Neckar-Bote(2. Blatt? Mittwoch, 26. März 1981 Das unangenehme Gefühl, das schen bei der Vorstellung bef A der deutsche Soldaten gebe de, Wäre zu überwinden, wenn sich die Erkenntnis durch- Setzte: Niemand, am allerwenigsten die Re- Sierung, wünscht eine„Remilitarisierung“ im Sinne des Wortes— jeder Einsichtige dagegen und vor allem die für Deutschlands Politik Verantwortlichen erkennen die Notwendigkeit mer Verteidigung. Andererseits wird in zu- nehmendem Maße die Unpopularität des Ver- teidigungsbeitrages ausgenutzt, um bei dem Aeutschen Wähler den Eindruck zu erwecken, die Bundesrepublik könne sich sehr wohl und ohne irgendwelche schw Wiegenden Folgen um den Verteidigungsbeitrag herumdrücken. Möglicherweise wird uns die Gleichberechti- Sung etwas später zuerkannt, möglicherweise Wird uns Amerika nicht mehr in bish rigem Maße bei unserem Wiederaufbau unter die Arme greifen, dies alles aber wäre gering ge- gen das groge Ubel der Wiederbewaffnung. Und dann kommt meist das Kernstück dieser Argumentation: Die Amerikaner könnten es sich ja gar nicht leisten, die Bundesrepublik im Stich zu lassen, weil sie in Deutschland 3a ihre eigenen und nur ganz am Rande, sozu- Sagen durch einen Zufall, auch deutsche In- teressen verträten. Stimmt das? Können es sich die Amerikaner Wirklich nicht leisten, sich aus Deutschland zurückzuziehen? Das ist offensichtlich die Kardinalfrage; von ihrer Beantwortung hängt es Ab, ob die Argumentation der Ohne-Michel einer außerordentlichen Leichtfertigkeit ge- Ziehen werden muß oder nicht. Zunächst sollte man aus allen Uberlegungen einen traumtän- zerischen und ganz unrealistischen Gedanken ausschalten, nämlich den Gedanken an ein neutrales Niemandsland zwischen den waf⸗ kenstarrenden Mächten in Ost und West, das Deutschland heißt. Diese Art der Neutralisie- Tung bedeutet Bolschewisierung Deutschlands; das ist auch der Grund, warum Moskau und Pankow den Neutralitätsaposteln ihre volle moralische und politische Unterstützung zu- teil werden lassen. Die Vereinigten Staaten stehen vor der Wahl ihres neuen Präsidenten. Nicht nur die amerikanischen Bürger, sondern auch die Suropäischen Völker haben es in der Hand, den Ausgang der Wahl mitzubestimmen. Mit den Namen Truman, Acheson und Eisenhower ist die Politik einer Verteidigung Amerikas In Europa eng verknüpft; sie ist der zentrale Punkt der Außenpolitik, die mit der grog zügigen wirtschaftlichen Unterstützung Euro- Pas begann und durch eine starke europàische Verteidigungsgemeinschaft gekrönt, werden 501I. In ihr hat Europa unzweifelhaft den Vor- Tang vor den amerikanischen Interessen im Fernen Osten. Nun gibt es genügende Anzei- chen dafür, daß Taft, wenn er gewählt würde, diese Politik nicht in gleicher Weise fortset- zen würde. Aus seinem Lager kommen die Zahlreichen Stimmen, die eine aktive Politik In China befürworten und Europa als einen Schauplatz von geringerem Interesse bezeich- nen. Hier Weiß man auch, daß die amerikani- sche Familie ihre Jungens lieber im eigenen Lande als im entfernten Europa hat und daß die Politik Trumans bei diesen Familien nur dann gerechtfertigt erscheint, wenn sie mit überzeugendem Erfolg einer tatkräftigen euro- päischen Aufrüstung einschließlich Deutsch- lands aufwarten kann. Es kommt hinzu, daß die klassische Stra- tegie der Vereinigten Staaten darin besteht, ihre Streitkräfte im eigenen Land konzentriert zu halten und sie mittels Beherrschung der See- und Luftwege im Bedarfsfall an die be- drohten Punkte zu werfen; die ständige Gar- nisonierung starker Einheiten in fremden Lan- dern ist ein neuartiges, ungewohntes und un- erprobtes Verfahren, das sich keineswegs un- Seteilter Zustimmung erfreut. Und Wenn es auch dem europsischen Vorstellungsvermögen n.. schon amerikanische Pruppen außerhalb des Landes stationiert werden müssen, danm ist der Ferne Osten populärer als Europa. Ohne Zweifel tes im dringenden In- teresse der SA, das Ruhrgebiet nicht in bolschewistische Hände fällt. Das läßt sich auf zwei Wegen erreichen: Der eine liegt in der Verteidigung Europas möglichst weit im Osten, und zwar unter Mitwirkung deutscher Streitkräfte; er bietet deshalb die sicherste Gewähr für den Frieden, weil die Sowꝛzjeti- sche Politik auf Friedenstauben gar nicht, auf militärische Stärke aber prompt zu reagieren pflegt. Der andere Weg ist der Rüclezug auf die Pyrenäenlinie und die britischen Inseln; er bedeutet im Falle eines sowzetischen Uber- griffes Krieg und ohne Zweifel die Zerstörung des Ruhrgebietes durch Atombomben. Für die Amerikaner wäre der Erfolg in beiden Fällen der gleiche: Den Sowjets würde das Rüstungs- Potential der Ruhr nicht in die Hände fallen. Für die Deutschen Allerdings besteht ein im Wäahrsten Sinne des Wortes spürbarer Unter- schied zwischen diesen beiden Verfahren. Man sollte sich also in Deutsc land den sehr Leichtfertigen Glauben abgewöhnen, die Ame Tikaner wären durch ihr eigenes Interesse ip Deutschland kfestgenagelt und hätten keine Alternative, falls ihre Pläne einer europäi- schen Verteidigun S gemeinschaft einschließlich tschland scheitern sollten. Es gibt kein eres Beispiel für die Auswirkungen einer entschlossenen Haltung als die Blockade Ber- Iins; hätte sich damals die Bevöé kerung Ber- Iins nicht zu einem Widerstand um jeden Preis entschlossen— Wer Weiß, ob sich dann die Amerikaner bis hart an den Rand eines Krie- Ses engagiert hätten und ob sie nicht versucht hätten, aus diesem kostspieligen und gefähr- lichen Risiko mit Anstand herauszukommen. Kein Berliner fragte damals nach deutscher Sleichberechtigung, nach uneingeschränkter Souveränität Deutschlands und dergleichen; man Wußte aus bitterster eigener fahrung, Wie leer solche Worte sind, angesichts der un- erträglichen Drohung, unter sowjetischem goch leben zu müssen. Die Bundesrepublik schwebt heute nicht in der gleichen Gefahr Wie damals Berlin. In dem Augenblick aber wird sie sich mitten in ihr befinden, da sie den Weg der Neutralisie- rung und der Selbstausschliegung Aus der europaischen Verteidigungsgemeinschaft gehen Würde; denn dann wüßten die Amerikaner moch weit genauer als jetzt, daß sie auch an- ders können. Wiriſchaftliches Bilanz des Einzelhandels für 1951 38,8 Milliarden DM Umsatz— Erfahrungen l und Ziele Der westdeutsche Einzelhandel konnte nach einem von der„Hauptgemeinschaft des Deut- schen Einzelhandels“ veröffentlichten Arbeits- Dericht für das Jahr 1951 in seinen mehr als 300 000 Betrieben einen Umsatz von 38,8 Milliar- den DM erzielen. Dies entsprach einer wert- mäßigen Zunahme von 10 Prozent gegenüber 1950. Eine mengenmäßige Umsatzsteigerung ist jedoch nicht eingetreten. a Die sehr aktive Mitwirkung des Einzelhandels habe im Bereich der wirtschafts- und sozialpoli- tischen Gesetzgebung wiederholt zu Erfolgen ge- kührt, heißt es in dem Bericht weiter. Insbe- sondere habe sich die Hauptgemeinschaft für die Interessen der kleineren und mittleren Unter- nehmen eingesetzt. Die Ergebnisse seien aller- dings hinausgezögert worden und hätten erst in diesen Wochen auf dem Gebiet einer aktiven Mittelstandspolitik greifbare Formen angenom- men. Als vordringlichsten Wunsch des Einzelhandels bezeichnet der Bericht eine für das gesamte Bundesgebiet einheitliche gesetzliche Regelung der Gewerbezulassung. Zu den Weiteren For- derungen gehört das Verbot des Werk- und Be- hördenhandels, der dem Staat zur Zeit einen Steuerausfall von 130 Millionen DM koste, eine grundlegende Uberholung der Gewerbeordnung. sowie eine Reform des Genossenscheftsgesetzes. Sinngemäße Beschränkungen werden insbeson- dere für die Trink- und Imbißhallen, den ambu- lanten Handel, Wanderausstellungen und Wan- derlager, sowie für den Handel an Bahnhöfen und Tankstellen verlangt. Zur Gewerbefreiheit in Süddeutschland stellt der Geschäftsbericht fest, es dürfe„als ein Ver- dienst der amerikanischen Besatzungsmacht an- gesehen werden, daß sie durch die Einführung der totalen Gewerbefreiheit den Beweis dafür ermöglicht hat, wohin Wirtschaft und Verbrau- cher kommen, wenn man die traditionsreiche kaufmännische Tätigkeit zu der Funktion von Gelegenheitsarbeitern degradiert“, Dies habe da- zu beigetragen, die Hauptgemeinschaft zu grö- Berer Initiative auf dem Gebiet der betrieb- Uchen Beratung und der Rationalisierung der Einzelhandelsbetriebe zu veranlassen. * Durchführung von Notstandsarbeiten Stuttgart(Ib), Der Bewilligungsaus- schuß für das Sofortprogramm f Arbeits- beschaffung der! sSregierung hat auf An- trag des Arbeits ministeriums und des Lan- desarbeitsamtes Württemberg-Baden in der vergangenen Woche in Kiel für das Land Württemberg-Baden Bundesmittel in Höhe von 3,8 Millionen DM für die Durchführung von Notstandsarbeiten bewilligt. Von dieser Summe entfallen 2 501 00 DM auf Darlehen für die verstärkte Forderung. Das Land haf dazu noch Darlehen in Höhe von 2 598 000 DN zu gewähren. Damit ist die Gesamtfinanzie- rung für mehrere Straßenbau- und Wasser- Versorgungsprojekte gesichert. Bei diesen Ar- beiten sollen vorwiegend Empfänger ven Ar- beitslosenfürsorgeunterstützung aus den Ar- beitsamtbezirken Heidelberg, Mosbach und Tauberbischofsheim beschäftigt werden. 