0 9 8 eit in der Verfassunggebenden Versammlung Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 185 Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenheim und Umgebung Amreigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Ereisliste Nr. Abestellungen körmen nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 72 Montag, den 5. Mai 1952 4.52. Jahrgang Bringt die CDU ein drittes Neugliederungsgesetz ein? Dichtel: Undemokratische Art der Neugliede- rung im Südwesten“ Freiburg dsw). Der Vorstizende der ba- dischen CDU, Anton Dichtel, deutete in Frei- burg vor dem Landesausschuß der badischen CDU an, daß die CDU im Bundestag mög- cherweise ein drittes Neugliederungsgesetz einbringen werde. Dichtel sagte:„Wir melden heute an den Bundestag eine echte Wieder- gutmachungsforderung an.“ Der Bundestag Sei in der undemokratischen Art der Neuglie- derung nicht als Mitläufer, sondern als Haupt- gchuldiger anzusehen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Herm. Kopf sagte nach der Tagung, der Bundestag könne durchaus ein drittes Neugliederungs- gesetz verabschieden, solange das zweite Neu- gliederungsgesetz noch nicht ganz vollzogen und die Verfassung des Südweststaates noch nicht verabschiedet sei. Ein drittes derartiges Gesetz könnte unter anderem die Bestim- mung enthalten, daß die künftige Südwest- staatverfassung einer Volksabstimmung un- terzogen werden muß. g Regierungsbildung gefährdet Bundespolitik In einer einstimmig angenommenen Ent- schließung vertritt der Landesausschuß dei badischen CDU die Auffassung, daß die Bil- dung der vorläufigen Regierung für Südwest- Neutschland die auf die Eingliederung West- —— jeutschlands in ein vereintes Europa hinzie- jende Bundespolitik gefährde. Sie bedeute Terner eine planmäßige Ausschaltung des christlichen Volksteils von der Verantwortung und eine erneute Niederlage des demokrati- schen und föderalistischen Gedankens. Die CDU werde die ihr durch Stuttgart aufge- zwungene Opposition mit unnachgiebiger Fe. tigkeit und Sachlichkeit, zugleich aber in einheitlicher Geschlossenheit führen. Die CDU Torderte in ihrer Entschließung eine Volksab- stimmung über die Verfassung und nach de- ven Annahme Neuwahlen. Die in der Ent- Schließung niedergelegten Gedanken sollen ir einer grogen Versammlungswelle der Bevöl- Kerung Badens vermittelt werden. Ansatzpunkte, die gegenwärtige Regierungs- Koalition in Stuttgart zu sprengen, sah die Mehrzahl der Mitglieder des Landesausschus. Ses vor allem bei der FDP/DVP, die speziel um Hinblick auf die Vertretung des neuen Bundeslandes im Bundesrat immer wieder zu Bekenntnissen vor ihrer Wählerschaft ge- ewrungen werden soll. Es wurde erklärt, die Du müsse die gegenwärtige Regierungskoa- ütion in der Offentlichkeit und bei der Ar- 8 bei jeder Schwäche kassen. Sie dürfe dem Sesner keinerlei Möglichkeit für eine Recht- Fertigung seines Verhaltens geben. 20 Wohleb sieht schwarz Staatspräsident Leo Wohleb äußerte sich über die weitere Entwicklung sehr pessimi- stisch. Er sagte, für ihn sei im voraus alles klar gewesen. Die SPD habe den Kampf um den Südwꝛeststaat geführt, um von hier aus zur Macht zu kommen und die Politik der Bundesregierung aufzurollen. Dabei sei den Sozialdemokraten das Bedürfnis der DVF entgegengekommen, ihren einzigen Minister- präsidenten in der Bundesrepublik zu halten. Im Übrigen teile er nicht die Auffassung, dag sich die Regierung Maier nicht lange Halten Werde. Es sei zu befürchten, daß gerade Ba- den den ganzen Druck dieser Regierung er- fahren werde. Man werde aber erleben, daß die Badener kein Kolonialvolk seien. Es heiße nun, wachsam und einig zu sein und die Re- vislons möglichkeiten durch den Artikel 29 des Grundgesetzes immer im Auge zu behalten. „Jetzt gibt es nur Kampf. Von Ruhe kann keine Rede sein“, sagte Wohleb. Er hoffe, in absehbarer Zeit einen konstruktiven Plan auf- zeigen zu können. Bundestagsabgeordneter Kopf meinte, die „badische Tragödie“ stehe im Begriff, eine „deutsche Tragödie zu werden. Die Verschie- bung der Stimmen im Bundesrat könne im Hinblick auf die entscheidenden Fragen wie Generalvertrag, Beitrag zur Europäischen Ver- teidigungsgemeinschaft usw., bedrohlich Wer- den. CDU-Landesvorsitzender Anton Dichtel betonte, die CDU fühle sich nunmehr selbst- verständlich nicht mehr an ihre Zugeständ- nisse und Kompromißvorschläge gebunden, die sie während der Reglerungsverhandlungen unter teilweiser Selbstverleugnung im Inter- esse eines gemeinsamen Aufbaus eines Süd- wWeststaates gemacht habe. Aus Deutschland stammende Juden werden im Laufe dieses Monats in Diisseldorf àu einer Konferenz zusammentreffen. 500 000 DM für Forschungsaufgaben ver- teilte der Hauptausschuß der Deutschen For- schungsgemeinschaft Marburg. Die Rektoren och jen tagen in Marburg unter dem Vorsitz von Professor Thielicke(Tübingen). 8 Bundespräsident Heuss traf von Berlin kommend in Hamburg ein, wo er am Montag auf einer Großkundgebung des Bundesver- andes der deutschen Industrie und bei der Ert ffnung einer Kunstausstellung sprechen Wird. 5 auf einer Sitzung in der westdeutschen Hochschu- Haspünglon glaunt an verzögerung der vertrage Bonn dagegen an termingerechte Unterzeich- nung— Einigung über„Kriegsverbrecher“ Bonn(UP). Während ein maßgeblicher alliierter Diplomat einem UP-Korresponden- ten gegenüber versicherte, daß der General- vertrag und seine Zusatzabkommen voraus- sichtlich termingerecht am 20. Mai unterzeich- net werden, wird aus Washington berichtet, daß das US- Außenministerium damit rechnet, daß die Bundesrepublik vielleicht erst im Jahre 1953 ihre volle Souveränität erlangen wird. Auch die Bildung der Europa-Armee könne sich bis in das Jahr 1953 hinziehen, heißt es in amerikanischen Regierungskreisen. Man ist jetzt in Washington der Ansicht, daß die Hochkommissare wahrscheinlich noch bis in das Jahr 1953 amtieren werden. Der Grund des gegenwärtigen Pessimismus Hegt nach Ansicht diplomatischer Kreise in folgenden zwei Punkten begründet: 1. Die soWjetischen Propaganda-Aktionen zugunsten einer Wiedervereinigung Deutschlands und die Forderung eines Friedensvertrages für Deutschland haben in der Bundesrepublik „einen gewissen Eindruck gemacht“ Man glaubt in Washington., daß es der Sowiet- union zwar nicht gelingen werde, die Ein- beziehung der Bundesrepublik in das euro- päische Verteidigungsprogramm zu verhin- dern, daß es aber doch zu einer gewissen Verzögerung kommen könnte. 2. Der Streit um das Saargebiet wird als Hindernis zur Versöhnung Frankreichs und Deutschlands betrachtet. Der Versuch Adenauers und Schu- mans zu einer Lösung der Saarfrage zu ge- langen, dürfte nach amerikanischer Ansicht mehr oder weniger gescheitert sein. Man fürchtet heute in Washington, daß die Rati- flkation des Generalvertrages und des Ab- kommens über die EFuropàische Verteidigungs- gemeinschaft auf Hindernisse stoßen könnte, wenn die Saarfrage nicht vorher gelöst wird. Dagegen ist man in Bonn nach wWẽie vor op- timistisch. Zu der Kritik an den Verträgen aus den Reihen der Koalitionsparteien wird in alliierten Kreisen bemerkt, daß solche Beden- ken nicht überrascht hätten, zumal bestimmte Artikel den Regierungsparteien offenbar erst jetzt bekannt geworden wären. Wenn aber einmal das ganze Vertragswerk vorliege, werde es zweifellos auch die Billigung der Regierungskoalition finden können. Die Al- UHiierten hätten nicht die Absicht, dem Bundes- kanzler irgendein„Ultimatum“ zu stellen. Auf der anderen Seite seien nunmehr— kurz vor Abschluß der Verträge— zweifellos alle Kon- zessionen gemacht worden, die hätten gemacht werden können. Die noch nicht geregelten Fi- nanzverträge werden Wahrscheinlich keine allzu großen Schwierigkeiten mehr bereiten. Bundesinnenminister Lehr erklärte. das Kabinett werde sich in dieser Woche in mehr- tägigen Beratungen mit dem ganzen Ver- tragswerk eingehend beschäftigen. Am Diens- tag trifft der Bundeskanzler mit den Hoch- Kornmissaren zur 26. Konferenz über die Ver- träge zusammen. Bei dieser Gelegenheit 8011 noch eine Reihe von Restfragen erledigt und dann mit der Erörterung der Finanzverträge begonnen werden. ö. Die Sp bringt in ihrem Pressedienst die Sorge zum Ausdruck, daß die Wirkung der Verträge bis zur Gefährdung Berlins reichen könne.„Was geschieht, wenn die Russen zu neuen und scharfen Aktionen gegen Berlin ansetzen?“, fragen die Sozialdemokraten. Es handele sich daher um eine„noch weittragen- dere Entscheidung“, als sie der Versailler Vertrag einem geeinten und nichtbesetzten Deutschland abverlangt habe. Anerkennt Bonn„Kriegsverbrecher- Gesetz“ Zwischen den Rechtsberatern der Hochkom- missare und deutschen Sachverständigen ist eine Einigung über die Behandlung der 639 noch in den Haftanstalten von Landsberg, Werl und Wittlich inhaftierten deutschen „Rriegs verbrecher“ nach Abschluß des Gene- ralvertrags erzielt worden. Dieses Uberein- kommen bedarf noch der Zustimmung der Hochkommissare und des Bundeskanzlers. Die jetzt gefundene Regelung sieht vor, daß die Alliierten die drei Haftanstalten auch nach dem Inkrafttreten der Ablösungsver- träge zunächst weiter in ihrer Obhut behal- ten. Die Bundesregierung soll in der Zwi- schenzeit einen Gesetzentwurf einbringen, Wonach die Billigung des Generalvertrags auch die Anerkennung der Rechtsgültigkeit des Kontrollratsgesetzes Nr. 10 einschließt, auf dessen Grundlage die Verfahren gegen die deutschen„Kriegsverbrecher“ durchge- führt Worden Waren. Nach der Verabschie- Aung dieses Gesetzes sollen die Häftlinge dann in deutsche Obhut übergeführt werden Die Verabschiedung eines solchen Gesetzes ist notwendig, da die 639 Inhaftierten sonst unmittelbar nach ihrer Uberführung in deut- sche Hände freigelassen hätten werden müs- Sen. Nach dem Grundgesetz darf nur ein Rich- ter über die Fortdauer der Freiheitsentzie- hung entscheiden. Auch kann eine Verurtei- lung nur auf Grund bestehender deutscher Gesetze erfolgen. Die Häftlinge hätten also den Bundesverfassungsgerichtsof anrufen und ihre Freilassung verlangen können, bis ein neues deutsches Verfahren gegen sie er- öfknet worden ist. Damit hätten sich die Alliierten aber nicht einverstanden erklärt. Unabhängig von dieser gesetzgeberischen Regelung wird die geplante deutsch- alliierte Gnadenkommission mit der Uberprüfung der Urteile beginnen und den beteiligten Re- Slerungen der drei Westmächte Vorschläge 125 Anderungen des Strafmaßbßes unterbrei- enn. Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Soldaten, Admiral a. D. Gottfried Hansen, hat Bundeskanzler Adenauer schriftlich gebeten, in den Verhandlungen um den Generalver- trag bei den Alliierten eine Generalamnestie für die„Kriegsverbrecher“ zu erwirken. Han- sen meint, die geplante deutsch-alliierte Ga- denkommission würde nur„alte Wunden auf- reißen“, Hansen hatte bereits General Eisen- hower und den britischen Premierminister Churchill schriftlich um die Amnestierung der Gefangenen ersucht. Eisenhower hatte geant- . er sei für diese Frage nicht zustän- 1g. Deber öb boo bertrsegene prolgsherten Gegen Gesetzentwurf zum Lastenausgleich Schmährufe gegen Lukaschek BOnn(UP). Als ernster Auftakt zur be- vorstehenden 80-Stunden-Debatte des Bun- destages über den allgemeinen Lastenaus- gleich demonstrierten am Sonntag über 50 000 Flüchtlinge aus allen Teilen des Bundesge- bietes auf dem Marktplatz in Bonn gegen den zetzt vorliegenden Gesetzentwurf. Polizei in Stärke von rund 1000 Mann sorgte für Ord- nung. 5 Der erste Vorsitzende des Bundes vertrie- bener Deutscher GVD), der CDU- Bundestags- abgeordnete Dr. Linus Kather, erklärte 1 einer von starkem Beifall unterbrochenen Rede:„Wir werden zu den Kanonen und Divisionen erst ja sagen, wenn die Herstel- lung des sozialen Friedens gewährleistet ist.“ Ein Verteidigungsbeitrag ohne echten Lasten- ausgleich sei ebenso sinnlos wie Lastenaus- gleich ohne Verteidigung. Unter dem Jubel der Zehntausende versicherte Dr. Kather:„Ieh sage zu diesem Gesetz Nein!— komme Was da wolle.“ Kather kritisierte den Beschluß der Roali- tionsparteien, an dem Gesetzentwurf für den Lastenausgleich keine Anderungen mehr vor- zunehmen und nannte die Grundkonzeption des Reglerungsentwurfs„verfehlt“. Das Ge- setz verdiene den Namen Lastenausgleich i Der BVD wolle mit der Kundgebung in letz- ter Stunde einen eindringlichen Appell an die Gffentlichkeit, an die Regierung und an die Parteien richten und vor den Folgen der Ver- Weigerung eimer Erfüllung der Forderungen der Flüchtlinge warnen. Kather kritisierte das unzulängliche Eintreten des Auslandes, der Bundesregierung und der Parteien für einen echten Lastenausgleich. Den Besatzungsmäch- ten Warf er vor, sich großer Versäumnisse ge- genüber den Vertriebenen schuldig gemacht zu haben. Die Befreiung ausländischer Firmen vom Lastenausgleich durch den Generalver- trag müsse„Befremden“ auslösen. Aus den dichten Reihen der Flüchtlinge, die sich in strömendem Regen auf dem engen Bonner Marktplatz versammelt hatten, er- klang immer wieder der Ruf:„Wo ist Luka- schek?— Nieder mit Lukaschek“. Kather er- mahnte die Demonstranten zur Disziplin. Das Mißtrauensvotum der Vertriebenen gegen den Bundesflüchtlingsminister nannte Katfler be- rechtigt, da Lukaschek dem Gesetzentwurf zu- gestimmt habe. Wenn die politischen Parteien jetzt nicht für die Sache der Vertriebenen ein- träten, dann hätten sie mit einer parteipoli- tischen Absonderung der Flüchtlinge zu rech- nen. Vor der Kundgebung wurden über eine Lautsprecheranlage Milſtärmärsche und Schla- germusik zu Gehör gebracht! Die Polizei nahm einige Ruhestörer vorläufig fest. Es kam zu keinen nennenswerten Ausschreitungen. Die „Union in Deutschland“ der CDU versuchte Flugblätter mit dem Aufdruck„Tumulte und Demonstrationen bereiten Stalin den Weg“ und anderen Parolen zu verbreiten. Die Zettel wurden von der Polizei zum Teil sicherge- stellt. Die Demonstranten— unter ihnen zahl- reiche ältere Leute— waren in Omnibussen und mit Sonderzügen in der Bundeshaupt- stadt eingetroffen. Sie führten Hunderte von Transparenten mit, auf denen unter anderem zu lesen war:„Sieben Jahre Geduld— wollt mr Tumult?“ und„Erst großer Lastenaus- gleich— dann Wehrbeitrag“ 5 Der Plan des Lastenausgleichs Bundestag vor wichtigen Entscheidungen Der Bundestag wird in dieser und der näch- sten Woche bei der endgültigen Behandlung des Gesetzes über den allgemeinen Lasten- ausgleich die vielleicht bisher Wichtigste Entscheidung für die soziale Zukunft der Bun- desrepublik zu treffen haben. Die Regierungs- parteien haben sich grundsätzlich geeinigt, dem in mehr als 200 Sitzungen des Lasten- ausgleichsausschusses des Bundestages erar- beiteten Entwurf mit rund 400 Paragraphen zuzustimmen und Anderungsanträge abzu- lehnen. Obwohl der Entwurf auch nach An- sicht der Regierungsparteien noch in mancher Hinsicht unvollkommen sei, könne eine Ver- 26 gerung des Lastenausgleichs sieben Jahre nach Kriegsende nicht mehr verantwortet werden. Wenngleich nach dem jetzigen Stand die Bundestagsmehrheit für den Gesetzentwurf so gut wie sicher ist, so wird man doch damit rechnen müssen, daß der Bundesrat dem In- krafttreten des Lastenausgleichs in der dann verabschiedeten Fassung„ein Bein stellt“. In dem Ländergremium werden sich jetzt ange- sichts der SPD-Mehrheit im neuen Stuttgar- ter Kabinett die Mehrheitsverhältnisse voraus- sichtlich zu Ungunsten der Bonner Regie- rungsparteien verschieben. Selbst, wenn sich die Vertretung des Südweststaates nur der Stimme enthält, ist der Entwurf zunächst durchgefallen, denn die Zustimmung zu einem Gesetz setzt im Bundesrat die absolute Mehr- heit seiner Stimmen voraus, das heißt, von den vorhandenen 38 ein„Ja“ von mindestens 20 Stimmen. Enthalten sich die fünf Stutt- garter Vertreter der Stimme, würde die Koa- ition nur 18 Stimmen erreichen. Damit würde es notwendig sein, den Vermittlungsausschuß anzurufen. Trotz des Ubereinkommens der Regierungs- parteien im Bundestag wird aber der CDU- Abgeordnete und Vorsitzende des„Bundes der vertriebenen Deutschen“, Dr. Linus Kather, Abänderungsanträge einbringen, um den For- derungen der Vertriebenen nach einem höhe- ren Aufkommen und größeren Ausgleichslei- stungen Rechnung zu tragen. Der„Bund der vertriebenen Deutschen“ hat unter Führung von Dr. Kather am Sonntag, zwei Tage vor Beginn der Bundestagsdebatten, noch einmal unter der These„Kein befriedigender Lasten- ausgleich— kein Verteidigungsbeitrag“ gegen das Gesetz protestiert, obwohl, wie Dr. Ka- ther selbst sagte. die Verabschiedung des Aus- schußentwurfes durch die Mehrheit der Re- gierungsparteien kaum noch verhindert wer- den könne, Auch die SpD wird sich mit etwa 36 Anträ- gen um wesentliche Abänderungen des Ent- Wurfes bemühen. Die Sozialdemokraten setzen sich vor allen Dingen für geringere Berück- sichtigung der großen Vermögen bei der Ge- währung von Entschädigungen und für eine Erhöhung der sonstigen Hilfeleistungen ein. wie zum Beispiel der Unterhaltshilfe, Haus- ratsentschädigung und Eingliederungshilfe. Nach dem Gesetzentwurf werden fünfzig Prozent des abgabepflichtigen Vermögens zum Lastenausgleich herangezogen. Da die Abgabe aber auf dreißig Jahre verteilt und bei vorzeitiger Leistung ein Bonus von 10 Pro- zent gewährt wird, verringert sich im Allge; meinen die Abgabe. So würde beispielsweise unter Berücksichtigung aller vorgesehenen Frmäßigungen, der Besitzer einer Landwirt- schaft mit einem Einheitswert von 30 000 PM etwa 6 100 DM zu zahlen haben. Die Hauptentschädigung für verlorenes Vermögen beträgt in der untersten Schadens- gruppe bis zu 1 800 Reichsmark 75 Prozent Sie sinkt in den höchsten Schadensgrupper bis auf zwei Prozent. Die Kriegsschadens- rente erhöht die bisherige Unterhaltshilfe in solchen Fällen, in denen der Geschädigte einen Lastenausgleichsanspruch von mehr als 5 000 DM hat. Die Hausratsentschädigung be- trägt für die normale Familie(mit zwe Kin- dern) mindestens 1 200 DM. höchstens 1 806 D-Mark. Wohnraumhilfe wird für die Deckung des unrentablen Teils im sozialen Wohnungsbau gewährt. Vorgesehen sind insgesamt 300 MII- onen DM jährlich. Die Eingliederuagshilfe soll als Aufbaudarlehen an den Geschädigter selbst oder als Arbeitsplatzdarlehen an ge- schädigte Betriebe gegeben werden. Peuerungszuschläge vorgesehen Alle Fraktionen des Bundestages haben einen Gesetzentwurf eingebracht, nach dem Teuerungszulagen zur Unterhaltshilfe nach dem Lastenausgleichsgesetz gezahlt werden sollen, wenn der Lastenausgleich verwirklichit ist. Zu der vorgesehenen Unterhaltshilfe in Höhe von 70 DM monatlich sollen die Be- rechtigten nach dem Vorschlag der Bundes- tagskraktionen einen Zuschlag von 15 DM mo- matlich erhalten sowie für Ehegatten, jede Pflegeperson und jedes Kind weitere 7,50 DM. Vollwaisen erhalten eine Zulage von 10 DM monatlich. Die Mittel sollen der Bund und die Länder gemeinsam aufbringen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Reuter, traf in Bad Godesberg mit dem neuen US-Botschafter in Moskau, Rennan, und Us Hochkommissar MecCloy zusammen. i Erhöhung der Zulagen für Beamte Adenauer auf dem Beamtentag— Zunächst keine große Besoldungsreform BOnn(UP). Bundeskanzler Adenauer ver- sicherte in Bonn, ohne die Berufsbeamten könnten Staat und Gemeinden ihre Ver- Pflichtungen gegenüber dem Volk nicht er- füllen. Adenauer, der auf einer Rundgebung des Deutschen Beamtenbundes sprach, dankte den deutschen Beamten, daß sie in der schwersten Zeit„ihre Pflicht gegenüber Volk und Staat in so vorbildlicher Weise erfüllen, Obwohl ihre berechtigten wirtschaftlichen An- sprüche nicht voll berücksichtigt werden könn- ten“. Er versprach, daß er als alter Beamter und mit ihm die Bundesregierung alles tun werden, um den Berufsbeamten beizustehen und ihre wirtschaftliche Lage zu bessern. Bundesinnenminister Lehr, der neben den Bundesministern Schäffer, Seebohm und Schuberth zu den etwa 2000 Delegierten und Gästen sprach, betonte, ohne die trotz aller Wirtschaftlichen Nöte von den Berufsbeam- ten vollbrachte Vorleistung wäre der Wieder- aufbau nicht möglich gewesen. Finanzminister Fritz Schäffer berichtete über die Pläne der Bundesregierung zur Bes- serung der wirtschaftlichen Lage der Beam- ten. Schäffer erklärte, eine große Besoldungs- reform sei zur Zeit im wesentlichen aus tech- nischen Gründen nicht möglich, Das Bundes- finanz ministerium habe folgende Maßnah- men zur Besserung der wirtschaftlichen Lage der Beamten vorgesehen: 1. Die Auszahlung eines halben Monatsge- Baltes. 