Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 13. Februar 1952 and vwirtschaftliche Selbstverwaltung auernverband oder Landwirtschaftskammer? Im Gegensatz etwa zu den norddeutschen undesländern verfügt das Gebiet des künf- igen Südweststaates bisher über keine Land- wirtschaftskammern. In Württemberg-Baden, irttemberg- Hohenzollern und Südbaden zibt es neben der staatlichen Landwirtschafts- er waltung— an ihrer Spitze die Landwirt- zchaftsministerien im berufsständischen Zereich die Bauernverbände als freie Be- krufs vertretungen. Die Bildung von Landwirt- schaftskammern ist bisher unter Hinweis auf eine zu erwartende pundesgesetzliche Rah- menregelung zurückgestellt worden. Bundes- ernährungsminister Pr. Niklas wiederum hat den Erlaß einer solchen wohl auch mit Rücksicht auf die in seinem Heimatland Bay- rn Vorliegende Sonderlösung, bei der der Bauernverband gleichzeitig die Funktionen einer Landesbauernkammer mit übernommen nat— vorläufig ebenfalls zurückgestellt, bis sich die Neuordnung des Bundesgebietes kla- rer abzeichnet. In dem im Südwesten nun angelaufenen, Wahlkampf zu einer Verfassunggebenden Versammlung spielt jedoch die Frage der cünftigen Staats- und Selbstverwaltung der Landwirtschaft bereits eine bedeutsame Rolle. Der derzeitige Landwirtschaftsminister von Württemberg-Baden, Herrmann DVP), war seit seiner Ernennung für die Einstellung bekannt, das bestehende Landwirtschaftsmi- nisterium im Zuge der von Ministerpräsident Dr. Maier programmatisch geforderten Ver- wWaltungsvereinfachung aufzugeben. Herr- mann schwebte dafür die Wiedererrichtung einer Zentralstelle für die Landwirtschaft, ahnlich der früheren, als Spitze der staatli- chen Land wirtschaftsver waltung sowie einer Leandwirtschaftskammer als öfkfentlich-recht⸗ liche Selbstverwaltung der Landviirtschaft vor. Allerdings ist— mit Bezug auf den neuen Südweststaat— die Absicht einer Auf- hebung des Landwirtschaftsministeriums aus Kreisen der DVP wie von Minister Herr- mann neuerdings dementiert worden, Ob es sich dabei um eine endgültige Entscheidung handelt, ist noch nicht klar zu übersehen. Freilich würde es ja Sowieso Sache der Ver- fkassunggebenden Versammlung bzw. des künftigen Landtags für den Südweststaat sein, hier endgültige Entscheidungen zu tref- fen. In land wirtschaftlichen Kreisen der CDU, die von dem Vorsitzenden des Landwirtschaft- lichen Ausschusses im derzeitigen Landtag von Württemberg-Baden, dem früheren Landwirtschaftsminister, Bauer Stooß, Ra- delstetten, geführt werden, wird einer Preis- gabe des Landwirtschafts ministeriums scharf entgegengearbeitet. Dies galt schon bisher für den Bereich des Landes Württemberg-Baden und gilt auch für den künftigen Gesamtbe- reich des Südweststaates. Man befürchtet in diesen Kreisen, daß die politisch-soziale Stel- jung der Landwirtschaft gegenüber den übri- gen Soziaigruppen— insbesondere der In- dustrie und den Gewerkschaften— entschei- dend geschwächt würde, wenn es zu einem Verzicht auf ein Landwirtschaftsministerium kommen sollte. Man hat aber auch die Be- Sorgnis, daß bei Durchführung der Herrmann- schen Konzeption der Bauernverband gegen- über einer öffentlich rechtlichen Landwirt- schaftskammer mit Zwangsmitgliedschaft praktisch bedeutungslos werden Könnte. Minister a. D. Stooß hat daher in öffentli- chen Versammlungen neuerdings den Vor- schlag gemacht, einen künftig möglichen Dua- lismus Bauernverband-Landwirtschaftskam- mer dadurch unmöglich zu machen, daß eine umfassende berufsständische Selbstverwal- tung der Landwirtschaft in Gestalt einer 6f- kentlich-rechtlichen Körperschaft vorgesehen Wird. Sie soll i zwei Abteilungen, eine Land- volk- und eine Erzeugungs-Abteilung geglie- dert werden. Als Namen schlägt Stooß„Bau- ernkammer“ vor. Ihr Aufgabengeblet Wäre also ein Ahnlich umfassendes wie das der könne, „Landesbauernschaft“ nach 1933, von der Zu- gehörigkeit und Unterstellung der sogenann- ten Marktverbände Die Dubliz ler Ereigni S. da- im Leitartikel der im Landbuch- Verlag, Han- over, neu erschienenen„Upersicht“,(Mo- natsschrift für das deutsche Landvolk), ein ähnlicher Standpunkt wie der Stooßsche ver- treten wird. Dr. H. Bronnen, Stuttgart, un- tersucht dort unter dem Titel„Soll es wirk- die Frage der Aufspal- ler Funktionen hen Selbstverwaltung Er prüft weiter die Frage, welches Gewicht denn einer berufsständi- schen Vertretung des Landvolks in einem künftigen Bundeswirtschaftsrat zukommen wenn sie, wie bisher, in Landwirt- schaftskammern, Bauernverbände, Fachver- bände usw. zersplittert bleiben sollte. Bronnen faßt seine Untersuchung wie folgt zusammen:„Diese straffe Zusammenfassung kann aber erfahrungsgemäß beim Landvolk nur in der Form einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft erreicht werden. Was die deut- sche Landwirtschaft heute daher braucht, ist ein Grundgesetz, in welchem neben den auf dem Rendsburger Bauerntag 1951 aufgewor- tenen Fragen auch die des Aufbaues der be- rufsständischen Selbstverwaltung beantwor- tet wird. Eine Bundesbauernschaft in öf- kfentlich-rechtlicher Form, gegliedert in Lan- des- und Kreisbauernschaften, würde die Ge- Wahr dafür bieten, daß das Landvolk sich in der kommenden Selbstverwaltung der Gesamt- Wirtschaft seinen Platz sichern kann. Von dieser Selbstbehauptung hängt aber wieder- um die Durchsetzung aller agrarpolitischen Grundsatzfragen, vor allem der ernährungs- wirtschaftlichen Marktordnung, der Paritäts- preise usw., ab. Es gibt heute in der deut- schen Landwirtschaft kaum mehr grundsätz- liche Meinungsverschiedenheiten über agrar politische Notwendigkeiten. Was fehlt, ist ein einheitliches Machtinstrument, welches Ge- wicht genug hat, das Lebensrecht des Land- volks innerhalb der demokratischen Spiel- regeln zu vertreten und durchzusetzen.“ Dem bleibt nichts hinzuzusetzen. D der Landwirtsce Einfache Mehrheit genügt für Wehrgesetz Prof. Jellinek über die rechtlichen Grundlagen Heidelberg(IswW). Der Staatsrechtler Professor Dr. Jellinek vertrat vor Mitglie- dern der„Deutschen Friedensgesellschaft“ in Heidelberg die Auffassung, daß der Bundes- tag ein Wehrgesetz mit einfacher Mehrheit deschliegen könnte. Das Grundgesetz sei durch zinfache Mehrheitsbeschlüsse des Parlamen- tarischen Rates zustandegekommen. Daraus gönne der Schluß gezogen werden, daß ge- genwärtig als richtig zu gelten habe, Was der Parlamentarische Rat seinerzeit für richtig gehalten habe. Das Wehrgesetz sei in seiner Bedeutung nicht höher einzuschätzen als etwy)s fas Wahlgesetz oder das Gesetz über die Er- richtung des Bundesverfassungsgerichts. Beide Gesetze seien vom Bundestag mit einfacher Mehrheit beschlossen worden. Jellinek be- flauerte, daß das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden soll, ob ein Wehrgesetz vom Bundestag mit einfacher oder mit Zwei- drittel Mehrheéit verabschiedet werden muß Das Bundesverfassungsgericht werde unter allen Umständen das Ansehen bei denjenigen verlieren, gegen deren Auffassung sich der Spruch des Gerichts wenden werde. Es Sei auch nicht wünschenswert, daß ein Kleines Jremium von etwa zwölf Juristen in einer Solch lebenswichtigen Frage des deutschen Volkes zu entscheiden habe. Gegen Auflösung des Bundestages Jellinek wandte sich gegen die Forderung. den Bundestag aufzulösen. Die SPD verkenne, daß der Bundestag ein„repräsentatives Or- gan“ sei. Den Abgeordneten, die nach Artikel 36 des Grundgesetzes nur ihrem Gewissen verantwortlich seien, sei bei ihrer Wahl kein Wirtſchaftliches Zufriedenstellender Winterschlußverkauf Das Ergebnis des diesjährigen Winterschluß- verkaufes war nach einer Mitteilung der „Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhan- dels“ im allgemeinen zufriedenstellend, aller- dings regional sehr unterschiedlich, Die besten Ergebnisse sind nach dieser Mitteilung im Ruhrgebiet erzielt worden, während sich der Norden geschäftlich noch nicht restlos erholt hat. Süddeutschland ist nach dem Bericht der Haupt- gemeinschaft im allgemeinen mit dem Geschäft zufrieden. Im einzelnen gesehen, habe sich beim Publikum das Bestreben nach dem Kauf von Qualitätswaren durchgesetzt. Ausgesprochene „Lockvögel“ seien teilweise sogar liegengeblie- ben; dafür haben die Käufer teuere und bes- sere Sachen gekauft. Das Preisniveau habe dem des Vorjahres entsprochen, es aber an einigen Stellen auch unterschritten. Okfenbacher Lederwarenmesse eröffnet Nachfrage für echtes Leder wieder stärker Die„Offenbacher Lederwaren-Frühjahrsmesse“ vurde am Samstag feierlich eröffnet. Mit 373 Kusstellern aus dem In- und Ausland ist die Aiesjährige Frühjahrsmesse die bisher größte rer Art. Wie der Vorsitzende der„Arbeitsge- meinschaft deutscher Lederwaren und Koffer- dersteller“, Alb. Schäfers, ausführte, haben sich lie Exportchancen der deutschen Leder waren- mdustrie