e ee ben), 5 — 2 ist- Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zung. „ ustellgeid. Einzelnummer 5 Pig Süddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim- Seckenbeim und Umgebung Anreigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Ereisliste Nr. h Abbestellungen können nur bis 28. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 94 Freitag, den 13. Juni 1952 4.752. Jahrgang Tatkräftige Hilfe für Westberlin Konferenz der Hochkommissare— Schäffer vor dem Senat— Neue Strafandrohung Pankows Berlin(UP). Die Hochkommissare ar- beiteten in Berlin Pläne zur Sicherung West⸗ berlins gegen einen eventuell zunehmenden sowaetischen Druck aus. Gleichzeitig be- sprach Bundesfinanzminister Schäffer mit dem Senat Möglichkeiten der praktischen Hilfe für die Westberliner Wirtschaft. Bei ihren getrennten Beratungen über die Berliner Lage gingen sowohl die Hochkom- missare als auch Bundesfinanzminister Schäf- ker davon aus, daß tatkräftige und sofortige Wirtschaftliche Unterstützung eine der wich- Uigsten Voraussetzungen für die Stärkung Berlins als Vorposten der freien Welt ist. Die Sondermission Deutschland des Amtes für gegenseitige Sicherheit der USA(MS) bewilligte am gleichen Tage langfristige In- vestierungsprojekte für die Westberliner Wirtschaft und das Handwerk in Höhe von 62,3 Millionen DM aus MSA und GARIOA- Gegenwertsmitteln. Diese Summe soll als zweite Rate des Uberbrückungs-Hilfsprogramms von 210 Millionen DM. für die Produktionserwei- terung Westberlins laufen. Der Rat der Hochkommissare ließ sich von den Stadtkommandanten einen Bericht über die Berliner Situation geben. Die Hochkom- missare billigten die Maßnahmen, die ihre Kommandanten wegen der jüngsten Ereig- nisse schon getroffen hatten und genehmig- ten die Vorbereitungen, mit denen einer eventuell Kritischen Lage in Zukunft begeg- net werden soll. Bundesfinanzminister Schäffer, der wäh- rend des g en Tages mit dem Berliner Se- nat verhandelte, um, für die baldige Ver- Wirklichung des Bundestagsbeschlusses über die Hilfe an Berlin zu sorgen, betonte unter dem Beifall der Abgeordneten vor dem Ber- liner Parlament, daß finanzielle Aufwendun- gen für die soziale Sicherung der Bundes- republik und für die Unterstützung Berlins Verteidigung rag seien, denn„militärische Maßnahmen“ hätten nur dann einen Sinn, Wenn man einem Volke sagen könne:„Euer Leben ist lebens- und verteidigungswert“. Eine für Berlin verwertete D-Mark könnte für die Abwehr eines Angriffs den zehn- Wird. Schäffer kritisierte die Länderfinanz- minister, die vorgeschlagen hätten, zu ihrer eigenen Entlastung die Zuschüsse für Berlin 2u kürzen. In Gegenwart des Ministers billigte das Abgeordnetenhaus einstimmig die Ubernahme tten Uberleitungsgesetzes“, das die Stellung Berlins im Finanzsystem des Bundes Festlegt. Der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter legte dem Hause den Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1952 in Höhe von 1,5 Milliarden DM vor. Währenddessen veröffentlichte die Pan- kower Regierung eine weitere Verordnung, durch welche die Bestimmungen für die Be- Wachung der Demarkationslinie auf das ganze Ostzonengebiet ausgedehnt werden. Für die Bewohner, die nicht die Anordnungen des „Staatssicherheitsdienstes“ bezüglich der Er- richtung des 560 km langen Sperrgürtels ent- lang der Zonengrenze und der damit verbun- denen Zwangsumsiedlung ausführen, wurden schwere Strafen angedroht. Die evangelischen Bischöfe in der Ostzonen- Republik wollen die Regierung in Pankow ersuchen, für eine gewissenhafte Beachtung der durch die Verfassung garantierten Rechte der Bevölkerung zu sorgen und bei allen Maßnahmen die Pflichten der Menschlichkeit nichtzeus dem Auge zu lassen. Iotest General Colemans Gegen die Entführung der zwei Mitarbeiter der Weutschen Presseagentur“ Weber und Bratke sowie des Spandauer Gastwirts Bred- din durch einen Sowetsoldaten und Volks- Polizisten hat der britische Stadtkommandant General Coleman in einem Schreiben an den Berliner Vertreter der sowjetischen Kontroll- kommission, Dengin, protestiert. Coleman forderte die unverzügliche Freilassung der drei Deutschen sowie die Bestrafung der ver- ant wortlichen Grenzposten. Die drei West- berliner Waren am Dienstag an der Grenze des britischen Sektors mit Waffengewalt von Westberliner Gebiet in die Ostzone gezwun- 55 worden. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. 5 Einen Protest des UsS-Stadtkommandanten General Mathewson gegen die Beschießung mer Streife der US- Militärpolizei an der Grenze zwischen Berlin-Zehlendorf und Klein- Machnow wies der Sowietvertreter Dengin mit der Behauptung zurück, die MP- Patrouille habe mit ihrem Jeep die Zonengrenze über- ren und einen Volkspolizisten bedroht, der Araufhin einen Warnschuß abgegeben habe. engin forderte Mathewson auf, Maßnahmen en derartige„Grenzverletzungen“ zu er- uis de Guiringaud, der politische Bera- s kranzösischen Hochkommissars, ver- Deutschland und übernimmt das Amt ranzösischen Generalkonsuls in San Reuter fur schnelle Integpalli SPD-Führer unterstützt Adenauer— Kom- binationen um das Verfassungsproblem Bonn(UP). Mit dem Bundeskanzler ist auch der Regierende Bürgermeister von Ber- in, Ernst Reuter(SPD), der Auffassung, daß der Westen stark werden muß, wenn er ge- genüber dem Osten bestehen will. Zu den Auswirkungen der in Bonn und Paris unterzeichneten Verträge auf Berlin erklärte Reuter in einem Interview:„Je Schrieller die neue Entwicklung zur westlichen Völkerfamilje vorangetrieben werden kann, das heißt, je mehr die westlichen Völker sich ihrer überlegenen Kraft bewußt Werden, um so eher wird der Block der östlichen Dik- taturen gezwungen sein, die Ronsequenzen aus seiner Schwäche zu ziehen. Dann wird der Weg frei sein zu einem in Frieden geeinten Europa“. Berlin sei zwar nicht direkt in den Deutsch- landvertrag einbezogen, aber die Garantie- erklärung der drei Westmächte trage dazu bei, die Grundlagen der Zuversicht und des Vertrauens zu stärken, auf denen Berlin als Vorposten der westlichen Welt seine Auf- gabe wie bisher auch in Zukunft durchführen könne. In sozialdemokratischen Kreisen Bonns wurde der Schritt des Bundespräsidenten beim Bundesverfassungsgericht begrüßt, durch den die verfassungsrechtlichen Voraussetzun- gen eines deutschen Verteidigungsbeitrages Seklärt werden sollen. Auch in anderen Fraktionen des Bundes- hauses überlegt man nun schon die Frage, Was geschieht, wenn die Mehrheit der 22 Richter— von denen 12 von der SpD nomi- niert wurden— im Sirme der Opposition ent- scheidet und eine Verfassungsänderung vor der Ratifizierung der Bonner und Pariser Vertragswerke für notwendig erachtet? In diesem Falle wäre sowohl das Schicksal des Verteidigungspaktes als auch das Schicksal des mit ihm gekoppelten Deutschlandvertrags über die Ablösung des Besatzungsstatuts be- slegelt: Die zur Verfassungsänderung erfor- derliche Zweidrittel- Mehrheit im Bundestag Kann die gegenwärtige Regierung nicht erzie- len, Auf der anderen Seite wäre denkbar, in neuen Verhandlungen über die Verträge zu Versuchen, ihnen ein Gesicht zu geben, das auch eine Zustimmung der Opposition zur Anderung des Grundgesetzes möglich macht. Ob sich jedoch die übrigen Signatarstaaten der Verträge damit einverstanden erklären, scheint zweifelhaft. Theodor Blanks Konzept Der Sicherheitsbeauftragte des Bundes- Kanzlers, Theodor Blank, äußerte in einem Rundfunkinterview, er glaube nicht, daß die Sowjets die Bundesrepublik jemals angreifen werden, wenn damit ein neuer Weltkrieg heraufbeschwört würde. Ein neutrales Deutsch- land dagegen würde nach Blanks Uperzeu- Sung die Sowjets zu einem Vorstoß verlocken. Es Wäre eine IIlusion, zu glauben, daß die 12 aufzustellenden Divisionen einen Angriff abhalten könnten, aber es ginge hier nicht um diese Divisionen, sondern um die Part- nerschaft mit Europa und der gesamten freien Welt, deren Ostgrenze an der Elbe und im freien Berlin lägen. Nur dieser Zusam- menschluß könne die Sowjets von einem An- griff abhalten. Der Zusammenschluß Europas würde mit der absoluten Gleichberechtigung der Bun- des republik erfolgen und es gäbe keine Be- stimmung, die als eine Diskriminierung aus- gelegt werden könnte. Die Hilfeleistung Würde sich auch nicht auf koloniale Besit- zungen anderer Partner erstrecken. Man habe die nationalen Truppen für diese Belange aus dem Vertrag ausgeklammert. Die Aufstellung deutscher Truppen ist in folgender Weise geplant: Nach der Ratifizie- rung sollen zunächst Stammkader gebildet Werden, die sich aus Freiwilligen zusammen- setzen, die Berufssoldaten werden möchten. Erst nach Ausbildung dieser Kader, frühe- stens jedoch 1953, könnten dann die ersten Rekruten eingezogen werden. Für den künftigen Rekruten sei die Dienst- zeit von 1% Jahren das größte Problem, doch solle man über diese persönlichen Opfer das Sroße Ziel nicht aus den Augen verlieren. Es dürfe natürlich niemand glauben, die militärische Ausbildung sei ein geruhsamer Spaziergang. Das Gesetz über Befehl und Ge- horsam werde nach wie vor bestehen. Doch der Soldat würde keinen willkürlichen Be- fehlen mehr zu folgen brauchen und hätte das Recht auf Befehlsverweigerung. Die Aus- bildung soll trotz Härte sinnvoll sein und die Möglichkeit der Schikane ausschließen Auch in der Uniform sei der Soldat Bürger eines freien