neee * 0 Fr No 2 2 r . F n Erscheint: montags, mittwocha, freitaga und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Enzelnummer 15 Pig Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig. Oreisliste Nr.) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 85 Dienstag, den 27. Mai 1952 4.52. Jahrgang Neue Epoche in der Geschichte Europas begründet Ein Werk des Friedens und der Zusammen- arbeit— Die feierliche Signierung des Deutschlandvertrages Bonn(U).„Meine Damen und Herren! Die Herren Außenminister!“ Mit diesen Wor- ten kündigte der Chef des deutschen Proto- Kolls, Baron Herwarth von Bittenfeld, am Montagvormittag Punkt 10 Uhr den rund 400 Gästen den Beginn der feierlichen Unter- zeichnungszeremonie für die„Konvention von Bonn“ an. Die Versammlung der Gäste— unter ihnen Mitglieder der an den Vertragsverhandlungen beteiligten Delegationen, Diplomaten, in- und ausländische Pressevertreter und Parlamen- tarler— erhob sich und spendete lebhaften Beifall, als der Bundeskanzler, gefolgt von Dean Acheson, Robert Schuman und Anthony Eden, den blumengeschmückten Saal betrat und an die Stirnseite des Raumes zu der be- reitgehaltenen Reihe roter Sessel schritt. Der Bundeskanzler nahm neben Finanz- minister Schäffer Platz. Außenminister Schu- man setzte sich seine große braune Horn- brille auf, erhob sich noch einmal, um mit dem Kanzler noch ein paar Worte zu wech- seln. Auf der anderen Seite Dr. Adenauers nahm Staatssekretär Hallstein Platz. An- Schliegend an den Bundesfinanzminister setz- ten sich— mit dem Gesicht zum Saalinnern gewandt— Außenminister Acheson, US- Tochkommissar MecCloy, der französische Bot- schafter Hervé Alphand, Außenminister Schuman, Hochkommissar Frangois-Poncet, Botschafter Frank Roberts(Großbritannien), Außenminister Eden und Hochkommissar Kirkpatrick. Alle Blicke richteten sich auf den gastgeben- den Bundeskanzler, als er sich im Licht der Scheinwerfer der Wochenschauen, begleitet vom Surren der Kameras und dem Klicken der Fotoverschlüsse erhob, um die hohen Gäste zu begrüßen. Vor der glasverkleideten Längswand des Bundesratssaals zum Garten und zum Rhein hinunter hatten 200 weitere Zuschauer auf einer großen Stahlrohrtribüne Platz gefunden, auf deren Zeltdach zu Beginn der Zeremonie strömender Regen niederging. Dr. Adenauer richtete an die Anwesenden folgende Worte:„Die Regierung der Bundes- republik heißt Sie, meine Herren Außen- minister, herzlich bei uns willkommen. Nach langer, manchmal mühsamer Arbeit, für die wir allen Beteiligten herzlichen Dank schul- den, ist dieses Vertragswerk zur Unterschrift herangereift, um dann den Parlamenten und den verschiedenen Ländern eingebracht zu werden zur endgültigen Beschlußfassung. Die- ses Werk wird unserem Land, wird Deutsch- land die Freiheit bringen. Aber man kann dieses Werk nicht seinem ganzen Werte nach Würdigen, wenn man es für sich allein be- trachtet. Es muß betrachtet werden im Zu- sammenhang mit dem Vertrag über die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft, der in Paris unterzeichnet werden soll. Dieses Ge- samtwerk wird Deutschland den Frieden und diie Freiheit sichern, und dieses Gesamtwerk Wird, davon bin ich überzeugt, auch zur Wie- dervereinigung Deutschlands in Freiheit füh- ren. Wir Deutschen gedenken in dieser Stunde besonders herzlich unserer Brüder im Osten. Wir senden ihnen unsere Grüße und wir ver⸗ sichern ihnen, daß wir davon zutiefst über- zeugt sind, daß wir auch mit diesem Werk den ersten Schritt zur Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit führen. Das Gesamtwerk begründet eine neue Epoche in der Geschichte Europas, eine Epoche des Friedens und der Zusammenarbeit.“ Im Namen der drei Westalliierten begab sich Außenminister Schuman sodann in die Mitte des Saals und dankte dem Kanzler für seine Worte. Schuman erklärte unter ande- rem:„Ich bin überzeugt, daß dieses Werk er- folgreich sein wird, wenn wir die nötige Ge- duld Aufbringen; unser Werk zu entwickeln. Wir müssen langsam lernen, wieder Vertrauen zueinander zu haben. Unsere Regierungen und ihre Völker müssen lernen, wieder zusam- menzuarbeiten am gleichen Werk, um eine neue Welt zu schaffen, nicht um zu herrschen, sondern um sich gegenseitig zu dienen.“ Punkt 10.23 Uhr setzte der britische Außen- minister als erster seine Unterschrift unter das Vertragswerk. Dreimal setzte er seinen Namen unter die Dokumente, die ihm von einem Herrn des Protokolls gereicht wurden. Drei Bände, in blaues Leder gebunden, mit der Aufschrift„Bonn 26. Mai 1952“ wurden den Ministern zur Unterschrift vorgelegt. Als nächster leistete der französische Außenmini- Ster seine Unterschriften. Dann folgten Ache son und Adenauer. In nicht mehr als z wei Minuten war der eigentliche Unterzeichnungs- Akt vorüber. 5 5 Gefolgt von den Außenministern der drei Westmächte begab sich der Bundeskanzler nach der Unterschriftsleistung wieder aus dem mit Gobelins und Blumen geschmückten Saal hinaus. Die sozialdemokratischen Bun- destagsabgeordneten und der Hausherr des Bundesratssaals, der niedersächsische Mini- sterpräsident und Präsident des Bundesrats, Hinrich Winelm Kopf(SPD), waren der Un- kterseichnung ferngeblieben. Der W JSident von Paden- Württemberg, Pr. Reinhold Die vertraglichen Beziehungen Zischen der Bundesrenuhlik und den westmächten Der Wortlaut des Deutschlandvertrages Seine Bestimmungen und sein Wirkungs- bereich BoOonn(E. B.). Der am Montag in Bonn un- ter zeichnete„Vertrag über die Beziehungen Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den drei Mächten“ hat folgenden amtlichen Wortlaut: Die Bundesrepublik Deutschland einerseits und die Vereinigten Staaten von Amerika. das Vereinigte Königreich von Großbritan- nien und Nordirland und die Französische Republik andererseits haben in der Erwä- gung, daß eine friedliche und blühende euro- päische Völker gemeinschaft, die durch ihr Be- kenntnis zu den Grundsätzen der Satzung der Vereinigten Nationen mit den anderen freien Völkern der Welt fest verbunden ist, nur durch vereinte Förderung und Verteidigung der gemeinsamen Freiheit und des gemein- samen Erbes verwirklicht werden kann, dag es das gemeinsame Ziel der Un- terzeichnerstaaten ist, die Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage der Gleichbe- krechtigung in die europaische Gemeinschaft zu integrieren, die selbst in die sich entwik- kelnde atlantische Gemeinschaft eingefügt iSt, daß die Wiederherstellung eines völlig freien und vereinigten Deutschlands auf friedlichem Wege und die Herbeiführung einer frei vereinbarten friedens vertraglichen Regelung— mögen auch gegenwärtig außer- halb ihrer Macht liegende Maßnahmen ent- gegenstehen— ein grundlegendes und ge- meinsames Ziel der Unterzeichnerstaaten bleibt, daß die Aufrechterhaltung des Besatzungs- statuts mit den darin vorgesehenen Eingriffs- befugnissen in die eigenen Angelegenheiten der Bundesrepublik mit dem Zweck der Inte- gration der Bundesrepublik in die euro- Päische Gemeinschaft unvereinbar ist, daß die Vereinigten Staaten von Amerika, das Vereinigte Königreich von Großbritan- nien und Nordirland und die Französische Republik(im folgenden als„die drei Mächte“ bezeichnet) daher entschlossen sind, nur die besonderen Rechte aufrecht zu erhalten, de- ren Beibehaltung im Hinblick auf die Beson- derheiten der internationalen Lage Deutsch- lands im gemeinsamen Interesse der Unter- zeichnerstaaten erforderlich ist, dag die Bundesrepublik auf Freiheit und Verantwortlichkeit gegründete politische Ein- richtungen geschaffen hat und entschlossen ist, die in ihrem Grundgesetz verankerte freiheitlich-demokratische und bundesstaat- liche Verfassung aufrecht zu erhalten, welche die Menschenrechte gewährleistet, daß die Bundesrepublik und die drei Mächte sowohl die neuen Beziehungen, die durch diesen Vertrag und seine Zusatzver- träge geschaffen werden, als auch die Ver- träge zur Bildung einer integrierten euro- päischen Gemeinschaft, insbesondere den Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und den Vertrag über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft als wesentliche Schritte zur Verwirklichung ihres gemein- samen Strebens nach einem wieder vereinigten Deutschland anerkennen, das in die euro- Päische Gemeinschaft integriert ist, zur Festlegung der Grundlagen ihres neuen Verhältnisses den folgenden Vertrag ge- schlossen: Artikel 1: Deutsche Souveränität 1. Die deutsche Bundesrepublik hat volle Macht über ihre inneren und äußeren Ange- legenheiten, vorbehaltlich der Bestimmungen dieses Vertrages. 2. Mit dem Inkrafttreten dieses Vertrages, und der in Artikel 8 aufgeführten Verträge (in diesem Vertrag als„Zusatzverträge“ be- zeichnet) werden die drei Mächte das Be- satzungsstatut aufheben und die alliierte Hochkommission sowie die Dienststellen der Landeskommissare auflösen. 