1 werkschaften werden ir * Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zurgl. Zustellgeld. Enzenummer 5 PI. Sũddeutsche Heimatzeitung flir Mannheim-Seckenbeim und Umgebung Anreigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeſle 15 Pfg.— Ereisliste Nr. U Abestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 96 Montag, den 16. Juni 1952 4.52. Jahrgang DGB-Verhandlungen in 14 Tagen Bundeskongreß des DGB verschoben— Die Hauptpunkte des Konflikts BOnͥn(UP). Der zwischen dem Bundes- kanzler und dem DGB-Vorsitzenden verein- barte paritätische Ausschuß zur Prüfung der gewerkschaftlichen Vorschläge zum Betriebs- verfassungsgesetz wird seine Arbeit erst in etwa vierzehn Tagen aufnehmen, da die Rück- kehr des zur DGB- Delegation gehörenden Hauptreferenten für Mitbestimmungsfragen beim Gewerkschaftsvorstand, Bührig, abge- Wartet werden soll, der an einer Tagung des Internationalen Arbeitsamtes in Genf teil- nimmt. Zuständige Kreise in Bonn rechnen unter diesen Umständen nicht mehr mit einer Verabschiedung des Betriebsverfassungsgeset- zes vor den Sommerferien des Bundestages. Die zwischen Dr. Adenauer und Fette ge- troffenen Vereinbarungen wurden vom Bun- desausschugß des DGB gebilligt. Dieser be- Schloß ferner, den für den 7.—11. Juli 1952 mach Berlin einberufenen DGRB-Bundeskon- Sreß, auf dem u. a. die Neuwahl des DGB- Bundesvorstandes vorgenommen und die wei- tere Politik des DGB bestimmt werden sollte, Auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen. Die Beratungen über die Forderungen des DGB würden sich voraussichtlich auf zwei Punkte konzentrieren: I. die Wahl der Auf- sichtsräte und 2. die Mitbestimmung der Ar- beitnehmer im öffentlichen Dienst. Die Ge- esondere darauf be- stehen, daß d Mgehörigen nicht ver- Pflichtet wer die Arbeitnehmersitze in den Aufsichtsräten mit Betriebsangehörigen zu besetzen. Der Gewerkschaftsentwurf des Betriebsverfassungs S sieht in diesem Punkt vor, von den Mitgliedern sämtlicher Betriebsräte des Unternehmens in unmittel- barer und geheimer Wahl zwei Vertreter der Arbeitnehmer für den Aufsi rat wählen zu lassen. Soweit für den Aufsichtsrat mehr als Zwei Arbeitnehmer zu benennen sind, soll die Benermung der übrigen Vertreter durch die in den Betrieben des Unternehmens vertre- tenen Gewerkschaften erfolgen. Dagegen sol- len nach dem in den Bundestagsausschüssen Vorliegenden Entwurf alle Arbeitnehmer in den Betrieben die Vertreter der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten wählen. Doch Vorschlag für Vierer-Konferenz London(UP). In diplomatischen Kreisen Londons wird ein Vorschlag der drei West- mächte für ein Vierer Konferenz über Deutschland mit der Sowzetunion erwartet, der in der bevorstehenden Antwort des We- stens auf die letzte Note Moskaus enthalten sein dürfte. Die Westmächte werden in ihrer. Antwort- note an eine solche Konferenz, die vermutlich guf der Ebene der Außenministerstellvertre- ter Oder sogar nur auf der Ebene der Hoch- kommissare vorgeschlagen wird, die Bedin- gung knüpfen, daß der Kreml zuerst der neutralen Rommission für die Prüfung der Voraussetzungen von freien Wahlen zustimmt. Der Entwurf der Antwortnote mit den Stel- lungnahmen der britischen und der franzé- sischen Regierung geht jetzt nach Washington zurück, wo die endgültige Form ausgearbeitet Wird. Frankreich und Großbritannien wer- den bei der Fertigstellung der Note durch ire Botschaften in Washington vertreten. Außenminister Eden bezeichnete es in einer Rede vor jungen Konservativen als lebens- Wichtig, daß die Bonner und Pariser Ver- träge so bald wie möglich in Kraft gesetzt Werden. Er erklärte sich gleichzeitig zu „Wirklichen Verhandlungen mit der Sowset- union“ jederzeit bereit.„Nichts, was wir im Westen getan haben oder tun“, so sagte Eden, erschwert eine Regelung und eine Wiedervereinigung Deutschlands“. Der frükere Verteidigungsminister Shin- well begründete vor dem Labour-Club der Universität Oxford, weshalb er für den deut- schen Verteidigungsbeitrag eintritt. Wenn Deutschland keinen Beitrag zur westlichen Verteidigung liefern soll, sagte Shinwell, dann würde ich die britischen Truppen aus West- deutschland zurückziehen, Ich bin nicht dafür, daß britische Soldaten die Deutschen gegen einen Angriff verteidigen, mag er von der Sowjetunion oder aus Ostdeutschland kom- men, während die Masse der Deutschen mit verschränkten Armen dasteht. Es gibt kei- nen Grund dafür, britische Truppen zu opfern, wenn die Deutschen keinen Beitrag zu ihrer eigenen Verteidigung leisten. In London halten sich hartnäckig Gerüchte, dag Außenminister Eden über kurz oder lang 1 ö— möglicherweise noch im Laufe dieses Jah- res— seinen jetzigen Posten aufgeben wird, um eine wichtige innenpolitische Stellung zu übernehmen. Diese Gerüchte erfubren durch einen Afikel in der Lorkshire Post“, der Eden vor und während des Krieges besonders 5 nahe stand, neue Nahrung. Das Blatt ist der Ansicht, daß als aussichtsreichster Nachfol- ger Edens Harold MacMillan in Frage kommt. Da Eden als„Thronfolger“ Churchills auf dem Posten des konservativen Parteichefs anzusehen ist, scheint es natürlich, daß er all- mählich auf dieses neue Amt vorbereitet wird, indem er sich auch mit Innenpolitik beschäftigt. i did wir aul dem dbeg Zur Miedervereinigung? Die Standpunkte von Regierung und Oppo- sition— CDU billigt die Verträge, SPD lehnt ab Bonn(UP). Der CDU-Bundestagsausschuß hat am Wochenende unter dem Vorsitz des Bundeskanzlers die deutsch- alliierten Ver- träge gutgeheißen und in einer einstimmig verabschiedeten Entschließung die Erwartung ausgesprochen, daß auch der Bundestag als- bald die Verträge billigt. Vorstand und Par- teiausschuß der SpD wandten sich in einer gleichfalls in Bonn abgehaltenen Konferenz erneut gegen die Verträge und kritisierten die Eile, mit der sie ratifiziert werden sollten. Die SpD betonte in einer Entschließung aufs neue die Notwendigkeit einer Vier- Mächte- Konferenz über die Durchführung von freien Wahlen unter internationaler Kontrolle. Es sei die Pflicht der Bundesregierung, sich für das Zustandekommen einer solchen Kon- ferenz einzusetzen und sie müsse von den Westmächten verlangen, an den Verhandlun- gen über die Antwortnote an die Sowjetunion beteiligt zu werden. Die SPD wandte sich ferner gegen die„durch nichts gerechtfer- tigte Hast“, mit der die Regierung eine Zu- stimmung des Parlaments zu den deutsch- alliierten Verträgen herbeiführen wolle. Auf das schärfste protestierte sie andererseits ge- gen die neuen Terrormaßnahmen der Sowa et- zonenbehörden in der Ostzone. Es sei be- dauerlich, daß es die Bundesregierung den Besatzungsmächten überlassen habe, dagegen zu protestieren, und sie keine Schritte für eine großzügige Hilfe unternommen habe. Erst soll das Verfassungsgericht entscheiden Der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Ollenhauer, führte u. a. aus, Mie Bundesregie- rung versuche, die Annahme der Verträge dadurch schmackhaft zu machen, daß sie er- kläre, die Bundesrepublik erhalte nun ein Hohes Maß von Sicherheit gegenüber einer möglichen Aggression. Diese These sei aber erst jetzt wieder durch den amerikanischen Außenminister selbst widerlegt worden, der vor dem Senat zugegeben habe, daß mit der Annahme der Verträge durch das amerika nische Parlament für die USA keine auto- matische Verpflichtung zum Eingreifen im Falle eines Angriffs auf Deutschland verbun- den sei. Die USA hätten sich lediglich ver- pflichtet, in einem solchen Falle in Beratun- gen mit den übrigen Partnern einzutreten. Ollenhauer warnte vor den Absichten der Regierung, die Vertragswerke noch vor den Parlamentsferien zu ratiflzieren. Ehe das Bundesverfassungsgericht entschieden habe, dürfe kein verantwortlicher Politiker veran- jagt werden, sein Votum über die Verträge abzugeben. Wenn die Bundesregierung trotz Aller Bedenken und Zweifel die Ratiflzierung mit einfacher Mehrheit vor Klärung der ver- fassungsrechtlichen Lage durchzubringen ver- suche, dann sei der Weg in die Illegalität be- schritten und es entstehe eine Staatskrise. Das„Aktionsprogramm“ der SPD Vor dem SPD-Parteiausschuß berichtete der Bundestagsabgeordnete Eichler über die Grundzüge des„Aktionsprogramms“ der SPD, das im September auf dem Parteitag Plant moskab eine ul Kombinationen um Gromykos Entsendung nach London— Symptome in der russischen Presse Moskau(Up). Die Sowzetregierung gab die Ernennung des stellvertretenden Außen- ministers Gromyko zum Botschafter in Lon- don bekannt; Botschafter Sarubin wurde von London nach Washington versetzt; Botschaf- ter Panjuschkin geht von Washington nach Weking. Schon vor einiger Zeit— und sicherlich im Zusammenhang mit diesen Umbesetzungen— wurde der sowjetische Botschafter in Berlin, Puschkin, zum stellvertretenden Außenmini- ster ernannt. Als bekanntgegeben wurde, daß der bisherige Botschafter in London, Sarubin, als Nachfolger von Panjuschkin zum Bot. schafter in Washington ernannt worden Sei, sahen hiesige Diplomaten darin zunächst nur eine Routine angelegenheit. Erst als man er- uhr, daß Panjuschkin nach Peking gehen werde, wurde erkennbar, daß viel mehr da- hHintersteckte, denn alle diese Neubesetzungen wurden durch die Ernennung von Gromyko zum Botschafter in London überschattet. Ausländische Beobachter rechnen mit fol- genden Möglichkeiten: l. Gromyko wäre nie Von seinem wichtigen Posten in Moskau nach London entsandt worden, wenn die Sowiet- union nicht den Versuch plante, mit dem We- sten neue Verhandlungen aufzunehmen. 2. Die Entsendung Gromykos gerade nach London deutet an, daß die Anknüpfung dort beginnen S01II. In diesem Zusammenhang ist bemerkens- Wert, daß die sowietische Kritik an Groß- britannien in den letzten Monaten recht ge- mäßzigt wWẽar. 3 i. Hamausche in Dortmund Peschlossen werden soll. Die SPD wird darin folgende Forderungen auf- stellen: Voll beschäftigung, Investitionslen- kung, Sozialisierung der Grundindustrien, grundlegende und den sozialen Bedürfnissen der breiten Masse entsprechende Reformen auf dem Gebiet der Steuer- und Sozialpoli- tik, verstärkter Wohnungsbau und die Neu- gestaltung des Sozial- und Arbeitsrechts. In der Kulturpolitik will die SPD die Beibehal- tung oder Wiedererrichtung der Gemein- schaftsschulen durchsetzen. Weitere Pro- grammpunkte sind die Eingliederung der Vertriebenen und Evakuierten, die Neuglie- derung des Bundesgebietes. Dr. Adenauer hat in einem Brief an den Sozialdemokratischen Abgeordneten Professor Carlo Schmid den in einer Bundestagssitzung erhobenen Vorwurf des Vertrauensbruchs zu- rückgenommen. Er habe sich davon über- zeugt, daß Schmid in der Debatte über den Verteidigungsbeitrag keine vertraulichen Mit- teilungen, sondern Presse mitteilungen be- nutzt habe. Beitrag zur europäischen Einigung Die vom CDU-Bundesausschuß gefaßte Re- solution basiert auf einem Vortrag des Bun- deskanzlers, der sich u. a. gegen die Behaup- tung wandte, daß mit der Ratifizierung dei deutsch- alliierten Verträge endgultig ger Eiserne Vorhang zwischen der Bundesrepu- blik und der Sowjetzone geschlossen werde. Diese Gefahr sei 1949 bei der Bildung der Bundesrepublik, an der auch die SPD mit- gearbeitet habe, viel größer gewesen.