Nr. 91 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 7. Juni 1952 eee Die Getreide versorgung der Welt Internationales Weizenabkommen fraglich Die Weizenversorgung der Welt wird im wesentlichen von sechs Uberschußländern be- Stimmt: den USA, Kanada, Australien, Frank- reich, Argentinien und der Sowjetunion. Die Sowjetunion ist im Gegensatz zum zaristischen Rußland seit ihrem Bestehen jedoch immer weniger am Weltmarkt in Erschemung ge- treten, da sie ihre steigende Erzeugung immer stärker dem inneren Verbrauch zuführen Konnte. Trat sie, wie in den Jahren zwischen den beiden Welfkriegen, dann und wann mit größeren Angeboten an den Weltmarkt hervor, So handelte es sich immer darum, politische Geschäfte mit ihren Lieferungen zu verquik- ken Oder aber Devisen für ihre industrielle Aufrüstung zu beschaffen. In diesem Lichte sind sowohl die Getreideabschlüsse mit dem Deutschen Reich in den Jahren vor dem Be- ginn des zweiten Weltkrieges wie auch die neuerdings mit Großbritannien vereinbarten Lieferungen zu sehen. Argentiniens Ausfubrleistungen sind seit Abschluß des Krieges gleichfalls bedeutend zurückgegangen, Es vernachlässigte seine Ge- treideerzeugung bewußt zu Gunsten seines industriellen Aufbaues, indem es zur Niedrig- haltung des Brotpreises seinen Anbauern un- genügende Getreidepreise gab. Erst neuer- dings hat sich hier ein Kurswechsel ange- bahnt, der Argentinien als Getreideausfuhr- land wieder mehr in den Vordergrund bringen Kann. Frankreich wäre angesichts seines unge- nutzten Bodenvorrats und seiner klimatischen Bedingungen sehr wohl im Stande, seine Weizenerzeugung nachhaltig zu steigern. ES Will dies aber offensichtlich nur riskieren, wenn ihm günstige langfristige Abnahme- garantien geboten werden. Mit Sicherheit wird es versuchen, sich solche Garantien im Rahmen einer Europäischen Agrar-Union von seiten der Bundesrepublik zu verschaffen. Australien hat nach dem letzten Kriege sei- nen Weizenanbau angesichts der zunächst am Weltmarkt vorliegenden Getreideüberschüsse zu Gunsten der sehr viel rentableren Woll erzeugung gleichfalls vernschlässigt. Buch hier scheint nach dem Zusammenbruch der Woll preise jetzt eine Anderung einzutreten, weil England sich aus Dohermangel offenbar ge- zwungen sieht, den Australiern verlockende Weizenpreise auf Sterlingbasis zu garantieren. Als Wirklich entscheidende Uperschußländer tür Weizen bleiben demnach 2. Zt. nur die ISA und Kanada übrig. Auf der Nachfrageseite steht praktisch die ganze übrige Welt. Eine erhebliche Anzahl von Staaten zählt allerdings deshalb kaum, Weil entweder ihre Bedarfsspitze— also die Differenz zwischen Eigenernte und Durch- Sclmittsverbrauch— zu gering ist, oder Weil diese Staaten vorläufig zu arm sind, um eine an sich vorhandene Nachfrage am Weltmarkt Hnanziell geltend machen zu können. Den durchschnittlich höchsten Einfuhrbedarf haben Großbritannien, Indien und die Bundesrepu- Plik(letztere nach dem Verlust der Getreide- überschußgebiete des Reiches in Ostdeutsch- and), ferner die Beneluxländer, Agypten, Griechenland, einige süd- und mittelamerika- Nische Staaten und die Südafrikanische Union. In der Erkenntnis, daß eine auf internatio- naler Börsenspekulation mit weiten Preis- AuUsschlägen aufgebaute Getreide versorgung auf die Dauer weder den Uberschuß- noch den Bedarfsländern nützt, kam anfangs der drei- Biger Jahre das erste Weltweizenabkommen zustande. Thi schloß sich auch das Deutsche Reich an, da dieser Versuch einer internatio- malen Regelung der Getreidemärkte sich Sehr gut in die 1933 begonnene nährständische Marktordnung einfügte. Die USA, obwohl im Srundsatz freihändlerisch eingestellt. sahen sich damals im Rahmen des Rooseveltschen „New deal“ veranlaßt, ihren Farmern aus- Lömmliche Garantiepreise für Weizen zu 7 zahlen. Aus diesem Grunde schlossen àuch sie sich dem Internationalen Weizenabkommen an, welches bis zum Beginn des zweiten Welt- Krieges auch einwandfrei arbeitete. Im Jahre 1949 griffen die Vereinten Natio- nen diesen Plan erneut auf. Auf einer inter- nationalen Getreidekonferenz in Washington wurde damals für zunächst vier Jahre ein neues Internationales Weizenabkommen ab- geschlossen, dem 46 Aus- und Einfuhrländer beitraten. Die Bundesrepublik konnte 1951 ebenfalls ihren Beitritt erklären. Argentinien und die Sowjetunion hielten sich jedoch von diesem Abkommen frei. Das Ergebnis des neuen Abkommens war, daß die Gruppe der Bedarfsländer den obengenannten vier Uber- schußstaaten eine stetige Abnahme von Wei- zen zu gestaffelten Höchst- bzw. Mindestprei- sen garantierte. Diese Preise lagen angesichts des damaligen Uberflusses an Weizen wesent- lich unter den freien Weltmarktpreisen der nachfolgenden Jahre. Dies ist der Grund dafür, daß auf der in den letzten Wochen in London stattgefunde- nen Sitzung des Internationalen Weizenrat⸗ bislang keine Einigung über eine Fortführung des IWa über 1953 hinaus erzielt werden konnte. Die Uberschußländer verlangen unter Hinweis auf den gegenwärtigen freien Welt- Marktpreis von ca. 2,4 Dollar je bushel Wei- zen eine Erhöhung des bisherigen Höchstprei- Ses kür IWA- Weizen von 1,8 Dollar auf übe: 2 Dollar. Einer solchen Erhöhung haben sich bisher die Bedarfsländer vor allem mit Rück. sicht auf ihren chronischen Dollarmange widersetzt. An der Spitze dieser Bedarfslän- der steht wiederum Großbritannien. Auch für die Dollarbilanz der Bundesrepu- lik, die nach dem IWA rund 1,8 Millionen Tonnen Weizen pro Jahr abzunehmen sich verpflichtet hat, würde eine Preiserhöhung naturgemäß sehr unangenehm sein. Benötigt sie doch, wie Vizekanzler Blücher kürzlich ausführte, im laufenden Jahr sowieso bereits das Zweleinhalbfache an Dollars gegenüber dem, was sie durch Export hereinzubringen vermag. Im Hinblick auf diese Lage wird un- sere eigene Getreideernte in diesem Jahre eine noch erhöhte Bedeutung bekommen. Dr. R. Keine Ablehnung des Lastenausgleichs Nur Nachprüfung der Bestimmungen Stuttgart(OP), Zum Entscheid des Bun- desrats, das Lastenausgleichsgesetz dem Ver- mittlungsausschuß zu überweisen, erklärte der baden- württembergische Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier, der Abstimmungsvorgang im Bundesrat habe eindeutig bewiesen, daß Baden- Württemberg keinesfalls ‚das Züng- lein an der Waage sei. Mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz und Schleswig- Holstein hät- ten sämtliche Bundesländer, an der Spitze die Dus bestimmten Länder Nordrhein- Westfalen und Bayern, aus den leichen sachlichen Gründen den Standpunkt Baden-Württem- bergs geteilt. Der Anruf des Vermittlungs- ausschusses bedeute keine Ablehnung des Lastenausgleichsgesetzes, sondern den Wunsch, daß gewisse Bestimmungen des Gesetzes nachgeprüft werden. Es bestehe nicht die Ab- sicht, nach der voraussichtlich raschen Klä- Tung dieser Fragen durch den Ausschuß, das Gesetz als solches in Gefahr zu bringen. Neue DKV- Verhandlungen beginnen Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in einem Schreiben an den amerikanischen Hochkommis- sar Mecloy gegen die in der alliierten Ver- ordnung vorgesehenen Form der Auflösung des Deutschen Kohlenverkaufs DRV) protestiert. Daraufhin haben sich die Alliierten zu neuen Verhandlungen über das Schicksal des Deutschen Kohlenverkaufs bereit erklärt. Die Verhand- lungen sollen von den Sachverständigen schon in den nächsten Tagen aufgenommen werden. Der Bundeskanzler Selbst wird sich vorläuſig nicht einschalten. Der DVK soll nach den deutschen Wünschen bis Ende des kommenden Winters erhalten wer- den. Die Alliierten haben demgegenüber ange- ordnet, daß die Liquidation sofort beginnen soll und der DKV seine Tätigkeit nur bis zur Schaf- kung der vorgesehenen Gruppenverkaufsbüros spätestens aber bis vier Monate nachdem die Hohe Behörde des Schuman-Plans ihre Tätig- keit aufgenommen hat, fortsetzen darf. Wirtſchaftliches Erhard: Keine Rüstungskonjunktun uch kein Grund zu Preiserhöhungen Bundeswirtschaftsminister Erhard sagte in Hannover bei einer Handwerkerkundgebung, der deutsche Verteidigungsbeitrag werde keine Rü- stungskonjunktur mit sich bringen. Es bestehe auch kein Grund zu einer„wirtschaftlichen Hysterie, zu dramatischen industriellen Entwick- lungen oder Preiserhöhungen“. Die Versorgung „einiger Soldaten mit typisierter Kleidung“ sei eine rein wirtschaftliche Aufgabe, die keine Or- ganisation aus früheren Zeiten wieder erwecken wolle und keine Intendantur-Räte zur Abwick- lung notwendig habe Jetzt mit Hausbrandkohle eindecken! Bonn stellt 6,4 Millionen Tonnen bereit Um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich bereits während der Sommermonate mit Rohle für den Winter einzudecken, hat der Bun- deswirtschaftsminister veranlaßt, daß im dritten Quartal 1952 für den Hausbrand und Kleinver- brauch 6, 4 Millionen Tonnen Kohle bereitgestellt werden. Das sind 1,8 Millionen Tonnen mehr, als im zweiten Quartal 1952. Gleichzeitig hat der Bundeswirtschaftsminister die zuständigen Ministerien der Länder gebeten, rechtzeitig die erforderlichen Mittel bereitzustellen, um eine frühzeitige Bevorratung der Krankenhäuser, Schulen, Anstalten usw. zu ermöglichen. Mit der Schaffung eines Vorrats während der Sommer- monate werde im Interesse aller Verbraucher eine Entlastung für die Wintermonate ange- strebt, in denen Bergbau und Verkehr erhöhten Imforderungen ausgesetzt sind. Weiterer Rückgang der Arbeitslosenziffer In der zweiten Mai-Hälfte ist die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet um weitere 33 400 auf 1311961 zurückgegangen. Wie die Bundes- Alistalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- versicherung mitteilte, wurden Ende Mai 845 265 männliche und 466 696 weibliche Erwerbslose ge- zählt. Die stärkste Abnahme hat Bayern zu ver- zeichnen, wo sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Ende April 1952 um insgesamt 46057 verminderte. Es folgen Niedersachsen mit minus 32 099, Nordrhein-Westfalen mit minus 16 122, Schleswig- Holstein mit minus 10 098, Hessen mit minus 9227, Württemberg-Baden mit minus 5119, Hamburg mit minus 3637, Rheinland-Pfalz mit minus 3317, Württemberg-Hohenzollern mit mi- nus 1558, Baden mit minus 1460 und Bremen mit einer Abnahme um 1288. Frühkartoffeln und Katastrophenklausel Die deutschen Frühkartoffelanbauer haben keine Chance mehr, für ihre ersten Kartoffel- lieferungen in diesem Jahr einen Anfangspreis von 25 DM für 50 Kg zu erzielen, da die„Italie- ner“ an den ersten beiden Geschäftstagen nach Pfingsten bereits nur 22,50 bis 17,50 DM je 50 Kg kosteten, berichtet der Deutsche Bauernverband. Das Bundeskabinett habe unverständlicher Weise den Antrag des Bundesernährungsministers ab- gelehnt, die Einfuhr von Frühkartoffeln aus Ttaljen mit Hilfe der im deutsch-italienisch Handelsvertrag vorgesehenen„Katastrophen- klausel“ einzuschränken oder zu verhindern. Für die deutschen Frühkartoffel-Erzeuger sei ein Anfangspreis von 25 DM je Zentner unerläßlich. Weniger Exporte nach Frankreich Neues französisches Einfuhrprogramm Das französische Außenministerium gab eine Ubergangsregelung für die Abwicklung Ges deutsch- französischen Handelsverkehrs im zwei- ten Vierteljahr 1952 bekannt. In einem Kom- munidué heißt es,„entsprechend den Empfeh- lungen des Europäischen Wirtschaftsrates(OCHEC) hat die Bundesrepublik eingewilligt, den größ- ten Teil ihrer Lieferungen an Frankreich, bis zu 50 Prozent zu kürzen, jedoch ihre eigenen Bezüge aus Frankreich in der vereinbarten vollen Höhe abzunehmen“, Die in der Zeit vor dem französischen Liberalisierungsstop abge- schlossenen Kontrakte werden im Rahmen der bevorstehenden französischen Einfuhren bevor- zugt behandelt werden. Auf der anderen Seite hatte Frankreich in Ubereinstimmung mit den Vorschlägen der OEEC zugesagt, die Lieferung gewisser Rohstoffe zu erhöhen, an denen die deutsche Wirtschaft interessiert ist. Die vor- stehende Regelung wurde auf Grund deutsch- französischer Regierungsverhandlungen in Paris vereinbart. Handelsverträge mit Iran Wirtschaftsminister Amini in Bonn Der seit einer Woche in der Bundesrepublid weillende iranische Wirtschaftsminister Dr. Ali Amini hat in Bonn mit den zuständigen deut- schen Regierungsstellen über die weiteren deutsch- iranischen Wirtschaftsbeziehungen ver- handelt, die jetzt zur Unterzeichnung verschie- dener Vereinbarungen geführt haben. Die neuen Vereinbarungen auf dem Waren- sektor sehen ein Ausfuhrvolumen von jeweils rund 59 Millionen Dollar vor. Als deutsche Aus- kuhrwaren sind umfangreiche Lieferungen von Maschinen(insbesondere Dieselmotoren, Bau- maschinen, Traktoren, Landbaumaschinen, Kraft- kahrzeuge, Transformatoren, Textilmaschinen) und Anlagen zur Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie, Stahlkonstruktionen