14 Erscheint: montags, mittwochs, freitnga und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zugl. Zustellgeld. Enzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 80 Montag, den 19. Mai 1952 4.52. Jahrgang Uberleitungsgesetz in Kraft getreten Dr. Maier: 17. Mai 1952 das Geburtsdatum von Baden- Württemberg Stuttgart(sw). Das von der Verfas- sunggebenden Landes versammlung verab- schiedete Uberleitungsgesetz über die vorläu- fige Ausübung der Staatsgewalt im neuen südwestdeutschen Bundesland ist am Sams- tag mit Verkündung im Gesetzblatt in Kraft getreten. Damit haben Landtage und Regie- rungen der bisherigen drei südwestdeutschen Länder Baden, Württemberg Baden und Württemberg- Hohenzollern zu bestehen auf- gehört. Die drei Landtage wollen am 30. Mai zu Mmren letzten Sitzungen zusammentreten. Die südbadische Regierung wird nach einer Er- klärung von Staatspräsident Leo Wohleb zu Beginn dieser Woche zusammentreten, um die Rechtslage nach der Verkündung des Uperleitungsgesetzes zu beraten. Die süd- badische Regierung will anschließend ihre Haltung in einer offiziellen Erklärung be- kanntgeben. Der Ministerpräsident des neuen südwest- deutschen Bundeslandes Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier, nannte vor der Presse den 17. Mai 1952 das wirkliche Geburtsdatum des neuen Bundeslandes, das bis dahin„Nicht mit absoluter rechtlicher Vollendung ins Le- ben getreten“ sei. Er sagte, daß bei den po- tischen Verhältnissen in Deutschland ein solcher Akt nicht zu einer Feier mit Glok- kenläuten und Fahnen angetan sei. Dr. Maier wies darauf hin, daß im politischen Leben Alle Stationen nur in mehr oder minder har- tem Kampf errungen werden könnten, Das neue Bundesland erscheine ihm aber jetzt endgültig gesichert. Nunmehr sei es auch S0 weit, daß auf einen allgemeinen Ausgleich der Meinungen“ hingearbeitet werden könne. Dr. Maier sprach die Hoffnung aus, daß alle Beteiligten bei der Verfassungsarbeit dem Rechnung tragen würden. An die bisherigen Länder, ihre Regierungs- chefs und an die ausscheidenden Minister richtete der Ministerpräsident des neuen Bundeslandes ein„Abschiedswort des Dan- kes Und der Anerkennung“ für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Mit dem Wunsche, daß dem neuen Bundesland Baden- Württemberg Glück und Segen be- schleden sein möchte, schlog Dr. Maier seine Erklärung. ö Für praktische Landespolitik bedeutungslos Ministerpräsident Dr. Maier erklärte zu der Stellungnahme des FDP-Hauptausschus- ses gegenüber der Stuttgarter Regierungs- koalition, er sehe diesen Beschluß als„ziem- lich bedeutungslos“ für die praktische Lan- despolitik in Baden Württemberg an. Die D VPFDP-Fraktion in der Verfassunggeben- „ Aen Landes versammlung vertrete eine ge- schlossene einheitliche Linie. Jede Zuständig keit von Bundesinstanzen der FDP müsse von ihm abgelehnt werden. Der Hauptaus- schuß der FDP hatte am gleichen Tage unter dem Vorsitz von Vizekanzler Franz Blücher die Bildung einer Koalition zwischen SPD und DVP/FDP in Südwestdeutschland miß- billigt und eine Verbreiterung der Koalition auf die CDU befürwortet. Vor neten Maßnahmen des DGB Stuttgart(sw). Die Kreis- und Orts- ausschußvorsitzenden des DGB in ganz Süd- Westdeutschland erörterten auf einer außer- ordentlichen Konferenz, an der auch die Be- Zirksleiter der einzelnen Industriegewerk- schaften teilnahmen, die vom PGB geplanten Mabßnahmen im Kampf um ein fortschritt- Uches Betriebsverfassungsgesetz. Der bei der Konferenz anwesende erste Vorsitzende des DGB, Christian Fette, erläu- terte kurz den Zweck dieser Aktion und Wies auf die Unmöglichkeit hin, das Arbeitsrecht zu teilen. Das Personal des öffentlichen Dienstes. 4 betonte er, habe die gleichen Rechte wie alle gagnderen Arbeitnehmer zu beanspruchen. Die Sewerkschaften würden sich von keiner Seite Von ihrem Ziel abbringen lassen. 5 . Der erste Vorsitzende des Landesbezirks Württemberg-Baden, Wilhelm Kleinknecht. machte darauf aufmerksam, daß eine Reine 0 Wichtiger Rechte in Südwestdeutschland, die in Landesgesetzen und Vereinbarungen Nuit den Arbeitgebern verankert seien, den Ar- beitnehmern bei einer Annahme des Betriebs- Verfassungsgesetzes verlorengehen würden. unterstrich, daß auch die aufgeschlossenen Un- ternehmer nicht bestreiten körmten, daß sen diese Gesetze durchaus bewährt hätten und eine gute Grundlage für ein modernes, ein- Beitliches Betriebsverfassungsgesetz darstel- ten. Die Maßnahmen des DGB dienten letzt- nch der Wirtschaft selbst. Neuer Pan fur Ananzenen berteiaungsbelrag Schäffer wagte noch einen Vorstoß— Vor einer höclist bedeutsamen Woche Bonn(UP). Bundesfinanzminister Schaf- fer und der Sicherheitsbeauftragte der Bun- desregierung, Theodor Blank, haben den drei Westmächten einen neuen Vorschlag für die Aufteilung des finanziellen deutschen Ver- teidigungsbeitrags unterbreitet. 24 Stunden vor der letzten Vertragskonfe- renz des Bundeskanzlers mit den Hochkom- missaren hat der Bundesfinanzminister da- mit einen weiteren entschlossenen Versuch gemacht, das noch strittige Finanzproblem rasch zu bereinigen. Schon am Samstag Wa- ren Schäffer und Blank mit den Alliierten zu Besprechungen über das Finanzproblem zusammengekommen und hatten dabei Fort- schritte erzielt. Wie der Finanzminister im Anschluß an seine Beratungen mit den Hochkommissaren Up gegenüber mitteilte, enthält der von ihm und Blank vorgelegte neue Plan ganz neue Vorschläge für eine Lösung des umstrittenen Finanzproblems. Der deutsche Vorschlag be- zieht sich nach Angaben des Ministers auf die ersten neun Monate des atlantischen Ver- teidigungshaushalts 1951/52. Schäffer sagte, er könne noch keine Einzelheiten des neuen Plans nennen, da er und Blank zunächst auf die Antwort der Alliierten warten müßten. An den Finanzberatungen nahm auch der Unterstaatssekretär im UsS- Verteidigungs- ministerium, Frank Nash, teil, der eigens zu diesen Besprechungen noch einmal nach Bonn gekommen war. Bei den Verhandlungen dreht es sich um die Aufteilung des deutschen Fi- anlzbeitrags von monatlich 850 Millionen DM. Die Bundesregierung will für den alliierten Bedarf nur 380 Millionen zur Verfügung stel- 1en und 470 Millionen als unmittelbaren EVG- Beitrag verwendet sehen. Diesem Vorhaben Hatten sich die Alliierten bisher widersetzt. Krafttretens Die bevorstehenden zehn Tage stehen im Zeichen höchster diplomatischer, politischer und parlamentarischer Aktivität. Der Deutsch- land- Vertrag und seine vier Zusatzabkommen sollen nach den jetzt vorliegenden Plänen am Samstagabend im Bundesraatssaal durch die drei westalliierten Außenminister und den Bundeskanzler in feierlicher Form unterzeich- net werden. Die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der USA treffen bereits am Freitag zu abschließenden Besprechungen mit dem Bundeskanzler in Bonn ein. Bei die- ser Gelegenheit wird die Finanzfrage wahr- scheinlich endgültig geregelt werden. Bei der letzten Beratung des Kanzlers mit den Hochkommissaren— der 31. Konferenz seit Beginn der Verhandlungen im September vorigen Jahres— sollen vier noch offene Fra- gen erörtert werden, u. a. der Termin des In- des Vertrages. Staatssekretär Hallstein und Theodor Blank nehmen am glei- chen Tag an einer Konferenz der Außenmini- ster der Europa-Armee-Staaten in Paris teil, auf der eine Reihe von noch ungelösten Pro- blemen der Verteidigungsunion besprochen werden sollen. Dieser Sechs-Mächte- Vertrag Soll am 27. Mai in Paris unterzeichnet werden. Hallstein begibt sich anschließend wahrschein- lich nach Straßburg, um dort am Mittwoch und Donnerstag an der Sitzung des Minister- rats im Furopa-Rat teilzunehmen. Möglicher d weise wird auch der Kanzler am Donnerstag nach Straßburg reisen. * Am Mittwoch dieser Woche wird das Bun- deskabinett in einer Schlußberatung über das Vertragswerk endgültig zu den Entwürfen Stellung nehmen. An dieser Besprechung sind führende Vertreter der RKoalitionsparteien be- teiligt. Es ist dies die sechste Sonder konferenz der Bundesregierung über die Verträge. Die SpD startet eine neue Offensive BOun(UP Die Außenpolitik der Bundes- regierung, die deutsch-alliierten Vertrage und wichtige innenpolitische Vorgänge standen am Wochenende im Mittelpunkt von außer- ordentlichen Konferenzen der drei größten Parteien der Bundesrepublik. Die sozialdemokratische Fraktion des Bun- destages vereinte mit dem Parteivorstand der SPD zu einer gemeinsamen Sitzung über die Verträge und verlangte in einer bei dieser Gelegenheit verabschiedeten Entschließung neue Verhandlungen mit, den Westmächten. Das jetzt vorliegende Vertragswerk lehnte sie ab. Die Sp richtete an den Präsidenten des deutschen Bundestages. Dr. Hermann Ehlers (CD), einen Appell, in dem sie erneut eine Debatte über den Deutschlandvertrag am kommenden Freitag fordert. Der SPD- Bundestagsabgeordnete Wilhelm Mellies schreibt im Sozialdemokratischen Pressedienst, es sei stets eine besondere Auf- gabe der Vorsitzenden und Präsidenten aller Parlamente und Institute gewesen, die Rechte der Minderheit zu wahren. Mellies nimmt damit Bezug auf die Ansicht des Bundestags- präsidenten, gegen den SPD-Antrag auf Ein- berufung einer Bundestagssitzung zur De- batte über die Verträge sei bereits am ver- gangenen Freitag entschieden worden, als der Bundestag eme SpPD-Forderung ablehnte, die Cano Schmid rief die Gewerkschaften au- Berdem auf, an der Umkonstruktion der eu- ropäischen Verwaltungsstellen für bestimmte Lebensgebiete mitzuhelfen, da diese Iristi- tutionen ohne parlamentarische Kontrollen arbeiteten und Gefahr liefen, unter der Eu- ropaflagge Machtpolitik zu treiben. Die Delegierten der zweiten Bundesjugend- konferenz nahmen das Referat Professor Schmids zum Anlaß, um in einer Entschlie- Bung den Bundesvorstand und den Bundes- ausschußg des DGB aufzufordern, mit Nach- druck auf das Bundesparlament und die Bun- desregierung einzuwirken, damit ein kon- Ekreter Plan für die Konstituierung der Ver- einigten Staaten von Europa ausgearbeitet werde. Die zweite Bundesjugendkonferenz wurde mit der Beratung und der Amnahme zahl- reicher Anträge und Entschließungen von dem Leiter der Hauptabteilung Jugend, Willi Ginhold, beendet. In einer Enfschließung wurde die Rußerung des Bundeskanzlers, daß der DGB durch seine Maßnahmen im Be- triebsverfassungsstreit die Polttik der Ost- zone unferstützte, mit din Antes Lesen den denten eee nommen und ein gewerkeschafthiches Samtprogramm als 1 ramm au einem Wehrbeitrag gefordert. Außerdem rief die e ee ee e und die Weltöttentlichkelt auf, sich für die Enflaskuns undd Bekrelune der 1 a Strafen 5 2 J e, mit Empörung zurückse- Wiesen. In einer weiteren Entschliegung wurde 8 Gründen in der Ostzone ˖ verurteilt seien Verträge sofort zu behandeln. Mellies warnt, daß die SpD von ihrem bisherigen Grund- satz abgehen körmte, die stärkste Fraktion den Präsidenten des Bundestages stellen zu lassen, wWwenn er zum verlängerten Arm der Regierung werde. Schon der erste Präsident des Bundestags, Dr. Köhler(CDU), sei daran gescheitert. Pr. Kurt Schumacher, der erste Vorsitzende der SPD, unterstrich in einem Beitrag des englischsprachigen SPD-Pressedienstes, da seiner Partei die Einheit Deutschlands wich- tiger erscheine als die Integration eines Teil- Deutschland in ein internationales System. Die Teilung Deutschlands sei eine Gefahr für den Frieden, deren Beseitigung eine dringende Aufgabe darstelle. Die deutsch- alliierten Ver- träge dürften nicht unterzeichnet werden, wenn sie ein Dokument der Teilung bildeten. