Nr. 27 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 16. Februar 1952 „ i. außennandeis-Bilanz ausnennchen Wiriſchaffliches Wareneinfuhr und-ausfuhr auf gleicher Höh, Das Jahr 1952 wird zum erstenmal die Probe auf das Exempel bringen, ob die Bundesrepu- plik in der Lage ist, künftig ohne Hilfestel- lung von außen ihre Außenhandelsbilanz aus- zugleichen. Bislang haben bekanntlich die Zu- wendungen aus den Mitteln des Marshall, plans und des GARIOA-Fonds das Passivum in unserer Handelsbilanz ausgeglichen und damit die Finanzierung zusätzlicher Einfub- ren ermöglicht. Ohne diese wäre der im Jahre 1951 erreichte Ernährungsstand sowie de durch Rohstoffeinfuhren angetriebene Auf- schwung unserer gewerblichen Wirtschaft un- möglich gewesen. Bekanntlich läuft der Marshallplan nun- mehr jedoch aus, und aus den Fonds dei SA, des Amtes für die gegenseitige Vertei. digung des Westens, fließen uns in Zukunf: Mittel nur noch insoweit zu, als sie von un: jür Verteidigungszwecke verwendet werden Nun könnte man natürlich so argumentieren Hag z. B. die Sicherung unseres Bedarfs ar lebensnotwendigen Nahrungsgütern am Welt- Markt die Voraussetzung für eine Verteidi- gungsbereitschaft schlechthin darstellt. Mi Jeerem Magen ließe es sich schlecht aufrüster und noch schlechter kämpfen, denn der Ak- 5 tionsradius der Gulaschkanone bestimmt nocb Inmer den Gefechtsradius der Truppe. Allein, wir wissen nicht, wie sich der neue Chef der MSA für Europa, Mr. Draper, au! solehe Argumente einlassen wird. Wir wer- den daher zunächst einmal davon auszugeher haben, dag wir im Jahre 1952 eine ausgegli- chene Handelsbilanz sicherstellen müssen. d. h. daß wir unsere Ernährungs- und Roh- Stokkeinfuhren aus dem Ertrage unserer Aus. fuhr selbst bezahlen müssen. Nach den vorläufigen Ergebnissen betrug Hun der Gesamtwert unserer Einfuhren im Jahre 1951 rd. 14,7 Milliarden DM, und dei der Ausfuhren 14.5 Milliarden DM. Damit er- höhte sich unsere Einfuhr um 3,3 Milliarden oder um 29 Prozent gegenüber 1950. Der Wer! der Ausfuhren stieg dagegen um 6,2 Milliar- den DM oder um 74 Prozent. Berücksichtig man, daß die Durchschnittswerte der Ein- und Ausfuhr im Jahre 1951 höher lagen als 1950 so dürfte die Einfuhr mengenmäßig unge- ahr der des Vorjahres entsprochen haben Während die Ausfuhr 1951 die von 1950 etwe um die Hälfte übertraf. Die Außenhandelsbilanz, die im Jahre 1950 für den gesamten Außenhandel noch einen Einfuhrüberschuß von rd. 3 Milliarden DM ergeben hatte, wies 1951 nur einen solchen von 147 Millionen DM auf. Nach Abzug der Einfuhren aus Marshallplanmitteln und G- RIOA-Fonds von der Gesamteinfuhr verblieb 1950 ein Importüberschuß in Höhe von 993 Millionen DM, für 1951 indessen ein Aus. zuhrüberschuß in Höhe von 1,6 Milliarder DM. Unsere Zahlungsbilanz, d. h. die Gegen- überstellung aller Forderungen und Ver- pflichtungen im internationalen Zahlungsver- kehr der Bundesrepublik, beruht heute im Wesentlichen noch immer auf den Ziffern der Handelsbilanz, d. H. der Ein- und Ausfuhren am Waren. Andere wesentliche Erträge, wie wir 82. vor dem Kriege z. B. aus unseren erheb- nchen Kapitalanlagen im Auslande, ferner aus den Einnahmen unserer Handelsflotte, aus den Leistungen unserer Banken, aus den Prämien unserer Versicherungsgesellschaften, aus Patenten und Lizenzen, sowie aus anderen Dienstleistungen hatten, fallen heute prak- tisch noch weg, da der Wiederaufbau auf die- sem Gebiet noch nicht Wesentlich vorange- Schritten ist. Dagegen wird die Passivseite unserer Zahlungsbilanz mit der Anerken- nung unserer Auslandsschulden in Zukunft durch Zinszahlungen und Rückzahlunger, ebenso belastet werden wie mit offenen oder verdeckten Wiedergutmachungen(S0 Z. B. an Israel). Wir müssen also einen so hohen Uberschuß unserer Warenausfuhr über die Wareneinfuhr erzielen, daß auch die vorste- hend aufgeführten Zahlungsverpflichtungen zusätzlich gedeckt werden können. Diese Sachlage erfordert ohne Frage eine Beschränkung unserer künftigen Nahrungs- und Genußmitteleinfuhren wie der Rohstoff- zufuhren auf das unbedingt erforderliche Maß. Wenn die USA hier nicht weiter aus- helfen, so gehört kaum eine Sehergabe dazu. um vorauszusagen, daß wir vermutlich auf manchen Gebieten Verzichte an Dingen wer- den in Kauf nehmen müssen, die uns geit 1948 bereits wieder selbstverständlich geworden sind. Auf der anderen Seite werden wir auch, wenn wir in dem erforderlichen gewaltigen Ausmaß exportieren wollen, auf mancherlei m Inland gefertigte Konsumgüter der ge- verblichen Wirtschaft verzichten müssen, um 11e Rohstoffe für den Bedarf des Auslandes dereitstellen zu können. Von den Einschrän- sungen, welche ein erhöhter Verteidigungs- deitrag von uns fordern würde, sei hier noch dicht einmal die Rede. Dr. R. — 5 Bosch entläßt KPD- Betriebsräte Der Betrieb kein Schauplatz politischer Aus- einandersetzungen Stuttgart(Isw). Die Betriebsleitung dei Robert Bosch- GmbH., Werk Feuerbach, wire die kommunistischen Betriebsratsmitgliedei Eugen Eberle, Gustav Flogaus und Eugen Graf fristlos entlassen. Wie dem Gesamtbetriebsrat des Werk: Feuerbach mitgeteilt wurde, hatten die dre Betriebsräte— Eberle war Vorsitzender des Feuerbacher Betriebsrates— eine Betriebs- versammlung am 12. Februar trotz vorher- gegangener schriftlicher Verwarnungen und trotz machdrücklichen mündlichen und schrift. Jlichen Widerspruchs der Geschäftsführung zu Erörterungen und Entschließungen über die Frage des Wehrbeitrags benutzt. Bereits frü- Her sei der Betriebsrat des Feuerbacher Werks Wiederholt darauf hingewiesen worden, das sich die Tätigkeit des Betriebsrates inner- halb des Werks auf seine gesetzlichen Auf: gaben beschränken müsse. Die drei genann- hätten aber durch ihr Ver- . jesen, daß sie nicht bereit seien sich an die bestehenden Gesetze und an die darauf beruhenden, der Erhaltung des Be- triebsfriedens dienenden Anordnungen der Geschäftsführung zu halten. Die Betriebslei- tung könne nicht dulden, daß die von der Firma bezahlte Arbeitszeit durch einzelne Mitglieder des Betriebsrates zu rein politi- schen Zwecken mißbraucht und der Betrieb zum Schauplatz politischer Auseinanderset- zungen gemacht wird. In einer Erklärung der Betriebsleitung wird Zusdrücklich betont, daß das staatsbürger- liche Recht jedes Betriebsangehörigen, sich über ein so wichtiges Problem wie den Wehr- beitrag frei zu äußern, selbstverständlich an- erkannt werde. Eine Diskussion darüber könne aber nicht Sache einer innerhalb der Arbeitszeit abgehaltenen und von der Firma bezahlten Betriebsversammlung sein. Seit jeher habe bei Bosch der Grundsatz gegolten, daß politische oder konfessionelle Agitation im Betrieb nichts zu suchen hat. 5 Durch die Entlassung der drei kommuni- stischen Betriebsratsmitglieder andere sich im übrigen nichts an der Bereitschaft der Betriebsleitung, auch mit dem Betriebsrat Feuerbach zu einer positiven Zusammenar- beit zu kommen. 5 —— Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhelm und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürdla Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. immermann(Inhaber Georg Härdle), Mannbelim-Seckenheitm, Eernsprecher 47216— Beschäftsstelle Mannheim: Helzsttabe 8. Fernsprecher S Brotpreiserhöhung unzulässig Seit einigen Tagen hat das Backgewerbe in verschiedenen Bezirken des Bundesgebietes unerwartet und übereinstimmend Brotpreis- erhöhungen um etwa 15 Prozent vorgenom- men. Wie das Bundeswirtschaftsministerium hierzu am Donnerstag feststellt, rechtfertügen Weder die gegenwärtigen Mehlpreise, noch die sonstigen Kosten ein solches Vorgehen. Die Einheitlichkeit der Preiserhöhungen lasse über- dies auf eine nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften unzulässige Absprache schließen. Die Preisbehörden der Länder seien angewie- sen worden, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen und mit allen Mitteln des Wirt- schaftsstrafgesetzes eine angemessene Preis- gestaltung sicherzustellen. Handelsbesprechungen mit Frankreich vertagt Die deutsch- französischen Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag zwischen beiden Ländern sind bis März vertagt worden. Durch die Einschränkung der Liberalisierung in Frank- reich sind Unklarheiten aufgetreten, die bis zur nächsten Sitzung beseitigt werden sollen. Die deutschen Gesprächspartner haben um Aufklä- rung gebeten, welche Waren von Frankreich Kkontingentiert werden sollen. Aufstrebender deutscher Fernost-Handel Die westdeutsche Wirtschaft versucht zur Zeit, wieder auf den fernöstlichen Märkten Fuß zu fassen, wie aus Hongkong bekannt wird. Meh- rere deutsche Firmen werden in Kürze Vertre- ter nach Ostasien entsenden, um dort an Ort und Stelle Marktanalysen vornehmen zu lassen. Bereits viele westdeutsche Firmen haben ihre Bereitschaft erklärt, die vor dem Kriege beste- henden engen Handelsbeziehungen zu dem Fer- nen Osten wieder aufleben zu lassen, und in Hongkong eigene Niederlassungen zu errichten. In unterrichteten Wirtschaftskreisen weist man darauf hin, daß hierfür der augenblickliche Zu- stand besonders günstig sei, da durch das von den Vereinten Nationen über Rotchina ver- hängte Embargo auch in anderen ostasiatischen Gebieten gewisse Mangelerscheinungen ausge- löst worden seien. Stellvertreter für Kohlenrat In seiner Eigenschaft als Präsident des von der OEEC im Januar dieses Jahres gebildeten Europäischen Kohlenrates hat der holländische Außenminister Stikker die Bildung einer Stell- vertretergruppe bekanntgegeben, die ihm in regelmäßigen Zeitabständen Vorschläge für eine Steigerung der europäischen EKchlenförderung vorlegen Soll. Die Gruppe der Stellvertreter hiel bereits ihre erste Sitzung ab. Zum Stellvertreter des Bundeswirtschaftsministers Erhard wurde Dr. Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium ernannt. Mit der Bildung der Stellvertreter. gruppe soll die dem Europäischen Kohlenrat übertragene Aufgabe verwirklicht werden, 80 bald wie möglich Vorschläge für eine Erhöhung der westeuropäischen Kohlenförderung auszu- arbeiten. Kohlenförderung erreicht neuen Höchststand Die Steinkohlenförderung der Bundesrepublik gat iim Januar mit 10 669 000 Tonnen einen neuen Nachkriegshöchststand erreicht. Die arbeitstäg- liche Förderung erhöhte sich von 406 800 Tonnen mn Dezember 1951 auf 410 400 Tonnen im Be- eichtsmonat, Die westdeutsche Braunkohlenför- derung konnte mit 7,5 Millionen Tonnen im Ja- auar dieses Jahres ebenfalls einen neuen Re- Ford seit Kriegsende aufstellen. Ruhrbehörde überprüft Kohlenexportquote Der Rat der Internationalen Ruhrbehörde tritt am Montag in Düsseldorf zu einer Sitzung zusammen. Neben internen Verwaltungsfragen and dem Jahresbericht 1951 wird sich der Rat insbesondere mit der im November 1951 festge- setzten deutschen Kohlenexportquote für das II. Quartal 1952 befassen. Diese beträgt Nor- läufig noch 5,9 Millionen Tonnen, Wobei 5 Mi- lionen Tonnen auf den reinen Export entfallen und 900 000 Tonnen auf den Saar-Austausch. Außerdem wurde festgelegt, daß sich die Ex- port-Menge entsprechend einer gleitenden Skala erhöht, wonach 15 Prozent der Mehrförderung an Sonn- und Feiertagen ebenfalls für den Ex- Dort zur Verfügung gestellt werden sollen, 1,5 Millionen DM für Steuerspitzel Gegen die Verwendung von bezahlten Spit- zeln durch die Bundesflnanzverwaltung wendet sich der Bund der Steuerzahler“ in einer Presseerklärung. Der Bund zitiert dabei eine Feststellung von Finanzminister Schäffer, nach der die Finanzverwaltung in etwa 1000 Fällen insgesamt 1,5 Millionen DM Belohnung an Steuerspitzel gezahlt hat. Der Bund erklärt, dall die Verwendung von bezahlten Spitzeln die Steuermoral nicht bessern, sondern im tiefsten erschüttern müsse. Wenn weiter von der Fig nanzverwaltung erwogen werde, an„V-Leute Prämien auch im Bereiche der Besitz- und Ve kehrssteuern zu zahlen, so werde damit 0 Frage aufgeworfen, ob man sich endgültig au den Weg zum Denunziantenstaat begeben wolle Auch die rheinische Industrie- und Handelskam- mer wandte sich gegen diese Methode Schäffers Förderung des Dollar-Exports Verschiedene Vergünstigungen gefordert Bundeswirtschaftsminister Erhard gab aul einer Beiratssitzung der Gesellschaft zur För- derung des deutsch- amerikanischen Handels in Köln bekannt, daß er beim Bundesfinanzmini- ster und der Bank deutscher Länder den Antrag auf Wiederzulassung eines angemessenen De- visenbonus