sowie Verbrauchsgüter in breitester Streuung(wie Er- zeugnisse der Feinmechanik und Optik, Eisen-, Blech- und Metallwaren, Textilien) und auf dem Ernährungssektor u. a. Zuchtvieh, Getränke, Zuckerrübensaat, Hopfen und Malz vorgesehen. Auf der Einfuhrseite kommen insbesondere in Betracht: Kupfer-, Blei- und Zinkerze, chemische Srundstoffe, Olsaaten für industrielle Zwecke, Wolle, Baumwolle, Hammel-, Schaf-, Ziegen- und andere Kleintierfelle, Seide und Seiden- abfälle, Teppiche, Trockenfrüchte, Olsaaten für Futterzwecke, pflanzliche Ole, Hülsenfrüchte und Reis. Nach Ansicht des Bundeswirtschaftsmini- steriums dürften die Voraussetzungen zur Rück- erstattung des deutschen Vermögens im Tran geschaffen worden sein. Iran will in Deutschland Gi verkaufen Die baldige Gründung einer deutsch- iranischen Handelskammer kündigte der iranische Wirt- schaftsminister Dr. Ali Amini in Hamburg an. Sitz dieser Handelskammer soll Hamburg sein, das in seinen Mauern über 80 iranische Firmen und eine der größten europäischen Kolonien von Persern beherbergt. Dr. Amini, der sich seit dem 15. Mai auf einer inoffiziellen Reise durch das Bundesgebiet befindet, sagte, die noch nicht freigegebenen deutschen Vermögenswerte im Iran würden in Kürze zurückerstattet wer- den. Deutsche Kaufleute im Iran dürften in Zunkunft auch Importgeschäfte tätigen, da auc die persischen Kaufleute in Deutschland keiner- lei Beschränkungen unterworfen seien. Die Aus- sichten für den Absatz deutscher Waren im Iran bezeichnete der Minister als gut. Der Iren habe großes Interesse am Glverkauf in Deutsch- land, sagte der Minister weiter, man habe diese Frage bisher jedoch offiziell nicht angeschnitten. Wirtschaft in Kürze Die Einfuhr und Vorratsstelle des Bundes- ernährungsministeriums hat Anfang Mai ihre gesamten restlichen Butterbestände verkauft. Sie hat damit freie Hand für die in diesem Monat beginnenden Neueinlagerungen in Höhe bis zu 10 000 Tonnen. Das kolumbianische Außenministerium hat die Zuständigkeitsbereiche für die kolumbianischen Konsulats vertretungen in Deutschland neu fest- gelegt. Während das Generalkonsulat Hamburg für die norddeutschen Länder zuständig ist, über- nimmt das Generalkonsulat Frankfurt die Ver- tretung für die Länder Baden- Württemberg, Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Im Außenhandel Mexikos war die Bundes- republik im Jahr 1951 nach den USA und Frank- reich der drittgrößte Handelspartner. Im Außen- handel mit Chile stand die Bundesrepublik ira vergangenen Jahr hinter den USA, Argentinien und Großbritannien an vierter Stelle. Die 35. Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation GLo), an der mehr als 600 Delegierte teilnehmen, wurde in Genf eröffnet. Das Sporigeschehen im Rundfunk Der Süddeutsche Rundfunk berichtet über die Deutschen Amateur-Boxmeisterschaften in Stuttgart zu folgenden Zeiten: Freitag, den 6. 6., von 23.20 bis 23.30 Uhr, Vorrunden- kämpfe; Samstag, 7. 6., von 22.45 bis 23.00 Uhr, Zwischenrundenkämpfe; Sonntag, 8. 6., von 21.40 bis 22.00 Uhr, Endkämpfe. Das Nach- mittagsprogramm am Sonntag, 8. Juni, ent- hält innerhalb der Unterhaltungsmusik zwi- schen 15.40 und 16.10 Uhr eine Reportage von der zweiten Halbzeit des Vorrundenspiels um die Handballweltmeisterschaft Deutschlanek gegen Dänemark in Basel und ab 16.20 Uhr die letzten 20 Minuten des Fußball-Endrun- denspiels VfB Stuttgart— VfL Osnabrück. — Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (16. Fortsetzung) Allerdings, in einer gewissen Beziehung hat es Dorette vielleicht doch besser als die an- dern, sie ist noch so jung, daß ihr manchmal Selbst die Schattenseiten des zermürbenden Zirkuslebens reizvoll erscheinen, und im üb- rigen wird ihr ganzes jetziges, so neuartiges Leben völlig in das verklärende Licht ihrer leidenschaftlichen Liebe zu Orizaba getaucht, einer Liebe, die ihr fast überirdisch und gren- zenlos erscheint und von der sie glaubt, dag sie niemals dahinschwinden könne. Gewiß, sie und der Mexikaner sehen sich nicht allzu oft, denn dazu sind sie beide zu Sehr mit Arbeit überlastet; aber jede Stunde, ja selbst jede Minute, die sie allein miteinan- der verbringen dürfen, kosten sie bis zur Neige aus, und das in ihnen glühende Feuer, in dessen wilden Flammen ihre Herzen immer mehr miteinander verschmelzen, wächst sich Rausch aus, dem zu einem einzigen, großen Dorette restlos erliegt. Versunken ist für sie die vergangenheit, vers»en das Elternhaus, versunken Tatter- Sal! Turniere. Sie lebt nur dem einen: ihre unsagbaren Liebe, und daneben er- scheint ihr alles, was einmal war oder hätte 8 wie von einem tiefen, grauen Nebel umsponnen, in dessen Schleier die Kon- 0 heren Dinge und Geschehnisse, Gewohnheiten ünd Beziehungen immer farb- und fremder werden. Eines Tages werde das alles überhaupt vergessen haben, ikt sie, um nur noch für ihn da zu sein und ein können, en aller früh loser ine herrliche Arbeit! e mrem Ende entgegengeht, 1e gerade Mars nach der üb- 8 lichen Schulreitstunde bei Erdödi in das Stall- zelt zurückführt, auf Juanita. Die beiden Mädchen sind sich, seitdem sich im Zirkus herumgesprochen hat, daß Orizaba Dorette zu heiraten beabsichtigt, nach Möglichkeit aus dem Wege gegangen. Aber jetzt bleibt Juanita stehen und spricht Dorette an „Fräulein Körting“, sagt sie und bemüht sich, ein schuldbewußtes Gesicht zu machen. „Ich habe Ihnen etwas abzubitten. Ich muß Ihnen nämlich gestehen, daß ich Sie— offen gesagt— daß ich Sie am Anfang sehr gehaßt habe. Ich dachte nämlich, daß Sie die Absicht hätten, mich zu verdrängen „Sie zu verdrängen?“ fragt Dorette erstaunt. „Wie meinen Sie das, Fräulein Juanita?“ „Nun“,— Juanita schreitet jetzt neben Bo- rette, die ihren Gaul weiter führt, durch die Stalltür—„es war doch ziemlich naheliegend, dag Lopez, seitdem er sich in Sie verliebt hatte und Sie auf seine Werbungen eingingen, mich aus der Truppe hinauswerfen und Sie an meine Stelle setzen würde. Sie können sich 0 daß das für mich der sichere Hun- gertod gewesen wäre!“ „Wie kann man auf so einen Unsinn kom- men!“ erklärt Dorette, nachdem sie Mars in der Box festgemacht hat.„Sie wissen doch, daß ich Reiterin bin und sonst nichts Mir wird immer nur daran liegen, auf dem Ge- biete der Reitkunst etwas Besonderes zu er- reichen. Ich kann also niemals Ihre Konkur- rentin werden, denn ich verstehe mich weder auf das Auffangen von Dolchen, noch aufs Tanzen.“„ 5 Als sie auf dem Rückweg an den Tiger- käfigen von Madame Semira vorüberkommen, stehen und sieht gespannt zu, wie die riesigen, gestreiften Raubkatzen die eben verabreichte Mahlzeit an Pferdefleisch vertilgen. Mit den mächtigen Pranken, den blutigen Fleisch- brocken umkrallend. reißen sie mit den kurchtbaren Zähnen knurrend und fauchend Fetzen um Fetzen heraus und schlingen 8e gierig hinunter. „Schade, daß ich nicht Schulrefterin bin wie bleibt Juanita nachdenklich vor dem Gitter Sie, seufzt Juanita. als sie weitersehen»Ich ee wüßte schon, was ich täte. Und ich würde Orizaba plötzlich und faßt nach ihrer Hand dann weltberühmt und steinreich werden!“ „Wieso? Haben Sie eine besonders sensa- tionelle Nummer im Auge?“ erkundigte sich Dorette interessiert.„Erzählen Sie mir doch davon, Juanita. Vielleicht kann ich sie aus- führen. Ich beteilige Sie, wenn Ihre Idee gut ist,. gern am Gewinn.“ Juanita blickt die junge Schulreiterin mit einem schnellen lauernden Blick von der Seite an. Dann sagt sie leichthin: „Ach, es geht mir dabei nicht um die Ge- wWinnbeteiligung, Ich wöchte nur der alten Krell, die immer so groß tut, ein Schnippchen schlagen, damit sie sieht, daß andere dasselbe und vielleicht noch mehr können als sie selbst. Wenn ich Schulreiterin wäre, würde ich be- stimmt die Tigernummer der Krell einstudie- ren, von der sie behauptet, daß es noch nie- mand außer ihr gegeben habe, der sie jemals durchführen konnte.“ 5.. Die Tigernummer! Dorette durchrieselt sekundenlang ein Schauer, denn sie erinnert sich an jene erste Vorstellung, der sie im Zir- kus Krell beiwohnte und in der Käthe Krell zum letztenmal im Tigerkäfig auftrat. Ande- rerseits aber hat Juanita recht: wer diese Nummer zu kopieren vermag, der wird von einem Tag zum andern weltberühmt, wird eine Attraktion ohnegleichen und kann die höchsten Gagen verlangen, die es gibt. Ob sie wohl mit Semira darüber spricht?! Nach der Vorstellung sitzt Dorette, wie all- abendlich, noch eine Weile mit Orizaba vor ihrem Wohnwagen, den sie mit der Trapez- Künstlerin Dodo teilt. Der Himmel ist stern- klar, Mondlicht fließt silbern über die Zelt- und Wagenstadt; 5 klingt irgendein schwermütiges, fremdländi- sches Lied herüber Die Tiere in den Käfigen sind still, nur zuweilen heult einer der dres- sierten Wölfe des Kanadiers Tompson kla- gend durch die helle Nacht, In einem der benachbarten Wagen weint ein Säugling, der unterwegs während der Tournee von einer Seiltänzerin zur Welt gebracht wurde. »Du bist heute so nachdenklich,“ bemerkt „Hast du irgendeinen Kummer oder fühls du dich nicht gut?“ a Sie wendet ihm ihr schönes Gesicht zu, dunklen Augen glitzern im Mondschein. 5 „Ich überlege etwas, sagt sie langsam, „aber ich weiß nicht, ob ich die Nerven dazu habe, es durchzuführen. Glaubst du glaubst du, Lopez, daß ich das Zeug dazu hätte, die—— Tigernummer der Krell ein- zustudieren?“ Orizaba starrt sie einen Augenblick sprach- 10s und entgeistert an, schließlich stößt er heiser hervor: 1 „Du bist wohl verrückt, Dorette? Das ist ja Wahnsinn! Wie kommst du überhaupt auf einen derartig unmöglichen Einfall“?“? „Unmöglich? Wieso unmöglich, Lopez?“ verteidigt sich Dorette, ohne zu verraten, Wer ihr die Idee eingegeben hat.„Schließlich war die Krell schon eine alte Frau, als sie den Akt einübte, und es wurde ihr mit Hilfe Semiras trotzdem möglich, die Nummer aufzustellen Ich aber bin jung, meine Nerven sind unver- braucht, also müßte es nach menschlichem Ermessen mir doch erst recht gelingen ES käme zunächst doch nur auf die Probe an“ „Und wenn du gleich bei dieser Probe, wie du dich ausdrückst, von den Bestien zerrissen Wirst, was dann?“ Orizaba ist erregt aufge- sprungen, seine Augen funkeln sie an.„Dami du es nur weißt, Dorette: ich erlaube dir da. nie, niemals, unter gar keinen Umständen!“ Es ist durchaus wahrscheinlich, daß Orizab wenn er anders vorgegangen wäre, die Mö lichkeit gehabt hätte, Poretfte ihren an Selbst aus der nahen Kantine bietet, flammt ihr angebo reizt sie zum Widerstand. Tln 9 1 8 l Vom Glücksgefühl des Tätigseins 15 unserer Welt gibt es zwei verschiedene Menschengruppen Die einen erleben eigentlich fast nie etwas Aufregendes. Ihr Leben plät- schert dahin, ohne daß es Höhen oder Tiefen gäbe. Die andere Gruppe sind die Aktiven im Le- ben, die Hechte im Karpfenteich. Sie sind immer in Tätigkeit. Sie stecken ständig voller Pläne, sind immer beweglich, stürzen von einer Tat in die andere. Ein Strom impulsiver Kraft geht von ihnen aus. Heute haben sie Erfolg und sind ober morgen sind sie zu Bo- den geworfen. Aber ohne sich viel zu besinnen sind sie schon wieder in Tätigkeit verstrickt und das Wellental ist bald überwunden. Welches sind die glücklichen Menschen? Die- jenigen, die sich in den sicheren Hafen retten oder die anderen, die immer mitten in der Strömung schwimmen und alle ihire Gefahren über sich ergehen lassen müssen? Das Gegenteil eines aktiven ist ein passiver Mensch, und dementsprechend heißt das Ge- genteil von Aktion— Passion. Passion heißt SO Viel wie Leid und passiv heißt leidend. Aber das Gegenteil des Leides ist das Glück. Aktion heißt also nicht nur Tat und Tätigkeit, sondern es entspricht auch dem Begriff des Glücks. Aktion, Tätigkeit, Arbeitsamkeit, Emsigkeit— heißt Glück. Und passiv heißt nicht nur un- tätig, sondern auch leidend, und dies entspricht derjenigen Empfindung, die wir als Unglück bezeichnen. Die tätigen, die aktiven Menschen sind die glücklichen Menschen. Und diejenigen, die nie Stwas erleben, sind die weniger Glücklichen. Jeder von uns hat diesen Unterschied schon einmal an sich erlebt. Wenn wir auf Jahre zurückblicken, in denen nichts besonderes ge- schah und wir nur so dahinschwammen, haben Wir ein leeres Gefühl, als seien es verlorene Jahre, in denen wir den Rausch des Glücks nicht verspürten. Aber wenn dann einmal Jahre oder Monate kamen, in denen es hart AT. Zie gerissen wurden und uns bewähren u ten, wenn Zeiten kamen, in denen wir kämp- ken, handeln, schaffen mußten— dann ver- meinten wir den Rausch des Lebens, des Glücks in uns zu fühlen. Wir sollten auch nicht zu ängstlich sein, wenn Wir einen Plan gefaßt haben. Zu großes Zögern, zu langes Zaudern hat schon manchen um den Erfolg gebracht.„Hic Rhodus, hie salta!