3,8 Millionen für Arbeitsbeschaffung t Ausgleichszulage für öffentliche Bedienstete Zwischen Vertretern der Gewerkschaft öffent- liche Dienste, Transport und Verkehr, der Deut- schen Angestelltengewerkschaft und den Bevoll- mächtigten des Bundes, der Ländern und der Gemeinden soll am 29. März in Stuttgart ein Vertrag über eine einmalige Ausgleichszulage in Höhe eines halben Monats-Brutto-Gehaltes für alle Angestellten des öffentlichen Dienstes unterzeichnet werden, Die Ausgleichszulage soll als Ersatz für eine Ursprünglich von den Ge- Werkschaften geforderte Gehaltsaufbesserung um 10 Prozent für das Jahr 1952 gezahlt werden. Die Arbeitgeberseite soll sich welter bereit er- klärt haben, über eine Erhöhung der Wohnungs- und Kinderbeihilfen, sowie über eine Neurege- lung der Weihnachtsgratifikationen für die An- in des öffentlichen Dienstes zu verhan- eln. Verwendungsbeschränkungen für Kupfer Das Bundeswirtschaftsministerium hat mit irkung vom 1. April die Verwendungsbe- schränkungen für Kupfer und Kupferlegierun- Sen erweitert. Eine entsprechende Anordnung, die die Zustimmung des Bundesrates gefunden Hat, wurde im„Bundesanzeiger“ veröffentlicht. In einer Anlage zu der neuen Verordnung wer- den die Gegenstände einzeln aufgeführt, deren Herstellung künftig ebenfalls den Verwendungs- beschränkungen für Kupfer unterliegt. Jugoslawien will Weine exportieren Die Belgrader Export- Genossenschaft verhan- delt zur Zeit mit Firmen in der Bundesrepublik, Belgien, Osterreich und Finnland über die Aus- fuhr jugoslawischer Weine nach diesen Staaten. In Belgrad wird damit gerechnet, in diesem Jahr allein nach Westdeutschland jugoslawische Weine im Werte von rund 800 000 Dollar expor- tieren zu können. Verschiedene Lieferkontrakte selen bereits abgeschlossen worden. Us-Schatzamt sperrt Dollarkonten Das UsS-Schatzamt hat die Dollar-Konten cher Banken gesperrt, die sich an illegalen schäften mit dem kommunistischen China teiligt haben. Dabei handelt es sich um die „Deutsche Notenbank“ der Sowjetzone, das Bankhaus„Julius Bär“ in der Schweiz und die holländische„Slavenburg Banké. Ein Sprecher des Schatzamtes fügte hinzu, daß die Sperrung der Dollarkonten lediglich gegen die drei Ban- ken und nicht gegen dis Regierungen gerichtet Sei. 801 Ge- be- rückläufigen Preisen geringe Uberstände. Württ.-bad. Marktrundschau Wochenbericht vom 17. bis 22. März Allgemeine Marktübersicht: Die in der Berichts- Woche erzielten Umsätze erreichten micht den Um- fang der Vorwoche. Auf dem Obstmarkt machte sich offensichtlich der Beginn des letzten Monats- drittels bemerkbar. Angebote in Mandarinen und Boll, Weintrauben lagen nicht mehr vor. Auch die Gemüse-Umsätze waren vielfach unbefriedigend. In Fellbach ergaben sich teilweise Seringere Zufuhren als Folge des kalten Februar, z. B. bei Rettichen (Ostergruß) und Radieschen. Die Preisentwicklung zeigte eine feste Tendenz mit Neigung zu Preis- erhöhungen vorwiegend bei Gemüse. Einheimische Erzeugnisse: Obst: Das reichliche Angebot in Apfeln begegnete nur bei qualitätssorten guter Nach- frage. Die Preise waren unverändert und zeigten in Fellbach bei Notierungen von 38—43 DM für Ta Ware und von 25-32 DM bei A-Ware, je 50 Rg, leichte Abschwächungen. Gemüse: Freiphaus⸗ Kopfsalat Wurde zu Erzeugerpreisen von 0,45 bis 0,50 DM je Stück freundlich aufgenommen, ebense Wie das reichliche Angebot in Kresse bei gegen- über der Vorwoche unveränderter Preislage. Spinat, in Fellbach nur in geringem Umfang ängeboten, hatte mit 2530 DM je 50 kg angezogen. Weißgkohl, Rotkohl und Wirsing konnten nur schleppend un- tergebracht werden, Rosenkohl hatte bel Notierun- gen von 5057,50 DM je 50 kg anziehende Preis- tendenz. Die Marktlage für Grünkohl, Karotten, Schwarzwurzeln, Lauch, Sellerie und Roten Rüben war allgemein bei unveränderten Preisen ausge- Slichen. Das knappe Angebot in Rettichen(Oster- gruß), Radieschen und Schnittlauch wurde in Fell bach gut untergebracht. In Petersilie blieben bei Beil Meer- rettich lag bei Preisen von 3580 P31 Je 30 Kg eine leichte Preisabschwächung vor. Agrarkonferenz in Paris beginnt Die Beratung eines französischen Planes zur Schaffung eines europäischen Marktes für Land. Wirtschaftserzeugnisse ist der Zweck einer Kon- ferenz, die am Dienstag in Paris eröffnet wird. Ihre Dauer wurde auf vier Tage festgesetzt; den Vorsitz hat Außenminister Schuman inne. Ein Sprecher der französischen Regierung teilte mit, daß man auf französischer Seite zunächst an einen gemeinsamen europäischen Markt für gewisse Grundprodukte, wie beispielsweise Wei- zen, Zucker, Molkereierzeugnisse und Wein denke. Demgegenüber Werde von anderen west- 5 europäischen Staaten vorgeschlagen, sofort alle Landwirtschaftsprodukte, die in Europa geern- tet werden, in den Plan einzubeziehen. An der Beratung dieser Vorschläge sind Delegationen der Bundesrepublik, Großbritanniens, Hollands, Dänemarks, Luxemburgs, der Schweiz, Oster- reichs, Italiens, Schwedens, Griechenlands und der Türkei beteiligt. 5 Mannheimer Produktenbörse vom 24. Manz Die Anlieferungen von Inlandswelzen aus süd- deutschen Erzeugergebieten flauen, Wie im Börsen- bericht vom 24. März festgestellt wird, weiter ab, reichliche Offerten liegen dagegen aus Nord- und Mitteldeutschland vor, Die Großmühlen sind jedoch 5 vorläufig eingedeckt und zeigen nur mäßiges Inter- esse, höchstens für spätere Termine. Die zur Ent- lastung des., Braugerstenmarktes eingeführte däni- sche Gerste wurde bei guter Qualität zu 50 DM frei oberrheinischer Häfen abgesetzt. Das Angebot aus dem Inland hat sich nunmehr auch wieder belebt. Am Hafermarkt besteht kaum Aussicht auf Ande- rung der bisherigen Tendenz,. Am Mehlmarkt fin- den über die bisherigen Kontakte Hinaus nur Be- inge Umsätze statt. guch die wieder zugelassene TypE W 550 hat keine vom Üblicnen Marktverlauf abweichende Tendenz auslösen können, Roggen mehl ist genügend am Markt. Am Futtermittel markt hat sich nach den Preisrückgängen in der. Vorwoche eine gewisse Absatzbelebung eingestellt. 5 Bel Mühlennachprodukten liegen die Angebote aus zweiter Hand etwas unter den Mühlenofferten, Der Umsatz hat sich leicht belebt. Bei ölhaltigen Futter- mitteln sind alle Sorten angeboten und im Preis zlemlich schwach 5 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 24. März Auftrieb: Grogvien 347, Kälber 413, Schatte 109 Schweine 1537, Zlegen 1. Ochsen A 106118, f 94 bis 106; Bullen A 107114, B 98-105; Kühe A 3 i bis 94, B 7682, C 6875, D bis 65; Färsen A 112 bis 120% B 104110; Kälber A 148158, B 132 142, 55 112128, D bis 105; Schweine A 128127, B1 122127, C 120126, D 113125, 110-118, 8 1 111-118, 6 2 98-106. Mark tver- zur: Großvieh mittel, ausverkauft: Kälber mittel, ausverkauft, ausgesuchte norddeutsche Kal- ber teurer; Schweine schleppend, Uberstand Herkel markt: 156 Ferkel, 5 Läufer; über 6 Wochen 48-79, Läufer 90115. Marktverlauf Langsam, kleiner Uberstand. 35 20 123127, B22 eren ——. wee e c ERNEN ue. Roman von Anita Hunter „ Sopyright by Hamann-Meyerpress 0 durch Verlag v. Graberg& Sörg, Wiesbaden b(4. Fortsetzung) 80 Würde sie es heute auch machen, dort oben auf dem Plateau, sie würde hysterische Passagiere trösten, würde lächeln, auch wenn sie innerlich Angst hatte. Tapfere, kleine Sheila Er bestellte noch einen Whisky. Am Neben- kisch hatten sich zwei Herren niedergelassen, die ebenfalls Fliegerabzeichen im Knopfloch trugen Der Klub war eine Sammelstelle alter Friegsflieger, Stonewell hob grüßend die Hand. Der eine Neuangekommene lachte er- kreut auf.„Hallo, Hendrik, sieht man dich auch einmal? Wo warst du so lange? lch habe gehört, daß du allerlei tolle Sachen mit neuen Maschinen gemacht hast. Man erzählt. du könntest auf einem Bridgetisch landen werm es sein müßte!“ i 5 „„Na, das ist wohl ein bißchen übertrieben,“ sagte Stonewell und zündete sich eine Ziga- rette an,„aber diese Heliokopter, die wir aus- Probieren, sind Wirklich phnemenal e Plötzlich sprang er auf, murmelte eine Ent- schuldigung und stürzte davon, Was hat er 80 plötzlich?“ fragte der andere Flieger., Keine Ahnung, er ist immer ein bißchen sonderbar 5 gewesen. Aber ein phantastischer Flieger, der beste, den wir haben, Der gegebene Mann, et aum die tollsten Experimente zu machen Wieder fuhr William Hendrik Stonewell durch Ae Nacht. E der verschwundenen und wiedergefunde- Verkehremaschine. Dakota auf u lichem Gebirgsplateau selandet mne Idee War plötzlich in ihm auf- Sstaucht, Eine künne, lockende Idee. Die Abendblätter brachten die ersten Meldungen eee ner „Keinerlei Möglichkeit, eine Ersatzmaschine zu senden„Die berühmte Schauspielerin Ada Bell unter den Passagieren Stonewell hatte einige Blätter gekauft und las die Berichte. Die Zeitungen Waren noch feucht von Druckerschwärze Man hatte eine Extraausgabe herausgebracht Ada Bell war. ein berühmter Name. „Ieh hole dich, Sheila,“ sagte er leise vor sich hin,„wenn die Leute meinen, daß ich mit meiner Maschine auf einem Bridgetisch lan- den kann, dann kann ich auch auf einem Klei- nen Bergplateau. Nicht bange sein, Sheila, ich hole dich!