für die Exporte nach den Dollarlän- dern gestellt habe. Ferner habe er zur Förde- rung der Dollarexporte auch Steuererleichterun- gen beantragt. Hierbei sei an eine Erleichte- rung der Exportsteuer wie auch an eine höhere Rückvergütung der Umsatzsteuer gedacht. Nicht möglich sei es jedoch, die Kreditversorgung der Exporteure zu verbessern, solange der deutsche Kapitalmarkt noch nicht wieder in Ordnung ge- bracht sei. Eine Regelung des Zinssatzes könne auch nur in der Weise erfolgen, daß man ihn im Zuge der freien Marktwirtschaft frei auspen- deln lasse. Vizekanzler Blücher erklärte auf der gleichen Veranstaltung, man werde an durchgreifenden Maßnahmen zur Förderung des Exportes nicht vorbeikommen. Angesichts der großen Schwie- rigkeiten der deutschen Devisenlage und auch im Hinblik auf den deutschen Verteidigungsbei- trag müsse alles getan werden, um die groß Dollarlücke zu schließen.. Ostmark soll zur Devise werden Schwierige Wirtschaftslage in Berlin 5 Als einzige wirksame Maßnahme gegen eine angeblich von der SED betriebene Unterminie- rung der Westberliner Wirtschaft forderte ein Vertreter der in Berlin gegründeten„Arbeitsge- meinschaft fü Handwerk, Handel und Gewerbe“ in Bonn, die Ostmark unverzüglich zur Devise zu erklären. Ein entsprechender Antrag sei dem Berliner Senat bereits zugestellt worden, Hand- werk, Handel und Gewerbe seien in Westberlin in eine außerordentliche Notlage geraten, weil; die Westberliner Bevölkerung im Ostsektor die Leistungen und Waren des täglichen Bedarfs durch das Währungsgefälle durchweg zu einem, Viertel des Westberlimer Preises bekomme. Be- sonders betroffen würden davon Bäcker, Fri- seure, Elektriker, Fahrzeugreparaturwerkstät- ben und andere Sparten des Dienstleistungsge- werbes. Rund 30 Prozent aller Westberliner klandwerksbetriebe seien bereits unxettbar bankrott, und ihre Steuerschulden hätten sich don 5 Millionen DM im März 1951 auf 10 Mil- lionen DM im Oktober erhöht. Um diesem Zustand abzuhelfen, habe die„Ar- deitsgemeinschaft für Handwerk, Handel und Zewerbe“ dem Westberliner Senat ein Zehn: dunkteprogramm unterbreitet, das vorsehe, die Ostmark zu einem Fremdzahlungsmittel zu er- Klären und den Einkauf der Westberliner Be- völkerung in der Ostzone zu verhindern. 1 Wirtschaft in Kürze Die Erhöhung der deutschen Erdölförderung von gegenwärtig 1,3 Millionen Tonnen auf zwe Millionen Tonnen innerhalb der nächsten z. Jahre kündigte am Dienstag ein Sprecher del „Esso“-Direktion an. In einer gemeinsamen Sitzung der Präsidien des„Deutschen Bauernverbandes“ und des „Raiffeisenverbandes“ ist die Schaffung eineg „Gemeinschaftsausschusses der deutschen Milch; Wirtschaft“ beschlossen worden. Der Ausschuf ll die einheitliche Regelung aller milchwirt⸗ schaftlichen Fragen übernehmen. 5 Das Us-Landwirtschaftsministerium hat jetz. die Einfuhr von 39 294 000 lbs(17 682 300 Eilo: gramm) Käse aus dem Ausland genehmigt. Weste deutschland liefert insgesamt 16 352 Kilogramm 8 R * f, De Copvright by Hamann-Meverpress durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden f i(8. Fortsetzung) „Oh, wie kann so etwas giftig sein, was 80 nerrlich duftet“, sagte Marta,„dieses Wigalco muß ein Wunderland sein.“ Pr. Gade sah sie eim wenig zweifelnd an.„Sie sind eine roman- tische Seele, Mrs. Stjernval, Hoffentlich wer- den Sie nicht enttäuscht“ Die Insel kam näher. Wie ein Märchenland tauchte sie aus den Wellen empor. In der Fer- ne blauten Berge, es schienen schroffe Fels- kämme zu sein. Zwei schmale Landzungen streckten sich wie Arme ins Meer hinaus, bil- deten beinahe einen Ring um eine Lagune und liegen nur einen schmalen Eingang krei. „Wir werden sicher Bier draußen ankern müssen“, meinte Rick.„Diese enge Passage kann die„Maud“ nicht nehmen. Sieh nur. Märta, sieh nur, wie schön.“ Aufgeregt faßte er Märta am Arm. Aus der schmalen Passage zur Lagune schoß jetzt ein Schneeweiges Motorboot hervor. Hoch spritzte der Schaum auf, wie ein Berg standen die lasigen Wellen um den schlanken Rumpf des Fahrzeuges 5 5 Die„Maud“ hatte Anker geworfen, ein Fall- reep wurde berapgelassen.„Rick, das Motor- boot rammt uns direkt in die Seite“ rief Mär- da aufgeregt,„das gibt ein Unglück!“ . die anderen Passagiere waren erregt. Das Hädel sitzt am Steuer 5 Ja, nun sah Märta es ganz deutlich. Drei Personen waren in dem Boot, ssen weiße Haare im Wind flatterten, ein Mann von ungefähr dreißig Jahren und ein ganz junges Madel. das das Steuerrad führte Ricks Augen funkelten vor Freude. Ein . otorboot brauste mit einer erschrecken- gen Geschwindigkeit heran. 5„Donnerwetter“, stiel Rick Stjernval hervor. decdie Leute können Motorboot fahren. Und ein zin älterer Herr, Teufelsmädel“ Das Motorboot drehte kurz vor der„Maud“ ab, das Brüllen des Motors ver- stummte. Elegant, wie eine Schwalbe im Gleit- Hug, legte sich das Boot an das Fallreep. „Professor Grymes mit seiner Tochter— den anderen Herrn kenne ich nicht“, sagte Dr. Gade und eilte den Ankommenden entsegen. Er verschwand mit dem weißhaarigen Herrn unter Deck. Das junge Mädchen hatte den Tropenhelm abgenommen, Der Wind spielte in ren dunklen Locken, die sich in weichen Wellen um den schmalen Kopf legten Eine rote Kamelienblüte war an der rechten Schläfe befestigt und verlieh dem Gesicht mit den strahlenden, goldschimmernden Augen etwas seltsam Fremdartiges. Sie trug ein kurzes wei⸗ es Leinenkleid, keine Strümpfe und an den Füßen handgeflochtene Ledersandalen Wie fasziniert starrte Rick auf das junge Mädchen, dann ging er spontan auf sie 2u „Das War fabelhaft“, sagte er in seinem kor- rekten Englisch.„Was?“ fragte das junge Mädchen erstaunt, Ihre blendend weißen Zäh- ne blitzten der volle rote Mund war Schön geschwungen. „Ihr Manöver mit dem Boot.“ „Ach, das?“ Sie lachte hell auf„Das war doch gar nichts. Da müßten Sie mal mitkom- men, wenn es hier richtig Sturm ist Und dann mit dem Segelboot!— Motorboot, das ist kein Sport— im übrigen, ich bin Celia Grymes“ „Verzeihung, wie unhöflich von mir— ich heiße Richard Stjernval genannt Rick Sind Sie die Tochter von Professor Grymes?“ „Ja, willkommen auf Wigaloo“ 2 Der junge Mann, der ebenfalls mit im Motor boot gewesen war, kam nun herbei „Vaters Assistent, Dr. Algot.“ Gibt es hier nur schöne Menschen? dachte Märta. Dr. Algot war ebenso bronzebraun wie Celia Grymes Seine etwas hohen Backen- knochen und die dunkelbraunen Augen die von unwahrscheinlich langen Wimpern be- attet Waren, ljeßen vermuten, dag Dr Algot Inkablut in den Adern hatte Ei er- innerte an die indianischen Stammesfürsten Dr. Algot verbeugte sich. Seine Abgen ruh- ten auf Märta, die unwillkürlich etwas rück- getreten war. als Rick mit Ces 8 5 5 1— abraten, sehen Sie dort.“ sprach. Rick schien sie völlig vergessen zu haben, oder wollte er den Augenblick, wo er sie als seine Frau vorstellen mußte, 80 lange wie möglich hinausschieben? Im näch- sten Moment aber sah sie, daß sie ihm Unrecht tat, denn Rick wandte sich mit einem strah- lenden Lächeln um: i „Märta, darf ich dich mit Miß Grymes be- kannt machen? Mig Grymes, dies ist meine Frau. Märta war so aufgeregt, als sie das Mo- torboot auf uns losbrausen sah, sie glaubte, Sie wollten die„Maud“ rammen.“ Die dunkelhaarige Celia Grymes musterte Märta, Ihr Blick glitt blitzschnell zu Rick her- über und als sie Märta die Hand reichte, klang ihre Stimme etwas dunkler, als sie sagte:„Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ g Doch ihre Augen sahen kalt und forschend auf sie und Märta dachte: sie kann mich nicht leiden Sie kann mich nicht leiden, weil ich seine Frau bin— weil ich Ricks Frau bin. „Vater scheint schnell zu einlem Resultat ge- kommen zu sein Dr. Algot“, sagte Zelia Gry- mes.„Nun sind Sie hier auf Wigaloo gefangen.“ Ja, nun sahen es alle: die gelbe Flagge ging am Mast hoch, die Quarantäneflagge, das Zeichen in der internationalen Seesprache, daß ein Schiff isohlert gehalten werden muß, weil sich eine ansteckende Krankheit an Bord ge- zeigt hat Rick runzelte die Stirn. 5 7 „Wir brauchen doch wohl nicht an Bord der „Maud“ zu bleiben?“„Nein, nein“, beruhigte ihn Dr Alsot.„ 8 „Das würde ich auch nicht aushalten“, lachte Rick.„Ich würde einfach über Bord springen und an Lan Seinen Celia Grymes schob ihren Arm unter den von Rick. Ihre Hand deutete auf ein kleines graues Dreiecke, das aus den Wogen auftauchte und einen weißen Schaumstreifen hintere; „Ieh würde tinen von einer Schwämmtour Das kleine graue Dreieck War näher 8e nt„„ eee, „Ja, hſer wimmelt es von Haien!“ Professor Grymes war aufgetaucht, er unter- hielt sich lebhaft mit Pr. Gade und winkte Dr. Algot herbei. Auch Celia Grymes nahm nun Abschied Doch ehe sie das Fallreep herunter- kletterte, lachte sie noch einmal zu Rick her- über und rief:„„ „Ich hole Sie nachher ab.“ N „O kay!“ Rick strahlte wie ein Schuljunge, der sich auf die Ferien freut 5 Die Passagiere umdrängten Or. Gade. sie 5 wollten das Ergebnis der Untersuchung wWissen wie lange man in Quarantäne bleiben müsse und vieles mehr.- Aber Dr Gade konnte nicht viel sagen.„Alles hängt von der Untersuchung im Laborato- rium ab.“ 5 R 5 8528 7 In drei Motorbooten fuhren die Passagiere der„Maud“ zur Insel Wigaloo hinüber Hun- derte von Paddelbooten, die von kraushagrigen dunkelhäutigen Eingeborenen geführt warden umkreisten die„Maud“, aber sie hielten sich in gebührendem Abstand Ein kleines Fahr- zeug mit der Flagge des Roten Kreuzes hatte den krenken Matrosen schon vorher an Land gebracht. Die Mannschaft sollte vorläufig an Bord der„Maud“ bleiben Professor Gryme hatte den Passagieren gastfrei sein Haus zur Verfügung gestellt. 8 8 Märta sah ein wenig besorgt auf das ste Fallreep. sie traute ihrem kranken Fuß n nicht ganz„ „Angst, mein kleines Mädchen?“ Rick Eine heiße Welle von Freude sch Märta hoch, Rick konnte ganz plötzlich sen zärtlichen Ton haben Angst— nein, aber ich möchte 50 gern ins Wasser fallen— F„5 a N„äh Märta Rick schüttelte den privat abgeholt“ sagte er lachend doot flog heran; ein schmal 1 AUS UNSERER HEIMAT Die Geſchichte eines Herzogtums 600 Jahre Grenzstadt Zweibrücken Zweibrücken an der Dreilän- derecke rüstet sich, im Sommer durch eine Reihe von Jubiläums- Veranstaltungen den Tag fest-* lich zu begehen, an dem ihr vor 600 Jahren, am 16. April 1352, durch König Karl IV. eine bedeutsame Erweiterung ihrer Stadtrechte zuteil wurde. Zwar Wird Zweibrücken im 12. Jahrhundert urkund- Iich erwähnt, in einer Zeit, in der die Grafen von Saarbrücken hier am Zusammenfluß Zweier Wasserläufe eine Burganlage besagen. aber die eigentliche Zeit der Stadtwerdung Selbst ist in Dunkel gehüllt. Pie erwähnte, aus dem Jahr 1352 stammende Urkunde König Karls, ausgestellt in Weiswasser(Böhmen). gilt daher als erster historischer Nachweis der Verleihung wichtiger Stadtprivilegien. Zur Erinnerung an dieses Ereignis bereitet jetzt ein städtischer Ausschuß unter Vorsitz von Oberbürgermeister Roth eine Würdige Feier vor. Gedenkakt, Festzug, Ausstellungen, Pferderennen, Kongresse werden Mittelpunkte sein. Hiezu tritt die Wechselreiche, interèssante und auch internationale Geschichte Zweibrük kens in den Vordergrund. Der letzte der Zwei- brücker Grafen aus Saarbrücker Geschlecht hatte 1385 sein Besitztum an den zwei Brücken an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz ver- kauft. Dem Sohn dieses Ruprecht flel 1410 das Herzogtum Zweibrücken zu, der ab 1645 hier Residenz bezog. a Mit den Zweibrücker Herzögen aus Wittels⸗ bacher Geschlecht blieb die Stadt Jahrhun- derte hindurch verbunden, bis ins Jahr 1792. Als der letzte regierende Herzog von Zwei- brücken Kar! II. infolge der politischen Ereig- nisse in Frankreich von seinem Prachtschlog in Homburg(heute Saargebiet) flüchten mußte Sein Nachfolger im unter französischer Hoheit stehenden Herzogtum, das er nicht mehr be- treten konnte, wurde Max Josef I., unter die- sem Naraen der erste König von Bayern(1736 bis 1825), der nach Befreiung seiner Stamm- lande von der Zweibrücker Bevölkerung bei einem Pfalzbesuch stürmisch gefeiert wurde. Der Schwedenkönig Karl XII. aus der Elee- burger Linie der Wittelsbacher, war durch Erbschaft von 1697 pis 1718 zugleich Herzog von Zweibrücken, ein Besitztum, das er nie- mals erblickte, aber durch schwedische Gou- Lerneure verwalten lieg, Seinem politischen Schützling, dem vertriebenen Polenkönig Sta- nislaus Lesezynski, dem späteren Schwieger Vater eines französischen Königs, bot Karl XII. von 1714 bis 1719 ein Asyl in Zweibrücken, io sich ein lebhaftes Residenzgetriebe entfal- tete. In der im März 1945 bombenzerstörten Alexanderkirche hatte eine ganze Reihe Zwei- brücker Fürstlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden, ebenso ruhte Georg Graf von Möm- pelgard, der Stammvater des Württembergi- schen Königshauses, der Schwager eines Zwei- brücker Herzogs, hier seit 1558. Bemerkenswerte Beziehungen hat die Stadt auch zu Amerika, Im Jahr 1781 nahm ein Zweibrücker Regiment, Royal Deuxponts ge- nannt, an der Seite der jungen nordamerika- nischen Union am Befreiungskampf der Ko- lonie gegen England teil. Söhne des Herzogs Shristian II. von Zweibrücken griffen an der Spitze ihrer jungen Mitkämpfer aus der Hei- matstadt entscheidend in die Kämpfe ein, be- sonders bei den Gefechten um Vorktown, wo das Regiment dazu beitrug, daß sich etwa 8000 Engländer ergeben mußten. Die Erstürmung der Schanze von Lorktown durch das in fran zösischen Truppenverbänden kämpfende Re- giment ist in den USA noch unvergessen und in der Rotunde des Kapitols von Washington Aurch ein Gemälde der Schlacht(19. Oktober 1781) verewigt. 