“ sag- ten die Römer: Da liegt die Chance frisch zu! Ergreife sie— wer weiß, wann sie, ja, ob sie überhaupt einmal wiederkommt! Es ist niemandem möglich, von heute auf Morgen ein anderes Leben zu beginnen. Aber Wir sollten uns die Erkenntnis von dem „Glücksgefühl“ der Arbeit zu eigen machen. Wir sollten nicht so viel Angst davor haben, etwas zu unternehmen. Wir sollten uns nicht vor der Härte b des Lebens fürchten. manchmal aufraffen und itigen Menschen anschließen, d und uns mitreißen. Das men begung, das uns jedes- Mal ergreift, wenn wir unsere Kräfte für eine Aufgabe einsetzen, wird uns eine reiche und glückliche Belohnung sein Und wenn es un gt, auch in unserem Beruf das Gesetz des Handelns zu ergreifen, werden wir nicht nur durch ein Gefühl des Glücks, sondern auch durch Erfolg belohnt Werden. Nur die Beweglichen, die Handelnden, die Arbeitsamen sind die Erfolgreichen. Die Auf derselben Stelle verharren, können nie- mals ein Ziel erreichen. Vor allem aber wird es der innere Reichtum zein, den Puls des Lebens zu spüren, der uns für den Entschluß, das Leben mit beiden Fäu- Sten anzupacken, entschädigen wird. Dr. Felix Kaub. 5 8 7 „Cine gehilſin, 15 1 175 Se! 44 Unser bester Partner im Lebenskampfi/ Von J. Baudis „Nun habe ich ihn endlich so weit gehabt, daß er den Lieferungsauftrag für die neue Ma- schine unterschreiben wollte, da sagt er mir Plötzlich, er wolle es noch mal mit seiner Frau besprechen. Und mit solchen Pantoffelhelden und Hanswürsten soll man Geschäfte machen!“ Der Handelsvertreter kam richtig in Zorn, als er mir von dieser Verhandlung mit einem Handwerksmeister erzählte. Ich lieg ihn ruhig seine Wut abreagi und habe mich im Stillen amüsiert. Ich K den Handwerker gut, ein Pantoffelheld 1 bestimmt nicht, sondern ein besonnener Mann, der weiß, was er will. Der wollte vor dem ter mit seinem Redeschwall überschüttet hatte, noch einmal Abstand und Klarheit gewinnen. Daß er sich darüber noch einmal mit seiner Frau unterhalten wollte, war das Klügste, was er tun konnte. Ein ruhiges Gesprach mit Für und Wider ist noch immer der beste Ausgangs- punkt für einen Entschluß. Und wer ist dafür ein geeigneterer Partner Als die eigene Frau! Wenn ihr auch manche fachlichen Einblicke fehlen, bringt sie doch mit ihrer gefühlsmäßigen Art der Beurtei- lung einen neuen Gesichtswinkel dazu, der das Gespräch lohnt. Im Laufe der letzten hundert Jahre haben sich Arbeitskreis des Mannes und Familien- ee FRUHLINGSLUFT MACHT APPETIT Mit dem Frühling ist die Zeit des Wanderns gekommen. In froher Gemeinschaft zieht die Jugend hinaus in Gottes schöne Welt. Zelten und Abkochen gehören mit zu den Freuden dieser unbeschwerten, seligen Tage unter dem lachenden Himmel der deutschen Heimat. KLEINER UNE M MORSOENUCEII Besinnliche Erzählung/ Von Alice Fliegel D er kleine Junge steht auf dem Balkon und Wartet auf sein Frühstück. Es ist kaum ein Halb sieben Uhr. Er hat einen weiten Schulweg und muß früher aufstehen als seine Ge- schwister. Auf den Blumen in den grüngestrichenen Holzkästen hängen noch die Tautropfen. In der Sonne sieht es aus, als seien sie aus Glas. Wenn man mit dem Finger daran tippt, zerspringen le und werden flüssiges Gold. In dieser Frühe ist alles anders als am spä- teren Tag. Die Blumen duften stärker, und die ganze Welt sieht so blarik und neu aus. Die Vögel haben ihre Scheu vor den Menschen ver- loren. Ein kecker Spatz setzt sich auf den Rand des Blumenkastens und blickt mit runden Augen erwartungsvoll auf den Frühstücks- tisch. 5 „Warte nur tröstet der kleine Junge. „Heute bekommen wir etwas ganz Gutes. Ein Stück Kuchen, das Mutti vom Sonntag für uns Aufgehoben hat.“ 5 Der kleine Junge liebt diese frühen Morgen- stunden, in der er den Balkon, die Blumen und die Vögel ganz für sich allein hat. Schon beim Erwachen freut er sich darauf, denn auch die Mutter ist dann nur für ihn da. Der kleine Junge steckt die Hände in die Taschen der blauen Leinenhose, die noch 80 unwahrscheinlich glatt und sauber ist, und geht auf dem Balkon hin und her.. ein König in seinem Reich. In der Ecke an der schützenden Ziegelwand blüht den ganzen Sommer ein Rosenstock. Die Mutter bekam ihn geschenkt und pflanzte ihn zusammen mit mrem Jungen in den en Holzkasten, al die ersten Sterne leuchteten Es War Mutters Geburtstag, und er durfte länger aufbleiben. ine Libelle schwebt mit durchsichtigen nen Holzkasten, als Flügeln darüber hin und läßt sich dann in eine der weißen Rosen nieder. Die Rosenblätter Zittern... Es ist, als tanzten sie mit der Li- belle und den Sonnenstrahlen. Der kleine Junge tut einen tiefen Atemzug vor Glück. Als er das Wunder bestaunt, klingt hinter ihm ein Zirpen. Der Spatz spaziert über den Tisch, der immer noch leer ist. Die Mutter kommt mit dem Frühstück. Der Spatz fliegt Wieder auf den Rand des Blumenkastens und bleibt dort abwartend sitzen. Die Libelle ist nicht mehr da, aber eine samtene, braungelbe Hummel versinkt in dem Rosenbett. Mit sich überstürzenden Worten er- zählt der kleine Junge der Mutter von seinen Erlebnissen. 5 „Wie seine Augen strahlen denkt die Frau, deren Tag schon so früh beginnt. Genießerisch trinkt der Junge seine Milch. Während er den Spatz mit dem Rest des Kuchens füttert, hat er die Mutter so viel zu fragen. Können die Tautropfen Perlen von der Kette einer Fee sein? Ist die Libelle von einem Teich gekommen, auf dem die Wasserrosen blühen? Oder kam sie aus dem Korallenschloßg des Meeerkönigs? 0 Die Mutter sucht in ihrem Märchenschatz und holt den Wunderteppich heraus, der über Dächer und Kirchtürme fliegt. Da blickt das Kind in den Himmel. der immer leuchtender wird, und sagt leise:„Ich glaube, jetzt fliege ici auc: Eine Uhr schlägt siebenmal. Da umarmt der Junge die Mutter, und sie fühlt sein Herz klopfen. Es ist, als ob er ihr noch etwas sagen Wolle, aber er findet die Worte nicht. Nur in seinen Augen sieht sie die Freude und den Dank für vieles. 5 Dann stürmt er fort, und sie hört das Poltern seiner Schritte auf den Treppenstufen. 2 Als die Mutter wieder in der Küche ist, fällt ihr ein, daß sie ihrem Jungen nicht wie sonst noch einmal zugewinkt hat. Schnell eilt sie auf den Balkon. Da steht ihr kleiner Junge noch unten auf der Straße. Er blickt herauf mit gespann- tem Ausdruck und einer leisen Enttäuschung. Als er die Mutter sieht, geht ein Leuchten über sein Gesicht. Er winkt ihren Gruß zurück und eilt im Laufschritt um die Ecke, um die Verlorenen Minuten einzuholen. Die Mutter lächelt. als sie ihn so laufen sieht. „Kleiner Junge im Morgenlicht denkt sie zärtlich. Sie nimmt das Bild ihres Kindes mit in den schweren Arbeitstag, und alles wird leichter 5 —.— 85 Wenn du eine Rose schaust, sag' ick laß sie grüßen(Heinr. Heine) . Pflücket die Rose, ek! sie verblüht/ (Joh. M. Uster) * Eine Rose gebrochen, en, der Sturm sie entblättert(Lessing. Em. Galotti) * Du bist wie eine Rose unter den Dornen. (Salomo. Hohes Lied) Sah! ein Knab ein Röslein steh'n, Röslein auf der Heide(Joh. W. v. Goethe) Uber Rosen läßt sich Aichte 9 kreis immer mehr getrennt. Früher war die Familie Erwerbs gemeinschaft, der stille Ein- fluß der Frau auf die Arbeit des Mannes war automatisch gegeben. Die völlige Trennung der Ehegemeinschaft in der Arbeit—„Der Mann muß hinaus..— und drinnen waltet die züchtige Hausfrau..— steht im offen- baren Widerspruch zu dem göttlichen Plan, daß Mann und Frau sich„Gehilfen“ sein sollen. Denn das heißt doch wohl, daß sie sich auf Allen Gebieten helfen sollen. Natürlich hat jeder Teil sein- Arbeitsgebiet. Aber es gibt doch dauernd feine Ueber- schneidungen, und auf die kommt es uns an. In unserer Arbeit, in Büro, Fabrik, Geschäft, Amt geht's sachlich und nüchtern zu. Wer da die harten Spielregeln nicht kennt und einhält, geht unter. Aber in unseren vier Wänden wollen wir dann davon nichts mehr hören, da soll eine Insel des Friedens und der Gemüt- lichkeit sein. Und dann meinen wir auch, daß Wir unsere Frauen nicht damit beschweren Wollen,. Es sei genug, wenn wir Männer un- seren Aerger und unsere Sorgen haben. So bleiben wir einsam und allein in unserer Ar- beit. Denn Geschäftsfreunde und Arbeits- Kollegen kann man wohl nicht als Freunde im eigentlichen Sinne zählen. Ob wir unseren Frauen nicht zu wenig zu- trauen? Du kommst mit einem Menschen in Kontakt und es ist von Wichtigkeit, dag du diesen Menschen richtig beurteilst, nicht nur seine fachlichen Fähigkeiten, sondern auch seinen Charakter. Du beurteilst ihn mit gründ- licher Ueberlegung und Nüchternheit und Wirst von ihm gründlich getäuscht. Dann er- innerst du dich, daß deine Frau, als sie diesem Menschen zum ersten Mal begegnete, eine Aversion zeigte, ein bedenkliches Gesicht machte, als du ihn lobtest. Sie hat ihr Urteil rein gefühlsmäßig gewonnen und recht gehabt. Da sind uns unsere Frauen nämlich„über“. Wenn uns unsere Frauen als„Gehilfen um Uns“ gegeben sind, dann sollte sich diese Ge- meinschaft nicht nur auf das sogenannte„Fa- milienleben“ erstrecken. Nehmen wir mal die Politiker.„Männer machen die Geschichte“, heißt es.„Danach sieht sie auch aus“, könnte man Sagen. Es läßt sich allerdings sagen, daß die Politik, die Ge- schichte, die ein Mann macht, der eine Gehilfin um sich hat, anders aussieht, als die des Man- nes, dem das weibliche equivalent, die„Ge- Bilfin“ fehlt. Man sollte sich tatsächlich bei der Wahl eines Politikers auch fragen, wie seine Frau aussieht, welche Rolle sie in seinem Leben spielt. Ueber den französischen Präsidenten Auriol und seine Gattin schrieb neulich ein französi- scher Journalist:„Der Präsident der Republik Wird nach dem freien Willen des Volkes ge- Wählt, was aber die Person der Präsidentin betrifft, so muß sich das Volk auf den Ge- schmack des Gatten verlassen.“ Der Journalist Hat irgendwie auch etwas von unserem Pro- blem geahnt. Als Während des Ersten Weltkrieges in Ame- rika über den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten abgestimmt wurde, durfte eine ein- zige Frau mitabstimmen. Als alle ihre Stim- men für die Kriegserklärung abgegeben hatten, kam von ihr ein tränenersticktes„Nein“, Ist es nicht etwas Großes, daß diese einzige Stimme Überhaupt da war? Nach des Tacitus„Ger- mania“ wären die alten Germanen der Ueber- Zeugung gewesen, daß in den Frauen„etwas Heiliges“ wohne. Es ist schon so, daß in den Frauen eine schirmende, hütende, mütterlich segnende Kraft liegt. Wenn in unserer trost- und heillosen Zeit Weithin die Frauen es sind, die als Ehegattin nen und Mütter die Hüterinnen des Christ- lichen Glaubens geworden sind, Priesterinnen mrer Familien, dann sollte es uns doch nach- denklich stimmen. Ob nicht Frauen mit ihrem feinen Instinkt und Gefühl es ganz deutlich erspüren, was allein unsere verfahrene Zeit retten kann?. Aber so grundsätzlich wollte ich gar nicht Werden. Schon deshalb nicht, weil der Einfluß der Frauen ja im Stillen wirkt. Aber das wollte ich mal uns Männern sagen. Wir sollten keine Angst-Romplexe haben, Wir Könnten gleich Pantoffelhelden werden. Wiz sollten nicht so ängstlich darauf bedacht Sein, den Männerbezirk unserer Arbeit so sehr von dem Bezirk der Frauen abzugrenzen. Wes leisten damit weder unserer Arbeit noch Ui. seren Frauen einen Dienst. Wir sollten ge nicht in das Ghetto von Haus, Küche und Kin- derzimmer einsperren. Denn der allweise Schöpfer hat es mit uns, mit der ganzen Welt, mit Haus und Hof und mit der Arbeit drinnen und draußen gut ge- meint, als er uns eine„Gehilfin gab, die uss Uns sei.“ 1 7 Daß man der Dornen acht— das haben die Rosen gemacht.(Christoph Lehmann) Noch sind die Tage der Rosen— Brüder genießet die Zeit/ Wolkslied) 0 Ueber Rosen läßt sich dichten, in die Aepfel muß man beißen.(Goethe, Faust II) 5 Wohl bräch! ich Rosen, hätten Dorn sie niclit.(Freillgratk) * Die Röslein muß man brechen, derweil der Frünling währt.(Peter Denalsius, 1624) Erde liegen, AUS UNSERER HEIMAT Der Holunder blüht eine Landschaft Was gäbe es Schöneres als mit blühendem Holunder. Er gehört zum Frühsommer wie die Heckenrose, wie die Akazie, wie der blaue Salbei. Er wölbt sich, Schatten und Kühlung spendend, über die Bank vor dem Bauernhof; er steht am Zaun des Gartens. Er blüht zwischen wogenden Kornfeldern an allen Hügeln und Hängen. Er schmückt die Weiher und Hohlgassen, Er ist schön wie ein Volkslied. Ist selbst ein Volks- lied. Wie wundervoll hat ihn Hans Thoma ge- malt. In vielen alten Liedern klingt sein Name auf. Er ist der Busch der Liebenden: „Unter einem Holderbusch/ Gab sie ihrem Schatz ein' Kuß.“ Er mag an die Göttin Holla erinnern. Er war den Alten heilig. Einen Holderbusch um- zuhauen, galt als unheilbringend. Man sollte nach altem Volksglauben auch kein Holunder- holz verbrennen. Die lebende Volksapotheke des Bauern“ hat man den Holunder genannt. Heilkräfte wohnen in den Blüten, 15 den Bes- ren, im ganzen Strauch.