ber e 1 3 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Austellgeid. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— OGreisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 36 Montag, den 3 März 1952 4.752. Jahrgang Der Wahlkampf auf seinem Höhepunkt Prominente Politiker aus Bonn sprachen in Südwestdeutschland Karlsruhe(sW/E. B.). Der Wahlkamp kür die Wahl zur Verfassunggebenden Lan- flesversammlung des Südweststaates am 9 März erreichte über das Wochenende Seinen Höhepunkt. In zahlreichen Städten Südwest- fleutschlands sprachen prominente Politiker nlarunter allein sechs Bundesminister. Fast Alle Versammlungen waren sehr gut besucht und verliefen ohne Zwischenfälle. Bundesinnenminister Dr. Robert Lehr machte auf einer von etwa 1000 Rersonen be- suchten CDU- Kundgebung in Weinheim dar- auf aufmerksam, dag die außenpolitischen Schwierigkeiten und Gefahren noch nicht überwunden seien. Der asiatische Kollekti- vismus unter der Führung Moskaus stehe überall im Angriff, und wie es ein Notwehr- recht jedes einzelnen gebe, so habe auch der Staat ein solches Recht. Waffenlosigkeit sei immer ein Anreiz für einen Uberfall gewe- Sen. Erhard: Der Haushalt bleibt ausgeglichen Bundeswirtschaftsminister Professor Lud wig Erhard erklärte auf ODU-Rundgebungen in Mannheim und Stuttgart, der deutsche Haushalt sei und bleibe ausgeglichen. Es sei wohl möglich, den deutschen Verpflichtungen für einen Verteidigungsbeitrag nachzukom- men, ohne daß die Bevölkerung eine Wesent- che Ronsumeinschränkung auf sich nehmen müsse. Das Sozialprodukt in der Bundesrepu- plik von jährlich 100 Milliarden PM müsse danm allerdings auf 116 Milliarden DM erhöht werden. Er halte dies aber für durchaus mög- ich. Erhard versicherte den Versammelten, daß sie weder neue Steuern noch eine infla- tionistische Entwicklung zu befürchten hätten. Schäffer: Keine Steuererhöhungen Bundesfinanzminister Schäffer versicherte auf der ersten Wahlversammlung der südba- dischen CDU in Freiburg erneut, der künftige deutsche Verteidigungsbeitrag von monatlich 850 Millionen DM könne ohne Steuererhöhun- gen aufgebracht werden. Zur Zeit zahle die Bundesrepublik monatlich fast 700 Millionen DM Besatzungskosten. Vom 1. April an bis zum Abschluß des europaischen Verteidigungs- vertrages würden die Besatzungskosten jedoch 500 Millionen DM nicht übersteigen. Dagegen Sei eile Erhöhung der sozialen Ausgaben des Bundes im neuen Haushaltsplan von 7,4 auf Tast 8 Milliarden DM vorgesehen. Wildermuth: Gemeinsam ein Haus bauen Bundeswohnungsbauminister Eberhard Wil- dermuüth erklärte auf einer FDP- Wahlver- sammlung in Baden, alle Parteien hätten die Aufgabe, im deutschen Südwesten gemein- sam ein Haus zu bauen, in dem sich der Bür- ger wohl fühlen könne. Die FDP lege den größten Wert auf de zentralisierte Verwaltung n neuen Staat. Den Gemeinden und Kreisen müsse ein größtmögliches Maß an Selbstver- Waltung zugestanden werden. Die Bildung ines Wilrttembergischen und eines badischen Kommunalverbandes lehne die FDF ab. Blücher gegen konfessionellen Streit Vizekanzler Blücher wandte sich auf einer Wahlkuündgebung der FDP in Ravensburg ge- gen konfessionelle Auseinandersetzungen um die Schulkrage in Südwestdeutschland. Die deutsche Politik werde durch die Vertiefung des konfessionellen Gegensatzes im poli- tischen Streit vergiftet. Der Vizekanzler Warnte davor, die Frage der Bekenntnis- schule mit letzter Konsequenz durchzuführen. Die Quittung könnte sonst aus anderen Ge- genden Deutschlands kommen, wWoðo anstelle der christlichen Gemeinschaftsschule die freie Schule ohne jeden Religionsunterricht gefor- dert werde. Dehler ermahnt die Jugend Die Stadtverwaltung und der„Ring Poli- tischer Jugend“ in Göppingen veranstalteten eine Jungbürgerfeier, in der 120 junge Göp⸗ Pinger, die am 9. März erstmals wählen dür- ken, auf ihre Rechte und Pflichten als demo- Kratische Staatsbürger hingewiesen wurden. Bundesjustizminister Dehler Wies die Jugend- chen auf ihre großen Verpflichtungen Hin, die sie im demokratischen Staat zu exfüllen Dätterl. Bürger sein heiße, sich im Leben zu bewähren Das Wort Bürger müsse Wieder berg wollten für sich so etwas wie ein„Re- N berg bleibt dieser alte Zopf abgeschnitten!, einen guten Klang bekommen. i Dr. Maier gegen Mittelinstanzen Der württemberg-badische Ministerpräsi- dent Dr. Reinhold Maier wandte sich auf ener DVP-Wahlversammlung in Stuttgart erneut gegen die Bildung von Regierungs- Miftelinstanzen im neuen südwestdeutschen Bundesland. Dr. Maier erklärte, die Landes- telle Nordbaden, Südbaden und Südwürttem⸗ Sierungle“ haben weil dies eben einmal 80 Schön repräsentatix sei. Wenn die erwähn⸗ ten Landesteile sich diesen Luxus leisten wollten, sagte Dr. Maier, se sollten sie ihn auch selbst bezahlen. Sie würden schon noch sescheit werden, wenn sie jährlich die Rech- nung präsentiert bekämen. In Nordwürtfem. * 2 sagte Dr. Maier wörtlich, wir lassen ihn auch nicht neu wachsen, selbst wenn man uns die wWohlriechendste Pomade dazu rei- Niemand soll verstockt abseits stehen Adenauer ruft zur Wahl auf— Politischer Rechenschaftsbericht des Kanzlers Heidelberg(sw). Bundeskanzler Dr. Adenauer warnte am Samstag auf einer Wahl- kundgebung der CDU in Heidelberg die Geg- ner des Südweststaates davor, bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landes versammlung „verstockt abseits zu stehen“. Eine solche Hal- tung würde der Zukunft des neuen Bundes- landes deshalb schaden, weil dadurch Splitter- parteien an Einfluß gewinnen könnten. Im Verlauf seiner Ausführungen sagte der Kanzler, er wisse, daß ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in Südwestdeutschland gleich ihm den Gesetzen, die zum Südwest- staat führten, ablehnend gegenübergestanden habe. Man müsse sich jedoch mit dem Tatbe- stand, daß ein neues südwestdeutsches Bun- desland geschaffen worden sei, abfinden. Er- freulicher weise seien die Spannungen inner- halb der südwestdeutschen CDU restlos besei- tigt worden. Dr. Adenauer forderte die An- hänger der CDU auf, am 9. März ihrer Wahl- pflicht zu genügen. Unter allen Umständen müsse verhindert werden, daß die zentrali- stische SPD die Mehrheit in der Verfassung- gebenden Landes versammlung erhalte. Das neue Bundesland müsse nach föderalistischen Gesichtspunkten aufgebaut werden, was nicht geschehen könne, wenn bei der Ausarbeitung der Südweststaatver fassung die SPD die Ge- schicke zu bestimmen habe. Die CDU werde ihr besonderes Augenmerk darauf richten, daß die Wirtschaft in den zurückgebliebenen Ge- bieten Südwestdeutschlands gestärkt werde und der Mittelstand beim Neuaufbau nicht zu Kurz komme. Dr. Adenauer betonte, daß der Ausgang der Wahlen auch für den Bund von großer Bedeu- tung sei. Dem Bund könne es nicht gleichgül⸗ tig sein, wer als Vertreter des Südweststaates in den Bundesrat entsandt Werden, Leider müsse damit gerechnet werden, daß, je näher der Termin der Bundestagsneuwahlen heran- rücke, im Bundesrat parteipolitische Tenden- zen eine immer größere Rolle spielten. Ein Sozial demokratischer Bundesrat sei in der Lage, die Gesetzgebung des Bundes zu er- schweren. In einem Uberblick über die außenpolitische Lage erklärte der Bundeskanzler, das deut- sche Volk befinde sich gegenwärtig in Gefah- ren wie noch nie zuvor in seiner Geschichte. Es sei falsch, die gegenwärtige politische Welt- situation als eine außenpolitische Spannung aufzufassen, die sich wieder legen werde. Er 5 Sei zwar überzeugt, daß die Sowjetunion nicht zum Mittel des heißen Krieges greifen werde; um so intensiver betreibe sie aber den kalten Krieg. Die Bundesrepublik sei für die Sowjets das am meisten erstrebte Ziel. Sie strebten die Neutralisierung der Bundesrepublik an, um im gegebenen Augenblick die Hand nach ihr auszustrecken. Der Bundeskanzler wies erneut darauf hin, daß im Bundesgebiet 68 kommunistische Tarn- organisationen festgestellt worden seien. Die SED habe im letzten Jahr 12 Millionen DM für„Unter minierarbeiten“ im Bundesgebiet ausgegeben. Am Eisernen Vorhang und in den Ländern der Bundesrepublik würden täglich 30 bis 50 Tonnen kommunistischen Propa- gandamaterials beschlagnahmt. Der Bundeskanzler unterstrich, daß die Ver- handlungen in Paris über den Aufbau der europäischen Armee trotz der gegenwärtigen französischen Regierungskrise fortgesetzt wür- den. Er wies ferner auf die„außerordentliche Krise“ bin, unter der die Londoner Verhand- lungen gestanden hätten. Diese Krise wäre nicht überwunden worden, werm die franzö- sische Regierung in der Frage der Europa- Armee im Parlament keine Mehrheit gefun- den hätte. Der Bundeskanzler wandte sich an- schließend gegen den Vorwurf der Sozial- demokraten, die Bundesregierung verletze bel den Verhandlungen über den Verteidigungs- beitrag und den Generalvertrag die Rechte des Bundestages. Dr. Adenauer betonte, dei SPD sei bekannt, daß die Bundesregierung bei ihren Verhandlungen immer nur mit der Fin- schränkung zustimme, daß der Bundestag sich mit den getroffenen Entscheidungen einver- standen erkläre. Der Bundeskanzler warnte auch davor, der Behauptung der SPD Glau- ben zu schenken, die USA seien auf die Bun- desrepublik angewiesen. In deri USA gäbe S Strömungen, die eine Verteidigung der freien Welt auf der Grundlage von Flottenbasen an- strebten, In einem solchen Fall würde Deutsch- jand zum Kriegsschauplatz werden. An der Kundgebung nahmen etwa 2000 Per- sonen teil. Mehrere Male wurden die Ausfüh- rungen des Bundeskanzlers durch kommuni⸗ stische Zwischenrufe gestört. Die Rommuni- sten warfen außerdem Flugblätter in den Saal. Als sie zwei„Friedenstauben“ in den Saal fliegen ließen, bemerkte Adenauer: Das War einmal eine gute Idee der Rommunisten. Sechs Ruhestörer wurden von der Polizei aus dem Saal entfernt. Eine für Samstag in Frei- burg vorgesehene Wahlversammlung der CDU mit Dr. Adenauer ist kurzfristig abgesagt worden. — Wee eee, chen sollte“. Den Politikern biete sich jetzt eine nie wiederkehrende Gelegenheit, eine zweckmäßige Verwaltung von Grund auf neu aufzubauen. Die Demokratische Volkspartei habe in allen drei bisher bestehenden Län- dern den Plan Dr. Gönnenweins akzeptiert: keine Regierungsmittelinstanz, sondern eine auf das bescheidenste ausgestattete Verwal- 5 tungsmittelinstanz. Was wir brauchen, sei ein einfacher und sparsamer Staat. Luise Schröder: SPD vor neuen Erfolgen Die ehemalige Bürgermeisterin von Berlin und SPD-Bundestagsabgeordnete Frau Luise Schröder erklärte auf einer Wahlkundgebung ihrer Partei in Mannheim, die Wahl zur Ver- fassunggebenden Landes versammlung des neuen südwestdeutschen Bundeslandes am 9. März müsse zeigen, daß die Bundesregie- rung nicht mehr das Vertrauen des Volkes besitze. Die Wahl vom 9. März werde der So- Zaldemokratie neue Erfolge bringen. Ollenhauer: Soziale Not schwächt Abwehr In Lörrach und Reutlingen erklärte der zweite Vorsitzende der SPD, Erich Ollen- hauer, zwischen Landes- und Bundespolitik gebe es keine Trennung. Das Schicksal des neuen südwestdeutschen Bundeslandes sei daher vom Schicksal der Bundesrepublik und des ganzen deutschen Volkes abhängig. Ol- jlenhauer warnte vor dem„Kalten Krieg“ in- nerhalb der Bundesrepublik, der von der SED und der KPD mit dem Ziel geführt werde, die Demokratie zu zersplittern und zu zersetzen. Die innere Abwehrbereitschaft ge- gen derartige Aktionen sei aber solange ernstlich geschwächt, als mindestens 64 Pro- zent der westdeutschen Bevölkerung unter dem Existenzminimum leben müßten. 