demokratischen Staates une müsse als solcher respektiert werden. Blank verlieh abschließend der Hoffnung Ausdruck, daß das Problem der 131er und der„Kriegsverbrecher“ gelöst werde, ehe der erste deutsche Soldat eine neue Uniform an- Zieht. Heuss fordert Rechtsgutachten an Stuttgart oder Bremen wird entscheiden— Adenauer schlägt Ferienverschiebung vor Bonn(UP). Bundespräsident Heuss hat sich entschlossen, das Bundesverfassungsge- richt um die Ausfertigung eines Rechtsgut- achtens über den Vertrag über die Europa- ische Verteidigungsgemeinschaft zu ersuchen, um die Vereinbarkeit dieses Vertragswerks mit dem Grundgesetz zu ermitteln. Dr. Adenauer erläuterte dem Auswärtigen Ausschuß des Bundesrates den Inhalt des Deutschlandvertrages und des Vertrages über die Verteidigungsgemeinschaft. Der bayerische Ministerpräsident Dr. EFhard erklärte nach dieser Sitzung, der Bundesrat werde am 20. Juni voraussichtlich sowohl den Generalver- trag und die Zusatzabkommen als auch das Vertragswerk über die Europäische Verteidi- gungsgemeinschaft entgegen der Auffassung der Bundesregierung für zustimmungsbedürf- tig erklären. Eine endgültige Stellungnahme zu dem Inhalt der Verträge werde der Bun- desrat erst abgeben, wenn sie den Bundes- tag passjert und wieder den Bundesrat zur Ratiflzierung erreicht haben. Angesichts dieser Situation tauchte in Bonn die Frage auf, ob die Mehrheit des Bundes- rats nicht auch die Verträge als Ganzes ver- Werfen könnte. Dazu bedarf es 20 der ins- gesamt 38 Stimmen(Vorausgesetzt, daß die Verträge zustimmungsbedürftig sind). 18 da- von werden durch Regierungen nach Bonner Muster„Kontrolliert“, Der Bundeskanzler oder die von der CDU/CSU regierten Länder Werden daher bemüht sein müssen, noch wei- tere Stimmen für die Verträge zu sammeln. Als Möglichkeiten bieten sich das Land Ba- den- Württemberg(5 Stimmen) und das Land Bremen(3 Stimmen) an. Die Chancen für ein Jawort der Stuttgarter Regierung sind jedoch nach Ansicht von Bundesratsmitgliedern ge- ringer als bei Bremen, das aber von einem SPD-Chef regiert wird. 5 Der Bundeskanzler vertritt die Ansicht, daß die Beratung der Verträge durch den Bundes- rat am 27. Juni beendet sein werde und nach der Anfang Juli erfolgenden ersten Lesung im Bundestag etwa vier Wochen Ausschuß- beratungen notwendig seien. Er schlug des- halb im Altestenrat des Bundestages eine Ver- schiebung des Beginns der Sommerferien des Parlaments bis etwa Mitte August vor, wobei inn Dr. Gerstenmaier(C⁰Hο² SU) unterstützt Bat, Während der SPD-Abgeordnete Melles sich dagegen wandte. 1 In Bonn wird in parlamentarischen Kreisen Offen davon gesprochen, daß der Bundeskanz- ler durch Kritik, Angriffe und äußere Um- stände in den letzten Tagen in die Defensive gedrängt worden sei. Es mehren sich daher die Warnungen, die Verabschiedung der Ver- träge nicht zu überstürzen. Schumachers Kritik Dr. Schumacher erklärte im Bayerischen Rundfunk, die SpD werde nicht nur den Kampf gegen die schädlichen Auswirkungen der Verträge aufnehmen, sondern„sie ver- kündet bereits heute ihren Willen zur Revi- sion, wenn das Vertragssystem gegen die Stimmen der Sozialdemokraten im Bundestag ratifiziert werden sollte“, Schumacher setzte sich für neue Verhandlungen über die Ver- träge ein. Ein internationaler Vertrag, dem die SPD zustimmen könnte, sei nur möglich auf der Grundlage der tatsächlichen Gleich- berechtigung und der garantierten Möglich- keiten für die Wiedervereinigung Deutsch- lands. Die Aufstellung von deutschen Divisionen Würde nur die Aufstellung entsprechender Divisionen in der sowjetischen Besatzungs- zone zur Folge haben, Bei diesem Wettren⸗ nen in der Militarisierung zwischen Ost- und Westdeutschland sei noch fraglich, ob zum Schluß nicht die sowjetische Besatzungszone einen Vorsprung erhalte. Von einer gleich- berechtigten Partnerschaft der Bundesrepu- blik in den Verträgen könne keine Rede sein. Das Vertragswerk ändere das einseitige Be- satzungsrecht nur insoweit, als es geboten erscheine, der Bundesrepublik die ihr zuge- dachten und ihr auferlegten Leistungen im Rahmen der sogenannten Verteidigungsge- einschaft möglich zu machen. ö Völlige Schulgeldfreiheit in sämtlichen Schulen Schleswig-Holsteins, mit Ausnahme der Berufsfechschulen, beschloß der Kieler Landtag einstimmig. 5 J,1 Milliarden DM bezahlte die Bundes- republik nach Angaben des britischen Staats- Sekretärs Nutting an Besatzungskosten für die englischen Truppen auf deutschem Boden. Der Vermittlungsausschuß des Bundesrates und Bundestages gelangte noch zu keiner Ent- scheidung über die umstrittene Erhöhung des Bundesanteils an den Ländersteuern. Er tritt am 23. Juni erneut zusammen. Kardinal Faulhaber gestorben Während der Fronleichnamsprozession ver- schieden— Trauer in ganz Deutschland München(UP). Der Erzbischof von Mün- chen und Freising, Kardinal Michael von Faul- haber, ist am Fronleichnamstag kurz nach 11 Uhr nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren im erzbischöflichen Pa- lais zu München gestorben. Sein Tod erfolgte während der Fronleich- namsprozession und wurde den Gläubigen zu deren Ende bekanntgegeben. Eine Viertel- stunde lang verkündete die größte Glocke im Dom Unserer lieben Frau sein Ableben. Der Kardinal war seit Mittwoch, dem 4. Juni, an einer Lungenentzündung erkrankt. Ein erster Schlaganfall am Sonntag raubte ihm bis auf wenige Augenblicke das Bewußt sein. Sein Zustand verschlechterte sich in den kolgenden Tagen erheblich, bis schließlich ein Weiterer Schlaganfall seinem Leben ein Ende setzte. Im gleichen Augenblick zog mit der Fronleichnamsprozession das Allerheiligste in unmittelbarer Nähe des Palais vorüber. Die Nachricht vom Tode des Kardinals wurde in der Bundesrepublik mit tiefer Trauer aufgenommen. Bundespräsident Heuss schreibt in seinem Beileidsbrief an den Kapi- tularvikar von München:„Der Name des Ver- ewigten ist mit starken Lettern in die kirch- liche, in die seelisch- religiöse und in die po- litische Geschichte dieser bewegten und zum Teil verwirrten Zeitläufe eingetragen, in die sein Amtsauftrag gestellt War. Ihm war ge- geben, durch die tapfere Unabhängigkeit sei- nes Charakters und die Würde seines Wesens vielen Menschen zu einem inneren Halt zu Werden, und zwar— ich darf es bezeugen— hinausgreifend über die Angehörigen der katholischen Kirche.“ Bundeskanzler Dr. Adenauer sagte, das Ab- leben Kardinal Faulhabers sei eines der be- Kklagenswertesten Ereignisse der letzten Zeit. In Bonn glaubt man, daß Dr. Adenauer an den Beisetzungsfeierlichkeiten in München teilnehmen wird. Ein Sprecher der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion beklagte das Ableben des Münchener Erzbischofs Kardinal Faulhaber als einen„unersetzlichen Verlust für die christliche Sache“ in Deutschland. Papst Pius XII. hat die Nachricht vom Tode des Kardinals„mit tiefer Trauer“ entgegen- genommen, wie in vatikanischen Kreisen er- klärt wurde. Die Zahl der Kardinäle, die auf siebzig begrenzt ist, ist jetzt auf nur 46 ge- sSunken. Der Vorsitzende des Rates der Evangeli- schen Kirche in Deutschland, Bischof Dibelius, richtete anläßlich des Todes von Kardinal Faulhaber ein Beileidstelegramm an den Vor- sitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz, Kardinal-Hrzbischof Dr. Frings.„An der Bahre Kardinal Faulhabers danke auch ich Gott für ein reiches und gesegnetes Leben im Dienst unseres gemeinsamen Herrn“, heißt es in dem Telegramm. Nach etwa zweistündiger Sitzung des Mün- chener Domkapitels wurde der Domdekan und bisherige Generalvikar Ferdinand Buchwie- Ser zum Kapitularvikar gewählt. Er führt die Geschäfte des verstorbenen Kardinals bis zur Einsetzung eines Nachfolgers. Das Domkapitel beschloß, den Verstorbenen am Freitag in der Theatinerkirche aufzubahren. Am Dienstag Soll die sterbliche Hülle Faulhabers morgens um 9 Uhr in feierlichem Geleit in die Dom- Kirche übergeführt und in der Gruft der Kir- chenfürsten beigesetzt werden. 20 Schlösser fast zu verschenken Hannover(UP). 20 bedeutende histo- rische Schlösser in Niedersachsen drohen zu verfallen, weil ihre Besitzer nicht die Mittel für Wiederaufbauarbeiten und Reparaturen aufbringen können. Ein Teil dieser Schlösser. einstige Prachitbauten in Renaissance und Ba- rock, die sämtliche auf der Schutzliste des Landeskonservators stehen, werden so billig angeboten, daß sie als Geschenk betrachtei Werden können. Zu ihnen gehören das Schloß Bevern, in dem die spätere Frau Friedrichs des Großen aufgewachsen ist, mehrere an- dere Weser- Schlösser und sehr alte Wasser- schlösser in Ostfriesland. In den meisten die- ser Schlösser, die bis zu 400 Zimmer enthal- ten, sind Flüchtlinge untergebracht. Zehn Weitere Schlösser wurden dadurch, daß sie in Hotels umgewandelt, mit Schulen, und Hei- men belegt oder Museen wurden, vor der Verfall gerettet. a Der französische Staatssekretär Schuman wird am Montag in Ankara ein französisch türkisches Kulturabkommen unterzeichnen. Schöne Sakko- Anzüge 5 2 DR. 38. 1 Einigung über Wirtschaftsrat? Programm der Konferenz Regierung-DGB Bonn(UP). Eine grundsätzliche Einigung zwischen Bundesregierung und DGB über die Bildung eines paritätisch besetzten Bundes Wirtschaftsrats wird in Bonn von der fü: Freitag nachmittag vereinbarten Konferenz des Bundeskanzlers mit dem DGB-Vorsitzen- den Fette erwartet. In Regierun i n wird mit einer Fort- setzung dieser G an denen noch an- dere führende Gewerkschaftler und Vertre- ter der Koalitionsparteien teilnehmen, rechmet. Im Vordergrund der ersten Zu Werden. 