„Tri Hollertee, dann tut dir der Im Johanni sollen die Hollerblüten 0 ers heilkräftig sein. Wer um Johanni Holderküch- lein ißt, der Wird, so sagt man, das ganze Jahr nicht krank. Fürwahr: die fr. ühsommer Lick Wir können sie uns nicht dei Hlübenden, berauschend duftend Jolunder. Er steht am Tor des Sommers. Wenn aber Seine Beeren reifen, dann naht der Herbst. B de Landschaft, n ohne den Götzens berühmte Burg im Neckartal Der Mainzer Bischof bezahlte den Kaufpreis— Sage und Geschichte um Burg Hornberg Wenn der Neckar Heilbronn verlassen hat, verengt sich zusehends sein Bett. Der Fluß, der bisher gemächlich durch Wiesen und Fel- der sich wand, entfaltet auf einmal ein fast Wieder jugendliches Temperament. Unterstützt Von der ihm aus Kocher und Jagst inzwischen zugeflossenen Kraft drängt er gegen felsbe- standene Bergwände, die seinem Lauf ent- gegenstehen und ihn oft zu jähen Urnwegen zwingen. Fast von jedem der waldverbrämten Gipfel, um die sich nun rauschend, zuweilen auch zornig schäumend der Neckar schlingt, grüßen Wehrhafte Türme ins Tal, denn wer in alten Zeiten Schutz vor seinen Nachbarn suchte oder sich herrisch über e und Händler erheben wollte, konnte ja keinen besseren Thron für seine Trutzburg and jen als die stei- len Bergfirste zu beiden Seiten des Flusses. Darum mag es auch wahr sein, daß ehedem schon Kelten und Alemannen, später Römer und Franken auf ihnen hausten. So trug wohl auch einer der schönsten und geschichtlich interessantesten Berge im Nel Kartal, der Hornberg, bereits befestigte An- lagen, ehe die Historie sie aufzuzeichnen be- gann. Die Römer sollen auf ihm einen Wach- turm errichtet haben und zu Anfang des 7. Jahrhunderts versetzte die Sage den Fran- kenkönig Dagobert auf den Hornberg. Ge- Bei den„Straßenkehrern des Krieges“ in Nordbaden 20 Güterzüge mit tödlicher Fracht geborgen Mit einer 10-Zentner-Bombe, auf die man vor kurzem in Karlsruhe bei Ausschachtungs- arbeiten stieg, und den 100 verrosteten Gra- naten und Panzerfäusten, die der Taucher Hisher täglich aus ei n schlammigen Tümpel am Rhein holte, wurden in Nordbaden seit 1945 genau 9 150 Ponnen Krlegsmunition, an- Sefangen von der Signalpatrone bis zur 30 Zentner schweren Luftmine, geräumt und auf dem Pforzheimer Sprengp Hagen schieß unschädlich gemacht. 9 150 Tonnen— das sind 20 Güterzüge voll tödlicher Fracht— wurden von den 17 Feuerwerkern, ihren 28 Gehilfen and 110 Arbeitern des Munitionsräumungs- kommandos der Inneren Verwaltung badens auf den verlassenen Straſ Zes zusammengesucht. Zwei der Männer fan- den dabei den Tod, vier wurden verletzt. Es ist ein hartes und gefährliches Handwerk, das die„Straßenkehrer des Krieges“ schon seit Jahren ausüben. Hils aus Pforzheirn, ein kleiner, drahtiger Mann, lacht darüber:„Ich weiß etwas Ange- nehmeres, als mit einem 230 Pfund schweren Anzug im kalten Wasser durch einen Meter tiefen Schlamm zu stal und Granaten zu suchen, 8 5 den Alliierten in Teiche und Flüsse gekarrt wurden. Weis, Was noch Wer Alles drin llegt und den Fischern 1 Karp- en Oder Hechten in die Netze geht. Je län- ger die Blindgänger unter Wasser 98 der um so gefährlicher werden sie. Die Sicherungen rosten immer mel Bei der geringsten Erschütterung k Biester jetzt schon losgehen und einer Schnelle Himmelfahrt bereiten.“ 214 Tote seit Kriegsende Hils läßt sich den kupfernen Helm über den Kopf stülpen, dreht das Ventil des Atmungs- gerätes auf und verschwindet gluckernd in dem lehmfarbigen Wasser. Quakend klingt seine Stimme in dem Kopfhörer seines Kol- legen, der auf dem Bretterbelag eines Pon- tons sitzt und telefonisch die Verbindung mit der Außenwelt aufrecht erhält. Der Taucher meldet den Fund einer l5 r e m- Granate, die an einer Leine mit ziemlicher Anstrengung in die Höhe gezogen wird. Es folgen ein zerdrück- ter Kasten mit MG- Munition und einige Pan- zerfaustköpfe. Bis zu zwei Stunden kann der Nord- en des Rrie- 5 nun er Taucher Ernst — Blindgänger werden immer gefährlicher Taucher, der wegen des Blutdruckes vor und Während der Arbeit keinen Alkohol trink den darf(ein Schnaps wäre bei der We Peratur ganz angenehm) in e Ge unter„ bleiben. In den tar! 98h Rheins Wird die Arbeit des chers schwerer und gefährlicher. Die Räumung und Verni 118 ing der gefal lichen Uberbleibsel des Krieges Granaten entpuppen sich Sogar Als* von 1914—18— kosten al 11 jährlich 1,3 Millionen vom.—. 85 5 E Viele im deere Asbach und Walldor de derten Aber nicht nur Menschenleben. Seit Kri Landesbezirk Nordbaden 2 und 270 Verletzt. S¹ Zunderleonstruletion geheimgehalten Am gefährlichsten ist die Entschärfung eines Bomben-Blindgängers mit Zeitzündung und Ausbausperre, wie er jetzt in Karlsruhe in der Nähe des Flugplatzes gefunden wurde. Das ganze umliegende Wohnviertel mußte geräumt werden, Der Oberfeuerwerker lok- kerte durch eine geringe Drehung den Zün- der und befestigte dann eine kleine Stahl- Tolle, die aus einem rasch ausgehobenen Dek- kungsloch durch ein dünnes Stahlseil wie ein Kreisel in schnelle Umdrehungen versetzt Wurde. Dadurch wird die Zündung, die beim Losschrauben des Kopfes erfolgen soll,„über- rollt“, 300 Mark Prämie stehen auf einesolche Arbeit, bei der Freund Hein die Sense griff- bereit hält. Vier Bomben hat der Oberfeuer- Werker schon auf diese Art unschädlich ge- macht— aber noch keinen Pfennig Prämie erhalten. Die verschiedenen Zünderkonstruk- tionen haben sich die Männer vom Räum- kommando selbst heraustüfteln müssen, Einige Menschen würden heute noch leben, wenn die Alliierten die Pläne zur Verfügung gestellt hätten. So sind und bleiben die Feuerwerker auf ihre Erfahrungen, ihr Fingerspitzengefühl und eine tüchtige Portion Glück angewiesen. naueres wissen wir von ihm erst seit dem 11. Jahrhundert, denn 1011 schenkte Kaiser Heinrich H. die Burg dem Bischof von Worms. Eine Urkunde von 1184 erwähnt die Herren von Lauffen als Besitzer des Hornbergs, der seitdem häufig von einer Hand in die andere geriet. Die berühmteste von ihnen war die eiserne des Götz von Berlichingen. Er erwarb den Hornberg 1518 von den Erben jenes Schott von Schottenstein, der die Burg den Pfalz- grafen abgenommen hatte, aber nach ver- jlorener Fehde enthauptet wurde. Damit be- gann die wohl bedeutendste Episode in der Geschichte dieser stolzen Burg, denn auf ihr vollzog sich Anfang und Ende jenes ritter- lichen Lebens, das gewiß das populärste weit hin in deutschen Landen wurde. Auf Horn- berg heiratete Götz Dorothea Geier von Gie- 8 führte, starb der einen mn Leben voller Sturm scht von Verbitterung und Schon 5 Gbte für 6500 rheinische Gulden den Hornberg kaufte, war dies nicht ganz ho- norig zugegangen. Jahrelang zuvor hatte er mit dem Mainzer Bischof gerauft und dabei auch einmal zwei Dörfer drüben im Jagsttal verbrannt. Als der bischöfliche Vogt ihm weh⸗ ren wollte, jagte ihn Götz auf die Krauthei- mer Burg hinauf, aus deren Fenster der Vogt zornig dem Berlichinger prophezeite, er werde einmal drüben in Kleppsau am Galgen han- gen. Aber Götz lachte nur und rief zurück: „Er sollt mich hinden lecken!“ Goethes dich- terische Freiheit formulierte diese Auf forde- rung etwas anders und außerdem verlegte er sie nach Jagsthausen, wobei er sogar die Ge- legenheit fälschte, denn die von Goethe be- schriebene Belagerung fand unter ganz ande- ren Umständen in Möckmühl statt. Jedenfalls aber zahlte der Mainzer Bischof, als er endlich die Fehde seinerseits einstellen mußte, dem streitbaren Götz eine stattliche Summe, die der Berlichinger in der Burg Hornberg recht vorteilhaft anlegte. Auf ihr salz der Ritter mit der Eisernen Hand, als die aufrührerischen Bauern 1525 mordend und sengend durchs Land zogen und ihm ange- sichts der drohenden Scharen vielleicht keine andere Wahl blieb, als kurzfristig ihre Füh- rung zu übernehmen. Ob Götz allerdings wirk- lich nur gezwungenermaßen die ihm ange- tragene Hauptmannschaft im Bauernheer ak- zeptierte, darüber streiten sich die Gelehrten noch heute. Nur so viel steht fest, daß er diese Episode bitter zu büßen hatte. Fast fünf Jahre schmachtete er in Gefangenschaft und del Schwäbische Bund, in dessen Gewalt er ge- raten war, ließ ihn nur frei, als er Urfehde schwor und sich bereit erklärte, den Horn- berg nicht zu verlassen. Erst nach 16 Jahren löste kaiserliche Gnade Götz aus seinem Hausarrest. Wiederum zog er seinen 1 an, focht gegen Türken und Franzosen, bis er endlich müde zum Neckar e Wohl ritt er dann noch zuweilen über Land, aber meist saß er oben am schweren Eichentisch. in einer der Nischen des Pallas und führte kritzelnde Federkiele über das Papier, dem er in freundlicher Mischung von Dichtung und Wahrheit seine Erinnerungen anvertraute. Achzig Jahre alt war Götz, als er am 23. Juli 1562 auf Burg Hornberg letztmals die Augen schloß. 5 Noch heute schmückt das Burgtor sein Wap- pe mit der herausfordernden Helmzier einem Wolf, der ein Schaf im Rachen trägt, Mächtig ragt der gewaltige Bergfried empor, Burg und Vorwerk beschützend. Gestaffelte Giebel blicken über den schneckenartig ge- bauten Zwinger und den alten Brunnen, des- sen Wasser nie versiegt, auch wenn die Bau- ern von Neckarzimmern vergeblich ihre Pum- pen schwingen. Die späteren Besitzer der Burg fügten ihr eine Ahnengalerie an und in einem besonderen Raum zeigt man den Be- suchern eine Rüstung des Götz, vor der map verblüfft feststellt, daß ihr Träger durchaus kein leiblicher Hüne war. Neben FHeinrich George, der Goethes Götz so oft als eine sei- ner urtümlichsten Rollen spielte, oder Hermann Schomberg, der jetzt bei den Festspielen in Jagsthausen in so großartiger Weise den be- rühmtesten Ahnherren der Berlichinger ver- Kkörpert, War der wirkliche Götz nur ein„klei- ner Mann“. Ubrigens blieb der Hornberg nach Götzens Tod nicht mehr lange im Besitz seiner Fa- milie. Des Streits mit den fronunwilligen Bauern von Neckarzimmern müde, verkaufte sein Enkel die Burg 1594, worauf sie wieder- um einige Male den Herren wechselte, bis 1612 Reinhardt von Gemmingen sie erwarb. Seinen Nachkommen, den Freiherren von Gemmingen-Hornberg gehört Götzens Burg noch heute. Schwarzwald—Bodenſee Ein soeben erschienener Bildprospekt des Badischen Fremdenverkehrsverbandes, Frei- burg i. B., schildert Schwarzwald, Oberrhein und Bodensee auf zwölf flott gestalteten Bild- seiten,. Das„Wissenswerte“ über diese vielbe-: suchten Reiselandschaften bringt in knappe! Fassung eine besondere Textbeilage. Darin Wird von den Bergen, den Bergseen und Flußtälern, von Naturschutzgebieten, Wander- wegen und Wein landschaften, vom Verkehrs- netz, von Bädern und Kurorten berichtet. Auch die alten Städte, Münster, Kirchen und Sammlungen, Denkmäler und Bildungsstätten und nicht zuletzt Brauchtum und Trachten, Gastronomisches und Technisches Wend be- handelt. Schlößchen Veitshöchheim freigegeben Das Schlößchen im schönsten Rokokogarten Europas in dem Weindörfchen Veitshöchheim, das während des Krieges erheblich beschädigt wurde, soll im Juli nach Beendigung der In- standsetzung wieder zur Besichtigung frei- gegeben werden. SCHACH ECKE Komödie der Irrungen! Schwarz:.. 8 5 d 8 1 2 1 1 3 0 . Y 9 5 2 I 1 5 N 2 ö g e. e e e Ae 5 Weiß: Schuster(Stuttgart) am Zuge Die Partie wurde gespielt im Olympia-Aus- cheidungsturnier des Deutschen Schachbun- les in Hagen, Mai 1952. Die ersten drei Sieger Eses Turniers Heinicke, Dr. Lange und i b * 8 — tte 5 5 Seen ersten Prei 0 fung aus ent- uf: sich kolgender dramatische Ver 1 di. Miene 13—40 bf, 3.. b. (Kab oder KEb6 ergibt matt durch Daß. Auf Ke7 folgt 4. Te7:. Td7, 5. Des nebst Tausch auf d7 und Dh:). 4. Tes Ker, Sage(Jetzt konnte Weiß Matt erzwingen durch 5. D bl! Sbö— Db, Tb nebst Dfs matt!— 6. Tb7-= Kc, 6. De2 nebst matt. Aber beide Spieler Waren in Zeitnot). 