5 Carlo Schmid: Keine„Politik der Reichen“ Der Vizepräsident des Deutschen Bundes- tages. Professor Carlo Schmid, forderte auf einer SpD-Versammlung in Ulm und Mann- beim die Wähler auf, am 9, März der Bonner Koalition das Mißtrauen auszusprechen. Carlo Schmid machte darauf aufmerksam, daß die bevorstehende Wahl weit über die betroffe- nen Länder hinaus Bedeutung habe. Der süd Württembergische Arbeitsminister Wirsching nabe führende Persönlichkeiten des Mirt- schaftslebens in einem Schreiben darauf hin- gewiesen dag es am 9. Mars darum gehe, die Bonner Koalition zu stärken ung Bundes- Wirtschaftsminister Erhard werde demnächst Beauftragte nach Tübingen senden, die dort über die Finanzierung der Wahlen in Würt⸗ temberg- Hohenzollern verhandeln sollen. Die Bonner Koalition, sagte Schmid, sei ein„Zu- sammenschluß von reichen Leuten“, die im Gegensatz zu den wirtschaftlich Schwachen stünden. BHE will in Koalition mit SFD Der Landtagsabgeordnete des BHE(Rich- tung Kraft), Melinski, Waiblingen, sagte in Heidelberg, der BHE verfolge lediglich eine Politik, die auf die Lösung der wirtschaft- lichen und sozialen Fragen der Heimatver- triebenen abziele. Welt anschauliche Uper- legungen seien kein Leitmotiv für seine Par- tel. Der BHE sei bereit, mit der SPD zu- sammenzuarbeiten, weil er der Auffassung sei, den Vertriebenen als Regierungspartei mehr nützen zu können, als in der Oppo- sition. SRP will Nationalbewußtsein aktivieren Die SRP hielt in Ludwigsburg eine Wahl- Versammlung ab, auf der Graf von Westarp und Dr. H. Feske vom SRP- Vorstand betonten, daß sich die SRP zum Ziel gesetzt habe, das deutsche Nationalbewußtsein zu aktivieren Die SRP wolle den Teil des deutschen Volkes der 1945 aus dem Volksleben ausgeschlossen urid diffamiert worden sei, wieder ins aktive politische Leben zurückrufen. Massenkundgebung mit Reimann Der erste Vorsitzende der KPD, Max Rei- mann, beschuldigte auf einer Wahlversamm- Ung im Stuttgarter K hoff-Bau Bundeskanz- er Dr. Konrad Adenauer, eine Militärdiktatur and einen neuen Weltkrieg vorzubereiten. Dr. Adenauer wolle Westdeutschland zu einem amerikanischen Protektorat machen. Die Politik der SPD unterscheide sich nur taktisch von der des Bundeskanzlers. Im Prinzip sei auch die SpD für eine Remili- tarisierung Westdeutschlands. Reimann er- hob die bekannten Forderungen seiner Par- samtdeutschen Wählen und Abschluß eines Friedensvertrages. Der 3 rund 3000 Personen faßt, mußte wegen Uber- küllung polizeilich geschlossen Werden. 8 Rede Reimanns wurde durch Lautsprecher auf den Platz neben dem Althoffbau über- tragen, wWo sich weitere 1000 Personen ver- 5 sammelt hatten. Am Schluß der Kundgebung formierten sich ewa 500 Versammmungsteil- nehmer zu einem Fackelzug, Zu Zwischen- kaHen Kam es r Althoff Bau, der Deutsche Flaggen wehen über Helgoland Feierliche Ubernahme der Insel— Emsige Hände an der Aufbauarbeit Hamburg(UP). Helgoland ist am I. März 1952 wieder in die deutsche Verwal- bung übergegangen. Das ganze deutsche Volk nahm an diesem Akt mit großer Freude und Genugtuung teil, vor allem aber die„Hallu- ner Moats“, die bisher fern ihrer Heimat auf lem Festland lebenden Helgoländer. Schon in der ersten Minute des 1. März llammten Freudenfeuer auf der Insel auf, die von bengalischem Licht in den Farben der Insel Grün-Rot-Weiß untermalt Waren. Der Helgoländer Paul Denker hißte die Far- ben seiner Heimat. Die Schiffe im Hafen liegen ihre Sirenen ertönen und strahlten die Flagge mit ihren Scheinwerfern an. Flaggen schmuck auf den öffentlichen Gebäuden der Küstenländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie Dankgottesdienste in Ge- meinden mit Helgoländer Flüchtlingen, zeig- ten auch dort die Freude über die Freigabe der Insel an. In den Mittagsstunden des 1. März ver- sammelten sich etwa 400 Ehrengäste zu einem Festakt auf der Insel. Der schleswig-hol- steinische Ministerpräsident Lübke sagte in einer Festansprache, daß es kein schöneres Sinnbild für die Ubernahme der verwüsteten Insel in deutsche Verwaltung geben könne, als das Hissen derjenigen deutschen Flaggen, welche die gemeinsame Verbundenheit 211 derer bekundeten, die Helgoland ihr eigen nennen, der deutschen Bundesflagge, der Schleswig- holsteinischen Landesfarben und! der grün- rot-weißen Flagge Helgolands. Den Millionen von Heimatvertriebenen rief Lübke zu, sie möchten in der Rückgabe Helgolands einen Beweis dafür sehen, daß Beschlüsse nicht ewig zu sein brauchen und daß die natürliche Kraft, die das Rad der Geschichte dreht, stärker sei als menschlicher Wille zur Zerstörung. Helgoland werde zu einem Sym- pol einer heuen Hoffnung und einer neuen Gemeinschaft, die weit über das deutsche Volk hinaus eine ganze Welt in Frieden und Freiheit umfassen soll. Ein Sprecher der Hel- golander brachte seine große Freude Über die Rückgabe ihrer Heimat zum Ausdruck. Diese Wind- und wettererprobten Männer standen ergriffen auf ihrer Insel. Schon jetzt entfaltete sich emsiges Leben auf Helgoland. Die Bundespost hat eine Funksprechverbindung zum Festland in Be- trieb genommen, eine Zollstation ist einge- richtet worden und der erste Bericht Ger Wetterwarte Helgoland steht bevor. Eine Heulboje mit Blinkfeuer als erstes Seezeichen liegt vor der Insel und Weist den Weg zum Haken. Arbeiter und Architekten sind dabei, die ersten Baracken aufzustellen. In einem Haus, von dem nur noch die Mauern stehen, nat sich unter einem Zeltdach die Gemeinde- verwaltung eingerichtet. Im Flakturm häm- mern und basteln die Männer der Wasser- straßen verwaltung, die das erste Leuchtfeuer für die Schiffahrt in möglichst kurzer Zeit wieder in Gang setzen wollen. Pietätvolle Hände hatten bereits im Mor- gengrauen die aus zerbombten Gräbern ge- Tissenen Gebeine der Toten gesammelt und am Portal der zerstörten Kirche geschichtet. Sie hatten auch die Gräber von Splittern und Sesteinsbrocken gesäubert. Still legten die Helgoländer die ersten Blumen wieder auf die Gräber. Ernst fuhren sie am Abend aufs Festland zurück mit dem Wissen im Herzen, daß sie in ein bis zwei Jahren endgültig Wẽäie- derkommen dürfen. 5 Auf dem Großen RKRnechtsand, dem Ersatz- bombenziel für Helgoland, wehten am I. März die schwarzen Fahnen der Trauer. In rund fünfzig Booten waren die Fischer aus Cu- haven und den anderen Orten an der nieder- sächsischen und Schleswig- holsteinischen Nordseeküste gekommen, um gegen die ge- planten Bombardierungen zu Protestieren. Die Schiffer beschlossen, von nun an stets eine Bootsbeèesatzung als Wache auf dem Gro- Ben Knechtsand zu lassen. 0 ö Die Sowietdiplomaten in den USA sollen in ihrer Bewegungsfreiheit beschränkt wer- den, nachdem Moskau schon seit geraumer Zeit die ausländischen Diplomaten solchen Behinderungen unterworfen hat. Die Zahl der eingeschriebenen Kommuni- sten in den USA ging in den letzten Jahren von 54 000 auf 35 000 zurück. Tunesische Nationalisten sprengten einen Eisenbahnzug in die Luft, wobei sechs Risen bahnbeamte schwer verletzt wurden. Rönig Baudouin von Belgien hat sich zu König Leopold und seine Gattin, die Prin- zessin de Rethy, haben sich nach Lissabon be- geben, von wo aus sie nach Westindien und Zentralamerika reisen werden. Ein schwerer Schneesturm an der ameri- 5 kanischen Westküste forderte mindestens 25 „ Podesobfe r.