E henne * 7 e e eee e 5 1 5 3 1 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Austellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũüddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. h Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 46 Freitag, den 21. März 1952 4.52. Jahrgang ae nag Bundestag will das Handwerk fördern Kreditgewährung, Schwarzarbeit und Alters- versorgung wurden erörtert Bonn(ZS. Die Mittwoch-Sitzung des Bundestages war ausschließlich Problemen des Handwerks gewidmet. Die Abgeordneten setzten sich für die Förderung des Hand- Werks, unter anderem durch eine erweiterte Kreditgewährung, für die Bekämpfung der Schwarzarbeit und die Regelung der Alters- versorgung im Handwerk ein. Die erörterten Anträge wurden zunächst den Fachausschüssen überwiesen, wo sie ein- gehend beraten werden sollen, um die von Allen Seiten geforderte Ronsolidierung des Mittelstandes vorzubereiten. Zur Forderung nach einer Verbesserung der Kreditversorgung des Handwerks er- klärte Bundeswirtschaftsminister Erhard, das Handwerk Werde in der Kreditgewährung nicht benachteiligt. Mehr als 212 Millionen DM seien dem Handwerk unter anderem zur Exportförderung zugeflossen. Dem wurde von der SPD entgegengehalten, daß das Hand- werk mit mehr als drei Millionen Beschäf- tigten der besonderen Fürsorge bedürfe. Die Notlage des Handwerks habe ihre Ursache in der Preis- und Wirtschaftspolitik der Bun- desregierung. Für die Vorlage eines Gesetzes zur Be- kämpfung der Schwarzarbeit, nach dem auch der Auftraggeber bestraft werden kann, setzte sich Josef Becker(CDU) ein. Bundes- Arbeitsminister Storch meinte, bei entspre- Giend scharfer Anwendung müßten die be- stehenden Gesetze genügen. Zur Frage der Altersversorgung kündigte der Bundesarbeitsminister die Vorlage eines Gesetzentwurfes an, wies aber auf Schwie- rigkeiten in der Behandlung der Frage hin, da die Handwerksverbände selbst sich noch micht über eine einheitliche Versorgung ge- einigt hätten. Die Steuergesetzgebung soll nach einem Weiteren Antrag so vereinfacht werden, daß der Handwerker seine Steuersachen selbst er- Jedigen kann. Zur Förderung des Handwerks werden in einem CDU/ CSU-Antrag 5 Millionen DM Bun- Gesmittel verlangt. Bundeswirtschaftsminister Hrhard berichtete über die Maßnahmen der Bundesregierung zur Behebung der im Zuge der allgemeinen Technisierung im Handwerk aufgetretenen Schwierigkeiten, für deren Be- hebung jährlich 6 Millionen PM. bereitge- stellt würden. Erhard versicherte auch. daß das Handwerk bei der öffentlichen Auftrags- Vergebung weitgehend berücksichtigt werde. Verwaltungsrat der Bundesbahn konstituiert Inter Vorsitz von Bundesverkehrsminister Seebohm fand die konstituierende Sitzung des neuernannten Verwaltungsrates der Bundes- bahn statt. Der Bundestagsabgeordnete Dr Hans Wellhausen(FDP) wurde zu seinem Präsidenten, der Vorsitzende der Eisenbabner- gewerkschaft und Mitglied des Bundestages SPD), Hans Jahn, zum Vizepräsidenten und Dr. Georg Haindl(Augsburg) zum zweiten Vizepräsidenten gewählt. Der Bundesverkehrsminister erläuterte die zur Zeit besonders schwierige Lage der Bun- desbahn, Ihre kurzfristige Verschuldung sei Au rund 1,82 Milliarden DM angestiegen. Im Geschäftsjahr 1951 habe die Bundesbahn durch ihre Beförderungsleistung einen Bruttoertrag von 4,7 Milliarden erzielt, davon 1,3 Milliarden DM aus dem Personenverkehr, 3,14 Milliarden aus dem Güterverkehr und rund 260 Millionen aus sonstigen Einnahmen. Die Ausgaben betrugen nach den Angaben Seebohms gleichfalls rund 4,7 Milliarden, wo- Dei 2,97 Milliarden auf persönliche und nur 1,73 Milliarden auf sogenannte sachliche Aus- gaben entfielen. 1,5 Milliarden DM würden moch benötigt, um die Bundesbahn wieder Aufzubguen. Daneben seien weitere Mittel notwendig, um die Einrichtungen der Bahn zu modernisieren und den Betrieb zu ratio- Mmalisieren. Bundestag untersucht Auswärtiges Amt Ergebnisse erst in ein bis zwei Monaten Bonn(UP). Dr. Max Becker, der Vorsit- zende des Bundestagsausschusses des Aus- Wärtigen Amtes, erklärte in einem Zwischen- bericht vor der Presse, den Richtlinien des Bundeskanzlers für den Aufbau des Aus war- tigen Amtes sei„keineswegs in dem wün- schenswerten Umfang Rechnung getragen worden“. Man habe— sowohl im höheren als auch im mittleren und gehobenen Dienst— Oftenbar zu stark auf alte Fachkräfte zurück- g Ifen. Ein abschließendes Urteil könne je- erst in ein bis zwei Monaten gegeben werden, wenn die gerade begonnenen Einzel- untersuchungen abgeschlossen seien. 0 Der Ausschuß sei kein Strafgericht und Wolle auch keine„Wiederholung des Nürn- Derger Wilhelmstraßgen- Prozesses Seine Auf- gabe sei es, 5 5 1 auszuarbeiten. er Kornmne er Legislative auch nicht eine Suspendierung 18 ner Beamten verfügen, gegen welches*. Stärksten Vorwürfe erheben würden. in diesem Jahre nicht eingeführt. Saar- Aagelung noch vor dem frielens-Vortrag Direkte deutsch- französische Verhandlungen — Prüfungskommission für die Saar vereinbart Paris(Up). Die Bundesrepublik und Frankreich wollen die Saarfrage noch vor dem Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland durch direkte Verhandlungen zwischen Bonn und Paris lösen. Eine dabei erzielte Regelung des Saarproblems bedarf, nach den Angaben des Kanzlers, nicht nur der Zustimmung der Saarbevölkerung, son- dern auch der Billigung durch die anderen beiden Mächte. Unabhängig davon werden Vertreter der Bundesregierung und der französischen Re- gierung sofort zusammentreten, um mit Ver- tretern der Saarregierung zu prüfen, ob die Voraussetzungen für die Durchführung freier Wahlen zum nächsten Landtag des Saarge- pietes gegeben sind. Diese Kommission 801¹ sich auch mit der Frage befassen, ob im Saarland demokratische Verhältnisse herr- schen. Im Hinblick auf diese erfolgverspre- chenden Verhandlungen verzichtete der Bun- deskanzler auf die Aufrollung des Saar- problemes vor dem Ministerrat des Europa- Rats. Die Absicht, das Schicksal der Saar noch vor einem Friedensvertrag durch einen direk- ten deutsch- französischen Vertrag zu regeln, ist das Ergebnis von zwei privaten Gesprä- chen zwischen Dr. Adenauer und Außenmini- Ster Schuman, deren Grundlage ihr Brief- wechsel vom 18. April 1951 ist, in dem sich beide Minister auf eine endgültige Regelung des künftigen Status der Saar durch den Frie- dens vertrag„oder einen analogen Vertrag“ geeinigt hatten. Das deutsch-framzösische Ab- Kommen soll nun diesem„analogen Vertrag“ entsprechen. Deutschland und Frankreich scheinen sich nach Angaben unterrichteter Persönlichkeiten terner darüber einig zu sein, daß: 1. die für Herbst dieses Jahres angesetzten Landtagswah- len im Saargebiet unter internationaler Kon- trolle stattfinden sollten. An der Kontrolle würde Deutschland beteiligt werden; 2. eine „Europäisierung des Saargebiets“ unter ge- Wissen Voraussetzungen die geeignetste Form der Lösung des ganzen Problems Wäre; 3. die demokratischen Freiheiten der Saarbevölke- rung in jedem Fall gewahrt bleiben müssen; 4. eine Internationalisierung der Saar gewisse Gebiets veränderungen mit sich brächte. Die Vertragsverhandlungen werden vermut- lich unmittelbar nach dem Abschluß der ge- genwärtig zur Entscheidung heranreifenden internationalen Vereinbarungen über die Bil- dung einer Europa-Armee und die Ablösung des alliierten Besatzungsstatuts beginnen. Von deutscher Seite wurde dazu bemerkt, daß natürlich eine Sicherheit dafür gegeben sein müsse, daß die künftige„große Lösung“ der Saarfrage den in der Saardenkschrift der Bun- desregierung vorgetragenen Forderungen hin- sichtlich einer Wiederherstellung der demo- kratischen Grundfreiheiten Rechnung getra- gen Wird. Deutsch- französische Saarverhand- Schaller beharrt aul d Finanzausgleich und Nachtragshaushalt ein- gebracht— Der Bund hat 2,9 Milliarden Defizit BOnn(UP). Auf der 200. Sitzung des deut- schen Bundestages brachte Bundesfinanzmini- ster Schäffer drei wichtige Finanzgesetze ein: das Gesetz über die Inanspruchnahme von 40 Prozent der Einkommen- und Körperschafts- steuer der Länder durch den Bund im Rech- nungsjahr 1952, das Gesetz über den Finanz- ausgleich unter den Ländern und den ersten Nachtragshaushalt 1951 einschließlich Ergän- zungen. Alle Gesetze wurden nach erster Le- sung an die zuständigen Fachausschüsse über- wiesen. Zur Begründung dieser Gesetze sagte Schäffer, er müsse auf der Erhöhung des Bundesanteils an den Ländersteuern von bis- her 27 auf 40 Prozent bestehen, da das Defi- zit des Bundesbausbaltes 1952 sich auf 29 Milliarden belaufen werde, wovon der Bund nur 1,5 Millionen mit kurzfristigen Anleihen decken könne. Eine derartige Belastung könne den Ländern zugemutet werden. SPD- Sprecher sagten schwere Folgen für die Län- derhaushalte voraus. Sie setzten sich erneut für eine sparsamere zentrale Bundesfinanz- verwaltung ein. Die Föderalistische Union lehnte die Erhöhung des Bundesanteils rund- Va Ab. 8 5 ei der Erörterung des Nachtragshaushat- tes 1951 in Höhe von etwa 5, Milliarden D kritisierte Erwin Schöttle(SPD) die Perso- Dalpolitik der Bundesregierung vor allem im Auswärtigen amt und pr testlerte egen die lungen würden— so meint man in Kreisen der deutschen Delegation— auch das