in den letzten Monaten erheblich ver- schlechtert. Dies treffe vor allem für den euro- pälschen Markt zu, da alle westeuropäischen Staaten, mit Ausnahme Belgiens, die Liberali- serung der Lederwareneinfuhr rückgängig ge- macht hätten. Darüber hinaus erwachse den deutschen Lederwarenherstellern im Inlandsge- schäft dadurch eine verstärkte Konkurrenz, daß sich die Bundesrepublik als ein Staat mit an sich bedeutender Lederverarbeitung trotzdem an die Liberalisierungsbeschlüsse der OEEC auf dem Lederwarensektor halte. Das wesentlichste Merkmal der augenblick- lichen Entwicklung in der Leder warenbranche — und das fällt bereits bei einem ersten Rund- gang durch die Ausstellungsstände der Offen- Pacher Fachmesse auf— ist die Tatsache, daß sich die Nachfrage wieder stärker auf Taschen, Koffer und Etuis aus echtem Leder konzentriert. Nach Angaben von Fachleuten bestand in der Verarbeitung bisher ein Verhältnis von 60:40 zwischen Kunst- und Folienwerkstoffen einer- seits sowie Leder andererseits. Für die kom- mende Saison könne aber damit gerechnet wer- den, daß sich diese Verhältniszahlen ziemlich ge- aau in ihr Gegenteil verkehren, daß also 60 Prozent der Verarbeitung auf Naturleder und 40 Prozent auf sogenannte„Plastics“ entfallen würden. Das zweite und nicht minder wesent- „imperatives Mandat“ übergeben worden. Die Abgeordneten seien demnach an keinerlei Weisungen gebunden, Dem Bundestag sei es auch gar nicht möglich, sich selber Auf Zu- lösen. Der Parlamentarische Rat habe be- wust ein„stabiles Parlament“ schaffen wol- len. Jellinek widersprach ferner der Auffas- zung, das Grundgesetz sei„Paziflstisch“. Es zußzere sich zwar zur Frage der Wehrverfas- zung nicht. Aus dem Schweigen könne jedoch aicht geschlossen Werden, daß das Grundge- setz die Errichtung einer Wehrmacht ablehne. Artikel 4 bestimme zwar, daß niemand ge- gen sein Gewissen zum Wehrdienst mit der Waffe gezwungen werden darf. Weil derselbe Artikel aber auch bestimme, daß„Näheres m einem Bundesgesetz geregelt wird“, sei es möglich, die Frage der Wehrverfassung zu degeln. Artikel 24 sehe ausdrücklich den Bei- tritt der Bundesrepublik zu einem„System kollektiver Sicherheit“ vor. Der Bund könne sich jedoch nur dann an ein solches System binden, wWwenn er selber einen Beitrag zu des- sen Sicherheit leiste. Die Aufstellung eines autonomen deutschen Heeres sei dagegen nich! möglich. 0. Jellinek bejahte die Frage, ob es Deutsch- land, obwohl es noch keinen Friedensvertrag besitzt, völkerrechtlich möglich wäre, eine Armee aufzustellen. Angehörige einer orga- nisierten Streitmacht, die einem Oberbefehls- haber untersteht, könnten nicht als„Friedens: brecher“ behandelt werden. Modeabhängigkeit liche Merkmal ist die starke 5 diesem Wirt- und die scharfe Konkurernz in schaftszweig. Neuer Plan der Volkswagensparer Jährlich 50 000 Wagen gefordert Der erste Vorsitzende des Hilfsvereins ehe- maliger Volkswagensparer, Karl Stolz, entwik- kelte vor der Presse in Bonn einen Plan, durch den die Ansprüche der mehr als 336 000 Volks- Wagensparer an das Volkswagenwerk innerhalb von sechs Jahren abgegolten werden könnten. Nach diesem Plan soll die Volkswagenwerk⸗ Ambff. in Wolfsburg acht Prozent ihrer Jahres- produktion als Entgelt für die eingezahlten Be- träge in Höhe von 264 Millionen DM abtreten. Bei einer Jahresproduktion von rund 120 000 Wagen würde dies der Abgabe von 10 000 Volks- wagen entsprechen. Darüberhinaus soll das Werk jährlich 40 000 Fahrzeuge an die Sparer zum Selbstkostenpreis abgeben. Hierbei soll je- doch von den Käufern der Differenzbetrag zwi- schen der bereits eingezahlten Summe und dem heutigen Wert des Wagens noch gezahlt werden. Stolz meinte, daß die Zahl von 40 000 Wagen in der Praxis nicht erreicht würde, da sehr viele Volkswagensparer verstorben, verschollen oder ausgewandert seien. Außerdem werde ein gro- Ber Teil der verbliebenen Sparer heute gar kei- nen Wagen mehr haben wollen oder unterhal- ten können. Das Bundesgericht in Karlsruhe hatte bekannt- lich das Urteil des Oberlandesgerichtes in Celle aufgehoben und den Rechtsstreit zwischen den Volkswagensparern und der Volkswagenwerk⸗ mbH. in Wolfsburg zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Berufungsgericht in Celle zurückverwiesen. Da in den, Entschei- dungsgründen des Bundesgerichtshofes beiden Parfeien auferlegt wird, an der Aufklärung des tatsächlichen Verhältnisses mitzuwirken, führt der Hilfsverein ehemaliger Volkswagensparer zur Zeit bei allen Sparern in Deutschland und im Ausland eine Erhebung durch. Ziel dieser Umfrage ist es, zahlenmäßig genau festzustel- len, welche Sparer überhaupt noch einen Wagen haben und wieviel Sparer freiwillig von rem Vertrag zurücktreten wollen. Mannheimer Produktenbörse vom 11. 2. Das Angebot an Inlandsweizen ist nur noch schwer unterzubringen. Die Mühlen sind Weiter- hin gut versorgt. Für den Rest des Monats Februar erwarten die Mühlen in Württemberg-Baden aus Importen 6040 t Weizen für die Brotversorgung sowie 3000 t Roggen aus der Bundesreserve. Für die Teigwarenindustrie sind 3800 t Weizen aus der Bundesreserve freigegeben worden. Außerdem gin- gen 2320 t̃ Hartweizen zugunsten der Nahrmättel- Tabriken an die Mühlen, Für Nährmittel sind 875 t Hafer, ferner 700 t Plata-Gerste für die Kaffee- mittelherstellung zugewiesen worden. Das Roggen- angebot ist kleiner geworden; lediglich durch die Tauschaktionen kommen Partien an den Markt. Am M 0 h markt ist Weizenmehl aller Typen lieferbar lediglich die in erhöhtem Umfang zur Herstellung des Konsumbrotes benötigte Type 1600 ist schwä- cher angeboten. Roggenmehl kommt nur noch 26 sernd heraus. Am Futtergetreid e markt sind die vorübergehend, hochgeschnellten Maispreise zu- rückgegangen, zumal sich das Angebot etwas be- lebt hat. Gerste für Tauschaktionen ist gesucht, da- segen können Hafer und Hirse zu den bisherigen Preisen nur schwer untergebracht werden. Die Nachfrage nach Braugerste und Braumalz hält an; Imlandsware zum Normalpreis fehlt; soweit reit bar, wird ausländische Braugerste aufgenommen. Industriehafer wird nur in besten Qualitäten be- rücksichtigt, am Futtermittel markt treten norddeutsche Interessenten für Weizenkleie auf, auch Weizenboll- und Weizennachmehl bleiben ge- Sucht. Auch das Angebot in Roggenkleie ist nur minimal. Braugerstenabfälle und Malzkeime sind lebhaft gefragt, bei ölhaltigen Futtermitteln wer- den nur mittlere Preise beachtet. Am Saatenmarkt ist Saatmais sowie Luzerne- und Rotklee greifbar, wobel Mais bevorzugt gekauft wird. Hülsenfrüchte- Saatgut nur mäßig gefragt. Kartoffelmarkt sehr ruhig. Keine Erzeugerangebote. Hannover- Offerten zu 8,70 DM werden nicht beachtet. 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. 2. Auftrieb: Großvieh 327, Kälber 285, Schafe 42, Schweine 1455. Preis e: Ochsen 4. 102110, B 94101, C 7590; Bullen A 106114, B 98105; Kühe A 7785, B 7176, C 62—70, D bis 61 Färsen A 112118, B 104111, C 94102; Kälber A 133 bis 143, B 120130, C 112119, D bis 100; Schweine 125129, B 1 125129, B2 125129, C 124129, D 122127,& 1 108113,& 2 100107; Hammel bis 80. Mar ktverlauf: Großvieh schleppend, kleiner Uberstand; Kälber langsam, ausverkauft, ausge- suchte norddeutsche Kälber über Notiz; Schweine schleppend, langsam geräumt. 8 5 — cel Cr // Coppright by Hamann-Meyerpress durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (6. Fortsetzung) „So allem, schöne Frau? Wo ist denn Ihr Gatte? Wenn ich so eine hübsche junge Frau hätte, würde ich sie nicht so oft allein lassen.“ Er stand so dicht neben ihr, daß sie sich nicht rühren konnte, denn auf der anderen Seite waren Kisten aufgestapelt, die mit einer Per- senning bedeckt waren. Sie hatte diesen Platz gewählt, um ein klein wenig vor dem starken Wind geschützt zu sein. a „lch möchte hineingehen“, sagte sie und ver- suchte, sich an ihm vorbeizudrängen. Aber Egido Baranti ließ sie nicht so einfach vorbei. Er griff nach ihrer Hand und ehe sie es nen ein— lassen Sie mich sofort zornig, Aber er kam näher. tem streifte ihr Gesicht. Sie ihm nicht ausweichen. Noch einmal a an ihm vorbeizukommen, aber ihr nicht. ist mr Blut“ Hand Uf seine feiste gelbliche Wange. Stjernval fegte ihn fort, wie man Un- besei N 5 3 18 Elitschig. N 5 zischte Ba- uf.„Noch ncht 19 5 abe noch r ballte die Fau cke, sagte Märta leis Es lohnt sich ni og ihn riß Baranti zurück, eine Faust Wort an diesen Menschen zu verlieren.“ Aber ihre Stimme zitterte. Rick führte sie zu dem kleinen windge- schützten Salon.„Setz dich“, befahl er Kurz. Märta sah scheu zu ihm auf. War er böse? Er mußte doch wissen, daß sie an den Annähe- rungen dieses unsympathischen Levantiners ganz unschuldig war. Aber es stand eine drohende Falte auf Ricks Stirn. Er war verschwunden, tauchte aber schon nach wenigen Minuten wieder auf. Er hatte eine Cognaeflasche in der Hand und goß schweigend ein Glas ein. „Hier, trink erst einmal.