“ 0 Sein Wagen raste in die Nacht hinaus Wenn er dieses Tempo durchhielt, konnte er in den frühen Morgenstunden bei dem Hangar sein, wWo seine neueste Maschine stand, die er soeben für seine Fluggesellschaft ausprobiert hatte Keine Möglichkeit zu landen? Stonewell lächelte, für ihn gab es nichts, was„keine Möglichkeit“ hieß. Zur gleichen Zeit saßen in der 432th Street in Chicago zwei Männer und eine Frau in einer kleinen Wohnung hoch oben im 186. Stockwerk eines Wolkenkratzers zusammen Die Luft war blau von Tabaksrauch und auf dem Tisch standen geleerte Flaschen„Eine Schweinerei, daß Bill nicht mit den Papieren Hier ist,“ sagte der eine von ihnen„Wir dür- ken keine Zeit mehr verlieren! Bill bat gute Arbeit geleistet. Er hat diesen Senor de Al- Veirez seit Wochen nicht mehr aus den Augen Selassen, er weiß, daß er die Pläne bei sich HAS—ꝙ— g „Nun, de Alveirez kann ihm nicht da von- laufen,“ sagte die Frau ironisch,„sie sitzen zusammen auf einem Bergplateau in einer notgelandeten Maschine“„Was nützt uns das? kuhr der Mann auf,„wir brauchen die ihrem lelugen rothaarigen Köpffhen noch ein Pläne jetzt! Es war alles fix und fertig, Jack- on VV 5 * Der andere Mann hob warnend die Hand: „Keine Namen bitte, zischte er,„e es nicht lernen, daß Leute wie wir keine Na- men gebrauchen sollen!“ Ja, ja 81s Bill Fapiere dieses reichen Senor de Mann selbst! beschatten und dann an Sollte de Alveirez Lullabee abliefern.“ „Ich wäre schon mit diesem reichen Süd- amerikaner fertig geworden,“ sagte die Frau mit ihrer dunklen Stimme.„Es gibt keinen Mann, mit dem ich noch nicht fertig geworden binl!= 5. j „Davon bin ich überzeugt, Lullabee,“ sagte der eine der Männer und griff nach ihrer Hand. Sie entzog sie ihm heftig,„Laß die Fin- Ser von mir, Tim Was bildest du dir ein?“ Er zog erschreckt seine Hand zurück Die Frau lächelte, das siegende Lächeln einer Frau, die Weiß, daß sie unwiderstehlich ist. Eullabee Hangrin war schön, Flammend rotes Haar umstand wie eine Feuerglorie ihren schmalen Kopf. Ihr großer, ein Wenig brutaler Mund War tiefrot gemalt Die grünen Augen glitzer- ten, wie die einer Katze Von der milchweigen Flaut. dieser unvergleichlichen Haut der Rot- haarigen, ging ein phosphoreszierender Schim- mer aus, In ihrem hellgrünen Seidenkleid. das sich eng um ihre schmale Gestalt spannte, Slich sie wirklich einer gefährlichen Schlange Und Eullabee kannte ihre Macht, die sie über die Männer hatte. i 8 a Sie stammte aus irgendeiner der dunklen Seitengassen von Chicago. Wie eile schöne, aber giftige Blume war sie auf dem Sumpf der Slumquartiere aufgewachsen Sie kannte Hunger und Hlend, und deshalb war in ihr ein brennender Ehrgeiz erwacht, reich zu werden Sie hatte keine Skrupel, fühlte kein Gewissen And hafte nur ein einziges klares Ziel, soyiel Geld zusammenzuraffen, wie nur irgend mög- lich Und hier hatte sich eine einmalige Chance geboten Sie konnte reich werden, Konnte 5 Berauskommen aus allem, wenn sie in den Besite von Papieren kam, die de Alveirez bei Lich hatte Sie sagte nicht, daß tief drinnen in anderer Plan gärte; sie wollte nie die Alveire?- sie wollte ganz sie Aber davon sagte sie nichts. Lula rin konnte schweigen, Wenn es sei 1 5 Bill ist nicht dumm,“ sagte der eine der Sagte die Frau mit ihrer langsamen, ein heiseren Stimme,„ich habe dir oft gesagt, d man mit Brutalität nicht weiter kommt! wollte den Hans- mußte 1 ä..——— Männer wieder,„vielleicht ist es sogar sein Glück, daß die Sache so gekommen ist, Viel- leicht sparen wir Lullabee die Arbeit. Ich kann mir vorstellen, daß bei einer Rettungs- expedition ein kleiner Unglücksfall passiert So ein Mann wie de Alveirez kann leicht 2 Schaden kommen. Nicht wWwahr? Das le n jedem passieren— man rutscht aus und fliegt in den Abgrund Er lachte brutal 3 „Du bist dumm, Connie, schrecklich mm, Wen 5 Wenn Bill Gewalt anwendet, hat e spielt! Wenn er de Alveirez irgendwo 0 Abgrund schubst— selbst wenn niemand etwas davon merkt, und es wle Unglück kall aussieht, ist nichts damit 2 Leute. die in einem Passagierfſugze en stehen im Scheinwerferlicht der Oeffentli keit, wenn etwas passiert Man kennt die men, man wWeiß alles Die Reporter lassen 7 55 den Leckerbissen nicht entgehen, die Leben geschichte jedes einzelnen auszuschnüffe Schon heute abend hat man in der die Namen aller Passagiere veröffentl Bills Name steht auch da, wenn er si. dumm benimmt, dann ist alles verlor ist die Polizei hinter ihm her, und nicht entkommen. Er soll beobachten hat er nicht zu tun Und er wird si was gegen meinen Befehl 2u es mit einer solchen Drohung in daß die beiden Männer verstum Kannten Lullabee— sie 5 Frau ve üchrschreck um mögli der eins„1 Blonde Eingeborene in der Sahara Der König der zehn goldenen Kronen tut kund. Karthum. Im Büro der sudanesischen His Grawel und Dr. Solotra in Karthum ers vor einigen Monaten drei Angehörige eines sagenhaften Eingeborenenstammes. Bronzene Haut und blondes Haar sind die Kennzeichen jener schönen Menschen, deren Frauen ihre aebimmernde Haarpracht offen und lang über de Schultern fallend tragen. Knapp tausend Angehörige auhlt dieses Sahara- Wüstenvolk Rur gech, und wie alle aussterbenden alten Canter bunte Melt Ein Arbeiter det Fleischerei Tonati in Im- peria(Italien) war abends mit det Reinigung des großen Kühlschrankes beschäftigt, als die Türe zuftel. In seiner Angst vort dem Erfrie- rungstod leerte et alle Weinſlaschen, die det Chef in dem Schrank deponiert hatte. Am nächsten Morgen zog man den Mann stock betrunken, sonst aber wohlbehalten, aus dem Schrank. * Im Speisewagen des Zuges nach Washington entdeckte der berühmte Prof. Einstein, daß er elne Brille im Abteil vergessen hatte.„Lesen Sle mir doch die Speisekarte vor!“, bat er den Negerkellner.„Bedaute sehr“, etiolderte dieser, „ich kann auch nion lesen! Zwel Lissaboner Polizisten stoppten einen Neger ab, det nut mit einer perlenschnut be- kleidet durch die Straßen ging. Da er sich als Angehöriger der portugiesischen Kolonialarmee von Mozambique auswies, wurde er den Mili tärbehörden übergeben. Diese sprachen inn von der Erregung öffentlichen Aergernisses frei. Ali hatte von seinem Leutnant Erlaubnis erhalten, in Lissabon„in Zivil“ ausgehen zu dürfen, und „Zivil“ besteht in Mozambique nut aus einet Perlenschnur. Rassen hüten auch sie wertvolle Kulturdoku- mente als kostbaren Besitz. Vor noch nicht allzu langer Zeit hielt man es für ausgeschlossen, daß das Sandmeer der Sahara vor Urzeiten ein blühendes Land mit versunkenen Kulturen unbekannter Natur- völker gewesen sein könne. In einer unlängst erfolgten Veröffentlichung des mittelafrika- nischen Forschungsinstitutes in Karthum hat man jedoch zugegeben, daß zahlreiche Anzei- chen und Funde auf ein ehemals fruchtbares Land mit prachtvollen Städten und Palästen schliegen lassen, das„vor dem Eindringen des Sandes von Norden her“ existierte und heute Vielleicht mehr als hundert Meter tief im Sand begraben liegt. Die drei Abgesandten des„blonden“ Einge- borenenstammes, mit einer Art Toga wie die alten Römer bekleidet, übergaben den For- schern in Karthum eine gußeiserne Truhe, aus der sie verblichene Pergamente und alter- tümliche Utensilien auf den Tisch schütteten. „Wir besitzen nun endlich den Beweis für die Existenz Lurumais, unserer versunkenen Hei- mat, dem„Land der zehn Goldkronen“, er- klärte dazu der Aelteste, Pankel Bontek.„Wir wollen, daß der Schleier des Geheimnisses, der bisher über unserer Welt lag, gelüftet wird und bitten um Hilfe in Form von Bergungs- maschinen, Baggern und sonstigen bei Aus- grabungen erforderlichem Material. Dafür werden wir gern bei der Uebersetzung und Erklärung dieser wohl fünf- bis siebentausend Jahre alten Dokumente mithelfen“. Chemische Untersuchungen, und nicht zu- letzt der Inhalt der Schriften und Zeichnungen haben inzwischen die Behauptungen bestätigt, daß die nach einem völlig unbekannten Ver- fahren rostfrei gehaltene Kleintruhe vor mindestens dreitausend Jahren hergestellt worden sein muß. Unerklärlich erscheint vor- läufig noch, welcher Hilfsmittel sich das alte Kulturvolk zur Anfertigung der Kassette bediente. In der Uebersetzung eines Pergamentes heißt es:„Torkeles Danarm, herrschaftlicher König der zehn goldenen Kronen, ruft zu einer Diamantensammlung auf, um Efra, dem Ge- rechten, einen neuen Kuppeltempel zu er- bauen und weihen zu können. Der König des weißen Volkes von Lurumai hat seinen Willen dem Rat der fünfzehn Dakiphen kundgetan und seine Kundschaft durch das Sprechrohr der Tempelstadt Santis übermittelt. Gleich- zeitig tut der herrschaftliche König, seines Zeichens Herr über Gnade und Verdammnis, kund, daß die Herstellung der Silus(wahr- scheinlich Metallwaren) weiter zu fördern ist.“ Dieser kleine Ausschnitt aus der Fülle des jetzt in Karthum vorliegenden Papyrusma- terials gewährt einen Einblick, welch“ interes- santes Geheimnis der Wissenschaft ohne ihr Zutun in den Schoß gefallen ist. Hinter dem Rätsel der Wagai-Sahara verbergen sich wahr- scheinlich nicht nur versunkene Städte mit ihren Palästen und Tempeln, sondern auch deren Schätze an Gold und Edelsteinen. Von der Entzifferung der Keilschrift ver- spricht man sich auch die epochale Bestäti- gung, daß es in diesem Wüstengebiet vor fünftausend Jahren eine fortgeschrittene Tech- nik gab. Skizzen und Bilder unter den alten Perga- menten sollen diese Dinge mit eindrucksvoller Deutlichkeit bestätigen. Die Rrankheif der lausend Angsie Millionen Menschen leiden an Asthma— Ist es endlich heilbar?