3. Die drei Mächte werden künftig ihre Be- ziehungen mit der Bundesrepublik durch Botschafter unterhalten, die in Angelegen- heiten gemeinsam tätig werden, welche die drei Mächte nach diesem Vertrage und den Zusatzverträgen als sie gemeinsam betref- fend ansehen. Artikel 2: Sonderrechte der Alliierten 1. Die drei Mächte behalten im Hinblick nuf die internationale Lage die bisher von ihnen ausgeübten oder innegehabten Rechte in Bezug auf(a) die Stationierung von Streit- kräften in Deutschland und den Schutz von deren Sicherheit,(b) Berlin und(e) Deutsch- land als Ganzes einschließlich der Wieder- vereinigung Deutschlands und einer frie- densvertraglichen Regelung. 2. Die Bundesrepublik wird sich ihrerseits jeder Maßnahme enthalten, welche diese Rechte beeinträchtigt und wird mit den drei Mächten zusammenwirken, um ihnen die Ausübung dieser Rechte zu erleichtern. Artikel 3: Deutsche Außenpolitik 1. Die Bundesrepublik wird ihre Politik in Einklang mit den Prinzipien der Satzung der Vereinigten Nationen und mit den im Statut des Europa-Rates aufgestellten Zielen halten. 2. Die Bundesrepublik bekräftigt ihre Ab- sicht, sich durch ihre Mitgliedschaft in inter- nationalen Organisationen, die zur Errei- chung der gemeinsamen Ziele der freien Welt beitragen, mit der Gemeinschaft der freien Nationen völlig zu verbinden. Die drei Mächte werden zu gegebener Zeit Anträge der Bundesrepublik unterstützen, die Mit- gliedschaft in solchen Organisationen zu er- langen. 3. Bei Verhandlungen mit Staaten, mit de- nen die Bundesrepublik keine Beziehungen unterhält, werden die drei Mächte die Bun- desrepublik in Fragen konsultieren, die de- ren politische Interessen unmittelbar berüh- ren. 5 4. Auf Ersuchen der Bundesregierung wer- den die drei Mächte die erforderlichen Vor- kehrungen treffen, die Interessen der Bun- desrepublik in ihren Beziehungen zu anderen Staaten und in gewissen internationalen Or- ganisationen oder Konferenzen zu vertreten, soweit die Bundesrepublik dazu nicht selbst in der Lage ist. Die Außenminister vor der Presse Unmittelbar im Anschluß an die Signierung Maier, war der Einladung gefolgt. 5 der Bonner Konvention gaben die vier Augen- minister Erklärungen vor Vertretern der in- und ausländischen Presse ab. Bundeskanzler Dr. Adenauer sagte, die Unterzeichnung des Bonner Vertrages zusammen mit dem Ab- schluß des Vertrages über die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft Sei ein Breignis von historischer Bedeutung. Es werde damit ein Schlußgstrich unter den Krieg und seine Folgen gezogen,. Die Bundesrepu- plik werde an dem Aufbau Europas als gleich- berechtigter Partner mit allen Rechten, aber auch mit allen Pflichten teilnehmen. Aden- auer versicherte, daß der eingeschlagene Weg der einzige sei, auf dem die Wiedervereini- gung Deutschlands erreicht werden könne. Der französische Außenminister Schuman betonte,„auch Frankreich will einen Friedens- Vertrag mit ganz Deutschland“. Der Abschluß der vertraglichen Vereinbarungen sei ein an- kang auf dem Wege zu Europa und in der Arbeit für Frieden und Freiheit in der Welt. Frankreich habe in europäischen Fragen wie derholt die Initiative ergriffen, es sei manch- mal nicht verstanden worden. Alles Mig trauen müsse beseitigt werden, um das ge- steckte Ziel zu erreichen,. Wir sind ehrlich be- müht, jede Spur einer Gefahr für die Zusam- menarbeit schon im Keim zu ersticken.“ Acheson, der amerikanische Außenminister, hoh hervor, daß der Deutschland- Vertrag das Besatzungsregime beende. Im Namen des Prä- sidlenten der USA und im Namen des ameri- kanischen Volkes beglückwünsche er„die Bundesrepublik zu ihrer Rückkehr in die Ge- meinschaft der Völker“. 3 Her britische Außenminister Eden unter- strich, daß es nicht nur Aufgabe der Regie- rungen sei, das„groge Werk“ zu vollenden. Die Völker müßten hinter den Regierungen stehen und für ein vereinigtes Europa und die Sicherung des Friedens eintreten. Eden erin- nerte dapan, daß die Völker aller beteiligten Staaten„schreckliche Kriege“ erlebt haben. „Die Unterschrift unter die Verträge öffnet die Tür in eine Zukunft ohne Krieg“. 4 Abflug nach Paris Kurze Zeit darauf begaben sich die Außen- minister mit Sonderflugzeugen nach Paris, WO am Dienstag der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft unterzeichnet wire Robert Schuman sagte vor seinem Abflug „Wir verlassen Bonn in der Gewißheit. eine gute Arbeit geleistet zu haben. Wir sind noch nicht am Endpunkt unserer Politik, die wi Verfolgen. Sie soll für alle Völker den Fries. den bringen und insbesondere Deutschland ermöglichen, ein neues Leben in der Gemein- schaft der Völker zu führen. Wenn wir arm Dienstag in Paris den Verteidigungsvertrag Unterzeichnen, sind wir überzeugt, daß dies ein weiterer Schritt ist, um das Ziel, Frieden und Freiheit für die ganze Welt, zu errei- chen. 5 5 Der britische Außenminister Eden Wird aun Mittwoch von Paris zu einem dreitägigen Be- such nach Berlin fliegen, Wo er inn Tiergarten Garten“ eröffnen, dem Sch. Asberger Rathaus einen Besuch abstatten mi den Spitzen des Senats und des Abgeor ne; tenhauses dinleren, sowie den Berliner Ein. heiten des East Lorkskire Regimentes einer Besuch statten wied aun Freitag wire nden Festberkin wieder verlassen. Artikel 4: Militärische Sicherung 1. Die Aufgabe der von den drei Mächten im Bundesgebiet stationierten Streitkräfte wird die Verteidigung der freien Welt sein, zu der die Bundesrepublik und Berlin ge- hören. 2. In Bezug auf die Stationierung dieser Streitkräfte im Bundesgebiet werden die drei Mächte die Bundesrepublik konsultieren, S0 weit es die militärische Lage erlaubt. Die Bundesrepublik wird, nach Maßgabe dieses Vertrages und der Zusatzverträge, in vollem Umfang mitwirken, um diesen Streitkräften ihre Aufgabe zu erleichtern. 3. Die drei Mächte werden nur nach vor- heriger Einwilligung der Bundesrepublik Truppen eines Staates, der zur Zeit keine Kontingente stellt, als Teil ihrer Streitkräfte im Bundesgebiet stationieren. Jedoch dürfen solche Kontingente im Falle eines Angriffs oder unmittelbar drohenden Angriffs obne Einwilligung der Bundesrepublik in das Bun- desgebiet gebracht werden, dürfen dagegen nach Beseitigung der Gefahr nur mit Ein- Willigung der Bundesrepublik dort verblei- pen. 4. Die Bundesrepublik wird sich an der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft be- teiligen, um zur gemeinsamen Verteidigung der freien Welt beizutragen. Artikel 5: Erklärung des Notstandes 1. Die drei Mächte werden bei der Aus- Übung ihres Rechtes, die Sicherheit der in dem Bundesgebiet stationierten Streitkräfte zu schützen, die Bestimmungen der folgen- den Absätze dieses Artikels einhalten. 2. Wenn die Bundesrepublik und die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft außer- Stande sind, einer Lage Herr zu werden, die entstanden ist durch einen Angriff auf die Bundesrepublik oder Berlin, durch eine um- stürzlerische Störung der freiheitlich-demo- Kkratischen Grundordnung, durch eine schwere Störung der öffentlichen Sicherheit und Ord- nung, oder durch den ernstlich drohenden Eintritt eines dieser Ereignisse, und die nach der Auffassung der drei Mächte die Sicher- heit ihrer Streitkräfte gefährdet, können die drei Mächte, nachdem sie die Bundesregie- rung im weitestmöglichen Ausmaß konsul- tiert haben, in der gesamten Bundesrepublik oder in einem Teil der Bundesrepublik einen Notstand erklären. 3. Nach Erklärung des Notstandes können die drei Mächte diejenigen Maßnahmen er- greifen, die erforderlich sind, um die Ord- nung aufrechtzuerhalten oder wiederher- zustellen 7 5 4. Die Erklärung wird ihr Anwendungsge- biet genau bezeichnen. Die Erklärung des Notstandes darf nicht länger aufrecht erhal- ten werden, als zur Behebung der Notlage erforderlich ist. 5 5. Während der Dauer eines Notstandes Werden die drei Mächte die Bundesregierung im weitestmöglichen Ausmaß konsultieren. Sie werden sich im gleichen Ausmaß der Un- terstützung der Bundesregierung und der zu- ständigen deutschen Behörden bedienen. 6. Heben die drei Mächte die Erklärung des Notstandes nicht innerhalb von 30 Tagen auf, nachdem die Bundesregierung darum ersucht Hat, so kann die Bundesregierung den Rat der Nordatlantikpakt- Organisation ersuchen, die Lage zu überprüfen und zu erwägen, ob der Notstand beendet werden soll. Gelangt der Rat zu dem Ergebnis, dag die Aufrecht- erhaltung des Notstandes nicht länger ge- rechtfertigt ist, so werden die drei Mächte den Normalzustand so schnell wie möglich wieder herstellen. 7. Abgesehen vom Falle eines Notstandes ist jeder Militärbefehlshaber berechtigt, im Falle einer unmittelbaren Bedrohung seiner Streitkrätte die angemessenen Schutzmaß- nahmen(einschließlich des Gebrauchs von Waffengewalt) unmittelbar zu ergreifen, die erforderlich sind, um die Gefahr zu beseiti- gen. 8. In jeder anderen Hinsicht bestimmt sich der Schutz der Sicherheit dieser Streitkräfte nach den Vorschriften des in Artikel 8 ge- nannten Vertrages über die Rechte und Pflichten ausländischer Streitkräfte und ihrer 1 8 0 8 in der Bundesrepublik Deutsch and. Artikel 6: Statut für Berlin 1. Die drei Mächte werden die Bundesrepu- lik hinsichtlich der Ausübung ihrer Rechte in Bezug auf Berlin konsultieren. 