“ Märta schluckte gehorsam den Cognac, Er rann wie Feuer durch ihre Kehle.„Rick“, sagt sie,„du weißt doch“ 5 Sie schwieg. Er blickte sie kühl an. „Es war ein Glück, daß ich zur rechten Zeit kam, um dem Kerl zu zeigen, was ich von ihm halte. Aber ich möchte dich bitten, Märta, solchen Situationen aus dem Wege zu gehen. jeh kann nicht dafür garantieren. daß ich immer gleich in der Nahe bin, und solange du meine Frau bit. 5 0 Wie eine heiße Welle stieg der Zorn in ihr empor. Was fiel ihm ein? Wußte er Wirklich nicht, daß sie an dem Vorgang ganz unschuldig War?„Du brauchst nicht auf mich aufzupas- sen“, sagte sie trotzig. 5 „leh habe auch keine Lust, Kindermädchen zu spielen“, erwiderte er kühl. 8 Sie sprang auf und lief davon. Er sollte nicht sehen, daß ihr die Tränen aus den Augen Stürzten. Sie war vollkommen blind, sie wußte nicht, was sie tat. Nur fort von ihm, einerlei Wohin. 5 Sie lief über das Deck. Der Wind riß an ihren men. Aber Rick war schuld daran Warum war er so kühl zu ihr? Sie stand langsam auf, doch als sie mit dem rechten Fuß auftreten wollte, sank sie mit einem Wehlaut zurück.„Ist etwas geschehen?“ Dr. Gade, der Schiffsarzt, der auf einem Liege- stuhl an Deck gesessen hatte, kam herbei. „Ich glaube, ich habe mir den Fuß ver- staucht“, sagte Märta und versuchte ein Lä- cheln, das aber ein wenig schief ausfiel.„Ieh habe den Schemel nicht gesehen und da bin ich gefallen Dr. Gade nickte.„Können Sie aufstehen?“ „Ja, natürlich!“ Märta stand auf, aber es Wwar ihr unmöglich mit dem Fuß aufzutreten. f Kurz entschlossen nahm Pr. Gade sie auf 195 5 Arme und trug sie zu ihrer Kabine hin- er. 5„ „Aber kleine Frau Stjernval, Kleine Märta, Was ist denn geschehen?“ Mrs. Elena Miller kam herbeigeeilt.„Kann ich helfen? Wo ist denn Ihr Mann?“ e Noch ehe Märta etwas antworten konnte, War sie verschwunden, aufgeregt vor sich hin- murmelnd. a a. Dr. Gade legte sie vorsichtig auf ihr Bett. Er sprach nicht viel, er war einer dieser stillen Typen, zu denen man gleich Vertrauen haben muß. Er untersuchte den Fuß, der Knöchel war dick geschwollen. 3 5 g „Sie haben Glück gehabt, nur eine Verstau- chung, aber kein Bruch“, er faßte nach Märtas Puls und runzelte die Stirn „Sie dürfen sich nicht allzuviel zumuten. Ihr 251 Herz ist ein wenig nervös, Sie haben sicher eine schwere Zeit durchgemacht, ehe Sie hier an Bord kamen.“ l. Haaren. Die Wellen spritzten hoch über das Deck hinauf und machten seinen Holzbelag N 5 5 b 5 3 3 Sie verlor den Boden unter den Fügen, Deck stehenlassen, den sie nicht gesehen hatte. 1 Sie stolperte, schlug hart auf den Holz- boden auf. brachte sie zur Besinnung. Sie durfte sich Wirklich nicht wie ein dummes Kind beneh- . 5 5 e Trgendein Matrose hafte einen Schemel an Es tat scheußlich wen aber es d mung nicht zerstören, men. 5 dir sei ein Unfall „In einer Viertelstunde schlafen Sie,“ sagte er,„und den Fuß müssen Sie ein paar Tage ruhig halten.“ Märta nickte. Doktor!“ 3 Dr. Gade verbeugte sich kurz und ging hin- aus. Märta war allein, Die Spritze begann zu Wirken, sie versetzte sie in einen traumhaften Zustand. Alles war unwahrscheinlich. Die kleine Kabine verwandelte sich auf einmal in die Laube mit den weißen Jasminblüten, in der sie zusammen mit Rick an ihrem Hoch- zeitstag gesessen hatte. e Und Rick war auch plötzlich da. Er stand neben ihr— ein wenig unwirklich, nur seine großen blauen Augen leuchteten. Aber sie „Ich danke Ihnen, Herr sahen nicht kühl und abweisend aus. „Rick,“ sagte sie leise. Sie wollte die Stim- f sle Wollte weiterträu⸗ Aber Rick war Traum. Er hatte ihre Hände gefaßt. a „Märta, was ist geschehen? Frau Miller sagt, zugestoßen Märta, 80 sprich dochf Bin ich schuld daran, habe ich etwas getan? Märta!“ Immer ferner klang seine Wirklich da. es War kein Stimme. Wie ihm Traum hob Märta ihm beide Arme entgegen 7 5 inmal hatte Rick sie an sich g Mund suchte den ihren. Er b e Stirn, den Hals und Und auf ganz in Traum sich. Wußte Märta külßt hatte! War sie b 1 20 SCHACH- ECKE Ersticktes Matt mit der Dame Schwarz: Seitz(Wilferdingen 1934) 2. Wels: 8(am 11850 Weiß erzwang ein sechszügiges Matt. Hätten Sie es auch gefunden? Matt unter Damenopfer Weiß: Kilchsperger Schwarz: Waldhauser (Gespielt 1951 im Vereinsturnier Basel) 1. EA e6 2. da d5 3. Sc3 La 4. Ldz de: 5. Dg4 Sf6 6. Dg7: 7g8S 7. Dhs Dada: 8. 0-0-0 384(Gut war 8. Lf8l nach dem Vorbild der Partie Boleslawsky Bronstein in der Vorent- scheidung zur Schachweltmeisterschaft 1951) 9. Dh Dfz:7 10. Dds-I! Schwarz gibt auf, weil er in 2 Zügen matt wird durch Lg5 T nebst Tds. Lösung zur Partiestellung: 1. Lhe7: t Kha 2. Sf7: 41 Tf: 3. Sg! Kh7: 4. Sfa r Kg 5. Dh 7e Kf8 6. Ohg matt. H. Limfjordö, die lnse RAT SEL N FAE Kreuzwort-Rätsel 22 IL Waagrecht: 1. südamerik. Geldeinheit 4. Zeitalter, 7. Schriftsteller und Agypten forscher(183798) 9. Absage, 11. Baumart 12. weiblicher Vorname, 13. kl. Teilchen der chemischen Elemente, 16. Komponist, 19. Tauf. name ungar, Könige, 20. Heilberuf, 21. Astro- nom(1812-1910), 22. Staatshaushaltsplan, 23. Haustier Senkrecht: 1. Taufzeuge 2. Strick, 3. Musltinstrument, 4. ital. Fluß, 5. Haustier, 6. Weiblicher Vorname, 8. Saat- einbringung, 10. männlicher Vorname, 13. frz. Pater, 14. wie 12. waagrecht, 15. Dienstgrad bei der Marine, 16. amerik. Astronom, 17. griech. Kriegsgott, 18. Ausdrucksweise bei Kunstwerken. 5 N H LOSUNGEN is ee e ee IO q zeusft Sund euuv ſesdg OU νν O Iss Sed Mpeazuss ssd Jed le zA Blog ses Wo esIO glad uten sgeqdg i OSS oda sen:s IENA-ZaoHZ nad der Farbenblinden Nur Schwarz, Grau und Weiß begegnen uns hier Kopenhagen. Nach den Feststellungen des dänischen Augenspezialisten Dr. E. Holm sind die 200 Bewohner der kleinen Insel Limfjordö im Norden Islands samt und sonders farbenblind. Dieses eigenartige Leiden tritt bekanntlich in zwei Arten auf, nämlich als teilweise Blind- heit, die kein Unterscheidungsvermögen zwi- schen Rot und Grün, bzw Blau und Grün zu- läßt, und als totale Farbenblindheit. Sämtliche Einwohner der Insel Limfjordö leiden an totaler Farbenblindheit, und zwar vermutlich schon seit einer Reihe von Gene- rationen, Es handelt sich um etwa 45 im übri- gen ganz normale und in ihrem Gesundheits- zustand weiter nicht auffällige Bauern- und Fischer familien, deren Mitglieder die Welt als Völlig farblos betrachten. Sie haben nicht das geringste Empfinden für irgendwelche Farben und sehen ihre Umgebung wie die fotografische Platte, nämlich in verschiedenen Abstufungen von Schwarz bis Weiß mit zahlreichen grauen Zwischenschattierungen. Diese Tatsache gibt dem Leben auf der Insel Sin besonderes Gepräge. Sowohl in der Klei- dung als auch in der Wohnungseinrichtung der Leute auf der Limfjordö-Insel fehlen bunte Farben vollständig. Man sieht weder rote Kopftücher noch blaue Halstücher, keine buntkarierten Tischdecken und Vorhänge, so daß auch für den normal Sehenden die Insel heinahe als eine farblose Welt erscheint. Weil die Einwohner hier vollständig farben- blind sind, verzichten sie darauf, andere Far- den als Schwarz, Grau und Weiß zu wählen. Freilich würden ihnen auch rote Vorhänge nicht anders erscheinen, aber da sie sich ihres merkwürdigen Leidens bewußt sind, verwen- den sie absichtlich nur ungefärbte Stoffe, um auch den hier allerdings recht selten erschei- nenden Fremden kein anderes Bild von ihrer Umwelt zu geben, als sie selbst es sehen. Fast scheint es, als habe sich auch die Natur, die ihre Farbenpracht auf der„Insel der Farben- blinden“ nur sehr spärlich entfaltet, nach dieser Bestimmung gerichtet. Wie ist dieses Phänomen, das man in dieser Form in Europa erstmalig beobachtet hat, zu er- Klären? Dr. E. Holm, der zusammen mit einer dänischen Aerztekommissjon das Eiland be- sucht und seine Einwohner studiert hat, führt dieses Massenvorkommen von totaler Far- benblindheit darauf zurück, daß eine an sich erbliche Krankheit durch die jahrelang geübte Verheiratung untereinander allmählich sämt- liche Einwohner befallen und sich weiterhin fortvererbt hat. Da die Insel Limfjordé sehr abgelegen ist und ihre Bewohner fast nie mit den Siedlungen und Städten des gleichfalls dünn besiedelten Festlandes in nähere Berührung kommen, haben sie immer wieder unter sich geheiratet und so die Fortpflanzung ihres Augenleidens weitgehend gefördert. IN SCHLEFEN UND REHREN ZUM BRENNROGEL-GLETSCHER Die Großglockner- Hochalpenstraße überschreitet in der Nähe des Oberen Naßfeldes(unser Bilch die Baumwuchsgrenze. Zur Bewältigung des Bergsturzgebietes der Hexenküche war die Anlage von Kehren erforderlich, Ueber den Törl- Grat geht es zum Brennkogelgletscher, Scheikh Aga Thula, der Erzfeind aller Räuber Gezähmte Wüstengeier schützen die Karqwanen EI Esiren(Franz. Westafrika) Reisende in der südlichen Sahara, die nicht die belebten Karawanengstragen benutzen, sondern abenteuerlustig quer dureh das Sand- meer ziehen wollen, können sich gegen gute Bezahlung durch eine Eskorte der Wüsten- truppe des Scheikhs Aga Thula an ihr Ziel ge- leiten lassen. Der Kamelreiter- und Fremden- führerstamm der Abdalmanen in El Esiren trägt als Schutz gegen Wüstenflugsand und Wahrzeichen seines Standes einen gelben Um- hang mit zwei breiten schwarzen Diagonal- Streifen. Diese„Uniform“ gilt als Zeichen der Zuverlässigkeit eines Fremdenführers aus dem Adrargebiet der französischen Sahara und ist behördlich anerkannt. Im letzten Sommer tauchten jedoch erstma- lig an der Oase Tosaje falsche gelbe Kamelrei- ter auf. Sie bemühten sich um die Führung ines Zuckertransportes durch die Wüste nach Pümmo. Die Schlucht der schwarzen Kreuze Teufel und Geister werden durch„Tabu“ gebannt Lado(Anglo-ägypt. Sudan). Ueber fünf Jahrzehnte war die Sarawinduh- Schlucht die Stätte eines eigenartigen Toten- Kultes. 