„Ober- stes Ziel meiner Politik ist die deutsche Wie- der vereinigung“, versicherte der Kanzler. Der Abschlusß der deutsch- alliierten Vertre werde die Sowjetunion von der Aussichts- losigkeit des Kalten Krieges überzeugen und sie verhandlungsbereiter machen. Das deutsche Volk, so heißt es in der Hauptentschließung der CDU, stehe vor Ent- scheidungen, die für seine Zukunft und den Frieden der Welt von größter Tragweite seien. Der Deutschlaadvertrag beende die Zeit der Besatzung und mache Deutschland zum mitverantwortlichen Partner. Der Bei- tritt zur Europäischen Verteidigungsgemein- schaft sei ein wichtig B ag Zur euro- päischen Einigung, die alle sowjetischen Hoff- nungen auf eine Uneinigkeit der Völker Europas zunichte machen werde. Die Politik der Eingliederung der Bundesrepublik in eine Gemeinschaft der freien Völker müsse darüber hinaus im Einklang bleiben mit der obersten Aufgabe Deutschlands, seine Wie- der vereinigung in Freiheit so rasch wie mög- lich herbeizuführen und zu diesem Zweck auf entsprechende Vereinbarungen hinzuwirken. Mit„Entrüstung und tiefer Sorge“ stellte der Bundesausschuß der CDU in einer wei- teren Entschließung fest, daß die parteipoli- tischen Auseinandersetzungen in Deutsch- land Formen angenommen haben, die— wie Vor allem Außerungen des SPD- Vorsitzenden Dr. Schumacher und des SpD-Pressedienstes — unerträglich“ seien. Meinungsverschie- denheiten sollten sachlich und anständig aus- getragen werden. 0— 7 Ein neuer Versuch der Sowfetunion, mis dem Westen zu verhandeln, wird nach Mei- nung hiesiger Beobachter durch die Tatsache erleichtert, dag George Kennan, ein erfahre ner Rußglandkenner, jetzt amerikanischer Bot- schafter in Moskau ist. Gegenwärtig verbringt Kerman einige Tage privat in Leningrad. Da- mach wẽill er nach Berlin reisen, um dort seine Frau und seine Kinder abzuholen, und dann mit ihnen den Sommer über in Moskau blei- ben. In den vergangenen Monaten— sowohl vor Als auch nach der Moskauer Wirtschafts kon- ferenz— sind in der sowjetischen Presse zahlreiche Artikel über die traditionelle bri- tisch- russische Freundschaft und über die Vor- teile der Aufnahme normaler Handelsbezie- hungen zwischen den beiden Ländern erschie- nen. Dagegen wurde die amerikanische Außenpolitik in letzter Zeit von der sowieti- schen Publizistik außerordentlich heftig an- gegriffen. Die Russen halten anscheinend die Pritische Außenpolitik für realistischer und glauben, mit Großbritannien cher verhandeln 2zu können. Uberdies dürfte es dem Kreml kaum ent- gangen sein, daß besonders Frankreich dem Sowjetischen Vorschlag von Vier-Mächte- Ver- Bandlungen zur Vorbereitung einer Regelung des deutschen Problems durchaus sympathisch gegenübersteht und Großbritanniens Wider- stand gegen eine Vier-Mächte- Kontrolle ge- samtdeutscher Wahlen merklich nachgelassen zu haben scheint. Gerade diese Beobachtungen haben nach Ansicht der Gewährsleute den Kreml dazu bewogen, ihren einflußreichsten und härtesten Unferhändler, Gromyko, nach London zu entsenden. — Auslandskritik an der SPD Schumachers Haltung„unverständlich“ Klagenfurt, Kärnten(UP). Der Abge- ordnete der Sozialistischen Partei Gsterreichs, Dr. Alfred Migsch, erklärte in einer Rund- gebung in Villach, die Haltung der deutschen Sozialisten zum Generalvertrag sei„unver- ständlich“. Ein Bekenntnis zur Neutralität berge große Gefahren in sich und könne den Russen zur Verwirklichung ihrer Machtge- lüste nur gelegen sein. Die„Neue Zürcher Zeitung“ schreibt in einem Leitartikel:„Wenn auch die Führer der deutschen Sozialdemokratie heute den Ver- dacht einer gemeinsamen Front mit den Kom- munisten entrüstet bestreiten und selbst wie- der zu der grundsätzlichen Ablehnung einer Allianz mit dem Sowjetregime zurückfinden, so besteht doch kein Zweifel darüber, daß Moskau seine Spekulationen in erster Linie Auf die Politik Schumachers gründete, in der sich nationalistische Ressentiments mit denen der Klassenkampfpartei verschmelzen. Auch den partiellen Erfolg, den die Sowjietdiplo- matie mit ihrem Angebot der Wiedervereini- gung Deutschlands erreichte, verdankte sie der Bereitwilligkeit, mit der die westdeutsche Sozialdemokratie auf das taktische Manöver einging. In der Periode des Kampfes um die Ratifikation der Verträge ist entscheidend vor allem die Frage, ob die Opposition sich ihrer Verantwortung so bewußt ist, daß sie um Keiner taktischen Vorteile willen der Sowiet- union zu einem diplomatischen Erfolg in die Hände arbeitet.“ Der Vorsitzende der CDU-Bundesfraktion, Dr. von Brentano, kritisierte auf dem Partei- tag der CDU in Bremen in scharfer Form die Politik der Opposition. Dr. Schumacher, so sagte er, habe mit seiner Außerung über die Teilung der deutschen Bevölkerung in Deut- sche und Nichtdeutsche das„Recht verwirkt, als anständiger und fairer Politiker gewertet“ zu Werden. Ds Schulfrage in der Verfassung Die Auffassung der Regierungsparteien Ludwigsburg(sw). Der SPD-Abgeord- nete in der Verfassunggebenden Landesver- sammlung, Willi Lause erklärte in Ludwigs burg, der Verfassungsentwurf der baden- württembergischen Regierungsparteien sehe in der Schulfrage die Einführung der christlichen Gemeinschaftsschule für das ganze Bundes- jand, Schulgeld- und Lernmittelfreiheit für alle öffentlichen Schulen einschließlich der Oberschulen und die verfassungsmäßige Si- cherung der Elternbeiräte sowie der Schüler- mitverwaltung vor. Lausen, der in einer öffentlichen Versamm- lung sprach, erklärte, die christliche Gemein- schaftsschule solle nicht schlagartig eingeführt werden. Das Gesetz, das ihre Einführung regle, solle ebenso wie das Gesetz über die Schulgeldfreiheit innerhalb eines Jahres er- lassen werden. Darüber hinaus solle die Schul- geldfreiheit etappenweise über einen Zeitraum von fünf Jahren verwirklicht werden. Die Verfassung werde den Staat und die Gemein- den weiter verpflichten, ausreichende Studien- beihilfen für begabte Schüler zur Verfügung zu stellen. Die Beteiligung der Eltern an der Gestaltung des Schullebens durch die verfas- sungsmäßige Sicherung der Elternbeiräte be- zeichnete Bausen als revolutiocnierend. Er be- tonte jedoch, daß in gesetzlichen Dingen nicht Allein die Eltern mitentscheiden könnten. In diesen Fragen müsse man die Steuer- zahler in ihrer Gesamtheit, also durch die von innen gewählten Abgeordneten, entscheiden lassen. Die Schülermitverwaltung bezeichnete der Abgeordnete als ein erzieherisches Ele- ment, das die Jugend zeitig mit demokrati- schen Methoden vertraut machen solle. . 2 Eltern fordern stärkeren Einfluß Tagung evangelischer Eltern und Erzieher Bielefeld(UP). Uber 1000 Eltern und Erzieher aus dem ganzen Bundesgebiet for- derten auf dem 3. Deutschen Evangelischen Eltern- und Erziehertag in Bielefeld in einer einstimmig gefaßten Entschliegung, daß die Entscheidungen über das Schulwesen aus der unmittelbaren Abhängigkeit von parteipoli- tischen Mehrheiten befreit werden. In der Entschließung wird die Bildung von Schul- ausschüssen, Kulturausschüssen oder Schul- kammern empfohlen, in denen neben den staatlichen Stellen, den Kommunalbehörden, der Lehrerschaft und der Kirche auch die Elternschaft zu Gehör kommt. Der Wille der Eltern müsse bei der Gestaltung des Schul- Wesens mit berücksichtigt werden. In einer Begrüßgungsansprache sagte Bun- destagspräsident Dr. Ehlers:„Wenn unsere Finder eine Zukunft haben sollen, so ist es wichtig, daß das Kreuz über ihnen steht“. Zuerst müsse allerdings im Staat die Frei- beit geschaffen werden, um Elternwille und . Elternverpflichtung kealisieren zu können. Die europäischen Föderalisten veranstalte- ten in Rom eine Kundgebung, auf der u, a. der nordrhein- Westfälische Minister Dr. Spiecker, Paul Reynaud und Henri Spaaxk sprachen.„% g„„ Verzögerung der Wehrbeitragsklage Aussetzung des Verfahrens vorgeschlagen— SRP- Verhandlung am 1. Juli Karlsruhe(ZSH). Die Bundesregierung und die Kläger(SPD und Föderalistische Union) im Rechtsstreit um den Wehrbeitrag wurden vom Bundesverfassungsgericht be- fragt, ob sie mit Rücksicht auf das vom Bun- despräsidenten angeforderte Rechtsgutachten des Bundesverfassungsgerichtes mit einer vor- Jäufigen Aussetzung des anhängigen Verfah- rens einverstanden seien. Auf Grund der mündlichen Verhandlung vom 10. Juni hat inzwischen der Erste Senat des Gerichts einen Beschluß erlassen, in dem der Bundesregie- rung aufgegeben wird, sich noch zu bestimm- ten, mit dem Deutschlandvertrag und dem Verteidigungsvertrag zusammenhängenden Staats- und völkerrechtlichen Fragen näher zu äußern. Die mündliche Verhandlung über den An- trag der Bundesregierung, die Verfassungs- Widrigkeit der Sozialistischen Reichspartei (SRP) festzustellen, wird am 1. Juli stattfin- den. Uber den entsprechenden Antrag gegen die Kommunistische Partei soll erst nach den Gerichtsferien im September verhandelt wer- den. Sowjetprotest gegen britische Flüge Warnschüsse für Bundestagsabgeordnete Berlin(UP). Der stellvertretende sowie- tische Stabschef in Deutschland, General- major Trussow, protestierte schriftlich gegen „rechtswidrige Flüge“ britischer Düsenjäger über dem Gebiet der Ostzone. Trussow be- hauptete in seinem Protestschreiben, zwei britische Düsenjäger hätten am 12. Juni in der Gegend von Zwinge westlich von Nord- hausen zweimal die Zonengrenze verletzt und seien bei einer Flughöhe von 800 Meter 12 pis 15 Kilometer tief in das Gebiet der Ost- zone eingedrungen. An der Zonengrenze bei Lübeck gab ein Volkspolizist einen Warnschuß ab, als die Mitglieder des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche Fragen die Grenze besichtig- ten und ein Kameramann der Wochenschau „Welt im Film“ Aufnahmen machen Wollte. In zehn Meter Entfernung standen sich die Bundestagsabgeordneten und zwei Volkspoli- zisten gegenüber, nur getrennt von einem Graben und dem zehn Meter breiten abge- Holzten