende Landes versammlung muß für den sechzehnten Tag nach der Wahl, also späte- stens für den 25. März 1952 einberufen wer- den. Sie wählt wiederum spätestens einen Monat nach ihrer Konstituierung den Mini- sterpräsidenten, also spätestens am 25. April 1952. Innerhalb von zwei Wochen muß dann die Vorläufige Regierung gebildet werden, Also spätestens am 9. Mal 1952. Mit der Bil- dung dieser vorläufigen Regierung, deren Außerster Termin also der 9. Mai 1952 Wäre, werden die drei Länder zu einem Bundesland vereinigt. Dem Ministerrat des Südweststaa- tes Werden vier Vertreter aus Württemberg Baden— von denen zwei aus dem Landesbe- Zzirk Nordbaden stammen müssen— und 32 zwei Vertreter der Länder Baden und Würt⸗ temberg- Hohenzollern angehören. Dieser Mi- nisterrat hat vor allem die Aufgabe, die Wahl ür die verfassunggebende Landesversamm- lung durchzuführen, der er selbst einen Ver- Tassungsentwurf vorlegen kann. Gegen Maß- nahmen der Regierungen und Landtage der Alten Länder kann der Ministerrat Einspruch mit aufschiebender Wirkung erheben, gegen den aber wieder die verfasgunggebende Lan- des versammlung angerufen werden kann. Kommt es auch dann zu keiner Schlichtung, So kann das Bundesverfassungsgericht mit der Sache befaßt werden. Die beteiligten Län- der, deren Regierungen und Landtage zu- nächst weiter bestehen, sind verpflichte“ Tage der Volksabstimmung an alle Maßnah- men zu unterlassen, welche die Vereinigung beeinträchtigen oder das neue Bundesland fwanziell zu sehr verpflichten könnten. Die verfassunggebende Landes versammlung des Südweststaates besteht aus mindestens 120 Abgeordneten, von denen Württemberg- Bedlen mindestens 73, Baden mindestens 23 und Württemberg- Hohenzollern mindestens 22 zu wählen haben, Die Landes versammlung bestimmt den Ministerpräsidenten mit ein- facher Mehrheit. Sie beschließt die Landes- Verfassung, die mit der Verkündung durch die vorläufige Regierung wirksam wird. Sie Wird aber auch möglichst schnell ein„Gesetz über die vorläufige Staatsgewalt“ in dem neuen Bundesland zu erlassen haben, Ob die Verfassunggebende Landésversammlung für eine bestimmte Zeit auch die Befugnisse des ersten Landtags wahrnehmen will, bleibt ih- rer Entscheidung überlassen. Nach dem zwei- ten Neugliederungsgesetz sollte sie diese Auf- gabe übernehmen, doch ist der diese Fr ge betreffende Artikel vom Bundesverfassung gericht für nichtig erklärt worden. Das Ge- setz über die vorläufige Staatsgewalt wird vor allem auch darüber Bestimmungen ent- halten, ob der Ministerpräsident diss übrigen Mitglieder der vorläufigen Regierung selbst ernennt oder ob diese auch von der ver- fassunggebenden Landes versammlung ge- Wählt werden. 5 Die Verfassungen der einzelnen Länder tre- ten spätestens mit der Gültigkeit der Verfas- sung des neuen Bundeslandes außer Kraft. Die verfassunggebende Landes versammlung E an aber für einzelne Vorschriften ande Beimmungen treffen. Das Gesetz über die Vorläufige Staatsgewalt wird auch die Frage entscheiden, wann die Landtage und die Re- Slerungen der bisherigen Länder zu bestehen Aufhören. Alle müssen sich zum neuen Staat bekennen Südbadener zum Ausgang der Volksabstimmung Freiburg dub). Der badische Finanz- minister Dr. Eckert erklärte zum Ausgang der Volksabstimmung, der Aufbau des neuen Staates könne nur gelingen, wenn sich alle zu dem zu schaffenden neuen Staat bekennen und zur Mitarbeit bereit sind. Echte Demo- Kratie fordere diese Einordnung auch von den- jenigen, die diesen Staat nicht gewollt hätten. Es