5 Hleute führt die Stadt, die im Finale des Zweiten Weltkriegs schwer angeschlagen wurde, zwei Brücken, Rose und Roß 2¹8⁸ Werbezeichen, Symbole örtlicher Vergangen- heit und Zukunft, die in eine schénere Zu- kKkumft führen sollen. Peter Loth Winter im Schwarzwald Impressionen von Hermine Maierheuser Sternen nacht Melche Fülle weht in der Stille einer win derlichen Sternennacht, Es wäre Vermessen Beit, davon zu reden, wenn sie nicht ein Meer des Uberflusses wäre, auf dessen Wogen unser Kleines Herz zur Ruhe kommt. Schwarzblau wölbt sich das Firmament. Das Sternbild des Orion leuchtet in unsagbarer Schönheit. Alle terne glänzen feuriger, denn die Rauch- und sbelschleier der Täler und Städte schwelen unseren Füßen. Südöstlich des Orion ist achthimmel unirdisch überhellt. Ein gro- er Stern schwingt in Gold und Blau. Zit- de Lichtstrahlen schießen von diesem blau- en Stern über das weite Himmelsrund. daumen die schwarzbraunen Wölkchen. Himmelsrand lagern, Buchen recken nach der gestirnten Pracht tig zittern die dünnen Zweige dr. Die Tannen aber beugen die schnee- Zweige mit den goldbraunen Sa- ve Wasser rieselt ung nner Eisschicht, es eilt vorbei 28 moosigen Granit- im Tal schlägt Schläge kom- i e Waſſer— eine Lebensfrage für Südweſtdeutſchland Dieser Tage wurde in Stuttgart unter dem Motto„Südwest braucht Wasser“ eine Aus- stellung eröffnet, die an Hand von statisti- schen und bildlichen Darstellungen Einblick in die Ursachen der Wasserknappheit gibt und Wege zu deren Uberwindung aufzeigt. Ohne Wasser gibt es kein Leben. So selbst- verständlich diese Tatsache ist, so alarmierend Wirkt der von Jahr zu Jahr spürbarer wer- dende Wassermangel in ausgedehnten Lan- desteilen während der trockenen Jahreszeit. Die Wassermangelgebiete— man unterschei- det im einzelnen neun verschiedene Bezirke in Nord- und Süd württemberg sowie in Süd- baden— decken sich fast genau mit den Ge- bieten stärkster Gewerbetätigkeit und Bevöl- kerungsdichte, Das sind vor allem das nord- württembergische Industriegebiet am mittle- ren Neckar von Heilbronn bis Reutlingen und das süd württembergische Gewerbezentrum am Oberen Neckar und der oberen Donau um Tuttlingen, Rottweil und Balingen, ferner das schwäbische Bodenseegebiet und einige Zipfel des südbadischen Schwarzwalds und des Hegaus. Wasserbedarf je Kopf steigt Hauptursache des Wassermangels ist die Bevölkerungszunahme, die in den letzten sieb zig Jahren in Württemberg und Baden 86 Pro- zent, in den Wassermangelgebieten sogar 133 Prozent betrug. Den Ausschlag gab aber nicht der Wasserverbrauch in den Haushalten, son- dern der gewerbliche Wasserverbrauch. Wäh- rend nämlich auf dem Land der Wasserver- brauch etwa im gleichen Verhältnis wie die Bevölkerungszahl ansteigt, nimmt er in den städtischen Gebieten wesentlich schneller 2zu, Was vor allem eine Folge des industriellen Bedarfs ist. Der Wasserverbrauch beträgt heute im Lan- desdurchschnitt 80 bis 125 Liter je Tag und Einwohner, in Städten über 50 000 Einwohner aber bereits 200 Liter, In den nächsten drei- gig Jahren ist eine Erhöhung des Wasserver- brauchs auf das Eineinhalbfache zu erwarten. Man hat ausgerechnet, dag im Jahr 1980 auf jeden Großstädter 350 Liter täglichen Was- serverbrauchs entfallen werden. Der Wasser- bedarf in Württemberg und Baden wird in dreißig Jahren um 3 000 bis 4 500 Sekunden- liter höher als heute sein. Die Lösung: Fernwasserversorgung Im Auftrag des Württemberg-Badischen Städteverbandes hat eine Studienkommission in mehrjähriger Arbeit die Grundlagen des Wasser versorgungswesens in Württemberg und Baden, die Ursachen des Wassermangels und die Möglichkeiten zur Erschließung neuer Quellen untersucht. Als Lösung hat die Kom- mission mehrere Projekte für Fernwasserlei- tungen aus Uberschußgebieten in die Wasser- mangelgebiete vorgeschlagen. Die örtlichen Wasservorkommen(Quell- und Grundwasser) sind überall längst für die Wasserversorgung nutzbar gemacht worden. Verschiedentlich ist man schon dazu überge- gangen, Flußgwasser nach gehöriger Desinfek- tion unmittelbar ins Leitungsnetz zu pumpen. So verbraucht beispielsweise Stuttgart neben dem aus eigenen Sammelbecken und von der Landeswasserversorgung stammenden Wasser eine ansehnliche Menge Neckarwasser, obwohl dieses infolge der Verunreinigung durch indu- strielle Abwässer nur bedingt verwendbar ist. Das System der Landeswasserversorgung ist bis heute die einzige Fernwasserversorgungs- anlage Württembergs. Sie entnimmt ihr Was- ser dem Grundwasserstrom des Donautales unterhalb Ulm und führt es über die Alb dem Mangelgebiet an Neckar und Fils zu. Zunächst standen fünf Uberschußgebiete für die Lieferung von Wasser nach Mittelwürt⸗ temberg zur Wahl: das Rheintal, der Schwarz- Wald, das Donautal, das Illertal und der Bo- ternächtlichen Stunde Predigerin der All- macht.. H GRHenwan derung 5 Ein bitterer Laubgeruch mischt sich in den Harzduft der Tannen. Der hartgefrorene Bo- den klingt unter dem Fritt der genagelten Stiefel. Meisen hängen wie blaue Juwelen an Tannenzweigen, denn in der Nähe der menschlichen Wohnungen sind Brettchen mit Speck für sie aufgehängt, Stattliche Fach- werkhäuser blinzeln aus Wimperlosen Augen in die sonntägliche Ruhe, Die Kirche be- herrscht das Tal, über dem die Morgensonne aufgeht. Und der dünne Wasserstrahl des Brunnens plätschert eine Weise; er sagt im- mer„ja“ zu den Dingen der Welt, ein lang- gezogenes, wohllautes„ja“. 5. Am Berghang steht ein kleines Schloß aus Kristall. Armdicke Pflanzenstengel gleichen tragenden Säulen, verästeltes Moos ist der Schloßteppich, ein eingefrorenes Johannis- kraut die Zinne. Die weige Wurzel trägt den Eispalast, der grüne Stengel ragt wie eine gewundene Säule mit leichten Ziselierungen mitten im Schloßhof auf, Ira nahen Dickicht birgt sich ein Falk, und Buchfinken mit dun- kelroten Federlätzchen suchen am Brombeer- gesträuch nach den Resten eines sommer- lichen Uberflusses. C Tief im Tal brauen Nebelwolken. Kirch- turm und Dorf sind den Blicken entrückt, In einem eisig und eilig stürzenden Wasserfall spiegelt sich tiefblauer Himmel, und nun umrauscht uns dichtestes Tannengebiet. Der Schnee breitet seinen Teppich. weiße, wollige Schleier hängen von den Bäumen, Licht und Winterschönheit gürten den schwarzen Wald. Lin überirdisches Glänzen und Gleisen hebt densee. Auf alle diese Möglichkeiten erstreck- ten sich die Untersuchungen der Studienkom- mission.— Aus dem Rheintal könnten etwa 1000 Se- kundenliter Wasser gefördert werden. Der größte Teil davon wird jedoch Später zur Eigen versorgung des Rheingebiets erforder- lich sein. Dieses Projekt entfällt daher. Beim Schwarzwald dachte man an eine Ausnutzung des Wasserreichen Eyach-Tales mittels einer Talsperre, die aber höchstens 750 Sekunden- liter Wasser spenden könnte, womit dem dür- stenden Württemberg nicht gedient wäre. Im Donautal, oberhalb von Riedlingen, wäre es möglich, 800 bis 1000 Sekundenliter Grund- und Karstwasser zu gewinnen. Dabei handelt es sich allerdings um ein stark Kalkhaltiges Wasser, das insbesonders für die Industrie ungeeignet ist. Man hat deshalb auch diese: Projekt nicht weiter verfolgt. Mertal und Bodensee sollen Relfen Größere Vorteile bieten nur die beiden letz- ten Projekte. Im IIlertal befindet sich in dei Gegend zwischen Wochenau und Tannheim ein riesiges natürliches Grundwasserreservoir Mit Hilfe von Brunnen will man hier etws 1000 Sekundenliter Wasser entnehmen und ir einer Fernleitung über Ulm. Seislingen und Nürtingen zu einem künftigen Endbehälte! am Schloß Solitude bei Stuttgart führen. Die- ser Plan hat den Vorzug, daß auch in den Sommermonaten immer genug Wasser 21 Verfügung stände, da die ller zu dieser Jah- reszeit ihren höchsten Wasserstand hat. Frei- lich ist die Mächtigkeit des Wasservorkom- mens, das mit 47 Millionen ebm angegeben wird, noch nicht genau festgestellt. Bei der Uberwindung der Alb ergeben sich nur 100 Meter Anstiegshöhe. Die erforderliche Pumpleistung wäre damit geringer als bei den übrigen Projekten. Die Gesamtlänge der Leitung beträgt 110 km. Noch nicht geklärt ist die Frage, welche Haltung die Wasser- Werksbesitzer und Bodeneigentümer an der Iller und der benachbarte bayerische Staat gegenüber der geplanten Grundwasserausnut- zung durch Württemberg einnehmen würden Gewerbezentren leiden unter Wassermangel— Verbrauch wächst schneller als Bevölkerungszahl— Wege zur Abhilfe Da auch mit dem IIler wasser der zu erwar- tende Wasserbedarf Württembergs nicht ge- deckt werden kann, bleibt nur noch ein Rück griff auf das natürliche Wasserreservoir im Süden mit seinen nahezu 50 Milliarden ebm Inhalt übrig. In jeder Sekunde fliegen aus dem Bodensee mindestens 100 000 Liter, durchschnittlich aber 365 000 Liter Wasser durch den Rhein ab. Die Entnahme von zu- nächst 1000 Sekundenlitern, wie sie geplant ist, wäre also verschwindend gering und Könnte fast unbeschränkt erhöht werden. An der Brauchbarkeit des Seewassers ist kaum zu zweifeln, da eine größere Anzahl von deut- schen, schweizerischen und österreichischen Gemeinden ihr Wasser seit Jahrzehnten aus dem See entnehmen. g Es ist geplant, bei Sipplingen am Uperlinger See ein Wasserwerk zu errichten, das in 49 bis 50 Meter Tiefe die erforderlichen Wasser- mengen aus dem See entnimmt. Für die Fern- leitung stehen zwei Linien zur Wahl. Die kür- zere würde bei 118 km Länge über Meßkirch, Zammertingen, Pfullingen und Metzingen lau- ben. Aussichtsreicher ist aber eine um 30 km längere Umwegleitung durch das Neckartal. lie das süd württembergische Industriegebiet mit den Städten Tuttlingen, Trossingen und Rottweil berühren und über Hechingen und Tübingen zur Solitude weiterlaufen würde. Mit dieser Linienführung könnten kostspielſge Auer- und Verbindungsleitungen eingespart Werden. Es wäre sogar möglich, schon wäh- rend des Baues etappenweise die einzelnen 8 Gebiete anzuschließen. Die Pumphöhe zur Uberwindung der Alb beträgt bei diesem Projekt 370 m, so daß also ein stärkeres Pumpwerk bei entsprechend höheren Be- triebskosten erforderlich wäre. Die Ausführung des Bodensee- Projekts mit der Linienführung über Rottweil würde bei Vierjähriger Bauzeit etwa 106 Millionen DM kosten. Das IIIertal- Projekt wäre sogar nock um einige Millionen DM teurer. In jedem Fall würden sich diese Anlagen aber dadurch bezahlt machen, daß sie das Land von seiner verhängnisvollen Wassernot befreien. HH. S. Aus Odland ward ein Garten Eden Zwei interessante Gutshöfe am Rand des Rittnertwaldes Ritfnerthof und Lamprechtshof wurden vor 200 Jahren gegründet, Auf dem Höhenrücken des Turmbergs liegt am Rande des Rittnert- Waldes der Rittnerthof. Vor 200 Jahren mag der Wald, der übrigens zu den schönsten For- sten imm Umkreis der Stadt Karlsruhe gehört, sich noch weiter über die Hänge des Pfinztals erstreckt haben als heute War doch der„Rü- tenhard“ im Mittelalter der Gemeinschafts- wald der umliegenden Dörfer Grötzingen, Berglausen, Söllingen, Kleinsteinbach und Stupferich. Am Rande dieses Waldes, auf der damaligen Durlacher Gemarkung, ließ sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Markgräfin Karoline Luise einen Gutshof anlegen. Im Jahre 1752 vermählte sich der badische Markgraf Karl Friedrich mit der Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt. Von ihr berichten die Historiker, daß sie eine der bedeutendsten Frauen des badischen Fürstenhauses gewesen sei. Karoline Luise hatte sowohl schöngeistige als auch praktische Interessen. Sie ist die Begründerin der Lan- dessammlungen für Naturkunde, und sie rich- tete eine Gemäldegalerie ein, aus der die heu- tige Staatliche Kunsthalle hervorging. Neben dem Rittnerthof hatte sie noch mehrere Höfe in Pacht oder Besitz, und die Bewirtschaftung dieser Güter lag in ihren Händen. Vielleicht War das Land, das zum Rittnerthof gehört, das Hochzeitsgeschenk ihres Gemahls Kar! Friedrich, der ja als eifriger Förderer der Landwirtschaft bekannt war. Jedenfalls war eee An, Silberregen prasselt von den Zweigen unerhörte Pracht webt im Bergwinterwald un- ter der blauen Himmelsglocke. Die Heidelbeer- stauden gleichen weißgrünen, wunderbar- lichen Gespinsten, und durch die klare Eis- schicht eines Wassergrabens grüßt eine Well von Moosarten und Binsen. Daneben liegen Legeföhren wie gewundene Schlangen im Schnee. 