5 Deutschland hat Souveränität verdient MecCloy zum Vertragswerk— 2.7 Milliarden für Stützpunkte Washington(OP). Hochkommissar Me Cloy sprach sich vor dem Außenpolitischen Ausschuß des amerikanischen Senats für eine Schleunige Ratifizierung des Deutschlandver- trages aus. Die Sowjetunion, sagte Mecloy, werde sich jede Verzögerung bei der Rati Zlekung zunutze machen. Schon aus diese Sründe müsse der Senat dafür sorgen, dab der Vertrag bald in Kraft tréten könne. Deutschland habe sich sein Recht auf Ug-⸗ abhängigkeit verdient, betonte der Hochkom- Mmissar. Wenn der Vertrag noch in diesen, Jahr in Kraft trete, dann könnten schon im. Jahre 1953 die ersten deutschen militärischen Verbände aufgestellt werden. Die goße Mehrheit der Deutschen untec- Stütze den neuen demokratischen Staat un das parlamentarische Regierungssystem, fuhr Mecloy kort. Jedoch dürfe die Gefahr, die von extremistischen Rechts- und Linksgrup- pen drohe, nicht unterschätzt Werden. Viele chemalige Nazi seien heute wieder im poli- tischen Leben tätig. Auch eine kommuni- Stische Gefahr sei in Deutschland vorhanden, obwohl die Kommunistische Partei in Deutsch- land eine der schwächsten Europas sei. Er sei überzeugt davon, erklärte Mecloy, daß der erste Vorsitzende der SPP, Dr. Kurt Schumacher, sich an die Verträge halten werde, falls er durch die Neuwahlen im Jahre 1953 an die Macht kommen sollte.„ Nach- mal bedauere ich Schumachers Opposition“, meinte Mecloy,„doch man kann nicht leug- nen, daß die Sozialdemokraten eine demo- Kratische Partei sind“. Der Hochkommissar Mecloy wird sich am Freitag wieder nach Deutschland begeben, um dort noch kurze Zeit die Pflichten des US- Hochkommissars zu erfüllen.„Ich werde in Bonn meine Arbeit beenden, Abschiedsbesu- che machen und dann ins Privatleben zurück- Kehren“, erklärte Mecloy. Er lehnte es Ab, zum Zeitpunkt seines Ausscheidens Stellung zu nehmen, meinte aber, er werde nicht g„notwendigerweise“ Warten, bis der Bundes- 9 tag die Bonner Verträge ratiflziert Habe. Has Us-Repräsentantenhaus bewilligte 2,75 Milliarden Dollar für den Ausbau von militä- rischen Stützpunkten in den USA und n Aüsland und leitete das Gesetz anschließend dem Senat zur Beschlußfassung zu. Die Gel- der sind zum größten Teil für den Ausbau von bereits angelegten Stützpunkten bestimmt. 9 Der allgemein als regierungsfreundlich gel- tende Bankausschuß des US-Repräsentanten- Hauses hat mit 15 gegen 10 Stimmen einen Gesetzentwurf abgelehnt, der dem Präsiden- ten die Vollmacht geben sollte, die Stahlindu- N Strie zu beschlagnahmen. Nachdem der Senat Pereits bel vier Gesetzvorlagen ähnlichen In- Halts eine ablehnende Haltung gezeigt hatte, kann die Regierung von seiten des Kongresses kaum noch auf Unterstützung rechnen. Das Repräsentantenhaus empfahl die Auf Hebung der Befugnis Präsident Frumans, Wäh- rend eines Nofstands die amerikanischen Eisenbahnen zu beschlagnahmen, In der Vor- 1388 Werden 48 anders Notstandsbefugnisse AUfrechterhalten.: 5 5 855 Frankreich stellt 819 000 Mann auf 20 Flugplätze fertiggestellt— UsS-Aufträge f für 150 Millionen Dollar Paris(E. B.) Der französische Verteidi- gungsminister FPleven kündigte in der Debatte der Nationalversammlung über den Militär- haushalt an, daß Frankreich bis Ende dieses Jahres 819 000 Soldaten unter Waffen haben Werde. Dies sei eine Verstärkung um 25 Pro- zent gegenüber August 1950. Die Luftstreit- Kräfte werden 50 000 und die Flotte 13 500 Mann stark sein. Pleven teilte weiter mit, es seien bereits 20 Flugplätze fertiggestellt worden, die 1000 zusätzliche Flugzeuge aufnehmen können. Vom Kanal bis zur Schweizer Grenze sei ein ein- Sätzbereites Radarnetz gebaut worden. Die 5 Gesamttonnage der französischen Flotte be- trage 350 000 Tonnen. Als Ziel für Ende 1953 nannte Pleven 15 Divisionen und 41 Luft- geschwader gegenüber 27 Ende dieses Jahres. Schließlich gab Pleven bekannt, daß die lionen Dollar nach Frankreich vergeben haben. Durch diese indirekte Hilfe werde es Frank- reich möglich sein, seine Aufrüstungspläne durchzuführen. 8 N 125 POIIZzisten entlassen Der Pariser Polizeichef hat 22 Polizisten „Aus Sicherheitsgründen“ vom Dienst suspen- diert und 50 andere. setzt. Diese Maßnahme * O 0 rükung don Dokumenter keiten der kommunistischen Parfeil it beschlagnahmt Würden. USA Rüstungsaufträge im Wert von 150 Mil- Doutschlananote an daospau wird verschoben Meinungsverschiedenheiten des Westens— S4 gegen sofortige Konferenz mit den Sowjets London GE. B.). Infolge starker Meinungs- verschiedenheiten zwischen den Westmächten bei der Beantwortung der dritten sowzeti- schen Deutschlandnote ist mit deren endgül- tiger Formulierung erst nach Beendigung der für 27. Juni in London vorgesehenen Außen- minister konferenz zu rechnen. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und Großbritannien einerseits und den USA andererseits gehen darum, ob direkte Verhandlungen mit der Sowjetunion über Deutschland aufgenommen werden sol- len. Die starken Einwände, die von Wasbing- ton hiergegen erhoben werden, haben in Lon- don einige Uberraschung ausgelöst, da es doch die USA waren, die selbst erst vor einigen Wochen einen solchen Weg vorgeschlagen und ihn erst aufgrund der Bedenken Frankreichs aufgegeben haben. Von uUnterrichteter Seite wird nun mitgeteilt, Großbritannien werde nicht auf einem Vier-Mächte-Treffen mit der Sowjetunion bestehen, falls die USA ihre Ge- genargumente aufrecht erhalten sollten. Die USA haben Großbritannien und Frank- Teich darauf aufmerksam gemacht, daß eine Verfrühte Einladung an die Sowjetunion zu einer Vier-Mächte-Konferenz über Deutsch- land den Westen leicht in eine schwierige Si- tuation bringen könne. Vor allem erinnert man in Washington daran, daß die Außen- minister der drei Westmächte sich bei ihren letzten Besprechungen in Paris darüber ge- einigt haben, von der Sowjetunion erneut ein„Zeichen des guten Willens“ zu verlangen, She sie Verhandlungen zustimmen. Außenminister Acheson hat außerdem brief- lich die britische und die französische Regie- rung darauf hingewiesen, daß eine Einladung an die sowjetische Regierung Wahrscheinlich die Ratifizierung der deutsch-allilerten Ver- träge durch den deutschen Bundestag und durch den amerikanischen Senat zumindest verzögern würde, Ferner schlug der amerika- Nische Außenminister vor, erst dann in Be- sprechungen mit Moskau einzutreten, wenn die vorgeschlagene„neutrale Kommission“ die Voraussetzungen für gesamtdeutsche Wah- len geprüft hat. BIiek nach Karlsruhe Zu der Möglichkeit einer Vier-Mächte-Kon- ferenz erklärte ein Sprecher des Foreign Of- fice, Großbritannien habe eine derartige Kon- ferenz immer gewünscht; sie sei der einzig mögliche Weg zu einer Einigung Deutsch- lands, die Bbritannien ebenso wie jeder andere wünsche. Das britische Eintreten für Sofortige direkte Verhandlungen mit der So- wWjetunion wird, wie man in London hört, auch von der bevorstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe Peeinflußt. Wenn dieses Gericht entscheidet, daß die Ratifizierung des Deutschland- und des Verteidigungsvertrags durch die Bundes- republik eine Verfassungsänderung erfordert und deshalb einer Zustimmung des Bundes- tages mit Zweidrittelmehrheit bedarf, würde dies das politische Programm der Westmächte umwerfen und böchst wahrscheinlich zu einer Vier-Mächte- Konferenz führen. Einige poli- tische Kreise Londons meinen deshalb, man möge lieber jetzt einer Vier-Mächte-Ronfe- renz zustimmen als nach der Entscheidung des Bundesverfagsungsgerichtes. In Paris wird betont, daß die von der fran- zösischen Regierung angeregten Vierer-Be- sprechungen nicht von den Außenministern geführt werden sollen. Frankreich wünsche Sine Zusammenkunft von Botschaftern oder Sonderbeauftragten der Außenminister. Bei diesen Besprechungen solle auch nicht die gesamte Deutschlandfrage oder das Problem eines Friedensvertrages angeschnitten, Son- dern die Bildung einer Untersuchungskom- mission für Deutschland angestrebt und die künftige Stellung einer deutschen Regierung erörtert werden. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird an der Aubenminister- Konferenz in London voraus- sichtlich nicht teilnehmen, sondern auf dem üblichen diplomatischen Wege“ konsultiert Werden. — 2— m r————— „Selbstblockade“ des Berliner Rundfunks Weniger Ostzonen- Flüchtlinge— Bundestags- Ausschuß besucht Zonengrenze Berlin(UP). Die Insassen des sowzetisch Kontrollierten„Haus des Rundfunks“ im bri- tischen Sektor versuchen, ihre Migachtung gegenüber westlichen Anordnungen durch Vorbereitungen zu einer Fortsetzung ihrer „Selbstblockade“ auszudrücken. Keiner der deutschen Angestellten des Kommunistischen Senders, die mit Wirkung vom Donnerstag Auf britische Anordnung nur mit besonderem Passierschein der Westberliner Behörden Zu- tritt zu dem Funkhaus erhalten, hat bisher den geforderten Ausweis beantragt. Pa Pri- tische Militärpolizei und Westpollzisten die Einhaltung der getroffenen Anweisung über- Wachen sollen, wird die Frühschicht das Rund- künkgebäude am Donnerstag nicht zur ge- Wohnten Stunde betreten können. Der„Berliner Rundfunk“ hatte seine An- gestellten nach Aufhebung der Pritischen Ein- Schließung noch rund 35 Stunden ohne Ab- lösung in dem Funkgebaäude belassen, um ge- gen die Einführung der Sonderausweise zu Protestieren. l Inzwischen hat der Zustrom von Flüchtlin- gen aus der soWjetischen Besatzungszone Und dor allem aus der„Fünf-Kilometer-Sperr-— zone“ stark nachgelassen. Verschiedentlich treffen jedoch Geflüchtete, die sich in den letzten Tagen bei Verwandten und Bekann- ten in der Bundesrepublik aufhielten, in den Aufnahmelagern ein und bitten um Asyl als politische Flüchtlinge. In den ersten zehn Ta- gen dieses Monats sind über 4 700 Flücht- nge aus der Ostzone in den Auffanglagern voll GieBen, Unzen und Berlin registriert Wor- den. 5 Der Bundestagsausschuß für gesamtdeut- sche Angelegenfleiten Wird am Freitag und Samstag die entlang der Ostzonen-Grenze ent- standenen Notstandsgebiete in Schleswig- Hol- stein besichtigen und sich über die Möglich- keit von Hilfsmaßnahmen unterrichten. Die SD hat die Bundesregierung in einem An- trag ersucht, einen angemessenen Geldbetrag als Uberbrückungshilfe zur Linderung der durch die ostzonalen Sperr- und Evakuierungs- maßnahmen entstandenen Notlage zur Ver- kügung zu stellen. Alarmierende Ansprache Churchills Der Premier bangt um Britanniens Ruhm London(UP). Der britische Premiermini- ster Winston Churchill richtete in einer Rede Anläßlich eines Essens des britischen Presse- verbandes eine dramatische Warnung an das britische Volk. Churchill sagte, Großhbritan- nien sei in Gefahr, alle seine Besitzungen und 211 seinen Buhm zu verlieren, denn es be- nde sich an der Schwelle zum wirtschaft- chen Bankrott. Großbritannien stehe jetzt Auf einer„Verräterischen Falltür“, durch die es jederzeit ins Bodenlose stürzen könne. Diese harten Worte, so meinte Churchill, würde er nicht benutzen, wenn er nicht wüßte, daß Großbritannien noch nie unterlegen sei. Während des Krieges habe Einheit unter den Briten geherrscht und es habe nichts ge- geben, Was britische Untertanen nicht auf sich genommen hätten, um ihr Leben und ir Recht zu verteidigen. Jetzt aber, angesichts der größten wirtschaftlichen Krise, in der sich die 50 Millionen Briten je befunden hät- ten, sei das Volk durch Streitigkeiten Zzerris- Deutsches Angebot an Israel Altmeier-Plan steht zur Diskussion BOnn(UP). Die Bundesregierung wird irt der nächsten Woche einen neuen Vorschleg für die Haager Konferenz mit den Vertre- tern Tsrasls und der jüdischen Weltorgani- sationen beschließen. Der Zahlungsplan 801 den jüdischen Delegationen in der letzten Juni- Woche übergeben werden. Unterrichtete Kreise wollen erfahren ha- ben, daß der sogenannte„Altmeier-Plan“ des Sozialdemokratischen Bundestagsabgeordne- ten Jakob Altmeier bei den Vorsrbeiten mit zur Diskussion stehe. Altmeier hatte ange- regt, durch Bundesaufträge für Berlin nicht nur zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in den Westsektoren beizutragen, sondern auch Waren für Israel herstellen zu lassen. Eine Verminderung der Bundeszuschüsse für Ber- In, die auf diese Weise erzielt werden könnte, s0Il nach Altmeiers Vorschlag ebenfalls die Finanzierung der Forderungen Israels ex- leichtern. Der Zweck der Sicherheitsgarantien Us-Senat diskutiert Bonner Vertrag— Neues Einwanderungsgesetz Washington(OP). Außenminister Ache- son erklärte vor dem Auswärtigen Ausschuß des Senats, die Bonner Verträge würden dem amerikanischen Präsidenten nach seiner Mei- nung keine zusätzlichen Vollmachten geben, Amerikanische Truppen ohne Zustimmung des Kongresses nach Europa zu sctücken, In die- sem Zusammerhang Wiederholte der Minister seine schon mehrfach geäußerte Auffassung, Wonach der Präsident berechtigt sei, Trup- pen Ohne Vorherige Befragung des Kongresses nach Ubersee zu entsenden. Der Zubßenminister erklärte auf weitere Fragen, die Dreimächteerklärung über die Integrität der Europäischen Verteidigungs- gemeinschaft, die zur Zerstreuung der fran- zö6sischen Bedenken gegen ein eventuelles Ausscheiden Deutschlands aus der Gemein- schaft abgegeben wurde, erweitere die Ver- pflichtung der USA in Europa nicht. Unterstaatssekretär Bruce verlas eine Er- klärung zu den gegenseitigen Sicherheitsga- rantien zwischen dem Atlantikpakt und der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft. Das Neue dieser Garantie, so Heißt es darin u. à., sei die Anerkennung, daß die Bundesrepublik ein wesentlicher Bestandteil der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft sei und sie die gleichen Rechte wie die anderen Länder er- Balte. Als Gegenleistung müsse sie dafür der NATO die gleichen Zusicherungen ma- chen, die von den ancteren Mitgliedern gefor- dert würden. Der US-Senat nahm ein neues Einwan- derungs- und Naturalisierungsgesetz an, das die„Immigration Ket“ aus dem Jahre 1924 ablösen soll. Gegner dieses Gesetzes haben bereits vorausgesagt, daß Präsident Tru⸗ sischen Diskrimimierungen, die eine Enwan- tügig seäande t eren Fünf T0 elle 8. en Ars spra. 5„ Angeklagten Waren des Mordes und der Ge- kährdung der Staatssicherheit schuldig ge- sprochen worden. 5 Bonn möchte größer werden Schafe grasen vor dem Bundeshaus Bonn(UP). Die Bundeshauptstadt möchte gern so schnell wie möglich größer werden, Aber die im Westen der Stadt gelegenen fünf Vororte mit Einwohnerzahlen von 100 bis 2700 widersetzen sich kategorisch jeder Ein- gemeindung. Für Bonn bedeutet dieses„Nein“ Seinen Verzicht auf 7734 Hektar Bodenfläche oder ein Viertel der jetzigen Ausdehung von 31 250 Hektar. Die 5500 Einwohner der wi- derspenstigen Gemeinden wurden vom Kö- ner Reglerungspräsidenten höchst persönlich „zur Ordnung“ gerufen. Es half nichts. Die Vertreter des Kreises und der Gemeinden erklärten, sie seien an den ablehnenden Be- schlug ihrer Gemeindeparlamente gebunden. Nun wird das Innenministerium in Düssel- dorf entscheiden müssen, auf welchem Wege die Gemeinden von den Vorzügen der Bun- deshauptstadt überzeugt werden können. Bonn ist jetzt schon eine Großstadt mit 120 000 Einwohnern. Aber die Schafhirten nah- men davon wenig Notiz. 80 Schafe grasten dieser Tage genau vor dem Bundeshaus, als sich die Abgeordneten fleigig mit der Ab- Wicklung ihrer Tagesordnung beschäftigten. Fronleichnams-Feiern in Deutschland BOnn(UP). In allen Teilen Deutschlands fanden am Fronleichnamstag bei prächtigem Juni- Wetter große Prozessionen statt. In Bonn beteiligten sich Mitglieder der Bundesregie- rung und des Bundestages— darunter die Bundesminister Kaiser und Lukaschek— Zu- sammen mit Vertretern der in Bonn akkredi- tierten diplomatischen Missionen an der gro- Ben Fronleichnams- Prozession durch die Bun- deshauptstadt. Der Umzug erhielt ein be- sonders farbenprächtiges Gepräge durch die in Couleur und mit ihren Fahnen angetre- tenen studentischen Verbindungen. Bundes- minister Lukaschek trug ebenfalls das Band seiner Studenten verbindung. 8 Todesurteil für merdenden US-Soldaten Nürnberg(Up). Ein UsS-Kriegsgericht verurteilte den 19 Jahre alten amerikanischen Soldaten Richard Hagelberger zum Tode durch den Strang. Hagelberger wurde überführt, zu- sammen mit seinem Kameraden John Vigneault am 20. April dieses Jahres zwei Deutsche er- mordet zu haben und dann mit deren Auto geflohen zu sein. Der ebenfalls 19 Jahre alte Vigneault wurde bereits am 22. Mai von dem- selben Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Am 20. April hatten die beiden Soldaten in einem Dorfgasthaus bei Nürnberg 9 zwei Deutsche kennengelernt und sich dann 6 in deren Wagen mit nach Würzburg nehmen lassen. Unterwegs erschoß Vigneault auf An- raten Hagelsbergers die beiden Deutschen von Hinten mit einem Karabiner. „Die Silberlinge des Rabbiners“ Vergeblicher Antrag Dr. Ohrensteins München(UP). Das Landgericht Mün- chen wies einen Antrag des Landesrabbiners Dr. Baron Ohrenstein auf Erlaß einer einst- weiligen Verfügung gegen die„Passauer Neue Presse“ Ab. Diese hatte in einem Artikel un- ter der Uberschrift„Die Silberlinge des Rab- piners“ scharfe Angriffe gegen Dr. Ohren- stein im Zusammenhang mit der Krise um den zurückgetretenen bayerischen Justiz- minister Dr. Josef Müller geführt. In dem Artikel hieß es, daß der Landesrabbiner sich Seit 1945 durch Schleichhandelsgeschäfte ein Vermögen erworben hätte. Darüber hinaus zitierte die Zeitung die in New Lork er- scheinende jüdische Zeitschrift Reconstrue: tion“, die behauptet habe, Dr. Ohrenstein habe seine Anhängerschaft aus einem inter- Nationalen Schieberring zusammengesucht, der einne regelrechte Terrorherrschaft eee Habe. Das Landgericht wies den Antrag Dr.? Ohrensteins ab mit der Begründung, daß keine Dringlichkeit und keine Wiederho- lungsgefahr bestehe. Erdbeben in den Anden Buenos Aires(UP). Ein starkes Erd- beben, von dem vor allem die argentinischen Anden- Provinzen San Juan, Larioja und Catamarca heimgesucht wurden, war nach den bisher vorliegenden Berichten in Um- Freis von mehr als 1000 Kilometern zu spä- ren. Valparaiso soll die am schwersten be. troffene Stadt sein. Schwere Schäden werden auch aus der Stadt San Juan gemeldet, die beim Hrdbeben im Januar 1944 nahezu völlig vernichtet worden war, wobei 8000 Menschen ums Leben kamen. Soweit bisher bekannt ist, ist diesmal nur ein Kind von einer einstür- zenden Mauer erschlagen worden. 