5... Ter—b7-?? Kb, 6. Del cl, Ddé—d4?? Danach geht die Uhr Wieder richtig für Weiß. Statt dessen konnte Schwarz mit Des den Angriff siegreich ab- 7. Tb ba, Ddd—e5, 8. Del Kc“ schlagen). Kcg—d7, 9. Tb4—b7= a de 10. Dec matt. Kammrätsel 4 f. 422 1333 5 VVV. Waagreece h t: a) Größtes sportliches Er- eignis dieses Sommers. Senkrecht: 1. Selbstlose Gabe, 2. Stadt in Belgien(Schlacht- kelc im ersten Weltkrieg), 3. Miggeschicke des Autofahrers, 4. eee 5. e an der Nordsee. B. Vieltenkartenrätsel bessert B. Stanges Sehnsucht Dach Sonnenbräune Doch die Rugenpartien sind sehr empfindlich Die schönste Gesichtshaut, das blühendste Aussehen verleihen Sonnenschein und gute Luft, wenn man von beiden den richtigen Gebrauch zu machen versteht. Ein gründ- liches Sonnenbad macht nicht nur auf Wochen hinaus Schminktöpfchen und Puderquaste überflüssig, ganzen Organismus, und die sportliebende Menschheit von heute fühlt mit Recht den Ehrgeiz, aus jeder Ferienreise, von jedem Wochenende oder längerem Spaziergang im Freien ein Stückchen Sonnenbräune mit nach Haus zu tragen. Wie aber muß man sein Gesicht der Sonne aussetzen, um die Haut vor den Schäden etwaigen Sonnenbrandes zu schützen? In erster Linie ist es wichtig, sie vor jeder starken Besonnung ausgiebig einzufetten. Am besten wird dazu ein sogenanntes Sonnen! verwendet, welches geschmeidig in alle Poren eindringt und durch seine spezielle Zusammensetzung den natürlichen Bräu- nungsprozeß verstärkt. Besonders nachdrück⸗ 180 lich sind die Augenpartien mit Fett zu sorgen, deren zarte Gewebe auf jede R Sehr empfindlich mit Schwellung Vor 2 Lichteinwirkung Augen durch Eins dunkle Brille brechlichem Material, die aller nicht Sen an sondern stärkt und belebt den beugenden Fettbehandlung Anzeichen 1 Sonnenbrand, Unbehagen, Brennen oder Spannen der Haut, Schwellungen und Ent- zündungen ein, so behandle man sie mit kühlendem Talkpuder, Kartoffelmehl oder einer dicken Schicht Lanolinkrem, die aller- dings nur vorsichtig aufgetupft werden darf, damit die Haut nicht noch stärker gereizt Wird. Kommt es zur Blasenbildung, versuche man es am besten mit einer Brandbinde. 5 Stundenlanges Liegen im direkten Sonnen- licht ist so lange zu vermeiden, bis sich die Haut an die Lichtwirkung allmählich ge- wöhnt hat. Man trage also während der ersten sommerlichen Wanderungen einen breitrandigen Hut, bewege sich nach Mög- lichkeit in Streulicht und schalte während des Sonnenliegens alle 5 bis 10 Minuten eine kurze gymnastische Uebung oder ein Paar Laufbewegungen ein, damit die Haut nicht zu heftig gereizt wird. Jedes Sonnenbad wird besser vertragen, wenn man die Stirn unter- und oberhalb der Haaransatzstellen mit einem hellen Ban oder Tuchstreifen umwindet, der hin und Wieder bei gar zu starker Sonnenwärme r etwas Wasser befeuchtet ständigem Tragen den Nachteil hervorruft, dag. 5 Sport und Spiel Vom einheimischen Sport. Fußball. gg. 98 Seckenheim J. Schüler— 1 g VfB Gartenſtadt 2:0 1 Beim traditionellen„Großen Schüler⸗ turnier“ auf dem Platz von Phönix Mann⸗ heim konnten die Blau⸗Weißen einen klaren 2:0⸗Sieg über obigen Gegner herausſpielen. Die Einheimiſchen waren während des gan⸗ zen Spieles überlegen und ſpielten die Gar⸗ tenſtädtler förmlich aus. Die Mannſchaft, welche mit kompletter Aufſtellung wie in der letzten Verbandsrunde angetreten war, trifft nun in acht Tagen auf den Sieger aus Sandhofen und Oppau. Unſeren Jun⸗ gens viel Glück und Erfolg. Konstanz und 4:1 über Viktoria Alsdorf— ins Halbfinale. Man räumt ihnen auf eigenem Platz ebenso die größeren Aussichten ein wie dem deutschen Amateurmeister von 1951, Bremen 1860, im zweiten Vorschlußrundenspiel gegen Sc Cronenberg. Die Schröder-Mannschaft schlug Pisher Arminia Ickern und Bergedorf 85 mit je 2:0. Dagegen gelangte der westdeutsche Ver- treter Se Cronenberg erst nach drei Spielen in die Vorschlußrunde. Germ. Mudersbach wurde 3:1 besiegt, gegen Eintracht Nordhorn wurde nach dem 1:1 erst die Wiederholung mit 1:0 ge- wonnen. ö SV Waldhof wieder in Deutschland Die Fußballmannschaft des SV Waldhof ist nach mrer dreiwöchigen Gastspielreise in der Türkei wieder auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frank- Turt eingetroffen. Die Mannheimer Vorstädter haben an Ankara, Izmir und Istanbul insgesamt sieben Spiele ausgetragen, von denen sie vier gewannen und drei verloren. SG Leutershausen spielte in der Ostzone Die Handballmannschaft des nordbadischen Ver- bandsligisten Sd Leutershausen ist von einer fünf- tägigen Ostzonenreise zurückgekehrt, in deren Ver- Lauf die Bergsträßler gegen zwei führende Ost- zonen mannschaften spielten. Gegen den Zweiten der diesjährigen Ostzonenmeisterschaft, Motor Magde- burg-Fermersleben, mußte Leutershausen eine 15:11 Niederlage hinnehmen. In Leipzig siegte Leuters- nausen gegen Lokomotive Südost Magdeburg nach einem fairen Spiel mit 11:9 Toren. Entscheidung an Neckar und Saar Vier Mannschaften haben Endspiel-Chancen — VfB und 1. FCN brauchen noch einen Punkt Mit je zwei hochwichtigen und zwei fast be- deutungslosen Treffen werden die Gruppen- spiele beendet. In beiden Gruppen können die zwei Spitzenreiter im letzten Spiel um den Ein- zug ins Endspiel streiten. Sowohl im Treffen des 1. Fe Saarbrücken mit dem 1. FC Nürnberg Als auch in der Begegnung zwischen VIB Stutt- gart und dem VfL Osnabrück kann der Sieger Meister werden. Vin Remis würde dem 1. FeN genügen, um auf dem gefährlichen Saarbrückener Pflaster den Gruppensieg sicherzustellen. Wie schwer nur ein Teilerfolg an der Saar zu erringen ist, das ahnt man in der Noris seit dem Jor- spiel. Wenn auch damals der„lub“! mit 52 ge winnen konnte, so zeigten die Saarbrückener doch einen sehr guten Fußball. Zu Hause wollen sie den Spieß umdrehen. Man weiß, daß die Nürnberger trotz dem Siegeszug in den vier letzten Wochen Schwächemomente hatten. Diese vrill man auf dem Kleselhumes ausnützen. Die richtige Taktik kann neben der unerläßlichen Kondition und der Tagesform entscheidend sein. Der HSV hat in seinen bisherigen fünf Grup- penspielen zwei klare Heimsiege erkämpft und drei benso klare Auswärtsniederlagen erlitten. Nach dem Gesetz der Serie müßte er nun einen Sieg gegen Schalke 04 herausholen. Es Wird je- doch auf Schalkes bisher ziemlich wacklige Hintermannschaft ankommen, ob dieses Vor- Haben gelingt. 1. Dem süddeutschen Meister VfB Stuttgart liegt das heimische Neckarstadion besonders gut. In den Gruppenspielen gab es hier gegen Berlin und Essen doppelte Punktgewinne. Es gäbe also eigentlich keinen Grund, dem entscheidenden Spiel gegen VfL Osnabrück besorgt entgegen- zusehen. Und doch ist der VfB seines Erfolges noch gar nicht so gewiß. Denn mit den Osna- brückern ist nicht gut Kirschen essen. Im Vor- spiel mußte man sich mit einem 070 begnügen. Wenn der VfB-Sturm nicht auf Touren kommt, dann ist gegen die Osnabrücker Deckung nicht viel herauszuholen. Andererseits sind Vetter und Nienhaus selbst von der sicheren Stuttgarter Abwehr nicht leicht zu bremsen. Dennoch sollte der VfB Stuttgart zu Hause im Vorteil bleiben. In Berlin hat Rotweiß Essen die Chance, sich durch einen Sieg gegen Tennis-Borussia für die gelingen, denn Te-Be ist nach dem Osnabrücker 0.4 aus dem Pritt gekommen. Essen wird sich nach dem 2:0 gegen Osnabrück und dem 3:2 üben VIB Stuttgart die Gelegenheit nicht nehmen lassen, auch den Berlinern das Nachsehen 2 geben. Es spielen: Gruppe: Saarbrücken gegen Nürnberg, HSV— Schalke. Gruppe II. VIB Stuttgart— Osnabrück, TB Berlin— RW Essen. Amateure in der Vorschlußrunde Bei den Amateuren entscheidet es sich am Sonntag, wer am 22. Juni das Endspiel bestrei- ten wird. Bayerns Vertreter TSV Schwabach, der den SV Schwetzingen und Borussia Fulda jeweils 4:0 ausschaltete, tritt beim VfR Schwen⸗ nmuingen an. Die Schwarzwälder kamen bisher 5 ebenfalls durch klare Erfolge— 51 über VfL. 2:4-Niederlage zu revanchieren. Dies sollte auch Die Pokalspiele im Süden Die Waldhofmannschaft greift wieder in die Pokalspiele der Gruppe 2 ein, wobei der Elf in Feudenheim ein Sieg gelingen sollte. In einem weiteren Spiel dürfte für den VfL Neckarau in Wiesbaden nicht viel zu holen sein, denn die Kochbrunnenstädter brennen auf Revanche für die 2:5-Vorspielniederlage. Mit einer deutlichen Korrektur des Vorrundenergebnisses ist auch beim Treffen VfR Mannheim gegen FV Dax- landen zu rechnen. Das herausragende Spiel der Gruppe 3 kommt im Durlacher Turmbergstadion zur Durchfüh- rung, wWo der Spitzenreiter VfB Mühlburg vor der letzten schweren Auswärtshürde steht. Dar- über hinaus hat das Treffen Lokalcharakter, so daß mit einem harten Kampf gerechnet werden kann, der möglicherweise mit einer Punktetei- lung endet. Nach der enttäuschenden Leistung gegen Pforzheim müßte dem FC Freiburg zu Hause gegen Offenburg wieder ein Sieg lücken. Mit einem vollen Erfolg sollten auch die Pforz- heimer ihr Heimspiel gegen den Fe Singen ab- schließen können. In der Gruppe 4 kommt es in Augsburg zum Lokalschlager Schwaben Augsburg— BC Augs- burg, wobei die Schwaben im Falle eines Sieges die Spitze behaupten können, im Falle einer Niederlage diese aber an den BCA abgeben müßten. In Aalen spielt die TSG UIm 46 und sollte dort zu einem knappen Erfolg kommen. Dem VfL. Kirchheim kann gegen den SSV Reut- lingen eine Punkteteilung zugetraut werden. Es spielen: Gruppe 1: FSV Frankfurt— Kik- kers Offenbach Go), Eintracht Frankfurt gegen Darmstadt 98(Sa), SpVgg. Bad Homburg gegen FSV Frankfurt(So), Hessen Kassel— Kickers Offenbach(So). Gruppe 2: VfR Mannheim gegen FV Daxlanden Do), SV Wiesbaden— VIL Nek- karau(Sa), ASV Feudenheim— Waldhof Mann. heim(Sa). Gruppe 3: KSV Durlach— VfB Mühl burg(Sa), Freiburger FS— FV Offenburg(Sa). 1. Fe Pforzheim— Fe Singen 04(So). Gruppe 4: VfR Aalen— TSG Ulm 46(So), Schwaben Augs- burg— BC Augsburg(So), VfL Kirchheim gegen SSV Reutlingen(So). Vorentscheidung in Karlsruhe möglich Der Aufstieg zur zweiten Liga Süd In den Aufstiegsspielen zur 2. Liga Süd kann am kommenden Sonntag in Karlsruhe eine Nor- entscheidung fallen. Der Spitzenreiter KFV hat dort den bayerischen Vertreter FC Amberg zu Gast, der ebenso wie Union Böckingen, das spiel- krei bleibt, auf einen der beiden Aufstiegsplätze spekuliert. Eine Niederlage der Bayern beim KFV würde die Amberger zunächst aus dem Rennen werfen. In Lampertheim weilt der Sc Baden-Baden, der seine Aufstiegshoffnungen pereits verspielt hat. Den Lampertheimern kann in diesem Treffen der erste Sieg zugetraut wer- den. Es spielen: Olympia Lampertheim— SC Ba- den-Baden, Karlsruher FV— FC Amberg. Punktgewinne von Kirchheim und Knielingen? In den Aufstiegssplelen zur nordbadischen 1. Amateurliga können sich Kirchheim und Enielingen bereits am kommenden Sonntag den endgültigen Aufstleg sichern. Gewinnt Kirchheim gegen die Bruchsaler nur einen Punkt, ist das Ziel für die Heidelberger Vorstädter endgültig erreicht. Knie- lingen dürfte sich zu Hause vom Odenwald meister TSV Buchen ein zweites Mal nicht überraschen las- sen und sich darüber hinaus für den unerwarteten Vorspielverlust deutlich revanchieren. Es spielen: Fa Kirchheim— VfB Bruchsal, Ve Knielingen— TSV Buchen. Amateur-Nationaleif gegen Usterreich Nach ihren 2:1 und 2:0-Siegen gegen England bestreitet Deutschlands Amateur- Nationalels ein weiteres Länderspiel gegen Osterreich am 8. Juni in München. Bundestrainer Herberger sjeht diesem Spiel mit Zuversicht entgegen, nachdem es ihm gelungen ist, einen Stamm gu- ter Amateure heranzubilden. Dagegen ist der Ssterreichische Verbandskapitän Walter Nausch, mit seinen Schützlingen noch keineswegs zu- frieden, und man gibt der rot-weiß-roten Ama- teur-Nationalmannschaft in ihrer Heimat keine große Chance. ö Schweden 213 Wasserball-Partner Die deutschen Olympiakandidaten im Wasser- pall treten vom 6. bis 14. Juni viermal gegen Schweden an: am 6. Juni in Bremen, am 8. Juni in Hannover, am 11. Juni in Schwäbisch Gmünd und am 14. Juni in Herne/ Westfalen(mit einer Nachwuchsmannschaf h). 