Nr. 37 Neckar-Bote(2. Blatt) 5 Mittwoch, 5. März 1952 Hlick in die We i it ir 5 Kommentare zum Tagesgeschehen 8 Mit der Wahl am 9. März zu einer Verfas- n sunggebenden Versammlung für den künfti- gen Südweststaat wird das E Utstehen eines en neuen Bundeslandes gewissermaßen am Mo- m dell exerziert werden. Dies rechtfertigt, einen er kurzen Blick auch auf die wirtschaftlichen 9 Grundlagen dieses kommenden Modellstaates en zu Werken. Mit rund einem Siebentel der 2 Grundfläche wie der Bevölkerung des Bun- er desgebiets wird das aus der Taufe zu be- ad bende neue Bundesland an dritter zw. Vier- e ter Stelle im Bund stehen. Der Größe seiner A gewerblichen Erzeugung nach rückt es sogar 1 hinter Nordrhein- Westfalen an die zweite Stelle. an Wahrend Nordrhein- Westfalen jedoch das Dr typische Land der Grundstoff- und Schwer- 1 industrie darstellt, zeigt der Südweststaat in t- Gewerbe, Landwirtschaft und Handwerk ein 5 überwiegend mittelständisches Gesicht. Kenn- te zeichnend für seine Industrie ist der arbeits- en intensive Veredelungsbetrieb 8815 Hhochgezüch- tetér Facharbeiterschaft, für seine Landwirt- schaft— auf Grund Weed Realtei- jung— die viehreiche bäuerliche Familien- 2 wirtschaft mit intensiven Sonderkulturen wie ck Garten-, Wein-, Tabak-, Hopfenbau usw. Für En die Forst-, Holz- und Wasserwirtschaft stellt n= der den Südweststaat von Norden nach Sü- t den durchziehende Schwarzwald ein volks- en wirtschaftliches Aktivum von hohem Rang 8 dar. * Gewerbe wie land wirtschaftliche Intensiv- 22 Kulturen folgen in der Hauptsache den Was- 2 serläufen von Rhein und Neckar und deren as Nebenflüssen, durch deren Täler auch Schiené 1 und Straße geführt werden. Die Zusammenfas- sung der Flußsysteme des oberen Rheins und 1 Neckars sowie der oberen Donau im Boden- er 1 see wird vermutlich eine der großen wirt- 2 schafts- und verkehrspolitischen Zukunftsauf⸗ 1 ö gaben für den Südweststaat bedeuten. In die- 2 Sem klimatisch gesegneten Raum sind Auch ler alle Voraussetzungen dafür gegeben, ein K- Süddeutschland, die Nordschweiz und das — österreichische Vorarlberg umfassendes Groß- a obstbaugebiet zu schaffen. Dieser Raum ge- a hört— um einen Ausdruck des Staatssekre- nd tärs Sonnemann aufzugreifen— zu den künf- tigen„klassischen“ Obstbaugebieten in Eu- te ropa. Eis ist außerdem noch von einem Gür- tel intensiver bäuerlicher Milchwirtschaft, der das Württembergische und bayerische Allgau einbezieht, umschlossen. Da für die industrielle Entwicklung in die- Sem Raum die eigentlichen Grundstoffe feh- len, ist diese daher arbeitsorientiert. Neben der Verarbeitung land wirtschaftlicher Erzeug- nisse überwiegen Textilindustrie, Metallver- arbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau, Uhrenindustrie, Feinmechanik usw. Gerade diese Veredelungsindustrien bilden auch das Rückgrat des sehr bedeutenden Exports aus dem Südweststaatbereich. Zu den traditionellen ExPOrtfirmen sind bedeutsame Flüchtlingsbe⸗ triebe hinzugekommen, Auf Grund der Aus- 909 1 gewogenheit zwischen Industrie, Landwirt- 1 schaft, Gewerbe und Handwerk wird daher ind der Wirtschaft des Südwestraums in der Zu- Die kunft eine bedeutsame Rolle zugemessen t- Werden dürfen. 5 Die Eingänge an Gewerbesteuer haben er- Freulicher weise für die Haushalte der Gemein- den unerwartet hohe Uberschüsse erbracht. Hierdurch ist die Möglichkeit einer Auflocke- rung der bisherigen Spannungen in der Fi- nanz wirtschaft der Gemeinden gegeben. Die Uberprüfung zahlreicher— namentlich groß- städtischer— Haushaltspläne durch den„Bund der Steulerzahler“ läßt erkennen, daß diese Uberschüsse nicht immer in einer zweckmäßi- gen Weise Verwendung finden. Er hat daher den Vorschlag gemacht, diese stattlichen Uber- schüsse in erster Linie zu Rücklagen zu ver- wenden,— daraus eine wirksame Senkung der seiner Auffassung nach allgemein über- höhten Realsteuer-Hebesätze herbeizuführen, im besonderen derjenigen der Grundsteuer. Dadurch würde sich für die Hauseigentümer eine Möglichkeit ergeben, dem zunehmenden Verfall der Althäuser entgegenzuwirken. Die Nachholung der Reparaturarbeiten würde die Wirtschaftskraft vieler Zweige, insbesondere des Bauhandwerks, stärken. Nach Auffassung des„Bundes der Steuerzahler“ würde schon die Abzweigung eines nicht sehr hohen An- teils der Gewerbesteuerüberschüsse dazu aus- reichen, die Grundsteuer-Hebesätze um etwa 50 Prozent zu ermäßigen. Von der„Steuerfront“ ist aus Bonn Gün- ztiges zu berichten. Das Gesamtaufkommen an Steuern des Bundes und der Länder erreichte m Dezember 1951 den hohen Stand von 2760 Millionen DM. Wie das Bundesfinanzministe- dium dazu mitteilt, ist dieses Ergebnis nicht aur durch den Vorauszahlungstermin für ver- mlagte Einkommen- und Körperschaftssteuel destimmt, sondern auch durch die unter Be- eücksichtigung der Wirtschaftsbelebung im Laufe des Jahres 1951 erfolgten Veranlagun- gen für die Voraus- und Abschlußzahlunger des Dezember. Die Erhöhung unseres Steueraufkommens gegenüber dem vergleichbaren September- ergebnis(plus 383 Millionen DM oder 16 Pro- zeit) ist nach Auffassung des Bundesfinanz- ministeriums auf die großen Steuerrechtsän- derungen bei der Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer zu Ende des Juni 1951 zu- rückzuführen. An dem Gesamtaufkommen im Dezember waren die Besitz- und Verkehrs- steuern mit 2269, die Zölle und Verbrauchs- steuern mit 491 Millionen DM beteiligt. Ge- genüber dem September erhöhten sich die Einnahmen aus Besitz- und Verkehrssteuern um 17 Prozent, die Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern um 13 Prozent. Wie soeben berichtet wird, betrugen die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im Januar 1952 rund 2175 Millionen DM gegen- über 1875 im vergleichbaren Monat Oktober 1951. Dr. R. el Finanzausschuß billigt Notetat 3 Millionen DM für sozialen Wohnungsbau Stuttgart(wb). Der Finangzausschuß des Württemberg-badischen Landtags billigte ein- stimmig ohne Abänderung den Entwurf über die vorläufige Regelung des Staatshaushalts für 1952. Durch diesen Notetat wird die Re- gierung ermächtigt, die zur Fortführung der Verwaltung und zur Erfüllung der rechtlichen Verbindlichkeiten des Landes erforderlichen Ausgaben„bei Beobachtung größter Sparsam- keit“ zu leisten. Zustimmung fand ferner der Entwurf eines zweiten Nachtragshaushalts für 1951, durch den die kürzlich vom Landes- arbeitsamt zur Verfügung gestellten Darlehen in Höhe von 13 Millionen DM etatisiert wer- den. Von der Gesamtsumme sollen unter an- derem 6 Millionen DM zum Ausbau der Ener- gieversorgung und 5 Millionen DM für den sozialen Wohnungsbau verwendet werden. Der Ausschuß stimmte in seiner Sitzung ferner einem Gesetzentwurf über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen in Württem- berg-Baden zu, der bestimmt, daß die Auf- sicht über die Versicherungsunternehmen Künftig von der Wirtschaftsver waltung wahr- genommen wird. Es gibt 350 000 Einzelhandelsbetriebe Die Zahl der Einzelhandelsbetriebe im Bun- desgebiet wurde von der„Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels“ mit rund 350 000 an- gegeben. Hierbei sind 100 000 Gewerbetreibende des ambulanten Handels nicht mit einbegriffen. 