2, Die Erhöhung der Kinderzuschläge nach dem Alter der Kinder. Die jetzige Zulage in Höhe von 20 DM sell für sechsjährige Kinder um 50 Prozent und für 16jährige Kinder um 100 Prozent erhöht werden. 3. Eine bessere Staffelung des Wohnungs- geldzuschlages, Ein Zuschlag soll in Zukunft schon für Familien mit drei bis vier Kindern gewährt werden(bisher fünf Kinder), und der Zuschlag soll um ein Achtel erhöht wer- den. Ledige Beamte, die über 45 Jahre alt sind, sollen das Wohnungsgeld eines verhei- rateten Beamten erhalten. Junge Planbeamte sollen das gleiche Wohnungsgeld erhalten wie die älteren. 4. Die Diäten für außerplanmäßige Beamte sollen auf 90 bis 95 Prozent des Gehaltes er- höht werden. Mit den neuen Wohbnungszu- schlägen und der Diätenerhöhung würde ein lediger Assessor in der Ortsklasse A zum Bei- spiel 516 DM monatlich, statt bisher 401 DM erhalten. Schließlich soll die Orisklasse„D“ aufgehoben werden. „Besatzungsluxus“ wird etwas gekürzt Kein Hauspersonal auf deutsche Kosten BOnn(UP). Das Oberkommando der US- Truppen in Deutschland hat angeordnet, daß Ini Hinblick auf die bevorstehende Unter- N zeichnung des Generalvertrages und die Ab- Iösung des Besatzungsstatuts ab 1. Juli kein Hauspersonal, keine Klubs oder Kantinen mehr auf deutsche Kosten unterhalten wer- den dürfen. Damit wird eine wesentliche Forderung des Bundesfinanzministers nach Beseitigung des„Besatzungsluxus“ wahr- scheinlich erfüllt. Allein für die 24345 Haus- angestellten der Amerikaner mußte der Bund jährlich 45 Millionen DM Besatzungskosten Aufbringen. US-Hochkommissar MecCloy be- dauerte, daß die Abschaffung der„Hilfsdien- ste“ auf deutsche Kosten nicht in allen drei Zonen zugleich durchgeführt werden konnte. Aber man habe sich mit den französischen und britischen Vertretern über diese Frage nicht einigen können. —— ͤ— Hessische Wahlen ohne Zwischenfälle Stimmenverluste der FDP— Gewinne bei der CDU und der SPD Wiesbaden(UP). Die hessischen Ge- meinde und Kreistagswahlen verliefen ohne Zwischenfälle. Wie ein Sprecher des Innen- ministeriums mitteilte, war die Wahlbetei- ligung stärker als bei den letzten Landtags- Wahlen im Jahre 1950, jedoch schwächer als bei den Kommunalwahlen im April 1948. Die Wahlbeteiligung betrug bei den früheren Kom- munalwahlen 84 Prozent und bei den letzten dtagswahlen 64,9 Prozent. Es wurden ins- . mt 23 900 Gemeindevertreter und 1 288 tagsabgeordnete in 2 624 hessischen Ge- 85 n und 39 Landkreisen gewählt. Bei Redaktionsschluß lagen die Ergebnisse aus vier kreisfreien Städten vor. In diesen Vier Städten konnte die SPD gegenüber den Kommunalwahlen ii Jahre 1948 ihre Posi- tion wesentlich verbessern. Von insgesamt 105 222 abgegebenen gültigen Stimmen in den Städten Offenbach, Hanau, Gießen und Mar- burg entflelen 37 879(also mehr als ein Drit- tel) auf die Sozialdemokraten. Ferner erhiel- ten: FDP 18 417, CDU 16 72g, KFD 7 095. BHE 5 5 774 Stimmen. 1 Frankfurt am Main erhielten Ergebnisse 5 der Landtagswahlen von 1950 in Klammern): Die SPD 45,5 Prozent(52,3), die FDP 14,4 Pro- zent(25,2), die DU 20,7 Prozent(16,9), die BHE 5 Prozent, die Deutsche Partei 8,9 Pro- zent, die KPD 4.5 Prozent 6,3), die Weltbür⸗ ger 0,8 Prozent. Die FDP hat bis jetzt in fast allen Kreisen gegenüber den Landtagswahlen 1950 erheb- uche Verluste erlitten. Stellenweise ging ihr Stimmenanteil bis zu 50 Prozent zurück. Die hat lediglich in einem Wahlkreis Stim- en verloren, sonst jedoch überall zugenom- m. Die SPD hat nur in Offenbach verloren d geringfügige Finbußen in Frankfurt/ Main in den anderen Kreisen jedoch Stim- chs erhalten, zum Teil bis zu 20 Pro- 5 Konnte sich bisher lediglich Ben-Land in den Vordergrund anderen Kreisen ist er ver- N e Deutsche Partei er- Erfolge. Die DLandtagswah⸗ Konnten sich Lohnverhandlungen in USA abgebrochen Benzinverbrauch gekürzt— Truman warn! vor Streik-Auswirkung auf MsA- Programm Washington(UP). Die Regierung der USA hat die mit Vertretern der Stahlindu- strie und den zuständigen Gewerkschaften aufgenommenen Lohnverhandlungen ergeb- nislos abgebrochen. Mit einer Wiederaufnahme der Verhandlungen wird vorläufig nicht ge- rechnet, da die Standpunkte der beiden Ver- tragspartner zu weit voneinander abweichen. Die Verhandlungen hatten auf Anregung von Präsident Truman begonnen. Philip Murray, der Präsident des amerika- nischen Gewerkschaftsverbandes CIO, dem die Vereinigte Stahlarbeitergewerkschaft ange- hört, gab kurz nach dem Abbruch der Lohn- Verhandlungen bekannt, daß er keinen neuen Streikaufruf erlassen werde. Der Oberste Gerichtshof hat erklärt, daß er die Streitfrage über die Rechtmäßigkeit der von Truman angeordneten Beschlag. nahme der Stahlindustrie untersuchen werde. Bis zu einem Gerichtsentscheid hierüber un- tersagte der Gerichtshof der US-Regierung, eine Lohnerhöhung für die Arbeiter anzu- ordnen. Nur wenige Stunden vorher Hatte der Präsident erklärt, er werde eine Lohn- erhöhung anordnen, falls keine Einigung zwi- schen den Sozialpartnern zustande kame. In der Zwischenzeit nahmen die Stahlwerke die Arbeit langsam wieder auf. In Anbetracht der Streiklage in der G- industrie hat die US-Regierung eine 30pro- zentige Kürzung des Benzinverbrauchs für zivile Zwecke angeordnet. Gleichzeitig sollen Alle nicht lebensnotwendigen Flüge von den US-Flughäfen aus unterbleiben. Aus Boston wurde währenddessen gemeldet, daß dort eine erste Vereinbarung zwischen einer Ol- firma und den Arbeitern zustande gekommen sei. Ein Gewerkschaftsvertreter erklärte, diese Vereinbarung könne als Vorbild für eine Re- gelung der Streitigkeiten in allen Staaten der USA bilden. Waffen für Europa Präsident Truman erklärte vor Vertretern der Stahlindustrie und der Gewerkschaften, daß die Wirtschaft und Verteidigung Euro- pas von der Sicherung der amerikanischen Stahlproduktion abhängig sei. Durch die Krise in der Stahlindustrie sind die Waffenliefe- rungen nach Europa in Frage gestellt, die nach einer Mitteilung des US-Verteidigungs- ministers Lovett, die dieser vor dem Außen- politischen Ausschuß des US-Senats machte, in den bevorstehenden Monaten beträchtlich verstärkt werden sollen. Lovett sprach sich mit allem Nachdruck gegen die von diesem Ausschuß empfohlene Kürzung des Pro- gramms für gemeinsame Sicherheit um eine Milliarde Dollar aus. Der Außenpolitische Ausschuß veröffent- lichte ein Verteidigungsschema für die Eu- ropa-Rüstungshilfe, das allerdings noch auf der Basis der Anforderungen Präsident Tru- mans in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar er- rechnet ist. Für die Bundesrepublik sind iz dem Verteilungsschema folgende Beträge vor- gesehen(in Millionen Dollar): Lebensmittel 20, Naturfasern 35,9, Brennstoffe 10, industrielle Rohstoffe 66,4, andere Rohstoffe und Halb- Waren 6,9 und Transportmittel 20,8. Inzwi- schen wurde die US-Hilfe für Europa um rund 230 Millionen Dollar gekürzt. SA brauchen Verbündete Der Auswärtige Ausschuß hat weiterhin vorgeschlagen, im Rahmen des Auslandhilfe- Programms für den Nahen Osten und Afrika fast 530 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. In der Stellungnahme des Ausschuss- ses wird betont, daß bis jetzt keine militä- rische Hilfe für die arabischen Staaten und Israel vorgesehen sei. Falls noch in diesem Jahr das geplante Nahost-Rommando der atlantischen Staaten errichtet werde, würden Wahrscheinlich für diese Länder größere Be- träge bereitgestellt. Averell Harriman, der Direktor des Amtes für gemeinsame Sicherheit, sagte in Detroit, die Zukunft der Welt sei solange bedroht, wie die Verteidigungspläne des Westens noch nicht abgeschlossen sind. Harriman, der vor einer Konferenz jüdischer Wohlfahrtsorganisationen sprach, betonte, daß die USA nicht in der Lage seien, die Welt zu beschützen, dazu seien gut gerüstete Alliierte notwendig. Darüber sei sich auch der Kreml im klaren, der es Keineswegs gerne sehe, daß die Zusammen- arbeit der freien Welt sich immer enger ge- (Staltet. PPPFPFF————Ä———— Wünschen USA Vierertreffen in Berlin? Weitere Verzögerung der Antwortnote— Washington: Noch zehn Tage London UP). Die westliche Antwort auf die jüngste Deutschlandnote der Sowiets wird möglicherweise eine weitere Verzögerung er- fahren, falls die USA auf ein baldiges Zu- sammentreffen der drei Hochkommissare mit dem Vorsitzenden der sowjetischen Kontroll- kommission in Berlin drängen sollten. Dies wurde aus unterrichteten Kreisen Londons bekannt. Wie dazu weiter berichtet wird. haben die USA den Vorschlag für das Zu- sammentreffen der Hochkommissare mit dem sowjetischen Vertreter in der vergangenen Woche den Vertretern Frankreichs und Groß- ritanniens unterbreitet. Für Montag ist eine neue Deutschland-Be- sprechung angesetzt. Man erwartet, daß so- Wohl Großbritannien als auch Frankreich der Ansicht sind, ein solches Zusammentreffen sollte nicht obne sorgfältige Vorbereitung vonstatten gehen, und daß die beiden Länder deshalb mit ihrer Zustimmung zu dem Vor- schlag zurückhalten werden. In Bonner Regierungskreisen wird behaup- tet, es lägen keine Anzeichen dafür vor, daß ein amerikanischer Vorschlag zur Hinberu- kung einer Viermächtekonferenz der alliier- ten Hochkommissare mit dem sowjetischen Militärbefehlshaber in der Ostzone überhaupt konkretisiert werde. Es scheine sich vielmehr um einen von mehreren Vorschlägen gehan- delt zu haben, der aber inzwischen wieder fallen gelassen und ad acta gelegt worden sei. Bundeskanzler Adenauer soll Bedenken gegen diesen amerikanischen Plan geäußert haben. Der Bundeskanzler habe sich schon vor kurzem dagegen ausgesprochen, den alli- ierten Kontrollrat in irgendeiner Form wiede herzustellen. Diplomatische Stellen in Washington er- klärten, die Fertigstellung der Antwortnote des Westens auf die Deutschland-Vorschläge der Sowjetunion werde wahrscheinlich noch etwa zehn Tage in Anspruch nehmen. Der Entwurf werde die sowjetischen Vorschläge über die Neutralisierung Deutschlands und die Aufstellung einer deutschen National- armee ablehnen. Moskau soll ferner aufge- fordert werden, den Status klarzustellen, den eine gesamtdeutsche Regierung in der Zeit zwischen den Wahlen und dem Friedensver- trag haben soll. Hugh Dalton, der ehemalige Schatzkanzler der Labour-Regierung, forderte Neuwahlen in Deutschland und eine Vier-Mächte-Kon- ferenz um Moskaus„Aufrichtigkeit“ auf die Probe zu stellen. Dalton erklärte:„Wir(die Labourpartei) bestehen darauf, keine Zeit mehr mit dem Austausch langer und streit barer Noten zwischen den Westmächten und der Sowjetunion zu verschwenden.