ganze übrige Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland aktivieren. Beitrag zur Entspannung Im Pariser Hotel Bristol erläuterte Staats- sekretär Hallstein vor deutschen und auslän- dischen Pressevertretern die französisch-deut- schen Lösungsversuche an der Saar. Er sprach davon, daß durch die Einigung, die Adenauer und Schuman erzielten, ein„wesentlicher Bei- trag! zur politischen Entspannung in West- europa geleistet worden sei. Uber die ange- strebten Lösungsversuche konnte er jedoch keine konkreten Angaben machen. Dies sei noch nicht einmal den beteiligten Regierungen bekannt. Hoffmanns Erzählungen Die französische Vertretung im Saargebiet verteilte Auszüge aus einer Denkschrift, die der saarländische Ministerpräsident Hoffmann dem Ministerausschuß des Europa-Rats ein- reichte. Darin wird die Bundesregierung be- schuldigt, auf die Bevölkerung des Saarge- biets einen Druck auszuüben und unter den Gewerkschaften nationalistische Propaganda zu treiben. Der Ministerausschuß wird ersucht, deutsche Beschwerden über angebliche Ver- letzungen der Menschenrechte im Saargebiet zurückzuweisen und die Bundesregierung zu veranlassen, ihre Propaganda im Saargebiet einzustellen. Die Denkschrift behauptet im übrigen, Be- schränkungen der Rede- und Pressefreiheit seien im Saargebiet nur in bescheidenem Um- kang verfügt worden; sie hätten nur den Zweck, das dortige demokratische Regime zu schützen. Die Freiheit der Versammlungs- umd Vereinsbildung sei nur solchen Beschrän- gungen unterworfen, die der Aufrechterhal- zung von Ordnung und Sicherheit dienen. Das Recht auf Freiheit und Sicherheit sei im Zaargebiet ebenso garantiert Wie in anderen demokratischen Staaten. Appell der Gewerkschaften Diese Behauptungen der Saarregierung wurden sehr rasch widerlegt durch ein Tele- gramm, das die Einheitsgewerkschaft des Saarlandes an den Ministerrat des Europa- Rats, die UN und den Internationalen Bund freier Gewerkschaften richtete. In dem Tele- gramm beißt es: Durch die Nichtachtung der demokratischen Prinzipien an der Saar ver- anlaßt, gestatten sich die unterzeichneten Ge- Werkschaften, dem Ministerrat des Europa- Rates die Besorgnis ihrer Mitglieder zum Aus- druck zu bringen. Sie begründet sich auf den derzeitigen politischen Zustand an der Saar, bei dem einem Großteil der Arbeitnehmer- schaft die demokratischen Grundrechte ver- sagt werden. In Anbetracht dieser Tatsache bitten die unterzeichneten Gewerkschaften den Ministerrat, bei der Behandlung der Saarfrage die derzeitigen Zustände an der Saar eingehend zu untersuchen und für eine Anderung Sorge zu tragen. Prozent Ländersteugrn Der Bundestag wandte sich gegen die Be- schlagnahme von Filmtheatern durch die Alli- ierten. In einem von ihm gebilligten Antrag wird die Aufnahme von deutsch- alliierten Verhandlungen über diese Frage gefordert. Bundesfinanzminister Schäffer berichtete, daß zur Zeit noch 133 Kinos beschlagnahmt seien. Die Vorschläge des Vermittlungsausschusses zum Feststellungsgesetz wurden gebilligt. Den Anderungen muß der Bundesrat noch zustim- men, bevor das Gesetz über die Feststellung von Kriegs- und Vertreibungsschäden zur Vorbereitung des Lastenausgleichs in Kraft treten kann. Die SPD stimmte dem Gesetz nicht zu, da es lückenhaft sei. Der Bundestag stimmte der Verlängerung der Geltungsdauer des Energienotgesetzes bis zum 31. März 1953 zu. Die Errichtung einer Forschungsstelle für bäuerliche Arpeitstech- nik und wirtschaft in den deutschen Mit- telgebirgen soll im Agrarausschuß beraten Werden. 8 5 264 Gesetze verabschiedet Aus Anlaß des Umstandes, daß diese Sit- zung die 200 Plenarsitzung des Bundestages n gen e 251 Kleine Anfre Ut Worden. Nebe 200 Plena stellt e u. 440 Ales ken. 2 Verfassungsgericht nicht zuständig Bei Klagen wegen Verbots der Volksbefragung Karlsruhe(UP). Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hat die Anträge einer Reihe von Gerichten für unzulässig er- klärt, die in den Ländern Nordrhein-West- falen, Rheinland-Pfalz und Hamburg er- lassenen Polizeiverordnungen gegen die Durch- führung einer„Volksbefragung gegen die Remilitarisierung“ auf ihre Vereinbarkeib mit dem Grundgesetz zu prüfen. Das Bundesverfassungsgericht stellt fest daß die Bestimmung des Artikels 100 Ab- satz I des Grundgesetzes, wonach Gerichte, die ein Gesetz als unvereinbar mit dem Grundgesetz ansehen, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts einzuholen haben. sich nur auf die von den gesetzgebenden Kör- perschaften beschlossenen Gesetze beziehe Der genannte Artikel erstrecke sich nicht auf Verordnungen, die von Organen den Hxekutive erlassen werden. Die Frage der Verfassungsmäßigkeit solcher Verordnungen könne jedes Gericht Kraft eigener Zuständig- keit prüfen und entscheiden. Nur auf Antrag eines Verfassungsorgans. etwa der Bundesregierung oder der Regie- rung eines Landes, könne die Frage, ob ein Verordnungsrecht mit den Grundsätzen de Verfassung in Einklang steht, vor das Bun- desverfassungsgericht gebracht und eine Ent- scheidung herbeigeführt werden, die dann, mit Gesetzeskraft ausgestattet, für alle an- deren Gerichte bindend ist. Die Verfassungsbeschwerde der Stadt Of- kenbach(Main), welche die Nichtigkeitserklä- rung der Paragraphen 11 bis 18 des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Ver- drängten des Gffentlichen Dienstes(Artikel 131 des Grundgesetzes) beantragt hatte, wurde vom Bundesverfassungsgericht zurückgewie- Sen. Berlin erwartet die UN- Kommission Blücher garantierte Freizügigkeit— Die Meinung Grotewohls Bonn(Up). Die UN-Deutschland-RKom- mission zur Prüfung der Voraussetzungen ge- samtdeutscher Wahlen wird am Donnerstag- mittag auf dem Luftwege in Berlin eintref- fen und am Freitag mit Berlins Regierendem Bürgermeister Reuter und anderen Politikern zusammentreffen. Sie wird am gleichen Tage von den Kommandanten der Westsektoren empfangen. Vizekanzler Blücher überreichte der Kom- mission die schriftliche Versicherung der Bundesregierung, daß die Delegierten sich bei der Prüfung völlig frei bewegen können, wobei sie diplomatische Immunitätsrechte genießen sollen. Eine Entscheidung des deutschen Velkes über das Aussehen einer künftigen gesamt- deutschen Regierung stellte der Sowietzonen- Ministerpräsident Grotewohl auf einer Ver- sammlung in Erfurt in Aussicht. Grotewohl, der erneut gesamtdeutsche Beratungen als Voraussetzungen für Wahlen zu einer Na- tionalversammlung und damit für eine Re- gierungsbildung forderte, sagte:„Wie diese Regierung aussehen wird, muß das deutsche Volk selbst entscheiden, das wissen wird, wen und was es zu wählen hat“. Er sprach davon, daß ‚nunmehr in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Zeitalter des Frie- dens und des Aufbaus beginne“. Grotewohl unterstrich noch einmal:„Es kann keinen Friedensvertrag mit Deutschland geben, obne daß das deutsche Volk geeint ist“. Mritik am Auswärtigen Amt Der Bundeskanzler hat sich unmittelbar vor seiner Paris-Reise eingehend mit den Unter- Jagen über die Personalpolitik des AuswWär- tigen Amtes befaßt. Wie aus seiner Um- — gebung bekannt wurde, wird er nach seiner ückkehr das weiter vorliegende Material einschließlich der Einzelheiten, die neuerdings über den Bayerischen Rundfunk verbreitet wurden, genau prüfen. Darin War behauptet worden, das jetzige Auswärtige Amt Weise mehr Nationalsozialisten auf als das Ribhen- tropsche. Die wegen der Billigung von Juden- verfolgungen belasteten Diplomaten müßten sofort beseitigt werden. Die gleiche Forderung Wurde inzwischen auch vom Gewerkschafts- bund erhoben. Der vom Bundestag eingesetzte Ausschuß gur Uberprüfung der Personalien des AA ver- mahm den Gesandten von Bargen, der als Zeuge im Rademacher-Prozeß eine Rolle ge- spielt hat, In der fast zweistündigen Verhand- dung dienten das Tonband aus dem Prœes gegen Rademacher sowie Akten aus dem alter. Auswärtigen Amt und die Personalakten von Bargens als Beweismaterial. Uber den Ver 1 e ung wurde vorläufig nichts 1 NT. 1 Staatssekretär a. D. Dr. Karl Stieler, der bis 1923 im Reichsverkehrsministerium 998 spä- tex im Verwaltungsrat der Deutschen Reid babn tatig war, würde von Bundesminister Seedohm in Baden- Baden das Große Ver- dienstkreuz überreicht. 3 zur Unterbindung der Schundliter zannteratur nt Seam este ene 3 3 verfünffacht würde. 