1933 gab es im heutigen Bundesgebiet 450 000 Einzelhandelsbetriebe. Die Zahl der im Einzel- handel beschäftigten Personen ist von 1933 bis Anfang 1952 jedoch von 1,05 Millionen auf etwa 1,1 Millionen gestiegen, was auf die Vergröße- rung vieler Betriebe zurückgeführt wird. 1933 kamen auf einen Einzelhandelsbetrieb 78 Ein- Wohner, 1939 waren es 99 und 1950 sogar 102 Einwohner. Wirtſchaftliches Die billigere Zigarette kommt Schäffer bewilligt Tabaksteuer-Reform Bundesfinanzminister Schäffer hat sich mit einer Neuregelung der Tabaksteuer für Ziga- retten einverstanden erklärt. Die CDU/ CSU hat dem Bundestag einen Antrag zugeleitet, wonach die Bundesregierung zur schnellen Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfes aufgefordert werden soll. Die CDU/CSU will die steuerlichen Voraussetzungen für die Einführung einer 878 oder 7½-Pfennig-Zigarette schaffen. Sachver- ständige machten in diesem Zusammenhang dar- auf aufmerksam, daß in Deutschland zur Zeit im Durchschnitt jährlich 537 Zigaretten pro Kopf der Bevölkerung geraucht würden, während in Belgien und Luxemburg im Jahr 1080 und in den SA sogar mehr als 2000 Zigaretten konsumiert werden. Erdölvorräte um 2,7 Millionen Tonnen erhöht Die deutschen Erdölvorräte haben sich auf Grund der erfolgreichen Suchtätigkeit in den letzten Monaten um 2,7 Millionen Tonnen er- höht, wie das niedersächsische Wirtschaftsmini- sterium mitteilte. Die soeben abgeschlossenen Schätzungen des Präsidenten des Amtes für Bo- denforschung, Professor Dr. A. Bentz, hätten ergeben, daß in der Bundesrepublik mindestens noch 40,7 Millionen Tonnen Olvorräte vorhan- den seien, von denen 27,9 Millionen Tonnen als sichere und 125,8 Millionen Tonnen als Wahr- scheinliche Vorräte anzusehen seien. Senkung der Holzpreise zu erwarten? Nach Ansicht des bayerischen Wirtschaftsmini- sters Dr. Seidel werden erhöhte Einfuhren in Kürze zu einer Entlastung des deutschen Holz- marktes und zur Senkung der Holzpreise füh- ren. Auf Grund der britischen Holzimportsperre habe Schweden seine Ausfuhr nach Deutschland von 100 000 Kubikmeter auf das Doppelte erhöht und den Lieferpreis reduziert. Auch Finnland werde größere FHolzlieferungen nach West- deutschland vornehmen. Osterreich habe eben- falls seinen Holzexport nach der Bundesrepublik, der zunächst wertmäßig auf 10 Millionen Dollar festgelegt war, auf 20 Millionen Dollar erhöht. Dr. Seidel glaubt, daß die Vereinbarungen über die Richtpreise, die nach der Freigabe der Holz- preise getroffen, aber wenig beachtet wurden, in Kürze wieder aufgehoben werden können. Griechischer Tabak wird eingeführt Die in Athen geführten deutsch- griechischen Wirtschaftsverhandlungen wurden durch die Unterzeichnung einer Zusatzvereinbarung 2 dem bestehenden Warenabkommen sowie eines Zeichnungsprotokolls und verschiedener Briefe abgeschlossen. Sie regeln die Abwicklung des gegenseitigen Warenverkehrs für das Jahr 1952. Für den griechischen Tabak ist der deutsche Markt ohne Einschränkung geöffnet. Von deut- scher Seite wurde erklärt, daß man nach wie vor der Schaffung von erweiterten Absatzmög- lichkeiten für Tabak besondere Aufmerksamkeit schenken werde. Bei den Wirtschaftsverhand- lungen wurde auch die Frage des in Griechen- land beschlagnahmten deutschen Vermögens er- örtert und unter Anlehnung an die mit Italien getroffene Vereinbarung im wesentlichen Eini- Sung erzielt. Steigender 5 des Monopols Die Bundesmonopolver waltung für Brannt- cvein hat ihren Nachweis über Erzeugung und Absatz im letzten Quartal des vergangenen Jah- res vorgelegt. Danach hat sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1950 der Brannt- wWeinabsatz im Bundesgebiet von 278 163 auf 410 950 Hektoliter erhöht. Am stärksten stieg der Absatz von steuerfreiem Sprit(für Brennzwecke). Der Verkauf von Trinkbranntwein belief sich im Berichtszeitraum auf 141 446 Hektoliter. Hier war eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 21033 Hektoliter zu verzeichnen. 8 Wirtschaft in Kürze Die Handelsbesprechungen zwischen einer deut- schen Delegation und Vertretern der italieni- schen Regierung wurden im italienischen Außen- ministerium aufgenommen. Die Italiener stre- ben eine Steigerung ihrer Ausfuhr von Agrar- produkten nach Westdeutschland an. Sie wün- schen dafür in erster Linie Kohle, Stahl, Eisen und Chemikalien. wischen einer deutschen und einer portugie- sischen Regierungsdelegation begannen in Bon! Verhandlungen über den Abschluß eines neuer Handelsabkommens. Das bisherige Abkommes läuft am 30. April aus. Der Unterstaatssekretär des argentinischen Mi- nisteriums für öffentliche Bauten, Cappa, traf Zu einem latägigen Besuch in der Bundesrepu- blik ein. Er will vor allem feststellen, ob Ar- gentinien für die beabsichtigte Erschließung eines bedeutenden Kohlevorkommens im Süden des Landes, Förderanlagen, Transportmittel, Ha- fen- und Verladèeinrichtungen sowie die Ha- fen- und Seezeichensetzung in Deutschland ein- kaufen kann. Der Bundesrepublik sind 30 Millionen Dollar für die sofortige Beschaffung von notwendigen Dollar-Importgütern zugeteilt worden. Damit sind der Bundesrepublik seit dem 1. Juli 1951 bisher 64,3 Millionen Dollar Hilfsmittel zuge- wiesen worden. Die Schwedin Karin Kock wurde auf Grund eines Kompromisses zwischen der Auffassung der östlichen und westlichen Delegierten zur Vorsitzenden der 7. Vollsitzung der UN- Wirt- schafts kommission für Europa(ECE) gewählt. Frau Kock ist Direktorin des statistischen Amtes der schwedischen Regierung. Mannheimer Produktenbörse vom 3. 3. Das Welzenangebot ist nach dem Börsenbericht vom 3. März weiterhin sehr gut, die Mühlen sind reichlich versorgt. Für Roggen besteht uneinge- schränkte Aufnahmefähigkeit. Am Mehlmarkt sind Roggenmehltypen stärker, Weizenmehltypen nur schwach gefragt. Am Gerstenmarkt ist das Brau- gerstenangebot kaum belebt, Inlandsware wird We- gen des hohen Preises und in Erwartung von Zu- tellungen kaum berücksichtigt. In der Tauschaktion für Roggen und für die Mischfutterindustrie wurde Gerste zugeteilt. Am FHlafermarkt ist der Umsatz völlig abgeflaut. Am Futtermittelmarkt ist Roggen- kleie vor Weizenkleie gesucht. Trockenschnitzel wWwa- ren bisher nur noch vereinzelt aus zweiter Hand zu bekommen. Slsaaten und Mischfutter verzeich- nen nur laufendes Bedarfsgeschäft. Am Rauhfutter- markt ist Futterstroh kaum beachtet, die Industrie zeigt sich aufnahmefähig. Preise für Rotkleeheu, Luzerne und Wiesenhetz nur geringfügig verändert. Viehhandel fordert gleiche Startbedingungen Auf der stark besuchten Generalversammlung des Landesverbandes württemberg-badischer Viehkauf- ute, dem rund 730 Mitglieder angeschlossen sind, ergab sich in Stuttgart eine äußerst lehbafte De- Datte über die Stellung des freien Handels im Wett- 5. vewerb mit den Viehverwertungsgenossenschaften. 51 Es wurde mit allem Nachdruck gefordert, daß dem 4 Handel die gleichen Startbedingungen eingeräumt verden müssen, da die Genossenschaften in ihrer 1 Struktur vielfach reine, auf Gewinn ausgerichtete 3 Handelsgesellschaften darstellten. Der zweite Vor- Atzende des Bayerischen Viehhandelsverbandes, E. Dannhuber, betonte in einer Stellungnahme zur Ge- werbefreiheit, der freie Viehhandel werde darauf gestehen, daß in der neuen Gewerbeordnung die tachliche Eignung und die persönliche Zuverlässig- keit bei Neuzulassungen zum Beruf zur Voraus- zetzung gemacht werden. Die Verbände betrachte- ten den Viehhandel als einen Lehrberuf. Dr. A. Fleckenstein, München, Chefredakteur der Allge- meinen Viehhandels-Zeitung, vertrat in seinem Re- 77 kerat die Ansicht, daß sich die Fleischversorgung in 8 der 2. Hälfte 1952 sehr Kritisch gestalten werde. Der Fleischkonsum von 40 kg je Kopf der Bevölke- rung und Jahr sei aus der eigenen Erzeugung nur mit 38 kg gedeckt. Wenn die Bundesregierung nicht cechtzeitig für ausreichende Futtermittellimporte sorge, 80 sei ein Abbau der Zuchtsauenbestände und somit ein ständiger Rückgang des Bestandes an Schlachtschweinen wahrscheinlich unvermeidlich. Preisberichte der Erzeugergenossenschaften Erzeugerpreise in DM 12e 50 kg bzw. 100 Stück Tafeläpfel IA 4042, Tafeläpfel& 20-30, Kresse 5075, Feldsalat 100240, Spinat 2528, Rosenkohl 30—50, Grünkohl 15, Sellerie Stück 13-45, Radies- chen Bund 40-65, Lauch Stück 1014,. Bund 9—11, 5 Bund 8-10. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 55 85 Auftrieb: Großvieh 367, Kälber 313, Schafe 5, Schweine 1702. Preise: Ochsen A 110-115, B 91 bis 104; Bullen A 108-115, B 97106; Kühe& 83 bis 38, B 7482, C 6472, D bis 62; Färsen 4 112 bis 119, B 104111; Kälber A 135147, B 122134, S 112-120, D bis 100; schweine 4 127180, B 1 127130, B 2 127130, C 125129, D 120-127, G1 112120, 2 103. Mar ktverlauf: Großgvieh mittel, langsam geräumt; Kälber mittel, lang- sam geräumt, beste norddeutschen Kälber teurer; Schweine mittel, ausverkauft. ö PFF 0 eee eee, ven, 4 J 84 Cl 1 n 8 O ö fg 25 22 die Copyright by Hamann-Meyerpress Von durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden ens a(18. Fortsetzung) 1 Sie schmiegte sich an ihn. Er spürte ihren 10 9 Atem dicht an seinem Gesicht, die roten 125 8 Blumen in ihrem dunklen Haar dufteten be- 1 rauschend. Plötzlich ergriff er ihre Hand: 5„Celia— ich weiß, daß ich dir Unrecht ge- tan habe., lch durfte dich nicht küssen! Aber du bist wie eine Flamme— wie ein Rausch Celia, ich bitte dich, verzeihe mir! lch bin nicht frei“, und ganz leise setztè er hinzu: „Und ich Will auch nicht krei sein. Ich gehöre zu Märta. Ich Habe ihr Vertrauen getäuscht!