/ Von A. F. Marfeld Wir alle kennen die unglücklichen Kranken, die freudlos, mit rasselndem Atem unter uns leben, von Anfällen gepeinigt, von einer ewigen sich immer mehrt steigernden Angst geplagt, die in einer nicht ab- reißenden Kette von der Furcht gejagt werden, einem grausigen Erstickungstod zum Opfer zu fallen. Wir zennen sie, die Asthmatiker, die von dieser Krankheit der tausend Aengste wie mit einer Schicksalsgeißel geschlagen sind. Bis in diese Monate hinein war das Asthma um- stritten, eine Krankheit der tausend Theorien. Das Asthma war neben dem Ktebs die Krankheit, die den Aerzten die größten Probleme aufgab und damit aber auch jeglicner Heilung die entsprechenden Hin- dernisse in den Weg legte. Aber gerade in den letzten Jahren hat sich die medizinische Forschung nach jahr zehntelangen Untersuchungen zu zwei grundsätzlichen Festlegungen entschlossen; es wird jetzt nur zwischen „Herz“ und„Bronchial“-Asthma unterschieden. Auf dieset Basis hat nun in mehreren Ländern der Welt eine Art Wettlauf stattgefunden: die wissenschaftliche Forschung wollte das generalisierende Heilmittel finden. Von„Herz“-Asthma spricht der Arzt, wenn eine Herzerkrankung, eta ANGIVA PECTORIS oder eine Erioeiterung der linken Herzkammer— Atemnot ver- ursackt. Her ist der Herzschaden zu behandeln und mit ihm verliert sich das Asthma. Dies wäre also der Fall l. Fall II stellt das eigentlicte Asthma dar:„Bronchial Asthma“. Dieses Leiden ist es, das Millionen Men- schen quält. Schauplatz dieses Asthma sind die Bron- chlen, die vielfachen Verzweigungen der Luftröhre in den Lungen, von den Aerzten auch bildhaft„Bron- chial⸗ Baum“ genannt. Die Krämpfe der kleinen Bronchien stellen kier den Knotenpunkt des Lebens dar: denn diese Krämpfe, zusammen mit Schwellungen der Schleimhäute, unter- brechen den Atmungsrhythmus. Besonders die Aus- atmung ist dabet gekemmt. Durch die überreizten Bronckialdrüsen wird hierbei, wie bei einer Bronchi- tis, Schleim abgesondert— bis die Blonchitis zur Dauererscheinung des Asthmakranken wird. Noch immer sind die Ursachen des Asthma nicht sicher fixiert. Die Behauptung, daß es sich bei den Ursachen um Vorgänge im Reich der Wirkstoffe handelt, setzt sich jedoch langsam durch. Bei den Hormonen sind die Ursachen demnach zu suchen Es wird von det wissen- schaftlichen Forschung angenommen, daß es bei dem Asthma um das geheimnisvolle Zusammenwirken det Schlüsseldrüse Hypophyse im Hirnanhang und det Nebenniere geht. Da Asthma eine krankhafte Erschei- nung im menschlichen Organismus darstellt, so heißt es bei den Aetzten fachmännisch, daß es sich um eine Unterfunktion der Drüsen handelt. Die Hormone er- zeugen ihre Wirkstoffe: funktionteren die Steuerkor- mone nicht, so muß det Mensch krank werden. Der Atzt muß also, um die Krankheit zu beleben, die Hormonversager finden, damit dem menscklicken Kör- per die feklenden Hormone wieder zugeführt werden können. Bei dem Asthma handelt es sick nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen darum, die Wirk- stoffe der Nebennieren, die beim Asthmakranken feh⸗ len, wieder herbeizuschaffen. Nun aber gibt es unter den Bronchial-Asthmatikern drei Tpyen: das sind I. die Asthmakranken, die so- zusagen von Geburt an krank sind, 2, diejenigen Rranken, die sich die Infektion erworben kaben und 3. diejenigen Leidenden, bei denen das Asthma primär durck seelische Ursachen ausgelöst worden ist. Bei Typ I ist— nach der Meinung der heute täti- gen Wissenschaftler— lediglich die Hormonregulierung wieder in Ordnung zu bringen, bei Typ 2 undes müs- sen zuerst die Infektionen(Typ 2) und die seelischen Hemmnisse(Typ 3) beseitigt werden, Danach aber ist eine echte Asthma-Heilung durch den künstlichen Ausgleich der fenlgesteuerten Hormone möglich. Auf dieser Ebene hat ein aus Deutsckland stam- mender, heute jedoch in der Schweiz tätiger Arzt ein neues Medikament entwickelt, das jetzt auch in Deutschland hergestellt wird. Es heißt A M 49 und erkebt den Anspruch, das erste echte Heilmittel zu sein, ein Mittel, mit dem das Asthma restlos beseitigt wer⸗ den kann. In Schweizer und deutschen Kliniken lau- fende Versuchsreinen kaben ergeben, daß auf hundert Asthmaleidende 25% restlos geheilt wurden; wei⸗ tere 250% bescuderdefrei sind, doch mit gelegentlichen Anfällen; gebessert, aber nicht geheilt: 31%); unbeein⸗ flußt und nickt geheilt: 19%%. Dies jedoch nach der ersten Kur, die mehrere Wochen in Anspruch genom- men hat. Die zweite, gleich lang verlaufende Kut hat bei den nicht im ersten Anlauf gekeilten 78% fol- gendes Bild ergeben:(auf 76 bezogen) geheilt und ohne Beschwerden: 27%; gebessert: 28 9%¼,; leichte Besserung 11%; unbeeinflußt: 9%, Nach der drit- ten Rur blieb das Bild:(auf 48 bezogen) vollkommen geheilt: 23 /, gebessert: 17 9%, unbeeinflußt: 8 /, Obwohl die Statistik recht vielversprechend ist, sollten jedoch nicht voreilige Hoffnungen daraus ge- schöpft werden, oder wie sich Professor Dr. Georg Rost, Facharzt in Berlin, zu diesem Heilmittel A M 49 äußerte:„Es gibt woll kaum eine Krankheit, die so wie das Asthma ein Tummelplatz der Geschäfte- macher ist. Allenfalls bietet der Krebs noch ein Ver. gleichsbeispiel. Von der Unzahl neuer Mittel, die in den letzten Jahren— oft mit großem Lärm— auf dem Markt erschienen, haben sich nur wenige einen festen Platz im Atzneischrank der ernsthaften Medi- zin erobern können. Grund genug, sehr, sehr vorsichtig zu sein. Auf alle Fälle sollten Asthma- Kranke nie- mals Mittel onne vorherige Befragung ihres Artes kaufen— und auf keinen Fall sollte ein Mittel pro- pagiert werden, das nicht vordem durch sorgfältige kli- nische Erprobung als seriös erkannt worden ist. Wer sich an diesen Rat hält, wird als Patient sehr viel Geld spaten und außerdem vor bitteren Enttäuschun- gen bewahrt bleiben“, 8 SCHGNHEIT DER WACHAU BEI POCHLARN AN DER DONAU Einer der landschaftlich reizvollsten Teile des Donaulaufes ist die Wachau, die, besonders im Frühling, zahlreiche Besucher aus allen Teilen Oesterreichs und dem Auslande anlockt. Berühmte Orte wie Krems und Melk liegen hier. Zu den reizvollsten Städten des Mittel- alters gehört auch der auf unserem Bild gezeigte Ausflugsort Pöchlarn mit altem Schloß. Der Hubschrauber des Nequs brachte Hilfe Zwei Verirrte aus dem Addis-Abeba Luigi Tamica und Omello Malliani, zwei abenteuerlustige Italiener, werden wahr- scheinlich lebenslang dankbar an Toma, den Wächter im Dabadidda-Kral, zurückdenken. Ohne seine Hilfe würden ihre Gebeine heute in dem verrufenen Irrgarten bleichen. Unweit der südabessinischen Grenze er- streckt sich das Quarrafelsengebiet, ein gebir- giges Terrain aus vielen hundert verschieden hohen Steinwänden, zwischen denen zahlreiche Pfade, Schluchten, Täler und Kralartige Trichter liegen. In das etwa sechzig Quadrat- kilometer große Gebirge führt nur ein einziger schmaler Weg von Norden. Ebenso ist im Süden auch nur ein Ausgang feststellbar: über die steilen Grate hinüberzuklettern. In früherer Zeit durchquerten ortskundige Abessinier von Norden her des öfteren die Quarrafelsen, um zu den Niederlassungen am Rudolfsee zu gelangen. Jetzt vermitteln Om- nibusse den Verkehr und umgehen auf primi- tiven Straßen das felsige Gebiet, das kau noch jemals betreten wird. ö Eine Wanderung oder ein Ritt durch die Quarrafelsen bedeutet selbst für die Einge- borenen Lebensgefahr. Es gibt nur wenige Kenner der richtigen Route. Wem die un- scheinbaren Wegezeichen unbekannt sind, der verirrt sich zwischen kahlen Gesteinswänden, findet keinen Ausweg und muß Hungers sterben. Toma, ein vom Negus bezahlter Abessinier, hat heute das Amt des Wächters am nörd- lichen Eingang inne. OSIEH COE! Felsenlabyrinth gerettet Protz aller Warnungen versuchten nun die beiden oben genannten Italiener zu diesem Felsenlabyrinth vorzudringen. Sie lächelten darüber, daß ein intelligenter Mensch sich zwischen den Felsen verlieren könnte; außer- dem wollten sie wohl auch gern die Todes- stätte der verirrten Eingeborenen sehen. Luigi Tamica und Omello Malliani erreich- ten den Dabadidda-Kral— aber den Rückweg fanden sie nicht. Wie in einem Irrgarten lau- ken in jeder Himmelsrichtung 20 bis 30 ver- schiedene Pfade— aber nur zwei sind die richtigen! So wären die beiden jungen Leute elend umgekommen, wenn nicht Toma mittels der für diesen Zweck in Bereitschaft befindlichen Stafettenlaufer nach Addis Abeba an Haile Selassi, den Kaiser von Abessinien, Nachricht gegeben hätte daß zwei Fremde in die Quarra- kelsen eingedrungen seien und sich wahr- scheinlich dort verirrt hätten. Der Negus stellt für die Suche heute einen seiner beiden Hubschrauber zur Verfügung. Auch ohne Meldung von Verirrten überfliegt der Negerpilot Sarrakomba alle zwei bis drei Monate den Dabadidda-Todeskral, da vom Flugzeug aus jeder Weg in den Quarrafelsen deutlich zu erkennen ist. Auf diese Weise kamen die zwei jungen Italiener mit dem Schrecken davon. Einem treuen Wächter— einem modernen Hub- schrauber— einem mutigen Piloten— und einem fürsorglichen Kaiser haben sie es zu verdanken, daß sie ihren Leichtsinn nicht mit dem Tode hüßen mußten. NICHT Festtage und gutes Essen gehören