1 1 1 3 1 Badischer Landtag besteht vorerst weiter Der SPD-Mißtrauensantrag wurde abgelehnt Freiburg(ds). Die Amtsdauer des badi- schen Landtages wird zu dem Zeitpunkt en- den, zu dem die Verfassunggebende Landes- versammlung die Aufgaben der Volksvertre- burg übernimmt. Diese Auffassung legte der Landtag am zweiten Sitzungstag in einem Be- schluß nieder, der bei vier Stimmenthaltum- gen der FDP angenommen wurde. Das Ple- num folgte damit der Rechtsauffassung, die Staatspräsident Wohleb zuvor in einer Regie- rungserklärung begründet hatte. Der Staats- Präsident stützte sich dabei auf ein Gutachten des juristischen Sachverständigen Professor Dr. Maunz, Freiburg. Nach einer längeren und zeitweise scharfen Debatte lehnte das Haus den am 12 Februar von der SPD-Fraktion eingebrachten Mig trauensantrag gegen Staatspräsident Wohleb und Wirtschaftsminister Dr. Lais gegen elf Stimmen der SPD und KPD bei fünf Enthal- tungen der FDP ab. Zur Zeit der Abstimmung befanden sich mehrere Abgeordnete der Oppo- Sitionsparteien SPD, FDP und KPD nicht im Saal. Nachtragshauskalt 1951 angenommen Gegen 13 Stimmen der SPD und der FDP pilligte der Landtag anschließend den Nach- tragshaushalt 1951, der Einnahmen in Höhe Von 11,6 Millionen und Ausgaben in Höhe von 19,1 Millionen DM vorsieht. Gegenüber dem ordentlichen Haushalt 1951, der bei seiner Ra- kifizierung am 12. September letzten Jahres in beiden Posten ausgeglichen war, erhöhen sich dadurch die Einnahmen auf 314,2 Millio- nen und die Ausgaben auf 321,7 Millionen DM. Den wesentlichsten Punkt des Nachtrags- Haushalts stellt die Erhöhung des Stellenpla- nes dar, die Finanzminister Dr. Eckert zum Anlaß genommen hatte, von seinem Posten zurückzutreten. Ursprünglich hatte der Plan 359 neue Beamtenstellen vorgesehen. In Ver- handlungen mit den zuständigen Ministerien wurde diese Zahl auf 259 reduziert. Allein Auf die Steuerverwaltung entfallen 120 neue Stellen, die vom Finanzminister damit be- gründet wurden, daß sich die Aufgaben de Steuerbehörden in den letzten Jahren um 4 bis 70 Prozent vermehrt hätten. Auseinandersetzung über den„Fall Meta“ Während der Aussprache über den Nach- tragshaushalt kam es zu einer lebhaften Aus- einandersetzung über den Fall des Geogra- phen Professor Metz. Der SPD-Abgeordnete Jackcle kritisierte, daß Professor Metz nicht wieder in sein früheres Amt als ordentlicher Professor für Geographie eingesetzt worden Sei. In seiner Eigenschaft als Kultusminister erwiderte Staatspräsident Wohleb, Metz sei während des 3. Reiches Rektor der Universität Freiburg gewesen. Nachdem sein Lehrstuhl fast über drei Jahre provisorisch verwaltet wurde, habe das Kultusministerium auf Vor- schlag des Rektors und des Senats der Uni- versität Professor Creutzburg mit der Pro- Fessur beauftragt. Wohleb sagte, er wundere sich, daß sich die SpD so sehr für Professor Metz einsetze. Es müsse auch ihr bekannt sein, daß Metz dem Nationalsozialismus„man- cherlei Sympathien“ entgegengebracht habe. Der FDP-Abgeordnete Vortisch sagte, er be- trachte es als eine Schmach und Schande, daß die Regierung und die Universität im Fell Metz den Grundsatz der Lehrfreiheit nicht eingehalten hätten. Eine ganze Anzahl von Professoren habe Metz bescheinigt, daß er Während des 3. Reiches jederzeit loyal und ge- recht gehandelt habe. Gegen neue Beschlugnahmungen in Kehl Der badische Landtag behandelte zum Ab- schluß eine Reihe von Anträgen und Anfra- Sen. Die Unterstützung Aller Fraktionen fand ein SPD- Antrag, in dem die Regierung ersucht Wird, sich bei der französischen Besatzungs- macht dafür einzusetzen, daß bei weiteren Freigaben in Kehl neue Beschlagnahmungen von Wohnraum für Besatzungsangehörige in erträglichen Grenzen bleiben. In dem Antrag Wird darauf hingewiesen, daß nach den drei letzten Freigaben durchschnittlich 22 Prozent des freigegebenen Wohnraums erneut beschlag- nmahmt worden seien. Einstimmig angenommen Wurde auch ein Antrag der CDU, den durch Landbeschlagnahmungen für Flugplatzbauten betroffenen Landwirten durch geeignete Maß- nahmen Unterstützung zukommen zu lassen. DGB wünscht Arbeitsministeriurn Stellungnahme zum badischen Entwurf Stuttgart(OP). In einer Stellungnahme zu dem Freiburger Entwurf eines Uberlei- tungsgesetzes für den Südweststaat kriti- sierte der DGB- Vorsitzende für Württem- berg-Baden, Kleinknecht, daß in dem süd- badischen Entwurf wohl von sieben Mini- sterien die Rede sei, aber ein Arbeitsmini- sterium anscheinend als überflüssig erachtet Werde. Kleinknecht stellt fest, es wäre politisch unklug und höchst gefährlich, der Arbeiter- schaft eine besondere Vertretung im kom- menden südwestdeutschen Landeskabinett zu verweigern. Der südbadische Entwurf wolle anscheinend das Zeitgeschehen um Jahr- zehnte zurückdrehen und migachte die Tat- sache, daß die Arbeiterschaft den größten Teil der Bevölkerung darstellt. Kleinknecht erinnert dann daran, daß es zum großen Teil dem württemberg- badischen Arbeitsmini- sterium zu verdanken gewesen sei, wenn es in diesem Lande während der letzten Jahre zu keinen größeren Arbeitskämpfen gekom- men ist. Er gibt der Hoffnung Ausdrucke, daß der südbadischen Konzeption über die Ge- staltung der südwestdeutschen Verwaltung kein Erfolg beschieden sein werde. Der frühere Legationsrat Rademacher, der bekanntlich zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt wurde, hat beim Bun- desgerichtshof Berufung eingelegt. 5 Der Schriftstellerin Anna Seghers wurde 101 Moskau für ihre Verdienste um die Wieder- ſtellung eines vereinigten, ö 1 reden friedliebenden atischen Deutschland“ der Stalin- überreicht. Botschafter Grundval wird duslällig Adenauer: Er Hatte besser geschwiegen Paris Up). Der französische Botschafter m Saargebiet, Gilbert Grandval, behaup- ete vor Pressevertretern, die in der deut- ehen Denkschrift enthaltenen Beschwerden iber die undemokratischen Zustände an der saar seien„alle unwahr“. Die Deutschen woll- zen nur die Zulassung politischer Parteien erreichen, die aus der Bundesrepublik ge- steuert werden. Von Bonn werde auf das saarland mit voller Absicht ein Druck aus- geübt, wobei die Bundesregierung mit„alten hitlerschen Praktiken“ arbeite. Als die„einzige akzeptable Lösung“ des problems bezeichnete Grandval die Fortdauer fler wirtschaftlichen Einheit des Saargebietes mit Frankreich. Die Saar könne ohne Frank- teich nicht leben. Frankreich habe niemals geplant, die Saar etwa zu annlektieren. Es würde aber seiner Auffassung nach den Schumanplen„kündigen“ müssen, wenn es gezwungen wäre, die Wirtschaftskonvention mit der Saar aufzugeben, da dies eine Stö- cung des wirtschaftlichen Gleichgewichts zur Folge hätte. Wenn die Saar wirtschaftlich von Frankreich gelöst wäre, sei Frankreich nur goch mit 27, Deutschland aber mit- 42 Pro- zent der Anteile an Kohle und Stahl im Schu- manplan vertreten. Frankreich plus Saar haben jetzt 35, Deutschland 34 Prozent). Bundeskanzler Dr. Adenauer erklärte 2 dieser Darstellung, Grandval hätte besser ge- schwiegen, statt die deutsch- französischen Saarbesprechungen durch seine Behauptungen zu belasten. Wie inzwischen aus deutschen Kreisen verlautet, soll die deutsche Saardenk- schrift, nachdem noch einige kleinere Ande- cungen daran vorgenommen wurden, an Don- gerstag veröffentlicht werden. Eine Lösungs möglichkeit? Auf Wunsch des französischen Außenmini- sters, der inzwischen den saarländischen Mi- nister präsidenten Hoffmann empfing, fand an Mittwochvormittag die angekündigte zweite Aussprache mit dem Bundeskanzler statt. Scheinbar haben Schuman und Adenauer bei ihren privaten Gesprächen am Dienstagabend schon eine Lösungsmöglichkeit für die verfah- rene Situation aufzeigen können, denn am Mittwoch wurde in eingeweihten Kreisen von einem berechtigten Optimismus gesprochen. Inzwischen bereitete der Bundeskanzler mit seinen engsten Beratern— unter ihnen Staats- sekretär Hallstein und Ministerialdirektor Blankenhorn— die mündliche deutsche Stel- lungnahme zur Saarfrage vor, die am Don- nerstag vom Ministerrat des Europa-Rats be- handelt werden soll. Anzeichen in der französischen Hauptstadt lassen darauf schließen, dag Frankreich be- reit ist, mit der Bundesrepublik noch vor der Unterzeichnung eines Friedensvertrags ein Abkommen über die„Europäisierung“ des Saarlandes zu schließen. Großbritannien hat erklärt, daß es gegen diesen Ausweg nichts einzuwenden habe und im übrigen mit jedem „vernünftigen“ Ubereinkommen einverstanden sei, welches die deutsch- französischen Gegen- sätze aus der Welt schafft. Die USA vertre- ten eine ähnliche Ansicht. Die grundsätzlichen und praktischen Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Deutschland sind aber so erheblich, daß eine baldige endgültige Regelung nicht allzu wahrscheinlich ist. FPV Umfrage des Verfassungsgerichts Karlsruhe(UP). Das Bundesverfassungs- gericht hat den Regierungen sämtlicher Bun- desländer den Wortlaut der SPD-Feststel- ungsklage über die Verfassungsmäßigkeit ines Wehrgesetzes zugeleitet. Die Länder sol- ten zu der Frage Stellung nehmen, ob sie diese Klage für zulässig halten. Das Land Hessen hat jetzt als erstes Bundesland mit- geteilt, daß es die Klage auch vor Erlaß eines Wehrgesetzes für voll berechtigt ansehe und sich deshalb vorbehalte, von sich aus, unab- hängig von dem bereits laufenden Verfahren deim Bundesverfassungsgericht Klage zu er- heben. Ebert will mit Reuter verhandeln Westberlin lehnt ab— Die UN-RKommission eingetroffen Berlin(UP). Der Ostberliner Oberbür- germeister Ebert forderte den Westberliner Regierenden Bürgermeister Reuter und das Westberliner Abgeordnetenhaus zu gesamt- berliner Verhandlungen über die sowjetische Friedensvertragsnote auf. Ebert erklärte in zwei gleichlautenden Schreiben, diese Besprechungen sollten ab- Sehalten werden, da die sowjetische Note eine reale Grundlage für die Wiederherstel- lung der deutschen und Berliner Einheit bilde. Reuter wies seinerseits in einer Erklärung vor dem Abgeordnetenhaus eine gesamtber- liner Zusammenkunft zurück und forderte an deren Stelle freie Wahlen in ganz Ber- Iin.