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Erich. Ollenhauer stellte in einer Rede vor sozial- demokratischen Verlegern und Chefredakteu- ren der Integrationspolitik des Bundeskanz- lers ein„Alternativ- Programm“ gegenüber. Er fordert darin die Neuaufnahme echter Gleichberechtigungsverhandlungen mit den Westmächten, die ohne Lösung der Saarfrage nicht möglich und mit den West-Ost-Gesprä- chen über die Wiedervereinigung Deutsch- lands abzustimmen sind“. Ollenhauer ver- langte, daß„alle Möglichkeiten, um Deutsch- lands Einheit in Freiheit zu verwirklichen, ausgeschöpft werden müssen“. Dem Bundes- tag müsse Gelegenheit gegeben werden, den Deutschlandvertrag und seine Zusatzverträge noch vor ihrer Unterzeichnung zu diskutieren. CDU einmütig hinter Adenauer Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU bil- ligte die Außenpolitik des Bundeskanzlers, nachdem sie von Dr. Adenauer und Staats- sekretär Hallstein mit dem Inhalt des Deutschlandvertrags bekanntgemacht wurde. Der Kanzler sprach sich bei dieser Gelegen- heit gegen eine Schaukelpolitik, zwischen West und Ost aus. Gegen einzelne Formulie- rungen des Vertragswerkes wurden von ein- zelnen Abgeordneten Bedenken laut. Pr. Adenauer kritisierte im weiteren Verlauf der Aussprache die Haltung des DGB in der Mit- bestimmungsfrage. Der Hauptausschuß der Freien Demokrat. schen Partei nahm unter dem Vorsitz von Vizekanzler Blücher mit allen gegen zwei Stimmen eine Resolution an, in der die Re- glerunasbildung in Stuttgart mißbilligt Wird. Per Hauptausschuß kritisierte vor allem die Tatsache, daß die Koalition im Lande Baden- Württemberg der Sp eine Vormachtstellung eim ume. Die Migbilligung der Haltung der sücwestceutschen DVP FDP erfolgte vor allem„wegen der verhängnisvollen Kuswir- kungen au che Bundespolitik sowie auf die Devisen aus Nahrungsmitteln 500 Millionen DM Ausfuhrwert erreicht Die bisher gängige Formel, daß die deutsche Industrie durch Exporte Devisen schaffe, die Ernährungs wirtschaft dagegen diese Devisen zum wesentlichen Teil verbrauche, hat sich nach den Erfahrungen des Jahres 1951 als zu einfach erwiesen. Gewiß wird die durch den Zusammenbruch 1945 ihrer wesentlichen Agrar- überschußgebiete im Osten beraubte Bundes- republik immer erhebliche Nahrungsmittel- zufuhren vom Weltmarkt her brauchen. Dies um so mehr, als durch den Vertriebenenzu- strom die Zahl der Esser in Westdeutschland erheblich angewachsen ist. Diese Lage würde sich auch dann nicht grundlegend ändern, wenn es in absehbarer Zeit zu einer Wiedervereinigung der Bundes- republik mit der sowietisch besetzten Ostzone kommen würde. Denn auch diese Zone hat einen im Verhältnis zu ihrer landwirtschaft- lich genutzten Fläche starken Menschenbesatz. Es bedürfte zudem einiger Jahre, um ihre land wirtschaftliche Produktivität an den heute bereits erreichten Hochstand der Durch- schnittserträge in der Bundesrepublik heran- zubringen. Dieser Vorgang würde schon um deswillen Jahre beanspruchen, weil durch die Bodenreform in der Ostzone eine ganz ver- Anderte Agrarstruktur geschaffen worden ist. Während früher in vielen Gebieten der Ost- zone der auf die Chance einer Erzeugungs- steigerung sicherlich rascher reagierende Groß- besitz vorherrschte, überwiegt heute der Klein- und Kleinstbesitz. Dieser ist jedoch, sofern ihm nicht ein gut funktionierendes Genossen“ schaftswesen als Erzeugungs- und Markt- stütze zur Seite steht, im allgemeinen in sei- nen Marktleistungen schwächer. Daß die westdeutsche Landwirtschaft es in den wenigen Jahren seit der Währungsreform trotz aller Schwierigkeiten bewerkstelligt hat, daß die Bundesrepublik sich im laufenden Wirtschaftsjahr bereits wieder mit 65 bis 70 Prozent selbst versorgen kann, stellt eine lei- der zu wenig gewürdigte volks wirtschaftliche Leistung dar. Auffällig ist vor allem die Tat- sache, daß wir in den Erzeugnissen der Vieh- Wirtschaft, also insbesondere Fleisch, Milch und Molkereierzeugnissen, so gut wie ganz Selbstversorger sein könnten. Im Bereich der Grundnahrungsmittel besteht in der Getreide- und Futtermittel wirtschaft sowie in der Fett- Wirtschaft hinsichtlich der Margarinerchstoffe noch eine relativ hohe Abhängigkeit von Aus- Tandszufuhren über See, welche in Zeiten schwieriger Transportverhältnisse und Dollar- mangels für uns gefährlich werden könnte. Beim Zucker vermögen wir uns bei steigender Kapazität der Zuckerfabriken ohne weiteres bis zu 80 Prozent und darüber selbst zu ver- sorgen. Das Jahr 1951 hat nun erstaunlicherweise den Durchbruch der westdeutschen Nahrungs- mittel zum Weltmarkt gebracht. Die rund eine halbe Milliarde DMark, welche die Ernäh- rungs wirtschaft im vergangenen Jahre durch Ausfuhren in unseren Devisentopf bereinge- bracht hat, ist gewiß kein Pappenstiel mehr. Das Bild wird noch erfreulicher, wenn man Teststellt, daß sich der Wert unserer Lebens- mittelausfuhr seit 1949 Jahr um Jahr etwa verdoppelt hat, Diese Ausfuhr— und das ist gesumd— verteilt sich auf viele kleinere Po- sten der verschiedenartigsten Erzeugnisgrup- pen. Weitaus an der Spitze hat 1951 unser Ex- Port an Fleischwaren, vor allem an Dosen- schinken nach England, gelegen. Er brachte uns allein rund 134 Millionen DM an Devisen ein. Möglich war er nur durch den überaus starken Wiederaufbau unserer Schweinebe⸗ stände, der neben einer heute mehr als aus- reichenden Versorgung der Binnenmärkte einen Export an verarbeiteter Ware in solcher Höhe zuläßt. Im Jahr 1952, in welchem durch die britischen Einfuhrbeschränkungen ein star- ker Rückschlag in diesem Geschäft eintreten wird, sind erfreulicherweise die USA bereits als Großabnehmer für westdeutschen Dosen- schinken in die Lücke gesprungen. Im Bereich der Viehwirtschaft konnte ferner die Ausfuhr an Zucht-, Nutz- und Schlachtpferden auf 15,3 Millionen DM und die von lebenden Schwei- nen auf 5,3 Millionen DM gesteigert werden. Bei den pflanzlichen Erzeugnissen steht der Hopfen, der uns alljährlich stetig etwa 50 Mil- lionen DM einbringt, in der Ausfuhr an der Spitze. Das deutsche Bier als ein auf Hopfen und Qualitätsgerste aufgebautes tiſpisches Ver- edelungserzeugnis gewinnt Jahr um Jahr seine früheren Weltmarktpositionen ebenso zurück Wie unsere Qualitätsweiß weine. Einen er- staunlich hohen Posten macht aich die Kar- toktelausfuhr mit über 24 Millionen PM Ge- genwert aus, Besondere Ausfuhrchancen er- 15 sich noch bei nachhaltiger Pflege der Arkte auf dem Gebiet des Garten- und Sa- menbaues. Erfolge sind hier deshalb erstaun- ch, weil der gärtnerische und landwirtschaft- liche Samenbau bis 1945 seine Schwerpunkte in Mittel- und Ostdeutschland hatte. Es ist 1 neue in Westdeutschland zu Schaf- sen immer eine r bernülif sich, 85 Erbhof-Gesetz Besatzungsgeschädigte protestierten Zusatz zum Deutschlandvertrag gefordert Alliierte erklärten sich bereit Frankfurt(UP). Uber 2000 Besatzungs- geschädigte aus allen Teilen des Bundesgebie- tes protestierten hier in einer Kundgebung gegen jede weitere Verzögerung der Freigabe des von den Alliierten im Bundesgebiet be- schlagnahmten Wohn- und Gewerberaumes. In einer Resolution fordern die Besatzungs- geschädigten einen Zusatzvertrag zum Deutsch landvertrag. Durch diesen Zusatzvertrag sol“ die Anerkennung ihrer Ansprüche gesetzlich garantiert werden. In der Entschließung wird die Ausarbeitung eines kurzfristigen und konstruktiven Plane durch Bundesregierung und Besatzungsmach- verlangt, der die unverzügliche Rückgabe aller beschlagnahmten Privateigentums sichert. Die Besatzungsangehörigen sollten als Zeichen Mres guten Willens angesichts der deutschen Wohnraumnot ihren übersteigerten Wohn- vaumanspruch einschränken. Gleichzeitig soll- ten die Alliierten die bisher ungenügende Ver- gütung der Besatzungsschäden ausgleichen. Die Besatzungsgeschädigten fordern ferner. daß nunmehr die Festsetzung aller Vergütun- gen für Besatzungsleistungen in deutsche Hände gelegt wird, nach deutschen Rechts- grundsätzen erfolgt und durch ordentliche deutsche Gerichte überprüft werden kann. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände der Besatzungsgeschädig- ten, Dr. Friedrich Neubronner, teilte auf der Kundgebung mit, die zuständigen alliierten Stellen hätten sich in der vergangenen Woche endlich grundsätzlich bereiterklärt, die Frage der planmäßigen Freigabe von beschlagnahm- tem Wohnraum dur ch Neubau-Maßnahmen in den Generalvertrag einzubeziehen. Von etwa 500 Delegierten von Kriegs-, Währungs- und Besatzuüngsgeschädigten- Ver- bänden aus allen Teilen des Bundesgebietes Wurde ein„Ausschuß für die Zusammenarbeit Aller Kriegs- und KFKriegsfolge geschädigten“ gegründet. Der Vorsitzende des Deutschen Kriegsopferverbandes, Schneider(München), griff als Hauptredner heftig die Vertragspoli- tik Bundeskanzler Dr. Adenauers an und er- klärte, der Abschluß des Deutschland-Vertra- ges, der eine Unterwerfung Deutschlands un- ter die Macht der Besatzungsmächte für die nächsten 50 Jahre bedeute, müsse mit allen Mitteln verhindert werden. Die Delegierten der Bundeskonferenz des Verbandes der hirnversehrten Eriegs- und Arbeitsopfer Westdeutschlands haben in einer Entschließung an den Bundeskanzler und den Bundestag einmütig die Schaffung eines Bun- desministeriums für das KFKriegsopferwesen und die beschleunigte Verabschiedung des in Arbeit befindlichen Schwerbeschädigten-Ge- setzes verlangt, das eine gerechte Berufs- versorgung der Hirnverletzten sicherstellen müsse. SPD siegte bei Bundestagsnachwahl Bremen(OP). Nach dem vorläufigen End- ergebnis der Bundestagsnachwahl in Bremer- haven und Bremen-Nord wurde der SPD- Kandidat Philipp Wehr gewählt. Dadurch be- hält die SPD ihren durch den Tod des SPD- Abgeordneten Bernhard Lohmüller(Bremer- haven) freigewordenen Sitz im Bundestag. Von insgesamt 138 662 Wahlberechtigten gaben 98 128 Wähler(70,7 Prozent) ihre Stimme ab. Von den gültigen 95 334 Stimmen entfielen 43 883(51,3 Prozent) auf die SPD, 35 132(36,8 Prozent) auf den Wahlblock(DP, CDU, FDP und BTE). Die SRP erhielt 11 319 Stimmen, das sind 11,9 Prozent.(SRP-Kandidat war Otto Ernst Remer). Bei der Bundestagswahl im Jahre 1949 bekam von insgesamt 101 884 abgegebenen gültigen Stimmen die SpD 38 004 (37,2 Prozent), die Kommunisten, die bei der Bundestagsnachwahl ihre Stimmen dem SPD- Kandidaten geben wollten, erhielten damals 7575(7,4 Prozent) Stimmen. Die damals ein- zeln kandidierenden Parteien des jetzigen Wahlblocks konnten zusammen 45 756 Stim- men für sich beanspruchen(44,9 Prozent). — 2 Interzonenpässe von der Volkspolizei Berlin(UP). Das Innenministerium der Ostzone hat angeordnet, dag Interzonenpasse zur Reise nach Westdeutschland und Aufent- haltsgenehmigungen für Reisende aus dem Bundesgebiet in die Ostzone künftig nur noch bei den Kreisämtern bzw. den Präsidien der Volkspolizei beantragt werden können. Zum ersten Mal seit zehn Tagen konnten amerikanische und britische Militärpolizei- Patrouillen auf der Autobahn zwischen Berlin und Helmstedt ungehindert 5 Ollenhauer Kritisiert Adenauer-Brier Bonn(Z SH). Der zweite Vorsitzende den SPD, Erich Ollenhauer, bezeichnete den Brief des Bundeskanzlers an den DGB-Vorsitzen- den Christian Fette, in dem Dr. Adenauer sich bekanntlich mit dem Kampf der Ge- wWierkschaften um ein besseres Betriebsverfas- sungsgesetz auseinandersetzt, als ein„ernstes Dokument“. Der Brief des Kanzlers sei eine Drohung, staatliche Machtmittel gegen die Gewerkschaftsaktionen anzuwenden. Wenn es die Gewerkschaften für notwendig hiel- ten, friedlich für die elementaren Rechte der Arbeitnehmer zu demonstrieren, so machten sie nur von ihren demokratischen Grund- rechten Gebrauch, und es gebe keine Instanz in der Bundesrepublik, die auch nur den An- schein des Rechtes für sich in Anspruch neh- 8 men könne, den Gewerkschaften die Aus- übung dieses Grundrechtes zu e meinte Ollenhauer. Erbhofgeset⸗ und ee 5 1 Würzburg(UP). Ein neues bayerisches kündigte vor ehemaligen Landwirtschaftsschülern der bayerische Land- Wirtschaftsminister Pr. Alois Schlögl für das Jahr 1953 an. Dieses Gesetz gegen die Erb- teilung bäuerlichen Besitzes sei keine Re- stauration des ehemaligen Reichs-Nährstan- ücht wieder beseitigt werden. Im übrigen Bayern noch in diesem Jahr ein wei- 52 jedes größeren Bauernhofes von einem des. Die Vorteile der Flurbereinigung in Bay. ern dürften aber durch die Erbstreitigkeiten l Ssnachweis abhängig macht.. setzentwurf vorgesehen, der die U ber- * Truman: USA-Position hat sich gebessert Atomprogramm soll verdoppelt werden Vierte Waffengattung geplant Washington(UP).„Unsere Position ist heute viel besser als vor einem Jahr“, sagte Präsident Truman in einer Ansprache, die er aus dem Stegreif bei einem Diner aus Anlaß des„Tags der Streitkräfte“ hielt. Truman er- innerte daran, daß er vor einem Jahr bei der gleichen Gelegenheit gesagt hatte, die USA ständen vor einer der größten Krisen ihrer Geschichte.„Heute stehen wir hingegen an der Schwelle zum Erfolg dessen, was wir be- gonnen haben“, meinte er dann, und fügte hinzu,„einem etwaigen Aggressor wird es heute nicht mehr so leicht gemacht.“ General Collins verkündete am Feiertag der US-Streitkräfte, daß die amerikanische Armee nunmehr über Geschütze verfüge, die sowohl normale als auch Atomsprenggranaten ab- feuern könnte. Diese Waffen seien zwar noch nicht das Letzte, was auf diesem Wege zu entwickeln möglich sei, doch stellen sie be- reits einen enormen Fortschritt dar. Die opti- mistischen Erwartungen hätten vor allem die sogenannten„Nike“- Geschosse erfüllt. Dies sind ferngelenkte Flugzeugabwehrgeschosse, die nach den Angaben General Collins zu bisher unerreichten Höhen gefeuert werden können. Aus dem Pentagon wurde bekannt, daß mit einem„Nike“ bei einer Ubung ein mit 400 Kilometer Stundengeschwindigkeit einher fliegender Bomber aus 12 Kilometer Höhe abgeschossen werden konnte. Die amerikanische Atomenergie-Kommis- sion wird den Kongreß in der kommenden Woche wahrscheinlich um die Zuteilung von rund 500 Millionen Dollar zur Erweiterung des militärischen Atomenergie- Programms er- suchen. Die Produktion von Atomwaffen soll in den nächsten fünf Jahren verdoppelt wer- den, wofür insgesamt fünf bis sechs Milliar- den Dollar ausgegeben werden sollen. Amt- liche zivile Verteidigungsstellen schätzen den russischen Vorrat an Atombomben auf 50 bis 200 Bomben, den amerikanischen aber auf 1000. Das US-Repräsentantenhaus billigte über die Proteste des Verteidigungsministeriums hinweg eine Gesetzvorlage, wonach die Ma- rinetruppe neben Luft-, See- und Landstreit- kräften den Status einer selbständigen Waf- fengattung erhalten soll. Der Kommandeur der Marinetruppe soll neben den Stabschefs von Heer, Marine und Luftstreitkräften als gleichberechtigtes Mitglied in das Gremium der UsS-Stabschefs einziehen. Die Mindest- stärke des Marinekorps wird in diesem Ge- setzentwurf mit 220 000 Mann und 22 000 Offi- zieren festgesetzt. Der Senat ist gegen diese Gesetzesvorlage. Das amerikanische Marine- korps, das als Eliteeinheit gilt, ist jetzt schon eine„aëòntarke“ Truppe mit eigenen Flieger-, Panzer-, Artillerie-, Infanterie- und Nach- richten-Einheiten. Neuer Sieg Eisenhowers In den Staaten Vermont und Oregon trug General Eisenhower einen weiteren Wahl- sieg davon. Beide Staaten werden 30 Dele- gierte zum Kongreß der Republikanischen Par- tei entsenden, die für Eisenhower stimmen werden. Senator Taft nahm in beiden Staaten an den Vorwahlen nicht teil. Nach dem bis- herigen Stand der Vorwahlen werden damit 378 Delegierte für Taft, 359 für Eisenhower und 22 für Stassen stimmen. Nach dem letz- ten Stand der Vorwahlen der Demokratischen Partei werden beim demokratischen Kongreß 137 Delegierte für Kefauver, 94 für Averell Harriman, 41 für Senator Richard Russel, 40 für Gouverneur Mennen Williams und 30 für Senator Robert Kerr stimmen. a Pp 7˙»—— Rätselraten um den Fechteler-Bericht Seltsame Gerüchte am Quay d'Orsay— Briti- scher Geheimdienst im Hintergrund? Paris(E. B.). In Paris hält sich hartnäckig das Gerücht, daß es sich bei dem sensationel- len Fechteler-Bericht, den die als seriös be- kannte Zeitung„Le Monde“ veröffentlichte, um einen geschickten Schachzug des britischen Intelligence-Service handelt, der den Bericht raffiniert frisiert und über drei Mittelsmän- ner in Paris zum Verkauf angeboten haben 801I. Wie verlautet, haben sich die Mittelsmän- ner, um die Echtheit des Berichtes zu bewei- sen, auch einiger bereits publizierter Auße- ungen Fechtelers bedient und den Redakteu- ren von„Le Monde“ Bandaufnahmen von Fechteler-Reden vorgeführt. Dies alles habe bei der Generaldirektion der„Monde“ den Eindruck erweckt, daß das Material absolut echt ist. Die Absicht, die Großbritannien mit der Veröffentlichung verfolgte, sind nach der in Paris kursierenden Darstellung folgende: Die USA sollten gezwungen werden, auf Grund dieses Berichtes, der die Stellungnahme der amerikanischen Marine wiederzugeben schien, in der Frage des Marine- Oberkommandos im Mittelmeer dem englischen Standpunkt zu entsprechen oder zum mindesten eine Revi- sion des eigenen Standpunktes einzuleiten. Ferner brauchte die Downing- Street in dem Augenblick, da sich Montgomery auf einer Rundreise zwischen Athen und Ankara be- fand, ein Moment, welches gegenüber den Türken und Griechen als handfeste Unterlage für die Richtigkeit des englischen Standpunk- tes vorgewiesen werden konnte. Schließlich soll London auf diese Weise versucht haben, die Berechtigung zum Ausbau der eigenen ab- soluten Unabhängigkeit in bezug auf Armee, Flotte und Luftwaffe zu beweisen, um allen Weiteren Vorwürfen zu entgehen, daß Eng- land sich den kontinentalen Notwendigkeiten auf seine Art und Weise zu entziehen Ver. stünde. In diesem Zusammenhang ist es nicht un- interessant, daß Admiral Fechteler am letzten Freitag in einem Rundfunk- Interview er- klärte, seiner Ansicht nach seien die bri- tisch- amerikanischen Meinungsverschiedenhei- ten über die Frage, ob ein amerikanischer oder ein britischer Admiral das Flottenober- kommando im Mittelmeer übernehmen solle, nicht sehr bedeutend. SA kritisieren Tunis-Politik Frankreichs Tunis(E. B.). Während sich in Tunesien immer mehr Zwischenfälle ereignen, entwik- geln die westlichen Großmächte und der àra- bische Block eine bemerkenswerte diplomati- sche Aktivität, um die Tunesienfrage— je- weils in ihrem Sinne— zu bereinigen, Wie aus Paris verlautet, sollen die USA eine Note an Frankreich gerichtet haben, in der die französische Politik ihr vorgelegte in Tunesien kritisiert wird. Beamte des Quay d'Orsay und Angehö- rige der US-Botschaft bestritten zwar die Kenntnis einer solchen Note der USA, gaben aber zu, daß ein„Gedankenaustausch“ in die- ser Frage stattgefunden habe. Die Vereinigten Staaten