Nr. 204 Samstag, 22. Dezember 1951 — Blick in die Welt Kommentare zum Tagesgeschehen Als vor vier Jahren das Kominform gebil- det wurde, setzten dreizehn Delegierte ihren Namenszug unter das Gründungsdokument. Wenn man heute die Frage stellt, was aus diesen Patronen der wichtigsten Organisation des Bolschewismus zur Schaffung einer inter- nationalen Machtsphäre geworden ist, dann ergibt sich eine in mancherlei Hinsicht in- Struktive Antwort. Denn von diesen dreizehn Männern sonnen sich heute nur noch drei in der Gnadensonne des Kreml. Vier der Kominform-Gründer wurden als „Verräter“ ausgestoßen. Gomulka, der ehe- malige Generalsekretär der KP in Polen, und Slansky, der die gleiche Funktion in der Tschechoslowakei innehatte, befinden sich im Gefängnis und harren ihrer Aburteilung. Die beiden anderen„Renegaten“ sind die jugo- slawischen Minister Kardelj und Diilas. Das Schicksal Gomulkas und Slanskys hängt zur Zeit drohend über dem seitherigen General- sekretär der KP in der Slowakei, Bastovansky, der bereits seines Postens enthoben wurde. Anna Pauker, die rumänische Außenministe- Tin, und Farkas, der ungarische Verteidigungs- Minister, werden zwar noch geduldet, haben Aber praktisch jeden Einfluß verloren. Das gleiche gilt für den bulgarischen Ministerprä- Sidenten Tscherwenkoff, der nur noch dem Namen nach regiert, in Wirklichkeit jedoch Kaltgestellt ist; sein Genosse Poptomoff durfte 2wäar in Sofia Vizepremier bleiben, als Außen- minister wurde er vor kurzem abgesetzt. Der zehnte der Kominform-Gründer, Schdanow, ist vor einem Jahr gestorben. Der sowjetische Parteisekretär Malenkowꝛ, der ungarische Er- Ziehungsminister Revay und der polnische Wirtschaftsminister Minc sind also noch die einzig wirklich„Uberlebenden“ des ursprüng- lichen Gremiums des Kominform. An der zweiten Kominform-Ronferenz 1948 in Bukarest nahmen übrigens auch drei Män- ner teil, die inzwischen wieder liquidiert wur- den. Kostoff, der frühere stellvertretende Mi- Nisterpräsident Bulgariens, wurde als„Ver- Sräter“ gehenkt, der polnische Organisations- leiter Berman ausgeschaltet und sein tschechi- scher Kollege Geminder eingesperrt. Kom- munistischer Funktionär zu sein, ist also an- scheinend stets mit lebensgefährlichem Risiko verbunden. . Wenn der Bundestag nach den Weihnachts- ferien wieder zusammentritt, erwartet eine Reihe wichtiger, zum Teil sogar für die Zukunft der Bundesrepublik geradezu epo- chaler Hntscheidungen Den Auftakt bildet die * zweite und dritte Lesung des Schumanplanes am 9. und 10. Februar. Ferner wird dem Ple- num bis spätestens Ende Februar oder An- fkang März das Betriebsverfassungsgesetz vor- gelegt werden können, welches das Mitbe⸗ stimmungsrecht außerhalb des Kohlenberg⸗ baus und der eisenschaffenden Industrie tregeln soll. Um dieselbe Zeit etwa soll der Gesetzentwurf für den allgemeinen Lasten Ausgleich im Parlament eingebracht werden, Nachdem aber schon die Vorbereitungen die- Ser beiden Gesetze in den zuständigen Aus- Schüssen sich über 18 Monate hinzog, steht zu erwarten, daß der endgültigen Entscheidung über sie noch scharfe und weitschweifende Debatten im Bundestag vorausgehen werden. 1 Ebenfalls innerhalb der nächsten drei Mo- nate wird der Bundestag zu der für unsere Zukunft so ungeheuer wichtigen Frage eines deutschen Verteidigungsbeitrages Stellung nehmen müssen. Wie man aus Bonn hört, kann mit der Vorlage des deutsch- alliierten Ihn Neckar-Bote(2. Blatt) Vertragswerkes zur Ablösung des Besatzungs- statuts zusammen mit dem Vertrag über die Aufstellung einer europaischen Armee etw bis zum März gerechnet Werden. Die Verträge sollen bis zu diesem Zeitpunkt unterzeichnet sein, worauf sie dem Bundesrat und Bundes- tag zur Ratifizierung Vorgelegt werden. Daß ihre Diskussion langwierig und temperament- voll sein wird, liegt auf der Hand. * Vor dem Essener Schwurgericht stand ein Manm namens Wilhelm Ulinski aus Gladbeck Dreizehn schwere Körper verletzungen, davon eine mit tödlichem Ausgang, wurden ihm zur Last gelegt. Uber fünfzig Zeugen aus dem Sa nzen Bundesgebiet, manche von ihnen in russischen Gefangenenlagern 2u Krüppeln ge- schlagen, andere heute noch siechend an den Folgen eines schrecklichen Martyriums, waren die Sprecher jener zweitausend Männer, die sich in Sibirien hilflos unter den brutalen Terror eines Lagerführers beugen mußten, der nicht etwa ein Russe, sondern ein Lands mann von ihnen War. Erbarmungslos plünderte Ulinski in dem ihm unterstellten Lager Ancherka die Land- Ser aus; manche Mahlzeit der mehr als kärg- 5 lichen Kost erhielten sie nur, Wwenn sie zuvor den Kapo„schimierten“, Alles, Was irgendwie von Wert war, gelangte durch Erpressungen und Drohungen mit Prügeln in seine Hände. Als selbst den Russen das brutale Treiben Ulinskis zuviel wurde und sie ihn Absetzten, entdeckte man in seinen Kisten zahllose Uhren und Schmuckstücke sowie Geld im Gesamt- betrag von rund 25 000 Mark. Mitunter fand sich aber zuvor doch ein Landser, der den Mut aufbrachte, den KapO zu ermahnen. Einer von ihnen schilderte vor Gericht, wie dieser hohnlachend erwiderte: „in Deutschland wird kein Hahn darnach Krähen, was in Sibirien geschieht.“ Als ein anderer Gefangener sich über Ulinski be- schwerte, wurde er von diesem mit eme Feuerhaken derart zusammengeschlagen, daß er nach zwei Tagen seinen Verletzungen erlag. Jetzt aber bettelte Ulinski vor seinen Rich- tern um Mitleid, da er in der Heimat ein neues, anständiges Leben habe beginnen wol- len. Und in der Tat: sie übten sogar in über- reichlichem Maße Gnade, denn dieser Schuft, der Hunderte und Aberhunderte von deut- schen Soldaten geschunden, bestohlen und nußhandelt hat, bekam lediglich vier Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverlust. Man möge uns nicht unbilliger Kritik an einern Gerichtsurteil Zzeihen, aber für so viel Mit⸗ leid mit einem der übelsten Verbrecher haben Wir kein Verständnis. Fk D6/BHE fordert Suspendierung Kletts Antrag zum Fall Bürkle— Scharfer Angriff gegen Innenminister Ulrich 5 Stuttgart(wb). Die Landtagsfraktion der D/ BHE fordert in einem Antrag an den Landtag die Staatsregierung auf, eine Reihe von Disziplinar- Maßnahmen gegen den Vor- sitzenden und den stellvertretenden Vorsit- zenden des Verwaltungsrates der Städtischen Spar- und Girokasse sowie gegen die Übrigen für die„satzungswidrige Behandlung“ des Bürkle-Kredits verantwortlichen Mitglieder des Verwaltungsrates zu veranlassen. Die Staatsregierung solle ferner dahin wirken, daß auf Grund der eingetretenen Verluste Ersatzansprüche geltend gemacht Werden. Ferner verlangt die DGBHH die Suspen- dierung von Ober bürgermeister Dr. Klett und Bürgermeister Hirn von ihren städtischen Amtern. Die DG /BHE schlägt in ihrem An- trag vor, die Sparxkassenaufsicht im Innen- * Wiriſchaflliches ————— 30 Jahre lang je 2,3 Milliarden DM Der Entwurf des Lastenausgleichsgesetzes 30 Jahre lang sollen nach dem gegenwärtigen Entwurf des Gesetzes für den allgemeinen La- Stenausgleich 2,3 Milliarden DM jährlich aufge- bracht werden, Wie der Vorsitzende des Lasten ausgleichs-Ausschusses des Bundestages, Dr. Jo- hannes Kunze, mitteilte, wird das jährliche Auf- kommen aus der geplanten Vermögensabgabe, der Hypothekengewinnabgabe, der Kreditge- Winnabgabe und der Vermögenssteuer auf 1,860 Milliarden DM geschätzt. Dazu kommen 250 Mil- lionen DM der Gffentlichen Hand für ersparte Fürsorgeleistungen und 190 Millionen DM aus den öffentlichen Haushalten als Teuerungszu- lagen. Mit diesem Geld, das in den Lastenaus- Sleichsfonds fließt, sollen etwa 6 Millionen Ge- schädigte für verlorenen Hausrat und etwa 23 Millionen Deutsche für Vermögensverluste ent- schädigt werden. 5 Einen voraussichtlichen Termin für die Ver- Abschledung des Lastenausgleichsgesetzes konnte Kunze nicht nennen, da die Materie noch viel Schwieriger und komplizierter sei, als ursprüng- lich angenommen werden konnte. Die von Flüchf⸗ Iingskreisen geforderte Steigerung des Aufkom- mens auf etwa 10 Milliarden DM in den ersten drei Jahren durch Vorauszahlungen, hielt Kunze für nicht durchführbar. 5— 7 Arbeiter- Hausbesitzer gegen DGB Auf einer Konferenz von Gewerkschaftsmit- gliedern, die Hausbesitzer, vor allem Miethaus- besitzer sind, und verschiedenen Gewerkschafts- zweigen und politischen Parteien angehören, wurde in Essen die Haltung des DGB gegen- über dem Hausbesitz Kritisiert. Die Ronferenz- teilnehmer protestierten dagegen, daß der Ro- stenausgleich bei den Mieten in der Gewerk- schaftspresse als„Geschenk an den Hausbesitz“ bezeichnet worden sei, obwohl dessen Unrenta- bilität feststehe. Es müsse gerade Aufgabe der Gewerkschaften sein, für Erhaltung des Eigen- tums dler„Kleinen Leute“ zu sorgen, aus denen sich die Hausbesitzer im wesentlichen zusam- mensetzen, Wenn bei den Löhnen und in der gesamten Wirtschaft ein Kostenausgleich voll- zogen werde, sei es sozial ungerecht, diesen dem Hausbesitz zu verweigern. Zur Aktivierung der gewerkschaftlich organisierten Hausbesitzer im Bundesgebiet wurde von der Konferenz ein„Ge Werkschaftlicher Arbeitskreis im Zentralverband der deutschen Haus- und Grundbesitzer“ ge- gründet. ministerium mit der allgemeinen Bankauf⸗ sicht des Finanz ministeriums zu vereinigen und verlangt schließlich Gesetzesänderungen, die sich auf Grund der beim Bürkle-Fall 822 machten Erfahrungen als notwendig oder Zweckmäßig erwiesen hätten. Der Fraktionsvorsitzende der DG/BHE, Dr. Mattes, beschuldigte in einem 13 Seiten um- fassenden Exposé den Ober bürgermeister von Stuttgart, Dr. Klett, als Vorsitzenden des Verwaltungsrates, den Verwaltungsrat der Girokasse selbst und das Innenministerium, sich im Rreditfall Bürkle zu einem„Ronsor- tium des Vertuschens“ zusammengefunden 2 haben. Innenminister Ulrich trage die volle Verantwortung für das Versagen der Staats- Aufsicht im Bürklefall, denn er habe sich um eine Angelegenheit don einmaliger Bedeutung micht ausreichend gekümmert und damit die Sorgfaltspflicht in der Führung der Geschäfte des Innen ministeriums verletzt. Elett bleibt ungerührt Der Ober bürgermeister von Stuttgart, Dr. Arnulf Klett, hat es abgelehnt, zu den von der DG BHE in ihrem Antrag an den Land- tag erhobenen Beschuldigungen und Forde- Tungen im einzelnen Stellung zu nehmen. Dr. Klett sagte, Bürgermeister Hirn und er über- liegen es der Stuttgarter Bürgerschaft, einen Antrag zu beurteilen, der nach Inhalt, Be- gründung, Motiv, Zweck und Wahl des Zeit- Punktes nur allzu durchsichtig sei. Deutsch-dänischer Handelsvertrag Butter und Fleisch gegen deutsche Kohle Ein neuer deutsch-dänischer Handelsvertrag wurde im Phönix-Saal des Hamburger Rat- hauses unterzeichnet. Der Vertrag gilt vom 1. Ja- 5 nuar bis 31. Dezember 1952. Das Abkommen sieht einen Warenaustausch von insgesamt rund einer Milliarde DM vor. Dänemark liefert vor- nehmlich land wirtschaftliche Produkte, während die Bundesrepublik im wesentlichen Industrie- erzeugnisse ausführt. Auch im kommenden Jahr soll der größte Teil des Fleischbedarfs im Bun- desgebiet aus Dänemark gedeckt werden. Im einzelnen sei u. à. die Einfuhr von rund 50 000 bis 60 000 Tonnen Rindfleisch, rund 25 000 Ton- nen Käse, 25 000 bis 30 000 Tonnen Eier und 25 000 bis 30 000 Tonnen Schweinefleisch sowie 15 000 Tonnen Butter vorgesehen, Dänemark ist Vor allem am Import von Kohle und Walzwerk⸗ erzeugnissen interessiert. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Zölle insbesondere für Fleisch bis zum 30. Juni 1952 wegfallen zu lassen. Der Zoll für Hartkäse ist auf 22 Prozent herab- gesetzt worden. 3 a „ Anmeldefrist für Berliner Uraltkonten Der Hauptvorstand des„Bundes der Berliner“ hat beschlossen, mit Rücksicht auf den regeren Geschäftsverkehr in der Vor weihnachtszeit die Frist für die Anmeldung der Uralt-Konten bis zum 15. Januar 1952 zu verlängern. Die Meldun- Sen sind an die Hauptgeschäftsstelle des Bun- des in Bad Wörrishofen zu richten.. Deutsche Erxdölproduktion wird gesteigert Die Förderpläne der deutschen Erdölgesell-⸗ schaften sehen für 1952 eine Steigerung der Pro- duktion auf etwa 1,6 Millionen Tonnen vor. Diese brhöhung soll unter Ausnutzung aller techni- schen und lagerstättenkundlichen Erfahrungen erfolgen. Alle haben darüberhinaus aussichtsreiche Bohrpro- gramme aufgestellt. Die diesjährige Erdölför- derung der Bundesrepublik wird mit 1 360 000 Tonnen angegeben. Dies entspricht einer Stei- serung gegenüber dem Vorjahre um 22 Prozent Farbenfabriken Bayer AG. gegründet Als zweite selbständige Nachfolgegesellschaft des ehemaligen 18 Farbenkonzerns sind in Le- verkusen die„Farbenfabriken Bayer AG., Le- verkusen, gegründet worden. Das Aktienkapital ist zunächst auf 100 000 DM festgesetzt. Eine Er- höhung des Aktienkapitals soll in Kürze erfol- gen, wenn die Vermögenswerte der den Farben- fabriken angeschlossenen Werke der neuen Ge- sellschaft übertragen werden. Die Rapitalerhö- hung wird sich auf mehrere hundert Millionen DM belaufen. Die neu auszugebenden Aktien Sollen dann den früheren IG- Aktionären im N Umtausch gegen die alten Papiere ausgehändigt werden. Zu der neuen Gesellschaft gehören die früheren IG- Unternehmen„Farbenfabriken vor- mals Friedrich Bayer und Co.“ und die„Chemi- 1 schen Fabriken Uerdingen vormals Weiler 1 Meer“ Gegenstand des Unternehmens sind nach der neuen Satzung die Erzeugung und der Ver- trieb von Farben, organischen und anorgani- schen Chemikalien, Pharmazeutischen und po- tographischen Artikeln und sonstigen chemischen Produkten aller Art. 5 Gritzner-Rayser AG. zahlt Dividende Zuf der Hauptversammlung der Gritzner-Rayser A, Karlsruhe- Durlach, wurde der Geschäftsbericht bur das Jahr 1950 Vorgelegt und die Bilanz des leichen Zeitabschnittes genehmigt. Der Gesamt- umsatz zeigt eine erhebliche Steigerung und Aus. Weitung des Exportgeschäftes, Besonders günstig War im Geschäftsjahr 1930 das Nähmaschinenge schalt Zum Ausweis kam ein Reingewinn von 410 210,76 DM, von dem auf das Aktienkapital von 3 115 0 Dar 6 Prozent Dividende gezahlt Werler 5011. 8 8 5 Hauptversammlung bei Schrempp- Print: Auf der Hauptversammlung der Brauerei Schrempp-Printz Ad., Karlsruhe, erstattete der Vorstand Bericht über letzten beiden Ge- r Abschreibunge Copyright by Hamann-Meyerpress durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (6. Fortsetzung) i Den ganzen Nachmittag saß Gert kumner- voll an ihrem Bett und versuchte, Erinnerun- gen an das Leben, das sie an seiner Seite geführt hatte, in ihr zu erwecken. Schließlich og er seine Brieftasche hervor und reichte ihr zwei Photographien. Schau“— sagte er und seine blauen Augen leuchteten, zwei Bilder von unserer Hoch- Zeitsreise. Es ist beinahe zwei Jahre her fahren um ihre Schulte Sind wir kreuz und quer durch Däne- tasche. Er holte ein Dokument hervor, ganz Stolz schien er darauf zu sein, eikrig hielt er ihr den Bogen unter die Augen. 5 „Daran wirst du dich wohl erinnern,“ flüsterte er und diesmal schien er sicher zu Sein, eine ihm vertraute Seite n ihrem Wesen anzuschlagen. f 2 8 Sie betrachtete ruhig das Dokument— ein Trauschein, ausgestellt in Kopenhagen, sie sah ihren Namen und den von Gert, ein feier- liches rotes Siegel zierte das Papier. Wider- Willen stieg in ihr auf. Es bestand also gar kein Zweifel, daß sie mit einem Mann, den Sie nicht liebte und den sie vielleicht nur in einem krüheren Leben geliebt hatte, verhei- ratet war Dieser Mann war ihr heute völlig kremd und gleichgültig und keineswegs auch nur annähernd 80 angenehm die Fichard augen des Polizeiinspektors durchdringend oder der junge Dr. Höst, der so geduldig und unermüdlich ihr zu helfen bemüht war. Ohne Wehmut nahm sie Abschied von Gert, Wange küssen und erklären, daß er ganz be- stimmt morgen wiederkommen würde. Noch am gleichen Abend erschien Polizei inspektor Breslau, um Sheila zu verhören onne Freude lies sie sich von ihm auf die Aber sie konnte ihm nicht mehr erzählen, Der Polizeiinspektor lachte kurz und Höhnisch auf, Sheila dachte daran, daß sie eigentlich der Polizei sagen müßte, daß Ri- chard hier im Krankenhaus gewesen sei, um Sie zu besuchen. Gleichzeitig wußte sie jedoch, daß sie dies verschweigen Wũürde. Diese An- gabe würde der Polizei wohl kaum helfen, derm Richard war ja bereits wieder„über alle Berge“ und— ja und außerdem konnte sie nicht den Menschen, der gut zu ihr gewe- sen War, als sie sich völlig verlassen gefühlt Hatte, verraten. Richard hatte sich einer gro- gen Gefahr ausgesetzt, um mit ein paar Blu- men und ein paar tröstenden Worten bei ihr anfzutauchen e Als Sheilas Blick die Blumen auf ihrem Nachttisch streikte, kühlte sie die harten Huf sich gerichtet daß ich irgendetw- Sie begann ihn zu hassen und künte 1 hilflos einer Qudlerei ausgeliefert. 5 Plötzlich klopfte ne Rrankensch- Este sofort seine großen, fliegende auf der kleinen Karte die an de heftet war Sie versuchte, scheinen, Während sie Für Sheila! Und heut scheint wiede Wie einst, da ich noch K und spürte die Sonne in und in meinem Herze Dann tand ich Dich! In einer Regennacht deutschen Erdöl gesellschaften! Die Wahrheit auf Erden Von Wilhelm Schussen Meer bleibt Meer. Aber der Meerforscher und der Seemann haben ein anderes Bild von ihm als der Landbewobner. Der Sternenhimmel flimmert über uns al- len gleich. Doch der Agypter Ptolemäus sah inn anders als Kepler oder die heutigen Ge- lehrten in den Sternwarten. Die Erde ist die Erde, kreist um dieselbe Sonne. Aber der, der sie zu Fuß umwandert, in der Eisenbahn oder im Flugzeug kennen- lernt, hat eine andere Erde, als der, der nur hundert oder tausend Rilom Weit kommt. Der Botaniker, der Geol ge, der Physiker, der Mathema der Landwirt, jeder hat obwohl es nur eine einzige gibt. Jeder Mensch steht Gott, dem unbegreif- lichen, unfaßbaren gegenüber, glei er es Zzugibt oder nicht. Aber der Gottesge- lehrte, der Gelehrte überhaupt, der Weise, trägt ein anderes Erkennen von ihm in Sich Als der ungelehrte Mensch, bei dem es wie- derum nicht gleichgültig ist, ob er gesund ocler Krank oder presthaft und so weiter ist. Manchmal kommt es einem vor, als ob je- mand von einem Berg herabverkündete: „Seht, so ist die Welt“ und ein anderer Wei- ter unten oder noch weiter oben ihm entgeg- nete:„Nein, so ist sie nicht, denn was ich mit eigenen Augen Sehe, soll mir keiner weg- reden.“ Man kann die Wahrheit auch keinem wWegreden. Schon darum nicht, weil Wir, ohne es zu merken, dem Wesen nach im Grunde alle doch immer dasselbe reden. 0 Weihnacht im amerikanischen Bethlehem Deutsche Herrnhuter siedelten in der Wildnis Posaunenbläser als Retter Heiliger Abend 1741. Uber die Hügelland- schaft Pennsylvanniens peitscht ein eisiger Schneesturm, der eine einsame Blockhütte am Ufer des Lehigh-Flusses fast völlig einge- weht hat. Drinnen sitzt eine Schar bärtiger Männer zusammen, die ihre Gedanken Weh mutvoll in die deutsche Heimat schweifen lassen, in der ihre Familien wohl um die lich- terbestandenen Bäume versammelt sind und in Gedanken jenseits des Ozeans verweilen. Die Männer, die dort in der unerschlosse- nen Wildnis, mehrere Tageritte von Fhila- delphia entfernt, ihren Träumen nachhingen, gehörten zur Sekte der„Mährischen Brüder“ Oder„Herrnhuter“, wie man sie nach dem Landgut ihres Schirmherrn Nikolaus Graf Zinzendorf auch nannte, Sie waren mit ihrem Bischof David Nitschmann ausgezogen, um eine neue Heimat zu suchen, in der sie unan- gefochten leben und auf ihre Weise Gott die- nen konnten. Des Wanderns waren sie müde: man hatte sie um ihres Glaubens willen aus ihrer böhmischen und mährischen Heimat verjagt, und auch in Sachsen, 0 ihnen Graf Zinzendorf auf seinen Besitzungen AsYIl ge- Währte, Waren sie vor kurzem Wieder des Landes verwiesen worden, Nun wollten Sie Versuchen, sich im nordamerikanischen Staat Pennsylvanien eine Bleibe zu schaffen. Die Männer in der von einem Palglicht nur spärlich erhellten Stube stimmten ein Weih- nachtslied an, während aus dem angrenzenden Stall die rasselnden Ketten der paar Stück Nicht alles, was Nadeln trägt, ist eine Janne Eine kleine Naturgeschichte der Weihnachtsbäume Für viele Menschen ist jeder Nadelbaum eine Tanne und erst recht jeder Weihnachts- baum. Und doch haben viele, die voll Stolz eine Doppeltanne“ heimtrugen, nur schlichte Fichten in der Stube gehabt. O Wohl die einzelnen Von denen es in uns ganz Wenige gibt, einanderzuhalten 1 Namen, die bald auf die ein Aridere Art bezogen werden, stark kompliziert. U. Vermerkt, daß die Mmensgebung niclit nur uns 18, dern zum Beisp Vorkotnmt. Es Soll Vers aur Schön nmentit 5 die 182 ucht werden, die lieben Christ- botanisch vorzustellen. Beginnen Wir, 2 nach, mit der Fichte. Man „Rottanne“(nach der rauhen, ruppi- gen und rotgrau gefärbten Rinde und dem Tötlichen Holz), mre Nadeln sind drei- oder cleig und stehen rings um die Zweige. Die Zapfen der Fichte hängen stets nach un- ten an den Zweigen, oft viele beisammen, und fallen auch als Ganzes ab. Die Wuchsform der Fichte ist ebenfalls sehr charakteristisch: Die unteren Aste sind nach unten durchgebogen, das heißt, zuerst abwärts und dann, an den Spitzen, wieder aufwärts gebogen. Im Ge- samteindruck gleicht die Fichte einer schlan- ken Pyramide, die Silhouette ihres Wuchses 5 9 5 regelmäßigen, gleichschenkeligen Drei- Bei der beliebteren und berühmteren Tanne sind die Nadeln in zwei Zeilen an den Zwei- gen angeordnet, sie stehen also wie geschei- telt, Die einzelnen Nadeln sind flach, oben dunkelgrün, zeigen auf der Unterseite zwei weise Streifen und sind an der Spitze einge- kerbt. Die Rinde der Tanne ist glatt und grauweig, weiß ist auch ihr Holz. Diesen Kenn- zeichen verdankt sie den Namen„Weiß- tanne“ Die Tannenzapfen hängen nicht, son- dern stehen aufrecht an den Zweigen, und sie fallen niemals als Ganzes ab, sondern die einzelnen Schuppen zerfallen zur Reifezeit, 50 daß zum Schluß nur noch die nackte Spin- del am Zweige bleibt. Die Tanne ist auch weit weniger regelmäßig und gleichmäßig ge- wachsen als die Fichte, die mittleren und oberen Aste sind meist länger und stärker als Jie unteren und auch nicht bogenförmig wie die der Fichte, sondern stehen waagrecht ab. 70 Wenn man diese Merkmale beachtet, kann 8 5** 8* Lametta, Lametta! Ein Kilometer wiegt 44 Gramm den um die Weihnachtszeit am meisten 4 Dingen gehören die schmalen, glän- inter dem Namen„Lametta“ ange- werden und zum selbstverständlichen Schmuck des Weihnachtsbaumes gehören. ES 1 it sich um ein Erzeugnis aus Kupfer- der ganz dünn gepreßt und auf gal- Wege versilbert oder durch Be- Tarbigen Lacken gefärbt wird. einzelner Lamettafaden soll so fein sein, . t mehr als 0,3 mm breit und 0,007 anach hat man berechnet, daß ettafaden 44 Gramm wiegt. en Metalldraht durch einen durch einen Diamanten zieht, inziges Loch gebohrt wurde, erstellung der erdünnst ö N Material so gut wie ird der zarte Draht ischen zwei Steinwalzen Hattet. en sogenan . Arten der Nadelbäume, berfäden, die zu kleinen Strähnen die Unterscheidung von Tanne und Fichte we- der draußen in der Natur noch auf dem Christbaummarkt nennenswerte Schwierigkei- ten bereiten. Es sei hier noch erwähnt, daß die Tanne in unseren Wäldern viel seltener geworden ist als die Fichte, im Gebirge nicht 50 hoch hinauf gent und größere Anforderun- gen an die Güte des Bodens stellt. Seide 5 gen kommen bei uns 5 noch verschiedene Zierbäume vor 1 in Gärten, und Pa häufig zu f Pekanntesten davon ist Wohl „Silbertanne“, mit welchem N men man meist die Blaufichte bezeichnet, die aukkallend blaugrün gefärbte Nadeln besitzt und deren Heimat Nordamerika ist. Sie weist alle eben geschilderten Merkmale einer Fichte auf und ist darum leicht kenntlich. Ebenfalls aus Nordamerika stammt die wirkliche, aber Viel seltener angepflanzte Silbertanne, und die durch ihren prächtigen Pyramidenwuchs und durch ganz weiße, auf beiden Seiten gleichmäßig sattgrün gefärbte, schmiegsame Nadeln ausgezeichnete Koloradotanne. Klein- asien und der Kaukasus sind die natürliche Heimat der Nordmannstanne, die durch schwarzgräue Rinde und stark glänzende Na- deln gekennzeichnet ist und bei uns auch als Waldbaum angepflanzt wird. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß man vielleicht auch noch die Eibe mit der Tanne verwechseln könnte. Ihre Nadeln sind ganz weich und dünn, viel dunkler ge- färbt als die der Tanne und die im Herbst erscheinenden, mit einer beerenähnlichen, rot gefärbten Samenhülle verschenen Einzel- früchte machen jede Verwechslung wðaohl aus- geschlossen. Die Eibe kommt nur mehr ganz selten wild wachsend vor und bleibt meist Sstrauchförmig. In unseren Parkanlagen und vor allem zur Heckenbildung wird sie häufig angepflanzt. In früheren Zeiten War sie des- wegen von Bedeutung, weil man ihr Holz zur Anfertigung der Armbrüste brauchte. 5 vor dem Fest und Vieh zu vernehmen waren, die mit dieser handvoll Pioniere die Einsamkeit teilten.„Wie in Bethlehem“, drängte es sich da dem Bi- schof auf,„genau so armselig muß es damals gewesen sein, als der Heiland geboren wurde. Wohnung, Stall und Gotteshaus— Alles unter einem Dach“, Bethlehem murmelte er vor sich hin; seine Brüder griffen das Wort auf, und da kam ihnen der Gedanke, daß das doch ein verheißungsvoller Name für die künftige Siedlung wäre. In den nächsten Jahren wuchs um das erste Blockhaus rasch eine blühende Siedlung. Da die Mährischen Brüder getreu ihren Glau- benssätzen ganz ohne Waffen und Schieß- pulver in das unerschlossene Land vorge- drungen waren und niemals Gewalt brauch- ten, hatten sie sich schnell das Vertrauen der Indianer erworben. Alles ging friedlich— nur ein einziges Mal entstand durch irgendein unglückseliges Mißverständnis eine bedroh- liche Situation, und die Rothäute gingen zur Belagerung der Niederlassung über. Wieder War es um die Weihnachtszeit. Würde das Fest des Friedens auch diesmal friedlich fü die Siedlung verlaufen? Das beste würde Wohl sein, so, als ob nichts wäre, an der Aus. Übung ihrer Weihnachtsbräuche festzuhalten Am Heiligen Abend stiegen daher die Fosau. nenbläser auf das Dach des Gemeindehause und bliesen die Weihnachtshymnen in die Nacht, als ob meilenweit kein Feind in de , Und am nächsten Morgen ware die Indianer verschwunden. Aus der Sektenniederlassung wurde in zwe Jahrhunderten eine Stadt von 70 000 Einwoh. nern; die kleine Schar der Mährischen Brü⸗ er wuchs zu einer Glaubensgemeinschaft an die heute etwa 30 000 Mitglieder zählt. Di, riesigen Stahlwerke der„Bethlehem Stee Corporation“ machten die Stadt zu einen Wichtigen Industriezentrum; der Musiklieb der Herrnhuter aber verdankt sie ihre kultu. relle Bedeutung. Denn Bethlehem ist heut die Bachstadt Ame as und feiert seit 3 Jahren in jedem Sommer ein Bachfest, 2 dem Musikfreunde aus allen Teilen der Ver einigten Staaten herbeiströmen. Doch auch zu Weihnachten ist Bethleher ein beliebtes Reiseziel. Schon vi pis zum 2. Januar leuchte allabendlich von einer Bergspitze im Süder der Stadt der 30 Meter hohe„Stern von Beth jchem“ meilenweit in das Land. Im Ge- meindehaus, dem Mittelpunkt des religiösen Lebens der Herrnhuter, ist während der gan- zel Adventszeit die Weihnachtsgrippe ausge- Stellt— eine wundervolle alte Schnitzarbeit. die die Herrnhuter vor 200 Jahren mit aus Deutschland herüberbrachten. Doch auch die meisten Familien haben ihre eigene Rr pe, durch Generationen vererbt manchmal und mit so Viel Figuren, daß ein Sanzes Zimmer dafür ausgeräumt werden muß. Der Nachmittag vor dem Heiligen Abend steht ganz im Zeichen der Kinder. Festlich gekleidet sammeln sie sich in der Zentral- kirche und harren unter Orgelklängen des Augenblicks, in dem weiß gekleidete Frauen mit großen Tabletts das Kirchenschiff ent- langzieben, duftende Lebku chen verteilen und dampfenden Kaffee in Becher schenken. Dann, Wenn wieder Ruhe eingezogen ist, bekommt jedes Kind eine dicke braune Wachskerze. Der Höhepunkt des Festes ist die darauf- folgende Weihnachtsmesse in der Zentral- Kirche, die von dem traditionellen Posaunen- chor eingeleitet wird, dessen Klänge das Häuf- lein der Herrnhuter einst aus Gefahr geret- tet haben. Helle Einderchöre singen die ver- trauten Weisen, und nach der Verlesung der Weihnachtsgeschichte stimmt die ganze Ge- meinde in die Jubelchöre ein. 120 Jahre„Stille Nacht, Heilige Nacht' 1831 erstmals in Deutschland gesungen Die Entstehung 1831 erklang zum erstenmal in Deutschland das Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“, das 13 Jahre vorher in dem österrei- chischen Städtchen Oberndorf entstanden war. 1831 sangen es die Geschwister Strasser auf einer Konzertreise im Leipziger Gewandhaus, das also der Schauplatz der deutschen Urauf- führung des Liedes War, und kurz danach auch in Berlin, Wo es das Lieblingslied des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen Wurde. 1840 erschien es in Deutschland zum erstenmal im Druck und fand nun die Mög- lichkeit weitester Verbreitung. Es kam aus der Stube in die Kirche und nahm seinen Wegs ins Volk und in die Welt. 5 Heute ist kaum noch eine Weihnachtsfeier ohne den Zauber dieses Liedes denkbar. Die missionierten Schwarzen im Afrikanischen Busch singen es ebenso wie die Amerikaner aller Hautfarben, die Franzosen oder die Por- tugiesen. Und doch wird das Lied in diesem Jahr erst 133 Jahre alt. Es macht vielleicht den besonderen Zauber dieses Liedes aus und erklärt das Geheimnis seiner Volkstümlich- bekannten Dorf- er allerdünnsten burg am S regung da des schönsten Weihnachtsliedes men Dorfschulmeisters in Frankfurt ist und Als kostbarer Besitz im Manskopfschen musik historischen Museum aufpewahrt wird. Lange Zeit war die Handschrift im Besitz der Nach- kommen Grubers, die sie 1908 dem Frank- kurter J. Gottlieb, zu dem sie nähere Bezie- Hungen unterhielten, zum Geschenk machten. 1917 wurde sie dann vom Manskopfschen Museum erworben. Auf vier Blättern hat Gruber die vier Stimmen einzeln aufgezeich- net, Sopran, Alt, Tenor und Baß, auf der Rückseite der Sopranstimme ist die Partitur entworfen. Erst der spätere Besitzer in Frank- kurt, J. Gottlieb, hat den Originaltext von J. Mohr hinzugeschrieben. Im Dezember 1818 hatte der Hilfsgeistfliche Mohr von Oberndorf an der Salzach sechs Strophen eines neuen Weihnachtsliedes ent- worfen. Kurz vorher war Hochwasser in die Kirche von Oberndorf eingedrungen und hatte die Orgel unbrauchbar gemacht, s0 daß sie zur Weihnachtsfeier nicht gespielt werden konnte. Der junge Geistliche wußte sich zu helfen— er dichtete den Text eines neuen Weihnachtsliedes„Stille Nacht. heilige Nacht', das der Chor mit Begleitung der Gitarre sin- fehlte noch die Melodie. dem befreunde- ten Franz Xaver ihn um eine passende lisch fein gebildete S iroler Sängerinnen Un zum erstenmal e e eee Von Alfred Leucht, An der Straße steht ein Mann und spielt auf seiner Ziehharmonika. Es ist Weihnachts- zeit. Darum spielt er„Stille Nacht, heilige Nacht“,„O du fröhliche, o du selige“ und „Es ist ein' Ros entsprungen“. Er spielt fast ohne jede Unterbrechung, dabei starrt er ver- loren vor sich hin. Man erkennt nicht, ob seine Gedanken dem Spiele folgen, ob er sich dessen überhaupt bewußt ist. Vor seinen Au- gen hat er eine dunkle Brille und um den linken Rockärmel trägt er die gelbe Binde mit einem Kreuz und drei schwarzen Punk- ten: ein Kriegsblinder also, einer der Arm- sten aus dem Heere der Armen. Und die Menschen gehen an ihm vorbei, achtlos, als sehen sie ihn nicht. hen, die dazu verdammt sind, ewig zu leben, sind hellhörig geworden nach außen; nach innen Aber ha- ein Gesicht besonderer Art, Augen, die mehr und tie sehen, als je ein natür- liches Auge 2⁊zu hen vermag. So wächst in ihnen das Bild einer neuen Welt zusammen, die ganz anders aussieht als jene, um die sie Bre Augen verlieren mußten. Darum pilden je auch so oft kür ihre Umgebung ein un- ösbares Ra 5 Im inne nde steht auch der Mann m der Straße Wie ein Fels im Meer, das an hm empor und dann doch ergebnislos an ibm orbeibrandet und über das die Hänge der ieder wie Vögel hin und her flattern. Sie verlieren sich im Sturme, um doch immer viederzukehren. Irgendwie gehören sie zu dem Manne, passen zu ihm. Sie steigen von num auf, fliegen über die Wellen, unermüd ich, immerzu, immerzu Plötzlich steht ein Fremder neben dem Hanme mit der gelben Armbinde.„Das haben zie nun von dem Schwindel. Und dennoch omisch, nein, verrückt.. dennoch agen Sie mal, Sie sind doch ein armer Teu- el, Sie Wissen, daß Sie es sind, jeder Tag At Sie ihre Armut deutlicher erkennen; Sie ind viel ärmer als ich. Und dennoch, allem zum Trotz spielen Sie diese Lieder, Haben Sie — Manm, ich frage Sie auf Ehre und Gewis- zen, wenn Sie so etwas noch haben haben ie vielleicht schen einmal etwas von dem Frieden auf Erden bemerkt? Ich nicht, Mann, ch nicht.“ Der Blinde tut zunächst so, als merke er nicht, daß diese Worte an ihn gerichtet sind. „lötzlich aber bricht er mitten im Spiele ab. Er wendet sich dem Fremden zu.„Ich kenne Sie nicht, Herr, ich vermag auch nicht. Ihr Gesicht mit äußeren Augen zu betrachten, Aber ich sehe Sie doch ganz deutlich vo stehen. Und ich verstehe Sie. O, ich Verstehe Sie sehr gut. Ich höre den Haß aus Ihrer Stimme. Sie glauben an das Gute nicht Mehr, darum bleibt Ihnen nichts anderes als der Haß. Ja, ich begreife, daß Sie vom Frieden nichts gemerkt haben und auch nie etwaß ken werden, solange Sie nicht der ieb- egnen. Sie werden mich auslachen ich Ihnen sage, daß ich beides ge habe, den Frieden und die Liebe. Und Si Werden es Als Ironie, als Lüge bezeichnen wenn ich Irmen weiter sage, daß es in mir eigentlich erst hell geworden ist, als es drau- gen dimkel wurde.. Sehen Sie, Herr, wenn es jetzt Weihnachten ist, dann müßte jeder- mann etwas von dem Frieden spüren, den ich meine. Vielleicht— ich weiß es nicht, aber ich Wünschte es— sehen Sie das mit den drei Weihnachtsliedern jetzt anders an. Und vieneicht verstehen Sie nun, daß ich damit auch nur helfen will, jedem, in dessen Herz es gunkel ist, jedem, der sich helfen lass Will.