15 Per- Sonlen sollen verletzt worden sein. Lebenslänglich für Doppelmörder München(UP). Das Schwurgericht Mün- chen verurteilte den 33jährigen Polen Jan Swidzinski wegen zweifachen Mordes, sowie versuchten Diebstahls und schweren Raubes zu lebenslänglichem Zuchthaus und einer Weiteren, zusammengefaßten Strafe von acht Jahren Zuchthaus. Swidzinski hatte im Mai 1951 ͤ den Münchner Wachmann Johannes Krämer und einige Tage später den Kauf- marm Leonhard Ampletzer aus Aßling bei Augsburg mit einer Pistole erschossen. Die Mitangeklagten erhielten wegen schweren Raubes und versuchten schweren Diebstahls Gefängnisstrafen von neun Monaten bis 2 Kiri Jahren. N Rhee untersagt„Stimme Amerikas“ 1 Gungen der„Sti Auch eine der UN Beoba lertelstündige Nachrieh- soll von der Sperre be- ter glauben, daß 0 Nünschter Kommen 8 8 test hiergegen an. . De H DVE Sor Frak der die Kan Zell DVI er d der Sich Lang Meis Kan Kore Dr. Hr. Woll mut Bür und DVI Fra, I ene rn 11! 1 gg Sai ch 1 0 A ß F e e Ger Partei hätten eins Südwestdeutsche Rundschau Der 28. Oberbürgermeister-Kandidat DVP einstimmig für Harnisch Heidelberg(sw). Der Vorsitzende der PVP. Stadtratsfraktion in Heidelberg, Profes- Sor Dr. W. Kunkel, teilte mit, die Stadtrats- Fraktion und der Vorstand des Stadtverbandes mmig beschlossen, für die Oberbürgermeisterwahl am 13. Juli die Kandidatur des Heidelberger Wirtschaftsde- zernenten Josef Harnisch zu unters zen. Die DV habe sich für Harnisch entschlossen, weil er der jungen Generation angehöre. Harnisch, Ger 30 Jahre alt sei, biete die Gewähr, daß er sich mit unverbrauchten Kräften und auf lange Sicht den Aufg Meisters widmen könne. Außerdem habe seine Pisherige Tätigkeit als Leiter des WMWirtschafts- dezernats gezeigt, daß er ein Höchstmaß von Sachkenntnis und Initiative besitze. Harnisch hat sich am Dienstag als 28. Kandidat um das Amt des Oberbürgermeisters beworben. Professor Kunkel gte ferner, die DVP habe schon vor mehreren Wochen versucht, sich mit der CDU auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen. Es sei dazu nicht ge- Kommen, weil die CDU sich schon damals für Dr. Neinhaus entschieden habe. Die Wahl von Dr. Neinhaus, der im 64. Lebensjahr stehe, Wolle die DVP aber nicht unterstützen, Der, mutmaßliche Kandidat der SPD, der Erste Bürgermeister Josef Amann, sei 73 Jahre alt und komme de b nach Auffassung der DVP als Oberbürgermeister ebenfalls nicht in Frage. 88 Knielinger Tressorräuber gefaßt Karlsruhe Gdsw). Die amerikanische Po- lizei hat drei amerikanische Soldaten als die Diebe ermittelt, die während der Pfingst- feiertage aus einem amerikanischen Waren- haus in Rnielingen 13 000 Seriptdollars mit- Samt einem 300 kg schwerer Safe gestohlen Batten. Ein großer Teil der gestohlenen Dol- Jars war Anfang dieser Woche in einem ehe- Fengericht Zusammenstoß Freis Karlsruhe, bei dem am 30. Oktober letzten Jahres 38 Personen verletzt worden waren, Das Gericht verurteilte den 38jàhri⸗ maligen Westwallbunker am Rhein gefunden. worden. Ratsschreiber auf schiefer Bahn Karlsruhe Gsw). Auf die schiefe Bahn war ein 30 Jahre alter verheirateter Rats- schreiber aus Oberweier geraten, der vom Karlsruher Schöffengericht wegen Unzucht mit Abhängigen zu 18 Monaten Gefängnis ver- Urteilt wurde. Der kriegsversehrte Angeklagte hatte von Januar 1951 bis zu seiner Entlas- sung am 19. April dieses Jahres seine Amts- Stellung mißbraucht und sich in den Dienst- räumen des Rathauses in fünf Fällen an zwei 14jährigen Mädchen vergangen. Ein tolles Gaunerstück PFfOT Zzheim(Wk). Ein 60 Jahre alter Mann wurde auf dem Heimwege von einem männlichen und einem weiblichen„Kriminal- peamten“ angehalten und auf offener Straße einer körperlichen Durchsuchung unterzogen. Die Brieftasche mit den Ausweisen gab man Wieder zurück. Das Bargeld aber wurde ZWecks„genauerer Uberprüfung“ einbehalten. Zu seinem Erstaunen mußte der Geschädigte Dei der Kriminalpolizei jedoch erfahren, daß er das Opfer eines Gaunertricks geworden War, Echte Polizisten machten ein paar Stun- den später ihre Berufskollegen“ ausfindig und nahmen sie fest. Drei Monate Gefängnis Wössinger Eisenbahnunglück vor Gericht Karlsruhe(sw), Das Karlsruher Schöf- beschäftigte sich mit dem Zug- im Bahnhof Wäössingen im gen Lokomotivführer Hermann Spänle aus Böckingen bei Heilbronn wegen fahrlässiger Eisenbahntransportgefährdung und Förper- Verletzung zu drei Monaten und zwei Wochen Gefängnis. Der 45 Jahre alte Heizer Friedrich Sauer aus Bad Wimpfen wurde zu 3800 DPM Geldstrafe anstelle von zwei Monaten Ge- Fangnis verurteilt. Zwei Mitangeklagte, ein Zugführer und ein Schaffner, wurden frei- Besprochen. Erhebende Fronleichnamsprozessionen Das Fest der katholischen Kirche in Baden- Württemberg Freiburg Gdsw). Bei schönstem Sommer- wetter wurde in allen katholischen Gegen- den Baden- Württembergs das Fronleichnams- fest begangen. Besonders eindrucksvoll Wa- ren die Prozessionen in Oberschwaben und im Schwarzwald, wo die Straßen und die Altäre verschwenderisch mit Blumen, Birken päumchen, jungen Tannen und Girlanden ge- schmückt waren. In Freiburg trug Erzbischof Dr. Rauch das Allerheiligste und spendete an den vier Sta- tionsaltären den eucharistischen Segen. Auf dem weiten Münsterplatz, wo die Prozessions- teilnehmer und die Zuschauer dicht gedrängt standen, rief der Freiburger Oberhirte zum Gebet für Frieden und Eintracht unter den Völkern auf. Er gedachte dabei besonders derjenigen, die noch heute in Gefangenschaft schmachten. An der Prozession nahmen in Freiburg auch der frühere Staatspräsident Leo Wohleb und Professor Dr. Alfred Schühly teil. Neben der Freiburger Stadtverwaltung war auch die Professorenschaft der Universität vertreten. Die katholischen Studentenverbände zogen zum Teil mit ihren Fahnen mit. Die Straßen, durch die sich die Prozession bewegte, und die vier Altäre waren reich und sehr ge- Schmackvoll geschmückt. In Karlsruhe beteiligte sich die Bevölke- rung recht stark an den verschiedenen Pro- zesslonen. Schon in den frühen Morgenstun- den Waren viele Hande am Werk, um die Straßen zu einem Blumenteppich zu machen und die Häuser mit Girlanden und Fahnen zu schmüchen. In der Bischofsstadt Rottenburg trugen Bi- schof Dr. Leiprecht und Weihbischof Dr. Fi- scher abwechselnd das Allerheiligste. Das ge- samte Domkapitel, Stadtverwaltung, Ge- meinderat, Bürgerwache und Vereine nahmen nahezu geschlossen an der Prozession teil. Auch in den katholischen Dörfern Badens und Württembergs war die Beteiligung an den Prozessionen sehr stark. In den Städten mit nicht überwiegend ka- tholischer Bevölkerung beschränkten sich die Prozessionen zumeist auf die nähere Umge- bung der Kirchen. In einigen Stuttgarter Kir- chen wird die Prozession erst am kommenden Sonntag stattfinden. Kurzes Haar bleibt modern Baden-Baden(lsw). Prominente Haer künstler aus dem In- und Ausland demon- strierten innerhalb des in Baden-Baden statt findenden Jahreskongresses der deutschen Sektion in der Internationalen Gesellschat, der Dameneoiffeure an hübschen Manneduin- köpfen die modischen Haartrachten der kom- menden Saison. In Anlehnung an griechische Vorbilder werden die Frisuren zumeist nach oben breit ausgekämmt und laufen an den Schläfen schmal aus, um im Effekt die kleinc Kopfform zu betonen. Außerdem soll da- Haar weiterhin kurz— möglichst noch kür zer— getragen werden. Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. Der Internationale Club Karlsruhe veranstaltet Mitte Juni zum ersten Mal internationale Round-Table-Gespräche. Vorgesehen sind Kurzreferate von Kans- diern, Amerikanern und Persern.(28) Neustadt. Das Flilfswerk der evan- gelischen Kirche will die Motorisierung der Geistlichen im Schwarzwald durchführen, um zu verhindern, daß das kirchliche Leben Süd- badens durch die Tätigkeit der Sekten ge- schädigt werde.(SH) Waldshut. In der benachbarten Ge- meinde Unteralpfen schlug bei einem Ge- Witter der Blitz in ein Bauernanwesen, wobei zwei Kühe ums Leben kamen.(ZS8EœD) Mannheim. Im Zeughaus, einem Bau der Kurfürstenzeit, der noch unzerstört ge- blieben ist, wurde die stadtgeschichtliche Sammlung Mannheims neu eröffnet.(ZSE) Neckargemünd. Auf der Bergfeste Dilsburg finden in diesem Jahr wieder Auf- kührungen des dramatischen Spiels„Die Rose von Dilsberg“ statt.(SEH) Lolcale Rundocliau — ̃——— ̃—‚—ð»V———— Der Fronleichnamstag bot mit ſeinem ſtrahlenden Sommerwetter am geſtrigen Vormittag einen prächtigen Rah⸗ men zu der großen Fronleichnamsprozeſſion, die ſich durch einige blumen⸗ und fahnen⸗ geſchmückte Straßen bewegte. Wie alljährlich geleitete eine große Gläubigenſchar das aller⸗ heiligſte Altarſakrament durch die Straßen, um an verſchiedenen Altären den Segen für die ganze Gemeinde entgegenzunehmen. Die Häuſer waren mit friſchem Grün, Fahnen und ſinnvollen Darſtellungen geſchmückt. Der Weg war über und über beſät von den Blü⸗ ten und Blumen, die von den Kindern zur Verehrung ausgeſtreut worden waren. Mit dieſem Zug voll gläubigem Ernſt und tiefer Würde feierte die ganze katholiſche Kirchen⸗ gemeinde die Einſetzung des Sakraments in der Oeffentlichkeit und die an den Straßen⸗ rändern zahlreich erſchienenen Zuſchauer folgten dieſem eindrucksvollen Schauſpiel tiefreligiöſer Gottesverehrung mit ſichtlicher Anteilnahme und innerer Bewegung. In Mannheim wurde die Fronleichnams⸗ prozeſſion, an der etwa 20 000 Katholiken teilnahmen, mit einem Gottesdienſt vor der St. Sebaſtianskirche eröffnet. An den vier Stationen, auf dem Marktplatz, vor der Liebfrauenkirche, auf dem Zeughausplatz und vor der Jeſuitenkirche wurde der Segen über Stadt und Flur geſprochen. Sonderzug zum Kreiskinderturnfeſt in Plankſtadt. Zum Kreiskinderturnfeſt des Turnkreiſes Mannheim am kommenden Sonntag verkehrt ein Sonderzug ab Weinheim 7.44, Lützel⸗ ſachſen 7.49, Großſachſen⸗Heddesheim 7.55, Ladenburg 8.02, Friedrichsfeld⸗Nord 8.08. Rückfahrt ab Schwetzingen 17.55 Uhr mit Halt auf allen Stationen bis Weinheim. * Hirnverletzte! Der Bund hirnverletzter Kriegs⸗ und Arbeitsopfer e. V. hält am Sonntag, 15. Juni, vorm. 10 Uhr in Mann⸗ heim, im Lokal Faſſold, T 2, 13, eine Ver⸗ ſammlung ab. 0 Lange Tage— kurze Nächte Ist das nicht eine prächtige Zeit?