Kontrollstreifen jenseits der Zonen- grenze. Der Schuß verletzte niemanden, alar- mierte jedoch eine motorisierte sowjetische Streife, die allerdings im Hintergrund blieb. „Blitzaufträge“ der Besatzung Briten wollen Haftfälle überprüfen— Neue Suchdienstzentrale BOnn(UP). Die SPD-Bundestagsfraktion wandte sich gegen die ohne Kenntnis der deutschen Behörden vergebenen„Blitzauf- träge“ amerikanischer Besatzungsbehörden für Großbauten. Diese an deutsche Firmen moch nach der Unterzeichnung des General- Vertrages erteilten Bauaufträge sollen sich im Raume Frankfurt auf 80 bis 100. Millionen D-Mark stellen und im Raume Kaiserslautern sogar einen Wert von einer Milliarde DM haben. Die SPD will von der Bundesregie- rung wissen, ob sie von diesen Vorgängen un- terrichtet ist, ob sie deswegen bei den Alliier- ten Vorstellungen erhoben hat und was 81e zu tun gedenkt, um deren bau wirtschaftlich und finanztechnisch schwerwiegenden Folgen zu verhindern. Der Bundesrat wird am Freitag das kürz- ich vom Bundestag verabschiedete Bundes- jagdgesetz behandeln und voraussichtlich an den Vermittlungsausschugß überweisen. Die Widerstände gegen das Gesetz waren bereits um Bundestag so stark, daß eine einheitliche Stellungnahme auf der Seite der Regierungs- Foglition ebenso wenig möglich war wie auf selten der Opposition. Der britische Hochkommissar EKirkpatrick hat Bundeskanzler Dr. Adenauer mitgeteilt, daß er von seiner Regierung beauftragt wor- den sei, alle Haftfälle zu überprüfen, die un- ter britische Hoheit fallen. Wie das Bundes- Presseamt erklärte, soll es das Ziel der Uber- Prüfung sein, möglichst viele Inhaftierte zu entlassen. Mit dem Bau einer neuen Verwaltungszen- trale für den Internationalen Suchdienst in Arolsen wird in den nächsten Tagen begon- nen. In den Neubau sollen die bisher in Ka- Sernen untergebrachten Dienststellen des in- ternationalen Suchdienstes übersiedeln. Der Ursprünglich von der UNRRA geschaffene und von der IRO weitergeführte Suchdienst, der mach 1945 ausschließlich Nachforschungen nach vermigten Ausländern anstellte, hat diese Sucharbeit vor einiger Zeit abgeschlossen und liefert jetzt hauptsächlich Unterlagen über Sterbefälle in ehemaligen deutschen Konzen- trationslagern. Außerdem erteilt er Auskünfte über ehemalige KZ-Häftlinge und Haftent- schädigungsanträge. Bundesverdienstkreuz als Halsorden Bonn(UP). Der Bundespräsident hat das Statut über den Verdienstorden der Bundes- republik durch einen Erlaß ergänzt, wonach das Große Verdienstkreuz mit Stern auch ohne Schulterband verliehen werden kann. In diesem Falle wird es an einem Ordensband um den Hals getragen, Der Erlaß bestimmt ferner, daß einem Beliehenen, der sich durch sein späteres Verhalten der Auszeichnung un- würdig erweist, die Befugnis zum Tragen des Verdienstordens entzogen werden kann. Dies gllt insbesondere beim Begehen von entehren- den Straftaten. US-Gericht: Breslau ist deutsck Würzburg GG.B). Das amerikanische Ge- richt in Würzburg fällte eine Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung. Es lehnte einen Repatriierungsantrag der IRO ab, wonach die jetzt im Bischöflichen Knabenheim in Karl- stadt lebenden Flüchtlingskinder Herbert und Rudolf Skop zu ihrem Vater nach Breslau zu- rückgeführt werden sollten, Das amerikani- sche Gericht erklärte, daß die Entscheidung der polnischen Regierung über Schlesien nicht anerkannt werde. Daher erkenne das Gericht auch nicht die polnische Staatsangehörigkeit an, die den dort lebenden Deutschen verlie- hen wurde oder sogar Kindern zuerkannt werden soll, die jetzt im Bundesgebiet leben. Der Vater der Kinder lebe in Breslau, das auch jetzt noch deutsches Gebiet sei. Erstes Atom-U-Boot aui Kiel gelegt Truman: Atemberaubende Entwicklung— MeMahon will taktische Wasserstoffbomden Groton(UP). Präsident Truman gab be- kannt, daß die USA in Kürze den ersten Atomantrieb für ein Unterseeboot versuchs- weise auf dem Lande in Betrieb nehmen wer- den. Der Präsident sprach anläßlich der Kiel- legung des Unterseebootes„Nautilus“, das mit Atomkraft angetrieben werden soll. „Dieses Schiff ist der Vorläufer von atom- getriebenen Handelsschiffen und Flugzeugen und von Kraftwerken, die mit Atomenergie geheizt, elektrischen Strom für Fabriken, Farmen und Wohnungen erzeugen werden. Der Tag, an dem die Propeller zum ersten Mal das Wasser auf wirbeln und dieses Schiff vorantreiben werden, wird der wichtigste Tag auf dem Gebiet der Atomwissenschaft sein. Kein Mensch kann voraussehen, welche atemberaubenden Entwicklungen die Atom- energie im Laufe der kommenden zehn Jahre erleben wird“. Der Präsident kündigte an, daß das Unter- Seeboot praktisch unbeschränkte Zeit unter Wasser bleiben könne, da sein Antrieb von der Atmosphäre unabhängig sei. Es werde nicht einmal einen Schnorchel brauchen, der über den Meeresspiegel emporrage. Der Präsident warnte davor, zu glauben, daß mit einer Anwendung von Atomenergie für rein zivile Zwecke schon in Kürze ge- rechnet werden könne. Davon sind wir noch Weit entfernt“, meinte er wörtlich. Immerhin stelle dieses Schiff einen gewaltigen Schritt vorwärts dar und der Gedanke einer atom- energie- getriebenen Industrie sei längst keine Utopie mehr. „Ich bete und hoffe von ganzem Herzenk, sagte er wörtlich,„daß niemals wieder ein Tag kommen wird, an dem wir gezwungen werden, die Atombombe anzuwenden“. Er hoffe vielmehr, daß die„Nautilus“ einmal als Historisches Erinnerungsstück an jene längst- vergangene Zeit aufbewahrt werde, in der die Menschheit von der Kriegsgefahr bedroht War. So lange aber diese Gefahr noch nicht beseitigt sei, müsse der größte Teil der wis- senschaftlichen Kräfte und des Staatseinkom- mens der Verteidigung zur Verfügung ge- stellt werden. Darum müsse auch der größte Teil der spaltbaren Substanzen zunächst der Verteidigung zugeleitet werden. Bevor die Welt in das Atomzeitalter eintrete, sei erst die Sicherung des Friedens erforderlich. Der Präsident schloß seine Ansprache mit den Worten:„Mit den Waffen der modernen Wissenschaft, von denen die Atomenergie die großartigste sein kann, und mit den alther- gebrachten moralischen der Religion und Philosophie ist die Menschheit nunmehr in der Lage, eine Welt zu schaffen, aus der Ar- mut, Hunger und Krieg ein für alle Mal verbannt sind“. Der Vorsitzende des Atomenergieausschus- ses im US-Senat, Brian MeMahon, schlug die Massenherstellung von taktischen Wasser- stoffbomben vor, um Sowjetrußland von einem Kriege abzuhalten. Dies ist das erste Mal, daß ein maßgeblicher amerikanischer Politiker die taktische Verwendung der— 80 viel bekannt— noch nicht existierenden „Superbombe“ vorschlägt. Diese Waffe, deren Wirkung um ein Vielfaches größer sein könnte, als die der gewöhnlichen Atombombe, wurde bisher nur als rein strategisches Kampfmittel gegen große industrielle An- lagen gedacht. 5 u..— Rhee: Zu Verhandlungen ist es zu spät Kommunisten bauen Atomschutz-Stollen Pusan(UP). Der stellvertretende britische Außenminister Selwyn Lloyd erörterte mit Staatspräsident Syngman Rhee die Verfas- sungskrise in Südkorea. Wahrscheinlich hat Lloyd dem Präsidenten bei dieser Gelegen- heit auch eine Protestnote der britischen Re- gierung gegen sein Verhalten in der gegen- wärtigen gespannten Lage übergeben. Nach der Besprechung sagte Lloyd, Fhee habe ihm versichert, daß er die gegenwärtigen Schwie- rigkeiten durch demokratische Methoden und ohne Verstoß gegen die Verfassung beseitigen Wolle. 5 Inzwischen ist in Pusan auch ein zweiter Protest der UN gegen die Maßnahmen Rhees eingegangen. In dieser Note wird die Auf- hebung des Ausnahmezustandes und die Ent- lassung der elf verhafteten Abgeordneten ge- fordert. Rhee sagte am Samstag in der Na- tionalversammlung, es sei jetzt zu spät, die Spannungen durch Verhandlungen zwischen Parlament und Präsident zu beseitigen. Drei Höhen am Mittelabschnitt der Front, die tags zuvor von den Truppen der UN im Sturm genommen wurden, lagen unter pau-. senlosem Trommelfeuer der Artillerie und der Granatwerfer der Kommunisten, Seit Beginn des Krieges ist noch nie ein so heftiges Ar- tilleriefeuer der Kommunisten festgestellt worden. 5 Die chinesischen Streitkräfte in Korea sind, wie dem britischen Verteidigungsminister Lord Alexander bei einem Besuch an der Westfront mitgeteilt wurde, mit dem Bau atombombensicherer Deckungen beschäftigt. In Tokio schätzt man, daß die Kommunisten etwa eine Million Mann in Nordkorea oder in bequemer Reichweite in der Mandschurei stehen haben. Im Kriegsgefangenenlager Koje gingen die Wachmannschaften mit Tränengas gegen zwei Gruppen von Gefangenen in Stärke von je 500 Mann vor, von denen die eine mit Sin- gen und Geschrei gegen das Wachpersonal de- monstrierte und die andere sich weigerte, Fin gerabdrücke zu geben. Einer Aufstellung ist zu entnehmen, daß bisher 690 kommunistische Gefangene in den Lagern umgekommen sind, davon 379 durch alte Verwundungen und Krankheit, 178 wurden von den Wachmann- schaften bei der Unterdrückung der Aufstände erschossen. 131 wurden von ihren eigenen Ka- meraden ermordet, und zwei kamen durch Verschen der Wachen durch unabsichtlich ausgelöste Schüsse um. . Pessimismus in der Schweiz Außenminister Petitpièrre über Deutschland Neufchatel(OP). Dr. Max Petitpièrre, der Außenminister der Schweiz, erklärte auf einer Veranstaltung der Freisinnig-Läberalen Partei, daß die Aussichten für Frieden und Stabilität im Schwinden begriffen seien. Als Gründe dafür führte er den Fehlschlag der Lösung der großen Konflikte in Asien und Akrika und vor allem den verstärkten Kampf um Deutschland an. Er glaube aber trotzdem nicht, daß ein Krieg unmittelbar auszubrechen drohe. Zum deutschen Problem sagte Petitpièerre: „Die Wiederaufrüstung Deutschlands, seine Wiedervereinigung und vor allem die Bedin- gungen, unter welchen diese beiden Ziele sich Verwirklichen können, sind von großer Trag- weite nicht nur für Deutschland selbst, son- dern für ganz Europa. Zu diesen Problemen haben die beiden Weltmächte, von denen Friede und Krieg zu einem großen Teil ab- hängen, Stellung bezogen. Verhandlungen aber konnten bisher nicht eingeleitet werden. Hinzu kommt, daß die öffentliche Meinung in Deutschland oder anderen Ländern, wie Frankreich, geteilt ist. Man muß daher mit erbitterten Kämpfen rechnen, die unter den verschiedensten Formen auftreten können und von denen man nicht weiß, wohin sie führen. Das politische und diplomatische Ringen dürfte sich auf internationalem Boden wie auch im Innern der am unmittelbarsten be- troffenen Länder verschärfen. So sieht man die Aussichten auf Frieden und Stabilität entschwinden.