2 i 7785 Und wir sind inmitten dieser Winterzau- berwelt vom rechten Weg abgekommen. Ein Steinmeer klafft unter dem Schnee. Große Risse drohen uns zu verschlingen., Sprung um Sprung muß uns retten. Der Schweiß tropft von der Stirn, der Gaumen lechzt, die Lippen sind trocken,„Aber, aber“, scheint da eine alte Tanne zu sagen, das hast du doch bei mir nicht nötig, Durst zu leiden, bier labe dich!“ Sie bietet auf ihren schönsten Astchen herzförmige Schneeportionen in ent- zückender Weise dar. Und wir verstehen diese Sprache. Ohl wie gut das schmeclet! 5 ADS 5 Rotsandsteinig steht ein Turm mitten in KRreuzwegen. Er gibt uns die Richtung zum Tal. Die Sonnenbahn beginnt sich zu neigen. Wildspuren werden im Schnee sichtbar, der Forst ist von vielen Geräuschen geisterhaft erfüllt. Große Felsen wirken im steigenden Nebel wie Eiszeitriesen. Von ferne sieht man den schwachen Schein erleuchteter Fenster 1 Aus dem Nächtnebel klingt das Lied der Dorfkinder, man sieht sie nicht, ihr Lied sleicht einem Gruß des Lebens, das so reich und 80 schön sein kann. das uns beschenkte mit diesem Wintertag im Schwarzwald. den bei 8 a Kannteste der Hügel 5 wird wahrscheinlich gonz beseitis die Seele dankertfüllt in den Alltag nimmt als ein Geschenk Gottes N K die reizende Lage dieses schönen Flecks hei- mischer Erde am Waldrand auf Bergeshöhe über dem Pfinztal ebenso maßgebend als die land wirtschaftliche Nutzbarkeit. Bis über ihren Tod hinaus blieb der Rittnerthof fürst- licher Besitz. Die Zufahrtsstraße nach dem Dürrbachtal wurde noch zu Lebzeiten der Markgräfin gebaut.. Wenige Jahre nach ihrem Tode ging das herrschaftliche Hofgut um den Preis von 30 000 Sulden in den Besitz des Landwirts Bodemer von Feldrennach über, später wech- Zelte es noch öfter den Besitzer. Seit einem Jahrzehnt betätigt sich Gutsbesitzer Hansck mit Erfolg auf den verschiedensten Gebieten einer modernen Gutswirtschaft— Milcherzeu- 5 zung, Hühnerfarm, Saatgetreidebau— auf dem landschaftlich so reizvoll gelegenen Rittnerthofe. Um die gleiche Zeit wie der Rittnerthof wurde durch den Durlacher Bürgermeister und markgräflichen Kammerrat Lamprecht der nach ihm benannte Hof gegründet. Er er- Warb das auf einer Anhöhe hinter der Stadt Durlach gelegene Odland und betrieb hier eine so erfolgreiche Landwirtschaft, daß in curzer Zeit das einstige Brachland„in einen Garten Eden“ verwandelt wurde. Das war kein Wunder, denn Lamprecht galt als erfah- rener Landwirt, der sich während seiner Zwölfjährigen Amtszeit als Durlacher Bür- Zermeister um die Verbesserung des Wohl- standes seiner Gemeinde verdient machte. Se ließ er die sumpfigen Wälder nördlich der Stadt in ertragreiche Wiesen verwandeln. machte viel Gdland urbar und förderte den Obstbau. Der Durlacher Seidenbaukompanie ließ er seine Hilfe angedeihen, damals wur- den auf der städtischen Gemarkung der ein- stigen Residenzstadt nicht weniger als 5 009 Maulbeerbäume gepflanzt. Als Lamprecht am 22. Dezember des Jahres 1776 starb, erbte seine Nichte den Hof. Die Erbin war die Witwe des Obristleutnants von Stetten, die Tochter des Hofrats Johann Hein- rich Lamprecht, der Leibmedikus bei Mark- zraf Kar! Wilhelm gewesen War. Nach ihr kam das Hofgut in den Besitz der Nachkom- men des Geheimrats und Obervogts Wieland. die den„Fideikommig“ bis zum Jahre 1918 bewirtschafteten, Seitdem ist der Hof Eigen- tum der Familie Hofsch, die schon seit der achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Als Pächterfamilie hier wirkte.. Gräberfunde aus dem Mittelalter Bei der Aushebung einer Grube für die Aufstellung des Narrenbaumes stießen auI dem Säckinger Münsterplatz Stadtarbeitei auf eine alte Grabanlage In einer Tiefe vor 1,10 Meter lagen zwei menschliche Skelette ohne jeden Sarg im gelben, vom Rhein eins angespülten Flußsand. Diese Skelette dürfter nach Ansicht von Sachverständigen des Hei. matmuseums aus dem frühen Mittelalte: stammen 5 3 gräber. das Frauengrab!“ Olympischen Wi Februar 1952 Won alt zum Beginn der Winterspiele „Oslo bereitet Weg nach Helsinki“ Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, Dr. Karl Ritter von Malt, deglückwünschte in einem Leitartikel des Münchner Merkur“ Norwegen zum Beginn der H. Jlympischen Winterspiele. Ritter von Falt ireibt, er wünsche den Norwegern von gan- geln Herzen vollen Erfolg und vor allem, daß Amen der Wettergott während der Winterspiele znädig sei. Wörtlich erklärt der Präsident:„Wir Wünschen, daß auch die 6. Olympischen Winter- spiele die Freundschaft unter den teilnehmen- den Nationen vertiefen und daß dieser olym- pische Wettbewerb dazu beitragen möge, der Idee des Friedens in aller Welt zu dienen.“ Die deutsche Mannschaft in Oslo sei sich des- sen bewußt, daß es ihrem Auftreten und ihrer Haltung allein zuzuschreiben sei, wenn der deut- sche Sport nach den schweren Kriegsjahren Wie- Her von den Sportlern der Welt als gleichbe- Fechtigt anerkannt werden soll. Oslo könne aus die fe Im Bislett-Stadion in Oslo wurden am Frei- Kag vormittag die VI. Olympischen Winterspiele durch die norwegische Prinzessin Ragnhild Keierlich eröffnet, nachdem die Mannschaften der 30 teilnehmenden Nationen ins Stadion einge- zogen waren. Pünktlich um 10 Uhr begann die Feier. Die Mannschaften der 30 teilnehmenden Nationen zogen unter dem Jubel der 27 000 Zuschauer in Jas Stadion ein. Sie wurden von der Mannschaft riechenlands angeführt. Den Schluß bildete das norwegische Team. Als Deutschlands Olym- pia-Mannschaft inmitten der 30 Eänder hinter ger Tschechoslowakei ins Stadion einmarschierte, gab es von seiten der norwegischen Bevölke- Tung ebenso herzlichen Beifall für die in Blau gekleideten Deutschen wie für alle anderen Win- tersportler. Die deutsche Vertretung wurde von dem nordisch- kombinierten Helmuth Böck aus Nesselwang, der an diesem Tag seinen 31. Ge- purtstag feierte, als Fahnenträger angeführt. Hinter ihm marschierten an der Spitze die Eis- Funstläuferinnen. Die deutsche Gruppe erhielt meben den Norwegern den meisten Beifall. Die Worte„Zur Feier der 15. Olympiade mo- Gerner Zeitrechnung erkläre ich hiermit die rspiele in Oslo für eröffnet“ Würden von der 21jährigen Prinzessin Ragnhild, Ader Tochter des Kronprinzen, gesprochen, die Sich im schwarzen Pelzmantel mit einer schwarzweißzen Skimütze vorstellte. Ihr Vater and der König weilen zur Beisetzungsfeier für Georg VI. in London. Prinzessin Ragnhild war in Begleitung des Präsidenten des Internationa- len Olympischen Komitees, Sigfrid Edström (Schweden), des Vizepräsidenten Zvery Brun- AHage(US), und Prinz Haralds erschienen. In seiner Ansprache vor der offiziellen Eröff- nung begrüßte Präsident Ditlef Simonsen jr. die anwesenden Ehrengäste, unter ihnen auch Has gesamte Internationale Olympische Komi- tee. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, die Olympischen Winterspiele möchten den Beweis erbringen, daß der olympische Geist in den Sportliebenden Nationen der Welt weiterlebe. „Die Teilnahme von 30 Nationen an diesen Win- terspielen ist ein sichtbares Zeichen, daß die Sportliche Jugend der Welt dem Wunsch nach- eht, in friedlichen Wettstreit mit den ande- ren Ländern zu treten.“ Seine besonderen Grüße galten den Teilnehmern in Norefjell, die aus technischen Gründen an der Eröffnungszeremo- gie nicht teilnehmen konnten. Simonsen gratu- nierte dann den Damen, die am Donnerstag die ersten olympischen Medaillen beim Riesensla- zom gewonnen hatten. Der Fräsident beendete Samstag, den 13. 6 WINTER(6 , n 0 OLTMPIADE diesem Grunde den Weg nach Helsinki bereiten. Es könne darüber hinaus möglich sein, daß die deutsche Sommer mannschaft bei Betreten finni- schen Bodens die Sportnationen der Erde be- reits als Freunde begrüßen dürfe. Heuss beglückwünscht die Sieger Bundespräsident Heuss hat an die ersten Sie- ger der deutschen Olympiamannschaft in Oslo folgendes Telegramm gesandt:„Den ersten deutschen Siegern, Annemirl Buchner-Fischer, Ander! Ostler und Lorenz Nieberl herzliche Glückwünsche. Mit guten Grüßen an die deut- sche Olympiamannschaft. Theodor Heuss.“ seine Rede mit den Worten:„Möge der Beste siegen, doch laßt uns niemals die Worte des Ba- rons de Coubertin vergessen: Das Wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht Gewinn, son- dern Teilnahme. Das Wesentlichste im Leben ist nicht, zu siegen, sondern fair zu kämpfen.“ Nach einer Minute stillen Gedenkens an den verstorbenen britischen König wurde das olym- pische Feuer entzündet. Als letzter Läufer des über 190 Kilometer gegangenen Ski-Marathon- laufes von Morgeda, der Wiege des neuzeit- lichen Skilaufes, nach Oslo, brachte der norwe- ische Skiveteran Lauritz Bergedahl die olym- ein. Er übergab sie im Stadion e Fackel Prinzessin Ragnhild eröffnete die Spiele Als Vertreterin des norwegischen Königs, de ebenso mie der Kronprinz zur Beisetzung Kö- nig Georgs in London Weilt, eröffnete die 19. jährige Prinzessin Ragnhild die VI. Olympischen Winterspiele in Oslo Holnitileblen— stdttte der Shruuglalbe Einen der Höhepunkte der Olympischen Win- terspiele in Oslo wird der Kombinationssprung- auf am Sonntag bringen, der auf der bereits 30 Jahre alten berühmten Sprungschanze von Holmenkollen ausgetragen wird. Daß ein Nor- weger Sieger sein wird, kann mit hoher Sicher- eit erwartet werden. Seit den ersten Olympi- schen Winterspielen im Jahr 1928 hat Norwegen alle Olympiasieger im Skisprung gestellt. Die Norweger springen so hervorragend, daß sich auch auf der schwierigen Holmenkollenschanze kaum Stürze ereignen. Der kritische Punkt liegt bei 63 Metern. Trotzdem springen die Nor- weger darüber hinaus, ohne zu stürzen. Den Schanzenrekord hält seit 1947 der Norweger Hans Kaarestein mit 71 Metern. Eine ernsthafte ausländische Konkurfen⸗ für die Norweger, unter denen sich der zweimalige Holmenkollensieger Arne Hoel und Weltmeister Hans Björnstad befinden, gibt es kaum, nicht einmal unter den Finnen, die den Weltrekord- mann Luiro nach Holmenkollen entsenden. Sepp Bradl(Osterreich) befindet sich in einer sehr zuten Form. Er ist der einzige Mitteleuropäer. 2 der den Skandinaviern gefährlich werden kann mehr als bestenfalls den dritten Platz wird er aber kaum erreichen. Die deutschen Springer stehen auf verlorenem Posten. Beim ersten Training der Olympiateilnehmer auf der Holmenkollenschanze lernten viele von ihnen erstmals den starken Druck beim Auf- sprung auf dieser Schanze kennen. Auf dem ungewöhnlich flachen Hang wird jeder Springer in die Knie gepreßt. Die beiden deutschen Kom- binationsspringer Hauser und Böck erlitten schon gleich zu Beginn Stürze. Heinz Hauser, der neue deutsche Meister in der nordischen Kom- bination, war von dem hohen Luftwiderstand überrascht worden, hatte sich in der letzten Flugphase zu schnell aufgerichtet und wurde nach der Landung mit seinem Gesäß auf die Skier gedrückt. Hellmuth Böck hatte auch ein wenig geschreckt, war ziemlich unsicher aufge- sprungen und seitlich umgefallen. Während seine Flüge alle etwas verhalten wirkten, legte sid Heinz Hauser kräftig nach vorn. Großen Ein druck hinterließen Sepp Bradls vitale Flüge. Ein Wort wurde vergessen Vom strikt formalen Standpunkt aus wurden die Olympischen Winterspiele am Freitagmor- gen nicht offiziell eröffnet. Prinzessin Ragnhild hatte, als sie den ziemlich schwierigen formel- len Satz zur Eröffnung der Spiele sprach, das Wort„eröffnet“ ausgelassen. Weder Aktive noch Offizielle ließen sich darüber graue Haare wachsen. Man hatte Verständnis dafür, daß die Prinzessin, die als erste Frau die Ehre hatte, olympische Wettkämpfe zu eröffnen, im Lam- penfieber das Kleine, aber wichtige Wort ver- gab. Eigil Nansen, einem Enkel des bekannten For- schers Frithjof Nansen. Vorher war schon die olympische Fahne am Mast hochgezogen worden. Der norwegische Skispringer Torbjörn Falkan- ger sprach den olympischen Eid für die rund 1000 Teilnehmer der Winterspiele, während er mit der linken Hand die norwegische Fahne be- rührte. „. Zum Ruhme des Sports“ Nach 16 Jahren hörten die Deutschen erstmalig wieder den Wortlaut des olympischen Eides: „Wir schwören, bei den Olympischen Spielen eh- renhafte Kämpfer zu sein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen teil in ritter- lichem Geiste zur Ehre unserer Länder und zum Ruhme des Sports.