0 1 Um die Handball- Weltmeisterschaft Deutschland gegen Dänemark und Saarland In der Woche vom 8. bis zum 15. Juni wird in der Schweiz die Weltmeisterschaft im Feldhand- ball ausgetragen. Die neun teilnehmenden Mann- schaften wurden in drei Gruppen zu je drei Nationen eingeteilt: Gruppe 1: Schweden, Oster- reich, Spanien; Gruppe 2: Dänemark, Deutsch- land, Saarland; Gruppe 3: Schweiz, Frankreich, Holland. In der Vorrunde spielt innerhalb jeder Gruppe jeder Teilnehmer einmal gegen die bei- den andern. Die deutsche Mannschaft tritt am Sonntag in Basel gegen Dänemark und am Montag in Luzern gegen das Saarland an. Aus den beiden Erstplacierten der drei Vorrunden- gruppen werden zwei Dreiergruppen gebildet, die die Zwischenrunde austragen. Die beiden Tabellenletzten der Zwischenrunde spielen dann am 14. Juni um den 5. und 6., die Zweiten am 15. Juni um den 3. und 4., die Ersten um den 1. und 2. Platz. Gesamtbadische Handballmeisterschaft Um die badische Meisterschaft im Handball ste- nen sich am Samstag in Lörrach der südbadische Meister Rotweiß Lörrach und der nordbadische Mei- ster VfR Mannheim gegenüber. Wer aus dem Vor- und Rückspiel die meisten Punkte gewinnt, erringt den Titel eines badischen Handballmeisters 1952. Der VfR Mannheim geht als hoher Favorit in die- sen Wettbewerb. Zwei Handball- Aufstiegsspiele Der Spitzenreiter HSV Hockenheim sollte auen das vorletzte Punktspiel in der Aufstiegsrunde zur nordbadischen Handballverbandsliga gegen die 2zu- jetzt enttäuschende Mannschaft von Tus Beiert- heim siegreich beenden können, Während beim Treffen Schwetzingen gegen Kronau gleichfalls ein Erfolg der gastgebenden Schwetzinger näher liegt. Es spielen: HSV Hockenheim— Tus Beiertheim, SV schwetzingen— TSG Kronau. Zwei Länderkämpfe gegen Schweden Ringer-Olympiamannschaft wird nominiert Als erster deutscher Fachverband wird der DAB bereits am kommenden Sonntagabend seine Ringer mannschaft für die Olympischen Spiele in Helsinki nominieren. Um die endgültige Rin- gerauswahl ermitteln zu können, hat der DAB für Freitag und Samstag noch zwei Länder- kämpfe gegen Schweden angesetzt. Am Freitag stehen sich in Göppingen Deutschland A und die Schweden, am Samstag abend in Tuttlingen Deutschland B und die schwedische National- staffel gegenüber. Daran anschließend treten am Sonntag in Göppingen Deutschland A und Deutschland B auf die Matte. Auf Grund der in allen drei Kämpfen gezeigten Leistungen wird dann der erweiterte Bundesvorstand des DAB die deutsche Ringer mannschaft für Helsinki no- minieren. Die Schweden kommen mit ihrer stärksten Aufstellung nach Württemberg. Olympia-Mittelstreckler am Start Die letzten Prüfungskämpfe in Freiburg Im Freiburger Universitäts-Stadion geht am Sonntag Deutschlands Mittelstrecklerklasse an den Start, um sich hier die letzten vorolympi- schen Prüfungskämpfe zu liefern. Von den ein- geladenen 400-m-Läufern verdienen Haas Nürn- berg), Huppertz(Koblenz) und Geister(Krefeld) eine besondere Erwähnung. Auf der 800-m-Di- stanz wird die deutsche Spitzenklasse komplett vertreten sein. Uber 1000 m stehen mit Werner Lueg, Rolf Lamers Dinslaken), Kluge Bremen), Schlegel(EBlingen) und Dörsing(Oberhausen) hervorragende Mitteldistanzler am Start. Der Berliner Günther Dohrow wird nicht an den Start gehen, da er aus beruflichen Gründen nicht abkömmlich ist. Weiterhin stehen die Aus- scheidungen der Weit- und Dreispringer auf dem olympischen Prüfungsprogramm. Bei der 4 mal 800-m- Staffel kann es bei günstigen Bedingungen und geschickter Einteilung zu einem Weltrekord kommen. Marathonläufer und Zehnkämpfer in Neustadt Deutschlands Marathon-Meisterschaft 1952 wird zusammen mit Prüfungskämpfen der deutschen Zehnkampf-Elite in Neustadt an der Weinstraße ausgetragen. 50 Marathonläufer und 20 Zehn- kämpfer werden bestrebt sein, dem noch zwei- felnden DLV-Vorstand zu beweisen, daß auch in ihren Disziplinen eine deutsche Beteiligung in Helsinki angebracht wäre. Aus den Vorberei- tungsläufen scheint sich das Dreigestirn Weber (Berlin), Kuderski(Werdohl) und der zweifache Titelträger Hogrefe Braunschweig) herauszu- heben. Herrscht am Sonntag Flitze, dann ist Hogrefe, in der Gefangenschaft in Nordafrika gestählt und gehärtet, kaum zu schlagen. Der Mannschaftslauf ist Bayer Leverkusen nicht zu nehmen. Ob Fahrkarten für Zehnkämpfer nach Helsinki vergeben werden, hängt von den Er- gebnissen der Olympia-Zehnkampf- Ausscheidung Ab. Hipp(Balingen), Schirmer(Titelverteidiger), Overbeck(Braunschweig) wollen sich s0 trei- ben, daß die 7000-Punkte-Grenze Wäackelt. Erst dann kann man über einen„Helsinki-Ausflug“ reden. Leichtathletinnen gegen Holland Im Rheinstadion in Oberhausen bestreiten Deutschlands Leichtathletinnen am 8. Juni ihren 18. Länderkampf. Gegner sind die Holländerin- nen, die Fanny Blankers-Koen wegen einer noch nicht ausgeheilten Verletzung nicht mitbringen können. Die neun Wettbewerbe sind: 100 m, 200 m, 80 m Hürden, Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen, 4 mal 100 F.. a ö Beginn der Amateurboxmeisterschaftem Meister errangen knappe Vorrundensiege Deutschlands 30. Amateurboxmeisterschaften begannen mit den ersten Vorrundenkämpfen irg Freiluftring des Stuttgarter Höhenparks Killes- berg. 5 Ergebnisse: Fliegen: Basel(Weinheim) Punktsieger übe Genelauskus(Leverkusen); Gänzler(Kiel) schläg Bamberger Ludwigshafen) n. P. Bantam: Schi dan Düsseldorf) Punktsieger über Frankreites (Frier); Scholz(Stuttgart) Punktsieger übe Deutscher(HCannover). Feder: Bieber(Olden- burg) Punktsieger über Weißhoff(Kettwig) Kolz(Frechen) Punktsieger über Panczek(Ham- burg). Leicht: Kurschat(Berlin) Punktsieger übe Parizek(Mettmann); Langer Köln) Punktsiege über Bach Bad Ems); Halbwelter: Wischnewsk (Niedersachs.) Punktsieger über Klinger(Herne) Kandel Gamborn) Punktsieger über Feuchte (Karlsruhe). Welter: Rienhardt Neckarsulm Punktsieger über Burrow(Gladbeck); Eickel! beck(Köln) Punktsieger über Bommer(Coburg Halbmittel: Schöppner(Witten) Punktsieger übel Borrek(Lebenstedt); Bremer(Kassel) Punktsie- ger über Bidoli Meidenheim). Mittel: Resck (Stuttgart) Abbruchsieger 1. Runde über Hert IJein(Mainz); Schmitten(Köln) Punktsieger über Gaykowski(Wiesbaden). Halbschwer: Butter- mann(Westdeutschland) Abbruchsieger 1. Runde über Willer(Kiel); Kistner Nürnberg) Abbruch- sieger 1. Runde über Holm Ungelheim). Schwer: Bettendorf Frankfurt a. M.) Punktsieger über Schreibauer(München); Winterstein Kempten) K. O.-Sieger 3. Runde über Trepdorf(Hamburg). Zweite Vorrunde: Fliegen: Schwer- Berlin Punktsieger über Klein- Andernach; Korschewski- Neckarsulm Punktsieger über Hornberg-Düssel- dorf; Bantam: Heckaus-Darmstadt k. o.-Sieger über Schiegel-Fürth; Müller-Leverkusen Punkt- sieger über Schwarz- Hamburg; Feder: Roth-Hei- delberg Punktsieger über Schnabel- Frankfurt; Müller-Neckarsulm Punktsieger über Keßler- Andernach; Leicht: Grabarz-Stuttgart Punkt- sieger über Maurer-Frankfurt; Wohlers-Ham- burg Punktsieger über Schuhmacher-Mannheim; Halbwelter: Schilling- Frankfurt Punktsieger über Höhmann- Stuttgart; Welter: Heidemann- Berlin Punktsieger über Maier-Trier; Schnecker- Hamburg Punktsieger über Nikolaus-Kassel; Halbmitfel: Wagner-Köln Punktsieger über Lutzke-Bad Oldesloe; Simon- Stuttgart Punkt- sieger über Reifenberg-Trier; Mittel: Wem Höner-Berlin Sieger über Herdegen-Augsburgz,. Sturm-Frechen Punktsieger über Klenez-Lü- beck; Halbschwer: Jantzen-Hamburg Punktsie- ger über Schuster- Gelsenkirchen; Pfirrmann- Weinheim Punktsieger über Bertram-Ludwigs- hafen. 15-Runden-Sieg über Herausforderer Charles Jersey Joe Walcott verteidigte in Philadelphia seinen Titel als Boxweltmeister i wicht durch einen 15-Runden- Punktsieg übe inen Vorgänger und Herausforderer Ezza Arles erfolgreich. Walcott hatte am 18. Ju. 1951 den Weltmeistertitel durch einen K. o.-Sieg in der 7. Runde über Charles errungen. Wie ein Wilder Stier drang Walcott in der letzten Runde des Kampfes auf seinen Gegner ein, um den Sieg zu sichern, der zwar knapp, aber einstim- mig ausfiel. Deutschland meldet 15 Disziplinen Das Nationale Olympische Komitee West- deutschlands hat die Meldung der Disziplinen abgegeben, in denen Deutschland bei den Olym- pischen Sommerspielen in Helsinki vertreten sein wird. Deutschland startet in 15 Sportarten. Im einzelnen meldete das NOK: Leichtathletik, Boxen, Kanu, Radfahren, Reiten, Fechten, Fuß- ball, Turnen, Hockey, moderner Fünfkampf, Ru- dern, Schießen, Schwimmen, Schwerathletik und Segeln. „Kleiner Prinz“ als einziger fehlerfrei Der zweite Tag des großen Reit- und Fahr- turniers in Ludwigsburg litt unter der Ungunstf des Wetters. Die Bahn war aufgeweicht und die einzelnen Hindernisse äußerst schwer zu sprin- gen. In dem sonst nicht gerade besonders schwierigen L- Springen bewältigte nur ein ei ziger Teilnehmer den Parcours ohne Fer Ernst Müller(Augsburg) auf Kleiner Prinz. Ergebnisse: Jagdspringen Kl. A(Abt. S): 1. K 56,4 Sekunden; 2. Armin Sautter auf Sylvia 3/68,3, 3. Frau Schweizer- Ludwigsburg auf Udo 4/51,3 Materialprüfung für Reitpferde: Leichte Pferde: 1. Otto Marotzke- Frankfurt auf Falter, Wertzahl 4,4. Schwere Pferde: 1. Manx Huck Ebingen auf Funkenflug 3,6. Dressurprüfung für Reitpferde, Klasse A: 1. Siegfried v. Radowitz- Ludwigsburg auf Tommy, Wertzahl 0,5; KI. L. (Abt. K): 1. Frl. Hock-München auf Saphir, Wert- zahl 0,3,(Abt. B): 1. Otto Marotzke- Frankfurt auf Falter, burg auf Forstmeister, Wertzahl 4,3;(schwere Pferde): 1. H. J. Bud.-Monheim-Berlin auf Am- neris, Wertzahl 3,75. Jagdspringen, Klasse L: I. Ernst Müller-Augsburg auf Kleiner Prinz 0/69, 1, 2. H. J. Bud.-Monbeim-Berlin auf Altfürstin 3/85, 4, 3. W. Stammwedel- Wetzlar auf Zilly 4/89, 4. Schwedischer Sieg im Wasserball Die schwedische Wasserballmannschaft konnte das erste Spiel ihrer Deutschlandtournee mit einem 4:3-(1:2)-Sieg im Bremer Weserstadion gegen eine norddeutsche Olympiaauswahl sieg- reich beenden. 5. 3 Neckar-Bote, Südd. H tung Hanuheim-Secken deln and Urngebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hara Druck und V.: Buchdruckerel Gg. Zimmermann nhl, Dog Hardlal. d eckenheitn. Eernsprecher Ae 3 8 75 1 1 5 2 8 Sonntag, 8. Juni 1952 00 Prof. Dr. T. Georglades: 3„Vom Cembalo zum Klavier“ 11.20 Bach: Kantate 176 132.00 Musik am Mittag Stuttgarter Philharmoniker) 12.45 Unterhaltungs- Orchester 13.30 Lothringer Lieder 14.10 Chorgesang 5 N 15.00 Ein vergnügter Nachmittags 17.00„Karussslis sind im Himmel Montag, 9. moderner 1 1 1 Juni 1952 9.05 Klaviermusile 15.00 Schulfunk: Perlonstrümpfe 16.00 Nachmittagskonzert Kur- 23.00 8 pfälzisches Kammerorchesder) 17.00 Konzertstunde usik 1 2 gemacht“(Hörspiel) 17.50 Franz Salmhofer:„Ein hei- teres Herbarium“ 8 18.30 Schöne Stimmen 20.05„Urlaubswünsche“ Keitere Melodien) 25 22.15 Orchestermusik i .(Mendelssohn, Weber) 23.00 Gäste aus Berlin 0.05 Schwedenpunsch 18.00 Ihre Lleblingszmelodien 5 20.05 Musik für jedermann„ andacht 5.55(W), 7 05(W), 8.45(So) Landfunk 5.20(W). 8 00(800, 11.45 14.00(Do) 21.15„Zwischen lochöfen un, WDoalestraßen“(Din Zeltfunk- Komponisten 109.15 e 538 1 2 Asche über Pompe 8 132.00 Musik am Mittag 1 9 5 bericht) 5(Badisches Konzertorchester) 22,20 Porträt Komponisten Kurt Weill „Auf Herz und Nieren“ (moralisches 23.40 Virtuose VIO Dienstag, 10. Jun 152 8 Menschen 19.00 Musik am Abend 20.05 Musikalische Salons in 3 pas Hauptstädten— 21 15 Pie Phn a Eingt⸗ Plauderei 1.183„Die Pamp.. 8 über Musik in Südamerika) 22,20 Ten 23.15 Südfunk-Tanzorchester 0.05 Unterhaltungsmusik 2 SubbEUrSchER RUNDFUNK Radio Stuttgart 522 m= 575 KH2 KW 49.75 m= 6030 KHz sendste 1 Sleichblelbende Sendungen Nachr 5.30(W), 7.55, 9.00(W), 12 45. 19.30, 22.00. 0.00 17 40( (Di, Mi, Do, Sa) 5 Frauenfunk: 8.00(W), 186.50(D). 18.35(Fr) Suchmeldungen: 9.45(0 des zeitgenössischen Kabarett) 6.00(W), 7.00(W). 18.30(W). Sport: Südwestdeutsche Heimstpost: 6.40. i Kulturumschau: 11.40(Me, Fr) Echo aus Baden; 12.45(W. 14.00(Sa), 18.30(Do). 19.00 (So), 21.45(Sa, S0) 14.15(Ss), 19,45 O0—-Fr) 0 g Kinderfunk: 14.30(So, M), 15.30 (Mo, Fr) 8 Wirtschaft; 15.45(Ao-Er), 18.30(UA.) Bücher: 16.45(Mo, Do, Er) 21.00 Mensch und Arbeit: 18.30(Mo, Pil, Fr. 8a) orchester 18.00 Volksweisen im Uunmusik 10.15 Schulfunk: Ludwig Uhland 12.00 Musik am Mittag 14.15 Unterhaltungsmusik 15.00 Schulfunk: 15.30 Carl Kleber am Klavier 16.00 Kurt Bécsi— ein junger JZsterreichischer Dramatiker vuro- „Paris chester Heidelberg) Mittwoch, 11. Juni 1952 Schrankenwärter 22.20 Evergreens(Begegnung mit 16.45 Onerbelts eine wstsen(Stat 2219 Slstiere eulen 1 1s Seseſtles wust des 18. und 0.05 Unterhaltung 16. Jahrhunderts 10.15 Schulfunk: 18.00. 0 Bhythmiker 05 20.05 Musik zur Unterhaltung Mikrophon 21.00„Die gründlichen Touristen“ alten Bekannten) 23.45 Das Nachtfeuilleton 19.05 n 8 10.15 Haas:„Tag und Nacht“ 11.00 Katholische Morgenfeier 12.00 Klänge der Heimat 13.00 Richard-Wagner-Konzert 14.00 Vom Hundersten ins Tau- 15.00 Unterhaltungsmusik 16.00 Konzertstunde 16.45 Hörfolge um Emil Gött 17.10 Karlsruher Unterhaltungs- 9.05 Kleine Stücke und Lieder 10.15 Schulfunk: Schrankenwärter 12.00 Musik am Mittag 14.00 Kalender wettbewerb 15.00 Schulfunk: Der Bundschuh 5 16.00 Nachmittagskonzert, 0 17.00 Rundfunk- Unterhaltungs- 19.00 Kalend er wettbewerb Walter Dürr und seine Religionsunterricht 11.15 Junge Künstler vor 12.00 Musik am Mittag. 15.00 Fröhliches Schaumschlagen 16.00 Samstag um Vier 8 17.15 Walzer von J 18.00 Bekannte Solisten Stuttgarter Volksmusik Donnerstag, 12. Juni 1952 orchester 18.00„Orchestre National de la 8 Radiodiffusion Frangaise“ 85 20.05„Das Paradies und die Peri“ von Schumann 22.40 A 1 „Die Liebende“(Schicksa! und Werk der Marceline 5 Desbordes-Valmore) 23.25 Musik zur Nacht 1.00 Unterhal tungsmusik Freitag, 13. Juni 1952 19.10 Herrmann Mostar; Im Namen des Gesetzes 20.05 Rundfunk-Symphonie- 5 orchester(Mozart:„Die Zau- berflöte“, Ouvertüre. Div. timento Nr. 15 B-dur) 20.50 Filmprisma 8 5 21.05 Gäste aus Schweden 22.20 Südtunk-Tanzorchester 23.15 Unterhaltung und Tanz Jahreslaut Samstag, 14. Juni 19522 55 20.00„Vom Lämmatqual zu a Senbach?— Fin bunt dern N Eignungsprüfung für Jagdpferde, Klasse L leichte Pferde): 1. Hans Pracht-Dillen- min Sautter Ludwigsburg) auf Orador 0 Fehler 1 N Südwestdeutsche Rundschau der Alarm im BVG E Irrtümlich ausgelöste“ larmglocke Karlsruhe e. Beamte mit en und ver. versammelte, nlich dem Spreng- 1 di Ja 8 1 Der Kraftfahrer ergriff die Flucht Neustadt(ZSH)., Auf der Bobenhe am Rhein wurde Hrige Frau beim U chreiten arbabhn von einem Mo en und er- it einem ankent 5 g den Der Kraft- nach dem Unfall uner- Kranke N ahrer e er verletzte sich selbst Sehwäbisch Gr). Ein Me- chaniker, der mit seiner einer Erbschaft im Streit in der Werkstatt einen Kanis Brar ger das An- lassen. Der 8 die Klei- er an der Während die mußte er Kranken- 5 ö der des Tür bewuß Flammen gelöscht we mit schweren Verletzungen 5 hause zugeführt werden. dem Auch ein K. 0.