“ „Comet“-Flug in neuer Rekordzeit Johannesburg(Up), Einige Minuten Vor seiner fahrplanmäßigen Ankunftszeit traf das britische Düsen-Verkehrsflugzeug vom Typ de Havilland„Comet“ auf seinem ersten Passagierfſug von London in Johannesburg (Südafrika) ein. Für den Flug über eine Strecke von 11 200 Kilometer hat der„Comet“ etwas weniger als 23 Stunden und 23 Minu- ten gebraucht. Davon befand er sich nur 18 Stunden und 40 Minuten in der Luft. Fünf Zwischenlandungen haben den Flug unter- brochen: Rom, Beirut, Karthum Entebbe ( Oganda) und Livingstone(Nordrhodesia)l Die Maschine flog in über elf Kilometer Höhe erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von FKilometer pro Stunde. Unter den 36 Pas- sagieren, denen dieser erste Flug mit einem 3 der Us-Seestreitkräfte — Neuer Prüfstein für die Konservativen Montag beginnen britische Kommunalwahlen London(UP). In ganz England hielten die führenden Politiker der Labour Party und der Konservativen Reden, um Stimmen für die am Montag beginnenden Kommunalwah- len zu sammeln. Die Wahlen werden sich über die ganze kommende Woche erstrecken, Po- litische Beobachter sind der Ansicht, daß die- ser Wahlgang ein neuer Prüfstein für die Popularität der konservativen Regierung unter Churchill sein wird. Es wird erwartet, daß die Konservativen einige Sitze abgeben müssen. Das Hauptereignis der Labour-Kampagne War eine Rede des Parteiführers Attlee in Glasgow. Der ehemalige Premier sagte seinem Konservativen Kollegen eine nur geringe Amtszeit voraus., In der Zeit, in der Churchill die Regierung geleitet habe, hätte man„er- staunliche Beispiele von Herumwurstelei und Inkompetenz“ erleben können, meinte Attlee. Die Rede des Labour-Chefs stellte ganz offenbar die Antwort Attlees auf eine Rund- funkansprache Churchills dar, in welcher der Regierungschef sagte, daß sein konservatives Kabinett entschlossen sei, ohne Anberaumung von Neuwahlen die nächsten drei bis vier Jahre weiter zu regieren, bis die augenblick liche Krise überwunden sei. Churchill wies darauf hin, daß die konservative Partei erst seit sechs Monaten wieder die Regierungs- geschäfte in der Fand habe, während die Labour-Regierung sechs Jahre lang„ver- schwenderisch und maßlos“ gewesen sei und von amerikanischem Geld gelebt habe. Schreckensszenen im Rettungsboot RIO de Janeiro(UP). Unbeschreibliche Schreckensszenen müssen sich nach den Schil- derungen des Kapitäns der„Rio Almada“ in den zwei Rettungsbooten dieses kleinen Seg- lers abgespielt haben, nachdem das 350 Ton- nen große Fahrzeug in einem Sturm auf der Höhe von Kap Frio untergegangen War. Von den dreizehn Mann, die in den Booten Platz fanden, blieben nach tagelangen Irrfahrten in der See noch neun Mann übrig Drei spran- gen im Wahnsinn über Bord, che der Fisch- Kutter„Sao José“ die zwei Boote sichtete und die Uberlebenden aufnahm. Noch im Ange- sicht der nahen Rettung stürzte sich einer der Matrosen ins Wasser, nachdem es ihm gelun- gen War, befreien. Ein vierter wurde vom Wahn be- sich aus dem Griff des Kapitäns zu fallen, als die Geretteten zum ersten Male Vertrages, versammelt und den chinesischen Streitkräfte geforderf haben, Sie MacGrigor wieder Land betraten. Er machte 3 und e ins Wasser. Blutige Zusammenstöße in Lhasa Neu Delhi(UP). Wie aus der tibetani- schen Hauptstadt Lhasa gemeldet wird, ist es dort zu Zusammenstößen und Schießereien zwischen Tibetanern und chinesischen Streit- kräften gekommen, wobei eine Anzahl Per- sonen verletzt wurden! Eine tibetanische Volksmenge soll sich vor dem Haus des tibe- tanlischen Kabinettsminister Sawang Ngabou, dem Unterzeichner des tibetisch- chinesischen bzug der hätten dabei auf die Vertragsbestimmungen, die Notlage der Bevölkerung und den Hunger hingewiesen, der nach dem Inkrafttreten des Vertrages eingetreten sei. Die Volksmenge be- Warf das Haus des Ministers mit Steinen. Darauf eröffneten die chinesischen Streit- kräfte das Feuer auf die Menge, die ebenfalls 85 a Sdtrüsse ee g n* der Oberbefehlshaber „ besprach in London Admiral Fechteler, mit dem 1. britischen Seelord Sir Roderick die Besetzung des Postens des alliierten Oberkommandierenden im Mittel- meer, über die zwischen den SA und Eng- land eine e besteht. f Friegsgefahr verdichte, eine militärische A 5 macht. a e genügt weder ein Betriebs Neues aus aller Welt Weitere Beschuldigungen gegen Noack Trieb der Angeklagte ein Doppeispiel? Würzburg(UP). Der Osloer Rechtsan- walt Sverre Hartmann hielt im Beleidigungs- Prozeß gegen Professor Ulrich Noack seine Beschuldigungen aufrecht, Noack habe nicht nur für das deutsche Auswärtige Amt, son- dern auch für den damaligen norwegischen Außenminister Halftan Kohf gearbeitet. Hart- mann legte dem Gericht Aufzeichnungen vor, in der der damalige Direktor Fritjof Heyer- dahl, der„Noske Siemens“, die deutsche Ge- sandtschaft aufmerksam machte, daß Noack von den Professoren der Universität Abge- lehnt werde, weil allgemein die M²einung Herrsche, Noack sei ein bezahlter Spion. Der Außenminister Koht— so führte der norwe- gische Rechtsanwalt weiter aus— habe Noack Als„Contra- Spion“ gegen das Auswärtige Amt benutzt. Diese Tatsache habe Koht ihm per- sönlich bestätigt, jedoch zu der damaligen Zeit Sicherlich nicht gewußt, daß Noack bereits für das Auswärtige Amt arbeitete. Demgegenüber brachte Noack ein Schreiben des Staatsanwaltes im Quisling-Prozeg, An- näus Schödt, vor, der schrieb, er sei bei seinen Ermittlungen über die Quisling-Verräterei vor der Okkupation Norwegens durch die e nicht auf den Namen Noack sesto- en Exhard hatte Autounfall Es ging jedoch ohne Verletzung ab 5 Hannover(UP). Bundeswirtschaftsmini- 1 ster Erhard verunglückte auf der Fahrt zur Technischen Messe nach Hannover in der Nähe von Alfeld(Bezirk Hannover). Das Auto des Bundesministers stieß mit einem Per- sonenkraftwagen zusammen, wurde von der Fahrbahn geschleudert und überschlug sich. Der Fahrer EFrhards wurde verletzt. Der Bun- deswirtschaftsminister selbst blieb völlig un- verletzt, hielt ein anderes Auto an und wurde von diesem nach Hannover mitgenommen. Trotz des Zwischenfalls traf der Minister Pünktlich in Hannover ein und hielt bereits eine Stunde nach dem Unfall anläßlich der Eröffnung des ibero- amerikanischen Wirt- 3 schaftstages eine halbstündige Rede, ohne daf die anwesenden Diplomaten und Gäste eine Ahnung von dem Unfall hatten. Anschließend setzte Erhard seine Fahrt nach Goslar fort. Athen: Keine„Kriegsverbrecher“ mehr BOnn(UP). Die griechische Regierung ha der Bundesregierung mitgeteilt, daß sie 5 entschlossen habe, alle in Griechenland noch gegen deutsche Staatsangehörige unter der Beschuldigung von Kriegsverbrechen anha gigen Verfahren niederzuschlagen und die Verfahrensakten der Bundesregierung auszu- Händigen. Die griechische Regierung hat diese Entscheidung getroffen, um alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die einer Festigung der traditionellen Freundschaft zwischen den beiden Ländern noch entgegenstehen könn- ten. Heuss soll„Wachregiment“ bekommen Bonn(UP). Bundespräsident Heuss soll, Wie die Staatsoberhäupter der anderen Mit- gliedstaaten der geplanten Europa-Armee, ein eigenes„Wachregiment“ erhalten, sobald der Vertrag über die Europäische Verteidi gungsgemeinschaft ratifiziert ist Der Entwus des Vertrags sieht vor, daß jedem Staatsober- haupt— den Präsidenten von Frankreich, Italien und der Bundesrepublik, sowie der Königin der Niederlande, dem König der Bel- gier und der Großherzogin von Luxemburg— eine Sondereinheit zu Repräsentations- und Wachzwecken zugeteilt wird. Dieses Regimen soll dem europäischen Verteidigungskommis⸗ Sar nicht unterstellt werden. Ob der Bundes präsident von dieser Möglichkeit Gebrau macht, ist noch nicht bekannt. Ulbricht fordert Pakt mit Rußland Zum„Schulz vor westdeutschen Militaristen Berlin(UP). Ein Bündnis der von der Sowjetregierung vorgeschlagenen deutschen „nationalen Streitkräfte“ mit der Militär macht der Ostblockstaaten forderte der ste Vertretende Pankower Ministerpräsident W. ter Ulbricht vor Professoren, Dozenten un. Assistenten des„gesellschaftflichen Grundstu diums“ bei den Ostzonen- Universitäten. Ibricht meinte, für ein wiedervereinigtes Deutschland wäre es von„Sroßer Bedeutung“ mit wem dieser Staat verbunden ist. Dieses Deutschland dürfe sich nur dem kommunisti schen„Welt-Friedenslager“, nicht aber der „Staatengruppe des Atlantik-Kriegspaktes“ anschließen. Wiederholt legte Ulbricht dialek tisch dar, daß die Verbindung Westdeutsch lands mit den westlichen Großmächten di lianz mit der Sowjetunion und dem„Welt- Friedenslager“ jedoch nur dem Frieden diene, denn entscheidend Sei„das Wesen der Staats „Gegenüber dem Treiben der Militaristen schutz noch ein Dorfschutz“. Damit erläuterte Ulbricht die„Notwendigkeit“, in der Ostzon- eine eigene Armee gegenüber den„amerika nischen Okkupanten“ und ihren„westdeut⸗- schen Satelliten“ aufzubauen. Die tunesischen Nationalisten haben wieder 2 ei Bomben Seworfen, die jedoch keinen nennenswerten Schaden anrichteten. Zwölf Tunesier wurden vom französischen Militär- tribunal zu 3 Freiheitsstrafen verurteilt. Ralph 8 überreichte Ainet . 