“ Auch Japans 14 Aktive durf- ten diese Worte wieder mit anhören und zum erstenmal auch zwei Wintersportler aus dem Li- banon. Jugoslawien war nur durch einen Fah- nenträger vertreten. Italiens Flagge wurde von einer braungebrannten dunkelhaarigen Aktiven getragen. Auch der argentinischen Mannschaft schritt eine Frau mit der Flagge voran. Gut ge- fielen die USA-Männer in gelblich-weißen Wauschjacken und schwarzen Hosen. Die USA- Falkanger sprach olympischen Eid An Stelle des zuerst vorgesehenen Norwegers Stolelcen sprach der 24jdhrige norwegische Ski- springer Torbjörn Falkanger bei der Eröff- nung der Osloer Winterspiele den olympischen Eid für die 1000 Teilnehmer Frauen trugen einen modisch zugeschnittenen dunkelblauen Anorak. Italien hatte größten Wert auf möglichst zivile Bekleidung gelegt. Ein langer dunkler Mantel sollte dies besonders un- terstreichen. Die„‚Schlägermützen“ der tschecho- slowakischen Aktiven fielen aus dem Rahmen der sonst üblichen Kopfbedeckung heraus. Auch Osterreich legte großen Wert auf möglichst zi vile Bekleidung. Blaue Jacken und Skihosen wa- ren am meisten zu sehen. Nur wenige Länder- mannschaften trugen wie die Deutschen, das Wappen ihrer Heimat auf der Brusttasche. Mit der norwegischen Nationalhymne wurde die Feier abgeschlossen. 5 Fal dmedaibbe pe deutsehen Aw,‘aol Ostler und Nieberl blieben auch in den Endläufen siegreich Weltmeister Anderl Ostler und sein Bremser Lorenz Nieberl holten am Freitagnachmittag im Zweilerbobrennen mit dem Schlitten„Deutsch- tand I“ auf der 1500 m langen Olympia-Bobbahn in Frognerseteren die erste Goldmedaille für Deutschland. Sie fuhren die Strecke in der Ge- Samtzeit von 3:24,54 Minuten(1:20,76, 1:21,64, 1:21,02, 1:21,12). Die silberne Medaille ging an den Schlitten „USA l“ mit Stanley Benham und Patrick Mar- in, deren Gesamtzeit 5:26,89 Minuten betrug. Die bronzene Medaille eroberte Schlitten „Schweiz 1“ unter Fritz Feierabend und Ste- phan Waser, deren Gesamtzeit mit 5:27,70 ge- messen wurde. Der Schlitten„Schweiz II“ gelangte mit 5:29,15 Minuten Gesamtzeit auf den vierten Platz, ge- kolgt von„Frankreich II“ mit 5:31,98 und„Bel- gien I“ mit 5:32,51 Minuten. Der Bob„Deutsch- land II“ unter Kitt-Kuhn kam mit 5:38,25 Min. nur auf den elften Platz. Am Start waren ins- gesamt 18 Schlitten aus 9 Nationen. Die beiden letzten Läufe der Zweierbobmei- sterschaft auf der Olympiabahn in Frogner- seteren verzögerten sich auf Grund eines ame- rikanischen Einwandes, nach dem die Bahn un- ter den gegenwärtigen Bedingungen zu gefähr- lich sei. Die dünne Schneedecke vom Donners- tag war am Freitag vormittag weggefegt und die Bahn anschließend mit Wasser abgespritzt worden, so daß sie sich am Nachmittag glasklar bräsentierte. Dem amerikanischen Einspruch schlossen sich die Mannschaften Deutschlands, Schwedens, Frankreichs und Italiens an, wäh- rend die Schweiz, Norwegen und Belgien die Bahn als nicht zu gefährlich bezeichneten. Der Vorsitzende des Bob- Komitees, Frederik Böl- ling(Norwegen), brachte jedoch zum Ausdruck, daß die Strecke keineswegs gefährlicher sei als am Vortage. Hohe Niederlage im Eishockey Deutschland— Kanada 1:15 Die deutsche Eishockey-Mannschaft unterlag am Freitagabend in ihrem ersten Spiel des olympischen Eishockey-Turniers gegen das favo- risierte Kanada hoch mit 1:15 Toren(1:6, 0:7, 0:2). Amerika siegte über Norwegen Vor 10 000 Zuschauern lieferten sich die Mann- schaften der Vereinigten Staaten und Norwegens im Jordal-Amfi den ersten Eishockeykampf, Die Begegnung endete mit einem 3 2-Sieg der Ame: rikaner. Die Ergebnisse der Spieldrittel laute- ten 0:1, 2:0, 1:1. Schweden schlug Finnland überlegen In einem weiteren Spiel gewann Schweden gegen Finnland überlegen mit 9:2(2:0, 5:2, 2:0). Hoher CSR-Sieg über Polen Die tschechoslowakische Eishockey„National- mannschaft kam im dritten Spiel zu einem kla- ren 8:2-Sieg über Polen.(8:1, 3.1, 2:0). lotuweger keilen slegle ins Niesculcobauß Pravda und Spieß(Osterreich) belegten zweiten und dritten Platz Das norwegische„Ski- Wunder“ Stein Eriksen nolte beim Riesentorlauf der Herren die erste Zoldmedaille für sein Land. Er bewältigte die 2300 m lange, mit 66 Toren gespickte und einen Höhenunterschied von 525 m aufweisende Strecke in 2:25,0 Minuten. Damit distanzierte der Nor- weger die gesamte Weltklasse. Auf den zweiten Platz kam der Gsterreicher Christl Pravda. Er kuhr 2:26,9 Minuten. Auch die Bronzemedaille zolte sich österreich durch Toni Spieß, der in 2:28,8 Minuten am Ziel war. Weltmeister Zeno Colo(Italien), der den Rie- sentorlauf mit der Startnummer 1 eröffnet hatte, kam auf den vierten Platz. Er fuhr 229,1 Minuten. Der Gsterreicher Egon Schöpf, der die gleiche Zeit wie Zeno Colo gefahren war, wurde wegen Auslassens eines Tores disqualifiziert. Den fünften Platz belegte der Weltmeister im Spezialslalom, Georges Schneider(Schweiz) mit 2:31,22 Minuten. l Die deutschen Läufer konnten sich bei den 80 gestarteten Teilnehmern nicht unter den ersten Zehn placieren, Von ihnen Schnitt Pepi Schwai⸗ ger mit 2:35,4 Minuten auf dem 17. Platz am besten ab. Ihm folgte auf dem 21. Platz Willi Klein mit 2:36,22 Minuten, Benedikt Obermüller flel mit 2:41,41 Minuten noch weiter zurück. Am schlechtesten von den vier gestarteten Deutschen war Pepi Erben, der für die Strecke 2:55, Mi- nuten benötigte, aber immer noch unter den mittleren Läufern zu finden war. Bei einer Länge von 2 km und einem Höhen- unterschied von 550 m waren 62 Tore zu durch- fahren. Eriksen fuhr auf der ihm gut bekann- ten Strecke wie der Teufel und ließ die übrigen 86 Konkurrenten klar hinter sich, 8000 Zuschauer umsäumten die Strecke Und feierten ihren Landsmann mit geradezu südländischem Tempe- rament. Besonders gut führen die Gsterreicher, die alle vier Teilnehmer unter die ersten ahn brachten. Kleine Olympia- Beobachtungen Die olympische Flamme aus Morgedal war am Donnerstag auf dem Wege nach Oslo in der Nähe von Fiskum ausgegangen. Eine neue Fak- kel mußte angezündet werden, so daß also der Enkel des norwegischen Polarforschers Frithjof Nansen, Eigel Nansen, als letzter Fackelträger ein„olympisches Reservefeuer“ mitbrachte. Uberrascht zeigte sich Amerikas Olympia- Team, als es in seinem Quartier feststellte, daß sogar die Bettwäsche, Handtücher und sonstige 5 Artikel des täglichen Bedarfs mit den Buchsta- ben„Us“ gezeichnet waren. Noch größer wurde jedoch das Erstaunen der Amerikaner, als ih- nen gesagt wurde, diese Buchstaben seien nicht die Abkürzung für„United States“, sondern von dem norwegischen Krankenhaus„Ulleval-Syke- Hus“ abgeleitet. 5 Die Favoriten im Zweier-Bob, Ostler-Nieberl, mußten sich am Donnerstag einer Nachwiegung unterziehen. Einige Bob- Kampfrichter waren nach ihrem ersten Lauf mißtrauisch geworden. Als die beiden Deutschen mit ihrem blauen Bob „Cognac“ nach der neuen Rekordzeit wieder am Startplatz erschienen. wurde zuerst ihr Bob 1 nachgewogen. Außerdem zitierte man die deut- schen Fahrer selbst auf die Waage. Beide fanden sich ohne Zögern dazu bereit. Nieberl hob sei- nen roten Pullover hoch, um den Offiziellen zu zeigen, daß er nicht etwa einen Bleigürtel oder ähnliche Zusatzgewichte trug. Als Anderl Ostler nochmals allein auf die Waage steigen sollte, lehnte er ab. Daraufhin gab sich das Kampfge- richt zufrieden a Das Programm am Wochenende den Pflichtübungen im Damen- Eiskunstlauf. Im Eisschnellauf geht es am Samstag über 500 m. am Sonntag über 5000 m. Auf der Norefſell- Strecke werden die beiden Abfahrtsläufe ausge- tragen, und zwar am Samstag für Herren, am Sonntag für Damen., Das wichtigste Ereignis des Wochenendes ist der Kombinationssprunglauf auf der Holmenkollenschanze am Sonntag. Außerdem finden acht Eishockeyspiele statt; am Samstag Finnland— Schweiz, Norwegen. EsR, Deutschland— USA, Schweden en, am Sonntag Schweden— Now Sen welk gegen Polen, Kanada— 233; ͤ ˙§» Die Wettbewerbe des Samstags beginnen mit 4 Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fugball. S 07 Seckenheim— Fortuna Heddesheim. Morgen Sonntag trifft der SV 07 auf einen Gegner, der ſeit dem Vorſpiel eine ſtarke Formverbeſſerung aufzuweiſen hat. Heddesheim wird verſuchen, ſeine Vorſpiel⸗ niederlage, die es zu Hauſe hinnehmen mußte, wettzumachen. Unſere Mannſchaft, die erſatzgeſchwächt antreten muß, wird alles dranſetzen müſſen, um die Punkte in Secken⸗ heim zu behalten. Hoffen wir, daß unſer Sportplatz am Sonntag ſpielbar iſt und unſere Mannſchaft uns einen Sieg beſchert. * 98 Seckenheim— AS Schönau. Die Formverbeſſerung und Leiſtungs⸗ ſteigerung der 98er wurde durch den Aus⸗ wärtsſieg in Edingen beſtätigt. Gegen Schönau, das wiſſen alle nur zu gut, haben ſie allerhand wettzumachen. Die unverdient hohe Niederlage im Vorſpiel ſitzt der ge⸗ ſamten Elf noch immer in den Knochen. Nur ein betontes Flügelſpiel wird zum Er⸗ folg führen. Das Klein⸗Kleinſpiel in der Mitte muß völlig verſchwinden und die Ein⸗ heimiſchen haben von Anbeginn des zu er⸗ wartenden, ſpannenden Treffens auf Sieg zu ſpielen. Hoffen wir, daß ſich die Mann⸗ ſchaft in derſelben Spiellaune befindet wie gegen Feudenheim und Edingen. Die ſtarke 1 B⸗Mannſchaft, welche in der Spitzengruppe rangiert, wird ſich auch von den Gäſten kaum unterkriegen laſſen. Bereits heute mittag 14.30 Uhr fällt im Wörtel die Vorentſcheidung der Schülermannſchaft. Sollten die Zöglinge um Winkler G. ge⸗ gen Ilvesheim einen Sieg landen, wird ihnen die Meiſterſchaft wohl kaum mehr zu nehmen ſein. Mz. Beide Spitzenreiter spielen auswärts Offenb. Kickers bedrohen„Club“ und VfB Der Vorsprung von Nürnberg und VfB Stutt- gart gegenüber Offenbach ist mit fünf Punkter zwar recht respektabel, für die beiden Spitzen- reiter jedoch kein Freibrief. Nürnberg und dei VfB müssen am kommenden Sonntag auswärts antreten. Mit Bayern München(gegen Nürnberg und dem VfR Mannheim(gegen VfB), sind zwei Mannschaften Gastgeber, die sich in den Vor- spielen nur knapp geschlagen gaben. Nutzriieger aus möglichen Niederlagen wären die Ciffen- bacher Kickers, die zu Hause den VfB Mühlburg besiegen sollten und damit bis auf drei Punkte an den VfB Stuttgart heranrücken könnten, Am Tabellenende ist zwar der VfL Neckarau kaum mehr zu retten, selbst wenn er gegen die Frankfurter Eintracht zum Sieg kommen sollte. Auch Schwaben Augsburg scheint dem Abstieg verfallen. Nur noch eine Gewaltanstrengung ann die Fuggerstädter retten. Eine neuerliche Heimniederlage am kommenden Sonntag gegen Schweinfurt Würde allerdings alle Illusionen der Schwaben zerstören. In diesem Falle könnte das Mittelfeld mit Ruhe den kommenden Ereignis- sen entgegensehen. Zunächst wird aber jeder noch bedacht sein, seinen Punktehunger zu stil- len. Die Stuttgarter Kickers müßten endlich ge- gen 1860 München im Heimspiel wieder zu einem doppelten Punkteerfolg kommen. In Fürth sind die Platzherren gegen Waldhof Mannheim 2 favorisieren, und auch der FSV Frankfurt sollte am Bornheimer Hang Viktoria Aschaffenburg das Nachsehen geben. Es spielen: VfL. Neckarau— Eintracht Frank- kurt, VfR Mannheim— VfB Stuttgart, Stutt- Sarter Kickers— 1860 München, SpVgg. Fürth gegen Waldhof Mannheim, Bayern München ge. gen 1. Fe Nürnberg, Kickers Offenbach gegen VfB Mühlburg, Schwaben Augsburg— Schwein kurt 05, FSV Frankfurt— Viktoria Aschaffen- burg. 158 55 Spitzengruppe vor schweren Spielen 5 Um den zweiten Platz der 2. Liga Süd Mit zwiespältigen Gefühlen sehen die Spit- . zenmannschaften