2. Die Bundesrepublik ihrerseits wird mit den drei Mächten zusammenwirken, um es innen zu erleichtern, ihren Verantwortlich keiten in Bezug auf Berlin zu genügen. Die Bundesrepublik wird ihre Hilfeleistung 5 der politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und finanziellen Wiederaufbau von Berlin kortsetzen. 1 5 5 5. Artikel 7: Die Wieder vereinigung i. die Mundes repurlir und ate are ee sind darüber einig daß ein wesentliches Ziel Folie eine zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Gegnern 5 frei vereinbarte friedens vertragliche Rege- lung für ganz Deutschland ist, welche die Grundlage für einen dauerhaften Frieden bilden soll. Sie sind weiterhin darüber einig, daß die endgültige Festlegung der Grenzen Deutschlands bis zu dieser Regelung aufge- schoben werden mug. 2. Bis zum Abschluß der friedensvertrag- lichen Regelung werden die Bundesrepublik und die drei Mächte zusammenwirken, um mit friedlichen Mitteln ihr gemeinsames Ziel zu verwirklichen: ein wiedervereinigtes Deutschland, das eine freiheitliche demokra- tische Verfassung ähnlich wie die Bundes- republik besitzt und das in die europäische Gemeinschaft integriert ist. 3. Im Falle der Wiedervereinigung Deutsch- lands— vorbehaltlich einer zu vereinbaren- den Anpassung— werden die drei Mächte die Rechte, welche der Bundesrepublik auf Grund dieses Vertrages und der Zusatzver- träge zustehen, auf ein wiedervereinigtes Deutschland erstrecken und werden ihrer- seits einwilligen, daß die Rechte auf Grund der Verträge über die Bildung einer inte- grierten europaischen Gemeinschaft in glei- cher Weise erstreckt werden, wenn ein wie- dervereinigtes Deutschland die Verpflichtun- gen der Bundesrepublik gegenüber den drei Mächten oder einer von ihnen auf Grund der genannten Verträge übernimmt. Soweit nicht alle Unterzeichnerstaaten ihre gemeinsame Zustimmung erteilen, wird die Bundesrepu- lik kein Abkommen abschließen noch einer Abmachung beitreten, welche die Rechte der drei Mächte auf Grund der genannten Ver- träge beeinträchtigen oder die Verpflichtungen der Bundesrepublik auf Grund dieser Ver- träge mindern würden. 4. Die drei Mächte werden die Bundes- republik in allen anderen Angelegenheiten Konsultieren, welche die Ausübung ihrer Rechte in Bezug auf Deutschland als Ganzes berühren. Artikel 8: Drei Zusatzverträge 1. Die Bundesrepublik und die drei Mächte haben die folgenden Zusatzverträge geschlos- sen, die gleichzeitig mit diesem Vertrag in Kraft treten: Vertrag über die Rechte und Pflichten aus- Jändischer Streitkräfte und ihrer Mitglieder in der Bundesrepublik Deutschland, Finanzvertrag, Vertrag zur Regelung aus Krieg und Be- Satzung entstandener Fragen, 2. Während der im ersten Teil des Vertra- ges zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen vorgesehenen Uber- gangszeit gelten die in jenem Absatz be- zeichneten Befugnisse der drei Mächte als in den Vorbehalt einbezogen, der in Absatz eins des Artikels eins dieses Vertrages ausgespro- chen ist. 5 Artikel 9: Einsetzung des Schiedsgerichts 1. Hiermit wird ein Schiedsgericht errichtet, das gemäß den Bestimmungen der beigefüg- ten Satzung tätig werden wird. 2. Das Schiedsgericht ist ausschließlich zu- ständig für alle Streitigkeiten, die sich zwi- schen der Bundesrepublik und den drei Mächten aus den Bestimmungen dieses Ver- trages, der Satzung des Schiedsgerichts oder eines der Zusatzverträge geben, und welche die Partelen nicht durch Verhandlungen bei- 5 zulegen vermögen, soweit sich nicht aus Ab- Satz 3 dieses Artikels, der Satzung des Schiedsgerichts oder den Zusatzverträgen et- Was anderes ergibt. 3. Streitigkeiten, welche die in Artikel 2 angeführten Rechte der drei Mächte oder Maßnahmen auf Grund dieser Rechte oder die Bestimmungen der Absätze 1 bis 7 des 0 Gerichtsbarkeit des Schiedsgerichts oder eines anderen Gerichts. f Artikel 10: Die Revisionsklausel Die Bundesrepublik und die drei Mächte werden die Bestimmungen dieses Vertrages und der Zusatzverträge überprüfen: 1. Auf Ersuchen eines der Unterzeichner- staaten im Falle der Wiedervereinigung Deutschlands oder der Bildung einer euro- päischen Föderation, 2. Oder bei Eintritt irgendeines anderen Ereignisses, das nach Auffassung aller Un- terzeichnerstaaten von ähnlich grundlegen- dem Charakter ist. Hierauf werden sie in gegenseitigem Ein- vernehmen diesen Vertrag und die Zusatz- verträge in dem Umfang ändern, der durch die grundlegende Anderung der Lage erfor- derlich oder ratsam geworden ist. Artikel 11: Inkrafttreten der Verträge 1d. ͤ Dieser Vertrag und die Zusatzverträge sind von den Unterzeichnerstaaten in Uber- einstimmung mit ihren verfassungsmäßigen Verfahren zu ratiflzieren oder zu genehmi- gen. Die Ratifikationsurkunden sind von den Unterzeichnerstaaten bei der Regierung der Bundesrepublik Deutschland zu hinterlegen. 23, Dieser Vertrag tritt unmittelbar in Kraft, Sobald(a) alle Unterzeichnerstaaten die Rati- Hkationsurkunden dieses Vertrages und der in Artikel 8 angeführten Verträge hinterlegt haben, und(b) der Vertrag über die Grün- dung der Europäischen Verteidigungsgemein- schaft in Kraft tritt. 3. Dieser Vertrag und die Zusatzverträge werden in den Archiven der Regierung der Bundesrepublik Deutschland hinterlegt, diese wird jedem Unterzeichnerstaat beglaubigte Ausfertigungen übermitteln und jeden Un- terzeichnerstaat vom Zeitpunkt des Inkraft- dräge in Kenntnis setzen. Zu Urkund dessen haben die Unterzeich- beten von ihren Regierungen gehörig be- laubigten Vertreter diesen Vertrag unter- chrieben. 8 i g 175 Geschehen zu Bonn am sechsundzwanzig- ten Tage des Monats Mai 1952 in deutscher, nglischer und französischer Sprache, wobei alle drei Fassungen gleichermaßen authen- tisch sind.. 5 i Für die Bundesrepublik Deutschland: Aden- 1 5 uer— cheson 0 e Für das Vereinigte Königrei Artikels 5 berühren, unterliegen nicht der etens dieses Vertrages und der Zusatzver- a Uberleitung zur Ablösung des Besatzungsstatuts Abgrenzung der Rechtsbereiche— Wirtschaft- liche Verpflichtungen der Bundesrepublik BOonn(E. B.) Die Ablösung des Besatzungs- statuts erfolgt durch einen Uberleitungsver- trag, dessen Inhalt unseren Lesern in großen Zügen bereits bekannt ist. Wir wiederholen daher nur seine grundsätzlichen Gesichts- punkte: 5 1. Die Bundesrepublik hat das Recht, mit gewissen Ausnahmen über die Aufrechterhal- tung der von den Besatzungsmächten erlas- senen Vorschriften und Gesetze zu entschei- den. 2. Zusammenarbeit mit den Alliierten wäh- rend der Besatzungszeit darf nicht als solche bestraft werden, es sei denn, daß sie mit einer nach deutschem Strafrecht strafbaren Handlung verbunden war. 3. Die Besatzungsgerichte werden liquidiert. Ihre zivilrechtlichen Urteile sind rechtskräf- tig. Für Strafurteile wird ein„Gemischter Beratender Gnadenausschuß“ gebildet. Dekartellisierung und Entflechtung 1. Die zur Zeit geltenden Besatzungsvor- schriften auf dem Gebiet des allgemeinen Kartellrechts sowie das Gesetz Nr. 32 der Alliierten über das reichseigene Filmver- mögen treten außer Kraft, sobald entspre- chende Bundesgesetze verkündet werden. 2. Das Bundesgesetz über den Niederlas- sungsbereich von Kreditinstituten bleibt bis zur Errichtung der Nachfolgeinstitute der Großbanken in Kraft. Seine Gläubiger- Schutz-Vorschriften können zu ungunsten der Gläubiger nicht abgeändert werden. 3. Die alliierten Gesetze zur Entflechtung des Kohlenbergbaus, der Eisen- und Stahl- industrie und der IG- Farbenindustrie blei- ben bis zur Durchführung der Entflechtung in Kraft. 4. Für Zulassung zu Gewerben und Beru- fen ist ausschließlich deutsches Recht maß- gebend. Gewerbetreibende, die auf Grund Pisheriger alliierter Vorschriften ein Ge- werbe begonnen haben, werden in ihrem Be- sitzstand geschützt. Wiedergutmachung und Reparationen 5. Die Vorschriften über die Rückgabe von Deutscher Finanzbeitrag wird gestaffelt Aufteilung in Stationierungsbeitrag und Aufbaukosten BOonn(E. B.). Eines der Zusatzabkommen zum Deutschlandvertrag ist das Finanzab- kommen, das sich in die sogenannten Statio- nierungskosten und in die deutschen Auf- baukosten gliedert. Unter Stationierungs- kosten ist der Teil des Beitrages zu verstehen, der für den Unterhalt der ausländischen Streitkräfte im Gebiet der Bundesrepublik verwendet wird. Die deutschen Aufbaukosten dienen der Aufstellung des deutschen Kon- tingents der Europäischen Verteidigungsge- meinschaft. Mit dem Beginn der Aufstellung der deut- schen militärischen Verbände wird der An- teil der deutschen Zahlungen an die Alliier- ten sinken. Vom 1. November 1952 an werden in den folgenden sechs Monaten von den je 850 Millionen DM Verteidigungsbeitrag mo- natlich 550 Millionen für die alliierten Statio- nierungskräfte veranschlagt. Ab 1. Mai 1953 verringert sich diese Summe auf 320 Millionen und vom 1. August 1953 an auf 120 Millionen DM. Bis zum Beginn des Anlaufens des deut- schen Verteidigungsbeitrages in Höhe von 850 Millionen DM am 1. November 1952 wird die Bundesrepublik monatlich 600 Millionen DM Besatzungskosten zahlen. Ergänzend dazu wird bestimmt: I. Uber den Stationierungsbeitrag hinaus werden ge- wisse öffentliche Einrichtungen und Leistun- gen den Streitkräften unentgeltlich zur Ver- kügung gestellt(Straßenbenutzung, Feuer- wehr, Polizei usw.). 