„ ank uf dem obe- 19 Soldaten er- m Truppentransporter ren Paraguay-Fluß, wobe tranken, Die übrigen konnten sich schwim- 5 mend retten, N 2 5 5 Pierzehntägigem Urlaub in die Schweiz bege- Hen. tei nach Abzug der Besatzungstruppen, ge- N Bonns Saarnote in Paris übermittelt Der Europa- Rat soll eingreifen— US- 5 in Aussicht? Bonn(UP). Die Bundesregierung hat dem Ministerausschuß des Europa- Rates einen Schriftsatz zur Saarfrage zugeleitet, in dem der deutsche Standpunkt dargelegt und über die gegenwärtigen Zustände an der Saar Be- schwerde geführt wird. Der Inhalt des Schreibens soll in den näch- sten Tagen veröffentlicht werden. Wie man in unterrichteten Kreisen erfuhr, setzt sich die Bundesregierung in der Denkschrift für die Wiederherstellung der demokratischen Frei- heiten an der Saar ein. Der Saarregierung Wird vorgeworfen, auch gegen die von ihr unterzeichnete Konvention der Menschen- rechte verstoßen zu haben. Auf der nächsten Sitzung des Ministerausschusses des Europa- Rates am 19. März in Paris, an der auch Bun- deskanzler Dr. Adenauer teilnehnien wird, Soll das Saarproblem behandelt werden. Die Vertreter der 14 im Europa-Rat vertretenen Länder werden sich voraussichtlich insbeson- dere mit dem Verbot der Demokratischen Par- tei Saar OPS) befassen. In Bonn glaubt man. daß die Erörterungen im Ministerausschuß der Ausgangspunkt oder die Grundlage für die vereinbarten direkten deutsch- französi- schen Verhandlungen zur Beilegung des Saar- konfliktes sein werden. Die Zusatzabkommen zum deutsch- alliier- ten Generalvertrag standen im Mittelpunkt einer Konferenz des Lenkungsausschusses der Vier Vertragspartner im Bundeskanzleramt. HI der kommenden Woche werden wahrschein- lich auch der Kanzler und die Hochkommis- Sare selbst erneut zu Verhandlungen zusam- menkommen. Das amtliche„Bulletin“ der Bundesregierung bemerkt zu den Vertrags- beratungen, daß beide Abkommen— sowohl der Vertrag über die Europa-Armee als auch die Bonner Ablösungsverträge— gleichzeitig in feierlicher Form unterzeichne! und dem Bundestag als Gesamtwerk zur KRatiflzierung vorgelegt werden Sollen. Der deutsche Wehr- beitrag sei kein Tauschobjekt und die Wie- derherstellung der Souveränität kein Kauf- Preis. Der außerordentliche Haushalt des Bundes im kommenden Rechnungsjahr wird sich Wahrscheinlich auf annähernd 1,1 Milliarden DM belaufen, verlautet aus dem Bundes- fmanz ministerium. In diesem Betrag— der einen Teil der Gesamtleistung von 8,8 Milliar- den für Besatzungskosten und Finanzbeitrag darstellt— sind auch Aufwendungen enthal- ten, die ihrem Charakter nach Investitionen gleichkommen. Hierzu zählen beispielsweise Bauten und Anlagen im Rahmen der Vertei- digung. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushalts sollen teilweise durch kurzfristige Betriebskredite gedeckt werden. In diesem Zusammenhang wurde von unterrichteter Seite bekannt, daß die USA die Gewährung einer Anleihe für die Bundesrepublik für den Fall zugesagt haben sollen, daß die Steige- rung des deutschen Volkseinkommens hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der ehemalige amerikanische Landeskom- missar in Bayern, Professor Shuster, schreibt in der neuen Ausgabe der Zeitschrift der Amerikanischen Außenpolitischen Vereini- gung, seiner Ansicht nach werde die Bundes- republik nicht dazu in der Lage sein, ohne ein„kräftige Anleihe“ zwölf Divisionen auf- zustellen und auszurüsten. Shuster, der jetzt wieder Präsident des Hunter-College ist, be- beichnet die deutschen Produktions-Indices als Irreführend und erklärt, der wirtschaftliche Wiederaufbau Deutschlands stecke noch in einem allerdings„günstigen Anfangsstadium“. Bayern ist nicht gleich Bayern Frankfurt(UP). Das oberste amerika- nische Restitutionsgericht hat in einer Wie- dergutmachungsklage eine Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung gefällt. Es hat fest- gestellt, daß ein im Jahre 1934 von der na- tionalsozlalistischen Regierung erlassenes Ge- setz den deutschen Ländern das Recht auf Ausübung ihrer Unabhängigkeit nahm und die derzeitigen Länder, die nach 1945 durch die Alliierten geschaffen wurden, nicht als Rechtsnachfolger der früheren Länder anzu- schen sind. Das Gericht hat sich jedoch auf den Standpunkt gestellt, dag Vermögenswerte der früheren Länder, die heute im Besitz der elf westdeutschen Bundesländer sind, zur Deckung der Schulden der früheren Reichs- länder herangezogen werden müssen. In dem vorliegenden Falle, der einen Vorgang in Bayern betrifft, führte das Restitutionsgericht Aus, daß die im November 1946 angenommene bayerische Verfassung sowie die von der Mi- 1 Üitärregierung erlassenen Gesetze und das Bonner Bundesgesetz weder eine Rechtsnach- folge noch eine Wiederauferstehung oder Fort- setzung des früheren bayerischen Staates in 5 dem gegenwärtigen Land Bayern festlegen. Griechenlands Außenminister in Rom RO m(). Der griechische Außenminister Venizelos und der italienische Ministerpräsi- 5 dent Gasperi besprachen in einer Zusammen- kunft Verteidigungs- und Wirtschaftsprobleme. Dabei wurde auch die Frage der italienischen Reparationen an Griechenland auf Grund des italienischen Friedensvertrages von 1947 be- elt. Venizelos, der auf seiner Rückkehr on der Atlantikpakt-RKonferenz in Lissabon om berührte, will ferner mit de Gasperi die chkeit erwägen, in italienischen Fabri- . mit Hilfe von amerikanischem Material ſerteidigungsbedarf für Griechenland herstel- len zu lassen. Als Venizelos die Römische Oper 1 drang in der Pause eine Gruppe junger Kom- munisten ins Foyer ein, in dem sich der grie- chische Außenminister mit Freunden unter- melt Sie stürmten 1 78 ihn zu und riefen: Mörder!“ sowie:„N ber Patrioten!“ wurden von der herbeieile Venizelos verließ unverzüglich danach 'olizeischutz die Oper. Ein Militärgericht in Athen hat acht Kom- 2 1 r mit den Mördern verurteilt. Vier der Spionage beschuldigt wa- tere Ange- Verhoundlungen scheinbar uussichtslos Südkorea will weiterkämpfen— Tschiang kündigt Invasion an Seoul(OP). Ein Sprecher der Waffenstill. standsdelegation der UN brachte in Pan Mun Jon den kommunistischen Unterhändlern ge- genüber zum Ausdruck, daß das alliierte Oberkommando ernsthaft daran zweifle, ob tontèe er jedoch, es„sinnvoll“ sei, die Waffenstillstandsver- handlungen fortzusetzen. Gleichzeitig be- daß das allilerte Oberkom- mando trotz der scheinbaren Aussichtslosig- keit der Verhandlungen nicht die Absicht habe, die Bemühungen um einen Waffenstill- stand aufzugeben. Die Verhandlungen befin- den sich bereits seit einigen Tagen an einern toten Punkt, da die Rommunisten auf dei Anerkennung der Sowjetunion als „heutrale Macht“ zur Uberwachung des Waffenstill. standes beharren, was von den Alliierte rundweg abgelehnt wird. Die südkoreanische Regierung bekräftigt. orneut ihre Ansicht, daß die Alliierten dei — Communisten gegenüber zu nachsichtig seien. Präsident Syngman Rhee betonte in einer öflentlichen Versammlung, dag Südkorea nö- tigenfalls allein weiterkämpfen werde, um die Kommunisten zu besiegen und die Ein- heit Koreas wieder herzustellen. Er appel lierte an die demokratische Welt, Südkorea Waffen zu liefern und die südkoreanische Ar- mee zu unterstützen. Die amerikanische Marine gab bekannt, daß 818 im koreanischen Kriege bisher vier Schiffe verloren habe. 34 Schiffe seien be- schädigt worden. Der Totalverlust von vier Minensuchbooten sei durch Minen eingetre- ten. Ebenfalls durch Minen seien vier Zer- Störer beschädigt worden. 29 weitere Kriegs- schiffe hätten Beschädigungen durch Ar- tilleriebeschuß von Küstenbatterien erlitten. Ein Kreuzer habe durch eine Fliegerbombe leichte Schäden davongetragen. Ferner habe die amerikanische 7. Flotte 407 Trägerflug- zeuge verloren, davon 181 bei Feindflügen. Die Menschenverluste der Marine werden mit 243 Toten, 935 Verwundeten und 52 Ver- mißten angegeben. d Der rotchinesische Sender Peking wieder- holte die Behauptung, alliierte Flugzeuge hätten Bakterien über Nordkorea abgewor- fen. Der Präsident des nordkoreanischen Parlaments, Kim du Bon, hat in einem Tele- gramm dem Sowietzonenpräsidenten Pieck kür sechs Krankenwagen gedankt, die als „Spende des Landes Sachsen“ den nordkorea- nischen Kommunisten geschickt worden wa- ren. Der tschechoslowakische Staatspräsident Gottwald hat den bisherigen Vizepräsidenten des Prager Parlaments, Frantisek Komzala. zum Botschafter in Peking ernannt. Was aus dem bisherigen Botschafter in Rotchina, Jan Weißkopf, geworden ist, der seit zwei Mo- naten von der politischen Bildfläche ver- schwunden ist, konnte nicht in Erfahrung ge- bracht werden. Politische Beobachter nehmen an, daß er einer„Säuberung“ zum Opfer ge- kallen ist. Generalissimus Tschiang Kai Schek ver- sicherte erneut, daß er mit seinem Heer das chinesische Festland zurückerobern und China vom Kommunismus befreien werde. Die nationalchinesische Regierung müsse auf Formosa zunächst politische und soziale Re- formen durchführen, um damit die Vorbedin- sungen für eine Rückkehr auf das Festland „hoch in diesem Jahr“ zu schaffen. Sowjets fühlen sich beleidigt Angebliche„Verleumdung“ wegen Katyn Washington(UP). Die hiesige SO WJie- tische Botschaft Protestierte beim amerika- nischen Außenministerium gegen die vom Kongreß durchgeführte Untersuchung des Massenmordes an etwa 10 000 polnischen Offi- zieren im Walde von Katyn. Die vom Reprä- sentantenhaus an Sowjietrugland ergangene Einladung, sowjetische Vertreter vor die Schranken des Untersuchungsausschusses 20 entsenden, wie auch die Bildung eines solchen Ausschusses Überhaupt, sei eine„Beleidigung“ und eine Verletzung der„allgemeinen Gepflo- genheiten im internationalen diplomatischen Verkehr“, behauptet die Sowietbotschaft in ihrer Pr otestnote. Es wird darauf hingewiesen daß eine amtliche sow jetische Kommission bereits 1944 die Vorfälle im Walde von Ka- tyn untersucht habe. Dabei sei einwandfrei kestgestellt worden, dag der„Fall Katyn das Werk der Verbrecherbande Hitlers war“. Die Regierung der USA habe gegen die Ermitt- lungen acht Jahre lang keine Einwände er- hoben. Erst kürzlich sei der Fall wieder neb aufgerollt worden.„Angesichts dieser Tat- sache“, heißt es wörtlich weiter,„hält die Bot- schaft es für notwendig, darauf hinzuweisen. daß ein neues Aufrollen dieser Frage nur der Zweck verfolgen kann, die Sowjetunion 20 verleumden und damit die als verbrecherisck erkannten Hitlerbanden zu rehabilitieren.“ Der Katyn-Ausschuß hatte eine Anzahl vor Zeugen vernommen, nach deren Aussagen dei . Von Katyn auf sowjetisches Konte gehe 7 7—˖·—nmm—- Pleven lehnt Regierungsbildung ab Reynauds ‚„mationale Einheit“ gescheitert— Frankreichs Krise wird immer ernster Paris(UP). Nachdem Reynaud Staats- bräsident Auriol mitteilen mußte, daß er nicht in der Lage sei, eine Regierung der„na- ionalen Einheit“ zu bilden, forderte dieser René Pleven auf, eine Regierungsbildung zu versuchen. Pleven lehnte jedoch ab mit der Begründung, daß er nur wieder dasselbe Ka- binett bilden könne, mit dem er im Januar fieses Jahres wegen seiner Forderung auf Steuererhöhungen gestürzt wurde. Man er- wartet, daß Auriol nunmehr den unabhängi- gen Antoine Pinay mit der Regierungsbildung beauftragen wird. Reynaud, der ein Kabinett der„nationalen Einheit“ zustande bringen wollte, konnte zwar die Unterstützung der stärksten Fraktion der Nationalversammlung, der Gaullisten,„im Prinzip“ gewinnen. Jedoch setzten die Sozia- listen, auf deren Teilnahme die Gaullisten bestanden hatten, den Bemühungen Reynauds ein Ende, Als sie erklärten, daß sie nicht gez willt seien, auch nur die Verhandlung Über eine Koalition müt den Gaullisten zu begin- nen. Die weiteren Bedingungen der Gaullisten umfaßten: 1. eine grundlegende Verfassungs- reform und Reformen der politischen Körper- schaften, so daß die Parteien sich umgruppie- ren können. 