sollen angedeutet haben, daß sie sich bei einer erneuten Tunesiendebatte im UN- Sicherheitsrat nicht mehr der Stimme enthal- ten könnten, falls Frankreich nicht sofort inn Tunesien demokratische Reformen verwirk- liche. Die ägyptische Presse, die im übrigen fest mit einer neuen Tunesien-Sitzung des Sicher- heitsrates rechnet, auf die USA. In London dagegen versicherten amtliche britische Stellen, daß sie im Falle einer erneuten Verhandlung vor den UN wei- terhin auf seiten Frankreichs stehen werden. Der französische Pensionsminister Temple hat den Bey von Tunis aufgesucht, um eine ziehungen herbeizuführen. Wie Temple er- klärt, habe der Bey versichert, daß Frankreich lässiger Kreise beziehen sich diese Worte des tunesischen Vertreter bei der seit langem ge planten französisch- tunesischen Kommission. Minister Temple hatte auch mit Ministerp sident Baccouche— wahrsch 5 selbe Sbm eine„ ra- 8 5 5 N setzt starke Hoffnungen einlich über das- 5 U inn rechnen könne“. Nach Ansicht zuver- Admiral Carney, Vermutlich wurden auch die beunruhigen- den Zwischenfälle erörtert. Im Araberviertel von Tunis explodierte wieder eine Bombe und richtete großen Sachschaden an. Außerdem wurde auf die Wohnung des Bürgermeisters der Insel Dscherba, auf der bis vor kurzem die verhafteten Minister aus dem Kabinett Chenik festgehalten wurden, ein Sprengstoff anschlag unternommen. In Kreisen der fran- zösischen Polizei befürchtet man, daß mit dem Beginn des mohammedanischen Fastenmonats Ramadan am 25. Mai Unruhen noch größeren Ausmaßes einsetzen, da diese Zeit der Tradi- tion entsprechend von den Arabern besonders gern zu Demonstrationen aller Art ausgenutzt Wird. Hat Mossadeg Rücktrittsabsichten? Lie: Iranische Glkrise ein Warnsignal Teheran(UP). Ministerpräsident Mos- sadeg habe sich entschlossen, nach der An- hörung der vom Iran und von Großbritan- nien vertretenen Standpunkte im Glstreit durch den Haager Internationalen Gerichts- hof von seinem Posten zurückzutreten, ver- lautete aus einer dem Ministerpräsidenten des Iran nahestehenden Quelle. Der Ent- scheid des Gerichtshofes im anglo- iranischen Streitfall werde, wie es heißt, auf den Ent- schluß Mossadegs keinen Einfluß ausüben. Der Internationale Gerichtshof wird die Be- handlung des Streitfalles in etwa zwei Wo- chen aufnehmen. Wie ein Gewährsmann hier- 2u meinte, betrachtet Mossadeg, der vor nun- mehr einem Jahr durch die Verstaatlichung der iranischen Glindustrie den Anstoß zur Krise gab, seine Mission für beendet. Trygve Lie, der Generalsekretär der Ver- einten Nationen, bezeichnete in New Vork die iranische Glkrise als ein Warnsignal für den Westen. Lie, der vor führenden Persön- lichkeiten der US-Olindustrie sprach, betonte, er wolle sich zur Frage nach Recht und Un- recht in dieser Krise nicht äußern. Im Iran aber müsse eine Partnerschaft“ ihren Anfang nehmen, wenn vermieden werden solle, daß es im Nahen und Mittleren Osten zu endlosen Krisen komme. Pinay gewann auf Kosten de Gaulles Wahlen zum Rat der Republik Paris(UP). Die Unabhängige Partei des französischen Ministerpräsidenten Pinay hat bei den Wahlen für den Rat der Republik nach den Endergebnissen aus den 36 Departe- ments des französischen Mutterlandes ihre Stellung auf Kosten der Gaullisten stark ver- bessern können. Gewählt wurden 156 Abge- ordnete, davon 124 in Frankreich. Mit den Ergebnissen der Wahlen für die 32 Mandate aus den überseeischen Gebieten ist nicht vor Montag zu rechnen. Fünf Mandate werden in späteren Wahlen entschieden, da insgesamt 161 Mandate vakant waren. Im Vergleich mit. den Ergebnissen von 1949 ergibt sich folgen- des Bild: 1952 18949 Unabhängige 11 898= 25,7%(7997= 17,0% Gaullisten 7216 15,6(10 175 21,6%) Bei den anderen Parteien ergeben sich nach den vorliegenden Ergebnissen nur geringe Verschiebungen. Politische Beobachter und auch die Regierungsparteien selbst werten das Ergebnis als solides Vertrauensvotum für die Wirtschaftspolitik Pinays und als Anzeicher. des weiten Zerfalls der 5 fehlshaber in Südeuropa, ist zur Besichtigung militärischer Anlagen in Istanbul eingetroffen. Die UN- Streitkräfte in Korea verloren in der vergangenen Woche 14 Flugzeuge, wäh- rend sie acht kommunistische Maschinen zer- störten, zwei wahrscheinlich zerstörten und Wendung in den französisch- tunesischen Be-„ der 118 N 5 * „Weitsichtige Politik der noch nicht bekannt. 8 5 Konferenz von Torquay die MI General Hector Truzillo wurde 2 5 Nachfol- 5 ger seines Bruders Rafael Leonidas Trujillo, in dessen Kabinett er bisher Verteidigungs- . minister War, zum Präsidenten der Wen Bey auf die beschleunigte Ernennung der kanischen Republik gewählt. Sean T. O'Relly wurde vom irischen Par- 5 Aalen für weitere sechs Jahre zum Präsiden- ten der Republik Irland gewählt. O' Kellx, 0 der seit 50 Jahren im politischen Leben seines N steht, wird im August 2 Jahre alt. sich damit abfinden, daß er rund 1,5 Mil lionen Dollar von dem Vermögen seiner Firma abschreiben muß. „Vogelmensch! Leo Valentin und die 23 Jahr fangen ohne Zwischenfall. Für Madame La- Menschen ums Leben kamen. Weitere 18 w 5 Zwei Todesurteile als Sühne für Sobik Prozeß gegen Mörder eines SED-Funktionärs Berlin(UP). Die Erste Große Strafkam- mer des in Nordhausen(Ostzone) tagenden Landgerichts Mühlhausen hat die beiden An- gehörigen der Ost-CDU Johann Muras und Ernst Wilhelm wegen Ermordung des SED- Funktionärs Alfred Sobik zum Tode verur- teilt. Entsprechend dem Antrag des thürin- ischen Landesstaatsanwaltes Piehl fand das Gericht den 44 Jahre alten Muras und den 30 Jahre alten Wilhelm für schuldig, Sobik auf einer SED-Betriebsversammlung in Ober- gebra am 30. April„bestialisch mighandelt“ und ermordet zu haben. Der Landesstaats- anwalt hatte behauptet, die Angeklagten hätten einen offenen Angriff auf die anti- faschistisch- demokratische Ordnung der Ost- zone unternommen. Sie seien vom RIAS ver- hetzt gewesen. Die Große Strafkammer des Dresdner Land- gerichts verurteilte zwei Mitglieder einer an- geblichen westlichen Sabotage und Spi- nage-Gruppe zu lebenslänglichem Zuchthaus und verhängte Zuchthausstrafen über Weitere Angeklagte. Die Hauptangeklagten sollen versucht haben, einen„Friedens-Obe- Iisken“ in der Dresdner Innenstadt mit einer Höllenmaschine zu sprengen und die Maschi- nen eines Elektrowerkes in einem Dresdner Vorort zu zerstören. Grauenhafte Bluttat in Wetzlar Doppel- und Selbstmord vor der Inhaftierung Wetzlar(UP). Der regierungsrat August Kegel, drang in das Ar- beitsamt Wetzlar ein, erschoß dessen Leiter und eine Berufsberaterin und tötete sich dann Selbst durch einen Ropfschuß. Kegel war am vergangenen Mittwoch in Wetzlar wegen Unzucht mit einer 25 jährigen Angestellten seines Amtes und wegen Bei- Bilfe zum Meineid zu 18 Monaten Gefängnis Verurteilt, jedoch nicht auf der Stelle inhaf- tiert worden. Vor seiner Stellung in Kassel War Kegel Leiter des Arbeitsamtes Wetzlar Sewesen, Wo er auch die ihm zur Last geleg- ten Unzuchtverbrechen verübt hatte. Der Selbstmord Kegels geschah in demselben Zimmer, das von 1945 bis 1948 sein Büro ge- Wesen War. Die beiden jetzt von Kegel Er- mordeten hatten in dem Prozeß gegen ihn Ausgesagt. Riesiges Illager in Flammen Anderes Großfeuer vernichtete Filmstudio Corpus Christi(UP). Ein Großfeuer im Gllager von Corpus Christi(Texas) konnte mit Hilfe großer Schaumlöschapparate nach verzweifeltem, stundenlangem Kampf aller verfügbaren Menschenkräfte gelöscht wer- 1 den. 17 Stunden lang hatte das Feuer, dessen drei suspendierte Leiter des Arbeitsamtes Kassel, der 56jährige Ober- Ursache noch nicht Seklärt ist, in dem 1— lager gewütet und über ein Drittel der 40 vorhandenen Gltanker und Glbehälter nach- einander zur Explosion gebracht. Rurz bevor es unter Kontrolle gebracht werden konnte, stand es so nahe vor einem riesigen Behäl- 1 ter mit 80 000 Kanister Rohöl, daß man be-. fürchtete, es werde auf den Hafen der Stadt übergreifen. Unmittelbar in der Nähe dieses 0 Behälters läuft ein Schiffskanal entlang. Wäre auch dieser Behälter in die Luft geflo- 5 gen, Wie kurz zuvor mit einer Stichflamme Von 6 Kilometern Höhe ein anderer, so hätte sich das brennende Ol unweigerlich in den 5 und über den ganzen Hafen ergossen. Ein weiteres Großfeuer vernichtete eines der größten Filmstudios der Welt. das Studio 21 der Filmgesellschaft Warner Uber eine Stunde lang konnten die wild um sich greifenden Flammen nicht unter Kon- trolle gebracht werden, Eine Zeitlang sah es SO aus, als ob das ganze umliegende Gelände 5 mit seinen Studios und Privathäusern ein Opfer der Flammen werden sollte. Riesig Reproduktionen europäischer Städte, aus Pa Pier und Holz angefertigt, beschleunigten die Ausbreitung des Brandes. Mit dumpfem Enall explodierten nacheinander in der über- großen Hitze mehr als hundert hochkerzige Birnen, jede einzelne im Werte von 1500 Pol lar. Die Filmschauspieler Burt Lancaste Steve Cochran und Ray Bolger halfen d Feuerwehr beim Bergen der wertvollste Aufnahmegeräte. Auch Filmallgewaltiger Ja Warner warf seinen Mantel ab und half ret- ten, was noch zu retten war. Doch mußte er Fallschirmabsprung Arm in Arm Lens/ Frankreich(UP). Der französische alte Frau eines Pariser Arztes, Monique La. roche, sprangen auf einem Flugfest in 2000 m Höhe Arm in Arm aus einem Flugzeug und ließen erst 500 m über dem Boden ihre Fall- schirme aufgehen. Obwohl ein Wind von 50 kmh wehte, verlief das gewagte Unter- roche war es der 160. Fallschirmabsprung. für Valentin der 406. Valentin hatte vor Jahren von sich reden gemacht, indem einem Flugapparat, der direkt an seinem K. per befestigt war, Gleitflüge von einem Flug zeug aus Machte und nur das letzte Stück bi zur Erde mit einem Fallschirm zurücklegte. g Eisenbahnunglück fordert 26 Tote stan!(UP). In Aer Nähe der S Brothers. n 2. ersten in Istanbul eintreffenden Berichte: 3 5 Das Große Verdienstkreuz Sieker Mitarbeit an der Zolltarifreform une 0 a. D Dr. Imhoff und Hagen Süd westdeuts che Rundschau len W 6000 der 35. I. D. trafen sich 5 Erste Wiedersehensfeier in Karlsruhe a Karlsruhe(lsw). Uber 6000 ehemalige in Angehörige der früheren 35. Infanterie-Divi- 48 Sion kamen in Karlsruhe zu einem Kamera- len dentreffen zusammen. Auf einem Festakt iK legte General a. D. Fischer von Weikersthal er ein Bekenntnis zum demokratischen Staats It“ Aufbau ab.