zusammen. In den vorösterlichen Tagen werden von der Hausfrau alle Vorarbeiten dazu getroffen durch Kuchenbacken, Eier färben und Vor- bereiten von Fleischspeisen. Viele Familien haben für Gründonnerstag den alten Brauch, nur Grünes und Eierspeisen zu essen, bis heute erhalten. Frühlingsgemüsenester mit Ei 4 bis 5 eta ½ om dicke Scheiben von möglichst breitet Mortadellawurst(Fleischwurst), ohne die Haut abzuziehen, in wenig, jedoch recht heißem Fett nur auf einer Seite braten. In das so entstandene Nest inzwischen bereitetes junges Spinatgemüse einfüllen, je ein kalbiertes Hartei drauflegen, mit einigen Tropfen Mac's Würze, Salz, Pfeffer würzen, gehackten Schnittlauch überstreuen und auf mit Salattunke mari- nierten, abgetropften Salatblättern anrichten, dazu Kartoffelsalat reichen. Frühlingskräutersuppe Von Frühlingskräutern wie Kerbel, Spinat, grüner Salat— etwa einen tiefen Tellet voll für 4 Per- sonen verlesen, waschen, feinwiegen und in 40 g Butter andünsten. Die angedünsteten Kräuter in! Ltr. Suppe aus 2 Würfeln MAG GIs Röniginsuppe 10 Minuten mitkochen. Die Suppe mit Eigelb und etioa 2 Eßlôffeln Büchsenmilch legieren und mit Röstbrotwürfeln anrichten. Schwerhörige das Hörgerät nur von Tia is immer:? ualnhalt- biltig- gecund- per tuall! Suknbran Hörgerstetabrik DM 186. Hamburg 36, Jungfernstieg 7 Longfähtig im Dienste der chwerhörigen Eine aussichtsreiche Existenz bietet Ihnen unsere Heimstriek maschine Leistung bis zu 20 000 Maschen per Minute. Ausführlicher Gratispro- spekt vom Hersteller GUSTAV NISSEN& C0. Hansestadt Hamburg 21/77 Damen- 7 dieselbe 775 ges ct ndsein unin-CVemę li. Seiſe eee bent leunin- ſee itzt blulrein gend abfunrend. ache Late g. HM Apothlt Hrogetien 1 Tarchenuhr 5,90, m. 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Der Große Senat für Strafsachen beim Bundesgerichtshof hat ent- Schieden, dag Unkenntnis der Rechtswidrig- eit nun doch zur Straffreiheit führen kann, wenn der Betreffende„trotz gehöriger Ge- Wwissensprüfung“ nicht das Bewußtsein hat, mit der Tat Unrecht zu tun. Diese wichtige Entscheidung Sine in Juristenkreisen seit langem mißbilligte Entscheidung des alten Reichsgerichts dessen Rechtsprechung Richtschnur diente. nun das Unrechtsbewußtsein als ein selbstän- diges Schuldelement anerkannt und entschie- den, der Täter sei nur strafbar, wenn er das Bewußtsein hatte oder„bei gehöriger Gewis- Sensprüfung“ haben konnte, mit der Tat Un- Techt zu tun. des Bundesgerichtshofes gibt Auf. allen Gerichten als Das Bundesgericht hat Triebwagen auf der Odenwaldbahn? Weinheim(lw). Die Südhessische Wirt- Schaftsvereinigung will bei der Bundesbahn den Einsatz von Triebwagen auf der Oden- waldbahnstrecke Weinheim— Wahlen bean- tragen. Snsuchen mit der Tatsache, daß etwa 80 Pro- Zent der Einpendler nach Weinheim aus dem Odenwald kommen und die derzeit auf die- Ser Strecke verkehrenden Züge der starken Belastung nicht mehr sewachsen seien. Die Vereinigung begründete dieses Kreisjugendausschuß besucht Bonn Weinheim Gdsw)., Etwa 50 Angehörige der im Freisjugendausschuß Mannheim-Land zu- Sammengeschlossenen Jugendverbände wer- den dem Bundestag und der Bundesregierung in Bonn einen Besuch abstatten. Die Jugend- lichen werden u. a. von Bundespräsident Pro- essor Heuss empfangen. Sie wurden zu Ge- sprächen mit den SpPD-Bundestagsabgeord- neten Emmy Meyer-Laule, Heidelberg, und Professor Carlo Schmid eingeladen. Fachschau des Zimmerhandwerks Karlsruhe(swk/apd). Der Bund Deut- scher Zimmermeister hält seinen diesjährigen ZBundestag Ende Juni in Karlsruhe ab. In Ver- bindung damit findet eine erstmalige Ausstel- kung für das Zimmerhandwerk und dessen gesamte Zubringerindustrie unter dem Titel »„Bundesfachschau für das Deutsche Zimmer- „ nendwerk“ vom 25. bis 30. Juni in der Messe- Halle und deren Freigelände statt. 8 Eine beherzte Oma PfOTZZheim(sw). In Pfinzweiler ent- deckte eine 74jährige Bäuerin in ihren Hüh- merstall einen Fuchs, der dort bereits erheb- ichen Schaden angerichtet hatte. Die beherzte Oma hielt Meister Reinecke fest, bis ihr Schwiegersohn herbeigeeilt war und den Rau- 5 Der erschlug. 5 Immer noch Bergung von Kriegsopfern g b PTOrz heim(swk). Bei Aufräumungs- . Arbeiten auf einem Ruinengrundstück wurden erneut Uberreste von mehreren Personen ge- funden, die bei dem verheerenden Luftan- Sriff auf Pforzheim ums Leben gekommen waren. Außer angekohlten Knochen und Ehe- ringen war nichts erhalten geblieben. 3 Gefährliche„Erfindung“ . PfOrzheim(sw). Ein 16ähriger Lehr- Aing hatte über seinem Bett eine selbstge- baute Lampe angebracht, die durch Schüt- ten ein- und ausgeschaltet wurde. Während des Schlafes riß der junge Konstrukteur die Lampe auf die Bettdecke. Die Glühbirne er- Bielt hierdurch Kontakt und entzündete nicht nur sich, sondern auch das Bett. Die Feuer- wehr mußte eingreifen, um den Zimmerbrand Zu löschen. 5 5 4 jähriges Mädchen erlitt Verbrühungstod Pforzheim G wi. In Dürrn stürzte ein vier Jahre altes Mädchen bei einem Schlacht- test im Hause seiner Großeltern in einen mit kochendem Wasser gefüllten Kessel. Das be- dauernswerte Kind starb alsbald an den er- littenen Verhrühungen. Karlsruhe dich. Wegen 150 DM, die er seinen Kameraden aus mußte ein 36 Jahre alter Karlsruher Polizist 9 seine Uniform ausziehen und auf zwei Mo- . nate Quartier in einer vergitterten Zelle be- N ziehen. Seine Straftat entschuldigte er vor dem Schöffengericht mit dringenden Anschaf- kungen, die er nach seiner Heirat machen mußte. Er ist inzwrischen wieder geschieden * worden. r Bundesrichterin in der UN- Kommission Karlsruhe(sw). An der vom 24. März bis 4. April in Genf stattfindenden Ronferenz Ader„Status of Women Commission“ der Ver- einten Nationen wird als Delegierte des deut- schen Verbandes berufstätiger Frauen die Richterin am Bundesgerichtshof Karlsruhe, teilnehmen. Die Konferenz dient zur Vorbe- reitung der im kommenden Jahr stattfinden- . den Erörterungen der Frage der Gleichbe- g rechtigung der Frau vor der UN-Vollver- Sammlung. 3 Keine Revision im Mordprozeß Bertsch Karlsruhe(sw). Der Erste Strafsenat des Bündesgerichtshofes verwarf die Revision des vom Schwurgericht Karlsruhe im Juli vo- rigen Jahres zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten 25 Jahre alten Raubmörders Friedrich Raisch aus Pforzheim als unbegrün- det. Raisch hatte zusammen mit einem noch nicht ermittelten Romplicen im November 1949 den Pforzheimer Kohlenhändler Rudolf Bertsch im Kontor seines Lagerplatzes mit emer Axt erschlagen und aus dem offenste- ö bunden Gestandni Rickenlosen 0 der Tasche stahl, Dr. Gerda Krüger-Nieland, als Beobachterin Voreilig den Tod gesucht 8 PfOTEZheim(sw). In Neuenbürg nahm sich eine junge Frau das Leben, Sie hatte kurz zuvor einen Blutsturz erlitten und fürch- tete, ihren Angehörigen eines Tages zur Last fallen zu müssen. Nach ärztlichem Urteil war ihr Zustand jedoch keineswegs besorgniser- regend. Staatssekretariat für Wiederaufbau gefordert PfOTZheim(sw). Der Pforzheimer SPD-Abgeordnete in der Verfassunggebenden Landes versammlung, Otto Lauer, forderte für das neue süd westdeutsche Bundesland ein Staatssekretariat für Flüchtlingswesen und Wiederaufbau. Für den Wiederaufbau zer- störter Klein- und Mittelbetriebe verlangte Lauer finanzielle Unterstützungen des Lan- des und des Bundes. Oberbürgermeisterwahl am 25. Mai Karlsruhe sw). Die Stadt Karlsruhe wird am 25. Mai ihren neuen Oberbürger- meister wählen. Nach einem vom Stadtrat gefaßten Beschluß wird die Stelle im Amts- blatt der Stadt Karlsruhe und im württem- berg- badischen Staatsanzeiger ausgeschrieben. Der bisherige Oberbürgermeister Friedrich Töpper(SPD) ist Ende 1951 wegen seiner an- gegriffenen Gesundheit auf eigenen Wunsch zurückgetreten. Karlsruher CDU für zwei Landesbezirke Karlsruhe(sw). Auf einer Kreisver- sammlung der CDU Karlsruhe wurde in einer Entschließung die Beibehaltung der bisheri- gen Landesbezirksgrenzen für die Geltungs- dauer des Uberleitungsgesetzes gefordert Nach Ansicht der CDU Karlsruhe soll dieses Uperleitungsgesetz jedoch auf eine bestimmte Zeit begrenzt werden. Nach seinem Ablauf kordert die CDU die Bildung von zwei Lan- desbezirken mit einem badischen und würt⸗ temberg-hohenzollerischen Landesbezirksprä- sidium.— Auf der Kreisversammlung spra- chen sich die Mitglieder ferner für die Bil- lung eines gesamtbadischen CDU-Vorstandes aus, der die Vorbereitungen zur Einberufung eines Parteitages der CDU für das gesamte Landesgebiet Baden treffen soll. Badische Regierung klagt Strafanzeige gegen eine Wochenzeitung Freiburg(sw). Die badische Regierung hat gegen eine in München erscheinende Wo- chenzeitung Strafanzeige wegen Beleidigung und übler Nachrede gestellt. Die Zeitung hatte im Zusammenhang mit den Untersuchungen über die Freiburger Harlan- Demonstrationen im Januar scharfe Vorwürfe gegen den badischen Innenminister und insbesondere gegen den Ministerialrat im Innenministerium, Hans Schneider, erho- ben. In dem Artikel wurde erklärt, Schnei- der sei während des Krieges im Gau Tirol- Vorarlberg Beauftragter des Gauleiters Josef Hofer für Rassenfragen gewesen und 1943 als Vertreter Hofers zur Landesregierung Südtirol nach Bozen gekommen. Ministerialrat Schneider bezeichnete diese Angaben als frei erfunden. Er sei zu keiner Zeit Beauftragter für Rassenfragen oder Stell- vertreter Hofers, sondern Leiter der Schul- Verwaltung gewesen. Die in der Wochenzei- tung erhobenen Vorwürfe könne er durch amtliche Urkunden widerlegen. Die Zeitung habe sich in dem Artikel auf ein angebliches Schreiben des französischen Hohen Kommis- Sariats gestützt, von dem seines Wissens nur eine weder unterschriebene noch beglaubigte Abschrift existiere, deren Echtheit auch von der zuständigen französischen Dienststelle in Freiburg nicht anerkannt werde. Lahr. In Ichenheim stürzte ein elfjähriger Junge auf der Straße und zog sich eine unbe- deutende Verletzung zu. Es entstand Wund- starrkrampf, der innerhalb kurzer Zeit den Tod des Jungen verursachte.