2. eine neue Ausrichtung der Au- Benpolitik. Die Gaullisten sind gegen den Plan der Europa-Armee und den Schuman- plan in seiner gegenwärtigen Form. Sie be- haupten, daß Frankreich dabei zu viele Sou- veränitätsrechte aufgibt. Reynaud erklärte nach dem Scheitern seiner Bemühungen, Frankreich werde einer wirt- schaftlichen Katastrophe entgegentreiben, falls es nicht gelingen sollte, ein Kabinett der na- tionalen Koalition zustande zu bringen. Die letzten beiden Regierungen hätten vergeblich versucht, ohne eine parlamentarische Mehr- heit zu regieren. Die Nationalversammlung könne nicht handeln, solange keine verant- Wortliche Regierung vorhanden sei. So gehe kostbare Zeit verloren. Reynaud forderte, daß in Zukunft ein Kabinett von 12 Ministern— anstelle der augenblicklich 40— gebildet und eine Verfassungsreform durchgeführt werden solle, nach der eine Regierung, die nach weni- ger als einem Jahr von der Nationalversamm- lung gestürzt wird, das Recht haben soll, das Parlament aufzulösen. Zur Zeit kann die Na- tionalversammlung frühestens 18 Monate nach dien letzten allgemeinen Wahlen Saukgelesd werden. Frau Denise Bastide, kommunistische Abge- ordnete in der französischen Nationalver- sammlung, hat nach Mitteilung der Polizei Selbstmord begangen. Die Leiche der 39 jähri- gen Abgeordneten wurde in ihrer gasgefüll- ten Wohnung gefunden. Sie war von Beruf Krankenschwester. Der französische Hochkommissar in Deutsch- land traf am Sonntagabend, von Bonn kom- mend, mit dem Flugzeug in Paris ein. Papst Pius XII. feierte Geburtstag Vatikanstadt(P). Papst Pius XII besing am Sonntag seinen 79. Geburtstag Am frünen Morgen las er wie üblich eine Messe in seiner Privatkapelle. Dann empfing er die Gratulanten seiner nächsten Umge- dung. Hieran schloß sich eine Reihe von Emp- kängen, in denen der der Papst anläßlich sei 5 Selen 3 110 Vereinheitlichung der Europa-Hilfe? Vorschläge der US-Industrie— Rundfunk- ansprache Achesons New Lork(UP). Der amerikanische Rat der Internationalen Handelskammer(ICO) hat sich für eine drastische Vereinheitlichung der amerikanischen Europa-Hilfe ausgesprochen. Die Unterscheidung zwischen Militär- und Wirtschaftshilfe habe zu Verwirrung und Schwierigkeiten geführt. Der Rat empfiehlt daher für die künftige Europa-Hilfe: J. Un- terstützung durch militärische Ausrüstung und Nachschubgüter, die in den USA produziert und durch eine Art„Pacht-Leih-Hilfe“ den NATO-Ländern zur Verfügung gestellt wer- den. 2. Unterstützung Europas durch direkte amerikanische Regierungsaufträge gegen Be- zahlung in Dollar für Güter und Dienstlei- stungen, die von den NATO-Ländern für die Streitkräfte des Nordatlantikpaktes produziert oder bereitgestellt werden. Die Verwirklichung dieser Beschlüsse würde nach Ansicht des Rates bedeuten, daß die Ver- einigten Staaten für einen Teil der von den NATO-Ländern für die gemeinsame Verteidi- gung Westeuropas bereitgestellten Waffen, Le- bensmittel, Ausrüstung und Dienstleistungen in Dollar bezahlen würden. Der Vorsitzende des Wirtschaftspolitischen Ausschusses des Ra- tes der ICC, August Maffry, teilte in diesem Zusammenhang auf einer Pressekonferenz mit, daß die Bundesrepublik bei der Verwirkli- chung dieser Beschlüsse die gleiche Behand- lung erfahren solle wie die anderen NAT O- Mitglieder. In einer Rundfunkbotschaft an das ameri- kanische Volk erklärte der Außenminister Acheson, die Besprechungen der Außenmini- ster in London und Lissabon über die Pläne zur Verteidigung Europas und das Ende der Besatzung in der Bundesrepublik hätten den „Beginn eines neuen Tages“ für Europa ge- bracht. Die getroffenen Entscheidungen hät- ten den Weg zur Unterzeichnung des General- vertrages freigemacht, der die Zeit der Be- satzung in Westdeutschland beenden würde. „Was wir gerne sehen möchten, wäre die kriedliche Vereinigung ganz Deutschlands un- ter freiheitlichen Bedingungen. Dies bleibt unser Ziel, aber die sowjetische Obstruktion und die kommunistische Politik im Nachkriegs- europa läßt uns nicht darauf hoffen, daß die- ses Ziel in naher Zukunft erreicht werden kann“. Als Folge davon bemühten sich Frankreich, Großbritannien und die USA um einen Generalvertrag, der„die deutsche Sou- veränität zu dem in der augenblicklichen Welt- lage größtmöglichen Ausmaß wiederherstellen würde“. Zusammen mit den Abmachungen über eine europäische Verteidigungsgemein- schaft würde er die nötigen Sicherungen ge- gen einen äggressiven Militarismus bieten. „Die Tage der Gefahr sind noch nicht vor- über“, schloß Außenminister Acheson, die kommenden Jahre werden sie vermindern. aber nicht beseitigen. Die Kräfte der freien Nationen müssen Schritt für Schritt zur Si- cherung gegen einen Angriff aufgebaut wer⸗ den. Wir arbeiten in der Uberzeugung für die- ses Ziel, daß die freien Völker sich auf lange Sicht als die ee 8 werden“, 8 Als Vertreter 98 Wendank nimmt Hector Prudhomme am Montag Verhandlungen mit Dr. Reinhold Schwarz, Seger ns gter in Ostberlin und stellvertretender Vorsitzender 2 5 55 3 N Alter ist im vom Atna ausgestoßen worden War. Dem loyalen zZwungen, sich vor den energischen Attacken Ader iranischen 5 Zur N des i 8 Omroplems 0 dialisten 12, Bauern-, Arbeiter- und Volkspar- von 63 Jah- 1 Neues aus aller Well Fürstenhochzeit in Destedt Hohenzollernprinz arbeitet in Parfümeriefabrik Destedt(UP). Etwa 2000 Destedter und Besucher aus der Umgebung säumten den Weg von der Oberburg, dem Wohnsitz d Familie Veltheim, zur Kirche, als Prinz Wil- heim Karl von Preußen mit seiner Braut Irm gard von Veltheim und den geladenen Hoch- zeitsgästen am Samstag um 14 Uhr zur Trau ung schritt. Nach dem Gottesdienst wurde das junge Ehepaar vor der Kirche mit Hochruf empfangen. Später riefen mehrere hundert Schaulustige im Park der Oberburg nach den preußischen Prinzen, dem jungen Ehepaar un insbesondere der Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Als die Hochzeitsgäste, dar- Unter auch der Chef des Hauses Hohenzollern, Prinz Louis Ferdinand, sich auf der Terrasse zeigten, begann die Menge spontan das Deutsch- landlied zu singen. Bereits am Vormittag hatte der Bürgermeister von Destedt, Karl Ehmann, die standesamtliche Trauung voll- zogen. Nach ihrer Hochzeitsreise in die öster- reichischen Berge wollen Prinz Wilhelm Kar! und seine Gemahlin nach Holzminden ziehen, o der Prinz als kaufmännischer Anges tellter einer Parfümerieessenzen-Fabrik tätig ist. Ein zusammenfaltbarer Hubschrauber Modellflugzeuge mit 11 000 Kilometerstunden? Washington(UP). Die„American Heli eopter Company“ hat einen Klein- Hubschrau- ber entwickelt, der von größeren Bomben- ugzeugen an Bord mitgeführt und in der Luft gestartet werden kann. Der kleine Hub- Schrauber läßt sich auf die Masse 1.5 K 1,5 K 4, Er ist in erster Li-. Meter„zusammenfalten“. nie für Beobachtungszwecke bestimmt; an seiner Außenseite können jedoch auch zwei Tragbahren befestigt werden, auf denen Ver- Wundete aus dem Frontgebiet evakuiert wer- den können. Ohne Sonderausrüstung beträgt sein Gewicht nur 140 kg. Das Fluggewicht mit Pilot, Funkausrüstung und Brennstoff kommt auf rund 320 kg. Angetrieben wird der Hub- schrauber durch zwei Strahldüsen, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren, wie die Triebsätze der deutschen V-I- Geschosse. Die Höchstgeschwindigkeit soll 130 stoffergänzung anderthalb Stunden. Die Versuchsanstalt der US- Marinestreit- kräfte in White Oak(Maryland) gab bekannt daß in einem Windtunnel Versuche mit Mo dellflugzeugen angestellt worden seien, denen diese 11000 km pro Stunde erreicht hätten, also eine nahezu zehnfache Schallgeschwindigkeit Nach Angaben der Techniker, die diese Ver- suche durchführten, sind das die höchsten Geschwindigkeiten, die bisher in einem Wind- tunnel für Uberschallgeschwindigkeiten er- zielt werden konnten. Aschenregen über Sizilien Der Atna wieder in Tätigkeit getreten Catania, Sizilien(UP). Der Etna ist wie der in Tätigkeit getreten. Uber weiten Tei- len Siziliens ging am Sonntag ein feinen Aschenregen nieder, der mit großem Druck Vulkanausbruch gingen am Samistag vier ziemlich starke Erdstöße voraus, die unter den Dorfbewohnern in der Nähe des Atns eine starke Beunruhigung auslösten. Mehrere Häuser wurden beschädigt. Zahlreiche Dorf- bewohner hatten die Nacht zum Sonntag aus Furcht vor neuen Erdstößen im Freien ver- bracht. Vulkan- Sachverständige erklären je- doch, daß kein Anlaß zu ernsten Befürch- tungen vorhanden ist. Die in der Nähe 2 0 Atna liegenden Orte brauchten nicht ge- räumt zu werden. — 1 Hanoi von den Roten bedroht Saigon(UP). Wie das französische Hauptquartier mitteilte, bedrohen die Kom- munisten mit einer Streitmacht von schät- zungsweise 14 000 Mann zur Zeit den Ver- teidigungsbezirk der Stadt Hanoi. In den letzten Wochen waren die französischen und vietnamesischen Streitkräfte ge- der Kommunisten auf Hanoi zurückzuziehen. Nach schweren Kämpfen in den unwegsamen Dschungelgebieten am Zusammenfluß des Schwarzen und des Roten Flusses mußten sie den aufständischen Vietminh das wich- tige Fort Hoa Binh überlassen, das 65 Kilo- meter südwestlich Hanoi den Zugang zu dem Delta sicherte. Um Hanoi bezogen sie neue Stellungen, welche die Kommunisten zu spalten versuchten, indem sie von Süden naqm Norden am Roten Fluß vorstiegen. Sie ste- hen bereits etwa 45 Kilometer östlich Hanoi. Zusammenstöße in Hongkong In Hongkong kam es zu schweren Zusam- menstößen zwischen chinesischen