„Wir alten Soldaten“, betonte er, ts„Sollen nichts anderes als gemeinsam mit en Allen Deutschen unsere ganze Kraft einsetzen, i Gag die schweren Wunden, die unser Volk er- St jeiden mußte, wieder vernarben und daß sich 1 neues Leben wieder regt.“ Das Treffen solle keine politische Demonstration sein, sondern d- den Zweck haben, in enger Zusammenarbeit n- mit dem Roten Kreuz das Schicksal der noch 0 über 4500 Vermißgßten der Division zu Kären. Aus Zur Frage des Wehrbeitrags sagte der Gene- rel ral, daß das Ja oder Nein nicht das Ergebnis tep der Beschlüsse organisierter Bewegungen, be- Sondern eine ehrliche Gewässensentscheidung ner Sein müsse. Abschließend forderte von Wei- ahi kersthal die Freilassung der Kriegsgefange- ner nen, ohne die es keinen Frieden und keinen Suropäischen Aufbau geben könne. General a. D. Freiherr von Romann sprach über den sittlichen Wert, der im Kriege durch ing die groge Kameradschaft erworben worden 1 Sei und der Allgemeingut werden müsse, um ter Spannungen und Gegensätze zu mildern. Auch Sr innerhalb der europäischen Völker sei der Ar- Gedanke der soldatischen Kameradschaft eine ter Wesentliche Grundlage für Völkerverständi- mn gung und Völkerversöhnung. General a. D. 23 Merker betonte im Gedenken an die gefalle- * nen Kameraden, daß die alten Soldaten es en Ablehnten, einen Opfertod für das Vaterland ei- ö Als sinnlos anzusehen. Wir müßten ihm einen Dis 1 Sinn geben, solange die Menschheit nicht a. 9 Kriege überhaupt verhindern könne.„Ein sel Selbstlos gebrachtes Opfer kann nie umsonst lar gewesen sein, wenn wir Uberlebende uns die- 8 Ses Opfer stets vergegenwärtigen und das Ge- der denken an unsere Toten nicht nur in Worten, 55 Fondern auch in Taten pflegen“. r Nach dem Festakt fanden in 24 Lokalen der Hun Stadt Wiedersehensfeiern der einzelnen Divi- Sions formationen statt. Dabei wurde mit Un- terstützung von mehreren hundert freiwilli- gen Rot-Kreuz-Helfern versucht, möglichst viele Vermißtenschicksale zu klären. Der Sonntagmorgen wurde mit einer Kranz- nmiederlegung am Ehrenmal der„109er“ ein- geleitet. Im Anschluß an die Kranznieder- legung nahmen mehrere tausend Personen an emem Feldgottesdienst teil, der von den ehe- maligen Divisionsgeistlichen ia Hochschul- Stadion abgehalten wurde Dr. Maier Ehrenmitglied des Weinbauvereins Heidelberg(Iswö). Ministerpräsident Dr. Maler, wurde während der Frühjahrstagung des Württ. Badischen Weinbauvereins im Heidelberger Schloß zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Der Ministerpräsident be- tonte, daß er immer ein Freund und Gönner des Weinbaus gewesen sei. An der Tagung nahmen als Ehrengäste der Innenminister Ulrich, der Präsident der Verfassunggeben- den Landesversammlung, Dr. Neinhaus, Land- tagspräsident Keil und der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Graf Ma- tuschka, teil. ö Mehr Hörer an der Universität Heidelberg(sw). Die Zahl der an der Dniversität Heidelberg im Sommersemester 1952 eingeschriebenen ordentlichen NSrer hat sich nach Ablauf der Inskriptionsfrist am 15. Mai gegenüber dem Wintersemester 1951/52 on 4331 auf 4636 erhöht. Auch die Zahl Aer ausländischen Hörer ist von 281 und 304 gestiegen. Unter den irisgesamt 4636 Studie- renden befinden sich 1228 neu immatriku- lierte. Auf die einzelnen Fakultäten entfallen: Theologie 534 Studenten, Jura 869, Medizin 1111, Philosophie 1020, Dolmetscher 522, Na- tur wissenschaften 580 Studenten Keine Chancen für einen Kulturkampf Pforzheim(sw). Das neue südwest- deutsche Bundesland werde so regiert wer- den, daß die CDU keine Chancen habe, einen Kulturkampf zu entfesseln. Diese Erklärung gab der Landessekretär der SPD in Würt- temberg-Baden, Max Denker, in einer Mit- Slieder versammlung seiner Partei in Pforz- heim ab. Die CDU und Staatspräsident Dr Müller irrten in der Annahme, daß die Stutt- garter Regierungsbildung zwischen der SPE und der DVP im voraus abgemacht worden sei. Die CDU habe sich von der Teilnahme an der Regierungsbildung durch ihre hart- näckige Haltung in der Frage des Schulsy- stems selbst ausgeschaltet. Finnische Delegation in Pforzheim Pforzheim dswy). Eine finnische Wirt schaftsdelegation, dieèe zur Zeit die Bundes- republik bereist, besuchte auch die Pforz- heimer Schmuckwaren und Uhrenindustrie Die finnischen Wirtschaftler versprachen, sich Tür eine Ausweitung der Handelsbeziehun- gen, speziell für die Erzeugnisse der Pforz- heimer Schmuck- und Uhrenindustrie einzu- Setzen. Altmetalldiebstähle in einer Kirche Bruchsal(lsw). Wegen gemeinsamen schweren Diebstahls und FEinbruchdiebstahl: in einer Kirche verurteilte das Schöffenge- richt in Bruchisal vier Jugendliche im Alte von 19—21 Jahren zu Gefängnisstrafen von 10—18 Monaten. Die Verurteilten hatten ne- ben zahlreichen Altmetalldiebstählen am 7. Februar in einer Eirche eingebrochen und hierbei Kelche, Kerzenhalter und eine Chri- stusfigur gestohlen. Beim Verkauf der Ge- genstände Waren sie von der Polizei verhaf. tet worden. Neue Freigaben in Lahr Lahr(IswW). Der französische Kreisdele- gierte in Lahr teilte dem Stadtrat mit, daß noch im Laufe des Mai 26 beschlagnahmte Wohnungen an ihre deutschen Besitzer zu- rückgegeben werden. Außerdem stellte der Kreisdelegierte die baldige Freigabe des Hu- manistischen Gymnasiums in Aussicht. Der Termin hänge allerdings von der Wieder- instandsetzung der Panzerkaserne ab. Beim Schnapsbrennen das Gesicht verbrannt Ka PPel rod eck(lsw). In Kappelrodeck m Kreise Bühl zog sich ein junger Landwirt deim Schnapsbrennen schwere Verbrennungen zu, so daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Beim Abnehmen des Brenn- Hhutes war ihm die kochende Brennbrühe über Gesicht und Arme gelaufen. Obstversand hat begonnen Büh]I Gsw). Der Bühler Erzeuger-Obst- großmarkt hat seine Tätigkeit aufgenommen. Wie die Obstabsatzgenossenschaft als füh- rende Marktorganisation für das mittel- badische Frühobstgebiet mitteilt, ist die Obst- anfuhr bereits so stark, daß mit dem Versand nach den Verbraucher-Großmärkten in West- und Norddeutschland begonnen werden kann. Am Samstag betrugen die Preise für Erdbee- ven 1,80 DM und für Kirschen 60 Pfennig je Pfund. Treffen der 205. Infanterie-Division Freiburg(lsw). Die Angehörigen der ehemaligen 205. Infanterie-Division beabsich- tigen, im September dieses Jahres in Frei- burg ein Kameradschaftstreffen zu veranstal- ten. Alle ehemaligen Angehörigen dieser Di- vision werden von den Veranstaltern gebe ten, ihre Anschrift unter Angabe der frühe- ren Einheit an die Sammelstelle in Freiburg, Merzhauser Straße 11. zu richten. Monatlich 3500 Pakete an Kriegsgefangene Freiburg(sw). Die Kriegsgefangenen- hilfe des deutschen Caritasverbandes ver- schickt monatlich 3500 Pakete an deutsche Kriegsgefangene. Der Versand dieser Pakete erfolgt im Rahmen einer Gesamtaktion der freien Wohlfahrtsverbände, durch die rund 14 000 deutsche Kriegsgefangene in regelmäßgi- gen Abständen Pakete erhalten. Lolcale Nundocliau r Vom Wochenende läßt ſich diesmal ein weiter Bogen der zu⸗ rückliegenden Erlebniſſe ſpannen, der ſo ziemlich alles von Parademarſch bis zum letzten ſportlichen Enthuſiasmus umfaßt. So hübſch der Reihe nach ſieht die Wochen⸗ ſkala äußerſt vielfarbig aus, denn am Sams⸗ tag paradierten am Vormittag in Mannheim die amerikaniſchen Truppen die Auguſta⸗An⸗ lage unter dem ſchmetternden Klang mehre⸗ rer Kapellen herunter, um an dem Ehrentag der Armee dem kommandierenden General ihre Reverenz zu erweiſen. Zahlreiche Neu⸗ gierige verfolgten das ſeltene Schauſpiel, zum Wenigſten allerdings die Männer, die anſcheinend doch noch ſo etwas wie ein Gru⸗ ſeln vor ſtrammgezogenen Beinen zu ſpüren ſcheinen. Am Nachmittag ging es dafür umſo friedlicher auf dem Paradeplatz zu, wo die Theatertombola wieder allerhand nette Ue⸗ berraſchungen bereithielt, um die Neugieri⸗ gen zum großen Start auf die Million hin anzuregen. g 1 Der Sonntag hingegen, man darf es mi vollſter Berechtigung ſagen, war N 895 925 Sports im Allgemeinen und für den engeren Bezirk der Tag der Turner im Beſonderen. In den frühen Vormittagsſtunden begannen i auf dem Platz des Turnvereins in Friedrichsfeld die Kämpfe des Kreisvolks⸗ turnfeſtes, an dem ſich die Seckenheimer Vereine natürlich wieder mit einem ſehr ſtattlichen Aufgebot beteiligten und dement⸗ ſprechende Erfolge erzielen konnnten, die eine traditionelle Fortſetzung der bisherigen Turn⸗ feſterfolge darſtellten. Mit frohen Turner⸗ liedern kehrten am Abend die einzelnen Ver⸗ 15 95 1 5 5 zurück, um dort in fro⸗ unde den erlebnisreich teen ichen Tag zu be⸗ Aber auch die Freunde der blühe⸗ n. grünen Natur wurden geſtern fut b herausgefordert, dem Locken des herrlichen Tages zu folgen und ſo zogen wieder Scha⸗ ren von Spaziergängern, Radfahrern und Motorſportbegeiſterte hinaus in eine Welt die ſie mit offenen Armen empfing. 