2. Für schadenstiftende Handlungen ihrer Mitglieder haften die Streitkräfte nach den Vorschriften des deut- schen Rechts. 3. Die zur Deckung des Bedarfs der Streitkräfte bezahlten Preise müssen dem jeweiligen Preis- und Lohnniveau im Bun- desgebiet entsprechen. 4. Auf Antrag jeder Signatarmacht können Verhandlungen zur teilweisen Abänderung oder Aufhebung des Abkommens aufgenommen werden. Der Status der ausländischen Streitkräfte Stark beschränkte Privilegien— Die Bestim- mungen des Truppenvertrags Bonn(E. B.). Der Vertrag über die Rechte und Pflichten ausländischer Streitkräfte unt ihrer Mitglieder in der Bundesrepublik Deutschland legt die zukünftige rechtliche Stellung der im Bundesgebiet stationierten ausländischen Truppen und ihrer Mitglieder innerhalb des deutschen Hoheitsbereichs ver- traglich fest. 5 1. Die Streitkräfte haben bei der Inan- spruchnahme der ihnen eingeräumten Rechte auf die deutschen öffentlichen und privaten Interessen Rücksicht zu nehmen. 2. Die Streitkräfte sind als solche von deut- schen Abgaben befreit. 3. Die Streitkräfte haben, ohne daß ihrem Bedarf ein allgemeiner Vorrang eingeräumt ist, Ansprüche auf bestimmte Leistungen der deutschen Verwaltung und Wirtschaft. 4. Von der deutschen Strafgerichtsbarkeit sind nur die Mitglieder der Streitkräfte aus- genommen, die der Militärgerichtsbarkeit ihres Staates unterliegen. Handlungen gegen die Streitkräfte und ihre Mitglieder und ihr Eigentum unterliegen der deutschen Gerichtsbarkeit. 5. Durchsuchungen deutscher Wohnungen Auch strafbare 18 e und gemeinsame Leitung der Europa-Armee vorsieht. Ein dazugehöriges Finanzprotokoll Projektiert nach Ablauf einer Interimsperiode die Aufstellung eines gemeinsamen Vertei- Vermögenswerten an Opfer des National- sozialismus bleiben in Kraft, bis alle schwe- benden Verfahren abgeschlossen sind, wer- den aber durch deutsche Stellen durchgeführt. 6. Die Bundesrepublik gewährleistet die Zahlung auf Grund aller Urteile gegen das ehemalige Deutsche Reich auf Rückerstat- tung, auch für das Gebiet von West-Berlin. Geldsummenverbindlichkeiten des früheren Reichs sind im Verhältnis von 10 RM gleich 1 DM zu erfüllen. Die Verpflichtung der Bun- desrepublik wird auf insgesamt höchstens 1,5 Milliarden DM. begrenzt. 7. Die Durchführung der Rückerstattung von ausländischem Eigentum wird einer deutschen Bundesbehörde übertragen. Für die Ansprüche einzelner Restitutionsberech- tigter sind deutsche Gerichte zuständig. 3. Die endgültige Regelung der Repara- tionsfrage bleibt dem Friedensvertrag vor- behalten. Der diesbezügliche Abschnitt ent- hält außer dem nochmaligen ausdrücklichen Verzicht der Westmächte auf Reparationen aus laufender Produktion Regelungen für das deutsche Auslandsvermögen. Die Bundes- republik verpflichtet sich gegen die Be- schlagnahme des deutschen Auslandsvermö- gens keine Einwendungen zu erheben. Da- für wird ihr die Möglichkeit zu zweiseitigen Verhandlungen über beschlagnahmtes Eigen- tum und Liquidationserlöse mit den einzel- nen Staaten eröffnet. 9. Die Bundesrepublik übernimmt gewisse Garantien für die Rechtsstellung der hei- motlosen Ausländer im Bundesgebiet. Freie zivile Luftfahrt 10. Die Bundesrepublik übernimmt die volle Verantwortung für den Bereich der zivilen Luftfahrt im Bundesgebiet, sobald der Ver- trag in Kraft getreten ist. Dann kann auch ein deutsches Luftverkehrsunternehmen ge- gründet werden, und der Besitz von Flug- zeugen und die Ausbildung von Piloten und technischen Hilfskräften werden wieder er- laubt sein. Der internationale zivile Luft- verkehr in der Bundesrepublik wird durch zweiseitige Verträge geregelt werden, die die Bundesrepublik völlig frei verhandeln kann. Nur der Luftverkehr nach Berlin wird auch weiterhin von den Alliierten betrieben. 7... 8 1 Im Gegenstaz zu den Streitkräften selbst un- terliegen sie als Einzelpersonen der deutschen ke Ihr persönlicher Bedarf ist zoll- Tel. 9. Die drei Westmächte verpflichten sich, die Kosten für ihre in Deutschland stationierten Truppen in einem Rahmen zu halten, der mit ihrer militärischen Leistungsfähigkeit zu ver- einbaren ist. Sie müssen diese Mittel sparsam verwenden. Jede der beteiligten Mächte hat einen Haushaltsplan aufzustellen. NATO-Rat billigt gegenseitige Garantien Außerdem eine Erklärung der drei West- mächte— Amerikanisch- französische Sonder- konferenz Paris(UP). Der Ständige Rat des Atlan- tikpakts billigte ein Protokll, in dem gegen- seitige Garantien zwischen der NATO- Orga- nisation und der Europäischen Verteidigungs- gemeinschaft vorgesehen sind. Das Protokoll Soll am Dienstag unterzeichnet werden. Es erfüllt die Bedingungen, die auf den Konfe- renzen des NATO-Rates in Brüssel und Lissa- bon festgelegt wurden, um eine„Wieder- erweckung des deutschen Militarismus“ zu verhindern. Die drei Westmächte werden außerdem nach der Unterzeichnung des Armeepaktes in Paris eine von ihren Außenministern in Bonn vereinbarte Erklärung abgeben, die folgende drei Hauptpunkte enthält: 1. Die USA sind bereit, die vom US-Kon- greg gebilligte Politik, Truppen in Europa zu stationieren, solenge wie notwendig fort- zusetzen. 2. Die drei Westmächte versprechen, wei- terhin eine Garnison in Berlin zu unterhal- ten und dadurch die Freiheit der Stadt zu garantieren, gleichgültig, ob und durch welche Gegenaktionen die Sowietunjon auf die Unter- zeichnung der Bonner Konvention und des Vertrages über die Europäische Verteidigungs- gemeinschaft reagiert. 1 3. Die drei Westmächte werden alle Ver- suche, die Europäische Verteidigungsgemein- schaft zu schwächen oder zu erschüttern, als Gefährdung ihrer gemeinsamen Sicherheit ansehen und gemeinschaftlich über Gegen- maßnahmen beraten. Hiesige amerikanische Kreise wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß dies nicht eine„formelle Garantieerklärung'“ der USA bedeute, denn die Abgabe einer solchen Garantie sei dem Kongreß vorbehalten. Ein Sprecher des französischen Außen ministeriums versicherte jedoch, die Drei-Mächte-Erklärung „entspricht dem Geist der Bedingungen, welche die französische Nationalversamm- lung an den Abschluß des Europa-Armee- Vertrags knüpfte“. Weitere Protokolle Neben dem für 50 Jahre geltenden Vertrag über die Bildung einer Europäischen Vertei- digungsgemeinschaft, der Frankreich, die Bundesrepublik, Italien, Belgien, Holland und durch Behörden der Streitkräfte sind grund- sätzlich nicht mehr erlaubt. ö 6. In allen nichtstrafrechtlichen Angelegen- heiten unterliegen die Mitglieder der Streit- kräfte uneingeschränkt der deutschen Ge- richtsbarkeit.. 3 7. Zum Schutz der alliierten Streitkräfte er- läßt die Bundesrepublik besondere Strafvor- schriften über den Verrat in militärischen Angelegenheiten, über Sabotage usw. 5 8. Den Mitgliedern der Streitkräfte werden Erleichterungen im Grenzverkehr und Befrei- ung von der Ausländerkontrolle N 8 5 9 8 Luxemburg angehören, wird in Paris von den Auhßenministern der genannten Staaten auch ein Militärprotokoll unterzeichnet, das ein- heitliche Uniformen, einheitliche Besoldung digungsbudgets.. Zur Signierung gelangt schließlich ein Pro- 5 tokoll über die Bindung der Europa-Armee an die Atlantikpakt- Organisation, das genau kestlegt, unter welchen Voraussetzungen ge- meinsame Sitzungen der beiden Räte stattfin- den werden. Auf diese Weise wird die Bun- desrepublik indirekt an der NATO beteiligt. Der französische Außenminister Schuman wird am Mittwochnachmittag mit US-Außen- minister Acheson zusammentreffen, um„ge- sprechen meinsam interessierende Probleme au be- 3 * teilung besonders wegen der 1945 durch die Landesjugendringe vor dem Zusammenschluff Stuttgart sowie zahlreiche Delegierte und vor allem infolge der größeren Städte. aus ganz Südwestdeutschland besucht War. (Stuttgart), brachten den Wunsch nach Er- trages ernstlich gefährdet sei. Mit überw genommen, in der die Teilnehmer den 4 schluß des Generalvertrages verwerfen. W. zur Bekräftigung der Resolution gesammelt. Südwestdeuts che 7 Rundschau Die Regierungserklärung Dr. Maiers 1 Dienstag tritt Landesversammlung zusammm Stuttgart(sw). Der badisch-württem bergische Ministerpräsident Dr. Reinholt Maier, gibt am Dienstag vor der Verfassung ebenden Eandesversammlung eine Erkläé ng über die künftige Politik der vorlàu figen Regierung ab. Nach der Entgegennahm der Erklärung, die 31 Seiten umfaßt, wirt sich das Haus wahrscheinlich sofort auf Mitt. woch vertagen, um dann in die General. debatte einzutreten. Es ist möglich, daß di. Debatte auch noch eine Sitzung am Donners:. tag erfordert. 