“ 5 Wohl kann der Blinde nicht sehen, Wie Seine Worte auf den Fremden Wirken, aber er kühlt ein Unnennbares auf sich zukommen, das ist Wie ein gewaltiger Strom, von dem auch er sich emporheben und weiter tragen läßt; er kann nicht sehen, wie sich das Ge- sicht des anderen verwandelt, wie zuerst ein ungläubiges Staunen in seinen Augen auf- plitzt, ein kleines Licht anzündet. Er sieht auch nicht— und das ist gut se wie der Fremde die Brieftasche zieht. Als er dann einen Geldschein zwischen seinen Fingern spürt, erschrickt und danken will, sagt ha- stig der andere:„Lassen Sie. Wenn einer zu danken hat. so bin ich es. Ieh denke, Wir haben uns verstanden. Das Wort vom Helfen soll mir ein Weihnachtsgeschenk von Ihnen sein, das auch mit Gold nicht aufgewogen werden könnte. Ja, jetzt glaube ich es, ick will es Wenigstens zu glauben versuchen, daß es doch einen Frieden auf Erden gibt. Wir müssen ihn nur in uns selber einlassen, müs- sen bereit sein. Ja, das müssen Wir. Anders kann er niemals zu uns kommen.“ Dann steht der Blinde wieder allein und spielt seine drei Weihnachtslieder wie zuvor. Und doch ist etwas anders geworden. Man- che der Vorübergehenden lauschen wie auf etwas längst Vergessenes und Vergangenes. Sie verhalten den Schritt, ruhen einige Atem- züge lang aus auf den Klängen, Es steigt eine seltsame Wunderwelt aus ihnen empor. Es ist, als schlügen unsichtbare Flammen aus dem Herzen des Blinden, ein Feuer. dessen Funken in die Welt hinausfliegen, um die Botschaft des Heiles für alle Menschen pis an die fernsten Grenzen zu tragen. Auf seine Lippen, die zum ersten Male an die- sem Tage aussprachen, was bisher unbewußt in ihm lebte, drängt sich ein Gebet. da er lautlos immerfort wiederholt:„. mit komme dein Reich mit e eee Rei 8 N Ziehharmonika ein. und tun ein Gleiches, immer größer der Lauschenden, Staunenden den, und bald ist es ein vielstim dessen Lied jauchzend von und kündet, die der ganzen dieser Zeit des Friedens au E o i aus UNSERER HEIMAT Unweit dem bezaubernden Rothenburg über Gem lieblichen Tal der Tauber liegt an der Dreiländerecke Baden- Württemberg- Bayern verträumt und abseits vom großen Lärm des Verkehrs das alte malerische Städtchen Creg- lingen. Schmucke Bauernhäuser spiegeln sich in den Wassern des Baches. Nur eine Kleine Wegstrecke davon entfernt liegt, in einem Stillen Tal eingebettet, zwischen Reben und niedrigem Buschwerk, der Friedhof mit dem alten, gotischen Herrgotts- Kirchlein. Es ist, als Wðäre die Zeit. um das 15. Jahrhundert stehen ge- blieben, wenn man durch die schmale Pforte dieses 1384 bis 1389 erbauten Eirchleins schreitet. Wer ahnt in die- ser einsamen Weltabgeschiedenheit ier eine Stätte, die uns in letzter Vollendung die höchste Offenbarung Teifster Religiosität eines gottbesna- ZJeten Künstlers der ausklingenden Hochgotik erleben läßt? Ein Besu- cher nannte einmal dieses Kirchlein mit Recht den„erlesenen Reliquien- Schrein eines Wunderwerkes be- Schwingter und beseelter Frömmig- keit.“ 5 Mildes und verhaltenes Licht durch- flufet den weihevollen Raum und beseelt die durchgeistigten Gestal- ten, die sich verschlingenden Ran- ken und aufwärts strebenden Fialen des im Mittelschiff freistehenden Marienaltars von Tilman Riemen Schneider. Die Entstehungszeit des Altars fällt in die Jahre 1505 bis 1510, also in eine Zeitepoche, die sehr der unserigen ähnelte, denn gerade lagen die schrecklichsten Jahre der rung Mariens, die aus ihrer Mitte entrückt Wird. Wie prächtig hat Riemenschneider den Apostel Johannes in seiner fast kindlich treuen Andächtigkeit dargestellt, und wie erwar- tungsvoll verfolgen Petrus und Paulus das Geschehen?— Welche groß- artige Raumwirkung erzielt der Künstler durch den mit goti- schen Fenstern durchbroche- nen Hintergrund! 5 Pest- und Hungerepidemien hinter den Menschen. Erschüttert von dem Durchlebten suchten die schwerge- prüften Menschen jener Zeit nach neuen festen geistigen Polen. Johan- nes Reuchlin aus Pforzheim und Erasmus von Rotterdam traten als Prediger eines neuen Humanismus auf und die Erfindung Gutenbergs trat ihren Siegeszug in die Welt an. Die schöpferische Kunst fand in 111 man Riemenschneiders Werken den vollendetsten Interpreten durchgei- stigter Kunst. Die ganze hingebungsvolle, reine Glaubensstärke spätmittelalterlicher Religiosität Wirkt durch den Creg- linger Altar auf den Beschauer. ES ist, als Ob der Raum erfüllt Wäre von dem Wunder sphärischer Musik, die Darbringung im Tempel. Hier erleben wir das weihnachtliche Wunder in epischer Breite. Ruhe und Andacht, Weichheit und Innigkeit, fromme Ergriffenheit und demütige Hinge- bung sprechen aus den Gesichtern und Ge- Riemenſchneider und der Creglinger Marienaltar Ein Wunderwerk beichwingter und beſeelter krömmigkeit— bas weihnachtliche Geschehen in mittelalterlicher Schau fender und klarer das weihnachtliche Ge- ö heimnis darstellen? silbrigen Lindenholzes der Plastiken und das ö J bärden. Riemenschneider ver- zichtet ganz auf zu große Bei- gaben. Um so eindringlicher Wird dadurch die Sprache sei- ner Kunst. Kann man ergrei- uns der Erdennähe entrückt und em- porführt in die Höhen der Verklärung, so un- mittelbar und tief erfaßt uns die Offenbarung dieses Kunstwerkes. Die Offenbarung des Mittelschreins Zartes, leicht ineinanderfließendes Ranken- Zeflecht umgibt den prächtigen Mittelschrein mit den beiden Flügeln. Zierliche Engel tra- gen, schwebend im Raum, die in sich andäch- tig versunkene Gottesmutter bimmelwärts. Okkenbart nicht das verklärte Gesicht Mariens die hohe Reinheit innigen Glaubens?— Spre- chen die feingegliederten gefalteten Hände nicht von der vertrauensvollen Hingabe im Stillen hoffenden Gebet?— Man fühlt, wie die heilige, und doch s0 menschliche Frau im. Raum verklärt schwebt und die Gruppe der Jünger und Apostel erfüllt ist von dem selt- Samen Erlebnis des großen Wunders. Wie ver- Schieden empfnden die Apostel die Verklä- Mittelschreins erscheinen uns wie die leid- erfüllten Menschen des beginnenden 16. Jahr- hunderts. Nirgends eine üppige Fülle der Ge- stalten, wie sie um die Mitte des 15. Jahr- hunderts etwa bei den Nürnberger Meistern auftreten. Tiefe Falten durchfurchen die Apo- stelgesichter; heilger Ernst erfüllt ihre das Wunder der Himmelfahrt verfolgenden Blicke Verhalten sind die Bewegungen. Nur die Fülle der Haupthaare ist allem durchgeistig- ten Realismus fremd und in phantastischer Weise sind die Gewänder gedreht und gewun- den; sie sind gleichsam die materiellen Be- wegungen der frommer Handlung. Darstellung des weihnachtlichen Wunders Ebenso trefflich sind die als Tiefreliefs ge- stalteten vier Flügelbilder: die Verkündigung Maria und Magdalena, Christi Geburt und Traditionelle Dreikönigsspiele im Frankenland Alte Lieder und vererbte Bräuche um die drei Weisen Zu den wenigen Orten des Frankenlandes, in denen in der Zeit zwischen Neujahr und Dreikönig die Dreikönigsbuben umgehen“, zählt, neben Kirchzell bei Amorbach das Porf Hainstadt bei Buchen, sowie Berolzheim, das ebenfalls im Landkreis Buchen liegt. Besonders schön ist das Spiel der Hainstad- ter Dreikönigsbuben. Melchior trägt auf einem langen Stock den goldenen Stern, Herodes und der rußgeschwärzte Kaspar sind mit hölzer- nen Schwingmessern bewaffnet, Wie man sie einst zum Schwingen des Flachses verwen- dete. Kaspar trägt einen Ledergurt um den Leib: mit einem eisernen Kästchen für die Gaben. Mit den Worten„Wir treten ein in dieses Haus und treiben alle bösen Geister Aus“ betreten sie die Wohnung. Dann stellen Sie sich in einer Reihe auf, Kaspar in der Mitte. Sie stellen sich vor und singen dann in einer einprägsamen „Wir heiligen drei Könige von der Mit unserem Stern aus dem Morgenland. Wir gingen alle drei den Berg kinauf, Da schaute Herodes aum Fenster hinaus. der Schluß lautet: 85 wir wünschen der Hausmutter eine goldene übers Jahr einen jungen Sohn,[Fron, wünschen dem Hausvater einen gol- i dienen Tisch len vie nde e eine Kanne voll Wein, abend unsere Mahlaeit sein.“ Easpar sagt: ich ich dir nicht, 1 Melodie ihr uraltes Drei- königslied, das beginnt: göttlichen Hand gelee einen gebratenen Fisch, 0 b Hübe 5 8 „ 5 wurde. Sämtliche Chorwände der alten Nie- weil du der falsche Herodes bist.“ Dann dringt Herodes auf Kaspar ein und„tötet“ ihn mit den Worten:„So stech ich dir auf deine Brust, daß du vor mir sterben mußt.“ Nachdem Kaspar umgefallen ist, ruft ihm Melchior zu:„Steh auf, mein Bruder!“ Dann singen die Könige gemeinsam das Lied„Zu Bethlehem geboren“. In Berolzheim trägt einer der Könige einen Stock mit einem Stern. Der Kaspar hat Ge- sicht und Hände geschwärzt. Die Könige stel- len sich vor mit den Worten:„Wir sind die drei Weisen aus dem Morgenland, und sind gekommen, das Jesuskind anzubeten.“ Sie tun dies kniend mit einem Vaterunser. Das sich anschließende Dreikönigslied beginnt:„Ihr lichte Rot des Föhrenholzes erhöhen die Wir- kung; wir dürfen darum glücklich sein, daß gerade dieses Werk von späteren Ubermalun- gen verschont geblieben ist. 8 Das weihnachtliche Geschehen hat zu jeder 1 Zeit N KNORZER- BAU- PA MANNHEIM- AN DEN PLAN KEN ä Der warme Ton des der Runst Anregungen zu neuen 7 Schöpfungen gegeben. Von den mit- telalterlichen Krippenspielen, die in den Klöstern eine besondere Pflege- stätte hatten, und den kunstgewerb- lichen Weihnachtskrippen Südwest- deutschlands erhielten die Künstler — Maler wie Bildhader— immer wieder Anregungen. Der Weihnachts- 1 kfestkreis, der Zyklus der lebenden 5 Bilder in den Krippenspielen, War besonders geeignet, als Thema für die Gestaltung der gotischen Flügel- Altäre zu dienen. Wie schlicht und doch so eindrucksvoll wirkt in Creg- lingen die Szene im Stall von Beth- jlehem. Die Mutter Gottes kniet be- tend vor dem friedlich ruhenden Knäblein. Riemenschneider hat dar- auf verzichtet, das Christuskind in eine Krippe zu legen, es liegt auf einem Tuch am Boden. Ergriffen steht Josef daneben. Weder Engel, noch Hirten oder Könige umstehen die Geburtsstätte des Welterlösers. Der Beschauer wird durch nichts ab- gelenkt. Dieses Bild hat noch sehr 8 Viel von den ergreifenden Andachts- bildern des 11. und 12. Jahrhunderts, wie sie uns aus der Bodensee- oder Donaugegend bekannt sind. Nachdem schon über 400 Jahre seit f 1 der Entstehung dieses Kunstwerkes 5 1 vergangen sind, wird gegenwärtig Riemenschneiders vielleicht berühm- tester Altar von dem Ulmer Restau- rator Hammer, der auch den Blau-. beurer Hochaltar wiederherstellte, restauriert. Obwohl Landeskonserva- tor Dr. Richard Schmidt feststellte, daß vorerst noch keine Gefahr für das Schnitzwerk bestand, haben Un- tersuchungen doch ergeben, daß große Teile durch Holzwurmbefall und Witterungseinflüsse zermürbt und vermorscht waren. Im Frühjahr 1952 wird dieser herrliche Altar aber Wieder in seiner alten Schönheit im Creglinger Hergottskirchlein aufge- Stellt sein. Theo Stein in —— — —— FE . M 1155„„. 5 N Erinnerungen, die uns durch das Leben begleiten/ Von Liesbeth Schneider Wer könnte sie je vergessen! Waren es doch gerade die Weihnachtsfeste, die das lie- bevolle Verhältnis zwischen den Eltern und uns Kindern noch fester knüpften! Wir waren fünf Nestlinge, zwei Buben und drei Mädels. Wochenlang vor dem Fest war schon ein geheimnisvolles Treiben zu spüren. Jeder wollte nach seiner Eigenart den Eltern eine besonders schöne Gabe auf den Weih- nachtstisch legen und hütete sein Geheimnis vor den anderen. g Die älteste Schwester hatte es am leich testen. Sie verdiente bereits Geld und hatte eine abschließbare Kommode für sich, in der sie die mit Liebe und Verständnis gekauften Weihnachtsgeschenke verwahren konnte. Noch sicherer vor neugierigen Augen waren die Weihnachtsüberraschungen des um zwei Jahre jüngeren Bruders, Als Schüler der Ge- werbeschule lernte er hübsche schmiede- eiserne Leuchter, Bilderrahmen, kleine Wand- lieben drei Herren, wo wollt ihr denn hin?? Nach Bethlehem steht unser Sinn. Ist das Lied verklungen, so schüttelt der Mohr die Kasse, zum Zeichen, daß noch eine Gabe er- wartet wird. 5. 