„Die Spaltung kann morgen rückgängig gemacht werden“, sagte Reuter,„wenn die Hand zu freien Wahlen geboten wird“, Hier- zu bedürfe es keinen langen Palavers. Die vor allem in Frankreich und— wie in Ostberlin zugegeben wird— auch in den Ostblockstaaten geäußerten Befürchtungen über den sowjetischen Vorschlag für die Bil- dung einer deutschen Nationalarmee haben führende Funktionäre der Sowietzonen-Re- gierung veranlaßt, diesen Abschnitt der Mos- kauer Deutschlandnote abzuschwächen. Nach rer Version handelt es sich dabei nur um eine Kann- Bestimmung, über die das deut- sche Volk selbst die letzte Entscheidung zu treffen habe. SED- Funktionäre sehen sich nämlich in Diskussionen vielfach der Frage Segenübergestellt, wie sich dieser sowjetische Vorschlag mit der seit Jahr und Tag von der Pankower Regierung betonten Versicherung vertrage, niemals wieder einen deutschen Militarismus zuzulassen. In Polen und der Tschechoslowakei ist man geradezu bestürzt über den sowietischen Vorschlag, weil man befürchtet, daß es eines Tages in einem ge- einten Deutschland wieder eine Armee geben könnte. Die vier Mitglieder der UN-RKommission zur Prüfung der Wahlvoraussetzungen in Deutschland sind am Donnerstag in Berlin eingetroffen. Einer der Delegierten ließ die Frage offen, ob sie sich erneut an die so- Wjetische Kontrollkommission mit der Bitte um Vermittlung einer Fühlungnahme mit der Sowjetzonen- Regierung wenden würden, nachdem die Sowietbehörden auch auf die zweite Anfrage der UN- Kommission nicht Seantwortet haben. KOalitions krise vertagt Das Westberliner Abgeordnetenhaus stimmte einem Ersuchen des Regierenden Bürgermei- sters Reuter zu, sein angekündigtes neues Re- gierungsprogramm für die weitere Zusammen- arbeit der drei Koalitionsparteien im Senat erst am 1. April vorzulegen. Reuter begrün- dete die Verzögerung damit, daß die Ver- handlungen des Senats mit dem Bundes- arbeitsministerium über Abweichungen in der Berliner Regelung der Sozialversicherung noch nicht beendet seien. Diese Abweichun- gen sind der kritische Punkt für das Weiter- bestehen der großen Koglitſon Berlins. Die von der ODU und der FD geforderte An- gleichung der Berliner Sozialversicherung an die Bestimmungen des Bundesgebietes ziehen 2 Wangsläufig eine Verschlechterung der zum Teil höheren Leistungen der Einheitsversiche- rung, besonders in sicherung, nach sich. Nach Ansicht Reuters und führender Kreise aller Fraktionen ist der Bestand der e gesichert, wenn das Bundesar terium eine Zusage für die Abweichungen gibt. Dafür würde die SFD dann Zugeständnisse 5 der N um- strittenen Schulfrage machen in der Rentnerkrankenver- Uberraschung für Eisenhower Merkwürdige Wahlergebnisse in Minnesota Minneapolis(UP). Die Präsident- chaftsvorwahlen im Staate Minnesota, von lenen bei Redaktionsschluß rund zwei Drit- el der Ergebnisse vorlagen, sind insofern iberraschend verlaufen, als General Eisen- aower, ohne überhaupt offiziell als Kandidat aufgestellt zu sein, bisher bereits 102 909 stimmen erhielt, da es den Wählern frei- stand, außer den offiziellen Kandidaten auch andere Personen zu nominieren. Der offizielle tepublikanische Kandidat Harold Stassen er- Aielt 121 050 Stimmen, auf den offiziellen de- mokratischen Kandidaten Senator Hubert Humphrey entfielen bisher 88 314 Stimmen, auf Senator Estes Kefauver 17 219 Stimmen and auf Präsident Truman 2796 Stimmen. Von den demokratischen Wählern haben sich außerdem auch 1314 Wähler für General Eisenhower ausgesprochen, obwohl dieser be- Kanntlich Republikaner ist. Eisenhower kündigt Rückkehr an Taft tritt in New Jersey nicht auf Paris(UP). General Eisenhower erklärte in seinem Hauptquartier, die eindrucksvollen Ergebnisse der Vorwahlen in Minnesota hät- ten ihn veranlaßt, seine persönliche Stellung- nahme und seine bisherigen Beschlüsse zur Präsidentschaftskampagne zu überprüfen. Er Werde sich deshalb in absehbarer Zeit nach den USA begeben, um sich seinen künftigen Wählern zu zeigen. Präsident Truman sagte in seiner allwö⸗ chentlichen Pressekonferenz, General Eisen- hower könne jederzeit aus Europa zurückkeh- ren, wenn er dies für angebracht halte. Er habe Eisenhower mitgeteilt, daß es ihm selbst überlassen bleibe, wann er nach den USA zu- rückkommen wolle. Dem General stehe es Völlig frei, sich in jeder Weise politisch zu be- tätigen. Senator Taft hat seine Nominierung für die Vorwahlen des Staats New Jersey, die am 15. April stattfinden, streichen lassen, weil New Jerseys Gouverneur Driscoll sich auf die Seite Eisenhowers gestellt hat. Neben Eisen- howꝛer ist auch Stassen für die republikani- schen Vorwahlen in New Jersey nominiert worden. Bei den Demokraten bewirbt sich lediglich Senator Estes Kefauver um die Stim- men der Wähler seiner Partei. * Budget vom Unterhaus gebilligt London(UP). Das neue Budget der kon- servativen Regierung, das Schatzkanzler But- ler vorgelegt wurde, ist vom Unterhaus gebil- ligt worden. Während 17 Punkte des Budgets, die Anderungen im Staatseinkommen vor- schen, ohne Abstimmung angenommen wur- den, konnte die Regierungspartei mit 313 ge- gen 281 Stimmen die Abstimmung über die Revision der Vergnügungssteuer für sich ent- scheiden. Mit der gleichen Mehrheit von 32 Stimmen wurde außerdem der Vorschlag zur Anderung der Umsatzsteuer angenommen, und ein Antrag der Labour-Partei, eine Ein- heitssteuer von 12 Pfund und 10 Schillingen für alle Kraftfahrzeuge zu erheben, abge- lehnt. Mit 308 gegen 286 Stimmen gab das Unterhaus außerdem seine vorläufige Zustim- mung zur Erhöhung der Benzinsteuer. Die UN-Truppen sind stärker denn je a Kleiner Fortschritt in Pan Mun Jon Seoul(UP). Die Unterhändler der UN und der Kommunisten haben sich grundsätz- nch über je fünf Nachschubhäfen und je einen Flugplatz geeinigt, die nach Abschluß des Waffenstillstands von beiden Seiten benutzt werden sollen. Sobald diese Angelegenheit endgültig geklärt ist, können die Parlamen- täre sich wieder mit der Zusammensetzung der„neutralen“ Uberwachungskommission be- sSchäftigen, für die die Kommunisten die So- Wjetunion als Mitglied nominiert haben, Was von den Alliierten strikt abgelehnt wird. Der Oberkommandierende der 8. Armee, General van Fleet, erklärte, die Truppen der UN seien heute stärker als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit Beginn der Kämpfe in Korea. Eine Frühjahrsoffensive der Kom- munisten halte er für nicht sehr wahrschein- lich. An der Front ist nach den heftigen Ge- 3 des Vortags die Kampftätigkeit wie- en. Halacz ist voll verantwortlich Hannover(OP). Der Prozeß gegen den Bombenattentäter Erich von Halacz wird am 22. April in Verden beginnen. Halacz wird des Doppelmordes und des Vergehens gegen das Sprengstoffgesetzæ angeklagt. Zu dem Pro- zeB sind 30 Zeugen und 6 Sachverständige ge- laden. Halacz wurde von mehreren Psychia- tern für zurechnungsfähig und voll verant- wortlich erklärt. Bei den letzten Ermittlungen hat sich herausgestellt, daß er bereits vor Jahren eine Reihe anderer Straftaten, dar- 5 Betrügereien und Diebstähle, begangen at. Bruno Gröning freigesprochen München(UP). Der„Wunderdoktor“ Bruno Gröning, der wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz angeklagt war. wurde vom Landgericht München II mit seinen zwei Mitangeklagten freigesprochen. Der Gerichts- vorsitzende erklärte u. a.,, das Gericht hege Zweifel, ob Grönings Tätigkeit im Sinne des Heilpraktikergesetzes gewertet werden könne. Eine Tochter Röntgens im Armenhaus Würzburg(lid). In einem Würzburger Armenhaus hat der bekannte Röntgenologe und Chefarzt des Mülheimer Marienhospitals, Dr. Kurt Kramer, kürzlich die jetzt 72jährige Tochter Röntgens aufgefunden. Dr. Kramer, durch dessen Initiative eine Röntgen- Stiftung der deutschen Industrie ins Leben gerufen Wurde, wird in Kürze der Tochter Röntgens Persönlich Mittel aus dieser Stiftung zur Ver- fügung stellen, die ihr ein Dasein ermöglichen, Wie es der Tochter eines der größten Deut- schen, der mehr Menschen rettete, als Kriege zu töten vermochten, zukommt. Der stille und bescheidene Röntgen hatte seine Forschungs- ergebnisse nicht patentieren lassen, so dag Seine Nachkommen völlig verarmten. Provisorisch auf dem Hohenzollern Marburg(UP). Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der Chef des Hauses Hohenzol- lern, hat in einem Schreiben an den FOP- Kreisverband Marburg darauf hinweisen las- sen, daß die beabsichtigte Beisetzung der ge- gemwärtig in der Marburger Elisabethkirche ruhenden Gebeine Friedrichs des Großen und seines Vaters, Friedrich Wilhelm I., auf der Burg Hohenzollern nur provisorisch Sein Werde. Sobald es die politischen Umstände ge- statteten, würden die sterblichen Hüllen der beiden Könige wieder in die Potsdamer Gar- nisonskirche überführt werden. Prinz Louis Ferdinand läßt in seinem Brief der St. Elisa bethgemeinde für den Schutz, den sie„den beiden großen Toten in den schweren Nach- Kriegsjahren“ gewährt habe, den Dank des Hauses Hohenzollern aussprechen. Der„verrückte“ Regierungsrat FüssenAlgäu(UP). Ein Regierungsret aus Nordrhein- Westfalen, der seinen Urlaub in Flüssen verbringt, war nicht wenig erstaunt, Als dieser Tage die Polizei bei ihm erschien und seine Papiere verlangte. Hilfsarbeiter einer Kohlenfirma hatten ihn angezeigt und bei der Polizei erklärt, der Mann müsse„verrückt“ Seim. Er arbeite seit einigen Tagen bei ihrer Firma ohne Lohn als Kohlenträger, Die poli- zeiliche Untersuchung ergab jedoch, dad der Regierungsrat in seinem Urlaub einmal eine „ausgleichende Tätigkeit“ ausüben wollte. Er Hatte sich deshalb als Kohlenträger bei einer Kohlenfirma verdingt. Exdbeben auf Sizilien Der Atna ist wieder einmal schuld Catania(UP). Ein starkes Erdbeben er- schütterte am Dienstag die 7000 Einwohner zählende Stadt Santa Venerina am Ostabhang des Vulkans Ktna. Dabei fanden mindestens zwei Personen den Tod. Man befürchtet, daß außer den bisher geborgenen Leichen noch Weitere Todesopfer unter den Trümmern von etwa zehn eingestürzten Häusern liegen. Santa Venerina wurde bereits am 2. und 3. März von stärkeren Erdstößen erschüttert, wobei fast die Hälfte aller Gebäude Scha- den erlitt. 