“ „Märta— Märte— ich hasse diesen Namen, ich hasse diese Frau! Welch ein Recht hat sle, sich zwischen dich und mich zu drängen? Wach auf, Rick Sternval— du träumst ja!“ Sie packte ihn an beiden Armen und schüttelte ihn. Ihre Augen flammten, ihr Mund war geölknet, wie zu einem Schrei Ihre Stimme Klang tonlos, als sie fortfuhr: „Ihr Leute aus dem Norden seid so schwer, 80 kompliziert! Ihr versteht nichts von der Liebe, ihr habt Wasser in den Adern] Rick, wach auf— mach dich kreil Du gehörst mirl“ Er sah àuf ihr schönes, wildes Sieht herab: .„Verzeih, Celia 0 ich kann nicht!“ . 5 850 sie blitzschnell dle Hand und schlug 8 dich, mir zu verzeihen. an Märtas Seite Märta. meine Praul- Er wandte sich um und Sing davon. Sie war Awerzeust. 5. von einem D- Celia starrte ium nach. Jetzt War die Ent- 8 scheidung gefallen. jetzt würde sie handeln. mon 5 war, daß 1 85 5 mit dem Sülberblonden Haar ihn verzaubert hatte. Alles glitt von ihr ab— sie Wurde auf ein- mal das Geschöpf des Urwaldes, die Göttin der Kisuulas! „Du gehörst mir, Rick!“ Sie lief den dunklen Weg hinauf, der zum Kampong der Eingeborenen führte— sie ach- tete nicht auf die Zweige der Bäume, die sich ihr entgegenstreckten und an ihrem dünnen Gewande rissen. Sie spürte es nicht daß Dornen ihre nackten Füße ritzten Ihr Blut brannte— sie fühlte keinen Schmerz, eine dämonische Macht trieb sie vorwärts. an einer kleinen, strohgedeckten Hütte blieb sie stehen, Sie pochte an die Tür. Als sich nichts rührte, hämmerte sie mit beiden Fäusten: „Tikoo— mach auf, Tikoo!“ Schlürfende Schritte. Eine uralte Kanakein ökknete die Tür.„Tikoo— dadda— ich bin es, Celia!“ Die alte Kanakin sah Celia mit ihren halb- blinden Augen an, dann beugte sie sich plötz- lich nieder und küßte den Saum ihres Ge- wandes.„Komm, mein kleiner Panther— komm zu Tikoo!“. Eine halbe Stunde 3 verließ eine selt- same Gruppe von Menschen die kleine 9 5 der Kanakin. Der Mond leuchtete e rot vom blei- grauen Himmel, kein Stern War zu sehen. Voran gingen zwei junge Kanaken, kräftige, schwarzbraune Gestalten. Dann folgte Celia, in eine seltsame Tracht gekleidet. Wie ein Götzenbild sah sie aus, das Gesicht War weiß geschminkt. Ein goldener Reif, in Form einer geflügelten Schlange, lag um ihren schmalen Kopf. In der Hand hielt sie einen Stab, mit Aadelsteinen besetzt, der in eine Spitze aus bläulichem Stahl auslief. a Die Zweige des Urwaldes schlugen inter 5 dieser seltsamen Prozession zusammen. „ e 353 alesem Abend imer wieder Pr. Algot küpite eine seltsame Un- Scr e acer en mencenan. er zu den Serge hinauf. Dort oben war Märta, dort war die Frau, die er„silberner Schmetterling“ nannte und die er liebte. Er sah sie vor sich, sah sie in dem Blüten- garten, der das Haus umgab. Mit unend- lichem Fleiß und nie erschöpfter Mühe war dort ein Idyll entstanden, das Algots schön- heitstrunkener Seele entsprach. Weiße Orchi- deen rankten sich um die Veranda und hingen in Büscheln herab. Flammende Oleander- büsche, übersät mit Blüten, wuchsen am Bergabhang und sandten ihren süßen Duft. Eine kristallklare Quelle rieselte in ein Marmorbecken, in dem fremdartige Fische schwammen. Schlangen gab es nicht auf dieser Insel des Friedens, und die wilden Panther, die sonst der Schrecken der Einge- borenen waren, wurden von unsichtbaren Händen von Algots Bungalow ferngehalten Zwei siamesische Katzen waren außer einem silber weißen Gibbon die einzigen lebenden Wesen im Haus, Märta würde Freude an die- sen Tieren haben, sie waren völlig zahm. Täglich hatte er ihr frisches Obst hinauf- schicken lassen, Ananas und duftende Guava- krüchte. Phoebe und Sammy, das Mulatten- chepaar, sorgten auf das beste für Märta. Und außerdem wußte Algot, daß W Augen im Dschungel wachten, Und doch war er unruhig. Seine keinen Ner- ven witterten Gefahr. Die drückend heiße, trockene Luft, die seltsame Farbe des Him- mels, der blutrote Mond ließen ihn nicht zur 8 Rune kommen. 1 Er betrachtete Seine Sehmetterlinge.. kogen sie nicht hin und her. Sie saßen still, als seien sie tot. Nur wenn man ganz genau hinsah, konnte man sehen, daß sich die dee langsam hoben und senkten. 555 Plötzlich hob Algot den Kopf. 5 Nackte Füße huschten über den Korridor und 1 zögernd vor seiner Tür stehen. tem . 1 las ihre Opfer töten! Sie suchen ihr Opfer Aufmerksam 125 der Arzt ihn an. Hatte der Mann Fieber? Aber als er nach dem Puls des Kranken griff, schüttelte der den Kopf: g „Nicht krank, Doktor nicht krank!“ Und Algot erkannte auf einmal, daß der Mann Angst hatte, daß dle Furcht aus seinen Blicken flackerte. 8 Er ging ganz rahig auf einen Schrank zu, 5 goß eine helle Flüssigkeit in ein Glas und hielt e es Klroleen an die Lippen: 5 „Trink das— dann vergehen die dunklen 5 Gedanken!“ 8 Wieder schüttelte der Kanakke den Kopt;. „Kiroleen ist nicht kren k!“! 5 5 „Wovor fürchtest du dich dann???? „Die Kisuulas wollen ein Opfer haben! Der Mond ist blutrot, In so einer Nacht holen sieh die Kisuulas ihr Opfer!“ Dr. Algot lächelte. Seine schlanken braunen Hände strichen beruhigend über die Schultern 8 des Kranken. 25 „Du phantasjerst! 8 gibt keine Kisuulas Leg dich schlafen, Kiroleen. Du hast heute viel gearbeitet die trockene Luft macht die Menschen krank!“! 8 „Ich habe sie gesehen, boktorl ich habe eie 5 mit eigenen Augen gesehen] Ich war bai Tibby meinem Mädchen, im Kampong. Tibby wohnt in der letzten Hütte— der Doktor weis es— dort, wo der schmale Pfad geht, der zu den Bergen hinaufführt. Ich war nur Wenige Schritte vom Haus entfernt— da sab ich sie kommen. Ich sah die Göttin selber 5 weilze Göttin! Und mit ihr zwei Kisuulas— im Erlegsschmuck. Ich sah ganz deutlich di geklügelte Schlange— und die weige G trug den goldenen Stab, mit dem die K sie waren auf dem Wes in die Berge auf Ein Glas klirrte am BO en. Wirst ban Die„Akropolis“ im Tal von Simbabwe Lag hier das sagenhafte Goldland Ophir2 Kapstadt Professor Charles Gordon, zehntelanger Arbeit die in ethnologisch- historische wissenschaftlich zu ergründen bemünt ar, Will nunmehr einen schon lange gehegten Plan verwirklichen. Er bereitet eine Expe dition ins Innere Südrhode 7 Aufgabe hat, Licht in die Bat berühmten„Akropolis“ von bringen, die auch heute grohgen Welträtsel des dunklen Erdte waltigen Bergburg hat es Im Jahre 1868 machte d Großwildjäger Renders b heutigen Süd-Rhodesien ein Entdeckung. Hier, inmitten der afri Wildnis, wo es nur die rohen, gr Bienenkorb-Hütten der er plötzlich vor einer elf Meter hohen und drei Meter starken Rundmauer, die ohne Bindemittel aus kleinen Granitplatten gefügt war und unterhalb des Randes ein zierliches E gedeckten Kaffern gab, stand Canterluute Melt Ein Londoner Geschäftsmann hatte in Aberdeen/ Schottland seine Brieftasche in einer Telephonzelle liegen lassen. Ein Unbekannter gab sie im Hotel ab, worauf der Londoner den ehrlichen Finder durch die Presse auf- forderte, sich eine Belohnung abzuholen. Acht- zehn„ehrliche“ Schotten meldeten sich beim Portier. * Für I Dollar kann man über die Sender der Columbia-Radiogesellschaft Grüße an seine Lieben ausrichten. F. Berney aus New Vork benutzte die Gelegenheit und ließ seiner Schwiegermutter einige sarkastische Worte bestellen— die Folge war Klage wegen öffent- licher Beleidigung und Scheidung. Durchbruchmuster aufwies. Die Eingeborenen zuckten die Achseln.