“(lid) Der Bundespräsident ehrt Beethoven Grotewohl: Prophet der sowaetischen Revolution 125 BO nm(UP). Anläßlich der 125. Wiederkehr des Todestages Ludwig van Beethovens Wird Bundespräsident Heuss am 26. März im Ge- burtszimmer des Komponisten in Bonn einen Kranz niederlegen. Neben dem Bundeskanzler und den Bundesministern sowie Vertretern des Landes Nordrhein- Westfalen nehmen auch die Angehörigen des diplomatischen Korps an der Gedenkstunde teil. Der Ministerpräsident der Sowjetzone, Gro- Ostber· tewohl, feierte bei der Eröffnung der Ostbe⸗ liner Ausstellung„Beethoyen und seine Zeit dien großen Komponisten als Vorkämpfer und Propheten der sowjetischen Okfoberrevolution „Wofür Beethoven kämpfte, was er für dit ene wee eee e eee die groge sozialistische Olctoberrevolution. 11 die groge soi Rußland für ein keit“, erklärte Grobewohl. Sechstel der Erde Wirklich. Lokale Rundschab Sommertagszug in Einzelheiten feſtgelegt. Zu einer fruchtbaren Arbeitsſitzung trafen ſich die Vertreter der Seckenheimer Vereine geſtern Dienstag Abend im Vereinshaus, um. die Einzelheiten des für den 27. April feſt⸗ gelegten Sommertagszuges zu beſprechen. Im Rahmen dieſer Beſprechung wies der erſte Vorſitzende der Intereſſengemeinſchaft darauf hin, daß dieſer Zug ein gewiſſes Repräſen⸗ 8 4e 3 1c tationsſtück des Gemeinſchaftswillens der zu⸗ ſammengeſchloſſenen Seckenheimer Vereine darſtellen ſolle und deshalb von allen Ver⸗ einen erwartet wird, daß ſie durch eine ak⸗ tive Beteiligung ihren Willen zur Mitarbeit unter Beweis ſtellen. Neben den geplanten vier Jahreszeiten, ſymboliſiert durch die Wa⸗ gen der bereits genannten Vereine, ſollen auch die übrigen Gemeinſchaften und Vereine da⸗ zu beitragen, dem Zug eine beſondere, ab⸗ wechſlungsreiche Form zu geben, der zu einem wirklichen Erlebnis für die teilnehmenden Kinder wird. Die Bevölkerung wurde in die⸗ ſem Zuſammenhange gebeten, durch Schmuck der Häuſer und Beflaggung, auch nach außen hin dieſem Tag ein beſonderes Gepräge zu geben. Die Sommertagszüge der näheren Um⸗ gebung werden ſicher dazu angetan ſein, die Vereine und die Bevölkerung in ihrer Phan⸗ taſie ſo zu unterſtützen, daß man mit einer attraktiven Ausſtattung rechnen kann. Gerade der Sommertagszug am vergangenen Sonn⸗ tag in Weinheim wurde als ein Muſterbei⸗ ſpiel für die Geſtaltung angeführt. Im wei⸗ teren Verlauf wurde angeregt, allen teilneh⸗ menden Kindern die obligatoriſche Sommer⸗ tagszugbretzel zur Verfügung zu ſtellen, wenn die Finanzierung auch durch eine eventl. Zuwendung der Seckenheimer Bäcker geſichert werden kann. Die Programme des Sommer⸗ tagszuges werden zu einem Preis von 0.25 DM. vertrieben. Die Intereſſengemeinſchaft ließ ſich hierbei von dem Standpunkt leiten, daß die Seckenheimer Bevölkerung ſicherlich, zur Freude der Kinder, die damit gewünſchte Finanzierung unterſtützen wird und durch eine reiche Abnahme dieſer Programme ihre Bereitwilligkeit unter Beweis ſtellt. Denn mit den geſpendeten Scherflein ſoll die äußere Geſtaltung des Zuges weitmöglichſt ausgebaut und die vorgeſehene Prämiierung ſichergeſtellt werden. Anſchließend wurden die Straßen feſtgelegt, durch die ſich der Zug be⸗ wegen wird. Die Aufſtellung erfolgt wie im vergangenen Jahr, um 13.30 Uhr, in der Breiſacherſtraße, wo der Zug um 14 Uhr ſeinen Anfang nimmt und folgende Straßen berührt: Waldshuter⸗, Haupt⸗, Raſtatter⸗⸗, Acherner⸗, Oberkircher⸗, Freiburger⸗, Zährin⸗ ger⸗, Offenburgerſtraße zum Schloß, wo die Winterverbrennung ſtattfindet. Wünſchen wir ſchon heute, daß zu dem Bereitſchaftswillen der Vereine, den Sommertagszug zu einem bedeutſamen Erlebnis der Kinder werden zu laſſen, der Beteiligung der geſamten Bevöl⸗ kerung auch der Wettergott ſeinen ſtrahlenden Sonnenſchein beiſteuert, dann kann es am 27. April nur frohe Kindergeſichter geben, die ihren Widerſchein in die erinnernden Au⸗ gen der Erwachſenen ſtrahlen * Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag kann morgen Frau Pfarrer Kunz in Heidelberg feiern. Die hochbetagte Gattin des früheren evang. Geiſtlichen, der durch ſeine langjährige, ſe⸗ gensreiche Tätigkeit in Seckenheim unver⸗ geſſen iſt, hat ſich an der Seite ihres Mannes durch ihr hilfsbereites und freundliches We⸗ ſen die beſondere Achtung und Wertſchätzung der Seckenheimer Bevölkerung erworben, die ihr noch heute mit aller Liebe und Anhäng⸗ lichkeit gedenkt und ihr auf dieſem Wege mit der Redaktion des Neckar⸗Boten zu ih⸗ rem Jubeltag die beſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche übermittelt und damit die Hoffnung auf einen friedlichen und geſunden Lebens⸗ abend verbindet. 8 Die Fuhrwerkswaage am Rathaus iſt wegen dringender Inſtandſetzungsarbeiten bis zum 29. März 1952 außer Betrieb. 5 2 8 Osterferien werden verkürzt Das württemberg- badische Kultusministe- rium hat in einem Erlaß angeordnet, daß die Osterferien 1952 höchstens um drei beweg- liche Ferientage verlängert werden dürfen. Die Osterferien werden demnach im allge- meinen vom 9. bis zum 30. April dauern, Da jedoch der 1. Mai Feiertag ist, wird der Un- terricht am 2. Mai wieder aufgenommen wer- den. Die restlichen beweglichen Feiertage kön- nen ausnahmsweise auf das Schuljahr 1952/53 Übertragen werden. Den Osterferien sollten nach einer Anordnung des Kultus ministeriums ursprünglich fünf bewegliche Feiertage ange- fügt werden. Das Ministerium haf jedoch nun, einer Anregung des kultu Ausschusses des Landtags und ein des Landeselternbeirates entspr. olttischen Ein bedeutſames Ereignis wirft ſeine Schatten voraus. Zum erſten Mal in der Nachkriegszeit be⸗ ſuchen am kommenden Samstag ſaarländiſche Turner das Bundesgebiet und gaſtieren in einem Vergleichskampf gegen Nordbadens Elite in Seckenheim. Dieſes turneriſche Groß⸗ ereignis gewinnt ſeine beſondere Bedeutung durch die augenblickliche Lage, in der ſich die Saar befindet, ſodaß die Gäſte aus dem ab⸗ getrennten Teil Deutſchlands nicht nur als Freunde, ſondern als Brüder und Mittler von gleicher Zunge und gleichem Blut kom⸗ men werden, und damit zu einer Verſtändi⸗ gung beitragen, die zeigt, daß auch durch Diktate und Vereinbarungen keine Grenz⸗ bäume aufgerichtet werden können, wenn Menſchen den Willen zum Zuſammenſchluß in einer freien Welt haben. Die achtköpfige Tur⸗ nerſchaft wird begleitet von dem ſaarländi⸗ ſchen Miniſter Stein und dem erſten und zwei⸗ ten Präſidenten des ſaarländiſchen Turn⸗ verbandes. Aus Anlaß dieſes Kampfes wird die Stadt Mannheim vor Beginn der Veran⸗ ſtaltung einen offiziellen Empfang geben. Die nordbadiſche Mannſchaft, die von Kreis⸗ oberturnwart Adler⸗Mannheim betreut wird, iſt geſtern Abend nach einem Qualifikations⸗ turnen zuſammengeſtellt worden und wird noch rechtzeitig bekanntgegeben werden. Nach dem Vergleichskampf, über deſſen Ausgang man bei den wenigen Vergleichsmöglichkeiten kaum urteilen kann, wird ein geſelliger, fro⸗ her Unterhaltungsabend Gäſte und Turn⸗ freunde zu einem gemütlichen Ausklang ver⸗ einen, bei dem ſicher das freundſchaftliche Band geknüpft wird. Versuchter Raubüberfall in Mannheim Mannheim(sw). Zwei junge Männer bedrohten in der Renzstraße in Mannheim mit vorgehaltener Pistole eine 35 Jahre alte Frau und versuchten ihr die Einkaufstasche zu entreißen. Da sich im gleichen Augenblick ein Auto näherte, verschwanden die beiden obne ihr Ziel erreicht zu haben. Auf Grund der Personenbeschreibung konnte die Polizei schon 30 Minuten nach dem versuchten Uber- fall den Täter und seinen Komplicen amn Bahnhof festnehmen. 85 Vierzig Mal Arsen gereicht Mordversuch an seiner Ehefrau Mannheim(dpaſlsw). Das Mannheimer Schwurgericht verurteilte den kaufmännischen Angestellten Eugen Sachsenheimer aus Schriesheim wegen Mordversuchs an seiner Frau zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Verurteilte hatte vom Herbst 1947 bis November letzten Jahres seiner Frau fortgesetzt Arsen in Speisen und Getränke gemischt, um, wie er vor Gericht sagte,„den Weg zu seiner Geliebten in Heidelberg frei- zumachen“. 8 Die heute 41jährige Frau, die mit dem An- geklagten zuvor in einer glücklichen Ehe ge- lebt hatte, war vom Beginn der Giftmordver- suche ihres Mannes an von verschiedenen Arzten la mal in Heidelberger Kliniken ein- gewiesen worden. Dort hatte sich ihr Ge- sundheitszustand meistens überraschend schnell gebessert, Nach der Rückkehr zu ih- rem Mann hatten sich aber sofort wieder schwere Krankheitserscheinungen eingestellt. Der behandelnde Arzt in der Universitätskli- nik Heidelberg schöpfte schließlich Verdacht und bat das Gerichtsmedizinische Institut um ein Gutachten. Die Untersuchungen förderten verhältnismäßig große Mengen von Arsen zutage. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte seiner Frau etwa vierzigmal Ar- sen zugeführt hatte. Während seine Frau er- 8 0 krankt War, spielte Sachsenheimer den treu- sorgenden Ehemann und erfüllte der Kranken vach seinen eigenen Angaben jeden Wunsch. einer Geliebten in Heidelberg versprach er die Ehe und erzählte ihr, seine Frau sei Hoff- nungslos erkrankt und werde niemals mehr gesund werden. 2 In der Verhandlung versuchte Sachsenhei- mer, sich auf eine Tötung auf Verlangen Hin auszureden, Erst gegen Ende der Beweisauf- nahme gab er seine Tötungsabsicht 2Uu.. Wo kommt der Wagen her? Mannheim Gwyb). Die Mannheimer Po- lizei hat drei US-Soldaten gestellt, die in Ka- kertal einen Taxiwagen abgestellt hatten, bei dem eine Türscheibe eingeschlagen War. Die blauweigen Farbstriche, die den Wagen nach außen hin als Taxe kenntlich machten, waren mit Erde verschmiert. Auch die Militärpolizei konnte bis jetzt nicht Klären, ob der Wagen, Wie die Soldaten behaupten, gekauft wurde, oder ob die Vermutung der Polizei Zzutriff daß es sich um ein gestohlenes Auto handel Versuchter Totschlag aus Eifersucht Mannheim sw). Wegen versuchten Totschlags wurde ein 58 Jahre alter Maurer vom Schwurgericht Mannheim zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. verheiratete Angeklagte hatte aus Eifersucht eine ledige Kellnerin mit einem Taschenmes, ser angefallen, weil er sick von ihr ver. schmäht fühlte. Dem mit großer Wucht ge führten Stich hatte die Kellnerin jedoch aus weichen können. Dem Angeklagten wurde trotz seiner 17 Vorstrafen mildernde U stände zugebilligt. 5 F Wettervorhersage Temperaturrückgang. In d nerstag gebietsweise B. nerstag wechselnd wo! nen niederschlagsfrei. —— Verkürzung der Osterferien ve 1 a* 5 8 eutsche Weinwoche! im 8 Die„Deutsche Weinwerbung“ un verbände werden vom 19. bis 28 1952 erstmals eine Deutsche Wei anstalten, deren Höhepunkt„Vat am 21. September bilden soll. 0 Beweisaufnahme abgeschlossen 80 Zeugen im Klingenschmidt- Prozeß Freiburg dsw). Im Prozeß gegen den früheren Leiter der südbadischen Zollfahn- dung, Zollamtmann Klingenschmidt und seine Mitangeklagten, wurde nach dreiwöchiger Dauer die Beweisaufnahme abgeschlossen. Insgesamt wurden von der Grohen Strafkam- mer des Freiburger Landgerichts etwa 380 Zeugen und Sachverständige gehört. Die We- sentlichsten Vorwürfe der 141 Seiten umfas- senden Anklageschrift lauten auf Schmuggel und Schwarzhandel größten Umfangs, sowie Unterschlagung, Veruntreuung, Betrug, Ver- leitung zu falscher Aussage und Gefährdung von Staatsyermögen, Inwieweit die zum Teil sehr widerspruchsvollen Zeugenaussagen da- zu beigetragen haben, die Anklage zu erhär- ten, kann nach Abschluß der Beweisaufnahme noch nicht gesagt werden. Es geht nicht ohne Vertrauensmänner Für die Problematik des ganzen Prozesses Waren die Aussagen des Hamburger Zollrates Eduard Ziemer am letzten Tag der Beweis- Aufnahme sehr aufschlußreich. Der Sachver- Ständige stellte nachdrücklich fest, daß die Zollfahndung, ebenso wie die Kriminalpoli- Zei, nicht ohrie die Hilfe von Vertrauensmän- nern und Agenten auskomme. In vielen Fäl- len könnten diese Leute nicht durch Beamte ersetzt werden, Ein Beamter könne in den Seltensten Fällen in dem notwendigen Aus- maß in die Kreise und die Mentalität der Schmuggler und Schieber eindringen. Außer- dem würde ein Beamtenapparat, den man mit dieser Aufgabe betrauen wollte, viel zu umfangreich und kostspielig sein. Das Sy- stem der Locksendungen lehnte der Zeuge dagegen entschieden ab, Er sagte, es werde nur in den wenigsten Fällen möglich sein, Auf diese Weise zu einem„großen Schlag“ zu kommen. Ziemer betonte, die Zollfahndung müsse außerordentlich wendig arbeiten. Was heute richtig sei, könne sich schon morgen als falsch erweisen. So komme es, daß jede Zollfahn- dungsstelle ihr eigenes Gesicht und ihre ei- genen Methoden habe. Davon abgesehen, gebe es Aber gewisse ungeschriebene Grundsätze, an die sich jeder Fahndungsbeamte zu hal- ten habe. Deshalb hätte es, nach seiner An- sicht, keine solchen Abweichungen von der Allgemeinen Praxis geben dürfen, wie das in der südbadischen Zollfahndung der Fall ge- wesen sei. Der Zollfahndungsdienst müsse in den grundsätzlichen Fragen konservativ blei- ben. Oberstes Gebot müsse äußerste Klarheit zin der Buchführung und in allen Unterlagen Sein. Dieser Grundsatz sei in der badischen Zollfahndung nicht immer genügend beachtet worden. 136 000 DM Schulden gemacht Ein eigentümliches Geschäftsgebaren Pforzheim(lsw). Fassungslos stand die mn Pforzheim tagende Große Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe der Geschäftsführung einer 32 jährigen Geschäftsinhaberin aus Kö- nigsbach gegenüber. Mit rund 20 000 DM Schulden aus einem Handel mit Uhren und Lederwaren, denen als Aktiva ein nicht ab- Setzbares Lager an Lederwaren gegenüber- Stand, hatte sie Anfang 1949 einen Hausier- handel mit Textilien aller Art begonnen und Mitte des Jahres Vertreter eingestellt, die zu 95 Prozent auf Teilzahlung ohne Festlegung einer angemessenen Ratenzahlungsfrist ver- kauften, Die Angeklagte selbst hatte über die den Vertretern gelieferten Waren keine Auf- zeichnungen in Händen und führte auch Keine Buchhaltung. Sie hatte keine Kontrolle über die Kundschaft ihrer Vertreter und mußte an Geld mit dem vorliebnehmen, was ihr die Vertreter, meist Arbeitslose, ablieferten. Die Vertreter kümmerten sich um Anweisungen der Geschäftsinhaberin grundsätzlich nicht und beantworteten die anscheinend auch nicht ernst gemeinte Drohung, sie wolle die Lie- Terung einstellen, mit der Gegendrohung. sie den bei würden ihre Tätigkeit für die Angeklagte aufgeben und ihr kein Geld mehr abliefern. Der Gerichtsvollzieher war fast täglich Gast bei der Angeklagten, die hemmungslos Be- Stellungen aufgab, kaum eine Rechnung be- glich und schließlich beim Konkurs im Okto- ber 1950 nicht weniger als 574 Lieferanten aufzuweisen hatte. Obwohl die Angeklagte sehr einfach lebte, betrug die Schuldenlast schlieglich 136 000 DM. denen an zweifelhaf- ten Aktiven 40 00 DM gegenüberstanden. Allein im Jahr 1950 kamen 126 Firmen um mehr als 50 000 DM. Nur wenige Firmen hat- ten vorher Auskunft über die Angeklagte ein- geholt, die in einem Falle die ungünstige Auskunft als Verleumdung bezeichnet und ihr täglich ein- und ausgehenden Gerichtsvolkzieher als Referenz angegeben Hatte. Das Urteil lautete schließlich auf ein- einhalb Jahre Gefängnis. Das Gericht hob bei der Urteilsbegründung hervor, daß auch die Lieferfirmen durch ihre Leichffertigkeit mit- schuldig geworden seien. Haid& Neu arbeitet für Singer Karlsruhe(lid). Die Karlsruher Näh- maschinenfabrik AG, vormals Haid& Neu, hat mit der in Amerika ansässigen Singer AG ein Abkommen für eine laufende Produktion von Singer-Nähmaschinen neben der Her- stellung des eigenen Fabrikats getroffen. Ein neu errichtetes Werkgebäude, das mit sechs Stockwerken rund 10 000 Quadratmeter Nutz- fläche guf weist, wurde dieser Tage in Betrieb genommen. Hautkrankheiten— und was dahinter steckt Es ist nicht immer so harmlos, wie es scheint Während des Krieges machten viele Men- schen die Erfahrung, daß all die kleinen Haut- verletzungen und Abschürfungen, die sie sich m Alltag zuzogen, längst nicht mehr so gut heilten, wie dies früher der Fall war. Dabei war nicht nur die Heilungsdauer verlängert, sondern es kam auch meist noch zu langwie- rigen, unangenehmen Eiterungen. Natürlich lag es nahe, für diese Erscheinung, ebenso wie für die verschiedensten Hautausschläge, die damals einseitigere und oft auch unzu- reichende Ernährung verantwortlich zu ma- chen. Bis zu einem gewissen Grad war dies. auch berechtigt, denn die Kost zeichnete sich damals nicht zuletzt auch durch einen Mangel an Vitamin A aus. Vitamin-A-Mangel aber macht die Haut widerstandslos gegen das Eindringen von Bakterien aller Art und be- günstigt oft langwierige Eiterungen. Aber nicht nur der Vitaminmangel ruft Hauterscheinungen hervor, auch andere, von außen auf die Haut wirkende Schädlichkeiten, Wie 2z. B. Pilze, Milben oder gar Ungeziefer können zu recht heftigen Hautreaktionen füh- ren, deren genaue Ursache oft erst durch ein- gehende Untersuchung und Befragung des Pa- bienten zu klären ist. Bekannt ist ja, daß bei gewissen Infektions krankheiten Hautaus- schläge auftreten, die für die betreffenden Krankheiten so bezeichnend sind, daß selbst der Laie bereits die Diagnose zu stellen ver- mag. Ich erinnere nur an Masern, Scharlach, Röteln oder an die Windpocken. Ihr Aussehen sollte heutzutage jeder erfahrenen Mutter zur Genüge bekannt sein. Doch auch andere Schädlichkeiten können auf unsere Haut sehr unangenehme und gar nicht immer harmlose Veränderungen hervor- rufen. Besonders leicht wird dabei natürlich immer die zarte und empfindliche Haut ange- griffen, So klagen z. B. viele Hausfrauen nach jeder Wäsche immer wieder über eine mehr oder weniger starke Entzündung ihrer Hände. die fast stets von der chemischen Zusammen- setzung der