5 Der Direktor der Erdbebenwarte des Atna, Professor Gustavo Cumin, teilte mit, die Be- ben im Atnagebiet seien durch EFrschütterun- gen der Erdkruste infolge Umschichtung der Lavamassen des Atna unter der Erdober- fläche zu érklären. Der neue Erdstoß wäre nicht so folgenschwer gewesen, wenn die Ge- bäude der Stadt Santa Venerina nicht schon durch die vorherigen Beben angeschlagen gewesen wären. Eis bis zu sieben Kilometer Dicke POi nt Barrow, Alaska(UP). Eine Nord- Pol- Expedition der amerikanischen Marine, bei der sich auch die erste Frau, die den Nord- pol erreichen wird, befindet, berichtete, daß die Eisdecke auf„der Spitze der Welt“ eine Dicke von 3500 bis 7000 Meter habe. Die Ex- pedition ist nach dem Nordpol unterwegs, um die Möglichkeiten zur Errichtung von mili- tärischen Stützpunkten in der Arktis zu er- forschen. Vier Nachschublager, ein Reserve- lager für Brennstoff und drei ozeanographi- sche Stationen wurden errichtet. Es bleibt nur noch der Aufbau des Hauptlagers in der Nähe des Nordpols. Von dort aus werden die Wis- senschaftler der Expedition ozeanographische, meteorologische und geophysikalische Beob- achtungen anstellen, 4. 7————z— 5 Tausende von Italienern forderten am 4. Jah- restag der Dreimächte-Erklärung über die Rückgabe Triests an Italien in den Straßen der„Freien Stadt“ die Rückgliederung der amerikanisch, britisch und jugoslawisch be- setzten Zonen des Freistaats. Den Friedensvertrag mit Japan ratifizierte der US-Senat mit 66 gegen 10 Stimmen, wo- bei er alle Anträge auf Abänderung der Ver- tragsbestimmungen ablehnte. sterreichische Kommunisten biecter ten de griechische Gesandtschaft in Wien als Protest . die Bestrafung kommunistischer Spione in Athen. pie Hnansielle Hilfe an ran wurde von den USA eingestellt. Man hofft in Washing ton, auf diese Weise Iran zu einer Kompro- mißbereitschaft im Olkonflikt bewegen 2 können. 1 2 . NS dee 2 8 . 5 8 19 1 Fier A 75 * * 0 e S& en d e en 0 2 Südwestdeutsche Rundschau CDU Heidelberg lehnt Dr. Maier ab Heidelberg dsw). Der Kreisverband Ger DU in Feidelberg hat in einer an den DU-Landesvorstand Nordbaden gerichteten Resolution den Ministerpräsidenten Pr. Maier l Regierungschef des neuen südwestdeut- schen Bundeslandes abgelehnt. In der Resolu- Fon wird der Landesvorstand ersucht, sich Serrrer dafür einzusetzen, daß der Posten des nenministers im Südweststaat von einer der DU angehörenden Persönlichkeit besetzt werde. Wie von Teilnehmern an der Sitzung des Kreisvorstandes mitgeteilt wird, war man ger Ansicht, daß im Falle einer Regierungs- Püldung auf der Grundlage der großen Koa- Htion(CDU-SPD-FDP) der Posten des Innen- zministers nicht durch die SPD besetzt werden Hürfe. Tod durch stürzende Mauer Heidelberg(W). Ein 36jähriger Mau- der aus Hähnlein, der mit Ausschachtungs- Arbeiten im Keller der früheren Hochschul- Hruckerei in Jungenheim beschäftigt war, wurde von einer plötzlich zusammenbrechen- Hen Mauer, der er nicht mehr ausweichen Konmte, erschlagen. Trauertag in Neckargerach Neekargerach dsw). In der 1600 Ein- wohner zählenden Gemeinde Neckargerach im nordbadischen Landkreis Mosbach wird Künftig am 22. März die Arbeit ruhen. Nach einem Beschluß des Gemeinderates soll all- Jährlich an diesem Tag der Opfer des Flie- Serangriffs auf Nackargerach vom 22. März 1945 gedacht werden, bei dem 250 Einwohner Setötet worden waren. Zum ersten Mal wird der Gedenktag in diesem Jahr begangen. An diesem Tag werden die Gebeine der letzten unbekannten Toten beigesetzt, die bei der Enttrümmerung der Stadt geborgen worden Sind. Pünktlich mit dem Frühling Weinheim(Lw. Seit Donnerstag blii- Ben an der Bergstraße bei Weinheim die Mandelbäume. Damit hat die berühmte Baumblüte an der Bergstraße begonnen. Bei mhaltender milder Witterung dürften in Kurzer Zeit auch die Frühkirschen, Apriko- Sen, Pflaumen und Pfirsiche zu blühen be- Sinnen. An der Bergstraße rechnet man mit einem starken Fremdenverkehr während der Blütezeit. * Das Pendlerproblem im Taubertal Buchen(sw). Auf Grund von Erhebun- Sen über die Personen, die in ihren Wohnge- meinden keinen Arbeitsplatz haben und täg- Ach nach den Arbeitsplätzen pendeln, wurden im Kreis Buchen 3 129 Pendler festgestellt. Von en über den Landkreis hinaus pendelnden 1 661 Personen arbeiten in den Gemeinden an- Gerer nordbadischer Kreise 700, in Nordwürt⸗ temberg 798, in Bayern 44, in Hessen 67 und im übrigen Bundesgebiet 52 Personen. Die Goldstadt als Kongreßstadt PFO TZheim(sWEK). In der Goldstadt be- Sinmt eine Tagung des Bauausschusses des Deutschen Städtetages. In Anwesenheit von Vertretern des Bundes ministeriums für Woh- mungsbau werden Fragen des Wiederaufbaus and der Städteplanung behandelt. Voraus- sichtlich wird im Rahmen der mehrtägigen Arbeiten eine Entschließung über die ent- schädigungslose Enteignung von Baugrund Stücken gefaßt werden. Kyffhäuserbund in Walldürn gegründet Walldürn(Isw). Der frühere Kyffhäu- Serbund ist unter dem Namen Kyflhäuser- Weteranen- Wohlfabrtsbund E. V.“ vor kurzem in Walldürn wieder gegründet worden. Von den rund 20 anwesenden Kriegsteilnehmern tten nur drei den zweiten Weltkrieg mit- cht. Der provisorische Vorstand wurde Beauftragt, vor allen Dingen die Kameraden des Ryffhäuserbundes zu gewinnen. „Spezialist“ für Damenunterwäsche PfOrzZheim(swild). In einem Pforzhei- mer Vorort zeigte ein unbekannter Mann er- hebliches Interesse an Damenunterwäsche und ließ, ohne daß die Verkäuferinnen es merk- ten, gleich etwa zwei Dutzend solcher hauch- dünner„Träume“ mitgehen. Das Zahlen„ver- gag! er. Seine Freundinnen, denn es muß sich schon um mehrere handeln, werden sich freuen, sofern man den vermutlich frei- gebigen Liebhaber nicht erwischt. Sonst könnte der Traum von Seide in allen Varia- tionen ausgeträumt sein. Keine entschädigungslose Enteignung PfO T Zheim(Isw). Der Gemeinderat der Stadt Pforzheim hat bei einer Stimmenthal- tung beschlossen, von der im Wiederaufbau- gesetz Württemberg Badens vorgesehenen Möglichkeit der entschädigungslosen Inan- spruchnahme privaten Geländes bis zu 10 Prozent der für den Wiederaufbau benötigten Flächen keinen Gebrauch zu machen. Freiherr Göler von Ravensburg gestorben Sulzfeld dsw). Der einem alten Kraich- Sauer Adelsgeschlecht entstammende Frei- herr August Friedrich Göler von Ravens- burg— das Stammschloß Ravensburg liegt bei Sulzfeld— ist im Alter von 82 Jahren ge- storben. Bis in seine letzten Tage hatte sich Göller von Ravensburg als Heimatkundler betätigt. Er galt als ausgezeichneter Kenner der Geschichte des Kraichgaues. Dieb hatte kein Kunstverständnis Baden-Baden did). Vor einiger Zeit Wurde aus der griechisch- orthodoxen Stroud- Zda- Kapelle in Baden-Baden ein wertvolles Evangelienbuch das 30 Pfund schwer ist und einen künstlerisch wertvollen Einband Nat, gestohlen. Jetzt wurde ein Teil des Buches In einem Busch in der Nähe der Kapelle ge- funden, die silbernen Beschläge wurden an der Bahnlinie Rastatt Baden-Baden ent- deckt, so daß jetzt nur noch die Buchdecken, die aus Porzellan sind, fehlen. Seinerzeit hatte man vermutet, internationale Kunst- händler hätten sich des Buches liebevoll an- genommen. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Die Technische Hochschule Stuttgart hat dem Direktor des Instituts für Hydromechanik, Stauanlagen und Wasserver- sorgung an der TH Karlsruhe, Professor BößB, die Würde eines Dr.-Ing. ehrenhalber ver- liehen. ASW) Heidelberg. Der Reiseverkehr der Aus- länder brachte 1951 über 200 Millionen DM an Devisen. Ein Teil der Landesverkehrsver- bände hat im gleichen Zeitraum den Uber- nachtungsstand des letzten Vorkriegsjahres fast wieder erreicht.(apd) Offenburg. Verschiedene Jugendver- bände haben ein Flugblatt herausgegeben, in dem gegen die Aufführung des Veit-Harlan- Films Hanna Amon“ protestiert wird.(Ids) Lörrach. Das Verwaltungsgericht in Frei- burg hat den Termin für den Gewerbesteuer Prozeß, den 22 Lörracher Wirte und der Ba- dische Gaststätten-Verband angestrengt ha- ben, auf Freitag, 4. April, festgesetzt.(sw) Freiburg. Die Pressestelle Kammern und Verbände in Freiburg gibt bekannt, daß nach ihren Ermittlungen keine Mitglieder der süd- badischen Unternehmerschaft an der für den 3. April nach Moskau einberufenen Weltwirt⸗ schaftskonferenz teilnehmen werden. Gsw) Lahr. Ein Radfahrer überfuhr beim Ein- diegen in die Bundesstraße Offenburg Frei- durg eine Stoppstelle und wurde von einem Auto erfaßt und zu Boden geschleudert. Er erlitt einen Schädelbruch und starb im Kran- kenhaus.