„Simbabwe“, sagten sie, „Steinhütten“. Mehr wußten sie nicht. Die Wissenschaft wurde alarmiert. Im Laufe der Zeit stellte sie einen durch Ruinen be- legten Kulturkreis unbekannter Art fest, der sich weit über Südrhodesien erstreckt, Seine Bauten zeigen als auffälligstes Merkmal einen Eirund- Grundriß. Alle Geraden und rechten Winkel die wir doch an Bauten aller Zonen und Zeiten finden, fehlen hier. Grabungen brachten Eisenwerkzeuge zutage, Rupfer- und Bronzegerät, Glas, Goldschmuck und aus Speckstein geschnitzte Vogelstatuetten. Mittelpunkt des geheimnisvollen Gebiets ist eine mächtige, teilweise in den Granitfelsen hauene Ber we weit angenk el „die das Tal von Sim- 0 aut. Gegen die Waffen der muß sie uneinnehmbar ge- sein. Und ch sind ihre Erbauer ver- die Bauwerke die„Akro- e getauft. Keine Inschrift verrät etwas von dem Volk, das hier gelebt, gekämpft, gebaut hat. Die Gelehrten streiten. Einige halten die Stätte kür 1000, andere für 3000 Jahre alt. Manche sehen in ihr das sagenhafte Gold- land des Salomo, das Land Ophir. Manche Verfolgen Spuren zu den Phöniziern, Arabern, Persern, ja Chinesen. Manche meinen, Sim babwe sei Ergebnis mehrerer Kulturen, die aufeinander folgten. Und manche glauben hier den Mittelpunkt des großen Neger- Reiches Monomotopa gefunden zu haben, das noch auf alten, portugiesischen Karten im Gebiet des Sambesi erscheint. Seit dreiviertel Jahrhunderten haben Kun- dige das Rätsel von Simbabwe zu lösen ver- sucht. Dickleibige Bücher wurden geschrieben. Mit glänzendem Scharfsinn wurden Theorien aufgestellt und belegt. Aber die Klare, sichere Formel zur Deutung dieses inner afrikanischen Kulturproblems ist noch nicht gesprochen. Professor Gordon hofft, nunmehr das Jahr- Hie alte Geheimnis von Simbabwe zu üften. We U 0118s Dongola(Sudan). Rund 250 Kilometer westlich der sudanesi- schen Stadt Dongola am Nil liegt die älteste Residenz der aus dem Geschlecht der Bradfur stammenden Kalifennachkommen. Inmitten des Ortes Bradfur steht auf einer Wüstenan- höhe der aus Marmorquadern erbaute acht- stöckige Palast des Fatimi Khan. Als Freund Englands schmiedete er noch vor kurzem Pläne gegen Aegypten, bis er letzthin seinem Leben freiwillig ein Ende machte; aus Ver- 2 weiflung über seinen aus der Art geschlagenen Sohn. Nun wurde er in dem sechs Etagen tiefen Grabkeller seines Prunkpalastes beigesetzt. Selt achtzehn Generationen hat man hier die Verstorbenen Kalifen in kostbaren Särgen übereinander eingemauert. Mit Fatimi-Khan hat England einen treuen Anhänger verloren, dessen ganzes Streben dar- auf gerichtet war, den Sudan„Vor der ägyp- tischen Gewaltherrschaft“, wie er sagte, zu bewahren. Dann verschärfte sich zu seinem Leidwesen die englisch-ägyptische Situation, Anschlag auf den Eritred-· Expreß * Zugschaffner kassiert die Brieftaschen ein Kairo. Mit vollem Tempo jagt der Eritrea-Expreßg — ein Schnelltriebwagen mit Anhänger Über die Gebirgsstrecke Asmara- Keren. Vorn drei britische Soldaten und hinten drei, auf dem Dach ist ein Maschinengewehr montiert. Wie immer sind die Abteile übervoll, in der dritten Klasse hockt man auf dem Boden, in der zweiten spricht man über Politik. Besessenes Pfeifen des Triebwagens zerreißt jedes Gespräch, die Bremsen schleifen hart, die Vorsichtigen unter den Fahrgästen werfen rasch ihre Brieftasche unter den Sitz, und da dassiert es auch schon. Ein Krachen Knirschen und Holpern— der erste Wagen springt aus den Geleisen, alles wird durcheinander ge- worfen, das Maschinengewehr fliegt irgend- wohin, die Soldaten suchen nach ihren Ge- wehren. Draußen knallt es ein paarmal, die noch heilen Fensterscheiben splittern— Shiftas! Ein Ueberfall, wie gewöhnlich! Es hat keinen Zweck, sich zu wehren. Schon sind die braunen Kerle mit ihren wuscheligen Haarschöpfen da, die wie schlechtsitzende Perlicken aussehen. Heftige Worte, ein Grinsen weißer Gebisse, einige unverkennbare Hand- bewegungen. Die Engländer werden als Ge- kangene abgeführt, man braucht sich nicht um gle zu sorgen, sie werden später gegen Geld gusgelöst. Bei den Passagieren geschieht das an Ort und Stelle. Schaffner und Zugführer müssen in Begleitung Bewaffneter Brief- taschen, Ringe, Uhren usw. einsammeln. Die Shiftas wissen, was schnell umzusetzen ist, das Gepäck lassen sie unbehelligt, von Stich- proben abgesehen. Seit Kriegsende treiben sie ihre Räubereien und tragen immer noch an den„Uniformen“ das grün-gelb-rote abessinische Abzeichen. Sie sind eine Erbschaft des Krieges, die sich die Briten selbst vermacht haben, dummerweise, We sie heute zugeben, Damals rüsteten sie die Banden aus und schickten sie den Itallenern auf den Hals, die Italiener mußten ihre Rolo- nie verlassen die Shiftas blieben, und heute sind die Briten die Leidtragenden. In den Bergen ist den Räubern nur durch Jagdbomber beizukommen, welche ab und zu die Lager mit Splitterbomben garnieren. Wer die Amnestie vom vorigen Jahre nicht aus- nützte und freiwillig die Waffen niederlegte, ist dem Strick verfallen. 45 Shiftas wurden verurteilt, 21 aufgehängt, eine geringe Zahl gegenüber den 3 000, die noch in den Bergen stecken. Die Desert-Patrol versucht es nun auf andere Weise, setzt Prämien auf die Köpfe rivalisierender Anführer aus und hetzt sie gegeneinander. Aber das Verfahren ist kost- spielig und langweilig, unterdessen überfallen die Shiftas weiterhin Eisenbahn, Karawanen, Rasthäuser und Lastwagen. Die UN-Freu- händer in Asmara argwöhnen, daß die Sowjets in Addis Abeba nicht ganz unbeteiligt an dem kontinuierlichen Bestand der Banden sind— seit 1944/45 hat man auch in dieser Beziehung vielfach die Rollen vertauscht! Ausschneiden! Einsenden: Cutschein Nr. 195 Gärtner Pötschkes Garten- buch, 100 Seiten, 218 Buder u. viele prakt. Winke eines alten Gärtners enthaltend. Veber 3 Millionen Auflage! Fopulärstes deutsches Gar- tenbuch. Vorzugspreis geg. Einsdg. dieser Anzeige nur 50 Pfg.(in Briefmarken ein- senden). Sürtner Pötschke,(22 0) Neuß. 2 TRIE PAD Markenräder Spoeiolräder ob 80.-D z Hb ret Qualitt Rückgabe- Rechtl Ständig Sterkes Rad, Holbballon, Dynamo-Lampe, Schloß, Sepäckträger: 106. D Damenfohrrod IOO Direkt an private! Triepeicl Feihrredbau Paderborn 317 Dankschreiben und Nach- bestellungen. Fordern Sie gratis Prachf. Bild. Katelog über Touren- Luxus- Sport. und Jugendfahrräder an! Aber A5 ui Ticch ißl inen: nahrhaft ö billig gesund 7 wertvoll IN DER EINSAMKEIT IRLANDS Abseits vom großen Fremdenverkehrsstrom der Welt liegt die kleine irische Stadt Killarney (ill Airne) und träumt mit ihren 5 700 Bewohnern von längstvergangenen Tagen. Südwest- lich der Stadt liegen die wegen ihrer romantischen Lage berühmten Seen von Killarney Kalifensohn als Räuber der Wüste Fautimi-Khan begeht Selbstmord dus Rummer und zu seinem größten Kummer machte auch sein einziger Sohn Ramdhar Bradfur keinen Hehl daraus, daß er König Faruk als Ober- haupt des Sudan lieber sähe als die Fortdauer der britischen Verwaltung. Zwischen Vater und Sohn tat sich eine tiefe Kluft auf, die zu einer Krise im Kalifenpalast führte, als der junge Ramdhar seinem Vater untersagen wollte, weiterhin Empfänge für britische Würdenträger im Sudan zu geben. Der FKalif, einer der wenigen afrikanischen Fürsten, die gleichzeitig den orientalischen Titel eines Khans führen, stellte den Sohn ob dieser Unbotmäßigkeit unter Hausarrest und befahl ihm die Pflege der Gräber seiner Vor- fahren. In der Abgeschlossenheit des tiefen Grab- Kellers reifte in Ramdhar Bradfur ein böser Entschluß. Er sandte einen seinem Vater feind- lich gesinnten Boten zu Ondukabey, dem be- kannten Anführer räuberischen Gesindels. Durch einen Geheimgang ließ er ihn in die unterste Etage der Gräber führen, wo er ihn zu einer Unterredung erwartete. Der Kalifen- sohn schloß mit dem berüchtigten Wüstenban- diten ein Bündnis, um Ueberfälle auf englische Karawanen zu fördern. Nach einigen Tagen war Ramdhar spurlos verschwunden, mit ihm vier Angehörige des Kalifenhofes, zehn schnelle Reitkamele und ein ansehnlicher Waffenvorrat. Bald stellte sich bei einem Ueberfall auf eine Handelskarawane der Oase Bardai heraus, daß er junge künftige Kalif sich zum Räuber- hauptmann erniedrigt hatte und englische Kaufleute schonungslos niedermetzeln ließ. Fatimi Khan versuchte vergeblich, mit Hilfe britischer Soldaten des entgleisten Sohnes habhaft zu werden. Er ahnte nicht, daß dieser in dem vertrauten Grabverlieg des Palastes ständig Zusammenkünfte mit Ondukabe)ꝝ hatte und neue Ueberfälle besprach. Sonst Wäre es dem Kalifen ein Leichtes gewesen, Ramdhar und den gefährlichen Bandenführer kestnehmen zu lassen. So aber hatte der Herrscher keine ruhige Stunde mehr. Der zukünftige Erbe des alten Thrones hatte alle Hoffnungen, die er auf ihr gesetzt hatte, in schmachvollster Weise zer- stört. Sein Leben schien damit sinnlos ge- worden. Eines Morgens ließ er den Propeller seines altertümlichen offenen Sport-Einsitzer-Flug- Zeuges anwerfen und startete zu einem Wüstenrundflug. Angeblich, um nach der Horden Ondukabeys Ausschau zu NHalten, ob- Sleich dafür wenig Aussicht bestand— in Wirklichkeit, um seinen Selbstmordplan aus- zuführen. Vor zwei erschrockenen Kamelreitern stürzze das Sportflugzeug plötzlich in die Wüste und bohrte sich tief in den lockeren Sand. Ralif Fatimi-Khan war tot. Sein Sohn Ramdhar stellte sich zerknirsch: den Engländern. Da diese kaum Gnade vo Recht ergehen lassen werden, dürfte der ver- Waiste Kalifenthron von Bradfur auf einen würdigen Nachfolger warten. „ haltend spürbare Erleichterun 10 Tabletten DM. 95 in allen Apotheken 9 Eine aussichtsreiche Existenz bietet mnen unsere Heimstriek maschine Leistung bis zu 20 000 Maschen per Minute. Ausführlicher Gratispro- spekt vom Hersteller GUSTAV NISSEN& CO. Hansestadt Hamburg 21/77 TEPPICHGRAEF, osket Grdef Hameln 36 A zum ingenſeur,Werkmstr, Tech. niker I. Masch.