liege nun an der Mehrheit, es der unter- legenen Minderheit nicht zu schwer zu ma- chen. Der Minister forderte die Bevölkerung auf, das Zurückliegende zu vergessen und vor- Wärts zu schauen. Ein ungleicher Kampf ist beendet Der Landesvorsitzende der südbadischen CDU, A. Dichtel, erklärte:„Ein ungleicher Kampf ist beendet“. Mit einer Rechtsver- letzung, die in der deutschen Geschichte einzig dastehe, habe die Stuttgarter Strategie ge- slegt. Statt einer wirklichen Volksabstimmung müt echtem Risiko sei bei der„abgezirkelten Verfahrensweise des zweiten Neugliederungs- gesetzes, geboren in Stuttgart, sankt, ert vom höchsten deutschen Gericht in Karlsruhe, das badische Volk zum Leidwesen eines jeden Demokraten vergewaltigt worden“. Es ist ein Anfang gemacht Der Landesvorsitzende der südbadischen FDP, Oberbürgermeister Dr. P. Wäldin(Lahr), bezeichnete das Ergebnis der Abstimmung als einen Anfang für die Reorganisation in- nerhalb der Bundesrepublik.„Wir haben in Südwestdeutschland tratidionsgemäß den er- sten entscheidenden Schritt getan, und wir hoffen, daß die anderen nachkommen.“ Von den Besiegten müsse erwartet werden, daß sie sich dem Urteilsspruch des Volkes fügen. Der Freiburger Bürgermeister und SPD- Landtagsabgeordnete Fr. Schieler hofft, daß sich auch die Altbadener der Entscheidung des Volkes fügen werden, Die Stimmabgabe für Altbaden ist nach seiner Meinung durch die Erklärung des Erzbischofs von Freiburg und durch die„oft bedauerlichen Methoden des Wahlkampfes durch die Altbadener“, ins- besondere auch durch den Aufruf des Staats- Präsidenten an die Beamten des Landes be- einflußt worden. — Regierungserklärung vor dem Landtag Reaktion der Altbadener verständlich Stuttgart(W /ids). Ministerpräsident Dr. Maier erklärte vor Pressevertretern, die Reaktion der Altbadener auf das Ergebnis der Volksabstimmung im Südwestraum sei ver- ständlich, denn niemand wolle etwas ver- lieren. Dr. Maier sagte, man könne es jedoch nicht zulassen, daß das Bundesgesetz, dessen Rechtswirksamkeit auf Betreiben der südbadi- schen Regierung nach allen Seiten hin unter- sucht und vom Bundesverfassungsgericht be- stätigt worden sei, in seinem Bestand erneut bestritten werde. Auf die Frage, ob Südbaden jetzt noch gegen die Volksabstimmung Rechts- mittel einsetzen könne, antwortete Dr. Maier, es könne sich dabei höchstens um politische Mittel handeln. Der Ministerpräsident dankte der Presse für die nachhaltige Unterstützung im Abstimmungskampf. Ministerpräsident Dr. Maier wird in der Landtagssitzung am Mittwoch eine kurze Re- gierungserklärung abgeben.„ 5 Badische Zentrumspartei gegründet Erste Folge der Volksabstimmung Freiburg dwbſlds) Anhänger der fr heren Badischen Zentrumspartei und jbnsere Gesinnungsfreunde aus Süd- und Nordbaden haben in Freiburg die Bad che Zentrums Partei wieder gegründet. Einer der Initiatoren der Parteigründung ist der Freiburger Prä⸗ lat Dr. Föhr, der früher Vorsitzender der Zadischen Zentrumspartei war. Die Wieder- ründt Badischen Zentrums wird als Folge der gewaltsamen Auslö- Badenerlandes durch die Süd- bezeichnet. 1 Modernes Kunstgewerbe stellt aus Dekorationsstoffe— Plakate— Glas— Krankenhausarchitektur Kunsthandwerkliche Erzeugnisse verschie- dener Sparten werden bis zum 31. Dezember in mehreren Parallelausstellungen zu sehen sein, die im Landesgewerbemuseum Stutt- gart eröffnet wurden. In das Gebiet der Gebrauchsgraphik führt eine Ausstellung von Plakaten ein, die aus drei Wettbewerben hervorgegangen sind. Die Landesgewerbeämter Karlsruhe und Frei- burg überließen den Teilnehmern die Wahl der Motive; der Verkehrsverein Karlsruhe verlangte ein Werbeplakat für die nordbadi- sche Metropole, während die Strumpffabrik Arwa in Backnang ein Damenstrumpf- Werbe- plakat gefordert hatte. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von Plakatentwürfen, bei denen alle Kunstelemente und stile zur Anwendung kamen. Der Bund Deutscher Gebrauchsgraphi- ker will mit dieser Schau auf die Hebung des Niveaus der Plakatwerbung in der Offentlich- keit hinwirken. Margret Hildebrand, seit 1938 Leiterin des Ateliers der Stuttgarter Gardinenfabrik GmbH. in Herrenberg, zeigt eine größere Auswahl gewebter und bedruckter Vorhangstoffe, Tülle und Tapeten. Die Mustergebung ist außer- ordentlich mannigfaltig und reicht von der einfachsten Zeichnung bis zum eigenwilligsten Motiv. Alle Stücke sind zu Gebrauchszwecken geschaffen worden und in engem Kontakt zwischen Atelier und Produktionsstätte ent- standen, Besondere Zusammenstellungen las- sen den Entwicklungsgang eines Musters von der ersten Skizze bis zur Verkaufsware 8 kennen 5 Eine weitere Ausstellung umfaßt schwe⸗ dische und italienische Kunstgläser, die von den Firmen Orrefors(Schweden) und Venini (Murano bei Venedig) gefertigt wurden. Im schwedischen Teil besonders die schwach auchsgläser und die durch echnik und andere Methoden ten Ornamente auf, Die ita- tücke, fast ausschließlich Schmuck- Släser, gehen teils auf ältere Vorbilder zu- rück, teils sind sie originelle Schöpfungen modernster Formbildung und Färbung. Von diesen 5 1. di 7 Und angeka kenhäu- a Städte Aalen, e den Pläner Mit dieser Ausstellung wo ter Anregungen für den Kran- ken Süddeutschland geben. E Aus der Christlichen Well Kirchenkonferenz nimmt Stellung Zur Frage der Kriegsdienstverweigerung Die Firchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der sämtliche deut- schen Landeskirchen in Ost und West ver- treten sind, wird sich auf ihrer Tagung in Berlin-Spandau am 6. Dezember u. a. mit der Frage der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen zu befassen haben. Es handelt sich dabei um eine Stellungnahme zu der Gesetzesvorlage, mit der sich das Bun- desparlament auf Grund des Artikels 4, Ab- satz 3 des Bonner Grundgesetzes beschäfti- gen wird. Zu dieser Vorlage wird ein Votum dier Evangelischen Kirche er Wartet. In diesem Zusammenhang wird sich die Spandeuer Kirchenkenferenz auch mit einem Stwaigen künftigen Wehrdienst der, Pfarrer beschäftigen. Dabei wird die Frage zur De- batte stehen, ob, wie es im zweiten Weltkrieg geschah, die Pfarrer Wehrdienst tun oder ob sie für die Seelsorge in Heimat und Wehr- macht freigestellt werden sollen. Auch die Frage der Wehrmachtsseelsorge in einer et- Waigen künftigen Wehrmacht ist Gegenstand der Beratungen der Spandauer Kirchenkon- ferenz, in der außerdem der Ratsvorsitzende Bischof D. Dibelius über seine Besprechun- gen mit Bundeskanzler Dr. Adenauer und Ministerpräsident Grotewohl ausführlich be- richten wird. Die Tagung des Rates der Evangelischen Eirche in Deutschland, die im Anschluß an die Kirchenkonferenz unter dem Vorsitz von Bischof D. Dibelius am 7. Dezember eben- falls in Spandau stattfindet, wird vor allem die von der HKirchenkonferenz behandelten Fragen aufnehmen und besonders in der Frage der EKriegsdienstverweigerung aus Ge. Wissensgründen zu konkreten Formulierun- gen zu kommen versuchen. Chinesische Mission in Gefahr 300 Priester in chinesischen Gefängnissen Der Herausgeber