der z welten Liga Süd dem kommenden Spielsonntag entgegen, Die mit acht Punkten Vorsprung souverän an der Spitze lie- genden Ulmer„Spatzen“ brauchen zwar eine evtl. Niederlage nicht tragisch zu nehmen, aber kür die anderen Vereine, die auf den zweiten Platz spekulieren, wiegt jetzt jeder Punktver- tust doppelt schwer. Die Ulmer„Spatzen“ müs- sen nach Straubing zum TSV reisen. Eine Nie- derlage der Straubinger würde die Aufstiegs- visionen in nichts auflösen. Die Ulmer werden so auf starken Widerstand stoßen. Die besten Hoffnungen auf einen Sieg unter den Anwärtern um den zweiten Hlatz hat der BC Augsburg, der den SSV Reutlingen empfängt. Allerdings brach- ten die Reutlinger am letzten Sonntag in Kas- sel den KSV an den Rand einer Niederlage. Durlach empfängt den 1. Fe Bamberg zu Hause, schwebt aber auch in Gefahr, aus dem Rennen geworfen zu werden. Hessen Kassel tritt beim Schlußlicht in Aalen an. Papiermähig müßte dieses Spiel eine klare Sache für die Gäste wer- den, aber Aalens Kampfkraft ist zu Hause nicht zu unterschätzen. Bayern Hof reist zum Fe Singen und ist dort stark gefährdet. Hinter die- sem Kampf um den zweiten Platz treten alle anderen Spiele in den Schatten, zumal die Ab- stiegsfrage so gut wie entschieden sein dürfte. Wacker München kann sich nur noch vage Hoff- gung auf den Verbleib ausrechnen, wenn am ommenden Sonntag ein Sieg gegen den ASV Cham glücken sollte. Feudenheim und Freiburg cönnten im Falle von Siegen über Pforzhein! und Jahn Regensburg der Zukunft ohne Sorge entgegensehen. In Wiesbaden stehen sich der SV und Darmstadt 98 in einem Spiel gegenüber, dem nur noch eine Prestigerolle zufällt. Es spielen: Wacker München— ASV Cham, 80 Augsburg— SSV Reutlingen, Fe Freiburg gegen Jahn Regensburg, Singen 04 Bayern Hof, TSV Straubing— TSG Ulm 46, SV Wies baden— Darmstadt 98, VfR alen Hessen Kassel. ASV Feudenbeim— 1. FC Pforzheim. Saarbrückens schwerster Gang Im Südwesten steigt das Spiel der Spiele am Kaiserslauterner Betzenberg. Die Saarbrücker, die den Vorkampf mapp 0:1 gewannen, wollen die Walter-Elf ganz vom Thron stürzen. Ohne Weiteres wird das jedoch der routinierten Saar- land-Elf nicht geli gen, denn die„Roten Teufel“ sind nun seit Wochen unbesiegt und von alter Schlagkraft. Ein Unentschieden liegt nahe und gas würde den Saarbrückenern wohl genügen. Die Pfälzer hingegen müssen aufs Ganze gehen, um eventuell die letzte Chance zu wahren. Hann bedarf es außerdem der Mithilfe anderer Clubs, um die Saarbrücker noch vom ersten Rang zu verdrängen. Es spielen: 1. FC Kaiserslautern— Saarbrük- ken, Neuendorf— Phön. Ludwigshafen, Wor- mäatia Worms— Kreuznach, Engers— VfR Kai- serslautern, Weisenau— Pirmasens, Tura Lud- Wigshafen— Trier, Neunkirchen Mainz, Neu- stadt— Frankenthal. Großkampf im Daxlander Kleinstadion Die Spiele der 1. Amateurliga Im Daxlander Kleinstadion fallen am Sonntag im Lokalspiel gegen den KF die Würfel, wer von den beiden Kontrahenten sich noch chancen auf den Titelgewinn ausrechnen kann. Daxlanden, dessen Verlustkonto fünf Zähler mehr aufweist als das des Spitzenreiters Schwetzingen, würde im Falle einer Niederlage aus dem engeren Kreis der Be- werber— auch um den zweiten Platz— ausschei- den, während für den Kyv bei einem Spielverlust zoch nicht alles verloren wäre. Schwetzingen droht auf eigenem Platz gegen Weinheim kaum Gefahr. Wichtig für den Verbleib in der Liga ist der Aus- Zang der Spiele VfR Pforzheim Rohrbach, Bir- Kkenfeld— Kirrlach und Rüppurr— Viernheim. in allen drei Treffen ist den Platzvereinen ein Plus einzuräumen, doch würde ein Erfolg der Gastmann- schaften in keinem Fall überraschen. Als offen ist der Ausgang der Begegnungen Hockenheim gegen Friedrichsfeld und Leimen— Brötzingen anzusehen. Es spielen: SV Schwetzingen— Fv Weinheim, F Dazlanden— KFV, Ksd Leimen— Germania Bröt- zingen, VfR Pforzheim— TSG Mohrbach, FG Rüp- Burr— Amicitia Viernheim, FV Hockenheim gegen Germania Friedrichsfeld, Fe Birkenfeld— Fe Kirrlach. 8 Handball Wird Oßweil wieder Meister? Der VfL Oßweil hat am kommenden Wochen- ande in der Frankfurter Festhalle seine süddeut- sche Hallenhandballmeisterschaft gegen die Mei- ter der süddeutschen Länder zu verteidigen. Die Oßgweiler konnten in diesem Jahr in Göppingen hren württembergischen Titel verteidigen,. Sie werden in Frankfurt auf den TSV Birkenau (Baden), VfL München Bayern) und SV Harles- hausen(Hessen) treffen. Handballspitzenvereine vor neuen Siegen? In der nordbadischen Handballverbandsliga droht den beiden führenden Mannschaften Rot und VfR Mannheim auf eigenem Platz gegen Weinheim bzw. Rintheim kaum Gefahr. Mit ihrer derzeitigen Kon- dition sollten Rot und Mannheim zahlenmäßig klare Erfolge erzielen können. von den abstiegsbedroh- ten Vereinen geht Oftersheim nicht aussichtslos in das Treffen gegen Leutershausen. Auch Bretten ist 5 zu Hause gegen Mühlburg in Front zu erwarten. Dagegen dürfte St. Leon in Birkenau einen Spiel- verlust kaum vermeiden können. Es spielen: Rot— Weinheim, Mannheim— Rint- heim, Oftersheim— Leutershausen, Birkenau gegen St. Leon, Bretten— Mühlburg. Alpine Skimeisterschaften N Der Skiwerband Schwarzwald führt am kommen- den Samstag und Sonntag in Todtnau seine alpinen Meisterschaften 1952 durch. Startberechtigt sind alle Läuferinnen und Läufer des Deutschen Skiverban- des in der Leistungsklasse 1 und H. Dazu kommt noch eine. Anzahl der besten Nachwuchsläufer aus Oslo im Olympiadefieber 1200 Sportler kämpfen vor 1 Mill. Zuschaue: .— Schwierige Vorbereitungen Endlich kam der Schnee, den das norwe gische Olympische Komitee seit Wochen her. beigesehnt hat. Obgleich die Schneemenger noch nicht überwältigend sind, ist die Durch. kührung der Winterspiele Wenigstens gesi- chert. Es sind nicht gerade kleine Beträge, die fl die norwegischen Veranstalter auf dem Spiele Stehen, wenn die Winterkämpfe vom 14. pi: 25. Februar 1952 ein Erfolg werden sollen Die StadtoOslo hat allein 14 Millionen Kronen kür die Olympiade ausgegeben. Schon der Bau des neuen Jordal-Amphitheaters, wo die Eis- hockeyspiele abgehalten werden, hat vier Mil- onen verschlungen. Das ist das Doppelte der Ursprünglich veranschlagten Bausumme, ob- Wohl eine Reihe von Sportsleuten in ihre! Freizeit unentgeltlich die 20 000 Meter Rohre für die Gefrieranlage verlegt haben. Der Ausbau des Bislet- Stadions, wo dei Einmarsch der Olympiakämpfer vor 29 006 Zuschauern und vor König Haakon von Nor- Wesen vor sich gehen wird und wohin die Aympische Fackel von Skiläufern aus Tele- Marken gebracht wird, hat eine Weitere Mil- lion gekostet. Außerdem mußten eine neue Straße und eine Brücke nach Norefjelle gebaut Werden, wo das Langstreckenrennen ausge- fragen wird. Auch in Oslo selbst wurde die bekannte Anfahrtstraße nach Holmenkollen ausgebaut. Allein die Verwaltungsmäßige Durchfüh- cung der Winterspiele erfordert 3 Millionen Kronen, und da die Eintrittskarten nur vier Millionen einbringen, während die Gesamt- ausgaben 14 Millionen betragen, ist es alsc keine billige Ehre, zu den 1200 Sportlern zu gehôren, die am 14. Februar im Bislet-Sta- jon antreten werden. Das größte Problem aber stellt die Unter- dringung der Gäàstèe und die Verteilung der 200 000 Eiatrittskarten dar. Oslos drei größte Hotels sind seit Monaten ausverkauft. Im „Grand“ und im„Bristol“ Wohnen die Leiter der Sportgruppen und das Olympische Komi ee, während im neu eingeweihten Hotel„Vi- King“ 400 Journalisten, Rundfunkreporter und Bildberichterstatter aus 30 Ländern unter- gebracht werden. Es war lange Zeit sehr schwierig, die Privatleute dazu zu bewegen, Zimmer zur Verfügung zu stellen, obwohl Man ihnen sehr hohe Bettenpreise zugestand (16 Kronen für Einzelzimmer und 26 Kronen für Doppelzimmer). Dann fand das Olym- pische Romitee das Ei des REolumbus: man richtete für die privaten Zimmervermieter eine Eintrittskartenverlosung ein und gab ih- — nen außerdem die Möglièrteit, Bettwäsch die seit Kriegsbeginn in Norwegen rationi ist, bezugsscheinfrei zu kaufen. Ein letzte Ausweg, Olympiadenbesucher unterzubrin gen sind immer noch die Osloer Schulen. die Schulkinder während der Olympiade haben werden, können die 13 Osloer Schul in Massenquartiere umgewandelt werden und eine beträchtliche Anzahl von Besuchern auf- nehmen. 5 N Ein nicht wenig diskutiertes Problem 1 der„olympische Ausschank“, Die Bestimmu gen über den Ausschank von Alkohol in No Wegen sind sehr streng. Ubers Wochenende darf nur Wein und Bier serviert Werden, und Werktags ist um Mitternacht Polizeistunde Diese Beschneidung des Rechts des freie Bürgers, zu trinken, wann und wo er will Wünschte man für die Zeit der Olympiade aufzuheben, aber ohne Erfolg. Das wür nämlich eine Gesetzesänderung erfordern, und der norwegische Reichstag ist der An sicht, daß es wegen eines Sportlichen Treffens einer solchen Gesetzesvorlage nicht bedarf Dafür können sich die ausländischen Sportler damit trösten, daß sie so viel Wein, Spiri tuosen, Lebensmittel und Tabak zollfrei ein- führen können, wWjie sie wollen. Und Vielleicht wird man die Polizeistunde der Lokale doch bis 2 Uhr verlängern. INA. Oslo im Olympia-Festgewand. mer Bild zeigt das mit den Flaggen all teilnehmenden Nationen geschmũclete Lon srsTl UND ATEN AE SCHACH- ECKE Problem von R. O'Neill, USA, 1951 1 5 d . . 7 2, d Z Weiß: Kaz, Des, Lad, Sel, Bez, ca; — N Te7.) 26. Ted: LdI: 27. DA. Aufgegeben.(Auf i ö 27.. Se: folgt 25. De7 r Kgé6 26. Dea: Kh5 27. Lf6!) Schach: 1. Sds Teztet 2. Sb matt; 1. Lud 2. e3 matt. 5 Schüttelrätsel Wird ER und SlE tüchtig geschüttelt, Es ein Vergnügen uns vermittelt. Kommt dieses durcheinander, dann 8 Entsteht daraus ein großer Mann. 11 Und wird derselbe dann verdreht. 1 'ne Reihenfolge draus entsteht. d Und findet neu Verdrehung statt, 9 a1 Man einen Fluß in Frankreich hat. 5 1* Von der Wüste zum Himmel J. e Als Lasttier kannst gewiß das Wort 55 Du oftmals in der Wüste sehn; 4 Setz vorn ne Silbe an und laß den Fuß dann 8 95 fort. n Sonntag, den 17. Februar 1952 1.40 Freireliglöse Andacht 8.45 Altkath. Morgenfeler 10,20 Volksliedsingen 11.00 Prof. Dr. D. Frey Stuttgart): Der Künstler u. das„Milieu“ 8 5 Die Kantate n „00 Musik am Mittag Olympische Winterspiele zer von Strauß Hagen Scheible senior.“ Hörspiel 23.00 Die Kk 15.00 Ein vergnügter Nachmittag 17.00„Vater braucht eine 18.30 Schöne Stimmen 5 5 19.00 Olympische Winterspiele 20.05 Symphonieorchester(Kodaly, Tschaikowsky, R. Strauß). 22.15 Südfunk-Tanzorchester 22.45 Olympische Winterspiele Ain 8 Skala Nachr. SbübogurschEg Radio Stuttgart 528 Frau. Sleichbieldenge Sendungen f IW). 5.55(W). 6.55(W). Aus unserel Heimat: Chorgesang 14.00(80) 18 30(800 16.00 Konzertstunde(Mendelssohn) 23.00 16.45„Das Haus Viardot in Baden- Schwarz: Kdl, fz. Las Siehst du's als Sternbild hoch am Himmes 1 8 „Matt in zwei 2 8 stehn. 1 Zweifelhaftes Figurenopfer in der Eröffnung Dreifache Bedeutung 1 8 mee per cas) ponpner(ton) Ds port bat Federn auf dem Rücken, 33 Gespielt im Weihnachtskongreß zu Hastings Man kann es auf der Wiese pflücken, 5 5 Auch tut's als Komponist entzücken. 1 Nimzowitsch-Indische Verteidigung i 8 5. 1. da Sf6 2. ca es 3. Ses Lba 4. es b6 5. Sge2 Wie kommt der Rabe in das Heft? 3 Las 6. 43 Le7 7. Sf4 ds 8. od5: Lf1: 9 des: 17 5 R A B E 1 (Nur dann korrekt, wenn Schwarz wie hier„ 85 im 10. Zuge fehlgreift.) 9. La 10. ef: 3 5 5 KE7:?(Richtig.. Kd/! samt Reg.) 11. DS! 28 1. Keb 12. Ses Ddé 13. ea! Droht die Gabel 8 H E F T 1 und auch LfA.) 13.. Les 14. Sb! Des(Au 5 5 5 5 „Des: folgt 15. Scf:. T mit Damengewinn.) LO SUNGEN 5 15. Sbe7:. Kd7 16. ds Db7 17. Sa:?(Weiß 8 5 5 N hat Gewinnstellung, spielt hier aber sehr— daes— ssen— 885 ens 1 5 schwach. Sofort entscheidend war 17. 25 5 E pDιẽELi u 5 VVT Der: 2 185 Deß 22. f4 Ddâ t(.. Dea: Tel) nas:Sunzuspog Sqonfne˙e, 7 23. Khli Kf7 24. Tadi Ded: 25. Tfel Lg4A(Es 5 5 0 nichts Besseres, z. B. 25. Dg6 26. d6, 5 e e de Sen 8 5 Df 26. Tes Dd7 27. ds nebst en een ep u eg e un en 3 Donnerstag, den 21. Februar 1952 5 a N 7.00 Kath. Andacht f Baden(Horfolge) 8 1 RUNDFUNK 8.15 Melodien am Morgen 14.10 Unterhaltungsorehester. 9.15 Unterhaltungsmusik 18.00 Klänge aus London N 10.15 Schulfunk: Der Beamte 19.900 Olympische W. terspiele m 7 575 6H 11.20 Richard Straug 20.05 Wie Sie wünscllen g 9. N 12.05 Volkstümliche Melodien 21.30 Abenteuer Harry Iimes 4 8 12.45 Olympische Winterspiele 22.20 SChorlieder zur Faschingszeie f 15.00 Schulfunk: Engl., Französ. 