“ „Nicht zur Kenntnis genommen“ hat der Stellvertretende sowietische 11 in Wien den amerikanischen Protest gegen die Verfolgung des Flugzeuges, mit dem US- Hochkommissar Donnelly Wien verließ. Hochkommissar Wird Carney Mittelmeer- Kommandeur? Castiglione wird von Frattini abgelöst Neapel(UP). US-Admiral Robert B. Carney, der Oberbefehlshaber der Atlantik paktstreitkräfte Süd, meinte, daß die alliier- ten Seestreitkräfte im Mittelmeer ‚höchst- Wahrscheinlich“ unter seinem Rommando verbléiben, also nicht einem britischen Kom- mandeur unterstellt werden würden. C rney machte diese Kußerung auf einer Pressekon- ferenz im Anschluß an die feierliche Uber- gabe seines bisherigen zusätzlichen Postens als Kommandeur der UsS- Seestreitkräfte im Ostatlantik und im Mittelmeer an Vizead- miral Jerauld Wright. Admiral Carney wird Vorläufig weiterhin seine beiden Posten als Ober kommandierender der NATO- Luft, Land-, und Seestreitkräfte im Südabschnitt und als Oper kommandierender der alliierten Seestreitkräfte im Süden versehen. Der jetzige Rommandeur der NATO-Land- Streitkräfte in Südeuropa, General Maurizio Lazzaro de Castiglione, wird aus Altersgrün- den am 1. Juli von General Guido Frattini Abgelöst. 0 Wachsendes Interesse für iranisches UI Aber England verhindert die Geschäfte Rom(UP). Eine italienische Erdöl-Gesell- schaft gab bekannt, daß sie für die Dauer von zehn Jahren sich zur jährlichen Abnahme von zwei Millionen Tonnen iranischen Erdöls ver- pflichtet hat. Es handelt sich dabei um den ersten größeren Abschluß, der seit der Ver- staatlichung der Anglo- Iranischen Erdölgesell- schaft getätigt wurde. Die erste Lieferung von 1000 Tonnen aus diesem Abschluß befindet sich an Bord des unter der Flagge von Hon- duras fahrenden Tankers„Rose Mary“, Das Rohöl soll in Italien raffiniert und dann nach der Schweiz weitergellefert werden. Groß- Pritannien hat in einem offiziellen Schritt die eidgenössische Bundesregierung auf die Risi- ken aufmerksam gemacht, die Schweizer Fir- men bei Glgeschäften mit Iran auf sich neh- men. Wie in Oslo bekannt wurde, hat die irani- sche Regierung eine halbe Million Tonnen 01 über Agenten in Norwegen zum Verkauf an- geboten. Keine der angesprochenen Firmen Unter zeichnete jedoch einen Kaufvertrag, da sich offizielle Stellen gegen diese Geschäfte Wandten. Der norwegische Reeder Erling Thofte hatte ebenfalls ein Angebot von einer Million Tonnen iranischen Oils für Skandina- vien erhalten. Er sagte dazu, wegen der Pro- hungen der Anglo- Iranischen Glgesellschaft, ihn auf eine schwarze Liste zu setzen, falls er Olgeschäfte mit Iran mache, habe seine Firma nichts unternehmen können. Nach einer In- tervention der britischen Regierung haben die norwegischen Behörden den Firmen geraten. keine Glgeschäfte mit Iran abzuschließen. Auch Argentinien plant wieder Verhandlun- gen über den Ankauf iranischen Ols. Bruch zwischen Moskau und Caracas Moskau(UP). Die diplomatischen Bezie- hungen zwischen Sowietrußland und Vene- zuela sind am Freitag abgebrochen worden. Nach einem Rommuniquè der venezolanischen Reglerung hat sich die Sowjetunion geweigert, ein Protestschreiben in Empfang zu nehmen, das sich gegen das Verhalten sowjetischer Diplomaten in Venezuela wendet. Die soWjeti- sche Regierung protestierte gleichzeitig gegen die Festnahme und Deportation eines sowieti- schen Gesandtschafts angestellten und seiner Frau. Argentinien und Uruguay sind jetzt noch die einzigen Staaten Südamerikas, die mit der Sowjetunion normale diploma tische Beziehungen unterhalten. Dr. Bruno Weil, Präsident der Liga der Opfer der Achsenmächte, traf in der Bundes- republik ein, um mit deutschen Behörden 9 Wiedergutmachungsfragen zu verhan- eln.. Aus Werl wurden wegen guter Führung die zu acht, zehn und zwölf Jahren Gefängnis verurteilten Deutschen Jürgen Holzenkamp- fer, Elfriede Mohneke und Ilse Vettermann entlassen. Sie waren wegen Mighandlung al- liierter Staatsangehöriger verurteilt worden Der kommunistische Weltgewerkschaftsbund Wird in nächster Zeit Wien verlassen. Neuer ständiger Sitz soll Prag, Breslau, Leipzig oder Ost-Berlin werden.. 5 * 150 000 am Sarge Kardinal Faulhabers Uberführung nach der St. Cajetans-Kirche München(UP). Etwa 150 000 Gläubige nahmen Abschied von Michael Kardinal von Faulhaber, dessen sterbliche Hülle von der Hauskapelle des erzbischöflichen Palais nach der nahen St. Cajetans- Stiftskirche an der Theatinerstraße überführt worden war. Der Sarg, der den toten Kardinal birgt, ist über und über mit Blumen geschmückt. Uber den zum letzten Gebet gefalteten Händen des Oberhirten schimmert der Kardinalsring im fahlen Licht der sieben Kerzen. Das Haupt des Kirchenfürsten krönt die weiße Mitra. An seiner Seite liegt der Hirtenstab des heiligen Korbinian, den der Erzbischof fast 35 Jahre trug, daneben der breitrandige rote Kardi- nalshut. Sechs Chargierte katholischer Stu- denten verbindungen halten die Totenwache. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird bei den Beisetzungsfeierlichkeiten für den verstor- benen Kardinalerzbischof von Faulhaber am Dienstag in München durch Bundespostmini- ster Dr. Hans Schuberth vertreten sein. Der Präsident des deutschen Bundestages, Dr. Eh- lers, hat den CSU-Abgeordneten Franz-Josef Strauß mit seiner Vertretung beauftragt. Unglückstage der Schiff- und Luftfahrt Schwedisches Flugzeug vermißt— Mißglückte Notwasserung auf dem Kanal London(UP). Während des Wochenendes ereigneten sich eine Anzahl von Schiffs- und Flugzeugunfällen, die zahlreiche Menschen- leben forderten. Nach bisher vorliegenden Meldungen muß mit dem Tod von 34 Perso- nen gerechnet werden. Seit Freitag wird ein zweimotoriges Trans- Portflugzeug der schwedischen Luftflotte mit acht Mann Besatzung an Bord über der Ost- See vermißt. Der Zerstörer„Sundsvall“ fand am Sonntag in der südlichen Ostsee ein Schlauchboot der vermißten Maschine. Das Schlauchboot war nur halb aufgeblasen, von den Insassen des Flugzeugs wurde keine Spur entdeckt. Da sich die Fundstelle in befrächt- lichem Abstand von den sowjetischen Ho- heitsgewässern befindet, verlieren Stockhol- mer Presseberichte, die von der Möglichkeit sprachen, die Maschine sei von einem„un- bekannten Hugzeug“ abgeschossen worden, an Bedeutung. Sechs der insgesamt acht Insassen eines Pritischen Verkehrsflugzeuges kamen bei einer Notwasserung auf dem Kanal ums Leben. Die Maschine befand sich auf dem Weg nach Le Mans in Frankreich. wo die Fluggäste dem 24-Stunden-Rennen für Sportwagen beiwoh nen wollten.. ö Vier norwegische Flieger fanden den Tod, als zwei Militärflugzeuge bei Ubungen in der Nähe des Truppenübungsplates Vaernes am Trondhjeim-Fjord zusammenstießen und ab- stürzten. Die Flugzeuge waren während eines Formationsfluges zu nahe aneinander heran- gekommen. Auch in der Schiffahrt kann man von einem „schwarzen Wochenende“ sprechen. Der 3899 Tonnen große Dampfer„Baron Douglas“ und das 5193 Tonnen große jugoslawische Schiff „RKorenica“ stießen bei dichtem Nebel im englischen Kanal acht Meilen südlich von Hastings zusammen. Die Mannschaft der„Ba- ron Douglas“ ist in die Boote gegangen. Das Schiff ist gesunken. Der argentinische Küstendampfer„Lucha IV“ ist auf der Höbe von Benguin, 55 Mei- lei nördlich vom Kap Horn, gesunken. Ein Teil der 18 Besatzungsmitglieder ist in die Boote gegangen. Das Schicksal der restlichen Mannschaft ist ungewißg. Der 11 000 Tonnen große australische Tou- ristendampfer„Ranimbla“ ist 66 Meilen nörd- lich von Brisbane auf Grund gelaufen. Die 350 Passagiere sind außer Gefahr. 14 kleine 5 N Schiffe sind in der Byron Bay untergegangen als ein Sturm unerwartet die dort vor Anker liegende Fischereiflotte erfaßte. Nach Aussagen eines französischen Frach- terkapitäns ist der holländische Tanker„Bu- para“ im Golf von Aden explodiert und kurz darauf gesunken. Es ist nicht bekannt, ob Be- satzungsmitglieder des FHolländers gerettet werden konnten. Spionageskandal in England Funker verriet Geheimnisse an die Sowzets London(UP). Der 24jährige William Martin Marshall, Funker im britischen Außen- ministerium, wurde verhaftet, weil er im Verdacht steht, Amtsgeheimnisse an die So- Wjetünjon Weitergegeben zu haben. Marshall Hat zwei Jahre in der britischen Botschaft in Moskau gearbeitet, bevor er nach London Versetzt Wurde. Sollte er tatsächlich Amtsge⸗ heimnisse an den zweiten Sekretär der so- Wjetischen Botschaft, Pavel Kusnetsow, ver- raten Haben, dann dürfte die Angelegenheit nach Ansicht hiesiger Kreise zu diploma- tischen Erschütterungen führen. Marshal War seit seiner Rückkehr von Moskau im De- zember vergangenen Jahres in der Funksta- tion des britischen Außen ministeriums be- schäftigt. Seine Tätigkeit bestand im Sen- den von offenen upd chiffrierten Botschaften. Gift im Kochtopf des Beys von Tunis Punis(UP). Französische Polizei beschäf- tigt sich zur Zeit mit einem vermutlichen Giktmordversuch im Palast des Bey von Tu- Nis. Ministerpräsident Baccouche hat das Ant des französischen Generalresidenten formell aufgefordert, die Angelegenheit 2u untersu- chen. Die Polizei fahndet gegenwärtig nach dem flüchtigen Koch des Palastes, der dabei ertappt wurde, als er ein„Mittel“ in das Essen schütten Wollte. Nach bisher unbestä- tigten Meldungen galt der Giftmordanschlag ö dem ältesten Sohn des Beys, Prinz Chedles und der Prinzessin Zaika. Der Täter 01 flüchtig sein. Der Kongreß von Odense Dänemark), der sich gegen die Wiederbewaffnung Deutsch lands richtet, wurde ohne die deutschen und österreichischen Teilnehmer, denen das Vi- sum verweigert worden Wär, eröffnet. 5 Bei einer neuen Aktion gegen die fran- zösischen Kommunisten wurden neun sonen verhaftet. Die Behörden bezeichnen de Schlag als„sehr erfolgreich. Prinz Naif von Jordanien ist in der Scr eingetroffen, um seinen Bruder, König zu besuchen. 