8 Diese düstere Felsenenge liegt südöstlich Lado in den Ausläufern des afrikanischen Ruwenzori-Massivs. Sie hat keinen Eingang und mißt nur 250 Meter im Quadrat. Um- geben von steilen Bergwänden, die sich über 700 Meter hoch erheben, ist die Sarawinduh- Schlucht ein toter Kessel, in den höchstens ein geübter Bergsteiger gelangen kann. Bis vor zehn Jahren stieg Tomosarka Tunophen, Stammeshäuptling und„heiliger Wärter“ dieser Schlucht der schwarzen Kreuze, nach jedem Todesfall unter den an- sässigen Dungadas angeseilt in den 700 Meter tiefen Abgrund hinab. Als Todessymbol legte er für jeden Verstorbenen ein schwarzes Grabkreuz dort unten nieder. Nach den Erzählungen des jetzigen Stammes- oberhauptes stürzte sich im Jahre 1880 ein Negermädchen in selbstmörderischer Absicht in die Sarawinduh- Schlucht. Sie wurde von Tunophen als heilig erklärt. Obgleich die Dungalas sich hiergegen auflehnten, mußten sie sich dem mächtigen Tunophen fügen. Er ordnete an, daß für jeden Verstorbenen ein schwarz gefärbtes, etwa zwei Meter hohes und breites Holzkreuz in der Schlucht nieder- zulegen sei. Einige Jahre später führte Tunophen dann noch eine„Tafel der ewigen Würde“ ein. In eine Holzplatte mußten von Schriftkundigen in kurzen Worten die verdienstvollen Taten der Toten eingeschnitzt werden. Ende 1941 fühlte der Urheber dieses eigen- artigen Sterbekultes sein Ende nahen. Er ordnete an, daß Häuptling Maroganda das für ihn bestimmte Kreuz in die Schlucht tragen und für die Anbringung seiner Tafel in der Felswand Sorge tragen sollte. Maroganda er- füllte den Wunsch und transportierte danach noch mehrmals schwarze Kreuze hinab, Dabei wurde eines Tages durch falsche Anseilung der Strick durchgescheuert, und das Stammes- oberhaupt stürzte in die Tiefe, wo es aufge- spießt auf einem der Kreuzhaufen als Toter gefunden wurde. Seitdem ruht dieser Totenkult Die eigent- liche Bestattung der Verstorbenen fand sowieso an anderen Orten statt Im vergangenen Jahr war man nahe daran, den eigenartigen, aber volkskundlich interes- santen Brauch wieder aufleben zu lassen. Da stürzte sich die Schwester des Häuptlings, den freiwilligen Tod suchend, in die Sarawinduh- Schlucht. Sumagada, das Stammesoberhaupt, bestimmte daraufhin den Aeltestenrat, die Schlucht und die umgebenden Plateaus für „tabu“ zu erklären, da offenbar der Teufel mit seinen Geistern Einzug gehalten habe. Acht Wochen später wurde Scheikh Aga Thula in Tosaje von französischer Seite einem scharfen Verhör unterzogen. Die Zuckerkara- wane war an ihrem Bestimmungsort nicht ein- getroffen und spurlos in der schweigenden Sahara verschwunden, Der in seiner Ehre ge- kränkte Scheikh sorgte für sofortige Aufklä⸗ rung des Falles, Es stellte sich heraus, daß sich fremde räuberische Elemente des gelben Um- hanges zur Tarnung bedient, den Transport Wahrscheinlich einen falschen Weg geführt, überfallen und beraubt Hatten. Den über diesen Mißbrauch ihres guten Ru- kes erbosten Abdalmanen gelang es in klir- zester Zeit, den vagabundierenden Mauren- stamm Rahul del Faslas zu stellen, ih den Ueberfall zu beweisen und einen Teil des ge- raubten Zuckers ordnungsgemäß nach Tümmo zu schaffen. Aga Thula ist der Erzfeind aller die südliche Sahara unsicher machenden räuberischen Ele- mente. Die Abdalmanen sind vorzügliche Dresseure der Wüstengeier. Gezähmte Vöge! werden an Ketten gehalten und bilden einen ausgezeichneten Geleitschutz jeder Karawane. Zwei bis drei dieser Riesenvögel führen die Geleit-Eskorten in sicheren Käfigen bei Ka- rawanentransporten mit sich. In der offenen Wüste werden sie freigelassen, erheben sich sofort in größere Höhen und werden von den scharfen Augen der Araber ständig beobachtet Der Karawane stets um größere Entfernün- gen vorausfliegend, überblicken die Geier aus der Höhe die ganze weite Umgebung. Sobald sie etwas auf der Erde erblicken, ziehen sie um die betreffende Stelle unermüdlich ihre Kreise Da Geier in der Sahara keine Seltenheit sin und die Verfolgung von Karawanen zu ihre“ Gepflogenheiten gehört, erblickt niemand darin etwas Verdächtiges. So leisten die apgerichts- ten Wüstenvögel den Abdalmanen wertvolle Kundschafterdienste. Wer beute nach Tosaje kommt, um die Su- hara abseits der befahrenen Straßen zu durch- queren, muß manchmal drei bis vier Wochen Warten, ehe er gelbe Kamelreiter zum Geleit⸗ schutz anwerben kann. Aga Thulas„Wüsten truppe“ ist immer schnell vergriffen. Anderen Fremdenführern aus den hier anssssisen Zwelfelhaften Stämmen ist nicht zu trauen Angeblich wollen sie die Wüste noch vie besser kennen als die Abdalmanen aus E! Esiren, aber ob die Reisenden sicher ans Ziel kommen, ist sehr fraglich. Beichtgläubige machen immer wieder schlimme Erfahrungen. Vielleicht begreifen die räuberischen Stämme eines Tages doch, daß siè nur auf ehrliche Weise den Abdalmanen Konkurrenz als Frem- denführer machen können. NEU- sehr wiehtig! Rechts- und Steverhondboch für den selbständigen Handwerksmeister, den Einzelhändler u. den kleinen Gewerbebetrieb 800 Textseiten, Loseblattausgabe, Hin. Ordner DM 14,80 Bel Aenderungen einzelner Gesetze erscheinen Loseblatt-Hrgänzungslieferungen, die den Be- ziehern des Grundwerkes automatisch gegen Berechnung geliefert werden und dadurch das Werk auf dem jeweils neuesten Stand halten. FELIX LIPPA .——— VERSAND BUCHHANDLUNG Postfach 786, P. Sch. Kto. Frankfurt/ Main Nr. 110 66 Fehlerloses Deutsch in Wort u, Schrift von Stud.-Rat Dr. Wilh. Schrader Nachschlage- und Selbstunterrichtsbuch für den praktischen Gebrauch HIn. DM 4.20 Schlüssel zur Menschenkenntnis von Curt von Weißenfeld Handschrift, Gesichtsausdruck und Tempera- mentsmerkmale als Charakterspiegel Hln. 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Die Anfer- tigung der Höllenmaschine War nach der Feststellungen des Oberstaatsanwaltes le- Hensgefährlich, da der oder die Täter der hochexplosiven Sprengstoff auf kleinstem Raum zusammengepreßt hatten. Die Büchse Sollte offenbar bei dem leisesten Stoß odel schon bei einer Erschütterung explodieren. Das Sprengstoffpaket wurde von Ange- rigen des Bundesverfassungsgerichtes auf. Zekunden und sichergestellt. Der„Weiße Tod“ forderte Opfer Perkehr im Schwarzwald und auf der Alb 5 teilweise lahmgelegt Karlsruhe Gsv)). Der„Weiße Tod“ hat in Süd württemberg ein Todesopfer und einen Schwerverletzten gefordert. Ein Gemeinderat zus Wörnersberg im Kreis Calw, der mit meh- teren anderen Bewohnern des Dorfes einen Zahnschlitten durch das Zinsbachtal führte, im die Straße nach Altensteig vom Schnee A räumen, wurde von einer unter der Schneslast niederbrechenden Tanne erschla- gen. Der Bürgermeister von Wörnersberg, der en Bahnschlitten lenkte, wurde lebensge- 1 verletzt. Der bekannte Freiburger Universitätsprofessor . ane Haase ist beim Haldenköpfle, unweit des Hotels zur Halde“ auf dem Schauinsland tot aufgefunden worden. Wie die Ermittlun- gen ergaben, hatte sich Haase, der als geüb- der Skiläufer bekannt war, in einem starken Schneetreiben verirrt und war vom Wege ab- gekommen. Lawinen schließen Postomnibus ein Auf der Wehra-Talstraße zwischen Wehr 5 1 Todtmoos gingen in kurzen Abständen tmwei Lawinen nieder, die die Straße ver- SsSqchütteten. Auf einer Länge von 30 Metern ist die Straße an mehreren Stellen mit einer g Schneeschicht von drei Meter Höhe bedeckct. Mehrere Feuerwehren wurden eingesetzt einen zwischen den beiden Lawinen einge 5 schlossenen Postomnibus zu befreien. In Seebach im Achertal wurde ein Kraft- wagen von einer Dachlawine verschüttet und vollkommen zertrümmert. Ein Passant wurde boom Luftdruck zur Seite 5 und erheblich verletzt. , Im Schwarzwald hat sich die Verkehrslage trotz ununterbrochenen Schneefalls auf der Sebirgsstraßzen leicht gebessert. Der Sturm der am Sonntag und Montag über den Schwarzwald fegte