5 Ueber dem ganzen vielfältigen Bild dieſes Wochenendes aber lächelte verſöhnnend die Maienſonne, glänzte ebenſo über dem mili⸗ täriſchen Schauſpiel wie über friedlicher ſportlicher Betätigung. Ihr freundliches Lä⸗ cheln aber ſchien die Menſchen aufzumuntern es ihr gleichzutun, mit Lachen und Freude durch den Alltag der kommenden Woche zu gehen. Und wenn nur ein kleines Fünkchen dieſer Sonnenfröhlichkeit im Herzen zurück⸗ geblieben iſt, dann kann es noch ſo ſchwer kommen, im Inneren ſtrahlt die Ruhe und ſtille Freude eines ſchönen Tages Mannheim bietet Ehrengrab für Bassermann N annheim(Isw). Oberbürgermeister Dr. Heimerich hat der Witwe des in Zürich ver- storbenen Schauspielers Bassermann ange- boten, den Toten in einem Ehrengrab auf dem Mannheimer Hauptfriedhof beizusetzen. Bassermann war Ehrenbürger von Mannheim. Wettervorhersage Montag und Dienstag teils heiter, teils wol- kig, im allgemeinen noch niederschlagsfrei. Nächtliche Tiefsttemperaturen zwischen vier und sieben Grad, Tagestemperatur nicht we- sentlich über zwanzig Grad ansteigend. Schwache bis mäßige, meist nördliche Winde. singt, es jauchzt und jubiliert. Das Truppenparade in Mannheim Mannheim(Isw). Der Oberkommandie- rende der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Thomas T. Handy, nahm am Tag der amerikanischen Armee, in Mann- heim eine Parade von US- Einheiten ab. Neben General Handy waren andere Generale aus dem amerikanischen Hauptquartier für Eu- ropa in Heidelberg und auch der Mannhei- mer Oberbürgermeister Dr. Heimerick auf der Ehrentribüne zu sehen. f — Hinein in das kühlende Naß! Jetzt ist es wieder soweit: die herrliche, längst berangesehnte Badezeit ist angebro- chen. O wie schön ist es, wenn man sich an heißen, fast unerträglichen Tagen der Klei- der entledigen kann und im kühnen Sprung ins kühlende Wasser stürzen kann. Fröhlich tummelt man sich im nassen Element, schwimmt mit kräftigen Stößen vorwärts und rückwärts, taucht zwischendurch einmal un- ter und kommt dann prustend hoch. Was kann man sich an warmen Tagen Schöneres den- ken?— Kommt man dann frisch und leichtbe- schwingt aus dem Wasser, so wartet bereits eine weitere Freude auf uns. Faul strecken wir unsere Glieder von uns und lassen uns auf grünem Rasen von den Sonnenstrahlen bräunen. Man liest eine leichte Literatur oden plaudert fröhlich mit seinem Nachbarn. Wie lange ist es schon her, daß wir die Freuden des Freibads nicht genießen konn- ten!— Es ist ja so herrlich und ist der Haupt- reiz der warmen Jahreszeit, wenn wir, durch ein erfrischendes Bad neue Lebensfreude ge- winnen. Der prachtvolle Sonntag mit so viel Wärme und Sonnenschein War wirklich ein verhei- Bungsvoller Auftakt für die Badesaison und besonders unsere Jugend war glücklich über die Badefreuden. 7 Das Konzert im Walde Ein hoher und wel- sich über den schma- len in leichten Krüm- mungen sich hin- schlängelnden Wald- Weg. Schräg fallen die lichten Sonnen- strahlen ein und die Schatten bewegen sich im niedrigen 2 Gras, auf den Sträu- N g* N chern und im dürren . Laub hin und her. 5 0 Trunken ist das Auge von der Pracht des lichtdurchflute- ten Waldes.— Vielstimmiger Vogelgesang er- füllt den weiten Waldesraum. Fröhliches Ju- pilieren erschallt tausendfältig aus den klei- nen Kehlen unserer gefiederten Sänger. Wer Kennt sie alle, die vielen Vogelstimmen?— Dort im Busch schlägt der Fink, hier unter dem Strauch läßt die Drossel ihre Stimme er- schallen, drüben am hohen Eichbaum klopft und trommelt unentwegt der Grünspecht, hoch oben auf einer Buche erklingt das mun- tere Gurren einer Wildtaube. Es klingt und ist das große Konzert im lenzlichen Wald! 0 Selten nur sieht man diese kleinen, fröh- lichen Musikanten, die mit ihren beschwing⸗ ten Melodien so fröhlich das Herz uns stimmen. Wer empfindet hier nicht wieder die Größe und Schönheit, die Reinheit und den Frieden der Natur?. 5 Irgendwo zwischen den vielen Asten sitzt verborgen unter einem schattigen Laubdach eim kleines Vogelpärchen und trillert voll Lust sein Duett hinaus mit lebhaftem Flügel- schlag: ein Liebeslied im sonnigen Frühlings- tag. Seliges Glück im abgeschiedenen Winkel. Im Nest schon liegen zwei niedliche Eier. Und nicht mehr lange wird es gehen, dann recken und strecken sich hungrige Vogelkinder im behaglichen Vogelheim. Das Vogelpärchen aber fliegt emsig hin und her. Neue Freude beginnt: stilles Elternglück! 8 Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden i(5. Fortsetzung) Als hätte Orizaba ihre Gedanken erraten, richt er plötzlich mitten in einer Anekdote, die er mit viel Temperament und lebhaften Besten erzählt und die von Juanita und den beiden Mexikanern mit schallendem Gelächter begleitet wird, ab und wendet sich Dorette zu. „Fräulein Körting langweilt sich“, stellt er kest,„unsere lauten Scherze sind nichts für eine junge Dame wie sie. Wir wollen sie Anders und besser unterhalten.“ Und sich an Juanita wendend, sagt er:„Ich weiß etwas Ausgezeichnetes: Juanita, du wirst tanzen!“ Er hat diese Worte ziemlich laut gesprochen, Worden sind. Die Männer und Frauen sehen n nach Juanita um und geben, schnell ent- mimt, ihrer Zustimmung lebhaften Aus- ſuanita erhebt sich langsam, legt ohne derspruch die Pelzkappe ab und geht in die Mitte des Lokals, wo sich zwischen den Tischen in krejer Raum befindet. N e Gäste sind aufgesprungen, drängen 0 und bilden einen dichtgeschlossenen eis um das Mädchen; auch Dorette hat sich 0 die anderen gedrängt, um den Tanz ichster Nähe beobachten zu können, Und 9 eingliedrigen 0 ist ihr der ver- tras zwischen graugrünen, ugen dunkelbrauner Haut und zen Haaren so aufgefallen wie bei So daß sie auch an den Nebentischen gehört bei Juanita. Sie ist eine faszinierende aber sicher- lich sehr gefährliche Frau, denn die Blitze, die von Zeit zu Zeit zwischen ihren Lidern hervor- schießen, zeigen, daß sich ihre Leidenschaft nicht nur in der Liebe, sondern auch im Hag zu erschöpfen vermag. Der Klavierspieler greift einen schrillen Akkord, die Kastagnetten beginnen zu klirren; Juanita stampft einmal hart mit dem Fuß auf, Wirft die schwarzen Locken zurück und macht einen wilden Sprung. Und dann beginnt sie zu tanzen, erst verhalten und träumerisch, dann immer hemmungsloser und toller; es ist, als hätte sie ein wahnwitziger Rausch gepackt, ein Taumel der Lust und der Wildheit. Sie wirbelt im Kreise herum, ihre Füße stampfen in atem- beraubendem Tempo das Parkett. a In diesem Augenblick Als der Tanz auf seinem alles mitreißenden Höbepunkt ange- langt ist, als die Zuschauer vor Begeisterung toben, als das ganze Lokal in einer einzigen, chaotischen Raserei zu versinken scheint, fallen Dorettes Blicke zufällig auf Orizaba, der ihr gerade gegenüber steht. Und sie erschrickt vor seinem Gesicht: verzerrt, raubtierhafte Züge, die Augen gebannt und gierig an der Tänzerin hängend, die Kinnbacken bösartig unter der gespannten Haut hervorstechend und die Nasenflügel hemmungslos bebend. Dorette Wendet sich ab. ein Schauer rieselt über den Ricken, sie drängt sich zurück zu ihrem Platz, nimmt ihren Mantel und ihre Tasche, flüchtet, von niemand beachtet auf die Straße. Als sie eine der draußen haltenden Taxen besteigt, hört sie gerade noch, wie im Lokal die Musik abbricht und der Lärm in einem orkanartigen Beifallssturm gipfelt. 5 „Fahren Sie bitte! Fahren Sie schnell!“ sagt sie zum Chauffeur und sinkt in die Polster. Erst als der Wagen anrollt, atmet sie auf. Es ist ihr, als sei sie einer furchtbaren Gefahr entronnen 5 3 Es ist keine schöne Nacht, die Dorette Kör- ting nach diesem Bummel zu verbringen hat. Schon die Begegnung mit Peps— der ihr dei ihrer Heimkunft ziemlich unwirsch erklärte, daß er natürlich im Prinzip nichts dagegen habe, wenn sie sich gelegentlich licher,„hast du gebummelt?“ der gestern deinen Rappen kaufen wollte?“ „Ach, und da wollte dieser Schuft dich be- amüsiere, daß er es aber als unschön empfinde, Wenn junge Damen nach Schnaps röchen— ist kaum dazu geeignet, ihre Stimmung rosiger zu färben. Sie geht wortlos in ihr Zimmer, streift die Kleider ab, wirft sich ins Bett, versucht zu schlafen. Aber immer. wenn sie die Augen schließt, steht das Raubtiergesicht Orizabas vor ihr, wie sie es zuletzt sah, und sie reißt die Augen wieder auf, um wenigstens vor diesem Anblick Ruhe zu haben. Außerdem ist ihr körperlich hundeübel, und es scheint nicht ganz zu stimmen, was eine alte Weisheit be- hauptet, nämlich, daß derjenige, der viel ißt. auch ungestraft viel trinken dürfte Für Do- rette, die Zeit ihres jungen Lebens nur selten und dann auch nur sehr maßvoll Alkohol ge- nossen hat, stimmt diese„Weisheit“ jedenfalls nicht. 5 5 f Am nächsten Morgen erscheint sie zu spät im Tattersall, und der alte Berkholz kommt ihr entgegengepoltert wie das leibhaftige Ge- Witter. Dann aber sieht er sich das Mädel genauer an und erkennt, daß hier Poltern Vielleicht doch nicht ganz am Platze ist. Sie Sitzt geknickt auf einem Hafersack bei ihren Pferden und sieht blaß aus wie der Tod. „Also beichte mal, Kind“, sagt er freund- Dorette nickt kummer voll. „Ja, Onkel Berkholz, leiden „Du hast getrunken?“ „Ja, Onkel Berkholz, leider g „Viel getrunken?“ 5 77 »Ja, Onkel Berkholz, leider..“. »Mit wem warst du aus?“? Sie hebt hilflos die Schultern. „Das ist doch gleichgültig, nun, nachdem es mal geschehen ist.“ F555 „Mir ist es nicht gleichgültig, Dorette. War es womöglich dieser mexikanische Kunstreiter, „Ja, der war es, Onkel Berkholz, leider“ trunken machen, damit du in den Kauf ein- . gierig und brutal Sie schüttel K „Um Gottes will wäre ja furchtbar! Der alte Berkholz nickt sich hin, dann setzt er sich bigchen schwerfällig neben Dorette zweiten Hafersack. 5 3 willigst. Ein liebliches Bürschchen, das muß man schon sagen. Ich werde sofort zum Zirkus Krell—“ Dorette hebt zum ersten Mal den schmer- zenden Kopf und sieht ihren alten Lehrer traurig an.. 7 „Nein, Onkel Berkholz, du irrst dich. Er will meinen Rappen überhaupt nicht kaufen, sondern ihn nur für einige Zeit mieten Und die Entscheidung darüber, ob ich einwillige oder nicht, soll erst heute abend getroffen werden. Daß ich so viel getrunken habe, war meine Schuld. Ich hätte mir ja nichts ein- gießen zu lassen brauchen“ Sie weiß ganz genau, Augenblick lügt, und daß es bestimmt in erster Linje Orizabas Schuld war, wenn sie einen Schnaps nach dem anderen hinuntergoß. Er hatte ihr ja immer zugeredet und ihr ver- sichert, es würde ihr nichts schaden. Aber irgend etwas Unbestimmbares in ihrem Inner- sten sträubt sich dagegen daß nun Orizaba Allein der Sündenbock sein soll und ihm wo- möglich Schwierigkeiten wegen seines Ver- haltens bereitet werden. Sie kennt ihren alten 5 Berkholz: Im Ernstfall ist mit ihm nicht zu spaßhen... 5 5 Berkholz betrachtet das geknickte Mädel da vor sich eine Weile aufmerksam, dann fragt er streng: 5 „Hör, verliebt?