8 85 n io Derne 8 Südwestdeutsche Rundschau Früher Aufseherin— jetzt Zuchthaushäftfing Karlsruhe Gsw). Die 52jährige Thekla Lutz aus Karlsruhe wurde vom Karlsruher Landgericht nach zweitägiger Verhandlung wegen Rückfallbetrugs, Urkundenfälschung und Unterschlagung zu vier Jahren Zucht- haus, 750 DM Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Außerdem wurde Si- cherungsverwahrung angeordnet. Die achtmal vorbestrafte Angeklagte, die mehr als 16 Jahre ihres bisherigen Lebens im Gefängnis und Zuchthaus zugebracht hat und nach Kriegs- ende vorübergehend im Karlsruher Frauen- gefängnis als Aufseherin beschäftigt War, jeg sich bis zu ihrer Verhaftung am 28. De- zember letzten Jahres eine lange Reihe von Betrügereien zuschulden kommen. Durch ihr sicheres Auftreten schädigte sie auch meh- rere Geschäftsleute. Nichtschwimmer gerettet— Schwimmer ertrunken Kar ISsTruhe(Ilsw). Ein Paddler ertrank bei Karlsruhe im Rhein. Der Ertrunkene, der ein guter Schwimmer war, kam nach dem EKentern seines Bootes nicht mehr an die Oberfläche, während sein Paddler-Kamerad, ein Nichtschwimmer, von den Rettungs- Schwimmern gerettet werden konnte. Pforzheim will bei Stuttgart bleiben Pforzheim(sw). Stadt- und Land- Kreisverwaltung, die Industrieverbände und Gewerkschaften von Pforzheim sowie die Gemeinden des Enz- und Nagold-Tales ha- pen, wie von der Industrie- und Handels- kammer mitgeteilt wird, erneut die Forde- zung erhoben, daß Pforzheim und die von Pforzheim ausgehenden Bahnlinien der Eisen- bahndirektion Stuttgart unterstellt bleiben. Bekanntlich haben die Regierung des Bundes- landes Baden- Württemberg und nordbadische Wirtschaftsverbände wiederholt gefordert, daß die vor dem Krieg bestehende alte Ein- teilung der Eisenbabndirektionsbezirke Stutt- gart und Karlsruhe wiederhergestellt wird. Vor dem Krieg hatte Pforzheim zum Bezirk der Eisenbahndirektion Karlsruhe gehört. Landes versammlung der„Badischen Heimat“ Freiburg(sw). Der Landesverband „Badische Heimat“ hatte seine Mitglieder zum ersten Mal seit seiner Wiedergründung vor Zweieinhalb Jahren zu einer Landesversamm- lung nach Freiburg einberufen. Die Landes- Versammlung wählte zum neuen Landesvor- Sitz enden Professor Dr. Hermann Schwarz- Weber, Freiburg, und in den engeren Aus- Schuß Vertreter der verschiedenen Gebiete der Heimatpflege aus Nord- und Südbaden. namentlich aus Freiburg, Karlsruhe und Mannheim. In etwa einem Jahr soll eine neue Satzung beschlossen werden. Nach einer langen Debatte erhielt der Vorstand den Auftrag, in dieser Satzung festzulegen, daß der Geschäftsführer des Vereins nicht mehr zugleich geschäftsführender Vorstand sein Soll, wie dies bisher der Fall war. Der Lan- desversammlung war ein Heimatabend vor- angegangen, an dem auch Kultminister Dr. Schenkel, Stuttgart, teilnahm. Lokaltermin im Kanderner Bankraub Kander n/Baden(sw). In der Volksbank von Kandern, auf die am 6. Mai ein bewaff⸗ neter Raubüberfall verübt worden War, Wurde in einem Lokaltermin noch einmal der Hergang der Tat rekonstruiert. Der Lokal- termin sollte vor allem die Rolle des 22jäh-⸗ rigen Polen Josef Paskiewicz bei dem Uber- fall und bei dem Mord an dem Kassenvorste- her Merck klären. Paskiewiez hatte den Uperfall zusammen mit einem Jugoslawen werübt, der sich unter verschiedenen Namen in der Bundesrepublik herumgetrieben hatte und bereits wegen Bankraubs vorbestraft War. Bei dem Lokaltermin war aus Sicher- heitsgründen auf die Vorführung Paskiewiez Verzichtet worden. Es konnte jedoch mit Flilfe von Zeugenaussagen eindeutig festge- Stellt werden, daß der Pole sich nicht nur der Mittäterschaft bei dem Raubmord, sondern auch des Mordversuches schuldig gemacht hat. Die Hauptverhandlung gegen Paskie- Wicz wird nach Möglichkeit schon in der nächsten Schwurgerichtsperiode des Land- gerichts Freiburg stattfinden. Unterstützung für Großrinderfeld Keine Anzeichen für Brandstiftung Tauber bischofsheim(Isw). Innen- minister Fritz Ulrich unterrichtete sich in der Gemeinde Großrinderfeld im Kreis Tauber bischofsheim über das Ausmaß der Schäden, die die Brandkatastrophe angerichtet hat. Mi- nister Ulrich sagte der Gemeinde die Unter- stützung der Landesregierung zu. Die Regie- rung sei bemüht, die entstandenen Wunden heilen zu helfen und den Wiederaufbau tat- Kräftig zu unterstützen. Kriminalhauptkommissar Hergt von der Kriminalhauptstelle Karlsruhe berichtete über die Entstehung des Brandes, der aller Wahr- scheinlichkeit nach nicht auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Von einem Zeugen wurde aus einem Scheunengebäude ein dumpfer Knall gehört, dem ein heller Lichtschein Tolgte. Man nimmt an, daß in den in der Scheune gelagerten Düngemitteln auf Grund einer Wärmestauung eine Explosion entstan- den ist. Das dadurch hervorgerufene Feuer breitete sich durch einen Luftsog sehr schnell aus und entwickelte sich innerhalb kürzester Frist zu einem Flächenbrand. Die etwa 80 Einwohner des zerstörten Orts- teils„Unteres Tor“, die durch das Großfeuer obdachlos geworden sind, konnten in der Zwi- schenzeit bis auf eine Familie in anderen Wohnhäusern untergebracht werden. Für den Wiederaufbau sind bereits Pläne vorhanden. Der durch den Brand entstandene Gesamt- schaden beträgt nach den nunmehr abge- 1 Erhebungen etwa eine Million Mark. Französische Lehrer in Süddeutschland Freiburg(sw). Vierzig Schüler der Pa- dagogischen Akademie in Paris unternahmen auf Einladung des Instituts für internationale Begegnungen in Freiburg eine Studienreise in den Schwarzwald, das Bodenseegebiet, das Allgäu und nach Württemberg. Am ersten Tag ihres Aufenthalts in Deutschland wurden die französischen Junglehrer, die von sieben ihrer Professoren begleitet wurden, im Haus für internationale Begegnungen in Schluchsee empfangen, wo sie mit einer Jugendgruppe Aus Norddeutschland zusammentrafen. Einige Tage später wurden sie in der Pädagogischen Nrademie Meersburg deutschen Junglehrern vorgestellt. Schüler dieser Anstalt waren in den vergangenen Jahren mehrmals Gäste der Pariser Akademie. In Ulm, wo die dortige Volkshochschule Lehrer aller Schulen zu einem Gespräch mit den französischen Gästen über fachliche Probleme eingeladen hatte, entwik- kelte sich eine lebhafte Diskussion. Vom Winde verweht Mark dor f/ Bodensee(sw). Eine der or- kanartigen Böen, die vor einigen Tagen die Bodenseegegend heimsuchten, hat in Ahausen bei Markdorf eine Heuladung mitsamt dem Bauern und einem Begleiter von einer Brücke geweht. Der Heuwagen passierte gerade die Brücke von Ittendorf, als die B heran- raste. Als sie vorüber War, standen auf der Brücke nur noch der leere Wagen und die beiden Zugpferde. Die beiden Männer fan- den sich, etwas verwirrt, aber unverletzt, mit mrem Heu am Uferhang neben der Brücke im hohen Gras. Bessere Verkehrsbedingungen gefordert Oberkirch dsw). Der Stadtrat von Oberkirch forderte in einer Denkschrift an die Eisenbahndirektion Karlsruhe eine Ver- besserung der Verkehrsverbindungen im Renchtal. Der Stadtrat empfiehlt, auf der Strecke Appenweier- Bad Griesbach einen Schienenomnibus oder einen Triebwagen ein- zusetzen. Unter den gegenwärtigen unzu- länglichen Verkehrsverbindungen haben vor allem die Schulkinder des hinteren Rench- tals zu leiden. Lolcale Nund ocliau F—— ̃—————— Der geſtrige Sonntag war nach den vergangenen feſtlichen Sonn⸗ und Feiertagen ein Tag der Ruhe und Er⸗ holung. Auch wettermäßig ließ er ſich gut an und gab, wenn auch die Temperatur zur Schwüle neigte, den Wanderfreudigen reich⸗ lich Gelegenheit zu einem Flurgang, um ſich an den jetzt der Reife entgegengehenden Halmfrüchten auf dem Felde zu erfreuen. Wir ſtehen jetzt in der Mitte des Monats und in einigen Tagen wird die zweite Hälfte des Jahres beginnen. Die Zeit der Reife iſt da. Schon iſt der Landmann mit der Ein⸗ bringung des erſten Grasſchnittes beſchäftigt. Fruchtſchwer neigen ſich die Aehren und har⸗ ren der S onne, die ſie der Reife entgegen⸗ führen. 0 Wenn auch Seckenheim ſelbſt geſtern kein beſonderes Ereignis zu verzeichnen hatte, ſo zogen bereits am frühen Morgen große Scha⸗ ren begeiſterter Buben und Mädels mit ihren Betreuern aus unſeren Turnvereinen nach Plankſtadt zum großen Kreiskinderturnfeſt. Erſt gegen Abend kehrten die Scharen mit Sonderzug bis Friedrichsfeld wieder zurück, zwar müde und abgekämpft, aber voll Stolz über ihre Erfolge. So verlief der Sonntag in einem ruhigen und beſchaulichen Rahmen und ließ ſo wie⸗ der Kräfte ſammeln für den Alltag der kom⸗ menden Woche. Vom Bazar der kath. Kirchengemeinde. Am 29. und 30. Juni wird die kath. Kir⸗ chengemeinde ihren diesjährigen Bazar zu Gunſten der Kindergärten abhalten. Die be⸗ kannte Kapelle Dietz ſowie der Humoriſt Tomi Haag mit Partnern, einer der beſten Stim⸗ mungskanonen, wirken mit. Die Vereine und Geſellſchaften werden erſucht, dieſe Tage frei⸗ zuhalten. Trauerfeier für Albert Bassermann Mannheim(UP). Die Urne mit der Asche von Albert Bassermann ist in seinem Ge- purtsort Mannheim in aller Stille neben der Familiengruft der Familie Bassermann bei- gesetzt Worden. In einer öffentlichen Trauer⸗ feier nahm die Stadt Mannheim Abschied von ihrem grogen Ehrenbürger. Oberbürger- meister Dr. Heimrich bezeichnete Bassermann Als einen der größten Menschendarsteller Deutschlands, dem vor allem die Rolle des „Egmont“ auf den Leib geschrieben gewesen Sel. Der Schauspieler Theodor Loos vom Württembergischen Landestheater Stuttgart ließ in einer ergreifenden Totenrede das We- sen Albert Bassermanns noch einmal erste- hen, der ein unerreichtes Vorbild gewesen Sei für alle, die ihn kannten. Bassermann habe in seinem Leben nahezu 700 Rollen gestaltet Und das Fundament seines Wesens sei immer die Harmonie gewesen. Wohnungswirtschaft soll frei werden Haus- und Grundbesitzer gegen Zwangsbestimmungen Der Zentralausschuß des Verbandes der deut- schen Haus- und Grundbesitzer forderte auf einer Tagung in Trier vom Bundestag eine baldige Gesamtregelung zur Angliederung der Woh- nungswirtschaft an die freie Marktwirtschaft und die Aufhebung aller noch bestehenden Zwangsbestimmungen. Der Zentralausschuß ver- langte ferner eine Anderung des ersten Wohn- gesetzes hinsichtlich des festgelegten Mietzinses, eine Sicherstellung der Eigenkapitalverzinsung in Höhe des marktüblichen Zinses für erste Hy- potheken sowie die Auszahlung öffentlicher Wohnbaumittel durch Kreditinstitute und nicht durch Behörden. Außerdem wurde betont, daß einer Abgabe des Hausbesitzes für Neubauwoh- nungen nur dann zugestimmt werden könne. wenn vorher die vom Deutschen Haus- und Grundbesitzerverband geforderte zehnprozentige Mietangleichung für Altraummieten gewährt worden sei. Am Bahndamm Vom ewigen Orgelton der Tannen umsun- gen steht das kleine Bahnwärterhaus am Hang. Blumen blühen in bunter Fülle und breiten einen farbenprächtigen Teppich davor Aus. Ein paar Geißen springen mutwillig auf dem Hügel herum. In dem kleinen Gärtchen Zieht Mutter Almut ihr Gemüse, während r Mann im blauen Rock die Bahnschranken bedient. Es ist ein kleines Reich, in dem die Bahnwärterfamilie schaltet und waltet, aber es leben zufriedene Menschen darin, die sich Slücklich fühlen inmitten der freien Gottes- natur und in der abseitigen Stille vom Wel tenlärm. Unten brausen die Züge vorbei. Lange, schwerbeladene Güterzüge, die in eiliger Hast die Erzeugnisse fleißiger Menschen in die Großstädte und zu den Häfen bringen, damit das Leben nicht still steht. Personenzüge, welche Menschen zu freud- und leidvollen Zielen führen, und moderne D-Züge, die Zeit und Raum überbrücken und die Länder ver- binden. Wie ein ruhender Pol steht der Mann im blauen Rock am Schrankenposten und läßt die Züge an sich vorüberrollen. Nur ein Klei- nes Rad ist er im großen, ausgeklügelten Rä⸗ derwerk, aber ebenso wichtig wie alle ande- Ten. Und dieses Bewußtsein läßt ihn neidlos den Zügen nachblicken, die Menschen zur Arbeit und Erholung vorübertragen. Manchmal winken ihm aus den offenen Fenstern die Reisenden ihre Grüße zu. Das kreut ihn und deshalb nützt er jede Stunde seiner Freizeit, um sein kleines Reich so schön Wie möglich zu gestalten, damit die Reisen den beim Anblick des Zahnwärterhäuschens froh werden. Geranienumblüht blinzeln die kleinen Fen- ster des Backsteinhäuschens auf die Schienen nieder, schimmernde Obstbäume grüßen vom Hang. Er selber weiß es Wahrscheinlich gar nicht, wieviel Freude er dadurch den Men- schen mit in, den Alltag gibt.