und meterhohe Schnee- aufgehört. Die Besserung der Verkehrsver. Bältnisse trifft jedoch nur auf einige Haupt- Jurchgangsstraßen zu, die durch Schneepflüge und Schneeschaufler in dauerndem Einsat⸗ kreigehalten werden. Straßen zweiter Ordnung sind nach wie vor für Kraftfahrzeuge völlig 9 unpassierbar. Viele Schwarzwalddörfer sind noch immer von der Außenwelt isoliert. Die Postzustellung konnte bisher im allgemeinen aufrechterhalten werden. Die Oberpostdirek- tion Freiburg hat in einzelnen Gebieten mi! Ochsen gezogene Schlitten sowie Skiläufer fü; die Beförderung der Post eingesetzt. Im mittleren Württemberg und auf det der starker Schneefall ein, der jedoch lang- sam wieder nachläßt. Im Bodensee-Gebie wird bis Mittwoch vormittag mit lebhaften Schneefällen gerechnet. Vor allem auf der Alb und im Allgäu sind viele Straßen ge- „ Sperrt. der Schwarzwaldbahn zwischen Triberg und St. Georgen kämpften am Dienstag neun- nundert Mann gegen die Schneemassen, ur au verhindern, daß diese wichtige Querver- bindung lahmgelegt wird. Neben den Ar- beitskräften der Bahn beteiligen sich eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei und französische Soldaten an den Arbeiten. Die Strecke ist nur noch für Personenzüge frei. Aie jeweils mit mehreren Lokomotiven fah- ten müssen. Drei Karlsruher starben den La winentod Karlsruhe(ZSH). Bei dem Melköder VLawinenunglück kamen auch drei Karlsruher f ums Leben. Es sind dies Walter und Gertrud i Porstein und Dagmar Klasewitz. Neues Eilzugspaar Karlsruhe Saarbrücken 5 Karlsruhe(sw). Ein neues Eikzugpaar Tarlsruhe Saarbrücken soll, wie in Karls- 785 ruhe verlautet, im kommenden Sommerfahr- bdlan eingelegt werden. Dadurch 801 die bis- derige Fahrtstrecke des D-Zugpaares 31732 5 München Karlsruhe nach Saarbrücken er- Weitert werden. ö Durch Unvorsichtigkeit in Lebensgefahr PfOrZzheim(Wk). In seiner Werkstätte um einem Vorort von Pforzheim Wurde ein 39 Jahre alter Handwerker bewußtlos auf- erfunden. Durch eigene Unvorsichtigkeit War 8 ne uch des e,. e 85 ußstück erissen 80 8 ge- Hindert 15 ausströmen konnte e 8er 125 TDeuenite 5 erde schwebt in 5 Ein bedauerlicher Rekord 5 btorahe im. W Wie die Folizeichren- ittei 5 7 255 verwehungen hervorrief, hat am Dienstas Alb setzte in der Nacht zum Dienstag wie- Lawinen, Hochwasser und Schneestürme Zahl der Todesopfer auf 351 angestiegen— Weitere Schneefälle angekündigt Stuttgart(Up). Die Schneestürme, die Europa von Italien bis Skandinavien heim- suchen, die Lawinen und das Tauwetter ha- ben erneut 23 Menschenleben gefordert, so daf die Gesamtzahl auf 51 angestiegen ist. Auf den verschneiten und vereisten Straßen kam es zu zahlreichen Unfällen. Der Wetterdienst hat weitere Schneefälle und steigende Tem- peraturen vorhergesagt. Damit vergrößert sich die Lawinengefahr in den Bergen. In einigen Alpengebieten liegt der Schnee über 4 m hoch. Beim Schneeräumen wurde ein Eisenbabnarbeiter aus Reith, Landkreis Bers- berg, Oberbayern, von der Lokomotive eines Betriebszuges erfaßt und getötet. Eine Lawine, die auf der Südseite der Rotwand bei Schlier- see niederging, tötete den Münchener Karl Köbele und die junge Marika Tzsirnits aus Iserlohn. Außerdem kamen bei Innsbruck zwei Bauern durch eine Lawine um. Aus Graz und St. Anton wurden zwei weitere Todesfälle ge- meldet. Viele Berggebiete sind von der Um- welt abgeschnitten; die meisten wichtiger Straßen und Bahnverbindungen konnten je- doch bis jetzt offengehalten werden. Ganze Familie begraben In Leutasch zwischen Mittenwald und Inns- bruck begrub eine Lawine ein Fhepaar unc seine fünf Kinder unter sich. Die mit 70 Manx. an der Unglücksstelle arbeitende Bergwach konnte erst nach mehreren Stunden zwei Fa- milienmitglieder, den 12jährigen Fredy Neu- ner und seinen fünf Jahre alten Bruder Mar- tin bergen. Fredy lebt, Martin war tot. Uber das Schicksal der übrigen Verschütteten ist noch nichts bekannt. Man hörte lediglich von Zeit zu Zeit das Schreien eines Kindes, das unter den Schneemassen begraben liegt. Die Rettungsarbeiten sind besonders gefährlich und schwierig, weil inzwischen vier andere Lawinen in unmittelbarer Nähe der Retter niedergingen. Die andauernden Schneefälle in den Alpen haben die Gewässer in Frankreich anschwel- Jen lassen. 15 Personen karien ums Leben. Bei Toulouse, Pau und Bordeaux traten die Flüsse über hre Ufer, Wobei 12 Personen er- tranken. In der Bretagne starben zwei Per- sonen infolge der Kälte; eine Skiläuferin aus Kolmar wird seit Sonntag vermißt. Belgien leidet unter den schwersten Schneestürmen seit 1944/45. Die Armee half 400 Famillen eva- küieren, die von den anschwellenden Flüssen Sambre und Maas bedroht wurden. Auch über Dänemark ging ein schwerer Schneesturm nieder, dem vier Personen zum Opfer flelen. Etwa 20 kleine Boote gingen in dänischen Häfen unter, 10 Fischerboote ge- rieten auf Grund. Auf den vereisten Straßen überschlugen sich Zwei Kraftwagen, die Fah- rer Wurden getötet, In der Stadt Aalborg im nördlichen Jütland plies der Sturm mit sol- cher Gewalt, daß die Kircheng ken von selbst zu lauten anfingen. Viele Einwohner glaubten daraufhin, es sei Krieg ausgebro- chen. Ein dänischer Fischkutter wird im Ratte- gat vermißt, Man rechnet mit dem Verlust des Boctes, das zwei Mann Besatzung hat. Der holländische Dampfer„Cornelis“, der auf Grund gelaufen War, mußte in sinkendem Zu- stand von einem dänischen Schiff in Schlepp- tau genommen werden. Infolge des Schnee- sturms über Dänemark konnte die aus 35 Per- sonen bestehende zweite Gruppe der deut- schen Olympia- Teilnehmer nicht nach Oslo weiterreisen. Das deutsche Segelschulschiff „Passat“ hat wegen der Stürme seine Ab- fahrt nach Südamerika verschieben müsser!. Gangsterquintett erbeutete 100 000 DM Auf Diebesfahrt durch Westdeutschland Karlsruhe Gsw). Vor der Karlsruher Strafkammer begann der Prozeß gegen eine Füünfköpfige Diebesbande, die im Verlauf eines halben Jahres durch Schaufenstereinbrüche und Beraubung von Kraftfahrzeugen im Bun- desgebiet Waren von ingesamt 100 00 PM er- beutet hatte. hre Beute bestand in Kraft- rädern, Autos, Textilien, Fotoapparaten, Be- Kleidungsstücken, Lederwaren, Zigaretten und Schokolade. Angeklagt sind wegen Bandendiebstahls in insgesamt 77 Fällen der 33 Jahre alte Schön- rock aus Düsseldorf, der 30 Jahre alte Krem- pel aus Hambrücken, der 30 Jahre alte Schön- rock aus Mühlheim bei Köln, der 28 Jahre alte Heinz Jansen aus Düsseldorf und die 37) Jahre alte Erika Dittrich aus Bamberg. Das Gangsterquintett begann seine nacht- chen Diebéesfahrten im Auto in der Silvester- nacht 1950/51 in Darmstadt, wWwo ein StEG- lager heimgesucht und Waren im Werte von 9000 DM erbeutet wurden. In der Gegend von Düsseldorf, Bamberg, in der Pfalz, im Schwarz- ald und in Karlsruhe waren die nächsten Diebstähle fällig, bei denen der Bande wert- volle Beute aus Kraftwagen und Schaufen- stern in die Hände gefallen war. Bis auf Erika Dittrich und Alfred Schönrock waren die Angeklagten geständig. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Das Bundesernährungs- ministerium hat den Zuschuß für die Bundes- anstalt für Lebensmittelforschung in Karls- ruhe auf 642 200 Mark festgesetzt. In des Bundesanstalt sind e 79 Pe beschäftigt. 6 Karlsruhe. In Karlsruhe ist diesel Tage von Vertretern des Handwerks, des Haus- und Grundbesitzes, der Landwirtschaft und des Hotel- und Gaststättengewerbes sine Kreisgruppe Karlsruhe des. standsblocks gegründet worden. Karlsruhe. 635 Jungmeister aus 9 Kaum Karlsruhe-Bruchsal- Pforzheim en n Karlsruhe durch den Präsidenten der Handwerkskammer Karlsruhe, Gretschmann. kreigesprochen d Weinheim. Der Weinheimer Forumsaus- Lokale Rundschau kriegsſituation. venſträucher im Stadtgebiet, dere 2 7 e Weinheim e 5 5 5 den Were n können. Kategoriſche Ablehnung der Remilitariſien rung durch den Ev. Männerverein. Ausſchließlicher Mittelpunkt einer all⸗ gemeinen Verſammlung des Ev. Männer⸗ vereins am Sonntag im Löwen war die, alle Schichten des Volkes gleichermaßen bewegen⸗ de Frage der Remilitariſierung. Pfarrer John als Leiter der gut beſuchten Verſamm⸗ lung, betonte die parteipolitiſche Unabhän⸗ gigkeit der Kirche, die jedoch nicht eine Dis⸗ kuſſion außerhalb der Kirche bei allgemeinen Problemen ausſchließe. Bei der Remili⸗ tariſierung ſtehe nicht die Frage„Ohne uns“, ſondern„Nicht ohne uns“ im Vordergrund. Der erſte Redner, Jugendpfleger Röſinger, behandelte unter dem Thema„Krieg und Frieden“ die Entwicklung der deutſchen Nach⸗ Bei den Friedenskonferenzen in Jalta und Potsdamm ſei das deutſche Volk in einen Ohnmachtszuſtand verſetzt, deſſen Auswirkungen nur zu bekannt ſind. Dieſe nicht zu vergeſſenden Tatſachen ſchlie⸗ ßen von ſich aus eine Remilitariſierung aus, wenn man bedenkt, welche ſozialen Aufgaben vor einer Wiederbewaffnung ſtehen. So⸗ ziale Aufrüſtung