5 Fresken aus dem 14. Jahrhundert Dem Restaurator Manfred Knittel ist es in mehrmonatiger Arbeit gelungen, an den Chor- wänden und in den Chorkappen der St. Mi- chael-Kirche zu Niederrotweil am Kaiserstuhl 2 kunstgeschichtlich hochbedeutende Fresken aus dem 14. Jahrhundert freizulegen und zu 2 konservieren. Anlaß hierzu bot die Verlage- rung des berühmten, dem Meister H. L. zuge- schriebenen„Niederrotweiler Altars“ nach Freiburg, wo er in den letzten Monaten durch Restaurator Paul H. Hübner konserviert derrotweiler Pfarrkirche sind mit Figuren von Heiligen bemalt, darüber in den Chorkappen ist u. a. eine hoheitsvolle Christusgestalt so- Wie St. Michael, der Patron der Kirche, als Drachentöter zu sehen. Die jetzt freigelegten Fresken werden um das Jahr 1350 angesetzt. 8 arme u. a. mehr zu verfertigen, und es war für ihn und für seine Eltern eine besondere Freude, wenn Proben seiner Geschicklichkeit auf dem Gabentisch lagen. 5 Der zweite, wiederum zwei Jahre jüngere Bruder wollte natürlich nicht zurückstehen. Er, der besonders lebhaft war, saß in den Weihnachtswochen stundenlang beim Vater in der Werkstatt und sägte Wie mühselig sind doch Laubsägearbeiten! Bewundernd durfte ich zusehen und das Sägemehl wespusten. Handschuhkasten, Taschentuchkasten. Kra- waättenkasten, einmal sogar ein Wandschränk- chen mit vielen Fächern für Nippessachen entstanden unter den geschickten Fingern „Ist recht“, sagte Mutter, dach werde mal bei sah sie mich augenzwinkernd an. Vergaß er es aber 1 8 5 1 lappen eigentlich noch gut?“„Ich könnt mal wieder einen neuen gebrauchen“, sagte er dann. Glücklich machte ich mich an die Arbeit. f 5 1 Für die Mutter flelen aus der gekauften Baumwolle noch ein paar Topflappen ab. Als ich größer wurde, ging ich natürlich zu kunst- volleren Handarbeiten über aber der Waschlappen aus ungebleichter Baumwolle durfte bis zu Vaters Tode nie auf dem Weih- nachtstisch fehlen„5 Meine sieben Jahre jüngere Schwester, dass Nesthäkchen, erlernte allerhand kindliche Kunstfertigkeiten im Findergarten und brauchte auf diese Weise hinter den großen Geschwistern mit ihren Weihnachtsüberra- schungen nicht zurückzustenen Alle Gaben wurden liebevoll verpackt der Christkind übergeben, um sich dann auf de Gabentisch unter dem Weihnachtsbaum wie der einzufinden.„ Erwartung und Ungeduld ließen uns Mutter kam uns holen:„Eben 8 Christkind da, nun wollen wir Weihnachten feiern!“ Und mit kreudigem Herzklopfen drängten wir in's Nebenzimmer, wo uns Weihnachtsbaum in hellem Lichterglan gegenstrahlte. Der schöne, große, ges- Baum, darunter die kleine Krippe und Josef mit dem Jesuskindlein, gen drei Könige und die Hirte 5 Tieren. 55 „Nun wollen wir singen“, sagte und ein Weihnachtslied nach e klang hinaus in die W Und dann kam das Bes 7 5 Sport Vom einheimiſchen Sport Handball AS Schönau— SV 07 Seckenheim Der zweite Rückſpielſonntag führt die Männer des SV 07 nach Schönau. Das Vorſpiel endete mit einem 12:8⸗Sieg der 07er. Schönau belegt noch immer mit 0:22 Punkten den letzten Tabellenplatz. Papier⸗ mäßig geſehen müßten die 07er Also einen ſicheren Sieg nach Hauſe ſteuern. Die Schö⸗ nauer werden natürlich alle Anſtrengungen machen, zu den erſten Punkten zu kommen. Trotzdem ſollten die 07er, obwohl ſie mit Afachem Erſatz nach Schönau fahren, zwei Punkte als Weihnachtsgeſ chenk mit nach Hauſe bringen. Ein spärliches Oberliga- Programm Süd und West pausieren bis zum 30. Dezember. Der Norden geht ohne Pause in die Rückrunde, doch wurden vom ursprünglichen Plan bereits Wieder zwei Paarungen gestrichen. Die beiden Ersten der Tabelle, Hamburger SV und Holstein Kiel, haben den Vorteil des eigenen Platzes. Ob Bremerhaven 93 bezw. Victoria Hamburg stark genug sind, um die Favoriten gefährden zu können? Meisterschaftsspiele: Südwest; 1. FC Saar- brücken— VfR Frankenthal, FV Engers— Bo- russia Neunkirchen, Eintracht Kreuznach gegen VfR Raiserslautern, FK Pirmasens— SpVgg. Weisenau.— Nord: Hamburger SV— Bremer- haven 93(0:3), Werder Bremen— Arminia Han- nover(3:1), Hannover 96— VfL Osnabrück(1:3). Concordia Hamburg— Eimsbüttel(1:1), Holstein Kiel— Victoria Hamburg(2:0).— Berlin: BSV 92— VfL. Nord, Blauweiß— Minerva 93, Nord- stern Wacker 04, lemannia 90— Tennis- Bo- russia, Westend— Tasmania, Union— Viktoria 39, Spandau— Hertha/ BSC. Freundschaftsspiele: Athletico Bilbao— 1. FG Nürnberg, Tura Ludwigshafen— Vienna Wien, Hessen Kassel— Spogg. Fürth, 1. FC Pforz- Sc Metalac Serajewo(Jugoslawien), 8 N ac Ser 8 NMotor Nordhausen— Göttingen 05. Saarbrücken Will wieder an die Spitze Die Spiele der Oberliga Südwest Der neue Tabellenführer der Oberliga Südwest, Tus Neuendorf, dürfte bereits am kommenden Sonntag von Saarbrücken Wieder abgelöst werden. Die Saarländer empfangen zu Hause den Neuling VR Frankenthal und sollten trotz ersatzgeschwäch- ter Elf zu beiden Punkten kommen und damit die diesmal spielfreie Gauchelelf wieder vom ersten Platz verdrängen. Die Neuendorfer benutzen den Splelfreien Sonntag zu einem EKräftevergleich mit dem Zweitligisten VfL Neuwied. An einem klaren Erfolg der Koblenzer ist dabei nicht zu zweifeln. . drei Weiteren Meisterschaftsspielen mußte der 5 Segen SpVgg. Weisenau. Privatspiele: FER Pirmasens, der als, einzige Mannschaft den 1. F Saarbrücken bisher bezwingen konnte, gegen das Schlußlicht Weisenau klar gewinnen, während m Engers und Kreuznach, wo Borussia Neunkirchen bew. der VfR Kaiserslautern gastieren, keinem der Beteiligten eine Favoriten-Rolle zugebilligt werden Kann. Es spielen: 1, Fe Saarbrücken— VIR Erne tal, FV Engers— Borussia Neunkirchen, Eintracht FK Pirmasens Tura TLudwigshafen— Vienna N VII, l gegen 8 Neuendorf. Kreuznach— VfR Kaiserslautern, Letztes Vorrundenspiel der Amateurliga 5 dem auf den kommenden Sonntag verlegten 5 Splel Phönix Karlsruhe gegen FV Weinheim wer- den die Vorrundenspiele der nordbadischen Ama- leurliga abgeschlossen, Phönix FKarlsruhe startet als Klarer Favorit, doch könnte eine Unterschätzung des Gegners unangenehme Folgen haben. Weinnachtspläne im Fußball V. dalntburg hat àm 23. Deleinber den rs Unter gatte ple 2 Gasg. 9 80 26. Dezem- ich im Purmpergstadion der ASV Dur- Phönix Karlsruhe gegenüber. Am 30. De- ren die Durlacher bei Amieitia Viern- 1. Januar 1952 beim pfälzischen gisten FV Speyer. Den einzigen ausländischer Gegner hat der Vin Mannheim für den ersten ee ee Stastsliga, 5 dem Fe Ser 0 Ver- Hichtet. V Waldhof hat am zweiten Feiertag den n aus Manphbeim, ASV e 26 Hd Spiel gang, Wobel den Spargelstädtern die Rivalität der Karlsruher Vereine zustatten kam. Schwetzingen hat kein einziges Spiel verloren. Als einziger Ver- ein holte Phönix auf eigenem Platz die volle Punkt- zahl, während Daxlanden und Friedrichsfeld zu Hause ohne Niederlage blieben. Auswärts blieben Eirrlach, VfR Pforzheim und Birkenfeld ohne Sieg. Die meisten Niederlagen, nämlich 9, mußte der Neuling Rüppurr einstecken. 410 Tore— davon entfielen auf die Platzvereine 266, auf die besuchen- den Teams 144— wurden in der Vorrunde von 115 Spielern(einschlieglich der vier Eigentorschützen) geschossen. Erfolgreichster Torschütze war der Daxlander Innenstürmer Beck, der allein 17 der 44 Tore seines Vereins erzielte. Hauck und Neubert (Schwetzingen) trafen 14mal, Lichter Fhönid) 122 mal, Brandenburger Hockenheim) IIimal, Kiefer (Rüppurr) und Kühn Maxlanden) je 10mal ins Schwarze. Von den 33 verhängten Elfmetern, da- von allein 7 für Rohrbach, wurden 27 verwandelt. 138 der 208 Punkte wurden von den Platzvereinen und 70 von den besuchenden Mannschaften ge- wonnen. Mühlburgs Handballer prüfen Meister Rot In der nordbadischen Handballverbandsliga sind nur zwel Spiele angesetzt. Von größter Wichtigkeit für die Besetzung des ersten Tabellenplatzes ist dabei der Ausgang des Treffens Mühlburg gegen Rot. Durch die unerwartete Leutershausener Nieder- lage ist Rot bis auf einen Punkt an den Spitzen- reiter herangekommen und würde im Falle eines vollen Erfolges in Mühlburg sogar die Tabellen- führung übernehmen können. Ein Sieg wird aber der TSV- Mannschaft in Müniburg gar nicht leicht Tallen, denn die VIB- Handballer sind augenblicklich in bemerkenswerter Konstitution. Birkenau müßte gegen Weinheim zu Sieg und Punkten kommen. Strenge Prüfungen vor Oslo Offizielle Verpflichtung am 28. Januar Die offizielle Verpflichtung der Olympia-Teil- nehmer wird am 28. Januar 1952 im Anschluß an die letzten Ausscheidungskämpfe der VIII. In- ternationalen Wintersportwoche in Garmisch Partenkirchen erfolgen. Welche werden die 30 Slücklichen sein, die dann vortreten werden? Als gesichert gilt die Teilnahme bisher nur für das Ehepaar Falk und den Eisschnelläufer Me- ding(Köln), den Vierten der Weltrangliste über 10 000 m. Besonders umfangreich sind die Prü- kungen der Skiläufer. DSV- Sportwart Dr. Stober betont, daß dabei besonders die Ergebnisse auf internationalen Feldern von Ausschlag sein wer- den. So werden die Langläufer Andermatt, Ga- stein, Kreuth und Garmisch Partenkirchen 2 bestehen haben. Auch unsere Langläuferinnen haben Aussicht, zum Zuge zu kommen. Die Ab- fahrtsläufer müssen sich in Gsterreich(Lech, Gastein), in der Schweiz(Grindelwald), in Ober- ammergau und Garmisch bewähren, während die Springer nur auf deutschen Schanzen in Oberst- dorf(30. 12.), Füssen 61. 12.) und Garmisch-Par- tenkirchen(I. 1. 51), sowie im Rahmen der VIII. Internationalen Wintersport-Woche ihre Proben haben. Die Bobfahrer sind sich ziemlich im kla- ren; die drei Bob-Besetzungen lassen kaum Ver- änderungen erwarten. Bezüglich der Amateur- frage wurde nochmals herausgestellt, daß man von der absolut reinen Weste bei keinem Olym- Pia- Teilnehmer abweichen werde, ganz gleich, Wie andere Länder diese Frage behandeln, Dies wird besonders bei unseren Eishockeyspielern Akut. berhaupt besteht wegen allzu geringer Chancen keine Neigung, deren Teilnahme in Oslo zu Propagieren. Die erfolgreichsten Sportler 1951 Ehepaar Falk vor Herbert Schade und Herbert Klein Zum ersten Mal wurde von der Sportpresse ein Ehepaar als„Sportler Nr. 1“ gewählt. Ria und Paul Falk, unsere Doppel- Weltmeister auf Schlittschuhen und Rollschuhen, die im Vorjahr noch an viertef Stelle standen, haben den Lang- Sstreckenläufer Herbert Schade und den Welt- rekordschwimmer Herbert Klein 1951 knapp überflügelt. Schade nimmt wie im Vorjahr den zweiten Platz ein, während der Vorjahres-Erste Herbert Klein nun auf Platz 3 erscheint. 329 Sport journalisten aus Süd-, West-, Nord-, Ostdeutschland, Berlin und dem Saargebiet nah- men an der Wahl teil, die seit 1947 alljährlich von der Internationalen Sport korre- sSpondenz durchgeführt wird. Gottfried von Cramm kam 1947 und 1948 auf den ersten Platz, 1949 siegte der Motorradrennfahrer Georg Meier, 1950 unser, Butterfly- Schwimmer Herbert Klein and in der fünften ISK- Abstimmung sind nun Ria und Paul Falk vorne. 