— Darum sei es ihm hier gesagt Kuur Formkräfte politischer Stilbildung Ein Vortrag von Bundespräsident Heuss Vor den Bundesministern Lehr, Lukaschek, Erhard und Professor Niklas, Mitgliedern des Diplomatischen Corps und Bonner Studenten hielt Bundespräsident Heuss in der Bonner Universität einen fast zweistündigen Vortrag 8„Formkraft einer politischen Stilbil- ung“. Professor Heuss beleuchtete die Neu- und Umbildung politischer Grundgesinnungen im Laufe der Jahrhunderte, während der Fran- 208 Montesquieu die Lehre von der Teilung der Gewalten im Staate vertreten habe, habe dessen Landsmann Rousseau die Ansicht ver- treten, daß der Staat aus einem Vertrag sei- ner Glieder entstehe. Als die größte gestal- tende Kraft des vorigen Jahrhunderts be- zeichnete Professor Heuss den Freiherrn vom Stein, der die Schaffung des politischen Bür- gers als Aufgabe bewußt vor sich gesehen habe. Die geschichtliche Größe an Karl Marx sei das kühne Erkennen der technisch-ratio- nalen Entwicklung gewesen. Der politische Soldat sei, allen Aussagen des Auslandes zum Trotz, in Deutschland nur eine seltene Erscheinung gewesen, sagte Heuss. Lediglich Eugen von Savoyen, der zwar kein Deutscher gewesen sei, aber deutsch gedacht und gehandelt habe, Waldersee, Tir- pitz und Ludendorff seien politische Soldaten gewesen. Auch die Attentäter des 20. Juli 1944 hätten nicht etwa aus machtpolitischen Erwägungen gehandelt, sondern um das sicht- bar nahende Verderben des Vaterlandes auf- zuhalten. Die Demokratie stelle höhere Ansprüche an Wesen und Wissen als die anderen Staats- formen. Totalitarismus sei bequem für alle, in ihm liege eine Chance der„Machtteilha- berschaft für Denkarme“ die man dann Treue nenne. Il. Stegfried Bergengraes Copyright by Carl Duncker, Berlin, — durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (21. Fortsetzung) Die Tigerin steht jetzt etwa einen Meter von ihnen entfernt und betrachtet erst Semira, dann Dorette prüfend und aufmerksam., Dann Zähnt sie ungeniert, wobei Dorette wieder Ge- legenheit hat, das unheimliche Gebiß zu be- Wundern, legt die mächtigen Vorderpranken mit Weit vor gespreizten Krallen flach auf den Manegesand, streckt sich wie ein Hund, der sich gerade von seinem Lager erhoben hat, blinzelt mit den grüngelben Lichtern zu den elektrischen Lampen empor und geruht end- lich, zu Semira zu kommen das gewaltige Haupt an ihrer Lederhose zu reiben. „Schön“, sagt Semira und gibt der Tigerin einen freundschaftlichen Klaps.„Nun sag auch dieser fremden Dame hier guten Tag.“ 5 Dorette fühlt ein ekelhaftes Zittern in den Tniekehlen: sie hat das Empfinden, als drehe sich der ganze riesige Raum wie ein Kreisel um sie, kalter Schweiß bricht aus allen Poren. Sie stützt sich auf den Eisenstab, um nieht um- zusinken Nur ihre Augen bohren sich nach Wie vor gebannt in die Lichter des Tigers, und der Unterkiefer tritt hart aus den schmalen Wangen, so fest preßt sie die Zähne aufein- ander. Aber nun ist Katja auch schon bei ihr, Scharfer Raubtiergeruch steigt ihr erregend in die Nase, und dann nähert das Tier seinen Kopf gelassen ihrer Hüfte und reibt ihn lang- sam auf und nieder. Inn diesem Augenblick aber geschieht etwas Seltsames, etwas, Was selbst Semirs in Ver- wunderung versetzt. Denn plötzlich löst sich die Starrheit in Dorettes verkrampftem Kör- Der, ihre Glieder entspannen sich, und sie streichelt ganz instinktiv leise den herrlich gezeichneten Kopf des Raubtieres, vor dem sie noch vor einer Sekunde so furchtbare Angst empfand,. Und fast zärtlich sagt sie dabei: „Katja, Katja, nicht wahr, du wirst mir doch nie etwas tun?“ Eine Minute später ist Semira mit Dorette wieder außerhalb des Gitters; das Mädchen Sinkt in einen Fauteuil der ersten Zuschauer- reihe, wischt sich den Schweiß von der Stirn. Semira brüllt mit ihrer Kommandostimme dem nächsten Diener zu, er solle sofort einen großen Kognak holen. „Aber dalli, mein Bürschchen!“ ruft sie ihm nach.„Sonst kannst du etwas mit mir er- leben!“ „Verzeih, Semiral“ sagt Dorette schwach. „Ich habe mich sicherlich schrecklich blamiert. Das nächstemal wird es schon besser gehen, falls du es überhaupt noch mal mit mir lächer- lichem Angsthasen versuchen willst.“ Semira lacht auf. Es ist ein rauhes, gutmü- tiges Lachen.„Angst? Angst, Dorette? Glaubst du etwa, daß ich ein besonderes Hochgefühl in meinem Busen aufwallen fühlte, als ich zum erstenmal eine Gittermanege betrat? O nein, mein Kind, auch mir war damals alles andere Als wohl zumute, und es hat eine geraume Weile gedauert, bis ich mich an den Scherz gewöhnte. So, und jetzt trink den Rognak und leg dich auf die Chaise in meiner Garderobe. Wenn ich mit der Arbeit hier fertig bin, hole ich dich ab, und wir geben gemeinsam zur Krell, um die Sache zu besprechen. Ohne Er- laubnis der Krell dürfen wir eine so gefähr- liche Nummer nämlich nicht probieren!“ * üblich, daß; man sich darüber aufregt, Wenn irgendjemand anders aus der bunten Welt der Fahrenden eine besonders Sensationelle oder gar lebensgefährliche Attraktion auf die Beine zu stellen versucht. 5 5 Was aber den Fall Dorette Körting betrifft, 80 schlägt ihr Entschluß, die berühmte Tiger- nummer Käthe Krells kopieren oder gar übertreffen zu wollen, im ganzen Zirkus wie eine Bombe ein! Bisher haben sich bis auf Käthe Krell selbst. Orizaba. Baron Erdödi und Mario, die Artisten kaum um das schlanke, Zweifelsohne sehr reitbegabte Mädchen Se- kümmert; jetzt aber, da man hört, daß Dorette in der Tigermanege reiten will, bricht ein wahrer Sturm los. Käthe Krell selbst erklärt: „Du bist verrückt, mein Kind, und ich er- laube das nicht, Ich habe keine Lust, daß eines Tages in den Zeitungen steht: im Zirkus Krell wurde die junge Schulreiterin Dorette Kör- ting vor den Augen des Publikums von Raub tieren zerrissen., Es ist unverantwortlich, daß die Zirkusdirektion einer so jungen und noch unerfahrenen Reiterin überhaupt erlaubte, einé so selbstmörderische Nummer vorzu- führen!“ Orizaba tobt, zischt unverständliche Ver- wünschungen und droht, Semira samt ihren Tigern eher umbringen zu wollen, als diesen hirnverbrannten Wahnsinn zu dulden! Baron Erdödi bleibt ruhig wie immer und versucht es mit Güte. „Ick kenne lhre Motive genau, Dorette“, Sagte er ernst. Es macht Ihnen keinen Spaß, gewissermaßen nur im„Schatten der Pitanen“ arbeiten zu müssen. Aber auch Sie werden sich allmählich hochrappeln, denn es gibt so wenig Wirklich erstklassige Schulreiterinnen, und Sie haben bestimmt das Zeug dazu, eines Ta- ges den ganzen Nachwuchs zu übertrumpfen und dann zu einer Weltattraktion auf dem Gebiet der Schulreiterei zu werden. Aber das geht doch nicht von einem Monat zum anderen. Ste müssen doch wenigstens etwas g haben. In der nächsten Saison kann man Sie schon ganz anders herausstellen, und dann jj 8 schließend erstklassige Engagements nach auswärts bekommen, Diese Tigernummer ist doch nichts weiter als eine fixe Idee, die Ihnen Ihr Ehrgeiz, der 5 m auch mit etwas Eitelkeit gepaart ist, eingegeben hat. Nehmen Sie doch Vernunft an, Mädel!“ 5 Semira zuckt bei dieser zum Teil recht stür- mischen Konferenz nur die breiten Schultern e 3 „Ich kinde, man macht hier aus einem Floh einen Elefanten. an sich kann das Kind die Nummer, sofern sich auch die anderen Tiger so gut wie Katja an sie gewöhnen, ausgezeich- net einstudieren. Aber natürlich, wenn die hohe Direktion und der Herr Bräutigam Angst haben!“ „Rede keinen Quatsch!“ sagt Käthe Krell resolut zu der Dompteuse.„Es dreht sich hier nicht um Angst, denn die kennt von den Hier Anwesenden wohl keiner. Es dreht sich nur um die Verantwortung. Oder willst du tatsächlich die Verantwortung dafür übernehmen, daß deine süßen Kätzchen, die dir selbst schon mehr als einmal allerlei nette Wunden beige- bracht haben, ausgerechnet das Mädel und ihren Gaul ungeschoren lassen?!“ Madame Semira lacht auf. „Die Verantwortung für eine Nummer, liebe Käthe, übernimmt immer nur der Artist Selbst, der sie ausführt, das war von jeher 80 üblich beim Zirkus Oder willst du behaupten, daß du die Verantwortung dafür übernommen hast, daß ich von meinen Tigern nicht zerrissen werde? Du selbst hast ja, als du achtzehn Jahre alt Warst, auch schon im Raubtierkäfig gestanden, und ich führte damals sogar schon meine Panther selbst vor. Ich möchte bloß wissen, wer für uns beide die Verantwortung übernommen Hat?!“ Die Auseinandersetzung muß unterbrochen Werden, denn es sind mehrere Artisten ange- kommen, die ihre Nummern vorführen und dann noch richtig in der Programmfolge pla- ziert werden wollen. In wenigen Tagen ist Eröffnung, und bis dahin muß einschließlich der Propaganda alles fix und fertig sein. So verschiebt man die Entscheidung bis nach der Premiere. 5 ü 0 5* Draußen packt Orizaba Porettes Arm. 8 „Ich habe dir schon einmal verboten, dag du die Tigernummer machst!“ knirscht er wü⸗ tend.„Und jetzt wagst du es doch?