(Iich Bisher 200 Wildschweine erlegt Uberlingen(ds). Im Kreise Uberlin- gen wurden seit dem 1. April vergangenen Jahres rund 200 Wildschweine erlegt. Der Schwrarzwildbestand im Kreisgebiet wird auf etwa 600 bis 800 Tiere geschätzt. Inde Rundschau Frühlingsanfang! Wer freut sich nicht, werm draußen die Natur wieder zu neuem Leben erwacht, wenn das erste frische Grün sich auf den Wiesen und Feldern zeigt, wenn der erste Vogelsang durch die Lüfte klingt und wenn die Sonne mit neuer Kraft erstrahlt?— Ein Wunder vollzieht sich wieder in unserer heimischen Landschaft und wir nehmen regen Anteil an dem Wiedererwachen von Blumen und Sträu- chern, von Busch und Bäumen, die bald in schönster Pracht erstrahlen werden. Wir Menschen sind einmal für eine gewisse Ordnung im Ablauf der Dinge und haben da- her für die periodisch wiederkehrenden Ab- schnitte der Jahreszeiten feste Daten aufge- Stellt. Unsere Astronomen haben den Früh- lingsanfang für die nördliche Halbkugel unse- rer Erde auf den Tag gelegt, an dem die Sonne beim jährlichen Aufsteigen von Süden nach Norden in den Aquator tritt. Offiziell hat nun der Frühling begonnen, wenn auch non nücht draußen die Blütenpracht Herz und Gemüt erfreut. Lange wird es jedoch nicht mehr dauern! Frühlingsanfang ist ein Zauberwort für unsere Frauenwelt. Die Modezeitschriften und die Schaufenster der Fachgeschäfte für Frauen- kleidung stehen im Mittelpunkt ihres Inter- esses. Was trägt man im Frühjahr 19522— Das ist die große Frage für die Frau. Was kostet der neue Hut, die modische Hand- tasche oder das reizende duftige Kleid?— Das ist dann die Frage des um den Inhalt seines Geldbeutels bangenden Ehemanns. Bald wird auch das Feuer in unseren Ofen nicat mehr nötig sein. Wie glücklich sind wir dann; dag wir den letzten Winter trotz Brennstoffknappheit hinter uns gebracht ha- ben. Zuversichtlich freuen wir uns auf die wärmeren Tage und sind glücklich, wenn uns heute schon die Sonne milde Tage beschert. Kommunaler Ausspracheabend in Mannheim Mannheim wb). Das Institut zur För- derung öffentlicher Angelegenheiten in Frank- furt veranstaltet am 27. März in Mannheim eine Aussprache über das Problem der staat- lichen und kommunalen Mittelstufe in der Verwaltung. Das einleitende Referat wird der Hauptgeschäfts führer der kommunalen Ar- beitsgemeinschaft, Landrat a. D. Dr. Hans Reschke, halten. Landesadreßbuch für ganz Baden erschienen Der Adreßbuchverlag G. Braun, Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 14, hat soeben die neue Ausgabe(1952) des Landesadregbuches her- ausgebracht. Erstmalig sind die bisher er- schienenen Teile, Nord- und Südbaden, zu einem Gesamtband Baden zusammengefaßt. Der Inhalt des Buches ist damit ganz erheb- lich bereichert worden und zu einem ansehn- lichen Adreßbuch angewachsen. Im ersten Teil sind die Anschriften aller Geschäftstätigen, vom Großbetrieb bis zum kleinsten Ladengeschäft, die freien Berufe und alle Behörden, Verwaltungen, Verbände, Wirtschaftliche und kirchliche Vereinigungen der 1464 badischen Städte und Gemeinden aufgeführt Der Branchenteil bietet mit seiner nach Branchen und Warenartikeln zweck- mäßig geordneten Ubersicht der badischen Wirtschaft und ihrer Leistungsfähigkeit die beste Möglichkeit zur Anbahnung neuer Ge- schäftsverbindungen. Landes-Adreßbuch Gesamtausgabe Baden 1952 der Behörden, Industrie, freien Berufe, des Handwerks und Handels. Umfang 1200 Seiten, DIN A 4, Preis 30 DM(Vorbestellpreis: 24 DMW. Wettervorhersage Freitag weiter stark bewölkt und einzelne leichtere Regenfälle. Bei westlichen Winden mild, Tagestemperaturen in der Niederung um zehn Grad. Am Samstag geringer Rück- gang der Temperatur. Wolkig ohne stärkere Niederschläge. 5 Sportverein 1907 eröffnet turneriſche Veranſtaltungsreihe. Die bedeutenden turneriſchen Ereigniſſe, die in den nächſten Wochen neben König Fußball dem ſportlichen Geſchehen das Ge⸗ präge geben werden, nehmen am kommenden Sonntag Abend mit dem Schauturnen des SW 1907 im Vereinshaus ihren Anfang. Ne⸗ ben den Schauturnen unſerer einheimiſchen Vereine wird man das für 29. März vor⸗ geſehene Vergleichsturnen gegen die Saar in Seckenheim ebenſo ſehen können wie die olympiſchen Ausſcheidungskämpfe der deut⸗ ſchen Spitzenturner in Heidelberg, ſodaß die Bezeichnung einer turneriſchen Hochſaiſon durchaus Berechtigung hat. Sicher wird von all dieſen Veranſtaltungen die, wie man ſie von außenſtehenden Kreiſen ſo gerne bezeich⸗ net, Turnerhochburg Seckenheim profitieren und den Turnerinnen wäre es wirklich zu gönnen, wenn das ſchon lebhafte Intereſſe an der turneriſchen Breitenarbeit durch dieſe Veranſtaltungen noch weiter geſteigert wurde und durch den gegebenen Anſporn auch das aufſteigende Niveau gefördert werden könnte. Das umfangreiche Programm des Früh⸗ jahrsſchauturnens gibt einen lückenloſen Ueberblick über die Breitenarbeit des Vereins und verkörpert natürlich gegenüber dem Vor⸗ jahr die intenſive Winterarbeit, die in allen Abteilungen geleiſtet wurde. So werden im erſten Teil die Schüler und Jugendlichen. durchweg ohne Geräte die gymnaſtiſche Durch⸗ bildung zeigen, die ihnen im Verein zuteil wird. Den Löwenanteil des zweiten Teiles trägt wieder die gut diſponierte Turnerin⸗ nenabteilung, die mit körperformenden, tän⸗ zeriſchen Darbietungen und mit einem ab⸗ ſchließenden Tambourinſpiel„Olympia ruft“ aufwartet. Fuß⸗ und Handballer zeigen Aus⸗ ſchnitte aus ihrer Trainingsarbeit, während die Turner am Barren und die Frauen mit Keulenübungen ihr Können zeigen. Zu Beginn der Schauturnenreihe ſteht zu erwarten, daß die ſchon immer in turneri⸗ ſchen Dingen aufgeſchloſſen gegenüberſtehende⸗ Bevölkerung auch in dieſem Jahr den Verei⸗ nen die Treue hält. Schließlich ſind es dieſe Vereine, die aus einer gewiſſen ethiſchen Verpflichtung heraus ſich um die Geſund⸗ erhaltung und Ertüchtigung der von ihr be⸗ treuten Mitglieder mühen und damit beſon⸗ ders bei der Jugend neben dieſen rein kör⸗ perlichen Vorausſetzungen auch hohe erziehe⸗ riſche Momente in ihre ehrenamtliche Arbeft bringen. Mögen ſich die noch nicht ganz ent⸗ ſchloſſenen Intereſſenten dieſe Tatſachen vor Augen führen, dann werden ſie gerne den für ſie zwar nicht leicht fallenden, aber für die Weiterführung der aufgezeigten Arbeit für die Vereine ſo wichtigen Eintrittspreis ſicher⸗ lich zu verkraften wiſſen. 8 Früh übt ſich In der Nacht zum Mittwoch wurden gegen 2 Uhr drei Schüler hier aufgegriffen, die durch die Straßen ſtreunten. Bei einer vor⸗ genommenen Unterſuchung wurde ein nam⸗ hafter Geldbetrag bei ihnen vorgefunden, den ſie entwendet und teilweiſe ſchon auf⸗ gebraucht hatten. Jugendamt, Jugendrichter und Schule werden ſich mit den drei Frücht⸗ chen beſchäftigen müſſen, da die Eltern ſchein⸗ bar ihre zuſtehenden Erziehungsmittel nicht in der richtigen Weiſe zu handhaben ver⸗ ſtehen. Auf der anderen Seite ſcheint es auch angebracht, Eltern und Erzieher auf die be⸗ ſtehenden Beſtimmungen zum Schutze der Ju⸗ gend hinzuweiſen, damit den kontrollierenden Polizeiorganen ihre Aufgabe nicht noch er⸗ ſchwert wird. AE II BERN Swel duce guss,, en Si n=, nur ich fürchte Aichter über ihn. tief und ruhig „Kleiner Unschuldsengel Humme Sache! cierten Reisedecke lag. — ieder wurde Sheila von dieser dunklen, ein wenig verschleierten Stimme bezaubert:„Ja, das wäre schön! Vielen Dank, Senorita Sheila beugte sich noch „Luftkrank? Atmen Sie ganz ich habe mehr Als 20 000 Flugkilometer hinter mir, ohne ein Einziges Mal luftkrank gewesen zu sein. Aber ich habe ganz scheußliche Schmerzen, eine Blinddarm anscheinend.“ Er schloß die Augen, ein schmerzhaftes Zucken Sing über seine schönen Züge. Sheila erschrak. Eine akute Blinddarmentzündung hier in 3 000 Meter Höhe! Sie tastete nach dem Puls der linken Hand, die seltsam leblos auf der ka- „Verstehen Sie etwas davon?“ fragte die dunkle Stimme wieder.„Ja, ich war zwei Jahre lang Krankenschwester.“ Der Puls ging Bart und nicht sehr regelmäßig. Wieder lief ein Zittern von den Mundwinkeln zur Stirn herauf.„Bleiben Sie ganz ruhig liegen“, sagte Sheila. Sie sah sich rasch nach den anderen Passagieren um. Diese hatten sich anscheinend zurechtgefunden, tranken Kaffee und rauch- ten Zigaretten. Die ältere Dame war einge- t. Die beiden Geschäftsreisenden . die Liebe an und kümmern Sie mich, Senorita, es wird schon sagte Senor de Alveirez, die kleine silberne Flasche aus zche, wenn es Ihnen keine Mühe ein paar Tropfen drin, die mir chrieben hat. Wie lange fliegen o?„Ein paar Stunden noch“. nigend Ein Lächeln flog über s Mannes.„Ein paar Stunden at! Danke Senorita Augen. Das schöne Gesicht sah ckend gealtert aus. durch, dachte Sheila, irgend tun. Sie ging durch den schma- lotenkabine und öffnete lautlos lerryman führte die Maschine. Sheila sah.„Na, sind die Hasen artig“ tragte er. Er nannte alle Passagiere prinzipiell„Hasen“ Sheila ging nicht auf den Scherz ein, sie winkte Heartle zu und flüsterte: „Wir müssen irgendwo zwischenlanden. Ich habe einen Passagier mit akuter Blinddarm- entzündung Neun Stunden hält er es nicht mehr aus.