des„Missionsbulletins“ in Hongkong, Pater Thomas Bauer, erklärte zur Verurteilung der fünf kanadischen Ordens- schwestern, daß zur Zeit 22 katholische Bi- schöfe und etwa 300 chinesische und auslän- dische Priester und Ordensschwestern in den. Gefängnissen des kommunistischen China schmachten. Die rotchinesische Polizei hat 26 Missio mare, darunter drei Bischöfe, in das Gefäng- 0 nis von Tsingtau übergeführt. Alle übrigen auswärtigen Priester und Schwestern wur- den unter Hausarrest gestellt. Von den ver- hafteten Bischöfen gehören zwei der Steyler Missionsgesellschaft an und sind deutscher Nationalität. Es handelt sich um Bischof Karl Weber, der aus der Diözese Speyer stammt 3 und Bischof August Olbert aus der Erzdis- 2zese Freiburg. Das Vorgehen der kommuni- stischen Behörden ist offenbar darauf gerich- tet, alle Oberen und leitenden Persönlich- keiten aus dem Klerus zu entfernen. i Vom Sperrt Handball Einheit Weinheim— SV 07 Seckenheim 814 Wiederum waren die O 7er mit Erſatz ins Birkenauer Tal zu fahren, was ſich auf das ganze Spiel nachteilig aus⸗ wirkte. Trotzdem ſtand des Spiel lange auf des Meſſers Schneide und wurde erſt in den Schlußminuten zugunſten der Platzelf ent⸗ ſchieden. Weinheim ging bald mit 1:0 in Führung, doch Maier ſchaffte poſtwendend den Ausgleich. Dann hatten die Einheimiſchen einige gute Momente und gingen mit 4:1 in Führung. Oeſtreicher und Krämer ver⸗ kürzten zwar wieder auf 4:3, doch konnten die Weinheimer bis zur Pauſe ihre Füh⸗ rung auf 613 ausbauen. 0 Nach dem Seitenwechſel ſtellte Maier auf 6:4. Nun waren die 07er am Drücker, konnten aber trotz Feldüberlegenheit außer mehreren Lattenſchüſſen nichts erreichen. Ein vielleicht entſcheidendes 5. Tor wurde vom Pfeifenmann nicht gegeben. Daddurch waren die 07er etwas deprimiert, was die Wein⸗ heimer prompt ausnützten und mit zwei To⸗ ren in den letzten Minuten den Endſieg ſicherſtellten. Turnen. Tu. 98 Seckenheim ſchlug To. Oberhauſen 251,40: 244,80 Einen intereſſanten Kräftevergleich liefer⸗ ten ſich obenſtehende Turnerriegen am Samstag vor einem ſachkundigem Publikum. Der Sieg Seckenheims war verdient, wenn auch die Gäſte recht oft vom Pech verfolgt waren. Nur am Seitpferd konnten ſie als Sieger hervorgehen, während die 98er ihre Hauptſtärke im Pferdſprung hatten. Der Einzelſieg war Richard Möll nicht zu neh⸗ men, der allein an fünf Geräten die höchſte Wertung erzielte. 8 Ergebnis: 1. To. 98 Seckenheim 251,40 Punkte; 2. Tv. 1900 Oberhauſen 244,80 Punkte. Einzel: Richard Möll(Tv. 98) 37,45 P.; 2. Konrad Machauer(Oberh.) 36,25 Punkte; 3. Fritz Büchner(Tv. 98) 34,15 Punkte.* i Oma, Schwester und Schwägerin Frau EUA EHT Rara geb. Ziener im Alter von 60 Jahren. In tiefer Trauer: Friedrich Ehrhardt Familie Walter Weber i Enkelkind Bernhard 3 i u. An verwandte. dihm Seckenheim, 11. Dez. 1951 Brxeisacherstr. 40 . a 1 Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 14 Uhr vom Trauerhause in Ilvesheim, Pfarrstrage 21 1 aus Statt. 72 langem, Leiden, 1 Strebsames Lehrmädchen für unsere Bügelei 16e per sofort gesucht. mutter, Seckenheimer Landstraße 270. Schlachtschwein zu verkaufen. Hauptstraße 112 Bin beauftragt, trockenes, geschältes Meter- Brennholz (Eiche) Alex. Schmich Landesprodukte Für die Fest- Tage: „ datauuncnreneunen bab Mun — 5 Junge Brat- Gänse Suppenhühner Junghahnen a Feldhasen/ Reh Bestellungen bitte ich schon u verkaufen.— Bestellungen erbeten, f UPPER 1 Färberei KRAMER Kurt Lenz, Wunat i Lohntabeſſen l. 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