Kommuni- Sten und britischer Polizei. Dabei wurden 14 Shinlesen festgenommen. Die Kommunisten hatten sich an der Grenze zwischen Hong- kong und Rotchina versammelt, um eine rot- chinesische Delegation aus Kanton zu begrüu- Ben. Als diese Abordnung nicht erschien, be- Sanmnen sie gegen die Regierung von Hong Kong zu demonstrieren. Eine Anweisung der Polizei, die Demonstration zu beenden, liegen sie außer acht, worauf die Polizisten Tränen- gas-Bomben verwendeten und die Demon- stranten mit Gewalt auseinander zu treiben suchten. Bei den Zusammenstößen wurden fünf Europäer Verletzt. Glänzender Wableieg Nehrus Bombay(UP). Die Kongregpartei des. dischen Ministerpräsidenten Nehru hat bei 180 E jetzt bekanntgegeben vo en sind, 5 Sieg errungen und damit ihre fünf g der Sitze— gewonnen. Die 3 e verteilen sich wie folgt: Kommunisten 27, So- tei 10,„ km in der? Stunde betragen, die Flugzeit ohne Brenn- Geschwindigkeiten von üben * 1 — N. 75 2 72 „* noch Staatssekretär im südbadischen Land- Wirtschaftsministerium War, Südwestdeutsche Rundschau „Hanna-Amon“-Aufführung bedauerlich Heidelberg sw). Der Senat der Uni- Jersität Heidelberg bedauert in einer Erklä- rung, daß der Veit-Harlan-Film„Hanna Amon mn Heidelberg gezeigt werden soll. Der Senat stellt fest, daß als Zeitpunkt für die Auffüh- gung des Films die Universitätsferien gewählt Worden seien, so daß eine klare Ablehnung des Großteils der Studentenschaft nicht mehr zum Ausdruck kommen könne. Nach Mittei- lung des betreffenden Lichtspielhauses lieg! jedoch der Termin der Aufführung noch nicht Lest. Bruchsal gedenkt seiner Toten 5 ruchsal Gddsw). Am Samstag gedachte 5 die Stadt Bruchsal der rund 1000 Einwohner. die beim grauenvollen Fliegerangriff vor sie- 5 ben Jahren ums Leben kamen. Die Glocken der Kirchen läuteten eine Viertelstunde lang zum Gedenken der Toten. Bei dem Angriff Waren 70 Prozent der Gebäude in Bruchsal zerstört worden. In den Jahren nach der Währungsreform konnte die Stadt Bruchsal aus Landes- und eigenen Mitteln rund 40 Prozent der zerstörten Gebäude wieder auf- bauen. In der gleichen Zeit sind 1500 Woh- nungen errichtet worden. Große Teile des Bruchsaler Schlosses konnten wieder auf- gebaut werden. Verhandlungen über neue Kreiseinteilung Pforzheim wb). Der Landrat des Krei- Ses Pforzheim, Richard Dissinger, teilte vor den Bürgermeistern seines Kreises mit, daß zur Zeit ein aus 18 Personen bestehendes Gre- mium sich mit der Frage der Neueinteilung der Grenzen der Landkreise Pforzheim, Vai- naingen/ Enz und Leonberg befasse. Dieses Gre- mum setze Ausschüsse ein, die mit den maß- gebenden Männern der betroffenen Kreise und Gemeinden verhandeln sollten. Der Landkreis Pforzheim sei an der Pressepolemik zwischen den Städten Pforzheim und Mühlacker nicht Seteiligt gewesen, erklärte Dissinger. Oberstufenprüfung auch im Südweststaat FKarlsruhe(sw). Vertreter der Unter- richtsverwaltung der drei südwestdeutschen Länder haben auf einer Konferenz in Karls- ruhe vereinbart, daß in dem neuen südwest- deutschen Bundesland an den höheren Schu- en die Oberstufenprüfung beibehalten wer- den soll. Wie vom südbadischen Kultmini- Sterium weiter mitgeteilt wird, soll die Zahl der Prüfungsfächer bei der Oberstufenprü- kung in diesem Jahr wegen der Verkürzung des Schuljahres in Südbaden eingeschränkt Werden. Selbstmord wegen einer Ohrfeige Boders weer, Kreis Kehl(sw). Als ein 19 Jahre alter Bauschlosser mit einem ande- den Mädchen tanzte, versetzte ihm seine zu- Sünftige Schwiegermutter eine saftige Ohr- keige. Der junge Mann nahm sich dies so zu Herzen, daß er seinem Leben eine Ende Machte. a Hoher Beamter wurde beurlaubt Freiburg(Isw). Die Freiburger Regie- rungsbehörden haben den Leiter des Land- Wirtschaftsamtes Neustadt im Schwarzwald Heinrich Wolf, bis auf weiteres von seinem Amte beurlaubt und gegen ihn ein Diszipli- narverfahren eingeleitet, Diese Maßnahmen wurden getroffen, weil vom Landwirtschafts- amt Neustadt an den gegenwärtigen Bundes- tagsabgeordneten Anton Hilbert, als dieser ein Dienst- Wagen abgegeben wurde. 5 Der Präsident des Bundesrechnungshofes ir Frankfurt, Joseph Mayer, hat sich bereiterklärt Hie ihm von der Bundesregierung angetragen, Funktion eines Bundesbeauftragten für die Wirt. schaftlichkeit in der Verwaltung(„Bundesspar. commissar“) zusätzlich zu seinen bisherigen Auf. gaben zu übernehmen. Spaltung der Sängerschaft unersprießlich Hauptversammlung des Badischen Sänger bundes— Erfreuliche Leistungssteigerung Offenburg dsw). In Offenburg fand die erste Hauptversammlung des vor zwei Jahrer in Rastatt wiedergegründeten Badischen Sän- gerbundes statt. Den mehr als 1000 Delegier- ben der badischen Gesangvereine entbot der Landesbezirksdirektor für Kultus und Unter- richt in Nordbaden, Professor Dr. Dietrich, die Grüße der nordbadischen Landesbezirks- verwaltung und des württemberg- badischen Kultusministers Dr. Gotthilf Schenkel. Wei- tere Grußworte sprachen der Präsident des Deutschen Sängerbundes, Pesch, und der Offenburger Bürgermeister Dr. Schenkel. Vizepräsident Hespeler vom Badischen Sängerbund, der anstelle des erkrankten Präsidenten Heß die Tagung leitete, erklärte in einem Tätigkeitsbericht, die Einheit und Geschlossenheit der deutschen Sängerschaft bildeten eine besondere Sorge des Präsi- diums. Erst wenn sich die beiden derzeitigen Spitzenverbände Deutscher Sängerbund und Deutscher Allgemeiner Sängerbund zusam- mengeschlossen hätten, werde der Badische Sängerbund dieser Dachorganisation beitre- ten. Hespeler sagte, die Aufspaltung in Ar- beiter- und bürgerliche Sänger müsse der Vergangenheit angehören. Der Redner wandte sich ferner gegen die steuerliche Belastung der Gesangvereine. Zum Rundfunksingen der Vereine bemerkte er, dag künftig bei der Zu- lassung zur„Stunde des Chorgesangs“ ein sehr strenger Maßstab angelegt werden müsse. Bundeschormeister Schlageter teilte mit, die Wertungssingen und Konzerte der letzten Jahre hätten gezeigt, daß nicht nur in der Leistung, sondern vor allem in der Chorwahl und Programmgestaltung eine unverkennbare Wandlung zum Guten zu bemerken sei Die Neuwahlen brachten im engeren Prä- sidium keine Veränderungen. Die Hauptver- sammlung stimmte der Kündigung des GEMA-Vertrages durch das Präsidium zum Jahresende 1952 zu. Er soll durch einen bes- seren Vertrag ersetzt werden. Ferner bil- ligte die Versammlung einen Kompromiß vorschlag des Musikbeirates, nach dem ein oundesamtliches Singen nur als Kritik- oder Wertungssingen mit Prädikaten durchgeführt werden kann. Die freien Singen der Vereine zollen entweder als Kritik- bzw. Wertungs- singen oder mit einer Bewertung nach Punk- ten und mit Ehrengaben entsprechend den Richtlinien des Badischen Sängerbundes ab- gehalten werden. In einer Entschließung zur Frage der Stel- ung des Badischen Sängerbundes im künf- tigen Südweststaat wird festgestellt, daß sich der Bund bei der Entscheidung um die staats- dolitische Gestaltung im südwestdeutschen Raum jeglicher Meinungsäußerungen une Stellungnahmen enthalten und klar zum Ausdruck gebracht habe, daß er in dieser Holitischen Ausein andersetzung„den freien Geist und den persönlichen Willen seiner Mit- Zlieder ohne Unterscheidung deren geteilter Auffassung in dieser Frage achtet.“ Die badi- schen Sänger würden auch nach der Schaf- kung des neuen Landes ihre wichtigste Auf- gabe darin sehen,„durch die Schönheit un- vergänglichen Liedgutes in die Herzen eine: mruhevollen Menschheit Hoffnung, Kraf! und Freude zu schenken.“ Von den verant- Wortlichen Staatsmännern erwartet der Bund sine paritätische Förderung der ideellen Be- strebungen aller Sängerbünde im neuen Bun- desland. 5 Dritte Ziehung der Babybonds Bei der dritten Ziehung der Prämien dei Bundesanleihe 1951 Gabybonds) in Bad Hom- burg fielen die Hauptgewinne von je 50 O00 DM auf die Gruppe 572 Nummer 138 in allen fün! Reihen. Die zweithöchsten Gewinne von j. 25 000 DM wurden für die Gruppe 870 Nummei 124 in allen fünf Reihen gezogen. Je 10 000 DM entfielen auf die Gruppe 625 Nummer 110 unc Gruppe 836 Nummer 566 in jeder der fünf aus- gegebenen Anleihe-Reihen. Außerdem wurden 250 weitere Gewinne zu 500 und 1000 DM aus- gelost.(Ohne Gewähr.) N zeigte ſich von ſeiner beſten Seite. Ein mil⸗ 0 0 l desverſammlung, die am kommenden Sonn⸗ Der erſte Märzſonntag des Vorfrühlingswetter mit nachmittäg⸗ lichem Sonnenſchein ließ die lenzlichen Hoff⸗ nungen in verſtärktem Maß aufkeimen. Ueber⸗ all in der Natur verſtärkt ſich das Keimen und Sproſſen, um in nicht allzulanger Zeit mit einer frohen Blüte die zauberhafte Pracht des Frühlings über uns auszuſtreuen. In langen Scharen zogen die Menſchen am Nachmittag, des langen Stillſitzens in den Wohnungen müde, hinaus in das erwar⸗ tungsfrohe Land, das ſichtlich unter den Strahlen der milden Sonne von der Winter⸗ kruſte befreit, aufatmet. 2 Einen regen Betrieb hatte auch die Om⸗ nibuslinie nach Schriesheim zu verzeichnen, denn der Mathaiſemarkt, der geſtern eröff⸗ net wurde, hat auch in dieſem Jahr ſeine magnetiſche Anziehungskraft beibehalten. Am Nachmittag durchzog ein prächtiger Feſt⸗ zug die Straßen unterhalb der Strahlenburg und kündete von dem Stolz der ländlichen Reitervereine, die mit prächtig geſchmück⸗ ten Pferden und Wagen dem Zug das Ge⸗ präge gaben. Anſchließend hatte natürlich der neue Schriesheimer das Wort, denn im Zehntkeller wie in den anderen Gaſtwirt⸗ ſchaften herrſchte bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden Hochbetrieb. 0 Auch den Sportfreunden wurde eine reich⸗ haltige Palette vorgeſetzt. Während die 98 er im Wörtel Schriesheim zu Gaſt hatten, ſpielte der TV 1898 und der TB Jahn nach längerer Zeit wieder vor einem ein⸗ heimiſchen Publikum, das den Nachmittags⸗ ſpaziergang mit dem Sportplatzbeſuch ver⸗ knüpfte.. * Am Abend fand ſchließlich im Vereins⸗ haus die erſte Wahlkundgebung in Secken⸗ heim ſtatt, auf der neben dem Bundestags⸗ abgeordneten Jakoby der Kandidat der SPD für unſeren Wahlkreis, Dozent Walter Krauſe⸗Mannheim, ſprach. Mit einem ſtil⸗ len und friedlichen Leuchten ging der früh⸗ lingsbetonte Tag zu Ende, der die frohen Hoffnungen der Menſchen nach frohen Sonnentagen ſo recht zu wecken verſtanden hatte. 