1 Der Südd. Rundfunk und der Südwestfunx Übertragen am Dienstag die Regierungser- klärung Dr. Maiers aus dem Stuttgarter Landtagssaal. N Die Einteilung der Eisenbahnbezirke Regierung will erneut vorstellig werden Stuttgart sw). Die badisch-württem. bergische Landesregierung will erneut bei Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm vor- stellig werden, um eine sofortige Neueintei- lung der art und Karlsruhe in der Form, wie sie vor 1945 bestand, zu erreichen. Die Regierung hatte sich bereits am 15. Mai an Seebohm n dieser Angelegenheit gewandt. Der Bundes- Verkehrsminister teilte darauf jetzt mit, das der Verwaltungsrat der Bundesbahn beab- sichtige, sich so bald wie möglich mit der Frage einer grundsätzlichen Neueinteilung der Direktionsbezirke zu beschäftigen. R halte es daher nicht für zweckmäßig, dieser Neuordnung durch eine ausschließlich auf die Direktionen Stuttgart und Karlsruhe abge- stellte Lösung vorzugreifen, da dies ene organische Entwicklung gefährden könne. Dazu stellte die Landesregierung fest, daß eine vordringliche Behandlung der Neuein- willkürliche Grenzziehung der Besatzungs- macht entstandenen nachteiligen Auswirkun- 0 Sen erforderlich sei. Karlsruhe(Isw). Die Landesjugendringe und Jugendausschüsse der Landesbezirke Ba- den, Südbaden, Nordwürttemberg und Süd- Württemberg- Hohenzollern bildeten in Karls ruhe einen Ausschuß, der die Bildung ein“ „Landesjugendringes Baden- Wine 0 Vorbereiten soll. Dieser Jugendring soll als Dachorganisation über den Landesjugend- ringen der Landesbezirke stehen, jedoch nickt in deren interne Arbeit eingreifen. Eisenbahntechniker tagten in Karlsruhe Karlsruhe Gdsw). Auf dem von der Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands veranstalteten 3. Eisenbahntechnikertag 1952 erklärte der Leiter der Betriebsabteilung der Hauptverwaltung der Deutschen Bundes- bahn, Ministerialdirektor Dipl.-Ing Jacobs- hagen, daß der Grad der Betriebssicherheit der Bundesbahn durchaus zufriedenstellend und bedeutend höher sei als bei allen ande- ren Verkehrsmitteln. Dagegen liege die Lei- stungsfähigkeit vor allem wegen des Zu- standes des Oberbaues hart an der Grenze des Möglichen. Viele Anlagen seien veraltet, An der Tagung nahmen rund 1000 Angehö- rige des technischen und Betriebspersonals der Eisenbahndirektionen Karlsruhe und Gäste aus allen anderen Ländern der Bun- desrepublik teil. Keine Schäden in den Weinbergen 4 Karlsruhe Gdswy). Die kalten Nächte der letzten Woche haben in verschiedenen Teilen Badens und Württembergs auf den, Feldern und an den Obstbäumen Frostschäden ange- richtet. So sind auf der Baar bei Donau- eschingen in mehreren Gemeinden fast sämt- liche Kartoffeln erfroren. In der badischen Rheinebene lagen die Temperaturen nur ver- f einzelt um null Grad, dagegen werden aus dem Gebiet des vorderen Nachtfröste gemeldet, die jedoch wegen der herrschenden Trockenheit nur verhältnis- mäßig geringe Schäden anrichteten. Auch n der Neckarniederung bei Tübingen wurden Kältegrade gemessen. Im Mühlbachtal wurde 5 die gesamte Kernobsternte vernichtet. Stel- lenweise erlitten Kartoffeln, Tomaten, Boh- nenpflanzen, junge Buchen und Eschen Frost- schäden. Die ausgedehnten Weinbaugebiete des Remstales sind jedoch ohne Schaden durch die kalten Nächte gekommen. Allge- mein berichten die Weingärtner von einem guten Austrieb der Reben.* 4,3 Personen je Wohnung Karlsruhe(28H). Nach einer Fest- stellung des Instituts für süd westdeutsche Wirtschaftsforschung wurden im Gebiet des neuen südwestdeutschen Bundeslandes bei der letzten Wohnungszählung vom 13. September 1950 insgesamt 878 500 Gebäude mit rund 1.5 Millionen Wohnungen und rund 6,1 Millionen Wohnräumen gezählt. Zu den Wohnräumen 1 rechnete man dabei alle Zimmer mit minde- stens 6 qm Bodenfläche und die Küchen. Im Landesdurchschnitt sind die Wohnungen mit 4,3 Person und die Einzelräume mit 1,05 Personen belegt. Die Belegungsdichte im frü heren Württemberg-Baden ist hierbei stärker, 5 Friedensfreunde demonstrierten Eberbach(ZSH). Der Friedensring Eberbach veranstaltete eine Kundgebung ge- gen den Generalvertrag und für einen Fri densvertrag, die von 500 Friedensfreunde Die beiden Redner, Pr. Heil(Karlsruhe) un der frühere CDU-Landessekretär Ketterer haltung des Friedens zum Ausdruck, der jetzt durch die Unterzeichnung des Generalver- tigender Mehrheit wurde eine Resolution an- rend der Kundgebung wurden Unterschri Eisenbahndirektionsbezirke Stutt. Wiesenthals Speiseeis-Steuer wurde den Gemeinden Weinheimer Corpsstudententagung Weinheim(sw). Etwa 3000 Corpsstuden- ten, Alte Herren und Gäste nahmen über das Wochenende an einer gemeinsamen Tagung des„Weinheimer Verbandes alter Corpsstu- denten“(WVAC) und der„Weinheimer Corps- studentischen Arbeits gemeinschaft“(WCA) in Wachenheim teil, in deren Verlauf der 1864 gegründete und 1935 zwangsaufgelöste„Wein- heimer Senioren- Convent“(WSC) restituiert Wurde. Ein Rastatter Ausbrecher festgenommen statt(sw). Einer der fünf Häftlinge, die eine Zellenmauer im Rastatter Gefängnis durchbrochen hatten und entkommen waren, wurde in Gernsbach im Kreis Rastatt von einem Gendarmeriebeamten festgenommen und wieder ins Gefängnis eingeliefert. Es ist ein 21 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Lauten- bach im Murgtal, der vom Amtsgericht Ra- statt wegen einiger Diebstähle verurteilt wer- den sollte. Speiseeis-Steuer in Südbaden zugelassen Freiburg dsw). Die Erhebung einer in Südbaden von den staatlichen Dienstaufsichts- behörden gestattet. Gemeinden, die sich in fmanziellen Nöten befinden, sollen mit dieser meuen Steuerquelle die Möglichkeit erhalten, ihren Haushalt auszugleichen. Der Steuer- Satz darf 25 Prozent des Kleinhandelspreises nicht übersteigen. Die Erhebung der Steuer ist in jedem einzelnen Falle genehmigungs- Pflichtig. Wieder ein Raubüberfall in Freiburg Freiburg(sw). In Freiburg überfielen dieser Tage zwei Unbekannte eine 24 Jahre Alte Küchengehilfin, die sich am Abend mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg von der In- nenstadt nach Günterstal befand. Der eine der beiden Gangster, die Gesichtsmasken tru- gen, zwang sie, vom Fahrrad abzusteigen, Bielt ihr den Mund zu und bedrohte sie. Der andere raubte ihr einen Geldbeutel mit 38.— Mark Inhalt, den Ehering, die Ohrringe und Line Halskette. Dann ließen die beiden Un- bekannten die Luft aus den Schläuchen des Fahrrads der Uberfallenen und schleuderten die Fahrradpumpe in hohem Bogen in das Gartengelände. Nach dem Uberfall fuhren die Räuber auf ihren Fahrrädern stadtein- Wärts. Kreuz und quer durch Baden POT ZZhei m. Der Stadtrat von Pforzheim verabschiedete am Samstag den ordentlichen Haushaltplan, der 23,84 Millionen aufweist, und den außerordentlichen Haushaltplan, in den 8,44 Millionen Mark eingesetzt sind. Im Verhältnis zum Vorjahr ist der ordentliche Haushaltsplan um 4,4 Millionen Mark, der außerordentliche um 1,2 Millionen Mark an- gestiegen.(Ivy) Freiburg. Der Umschlag in den vier deutschen Oberrheinhäfen Rheinfelden, Weil, Breisach und Kehl ist in Ankunft und Ab- gang von 77 286 Tonnen im letzten Quartal 1951 auf 105 254 Tonnen im ersten Viertel- 1 jahr 1952 gestiegen. (UISwY) Aus dem Süchwesten Baukosten Enn gesenkt werden Der Deutsche Tischlertag 1952 Bad Dürkheim Grp). Der Referent für Bauwirtschaft und Bauprogramm im Bundes- ministerium für Wohnungsbau, Dr. Dißmann, erklärte auf dem Deutschen Tischlertag 1952 in Bad Dürkheim, daß eine Kostensenkung auf dem deutschen Baumarkt notwendig und auch möglich sei. Die theoretische Baufor- schung habe die Möglichkeit aufgezeigt, auf dem Wege der Normung eine Kostensenkung um 10 Prozent zu erreichen. Dr. Dißmann sagte Ferner, es sei nicht möglich, noch mehr öffent- liche Gelder für den Wohnungsbau bereitzu- Stellen. 5 8 Ein Sprecher der Tischler warnte vor einem schematischen Großbauwesen. Bei der Auf- Tragsverteilung müsse das Ziel. gesunde Woh- Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (10. Fortsetzung) „Ich weiß, ich weiß!“ unterbricht Orizaba Sie gereizt.„Deine Eltern waren große Leute Aus uraltem Adel, deine Mutter eine geborene Prinzessin und dein Großvater schied mit dem Charakter eines Generalmajors aus der Garde. Ich weiß das alles, denn du hast es mir schon tausendmal vorgeplappert. Schade nur, daß sich nicht ein einziges Papierchen über deine vornehme Abstammung in deinem Besitz befindet und daß sich bisher noch Kein einziger Mensch gefunden hat, der sich an deinen Großvater oder wenigstens an deinen Vater erinnert. Für mich jedenfalls bist du nichts weiter als eine kleine Zigeuner- tänzerin, der es in der Heimat zu langweilig wurde und die deshalb ausrig. Und so etwas Wagt es auch noch, über Dorette Körting Frechheiten zu sagen! Du kannst ihr doch noch nicht einmal das Wasser reichen!