-, Auto-, Elektr. Hoch- u. Tiefbau ohne Berufs- unterbrechung. Betriebswesen, Umschulkurse. Näheres frei. 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Der 36 Jahre alte Heidelberger Kraftmensch Hartmann hat die Absicht, bei den kommenden Hockenheimer Rennen im Mai dieses Jahres vor der Haupt- tribüne auf dem FHockenheimring zwei Rennwagen festzuhalten. Hartmann hat schon in verschiedenen deutschen Städten, u. a. in Berlin, München, Mannheim und Hannover, Ahnliche Kraftakte mit Personen- und Liefer- Wagen gezeigt. Dem 36jährigen liegen zahl- reiche Angebote aus dem Ausland vor. Er hat die Absicht, demnächst in Frankfurt zwei zweimotorige Flugzeuge, die in entge- Sengesetzter Richtung starten sollen, mit der Kraft seiner Arme festzuhalten. Bunter Marmor— von der Bergstraße Heidelberg(wk). So unwahrscheinlich es Klingt, Tatsache ist, daß schon seit 1864 in der näheren Umgebung von Auerbach an der Bergstraße ein buntfarbiger Marmor gebro- chen wird. Nachdem der früher betriebene Tagebau nicht mehr ergiebig genug war, folgte man man nach der Jahrhundertwende den Kalk- und Marmorflözen, die sich bis nach unter die Erde bis in eine Tiefe von 130 m. Burch Preß- luftbohrer an Ort oder durch Sprengungen Oberhalb der Decke der Sohle werden der Marmor und die dazwischenliegende Kalk- schicht abgebaut, in Loren zum Förderkorb gefahren und am Tageslicht ihren verschiede- nen Bestimmungen zugeführt. Nur die großen und besonders schönen Brocken bleiben ganz. Das Kleinere Gestein ergibt zermahlen Filter- Kkies und Futterkalk. Ein Film, den man in Aiesen Tagen für den Schulunterricht dreht. wird das kaum bekannte Bergwerk in das Blickfeld weiter Kreise rücken. In einer Pfütze ertrunken? Dossenheim(lw). Dieser Tage wurde die Leiche des 61jährigen Lorenz Meisel ent- Geckt, dessen Kopf in einer 10 em tiefen Was- serlache lag. Der Verunglückte hatte vermut- lich auf dem Rad das Gleichgewicht verloren und war eine 8 m hohe Böschung herunter- gestürzt. Dabei flel er mit dem Gesicht in eine Wasserlache. Seine Körperstellung ließ darauf schließen, daß er sich zu erheben versuchte, She ihn das Bewußtsein verlassen hatte. Der Tod ist Wahrscheinlich durch Ersticken ein- Zetreten. Baumblüte ab 16. April Weinheim Grp). Die Agrarmeteorolo- Sische Forschungsstelle in Geisenheim gab die Srsten Vorhersagen für die kommende Obst- blüte bekannt. Am frühesten werden voraus- Sichtlich überall die Pflaumenbäume in Blüte Stehen. An der Bergstraße rechnet das Insti- tut mit dem Beginn der Pflaumenblüte am 16. April, die Birnbäume folgen am 17. und die Apfelbäume am 22. April. Einbruch in eine Heil- und Pflegeanstalt Heppenheim(sw). Nicht weniger als 14 zum Teil wertvolle Uhren, die den Patien- ten der psychiatrischen Abteilung der Landes- Heil- und Pflegeanstalt Heppenheim gehören, und ein namhafter Geldbetrag wurden von bisher unbekannten Einbrechern aus dem Ge- schäftszimmer des Hauses gestohlen. Geschlagen auf der Kampfstätte a Tauberbischofsheim(Wk). Ein Hühnerhabicht und eine Krähe hatten sich derart in einen Kampf verwickelt, daß sich 5 ein Schüler unbemerkt an dieselben heran- pirschen und den Habicht fassen konnte. Aber auch die Krähe war derart angeschla- Zen und ermüdet, daß sie sich nicht mehr Lum Fluge erheben konnte. Der erlegte Ha- bicht hatte immerhin eine Spannweite von über 1 Meter. Mit großem Geschrei kreisten noch zahlreiche Krähen über der Kampf- Stätte. Selbstverwaltungsbezirke in Großstädten Bretten(Isw). Mit Problemen der Groß- Stadt befaßten sich Delegierte aus zahlreichen Städten Südwestdeutschlands sowie Gäste aus München und Niedersachsen auf einer Tagung im Bretten, die von den„Freunden der Selbst- Verwaltung“ und der Arbeitsgemeinschaft „Bürger im Staat“ veranstaltet wurde. Die Teilnehmer an der Tagung wünschten, daß die unübersehbare Großstadt in kleinere Be- Zirke aufgegliedert werde. Diese Bezirke soll- ten unter der Leitung gewählter Vorsteher eine möglichst weitgehende Selbstverwaltung erhalten. Dadurch könne man die Bürger zur Mitarbeit an Gemeindeaufgaben heranziehen, Wegen eines Seitensprungs an Fasching PfOT:Zheim(swWk). Unweit des Pforxz- 5 heimer Vorortbahnhofes wurde die Leiche einer 21 Jahre alten Frau aufgefunden. Sie War mit ihrem Ehemann, mit dem sie erst kurz verheiratet war, wegen eines Seiten- Sprungs an Fasching in Streit geraten. Als es zu keiner Versöhnung kam, eilte sie zu einer in der Nähe vorbeiführenden Bahn- 5 Strecke und Warf sich unter die Räder eines „ 0 Dank die Wohnung ausgeräumt Karlsruhe Gsw). Eine Frau in Karls- vuhe nahm einen mehrfach vorbestraften 31 jährigen Mann nach seiner Entlassung aus de ſtrafanstalt in ihrer Wohnung auf. Zum Dank dafür benutzte dieser die erste beste Ge- legenheit, um seiner Wohltäterin Schmuck. chen, Wertgegenstände und eine Briefmar- ensammlung im Werte von 1000 DM zu steh- „die er dann für 300 DM verkaufte. Die trafe dafür erhielt er jetzt vom Gericht, das zu einem Jahr und e 5 Ge- 8 Tängnis e 5 Badische Landräte tasten 10 Kehl. K eh! sw). Mit dem Aufbau ihrer Organi- Satlon im neuen südwestdeutschen Bundes! kaßte sich die Arbeitsgemeinschaf̃t der 7 dischen Landräte auf einer c in 1 8 5 die 2 Be- schen Land Bau einer Kapelle in Elzach erhoben. Die zu Flüchtlingen bestehende Ge- nr, 8 Prozent aus Male d Warum wählen wir am 9. März? Lalale und ocliau Heftige Diskussion um den inneren Aufbau Karlsruhe Gsw). Am Sonntag, dem 9. März, wählt die Bevölkerung der Länder Ba- den(Südbaden), Württemberg-Baden und Württemberg- Hohenzollern eine Verfassung gebende Landes versammlung für das neue südwestdeutsche Bundesland. Diese Volks- vertretung soll dem werdenden Südweststaat, für den sich bei der Volksabstimmung vom 9. Dezember 1951 die Mehrheit entschieden hat, Verfassung, Gestalt und Namen geben. Bei der Wahl am 9. März treten neun Par- teien auf: CDU, SPD, DVP FDP), KPD, D- BHE, BHE, DG, Zentrum und SRP. Die Wahl- Agitation, die in den zurückliegenden Wochen spärlich war, hat am vergangenen Wochen- ende schlagartig eingesetzt. Fast alle Mitglie- der des Bundeskabinetts, einschließlich des Bundeskanzlers, befanden sich auf Wahlrei- sen. Die Politiker des Südwestens griffen gleichfalls in großer Zahl in die Wahlkam- pagne ein. Auch in den folgenden Tagen wird sich über den gesamten Südwesten eine Flut von Versammlungen ergießen. Offensichtlich haben die Parteien ihre Hauptagitatoren für die letzten acht Tage vor der Wahl aufge- Spart. Im Mittelpunkt des Wahlkampfes steht die Diskussion um den inneren Aufbau des Südweststaates, vor allem um die Mittel- instanz zwischen Land und Kreis. Aber auch die Bundespolitik wird nicht minder heftig erörtert. Mehr als ihr nach Ansicht manches Politikers im Rahmen dieser Wahlkampagne zukommt. Eine Prognose über die Aussichten der Par- teien läßt sich kaum stellen. Viele Spekula- tionen sind daran geknüpft, wie im Zeichen der entscheidenden außen- und Wengen schen Fragen die großen Parteien und die neu aufgetretenen Gruppen im Wahlkampf Abschneiden werden. Neben CDU, SPD, DPV FDP) und KEPb tritt nur noch der BHE(Rich- tung Kraft) in allen drei Ländern auf. Die DG-BHE in Württemberg-Baden unter Füh- rung des Bundestagsabgeordneten Dr. Ott, Versucht eine Synthese von DG und BHE freier Prägung. Nur die in Württemberg- Ba- den auftretende DG gehört der Gruppe um August Haußleiter an. Das Zentrum ist in Südbaden als„Badisches Zentrum“ in Reak- tion auf die— seiner Meinung nach in der Südwestfrage nachlässig aufgetretene— CDU entstanden, die sich dort seitdem„Badische ODU nennt. Die SR, die kurz vor der Wah! durch Beschluß des Verwaltungsgerichtshofes Von Württemberg-Baden von dem Versamm- 5e ce freigeworden ist, tritt nur in Nordbaden und in Nord württemberg auf. Große Ans f unternimmt auch die KPD, damit sie nicht, wie bei der letzten Landtagswahl in Württemberg-Baden, das Opfer der Fünf-Prozent-Klausel für Splitter- Parteien wird, also ohne Mandat Pleibt. Größere Plakataktionen, wie sie schon Wo- chen vor der Volksabstimmung vom 9. De- zember 1951 angelaufen waren, sind bis jetzt micht zu beobachten. Die bisher