0 5 Wir gratulieren! Heute kann Herr Philipp Schreck, wohn⸗ haft Bonndorferſtraße 40, ſeinen 77. Ge⸗ burtstag begehen. Dem noch überaus rüſtigen Jubilar entbieten wir zu dieſem Tag un⸗ ſere beſten Wünſche und einen geruhſamen Lebensabend. a * Kohle soll am 1. April teurer werden Der Grundpreis für Kohle soll mit Wirkung vom 1. April 1952 von bisher 44 DM auf an- nähernd 51 DM je Tonne erhöht werden, ver- lautete aus Bonner Regierungskreisen. Nach den vorliegenden Plänen soll die Erhöhung im Zuge einer Preisbereinigung auf dem westdeutschen Kohlenmarkt durch eine Verordnung der Bun- resregierung erfolgen. Mit der Verordnung sol! der gespaltene Kohlenmarkt beseitigt werden. Die Preise für Hausbrandkohle und Haushalts- strom würden von der Preiserhöhung ausge- nommen werden. Rückwirkungen der Preisbe- reinigung auf das allgemeine Preisniveau sol- len nach Auffassung von Sachverständigen de! Bundesregierung nicht zu befürchten sein. Zur kommenden Wahl Zur Wahl der Verfaſſunggebenden Lan⸗ tag, den 1. März, in der Zeit von 8—18 Uhr in der hieſigen Schule ſtattfindet, ha⸗ ben nun die einzelnen Parteien ihre Kan⸗ didaten nomminiert. Bei dieſer Wahl geht es um nicht mehr und weniger als eine Volksvertretung zu wählen, die den Grund⸗ ſtein für den neuen Südweſtſtaat, der aus den Ländern Baden, Württemberg⸗Baden, Württemberg⸗Hohenzollern gebildet werden ſoll. Der Stadtkreis Mannheim wurde zu dieſer Wahl in drei Wahlbezirke eingeteilt. Seckenheim zählt neben Almenhof, Linden⸗ hof, Rheinau, Friedrichsfeld zum Wahlbe⸗ zirk III für den folgende Kandidaten vor⸗ geſehen ſind: i 3 1. SPD— Dozent Walter Krauſe, Mann⸗ heim, geb. 1912.. 2. CDu— kfm. Angeſtellter Joſef Schneider, Mannheim⸗Seckenheim, geb. 1915. 3. DVP— Prof. Dr. Adolf Schüle, Haupt⸗ geſchäftsführer, Mannheim, geb. 1901. 4. DG-B— Emil Bihlmann, Küchen⸗ chef, Mannheim, geb. 1897. 5 5. BHE—(Richtung Kraft)— Franz Küh⸗ nel, Arbeiter, Schwetzingen, geb. 1901. 6. KPD— Fritz Salm, Parteiſekretär, Mannheim, geb. 1913. 7. SRP— Hermann Kunert, Werkmeiſter, Mannheim, geb. 1887. * Nur einen Wahlvorschlag ankreuzen! Das Innenministerium Württemberg-Ba- dens hat darauf hingewiesen, daß nach dem für die Wahl zur Verfassunggebenden Lan- desversammlung am 9. März maßgebenden Bundestagsnachwahlgesetz und der Durch- führungs verordnung zu diesem Gesetz der Wähler im Gegensatz zur letzten Landtags- wahl und zu früheren Volksabstimmungen seine Stimme nur durch Ankreuzen des- jenigen Kreiswahlvorschlages abgeben Kann, dem er seine Stimme geben will. Jede an- dere Kennzeichnung oder Beschriftung des Wahlzettels könnte zur Folge haben, daß der Zettel als ungültig behandelt wird. Der Süddeutsche Rundfunk hat ein Ersu- chen der KPD abgelehnt, ihr in demselben Maße wie den übrigen Parteien für den Wahlkampf zur Südweststaatwahl paritä- tisch abgemessene Sendezeiten zur Verfügung zu stellen. Die Ablehnung wurde mit der Feststellung begründet, daß nach einem Be- schluß des Rundfunkrat-Ausschusses„Politik und Zeitgeschehen“ Redezeiten nur solchen Parteien zugebilligt werden könnten, die sich nicht nur bei der Bewerbung um Sendezeiten auf demokratische Grundsätze berufen, son- dern diese Grundsätze auch in ihrem Pro- gramm und in der politischen Praxis doku- mentieren. 8 Toto-Ergebnisse des West-Süd-Blocke 1. 1. Fœ Köln— Alemannia Aachen 25 VfB Mühlburg— 1. Fc Nürnberg 3 Phönix Ludwigshafen— I. Fc Kaisersl. 0: VfR Mannheim— Offenbacher Kickers 1 Hamborn 07— SchwWarzweis Essen 2 Erkenschwick— Preußen Dellbrück 12 Bayern München— FSV Frankfurt 4: FO St. Pauli— Concordia Hamburg 5 1. Fe Saarbrücken— Tus Neuendorf 1 Vikt. Aschaffenburg— VfB Stuttgart VfR Kaiserlautern— FK Pirmasens Schalke 04— Meidericher 8x 5 Fortuna Düsseldorf— Horst Emscher Stuttgarter Kickers— Schwaben Augsburg 5 8 . — * SSA e * S SSG AAS N S errungen ——.— . e // e O e e UF Copyright by Hamann-Meyerpress durch Verlag v. Graberg& Görg. Wiesbaden 7 Fortsetzung) „Auch du wirst Wigaloo nicht mehr ver- Assen, mein silberner Schmetterling“, flüster- len seine Lippen. f IX. Kapitel Celia Grymes gehörte nicht zu den Frauen, ie warten konnten. Seit Rick sie das erste Mal geküßt hatte, stand es für sie fest, daß Märts aus Ricks Leben verschwinden müsse. Denn mit dem Instinkt der liebenden Frau wußte sie, daß Rick oft an Märta dachte. Rick hatte sich von dieser Frau noch nicht frei- gemacht. Er war verstört— unruhig, nicht mei, der Rick, den sie kannte. Seit der Stunde, als er erfahren hatte, dag Märta sich von ihm getrennt hatte, War er rastlos geworden. Nicht ein einziges Mal war er mit ihr im Segelboot aufs Meer hinausgefahren, es war, als ver- 9 miede er, mit ihr zusammen zu sein. a Du gehörst mir— du gehörst mir! Diese Worte brannten wie Feuer in ihr. Uad nun war der Plan reif. Märta sollte sterben— sie sollte verschwinden. Viele Menschen ver- Schwanden spurlos im Urwald! Man mußte dem Schicksal ein wenig nachhelfen. Wer den Kampf mit Celia Grymes aufnahm, der hatte von vornherein verloren. Es war Abend. Celia hob lauschend den Kopf. Sie hörte Ricks Schritte. Er ging unruhig uin und ner in seinem Zimmer. Der Tag war unerträglich heig gewesen. Seit Tagen hatte der Himmel über Wigaloo eine seltsame Farbe agenom liches Grau. Jetzt in 5 angenommen, ein grün! Wind. tem strophe. 0. 5 Protessor Grymes hatte davon daß die Kranken beson den Abendstunden flatterten Blitze über das Himmelsgewölbe. Aber es regte sich kein f Es war so, als hielte die Natur den an, als warte sje auf irgendeine Kata- gesprochen, ers nervös selen. daß sich diese Nervosität sogar auf die Tiere über- tragen habe. Eine Schar kleiner Wasserbüffel hatte sich losgerissen, die Mauern des Stalles durchbrochen und eine Bananenplantage zer- trampelt. Vom Kampong der Eingeborenen her hörte man dumpfe Trommeln aber keinen Gesang. Kanaken und Mulatten, die sonst gern Musik machten, schwiegen Auch auf der„Maud“ war eine Art Meuterei ausgebrochen. Drei Matrosen hatten gegen den Befehl Kapitän Liens die Quarantäne durch- brochen und waren an Land gerudert. Dort hatten sie sich mit einigen Kanakenf auen amüsiert. Eine Schlägerei einer der Eingeborenen war durch Messer- stiche schwer verletzt worden Nun trommel- ten die Eingeborenen ihre feindlichen Signale von Stamm zu stamm— nun hatte man den Haß gegen die Fremden noch mehr geschürt. Professor Grymes hatte bekümmert den Kopf geschüttelt, solche Episoden erschwerten seine Arbeit. g. Aber Celia war diese unheimliche Stimmung gerade recht. Sie kannte die Eingeborenen, sie Batte eine große Macht über diese primitiven Menschen Unwillkürlich tastete sie nach einer kleinen goldenen Münze, die sie an einer fei- nen Kette auf der Schlange war darauf eingeritzt. das Zeichen der Kisuulas. 188 Celia hatte niemals gewagt, sich von dieser Münze zu trennen. Es war das einzige Erbteil ihrer Mutter. Wer ihr wirklicher Vater War, wußte sie nicht. Vielleicht irgendeiner der Ingenieure aus der englischen Kolonie die hier vor zwanzig Jahren gewesen war. Längst waren diese Engländer wieder verschwunden, man hatte auf Wigaloo nicht die Erze gefun- den, die man erhofft hatte. Aber in einer der Hütten der Eingeborenen war ein Kind ge- boren worden— ein kleines Mädchen Es sah anders aus als die Kenakenkinder Die Haut War viel heller und das blauschwarze Haar nicht kraus, sondern glatt Dieses Kind hatte keine dunklen Augen, sondern sonderbar bernsteinferbige„Wie die Augen eines Han- 1 sagten die Frauen im Kampong. nd 4 war entstanden, Brust trug. Eine geflügelte dle daänner ballten de Inke Hand. ein Zeichen der Furcht, wenn sie dieses Kind sahen. Und eines Tages, als das Kind zwei Jahre alt war, hatten unsichtbare Hände es geraubt und im Walde ausgesetzt. Hier wurde es von Grymes, der damals noch ein junger Arzt war und sich auf einer Forschungsreise befand, gefunden. Grymes war jung verheiratet. Er glaubte, daß seine junge Frau nie ein Kind bekommen könne und deshalb nahm er das kleine Wesen mit den seltsamen gelben Augen mit nach Sydney. Sie nannten das Kind Celia. Erst viele Jahre später gebar Johanna Grymes eine Tochter Isabel, und kurz nach der Geburt des Kindes starb sie. Grymes selbst hatte niemals einen Unterschied zwischen Celia und seiner wirklichen Tochter gemacht und doch haßte Celia die kleine Isabel. In ihr lebte das Blut ihrer Mutter, die dieser seltsamen Sekte der Kisuulas angehört hatte. Cella selbst ver- bannte natürlich jeden Gedanken daran, daß sie Halbblut war. Sie sah mit unendlicher Verachtung auf die Kanaken herab Sie war in Sydney erzogen und hatte nichts gemein mit den Eingeborenen auf Wigaloo. Aber die goldene Münze mit der geflügelten Schlange band sie in geheimnisvoller Weise an die Menschen im Urwald. Grymes hatte ihr ein- mal erzählt, daß die Kisuulas noch vor weni- gen Jahren Menschenopfer gebracht und die letzten Reste der stolzen Inkas ausgerottet hätten, der feinen, kultivierten Rassen, die die Vorfahren Dr. Algots waren. 5 „Nun gibt es keine Kisuulas mehr“, hatte Grymes gesagt. Celia wußte es besser. Sie wußte, daß die Sekte noch lebte. Eines Nachts. vor einigen Jahren, hatte ihre„dadda“, die Kanakin Tikoo, sie durch den Wald zu einer der vielen Lavagrotten am Fuße des Vulkans geführt. Eine Reihe Eingeborener war dort versammelt, nackt bis auf ein Lendentuch, bemalt mit dem heiligen Zeichen der Kisuulas, der geflügelten Schlange. Und diese Männer waren vor ihr niedergefallen und hatten sle wie eine Göttin enss deen? 8 55 0 f 5. ausweichen. schönen Körpers. l artig in dieser seltsamen Beleuchtung. ber gie — du trägst die goldene Münze— sie folgen deinen Befehlen— hatte die„dadda“ gesagt Wieder hob Celia den Kopf lauschend. Ricks Schritte waren verstummt. War er zur Lagune hinuntergegangen? Sie mußte ihn sprechen sle mußte wissen, woran sie war. Sie Kannte den Zauber der Lagune im Mondlicht. Wie eine schwere Kupferscheibe hing der Mond über der dürstenden Erde Der Rauch, der aus dem Kegel des Vulkans aufstieg, wal dunkler geworden. Ab und zu grollte es im Innern der Erde, wie Donnerrollen, dann schlugen Flammenzungen aus dem Vulkan. kegel gen Himmel. Doch man hatte Woh! nichts zu befürchten, seit über zwanzig Jah ren war kein Vulkanausbruch mehr vorge- kommen. 