“ Einen Augenblick steht Juanita regungslos und stumm da. Nur ihr Oberkörper biegt sich ein wenig vor, nur ihre schlanken Finger, Aeren spitze Nägel blutrot gefärbt sind, Spreizen sich wie die Krallen eines blut- dürstigen Raubtieres. Dann schnellt sie mit einem einzigen Satz neben den Stuhl Ori- Zabas, und mit ihren federnden Bewegungen, imren grünschillernden, schmalen, vor Haß sprühenden Augen, den wütenden, fauchenden Lauten, die sie hervorstößt, Wirklich einer großen, gefährlichen. bis aufs „Dul“ zischt sie, und ihr Zeschrtieidiger 4 Körper bebt wie im Fieber.„Du, du— Lump! Glaubst du eigentlich wirklich, daß ich dich leicht sie jetzt Schritt zurück. Sein Gesicht verzerrt Sich vor Blut gereizten Pantberkatze, die sich an- Schickt, ihren Gegner anzuspringen. nicht Sanz durchschaue? Damals, als ich dir 8 Jetzb aber, nungen zu bauen, erreicht werden. Dieser Grundsatz müsse auch bei der weiteren Ratio- nalisjerung der Bauwirtschaft zu Grunde ge- legt werden. Bei der Arbeitsverteilung müsse darauf geachtet werden, daß sie nicht auf Ko- sten des Arbeitsmarktes und zu Gunsten der Ubermechanisierung gehe. Dr. Hermann Well manns, der Hauptgeschäftsführer des Zentral- verbandes des deutschen Handwerks, plädierte für die Wiedereinführung des großen Befähi- gungsnachweises, eine positive Handwerkför- derung, die Bereitstellung ausreichender Bun- desmittel hierfür und ein Bundesgesetz gegen die Schwarzarbeit. Zwei Tage lang keine Tageszeitung Zeitungsdruckereien müssen streiken— Antwort des Verleger- Verbandes Düsseldorf(UP). Am 28. und 29. Mai werden nach Mitteilung des Deutschen Ge- werkschaftsbundes im gesamten Bundesge- biet und Westberlin die Tageszeitungen nicht erscheinen. Im Rahmen der gewerkschaftlichen Aktionen zur Erreichung eines fortschrittlichen Be- triebsverfassungsgesetzes führt die Industrie- gewerkschaft Druck und Papier vom 27. Mai mittags bis zum 29. Mai mittags eine Arbeits- ruhe in allen Zeitungsdruckereien durch. Der beteiligte Personenkreis umfaßt alle mit der Herstellung der Zeitung Beschäftigten. Akzi- denz- und Werkdruckabteilungen sollen von der Aktion ausgeschlossen sein. Das gleiche soll für die sonstigen Betriebe des graphi- schen Gewerbes gelten. Bei Verlagerungsversuchen sollen die Ar- beitnehmer die verlangte Arbeit ablehnen. Der Bundesvorstand des DGB und der Zen- tralvorstand der IG- Druck und Papier weisen ausdrücklich darauf hin, daß von der Aktion sämtliche Tageszeitungen betroffen sind. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger er- klärte zu dieser Aktion des DGB, daß die Tagespresse als wesentlichster Träger der öffentlichen Meinungsbildung durch die Maß- nahme eines einzelnen Verbandes stillge- legt werde. Der VDZ erblickt mit größter Sorge im Betreten eines solchen Weges den Anfang einer Entwicklung, die in ihrem Wei- teren Verlauf den Bestand der jungen deut- schen Demokratie aufs schärfste gefährden müßte, denn diese Maßnahme stelle die Außerkraftsetzung des in Artikel fünf der Verfassung verkörperten Grundrechtes der freien Meinungsäußerung und verbreitung dar. Darüberhinaus bedeute dieser Streik- beschluß eine durch nichts zu rechtfertigende Schädigung der wirtschaftlichen Belange der bestreikten Verlage und deren Belegschaf- ten, ferner aller Kreise der Bevölkerung, die am regelmäßigen Erscheinen der Tagespresse direkt oder indirekt interessiert sind. Die Ver- lagsgesellschaften werden geeignete Maßnah- men erwägen, wie in Zukunft derartige, ledig- Iich im Sinne politischer Demonstrationen ge- führte Streiks verhindert werden können. Außerdem sei zu prüfen, in welcher Weise der DGB wegen Verfassungsbruchs zur Ver- antwortung gezogen werden müsse. Erklärung aus Bonn Zu der Streikverkündung der Gewerk- schaft Druck und Papier erklärte ein Spre- cher der Bundesregierung, schon die Begrün- dung dieses Schritts lasse erkennen,„daß ihm die rechtliche Grundlage fehlt“. Nach den ge- gebenen Erklärungen handele es sick nicht um einen Streik zur Durchsetzung von Arbeit- nehmerinteressen in dem Sinne, wie diese immer als Streikgrundlage verstanden worden seien. Aus Regierungskreisen verlautet, daß die Bundesregierung keine Möglichkeit habe, einzuschreiten, da durch den Streik der Druk- ker keine lebenswichtigen Betriebe betroffen Würden. *. Durch diese Maßnahmen der IG Druck und Papier sehen wir uns gezwungen, während der genannten Tage unsere Zeitung nicht er- scheinen zu lassen. Wir bitten unsere Leser um Verständnis für diese von uns nicht ge- wollte Zwangssituation. Verlag und Redaktion. Lalcale Nund chiau FFF ww W--w Seckenheims Pfingſtrennen mit mit neuem Akzent. Mit offenſichtlicher Bewunderung konnte der objektive Betrachter der Entwicklung der Seckenheimer Renntradition in den bei⸗ den Nachkriegsrennen feſtſtellen, daß aus einer feſtgefügten Traditionsgrundlage ein neuer Geiſt herausgewachſen war, der ſich mit dem Ueberkommenen nicht zufrieden gab, ſondern ſeine Ziele ſtändig weiter ſteckte. Daß dabei immer maßvoll vorgegangen wurde, bezeugten die außerordentlichen Er⸗ folge der beiden erſten Renntage, die eine ſyſtematiſche Steigerung in ſich trugen. Die Seckenheimer Renn verantwortlichen waren ſich dabei bewußt, daß ſie neben der Secken⸗ heimer Tradition noch ein Teil des großen Erbes der Mannheimer Turffreudigkeit auf⸗ nehmen konnten, wenn ſie es verſtanden, den Rennen jene Akzentuierung zu geben, der beiden Komponenten, der ſtädtiſchen und ländlichen Bevölkerung entſprachen. In dieſem Jahr iſt der Pferdezucht⸗ und Rennverein noch einen gewaltigen Schritt in dieſer Zielſetzung weitergegangen, indem er die beiden Pfingſttage mit Rennen be⸗ legt hat. An jedem Tag ſollen ſieben Ren⸗ nen geſtartet werden, zu denen insgeſamt ſchon jetzt 136 Nennungen vorliegen. Größ⸗ tes Ereignis iſt natürlich am erſten Tag das große Klaſſe A⸗Rennen um den Preis der Stadt Mannheim, der eine ſehr anſpre⸗ chende Dotierung erfuhr und deshalb 13 Pferde aus Frankfurt, Köln, Baden⸗Baden und anderen Trainingszentralen am Start ſehen wird. Neben dieſem A⸗Klaſſerennen, das alſo beſte deutſche Vollblutklaſſe nach Seckenheim bringen wird, werden zwei Klaſſe B⸗Rennen gelaufen, wie ein Vollblut⸗ trabfahren und 3 Warmblutrennen, unter denen ſich eine Halbblutauseinanderſetzung befindet. Kein Rennen dieſes Tages wird von weniger als neun Pferden beſtritten, ſodaß ſich bei dieſen Feldern ſicher ſpan⸗ nende Auseinanderſetzungen ergeben werden. Der zweite Tag wird dann den ländlichen Kreiſen, die auf ſie zugeſchnittene Veran⸗ ſtaltung bringen, die durch ein Vollblut⸗ trabfahren noch entſprechend gewürzt, und wo ſich die Starter des erſten Tages noch einmal meſſen werden. Spannung wird auch das Rennen der Alten Herren auslöſen, wo ſich die bekannten Kämpen aus der näheren und weiteren Umgebung noch einmal im Sattel zeigen werden. Ein Jugend⸗ und Ama⸗ zonenreiten vervollſtändigen das Bild des 2. Renntages, dem eine Traktorenſchau an⸗ geſchloſſen iſt, die den Stand der augen⸗ blicklichen Errungenſchaften auf techniſchem Gebiet für die Landwirtſchaft widerſpiegelt. Auch in den organiſatoriſchen Belangen wurden in dieſem Jahr allerhand Verbeſſe⸗ rungen vorgenommen. So wurde die Tri⸗ büne voll überdacht, die Totomöglichkeiten verbeſſert, um beim Tippen Verzögerungen zu vermeiden, neben der Startmaſchine wurde eine Zeituhr angebracht, um ſo alle Zweifel über die im Gang befindlichen Ren⸗ nen auszuſchließen. Wenn zu all dieſen Vor⸗ bereitungen der Wettergott ein Einſehen ha⸗ ben ſollte, dann dürfte der neu eingeſchla⸗ gene Weg Höhepunkt einer erfolgreichen und ſyſtematiſch vorangetriebenen Entwicklung ſein. Mannheim desw. In einer Gastwirt schaft in Mannheim- Sandhofen kanm es un- ter 20 amerikanischen Soldaten zu einer hef- tigen Schlägerei. Die Soldaten gingen mit Stühlen und anderem Inventar der Wirtschaft aufeinander los. Ein deutscher Polizist, der Ordnung schaffen wollte, wurde verletzt. Amerikanische Militärpolizei stellte die Ruhe Wieder her und nahm die Soldaten fest. Berliner Mörder in Mannheim festgenommen Mannheim dsw). Der 19jährige Horst Poser, der wegen Mordes an einer Wäscherei besitzerin in Berlin gesucht wurde, ist in einem Mannheimer Lokal festgenommen worden. Nach anfänglichem Leugnen hat er die Tat zugegeben. Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingsten Die Bundesbahn weist darauf hin, daß die Sonntagsrückfahrkarten zu Pfingsten nur in den für Sonntagsrückfahrkarten zugelassenen Verbindungen ausgegeben werden. Wirtschaft 1,4 Mill. Tonnen mehr Hausbrandkohle Exportverpflichtungen um 90 000 t gesenkt Der Rat der internationalen Ruhrbehörde setzte die Höhe der deutschen Kohlenexportver- pflichtungen für das dritte Quartal 1952 auf ins- gesamt 6,05 Millionen Tonnen fest. Der Beschlul erfolgte einstimmig. Im zweiten Quartal dieses Jahres hatten die deutschen Kohlenexportver- Pflichtungen rund 6, 14 Mill. Tonnen betragen. 