Waschmittel herrührt. Es handelt sich dabei um eine besondere Uberempfind- lichkeit gegen Chemikalien. Aber auch andere Stokke können derartige Uberempfindlich- keitsreaktionen auslösen, und so mancher Barg elle mußte schon seinen Beruf wech- seln, da bei ihm der Mehlstaub die hart- gäckigsten Hautentzündungen hervorrief, während sein Arbeitskollege völlig davon ver- schont blieb. Besonders bekannt sind ja auch die stürmischen Hautreaktionen nach der Be- rührung von Primeln oder dem Genuß von Erdbeeren oder bestimmten Fischsorten; es sind dies alles Erscheinungen, die auf einer in ihren letzten Ursachen noch gar nicht ge- klärten Uberempfindlichkeit der Haut be- ruhen. UImsere Haut ist nicht nur eine einfache Schutzhülle des Körpers, sondern ein äußerst kompliziert funktionierendes Organ, welches mit den übrigen Teilen des Körpers in eng- ster Verbindung steht. Neben àußeren Schad- lichkeiten liegt daher die Ursache einer Haut- erkrankung auch recht häufig im Körper selbst. Nervenentzündungen, gestörte Drüsen- tätigkeit, schlechte Durchblutung, eine Stö- rung der Blutzusammensetzung, Uberemp- kindlichkeit gegen bestimmte Medikamente (Z. B. Salizylsäure, Lumina), dies sind nur einige der mannigfachen Möglichkeiten, und es liegt auf der Hand, daß ihre Erkennung und Behandlung stets dem Arzt vorbehalten bleiben muß. Man versuche erst gar nicht. eine Hautkrankheit mit den verschiedenster Hausmittelchen zu behandeln, um dock: schließlich einzusehen, daß es dadurch nu: schlimmer wird. Eine verschleppte, also chro- nisch gewordene Hautkrankheit zu behandeln. gehört selbst für den erfahrenen Arzt mit zu den schwierigsten und undankbarsten Auf- gaben. Eine Entscheidung, ob es eine harm- lose oder ernsthafte Angelegenheit ist, ist oft nicht leicht. Bestimmt aber werden Sie im- Mer einen harmlosen Pickel von einem Fu- runkel— welcher ja immer in ärztliche Be- handlung gehört— unterscheiden können. Dr. med. W. Engert „.. einmal die Tapete wechseln“ Den Dauermüden werden die Augen end- lich geöffnet werden: Schuld an ihrer Apathie und ihrem Abgespanntsein tragen weder der Kalte Krieg noch der Frühlingsbeginn. Die Ursache des Leidens liegt viel näher. die Tapete. Fachleute in der Industrie haben das längst erkannt, und es wird im Rahmen einer„Woche der Tapete“ jeder Maler- und Tapezierermei- ster seinen Kunden über die Ladentheke dis- kret zuflüstern:„Sie müssen einmal die Ta- pete wechseln“. Die Fachleute haben besondere Eigenschaf- ten der Tapetengrundfarben in ihren Wirkun- gen auf die Bewohner eines Heims und das Heim selbst studiert. Daß blanke weiße Wände ein Zimmer zu einer Polarlandschaft mit fro- stiger und kühler Atmosphäre werden lassen, ist bereits seit langem allgemein bekannt. Aber hier sind einige Hinweise aus der Wun- dertüte der Farbenpsychologie, die beim kom- menden Frontalangriff auf die Vorkriegstapete von Nutzen sein werden: Für die Dauermüden ist Gelb oder Creme das Richtige. Ein gelblicher Grundton im Tapeten- muster hebt Aktivität und Arbeitsfreude. Das Richtige fürs Büro, nach Ansicht der Experten. Blau verwendet man für die kleinen Zim- mer. Die Farbe hat die Eigenschaft, solche Räume größer erscheinen zu lassen. Allerdings ist es schwierig, mit blaugetönten Wänden Ge- mitlichkeit in einen Raum zu bringen, aber ein Teppich oder entsprechende Möbel könn- ten auch dieses Problem überwinden. Orange und Rosa bringen Wärme ins Heim. Rot„wärmt“ sogar noch mehr, kann aber in vielen Fällen auch die fr. jedliebendsten in Ra- serei bringen, da es die Augen reizt. Blaugrün und Graugrün sind das Richtige für den geistig Arbeitenden. Beide Farben strahlen Ruhe aus und fördern die Konzen- tration der Gedanken. Violett ist der Feind der Realisten, aber dem Romantiker mag die Farbe gefallen. Urmmge- Kehrt verhält es sich mit einer braunen Ta- Petengrundfarbe, die nach der wissenschaftlich fundierten Meinung der Fachleute als„Ge- mitsfarbe“ des Praktikers und Nützlichkeits- Fanatikers gilt 1. Manſch. Seckenheimer waren aber auch noch da, bis zur Halbzeit war ein 4:4⸗Gleichſtand ge⸗ ſchaffen. karauer zunächſt noch einmal auf 3:4 davon⸗ ziehen, das liegen. Es ist deshalb den Vorführungen des Films stark 3 Vom Sport Handball TB Jahn— Tus Neckarau 86 (4:4). 2. Mannſchaften 11:4. Beide Mannſchaften lieferten ſich einen ſchnellen Kampf, der zunächſt Neckarau mit 30 in Führung ſah. Die Neckarauer wußten, worum es in dieſem Spiel für ſie ging. Sie kämpften daher wie die Löwen. Die und Nach dem Wechſel konnten die Nek⸗ mußten dann aber doch noch den auf Tempo drückenden Seckenheimern unter⸗ Hildesuse Gärtner Zweite in Nuria Die internationalen Skiwettkämpfe in Nuria (Spanien) wurden mit dem Riesentorlauf der Damen und Herren abgeschlossen. Bei den Da- men siegte die Amerikanerin Katy Rodolph, während die mehrfache deutsche Meisterin Dr. Hildesuse Gärtner auf den zwelten Flatz kam vor Hilde Quast Oeutschland) und Jeanette Burr(USA). Den Riesentorlauf der Herren ge- wann der Osterreicher Christian Pravda vor dem Schweizer Georges Schneider und dem Fran- zosen Guy de Huertas, Frankreichs Olympiasie- ger von 1948, Henri Oreiller, wurde Vierter vor dem deutschen Meister Willi Klein. Totoquoten in der 33. Wette Gesamtaufkommen 5 441 425,55 DM. In der 12er-Wette erhielten im 1. Rang 14 Gewinner je 39 350,90 DM. im 2. Rang 262 Gewinner je 2101,80 DM und im 3. Rang 3 487 Gewinner je 157,0 DM. In der 10er-Wette entfielen im 1. Rang auf 137 Gewinner je 2 326,40 DM, im 2. Rang auf 3 322 Gewinner je 99,90 DM und im 3. Rang auf 31 842 Gewinner je 10,20 DM. Kultur Entwicklungsschäden beim Filmbesuel Für erweiterten Jugendschutz Einschränkende Bestimmungen über den Filmbesuch Jugendlicher bis zum vollendeten 18. Lebensjahr empfahl der in Wiesbaden ta- gende Fachausschuß Jugendschutz in der Ar. Peitsgemeinschaft für Jugendpflege und Ju- gendfürsorge. Nachweisbar sei gerade die Jugend in diesem Alter biologisch, geistig und seelisch noch sehr labil und anfällig ausgesetzt. Das neue Jugendschutzgesetz, das nur Jugendliche unter 16 Jahren vor unge eigneten Filmen schützt, bedürfe daher eineg Abänderung. Der Fachausschuß sprach sich weiter dafür aus, daß Kinder unter sechs Jahren grund- sätzlich zu Filmveranstaltungen aller nicht zugelassen werden sollten, da die star- ken optischen und akustischen Reize, die von den Filmen ausgehen, erhebliche nervliche und seelische Entwicklungsschäden bewirken. Das neue Jugendschutzgesetz, das Kindern Unter sechs Jahren in Begleitung von Erzie- hungsberechtigten den Besuch solcher Filme erlaubt, die als jugendfördernd anerkannt sind, sei bei den künftigen gesetzgeberischen Arbeiten entsprechend zu ändern; zuminde- sten sollten im gegenwärtigen Stadium stark einschränkende Verwaltungsbestimmungen er- lassen werden. Künstler stellen in Pforzheim aus Oigemälde, Aduarelle und graphische Ar beiten der nordbadischen EKünstlervereinigung „Der Kreis“ zeigt gegenwärtig in den Aus- stellungsräumen des Kunst- und Kunstgewer e bevereins Pforzheim im Industriehaus ei Ausstellung. Im allgemeinen bringt die Aus- stellung Werke jüngerer Künstler. 9 Vereins-Kalender 10 Turnerbund„Jahn“. Besprechung der Leichtathleten. Turnverein 1898(Handballabtig.) Sachsen fährt ein Omnibus. Heute Abend nach dem Handballtraining Zu dem am kommenden Sonntag stattfindenden Verbandsspiel gegen Groß- Abfahrt 12 Uhr ab Turn- halle. Interessenten können sich in der Turnhalle melden. Bad. Turnverband, Tage es Mannheim mit sewede · Elixier und licht- Bleiche Samstag, 29. März 1952, 20 Uhr im„VEREINSHAUS“ Seckenheim Kunstturn- Wettkampf zwischen Bliesgau(Saarland)- Iurnkreis Mannheim ur Kenfirmatfien 7 Empfehle reiche Auswahl an blühenden u. grünen Geschmackvolle Ausgarnierung von Blumenkörbe u. Schalen Topf- Pflanzen Zur ganz besonderen Empfehlung: Kräftige, pikierte Salatpflanzen Eintritt: 1. DM. 8 Die gesamte Bevölkerung von Seckenheim o. Umgebung ist hierzu freundl. eingeladen. (Vorverkauf im Vereinshaus) Der Kreisturnrait. in der Hgärtnerei Schwarz am Friedhof Telefon 47381 Starke, pikierte Salatpflanzen Bosen, Frühjahrsblumen und Stauden empfiehlt A. Gropp, Gartenbau Schwabenstr.(hinter der Turnhalle) Tur Konfirmation: Sämtl. Backartikel Gemüsekonserven Dunst.-Obst Kaffee (irisch geröstet) Auf Wunsch türkischfein gemahlen J. Würthwein Eis dlrehen zur Konfirmation Wird angenommen Seckenheim, Meersburgerstr. 32. lehmiger Sund (Kostenlos geladen) am Holzweg abzugeben. ö leistung von 4 Auslosungen im Jahre teilnehmen. Werden Gewinne yon DM 5. Bis DM 400 Tausende sparen und spielen bereits bei dem Raiffeisen- Sparverein, der seine Jätigkeit in ganz Nordbaden dusbbf. Hauben Lie sich schen angemeldet? 5 Durch eine Beifragszahlung von DM 2.— bei einer Spar- 555 eee liger 1. Auslosung des Raiffeisen- Sparvereins Nordbaden e.. am 31. März 1982 11.— im„ önnen Sie an 990 Auslosung dusgeschötftef. Baugeschäft voOoLz 3 Trachten- N Lederhosen Sellr preiswert emen bei Wenn Sie an der Auslosung noch feilnehmen wollen, dann gehen Sie sofort zur Spar- u. Kreditbank seckenheim . G. m. b. H. Ger e dannn im- Frieurienstel. 1 Lebensmittel 4 wen. RALI. we. weis re TEXTILWAREN 2 mien red anelerHN können Sie telef. aufgeben Ruf 472186 8