ausgehängten Plakate beschränken sich im wesentlichen auf die Ankündigung von Wahlversammlungen. Die Wahlbeteiligung am 9. März dürfte sich von der bei der Abstimmung vom 9. Dezem- ber 1951 mit 59,2 Prozent angesichts der Be- deutung dieser Stimmenabgabe wesentlich unterscheiden. Kurzarbeit in der Tabakindustrie Ofkenburg(lid). Der Auftragseingang in der mittelbadischen Tabakindustrie hat sich Weiter verschlechtert. Nach dem Bericht des Arbeitsamtes Offenburg beziehen zur Zeit 90 Männer und über 800 Frauen im Kreis Lahr, die in der Zigarrenindustrie beschäftigt sind, Kurzarbeiterunterstützung. Im Januar und Februar habe die Zahl der eingegangenen Anträge erheblich zugenommen. Freispruch im Lahrer Vermessungsprozeß Offkenburg dsw). Vom Landgericht Of- fenburg wurde in einem Prozeß gegen den Leiter des Lahrer Vermessungsamtes, Vermes- sungsrat Brunn, und den Angestellten Ver messungsinspektor Fuchs ein Freispruch aus- gesprochen. Brunnen war wegen schwerer Amtsunterschlagung und Untreue angeklagt. Er hatte Vermessungsaufträge, die an das Ver- messungsamtf gerichtet waren— so beim Bau des Lahrer Flugplatzes—, von seinem eigenen Büro ausführen lassen. Es konnte ihm jedoch micht nachgewiesen werden, daß er dabei die Stadtverwaltung in eigennütziger Absicht ge- schädigt habe. Desgleichen wurde der Mitan- geklagte Vermessungsinspektor aus Mangel an Beweisen freigesprochen. 5 Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Das Badische Staatstheater Karlsruhe konnte in den ersten sechs Mo- naten dieser Spielzeit 25 000 Besucher mehr zählen als im gleichen Zeitraum des Jahres 1950/51. In diesem Zeitraum sind insgesamt 44 Inszenierungen, davon vier Gastspiele, herausgekommen. N Sinsheim. In der nordbadischen Kreis- stadt Sinsheim soll ein„Kohlenverkaufsring Sinsheim“ gegründet werden. Die Verbraucher sind mit der bisherigen Art der Kohlenver- teilung nicht, zufrieden.(Hub) Baden-Baden. Das Kurorchester in Baden-Baden konnte sein 80 jähriges Bestehen feiern. In einer Feierstunde würdigte Innen- minister Dr. Schühly die künstlerischen Lei- stungen des Orchesters.(Sw) Waldshut. Im Kreis Waldshut soll ein Gemeindelastenausgleichsstock geschaffen Werden, mit dessen Mitteln die ärmeren Ge- meinden des Kreises unterstützt Werden Sollen.(Ads) Lörrach. Am Ortsausgang von Fahrnau Eippte ein Lastwagen infolge zu hoher Ge- schwindigkeit um. Ein 84jähriger Mann wurde hierbei von dem stürzenden Fahrzeug erfaßt Und auf der Stelle getötet.(Swyc) PfOTEZ heim. Die Polizei mußte einen 16 jährigen Unhold festnehmen, der sich in letz- ter Zeit häufig an vierjährigen Kindern un- sittlich vergangen hatte.(Svold) Emmendingen. Die Kreisdelegation des französischen Landeskommissariats in Em- mendingen wurde aufgelöst. Ihre Geschäfte gingen an die Bezirksdelegation in Freiburg über. 5(ds) Lahr(Schwarzwald). Auf 3 der Französischen Bauleitung des Düsenjägerflug- Platzes bei Lahr wurde die Bundesstraße 38. die von Lahr nach Kehl führt, mit dem 3. 4. zwischen den Gemeinden Hugsweier und Kür- zell für den Verkehr gesperrt.(Swylk) Freiburg. Dieser Tage ist der letzte bis- her noch in Jugoslawien inhaftierte Bürger heimgekehrt. Er traf seine Frau, die vor dem Abschluß ihres Studiums an der Universität steht, sowie seinen noch nie gesehenen sechs- jährigen Sohn wohlbehalten an.(AISw) Freiburg. Innenminister Dr. Schühly de- mentierte Behauptungen, wonach im Landes- Kkriminalpolizeiamt drei ehemalige Gestapo- Angehörige eingestellt worden und weitere 5 Einstellungen früherer Gestapo- Beamter vor- gesehen seien.(ISW) Rado zell Der Badische Kander. tag 1952 wird am 22. Juni in Radolfzell am Bodensee stattfinden. Zu dieser traditionellen Veranstaltung werden alle Innungen und Fachverbände des N ä er- Wartet. USW) 142 8 0 0 Am Sede dem 23. März, wird 9575 allen Gemeinden der badischen evange- eskirche eine Kollekte für den ner Kraft Alliierte Stellen behinderten Zollfahndung Die Vernehmung des Hauptangeklagten Klingenschmidt Freiburg(lsw). Der Prozeß Klingen schmidt wurde am Dienstag vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Freiburg fort- gesetzt. wobei das Gericht vor allem die Auf- fassung des als Sachverständigen geladenen Zollrates Ziemer aus Hamburg über„Köder- sendungen“ interessierte, die auch„Lock“ oder„Toleranz- Sendungen“ genannt werden. Ziemer sagte, bei den Zollbehörden in Ham- burg, Bremen, Kiel und Hannover seien derartige Sendungen nicht üblich. Er halte sie auch nicht für erfolgreich. Außerdem werde durch ihre Anwendung die Moral der Zoll- beamten beeinträchtigt. Die Verteidigung stellte dagegen fest,„Ködersendungen“ seien in München mit großem Erfolg angewandt worden und gehörten nach einer Auskunft aus Basel auch zur französischen Zollpraxis, Klingenschmidt sagte dazu, daß er solche Sendungen nur auf Anweisung des fran- zösischen Kontrolloffiziers beim Hauptzoll- amt Basel abgeschickt habe. Nach dem Aufbau der südbadischen Zollfahndung im Frühjahr 1948 seien für ihn anfangs fast ausschließlich die örtlichen, nicht einheit- lichen Direktiven der französischen Kontroll- organe bindend gewesen. Auf das umstrittene System der sogenann- ten Vertrauensleute bei den Zollbehörden Sing das Gericht nicht näher ein. Klingen- schmidt sagte, es werde immer nur von den Schattenseiten dieses Systems gesprochen. Die Tätigkeit des guten Agenten werde nie er- Wähnt. Das Gericht verhandelte anschließend die einzelnen Beschuldigungen gegen Klingen- schmidt. Die Frage, ob er im Falle der Trans- Aktionen von zwei Tonnen Kakao Untreue im Amt zugebe, wurde von dem Angeklagter verneint. In der Nachmittagsverhandlung beschul- digte Klingenschmidt unter anderem auch alliierte Stellen. Der Angeklagte hatte Ende 1949 einem Schweizer namens Müller, 15 000 Schweizer Franken ausgehändigt, Wel Müller den Schmuggel von 60 Tonnen Kaffee durch einen in der Schweiz lebenden grie- chischen Staatsangehörigen der Zollfahndung Angezeigt hatte. Unter dem Vorwand, dei Kaffee gehe als Lösegeld für seinen nach Si- birien deportierten Bruder zunächst nach Ost- berlin, habe der Grieche den Kaffee in Wirk- lichkeit nach München schaffen lassen. Klin- Senschmidt sagte, an dem ersten Transport, der von der Zollfahndung beschattet worden Sei, habe Müller im Interesse der Zollfahn- a dung mitgewirkt, und dabei 40 000 Schweizel Franken verloren, so daß er noch einen Ent- schädigungsanspruch gehabt habe. Als der zweite Transport des Griechen dann be- schlagnahmt worden sei, hätten die franz. sischen Zollbehörden in Deutschland, offen- sichtlich im Auftrag amerikanischer Dienst- Stellen, die Freigabe der beschlagnahmten Waren sowie von 300 00 DM, die ebenfalls sichergestellt wurden, Angeordnet. Außer- dem sei die Einleitung eines Verfahrens ge- Sen den Griechen verboten worden. Klingen: schmidt gab als Grund für diese Haltung dei alliierten Stellen an, daß ein Mitglied der amerikanischen Militärver waltung in Deutsch- land an den Geschäften des Griechen betei- ligt gewesen sei. Die Aushändigung der Be- lohnung von 15 000 Schweizer Franken an Müller habe er, Elingenschmidt, vorher mit Beamten des südbadischen Finanzministe- riums erörtert, die nicht widersprochen hät- ten. Zu einem weiteren Anklagepunket, der EKlingenschmidt vorwirft, ohne Genehmigung 25 000 DM an den Mitangeklagten Dünn- haupt ausgeliefert zu haben, sagte Klingen schmidt, Dünnhaupt habe ihm versichert, daß das Geld bei einer Freiburger Speditions-. firma deponiert werde und dort jederzeit er- reichbar sei. Er habe nicht gewußt, daß Dünnhaupt das Geld nicht zu der Firma ge- bracht habe. Er sei auf die Versicherungen 5 5. l der Wegen Schmuggels vorbestraft ist, insgesamt 7 dung des Beſatzungsrechts in einem deutſchen den Bergſtraßenorten belegt wurde. geſtrigen Dienstag ſchließlich erlebt Markt noch einmal einen abſchließenden e Daus Welter im März Nach der langfristigen Wettervorhersage des badischen Landeswetterdienstes in Frei- burg dürfte das erste Drittel des März im Schwarzwald, im Bodensee und Oberrhein Sebiet wechselhaftes und für die Jahreszeit meist zu kaltes Wetter bringen Dabei Wer- den die Niederschläge in mittleren und BG“ heren Lagen des Schwarzwaldes als Schnee und auch in den Niederungen vorübergeliend in Form von Schnee fallen. Während nur kurzfristiger Wetterberuhigung muß mit leichten bis mäßigen Nachtfrösten gerechnet Werden. Zu Beginn des zweiten Monatsdbit- tels