3 Pascha die britischen airo formell aufgenommen, 1 dem die e 1„höchst befriedi- Südwestdeuts che Rundschau Großer Bruchsaler Sommertag 30 000 Zuschauer beim Umzug Bruchsal(IsW). Uber 30 000 Besucher aus dem ganzen Bruhrain und Kraichgau er- lebten den traditionellen Bruchsaler Sommer- tagszug. Da man in diesem Jahr das 50jäh- rige Bestehen dieses alten Brauchtums feierte, war der über 2 km lange Zug mit mehr als 100 Gruppen und Festwagen besonders ein- Fallsreich und prächtig gestaltet. Höhepunkt des zünftigen Sommertagszuges war eine Teierliche Gerichtssitzung mit der Verbren- nung des Winters in Gestalt einer überdi- melisionalen Strohpuppe. Auf dem Bruchsaler Volksmarkt wurden anschließend über 4000 Sommertagsbretzeln an alle Mitwirkenden Verteilt. Dr. Trautmann kandidiert in Karlsruhe Karlsruhe(sw). Der Bürgermeister der Stadt Walldürn, Dr. Trautmann, hat sich für die Wahl des Karlsruher Oberbürgermeisters Als Kandidat beworben. Dr. Trautmann, der in den zwanziger Jahren Bürgermeister von Attlingen War, ist politisch als Gründungsmit- lied in der„Arbeits gemeinschaft der Bade- mer“ hervorgetreten. Er gehört der SPD an. So vergeht der Ruhm der Welt Die Kurstadt ehrt ihre Toten nicht Baden-Baden did).„Sie transit gloria mundi“, mögen alle jene gedacht haben, die dieser Tage auf den alten Friedhof in Baden- Baden gingen, um das Grab eines bedeuten- den russischen Dichters zu besuchen, der nicht Allein als geistiger Mittler zwischen Ost und West gewirkt hat, sondern in seiner Heimat Rußland jahrzehntelang als Vater der russi- schen Romantik gegolten hat. Die Zaren- Dymmne, deren Text von ihm stammte, wird Zwar nicht mehr gesungen, aber seine Balla- den und Lieder sind auch heute noch ein Be- standteil der großen russischen Literatur. Auch Baden-Baden, die Stadt, in der er einige Jahre lebte und eine Villa baute, die Treffpunkt der Tussischen Aristokratie und der Künstler aus Aller Welt wurde, hätte beileibe allen Grund, diesen großen Russen nicht zu vergessen. Es handelt sich um Wassili Andrejewitsch Schukowski, Ubersetzer von Goethe und Schil- ler, Kerner und Uhland, langjähriger Mentor des russischen Zaren Alexander II., Initiator Her russischen Bauernbefreiung und ein Mann, den Puschkin seinen Lehrer und„nordischen Orpheus“ nannte und von dem Goethe sagte, Haß er es noch weit bringen werde. Der Weise von Weimar aber hat sich ge- tauscht. Gewiß, Schukowski war in seiner Zeit ein Begriff, heute aber ist er so vergessen, daß Selbst sein Grab in Baden-Baden nicht mehr Zu finden ist, obwohl das Grabdenkmal von Kulturhistorischer Bedeutung gewesen war. Vor wenigen Jahren, es soll um das Jahr 1948 merum geschehen sein, wurde er im Zuge einer von der Friedhofsverwaltung vorgenommenen Friedhofsbereinigung als Altsteinmaterial um wenig Geld verkauft. Gewiß, auch Friedhofs- bereinigungen müssen sein, aber vielleicht wäre es in diesem Falle angebracht gewesen, Aieses Grab zu erhalten. „Kommiß schlimmster Sorte“ Freiburg dsw). Die„Junge Generation“ Südbadens wandte sich in einer Erklärung gegen den Charakter der Formation Auxiliare Jardinage“, einer deutschen Hilfseinheit, die Vor wenigen Tagen in eine von der französi- schen Besatzung beschlagnahmte Kaserne in Freiburg eingezogen ist. Die Bewerber für Giese Einheit würden als Zivilangestellte ver- pflichtet. Was sie aber erwarte, sei ein Kom- mig schlimmster Sorte. Strenge Disziplin, so erklärt die Junge Generation“, sei bei einem Verband, in dem sich die verschiedensten Flemente zusammenfinden, gewiß notwendig. Die Junge Generation“ wende sich aber ent- Schieden dagegen, daß die arbeitsuchende deutsche Jugend einem Zwang und einem „Barraston“ ausgesetzt werde, der in seiner Ausdrucksweise und Anmaßung jeglicher Menschenwürde Hohn spreche. Daß dieser Ton Serade von deutschen Vorgesetzten angeschla- Sen werde, sei um so bedauerlicher. Auch die Arbeitsbedingungen entsprächen nicht, gerade den Grundsätzen eines modernen Arbeits- Techits. 5 Schäfer lehnt Pressegesetzentwurf ab BãdeEHn-Ba den dsw). Der Vizepräsident des Bundestages und zweite Vorsitzende der FDP, Dr. Hermann Schäfer, lehnte in Baden- Baden das im Entwurf vorliegende Presse- Seßetz in seiner gegenwärtigen Form ab. Dr. Schäfer, der auf der Jahrestagung des Süd- Westdeutschen Zeitschriftenverlegerverbandes in Baden-Baden sprach, sagte, eine Lösung des Problems sehe er in einer Verfeinerung des Verantwortungsgefühls von Journalisten und Verlegern. Burgfriede im Kehler Stadtparlament Ke HI(sw). Die Freie Wählergruppe in Kehl Will entgegen ihren bisherigen Erklä- rungen versuchen, mit dem Kehler Bürger- meister Dr. Marcello zusammenzuarbeiten. Die Wählergruppe stand ursprünglich in schärfster Opposition zu Dr. Marcello und hatte vor der Stadtratsnachwahl am vergan- genen Sonntag erklärt, gleich in der ersten Sitzung dem Bürgermeister erneut das Miß trauen aussprechen zu wollen. Die Meinungs- verschiedenheiten zwischen der Freien Wäh- lergruppe und dem Bürgermeister hatten zu- nächst zu einem Mißtrauensantrag gegen Dr. Marcello und dann zum Rücktritt von elf der 14 Kehler Stadträte geführt. Bei den dadurch erforderlich gewordenen Nachwahlen konnte die Freie Wählergemeinschaft, die ursprüng- lich mit acht Sitzen die absolute Mehrheit im Stadtrat hatte, nur noch drei Sitze erringen. Ein neuer Vorstoß der Rheinau-Gegner Waldshut(lsw). Die Gegner des Kraft- Werkbaues bei Rheinau haben einen neuen Vorstoß gegen das umstrittene Projekt un- ternommen. In einem von namhaften Per- Sönlichkeiten des politischen und wirtschaft- lichen Lebens der Schweiz unterzeichneten Appell werden die eidgenössische Bundesre- gierung, die Kantonsregierungen und die Kon- zessionäreèe der Rheinauwerkes auf die„mo- ralischen Gefahren“ einer Verwirklichung des Bauvorhabens aufmerksam gemacht. Erstes Dorfgemeinschaftshaus in Baden Mberlingen dsw). In Barmatingen ir Kreis Uberlingen ist das erste Dorfgemein- schaftshaus Badens eingeweiht worden. Das Haus umfaßt ein Jugendwohnbeim der„Ju- gendhilfe Land“, einen Turn- und Festsaal und einen Schulsaal, ferner eine Dorfbüche- Tei, einen Bastelraum, eine Gemeindewasch- anlage, ein Bad sowie einen Obstkeller. In Hellen, wohnlichen Räumen werden 40 Jun- gen im Alter von 14 bis 16 Jahren Unterkunft finden. Die meisten von ihnen sind Flücht⸗ linge oder Waisen. Rot-Kreuz-Dienst ist Ehrenpflicht Jahreshauptversammlung des DRK Würzburg(UP), Auf der Jahresbhaupt- versammlung des Deutschen Roten Kreuzes in Würzburg bezeichnete der Präsident des DBRR, Finanzminister a. D. Weitz, die Mit- gliedschaft beim Roten Kreuz als eine pflicht eines jeden Deutschen. Die Vorst: der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland, F Luise Schroeder(Berlin), wurde in das Präsi- dium des DRK hinzugewählt. Dem Deutschen Roten Kreuz gehören, wie Auf der Jahres versammlung mitgeteilt wurde, 935 433 Mitglieder an, rund 100 000 mehr als im Juni vergangenen Jahres. Das Jugend- Rote-Kreuz zählt zur Zeit 265 000 Mitglieder (1951: 155000). Nach Feststellungen des Such- dienstes des DRK befinden sich noch 35 000 deutsche Zivilgefangene im Gewahrsam der Sowjetunion und 14 000 in Polen und der Tschechoslowakei. Der Kindersuchdienst ver- mittelte bisher 65 000 Kinder zu ihren Ange- hörigen, für 18 000 Kinder werden noch die Eltern gsucht, 35000 Kinder sind als verschol- len registriert worden, Das DRK teilte ferner mit, dag in den kommenden Monaten die Blutspenderdienste und die Kurse in Erster Hilfe und Häuslicher Krankenpflege wesent- lich verstärkt würgen Grundsteuerbefreiung noch unbefriedigend Das Präsidium des„Bundes der Steuerzahler“ erwartet, daß die Gemeinden in Württemberg- Baden den Empfehlungen eines gemeinsamen Er- lasses des Innen- und Finanzministeriums folgen und vom Frlag der Grundsteuer für vor dem 1. Januar 1930 errichtete Wohnungen, namentlich in Härtefällen, in großzügiger Weise Gebrauch ma- chen. Da die nach dem 31. Dezember 1949 fertig gewordenen Wohnungen, die den einschlägigen Be- stimmungen genügen, ohne weiteres unter die Be- frelungsbestimmungen fielen, sei diese Forderurrz micht mehr als recht und billig. Der erſte Mai⸗Sonntag ſpielte geſtern mit ſeinem Wetter dem April eine Abſchiedsſymphonie, nachdem der letzte Aprilſonntag in umgekehrter Weiſe die mai⸗ liche Ankunft kündete. Zwiſchen des Wetter⸗ gottes Lachen und Weinen druckſte ſich ſo der ganze Sonntag und verdarb ſo manchen ſchönen Ausflugsplan, der auf ſtrahlenden Sonnenſchein gerechnet hatte. Die dunklen Wolken, die das koſtbare Regennaß in ſich trugen, aber zogen durch den Wind getrieben weiter und bereiteten ſo unſeren Landwirten eine Enttäuſchung, nachdem ſie ſchon lange auf den notwendigen Regen hofften. Durch das unbeſtändige Wetter blieben an dieſem Sonntag auch die großen Waftder⸗ ſtröme aus, die an den vergangeßen Sonſt⸗ und Feiertagen bis in die ſpäte Nacht die Straßen mit ihrem Leben und Treiben füll⸗ ten. Die meiſten Menſchen ließen es am ſpä⸗ ten Nachmittag oder Abend, als die Sofine mit verſchmitztem Geſicht wieder hinter den Wolken hervorlugte, mit einem kleineren Spaziergang in die nächſte Umgebung be⸗ wenden. Natürlich übte auch der Mannheimer Mai⸗ markt eine ſtarke Anziehungskraft, beſonders auf die landwirtſchaftlichen Kreiſe, aus, ſo⸗ daß auf dem Gelände des Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofes ein bemerkenswertes Leben und Trei⸗ ben herrſchte. Am Vormittag war der Mai⸗ markt durch mehrere Anſprachen offiziell er⸗ öffnet worden, und die Beſucher kounten ſich bei einem anſchließenden Rundgang über⸗ zeugen, daß die Ausſtellungsleitung alles Erdenkliche tat, um den diesjährigen Mai⸗ markt würdig an die Seite der letztjährigen Märkte zu ſtellen. Intereſſant war natürlich auch ein Einblick in die Wiederaufbauar⸗ beiten, die ſeit der Freigabe durch die Be⸗ ſatzungsmacht geleiſtet wurden. Der Auftrieb zum Pferde⸗ und Viehmarkt war zufrieden⸗ ſtellend und bot beſonders den kaufintereſ⸗ ſierten Landwirten gute Möglichkeiten, den Viehbeſtand wieder etwas aufzufriſchen bzw. zu ergänzen. 