“ f i. 5 5 Diese Frage schlägt in Dorettes Seele wie ein Blitz. Und ihr Herz erzittert, daß es wirklich so sein könnte, daß sie sich wirklich und trotz allem was sie an diesem Mann abstößt, in Orizaba verliebt haben könnte. Und wieder, wie schon so oft in der vergangenen Nacht, taucht sein Gesicht vor ihr auf: raubtierhaft daß sie in diesem mal zu, Dorette: bist du womöglich 3 ter Laubdom spammt 4 Sport und Spiel Fußball. Ie 03 Germ. Friedrichsfeld FVgg. 98 Seckenheim Das ſehr gut ausgerichtete Kreis⸗Volks⸗ kurnfeſt in Verbindung mit den Wettkämpfen um den Reisſchild und Siegfried⸗Wander⸗ preis, bringt heute Abend nochmals einen Höhepunkt. Die in der 1. Amateurliga ſpie⸗ lende Elf der Friedrichsfelder Germanen wurde mit der Elf der 98 er für dieſes Ab⸗ ſchluß⸗Freundſchaftsſpiel gepaart. Kamerad⸗ ſchaft, Ritterlichkeit und insbeſondere Fair⸗ neß und gegenſeitige Achtung haben das freundſchaftliche Band zwiſchen beiden Ver⸗ einen enger knüpfen laſſen. Der Papierform nach dürfte für den größeren Bruder keine Gefahr beſtehen, dafür bürgt wohl der aus⸗ gezeichnete Tormann Brümmer. Aber gerade gegen große Gegner haben die Blau⸗Weißen ſchon immer gut aufgeſpielt. Hoffen und wün⸗ ſchen wir, heute Ahend um 18.30 Uhr auf dem Platz des TV 22 Friedrichsfeld ein wohlgelungenes Abſchlußſpiel zu ſehen. Den Blau⸗Weißen viel Glück. Mz. * Kreisvolksturnfeſt in Friedrichsfeld T Rheinau gewinnt den Reisſchild TV 46 Mannheim den Siegfriedwanderpreis Albert Treiber(TV 98) Sechskampfſieger. Von idealem Sportwetter begünſtigt, wickelte ſich am geſtrigen Sonntag das Volks⸗ turnfeſt des Turnkreiſes Mannheim in Friedrichsfeld unter Teilnahme einiger 100 Aktiver flott und reibungslos ab. Für die frühe Jahreszeit— was ſich beſonders bei den Vereinen ohne Wintertraining auswirkte — wurden trotzdem ſchon einige beachtliche Leiſtungen erzielt. So ſprang Treiber 1.75 Meter hoch und Luckſch kam im Stabhoch auf 3,10 m. Auch in den Läufen und Weit⸗ ſprung wurde ſchon Beachtliches geleiſtet. Den Hauptkampf des Tages bei den Mann⸗ ſchaftskämpfem dewann der Titelverteidiger des Reisſchildes, TV Rheinau. Den Sieg⸗ friedwanderpreis ſicherte ſich wieder der TV 1846 Mannheim. Auch in den Staffeln Aontinierten TV 1846 und TV Rheinau Einen ſcharſen Kampf im 6⸗Kampf lieferten ſich der Rheinauer Handrick und Treiber, Seckenheim, den ſchließlich Treiber mit 1 Punkt Vorſprung gewinnen konnte. Eine wür⸗ dige Siegerehrung beſchloß die wohlgelungene Veranſtaltung. Die Sieger des TB Jahn: B⸗Kampf, Unterſtufe: Arthur Scherer 2., Theo Heierling 3., Jean Spatz g., Hermann Volz 10., Paul Kuhn 13., E. Sälzler 15. Sieger. 3⸗Kampf, Aeltere: H. Rieſenacker 2., Aug. Keller 3., W. Häußler 4. g 6⸗Kampf, Unterſtufe: Walter Schmitt 11., Kuno Fuchs 11., l f 3⸗Kampf, weibl. Jugend B: Hannelore Neidig 3., Gertr. Zink 17., Marg. Körner 30. 3⸗Kampf, männl. Jugend B: Robert Probſt 11., Egon Keller 22., 3⸗Kampf, Aeltere J: Hans Braun 7. 3⸗Kampf, männl. Jugend A: Rolf Schmich 15., Theo Schmitt 38., Rolf Weber 39., Heinz Keller 43., Gerh. Raule 48., Herb. Weiland 49. 3⸗Kampf, weibl. Jugend A: Irmtraud Eder 16. Siegerin. Die Sieger vom SV 07 Seckenheim: 5⸗Kampf, Unterſtufe: Paul Oeſtreicher 15., Karlheinz Ewald 16. 5 3⸗Kampf, männl. Jugend: Fritz Laule 38. 3⸗Kampf, weibl. Jug.: Renate Weber 11., Roſemarie Nitſch 15., Renate Herre 16. Gerlinde Würthwein 23., Waltraut Laule 26., Renate Schmitthäuſer 29. 3⸗Kampf, Altersturner: Peter Schmitt 8., Artur Pfliegensdörfer 10. 3000 m⸗Lauf: Peter Schmitt 1. Sieger. 8 Erfolgreich beim Kunſtturntag in Frankfurt. Bei dem geſtrigen in Frankfurt ſtattge⸗ fundenen Deutſchen Kunſtturnertag gelang es Rich. Möll vom TV 98 Seckenheim, als Vertreter des Bad. Turnerbundes, bei ſehr ſtarker Konkurrenz, bei den Junioren als 22. Sieger hervorzugehen. Wir gratulieren zu dieſem beachtlichen Erfolg. 8 Die goldene Ehrennadel wurde Ed. Würth⸗ wein bei der geſtrigen Tagung des Bad. Handballverbandes für 25 jährige aktive Tätigkeit überreicht. Der TV 98 freut ſich über die wohlverdiente Anerkennung der Tätigkeit ſeines Mitgliedes und hofft, daß Würthwein noch recht lange in Geſundheit ſeinem Handballſport dienen, und ſeine rei⸗ chen Erfahrungen dieſem widmen kann. Kirchheim büßte einen Punkt ein In den Aufstiegsspielen zur nordbadischen 1. Fug baklamateurliga kam die FG Kirchheim auf eige- nem Platz über ein 1:1 gegen Knielingen nietrt hin- aus, behält aber weiterhin die Tabellenführung, da Buchen in Käfertal hoch mit 1:6 Toren unterlag, wodurch die Mannheimer Vorstädter auf den zwei- zen Platz vorstießen. Knielingen rangiert zwar im Augenblick an letzter Stelle, hat aber auch schon zw el schwere Auswärtsspiele ausgetragen. Es spielten: FG Kirchheim— VfB Knielingen. Sc Käfertal— TSV Buchen 6:1. TSG Rohrbach bleibt in der 1. Amateurliga Auf dem neutralen Platz in Friedrichsfeld be- siegte die sd Rohrbach in einem Entscheidungs- spiel um den Verbleib in der 1. nordbadischen Fußballamateurliga den FV Weinheim mit 2:0 To- ren. Damit ist auch der dritte Absteiger in Wein- beim, das nach einjähriger Zugehörigkeit wieder aus) der höchsten Amateurklasse ausscheiden muß, ermittelt. Beide Tore schoß Weitz. Olympia Lampertheim holt einen Punkt Der bei den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süch favorisierte FC Bamberg büßte zu Hause gegen den hessischen Vertreter Olympia Lampert- Heim mit 2:2 einen Punkt ein. Trotz diesem Punktverlust übernahmen die Bayern die Ta- Bellenspitze bei den Aufstiegsspielen, da der bisherige Spitzenreiter Union Böckingen beim Karlsruher FV sang- und klanglos mit 3:0 un- terlag. Punktgleich mit Amberg ist der KFV, der allerdings ein schlechteres Torverhältnis hat. Es spielten: 1. FC Amberg Olympia Lam- pertheim 2:2, Karlsruher FV— Union Böckin- Zen 3:0. 1 Vereins--Kalender 10 Ab sofort Turnverein 1898. steinach wären folgende Mitteilungen zu machen. genaue Abfahrtszeit wird am Mittwoch an dieser Stelle Wer Mittagessen wünscht, muß dies bis spätestens Dienstag Abend in der Turnhalle anmelden. Die anderen Teilnehmer brauchen sich nicht unbedingt vorher eintragen, da mit der Bundesbahn gefahren wird. bekanntgegeben. Zu unserem Vereinsausflug nach Neckar- gut möbliertes Zimmer von berufstätigem Herrn gesucht. Ang eb. an die Geschäftsst. d. Bl. f embid 2 Die Bei vielerlei Beschwerden bei nervösen Kopf Herz, und M²agenschmetzen, bei Rheuma usw, nehme ich nur Klosterfrau Melissengeist! So schreibt Fra Clara Flandergon, K.- Ossendorf, am Nußberger Pfad 2, So Wie sie, so machen es Millionen Menschen! Und sie Wissen warum: der echte Klosterfrau Melissengeist, der ist das idegle, unschädliche Haus- mittel för Kopf, Herz, Magen, Nerven]! Mit Recht hat er sich einzigartiges und ständig steigendes Vertrauen erworben Heute- Wie vor öber 100 Jahren! Klosterfrau Meliseengeist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in gallen Apotheken und Drogerien erhältlich. Denken Sie gquch an Aktiv-Pnder! pfelbt bein HSohnetwachs wenn du. Seifix in Dosen hast! Palast- Theater Seckenheim ab morgen Dienstag bis Donnerstag(Himmeſfahrt) Das Tagebuch ——— MERZ ACO. CEM FABRK. FRANKFURT ee werden Ihre Parkett- und Linoleumböden, wenn Sie Oelen- Herde un diese mit KINESSA- e rrliche Spiegelglanz laßt sich 1 e. öf- ters naß wischen und hält in allen Preislagen Reparaturen aller Art einschl. RoHRE für fachmännische Montag Germania- Drogerie Höllstin ALBERT JOREER, Installations- u. Blechnermeister 1 VfB Stuttgart allein noch unbesiegt VfB Stuttgart führt klar vor Tennis-Borus- Sia, 1. FC Saarbrücken knapp vor Nürnberg Nach der ersten Hälfte der Gruppenkämpfe zur Deutschen Fußball-Meisterschaft darf in der Gruppe II der Vfßg Stuttgart nunmehr als erster Anwärter auf einen Platz im Finale gelten. Der West-Meister Rotweiß Essen ist durch seine Nie- derlage in Stuttgart aus dem Kreis der Anwär- ter ausgeschieden. Der VfB Stuttgart ist Als einziger aller Endrundenteilnehmer noch ohne Niederlage. Tennis-Borussia bereitete mit 21 dem Favoritenschreck VfL Osnabrück die erste knappe Niederlage. In der Gruppe I übernahm der 1. Fe Saarbrücken wieder die Tabellen- führung durch einen sicheren 3:0-Sieg über den Hamburger Sv. Der 1. Fc Nürnberg holte bei Schalke 04 mit 2:2 einen wichtigen Punkt. Ven Stuttgart— Rotweiß Essen 5:3 1 In einem dramatischen Ringen festigte der VfB Stuttgart seine Anwartschaft auf das Fi- nale, während gleicher weise Essen seine letzte Chance verspielte. Die Rotweißen kämpften aber wie die Löwen. Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Abromeit nicht für eine Stunde ausgefallen und auch Nationalspie- jer Termath durch Verletzung behindert ge- wesen Wäre. Aber auch beim VfB fiel Schlienz für lange Zeit durch Verletzung aus. Wie Rahn innerhalb von fünf Minuten nach dem Wechsel aus dem 1:3 ein 313 machte, das hatte man in Stuttgart noch selten gesehen. Bögeleins Tor- Büterarbeit machte einen Essener Sieg zunichte. Der VIB bot wieder eine gute Gesamtleistung, wobei neben Bögelein noch Barufka und Bles- sing berausragten. Die Tore für VfB erzielten Barufka, Blessing(3) und Krieger, für Essen Abromeit und Rahn O). Tennis-Barussia Berlin— VfL Osnabrück 2:1 Es hätte nicht viel gefehlt, und die Norddeut- schen hätten auch im Olympiastadion für eine Uberraschung gesorgt. Aber die„Veilchen“ hat- ten den schweren Schock von Stuttgart über- wunden. Nach ausgeglichenem Spiel erzwang Wilde gegen die stabile Osnabrücker Abwehr in der 33. Minute die Führung. Aber schon pald glichen die Gäste durch ihren Linksaußen Nien- Haus aus. Erst zehn Minuten vor Schluß glückte den Berlinern ein weiteres Tor durch Manthey. Vergeblich mühten sich die Osnabrücker um einen erneuten Ausgleich. 