-Sieg Mergentheim(wk). Einen unfreiwil- 5 igen Boxkampf mußte der H uptwachtmei⸗ Ster der Landespolizei aus Creglingen Segen Seinen angetrunkenen Mann aus Matzenbach Austragen, der aus einer Gastwirtschaft ge- Wiesen wurde. Als der Gast gegen den Be- Alliten tätlich zu werden versuchte, schlug ihn Gieser kurzerhand k. o. Der Be kene konnte 8 Jann seinen Rausch im Polizeigewahrsam Ausschlafen. Staubach-Mörder kommt in eine Heilanstalt Karlsruhe(sw). Die Große Strafkam- mer in Karlsruhe ordnete die Unterbringung des 31 jährigen ledigen Hilfsarbeiters Fritz F. Aus Karlsruhe in eine Heilanstalt an. Nach dem Gutachten des medizinischen Sachver- ständigen ist F. hochgradig schwachsinnig und strafrechtlich nicht verantwortlich zu machen. Damit ist ein Fall Abgeschlossen worden, der mehr als zwei Jahre lang die Okfentlichkeit beunruhigte. Am 18. August 1949 war bei der Technischen Hochschule 8 Karlsruhe im Werkzeugkasten einer Loko- d motive, die zum Eisenbahnmuseum gehörte. das Skelett des zehnjährigen Schülers Gün⸗ f ther Staubach gefunden worden, der nach den Ermittlungen eines gewaltsamen Todes t Asstarben war. Nach sener Festnahme im 2 8 ein Geständnis 1 14. Juni 1949 8 rgangen. In sei- 8 ungen erdrückt aus Furcht vor rasten versteckt die Glaubwür⸗ n e hleudert , Dreißig Meter 175 von Kaisers- 85 Neudert, nach- I. n einem ame- — gefahren wor- t Insassen des 2, mehrere Male * und Knochen- 8 ö die 65 jährige 15 N rzeug auf dem 15 bensgefährlich 2 5 Speyer r Bemühungen um die An- abe wird die unschweig) im erk in Speyer S— Stanz pappen für technische Zwecke herstellt, hat in Speyer bereits ein Verkaufs- und Aus: ö lieferungslager für seine Abnehmer im süd- ö deutschen Raum eingerichtet. Nach einer etwa einjährigen Anlaufzeit Wird das Zweigwerk 150 Arbeitnehmer beschäftigen. Konstanz.„Sozialarbeit— Beruf oder Berufung?“ ist das Thema des vierten Lehr- Sangs für Sozialarbeiter, der gegenwärtig im ITriter nationalen Institut Schloß Mainau am Bodensee stattfindet.(IswyJ Konstanz. Der diesjährige Deutsche Landjugendtag findet gemeinsam mit dem Deutschen Bauerntag und Landfrauentag vom 3. bis 5. Juli in Konstanz statt.(SWK) K Or k. Die Korker Anstalten feiern am 15. Juni r 60. Jahresfest. Die Predigt beim Festgottesdienst in der Korker Kirche wird Oberkirchenrat Dr. Heidland halten.(epd) Haus starb.(SWK) Mannheim. Im Stadtgebiet von Mann- heim einschließlich der Butobahn ereigneten ö sich im Mai insgesamt 364 Verkehrsunfälle, f bei denen es zwei Tote und 249 Verletzte Orei feſtliche Tage der Liedertafel Die Weihe ſeiner neuen Vereinsfahne nimmt die Liedertafel zum Anlaß eines gro⸗ ßen Sängerfeſtes, das nach den bisherigen Vorbereitungen zu ſchließen, zu einem be⸗ deutenden ſängeriſchen Ereignis zu werden verſpricht. Bewußt ſtellt der erfolgreiche Der Verein ſeine Fahne in den Mittelpunkt des feſtlichen Geſchehens, um damit in aller Deutlichkeit die Einheit und Geſchloſſenheit der Mitglieder zu dokumentieren. Wenn auch das bunte Fahnentuch nur ein äußeres Sym⸗ bol ſein kann, ſo iſt ſie in Zukunft wieder der zentrale Punkt, wo die individuellen In⸗ tereſſen der Sänger zuſammenfließen in ein großes Band des gemeinſamen Willens. Wie die Fahne aber Symbol der Gemein⸗ ſchaft iſt, ſo ſind die Geſangvereine Horte der Gemeinſamkeit von Menſchen, die den Wilhelm Hauck, 1. Vorſitzender hohen Idealen des edlen Männerſangs hul⸗ digen. Dieſe beiden gemeinſamen Komponen⸗ ten machen es deshalb verſtändlich, warum gerade dieſe Fahnenweihe zum Anlaß eines Sängerfeſtes wurde. Hier ſoll allen Men⸗ ſchen, denen die unvergänglichen Werte der Muſik etwas bedeuten, gezeigt werden, daß das deutſche Lied eine unverſiegbare Quelle echter Gemeinſchaftsbildung iſt, und den ihm huldigenden Menſchen die ungetrübte Freude edelſter Betätigung im Reiche der Muſen ſchenkt. Wenn ſo aus der näheren und wei⸗ teren Umgebung die einzelnen Geſangver⸗ eine zuſammenſtrömen, dann bezeugen ſie ihr gemeinſames Streben nach höchſten Zie⸗ len und feſtigen die bereits beſtehenden freundſchaftlichen Bande oder werden ſie An⸗ laß zu neuen Bindungen, deren Wert, wie es die Geſchichte der Vereine beweiſt, Ge⸗ nerationen überdauert. Das deutſche Lied iſt hier das große allumſchließende Band, das Menſch zum Menſchen in Friede und Frei⸗ heit führt. Dieſem großen Streben war auch die bis⸗ herige Arbeit der Liedertafel in allen Zei⸗ ten gewidmet. Im Jahre 1907 wurde der Verein von aufgeſchloſſenen Männern aus der Taufe gehoben. Jahre ſteilen Aufſtiegs folgten. Von Erfolg zu Erfolg eilte die Sän⸗ gerſchar, bis der erſte Weltkrieg die Bahn der Entwicklung mit grauſamer Hand unterbrach. 16 Sänger gaben ihr junges Leben fürs Vaterland und hinterließen in dem Vereins⸗ gefüge eine ſchmerzliche Lücke. Idealismus und Liebe zum Lied ließ den Verein nach den Wirren des Krieges wieder aufleben und eine Fuſionierung des Liederkranzes mit der Liedertafel im Jahre 1922 unter Fortfüh⸗ rung des Namens Liedertafel führte dem Verein neue Kräfte zu. Im Jahre 1926 nahm der heutige Ehrenchormeiſter des Ver⸗ Sängerfeſt und Fahnenweihe. Muſikdirektor Max Adam zum erſten Mal den Taktſtock bei den Liedertäflern in die Hand und führte ſie durch helle und trübe Zeiten auf eine neue glanzvolle Bahn des Erfolges. Der zweite Weltkrieg zog auch hier wieder einen blutigen Strich unter die erfolgreiche Entwicklung. Nach dem Kriege ſtand der Ver⸗ ein vor einem Nichts. Unverdroſſen aber machten ſich die Mitglieder wieder an den Neuaufbau ihrer Liedertafel. In den Jah⸗ eins rent der ſchwerſten Notzeit beſtand ſo der Verein eine bedeutungsvolle Bewährungs⸗ probe. Die Geſangſtunden wurden wieder aufgenommen, für den außerhalb weilenden Dirigenten übernahm Herr Hauptlehrer Ro⸗ ſer die Leitung des Vereins, größte Opfer der Mitglieder ermöglichten die Beſchaffung eines neuen Flügels, dem als Krönung der Opferwilligkeit und Wiederaufbauarbeit jetzt die neue Vereinsfahne folgte. Die ſo in fkizzenhaften Umriſſen aufge⸗ zeichnete Entwicklung der Liedertafel zeigt in ſeinem Ablauf das große Poſi⸗ tivum und treuen Mit⸗ geſamten einer lebendigen Max Adam, Muſfikdirektor und Ehrenchormeiſter gliederſchaft, die von der Liebe zu Verein und zum deutſchen Lied beſeelt iſt. Das un⸗ terſchiedsloſe Zuſammengehörigkeitsgefühl wurde zur Grundlage der erzielten Erfolge, die den kommenden Generationen Beiſpiel und Anſporn zugleich ſein können. In dem ſteten Wandel der Zeiten waren es immer verantwortungsbewußte Menſchen, die ihre Perſönlichkeit in leitender Funktion dem Verein zur Verfügung ſtellten. So hält heute in dem erſten Vorſitzenden Wilhelm Hauck ein alter und verdienter Sänger das Steuer des Vereins in Händen und widmet ſeine ganze Kraft dem Geſchick der Liedertafel In dem zweiten Vorſitzenden, Philipp Bauer, beſitzt die Liedertafel einen Mann, dem keine Mühe und kein Opfer zuviel iſt, wenn es gilt, den Namen des Vereins zu ver⸗ treten. Mit beſonderer Umſicht und Tat⸗ kraft hat er die feſtlichen Veranſtaltungen in unermüdlicher Kleinarbeit vorbereitet. Die Kaſſengeſchäfte werden von Hans Uſter verwaltet, die geſunde finanzielle Grundlage des Vereins trotz ſchwerer Belaſtungen ſtellt ſeinem Wirken das beſte Zeugnis aus. In Muſikdirektor Max Adam beſitzt die Liedertafel überdies einen muſikaliſchen Lei⸗ ter, der in 25 Jahren aus dem Verein einen Klangkörper beſonderer Prägung ge⸗ ſchaffen hat. Die ſängeriſchen Erfolge bewie⸗ ſen, wie ſehr er mit ſeinen Sängern ver⸗ bunden iſt, denen er aus dem Born ſeines begnadeten muſikaliſchen Empfindens jene Impulſe vermittelt, die immer neue Höchſt⸗ leiſtungen hervorbringen. In ehrender Wür⸗ digung ſeiner großen Verdienſte wurde Mu⸗ ſikdirektor Adam anläßlich ſeiner 25 jähri⸗ gen Chorleitertätigkeit zum Ehrenchormeiſter ernannt. Möge es ihm vergönnt ſein, noch lange Jahre bei der Liedertafel ſeine großen muſikaliſchen Ausſtrahlungen zum Wohle des Vereins und des deutſchen Liedes wirken zu laſſen. ö Die feſtlichen Veranſtaltungen. im Schloßgarten wurden bereits ausführ⸗ lich in ihren Einzelheiten beſprochen. In ihrer Geſamtheit ſtellen ſie eine geſchloſ⸗ Philipp Bauer, 2. Vorſitzender ſene Einheit ernſten Schaffens und gehalk⸗ voller Beſinnung auf die Werte des Männer⸗ ſangs dar, mit denen ſich die den Sängern eigene Freude im volksfeſtlichen Geſchehen verbindet. Während das Feſtbankett den ehrenden Höhepunkt am heutigen Samstag mit der Enthüllung der neuen Fahne darſtellt, iſt das Wertungsſingen morgen im Vereinshaus ein bedeutſamer Gradmeſſer für den hohen Stand des Männerſangs im Stadtkreis Mann⸗ heim, der bereits beim Bundesliederfeſt im vergangenen Jahr eklatant zu Tage trat. Bedeutende und klangvolle Namen von Vereinen und Dirigenten weiſt das Pro⸗ gramm auf, ebenſo wie die ßeitgeſpannte Vortragsfolge, die altes Liedgut mit zeit⸗ genöſſiſchem Chorſchaffen in harmoniſcher Weiſe verbindet. Feſtzug und Freundſchafts⸗ ſingen am Nachmittag bedeuten für die Sänger erholſame Stunden, in denen Freund⸗ ſchaft und Freude Ausdruck des gemeinſamen Wollens darſtellen. Ungetrübte Freude aber ſoll der Abend des Sonntags und das aus⸗ klingende Volksfeſt am Montag beſcheren So ſtellen die feſtlichen Veranſtaltungen der Liedertafel einen bedeutſamen Höhs⸗ punkt in der erfolgreichen Geſchichte des Vereins dar. Sie bilden aber gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Arbeit, die von allen Vereinen und Ge⸗ meinſchaften geleiſtet wird. Das Sängerfeſt iſt ſomit gleichzeitig der große und gültige Ausdruck des Wollens der Liedertafel als Hort des deutſchen Liedes. Bevölkerung und Sänger ſtehen ſo in feſtlicher Verbundenheit, deren Ausſtrahlungen ihre ſegensreiche Wir⸗ kung auf das Wachſen und Gedeihen des feſtgebenden Vereins ebenſo ausüben mögen, wie auf das deutſche Lied als hohe And heilige Verpflichtung gelebter Kultur. Und wieder blühen die Rosen! Irgendwo am Rain blüht still verborgen ein Rosenstrauch. Wie lieblich und zart sind die Tosaroten Blüten mit dem reizvollen gelben Kränzlein der Staubgefage. Die schöne Zeit der Rosenblüte ist Wieder angebrochen.— Zu Allen Zeiten haben die Men- schen die Rose als die Königin der Blumen geschätzt und so- gar geliebt. In den Tschuden- gräbern, die mindestens um das Jahr 5000 v. Chr. angelegt Wurden, fand man eine Münze mit dem Gepräge einer Rose. Bei den alten Völkern, den Indern, Babylo- niern, Agyptern, Griechen und Römern ist die Rose Symbol der Reinheit und Schönheit. Die Griechen weihten die Rose der Göttin Aphro- dite. Der Rosenstock soll bei der Erschaffung der jungen Göttin aus dem leichten Meeres- Schaum entstanden sein, die Blüte aber aus einem Dorn, den sie mit dem göttlichen Nektar beträufelte. Hochgeschätzt sind die alten Rosenstöcke. So befindet sich auf dem Domfriedhof in un- mittelbarer Nähe des kunstgeschichtlich 80 bedeutenden Hildesheimer Domes ein Rosen- strauch, der schon im 17. Jahrhundert Als Ur- alt galt und heute eine Fläche von 13 am bedeckt. Der größte Rosenstock wurde 1813 in Toulon gepflanzt, der jährlich bis zu 50 000 Blüten treiben soll. Der größte deutsche Rosenstock befindet sich in der Breisgau- metropole Freiburg, der 1881 gepflanzt wurde. Dieser Rosenstock weist oft bis zu 10 000 BEIHRi- ten auf. Wie oft haben unsere Dichter und Kompo- nisten die Rose besungen. Schon aus ältester Zeit unserer Vorfahren ist noch ein schönes Rosengartenlied erhalten geblieben. Unsere Minnesänger bedienten sich der Rose als Aftribut der Liebe. Manches alte schöne Volkslied besingt diese lieblichste aller Blu- men. Zu den besten Volksliedern gehört das von Goethe während seiner Straßburger Zeit entdeckte Volkslied„Sah ein Knab ein Rös- lein stenn Nützen wir die Tage der Rosen und freuen uns an dem Wunder ihrer Blüten, jenem schönen. heimlichen Wunder am stillen Rain! Mehr Lose für die Theater-Tombolaa Mannheim(UP), Die Zahl der Lose für die Mannheimer Theater-Tombola, mit der ein Grundstock für den Neubau des zerstör- ten Mannheimer National-Theaters geschaffen werden soll, wurde jetzt um Weitere 400 000 auf 1 300 000 erhöht. Die Nachfrage nach den Losen war bisher sehr gut. Die Mannheimer Geschäftswelt hat ansehnliche Gewinne Zur Verfügung gestellt. Wie wird das Wetter im Juni? Der Landeswetterdienst sagt für Juni ein im allgemeinen warmes und freundliches Wetter voraus. Die Temperaturen werden vor- autssichtlich etwas über dem langjährigen Monatsdurchschnitt liegen, Mit etwa 12 BIS 16 Niederschlagstagen im Landesdurchschnitt wird er auch unter der langjährigen Norm liegende Niederschlagsmengen bringen, 5 Nach warmem und überwiegend trockenem Wetter bis zum 6. Juni dürfte sich Bis gegen nde des Monatsdrittels unbeständiges Unie vorübergehend kühleres Wetter mit zum I gewittrigen Regenfällen einstellen. Für ersten Tage des zweiten Monatsdrittels Wetterbesserung vorausgesagt. Dann sich bis gegen die Monatsmitte für 2 SI drei Tage wieder unbeständiges und kü res Wetter durchsetzen. In der zweiten natshälfte ist, abgesehen von einer Kurzt stigen Wetterverschlechterung, die Zzwris ch dem 22. und dem 26. Juni erwartet Wird überwiegend freundlichem und warmem W ter zu rechnen. 