“ „Bist du wahnsinnig geworden“, fragte Heartle bissig zurück,„wir fliegen über 300 Quadratkilometer Waldgebiet im Augenblick Außerdem wird es in einer halben Stunde stockdunkel! Wo sollen wir die Zwischenlan- dung vornehmen?“ Heartle blickte sie ernst an:„Ich kenne dich, du schlägst keinen blin- den Alarm Ich werde versuchen, St. Louis oder Kansas anzufliegen.“„Gut!“ sagte Sheila und schloß die Tür— Sie ging in die kleine Küche und schenkte sich selbst eine Tasse Kaffee ein Der heiße, starke Trank wirkte augenblick- lich. Sie sah sich im Spiegel und war zufrieden. Ihr Mund war weich geschwungen.„Ein Mund, der Sehnsucht hat hatte Reggie immer gesagt 5. Warum mußte sie nur immerzu an Reggie denken? Das war doch vorbei, sie hatte es sich 80 fest vorgenommen, daß das vorbei war. Das Leben hatte sie dazu gezwungen, sie mußte arbeiten, ihr Brot verdienen und hatte keine Zeit, sentimental zu sein. Aber dieser Senor de Alveirez erinnerte sie so an den Mann, den sie geliebt hatte. Sie stäubte ein wenig Puder auf die Nase und zog mit einem hellroten Stift die Lippen nach. Es wurde verlangt, daß die Flugstewardessen immer wie aus dem Ei ge- pellt aussahen. Die hellblaue Uniform mit dem kleinen schrägen Mützchen stand ihr gut, sie War schlank und nicht sehr groß. Beinahe wäre ihre Einstellung damals überhaupt daran geschei- tert, daß sie nur 169 em groß war, man ver- langte 1,70 Meter, aber sie hatte sich so ge- streckt, wie nur möglich, und dann war sie ja während des Krieges Schwester in einem Ambulanzflugzeug gewesen Nun hatte zie schon 6 Monate Flugdienst auf dieser Linie hinter sich und drängte nach Urlaub. Da fiel ihr Hen- drik Stonewell ein, der Mann, mit dem sie sich in Chicago verabredet hatte. Nun würde es nichts aus dem Rendezvous werden, denn wenn Heartle eine Zwischenlandung hatte, dann kamen sie sowieso zu spät nach Chicago. Stonewell hatte drei Jahre mit seinem Anruf gewartet— da machte es wohl nichts aus, wenn sie nicht kam. Sie konnte sich gar nicht so richtig an ihn erinnern. Na, das war auch gleichgültig, sie war nicht neugierig.— Ein Lichtzeichen blinkte auf, das bedeutete, daß sie zur Pilotengondel kommen sollte. Mit freundlichem Lächeln ging sie an den Passagieren vorbei. Die alte Dame, die erwacht war, blickte sie ängstlich an. Sheila lachte ihr zu.„Geht es Ihnen gut?“ fragte sie.„Darf ich Ihnen ein Butterbrot bringen?“ Sie stopfte die Decke sorgfältig fest, reichte der Schauspie- lerin ein Blatt, das heruntergefallen war und ging dann zur Pilotenkabine. 2 ö Heartle schüttelte den Kopf:„Bodennebel in St. Louis und in Kansas Da ist eine Landung ausgeschlossen. Meinst du nicht daß der Mann warten kann, bis wir in Chicago sind?“„Ich werde nachsehen“, sagte Sheila Sie ging zu Senor de Alveirez hinüber. Sie erschrak, als sie ihn sah. Er lag mit geschlos- senen Augen in seinem Stuhl und stöhnte ganz leise. Als er Sheila sah, versuchte er zu lächeln, aber es wurde nur eine Grimasse. Sie legte ihm einen Moment ihre kühle Hand über die Augen. Als ihre Finger über seine Stirn streif- ten, merkte sie, daß diese glühend heiß war. Der Mann hatte hohes Fieber. Hier war keine Zeit zu verlieren. Ein Durchbruch des Blind- darms konnte den Tod bedeuten. Im Laufe der nächsten Stunden mußte der Mann unter ärzt- liche Behandlung kommen— sonst war es zu spät. Sie beugte sich dicht an sein Ohr.„Senor de Alveirez, können Sie mich verstehen?“ Er öffnete seine dunklen, flebrigen Augen. Ja, Senorita, ja“ „Wir werden jetzt irgendwo zwischenlan- den und dann kommen Sie unter ärztliche Behandlung Es ist schon alles geordnet. Blei- ben Sie nur ganz ruhig liegen!“ Er ergriff ihre Hand und zog sie an die Lippen. Er küßte sie in die innere Handfläche, eine seltsam zärt- liche Gebärde, die Sheila ganz plötzlich die Tränen in die Augen trieb.„Es wird alles gut werden“, sagte sie tröstend Wieder das Licht- signal von der Pilotenkabine„Ist etwas los?“ kragte einer der Geschäftsreisenden miß- trauisch„Nein, absulot nicht“, sagte Sheila munter Bob Merryman teilte ihr mit, daß Heartle versuchen wollte, auf dem Notlande- platz Leonville herunter zugehen. Der Radiotelegrafist sag, die Kopfhörer um- geschnallt, über seine Maschinerie gebeugt. „Eine Ambulanz soll bestellt werden“, sagte Bob.„hoffentlich brauchen wir nicht eine füt uns alle zusammen. Es ist ein scheußliches Wetter! Ein Nebel zum Durchschneiden, man kann nichts sehen“„Wann sind wir in Leon- ville“, fragte Sheila,„In 10 Minuten, schnall die Hasen an Blondie“, Sheila ging zu den Passagieren zurück„Wir werden in Leonville zwischenlanden“, sagte sie fröhlich,„wir sint in 10 Minuten da, wollen Sie so freundlich sein und sich festschnallen!“ 5 3 „Warum das?“ fragte die Schauspielerin Ada Bell ärgerlich,„wir dürfen doch nicht mit Ver spätung in Chicago ankommen, Sagen Si Miss. haben wir Verspätung?“ Sie sah empört Ru„ * —* Corts folg? 1 Die Koalitionsverhandlungen beginnen Das Regierungsprogramm entscheidend Stuttgart(Isw). In Stuttgart begannen beute die ersten Verhandlungen über die Bildung einer Regierungskoalition für das 1e süd westdeutsche Bundesland. Als stärk- e Fraktion in der Verfassunggebenden Lan- les versammlung, die am 25. März zusammen- Witt, hat die CDU zu den Besprechungen ein- Jeladen. Eine wesentliche Rolle wird zunächst lie Frage spielen, wie das Programm der zeuen Regierung aussehen und wie der Auf- dau der Verwaltung vor sich gehen soll. Dabei wrd wiederum der Zuständigkeitsbereich der n bildenden staatlichen Mittelinstanzen ent- cheidend sein, Die Besetzung der Ministerpo- ten spielt demgegenüber zunachst eine un- ergeordnete Rolle. Der Kommission dr DU gehören die Lan- lesvorsitzenden Anton Dichtel(Südbaden), Staatspräsident Dr. Gebhard Müller(Würt⸗ empberg- Hohenzollern), Wilhelm Simpfendör- er(Nordwürttemberg) und Dr. Franz Gurk Nordbaden) an. Die Sp wird vertreten durch Be beiden Landesvorsitzenden Erwin Schöttle Württemberg- Baden) und Richard Jäackle Südbaden), den Innenminister von Württem- derg- Hohenzollern, Viktor Renner, und den Nakbionsvorsitzenden der SpD im Stuttgarter Eandtag, Alex Möller. Mitglieder der FDP/ DVP-Verhandhungskommission sind die Lan- Esvorsitzenden Dr. Wolfgang Haußmann N und Dr. Paul Wäldin üdbaden) sowie Pr. Hans Kohler(Schwen⸗ Angen), Dr. Carl Schäfer Ludwigsburg) und Ranms Schloß(Schriesheim) für den erkrank- en Professor Dr. Otto Gönnenwein. Stägtebund fordert Gemeindekammer Die Arbeitstagung in Neckargemünd Neckargemünd(lswö). Der Badische Städtebund, der die mittleren Städte Nord- badens umfaßt, hat auf einer Arbeitstagung m Neckargemünd für den Südweststaat ne- den dem Landtag eine Gemeindekammer als zweite Kammer gefordert. Der Geschäftsfüh- rer des Württemberg- Badischen Städtetages und der von den kommunalen Spitzenverbän- den in Baden-Baden geschaffenen Gęmeinde- Fammer, Beigeordneter Pr. Hagen(Karlsruhe), Sage, bei der Kompliziertheit der Materie sei es den Abgeordneten nicht mehr möglich, Ge- setze zu schaffen, die auch den Gemeinden genehm seien. In einer Gemeindekammer des Südweststaats müßten Vertreter der Selbst- verwaltyngsorgane sitzen. Sie müßten von nen zuständigen Körperschaften als Kammer- Mitglieder gewählt werden und das 40. Le- bensjahr vollendet haben,. Aufgabe der Ge- meindekammer müßte es sein, Gesetzesvor- lagen unmittelbar oder durch die Regierung im Landtag einzubringen und zu Vorlagen der Regierung, sofern diese ·ommunalpoli- tische Angelegenheiten betreffen, gutachtlich Stellung nehmen. Während der Tagung wur- nen drei Ausschüsse gebildet, die die Grund- agen für die weitere Arbeit festlegen sollen. Die in Baden-Baden gegründete Gemeinde- kammer, die gegenwärtig als Arbeitsgemein- schaft von neun kommunalen Spitzenverbän- den des südwestdeutschen Raumes arbeitet, Will sich intensiv mit diesen Plänen beschäf- tigen. Eisenbahnverkehrsrat löste sich auf Letzte Sitzung der Südwestdeutschen Eisen- bahnen Baden-Baden(sw). Der Eisenbahn- verkehrsrat der Betriebs vereinigung der Süd- westdeutschen Eisenbahnen ist in Baden- Baden nach nahezu fünfjähriger Tätigkeit zu seiner 50. und letzten Sitzung zusammenge- treten. Der Präsident des Eisenbahnverkehrsrates der Südwestdeutschen Eisenbahnen(SW DG), Minister à. D. Eckert, würdigte die vorbild liche Haltung der Bediensteten der Südwest- deutschen Eisenbahnen und sprach den Mit- gliedern des Verkehrsrates sowie den drei Ländern den Dank für ihre Mitarbeit und ihre Unterstützung aus. Eckert betôönte, die SWD gebe der Deutschen Bundesbahn die mvertrauten Eisenbahnen sowie die neuge- schaffene Bodenseeflotte mit 26 Hinheiten in ordentlichem Zustand wrieder zurück. Bundesbahn baut„Bodensee-Hechte“ Der bisherige Generaldirektor der SWDE, Diplomingenieur Georg Bauer(Speyer), be- zeichnete die Elektrifzierung der Strecke Karlsruhe Basel als die vordringlichste Auf- gabe im südwestdeutschen Raum. Bauer teilte mit, daß vor acht Tagen der Bau von zwei „Bodensee-Hechten“ beschlossen worden sei. Es handle sich dabei um Schnelſpoote mit gläsernem Aufbau, die bei einer Stundenge- schwindigkeit von 28 Kilometer 50 bis 60 Personen fassen können. Die Tagung schloß mit einer kurzen An- sprache des Vertreters der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands, Oskar von Gerich- ten, Ludwigshafen, der vor allem die Arbeits- disziplin der südwestdeutschen Eisenbahner mnterstrich. Jahres versammlung der Sänger Karlsruhe(Sch.). Der Sängerkreis Karlsruhe, dem 116 Kreisvereine mit insge- samt 6465 Sängern und 457 Sängerinnen an- gehören, die sich auf die Gruppe Karlsruhe müt 49 Vereinen und 3315 Sängern, die Gruppe Haardt mit 24 Vereinen und 1613 Sängern, die Gruppe Pfinztal mit 26 Vereinen und 1295 Sängern und die Gruppe Albtal mit 17 Ver- einen und 699 Sängern verteilen, hielt seine Generalversammlung ab. In den Tätigkeits- berichten kam eindeutig zum Ausdruck, daß sich die Gesangvereine mehr und mehr zu Trägern des kulturellen Lebens entwrickeln. In diesem Jahr finden im Mai vier Gruppen- singen in Karlsruhe, Durlach, Liedolsfeim und Ettlingen(im Herbst) statt. Die besten Vereine jeder Gruppe bestreiten dann das KRreiswertungssingen. 