155 N 85 Celia trug ein hauchdünnes Chiffonkleid an den nackten Füßen schimmerten Gold. sandalen. Wie immer hatte sie ein paar stark duftende Blüten im schwarzen Haar befestigt Als sie zu dem kleinen Bootsstand hin- unterkam, sah sie Rick. Sie lief schneller, ihn Herz pochte wild. Jetzt konnte er ihr nich NED 5 5 Sie stand vor ihm. Der hauchdünne Stoſ 85 ihres Kleides verbarg keine Linie ihre Er sah sie verwirrt an. Sie wirkte so fremd. „Celia— wie schön du bist!“ Unwillkür⸗ lich waren ihm diese Worte uber die Lippen gekommen. f„5 In Cellas Augen glomm ein Funken auf. „Es ist lange her, daß du das zu mir hast, Rick— es ist lange her, daß du geküßt hast!“ 33% NN Er wandte sich ab. „Komm, Celia, es ist spät, wir Haus gehen“??? * Sport und Spiel Vom einheimiſchen Sport Fusball. 98 Seckenheim— S 6:1(4:1). 2. Mannſchaften 5˙3 Das letzte Heimſpiel in der Rückrunde war wirklich ein großer Erfolg der„Blau⸗Wei⸗ ßen“. Haben ſie doch wieder gezeigt, was ſie tatſächlich zu leiſten in der Lage ſind. Ein⸗ ſatz, Kampfgeiſt und Technik der Platzherren haben dieſes intereſſante Treffen gegen den Tabellenzweiten zu Gunften der 98er ent⸗ ſchieden. Bis zur 33. Minute ſtand es be⸗ reits 4:0 für die Einheimiſchen durch je 2 Tore von Schmitt und Schmich. In der 34. Minute kam Schriesheim durch ſeinen Halbrechten auf 4:1 heran. Nach der Pauſe drehten die 98 er noch einmal auf, und er⸗ Felten durch Becker in der 85. Minute das 5:1(Elfmeter). Und zwei Minuten ſpäter ſtellte Schmich das 6:1 Endergebnis her. Die gut diſponierte 2. Mannſchaft hat durch ihren 53 Sieg ihre Poſition in der Spitzengruppe weiter F Mz. Vgg. Schriesheim Sch Waibſtadt— 07 Seckenheim 31 2. Mannſchaften 3:1 Seckenheim, erſtmalig wieder mit Herdt und Würthwein K. angetreten, hatte einen verheißungsvollen Start. Die 07er ſpiel⸗ ten den Gegner nach Belieben aus, hatten aber mit ihren Torſchüſſen großes Pech. Leider fiel Herdt durch ſeine alte Verletzung aus, ſodaß Seckenheim das Spiel mit 10 Mann beſtreiten mußte. In der 15. Min. fiel aus einem Gedränge heraus durch den Waibſtädter Mittelſtürmer das erſte Tor für den Gaſtgeber. Nach verteiltem Feldſpiel wurden die Seiten gewechſelt. Kurz nach Wiederanſpiel konnte Ihrig mit Bombenſchuß den Gleichſtand herſtellen. Bei einem der vereinzelten Vorſtöße konnte Waibſtadt durch einen groben Schnitzer der Seckenheimer Abwehr die Führung wieder an ſich reißen. Die Gäſte, nun mit der ge⸗ ſamten Mannſchaft ſtürmend, verſuchten nun, wieder gleichzuziehen. Die beſtgemeinten Schüſſe verfehlten aber ihr Ziel. Der Gaſt⸗ geber hatte bei einem Durchbruch mehr Glück und ſtellte in der 70. Minute durch einen haltbaren Schuß obiges Endergebnis 955 Handball TV 98 Seckenheim— TV Hemsbach 97 4:4) Auf dem Platz an der Zuchtanlage rollte geſtern ein Spiel von ſeltener Schönheit und Dramatik ab. In der 1 Halbseit jedoch brauchten die Seckenheimer Turner eine ſehr lange Anlaufzeit, das leicht ins Auge hätte gehen können. Hemsbach rechtfertigte ſeinen Ruf und ſpielte einen blitzſauberen Handball. Die Gäſte waren es auch, die zunächſt in Führung gingen. Aber die 98 er glichen nicht nur aus, ſondern gingen ihrer⸗ ſeits mit 4:2 in Führung. Mit 4:4 ging eis in die Pauſe. Nach dem Wechſel lief dann das Spiel der 98er wie in alten Tagen, obwohl jetzt in der weſentlich ſchlechteren Platzhälfte geſpielt wurde. Aber Hemsbach gab ſich noch nicht geſchlagen und mixte bis zu 717 tüchtig mit. Dann aber entſchieden 2 weitere Tore das Spiel zu Gunſten der in der 2. Halbzeit groß aufſpielenden Secken⸗ heimer Turner. Torſchützen des Siegers waren: Biegel und Müller je G, Treiber (2 und Schmidt(1). md dem RFV zu. durchweg Aae eee noch nicht entschieden In der nordbadischen Handballverbandsliga dürfte die Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen, nachdem Rot sein letztes Funktespiel in Oftersheim mit 5:4 Toren gewinnen konnte, während der mit zwei Spielen im Rückstand liegende VfR Mann- heim aus St. Leon mit einem hohen 14:2-Erfolg zurückkehrte und somit den Titelverteidiger punktemäßig noch erreichen kann. Durch die Nie- derlagen von Oftersheim und St. Leon sind beide Vereine weiterhin in stärkster Abstiegsgefahr. Weinheim rettete sich durch ein 3:5 gegen Ketsch, während Birkenau zu einem knappen 9:8-Platzsieg gegen Leutershausen kam. Es spielten: TSV Oftersheim— TSV Rot 415; SG St. Leon— VfR Mannheim 2:14; 62 Weinheim gegen SV Ketsch 5:5: Birkenau— Leutershausen 9:8. KFV weiterhin siegreich Duell zwischen Tabellenführer und Verfolge Der Kampf um die nordbadische Amateurmeister- schaft spitzt sich immer mehr zu einem Duell Zwi- chen dem derzeitigen Tabellenführer Schwetzingen Die Schwetzinger nahmen die Friedrichsfelder Hürde mit einem„blauen Auge“ denn mit dem 1:1 verloren sie einen wichtigen Punkt. Der Karlsruher KFV wahrte dagegen seine Meisterschaftschance durch einen sicheren 3:1-Er- kolg über Fhönix Karlsruhe. Im Kampf um den dritten Platz verbesserten die Daxlander ihre Po- sition durch einen 1:0-Auswärtserfolg über Ger- mania Brötzingen, die durch diese Niederlage be- denklich im Tabellenbild abgerutscht sind. Die Kämpfe der abstiegsbedrohten Vereine brachten Platzsiege, wobei der klare 5:1-Erfolg von Viernheim über Weinheim weniger überraschte als die 1:0-Niederlage von Hockenheim in KEirr- lach. In Birkenfeld wurde das Spiel gegen den VfR Pforzheim beim Stand von 3:0 für die Haus- herren abgebrochen. Rohrbach und Leimen sicherten sich durch einen 2:2-Spielausgang je einen Punkt. Es spielten: Friedrichsfeld— Schwetzingen 1:1; Phönix— KFV 118; Brötzingen— Daxlanden 071; Eirrlach— Hockenheim 1:0; Rohrbach Leimen 2:2; Viernheim— Weinheim 5:1; Birkenfeld— VIR Pforzheim 3:0 abgebrochen. — Spitzenreiter spielten unentschieden Keine Veränderungen an der Tabellenspitze Im Süden haben die drei Spitzenmannschaften ihre schweren Auswärtsspiele mit einem blauen Auge überstanden. Da alle einen Punkt einbüß- ten, liegt nach wie vor der 1. FC Nürnberg mit 39:11 Punkten vor VfB Stuttgart und Offenbach an der Spitze. Für Schwaben Augsburg und VfL Neckarau ist am Tabellenende die Lage ziem- lich hoffnungslos geworden. Vikt. Aschaffenburg— VfB Stuttgart 1:1 In den letzten 30 Minuten bekam die Mann- schaft von Viktoria Aschaffenburg das Heft mehr und mehr in die Hand, und der Sturm beschwor kitzelige Szenen vor dem Gehäuse des VIB Stuttgart herauf. Während der ersten 45 Minuten waren die Stuttgarter klar überlegen, doch die Stürmer Krieger und Wehrle verpaßten aus wenigen Metern das Tor der Aschaffenbur- ger. Nach zwölf Minuten Spielzeit kamen die Mainstädter durch einen 22-m-Freistoß von Mit- telstürmer Lehner mit 1:0 in Führung. Wehrle sicherte dann dem VfB durch den Gegentreffer (87. Min.) einen wichtigen Punkt. Die besten Spieler beider Mannschaften waren die beiden Torhüter. VIB Mühlburg— 1. FCC Nürnberg 3:3 Der VfB Mühlburg zeigte gegen den 1. FC Nürnberg sein bestes Spiel in dieser Saison. Obwohl die Nürnberger bis eine Viertelstunde vor Schluß noch knapp mit 3:2 in Front lagen, kamen die Mühlburger noch zu einem verdien- ten Unentschieden. Durch Tore von Fischer(5. Min.) und Lehmann(19. Min.) kamen die Mühl- burger schnell in Front. Erst nach dem Wechsel gelang es Kapp, den Club in der 54. Minute auf 2:1 heranzubringen. Das war das Signal für Nürnberg. Morlock glich in der 65. Minute aus, und zehn Minuten später verwandelte er einen Handelfmeter zum 3:2. Wenig später kam aber dann Mühlburg durch Trenkel, der einen Foul- elfmeter verwandelte zum völlig verdienten 3:8. SpVgg. Fürth— VfL Neckarau 2:0 Die Fürther spielten klar überlegen, doch der Sturm verstand es nicht, die sich bietenden Ge- legenheiten zu verwerten. Bei etwas mehr Schwung und Schußglück hätte ein hoher Sieg für die Fürther herausspringen müssen. So ka- men nur zwei Tore zustande, für die Links- außen Landleitner in der 6. Minute und Mittel- stürmer Schade kurz vor Spielende. lich zeichneten. 3 i feder dehenhen Mohl. Immer Nichat alle W nach 9810 zur Olumpiade 5 Aber alle haben Gelegenheit, den schönsten Eissportfilm zu sehen! SONJA HENIE 5 Zehntache Weltmeisterin zeigt ihre Eis: Tanzkunst in 58 höchster Vollendung in ihrem Film: Adontiertes Glü Liebe, Sport, u. die herrliche Nusik des weltberühmten Orchesters GLENN MILLER 8 Morgen Dienstag u. Mittwoch, 20 Uhr ine 1 ene filmische Denen zu mieten gesucht. Zu exfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Braune Damenschuhe Gröge 39,(Salamander) neu- eK f wertig und Schwarze Frauenschuhe Größe 39, billig zu verkaufen. Zu exir. in der Geschäftsst. ds. Bl. Zuckerrübenpflanzer und Neupflanzer täten in hen ee Dessins 5 Mtr. 4.75, 3.75 melden. 275 4˙ schon bei Latten- und Pfostenschüssen. 