“ 5 Dorette befreit sich von seinem Griff, ihre dunklen e 0 85. kampf(Mädchen): 3. Vom einheimiſchen Sport Fußball. Vgg. 98 Seckenheim— JV Oftersheim 5:2 (2: 2. Mannſchaften 272 Dieſe Niederlage hatte ſich der Vertreter der Amateurliga nicht vorgeſtellt. Mit ſtür⸗ miſchen Angriffen von beiden Seiten begann das ſchnelle und techn. gute Spiel. Nach dem unglücklichen Eigentor der Gäſte in der 12. Minute folgte das 2:0 der Platzherren durch Sattler. Erſt in der 42. Minute konnte Of⸗ tersheim den 1. Treffer anbringen und in der 50. Minute ausgleichen. Einen Muſter⸗ ſtrafſtoß verwandelte Winkler G. zum 3:2 und 6 Minuten ſpäter erzielte derſelbe Spie⸗ ler nach ſchöner Flanke von Becker das 4:2 für die 98 er. Kurz vor Schluß ſtellte Sattler das 5:2⸗Endergebnis her. Während die Senioren am Samstag nach einem gefälligen Spiel die Pfingſtbergler mit 3:1 nach Hauſe ſchickten, gewann die A⸗Ju⸗ gend ihr Pokalſpiel gegen SV Waldhof mit 3:2 und ſtehen nun im oberen Drittel der Tabelle. Heute Abend beſtreiten die Schüler das ſchwere Zwiſchenrundenſpiel gegen Waldhof auf dem Phönixplatz. Turnen: Vom Kreiskinderturnfeſt in Plankſtadt melden die Vereine folgende Ergebniſſe: Turnerbund Jahn:(Das Geſamtergebnis lag bei der Siegerehrung noch nicht vor, lediglich unter den 3 Erſten bef indlich wur⸗ den folgende Sieger bekannt:) Schülerinnen Dreikampf(1942 und jünger): 2. Margit Schlachter. Schülerinnen gem. Sechskampf (38-39): 3. Inge Müller. Schüler gem. Fünfkampf(38— 39): 2. Karlheinz Harten⸗ bach. Schüler Dreikampf 1942 u. jünger): 3. Karlheinz Mack. ö Der Sportverein 07 nennt folgende Teil⸗ nehmer an den Kämpfen als Sieger: Sechs⸗ Renate Weber. Fünf⸗ kampf(Mädchen): 5. Urſula Kern, 18. Ger⸗ linde Kern. Fünfkampf(Buben): 4. Heinz Ruf, 24. Rudi Faller, 25. Ottmar Frey. Geräte⸗Fünfkampf(Mädchen): 4. Trudel Senn, 14. Elfriede Klumb. Dreikampf(Mäd⸗ chen): 30. Renate Bauer. Dreikampf(Bu⸗ ben): 4. Hans Moog, 4. Budo Schmitt, 20. Peter Marzenell, 25. Erich Kopp. Vom Turnverein 98 konnte Herbert Wag⸗ ner im Dreikampf(38— 39) mit 331 Punkt. 1. Sieger werden, während Werner Schmid im Sechskampf 2. wurde. Im Fünfkampf (40-41) ging Rolf Treuſch als 1. Sieger hervor. Im Dreikampf(40— 41) konnte Os⸗ kar Bühler den zweiten Platz belegen.(Nur Teilergebniſſe). ö Turnerbund Heidelberg deutscher Frauen-Basketball-Meister Deutscher Frauen-Basketballmeister 1952 wurde in Berlin der Turnerbund Heidelberg vor O88 Berlin und ATV Düsseldorf. Nach Abschluß der Spiele, die in der Halle am Columbia-Damm ausgetragen wurden, standen drei Mannschaften punktgleich mit je einer Niederlage. Das bes- sere Torverhältnis entschied für den Heidelber- ger Turnerbund. Endstand: 1. Heidelberg 4:2 Punkte— 79:78; 2. Berlin 4:2 Punkte— 63:62; 3. Düsseldorf 4:2 Punkte— 66:67; 4. Victoria Augsburg 0:6 Punkte— 59:70. Aufstieg zur 1. Amateurliga Buchen verspielte Aufstiegschance Im einzigen Aufstlegsspiel zur nordbadischen Fuß- ballamateurliga unterlag der TSV Buchen auf eige- nem Platz dem Sc Käfertal mit 0:2 Toren, womit der Odenwaldmeister die letzte Aufstiegschance verspielt haben dürfte, denn es ist kaum anzuneh- men, daß die Elf die beiden noch ausstehenden Spiele in Kirchheim umd Bruchsal siegreich be- enden wird. Käfertals Aufstlegshoffnungen stehen trotz dem sieg gleichfalls auf schwachen Füßen. Es spielten: TSV Buchen— 80 Käfertal 0:2. Leutershausen gewann Handball-Pokalend- spiel des Kreises Mannheim Die Sd Leutershausen gewann auf neutralem Platz in Hohensachsen gegen den T Hemsbach das Handball-Pokalendspiel des Kreises Mannheim verdient mit 13:10(4:5) Toren. ot und Spiel Die Pokalspiele im Süden Der VfR Mannheim besiegte im Mannheimer Lokalderby den VfL Neckarau mit 6:2 und führt Weiterhin die Tabelle der Gruppe 2 der süd- deutschen Pokalrunde an. Etwas enttäuschend ist das 2:2- Unentschieden vom SV Waldhof ge- gen den FV Daxlanden, der damit den VfL Nek- Kkarau vom vierten Platz verdrängte. 8 2 Der FC Freiburg, der den zwe belegt, mußte sich in Singen mit 4:1 geschlagen pekennen, und der ASV Durlach trennte sich vom FV Offenburg 1:1 unentschieden.. Der Meister der zweiten Liga Süd, die TSG Ulm 46, wurde in Gruppe 4 von Schwaben Augs- ahren. Die Tabellenführung den bis- überf SSV Reutlingen, der burg mit 7.1 übernahm der Es spielten: Gruppe 1: gegen Eintracht Frankfurt 2:0, SV Darmstadt gegen Bad Homburg 2:8. Gruppe 2: SV Wald- Hof— FV Daxlanden 2:2, VfL Neckarau gegen VfR Mannheim 2:6. Gruppe 3: VIB Mühlburg gegen 1. FC Pforzheim 1:0, FV Offenburg gegen ASV Durlach 1:1, Fc Singen— Fœ Freiburg 4.1. Gruppe 4: Schwaben Augsburg- TSG Ulm 46 7:1, SSV Reutlingen— Be Augsburg 2:0, VII Kirchheim— VfR Kalen 1:1. Gruppe 5: Wak- ker München— Bay. München 1:1, TSV Strau- bing— Jahn Regensburg 1:1, A8 Ingolstadt gegen ASV Cham 6:0. Gruppe 6: Bamberg gegen Neustadt 3:2, Hof— Fürth 11. Freundschaftsspiele Fus Neuendorf— Stade Reims 2:0, VfB Mühl- burg— Raeing Straßburg 52, 1. Fe Pforzheim gegen FC Rosendaal 2:1, ASV Durlach— FEC Roosendaal 2:1, Tura Ludwigshafen— 1. FC Köln 0:1, Hessen Kassel— HSV 213, SpVgg. Fürth gegen Bremerhaven 93 1:0, Rotweiß Essen— FSV Frankfurt 6:2, Arm. Bielefeld— I. FC Kaisers- lautern 0:7, VfB Bi— Eintracht Osna- prück 3:3, Preußen Krefeld— Herten 7:1, Preu- gen Münster— VIL Osnabrück 1:0, Göttingen 05 gegen 1. FC autern 1:2, Lübeck— Leip- zig(Städteausv 2, Stadtauswahl Lünen gegen Stadtaus 6 d 2:0, Eimsbüttel gegen Daring Brüs chweinfurt 05— 1. Fœ Köln 2:1, Tura Pudwigshafen— Vs Mühlburg elef Tote- Ergebnisse vom West-Süd- Block Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 2: Schweinfurt 05— 1. FC Köln 25 STV Forst Emscher— Vohwinkel 08 Tura Ludwigshafen— VfB Mühlburg VIB Bottrop— SV Erkenschwick SSV Reutlingen— Fe Augsburg Arminia Bielefeld— 1. FC Kaiserslautern Wacker München— Bayern München VI. Neckarau— VfR Mannheim 10. Schweiz— Osterreich 11. Bayern Hof— SpVgg. Fürth 12. FV Engers— Rheydter S 13. SV Blumenthal— VfB Oldenburg 14. Preußen Krefeld— SY Herten Deutschland Weltmeister im Handball Titelverteidiger Schweden unterlag mit 19:8 Die dritten Handball-Weltmeisterschaften, die n der vergangenen Woche in der Schweiz aus- getragen wurden, endeten mit einem deutschen Sieg. Im Endspiel auf dem Züricher Hardtum- platz gewann die deutsche Nationalmannschaft gegen den letzten Weltmeister Schweden über- legen mit 19:8(10:3) Toren. Die deutsche Nationalmannschaft, die von An- fang an als Favorit für die Meisterschaft ange- sprochen wurde, beendete ihre sämtlichen fünf Spiele siegreich und kam auf eine Gesamt-Tor- ausbeute von 109:30. Es ist der zweite Weltmeistertitel für Deutsch- land, das bereits 1938 in Berlin bei den ersten Weltmeisterschaften den Sieg davontrug, wäh- rend es an den zweiten Weltmeisterschaften 1948 in Paris nicht teilnehmen durfte. Deutschland gewann auch das 1936 im Rahmen der Olympi- schen Spiele ausgetragene Turnier. Die Deutschen beherrschten im Endspiel den schwedischen Titelverteidiger klar, mit Aus- nahme der ersten Minuten der zweiten Halb- zeit, als die Schweden von 10:3 auf 10:7 heran- kommen konnten. Danach spielten die Deutschen wieder groß auf und schossen in den letzten Minuten fünf Tore. Die Schweden waren durch die Verletzung eines Spielers in der ersten Halb- zeit gehandicapt, und einer ihrer Spieler wurde wegen eines Fouls von dem Schweizer Schieds- richter vom Platz verwiesen. 8 Den dritten Platz hinter Schweden sicherte sich die Schweiz, die in Zürich gegen Osterreich zu einem 12:10-(C7:-Sieg kam. Im Spiel um den fünften und sechsten Platz schlug in Biel die dänische Nationalmannschaft Holland mit 20:8(9:3) Toren. Schlußtabelle der Handball- Weltmeisterschaft 9 oi 9e 0 o d * 72„— 8888 8 3 2e Ss — 2. 1. L ttschlan- 5 10930 10˙0 2. Schweden 5 59:47 8˙2 3. Schweiz 5 58:41 82 4. Osterreich 5 65:74 64 5. Dänemark 5 60:67 4·6 6. Holland 5 47:91 2:10 deis Gleiche bestätigen: 25 Jetzt einfach unentbehrlich. S eden „Als Gebbehinderier litt ich gerade in den Sommermongten Unter Wundsein und starker Schweißabsonderung. Nach dem Gebrauch von Klosterfrau Aktiv- Puder jedoch kenne ich kein Wondsein mehr! Und goch die unangenehmen Folgen des Schwitzens sind behoben!“ So schreibt Herr Schmitt, Köln-Sölz, Zölpicherstraße 197. Unzählige können 5 Aktiv- Puder g uft ocknend und gerochbindend— ist das fortschritt- liche Mittel zur vorbildlichen Körper- und Fußpflege! N pude Streudosen ab 75 Pfg. in allen Apotheken und Drogerien. Denken Sie guch an Klosterfrau Melissengeist für Kopf, Herz, Magen, Nerven. Diele een verblüffend ER& CO HEN. FABRIK FRANKFURT I Aa v l Ubbeles AR TUR ALänringerstras 7 7 Schlafzimmer/ Küchen wm bekannter Oualitat inden Sie mm HAUCK seckenheim 5 Holzböden, seit ich sie mit KINESSA-Holzbalsam pflege. In einem Arbeits- gang erhalten sie Farbe, Nahrung und Hochglanz, nen naſz gewischt we rden. 1 U geworden, meine alten sind nicht mehr rauh u. kön- Olympia-Prüfungsregatta in Mannheim Die 65. Oberrheinische Ruderregatta Im Mannheimer Mühlau-Hafen fand die 65. Internationale Oberrheinische Ruderregatta des Mannheimer Regatta-Vereins statt, in deren Rahmen eine weitere Olympia-Prüfungsregatta des Deutschen Ruder-Verbandes ausgetragen wurde. Die Veranstaltung hatte durch die Teil- nahme der österreichischen Olympia-Kandidaten aus Linz, Klagenfurt und Wien an sportlichem Wert gewonnen. Auf der ganzen Linie behielten die deutschen Ruderer die Oberhand. Ergebnisse der Olympiaprüfungsregatta: Vierer 0, St.: 1. Mannheimer RV Amicitia 6:01,8 Min., 2. Wiener Regattaverein 6:05, 4, 3. Ruderverein Kassel 6:09,8; Doppelzweier: 1. RG Flörsbeim- Rüsselsheim, 2. RC Alemannia Hamburg, 3. Bam- berger RG; Zweier m. St.: 1. Duisburger RV, 2. RG Flörsheim-Riisselsheim, 3. Mannheimer RG Baden. Erster Senior-Einer: 1. Waldemar eck(Bamberger RG) 6:50,0 Min., 2. Günther Schütt(Saarbrücken) 6:52,2, 3. Günther Lange (Frankfurter RG Germania) 6:56,2; Vierer m. St.: 1. Mannheimer Amicitia 6:17,5 Min., 2. Wiener Regatta-Verein 6:18,7, 3. Deutscher Ruderclub Hannover 6:22,22; Zweier o. St.: 1. RV Gelsen- kirchen 6:49,0 Min., 2. RG Speyer 6:52,2, 3. Mann- heimer RG Baden 7:02,9; Erster Seniorachter: 1. Könner Ruderverein 1877 5:32,00 Min., 2. Ruder- gemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim 534,7, 3. Heilbronner RG Schwaben 5:58,3 Min. Weitere Ergebnisse: Erster Senior-Vierer m. St.: 1. Rm Flörs- im- Rüsselsheim 6:21,6, 2. DRK Hannover. Er- ster Junior-Vierer m. St.: 1. Ruderclub Worms 6:27,38, 2. Gießener Rudergesellschaft. Zweiter Senior-Vierer m. St.: 1. Mannheimer Ruderclub 6:34, 2. Würzburger Bayern. Leichter Senior- Vierer m. St.: 1. Mainzer RV 6:34, 1, 2. RV Kas- sel. Zweiter Senior-Einer: 1. Kölner RV GJo- hannes Pinger) 7:06,2, 2. Tübinger RV(Kroll). Zweiter Junior-Vierer m. St.: 1. Würzburger Bayern 6:32, 2. RG Heidelberg. Zweiter Senior- Achter: 1. RV Kassel 6:00, 2, 2. Heilbronner Schwaben. Erster Senior-Achter: 1. Kölner RV 1877 540,3, 2. Ram Flörsheim-Rüsselsheim. Leichter Junior-Vierer m. St.: 1. Stuttgart-Cann- statter RC 6:49,3, 2. Münchner RC 6:53. 