5 Jeder an der Wahl teinehmende Sportjourna- list konnte 55 Stimmen abgeben: zehn für den besten(erfolgreichsten) deutschen Sportler, neun kür den zweitbesten, acht für den drittbesten, sieben für den viertbesten, sechs für den fünft⸗ besten usw. Und wie War nun das genaue Er- gebnis? 1. Ria und Paul Falk, Dortmund, Eislauf, Roll- sport, 2479 Stimmen, 2. Herbert Schade, Solin⸗ gen, Leichtathletik, 2257, 3. Herbert Klein, Mün- chen, Schwimmen, 2224, 4. Gottfr. v. Cramm, Hannover, Tennis, 1633, 5. Hein ten Hoff, 5 burg, Boxen, 1444, 6. Wilhelm Herz, e Motorsport, 1174, 7. Ostler und Co., Grainau, Bobsport, 893, 8. Fritz Walter, Kaiserslautern, Fußball, 821, 9. Helmut Bantz, Wuppertal, Tur- nen, 641, 10. Maria Sander-Domagalla, Dins- daken, Leichtathletik, 402. Der erste Platz des Ehepaares Falk wird auch dadurch bestätigt, daß es von 132 von insgesamt 329 abstimmenden Sportiournalisten auf den ersten Platz gesetzt wurde., Schade kam 84 mal, Klein 36mal, von Cramm 29mal, Herz 16mal, ten Hoff 12mal, Fritz Walter und Mal Morlock 32 mal und Otto Schmidt zmal auf Rang 1. Je einmal wurden Bantz, Böhm, Ostler, Aaldering, Posipal, J. Frömming, Dickhut, Freimut Stein und Lena Stumpf auf den ersten Platz gesetzt. Erste internationale Bilanz der deutschen Berufsboxer Ten Hoff hatte die größten Erfolge Die deutschen Berufsboxer sind im ersten Jahr ihrer internationalen Wiederanerkennung, die durch die Aufnahme des Bundes Deutscher Be- rufsboxer(BDB) in die European Boxing Union (EU) erfolgte, nicht nur in vielen internatio- nalen Begegnungen erfolgreich gewesen, sondern haben auch die Verhältnisse im innerdeutschen Sportverkehr wieder ordnen können. Die nach dem Kriege notwendigerweise betriebene„In- zucht“ bei der in einem ständigen Kreislauf je- der gegen jeden kämpfte, hatte in gewisser Hin- sicht ihr Gutes. Sie erhielt die Kampfkraft und gab dem Nachwuchs Gelegenheit, sich bereits vor dem Wiederbeginn der internationalen Be- gegnungen an gebührenden Plätzen einzuordnen. In der Spitze der deutschen Berufsboxer steht der Deutsche und Europameister Hein ten Hoff. Sein internationales Debut als Profi gegen den jetzigen Weltmeister Jersey Joe Walcott brachte ihm zwar eine knappe Niederlage ein, aber durch seine Siege über den amerikanischen Elasse- boxer Gene„Tiger“ Jones und die Erringung der Europameisterschaft von dem Engländer Jack Gardner hat er das meiste internationale Terrain gewonnen. Seine Managerverbindung mit dem Deutsch- Amerikaner Fred Kirsch dürfte ihm unter Umständen die Wege zu einem Kampf um Amerikas zureigene“ Welt meisterschaft ebnen. Das nächste Ziel des langen Hein“ ist die Titel- verteidigung gegen den Belgier Karel Sys, der sich, plötzlich wieder in Europa auftauchend, schnell die Herausforderungsrechte sicherte. Ihm folgen als gleichberechtigte Titelanwärter Heinz Neuhaus und Conny Rux, deren Zukunft im Schwergewicht jedoch noch nicht klar vor zhnen zu liegen scheint.„Ringtank“ Wilson Kohl- brecher wird wohl für N Zeit der lachende Dritte bleiben. Bei den elbe e cler steht seit dem Rücktritt von Run und der Niederlage von Vogt und Sachs der Kieler Rechtsausleger Höpner an der Spitze. Er dürfte jetzt auch für größere in- ternationale Aufgaben reif sein. Seine Ring- schlacht mit dem Berliner Hecht, dem Stretz einst im Mittelgewicht die Tür zuschlug, wird wohl als eine der härtesten in die deutsche Box- Sportgeschichte eingehen. Im Mittelgewicht ist der Meister Peter Müller international am aktivsten gewesen. Die Gebrü- der Stock aus Frankreich, ihre Landsleute La- Burielle, Chambaud und Marcel stehen auf sei- ner Beslegten-Liste. Er wird neben ten Hoff und Rux international am stärksten beachtet. In den folgenden fünf Gewichtsklassen ist es neben den Meistern, die nur zum Teil interna- tional vorwärts gekommen sind, um den Nach- wuchs schwach bestellt. Im Weltergewicht setzt sich allerdings der Noch junge Gustav Scholz an die Spitze, wäh- rend in der ersten und zweiten Gruppe die alten Strategen Schneider, Handtke, Ochsle und Tau- ber den Jungen noch eine Weile den Einbruch in die Phalanx verwehren werden. Im Leicht- gewicht gelang dies bisher nur dem Nachwuchs- mann Gläser, der, von Gustav Eder betreut, schon jetzt hinter dem Meister Häfner ernstlich her ist. Neben dem Meister Demke gibt es im Federgewicht keine erste Gruppe. Das Bantam- gewicht hat mit Langer einen kampfstarken und international versierten Champion, dem Koch mit Abstand folgt. Das Fliegengewicht mit Mei- Ster Tietzsch stagniert und ist überaltert. Sport mit Uberraschungen Wer ist schneller? In Australien wurde jüngst ein Wettrennen zwischen einem Motorboot und einem Flug- zeug ausgetragen. Was glaubst Du, lieber Leser, wer gewann?— Das Motorboot. Die Rennstrecke war nämlich ein Dreieck mit je 1,5 Em Seitenlänge. Auf den Geraden War na- türlich das Flugzeug schneller, dafür mußte es zu um so größeren Kurven an den Ecken ausholen, an denen das Motorboot jedesmal den Vorsprung des Gegners aufholte. Und 80 Sing in der Tat das Schiff als Sieger durchs Ziel. Wenn ein Hubschrauber Fußball spielt. Während eines Fußballkampfes in der 1 zösischen Stadt Ales kreiste ein Hubschrauber über dem Sportplatz, um für eine Firma Re- Kklame zu fliegen. Da schoß plötzlich einer der Verteidiger eine steile Kerze in den Himmel, die der Pilot unfreiwillig— als Kopfball aufnahm. Beinahe aber wäre dieses Experi- ment schief ausgegangen, denn der Hub- Schrauber mußte schleunigst notlanden. Der Fußball hatte den n Setroffen und beschädigt. Gibt es Geheimnisse unter dem Kreml Die Bibliothek Iwans des Schrecklichen— D Sowjets graben nach verborgenen Schätz Moskau(E. B.). Als die Sowjets ihr Führer und Lehrer Lenin nach seinem Tod auf dem Roten Platz in Moskau ein Maus- jleum errichteten, stießen sie während der Bauarbeiten in der Nähe des Senatorentores Auf einen unterirdischen Gang, der sich in an- dere Gänge unter dem Kreml verlor. Die Entdeckung führte dazu, daß die Sowjets d Alten Chroniken der Zaren durchblätterte und darauf erfuhren, daß unter der Zitadell die im 12. Jahrhundert zum Schutz gegen die Angriffe der Tartaren errichtet worden wa ein Netz von Gewölben, Geheimkammern und Gängen bestehe, in dem sich neben vielen Kostbarkeiten aus Gold und Silber Wertvolle Perlen, Gemälde und die berühmte Priva bibliothek Iwans IV. befinden soll, der we⸗ gen seiner furchtbaren Grausamkeit den Be namen„der Schreckliche“ erhalten Hatte. In einer der Chroriken heißt es, daß de Zar im Jahre 1565 den Rigaer Pastor Jo haun Weltermann beauftragte, seine Biblio- thek abzuschätzen und zu ordnen. Nach dem Urteil des sachkundigen Pastors soll diese Bibliothek, die ein Geschenk des Patriarche von Konstantinopel an den 1 des Zaren War, einen ungeheuren Wert gehabt haben. J. a. sollen darin erste Abschr ikten der Werke Ciceros, des Tacitus und des Titus Livius, enthalten gewesen sein. Infolgedessen Wur den seit Jahren die Gänge, Gewölbe unc Eammern planmäßig durchforscht. Zunächst wurde mit diesen außerordentli schwierigen und langwierigen Arbeiten Pro- 5 kessor Steletzkli beauftragt, der sich in erster Linie von den Angaben in den Chroniken lei ten lieg. Die Uberlieferung spricht davon, daß Iwan III., der von 1462 bis 1505 regierte, aus Angst vor den tartarischen Horden seine rei- chen Schätze unter der Erde verbergen lieg, um sie im Falle der Eroberung des Kreml nicht in die Hände der Feinde fallen zu las- Sen. In einer Chronik, die aus dem Jahre 1700 stammt, heißt es, daß der erste Kreml turm deshalb den Namen„Tainik“(Geheim- mis) führe, weil er geheimnisvolle Gänge und Kammern überdecke. Tatsächlich ent- deckte Professor Steletzki unter diesem Turi einen langen Forridor, der in eine Mauer mündete. Da und dort waren auch eiserne Türen zu sehen, die. nicht geöffnet werden konnten. In einem Pariser Bericht, der den Sowie bekannt wurde, wird gesagt, das Napoleon, der bekanntlich 1812 Moskau besetzte, eben- Falls die Geheimkammern des Kreml durch- suchen lieg, weil er glaubte, darin die Schätze der russischen Zaren zu finden, die er im Schloß nicht entdecken konnte. Seine Bemü- hungen zeitigten jedoch! große Brand, der die Stadt fast vernichtete, genaue Nachforschungen unmöglich machte. Interessant ist ein Bericht aus dem Jahre 1724. Darin heißt es, daß damals der Glöcke 1 5 ner der Johanniskirche im Kreml den zu- ständigen Behörden über eine geheime Schatz- kammer berichtete, in der viele Kisten mit Schmucksachen verborgen seien. Auf die Frage, woher er von dieser Kammer wisse,* erklärte er, ein Diener der Schwester Peter des Groben, der Großfürstin Sofia, hätte das Geheimnis verraten. Der Glöckner erbat sich die Erlaubnis, unter dem Kreml nach der Kammer suchen zu dürfen, deren Platz ihm nur ungefähr bekannt war. Man gab ihm auch die Genehmigung und stellte ihm Sol- daten ung Arbeiter zur Verfügung. Der Mann suchte sehr gründlich, fand jedoch nichts. De bat er, direkt unter den Türmen graben zu dürfen. Doch der für den Kreml verant. Wortliche Baumeister erklärte, daß solch Grabungen den ganzen Gebäudekomplex ge- kährden Könnten. Und gerade dieses Gutachten macht auch heute den Sowjets Sorgen. Sie möchten sich gerne in den Besitz der wertvollen Biblio- thek Iwan des Schrecklichen setzen und die verborgenen Gold- und Silberschätze heben. Aber dazu wären umfangreiche Grabungen notwendig. Seit etwa 20 Jahren sind die So Wiets bemüht, die Reichtümer zu finden, von denen die Chroniken und der Volksmund sprechen. Aber bisher hatten sie keinen E. folg. Einige Gelehrte behaupten freilich, daß die Schätze gar nicht mehr existieren, und daß die Bibliothek während des großen Brandes, der im Jahre 1571 Moskau heim suchte— die Stadt erlebte drei Riesenbränd. — vernichtet wurde. Demgegenüber erklären andere, daß die Kremlwerte noch vorhanden sein müssen, da sie tief unter der Zarenburg zuhen. Und so geht also die Suche 8 den heimnisvollen Schätzen weiter. F. M Neckar- Bote, Sddd. Heimatzeitung für Nenne eee zd Umgebung, Verantwortl. Herausgeber: Georg Hardle, Druct und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(inhaben Georg Härdle), Mannheim Seckenbelm, Eernsprecher 47216 Oeschäftsstelle Mannheim; FHolzstrabe S. kerusdreche? ab rg meine 15 00 Nachmittagskonzert 8 16.00 Operettenreigen-. 17.00„Die heiligen drei Nonige v. Voorsselaer“, 5 18. 00 5 N eee D 19. 30 Zu ihrer Unterhaltung 20.05 Das Film-Magazin 21.00 Aus der Welt der Oper 28. 00 5 wrinnerunge Evan 8 5 Ist ein Reis e eihnachtliche instrumental Hörspiel SbDoDEUTScH¹ER RUNDFUNK Radio Stuttgart 528 m— 578 Kfz 8 N FTonzertorchester —— 15.00 Schulfunk: Mozarts sYVm e Nen 5 45 Marktrundschau() 00 Musik, Nachrichten N 00 Volksmusik S 30 Morgengymnastik N 40 Südwestd. 3 8 15 Morgenmusik(W, S) 55 Nachrichten, e .) 2 Seeg se 11. 45 e 1 5 5 12.00 Musik am Mittag(W, S) 12.45 Nachrichten, Wetter W 8 5 13.00 Echo aus Baden W 7 8 2 15.00 Schulfunk(-W˖) 755 5 Aus der Wirtschatt W g pPhonie g-moll 13.10 Werbefunk mit Mausie 70 meinsch 1 17.45 Südwestd. Heimatpost) 18.45 Die Stimme Amerikas 0 19.30 Zum„ 19.50 11 Wetter W, 8 15.30 Heinz-Lucas-Sextett 1 92780 00. 8 e den 28 Dezember 1951 700 Morgenandacht der Brang. 8.0 5 Donnerstag, 155 27. bezember 1951 i* 00 Katholische Morgenandacht 10,15 Schulfunk: Mozarts Sr 5 Phonie g-moll 5 11.15 Lalo: Symphonie espagnole 12.05 Musik am Mittag: Badisches 18. 