— Früh- morgens, wenn wir erwachen, scheint uns— natürlich nur bei schönem Wetter die Sonne bereits ins Schlafzimmer und mun- tert uns auf, rasch aus den Federn zu sprin- gen. Und abends, wenn der Feierabend her- eingebrochen ist, sind wir noch glücklich, bei Tageslicht schnell noch einige Arbeiten im Freien verrichten zu können. Das ist ja herr- lich, und manchmal hat man den stillen Wunsch, daß es doch so das ganze Jahr bliebe. Des Jahres hohe Zeit ist angebrochen. Noch wenige Tage und die Sommersonnenwende ist da. Gar zu rasch sind die Tage, Wochen und Monate vorbeigegangen, und wieder stehen Wir bereits in des Jahres Mitte. Es ging doch fast zu schnell. Gar zu lange hatte der Winter in diesem Jahr sein Regiment geführt, der Frühling mit seinem Blühen und Grünen er- schien uns fast zu kurz, und die letzten Wo- chen brachten uns nicht— wenigstens für die Badefreudigen— das gewünschte Warme Wetter. Aber was nicht ist, kann noch werden. Vieles kann man sich an diesen langen Ta- den vornehmen. Der Kleingärtner hat feich- lich zu tun, denn manches gibt es gerade jetzt im Garten zu bestellen. Der Landmann fährt erst recht spät nach Hause, denn Acer und Wiese verlangen ihre Pflege. Wir kommen nie zur Ruh, und wenn es dann doch dunkelt. 50 glauben wir, daß es noch zu früh nacht wird. Dann ist der Tag wieder nicht lang genug. Seien wir aber doch zufrieden, daß wir we nigstens 16 Tagesstunden und nur 8 Nacht- 15 jährige Ausreißerin gefaßt Mannheim dsw). Bei einer Kontrolle in der Innenstadt hat die Polizei ein 15jähriges Mädchen aufgegriffen, das schon aus verschie- denen Erziehungsheimen ausgerissen War. Das 15 jährige Mädchen hatte jedesmal, nach- dem es aus Erziehungsheimen entwichen wan „mit farbigen amerikanischen Soldaten Ver- bindung aufgenommen“. Wettervorhersage Freitag heiter bis leicht bewölkt, Höchst⸗ temperaturen um oder über 25 Grad, schwül, ab Nachmittag leichte Gewitterneigung. Sonn- abend Wechselnd bewölkt, noch nicht ganz störungsfrei, geringer Temperaturrückgang, Aber noch schwül. Nationaltheater Mannheim Spielplan: Samstag, 14. 6., abends, außer Miete Th.⸗G. Abt. 1 Nr. 2501— 2775. Zugunſten der Verſorgungsanſtalt deutſcher Bühnen:„Die Fledermaus“ Operette von Johann Strauß. Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Sonntag, 15. 6., Miete N, Nr. 16 Th.⸗G., Abt. 2 Gr. D und freier Verkauf:„Eine Nacht in Venedig“, Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Montag, 16. 6., vorm., ohne Kartenverkauf: Für die Schüler höherer Lehranſtalten: „Aida“, Oper von Giuſeppe Verdi. Anf. 11.00, Ende 14.30 Uhr. Montag, 16. 6., abends, Miete A Nr. J 7, Th.⸗G. G Abt. 1, Nr. 1851-2100 und freier Verkauf:„Ingeborg“, Luſtſpiel von Curt Götz. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Dienstag, 17. 6., vorm., Kein Kartenverkauf: Für die Entlaß⸗Schüler der Volksſchulen Mannheim:„Wallenſtein“, Dram. Gedicht von Fr. v. Schiller. Anfang 11.00, Ende 14.45 Uhr. Dienstag, 17. 6., abends, Miete B Nr. 16, Th.⸗Gem. Abt. 1, Nr. 2301-2500 und freier Verkauf:„Johanna auf dem Schei⸗ terhaufen. Szeniſches Oratorium von A. Honegger, Text von Paul Claudel. Anfang 20.00, Ende 21.30 Uhr. Am Freitag, 13. Juni, 20 Uhr findet im Studio des Nationaltheaters in der Kunſt⸗ halle die Uraufführung der Komödie„Athen liegt nicht in Griechenland“ von Albert Klein⸗ Noack in Anweſenheit des bisher noch nicht aufgeführten deutſchen Autors ſtatt. Der Leitung des Nationaltheaters iſt es gelungen, die Städtiſchen Bühnen Heidel⸗ berg für ein Gaſtſpiel zu gewinnen, mit dem neueſten Werk der internationalen Opern⸗ literatur: Igor Strawinskys„Das Leben eines Liederlichen“. Die deutſche Erſtauffüh⸗ rung hat in Stuttgart ſtattgefunden. Die letzte Vorſtellung der Premierenmiete wird auf dieſes am 24. Juni ſtattfindende Gaſt⸗ ſpiel gelegt. i * Otigheim spielt„Wühelm Tell“ Die Volksschauspiele Gtigheim zeigen auch in diesem Jahr jeden Sonntag von Mitte Juni bis Ende September Schillers„Wilhelm Tell“, Die Rolle des„Wilhelm Tell“ hat der be- kannte Schauspieler Gerhard Retschy über- nommen, der als erster Held am Landesthea- ter Württemberg-Hobenzollern in Tübingen tätig ist. Der jugendliche Held des Badischen Staatstheaters Kurt Müller-Graf spielt in der Rolle des„Melchtals“ und unterstützt gleich- zeitig den Gründer und obersten Spielleiter Geistl. Rat Josef Saler in der Regie führung. Uber 500 Mitwirkende, ein Massenchor, Rei- gen und Volkstänze, ein 45-Mann- Orchester und ein echter Almabtrieb, wie er technisch nur auf dieser Freilichtbühne möglich ist, werden den„Wilhelm Pell“ auch in diesem Jahr wieder zu einem Erlebnis für die in- und ausländischen Besucher werden lassen. stünden haben. N 75 Stegfried Bergengruęs e Copyright by Carl Duncker, Berlin, duren Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (19. Fortsetzung) Spät erst, es ist schon gegen Abend, nach- dem sie noch einen langen Spaziergang am „Seeufer entlang unternommen haben, fahren sie langsam durch die sinkende Dämmerung zurück. Sie sind beide schweigsam geworden; dier schwere Duft der Wälder und der auf den Wiesen aufgeschichteten Heuhocken weht über Sie hin, Hier und dort erwacht ein blasses Sternfünkchen, in den Dörfern fällt durch dis Fenster warmer Lampenschein Es wird Kühl, und aus den Tümpeln kriechen weiße Nebel- gespenster. Dorette fröstelt, und Dr. Schön- Horn legt fürsorglich seinen Automantel um Mre Schultern, Als er sie berührt, zieht sich Stwas schmerzlich in seinem Herzen zusam- men. So ein liebes Mädel, denkt er, und doch 5 e du jetzt nicht den Wagen anhalten, sie in die Arme nehmen und küssen, Du mußt kroh sein, wenn du einmal ein paar Worte mit Ar sprechen oder sie höchstens zu einem Furzen Ausflug einladen darfst, Warum muß te ihr damals ausgerechnet dieser verdammte Mexikaner über den Weg laufen? Es Wäre Sicherlich alles ganz anders gekommen! Als Dorette später, nachdem sie noch zu- ammen Abendbrot gegessen haben, in ihrem Kleinen Zimmer in der Dorotheenstraße an- Selangt ist, stößt sie das Fenster auf und tehnt sich hinaus Die Vorstellung im Winter- arten ist gerade zu Ende, schwarze Men- n das Gewimmel hinein Im Wintergarten tt irgendeine Orientalin auf, die Wahre der an Schlengenbeschwörung und sen- ſchenmassen strömen auf die Straße. Autos eingen kauchend an und hupen ungeduldig Sationellen Fakirkunststücken zeigen soll. Ob- gleich der August für Berlin als kein beson- ders günstiger Varieté-Monat gilt, ist das The- aAter jeden Abend ausverkauft; jeder will diese Weltattraktion Mirza Korunja gesehen Haben! Ja, einen Namen muß man schon haben, um zu einem derartigen Kassenmagneten werden Und daraufhin Phantasiegagen verlangen zu Können. Aber um diesen Namen zu erlangen, muß man eben etwas Einmaliges werden, fast umfallen läßt. Dorette richtet sich auf, ihre Blicke bohren sich in die grellen Lampen vor dem Theater, ganz steif und starr steht sie da, als Wäre sie hypnotisiert. Hin: „Auch ich muß soweit kommen wie diese Mirza Korunjal Auch ich will berühmt werden, und die ganze Welt soll von mir sprechen. Denn wenn mir das nicht gelingt, dann hänge ich wahrhaftig lieber die ganze Zirkusreiterei an den Nagel und kehre ins bürgerliche Beben zurück. Noch morgen werde ich mit Semira sprechen.“ Dr. Schönborn, der um die gleiche Zeit an seinem Schreibtisch sitzt, ungezählte Ziga- retten verqualmt und sich vergeblich bemüht, einen Anschluß an die zuletzt geschriebenen Satze seines Romans zu finden, ahnt sicher- lich nicht, daß eigentlich er allein an diesem Sskahrlichen Entschluß Porektss schuld ist. Denn die schönen Stunden mit ihm, die be- Sinnliche Ruhe der Umgebung, in die er sie brachte, die Erzählungen von seiner Arbeit und seinem Sommeraufenthalt und b verständliche Freundlichkeit mit der er sie Ba te— alles dies hat in Doreftes Unter- Ußtsein eine unbestimmte Sehnsucht. keimen lassen, die se irgendwie 1 g Zwar ist ihr 8 e ndung keineswegs klar, aber sie fühlt für Augen- blicke doch dunkel, daß es immer noch andere Dinge außer dem Zirkus und außer der Liebe 7 die selbst- zu Orizaba auf der Welt gibt, die sie einzu- spinnen vermögen und ihrer eigentlichen Natur vielleicht verwandter sind als Alle Abenteuer des Artistenlebens zusammen. Nun Aber, weil sie diese leise Schwäche in sich kühlt, treibt es sie jetzt erst recht dazu zu beweisen, daß sie mit der ganzen Vergangen- heit gebrochen hat und eine hundertprozentige Artistin geworden ist. „Wer nicht über den Schatten seiner bürger- lichen Vergangenheit springen kann, wird nie, ein guter Artist!