5 Nach Abzug des Selbstverbrauchs der Zechen und der üblichen Verluste und einschließlich eines geschätzen US-Kohlenimports von 1,5 Mil- lionen Tonnen sowie einer aus England einzu- führenden Menge von 25 000 Tonnen wurde für den innerdeutschen Bedarf im dritten Quartal eine Kohlenmenge von insgesamt 31,18 Millionen Tonnen exxechnet. Von zuständiger deutscher Seite wird für das kommende Quartal ein Brennstoffbedarf von 27 Millionen Tonnen geschätzt. Nack Abzug der nun festgesetzten Exportmenge wird eine in- ländische Brennstoffmenge verfügbar sein, die um rund 980 000 Tonnen unter der Bedarfsschät- zung liegen wird. Von deutscher Seite wird er- hofft, dieses Deflzit durch Einsatz von Schlamm- Kohle, Schürfkohle und Heizölen decken zu Können. Der deutsche Vertreter in der Ruhrbehörde, Ministerialdirektor Dr. Potthoff, gab bekannt, daß im kommenden Quartal deni Hausbrand und den Kleinverbrauchern mit 6,4 Millionen Tonnen rund 1,4 Millionen Tonne Kohle mehr zur Verfügung gestellt werden als im laufenden Quartal. Auch für die übrigen Verbraucher- gruppen sind im kommenden Quartal leicht en- höhte Brennstoffmengen vorgesehen. Erfolgreiche Werbung für den deutschen Wein Mit verschiedenen neuen Werbemitteln will die „Deutsche Weinwerbung“ den Weinabsatz steigern helfen. Die neu herausgebrachte„Weinprobe“ stellt den Versuch zu einer Kundenzeitschrift dar, in der in unterhaltender Form das Wissen um den Wein vertieft und für den Wein geworben werden soll. Die erste Auflage von 30 000 War bereits inner- halb von zehn Tagen vergriffen. Ende Juli oder Anfang August will die Deutsche Weinwerbung⸗ nach Angaben eine l6seitige Broschüre unter dem Titel„Kleine Weinkunde“ herausbringen. Die Bro- schüre soll sich im wesentlichen an die weinführen- den Gaststätten und an den Großhandel wenden. Darin soll den Kellnern gezeigt werden, wWie eine Flasche aufgemacht wird. Außerdem werden Fra- Sen der Temperatur und Charakteristik der ein- zelnen Weine und die e ausführlich behandelt werden. Wettervorhersage Dienstag und Mittwoch überwiegend stark bewölkt und immer wieder etwas Nieder- schlag. Tagestemperaturen kaum über 15 Grad ansteigend, nächtliche Tiefsttemperaturen zwi- schen 5 und 10 Grad. Westliche bis nord- e Westliche Winde. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er⸗Wette brachte bisher die höchſten Quoten, die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. Auf dem Balkan Arbeit bei 18155 Zirkus ver- schaffte, stellung unserer Nummer verhalf, damals war ich gut genug für dich, und du hast keinen Augenblick an meiner adligen Ab- stammung gezweifelt, weil du mich brauchtest und ohne mich einfach elend verreckt wärst! Wo du dich mit meiner Hilfe emporgerappelt hast, wo du ein berühmter Kunstreiter geworden bist, mit einer eigenen großen Truppe, da willst du mich rücksichts- los auf die Straße setzen, nur, um bei diesem kleinen, lächerlichen Mädchen aus bürger- lichem Hause freies Spiel zu haben, ihr die Pferde abzuknöpfen und hernach wahrschein- lich auch noch dem wohlhabenden Herrn Papa die Kröten aus der Tasche zu ziehen. Aber das eine sage ich dir: ich lasse mich nicht so einfach abhalftern, ich denke nicht daran. Ich bringe diese unantastbare Dorette Körting, deren lächerlichen Namen ich an- geblich nicht wert bin auszusprechen, eher um! Und wenn es nötig ist, dich und mich noch dazu!“ Lopez Orizaba springt auf, packt die rasende Juanita an den Handgelenken, versucht, sie in einen Sessel zu drücken. Er kennt ihre Hemmungslosigkeit, weiß, daß sie, einmal in Wut geraten, dazu fähig ist, die wahnwitzig- sten Dinge herauszuschreien, Dinge, die nicht besonders schmeichelhaft für ihn sein dürften. Er muß sie zum Schweigen bringen, unter allen Umständen! Denn Garderobenwände sind dünn, und Artistenohren hören scharf. Aber Juanita denkt gar nicht daran, sich Orizaba zu fügen. Im Gegenteil. steigert, sie wehrt sich aus Leibeskräften, und als auch das nichts hilft, beißt sie ihn einfach blitzschnell in die Hand. Er zuckt zusammen, läßt sie Jos, tritt einen Schmerz. 5 „Also sage endlich, was du willst!“ stößt er heiser hervor, und seine Blicke bohren sich haßerfüllt in die tunkelnden Augen Juanitas.„Aber ich rate dir, Sage es leise!“ fügt er. Hinzu und macht eine 3 und als ich dir später zur Auf- ihre Wut wird durch seinen brutalen Zugriff noch ge- Verständliche Kopfbewegung nach den Reit- peitschen, die neben dem Sessel hängen. „Sonst— sonst könnte es sein, dag auch ich mich vergesse!— Glaubst du etwa, daß du deine Stellung im Zirkus verbesserst, wenn die anderen dein Gekeife bis auf den Korri- dor hören und dadurch erfahren, was für eine niederträchtige Katze du bist?!“ Juanita wird mit einem Schlage ruhig, aber es ist keineswegs Orizabas Drohung, die diesen unerwarteten Umschwung bewirkt, sondern lediglich das heiße Gefühl des Triumphes, nun wieder Herrin der Situation zu sein. Sie wirft einen verächtlichen Blick auf Orizaba, läßt sich langsam im Sessel nieder, schlägt die schönen Beine überein- ander, nimmt eine Papyros vom Spiegeltisch, Klopft sie auf der Marmorplatte fest, steckt sie zwischen die karminroten Lippen und sagt dann làssig, mit einem kleinen, bösen Lächeln: „Bitte, gib mir doch Feuer, Lopez.“ Der Mann reißt mit einer ungeduldigen Bewegung eine Streichholzschachtel aus der Tasche, ein, zwei Hölzchen zerbrechen unter seinen nervösen Bewegungen, erst das dritte brennt. Als er es ihr hinhält, zittert seine Hand. Auf dem Rücken dieser Hand aber leuchtet das blutunterlaufene Mal, das der Biß von Juanitas scharfen Zähnen hintepließ. Juanita betrachtete dieses Mal nicht ohne Genugtuung, nimmt einen langen Zug aus der Papyros, bläst den Rauch in die Luft. Dann sagt sie, und ihre Worte Klingen fast uninteressiert: „Ich Soll dir, Also sagen, Was ich will Gut, mein Lieber, du sollst es hören: ich will, daß du dich von diesem Mädchen trennst. Solltest du das nicht tun, ja, dann „Was dann, zum Teufel?!“ „Dann bin ich leider gezwungen, Maß- nahmen zu ergreifen, die für uns alle recht unangenehm werden dürften. Auch für mich, das will ich nicht bestreiten. Aber das wäre mir dann sehr egal.— Du scheinst beispiels- Weise völlig vergessen zu haben, was sich in einer dunklen, stürmischen Nacht in einem kleinen Belgrader Hotel ereignete. Damals Orizabas eben noch so herrische l. bricht mit einem Schlage völlig zus amm ist, als habe er einen furchtbaren Peitschen hieb erhalten. Alles Blut ist aus seinem Ge- sicht gewichen, nur die Narbe brennt noch röter als sonst. Mit einem scheuen Blick nach der Tür flüstert er: n 5 „Um Gottes willen, Juanita, ich bitte dich, sprich kein Wort weiter, Du weißt, hier haben selbst die Wände Ohren.“ Juanita lächelt ihn ungerührt und 1 An. „Gewißg, Lopez, das weiß ich. Ich wollte dich ja auch nur erinnern.— Außerdem hast du recht, warum soll man sich so echauffleren-. ES gibt ja gottlob Telephone, das ist viel ein- facher. Man geht in eine Zelle, wirft ein Zehnpfennigstüick in den Apparat, hebt den Hörer ab, wählt eine bestimmte Nummer und schon meldet sich das Polizeipräsidium, verbindet mit irgendeinem Krimminalkom- missa- Orizaba ist in seinen Stuhl vor dem Spie- gel gesunken, hat die Hände vors Gesicht geschlagen, stöhnt:„Hör auf, Juanita, hör auf“ Du hast mir doch damals geschworen—0 „... ewig zu schweigen, ich weig. Aber auch du hast mir geschworen, daß ich immer bei dir leben dürfte. Jetzt, da ich weiß, daß du eine andere an meine Stelle setzen willst kenne ich dieses Versprechen nicht mehr. Uebrigens kannst du beruhigt sein, die Polizei würde ich in meinem eigenen Interesse sowie so erst dann bemühen, wenn alle anderen Mittel versagen. Und du weißt selbst ja am besten: es gibt so viele Mittel und e e f um einen Feind aus dem Wege zu räumen.. gibt 55 Orizaba kährt auf, 9177 Juanita einen 4955 ten Blick zu und ruft dann kast„ erer 15 Die Tür öfknet sich. B von seinem Auftritt i weißen Glacehan mer, verneigt sieh 0 wendet sich 1 an Orlzabe. Bauernverband zur Agrarpolitik Staatshilfe zur Kreditgebung gefordert Die Mitglisderversammlung des Bauern- verbandes Württemberg- Baden, die kürzlich in Fellbach stattfand, gab zur Lage der Land- Wirtschaft dung im Zusammenhang mit der des neuen südwestdeutschen und seiner Regierung eine umfa ung ab, in der es u. a. heißt: Von der neuen Landesregierung erwartet der Bauernverband, daß sie alles tut, um die Gefahr des Auseinanderlebens der Bewohner des neuen Bundeslandes zu bannen. Solange Keine berufsständ he Selbstverwaltungskör- erschafft des öffentlichen Rechts für die Landwirtschaft bes 3 zt die Bauern— schaft d 0 ern und pra sche Landwirtè auch in Fragen der landwi schaf Hlichen er waltung und Gesetzgebung gehört werden. Um diese Mitwirkung sicher- Bil- Zundes- sende zustellen, Lord Bauernverband die Bil- Aung und r ige