müßte die Parole lauten,, auf die viele Millionen von Kriegs⸗ Hinterbliebenen, Wohnungsſuchende und Hei⸗ auf die Millionen von Kriegsopfern und Hmatvertriebene warten. Dr. Ferber, als Vertreter der katholiſchen Friedensbewegung, forderte eine poſitivere Abwehrſtellung der Kath. Kirche gegen die Remilitariſierung. Chriſtliche Grundſätze würden ſchon allein jegliche Kriegsvorberei⸗ tungen verbieten und die freie Stellung des Menſchen dürfe nicht durch einen militanten Zwang illuſoriſch gemacht werden, wie ihn jetzt die Regierung ausüben will. Pfarrer Simon als letzter Redner ver⸗ neinte einen Wehrbeitrag vom chriſtlichen Gewiſſen aus, das ein eindeutiges Bekennt⸗ nis zum Frieden fordere. Alle drei Redner kamen zu der überein⸗ ſtimmenden Auffaſſung, daß jede Aufrüſtung unweigerlich zum Kriege führen müſſe. Das Beiſpiel Korea warne deutlich vor allen Ma⸗ nipulationen, wie ſie augenblicklich von der Bonner Regierung geübt werden. Schon aus dieſem Grunde habe die Bonner Regierung nicht die Berechtigung, ohne eine eindeutige Willenserklärung des Volkes, einen Wehr⸗ beitrag zu beſchließen. Die augenblickliche große Not als Folge des Krieges kam in der abſchließenden Ausſprache, die hauptſächlich von den Müttern geführt wurde, zum Aus⸗ druck. Der entſchiedene Wille der Verſamm⸗ lung, ſich gegen die Remili ariſierung zu ſtel⸗ len, kam in einer Entſchließung zum Aus⸗ druck, die der Bundesregierung zugeleitet werden ſoll und die Stellung des Volkes gegen jede Aufrüſtung und den Wehrbeitrag deutlich unterſtreicht. Feierliche Einholung der Glocken. Am kommenden Samstag werden in feier⸗ licher Weiſe die fünf neuen Glocken für die Katholiſche Pfarrkirche eingeholt. Die Ab⸗ holung der Glocken erfolgt um 16.30 Uhr an der Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld. Der feſtliche Zug, angeführt von Abordnun⸗ gen des Renn⸗ und Radfahrervereins bringt auf Prunkwagen der Bauern die Glocken un⸗ ter Begleitung einer Muſikkapelle und der katholiſchen Jugend, nach Seckenheim, wo die Meßkircher⸗, Offenburger⸗, Zähringer⸗, Ett⸗ linger⸗ und Hauptſtraße berührt werden. Am Eingang zur Kirche wird der Zug von der Geiſtlichkeit, dem Stiftungsrat und ſonſti⸗ gen geladenen Gäſten in Empfang genom⸗ men. Zu dem feierlichen Empfang ſingen die vereinigten Männerchöre, der kath. Knaben⸗ chor und der Mädchenchor der Schule, wäh⸗ rend Geiſtl. Rat Spinner zur Begrüßung ſprechen wird. Die feierliche Weihe der Glocken findet dann am Sonntag Nachmittag 15 Uhr durch den H. H. Abt des 8 8 Neuburg, Ohlmeyer, ſtatt. 50 000 DM für Theater- Tombola Mannheim sw). Der Tombola zum Wiederaufbau des Mannheimer Nationalthen- ters, die im April und Mai veranstaltet wer- den soll, sind in vier Wochen Spenden in Höhe von über 50 000— DM zur Verfügung gestellt worden. Die Spenden stammen zum größten Teil von Mannheimer Industriefir- men. Die Stadt hofft, durch die Tombola einen Teil des Geldes für den Theater neubau erhalten zu können. Ausländische Redner in Mannheim Mannheim(epd). Das endgültige Pro- gramm der diesjährigen Geistlichen Woche für Südwestdeutschland, die vom 2. bis 9. März in Mannheim durchgeführt wird, ent- hält die Namen bekannter deutscher Kir- chenmänner aus Ost und West sowie auslän- discher Theologen. Referenten sind u. à. Propst D. Asmussen(Kiel), Präses Dr. Kreyssig (Magdeburg), Bischof Bo Giertz(Göteborg), Kirchenpräsident Pierre Maury Paris) und Pfarrer Lüthi(Bern). Sechsjähriger Junge ertrunken Mannheim dwb). In Mannheim- Rhein- aul ist ein sechsjähriger Junge in einem leicht zugefrorenen Weiher eingebrochen und er- trunken. Der Junge war unvorsichtigerweise auf die dünne Eisschicht gegangen. Lebensgefährliche Verletzungen durch Unfall Mannheim dwb). Auf einer Baustelle im Mannheimer Stadtgebiet kam es am Mon- tag zu einem schweren Betriebsunfall, bei dem ein Arbeiter lebensgefährliche Verlet- zungen erlitt, Ein 40 Jahre alter Gipser Se- riet beim Herablassen eines Aufzuges in den Bereich des Aufzuges und wurde so schwer am Kopf getroffen, daß er zusammenbrach. Der Mann wurde ins Krankenhaus einge- liefert. 3 5 Wettervorhersage Mittwoch wechselnd wolkig, vereinzelt noch Schneefälle. Tagestemperaturen in tieferen Lagen wenig über null Grad. Am Donnerstag unbeständig in Temperaturen und Nieder- wahle e eee Landwitte beſchloſſen intenſt ve Schã ingsbekänpfung Bei einer unter der Leitung des Orts⸗ beauftragten Max Bühler ſtattgefundenen Bauernverſammlung ſprach Gartenbauinſpek⸗ tor Hacker vom Gartenbauamt über die Not⸗ twendigkeit des Pflanzenſchutzes und der Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. Er be⸗ tonte, daß alljährlich etwa 20 9% iunſerer landwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Er⸗ zeugniſſe durch. und Schädlinge vernichtet würden.. Der geſamte Obſtbaumbeſtand einſchl. Bee⸗ nahezu eine halbe Million, droht ernſtlich durch das Auf⸗ treten der San⸗Joſe⸗Schildlaus und der Goldafterraupe zuſammenzubrechen, wenn ncht gegen dieſe Schädlinge vorgegangen wird. Wenn auch hier der Tabakbau vor⸗ herrſcht, hat der Beſtand von über 10 000 Obſtbäumen doch eine gewiſſe Bedeutung, der wirtſchaftlich eine Rolle ſpielen könnte, wenn er planmäßig und rationell durchgeführt würde. In erſter Linie gilt es, Baumruinen, die Brutſtätten von Schädlingen darſtellen, zu entfernen und den Streuobſtbau aus⸗ zuſchalten, der nur wirtſchaftlich iſt, wenn er geſchloſſen betrieben wird. Das akuteſte Problem bedeutet gegenwärtig die Entfer⸗ nung und Vernichtung der zu hunderten an den Bäumen hängenden Raupenneſter und die Durchführung einer generellen Winter⸗ ſpritzung der Obſtbäume und Beerenſträucher gegen die San⸗Joſe⸗Schildlaus. Mit dem Hinweis, daß die Mittel von Seiten des Staates und der Stadt koſtenlos zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, ſodaß der Obſtbaum⸗ beſitzer oder Nutzungsberechtigte lediglich den anteiligen Arbeitslohn zu zahlen hat, ſchloß der Redner. 5 In vorbildlicher Weiſe ſah die Verſamm⸗ lung, unter der vorzüglichen Leitung des Ortsbeauftragten Max Bühler, die Notwen⸗ digkeit der Maßnahmen ein und beſchloß ein⸗ ſtimmig. eine allgemeine Spritzung. Mit der Spritzung wurde Herr Dr. Reichle von Friedrichsfeld beauftragt. Der Nutzungs⸗ berechtigte oder Obſtbaumbeſitzer hat einen Unkoſtenbeitrag von 4 Dpfg. pro Liter Spritz⸗ brühe zu entrichten. Der Verbrauch richtet ſich nach der Größe des Baumes und ſchwankt pro Baum zwiſchen 30 Dpfg, und 1.. 5 Alle Obſtbaum⸗ und Grundſtückbeſitzer wer den aufgefordert, an der Aktion Leit h men, da dieſelbe auf Grund der Verordnung zur Winterbezämpfung der S Joſe⸗ Schild⸗ Tals vom 95 1. 1952 Pflicht iſt. Dr. Ehlers spricht in Heidelberg Heidelberg Gdswö). Bundestagspräsident Pr. Ehlers wird am Freitag anläßlich des „dies academicus“ vor Studenten der Univer- sität Heidelberg über das Thema„Universität und Politische Erziehung“ 5 zum Kusbau des W. geskiftst, In einem Schreibe bürgermeister tellte Er die Unterrichtsxerwe tung A a 3 Storische Wemheimer Bürgerwehr, die Weinheim 88 wieder Bürgerwehr Weinheim wb). Die traditionelle 5 „ und deren Waffen beschlagnahm soll jetzt wieder aufgestellt wer ein„Alt- Weinheim“, der sich erg ae der Wehr zur 3 Bat, 5 diese re Mißtrauensantrag gegen Wohleb und Dr. Lais Lebhafte Kontroverse zwischen CDU und SPD Freiburg(ZSHIsw). In der letzten Sit- zung des südbadischen Landtags kam es zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen dei SFD und der CDU, wobei die SPD-Fraktion einen Mißtrauensantrag gegen Staatspräsi- dent Wohleb und Wirtschaftsminister Dr Lais stellte. Finanzminister Dr. Eckert hatte auf die Anfrage der SpD mitgeteilt, daß das Finanzministerium auf eine Anzeige hin den Versuch der Steuerhinterziehung habe ver- Kindern können. Die Gelder sollten angeb- lich zur Finanzierung der Altbadenerpropa- ganda verwendet werden. Nach der Ge- schäftsordnung des badischen Landtages kann über den eingebrachten Migtrauensantrag frühestens nach 24 Stunden abgestimmt wer⸗ den. 5 Der badische Landtag gedachte zu Beginr seiner Sitzung der verstorbenen Großherzogin Hilda und des badischen Justizministers Dr. Fecht. Anschließend kam es bei der Behandlung einer kurzen Anfrage der SpD zu einer leb- haften Kontroverse zwischen CDU und SPD die die immer noch unter der Oberfläche schwelende Regierungskrise schlagartig be- leuchtete. Die SPD hatte nach gewissen Fi- namzierungsmethoden der Altbadener- Pro- Paganda gefragt. Finanzminister Dr. Eckert teilte darauf mit, daß ein badischer Minister dessen Namen der Finanzminister nicht nannte, wegen Spenden an die südbadische Industrie herangetreten sei. Gleichzeitig habe der Minister den Industriellen nahegelegt, die Spenden nicht unmittelbar an die Ar- beitsgemeinschaft der Badener zu überwei- sen, sondern an ein staatliches wissenschaft- ches Institut in Badenweiler, um auf diese Weise die Gelder von der Steuer absetzen zu können. Das Finanz ministerium habe die geplante Steuerhinterziehung auf eine An- zeige hin jedoch verhindern können. Das Fi- nanz ministerium habe es im Interesse der Sauberkeit der Finanzverwaltung für erforder- lch gehalten, die Steuerhinterziehung weder Stillschweigend zu dulden, noch in irgend einer Form zu billigen. Die SPD erhob auf diese Antwort hin ihre ursprünglich kurze Anfrage zu einer förm- Achen Anfrage. Nachdem der Lärm, der sich darauf erhob, etwas abgeebbt war, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dichtel, die CDU sei damit einverstanden, die Angelegen- heit in einer förmlichen Anfrage zu behan- deln, zumal da auch die Sücdwꝛeststaatpropa- Zanda aus Mitteln der Wirtschaft finanziert worden sei. Der„lobenswerte Eifer des Fi- nsmzministers“ könne sich dann ja auch Her anderen Seite zuwenden. Als Sprecher ner SPD hielt der Abgeordnete Jäckle dieser Bemerkung entgegen, daß es sich bei der An- trage nicht um die Finanzierung der Wahl- Propaganda, sondern um eine Aufforderung zur Steuerbinter:? 