2 Wettervorhersage Samstag wechselnd bewölkt mit ges gen Schauern, Tagestemperaturen nicht über 20 Grad. Sonntag weiterhin und und Abkühlung. 5 Sab.(I W0) .— Verniclitet schnell und sicher Dr. F. Reischig le 1 74 üg A usk- UND SFRIIZMIT TE! N 2 — 5 5 0 RAPIDIN Lone UNSEHFXKHRLIICH FUR MEN SCHFEN UNO NU TZ TIERE ffelkäfer und Larven 7 4 m5 i. EN AM RHE Chemi K LVO WIGSSHAF „Augen auf im Straßenverkehr“ Seebohm fordert Schnellgerichte für ver-. kehrssünder— Unfallziffern angestiegen Bonn(UP). Bundesverkehrsminister See- bohm gab im Bonner Bundesratssaal den Startschuß zu der neuen Aktion gegen den Verkehrstod, die in den nächsten acht Wochen unter dem Motto„Augen auf im Straßenver- Kehr“ von der Arbeitsgemeinschaft für Ver- Kkehrssicherheit im Bundesgebiet und in West- berlin durchgeführt wird. Der Minister setzte sich in seiner Eröffnungsansprache für Schnell- Serichte zur Aburteilung von Verkehrssün- dern ein und bedauerte das Fehlen ener mo- dernen, zentralen Verkehrspolizei. Nur etws 10 bis 20 Prozent aller Verkehrsunfälle wür- den durch technische Mängel verursacht, wäh- rend alle übrigen Unfälle auf mensch- uche Schwächen wie Rlücksichtslosigkeit, Forschheit, Unachtsamkeit und Leichtsinn zu- Tückzuführen seien, sagte Seebohm. Der Mi- mister forderte zur Beseitigung des„An- Alphabetentums im Straßenverkehr“ auf. Im Juni wird im Rahmen der Aktion die Schuljugend mit Hilfe der Lehrerschaft über ue Gefahren im Straßenverkehr aufgeklärt. Im Juli soll diese Unterrichtung auf die Be- triebe, Behörden, Verbände und Organisatio- Ein Arbeltsausschnuß des Bundesverkehrs- ministeriums hat einen Bericht über die Mög- lichkeiten zur besseren Sicherung der 54 600 Bahnübergänge im Bundesgebiet vorgelegt, an denen sich im vergangenen Jahr 1609 Un- Tälle ereigneten. Der Ausschuß empfiehlt auch eine vereinheitlichte und schlagkräftige Uber- wachung des Straßenverkehrs durch die Po- Iizei. Die Kundgebung im Bundesratssaal wurde unter dem Eindruck der letzten Unfallziffern abgehalten, die im ersten Vierteljahr 1952 er- neut um 18,2 Prozent gegenüber der Ver- gleichszeit des Vorjahres gestiegen sind. Im ersten Vierteljahr 1952 ereigneten sich 71 188 Unfälle(im ersten Vierteljahr 1951: 60 206). Die Zahl der verletzten Personen hat sich von 30 855 auf 33 798, also um rund 10 Prozent, erhöht. Getötet wurden 1279 Personen, das sind 8 weniger als im ersten Vierteljahr 1951. Rund 60 Prozent aller Unfallursachen sind beim Kraftfahrzeugführer festgestellt worden. Unter ihnen haben das Nichtbeachten der Vorfahrt und übermäßige Geschwindigkeit mit 23 bzwr. 27 Prozent wesentlich stärker zu- genommen als die übrigen beim Kraftfahr- zeugführer liegenden Unfallursachen, die im Durchschnitt um 18 Prozent angestiegen sind. Fußgänger waren mit 7,7 Prozent und Rad- kahrer mit 5,7 Prozent an den Unfallursachen Die„Lindenwirtin“ stammt aus Triest Vor 75 Jahren schrieb Baumbach das bekannteste Trinklied Wenn irgendwo in Deutschland fröhliche Menschen beim Glase Wein sitzen, dann sin- gen sie meist das Lied von der„Lindenwir- tin“. Mit diesem Lied hat es seine eigene Be- wandtnis. Der Dichter Rudolf Baumbach wirkte im Jahre 1877 in Triest als Lehrer. Als er ein- mal auf einer Wanderung zwei Bäuerinnen zu- hörte, fand er das Motiv für das weltbekannt gewordene Gedicht. Die beiden Bäuerinnen beklagten sich damals schon— was würden sie heute erst sagen!— über die hohen Steu- ern:„Sie pfänden einem nächstens noch das Herz aus dem Leibe!“ Darauf dichtete Rudolf Baumbach das Lied vgn der Lindenwirtin Franz Abt entdeckte das Gedicht in der Samm- lung„Lieder eines fahrenden Gesellen“ und vertonte es. Die echte Lindenwirtin, Annchen Schuma- cher, aus dem berühmten Gasthof„Zur Go- desburg“, der heute„Zum Annchen“ heißt, War beim Entstehen des Gedichtes noch keine 20 Jahre alt. Durch die Studenten kam das Lied auch nach Godesberg. Annchen erfreute sich der besonderen Gunst der Bonner Stu- denten, die bei ihr Kneipen abhielten. Was Lied auf ihre schöne junge Wirtin bezogen, u mal die Linden im Garten durchaus den pas- senden Rahmen für das Lied abgaben. Mancher Studiosus wird den Monatswechsel beim„Annchen“ durchgebracht haben, wenn auch die Hilfsbereitschaft der Linden wirtin im ganzen Lande bei den Studenten vor der Jahrhundertwende bekannt war. Um das Lied der Wirklichkeit anzupassen, ward von sanges- lustigen Professoren und Studenten ein Schluß vers gedichtet, zu welchem der Dichter Baum- bach später sein„placet“ gab. Und darin heißt S:„Wißt ihr, wo die Linde stand, jedem Bur- schen wohlbekannt? Zu Godesberg am Rheine!“ In den 75 Jahren seines„Bestehens“ hat das Lied den Rundgang um die Welt gemacht. Noch heute zieren die Dichters Ru- Golf Baumbach, der 1905 arb, und seines berühmten Rompor Franz Abt, der die Vertonung mit 65 Je en schuf, mitsamt zahl- gichen Bildern mien Annchens vou berg die an der Godesburg. „betrauert von Tau- den junger und alter SW Ek senden und aber Tause Sanges froher Moerbcchen i Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Ab heute Abend 18 Uhr bis Mittwoch, nen ausgedehnt werden. beteiligt. Wunder, daß die begeisterten Jünglinge das 11. 6. die Alte Apotheke; Ab Mittwoch, 18 Uhr bis Samstag, 14. 6. Rathaus Apotheke. 1 Vereins-Kalender 10 Turnverein 98. Der Verein beteiligt sich am Sonntag, den 8. Juni beim Festzug des Gesangvereins Liedertafel. Alle aktiven Abteilungen treten in Sportkleidung an, passive Mitglieder können sich auch im Straßenanzug beteiligen. Antreten 13.30 Uhr an der Turnhalle. 98. Heute Samstag spielen die Handballmanschaften, wie in der Spielerversammlung bekannt gemacht, geg. Tv. 62 Weinheim, Sportplatz„Gorxsbeimer Tal“. Abfahrt der 2. 1. u. Jugendmannsch. per Auto ab Turnhalle punkt 16 Uhr. Turnerbund„Jahn“(Handballabteilg). Heute Samstag spielt die Schüler und Baqugend in Sandhofen. Abfahrt 16 Uhr. am Kaiserhof mit Rad. Um 18 Uhr spielt die I. Mannschaft gegen M. T. G. Mannheim auf dem Waldsportplatz. Morgen Sonntag die A-Jugend gegen SV. Waldhof. Abfahrt 8 Uhr an der Brücke. Turnerbund„Jahn“. Unser Verein beteiligt sich beim Sänger⸗ fest der„Liedertafel“ heute Abend beim Festbankett mit den Turnerinnen. Sonntag 13 Uhr sammelt sich der gesamte Verein in Turnkleidung vor dem„Kaiserhof“ Zur Teilnahme am Festzug. Unseren Mitgliedern wird der Besuch der Veranstaltungen des Sängerfestes wärmstens empfohlen. Fu Bhballvereinigung 98. Bei dem am Sonntag stattfindenden Festzug der Liedertafel, nehmen sämtliche Aktiven, Jugend- und Schüler mannschaften teil. Treffpunkt um 12.30 Uhr im Vereinslokal. Die einzelnen Mannschaften marschieren komplett in Sportausrüstung mit. Teinahme aller Spieler ist Ehrenpflicht. Wir bitten um pünktliches Erscheinen. Auch unsere passiven Mitglieder bitten wir wenn möglich um Teilnahme am Festzug. Nach Beendigung desselben Treffpunkt im großen Zelt! Zum Festbankett am Samstag, den 7. Juni, abends 20.30 Uhf, bitten wir ebenfalls unsere Werten Mitglieder um zahlreiche Beteiligung. Fur die anlaßlicb unserer Dermôpblung erwiesenen Nufmerltsamfelen und Gluctwunsche danſten berelichst Ottmar Wendling u. Frau Hilde eb. Rudolph Mhm.-Seckenheim, im Juni 1952 In nervösen Herzbeschwerden C0 ⁰˙ m seſt langen Jahren leidend, habe ſch die Erfahrung gemacht, doß„Klosterfrau Melissengeist“ schnell Uinde- rung verschafft. Er ist ein Hausmittel, das ich nie mehr missen möchte] So schreibt Herr Karl Stolz, Trier am Bach l. Seit über 100 Jahren wächst des Vertrauen zu Klosterfrau Melissengeist Das aber ist sein schönster Erfolg: in unserer nervösen Zeit hilft er so vielen Menschen Wie nie zuvor! Millionen ist er einfach unentbehrlich geworden- für Kopf, Herz, Magen Nerven! Flosterfrau Melissengeist in der blaben packung mit 3 Nonnen ist in allen Apotheken und Drogerien erhälllich. Denken Sie gqüch an Aktiv- Poder! rolie Machriclil fa alle Maarlran len Bei Hadrgusfall, Brechen, Spalten der Hare, Jucken der Kopfhaut, fröh⸗ zeitigem krgraven, kahlen Stellen, Schoppen, kommen Sie zur mikroskopischen Haaruntersuchung Herr Schneider persönlich hält Sprechstunden in MANNHEIM Montag, 9. Joni, y. 91 Uhr im Damen- u. Herrensqlon Sg. Schneider& Sohn, Mhm. N(gegenüber d. Hauptpost) L. Württ. Haarbehandlungsinstitut 6g. Schneider& Sohn, Abt. 196 Stuttgart-W, Symnssiomstr. 21 3 36 Jahre erfolgreiche Hadrbehandſung 1 3 Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche onntag, 8. Juni 1952: Kollekte für den Wiederaufbau zer- 15 störter kirchlicher Gebäude 8.30 Uhr Christenlehre und Frühgottesdienst 9.15 Uhr Hauptgottesdienst(Pfr. John) 127 55 10,45 Uhr Kindergottesdienst Nienstag, 20 Uhr Mädchenkreis(ältere) littwoch, 20 Uhr Mädchenkreis Jüngere) „ Jungmännerkreis Vonnerstag, Fronleichnahm) Frauenbund, Ausflug. Abfahrt 85 um 8 Uhr ab Rathaus. 5 Auch in schweren Fallen von Bronchitis, Asthma Husten, Verschleimung und Luftröhrenkatarrh bewähren sich Dr. Boether · Bronchitten, eine sinnvolle Heilpflanzen · Kompo- sition, nach Originalrezept von Dr. Boeth 8 Sie wir ken stark zchleimlösend, beseitigen qualenden Hustenreix und kräftigen das Bronchienge webe. Dr. Boether- Bronchitten sind unschädlich. Hunder de gebrauchen di 7 Heilgtoffe vereint nach dem Verfahren von Dx. MED. BorTER Laufend beste ferkel und Läufer stehen ständig zum Verkauf. 14 tägige Garantie. Bel Unzufriedenheit erfolgt Tausch. Viehhandlung Wilh. Koblenz Seckenbheim/ Rastatterstr. 13 Telefon 470 48 Evangel. Männerverein Mhm.-Seckenheim Unser diesjähriger Ausflug findet am 29. Juni statt. Abfahrt 8 Uhr an den Planken. Mit Omnibus nach Hirschhorn, Marbach, Erbach, Michelstadt. Der Fahrpreis beträgt DM. 6. pro Person. Anmeldungen werden noch bis 20. Juni im Pfarrhaus angenommen. 7b...( N„Liedertafel“ Mannheim-Seckenheim N Am 7., 8. und 9. Joni 1952 F l f nebel ne E Miunmmummuummmmmmmmmmmemuemunmeeuneeeeeemememnemeeneenmenmun Samstag, 20.30 Uhr: Festhankeit im Schloß 75 Sonntag, 8 Uhr: Wertungssingen im Vereinshaus 13.30 Uhr: Aufstellung des Ffestzuges in der Brei- 35 sccher- u. Wäaldshotersfrfaße. Er bewegt sich durch die Eftlinger- Zähringer verl. Freiburger-, Kapellen-, Bonn- dorfer, Offenburgerstraße nach dem Schloßplatz. 5 0 Freundschaſtssingen und die Hapelle Schari 0 35 Sonntag u. Wontag, jeweils db 20 Uhr: 27 0 Die große Stimmungskanone ludwig Frei- Gschwend 1 14 dus Heidelberg. 1 I Die gesamte Bevölkerung ist herzlich eingeladen. 1 Gaugeld“. Leine Jorqe melir ſuir Jie] Ein Haus auf Ratenzahlung! Wir geben für Neubau, Hauskauf, Umbau von Wohnwesen(duch mit gewerbl. Räumen) durch steverbegünstigstes Bausparen oder durch ansprochnahme des neuen Wohnungsbeb-Prämiengesetzes, das Ihnen Prämien bis zu DM 400. gewéhrt, Zielsicher und zuverlässig Darlehen zu 5%, ßesochen Sie unsere ständige Beratungsstelle verbunden mit großer Modlellschau in Mannheim, P 3, 9— Fof 31340. Beratung unverbindlich und kostenlos. Leonberger Bausparkasse, Leonberg. Uher 2 Milliarden Herzschläge! Pausenlos arbeitet das Herz. 2½ Milliarden Schläge muß es in 70 Jahren leisten. Täglich pumpt das Herz über 10 000 Liter Blut. Von der Leistungsfähigkeit des Herzens hängt Ihr Wohlbefinden ab, und es ist deshalb notwendig, dieses Wichtigste Organ des Körpers ganz besonders zu pflegen. 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Zehntel des Schulgeldes 1951/52 für die Uhr⸗ macher⸗ und Autofachſchulen i 9. Zehntel des Schulgeldes für die Städtiſche Frau⸗ enfachſchule und die Staatliche Haushaltungsſchule J., 2. und 3. Rate des Schulgeldes für die Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater 1 1. Drittel der Hundeſteuer 1952 Getränkeſteuer und Speiſeeisabgabe für Maß 1952 Stadthauptkaſſe. deshalb helfen sie 39 gut. Ruf 47216 Deen- Herde und Gasherde in allen Preislagen einschl. ROHNRE für fachmännische Montage Repara uren aller Art ALBERT JR GER, Installations- u. Blechnermeister Schlafzimmer/ Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelnaus ARITUR HAUCK Leckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 err SGS ee, .