Anhörung eines Bei- rats oder eines Gesamtausschusses beim Landwirtschaftsministerium. Die Landwirt- schaft ist verfassungsmäßig den übrigen Wirt- schaftszweigen gleichzustellen, Ihre Förde- rung ist eine ebenso vordringliche Aufgabe des Staates wie die Förderung von Gewerbe, Handwerk, Industrie und Handel. Von besonderer Wichtigkeit für die Land- Wirtschaft ist die Kreditfrage. Da die Land- Wirtschaft nicht wie Gewerbe, Industrie und Handel einen raschen Umsatz ihrer Güter hat und daher hohe Zinsen nicht tragen kann, muß für einen entsprechend verbilligten mit- tel- und langfristigen Kredit Staatshilfe in Anspruch genommen werden. Für den land- wirtschaftlichen Grundstücksverkehr ist im Sücdweststaat ein einheitliches Recht zu ent- Wickeln, das dem land wirtschaftlich genutzten Grund und Boden ausreichenden Schutz ge- Währt. Die Flurbereinigung ist im Sinne de- neuen Bundesgesetzes voranzutreiben. Um die Bedeutung der Landarbeit der Ofkentlichkeit wieder stärker ins Bewußtsein zu rufen, wird die Einführung des freiwilli- gen Landdienstes für die schulentlassene Ju- gend empfohlen. Da das Wasser ein Hauptfaktor bei der Bo- denfruchtbarkeit ist, müssen die landwirt- schaftlichen Belange und Bedürfnisse in der Wasserwirtschaft anderen Forderungen vor- angehen. Der Obstbau ist im Südweststaa! eine der wichtigsten land wirtschaftlichen Son- der kulturen. Seine Weiterentwicklung is! nicht nur ein Anliegen der Landwirtschaft Selbst, sondern auch der Allgemeinheit. Der Weitere, gleichmäßige Ausbau der Volksschule auf dem Lande ist verfassungs- mäßig sicherzustellen. Die Ausbildung hat sich auf acht Schuljahre zu beschränken. Die Allgemeine Einführung des 3. Pflichtjahres in den landwrirtschaftlichen Berufsschulen macht den Neuaufbau des Lehrplans dieset Schulen notwendig. Die land wirtschaftliche Hochschule und die land wirtschaftlichen Lehr- und Forschungsanstalten des Landes bedür- fen der intensiven Förderung durch den Staat. Die land wirtschaftliche Beratung mu in engster Zusammenarbeit mit dem Berufs- stand erfolgen. Abschliegend wird in der Erklärung des Bauernverbandes festgestellt: Unsere heimische Landwirtschaft erwarte von der Landesregierung, daß sie durch ihre Vertreter im Bundesrat alle Maßnahmen un. terstützt, die von der Bundesregierung zu Förderung der land wirtschaftlichen Erzeu- ung und zur Sicherung der Lebensgrund- lagen der land wirtschaftlichen Betriebe ge- troffen werden. Von der Regierung und den Politischen Parteien der Verfassunggebender Landes versammlung wird erwartet, daß si- dem vom Deutschen Bauernverband ange- regten und im Entwurf fertiggestellten „Land wirtschaftlichen Grundgesetz“ Ver- ständnis entgegenbringen und dabei mitwir ken, die Grundlagen unserer Landwirtschaf durch ein solches Gesetz zu sichern. Eine textilwirtschaftliche Tagung Textilindustrie Stuttgart industrie habe wieder Weltmarkt, erklärte „Gesamtverbandes der wieder konkurrenzfähig Die deutsche Textil- ihren Platz auf dem der Vorsitzende des deutschen Textilver- 18). edelungsind Dr. Guido Ziersch, auf einer Pressekonferenz. Die Textilindustrie werde im übrigen in den nächsten Monaten für gewisse Er nisse Gütezeichen einfüh- ren, um den Käufern die gute Qualität der gekauften Waren zu gewährleisten. Die Veredelungsindustrie auf dem Textil- sektor befinde sich nach Mitteilung von Dr. Ziersch in einer gespannten wirtschaftlichen Situation, da das unbeständige Kaufbedürf- nis des Publikums keine vorausschauende Planung und Lagerhaltung zulasse. Die Lage werde durch das Fehlen eines funktionsfa- higen Großhandels noch verschärft. Mit Sorge beobachte man auch den zunehmenden Im- port ausländischer Kammgarne. Dr. Ziersch sagte, die Textilveredelungsindustrie habe im vergangenen Jahr durch die Erhöhung der Kohlenpreise rund 30 Millionen DM. zuviel für Kohle bezahlen müssen. Dies entspreche der Summe, die dieser Industriezweig jähr- lich investiere. So ORT Erste USA-Niederlage der Kickers Die Stuttgarter Kickers unterlagen in New Vork in einem Fußballfreundscha ktskampf gegen den englischen Fußballmeister Manchester Uni- ted mit 2:5 Toren. Die Kickers haben damit im vorletzten Spiel ihrer Amerikareise ihre erste Niederlage bezogen. Olympische Prüfungen der Turnerinnen Die olympischen Prüfungen der Turnerinnen in Wuppertal boten, obwohl sie mit raschungen endeten, hervorragende turnerische Leistungen. Durchwegs konnten sich die Favo- am Schwebebal⸗ und zum Teil auch nicht unter den zehn Ersten Placieren. Im einzelnen placierten sich als sichere Kandi- datinnen für die olympische Vorwoche in Ber- Wo die endgültige Riege(acht Frauen und zwei Ersatzleute) aufgestellt werden, als erste Anna Grages Gorste bei Verden an der Aller) 2. Irma Walter-Nürnberg 75,70; 3. Jürnberg 75,70; 4. Elisabeth See- Iing-Lenzing-Mettmann 75,45; 5. Irmhild Lücke ritinnen, da sie bei Ubungen ken Pech hatten, nicht durchsetzen Iin, 76,60 Punkte; Martha Richter-N Osnabrück 75,30. N Neckar-Bote, Südu. Hei g für Manuheim-Secken hen and Umgebung. Verantwortt. Herausgeber: Georg Hardi Druck und Verlag: Buchdruckerei Og. Zimmermann uh, Deorg Huardlal-Seckenhelm, Fernsprecher Na 5 — Franz Schmitt Gipser- und Stukkateur-Geschäft MANNHEIM Käfertalerstraße 175 Malereibetrieb OTTO BAUDER Aumann MANNHEIM- SECKENHEINM Heinz Wagner GLASEREI Mhm.-Seckenheim Meßkircherstr. 17 OTTO GREINER LEUCHTRGHRREN-ANLAGEN für Werbung und Raumausleuchtung MANNHEIM Richard Wagnerstraße 80 n Heute Vormittag hat die neue BV⸗Groß⸗ tankſtelle an der Schwabenſtraße zum erſten Mal offiziell ſeine„Hähne“ für„durſtende Benzingäule“ geöffnet und damit auch Secken⸗ heim eine Oaſe der automobiliſierten Welt ge⸗ ſchenkt. In kurzer Zeit iſt der beſonders durch die private Bauinitiative des Beſitzers Richard Raufelder forcierte ſchmucke Garagenneubau entſtanden, deſſen blendende Helle und form⸗ ſchöne Sachlichkeit der Bauart ſich harmoniſch in die Landſchaft einfügt. Die Zapfſtellen umfaſſen eine Kapazität von 17000 Litern. Neben der Benzinzapf⸗ ſtelle iſt bereits eine Dieſelanlage vorgeſehen. Luft⸗ und Waſſerverſorgung gehören heute längſt zum obligatoriſchen Inventar der Tankſtellen und ſind nach den neueſten Er⸗ kenntniſſen geſtaltet. In gleicher Weiſe verſieht die Tankſtelle auch den Wagenpflegedienſt, der durch eine freitragende Auffahrtsrampe, die ſpäter noch überdacht wird, alle Möglichkeiten einer ſchnellen und individuellen Behandlung der Motorherzen bietet. Neben allen techniſchen Vorausſetzungen entſcheidet aber das fachliche Können des Tankwartes über das glatte und reibungslose Funktionieren des Tankſtellendienſtes. Und hier ſteht in Richard Raufelder ein„alter Fuchs“ der Tankſtelle vor, der ſelbſt in 1ö⸗ jähriger praktiſcher Erfahrung auf„allen Schlitten“, ergänzt durch eine ſpezielle Tank⸗ wartausbildung, alle Vorausſetzungen mit⸗ bringt, die ihn prädeſtinieren nach dem Grundſatz ſchnell, höflich und ſachverſtändig zu einem wertvollen Helfer von Menſch und Maſchine in unſerer verkehrstechniſch immer weiter fortſchreitenden Zeit zu werden. KARL BAUMANN Schlosserei— Eisen konstruktion Mhm.-Seckenheim Mebßkircherstr. 52 Elektro- Installation- Radio Beleuchtungskörper Hermann Pfliegensdörfer Mhm.-Seckenheim, Kehlerstraße 1 FRIEDR. KLUNMR Baugeschäft Mhm. Seckenheim Meßkircherstr. Ausführung der Spenglerarbeiten, Installation sowie der sanitären Anlagen Albert Jörger Blechner- und Installateur- Meister MANNHEIM- SECKENTHEINI Obige Firmen waren an der Erstellung des Baues und Einrichtung beteiligt. ao W. Linvipger, straße 440. Und sie sagt ferner: verschwunden. lch habe die Klosterfrau Melissengeist in der blauen Fackung, mit 3 Nonnen ist in allen Apo- meken bnd Drogerien erhöltlich. Denken Sie quch an Aktiv-Puder! Das ist Pflicht: oe Präporgte muß man Weiter empfehlen So schreibt 9 Köln: Roggendorf, „Seit Jahren litt ich an Neuralgie, war öbernefvös. Aber seitdem ich Klosterfrau Melissengeist nehme, kenne ich keine schlaflosen Nächte mehr] Die Kopfschmerzen sind weg, ich bin glöcklich! Nun gebrauche ſch quch Aktiv-Puder: Wundsein infolge Korpulenz und die lästigen 798 en des Schwitzens sind Klosterfrau Erzeugnisse hier empfohlen, mon ist mir dankbar daför!“ Sinnersdorfer- Her nirnlich eius in lusthen ersfeln Jer nimmiuusheuühne das role Pakel Fast neues Kinderklappstünlchen (gepolstert) Preiswert zu verkaufen. Zu erxfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Furunkel, Seschwöre, Ailchschaff b Verbrennungen, Houtschäden b. alte, schlechg heil. Wunden beseif, die seit 25 Jahr. bestens bewöhrte Rusch: Salbe. ja ollen Apotheken echöltlich. Chem. Lob. Schneider, Wiesbaden Größere Mengen Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus ARTUR HAUCK Seckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 DThompsons Wasch-puwer Seit 75 Jahten Spitzenqualität 86800 8 Hedge, 81 und kräftigen das Bronchienge webe. 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