0 Aber auch die Sportfreunde hatten geſtern wieder einen beſonderen Tag. Während die beiden Fußballvereine auf heimiſchem Ge⸗ lände jeweils gegen eine Rheinauer Mann⸗ ſchaft antraten, zog es die Handballfreunde nach Mannheim, wo der VfR in dem wich⸗ tigen Spiel gegen den Heſſenmeiſter Diet⸗ zenbach durch einen knappen Sieg alle Chan⸗ cen für den ſüddeutſchen Meiſtertitel wah⸗ ren konnte.. Hauptereignis blieb natürlich das Länder⸗ ſpiel der deutſchen Fußballnationalmann⸗ ſchaft gegen die Profis aus Irland. Die deutſche Mannſchaft, oft als Verlegenheits⸗ elf bezeichnet, ſchlug nach hartem Kampf die favoriſierten Iren glatt mit 3:0 Toren. Die meiſten Sportfreunde verfolgten den Kampf an den Lautſprechern, während die Enthu⸗ ſiaſten den weiten Weg nach Köln nicht ſcheu⸗ ten, um dort ſelbſt Augenzeuge des ſpan⸗ nenden Ringens zu ſein. Lächelnd verabſchiedete die Sonne ſchließ⸗ lich am Abend den erſten Maienſonntag, und faſt ſchienen die letzten zuckenden Strahlen hinter den dunklen Bergen der Haardt ver⸗ ſöhnende Künder froherer Sonnentage zu ſein. 5 Tot beim Uberschreiten der Gleise Mannheim(sw). Am Bahnhof Mann- heim Friedrichsfeld wurde ein Zugführer aus Kornwestheim beim Uberschreiten der Gleise von einem einlaufenden Güterzug überfahren. Er war sofort tot.— 2 keine Nachtfrostgefahr. Abbuchungen von Steuern und Abgaben. Die Grundſteuerbeſcheide für das Rech⸗ nmungsjahr 1952 ſind ausgegeben. Ende die⸗ ſes Monats erfolgt die Zustellung der Hunde⸗ ſteuerbeſcheide für 1952.„5 Dies veranlaßt uns, die Zahlungspflich⸗ tigen auf die Möglichkeit der Abbuchung von ſtändig wiederkehrenden ſtädtiſchen Ge⸗ fällen vom Sparkaſſen⸗, Bank⸗ oder Poſt⸗ ſcheckkonto hinzuweiſen. Jeder Inhaber eines der genannten Konten kann uns ermächtigen, alle Arten von Forderungen auf die Verfall⸗ zeit von ſeinem Guthaben abzubuchen. Es bedarf dazu einer ſchriftlichen Ermächtigung, in der die Forderungen, die abgebucht wer⸗ den ſollen, genau angegeben ſind. Zweckmäßig wird dabei das Geſchäftszeichen der für das laufende Jahr gültigen Steuerbeſcheide, Schulgeldzettel üſw., die Bank, die Konto⸗ nummer, ſowie der Sitz des Poſtſcheckamtes angegeben. Verſchiedene Gefälle können in einer Ermächtigung zuſammengefaßt werden, dagegen iſt es nicht ratſam, Ermächtigungen auszuſtellen, die ſich allgemein auf ſämt⸗ liche Forderungen erſtrecken, weil unſere Hebekarteien nicht nach Perſonen⸗, ſondern nach Sachkonten geführt werden, d. h. die Belaſtungen des Bürgers erſcheinen nicht auf einer Kontokarte, ſondern ſie ſind nach den Arten der Forderungen getrennt. Die Bank muß von der Ermächtigung Kenntnis er⸗ halten; am beſten, indem man ihr von dem Schreiben an uns ein mit der Unterſchrift verſehenes Doppel überſendet. Das Poſt⸗ ſcheckamt braucht nicht benachrichtigt zu wer⸗ den; es iſt rechtzeitig für Deckung zu ſorgen. Die einmal ausgeſtellten Ermächtigungen bleiben bis auf Widerruf in Kraft. Die Neuausſtellung zu Beginn eines jeden Jah⸗ res erübrigt ſich. Auf dieſe Weiſe kann der Bürger Verzugsfolgen abwenden. Die Ver⸗ antwortung der friſtgerechten Zahlung iſt auf uns übergegangen. Für einmalige Zah⸗ lungen, wie z. B. Gehwegkoſten, Koſten für die Erſtellung einer Toreinfahrt und dergl. eignet ſich das oben beſchriebene Abbuchungs⸗ verfahren nicht. Warnung vor Waldbränden Das Innenministerium Württemberg Badens macht auf die Gefahr von Waldbränden und auf die gesetzlichen Bestimmungen zu deren Verhütung aufmerksam. Danach ist es vor allem verboten, in Wäldern oder auf Moor- und Heideflächen offenes Feuer oder Licht mit sich zu führen. Vom I. März bis 31 OR tober darf in diesen Gebieten nicht geraucht Werden. Das Ministerium weist ferner darauf Hin, daß bei Wald- Moor- und Heidebränden neben den Feuerwehren alle in unmittelbarer Umgebung weilenden Personen unaufgefor- dert zur Hilfelets tna ver ag 8 125 Wettervorhersage Montag und Dienstag wechselnde Bewe- kung, beim Durchzug schwacher Störungen noch vereinzelte, zum Teil gewittrige Nieder- schläge. Nur leichter Temperaturrückgangs. Eine langfristige Wettervorhersage Nach der langfristigen Wettervorhersage ist auch im Mai mit niederschlagsarmem und warmem Wetter zu rechnen. Bei übernorma- len Durschnittstemperaturen werden an 12 bis 16 Tagen Niederschläge mit Niederschlags- mengen unter dem Mittelwert erwartet. Ba- bei sind örtlich begrenzte starke Nieder- schläge gewittriger Art möglich.. 1 Bis etwa 3. Mai wird das unbeständige Wetter bei langsam sinkenden Temperaturen fortdauern. Anschließend ist bis zum 23. Mar mit freundlichem und warmem Wetter zu rechnen, abgesehen von zwei- bis dreitägi- gen Schlechtwetterperioden, die zu Beginn und gegen Ende des zweiten Monatsdrittels erwartet werden. Mit kühlen Nächten ist um die Monatsmitte und zu Beginn des letzten Monatsdrittels zu rechnen. Vom 24. Mai an wird das Wetter voraussichtlich unbeständig und kühler sein. 9 kin Botschafter Kämpff um seine Freiheit Seheimnisse aus einer Munitionskiste— S Fortsetzung des Tatsachenberichts von Eduard Funk Punkt für Punkt der Anklage wird in die- Ser Weise erörtert. Der Vorsitzende des Tri- i e gibt sich äußerlich den Anschein, als ollte er mit sachlicher Gründlichkeit alle Ein- elheiten der Verantwortung des einstigen Botschafters aufhellen. Er läßt ihn sprechen, jel es ihm beliebt, und sein Verteidiger ucht kaum einmal einzugreifen. Das Wech- Selspiel von Frage und Antwort vollzieht sich rasch. Mit um so größerer Spannung wartet darum die Offentlichkeit auf das Erscheinen der Hauptzeugen. 555 5 Unter den Zuhörern im Saal des Pariser Uitärtribunals sitzt mit verhärmtem Ge- sicht eine Frau, der sich immer wieder die Blicke der Anwesenden zuwenden, wenn sie Brie ſe in einer Münte bei Sigmaringen Dabei kommen höchst interessante Dinge ans Licht. Zahlreiche Privatbriefe, die Abetz an Hitler sandte, und dessen Antworten xi Stieren angeblich noch heute. Der Botschafter habe die Durchschläge und Originale vor sei- ner Mucht aus Frankreich nach Sigmaringen geschickt, wWwo er sich am Amtssitz des Mar- Schalls Pétain noch eine Zeitlang aufhielt. Vor den anmarschierenden französischen Trup- pen habe dann Abetz seine Dokumente ge- rettet, indem er sie in einer zwanzig Kilo- meter von Sigmaringen entfernten Mühle ver- stecken lieg. Ein Dentist, ein Rechtsanwalt und ein Kunstmaler— so behauptete Hrnie hätten Abetz geholfen, die zehn Kilogramm Schwere, blechbeschlagene Munitionskiste zu vergraben. Diese drei Männer(Fräulein Noah gab sogar ihre Namen an) seien von Abetz eidlich zum Schweigen verpflichtet worden. händig in Seide eingenäht haben WIII, 801¹ sich ein Brief befinden, in dem Abetz Hitler vorschlug, Blum und Reynaud„nur zum Schein“ vor ein Gericht zu stellen und sie statt zum Tode zu langjähriger Haft verur- teilen zu lassen. Ernie selbst fuhr nach Ber- Iin, wo sie diese schriftliche Anregung dem Bildhauer Arno Breker übergab, der sie wie- derum an den Adjutanten Hitlers Weiterlei- tete. Angeblich soll sich dieser sofort mit dem Vorschlag seines Botschaffers einverstanden erklärt haben g 3 Auffallenderweise interessieren diese Ent- hüllungen das Gericht überhaupt nicht. Pra- sident Pihier hat es auf einmal eilig, nachdem er allein neun Tage darauf verwendet hatte, ehmen. Nun sollen seiner Freund Plädoyers und der Beratung des Pribunals, die gewiß geraume Zeit in Anspruch nehmen würde. 85 Jedoch diese Frist schrumpft— ohne daß Floriot es hindern kann— auf knapp zwanzig Stunden zusammen, denn die Herren Pihier und Flicotteaux wollen die Zeugenaussagen so schnell als möglich abwickeln, wobei sie offenkundig bestrebt sind, der Verteidigung Zwischenfragen unmöglich zu machen. Die Gründe dieses Verhaltens sind allerdings in gewisser Weise— verständlich, wenn man berücksichtigt, daß diese Vernehmungen an- ders ausfielen, als das Gericht vermutet hatte. 5 Der erste Zeuge: Reynduud Mit einer Ausnahme: Elastisch und ener- gisch wie in den Jahren seiner Ministerprä- sictentschaft tritt Paul Reynaud in den klei- nen Saal des Justizpalastes, in dem eine drük- kende Schwüle herrscht.„Dieser Mann hat Und unter diesen Papieren, die Ernie eigen: Areimal versucht, mich ermorden zu lassen!“ ruft er Abetz entgegen.„Mit mir sollten Blum und Mandel dafür büßen, daß wir uns wei- gerten, uns den deutschen Barbaren zu unter- Werfen.“— Präsident Pihier wischt sich mit seidenem Taschentuch den Schweiß von der Stirne und wendet sich an den Angeklagten: „Was haben Sie hierzu zu sagen?“ f „Abetz befindet sich in Verlegenheit. Denn Auf dem Richtertisch liegt jenes Pele in dem er die Erschießung der drei fr schen Politiker vorgeschlagen hatte, sinnt sich lange, che er noch einmal 120 Partisanen erinnert, denen er Weise das Leben gerettet he ö schließlich erwähnt er, auf die En une Ernie Noah 10 en. Ihre Liste chtiee Verte: Hat soll. Unwillxürlich blickt er Maitre Floriot an. Dieser schaltet sich sofort ein:„Das Tele- gramm des Angeklagter War offensichtlich Hicht ernst gemeint. Abetz wußte schon zuvor, dalz seine Anregung nicht befolgt würde. Es kam in Wirklichkeit darauf an die Wider- standsbewegung zu lähmen, indem man ihre Führer einsperrxte. Mehr ist nicht geschehen und mehr war von dem Botschafter auch nicht beabsichtigt. Im übrigen, meine Herren Militarrichter, unsere Regierung hat in Deutsch- land auch nicht anders gehandelt!“— Schroff unterbricht Pihier:„Das steht hier nicht zur Debattel“ l„ Abetz war„ein guter Deutscher“ Jean TPracou, der einstige Privatsekretär des Marschalls Pétain, ist der Meinung, es sei für die Regierung in Vichy der günstigste 0 stand gewesen, daß Otto Abetz deutscher schafter in Frankreich war, denn einen seren habe man sich nicht wünschen KG G Ungnade gefallen sei und vo n Posten habe verlassen m Nl ch gibt daher Präsident Pihier zu.„Abet ier als guter Deufscher geh 1 de Vom einheimiſchen Sport Fußball. 07 Seckenheim— TS Rheinau 2:4 Die Gäſte aus Rheinau erwieſen ſich in der Deckung als äußerſt ſtark und haben das Spiel dank ihres größeren Einſatzes für ſich entſchieden. Das Spiel begann mit ſtürmi⸗ ſchen Angriffen der Platzherren und in der 15. Minute fiel durch Linksaußen Seitz A. das J. Tor, wo ein ſcharfer Schrägſchuß dem Gäſtetorhüter das Nachſehen gab. Schon im der 20. Minute verbeſſerte Seubert Kurt aus 25 Meter Entfernung das Reſultat auf 220. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielten die Gäſte durch einen Fehler der Hinter⸗ mannſchaft das Anſchlußtor. In der 2. Halbzeit zeigte ſich bei den 7 ern, die nun gegen den Wind ſpielten, Ermüdungserſcheinungen. Dieſen Umſtand machten ſich die Rheinauer zunutze und er⸗ zielten innerhalb 15 Minuten 3 Tore. Der Endſpurt der Platzherren kam zu ſpät und jo endete das faire Freundſchaftstreffen mit dem nicht ganz unverdienten Sieg der Gäſte. 98 Seckenheim— Alemania Rheinau 5:0 (1:0) Die 2. Mannſchaften 4:2 Die vor einigen Jahren noch mit den 98ern in der Bezirksklaſſe ſpielende Elf aus Rhei⸗ nau zeigte ſich den Einheimiſchen nur in der 1. Halbzeit gewachſen. In der 2. Spiel⸗ hälfte wurden die Gäſte auf Grund der techniſchen Ueberlegenheit der Platzherren völ⸗ lig ausgeſpielt, obwohl die 98 er mit 4 Mann Erſatz antraten. Durch Einſatz, Härte und Kampfeswillen konnten die Rheinauer das Spiel zunächſt offen geſtalten. Doch die Ue⸗ berlegenheit der 98 er wurde immer offen⸗ ſichtlicher. In der 38. Minute eröffnete Satt⸗ ler nach Maßvorlage von Schmitt den Vor⸗ reigen. Dann folgte ein Eigentor des linken Rheinauer Verteidigers. Bis zur 85. Min. waren es nochmals Becker und Sattler, die für die hohe Niederlage der Gäſte verant⸗ wortlich zeichneten. Ein gutes Omen für die nun folgenden Heimſpiele. Am kommenden Sonntag begrüßen wir ſeit Jahren im Wör⸗ tel erſtmals wieder den alten Rivalen und Amateurligiſten Altrip, zum fälligen Rück⸗ ſpiel, Mz. *. Abstieg noch nicht geklärt Entscheidungsspiel Weinheim Rohrbach nötig Im zweitletzten Punktespiel der nordbadischen Amateurliga sicherte sich der FV Weinheim einen knappen 1:0-Sieg über die TSG Rohrbach und kam somit punktmäßig auf gleiche Höhe mit den Hei- delberger Vorstädtern, so daß nunmehr ein Ent- scheldungsspiel zur Ermittlung des dritten Abstei- gers notwendig geworden ist. Den spielentscheiden- den Treffer schoß der Weinheimer Wieland nach 65 Minuten Spieldauer. Das Spiel Friedrichsfeld gegen Brötzingen wurde auf den 11. Mal verlegt. Es spielten: FV Weinheim— TSG Rohrbach 1:0. Kirchheim gewann die ersten Aufstiegspunkte in Nordbaden begannen die Aufstiegsspiele zur 1. Fußball- Amateurliga mit zwei Begegnungen. Die un Vorjahr gescheiterten Kirchheimer kamen zu Hause gegen Käfertal durch einen 2:1-sieg zu den ersten Punkten. Die mittelbadischen Vertreter Knie- lüngen und Bruchsal trennten sich unentschieden 1:1. Odenwaldmeister TSV Buchen war spielfrei. Es spielten: Sd Kirchheim— 8d Käfertal 2:1 VIB Knielingen— VfB Bruchsal 1:1. 2775 Die süddeutsche Pokalrunde In allen sechs Gruppen wurde gespielt 5 den Spielen der süddeutschen Pokalrunde hat sich in Gruppe 2 der SV Wiesbaden durch einen 3:0-Sieg über den nordbadischen Amateur- vertreter FV Daxlanden den dritten Tabellen- platz hinter dem VfR Mannheim und Waldhof * 1 pont und Spiel Mannheim erkämpft. In der Gruppe 3 kamen in allen Begegnungen die gastgebenden Mann- schaften zu Erfolgen. Der VfB Mühlburg be- siegte den südbadischen Amateurmeister FV Of- kenburg mit 4:1 Toren. Der 1. Fo Pforzheim und der ASV Durlach hatten Mühe, den Freiburger Fe mit 1:0 bzw. den FC Singen mit 2:1 Toren nieder zuhalten. In der Pokalgruppe 4 hat der Ex-Oberligist Schwaben Augsburg durch einen 5:2-Sieg über den SSV Reutlingen die Tabellen- kührung übernommen. In den beiden anderen Spielen gab es je ein 2:2 zwischen dem VfR Aalen und dem BC Augsburg sowie dem VfL Kirchheim und der TSG Ulm 46. In der Gruppe 5 setzten sich die Zweitdivisionäre TSV Straubing und Jahn Regensburg durch überraschend klare 5:0- Auswärtssiege in Amberg bezw. bei Wacker München an die Tabellenspitze. Im dritten Spiel dieser Gruppe behaupteten sich mit Bayern Mün- chen ebenfalls die Gäste(3:1 gegen Cham). Da Amberg am Sonntag die bayerische Fußballama- teur meisterschaft gewann und damit teilnahme- berechtigt für die Aufstiegsspiele zur 2. Liga wurde, scheidet Amberg aus diesem Wettbewerb wieder aus. Es ist noch ungewiß wer an Am- bergs Stelle teilnehmen wird. In der Gruppe 6 ließ die Spygg. Fürth mit dem 7:3-Sieg gegen Bamberg keinen Zweifel am Kräfteverhältnis aufkommen. Uberraschenderweise nimmt in die- ser Gruppe Bayern Hof, das den Fc Schwein- kurt mit 3:2 besiegte, den zweiten Tabellenplatz ein. Der zweite Amateurvertreter dieser Gruppe muß noch nominiert werden. In der hessischen Pokalrunde trennten sich Eintracht Frankfurt 1855 der KSV Hessen Kassel mit 1:1 unentschie- en. Es spielten: Gruppe 1: Eintr. Frankfurt gegen Hessen Kassel 1:1; Gruppe 2: SV Wiesbaden gegen FV Daxlanden 3:0; Gruppe 3: VfB Mühlburg gegen FV Offenburg 4:1, ASV Durlach— 19 N 5 Singen 2:1, FC Pforzheim— FC Freiburg 1:0; Gruppe 4: VfL Kirchheim— TSG Ulm 46 2725 Schwaben Augsburg— SSV Reutlingen 5:2, VfR Aalen— BC Augsburg 2:2. Gruppe 5: 1. FC Am- berg— TSV Straubing 0:6; Wacker München gegen Jahn Regensburg 0:6; ASN Cham gegen Bayern München 1:3; 1. FC Bamberg— SpVgg. Fürth 3:7; Bayern Hof— FC 05 Schweinfurt 3:2. 1 Böckingen behauptet Tabellenführung Die Aufstiegsspiele zur 2. Liga Süd In den Aufstiegsspielen zur zweiten Liga Sud behauptete Union Böckingen die Tabellenfüh- rung. Die Böckinger erzielten beim Hessenmei- ster Olympia Lampertheim ein 1:1-Unentschie- den. Zum erstenmel griff auch der bayerische Vertreter VfL. Neustadt in die Spiele ein und beslegte den Sc Baden-Baden mit 4.0 Toren. Falls Neustadt nicht bayerischer Meister wird und die Würde noch an den Fe Amberg abgeben muß, wird Amberg die Punkte und Tore von VfL Neustadt übernehmen. Es spielten: VfL Neustadt— Sc Baden-Baden 4:0, Olympia Lampertheim— Union Böckingen * Fußball in Zahlen Länderspiel: Deutschland— Irland 3:0. Süddeutsche Pokalspiele: Eintr. Frankfurt ge- gen Hessen Kassel 1:1 SV Wiesbaden— FV Daxlanden 3:0, VfB Mühlburg— FV Offenburg 4:1, ASV Durlach— FC 04 Singen l e Pforzheim— Fe Freiburg 1:0, VfL Kirchheim gegen Ulm 46 2:2, Schwaben Augsburg— S8 Reutlingen 5:2, VfR Aalen— BC Augsburg 225 ASV Cham— Bayern München 1:3. 1. EC Am- berg— TSV Straubing 0:6, Wacker München gegen Jahn Regensburg 0.6, 1. FG Bamberg ge- gen SpVgg. Fürth 3:7, Bayern Hof— FC 05 Schweinfurt 3:2. Aufstiegsspiele zur 2 Liga: Olympia Lampert- heim— Union Böckingen 1:1, VfL. Neustadt ge- gen Sc Baden-Baden 4.0. Freundschaftsspiele: 1860, München— Alem. Aachen 12, FV Speyer— SV Waldhof 0.4, VIL Neuwied— VfR Kaiserslautern 3:6, Bayer Le- verkusen— SSV Frankfurt 2:1, Jahn Regens- burg— Alem. Aachen 4.2, ATS Kulmbach gegen 1. Fe Nürnberg 2:4, Eintr. Trier— Göttingen 05 2:2, Bor. Dortmund— Werder Bremen 3:9 0 Totoergebnisse vom West- Süd- Block Deutschland— Irland 2 „Arsenal London— Neweastle United 0: Wormatia Worms— VfB Mühlburg 2 1860 München— Alemannia Aachen 1: 1. FC Bamberg— SpVgg. Fürth 205 3² 12 0: 118 2 Bayern Hof— Schweinfurt 05 ASV cham— Bayern München Wacker München— Jahn Regensburg Eintracht Frankfurt— Hessen Kassel 10. Arminia Bielefeld— SV Sodingen ausgefallen 11. Berliner SV 92— Tennis Borussia Berlin 2:3 2 Bor. München- Gladbach- Tus Neuendorf 2.2 0 13. Hombruch 09— Wattenscheid 09 ausgefallen 14. Bayer Leverkusen— FSV Frankfurt 21 1 8 8 9 g b Le de be Sd% e% — n g Mdinz- Ginsheim, Lodwigstroße 31. Zei Erschöpfungszuständen — ein El, ein Lsffel Honig, swù)as Milch und eip Löffel losterfrub Melissengeisf: das bripgt Tote Wieder zum eben! Verzeihen Sie, daß ich so spreche. Aber wenn Sie losterfrau Melissengeist einmal probiert haben, dann „issen Sie, Wie verbiöffend er Wirkt! Abch bel Herz- deschwerden, Magenunstimmigkeiten, Altersbeschwerden, Srköltopg ond Grippe]! Wir häben Klosterfrau Melissen- geist viel zu dapken! So schreibt Frau Käthe Rousselot, So Wie sie danken Millionen Menschen dem echten Klosterfrad Melissen- geist: von Senerotion zu Generation ist er das idegle Hausmittel för Kopf, Herz, Magen, Nerven! Wdlosterfrab Melissengeist, in der blaven Packung mit 3 Nonnen, ist io allen Apotheken und Progstien erhäſtlich. Denken Sie quch an Aktiv- Puder! in der bose immergleich, daß die ie del hat 8 Monotßch 5 5 85 5 N 5 II. Söddeutscke Klossenlofterie Wieder den vorzüglichen Gew Annplen wieder ſede Woche eine Ziehung ist Wisder olle Ia fage der Hobpfgewinn 100000. D beträgt weder das ½ tos not 3. Oh mit Zi. schepklosse l. DM mehr kostete ſich nor eine Zahlong, abet vet ANehongen. Am g. u. Y. Moi ist Ziehung der l. Klasse, Lose und Prospekte bei den Stadtlichen Loſterie- Einnohmen. a in Ihrer Heimatzeitung ist immer Deutiſcher Fußballſieg über Irland Das Länderspiel in Köln endete mit 3:0 Toren Deutschland gewann in Köln das Fufball-Län- derspiel gegen die irische Nationalmannschaft mit 3:0(1:0) Toren und revanchierte sich damit für die im Oktober vorigen Jahres in Dublin erlittene 2:3-Niederlage. Dem englischen Schiedsrichter Ellis stellten sich die Mannschaften in folgender Aufstellung: Irland: Kierman, Aherne, Fallon, Farrell, Mar- tin, Gannon, Ellington, Ryan, Gibbons, Fitzsim- mons, Ringstead.— Deutschland: Adam, Retter, Eohlmeyer, Posipal, Streitle, Schanko, Klodt, Röhrig, Ottmar Walter, Hermann(Stollenwerk Termath. Die deutsche Mannschaft fand sich auf dem schlüpfrigen Rasen— es hatte bis eine Stunde vor Spielbeginn ununterbrochen geregnet— schneller als die Iren und kam zu einigen guten Vorstößen. Schon bald zeigten sich aber im deut- schen Angriff Schwächen, und da sich auch Po- sipal auf dem ungewohnten Läuferposten nicht zurecht fand, übernahm die meist ein halbhohes, direktes Zuspiel pflegende irische Mannschaft mit fortdauernder Spielzeit immer mehr das Kommando. Die Deutschen wurden nur durch ausfallartige, zumeist von Schanko inszenierte Vorstöße gefährlich. Ein solcher führte in der 32. Minute durch einen Gewaltschuß des aufge- rückten Posipal zum deutschen Führungstor. Wä- ren die irischen Stürmer etwas schußsicherer ge- wesen, so hätten sie bis zur Pause dieses deut- sche Führungstor zumindest ausgleichen können. Außer einer Anzahl torreifer Situationen erziel- ten sie aber nur fünf Eckbälle. Kurz vor der- Pause nahm der deutsche Bundestrainer Her- berger den versagenden, bei einem Zusammen- prall obendrein leicht verletzten Hermann her- aus und ersetzte ihn durch den jungen Ama- teur Stollenwerk. Ein ganz anderes Bild brachte dagegen die zweite Halbzeit. Vom Anpfiff an leiteten die Deutschen eine Serie von Angriffen ein, die von der irischen Hintermannschaft nur bietung ihres ganzen Könnens gestoppt werden konnten. Jetzt kamen die Iren nur noch zu ver- einzelten Gegenstößen. In der 77. Minute fiel der zweite deutsche Treffer. Röhrig hatte Ott mar Walter mit einer Maßvorlage bedient, und. der flache Schuß des deutschen Mittelstürmers. sprang vom Pfosten ins Tor. Irland versuchte zwar in einem Zwischenspurt das Geschick zu wenden, aber die deutsche Mannschaft machte sich schnell wieder frei und kam durch Termath, in der 88. Minute noch zum dritten Tor. Uberragender deutscher Spieler war der linke Läufer Schanko, der in Abwehr und Aufbau ein geradezu unwahrscheinliches Arbeitspensum be- wältigte. Seiner Leistung am nächsten kamen Streitle und Kohlmeyer. Die Iren hatten ihre stärksten Spieler ebenfalls in der Hintermann schaft, vor allem in Stopper Mennschaftskapitän Farrell als linkem Läufer. Die gesamte Mannschaft spielte mit der bekann- ten englischen Härte, ohne jedoch unfair zu. sein. mit Auf- Martin und in Abschluß der Handball- Verbandsligarunde Mit dem Treffen TSV Bretten gegen Mühlburg. das die Gastgeber 11:5 gewannen, wurde die Saison 1951/52 der nordbadischen Handball-Verbandsliga abgeschlossen. N Schlußtabelle: 1. VfR Mannbeim 22 22:10 30²⁴ 2. Rot 22 177:118 36:8 3. Ketsch 22 187:124 31:13 4. Leutershausen 0 22 198:176 29:18 5. Birkenau 22 177160 26:18 6. Mühlburg. 