22.45 Olympische Winterspiele 7 Lieder zum Karneval 0.05 Jazz im Funk , 85 a a 7.55,(W),. 12 45 ig 30(W). Sport: 14 900(Sa) 18 30 Do). 19.00 5. Mlontas, den 18. Februar 1932 180 d e deco e e, 4 do ese een 4 e en e b ach 15.0 ö 940 er e eimstpost 60 Seſtsssehshlen ia i(seh, 19.45 t d. Ev. Gemeinschaft 18.00 Volksweisen N„ 17 40(0 8 8(spr). VC 4309 Sſemblsede zuintersplele 8.15 Melodien am Morgen 139.00 Olympische r andacht; 7 00 8 45(80% 4 Fin dertunk: 14 30(80. zan. 16.30 6.18 KlagfermüsR l 20.05 Semperßer ner 0148 Sen 333 der noch Goal Feagdfugke,. 60 S0) cs e 45 lade end ö Mi) 1 Schtükune: Engl., FPranzes. 20.50 Flimprima 10.15 Sch Wa 5 1 3 3 1(Di Mi. Do Sa 3 Wärtschaft: 15 45(Mo-Fr). 18.30( 12 1 100 Welt sge aner(Sym- 221.05 ma Sumse und Kenneth 8 1. Frauenfunk g W. i% bo Bücher 9(510, Do, br) 21.00 1 5 Sonder een. f Spencer singen e 015 2755 che W 16.50(b) f 35 br Mensch und Arbeit; 18 80 e 5 15 Olympische Winterspiele 21.30 Fermpropleme der Hiteratun 5 1805 4 88 5. Armel Seschüttelt Suchmeldungen 9 45 W) 5 Fr, 8a) a 20 5 16.0 1 5 8 8 heute:„Die Ballade“ e 455 bet) e Nulturumschau 11 40 Mo Fp) Sendeschlug 005(Mo. Di, Mi, Fr). 15 Schul funk; Die Luftprucke 2229 Tanzmusik 5 23.90 985 8 dcho aus Raden. 13 00( 10000 80. 50 8% 1.00 Fron und hefe 2245 Oiympfsene Winterspiele 16. Pebrnar 182 r ß 8 5 nonieorchester 41.00 Katn. Andacht 13.00 Sudfunk-Panzerchester. 5 4„ö¶ʒð ß fr 17 Fenz Saile 3.45 Melodien am Morgen 19.00 Olympis e inet e 4 15 a 5 7* 23 1 1 90 151855 5. 00 Slange der Heimst 5,15 Unte, b ie 209.05 Ein We ui 1 87 67 2. 19.00 Olym 8 untersviel JJ /// e e e e ee 5„Welt der lusik“(m dall f uu am mirts s N 5 e 5 8 818* W 1125 ein 087 8 5 8 5 7 deß 5* 12.45 Slympische Winterspiele 21.35 M k des Rok KO 5 Er) g 82 5 ö 8 0 8 5 Aiersplele 21.30. Wa e 5 45⸗˙0 Schul unk: Der Beste 22.20 Kleine Leckerbissen 12.05 Musik am 2 1. 23.00 Melodie zur e udolf Diese! 22.20 Tenzmusc 15.30 H. Schierle(Akkordeon) 22.45 Olympische Winterspiele. spiele 22.45 Oly mpisch ttagskonzert(Sy 5 tt 22.45 Olympische Winterspiele N 23.15 Südfunk-Tanzorchester 5 a 16.15 Nachmittagskonzert 5 1 17.15 Hausmusſk(Havdn) 50 23.20 Tanzorchester Greger 23.48 Das Nachtfeuinleton Volksmus 1200 N Win 18.00 Am Samstag um vier 25 . e Winterspiele 9.05 Mal so— mal so! (Tanzmusik für jung u SRP- Geschäftsstellen Unterlagen tA gegen Fdꝗ-hörige„Studenten-Zeitung“ eidelberg dsw). Der Allgemeine Stu- ten-Ausschuß der Universität Heidelberg t beim Amtsgericht in einem Schreiben e einstweilige Verfügung gegen die„Neue idelberger Studentenzeitung“ beantragt, a sie ihrem Inhalt nach Fdq-hörig sei. In dem Brief wird darauf hingewiesen, daß an- Bundesverfassungsgericht bei KPD und für diese lich der vom geordneten Haussuchung Studentenzeitung“ bei der Stuttgarter KPD- eschäftsstelle gefunden worden seien. Die Zeitung werde von einer gewissen Hanne e Lang herausgegeben, die an der Heidel- ger Universität nicht immatrikuliert sei. Roßmann Wahlleiter für Württemberg-Baden Karlsruhe(wb). Regierungsdirektor mann vom württemberg- badischen Innen- ministerium ist zum Landeswahlleiter in Würt- temberg- Baden für die Wahl zur Verfassung- gebenden Landes versammlung des neuen süd- westdeutschen Bundeslandes am 9. März er- nannt worden. Roßmann hatte auch bei den Hohe Gefängnisstrafen für Gangsterquintett 1 * 3 5 5 Karlsruhe(sw). Nach dreitägiger Ver- ndlung verurteilte die Erste Große Straf- mmer im Bandendiebstahlprozeß ,, Krempel“ ie Hauptangeklagten Schönrock aus Düssel- dorf und Krempel aus Hambrücken zu je echs Jahren Zuchthaus sowie fünf Jahren hrverlust. Gegen die Mitangeklagten Erika Bittrick aus Bamberg, Alfred Schönrock aus üllheim und Karl-Heinz Jansen aus Düs- eldorf sprach das Gericht Gefängnisstrafen von 10 bis 15 Monaten aus. Das Gangster- AHuintett hatte bekanntlich durch Schaufen- * Sstereinbrüche und Beraubung von Kraftfahr- zeugen im Bundesgebiet Waren im Wert von insgesamt 100 00 DM erbeutet. Die Landesliste der DG-BHE Karlsruhe(sw). Die Deutsche Gemein- schlaft-BHE in Württemberg-Baden hat in einer Delegiertenversammlung die Landes- liste für die Wahl zur Verfassunggebenden dees nein Slider Ist Brecht der Attentäter? Bleicher Sprengstoff wie Verfassungsgerichts- anschlag Karlsruhe sw). Die Kriminalpolizei Karlsruhe verhaftete den 24 jährigen Hilfs- Arbeiter Reinhold Brecht aus Karlsruhe, der nach den bisherigen Ermittlungen dringend verdächtig ist, mit dem am 7. Februar auf fas Bundlesverfassungsgericht in Karlsruhe versuchten Sprengstoffanschlag in Verbin- Aung zu stehen. Der Verhaktete, der mehrfach vorbestraft st, leugnet hartnäckig. Er konnte aber für die Tatzeit kein Alibi nachweisen. Ferner Steht fest, daß ein am Tage nach dem Atten- tatsversuch beim Bundesverfassungsgericht eingegangener Schmähbrief von Brecht ge- schrieben worden ist. Eine Hausdurchsuchung ergab, daß sich Brecht schon seit J ahren mit memischen Experimenten befaßt und ge- naue Kenntnisse über die Zusammensetzung von Sprengstoffen besitzt. Ebenso steht fest, nag Brecht die gleiche Sprengstoffmischung, lie sich in der im Bundesverfassungsgericht niedergelegten Kakaobüchse befand, in Sei- nem Besitz gehabt hat, Auch ist er zur Tat- zeit von mehreren Personen in unmittel- barer Nähe des Bufdesverfassungsgerichtes gesehen worden. Ob die Tat politische Hin- tergründe hatte, ist noch nicht geklärt. Kommunistin aus dem DGB ausgeschlossen Freiburg sw). Die Gewerkschaft Okkent⸗ che Dienste, Transport und Ver' hr in Süd- LIonale Rundschau Einen Korb geben. Mit dieser Redensart hat es seine ganz be- sondere Bewandtnis: Im Mitteltalter oder schon zur Zeit der Minnesänger ließ die, heiß“ degehrte Maid dem sie zur nächtlichen Stunde umwerbenden Freier an einem Hanfseil einen Korb herab. Der begehrliche Mann wähnte sich schon an dem ersehnten Ziel seiner Wün- sche und stieg in den Korb. Das hätte er je- doch nicht tun sollen. Es passierte nämlich ein kleines, mitunter recht schmerzhaftes Malheur- chen, denn, o Schreck, gar bald gab der ab- sichtlich schwach gehaltene Boden nach und der Freier sauste ziemlich unsanft zur Erde, rieb sich seine mehr oder weniger gut gepol- sterte Sitzfläche und verschwand eiligst. Später wurde dieses„Verfahren“ verein- facht. Die unworbene Maid schickte dem un- willkommenen Freier einen Korb ins Haus. Der also Bedachte wußte dann Bescheid. Bis auf unsere Tage hat sich nun die Re- densart erhalten. Und sie genügt, um unge- stüme Jünglinge aus rosaroten Träumen herab auf die graue Erde zu reißen. Meist aber wird der Korb beute, um Mitte des 20. Jahrhun- derts, einen festen Boden haben und den glücklichen Freier in das Gemach der Ange- betenen bringen. Und heuer ist sogar, wie es scheint, nicht einmal ein Korb dazu nötig. Ihren 70. Geburtstag feierte geſtern Frau Anna Seitz, geb. Raufelder, wohnhaft Rheinfelderſtraße 8. Der Jubilarin, die geiſtig und körperlich noch ſehr rüſtig, und eine treue Leſerin des„Neckar⸗Bote“ iſt, entbieten wir noch nachträglich die beſten Wünſche. ö * Den Turnverein zieht's zum Wiener Prater Heute Abend ſteigt auch der Turnverein in ſeiner prächtig ausgeſtatteten Narrhalla in die närriſche See, um einen großen Nacht⸗ ch das Wiener Praterleben zu erſtützt von einer großen Nar⸗ zird ſich ſo in der Turnhalle es Treiben entfalten, wie man r großen geſellſchaftlichen Note je beim Turnverein gewohnt iſt. erden auch die originellſten Mas⸗ t„weaneriſch“ prämiert, ſodaß rein wirklich alle erfolgverſpre⸗ ausſetzungen für ein tolles n mitbringt. Nun denn hinein terbummel 8 8 An alle Angehörigen von Kriegsgefangenen Um von allen die Kriegsgefangenen betref- kenden Vorgängen laufend unterrichtet zu sein und jederzeit— wie gegenwärtig der UN- Kommission in Genf— zuverlässige Aus- kunft erteilen zu können, legt der Suchdienst, des Deutschen Roten Kreuzes für jeden Kriegs- gefangenen eine besondere Akte an. Das DRK bittet die Angehörigen dringend, ihm im eige- nen und im Interese ihres Kriegsgefangenen behilflich zu sein, diese Akte stets auf dem laufenden halten zu können. Dazu ist not- wendig, daß die Angehörigen alle neuen Er- kenntnisse über die Lage des Kriegsgefange- nen und seinen Aufenthalt, wie z. B. seine neueste Nachricht, Heimkehrermeldungen über ihn oder auch Entlastungsmaterial bei Straf- und Untersuchungsgefangenen, abschrif t- lieh dem DRR- Suchdienst München, Mün- chen 13, Infanteriestraße 7 a, senden. Wettervorhersage Samstag und Sonntag in den Frühstunden dunstig, zum Teil neblig, sonst zeitweise auf- heiternd und höchstens geringe Schneefälle. Nachts noch starker Frost. Tagestemperaturen kaum über null Grad ansteigend. Schwach windig. 225 Messerstecherei mit US-Soldaten Mannheim(wb). Bei einer Auseinan- dersetzung zwischen einem farbigen ameri- paden hat die ehemalige k Landtagsabgeordnete Käthe 5 burg, aus der Gewerkschaft Der Ausschluß wird damit k Käthe Seifried als Mitglied Zusammenhang mit den Vor. Sbenfalls aus der Gewerkscha senen Leiter der IG Chemie kommunistischen Landtagsabgeoraneten Kriz Faulhaber Ende vergangenen Jahres versucht Habe, gewaltsam in die Büros einer anderen Gewerkschaft einzudringen. Außerdem habe Sie verschiedene leitende Persönlichkeiten der Bezirksstelle Südbaden des DGB beschimpft and beleidigt. 5 ö Immer neue Sprengkammern Freiburg(lid). Auch im Höllental im Schwarzwald werden nunmehr Sprenskam- mern angelegt. Die Bundesstraße 31 ist auf einer großen Breite aufgerissen und kann nur einspurig befahren werden. Das Schicksal der Brücke über die Ravennaschlucht, die in den letzten Kriegstagen gesprengt und mit vielen Mühen wieder aufgebaut worden War, Bat also nicht davon abgehalten, jetzt wie- der das gleiche vorzubereiten, obwohl da- mals so wenig wie in Zukunft eine gesprengte Brücke oder eine aufgerissene Straße We- Sentliches verhindern können. titten und einem deutschen Zi- inbeim- Käfertal wurde der Messerstiche in die rechte etzt. Verletzungen trug auch eutscher davon, der seinem Hilfe geeilt war. Die ameri- rpolizei fahndet zur Zeit noch aten. 5 „Erfolgreicher“ Berufsverbrecher gefaßt Mannheim dsw). Die Mannheimer Kri- minalpolizei konnte vor kurzem einen inter- nationalen Berufsverbrecher festnehmen, der seit zwei Jahren das gesamte Bundesgebiet unsicher gemacht hat. Nach den Angaben der Kriminalpolizei wurden dem 35jährigen bis jetzt 35 Straftaten und zusätzlich 7 Zechprel- lereien nachgewiesen. Allein bei Einbrüchen in Foto-, Schmuck- und Stoffgeschäften habe der Festgenommene Waren im Wert von 67 200 DM erbeutet, die er zum größten Teil in Brüssel und Antwerpen absetzte. Da er über einen Paß auf den Namen eines belgi- schen Staatsangehörigen verfügte, machte ihm der Grenzübertritt keinerlei Schwierigkeiten. Daneben„verdiente“ der findige Verbrecher durch Betrügereien und Unterschlagungen etwa 21 500 DM. Bis jetzt sind 15 Namen be- kannt, deren er sich bei seinen Betrügereien bedient hatte. 