00 Klänge aus Londen 19.05 Schone Stimmen 5 20.05 Damenwahl! Tanzmusik für 8 unsere Hörerinnen 21.00„Meine Freunde— deine 8 5 Freunde“ 22.10„Der Liebeskalender“ N 22.30 Das Jahr in Kunst und Ws. 5 senschaft e 5 5 23. 15. 2 dein Ergebnis, da den 5 190 Stimmt. Südwestdeutsche Numnmdschau Mittelstandsblock auf Landesebene .(Sk). Unter Leitung des ridlen Vorsitzenden des Württ. Werkstages, Landesinnungsmeister Seeger, Stuttgart-Bad Cannstatt, stattgefun- genen Sitzung des Vorstandes des Württ.-Bad. andwerkstages wurde Handwerkskammer Präsident Sieber-Mannheim zum Präsidenten des Württ.-Bad. Handwerkstages Wiederge- Wählt. i Der Bildung des Deutschen Mittelstands- blockes auf überparteilicher Grundlage, wel cher ein Faktor des politischen Gleichgewichts Werden soll, und als Notwehrmaßnahme von Volksteilen beurteilt werden muß, die in der Gesetzgebung und Verwaltung bisher Weit- Sehend übergangen und vernachlässigt Wor- den sind, wurde allerseits zugestimmt. Auf Grund eines eingehenden Berichtes von Syn- Aikus Metzger- Stuttgart über die Ergebnisse der mit den Spitzenorganisationen der Mittel- tandsblockpartner auf Landesebene(Bauern- Verband und Landesverband der württem⸗ bergischen Haus- und Grundbesitzervereine) Seführten Verhandlungen, denen die Bildung der Landesgruppe Württemberg-Baden des Deutschen Mittelstandsplockes in Form einer Arbeitsgemeinschaft zwischen dem Württ.-Bad. Bauernverband, dem Württ-Bad. Handwerks- tag und dem Landesverband der württem⸗ chlagenen Maßnahmen einstimmig gutgehei- und die aufgestellten Richtlinien über die Zusammenarbeit der Mittelstandsblock- Organisationen auf der Landesebene zur urchsetzung der geistigen Werte und Le- bensrechte des Mittelstandes angenommen. Die drei den Mittelstandsblock zunächst bil- denden Organisationen bezw. Verbände leh- nen es ab, eine neue Organisation oder eine Politische Partei zu bilden. Ihre Aufgabe Shen sie darin, in wirtschaftspolitischer bezw. berufsständischer Hinsicht im Mittelstands- lock eng zusammenzuarbeiten und die be- stehenden politischen Parteien sachlich und Dersönlich stärker zu durchdringen. Der Bil- dung von Stadt- und Land- Kreisgruppen des Deutschen Mittelstandsblocks wurde zuge- Zum Zwecke der Koordinierung der wirt⸗ schafts- und gewerbepolitischen Tätigkeit auf der Landesebene wurde auf Vorschlag des Landesverbandes der Württ. Gewerbe und Handelsvereine in den Württ.-Bad. Hand- Werkstag und zu seinem Stellvertreter Martin Botzenhardt, Schlossermeister in Um- Langen 1 Au, gewählt. 3 Spielbankgeplänkel— und kein Ende . Nunmehr konfessioneller Protest Heidelberg(wk). Wie wir von zustän- Aiger Regierungsseite erfahren, haben die Ver- deeter der Kirchengemeinden in Heidelberg beim Ministerpräsidenten Dr. Maier Ein- Spruch gegen die Anerkennung der Volksbe- krägung in der Spielbankangelegenheit erho- ben. Sie beanstanden die Volksbefragung und behaupten, daß wesentliche Verstöße gegen die Ordnungsmäßigkeit ihrer Durchführung Vorliegen. Der Landesbezirkspräsident, Mini- Ster Dr. Veit, hat eine sofortige Klärung an- geordnet und zu diesem Zweck Beauftragte nach Heidelberg entsandt. Der Landesbezirks- sident wird daher erst nach Vorlage eines erichtes über die getroffenen Feststellun- Zen seine Entscheidung fällen. Sowohl die Heidelberger Bevölkerung als auch darüber hinaus die gesamte Offenflich- keit sieht mit Recht etwas ungeduldig der Be- digung des nunmehr monatelang andauern- den Heidelberger Spielbankgeplänkels ent- gegen. So oder 50. 55 5 Neckarsteinach und Hirschhorn protestieren Heidelberg wb). Die hessischen Ge- meinden Neckarsteinach und Hirschhorn wur- den bisher vom badischen Arbeitsamt in Hei- delberg betreut, da der weitaus größte Teil er Bevölkerung in Baden arbeitet. In der gangenen Woche unterstellte Hessen diese meinden überraschend dem hessischen Ar- eitsamt Erbach. Die Bürgermeister von Schhorn und Neckarsteinach legten sofort chärfsten Protest gegen diese Maßnahme ein. In ihrem Schreiben brachten sie unter ande- n zum Ausdruck, daß durch diese Verfü- ing Bestrebungen der Bevölkerung die Ge- ete um Neckarsteinach und Hirschhorn an den Südweststaat anzuschließen, nur neue Nahrung finden würden. Daraufhin sicherte das hessische Landesarbeitsamt zu, den alten Zustand wieder herzustellen. Lokale Rundschau Tage erwartungsfroher Hoffnung Der Advent— die Zeit der Erwartung nähert ſich ihrem Ende, noch ein letztes Mal flammt am kommenden, dem goldenen Sonn⸗ tag der Adventskranz auf, tröſtliches Zel⸗ chen einer friedvollen Zeit. Haben wir auch die Tage der Erwartung, die doch der Rück⸗ beſinnung ebenſo wie der Vorausſchau auf den wirklichen Sinn des kommenden Feſtes gerichtet ſein ſollen, nützen können? Oder iſt jeder perſönliche Aſpekt in dem Getriebe der Vorbereitung untergegangen? Denn letzt⸗ lich ſollte Weihnachten nicht allein ein gro⸗ ßer Gabentempel ſein, ſondern Verinner⸗ lichung des familiären Zuſammenhalts im Gedenken an die göttliche Familie, die vor vielen Jahren in ärgſter Not der Welt die Erlöſung ſchenken durfte. Denken wir noch daran, wie doch vor nicht allzulanger Zeit die Not ſelbſt mit gierigen Armen nach uns griff, wie oft wir damals dachten, Weih⸗ nachten der Beſinnung und inneren Freude zu widmen. Denn dieſe innere Freude kann auch nicht mit dem lauteſten Rumoren über⸗ tönt, nicht mit den prachtvollſten Ge⸗ ſchenken abgeſtumpft werden, wenn die Seele bei der Freude fehlt, bleibt ſie nichts weiter als Stückwerk. Deshalb heißt es: Freude, die einem liebwerten Menſchen bereitet wer⸗ den foll, mit Bedacht wählen und den in⸗ neren Menſchen auf die Freude ſo einzu⸗ ſtimmen, daß die echten Töne des Herzens, wenn ſie auch durch den Realismus unſerer Zeit tief vergraben, ſcheinen, zum Klingen kommen. Um dahin zu gelangen, bedarf es der ſtillen. Stunde eigener Einkehr, ein Hineinleuchten mit der Weihnachtskerze in die Tiefen unſeres Seins. Dann bricht der Born der echten Freude in uns auf, quillt hinüber zu dem Nächſten aus einem laute⸗ ren Gefühl heraus, und ſchenkt auch ihm mehr, als alle Geſchenke je zu geben ver⸗ mögen, Freude, Friede und Liebe unter dem brennenden Baum, der doch neues Lebens⸗ ſymbol darſtellen ſoll. 5 2 Der„Goldene“ winkt Letzter Sonntag vor dem großen, feſt⸗ lichen Geſchehen, wie könnte er anders als der„Goldene“ heißen, wo die Erwartung der kommenden Feſtivität ſchon über dem ge⸗ ſamten Geſchehen glänzt, wo ein letztes Lichtlein am Adventskranz aufleuchtet und mit frohem Schein der Ablöſung durch den brennenden Baum harrt. So birgt dieſer Sonntag die geſteigerte Fülle der Feſtes⸗ vorfreude in ſich, iſt erfüllt von den Geheim⸗ niſſen, die in jeder Familie ängſtlich ge⸗ hütet werden. Da und dort herrſcht noch geſchäftiges Baſteln und Arbeiten, um letzte Hand anzulegen an die Wunderdinge, die auf dem Weihnachtsgabentiſch prangen ſollen. Die letzten Einkäufe werden noch getätigt, Kleinigkeiten, die Freude bringen ſollen, er⸗ ſtanden, um den Geſchenktiſch zu ergänzen. Die in Vorfreude ſtrahlenden Augen der Kleinſten gewinnen noch eine Nuance an Glanz, wenn ſie ihren Adventskalender überblicken, nur noch ein einziges Fenſter⸗ chen trennt ſie von dem ſehnlich erwünſchten Ereignis, das ſich unauslöſchlich in die Herzen der Kleinen einbrennt. Vereine und Gemeinſchaften begehen mor⸗ gen die erſten größeren Weihnachtsfeiern. Während heute Abend im Vereinshaus durch drei Wohlfahrtsverbände eine Beſcherung der alten und bedürftigen Perſonen durch⸗ geführt wird, ſind es morgen Abend der Turnerbund Jahn im Kaiſerhof und die Rad⸗ fahrergeſellſchaft im Badiſchen Hof, die im familiären Mitgliederkreis Weihnachten feiern. So leuchten morgen vier Adventskerzen an dem grünen Kranz der Hoffnung auf, mögen ſie auch hineinleuchten in unſere Her⸗ zen, daß es in unſerem Inneren Weihnachts⸗ frieden wird und wir Weihnachten mit wirk⸗ lichem Feſtesſinn entgegen gehen. * Kinder brachten Weihnachtsfreude. Vor einem erfreulich großen Kreis Beſuchern feierte geſtern Abend im Vereins⸗ haus unſere Schule Weihnachten. Mit feſt⸗ lichem Singen, Spielen und Muſizieren be⸗ veiteten die Kinder den Beſuchern, unter denen ſich neben der Lehrerſchaft Stadtrat Raufelder, Gemeindeſekretariatsleiter Erny, Pfarrer John und Kaplan Holzhauſer be⸗ fanden, beſinnliche Stunden, überſtrahlt von dem frohen Glanz kindlicher Freude. Rek⸗ tor Schüßler begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und dann boten die Kin⸗ der unter der feinfühlenden Leitung von Hauptlehrer Hohmeiſter ihr Beſtes. Muſi⸗ kaliſche und rezitatoriſche Darbietungen, je⸗ weils tadelsfrei geboten, wechſelten mit den ausgezeichneten Vorträgen des Chores, um nach einem feinen Spiel um die vier Jah⸗ reszeiten auszumünden in dem feinſinnigen Krippenſpiel, das in feſtgefügter Form die Weihnachtslegende wiedergab und ſeine be⸗ ſonders reizvolle Unterſtützung durch den einleitenden Lichtergnng und die muſika⸗ liſche Begleitung am Harmonium. fand. Das ausgezeichnete Programm wird heute Abend bei der Beſcherung der Wohlfahrtsverbände wiederholt und den Beſuchern ſicher viel Freude bringen. ö 0 * Weihnachtsfeier bei der Fußballvereinigung Eine ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier ha⸗ ben auch die Fußballer der Vereinigung für ihre Mitglieder und Freunde vorbereitet Die Feier findet erſtmals in der Turnhalle der 98 er ſtatt und bringt neben beſinnlichen Theaterdarbietungen, Chorvorträgen der Liedertafel, in einem heiteren Programm beſondere Delikateſſen durch Mitwirkung be⸗ kannter kabarettiſtiſcher Kräfte. *. Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern morgen Herr Ernſt Rudolph und Marie geborene Schuhmacher. Den allſeits bekann⸗ ten und beliebten Wirtsleuten der Turn⸗ halle gilt unſer herzlicher Glückwunſch in der Hoffnung auf Geſundheit und Wohl⸗ ergehen eines noch lange währenden, ge⸗ meinſamen Lebensweges. *. 70 Jahre Küferei und Weinhandlung Sponagel. 8 Morgen kann die allſeits bekannte Kü⸗ ferei und Weinhandlung Sponagel auf ein 70 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus klein⸗ ſten Anfängen heraus hat ſich der Familien⸗ betrieb durch ſeine ſtändigen qualitativen betrieb durch ſeine ſtändigen und preislich guten Leiſtungen zu ſeiner heutigen Höhe emporgearbeitet und durch eine ſachkundige Leitung beſondere Wert⸗ ſchätzung erworben. Die Küferei wurde im Jahre 1881 durch Konrad Sponagel in dem jetzt noch benutzten Anweſen gegründet und 1900 durch eine Kelter ergänzt. Bereits 1906 konnte der Betrieb durch eine Bren⸗ nerei erweitert werden. 1920 übernahm Wilhelm Sponagel den Betrieb aus den nimmermüden Händen ſeines Vaters, um ihm 1928 die Weinhandlung anzufügen. 