22 147:185 20:24 7. Rintheim 22 174:193 18:26 8. Weinheim 22 139:165 17:27 9. Bretten 22 132:177 17227 10. Oftersheim 22 174:190 15229 11. St. Leon 22 148:177 12:32 12. Waldhof 8 22 130:213 9 36 Hockenheims Handballer setzen Siegeszug fort In den Aufstiegspielen zur nordbadischen Hand- ballverbandsliga kam der TSV Hockenheim auch im dritten Spiel zu einem sicheren 8:4-Sleg gegen Schwetzingen und liegt nunmehr klar in Führung vor Beiertheim und Kronau, die spielfrei waren. Es spielten: TSV Hockenheim— TSV Schwet- zingen 8:4.. Göppingen und Mannheim an der Spitze Vorletzte Runde der Handball meisterschaft Bei den Spielen um die süddeutsche Handball- meisterschaft konnte auch der Hessenmeister Sd Dietzenbach die Hürde beim VfR Mannheim nicht nehmen und unterlag ganz knapp mit 10:9. Damit hat der VfR Mannheim mit FA Göppin- gen die Führung übernommen. Im zweiten Spiel kam der Titelverteidiger Frischauf Göppingen zu einem hohen 15:3 Sieg gegen den 1. FCC Nürn- berg und schob sich damit wieder auf den er- sten Tabellenplatz vor, allerdings nur auf Grund des besseren Torverhältnisses gegenüber Mann- heim. FA Göppingen— 1. FC Nürnberg 15:3 In der 10. Minute eröffnete Bernhard Kempa mit einem 13-m-Wurf den Torreigen und er- höhte die Göppinger Führung bis zur 14. Minute auf 3:0. In der 24. Minute stand Bauer frei am Kreis und besorgte das 4:0. Ein abermaliger Wurf Bernhard Kempas stellte die Göppinger Führung auf 5:0. Erst kurz vor dem Wechsel ge- lang Sobel im Alleingang das 5:1-Halbzeitergeb- nis. Nach Wiederbeginn verkürzte Möhler in der 34. Minute mit 13-m-Wurf auf 5:2, dann stellten Bernhard Kempa, Achim Kempa und Herzer das Torverhältnis zunächst auf 8:2. Einen groben Deckungsfehler nützte der Nürnberger Mittelstürmer Lindner zum 8:3. Dann aber War wieder Bernhard Kempa mit seinen wohlgeziel- ten Würfen an der Reihe, was das 10:3 in der 46. Minute bedeutete. Eine Minute später er- höhte Bauer noch auf 11:3. Achim Kempa be- sorgte in der 30. Minute das 12:3. Schließlich schlugen Nies, Keßler und Bernhard Kempa im Endspurt je einmal den Nürnberger Schluß- mann. VfR Mannheim— SG Dietzenbach 10:9 Bis zum Seitenwechsel gingen beide Mann- schaften durch ihre Freiwurfspezialisten Wint⸗ terlin und Kretzler abwechselnd in Führung und wechselten beim Stand von 5:5 die Seiten. Erst dann gelang es den Hessen, durch ihren ausge- zeichneten Stürmer Wintterlin und Mittelstür- mer Jungermann mit zwei Toren in Führung zu gehen, Der Mannheimer Linksaußen Kretzler Ferkürzte durch 13-m- Wurf auf 67. Durch Wint- terlin kam es dann noch einmal zur 9 ½-Füh- rung für Dietzenbach, und man glaubte allge- mein in der etwas schneller kombinierenden Hessenmannschaft den Sieger zu sehen, Doch die Rasenspieler stemmten sich mit aller Ge- walt einer Niederlage entgegen. Sie holten durch Hentzsch ein Tor auf, glichen durch Zeiher aus, und in der letzten Minute war es dann Hentzsch. der im Anschluß an einen Freiwurf das sieg- bringende Tor schoß. Tabelle der Süd-Handballmeisterschaft 1. FA Söppingen 5 53734 773 2. VfR Mannheim 5 52:40 723 3. Sd Dietzenbach 5 48239 6˙4 4. 1. FC Nürnberg 5 35:75 021 N 8 i Radrennen„Rund um den Friedrichsplatz“ Zum traditionellen Mannheimer Rundstrecken- rennen„Rund um den Friedrichsplatz“ fanden sich 30 Fahrer aus dem Bundesgebiet ein, unter ihnen Nennstiel Bad Hersfeld), Pfannenmüller Nürn- berg), Hauck und Frei(Knielingen), Weinhold und Eulert(Kassel), Ruland(Kölm), Wundes, Obermeyer und Ruttekolk(Solingen), die sich mit dem star- ken Mannheimer Aufgebot hatten, Der Hauptlauf über 60 Runden nahm einen sehr spannenden Verlauf und wurde durch Prä- mienspurts noch besonders gewürzt. Der Solinger Ruttekolk, der sich als bester Fahrer des großen Feldes erwiesen hatte, hatte einen Radschaden und schied durch Radwechsel für die Endplaclerung aus. Dafür holte er sich einen großen Teil der ausgesetzten Prämien und überließ den Kampf um f 5 Armamputierten Pfannenmüller und dem Mannheimer Ziegler, wobei zlegler knapper Sieger wurde. Auf dem dritten den FEndsileg dem Nürnperser Platz landete Rerin(Mannheim) vor Dewald(Mann- heim) und dem Knielinger G. Hauck 1 E ausemanderzusetzen Neuhaus unterlag Sys nach Punkten Schwacher Revanchekampf in Antwerpen Der Belgier Karel Sys revanchierte sich ira Antwerpen für seine umstrittene Niederlage von Dortmund durch einen Punktsieg über den deut- schen Europameister im Schwergewicht, Hein Neuhaus Dortmund). Der Titel blieb in den Händen des Deutschen, da die Begegnung nus über 10 Runden ging und nicht als Meister- schaftskampf anerkannt wurde. Europameister und Ex- Europameister lieferten sich einen sehr schwachen Kampf. Beide Boxer gingen aus dem. Ring, ohne irgendwie gekennzeichnet zu sein. Sys eröffnete den Kampf in seinem üblicher fintenreichen Stil und läßt den Europameiste⸗ mehrmals leerlaufen. In der 2. Runde landes Neuhaus einen rechten Haken, den der Belgier Voll nehmen muß. Sys kontert in der 3. Runde mit einigen Körpertreffern, obne jedoch Wir- kung zu erzielen. Die langsame Kampfart des Gegner führt zu Mißfallenskundgebungen des Publikums. In der 7. Runde klettert der Kampf- leiter in den Ring und fordert die Boxer zun Kämpfen auf. Sys schlägt darauf zwei harte Rechte und eine Lin s Gesicht von Neuhaus. Neuhaus fightet zurück, er kann den schnei ausweichenden Belgier jedoch nicht ernstlic treffen. In der vorletzten Runde sichert sich Sys durch gute rechte und linke Treffer seinen Sieg. In der Schlußrunde ergreift Neuhaus noch ein- mal die Initiative. Nach zwei linken Körper- haken, die Neuhaus landen kann, sucht Sys den Olinch. Ringrichter und Punktrichter gaben den Punktsieg einstimmig an Sys, der damit wahr- scheinlich seinen letzten Kampf in Europa be- stritt. Ende des Monats wird Sys nach Argen⸗ tinien reisen, wo er nach dem Kriege gelebt h. und noch ein Geschäft besitzt. * Scholz bleibt Weltergewichtsmeister Im Münchener Bürgerbräu-Keller verteidigt der Berliner Gustav Scholz seinen Titel als- Deutscher Meister im Weltergewicht erfolgreich. durch einen über 12 Runden erkämpften Punks sieg über den Münchener Kar! Ochsle. Scholz ließ in den Anfangsrunden den Mön chener immer wieder auf seine Weite Rechta- auslage auflaufen und hielt ihn auf Distanz. Nur in der 3. Runde konnte Ochsle einige schwe n Treffer landen, ohne daß der Berliner jedocs Wesentlich reagierte. Erst nach der 5. Runck⸗ ging Scholz aus seiner Defensive heraus 388 konnte Gchsle in der 7. Runde mit drei Linken bis 8 zu Boden bringen, Von dieser Runde 0 Wurden die Schläge des Herausforderers imm unplaeierter. Ochsle war in keiner Phase de Kampres dem Titelverteidiger ebenbürtig. M dieser Niederlage scheiterte Ochsles letzter Venn such, den ihm so oft durch unglückliche Um stände versagten Meistergürtel zu gewinnen Scholz jedoch konnte seinen letzten deutschen Gegner dieser Gewichtsklasse in die Schranken zurückweisen, der ihm den Weg zur Europa- meisterschaft versperren könnte. 0 Eröffnung der Ruder-Saison 1952 Der„Tag des deutschen Rudersports“ „Ich grüße aus dem schönen Konstanz von Bodensee aus die deutschen Ruderer zun Ruderer-Leistungstag“. Mit diesen Worten er. öffnete der Präsident des Deutschen Ruderver- bandes, Dr. Wülfung(Hannover), am Sonntags morgen um 7 Uhr in einer Direkt-Ubertragung über alle Rundfunksender des Bundesgebietes den Ruderer-Leistungstag für das gesamte Bun- desgebiet. Sein Gruß galt allen Ruderern, die bemüht sein würden, das letztjährige Gesamt- ergebnis von 1 196 505 erruderten Kilometern diesjährigen„Tag des deutschen Ruderspo. zu übertreffen. Dieser Tag sei vor allem ein Bekenntnis zur Breitenarbeit im deutschen Ru dersport, der diesmal mit etwa 20 000 aktiven Teilnehmern zu Wasser gehe. Mit den Worten „Meine Ruderkameradinnen, meine Ruderkame- raden, seid ihr bereit?— Los!“ gab der Pra- sident das Startzeichen. a 8 Von diesem Augenblick an wurden die Flüsse Deutschlands belebt vom gleichmäßigen Schlag der Riemen und von flott dahingleitenden schlanken Booten. In Konstanz selbst gingen 20 Boote mit rund 1100 Ruderern zu Wasser, um dem Rhein ent- lang die Fahrt nach Wangen im Untersee und Stein am Rhein anzutreten. Dort trafen auf Grund einer alten internationalen Freundschaft die deutschen Ruderer mit 25 Booten von be- kreundeten Clubs aus Basel und Schaffhausen zusammen. 8 e 5 5 Kling Zweiter bei„Mille Miglia“ Der deutsche Rennfahrer Karl Kling auf dens neuen Rennsportwagen von Mercedes-Benz vom Typ 300 SL. konnte hinter dem Italiener Gio- vanni Bracco den zweiten Platz in dem zum 19. Mal ausgetragenen schweren italienischen Straßenrennen„Mille Miglia“ belegen. Bis Rom hatte Kling einen Vorsprung von sechs Mi gegenüber dem ihn verfolgenden Ferrari „ r e ,,, ß, e 2 8 , A ae e e e e e * n 8