7 S 1 Für einen Landkreis Bretten 39 Gemeinde- Vertreter sprachen sich aus Bretten(sw). Der kürzlich gegründete „ Aktfionsausschuß für die Bildung eines Krei- des Bretten“ erörterte mit Vertretern von 39 Gemeinden den Plan einer Neugründung des 1936 aufgelösten Amtsbezirks Bretten. Die Vertreter der Gemeinden des chemaliger Amtsbezirkes begrüßten die Bildung eines Landkreises Bretten, betonten allerdings, daß die württembergischen Nachbargemein- den mit einhegogen werden müßten, um den Kreis lebensfähig zu gestalten. Auch der Ver- treter der Stadt Eppingen sprach sich in die- sem Sinne aus, ohne jedoch die Stadt Eppin- gen in den beabsichtigten Kreis Bretten ein- zubeziehen, da Hppingen selbst die Rückgabe des alten Bezirksamtes fordern wolle. Die Vertreter der württembergischen Nachbarge- meinden des Kreises Vaihingen/Enz nahmen trotz wiederholter Aufforderung durch ihre badischen Kollegen zu dem Vorhaben nicht Stellung. Der Landkreis Bretten soll, falls er bei der Neugestaltung des Südwestraumes ins Le- ben gerufen werden sollte, die Gemeinden des alten Amtsbezirks Bretten, die gegen- Wärtig noch den Kreisen Karlsruhe, Bruch- Sal, Pforzheim und Sinsheim angehören, so- wie zwölf Gemeinden des württembergischen Nachbarkreises Vaihingen/Enz umfassen und Stwa 60 000 Einwohner haben. Keine neuen Gesichtspunkte Oberfinanzpräsident Dr. Pilz sagt aus Freiburg(svw). Die Zeugenverneh- mungen im Klingenschmidt-Prozeß brachten auch in den letzten Tagen keine wesentlich neuen Gesichtspunkte. Oberfinanzpräsident Dr. Pilz, dessen Vernehmung mit einiger Spannung erwartet worden War, sagte, die Geschäftsprüfung bei der Zollfahndungsstelle sei durch verschiedene Gerüchte über an- Sebliche Unkorrektheiten veranlaßt worden. Den Anstoß habe eine Mitteilung der fran- zösischen Zolldirektion gegeben, in der Klin- Senschmidt vorgeworfen wurde, einen Wag- son mit Schmuggelgut für eigene Zwecke Verwendet zu haben. Dieser Verdacht habe sich als unbegründet erwiesen. Dagegen habe die Kassenprüfung Zweifel an der ordnungsgemäßen Geschäftsführung aufkommen lassen. Dr. Pilz betonte jedoch auf die Frage des Verteidigers, Klingen- schmidt habe die Großschieber„Schwer ge- troffen“ und dem badischen Staat damit große Dienste erwiesen. Nach seiner Ansicht habe Klingenschmidt alles getan, um die Zoll- fahndung wieder auf die Beine zu bringen. Mit Rücksicht auf seine schwierige Aufgabe habe man dem Angeklagten eine gewisse Freiheit und Selbständigkeit eingeräumt. In der Dienstagsitzung war von einem Eisenbahnwaggon die Rede, der von der Zoll- fahndung in Mainz beschlagnahmt, auf Vor- sprache des französischen Kommandanten Hamann und des Angeklagten Klingenschmidt bei den zuständigen Stellen in Baden-Baden aber wieder freigegeben worden War. Klingenschmidt sagte dazu, daß der Zu- ständige Sachbearbeiter in Baden-Baden, Co- lonel Mourot, seiner Ansicht nach von den Locksendungen gewußt habe. Er habe auch in dem erwähnten Fall den Waggon freige- geben, um die Absender und Empfänger, die mam ja durch die Sendungen ermitteln und später fassen wollte. nicht kopfscheu zu ma- chen. Der Vorsteher des deutschen Hauptzoll- amtes in Basel, Regierungsrat Otto Philipp, berichtete von einem Fall, in dem der er- Wähnte Kommandant Hamann Schmuggler durch Locksendungen überführen wollte. Die Waggons mußten vom deutschen Zoll abge- kfertigt werden., Sie wurden dann von Fahn- dungsbeamten begleitet, die den Empfänger ermitteln sollten. Kultur Zahlreiche Kurse auf der Mainau Das von schwedischer Seite in Schloß Mainau auf der Bodenseeinsel gleichen Namens er- richtete Internationale Erziehungszentrum hat jetzt sein diesjähriges Programm veröffent- licht, das für die Zeit vom 15. April bis 15. OK tober zahlreiche Kurse und Veranstaltungen vorsieht. Jugendleiter der verschiedenen kirch- lichen Organisationen, insbesondere auch Se- Kretäre des CVJM aus zahlreichen Ländern treffen vom 15. April bis 27. Mai dort zu- sammen, um Fragen der Jugendpsychologie in ihrer Bedeutung für die christliche Ver- Kündigung zu studieren. Im Sommer finden Kurse für Sozialarbeiter christlicher Werke und Verbände statt. Für Pastoren, Lehrer und Sonntagsschullehrer ist für den 11. bis 19. Sep- tember ein pädagogischer Kursus geplant. un Oktober soll schließlich ein soziologischer Lehrgang für Pastoren gehalten werden. Akademietagung über Bundespressegeseiz Im Rahmen des Journalistenlehrganges der Christlichen Presseakademie, der am 8. März durch den Bundespräsidenten in Bad Ball er- öffnet wurde, ist unter Leitung von Dr. ber- hard Müller eine am 21. März beginnende Wochenendtagung für Zeitungsverleger und Journalisten vorgesehen, für die bereits füh- rende Männer aus Presse und Rundfunk ihre Beteiligung zugesagt haben. Zum erstenmet soll hier in der Offentlichkeit über den Ent- Wurf des neuen deutschen Pressegesetzes dis- kutiert werden, über dessen Grundzüge Re- Sierungsdirektor Dr. Lüders(Bonn) einleitend referieren wird. Kultur in Kürze Die vom 13. Juni bis 3. August in Reckling- Hausen stattfindenden Ruhrfestspiele wollen dem Berliner Kulturschaffen einen breiteren Raum widmen. Der Berliner Beitrag soll die Verbundenheit des Berliner Kulturlebens mit dem der Bundesrepublik zum Ausdruck brin- Sen. U. a. ist eine Aufführung der Oper„Fi- delio“ durch die Berliner Oper geplant. Nationaltheater Mannheim. Spielplan: Samstag, 22. 3., Miete G, Nr. 12, Theaterg., Abt. 2, Gr. G und freier Verkauf:„Aida“, Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.15, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 23. 3., Nachmittagsvorſtellung zu erm. Preiſen, Freier Verkauf:„Eine Nach in Venedig“, Operette von Johann Strauß. Anfang 14.00, Ende 16.30 Uhr. Abteilung 2, Gr. H und freier Verkau: „Margarethe“, Oper von Charles Gounod. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Montag, 24. 3., Miete K, Nr. 12, Theater⸗ gem., Abt. 2, Gr. B und freier Verkauf: „Pygmalion“, Komödie von Bernh. Shaw, autoriſierte deutſche Ueberſetzung von S. Trebitſch. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Dienstag, 25. 3., Miete B, Nr. 12, Theckked⸗ gem., Abt. 1 25012775 und freier Ver⸗ kauf:„Rigoletto“, Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Herrn Georg Josef Kloos sagen wir unsefen herzlichsten Dank. spenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 21. März 1952 Besonderen Dank den kath. Schwestern für ihre liebevolle Hilfe und für die überaus zahlreichen Kranz- und Blumen- 17% 77 7 3 und Herren- PDDEline- Mantel in verschiedenen Farben TEXTILVAREN MAN NMHEIM-SECKEN HEIM Meersburgerstraſze 33— felefon 4718 besser pflegend pilo polieren 7 EalastIheatel Seckenheim 9 8 Freitag bis Montag: Der stärkste und größte 0 Pe. Indianerfilm in Farben Turnverein 1898. Wir empfehlen unseren Mitgliedern, ins- besondere den aktiven Turnern und Turnerinnen, den Besuch des Schauturnens des Sportverein 07 am Sonntag Abend im Vereinshaus. Pferdezucht- und Rennverein Mbm.-Seckenheim. Morgen Samstag, den 22. März, mittags ab 12 Uhr finden sich die Mitglieder zur weiteren Verarbeitung der Hölzer von der Reithalle auf dem Zimmerplatz Bühler, Offenburgerstraße, ein. Es wird gebeten, Hammer und Beibzange mitzu⸗ bringen. Wir bitten um vollzählige Beteiligung. 27225 122—— 2———— Hauptstraße 110— UNMARKTHAUTLE senngloEn — Telefon 47282 Der gebrochene Pfeil Wenn wir diesen Film über Sonntag zeigen, dann sind Wir gewiß, daß hier ein ähn- licher Film von diesen Aus- maßen noch nie gezeigt wurde. Werktags 20 Uhr Sonntags 16, 19 u. 21 Uhr Neue Deutsche Wochenschau Achtung! Nur Samstag, Spätyorstellung 22 Uhr Drei Cowboys, genannt, die Fliegenden Teufel, beherr⸗ schen eine ganze Stadt des wilden Westens, in ihrem neuesten Film: Geheimnis dertoten Stadt Hauptrolle: Range Busters Sonntag, 13.30 Uhr f. Kinder „Der gebrochene Pfeil“ f Wir Suchen Angeb. unt. Nr. 240 an den Verlag 14 Seschäftsübernahme. I 2 bis 3 Frauen zum Verkauf von Programmen für den 2 f f N ff Sommertagszug gegen gute Bezahlung. Schlachtschwein 7 Der verehrten Einwohnerschaft yon Seckenheim zur 5 g Kenntnisnahme, daß wir ab 20. März 1952 das Zu erfr. beim Geschäftsführer der Interessengemeinschaft zu verkaufen. vorm. 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