5 N — Zwei wahrhaft denkwürdige Tage liegen vor uns— die katholiſche Pfarrkirche wird nach faſt ſieben Jahren wieder Glocken er⸗ halten. Nur noch kurz Zeit, und wieder wird das brave kleine C⸗Glöcklein ſein Stimm⸗ chen über die Gemeinde tönen laſſen, um dann den großen Brüdern und Schweſtern Platz zu machen, die dann in vollen Ak⸗ korden das Lob Gottes in das Land hinein⸗ rufen werden. In gleicher Weiſe aber kün⸗ den dann die neuen Glocken auch von dem Edelſinn und der Opferbereitſchaft der Men⸗ ſchen, die doch zum größten Teil viel daran⸗ ſetzten, der Zier und äußeren Stimme des Gotteshauſes zu neuem Leben zu verhelfen. Gar tröſtlich wird dann dieſes Geläute ſchallen, Gottes und gottesfürchtiger Men⸗ ſchen Lob in die Welt zu tragen— ein wirklich bedeutſamer Auftrag, den die zu Erz gewordenen Stimmen zu erfüllen ha⸗ ben. Ueber die Einholungs⸗ und Weihefeier⸗ lichkeiten hatten wir bereits berichtet, es gilt nur noch einmal zu wiederholen, daß heute gegen 16.30 Uhr der feſtliche Zug von der Steinzeugwarenfabrik aus ver⸗ ſchiedene Ortsſtraßen berühren und ſchließ⸗ lich am Kirchenportal feierlich empfangen wird. Chorvorträge und Rezitationen um⸗ rahmen die Anſprachen von Geiſtl. Rat Spinner und Stiftungsrat Hirſch. Am Sonntag Nachmittag 15 Uhr findet dann der offizielle Weiheakt der Glocken durch den Abt des Stiftes Neuburg ſtatt, der 5 dieſem Anlaß auch die Weihepredigt hält. In der Zwiſchenpauſe ſind nun auch die Namen der zu taufenden Glocken feſtgelegt worden. Die größte Glocke„Der gute Hirte“ weiſt das ſtattliche Gewicht von 1200 Kilo⸗ gramm und einen Durchmeſſer von 124 Zentimeter auf, während die zweite Glocke dem hieſigen Kirchenpatron St. Aegidius Setkenheins lach. Kirchendlocken werden wieder läuten geweiht iſt und immerhin noch 800 Kilo bei einem Durchm. von 103 Zentim. wiegt. St. Marien iſt die Ave⸗Glocke gewidmet, die 92 Zentimeter im Durchmeſſer hat und 450 Kilo wiegt, die Glocke Petrus Cani⸗ ſius wiegt 310 Kilo und St. Maria vom Kinde Jeſu 210 Kilo, ſodaß ſich das reprä⸗ ſentable Geſamtgewicht von faſt 3000 Kilo ergibt. Natürlich ſind die Glocken inzwi⸗ ſchen bereits überprüft worden und aus einem amtlichen Bericht des Erzbiſchöfl. Glockeninſpektors klingt die Genugtuung über den gelungenen Guß auf, die für uns Seckenheimer frohe Kunde bedeutet. Denn die fünf Glocken ſind in jeglicher Bezie⸗ hung einwandfrei und in den Schlagtönen in einer temperierten Stimmung ohne Bei⸗ geräuſch getroffen. Kraftvoll und eindring⸗ lich ſoll die Läutewirkung ſein, die den Ein⸗ druck gebändigter Tonkraft und ſtrahlender Klangſchönheit vermittelt. Die Töne ſind in feiner Weiſe aufeinander abgeſtimmt und werden ſicher bei der ausgezeichneten Reſo⸗ nanz beim Läuten vom Turm noch mehr dieſen in der Werkſtatt gewonnenen druck unterſtreichen. Wenn auch noch einige Zeit vergehen wird, bis ſich zum erſten Mal der Klöppel auf dem Turm der kath. Pfarrkirche hebt, ſo iſt das Bewußtſein, wieder Glocken für eines der repräſentativen Wahrzeichen Seckenheims zu beſitzen, ſo tröſtlich, daß man ſich ſchon im Geiſt den Klang der Glocken beider Gottes⸗ häuſer in den Frieden des Sonntags hinein vorſtellen kann. Mit dieſer Vorſtellung aber verbindet ſich die Zuverſicht auf die ſegnende Hand des Schöpfers, die er bisher über dem unermüdlichen Aufbauwerk einer opferwilli⸗ gen Gemeinde gehalten hat und der ewige Wunſch der Menſchen, daß dieſe Glocken nur dem Frieden läuten mögen und nicht ein disharmoniſches Kriegsgeläut, der Menſchen Glaube und Zuverſicht zerſtört ——u—— u————— Generalverſammlung beim Pferdezucht⸗ und Rennverein. Morgen Nachmittag 15 Uhr findet im Badiſchen Hof die diesjährige Generalver⸗ ſammlung des Pferdezucht⸗ und Rennvereins ſtatt. N Schulanfänger am Montag und Dienstag anmelden. Am kommenden Montag und Dienstag findet in der hieſigen Volksſchule die An⸗ meldung der Schulanfänger ſtatt. Anzumel⸗ den ſind alle Kinder, die in der Zeit vom 1. Juni 1945 bis 31. März 1946 geboren wurden oder aus den Jahrgängen 1944 und 1945 bisher zurückgeſtellt waren. Bei der Anmeldung iſt Geburtsdatum und religiöſes Bekenntnis der Kinder durch das Familien⸗ buch, und die erfolgten Impfungen durch den Impfſchein nachzuweiſen. Auch Kinder, die auf ein Jahr vom Schulbeſuch zurückgeſtellt werden ſollen, ſind anzumelden, während die Anmeldung taubſtummer, epileptiſcher, geiſtesſchwacher und krüppelhafter Kinder beim Stadtſchulamt Mannheim in der Wohl⸗ gelegenſchule, Friedrich Ebertſtraße 4 vor⸗ zunehmen iſt. — Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apothelen r Vom 16. 2. bis 23. 2. die Alte Apotheke. Telefon 47232. Filmſcha u. „Meſſalina“ heißt das monumentale Film⸗ werk, welches das Palaſt⸗Theater über das Wochenende zeigt. In dieſem Streifen, der nichts an Dramatik und ſpannender Hand⸗ lung zu wünſchen übrig läßt, Schickſal der römiſchen Kaiſerin Meſſaling aufgezeigt, die von der kleinen Kurtiſane bis zur Gemahlin des Kaiſers emporſteigt und an dieſem Platz ein wahres Schreckens⸗ regiment aufbaut. In tollen Maſſenſzenen werden die Gladiatorenkämpfe noch einmal wach, offenbart ſich der ganze Prunk des in höchſter Blüte ſtehenden römiſchen Kai⸗ ſerreichs, das in ſich ſchon den Keim der Dekadenz und des Verfalls trägt. Aber die große Kaiſerin läßt ſich nur von ihrem wilden und verlangenden Gefühl nach Liebe treiben, ſchickt Männer, die ihr nicht will⸗ fährig waren, in den grauſamſten Tod, um ſchließlich an einer ſpätaufkommenden Liebe ſelbſt zu zerbrechen und durch eigene Hand zu enden. Ein wahrhaft tragiſches Schickſal, über das auch der allgewaltige Purpur⸗ und Goldglanz nicht wegzutäuſchen vermag, ein Schickſal aus einer vergangenen Epoche, das in meiſterhaft nachgezeichneter Manier wie⸗ der vor dem Auge des gepackten Beſchauers erſteht. e —— Aus der Christlichen Welt Wieder Streit um Niemöller Die Synode von Hessen und Nassau lehnt Tadelsantrag ab Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat in Frankfurt mit 22 gegen 22 Stimmen einen Antrag des Syno- dalen, Direktor Erbslöh, abgelehnt, in den von Firchenpräsident Niemöller verlangt Wird, künftig bei politischen Außerunges Schärfen zu vermeiden und den brüderlichen Rat zu suchen. EKirchenpräsident Niemöller hatte zuvor i einem Schlußwort betont, daß er nur zwei- mal in seinem Leben eine politische Stel- lungnahme abgegeben habe, die erste 1934 und die zweite jetzt zur Frage des deutschen Wehrbeitrags, die für einen Obristen ein- Lebensfrage und keine Ermessensfrage 821 Wörtlich rief er aus:„Sie können mich mei- nes Amtes entkleiden und mir die Brudeg. schaft aufkündigen. Das ist nicht die Frage meines Lebens und Sterbens. Sie liegt für mich darin, ob ich in meinem kirchlichen Leben das sagen und tun darf, was ich als Shrist tun muß. Wenn Sie mir diese Mög- Üichkeit wegnehmen, dann nehmen Sie mir ruhig auch mein kirchliches Amt und werden Sie glücklich aber auch unglücklich damit.“ Direktor Erbslöh hatte zuvor die Aus- kührungen des KEirchenpräsidenten über seine Moskaureise stark Kritisiert und bezweifelt, dag Niemöller in der Lage sei, nach einem sechstägigen Besuch die russischen Verhält- aisse zu kennen. Den von dem Kirchenpräsi- denten lobend erwähnten Herrn Karpow be- zeichnete Erbslöh als Hauptverantwortlichen des Kremls für die Verschleppung und Er- 4 mordung von Tausenden russischer Geist- licher. Der stellvertretende sowjetische Au- Zenminister Sorin, mit dem Niemöller über die deutschen Kriegsgefangenen sprach, sei der den kommunistischen Putsch in Prag vorbereitet nachweisbar der Mann gewesen, und damit den Bolschewismus in das Herz Europas hineingetragen habe. Erbslöh be- tonte, die Kirche müsse außerordentlich auf der Hut sein und verhindern, daß sich die orthodoxe russische Kirche zum Werkzeug der Stalinschen Politik nicht den Kirchen- präsidenten Niemöller aussuche, um„durch Hintertüren“ kommunistische und kirchen- keindliche Ziele in der Bundesrepublik zu erreichen. ü 3 Hilfsaktion für Zonengrenzgebiet„ Unter dem Vorsitz von Bischof Pibelius be- kaßte sich in Stuttgart der Hilfswerk- Ausschuß der Evangelischen Kirche in Deutschland mit der Frage der Beibehaltung oder Ausgliede- rung einzelner Zweck- und Wirtschaftsbe- i triebe des Hilfswerks. Der Leiter des Zentral- büros, Pfarrer Dr. Krimm, wies eindringlich auf die große Not unter den— zumeist ar beitslosen— Heimatvertriebenen in den LE gern, Bunkern und Notunterkünften längs des Notgürtels an der Zonenlinie von Klel über Lübeck— Braunschweig— Kassel— Hof Bayerischen Wald bis Passau hin. Der IIfs werks- Ausschuß beschloß die Dur einer einmaligen Sammelaktion v und Schuhen zur Linderung dieser besonde Fots fände. 8 ICewinne in Hôbe von 500 00. 5 ohne Formalitäten erhalten Sie ihn för DM 10. Nisiko haben Sie nicht, denn am l. September 1956 UMuäüchste Ziehung der Prämien- Schatzanweisongen G by. Bo 5 25000-10000, 1000.- Oder 500.- DMK gem o. bei jedem Krediſinstitot oder Po erholten Sie Ihre DMI. weder M können Sie in jedem 7 UD ſertelſahr mit einem Baby- Bond erziele Ein⸗ wird das 3 Vereins-Kalender 10 Achtung, Gesangvereine! Sämtliche Sänger treffen sich zur Glockeneinholung heute Nachmittag um 17.30 Uhr auf dem Kirchplatz der kath. Kirche. Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Sportverein 07(Fußballabtig) Morgen Sonntag, 10.30 Uhr Gem. Jugend— Ilvesheim; 12.45 Uhr 2. Mannschaft Heddesheim; 14.30 Uhr 1: Mannschaft— Heddesheim. Turnverein 18987 Mannheim-Seckenheim. Unserem lieben Turnerpaar ERICH BUHLER u. URSULA BRAUSE zur Vermählung, sowie unserem lieben Mitglied WILHELM LILVH und seiner lieben Frau LVDIA zur silbernen Hochzeit unseren herzlichen Glück und Segenswunsch. Der Turnrat. Pfördezucht- u. Rennverein Mannheim-Seckenheim Morgen Sonntag, 17. Febr. 1952, 15 Uhr findet im „ BADISCHEN HOF! die diesjährige general- Versammlung statt. Es wird um vollzähliges Erscheinen gebeten. DER VORSTAND. Verband der Kriegsbeschädigten,-Binterbliebenen und Sozialrentner Montag, den 18. Februar 1982, 20 Uhr Seneral-Versammlung „BADISCHEN HOF“ Der Vorstand. pfivst-Handessschlle Hine. Stoch Inhaber u. leiter: Dipl.-Kfm., Dipl.-Hdl. Dr. W. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg, am Wasserturm Friedrichsplatz J Telefon 438 00 im Saale des Erscheinen ist Pflicht. Anfang März beginnt ein neuer Halbjahres-Lehrgang mit Vollunterricht Anmeldungen erbeten . Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Sonntag, den 17. Februar 1952: 9.15 Uhr Hauptgottesdienst(Pfr. John) 10.45 Uhr Kindergottesdienst Montag, den 18. Februar 1952: 19.30 Uhr Frauenbund Dienstag, 19. Februar 1952; 20 Uhr Lichtbilder-Abend (Für beide Mädchenkreise) Mittwoch, 20. Februar 1952: 20 Uhr Jungmännerkreis Donnerstag, 21. Februar 1952: 19.30 Uhr Wochengottesdienst If nal . 8 8 55 8 Feierliche UF 95 2 Kleidung Honfirmanden- Anzüge, elegante Zweireiher DM 62. 72. 82. 98. Honſirmanden- Hleider, Hunst- Seide DM 29.—, 42. und DM 40. Hnaben- Oberhemden ab DM 7.90 Knaben: u. Mãdchen- Leibwäsche. Für die Eltern: Anzüge u. Kleider ferner schwarze Schleifenbinder, Lederhandschuhe, Taschentücher, Unter kleider, Strümpfe. 8 * a — 2 2 2 —————— dehllserdlnung l Empfehlung! 0 N ein Tabak waren-, 0 Wein- und Spiriluosen-Ceschlt eröffnet habe. Um geneigten Zuspruch bittet „6155 „Liedertafel“ Mannheim-Seckenheim Heute Samstag, 16, Febr., 19.61 Uhr in allen Räumen des„Kaiserhof“ Arden— 1 Motto: 0 Auf in den Kampt Torero f Original spanische Tango-Kapelle f begleitet Internationale Stierkämpfe 15 Ueberraschungen Prämiierungen 1 Eintritt: DM. 1.50 * — ̃. r—!!!. 2 2 J Neue Filme in lnauiilieim 4 5 10 8 Nur von Freitag bis Montag! Curt Setz orlginellster Film- Einfall Telefon 44647 Napoleon ist an allem schuld Beginn: 14, J6, 18.15, 20.30 Uhr mit Valerie y. Martens paul Henckels Kirsten Helberg, Else v. Möllendoff, Max Gblstorff Esther Williams in ihrem neuesten Farbfilm Flitterwochen zu Dritt mit Van Johnson und Tommy Dorsey mit seinem Orchester ALHAMBRA Telefon 321 48 Tögſich 14, 16, 18.15, 20.30 Uhr am Meß platz. Jelefon 51186 Beginn: 14, 16.30, J u. 2J Uhr Anzengrubers Babernkomödie als herrlicher Sebirgsfilm: Die Kreuzlschreiber mit Fritz Kkampers Rudolf Carl- Lucie Englisch * 8 A 77 im tiefen Afrika Riesengorille raubt Menschenkind 1 AM! der Schrecken des Urwaldes Beginn: 10.00, i.. 48, 13.45, 16.00, 18.0, 20. Unt Sonntags db 13.45 Uher 3 J 6 Bteitestr. fel. 3263/35 Humor von Nord, Humor von 809 5 FLA NE N 12 Fer SF Mannheim, P 4 Ielefon 31820 Beginn: 13, 15, 17, 19, 21 Uhr ein musikalischer Filmschwank zwischen Hofyräu- habs b, Oktoberwiese mit Fita Benkhoff, P. Kemp lies Karlstadt, Hans Richter v. 0. Schmerzhaftes Rheuma Ischias, Neuralgien, Gicht e Kaste. mitte NIL sklraAs Anmeldungen und Prospekte jederzeit bei der Spar- und Kreditbank Seckenheim e. G. m. P. H. Meinheim Seckenheim Seit 1881 Aufruf an alle Narren! Kommt am Sonntag, 17. Februar, 19.61 Un in den„STERN“ 1 onen Rangenabend Motto: Un sin mir a Kohle arm, Do geh'n mer halt in de STERN, Un lache, un trinke uns mit Pfistèrer-Bier warm. Musik! Stimmung! Humor! Es ladet ein: Der Sternwert. 4. 7 mit einem Wort; Was für's Sembt! a In München zenten Hülbräuhaus Verlobungs- und Vermäblungolcarlen Gluctwunsdbſtarten fertigt an NECKAR- BOTE- DRUCKEREI 7 leppich- Verbinder Franz Mannheim, Teppich- Leparalur- 2,1 Tel. 7e 0-Umrandungen- ausback 1 7 f N Wirtschaft„Zum Neckartal“ Heute Samstag Abend Beginn 19.71 Uhr Aale Happenabena unter dem Motto: „Machst mit, bist hin; N Bleibst fort, sterbst al- Humor! Stimmung! Kapelle: Mix ER Es ladet ein: Der närrische Wirt. 4 Oberschullehrer, 41 J., wünscht Heirat durch Fheanbahnungs. Institut kane dener Frau Dorothea Rombo Weſſmösler Seen Mannheim, Lange Rötterstr. 27, Sie lögnen ann in bunten 1 Ruf 51848— Tägl. auch Sonn obne Letpffcbtong o es 8 11 —.— V. 10-18 Uhr, auß. Montags. 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