ist mit einem Ubergang zu beständige- rem, tagsüber mildem, vielfach sonnigem Wetter zu rechnen, das abgesehen von einem unbeständigen Witterungsabschnitt in der Monatsmitte bis in die ersten Tage des letz- ten Monatsdrittels anhalten dürfte. An- schließend wird sich bis zum Monatswechsel Wiederum wechselhaftes, anfangs verhältnis- mäßig kühles, gegen Monatsende milderes Wetter einstellen. Die Schneeverhältnisse werden im Hochschwarzwald für den Win- tersport weiterhin günstig bleiben. Auch ein Frühlingsbote. i Mit munterem Geklapper flog geſtern ge⸗ gen Abend ein Storch über unſere Häuſer weg. Jedenfalls war er auf Wohnungsſuche. Ein Problem, das auch für den Storchen⸗ vater ſchwer zu löſen iſt. Als Frühlingsbote wurde er jedenfalls freudig begrüßt. Immer an der Wand lang! 5 Mannheim(sw). Einen erheblichen Men- schenauflauf trotz früher Morgenstunde ver- Ursachte ein Ehemann, der in angetrunkenem Zustande mit seiner„besseren“ Hälfte in Mei- nmungsverschiedenheiten geraten war. Nach einigen Tätlichkeiten nagelte er die Zimmer- türe zu und stellte an seine Frau das wenig liebevolle Ansinnen, vom 3. Stock auf die Straße zu springen. Verständlich, daß diese sich weigerte, dem Wunsche nachzukommen. Zwar stieg sie aus dem Küchenfenster, aber mur, um sich, immer an der Hauswand lang. in der Wohnung eines Nachbarn in Sicherheif zu bringen. Die Polizei beendete das Idyll und nahm den Gatten vorläufig in Gewahrsam. Von Us- Soldaten mit der Pistole bedroht Mannheim(sw). In Mannheim und Umgebung wurden über das Wochenende Wieder zwei Taxifahrer überfallen. In einem Fall wurde ein Taxifahrer in einem Wald- stück von einem US-Soldaten mit einer Pi- stole bedroht und aufgefordert, sein Geld herauszugeben. Dem Fahrer gelang es, den Soldaten abzuschütteln und mit seinem Wa- gen zu fliehen. Ein anderer Taxifahrer wurde von einem farbigen Soldaten, der ebenfalls eine Pistole zog, seiner Brieftasche mit 100 DM beraubt. Der Täter konnte entkommen. Höhepunkt und Abſchluß des Schriesheimer Mathaiſemarktes. Wieder einmal mehr hat der Schrieshei⸗ mer Mathaiſemarkt ſeine große Anziehungs⸗ kraft unter Beweis geſtellt. Wer den feſtlich geſchmückten und in der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung zum Weinort erhobenen Flecken unterhalb der Stahlenburg die letzten vier Tage beſuchte, ſah ſich inmitten eines un⸗ aufhörlichen Beſucherſtromes, der kaum ab⸗ riß. Vom traditionellen Bernerwägelchen bis zum modernſten Verkehrsmittel war alles aufgeboten, um die zahlloſen Beſuchermaſſen in das einen turbulenten Ameiſenhaufen verwandelte Dorf zu befördern. Der tadel⸗ loſe Feſtzug am Sonntag war der feſtlichen Eröffnung am Samstag durch Bürgermeiſter Rufer gefolgt, während am Sonntag Abend in allen Gaſtwirtſchaften ein beängſtigender Hochbetrieb herrſchte. Die ausgezeichnet aufgebaute Ausſtellung mit landwirtſchaft⸗ lichen und gewerblichen Erzeugniſſen war natürlich ein großer Anziehungspunkt für die fachlich intereſſierten Kreiſe, war doch dort neben ausgezeichneten handwerklichen Erzeugniſſen auch eine tadelloſe Wein⸗ und Obſtſchau neben vielen anderen Dingen, ſo u. a. ein Fernſehſender zu ſehen. Am Mon⸗ tag beherrſchte die große Handwerkskund⸗ gebung das Feld, auf der Präſident Mengel⸗ berg von der Handwerkskammer Mannheim programmatiſche Ausführungen über die der⸗ zeitige Situation des Handwerks machte. Er wies auf die großen Belaſtungen des Hand⸗ werks in behördlicher und finanzieller Hin⸗ ſicht hin und bezeichnete die großen Außen⸗ ſtände des Handwerks als ein faſt unüber⸗ ſehbares Bollwerk. Zur Gewerbefreiheit meinte Mengelberg, daß mit der Verabſchie⸗ Bundesgeſetz dringend wieder ein. Leiſtungs⸗ 5 nachweis notwendig ſei. Bei der Ausſtellung hatte man i 5 zeitlich eine Prämiierung vorgenommen, die ſich auf die weſentlichen handwerklichen und landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe erſtreckte. So wurde ein Obſtbau⸗, Wein⸗, Geflügel⸗ Tabakbau⸗Preis vergeben, der durchweg von punkt mit dem Vieh und Pferdema beſonders die landwirt chen a 2555 halten hätten. ſchweigen, wenn es um Entſcheidungen gehe, parteien ſprechen zur Wahl! (Die unter dieſer Rubrik erſcheinenden Beiträge ſtehen außerhalb der Ver⸗ antwortung der Redaktion). In der im Vereinshaus ſtattgefundenen Wählerverſammlung zur verfaſſunggebenden Verſammlung für den Südweſtſtaat erklärte der erſte Redner, Bundestagsabgeordneter Jakoby⸗Köln, es ſei ſonderbar, daß die CDul in der Hauptſache mit Fragen der Bundes⸗ republik den Wahlkampf führe und dabei mit Zahlen operiere, die mit der Wirklich⸗ keit in Widerſpruch ſtänden. So wird in einem Flugblatt behauptet, daß 52 0% des Steueraufkommens für ſoziale Leiſtungen aufgewendet worden ſeien. In Wirklichkeit ſeien aber in den für Sozialleiſtungen ge⸗ nannten Summen, die den Arbeitern und Angeſtellten einbehaltenen Verſicherungs⸗ beträge für Invaliden⸗ und Angeſtellten⸗ verſicherung mitenthalten in Höhe von 26 9%. Somit ſeien nur 26% des Steueraufkom⸗ mens für Sozialleiſtungen aufgewendet wor⸗ den. Eindeutig ſtellte Jakoby auch feſt, daß alle für Sozialleiſtungen, den gemeinnützi⸗ gen Wohnungsbau und andere den breiten Schichten des Volkes dienenden Verbeſſerun⸗ gen nur unter dem ſtändigen und hartnäckigen Druck der SPꝰD erfolgt ſeien. Hierunter falle auch der Schutz der Mieter. Wohin die ſogenannte ſoziale Marktwirtſchaft führe, zeige deutlich, daß der Schwarzmarkt für Rohſtoffe, vor allem bei Eiſen und Stahl, erſchreckende Formen angenommen habe und daß die Reichen immer reicher und die Ar⸗ men immer ärmer werden. Scharf wandte er ſich gegen die immer wieder erhobene boshafte Behauptung, die SPD ſei atheiſtiſch und kirchenfeindlich. Wahr ſei, daß der We⸗ ſenszug des Sozialismus ein ethiſch ſitt⸗ licher ſei, mit dem Ziel, die Not der breiten Maſſen zu beſeitigen, wogegen die CDu als eine ſich chriſtlich nennende aber nicht han⸗ delnde Partei mit der Schwerinduſtrie pak⸗ tiere und dabei Gelder für die Wahlkoſten erbettle. Der zweite Redner und Kandidat für den 3. Wahlbezirk, Walter Krauſe, wies zunächſt auf die Ungerechtigkeit unſeres Steu⸗ erſyſtems hin, beſchäftigte ſich dann mit den Grundzügen der zu ſchaffenden Verfaſſung, in deren Mittelpunkt der Menſch ſtehen müſſe, erkannte weiter an, daß die Kirchen zweifellos wichtige Einrichtungen unſeres ſtaatlichen Lebens für die ethiſch und reli⸗ giöſe Erziehung unſerer Jugend ſeien, aber von parteipolitiſcher Betätigung ſich fern zu Dagegen dürfe ſie aber nicht wie Krieg und Frieden, Diktatur und Demo⸗ kratie. Die Simultanſchule hätte ſich in den 75 Jahren ihres Beſtehens ſo gut bewährt, daß es ein Verbrechen wäre, wenn man ſie beſeitigen wollte. Entſchieden ſei er auch dafür, daß der Wahlkampf ohne die Metho⸗ den des Haſſes, in gegenſeitiger Achtung und . geführt werde. V. — Bund zahlt Prämien an Bauſparer. Kleinverdiener wird der Weg zu Eigenheim und Eigenwohnung geebnet. Nach dem 2. Weltkrieg waren es wiederum die Bauſparkaſſen, die, diesmal bereits auf breiter organiſatoriſcher Grundlage ſtehend, den Kampf gegen Trümmer und Fatalismus aufnahmen. Allein die Bauſparkaſſe Mainz A. G.— um nur ein Inſtitut zu neunen— führte ſeit der Währungsreform dem Woh⸗ nungsbau über 100 Millionen DM. zu. Das ſind, die Durchſchnittswohnung mit DM. 10 000.— angenommen, über zehntauſend Wohnungseinheiten. i Die Bauſparer⸗Prämie bewegt ſich je nach Familienſtand des Bauſparers zwiſchen 25 und 35 0%. Dem Bauſparkonto eines Ledigen, der z. B. innerhalb eines Jahres DM. 1600.— bauſpart, wird am Jahresende eine Prämie von DM. 400.—(Höchſtprämie) zu⸗ geſchlagen; nur DM. 1 142.