“ Nun, sie sollen sehen— alle, alle sollen sie sehen, und nicht zuletzt dieser Dr. Schön- porn— wie sie über den Schatten springen und alle Schulreiterinnen der Welt über- trumpfen wird! * Es geschieht das Ver wunderliche, daß Ma- dame Semira, die„Tigerkönigin“ des Zirkus Krell, keineswegs besonders erstaunt ist, als ihr Dorette am nächsten Vormittag ihr An- haar, jenem berühmten e. 50 sende von Artisten in aller Welt in echt Arti- stischen Aberglaunen ir Glück oder auch 2 a 72 ire Rettung aus lebensgefshrlichen Situs- tionen zuschreiben, Als Dorette geendet hat, läßt Ser ara den Strumpf sinken und sieht das Mat aus mren Ae en großen Augen N ein Welle Prüfend an. 5 f 4 2 7 8 1 8 „Tias, sagt sie denn,„tja, Mädel, deine Ides 6d Sar wech ze ee Be wen die Sade machen kann, hat die Krell ja bewiesen. Nur das eine fragt sich: hast du auch die Nerven für eine solche Nummer?! Denn das eine kann ich dir gleich verraten Selbst wenn adss Mut hast, ist es kein Spaß, einen Gaul im Tierkäfig so an der Kandare zu Haben, dag er Hichit verrückt wird und durch seine Kaprio- len meine lieben Kätzchen unruhig macht, So- bald das nämlich geschieht, ist mit ihnen nicht zu spaßen. Allen den Reitern und Reiterinnen, die bisher an der Tigernummer gescheitert Sind, hat es nämlich nie an Mut gefehlt, son- dern sie sind einzig und allein daran hopps gegangen, daß die Gäule störrisch wurden und das ganze Arrangement in eine höllische Un- ordnung brachten. Und dann ist der Salat da, und selbst der beste Dompteur kann dann nicht mehr verhindern, wenn plötzlich eine der durcheinanderrasenden Katzen den Gau! anspringt, Denn auf den Reiter selbst haben sie es jd meist gar nicht abgesehen: ein Stück frischer Pferdebraten erscheint ihnen viel verlockender. Daß bei einem solchen Zwi- schenfall dann auch der Reiter mit zum Teu- kel geht, ist nur ein Kleiner, wenn auch leider tödlich verlaufender Regiefehler.“ „Und ist Ihnen selbst noch nie etwas Pas. slert, Madame Semira? erkundigt sich Dorette zaghaft. „Du kangst ruhig du zu mir sagen, Find“ erwidert die Dompteuse und nimmt ihren Strumpf wieder auf.„Bist zwar noch reichlich jung, und ich Könnte deine Großmutter sein Aber was spielt das Alter bei uns Artisten schen für eine Rolle. Die Hauptsache ist die Leistung, alles andere ist Quatsch! Und daß du es noch mal zu was bringen wirst, daven den Mut und die d Semira e hoch—„hier sieh . 0 Hat ganz gut und deutlich auf dem mu Semiras bzeichnet. DG-BHE-Wahlanfechtung abgewiesen Der Wahlprüfungsausschuß tagte Stuttgart(sw). Der parlamentarische Wahlprüfungsausschuß wird der Vollver- sammlung der Verfassunggebenden Landes- versammlung empfehlen, die Anfechtu der Wahl zur Verfassunggebenden Landesver- sammlung am 9. März durch die Deutsche Ge- meinschaft-BHE zurückzuv n und die ge- samte Wahl, insbesondere die Wahl in den Stimmbezirken Ludwigsburg I und II, Hei- denbeim und Sinsheim für gültig zu erklären. In diesen Wahlbezirken waren nach dem An- fechtungsantrag der DG-BHE die Kandidaten des BHE nicht in geheimer Wahl, wie es das Wahlgesetz vorschreibt, son dern durch Hand- Aufheben gewählt worden. Der Ausschuß kam zu dem Ergebnis, daß eine Ur gültigkeitser- klärung der in diesen Wahlkreisen für den BHE abgegebenen Stimmen auf das Gesamt- Wahlergebnis keinerlei Einfluß haben würde. Dadurch erübrige sich die Ungültigkeitserklä- Tung, die jedoch— so betonte der Ausschuß- 9 2 7 1 bei einer erwiesenen Verletzung des Wahl- gesetzes und bei einer Auswirkung auf das Wahlergebnis unbedingt erfolgen müßte. Der Wahla chuß stellte fest, daß nach den Unterlagen des Landeswahlleiters nur im Kreis Heidenheim die Kandidaten des BIE nicht in geheimer Wahl bestimmt worden Seiel. Der Ausschuß war ferner der Ansicht, daß der BHE die ihm von der DG-BHE ab- gestrittene Eigenschaft als Partei besitzt, da der BHE mit dem rechtzeitigen Eintrag in das Vereinsregister eine Land Atzung vorgelegt habe. Somit sei die Anfechtung der Gesamt- Wahl vom 9. März durch die DG-BHE zurück- zuweisen. S lich ist der Ausschuß der Ansicht, daß die 2 ge der von der DG-BHE ebenfalls bestr Anwendbarkeit der Fünf-Prozent-Elau in die Zuständigkeit des Bundesverfassungsgerichtes fällt Tagung der Landessynode eröffnet 13,5 Millionen für Wiederaufbau ausgegeben Herrenalb(epd). Die Frühjahrstagung der Landessynode der badischen evangelischen Landeskirche wurde von ihrem Präsidenten, Minister a. D. Rechtsanwalt Dr. Umhauer, im Haus Charlottenruhe in Herrenalb eröffnet. Aus dem Hauptbericht des Oberkirchenrats entnehmen wir, daß seit der Währungsreform rund 13 500 00 DM für den kirchlichen Wie- deraufbau ausgegeben wurden. Im Bereich der badischen Landeskirche wurden 31 Kir- chen, 24 Pfarrhäuser und 35 sonstige Kirch- liche Gebäude total zerstört, 142 schwer und 286 leicht beschädigt, und es werden noch Jahre vergehen bis alle Kriegsschäden beho- ben sein werden. Unter den weiteren Vorla- Sen sind die Gesetzentwürfe über die Errich- tung von Kirchengemeinden in Ettenheim, Osterburken, Wintersdorf und Forbach her- Vorzuheben. Als Grund für die Notwendig- keit der Errichtung dieser neuen Kirchenge- meinden wird fast durchweg der starke Zu- zug von Flüchtlingen in die genannten Ge- meinden hervorgehoben. Zu Beginn der Ar- öfknungssitzung hatte Präsident Dr. Umhauer dem Bedadern der Synode über das Ausschei- den des in den Ruhestand getretenen Pfarr- rers Mondon Ausdruck gegeben. Pfarrer Mondon war seit 20 Jahren Mitglied der Lan- dessynode, er war Vorsitzender der Vorläufi- gen Synode von 1945/46 und erster Veprasi- dent der gegenwärtigen Synode und hat in diesen seinen Amtern wertvolle Dienste ge- leistet. Als sein Nachfolger trat für den Kir- chenbezirk Karlsruhe-Stadt Dekan Dr. Köhn- lein in die Synode ein. Zum ersten Vizepra- sidenten wählte die Synode den Synodalen Dekan Haug. Einheitliche Haltung der Regierungen Dr. Maier zu den außenpolitischen Verträgen Stuttgart Gsw).„Die Ministerpräsiden- ten oder ihre Stellvertreter haben ohne Rück- sicht auf ihre Parteizugehörigkeit in der Sit- zung des Bundesratsausschusses für Auswär- lige Angelegenheiten in Bonn einmütig den Standpunkt vertreten, daß die vier außen- Dolitischen Verträge eine Einheit bilden und daß sie im Gegensatz zur Auffassung der Bundesregierung der Zustimmung des Bun- desrates bedürfen.“ Diese Erklärung gab der Ministerpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier, in Stuttgart nach seiner Rückkehr aus Bonn ab. Dr. Maier bemerkte ferner, es sei mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß alle Landesregierungen bei der Beratung der Verträge in der Plenarsitzung des Bundesrates am Freitag, dem 20. Juni, eine einheitliche Haltung einnehmen werden. Dadurch werde, wie schon in einer ganzen Anzahl von früheren Fällen, dieses Mal in einer hochpolitischen Angelegenheit die Be- hauptung der baden- irttemders ene Op- position widerlegt, daß in der Bundesrats- politik die Stimmen des neuen Bundeslandes Baden- Württemberg den Ausschlag geben. Bundesbahn braucht 82 Millionen DM Elektrifizierung Mannheim-Mühlacker gefährdet? Stuttgart(lich. Voraussichtlich schon in der kommenden Woche werden in Stuttgart neue Verhandlungen zwischen Vertretern des Innen ministeriums von Baden- Württemberg und Beamten der Bundesbahnverwaltung aus Offenbach wegen der Elektrifizierung der Strecke von Mühlacker nach Mannheim und der Rheintalstrecke von Basel nach Mann- heim stattfinden. Wie verlautet, hat die Bun- desbahn diese Verhandlungen dringend ge- wünscht, da sie unter den bisherigen Vor- aussetzungen die begonnenen Arbeiten an der Strecke Müblack er-Mannheim nicht fortsetzen könne. Zur Diskussion steht ein von der Bun- desbahn gewüns schuß der L te in hter Zus Höhe von 82 Millionen DM. dings auf mehrere Jahre verteilen Man nimmt an, ein minde tens hoher Zuschußbetrag für der Rheintalstrecke erforderli Der Ministerrat hat sich für Verhandlungen ausgesprochen. — Modernstes Kraftwerk Süddeutschlands Eine neue Anlage in Neckargartach Heilbronn(wo). In Heilbronn-Neckar- gartach wird noch in diesem Jahr mit dem Bau des modernsten Wärmekraftwerkes Süd- deutschlands begonnen werden, Es soll nach dem Vollausbau sogar die Le isti des Marbacher Kraftwerkes übe! ses Werk kann täglich bis zu 4,7 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Für den Bau des neuen Wärmekraftwerkes sind in Neckargartach günstige Voraussetzun- gen gegeben. Da dort bereits ein derartiges Kraftwerk besteht und die Schaltanlagen schon vorhanden sind, können erhebliche Mit- tel eingespart werden. Für die Dampferzeu- gung kann das Neckarwasser verwendet wer- den, und der Neckarkanal ermöglicht es, den Brennstoff direkt an das Werk heranzuführen. Das Werk soll in mehreren Bauabschnitten errichtet werden. 