2 handle, die vor einem der CDU nahestehenden Minister Aus- Segangen sei. Wirtschaftsminister Pr. Lais und Staatspräsident Wohleb ergriffen im Ver- lauf der Kontroverse nicht das Wort. Einige Minuten später verlas der stellver- tretende Landtagspräsident Martzloff einen Migtrauensantrag der SPD-Fraktion gegen Staatspräsident Wohleb und Wirtschaftsmini- ster Dr. Lais. Die Auskunft des Finanzmini- ters, so beißt es in der Begründung des Mihtrauensantrags, habe schwerste Verdachts- momente, wenn nicht sogar schon den Be- weis für den Versuch strafbarer Steuerhin- ter ziehung, beziehungsweise der Anstiftung dazu erbracht. Es erscheine der SPD unmög- lich, daß ein solcher Minister und der Staats- präsident, der ihn offenbar decke, noch das Vertrauen des Landtags besitzen könnte. In Beantwortung einer Anfrage der CDU über die Steuerrazzien in Südbaden am 17. und 18. Januar erklärte Finanzminister Dr. Fckert, sollte sich herausstellen, daß die Steuerkontrollen im Einzelhandel in der vom Finzelhandelsverband berichteten diffamie- renden Weise vorgenommen wurden, so werde er diese Form der Kontrolle sofort abstellen. * Die Kontrollen hätten hauptsächlich der Fest- stellung gedient, ob die Warenbestände zum Jahresende ordnungsgemäß aufgenommen waren. Ihre Berechtigung gehe schon daraus hervor, daß mehr als die Hälfte der geprüf- ten Einzelhändler ihren Buchführungs- und Auszeichnungspflichten nicht oder nur man- gelhaft genügt hätten. Bei Stimmenthaltung von elf SPD-Abge- ordneten und gegen eine kommunistische Stimme gab der Landtag einem vertraglich geregelten Geländetausch zwischen dem Lande Baden und dem Markgrafen von Baden seine Zustimmung. Es handelt sich um einen Ver- trag, durch den der Staatswalddistrikt Gerns- bach im Murgtal gegen verschiedene mark- gräfliche Waldungen im Bodenseegebiet ge- tauscht wird. Vereinigung der Gemeindeverbände Von Nord- und Südbaden beschlossen Offenburg dsw). Die Vorstände des Ver- bandes badischer Gemeinden in Nord- und Südbaden haben auf einer Tagung in Offen- burg beschlossen, die bisher selbständigen Landesverbände zu einem Gesamtverband badischer Gemeinden zusammenzuschliegßen. Die Satzungen des Gesamtverbandes, die gegenüber den bisherigen Satzungen dar bei- den Verbände keine wesentlichen Anderungen erfahren sollen, werden am 17. März bei einer Zusammenkunft der Kreisvorsitzenden des Verbandes aus den beiden Landesteilen end- gültig beschlossen und dann einer Hauptver- sammlung unterbreitet werden, die im Früh- sommer stattfinden soll. Zu der vor einigen Wochen für das gesamte Südweststaatgeblet geschaffenen Gemeinde- kammer vertrat die Konferenz des Badischen Gemeindeverbandes die Auffassung, daß die Bezeichnung der Kammer geändert und der Zusammenschluß nur als Arbeitsgemeinschaft de badisch-württembergischen Kommunal- Spitzenverbände firmiert werden soll. Der Ver- Waltungsapparat dieses Zusammenschlusses müsse so klein und billig wie nur irgend mög- Iich gehalten und zweckmäßigerweise von einem bereits bestehenden Verband unent- lich geführt werden. Freiburgs Ende als Landesmetropole Wird die Breisgauperle Industriezentrum? Die Bezeichnung„Landeshauptstadt“ haf sich in Freiburg nie eingebürgert. Auch von den Regierungsstellen wurde sie geflissentlich vermieden. Jetzt, wo Freiburg die„Residenz“ mit allem Drum und Dran verlieren soll, wird sich die Einwohnerschaft aber offenbar erst richtig dessen bewußt, welche konkreten po- litischen, wirtschaftlichen und kulturellen Werte mit dem Begriff Landesmetropole ver- bunden waren.. Die Sorge drängt sich auf, was aus Freiburg im Südweststaat werden wird. Seine politische Bedeutung wird Freiburg noch am ehesten verschmerzen, weil sich die Bewohner über diesen Punkt keinen Illusionen hingeben. Daß die Freiburger Regierung in der letzten Zeit wegen eines ministeriellen Hauskrachs über die Frage„Fortsetzung der altbadischen Po- litik oder Mitarbeit am Südweststaat“ nur noch recht und schlecht zusammengehalten Wird, ist kein Geheimnis. Bedauerlich wäre allerdings, wenn die„Residenz“ Freiburg mi! einem Mißklang begraben werden sollte, Ge- messen an den positiven Leistungen der Lan- desbehörden in schwerer Aufbauzeit, würde ein harmonischer Abschluß die neue Entwick- lung besser eröffnen. 5 Eine Landesbezirlesverwaltung für Freiburg? Endgültiges läßt sich über die künftige Be- deutung Freiburgs erst sagen, wenn die ver- waltungsmäßige Organisation des Südwest- staates feststeht. Freiburg hofft, Sitz einer etwa das jetzige südbadische Gebiet umfas- senden Landesbezirksverwaltung zu werden, kalls das Bundesland dezentralisiert wird. Es würde in diesem Fall Sitz einer bedeutenden Verwaltungsbehörde mit dem entsprechenden Personal-, Gebäude- und Wohnbedarf blei- ben. Im Hinblick auf die Regionalsverteilung bestimmter zentraler Einrichtungen, wie Oberfinanzdirektion, Rechnungshof, Verwal- Nein EKzLend seit Kriegsende bei der Bundes- Turnverein 1898(Männerriege). Zusammenkunft morgen Donnerstag Abend 8.30 Uhr in der Turnhalle wegen Wichtiger Besprechung. 55 i Sudetendeutscher Landwirts- e. sohn, 30 Jahre, 1.70 gr., kath., bahn im Fahrdienst Mannheim tätig, wünscht die Bekannt- schaft eines netten, lebens- lustigen Mädels, am liebsten Landwirtstochter, jedoch nicht Pfercbrucht- U. Penntergin Mapphelm Seckenben Sonntag, 17. Februar 1952, 18 Uhr findet im BADISC HEN OF, die diesjährige deneral-bersammiung att. Es wird um vollzähliges Erscheinen gebeten. DER VORSTAND. Bedingung. Frdl. Zuschriften Masken zu verleihen. Anna Baumann Offenburgerstr. 51 Ah donnerstag wieder billiger Feefisch- Verkauf! Fisch- Fſſet 1. 37 1 „Liedertafel“ 5 Mannheim-Seckenheim N Samstag, 16 Februar, 1961 Uhr in allen Räumen des, Kaiserhof“ geräuch. Bücktlinge Marinaden 8 See-Aal N Lebensmittel— Feinkost unt. Nr. 100 a. d. Geschäftsst. d. Bl. Jak. Würtnwein tungsgerichtshof, Landesforstverwaltung und anderen, die im neuen, organisatorisch auf- gelockerten Land nicht unbedingt in der Lan- deshauptstadt sein müssen, glaubt Freiburg einige Chancen zu haben., Insbesondere re- llektiert es auf die Landesforstverwaltung, zumal da der Schwerpunkt der staatlichen Forsten im Südweststaat im südbadischen Teil des Schwarzwaldes liegen wird. Maß- gebliche Persönlichkeiten in Südbaden, die die große gebietliche Neuordnung im Süd- Westen der anderen Lösung vorzogen, neh- men an, daß Freiburg mit solchen zentralen Behörden im Südweststaat besser bedacht sein werde, als dies bei einer Wiederherstel- lung Altbadens der Fall wäre. Bekommt Freiburg wieder einen, wenn auch nicht mehr so bedeutenden Verwaltungs- schwerpunkt, so werden sich, wie mit Recht vermutet werden darf, auch Industrie, Han- del und Handwerk mit ihren Organisationen auf diesen Schwerpunkt hin orientieren und sich um ihn gruppieren. Von der Verwaltung zur Industrie Da Freiburg trotz allem in Zukunft nicht in dem gleichen Umfang wie bisher Behör- densitz bleiben kann, ist es bestrebt, diesen Verlust durch eine Aktivierung seiner wirt- schaftlichen Möglichkeiten wettzumachen und seine Interessen etwas zu verlagern. Stadt- verwaltung und Stadtrat wollen die bereits in den letzten Jahren mit Erfolg betriebene Neuansiedlung von Industrien, die dem Cha- rakter Freiburgs als Stadt des Fremdenver- kehrs keinen Abbruch tut, forcieren, um neue Existenzgrundlagen zu schaffen. Man versteht deshalb auch, warum sich die Stadtväter im Interesse des Bürgerwohls so sehr dem pro- jektierten Ausbau des Flugplatzes unmittel- bar vor den Toren Freiburgs widersetzen. Welcher Unternehmer errichtet einen neuen Fabrikbetrieb im Schatten eines militäri- schen Objektes, wenn es andere, im Ernstfall weniger bedrohliche Standorte