— muß dagegen ein Familienvater mit mehr als 5 Kindern ſparen, um ſich die Höchſtprämie zu ſichern. Die Prämiengewährung kommt in erſter Linie den Schichten mit kleinen Einkommen zugute, denn dieſe konnten aufgrund des progreſſiven Lohnſteuer⸗(Einkommenſteuer)⸗ Syſtems die ſteuerlichen Vorteile des Bau⸗ ſparens nur im beſchränkten Umfange wahr⸗ nehmen. Ziel des Geſetzes iſt, dem Klein⸗ verdiener den Weg zur eigenen Wohnung oder auch zum eigenen Haus zu erleichtern. Arbeitszeithuch für Kraftfahrer Das württemberg- badische Arbeitsministe- rium weist darauf hin, dag vom 15. März an alle unter die Arbeitszeitordnung fallenden Kraftfahrer und Beifahrer(auch im Werkver- Kehr) das neue einheitliche Arbeitszeitbuch kühren müssen. Ausgenommen davon sind le- diglich Arbeitnehmer, die nur gelegentlich im Nahverkehr fahren, sowie selbstfahrende Ver- treter, Reisende, Werber usw. Die Polizei- dienststellen sind angewiesen, vom 15. März An bei allen Verkehrskontrollen die Arbeits- zeitbücher zu prüfen. Der Landesvorsitzende 1 5 Kraftverkehrs- gewerbes in Württemberg-Baden, Kübler, er- Klärte, nach Einführung des Ar beitszeitbüches könne in jedem Falle nachgewiesen werden, ob ein Fahrer, der einen Unfall verursacht Hat, übermüdet War. bernschreibzentrale Stuttgart in Betrieb Ein bedeutender fernmeldetechnischer Knotenpunkt für Südwestdeutschland Vor kurzem wurde in einem Neubau de, Post in der Stuttgarter Innenstadt das neu- Fernschreibknotenamt Stuttgart in Betriel genommen. Ebenso trat auch das dieser Tag fertiggestellte moderne Fernschreibvermitt- lungsamt Stuttgart in Funktion. Das Fernschreiben hat sich in den letzter 20 Jahren neben dem Fernsprechwesen 2 einem der wichtigsten Nachrichtenmittel ent: wickelt. Vor 1945 weren in Deutschland be. reits 3000 Teilnehmer an das Fernschreib- netz angeschlossen. Nach einer durch den . 2 2 für N d Urngebung. e Herausgeber Georg Hürde, Back und Verla 1 Gg. Zimmermann(Inhabern Georg Härdle), e Hernsprecher 47216 Oeschäftsatelle Mannheim Estraße& Fernabrechen 51 Zusammenbruch verursachten Depression stieg die Teilnehmerzahl wieder sprunghaft an und beträgt heute in Westdeutschland rund 5000. Der Fernschreibverkehr wird über Sechs Fnotenämter Fran Kurt, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Nürnberg und Stutt- gart) und 49 Vermittlungsämter abgewickelt. Das System des Fernschreibens beruht aui einer Reihe komplizierter technischer Appa- rate, die einen Text, der ähnlich wie bei einer Schreibmaschine getippt wird, mittels wechselnden Stromimpulsen über Draht an den Empfänger leiten. Der Preis einer voll- ständigen Fernschreibeeinrichtung stellt sich heute auf 6000 bis 7000 DM. Doch Betriebe mit umfangreichem Nachrichtenverkehr kön- nen kaum noch auf den Fernschreiber ver- zichften. Die Vermittlung der Fernschreibteilnehmer untereinander geht ähnlich wie beim Fern- sprechverkehr vonstatten. Der Teilnehmer dreht auf seiner Wählerscheibe die Nummer des Angeschriebenen, und in wenigen Sekun- den wird die Verbindung hergestellt, sofern die gewählte Leitung nicht besetzt ist. Die Einrichtungen des Fernschreibvermittlungs- amtes sind mit einem Fernsprechwählamt zu vergleichen. Wer einmal einen Blick in die Räume eines Fernschreibamtes wirft, ist zu- nächst verwirrt von der Unzahl von Leitun- gen und Relais, Vor-, Gruppen- und Lei- tungswählern und den verschiedenartigsten sonstigen technischen Apparaten. Der Fernschreibteilnehmer kann mit sei- nem Partner ebenso schnell Nachrichten und Gedanken austauschen, wie dies beim Telefon der Fall ist, hat darüber hinaus aber den Vorteil, daß jedes Wort unzweideutig schrift- lich festgelegt ist. Zudem sind die Fern- schreibgebühren niedriger als die Telefon- gebühren. Man kann den Partner auch dann Anschreiben, wenn dessen Apparat nicht be- setzt ist. Alle für den Fernschreibverkehr erforder- lichen Geräte werden von den beiden be- kannten Firmen C. Lorenz AG.(Stuttgart- Zuffenhausen) und Siemens& Halske AG. hergestellt. Lorenz hat auch die beiden neuen Amter in Stuttgart in der erstaunlich kurzen Zeit von fünf Monaten eingerichtet. Bis zur Inbetriebnahme des Knoten Amtes Stuttgart am 19. Januar 1952 waren alle Fernschreibvermittlungsämter Südwest- deutschlands— das sind Stuttgart, Karlsruhe. Freiburg, Heilbronn, Rottweil, Reutlingen und Ulm— entweder an das Rnotenamt Frankfurt oder an das Rnotenamt Nürnberg Angeschlossen. Bei dieser Gliederung waren die Möglichkeiten zum Anschluß von Ver- mittlungsämtern beschränkt. Vielfach mußten Sehr lange Zubringerleitungen in Kauf ge- nommen werden. Mit dem Anwachsen der Teilnehmerzahlen wurde die Errichtung eines eigenen Knqten- Amtes für Südwestdeutschland erfordellich. Im Fnotenamt Stuttgart sind jetzt alle Ver- mittlungsämter in Württemberg und Baden mit Ausnahme von Mannbeim(das weiterhin zu Frankfurt gehört) zusammengefaßt. An das neue Rnotenamt können noch weitere Vermittlungsämter, die neu geschaffen wer- den sollen, angeschlossen werden. Geplant ist die Errichtung von Amtern in Göppingen, Aalen, Kempten, Ravensburg und Lörrach. Davon befinden sich zwei Amter bereits im Bau: Göppingen soll im März, Aalen im Mai dieses Jahres in Funktion treten. Diese neuen Vermittlungsamter ermöglichen den An- schluß einer größeren Anzahl neuer Teil- nehmer, während die bisherigen Teilnehmer in den betreffenden Kreisen kürzere Zulei- tungen erhalten und somit künftig weniger Gebühren für die Unterhaltung der Kabel zu Zahlen haben. Das neue Vermittlungsamt Stuttgart weist mit 500 Anschlußmöglichkeiten 220 Anruf einheiten mehr als das alte auf, dem 289 Teilnehmer angeschlossen waren. Die Hälfte der neuen Anschlüsse wird von den 110 A Wärtern in Anspruch genommen, die schon als künftige Fernschreibteilnehmer registriert waren. Die übrigen 110 Anrufein- Pisher heiten sind noch unbesetzt. Das Amt soll in Zukunft je nach den wachsenden Bedürfnis- sen weiter ausgebaut und bis auf eine Kapa- zität von 3000 Anschlüssen erweitert werden Vom Sport Handball TB Jahn— Tec Rheinau 1. 5:5(1:3) 2. Mannſchaften 14:4(5:2) TB Jahn— TW Schwetzingen(Jug.) 10:5 TB Jahn— SV Ilvesheim—(Jug.) 21:0 Das ſchnelle, kampfbetonte Spiel ſah zuerſt die Rheinauer begünſtigt durch den Wind, im Vorteil. Sie konnten auch bis zur Pauſe eine klare 311 Führung herausſpielen. Nach dem Wechſel aber wendete ſich das Blatt zu e der Seckenheimer und bald hieß es 3:2. Zwar konnte Rheinau auf 4:2 noch⸗ mals davonziehen, dann waren aber die Turnerbündler da. Sie konnten nicht nur gleichziehen, ſondern auch erſtmals die Füh⸗ rung an ſich nehmen. Erſt kurz vor Schluß gelang den Gäſten durch ein zweifelhaftes Tor der Ausgleich. Das Spiel war jederzeit fair und nahm ſomit dem Spielverlauf ent⸗ ſprechend, einen gerechten Ausgang, Die 1. gemiſchte Jugend beſtritt ihr 1. Vorſpiel um die Kreismeiſterſchaft gegen die körperlich ſtärkeren Schwetzinger. Die Secken⸗ heimer zeigten aber vor dem großen Geg⸗ ner keinen Reſpekt und ſicherten ſich bis zur Pauſe eine beruhigende 6:0⸗Führung, die ſie nach der Halbzeit ſogar auf 9 aus⸗ bauen konnten. Die Schwetzinger, die bis dahin den Schuß vermiſſen ließen, drehten nun mächtig auf und verſtanden die Mänge! der Seckenheimer Hintermannſchaft geſchickt auszunützen, ohne aber an dem Sieg der Einheimiſchen etwas zu ändern. Die anderen beiden Spiele wurden, wie das Ergebnis beſagt, klar entſchieden. Sepp Kleisl Sechster in Falun Der deutsche Meister des Vorjahres, Sepp Wleisl aus Garmisch- Partenkirchen, konnte sich beim Spezial--Sprunglauf der schwedischen Ski- spiele in Falun mit zwei Sprüngen von 75,5 und 17 m und der Note 209,5 als Sechster placieren. Franz Dengg Geutschland) kam mit 202 Punkten. auf den neunten Platz. Dengg sprang zweimal 13 m. Sieger wurde der Gewinner der olympi- schen Bronze-Medaille, Karl Holmström(Schwe den) vor seinem Landsmann Bror Ostman, der zich den zweiten Platz mit dem Finnen Pentti Heino teilen mußte. Die Quoten des West Süd Block- Totos Im 30. Wettbewerb des West-Süd- Block-Totos 1 gibt es in der Zwölferwette im T. Rang für 118 Gewinner je 4820,30 DM, im II. Rang für 2 96 Gewinner je 191 80 DM und im III. Rang für 27 453 Gewinner je 20,50 DM. In der Zehnerwette erhalten im I. Rang 249 Gewinner je 1 281 DMI. im II. Rang 4 953 Gewinner je 64,20 PM und im III. Rang 40 695 Gewiriner 12 7,60 DM. * Sängerbund 1865, Mannbheim-Seckenheim. 1 läuferschwein Unserem lieben Sänger HERMANN DLEHN 5 und seiner lieben Braut zur VERMAHLUNG nachträglich 5 0 die herzlichsten Glück- und Segenswünsche. ö Die Sdnger. (Zirka 130 Pfd. schwer) zu verkaufen. Freiburgerstraße 15 Sit verkaumfen: Pfuhlfag Friedrichsplatz J kin. apletsschoſe Une. Stoch Inhaber b. Leiter: Dipl. Kfm., Dipl.-Hal. Or. W. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg, am Wasserturm Telefon 438 00 (800 Liter) mit Gestell. Zu verkaufen: plattenspieler mit Ballo 150. DM bar Kinderwagen, 60. D bar Am 10. a beginnt ein neuer Halbjahres-Lehrgang mit Voſſunterricht Anmeldungen erbeten Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. ruchtige Maschinen- büglerin per sofort gesucht. Färberei KRAMER zu verkaufen. J Selegenheitskauf! 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