1. Fo Saarbrücken— Hamburger SV 3:0 Die wesentlich frischere Elf der Saarländer bestimmte eindeutig das Spielgeschehen. Von dem kämpferischen Einsatz der Hanseaten war nicht allzu viel zu bemerken. Nachdem nach halbstündigem Spiel der Halbrechte Martin das Führungstor für die Gastgeber herausgeholt hatte, War es um den HSV geschehen. In einem Zwischenspurt in der zweiten Hälfte erhöhten Binkert und Martin auf 3:0. Die Hitze setzte den Hamburgern weit mehr zu als den Saarbrückern. Fo Schalke 04— 1. FCO Nürnberg 2:2 Gelsenkirchens„Glückauf“ Kampfpahn hatte einen großen Tag. Die Männer um Morlock Setz ten alles auf eine Karte und legten sofort ein scharfes Zeitmaß vor. Tatsächlic gelang dem Club durch Glomb das Führungeer in der 35. Minute. Diesen Vorsprung versuchten die Nürn- berger zu verteidigen. Aber kurz nach der Pause und in der 70. Minute waren Klodt und Kuzniewski für Schalke erfolgreich. Nun Waren die Knappen an der Reihe. Durch ihr besseres Spiel in der zweiten Hälfte hätten sie einen Mappen Sieg verdient gehabt, Aber die Gäste nützten die Chance in der vorletzten Minute geschickt aus, als Morlock in der Nähe der Tor- linie den Ball erwischte und entschlossen zum 2:2 eip schoß Zweite englische Fußball-Niederlage Das Länderspiel der Amateure endete 2:0 Deutschlands Amateur-Fußballelf schlug in Nürnberg die britische Olympia-Auswahl mit 20 Toren. Besonders im Sturm fanden die Deut- schen anfangs nicht den Kontakt, der nötig War, um die ausgezeichnet deckende britische Mann- schaft ausmanövrieren zu können. Im Gegen- satz dazu bot der englische Sturm eine groß- artige Leistung. Mit konsequent flachem Spiel brachten die Gäste in den 90 Minuten die deut- sche Auswahl sehr oft in Verlegenheit. Nur je- wells eine Viertelstunde vor Ende der beiden Halbzeiten vermochten sich die Deutschen bes- Ser durchzusetzen. Zeitler, der beste deutsche Stürmer, mußte sich diesmal mit eingeengtem Wirkungskreis zufrieden geben. Nur einmal ge- lang dem Bayreuther nach einer feinen Vorlage Schröders ein Torschuß, gegen den Bennet macht- jos War. Den Briten fehlte bei aller Eleganz ihrer Spielzüge, die denen der Deutschen weit überlegen waren, die nötige Wucht, um die harte deutsche Deckung überwinden zu können. Tabelle der Fußball- Meisterschaft Gruppe 1 1. 1. FTC Saarbrücken 3 96 4˙2 2. 1. Fœ Nürnberg 3 978 9²³ 3. Fc Schalke 04 3 676 373 4. Hamburger S 3 48 274 Gruppe U 1. VIB Stuttgart 3 873 8 2. Tennis Borussia Berlin 3 626 4˙2 3. VfL. Osnabrück 3 424 33 4. Rot weiß Essen 3 7212 0˙6 Toto-Ergebnisse vom West-Süd- Block Schalke 04— I. Fe Nürnberg 2²˙2 VfB Stuttgart— Rotweiß Essen 1. Fe Saarbrücken— Hamburger S Tennis Borussia Berlin— VfL Osnabrück SV Erkenschwick— Horst Emscher VfR Mannheim— VfL Neckarau 1. Fe Pforzheim— VfB Mühlburg Sd Ulm 46— Schwaben Augsburg Hessen Kassel- FSV Frankfurt Eintracht Trier— Spfr. Katernberg 11. Eintracht Frankfurt— Fe Mailand Italien— England Fortuna Düsseldorf— Holstein Kiel Düren 99— Preußen Dellbrück Fußball in Zahlen Länderspiele: Deutschland— England(Ama- teure) 2:0. 8 Deutsche Fußballmeisterschaft: Gruppe 8 Saarbrücken— Hamburger SV 3:0, Fe Schalke gegen 1. FC Nürnberg 22; Gruppe 2: VfB Stutt- gart— RW Essen 5:8, TB Berlin— VfL Osna- brück 2:1. Deutsche Amateur meisterschaft, Wiederholung: TSV Schwabach— S Schwetzingen 40. Aufstiegsspiele zur 2. Liga Süd: Karlsruher F— Union Böckingen 3:0. Fœ Amberg gegen Olympia Lampertheim 22. Süddeutsche Pokalspiele: Hessen Kassel gegen FSV Frankfurt 0:3, Bad Homburg— SV Darm- stadt 2:1, ASV Feudenheim— F Daxlanden 1:1, VfR Mannheim— VII, Neckarau 2.1 ASV Dur- jach— F Offenbung 9.1, EG Freiburg gegen Fe 04 Singen 1:0, 1. Fe Pforzheim— VfB Mibi- burg 1:5, VfR Aalen— VfL Kirchheim 6:1, 188 Un 46— Schwaben Augsburg 10, Bayern Mün- chen— Wacker München 2:1 A8 am gegen ESV Ingolstadt 4.1, Jahn Regensburg— SV Straubing 3:0. 0 05 e 6 50 9. eh g P be do= * S8 S sn Henner Badische Turnerinnen- Meisterschaften Ursel Brian Meisterin im Geräte- Siebenkampf Zu den ersten gesamtbadischen Meisterschaften der Turnerinnen in St. Georgen hatte sich eine auserlesene Schar von Turnerinnen beider badi- schen Turnverbände eingefunden. Aus den Vormit- tagskämpfen schälten sich die acht besten Tur- nerinnen im Geräteturnen- Siebenkampf und die fünf besten im Gymnastik-Vierkampf für die End- kämpfe des Nachmittags heraus. Diese Endkämpfe wurden zu einer Demonstration modernen Frauen- turnens und brachten von Ubung zu Ubung eine Steigerung in den Leistungen. Wänrend im Gym- nastikkampf Anneliese Försch schon nach dem Vor- kampf des Vormittags klar an der Spitze stand, War der Leistungsunterschied im Gerätekampf nicht so grog, so daß die Entscheidung erst in den zwei letzten Ubungen fiel. Hier holte sich Ursula Brian den entscheidenden Vorsprung, der ihr auch durch eine erstklassige Barrenübung von Margot Mit- tenberger(TG 78 Heidelberg) nicht mehr streitig gemacht werden konnte. Ergebnisse: Geräte- Siebenkampf: 1. Ursula Brian (TG 78 Heidelberg) 67,60 Punkte, 2. Margot Mittel- berger(TG 78 fleidelberg) 67,35, 3. Liesel Wr (TVLörrach-Sstetten) 66,30; Gymnastik-Vierkampf;: 1. Anneliese Försch(TV Lauda) 38,85, 2. Friedel Dörf- ler(TV Bruchsal) 37,45, 3. Brigitte Hellmann(TV Gernsbach) 36.90. Der Aufstieg zur Handballverbandsliga In den Aufstlegsspielen zur nordbadischen Hand- pallverbandsliga sicherte sich der HSV Hocken- heim in Schwetzingen durch ein 7:7 einen Wich- tigen Punkt und benötigt nunmehr aus den bei- den noch ausstehenden Spielen einen Zähler, um. aufzusteigen. Beilertheim verpaßte seine Chancen, den Verfolgern Kronau und Schwetzingen zu ent- eilen, durch eine 10:12-Niederlage in Kronau. Es spielten: SV Schwetzingen HSV Hocken- heim 77, TSG Kronau— Tus Belertheim 12:10. Deutscher Handball-Meister geschlagen Die Vorrunde der deutschen Meisterschaft Die deutsche Handballmeisterschaft begann mit saftigen Uberraschungen. Schon in der Vorrunde wurde der Vorjahresmeister Polizei Hamburg auf eigenem Platz überraschend von Blauweiß Oeynhausen 7:11 geschlagen. Auch Hassee- Win- terbek Kiel, der Doppelmeister von 1948 und 1950, zog bei der RKempa- Mannschaft von Frisch- auf Göppingen den kürzeren. Der Norden hat. überhaupt auffällig schlecht abgeschnitten, denn, nur einer seiner vier Vertreter(Olympia Neu- münster) kam zu einem knappen Erfolg. Der Südwesten hat mit zwei Mannschaften zwei Nie- derlagen eingesteckt. Berlins Meister BSV 92 Setzte sich durch, aber der Vizemeister 080 Schöneberg unterlag. Von den süddeutschen Mannschaften wurden nur zwei geschlagen, Wäh- rend sich die zwei stärkeren durchzusetzen ver- mochten. Es spielten: Berliner SV 92— 1. Fe Nürnberg 12:7, Tus Lintfort— VfR Mannheim 21:9, FA Jöppingen— Hassee Winterbek Kiel 17.7, Olym- a Neumünster— TG Oggersheim 1110, TSV ensheim— Lütgendortmund 6:11. RSV Mül- n— Tura Bremen 12:9, Polizei Hamburg n BW Oeynhausen 7:11, 88 Dietzenbach 8 Schöneberg Berlin 11:8. 4 Deutscher Sportwagen-Sieg in Bern Mercedes auf den ersten Plätzen— Garae- eiola gestürzt— Zwei Tote bei den Motor- radrennen Bei den internationalen Motorsportwettbewer⸗ ben auf dem Bremgarten-Kurs in Bern errangen die deutschen Sportwagenfahrer im Rennen um den„Preis von Bern“ einen klaren Sieg. Kling, Lang, Rieß, alle auf Mercedes SL 300, belegten die drei ersten Plätze. Die Motorradrennen en- deten mit englischen Siegen, ausgenommen der Lauf der 500-cem-Beiwagenmaschinen, der von einem Italiener gewonnen wurde. Den„Großen Preis der Schweiz“ gewann der Italiener Pietro. Taruffi auf einem 2-Liter-Ferrari. In den Motorradrennen der 250 und 350-α m- Elasse, die als erste Läufe für die Motorrad- Welt meisterschaft 1952 gewertet werden, gab es Pritische Siege durch Fergus Anderson in der Viertelliter- und durch Weltmeister Geoff Duke in der 350-Cœ]m-Klasse. Im Rennen der Viertel- liter-Klasse erreichten von fünf gestarteten deut- schen Fahrern nur zwei das Ziel. Gotthilf Geh- ring auf Moto-Guzzi wurde Sechster und Her 5 1 manm Gablenz auf Horex Achter. Bei den e mußten zwei von fünf gestarteten Deutschen aus-. scheiden. Kurt Knopf Oeutschland) auf A8. kam auf den 12., Roland Schnell auf Horex auf den 16. und Werner Mazanec auf As auf den 17. Platz. Im Rennen der 500-œοαm-Seitenwagen maschinen siegte der Italiener Albino Milani auf Gilera mit einer Durchschnitts geschwindigkeit von 127,28 Stdkm. Als Zweiter ging Cyril Smith England) auf Norton durchs Ziel. Dritter wurde Jacques Drion CFrenkreich) auf Norton, Vierter Ferdi nand Aubert(Schweiz) auf Norton, Das deutsche Seitenwagengespann von Franz Mohr MW ging als achtes durchs Ziel. Hermann Böhm(Nor- ton) wurde Elfter, Franz Vaasen Norton) Vier- zehnter. Der italienische Fahrer Ercole Frigerio auf Gilera prallte gegen einen Baum und wurde getötet. Sein Beifahrer wurde verletzt ins Kran- kenhaus gebracht. Das Rennen der 500-œοmm- Motorräder endete mit dem Sieg des Engländers Jack Brett auf AS. Brett führ einen Stundendurchschnitt von. 150,8 km und stellte mit 155,7 Stdkm. einen neuen absoluten Rundenrekord auf. Der britische Welt- meister Geoff Duke auf Norton, der zuerst führte, flel in der 19. Runde wegen Maschinen- schadens aus. Daraufhin entbrannte zwischen dem ihm folgenden Brett und den beiden ande- ren Engländern A. J. Bennett auf Norton und William Doran auf As ein erbitterter Kampf um die Spitze. Dabei verunglückte Bennett in der 26. Runde tödlich, als er versuchte, Doran zu überholen,— in derselben Kurve, in der Vor- her der Italiener Frigerio sein Leben verloren Hatte. Der britische Nortonfahrer Sydney Mason verunglückte ebenfalls und wurde verletzt. Von 25 gestarteten Fahrern beendeten 14 das Rennen. 1 Schön Deutschland) landete auf dem 5 Az. 9 a Das internationale Sportwagenrennen endete N mit einem großen Sieg der neuen Mercedes- SL- 300- Sportwagen. Sieger wurde Karl! Kling auf SIL. 300, als Zweiter ging Hermann Lang und als Dritter Fritz Rieß, beide ebenfalls auf SL. 300, durchs Ziel. Rudolf Caracciola, der zuerst in Führung lag, dann aber von Lang und Kling überholt wurde, fuhr in der 13 Runde mit sei- nem Mercedes gegen einen Baum und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Das Ren- nen, an dem elf Fahrer teilnahmen, stand unter dem Eindruck der Uberlegenheit der neue Mercedeswagen über die Lancia. Aston Martin, Jaguar und Ferrari. Den vierten Platz belegte Geoff Duke(England) auf Aston Martin, als Fünfter ging Reginald Parnell England) eben- Durch Falls auf Aston Martin durchs Ziel. schnittsgeschwindigkeit von Kling be Stdkm., Lang fuhr einen Nia hschmnitt Stdkm, und mit 148,3 Stakm. die s Runde des Rennens. 5 3 Das nationale Automobil-Rennen für Serien wagen Wurde von dem Schweizer Arthur berger auf einem deutschen Porsche-Wagen ge- wonnen. 0