gibt? Wohknungslage bleibt kritisch Bis jetzt wurden weder von der Regierung noch von den städtischen Stellen Uberlegun- Sen angestellt, wie die Räumlichkeiten der Ministerien und sonstigen Verwaltungen li- quidiert und anderweitig verwendet werden Sollen. Das Colombi-Schlößchen, Sitz der Ba- dischen Staatskanzlei, eingebettet in einen Park, in dem eine niedliche Brunnenfigur, einen Knaben auf einer Schnecke darstellend, die als leicht ironisierendes Symbol der, numme langsam“-Politik des badischen Staatsprasi- denten Wohleb gilt, gehört der Stadt. Ob sie ort wieder das Standesamt einrichtet oder das 1861 von einer Tochter der spanischer Gräfin Colombi erstellte Gebäude für die Auf- bewahrung von Kunstschätzen und für Kunstausstellungen wie ehedem verwendei oder einem anderen Zweck zuführt, ist bisher nicht entschieden. Die Ambition, im Colombi- Schlößchen ein Spielkasino einzurichten, wie behauptet wurde, hat die Stadt nicht. Zur Entlastung des Wohnungsmarktes wird die Stadt darauf drängen, daß die in Frei- burg verbleibenden oder neu einzurichtenden Verwaltungen ausschließlich in Verwaltungs- gebaäuden untergebracht werden. Zur Zeit hat die Regierung noch 170 Zimmer und sechs Mansarden als Büros besetzt. Großen Hoff- nungen gibt man sich in Freiburg in Bezug auf freiwerdende Wohnungen allerdings nicht hin. Die Beamten und Angestellten, die ver- setzt werden, müssen wahrscheinlich ihre Fa- milien zum großen Teil vorerst in Freiburg lassen, da die Wohnungsnot an anderen Or- ten kaum geringer ist. Was Kredite und die finanzielle Entlastung der Gemeinden durch den Staat angeht, ver- spricht sich Freiburg im neuen Bundesland erheblich mehr, als der badische Staat geben konnte. Freiburg hofft insbesondere aui kräftige Investitionsspritzen für den Woh- nungsbau, um mit seinem Heer von 7 300 wohnungssuchenden Familien einmal fertig- zuwerden. 5 Auch ohne Residenz ist Freiburg lebendig genug, um geistiges, kulturelles, wirtschaft- liches und organisatorisch- politisches Zentrum einer großen Landschaft zu bleiben. Mit Zu- versicht sieht es daher in seine neue Zu- kunft. ö „Dazu bist Du noch zu klein!“ Mit den Worten„Dazu bist Du noch zu klein- Pflegen Eltern ihre Kinder gerne ab- zuspeisen. wenn sie eine Frage nicht beant- worten Wollen, Sie tun es, weil es innen selbst in ihrer Kindheit nicht anders ergangen ist, sie tun es, weil die Treffsicherheit der Kind- lichen Frage sie in Verlegenheit bringt, weil sie das Kind und sein unbewußfes Geistes- leben nicht ernst genug nehmen oder weil sie der unverantwortlichen Stock-Erziehung huldigen, womit sie dokumentieren, daß ihnen jegliches psychologische Verständnis für die 8 Entwicklung des Kindes ab- geht. 5 Kinder suchen für alles, was sie noch nicht kennen oder noch nicht von selbst verstehen, eine Erklärung, genau so wie die Erwachse- 1 nen. Dem Alter und der mangelnden Erfah- rung entsprechend geschieht das natürlich bei Kindern viel häufiger als bei Erwachsenen dümmer ist das Kind aber deshalb nicht. Es begreift oft mehr, als die Erwachsenen ge- meinhin glauben. Nur das Bewußtsein, die bewußte Wahrnehmung der Dinge und die bewußte Lenkung und Konzentrierung er naturgegebenen geistigen Fähigkeiten ent- wickeln sich erst im Laufe der Jahre. Logik besitzt das Kind allerdings noch nicht. Dinge, die es noch nicht gesehen hat, existieren in seiner Phantasie oft in recht bizarren For- men, das Gefühl für Raumbegrenzung, Maß und Proportionen, ist noch unausgebildet. Eine Fähigkeit aber ist bei Kindern meſst Hart lud Sie Vom einheimischen Sport. Handball Erfolgreiche Handballjugend. Bd Neckarau— TB Jahn(Gem. Jugend ö 5:10 g A⸗Jugend 7:8 In der gem. Jugend der Gruppe Mam heim waren nach Ablauf der Pflichtſp oben genannte Mannſchaften punktglei Das am vergangenen Sonntag auf neutra⸗ des TB Jahn für ſich entſcheiden. Die A Jugendmannſchaft beider eine ſtanden ſich anſchließend em Freundſchafts⸗Spiel gegenüber. Aeußerſt ſchnell, hart und verbiſſen wurde auf 5 den Setien um den Sieg gerungen. Wenn ſchönen Spiel als glücklicher Sieger hervor⸗ ging(ein Unentſchieden wäre dem Verlau nach auch gerecht geweſen), ſo war dies ein würdiger Abſchluß des Spieljahres 51/52 für die A⸗Jugend, die in der abgelaufenen Runde hinter Edingen den 2. Tabellenplatz belegte.— Noch einmal, und zwar am kom; e menden Sonntag bei den Hallenhandball⸗ meiſterſchaften iſt Bewährung bei der Ju, gend geboten. * Burgbacher Meister im 50-km-Lauf Am Schlußtag der Deutschen Nordischen 8 meisterschaften von Braunlage konnte beim EKm- Dauerlauf der Titelverteidiger, der 271ähri Landbriefträger Oskar Burgbacher(SKIzufiff Brend), einen großartigen Schlußangriff de Schellenberger Grenzpolizisten Ludwig Angerer abwehren und nach 4:04:11 Stunden als Sieg durch das Ziel gehen. Angerer benötigte 4:07: Stunden, 3. Eugen Schweizer(Hofgrund) 4.07581, . Michael Ander! Bad Tölz) 4:11:57, 5. Wilhelm Ehrenberg(Altenau) 4:12:33 Stunden. 50 Deutsche Ski-Hochschulmeisterschaften 5 Am Wochenende wurden die Deutschen Sk hochschulmeisterschaften 1952 auf den Ober- Ammergauer Rennstrecken ausgetragen. Im Langlauf über 14 km auf vorwiegend nordischer Strecke war dem deutschen Vorjahrssieger Horst Jäger, mit 53,57 Minuten der Titel nicht zu nehmen. 2. Janez Novak Gugoslawien) 54,13 3. Jürg Marmet(Schweiz) 55,40. In der Alpinen Kombination der Damen konnte sich Hilde Quast Oeutschland) durch ihren Torlaufsjeg mit der Gesamtnote 5,86 den Sieg vor Helga Gärtner Deutschland) mit Gesamtnote 9,16 sichern. in der 448-kKm- Staffel siegte die deutsche Mann- schaft der Universität Freiburg mit 2:11:57 Stel. knapp vor den Jugoslawen(2:12:16). Die Vierer Kombination gewann mit starkem Vorsprung und 960 Gesamtpunkten Bjärne Arentz(Nor wWes gen) vor dem deutschen Vorjahrssieger Otto Acker mit 3828,98 Punkten. Den Spezialtorlauf gewann bei den Herren überlegen der Norweger Arentz mit 134,6 Sekunden vor Hans Roth (Deutschland) 138,86 Sekunden, 3. C. Stengel Deutschland) 144,5 Sek. Bei den deutschen Da- men distanzierte Hilde Quast mit 155,2 Sekun- den klar ihre Konkurrentin Helga Gärtner Deutschland), Im Abfahrtslauf der Damen siegte überraschend Lieselotte König Deutschland) mit 324,2 vor den beiden Favoritinnen Helga Gärt- ner und Hilde Quast. Den Kombinationssprung- lauf gewann überlegen Bjärne Arentz mit zwei- mal 34 m, Note 220,5, vor Otto Acter und Joze Gregori Cugoslawiern). Seine hervorragende ö Sprungleistung sicherte Arentz den Sieg in der c Nordischen Kombination(Gesamtnote 447,6) vor Joze Gregori und Horst Jäger. Trotz überlege nen Sieges im Kombinationstorlauf kam Arentz in der Alpinen Kombination mit Gesamtnote 2,78 nur auf den zweiten Platz nach dem Ab- 3 kahrtssieger Hans Roth Weutschland), Gesamt- note 0,80. 5 West-Ost-Problem— deutsche Sache Ein Beschluß des I0C-Exekutivkomitees Den Deutschen soll es selbst überlassen blei- ben, das olympische Ost-West-Problem zu lösen Dies war ein Beschluß des Exekutivkomitees des Internationalen Olympischen Komitees, den es nach vierstündiger Sitzung in Oslo faßte, und der der IOC- Hauptversammlung als Vorschlag unterbreitet werden soll. Auf der Tagesordnung 8 des am Dienstag in Oslo zusammentretenden 10 steht auch die Frage der deutschen Man- zebaft bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki. Dem IOC soll empfohlen werden, clic Vertreter des Olympischen Komitees der Ost- zone nicht zu empfangen. IOC will nochmals vermitteln Der Vollzugsausschuß des Internationalen Olympischen Komitees(O0) wurde von der Hauptversammlung beauftragt, einen neuen Vermittlungsversuch zur Aufstellung einer ge- samtdeutschen Mannschaft für die Olympischen Sommerspiele in Helsinki zu unternehmen. Nach sinem Beschluß des Exekutiv-Komitees soll Für die Auswahl einer gesamtdeutschen Mannschaft ein ost-west-deutscher Ausschuß gebildet wer⸗ 1 den, dem der Präsident des Nationalen Olym. Pischen Komitees(NOK), Pr. Ritter von Halt. Lorstehen wird. Der Ausschuß soll aus je dre Vertretern Ost- und Westdeutschlands bestehen Es wurde vorgeschlagen, die Ausscheidungs- sche Mannschaft an 1 Oslo, eine Sportler bei den Ol in Helsinki sei nicht a 5 2 ieel keiner ausgebildet als bei uns Erwach- Motto: 5 N K IPFER 3 eee eee die. Kampf Torero l Nessing, Ble, 1 Tsun ein Lind elbt sich mt der Antwort 1 1 Messing, Blei, Da pist zu klein“ oder„Du bist zu dumm 1 Zink usw. Adezuf zufrieden. Das 5 1 f erkaufen 8. tellhaſt[ Migtrauen können wir nicht init drakonischen * 3 9 I Maßnahmen ausmerzen, wir körnen nur ver- e ee Aut in nigimal spaische Tango-Kapelle kindlichen Logik und seinem jeweilſgen 12 a g Aer angepaßte ehrliche Erklärung geben. ten, die Auch wenn das etwas Mühe macht. Gewinne. a * are bindern, dag es laut wird. Darum soll man Meersturge . auf alle Fragen des Kindes eine vernünftige, FTiaeieſon 47112 r —