1938 übernahm dann Ernſt Sponagel den Betrieb, um ihn wie ſeine Vorfahren, mit beſonderer Umſicht durch die Klippen der ſchweren Kriegs⸗ und Nachkriegszeit zu ſteuern. Heute nun ſteht der traditionsreiche Fami⸗ lienbetrieb, getragen von dem ſoliden Fach⸗ können, an der Schwelle des achten Jahr⸗ zehnts einer erfolgreichen Entwicklung. Mit von qualitativ dem Wunſche auf das weitere Gedeihen und geſchäftlichen Erfolg verbinden wir unſere herzlichſte Gratulation zum 70. Jubiläum. E Mannheim wb), Eine Kuh raste durch die Mannheimer Innenstadt. Das Tier hatte sich im Schlachthof freigerissen und war ge- Hlüchtet. Schließlich brach die Kuh auf einem Ruinengrundstück in einen Keller ein. Die Feuerwehr holte sie von dort wieder heraus und brachte sie in den Schlachthof zurück. Geld für ehemalige Kriegsgefangene Einlösung von Kriegsgefangenen-Zertifikaten Wie die Landespressestelle Rheinland-Pfalz mitteilte, sind der Landeszentralbank von Rheinland-Pfalz annahernd 18 000 französi- sche Krlegsgefangenen-Zertifikate zugestellt worden, deren Inhaber bisher nicht ermittelt werden konnten. Die Landespressestelle rich- tet daher an alle ehemaligen Kriegsgefange- nen, die sich in französischem Gewahrsam befanden und die noch Anspruch auf einen Arbeitslohn erheben, die Aufforderung, bei der Landeszentralbank von Rheinland-Pfalz in Mainz, Kaiserstraße 52, anzufragen, ob ein Zertifikat für sie vorliegt. In der Anfrage müssen Angaben über die durchlaufenen La- Ser und nach Möglichkeit die Kriegsgefange- nen-Nummer enthalten sein. Es ist zweck- mäßig dieser Anfrage den Entlassungsschein beizufügen, Die Landeszentralbank ist be- auftragt, die Zertifikate einzulösen, Wenn der Gegenwert im Einzelfall 5 DM oder mehr beträgt. Eine weitere Voraussetzung ist, daß der Anspruchsberechtigte seinen Wohnsitz in einem Lande des Bundesgebietes hat. Ehe- maligen Kriegsgefangenen, die sich außerhalb e des Bundesgebietes aufhalten, werden die Zertifikate auf Antrag zugesandt. Wenn die Entlassung vor dem 16. Oktober 1948 er- folgt ist. werden die Zertifikate zum Kurs Von 64,40 Francs für 1 DM eingelöst. Ist die Entlassung nach diesem Datum erfolgt, so Wird die Einlösung zu dem Kurs von 79,10 Frances für 1 DM vorgenommen. Diejenigen Zertifikate, die auf RM- Beträge ausgestellt sind, werden obne Berücksichtigung des Ent- lassungsantrages im Verhältnis 101 auf DM a umgestel“ N N 5 Wieder helle Schaufenster Der württemberg- badische Wirtschafts- aister Veit hat das am 18. Oktober erlassene Verbot der Reklame- und Schaufensterbe- leuchtung in Württemberg-Baden aufgeho. ben. Wie vom Ministerium hierzu erklärt wurde, ist diese Entscheidung als endgültig anzusehen. Man habe sich zu der Aufhebung des Beleuchtungsverbots trotz der anhaltend a 5 5 schlechten Kohlenlage in Ubereinstimmung mit den anderen Ländern der Bundesrepublik entschlossen. Bisher habe Nordrhein- Westfa- len und Niedersachsen das Belesuchtungsver- bot aufgehoben. f„5 8 5 Iflmſchau. 1 Spannende Abenteuer, romantiſche Liebes⸗ 0 geſchichten in einer faſzinierenden Fülle von Farbe, Muſik und Darſtellung, bringt über das Wochenende der amerikaniſche Großfilm „Ali Baba und die vierzig Räuber“. Un⸗ vergeſſen aus der Kinderzeit iſt dieſes Mä chen aus 1001 Nacht, wo die Räuberbande Ali Babas um ein geraubtes Recht kämp⸗ fend, zum Rächer an den Reichen und Ein dringlingen, und Beſchützer der Armen und Unterdrückten wurde und ſchließlich den Sieg ſchehen, angefüllt mit der Farbenpracht der davontrug. In dieſes wildromantiſche orientaliſchen Welt, webt ſich eine Geſchichte der Liebe zwiſchen Ali Baba und einer ge⸗ raubten Prinzeſſin. Nach langen Kämpfen und vielen Abenteuern endlich finden die beiden Liebenden den Weg zueinander un aus dem bewegten exotiſchen Hintergrund löſt ſich das nun gemeinſame Schickſal. Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheke Samstag, 22. und Sonntag, 23. 12 Rathaus⸗Apotheke. Montag, 24. und 0 tag, 25. 12. die Brücken⸗Apotheke. Mittn 26. 12. bis Samstag, 29. 12. Apotheke.„ Das geſtohlene chriſtkind Eine Weihnachtserzählung von Eduard Funk In das zerfurchte Greisenantlitz des sonst S0 Sanftmütigen Pfarrers flammte ein beinahe unchristlicher Zorn, als ihm der Mesner in der Sakristei mit flackernder Stimme berich- tete, das Christkind sei aus der FKrippe ge- stohlen worden. Ob er verrückt geworden Sei, fragte Hochwürden empört. Aber der Mesner versicherte mit einer Armesündermiene, als d ihn selbst ein schlechtes Gewissen drücke, Jas er sich leider nicht getäuscht habe. Wie immer an den Weihnachtstagen habe er an ler Frippe vor dem Hochalts die vier Ker- zen, die zu Häupten und Füßen des W N f die Vie chen setzt, aber Andächtig hielten die Pfarrkinder ihre Ge- sichter zu ihm empor und harrten geduldig der Predigt, die er mit väterlicher Weisheit Sonntag für Sonntag in ihre Seelen goß. Je- doch der alte Pfarrer hob diesmal nicht mit feierlichen, gemessenen Worten an, sondern er breitete weit die Arme, die gichtigen Hände zu Schalen geformt, indes er mit bebenden Lippen der Gemeinde vorwarf, daß aus ihrer Mitte ein unbekannter Verbrecher sich gegen Gott erhoben und das Christkind aus der tr Erippe gestohlen habe. Gleich dem Feuer- n regen von Sodom und Gomorrha 8 lächelte de K d wollte, geradenwegs zur den ein kleiner Bub e Auto zog. Indes er näher des Nachbarn jün, den Platz marschi sten rot und blau Wachserne G Statt Karten. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, sowie für die zahlreichen Kranz und Blumenspenden, die uns beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen Elsa Schmich geb. Vögele zuteil wurden, sage ich auf diesem Wege herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Schulz, sowie der kath. Krankenschwester für die aufopfernde Pflege. In tiefer Trauer: Robert Schmich nebst allen Verwandten Mhm.-Seckenheim, 22. Dez. 1951 7 ͤ v ͤ v v Männergesangverein 1861 Mhm.-Seckenheim Unserem Sangesfreund WILLI DAUB und seiner lieben Braut HELGA zur heutigen Hochzeit die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. Die Sänger. 1 0 Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Wir bitten alle Mitglieder, die Tombolastiftung bis Dienstag, 13 Uhr im „Kaiserhof“ abzugeben. Der Männerchor beteiligt sich morgen Sonntag geschlossen an der Weihnachts- Feier der Fußball-Vereinigung 1898 in der Turnhalle des TV. 98. Sportverein 07 Gusballabtig) Heute Samstag, 13.30 Uhr f 2. Schüler; 14.30 Uhr 1. Schüler; 15.30 Uhr Bqugend geg. Phönix- Mannheim in Seckenseim. Morgen Sonntag 9.30 Uhr Privat; 11 Uhr Gem. Jugend gegen Ladenburg. Handballabteilung: Verbandsspiel gegen ASV. Schönau in Schönau. Beginn 11 Uhr. Abfahrt 9.30 Uhr mit der OEG. ab Rathaus Seckenheim. Fvgg. 1898. Sollten Spenden für den Gabentempel bis nee Abend nicht abgeholt sein, bitten wir unsere verehrten Mitglieder und Freunde, dieselben bis morgen Sonntag früh um 10 Uhr im„Reichsadler“ abzugeben.— Am Dienstag, 25. Dez.(1. Weihnachtsfeiertag) abends 19 Uhr kindet im„Kaiserhof“ die Weihnachtsfeier der Lieder- tafel Seckenheim statt. Die Vereinsleitung bittet alle Mitglieder, sofern möglich, zu zahlreichem Besuch dieser Feier. Turnerbund„Jahn!(Handballabtig.) Morgen Sonntag spielen die beiden Jugendmannschaften in Edingen. Aufstellungen, Abfahrt und Spielbeginn im Lokal ersichtlich. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Jann 8 den 23. Dezember 1951: 4. Advent 9.15 Uhr Hauptgottesdienst Diakon Hoppe) 14.30 Uhr Weihnachtsfeier des Kindergottesdienstes 17.00 Uhr Weihnachtsfeier des Kindergartens a 5 den 24. Dezember 1951: Heiliger Abend 9 138 Uhr Christvesper g a e den 25. Dezember 1951: 1. Weihnachtsfeiertag 9.15 Uhr Festgottesdienst mit hl. Abendmahl(Pfr. John) Kollekte für die Anstalten der Rettung gefährdeter Kinder. Mittwoch, den 26. Dezember 1951; 2. Weihnachtsfeiertag. 95 Unr Hauptgottesdienst. Roesinger) l Eintritt: DM. 1.20 Am 1. Weihnachtsfeiertag, 19.00 Uhr 5 ff Ii der Sängerbund seine Weihnachtsfeier im Saale des Vereinshauses mit der grogen Schauspiel-Oper ff Preciosa Musik von Karl Maria von Weber Außer den Spielern wirken mit: Bauern und Jigeunerchor Das Ballett des SV. O unt. Leitung v. Frau Amberger Musil Hapelle, unter Leitung von Walter Diet [Wegen der Theater-Aufführung fällt die Tombola weg. Saalöffnung:: 18 Uhr 1 Alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins sind herzlichst dazu eingeladen. Der Vorstand. IIuiumumummummumummmunmmumunmmmmmmmununmummm; empfehle in bester Qualität: 1881 1951 Kirschwasser/ Zwetschgen wasser Weinbrand/ Liköre Weine/ Schaumweine Wermut/ Südweine ERNST SPGONASEL Köferei, Brennerei, Kelterei u. Weinhandlung Sasbacherstraße! — N„ N 14 2 i n N S. e ooo o(((( Sooo YTD 2 22 N Fußball-Vereinigung 1898 e. V., Mhm.-Seckenheim Zu der morgen Sonntag, 23. Dezember, 19 Uhr in der Turnhalle des TV. 98 Seckenheim stattfindenden Weihnachts-Feier laden wir unsere Mitglieder sowie alle Freunde und Gönner unseres Vereins herzl. ein. Der Vorstand. Ihre 5 festlags-Getränke — kaufen Sie preiswert und gut Verkaufsstelle: ELISABETH BUHLER Hauptstraße 90(OEG.- Haltestelle). Turnverein 1898 Mannheim Seckenbeim. Dienstag, den 25. Dezember um 19.30 Uhr kindet in der„Turnhalle“ unsere diesjährige WEIHNM ACHT FEIERN statt. Wir laden i822 unsere Mitglieder nebst Angehörigen herzlichst ein. Der Turnrat. „Liedertafel“ Mannheim-Seckenheim. Wir laden hiermit alle unsere Mitglieder, Freunde und Gönner unseres Vereins zur Weihnachts-Feier am 1. Weihnachtsfeiertag, 19 Uhr in den„Kaiserhof“ freundlichst ein. Theater- Aufführung. N Darbietung/ Tombola. Der Vorstand. NB. Es werden alle Damen, die gesonnen sind, sich bei unserer Fahnenweihe den Festdamen anzuschließen, auf Freitag, 28. Dezember, 20 Uhr in den KAILSERTHIOF zur Besprechung eingeladen. N Als schönes Vell aaclitogeoclienle empfehle: , Du Eigaurren in Geschenſcpactungen e Zigareiten Pfeifen Jabake Pfeifen auer Art Zigarrenhaus Hartmann Hauptstraße 157 1 N 71 0 2 N 0 Frou Dorothed Rombe Zum Weihnachts-Fest Mannheim, Friedr.-Ebertstr. 51 g (Nähe Ebertbrücke) seit 1930 als empfehle: Eheanbahnungs- Institut f. Ehe- suchende aller Kreise ein Begriff. Elternbesuche angenehm. Sprechzeit tägl. auch sonntags, auß. montags. Auskunft kosten-— los. Weihnachten und Neujahr Blütenmehl geschlossen. Schlachtgeflügel (Enten und Hahnen) Einfach möbliertes Fadfahrer-Gesellschaft 1901/ Mhm.-Seckenheim Wir laden unsere Mitglieder sowie deren Angehörigen zu einer kleinen 1 anläßlich des 50 fahr. Bestehens unserer Gesellschaft morgen Sonntag, 23. Dezember, 19.30 Uhr im 1 des„Badischen Hof“ freundlichst ein. Der Vorstand. Mit dieser Feier ist noch eine Weihnachts- Feier mit unterhaltendem Programm verknüpft. Nylon- und Perlonstrümpfe sind Wertvolle Geschenke, die immer Willkommen sind. Sroße Auswahl auch in: Kinder- und Damen-Wollstrümpfe Damen- Sportstrümpfe, lang, gemustert Herren- Socken und Taschentücher RICHARD RALL WWe. Textilwaren Kehlerstraßge 2 Am Montag(hl. Abend) 14.00 Uhr Seschäffsschſuß. 4 a immer zu vermieten. 8 Zähringerstraße 83, II. St. Prafetisch denken Hausmacher Fieudeln Landesprodukte Alex., Schmich, Schunie schenken Acker, is ur zu verpachten. Zu erfr. in der Geschäftsst. d. Bl. auf der Hochstätt Zi ver haufen: Ein Posten Dienstag. 25. Dezember 1951(1. Weihnachtsfeiertag) 19.30 ur kindet im Vereinslokal„ZUM LOWEN“ 8 f unsere diesjährige . ſeihnachts-Feier 8„„ aden wir unsere Mitglieder 9 5 Angehörigen Der Vorstand. en, die gestifteten Gaben bis Sonntsg. f* im Lokal 3 28 pfeiffer gebrauchte fenster Heinz Wagner, Glaserei 6— ö 0 8 5 Basfler 5„ herhören Sie finden bei uns alles in großer Aus wah] * 9 Meßkircherstr. 17 5 S vi 1 ie SEpkls se 8 Wiehhandlung Werde fer 5 Wilh. Koblen aner e ee Seckenheim/ Rastatterstr. 114 N Ein. eee Sind FAHRRADER 5 Aeeneeeenmnemenmuemnumdmnanunnnun (NSU und Bauer) Diese finden Sie in großer Ahl bei bequemer Rotenzoplung . VVV 1 doensoutge Socpfstaße l. i Telefon 47048 n Fllelsaehen die Kinderherzen erfreuen 8 45 Mb. 170 n kt enbahnen e fan, bin Haan,(mech. u. elektra Noller 5 e schaukel pfercle