5 Ursache der Brandkatastrophe noch ungeklärt Der dritte Großbrand in Großrinderfeld seit 150 Jahren Großrinderfeld, Exs. Tauberbischofs- aeim(Isw). Die Brandfahndungsstelle Karls- cuhe und die Kriminalpolizei Tauberbischofs- heim sind noch immer damit beschäftigt, durch Ermittlungen und Vernehmungen die Ursachen der verheerenden Brandkatastrophe aufzuklären, durch die in der Gemeinde Großrinderfeld im Kreis Tauberbischofsheim 47 Wohnhäuser sowie zahlreiche Scheunen und Stallungen im Gesamtwert von einein- halb Millionen DM vernichtet worden sind. Die Ermittlungen werden vor allem dadurch erschwert, daß inmitten des großen Brand- herdes immer noch das Feuer schwelt. Der Ausgangspunkt des Großfeuers konnte in- zwischen mit Sicherheit festgestellt werden, nicht aber die Ursache. Der Bevollmächtigte für das Feuerlöschwesen in Nordbaden, Re- glerungsrat Dr. Altenbach, muß auf die vie- len Anfragen immer wieder erklären, daß die Aufklärung solcher Fälle unter den gegebe- nen Umständen zu den schwierigsten Auf- gaben der Kriminalistik gehört. Die umlaufenden Gerüchte über Verhaf- tung, Brandstiftung oder Uberversicherung einzelner Gebäude haben sich inzwischen je- denfalls zum größten Teil als unrichtig er- Wiesen. Die Polizei hat bis jetzt lediglich Proben von Brandresten oder chemischen Produkten zur Untersuchung nach Karlsruhe gesandt. Ferner hat sich herausgestellt, daß mit Ausnahme von zwei unversicherten Flüchtlingsfamilien alle Geschädigten normal Versichert sind. Inzwischen ist die vom Caritasverband und anderen Organisationen und Behörden in die Wege Seleitete Hilfsaktion angelaufen. Vor allem aus Tauberbischofsheim und dem Kreisgebiet wurden den Geschädigten sofort Wäsche, Schuhe und Kleidungsstücke gesandt. Weitere Spenden gehen laufend ein. Unter anderem wurde der Gemeinde ein erster Hilfsbetrag von 20 000 DM aus Staatsmitteln zur Verfügung gestellt. Auch die Dienststelle des amerikanischen Resident Officers in Würzburg hat Hilfe zugesagt. Trotz aller Hilfsbereitschaft wird es jedoch lange dauern, bis das Dorf mit seinen 1300 Einwohnern— darunter 350 Heimatvertriebenen— die Katastrophe überwunden haben wird. Be- sondere Schwierigkeit bereitet nach wie vor die Unterbringung der 80 Obdachlosen und des geretteten Großviehs. Vor allem ist noch nicht abzusehen, wie die bald beginnende Ernte unter Dach und Fach gebracht werden S0lII. Wirtschaft Verbesserung des Konsumbrotes geplant Zur Förderung der Gesundheit und Leistungs“ fähigkeit der Bevölkerung des Bundesgebietes wird zwischen dem Bundesernährungsministe- rium und Vertretern der zuständigen Behörden und Wirtschaftskreise gegenwärtig über eine An- reicherung des Brotes mit Eiweiß diskutiert. Ex ist daran gedacht, dem Brotmehl vor dem Back prozeß bis zu drei Prozent Eiweiß zuzusetzen. Diese Eiweißzugabe soll zunächst nur dem Kon- sumbrot beigegeben werden. Infolge der Wert verbesserung soll keine Verteuerung des Brotes eintreten. Eine Ausdehnung auf alle Brotsorten sei nicht möglich, da hierfür nicht genügend EI. Weiß zur Verfügung stehe. Förderung der Boden untersuchungen Die Dünger wirtschaft wird aus ERP-Mitten zwei Millionen DM für Bodenuntersuchungen im Bundesgebiet erhalten. Vor allem die kleine- ren Landwirte sollen hierdurch angeregt wer den, Boden untersuchungen in größerem Aus- maß als bisher vornehmen zu lassen. Die Bauern werden für die Untersuchung des Bodens je Probe bis zu 1.50 DM erstattet erhalten. Die Be- rater der örtlichen Landwirtschaftsschulen und Wirtschaftsberatungsstellen werden auf Grund der Bodenuntersuchungsergebnisse Vorschläge zu einer sachgemäßen und vermehrten Anwen- dung von Mineraldüngern ausarbeiten. Deutsch-jugoslawisches Handelsabkommen Die deutsch- jugoslawischen Wirtschaftsver- handlungen haben in Bonn zum Abschluß eines Waren- und Zahlungsabkommens geführt. Es sieht ein Austauschvolumen von rund 60 Millio- nen Dollar in beiden Richtungen vor. Jugosla- wird vor allem Kupfer, Zink, Bauxit, gnesit, Holz, Tabak, Hanf, Schweine, Fleisch, Früchte und Gemüse liefern und dafür aus der Bundesrepublik Kok Walzwerkserzeugnisse en und Ersatzteile, Traktoren, Präzi- sionsinstrumente, chemische Metallwaren und Produkte erhalten. g Wirtschaft in Kürze Die Indexziffer für die Lebenshaltungskosten im Bundesgebiet ist im Mai gegenüber April um zwei Indexpunkte Basis 1938= 100) ange- stiegen. In der Gruppe Ernährung war ein An- steigen, in den Gruppen Beklei dung und Haus- rat dagegen ein Sinken der Preise zu beobachten. Die„20. Internationale Industriemesse Barce- a“ wurde feierlich eröffnet. Auf der Messe stellen Firmen aus 16 Staaten, darunter die Bundesrepublik mit 280 Ausstellern, ihre Erzeug- nisse zur Schau. Die schwedische Konsumgenossenschaft„Ko- operativa Foerbundet“ hat nach einer Meldung des Stockholmer„Aftonbladet“ mit der staat- lichen iranischen Olgesellschaft Verhandlungen über große Ollieferungen aufgenommen. Iran bietet einen Preis, der 23 Prozent unter dera Weltmarktpreis liegt. Vier deutsche Firmen— „Maschinenfabrik Eßlingen“,„MAN“ und die „Düsseldorfer Waggonfabriken“— sind zur Zeit mit der Ausführung eines Exportauftrages für die Türkei beschäftigt, der insgesamt 16 drei- teilige Dieselzüge umfaßt. Die Bundesrepublik hat von der Export-Im. port-Bank einen Zehn-Millionen-Dollerkredit (rund 42 Millionen DM) für den Kauf von ame- 55 gab be- 10 rikanischen Tabaken erhalten. Die Bank kannt, daß sie diesen Kredit der Bank deutscher nder ein men wird. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhetm und Umgebung. Verautwortl. Herausgeber: Georg Hürnla Druct und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann(uA Hecra Härdlel Mannheim Secken be Fetnsorecher 476— im Alter von 70 Jahren. Mhm.-Seckenheim, 13. Juni 1952 Kloppenheimerstraße 25 Nach einem arbeitsreichen Leben verschied schnell und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel Herr Karl Jakob VIZ Landwirt Beerdigung: Heute Freitag, 15 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Luise Volz geb. Klumb Familie Artur Volz Frau Gerda Volz und Anverwandte Palast- Theater Seckenbeim Oft exꝑropt und immer gelobt vrird REGINA-Hartwachs. Machen auch Sie einen Ver- such damit! Sie werden es immer wieder verwenden, denn der erfrischende Bal- samterpentinélgeruch und die harte, schnell glänzende Wachsschicht machen es zum Freund der erfahrenen Hausfrau. Werktags Sonntags Freitag bis Montag: Neue Anfangszeiten beachten! 19 ͤ und 21 Uhr Paul Hörbiger, Hans Moser . Maria Andergast, 1. Teil in dem tollen, neuen Lustspfel: 5 „Hallo Dienstmann“ Im Vorprogramm: Schwarzwald, Uhrenland Ev. Kirchentag Berlin Wochenschau: Epsom-Derby in England 30000 Besucher- 1. Preis 100000 M. Freſtag, Spätvorstellung 2290 Uhr Samstag, Spätvorstellung 22.30 Uhr Sonntag, 13.30 Uhr u. 16 Uhr Zorros Ceisterreſter : Das Geheimnis des goldenen Gottes Dienstag und Mittwoch, 20.30 Uhr Zorros Rache 2. Teil und Ende. Mit diesen 2 Teilen wird wohl das Stärkste an Filmen ge- zeigt werden, was bisher überhaupt da War! 20.30 Uhr Das große Jetzt auch in pärkettgelb erhältlich- Mhm.-Seckenheim: Jos. Merdes fertigt schnellstens an Neckarbote- Druckerei 0 Vereins-Kalender Turnverein 98. Der Verein beteiligt sich am Sonntag, 15. Juni Kreiskinderturnfest in Plankstadt. beim 7.15 Uhr in der Turnhalle. ist möglichst abgezählt bereit zu halten. der Abfahrt bekanntgeben. Sportverein 07. Alle Teilnehmer am Kreiskinderturntfest 1. treffen sich Sonntag morgen 7.15 Uhr Ecke Meßkircher- Abfahrt um 8.08 Uhr in und Zähringerstraße zur Friedrichsfeld-Nord. Turnerbund„Jahn“. Friedrichsfeld-Nord, 8.08 Uhr. Rückfahrt, dem Waldsportplatz betr. Samstag gegen Friedrichsfeld. betr. Kreisturnfest in Neckarau. Männertuſnstunde im„Kaiserhof“. Fahrgeld beträgt 60 Pfg. und Wer von den Eltern miigeht und Kampfrichter sein kann, möge das vor Abmarsch unserer Kinderabteilung zum Kreiskinderturnfest in Plankstadt, Sopntag 7.15 Uhr, Ecke Meßkircher-Hauptstraße. Abfahrt des Sonderzugs in 17.55 Uhr ab Schwetzingen. Fahrpreis hin und zurück 60 Pfg. Gelegenheit zum Gottesdienstbèesuch 6.30 Uhr in Seckenbeim. Sämtliche Kinder erhalten in Plankstadt unentgeltliches Mittagessen. Heute Abend wichtiges Training der Volksturner auf Mannschaftskampf morgen — Heute Abend Meldung der Einzelwetturner und Turnerinnen im„Kaiserhof“ — Heute Abend wichtige Treffpunkt statt. eee Wahlen Verschiedenes Nn gez. Karl Bühler Landwirtschaftl, Ein- u. Verkaufsgenossenschaft Seckenheim Einladung! Am Samstag, 14. Juni 1952, abends 8 Uhr findet im Gasthaus„ZUM LOWEN“ die ordentliche General- Versammlung Tagesordnung: Vorlage des Abschlusses u. Geschäftsberichtes zum 31. 12. 51. 2. Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates über die Prüfung des Abschlusses und Geschäftsberichtes sowie Vorschläge zur Verwendung des Reingewinns zum 31. 12. 51. Genehmigung des Abschlusses zum 31. 12. 51. Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates Der Jahresabschluß und Geschäftsbericht nebst den Bemerkungen des Aufsichtsrates liegt eine Woche vor der Generalversammlung zur Einsicht der Genossen im Büro auf. Der Vorstand: Liedertafel 1907/ Mannheim-Seckenheim Unser FESTBALL findet nicht morgen, sondern am Samstag, 21. duni, 20 Unr im„Kaiserhof“ statt. Morgen Samstag Probe. Kurt Bühler Schmerzhaftes Rheuma 18 Neuralgien, Gicht heftige M-u. 4800 schriftl. WIrkt rasch. 20 M 1.25, Großpaccung M 3.20. en durch das hochwertige Spezialmittel Aemizal selbst in hartnäckigen Fällen mit bestem Erfolg bekämpft. Arzteanerkennungen! Harnsäurelssend, unschädlich. 5 ROm1g 1 ist ein polyvalentes( eee Heilmittel und greift daher Ihre We Beschwerden e von verschiedenen Richtungen her wirksam an allen Apotheken Schlafzimmer Küchen in bekannter Qualität finden Sie im Möbelhaus ARITUR HAUCK Seckenheim Zähringerstraße 101/ Telefon 47100 Auxklek Heimatzeitung ist immer erfolgreich eleines ie NMenndeim 75% 80 Von 82877 Eickel, e— 220 ren zarfen ſeints: 1 5b 2 DN! Venus Schönbeitswasser 2.98. Ig Apoth. 228 b. Parfümerien Kolbe& CO,, Essen, Postf. 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