1255 8 JFC. müssen ihre Anbaufläche sofort bei Philipp Seit: 11. S5 S 5 VfR Mannheim— Offenbacher Kickers 1:1 Die erste Halbzeit stand vollkommen im Zei- chen des VfR Mannheim. Bevor die Offenbacher Kickers in der zweiten Hälfte des Spieles Ober- Wasser gewinnen konnten, mußten sie zwei Mi- nuten nach der Pause ein Tor von Mittelstür- mer Baßler hinnehmen. Die Mannheimer hätten in den ersten 45 Minuten eine sichere Führung herausschießen können, doch blieb es In der 68. Mi- nute schloß der Offenbacher Halblinke eine 5 Kombination mit dem Ausgleichstreffer ab. Stuttg. Kickers— Schwaben Augsburg 2:0 Die Stuttgarter Kickers dürften sich aller Ab- stiesssorgen enthoben haben. Allerdings spielten die Blauweißen weit unter der Form, in der sie in der Vorrunde zum gefürchteten Außenseiter wurden. Ein Glück für die Kickers, daß die Augsburger Schwaben noch schwächer waren. Die beiden Tore fielen in der 75. und 77. Mi- nute durch den jungen Mittelstürmer Schad, der sich gegen den berühmten Struzina furcht⸗ los einsetzte. FC Schweinfurt 05— SV Waldhof 3:1 Die Kugellagerstädter nützten jede sich ihnen bietende Gelegenheit. Erst als die Waldhöfer nach der Pause Lipponer in den Sturm beorder- ten, klappte es bei ihnen besser. Bereits nach sieben Minuten brachte Geyer durch Kopfball Schweinfurt in Führung, und bis zur Pause stand es durch Treffer von Loth(24. Min.) und Rechts- außen Molly Kupfer(44. Min.) 3:0 für die Ku- gellagerstädter. Aus dem Gedränge heraus ka- men die Gäste dann durch Wagner in der 54. Minute zum einzigen Gegentreffer. Eintracht Frankfurt— 1860 München 3:0 Dieses Treffen war äußerst hart. Die Frank- furter Eintracht gab das ganze Spiel über klar den Ton an und ließ die Münchner Löwen nicht richtig zum Zug kommen. Zehn Minuten vor dem Schlußpfifft mußte Kudras verletzt vom Platz gebracht werden. Der Frankfurter Halb- linke Pfaff schoß in der 51. und 60. Minute die beiden ersten Tore, während Mittelstürmer Ja- 22105 in der 79. Minute den Schlußstand heraus- schoß. Bayern München— FSV Frankfurt 4.1 Die Platzbesitzer erwiesen sich ihren Gästen Klar überlegen und hatten jederzeit das Spiel in der Hand. Die Herrmann-Elf kam nicht recht ins Spiel. Ihr Gegentreffer wurde nicht einmal von einem Frankfurter erzielt, sondern von Jackl Streitle, der den Ball ins eigene Tor bug- sierte. Thomas Mayer verwandelte in der zehnten Minute einen Foulelfmeter zum 120 und Bauer II eihöhte in der 59. und 61. Min. auf 310, ehe Streitle„seinen“ Treffer anbrachte. Mittelstürmer Seemann sorgte sechs Minuten vor Spielschluß für den 4:1-Sieg der Münchner. In der 2. Südliga läßt keiner locker Immer noch 8 Anwärter auf den 2. Platz In der zweiten Liga Süd läßt im Kampf um den zweiten Tabellenplatz keiner der hoffen- den Vereine locker. Das 1:1 Wiesbadens in Cham läßt die Hessen ebenso noch hoffen wie Strau- bing, das bei Darmstadt mit 51 unterlag. Mit diesem Sieg hat sich Darmstadts Lage verbes- sert. Auch der ASV Durlach und Hof bleiben im Rennen, obwohl Hof in Durlach 3:0 verloren Hat. Hessen Kassel und der BCA trennten sich 1:1. Der BCA verteidigte damit seinen derzei- tigen zweiten Platz erfolgreich. Auch Pforzheim und Bamberg nährten ihre Hoffnungen durch Siege über Wacker München und Jahn Regens- burg. Unbeeinflußt von diesem Ringen um den zweiten Platz steuert der TSG Ulm 46 der Mei- sterschaft zu. Der Fe Singen wurde allerdings zu Hause nur knapp mit 3:2 geschlagen. Am Tabellenende kam der VfR Aalen zu seinem dritten Erfolg. Diesmal mußte der Freiburger Fe mit 1:0 dran glauben. Am Abstieg ändert dieser Sieg allerdings nichts mehr. In Reutlin- gen gab es zwischen dem SSV und Feudenbheim ein 0:0- Unentschieden. Es spielten: SV Durlach— Bayern Hof 3:0, SSV Reutlingen— As Feudenbheim 0:0, 1. FC Pforzneim— Wacker München 3:2, Hessen Kas- sel— BC Augsburg 0:0, VfR Aalen— FC Frei- burg 1:0, ASV Cham— S Wiesbaden 1.1, Darm- stadt 93— TSV Straubing 5:1, 788 Ulm 46 gegen Fc Singen 04 3:2, FC Bamberg— Jahn Regensburg 3:0. Saarbrücken spielte nur 1:1 Neuendorfs Abwehr nicht wählerisch Das Spitzenspiel im Südwesten in Saarbrük- ken war ein sehr harter Kampf, denn die Neuen- dorfer waren in der Wahl ihrer Abwehrmittel zum Schluß nicht mehr wählerisch. Erst in der 70. Minute lieg Nationaltorwart Adam einen Treffer zu, den Peter Momber nach uneigen- nütizer Vorarbeit von Martin erzielte. Der Aus- gleich flel kurz vor Schluß, als ein 40-m-Ball von Gauchel von der Latte zurückprallte und Ahlbach vor die Füße spritzte, der das 1:1 mar- kierte. In der Tabelle führt Saarbrücken jetzt mit 41:9 P. vor 1. Fœ Kaiserslautern 37:13 und Neuendorf 35:13 P. Die Kaiserslauterer schlu- gen den Ludwigshafener Phönix eindeutig mit 6:0 im Ludwigshafener Stadion. Die Walter-Elf spielte ganz groß auf, so daß der Phönix nur darum bemüht bleiben mußte, die Niederlage in erträglichem Rahmen zu halten. Am 6:0 war Ottmar Walter mit vier Erfolgen am stärksten beteiligt, Fritz Walter und Wanger rundeten das Ergebnis Ab. Tabelle der 1. Liga Süd 1. FC Nürnberg 25 63727 VIB Stuttgart. 25 51720 Kickers Offenbach 25 6335 Eintracht Frankfurt 25 43:40 SpVgg. Fürth 2 39735 VfR Mannheim 48.50 FSV Frankfurt 37: 47 Bayern München 41:38 Stuttsakter Kickers 46251 Fe Schweinfurt 05 3140 Vikt. Aschaffenburg 38:57. „ ViB Mühlburg 55743 . SV Waldhof 43:51 1860 München ö 32:43 Schwaben Wussburs 5 75 31141 VfL. Neckarau N 2³ 305 77 ö labelle der 2. 58 Süd 5 TSG Ulm 46 5 63:27 e Kugsburg 77:45 Hessen Kassel„ Bayern Hof 5 50733 1. Ve Pforzheim 61:38 ASV Durlach 47735 SV Darmstadt 98 58.85 FC Bamberg 42˙40 SV. Straubing 36243 10. SV Wiesbaden 44:36 27 48:49 0 41:46 28: 40741 e . 30.59 8 26:7 8 8 8 Ade ee do r —— 8 8 e n g e de r Tabelle der 1. Liga Südwest 1. Fœ Saarbrücken 25 65:23 1. FC Kaiserslautern 25 89:24 Tus Neuendorf 24 5623 Wormatia Worms 56:30 FK Pirmasens 73742 Eintr. Trier 48:38 Bor. Neunkirchen 67252 Ph. Ludwigshafen 46:50 Mainz 05 56764 Tura Ludwigshafen 34:48 FV Engers 43:60 VfR Kaiserslautern 40759 VfR Frankenthal 37:64 VfL Neustadt 36:71 Eintracht Kreuznach 38:74 SpVgg. Weisenau 33:95 Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: FC Bayern München— FS. Frankfurt 4:1, Aschaffenburg— VfB Stuttgart 1 Mühlburg— 1. FG Nürnberg 313, FG Schweinfurt— SV Waldhof 3:1, Eintr. Frank- furt— 1860 München 3:0, SpVgg. Fürth gegen VIL Neckarau 2:0, VfR Mannheim— Offeng bacher Kickers 1:1, Stuttgarter Kickers gegen Schwaben Augsburg 2:0. 1. Liga Nord: Eimsbüttel— Bremer SV 2:23 Hamburger SV— Viktoria Hamburg 1:1; Fœ St. Pauli— Concordia Hamburg 5:2; Werder Bre- men 3 26 5.05 1555 em. Hannover gegen Lüneburger SK Kiel 1:1; VII. G— Bremer en 93 1: 1. Liga West: Fort. Düsseldorf— Horst Em scher 1:0; Erkenschwick— Preußen Dellbrück 1:1; Hamborn 07— Schwarzweiß Essen 2:3; Bor. Dortmund— SpFr. Katernberg 9:1; Preußen Münster— Rheydter SV 3:2; Schalke 04 gegen Meidericher SV 6:0; RW Essen— Bayer Lever Kkusen 2:0; 1. FC Köln— Alemannia Aachen 2:0. 1. Liga Südwest: Eintracht Kreuznach— VfR Frankenthal 1:1; SpVgg. Weisenau— VfL Neu- stadt 2:2; VfR Kaiserslautern— FK 03 Pir masens 1:3; Bor. Neunkirchen— FV Engers 2:0; 1. Fœ Saarbrücken— Tus Neuendorf 1:1; Phönix Lud wigshafen— 1. FC Kaiserslautern 0:6; Eintracht Trier— FSV O5 Mainz 372. 85 5 N Toivo Lauren flog 131 Meter Abschluß der Internationalen Skiflugwoche Bei idealem Wetter erreichte am dritten und letzten Tag der Flugversuche auf der Oberst dorfer Mammutschanze der für Schweden Star. tende 29 jährige Toivo Lauren aus Sundsvall 5 mit 131 m gestandener Weite bei seinem dritten Flugversuch die beste Leistung der 3. Inter- nationalen Skiflugwoche. Lauren wurde von sei- nen Landsleuten in die Luft geworfen und be- Seistert gefeiert. Der hohe Favorit der Skiflfug- woche, Tauno Luiro letzten Tag nur 124 Meter. Am Samstag erreichte Tauno Luiro mit 128 9 die größte Weite. Nur knapp hinter dem fing nischen Weltrekord-Skiflieger landeten Sep Weiler und der Schwede Sven Petterson mit je 127 m. Der Amerikaner Keith Wegemann kam auf 126 m. 125 m weit flogen die beiden Nor- weger Simon Slattvik und Hans Björnstad, während der Amerikaner Devlin und der Osterreicher Dietrich 121 m weit flogen. Die norwegischen und schwedischen Springer zeigten in herrlichen Flügen erneut ihre über- legene Sicherheit und ihren vorbildlich weichen Aufsprung. Aber auch die deutschen Springer flogen sich sehr gut auf der Riesenschanze ein, Einen schweren Sturz hatte der Amerikaner Willis Olson, der sich beim ersten Versuch im Aufsprung bei 102 m überschlug und dabei am Fuß und Kopf leicht verletzte. Nach einem schö- nen Flug, der eine Sensation zu werden ver- sprach, stürzte der Schwede Toivo Lauren bei 31 m. Er verlor einen Ski und rollte den Aus- lauf hinunter. Trotzdem ging Lauren noch ein- mal an den Start, stürzte aber erneut nach einer schönen Luftfahrt bei der 132-m= Marke. Auch Sepp Hohenleitner Deutschland) hatte bes seinem vierten Flug einen schweren Sturz und flog hart auf. Jacqueline du Bief Weltmeisterin Deutsche Eisläuferinnen auf 6. und 11. Plat: Vor 12 000 Zuschauern errang die Französin Jacqueline du Bief den Titel einer Weltmei⸗ sterin 1952. Sie erreichte 1762,63 Punkte mit der Platzziffer 9 und ließ damit alle Konkurrentin nen weit ninter sich. An zweiter und dritter Stelle placierten sich die Amerikanerinnen Sonya Klopfer und Virginia Baxter. Die Deut- sche, Gundi Busch, kam auf den sechsten, Helga Dudzinski guf den elften Platz, Die offiziellen Ergebnisse lauten: 1. Jacqueline du Bief(Frank- reich) 1762,63 Punkte, Platzziffer 9, 2. Sonys Klopfer(US) 1719, 66 Punkte, Platzziffer 21, 3. Virginia Baxter(US) 1713, 67 Punkte, Plates ziffer 24, 4. Suzanne Morrow(Kanada!!!! Punkte, Platgziffer 43, 5. Barbara Wyatt Sr br. itann! en) 1648,51 Punkte, Platzziffer 55, 6. Gund! Busch Geutschlanch 1635,75 Punkte, Platzziff. 59, 7. Marlene Smith(Kanada) 1630,01 Punkte, Platzziffer 64, 8. Valda Osborn(Großbritannien 1627,85 Punkte, Platzziffer 65, 9. Erica Batche- lor(Großbritannien) 1594,15 Punkte, Platzziffer 82, 10. Vevi Smith(Kanada) 1566,79 Punkte, Platzziffer 90, 11. Helga Dudzinski Deutschland 1567,15 Punkte, Platzziffer 96. Da 5 eee Jeanette Altwegg sche Silber-Medaillen-Gewinnerin Tenley Al bright, die in der Pflicht der Französin einen scharfen Kampf geliefert hatte, aus gesundhei lichen Gründen zum Kürlaufen nicht mehr star tete, war der Sieg von Jacqueline du Bief nich einzigartigen Kür nicht zu schlagen, Da Tenleß Albright hre Chancen auf die Weltmeisterschaft nicht nutzen konnte, profitierten ihre Lands: männinnen Sonys 1 und N ile w zanne Morrow sichern. Gundi Busch, die nach dem Pflichtlaufen nur den zehnten Platz belegt hatte, zeigte eine sehr schöne und sicher gelau⸗ fene Kür, die ihr im Hadklassement 8 8 1 Platz einbrachte. 1 1785 e der Meisterscha be Herren lautet: 1. Dick Button(US) Platzziffe 7— 1352,44 Punkte, 2. Nimms, Gro an 1271,0, 3. Alan Jenkins mut Seibt Osterreich) .(US) 34 Finnland) erreichte am