2. Senior- Vierer m. St.: 1. RC Worms 6:25, 2. Würzburger Bayern. 3. Senior-Vierer m. St.: 1. Offenbacher Undine, 2. RG Heidelberg. Junjior-Einer: 1. Köl- ner RV(Johann Pinger) 7:03,88, 2. Linzer RV (Bernadiner). Leichter Senior-Vierer o. St.: 18 RV Kassel 622,2, 2. Mainzer RV. Erster Junior- Achter: 1. RC Worms 5:50,6, 2. Mannheimer Ru- derelub. Die neuen Leichtathletik-Meister Deutsche Frauenbestleistung über 100 m Bel den im Karlsruher Hochschulstadion ausge- tragenen badischen LDeichtathletikmeisterschaften konnten 15 Vorjahresmeister ihren Titel erfolgreich verteidigen. Herrliches Sommerwetter, gute Bahn- und Sprungverhältnisse begünstigten gegenüber dem vergangenen Jahr bessere Zeiten, Weiten und J6hen, so daß in 18 von den 29 Disziplinen bessere Ergebnisse erzielt wurden. Der deutsche 100-m- Meister Fütterer(Karlsruhe) sicherte sich erneut den Titel in 10,9 Sekunden, die Mannheimer Sprin- terin Klein stellte mit 11,8 Sekunden über 100 m eine neue deutsche Bestleistung auf. Der Karls- ruher Hammerwerfer Karl Wolf, der die Meister- schaft mit einem Wurf von 57,99 m gewann, er- reichte nach Abschluß der offiziellen Meisterschafts- wertung mit 58,91 m eine neue Jahresbestleistung. Die Ergebnisse Männer: 400 m: 1. Köster sc Heidelberg) 57,2 Sek., 2. Handrich(TV 93 Rheinau) 58,5, 3. Schu- macher(KTV 46) 63,3. Weitsprung: 1. Bieser (Asce Heidelberg) 7,17 m, 2. Schillinger(Tschft. Hurlach) 6,77 m, 3. Görger(TV Villingen) 6,72 m. Dreisprung: 1. Müller(Sc Pforzheim) 14,06 m, 2. Schneider(Sc Pforzheim) 13,30 m, 3. Rieler FC 04 Singen) 12,80 m. Dis Kus: 1. Mersinger(TEG 78 Heidelberg) 42,30 m, 2. Neuberth(Rotweiß Lör- rach) 40,79 m, 3. Müller Fhönix Karlsruhe) 38,18 m. 15 0 0 m: 1. Fischer(TV 93 Rheinau) 4.05, 4 Min., 2. Kleninger(TV St. Georgen) 4.06, 2, 3. Wehrle (RNWW Lörrach) 4.08, 2. 10 00 0 m: 1. Gesell FG Singen) 34.32,0 Min., 2. Nagel(KTV 46) 35.29, 8, 3. Wei dentaler(Phönix Karlsruhe) 36.49,8. 3 X 10 00 m: 1. TV 93 Rheinau 7.59, 4 Min., 2. Rot- Weis Lörrach 7.59,6, 3. Phönix Karlsruhe 3.05, 4. 100 m: 1. Heinz Fütterer Shönix Karlsruhe) 10,9, 2. Hans Tauber(Usc Heidelberg) 11,0, 3. Herbert Bens(Sc Käfertal) 11,2 Sek. 2 0 0 m: 1. Dr. Ulrich Ries(TSV 46 Mannheim) 22,4 Sek., 2. Kurt Spitz- müller(Phönix Karlsruhe) 22,6, 3. Manfred Klose (Polizei Karlsruhe) 22,6. 110 m Hürden: 1. Klaus Dost(Use feidelberg) 16,1 Sek., 2. Rolf Köster (Usc Heidelberg) 16,1. 40 0 m: 1. Baas FC Frei- burg) 50,2 Sek., 2. Heinrich Kern(US Heidelberg) 50,4, 3. Albert Knauber(TSG 78 Heidelberg) 51,0. g 0 0 m: 1. Hans Dengler(Rot-Weiß Lörrach) 1.56, 6, 2. Theo Groß(VfB. Gaggenau) 1.57, 0, 3. Peter Schmach Fe Phönix Karlsruhe) 1.56,6 Minuten. 5 0 0 m: 1. Joachim Fischer(TV 93 Rheinau) 15.574 Min,, 2. Gerhard Falk(Spielvgg. Ottenau) 16.03,6, 3. Heinrich Allgeier(TV Kappelrodeck) 16.15, 0. 4“ 100 m: 1. Phönix Karlsruhe 43,3 Sek., 2. Usc Heidelberg 43,3, 3. Sc Pforzheim 45,5. 4* 400 m: 1. Freiburg 3.27, 2, 3. Phönix Karlsruhe 3.29, 0. Hoe h- sprung: 1. Gerhard Marx(TV 46 Heidelbergs) 1,75 m, 2. Erich Richter(Rot-Weiß Lörrach) 1,75 m, 3. Friedrich Weber(KTV 46) 1,75 m. Kugel- sto Ben: 1. Werner Eckert(TV Wehr) 13,78 m, 2. Helfried Mersinger(TSG 78 Heidelberg) 13,29 m, 3. Wilhelm Kiehnle(SV Kenzingen) 13,21 m. Hammerwurf: 1. Karl Wolf(KTV 46) 57,99 m, 2. Karl Hagenburger(TV 46 Mannheim) 50,67 m, 3. Edmund Cammissar(Ger. Karlsruhe) 47,64 m. Speerwerfen: 1. Georg Büttener(SV 98 Schwetzingen) 34,71 m, 2. Hans Müller(Fhöniz Karlsruhe) 33,10 m, 3. Karl Görger(TV Villingen) 50,7 m. Stabhochsprung: Julius Schneider (FC Pforzheim) 390 m, 2. Eckehardt Bauer,(F 04 Singen) 3,40 m, 3. W. Engelberger(KTV 46 Karls- ruhe) 3,30 m. 5 5 Frauen: 80 m Hürden: 1. Hauck(SG Mann- heim) 13,3 Sek., 2. Steinbächer(Us Heidelberg) 15,6, 3. Matthes(Use Heidelberg) 16,1. Ku g e 1 sto Ben: 1. Kähler(ASC) Heidelberg) 12,09 m. 20 0-m Lauf: Klein Helga s Mannheim) 25,2 Selk. Hochsprung: 1. Gerschler Fe Frei- burg) 1,61 m, 2. Weymann(As Heidelberg) 1,45 m, 3. Heim(Rot-Welg Lörrach) 1,40 m. Speerwurf: 1. Berger(Phönix Karlsruhe) 35,78 m, 2. Kähler (Asc Feidelberg) 33,23 m, 3. Knapps-Stückle TV Bühl) 31,56 m. 100 m: 1. Helga Klein(Sd Mann- heim) 11,8 Sek., 2. Ulla Knab(Usc Heidelberg) 12,0, 3. Eisela Hauck(Sd Mannheim) 12,5. 4 4 100 m: 1. Usc Heidelberg 51,0 Sek., 2. Sd Mannheim 52,2. Weitsprung: 1. Renate Ibert VfB Gaggenau) 5,24 mn, 3. Waldtraut Heppes(Fhönix Karlsruhe) 4,99 m. Diskuswerfen: 1. Gisela Mateyka(FC 04 Sin- gen) 36,01 m, 2. Lill Kähler(Us Heidelberg) 34,18, 3. Militta Leitner(Spvgg. Ottenau) 34,06 m. Gläser deutscher Leichtsewichtsmeister Neuer deutscher Leichtgewichtsmeister im Be- rufsboxen wurde in Essen Herbert Gläser (Castrop Rauxel) durch einen k. O.-Sieg in der zweiten Runde über den bisherigen Titelträger ins Häfner 8 sc Heidelberg 3.27, Min., 2. FCS 2. Gisela Hau(DG Mannheim) 3,00 m. bosveranstaltung in Kiel kam der Anwärtern e Zwei„SL 300“ Erste im Le Mans Lang/ Rieß fuhren in 24 Stunden 3739 Km Zu einem großen deutschen Erfolg wurde das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, als zwei Mer- cedes- Sportwagen„SL 300“ das Rennen als Erste beendeten. Sieger in diesem größten Sportwagen-Rennen der Welt wurde die Mannschaft Hermann Lang- Fritz Rieß, die während der 24 Stunden 3 738,780 Kilometer zurücklegten und mit ihrer Durch- schnittsgeschwindigkeit von 155,574 Stundenkilo- meter den Rekord der Vorjahres- Sieger Walker- Whitenhead(England) von 150,465 Stundenkilo- meter weit übertrafen. Die Engländer waren im letzten Jahr auf 3 611,193 km gekommen. Die Zweiten, Theo Helfrich und Edmund Nieder- mayr, legten 3 720,260 km zurück und die Drit- ten, Leslie Johnson und Wisdom(England) auf einem 4, I-I-Nash-Healy 3 534,030 km. Briggs Cunningham- William Spears auf Cunningham wurden mit 3 339 Km Vierte vor Andre Simon- Lucien Vincent Frankreich) auf Ferrari mit 3 361,810 Km. Der Mercedes-Benz-Ssieg wurde nur dadurch. möglich, daß der vorher in Führung liegende 4%- l-Talbot mit den Franzosen Levegh-Mar- chand eineinviertel Stunden vor Beendigung des Rennens wegen Motorschadens liegen blieb. Das v. Unglück wollte es, daß dieser Schaden nicht in 5 der Nähe der Boxen auftrat, die Franzosen an- 5 Die dererseits aber auch nicht in der Lage waren, den Schaden so schnell zu beheben, um die Füh- 8 rung vor den verfolgenden beiden 300-SL zu* gier halten. Lang-Rieß nutzten die Chance und setz- ten sich an die Spitze, die sie bis ins Ziel hielten. Der Start der drei Porsche-Wagen war weni- ger erfolgreich. Nur ein einziger Wagen, von den Franzosen Veuillet-Mouche gesteuert, been- dete das Rennen. Der von den Franzosen Martinet- Picard gesteuerte Porsche-Wagen, an dreizehn- ter Stelle in der Gesamtwertung liegend, wurde vom Rennen ausgeschlossen, weil der Fahrer während des Tankens seinen Motor nicht ab- stellte. 5 Auslandsmaschinen am Feldberg vorn Knees und Fuß Doppelsieger auf Norton an den 37 Kurven des 11,7 km langen Ge- birgskurses am Feldberg im Taunus erlebten 150 000 Zuschauer bei gutem Rennwetter span- nende Kämpfe unserer Metorrad-Eilte. n den Soloklassen dominierten die ausländischen Ma- schinen, und zwar Norton in der 500-C em-, AJS in der 350-œ m- und Motoguzzi in der 250-%m- Klasse. Nur bei den 125-αę,f/;nm- Motorrädern War NSU ein neuer Erfolg beschieden. Es mußte ihn. jedoch teuer bezahlen, denn der Italiener So lombo stürzte auf NSU und mußte mif einem Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert wer- den. Vorher war im Training bereits der Stutt- garter Herrmann tödlich gestürzt, während die Seitenwagenfahrer Lipp-Stragies bei einem Sturz mit dem Schrecken davonkamen. ö Ergebnisse: 125 cem: 1. Daiker- Stuttgart(NSU 95,2 Stundenkilometer, 2. Hofmann-Neckarsulm (NSU) 94,8, 3. Luttenberger-Neubamberg(NSU 94,7. 250 cm: 1. Thorn/Prikker-Godesberg(Motos guzzi) 103, 2 tundenkilometer, 2. Gehring- Ostelsheim(Motoguzzi) 102, 4, 3. Braun- Hechingen (Motoparilla) 101,6. 350 cem, 1. Kläger- Freiburg (AJS) 108,0, 2. Knees-Ahlshausen(AS) 107,7, 3. Zeller-Offenbach(AS) 107,6, 4. Schnell-Karls- ruhe(Horex) 107,6. 500 cem: 1. Knees-Ahlshausen (Norton) 109,0 Stundenkilometer, 2. Fuß-Baden- Baden(Norton) 108,9, 3. Mansfeld-Homburg(Ho- rex) 103,4. Seitenwagen 500 cem: 1. Noll/KRron- Kirchhain BMW) 94,0 Stundenkilom., 2. Böhm Fuchs-Nürnberg(Norton) 93,4, 3. Mohr/ Müller- Schweinfurt BMW) 93,3. 8 Davis-Cup: Deutschland ausgeschieden Dänemark gewann Viertelfinale mit 4:1 Das Davis-Cup-Europa-Zonen- Viertelfinale in Kopenhagen zwischen eutschland und Däne- mark endete nach dreitägiger Dauer mit einem klaren 4:1-Sieg der Dänen, die sich damit für die Vorschlußrunde qualifizierten. Die Dänen siegten mit dem gleichen Ergebnis, mit dem sie im Vorjahr in Berlin von Deutschland geschla- gen worden waren. Das Doppel- Spiel zwischen Kurt Nielsen) Tor- ben Ulrich Dänemark) und dem deutschen Team Rolf Göpfert/ Horst Hermann endete nach fast Viereinhalbstündiger Dauer mit einem Fünfsatz- Sieg der Dänen mit 7:9, 14:16, 8:6, 6:3, 613. Das lange Spiel mußte zweimal wegen Regens un- terbrochen werden. Ulrich/ Nielsen gewannen mit Glück und dank der Müdigkeit Göpferts. In den beiden ersten Sätzen zeigten die beiden Deutschen energischen Kampfgeist, aber die Da- nen verloren nie ihre Ruhe und kamen nach zwei verlorenen Sätzen doch noch zum Sieg. In den beiden letzten FEinzelspielen unterlag der deutsche Tennismeister Ernst Buchholz ge- gen Torben Ulrich mit 3:6, 3:6, 0:6, und Horst Hermann wurde von Dänemarks Spitzenspieler Kurt Nielsen mit 6:3, 6:3, 6:2 geschlagen. Her- mann hatte sein erstes Einzel gegen Ulrich ge- wWormen und damit den einzigen Punkt für Deutschland geholt. 0 Schwedischer Golfsieg über Deutschland Mit 7½:4% Punkten gewann Schweden den Golfländerkampf gegen Deutschland. Die deut- schen Damen Strenger- Baden-Baden und Gross Köln holten sich zwei Siege. Bei den Herren gab es in den Einzelspielen nur einen deutschen Erfolg von Herman Tissies-Hamburg über den Schweden Bielke. Der deutsche Meister Sell schopp-Hamburg, Ebel-Berlin, Beckerath-Er feld und Wolff-Krefeld unterlagen. 8 Großer Steherpreis von Stuttgart Den großen Steherpreis von Stuttgart über insgesamt 100 Km gewann Walter Lohmann, Bo- chum, vor dem Franzosen Raoul Lesueur (99,270 km), Theo Intra Grankfurt à. M.) 89.58 Kilometer), Heinz Jacobi Nürnberg) 99,410 N und Karl Kittsteiner Nürnberg) 99,20 Km). Das internationale Straßenradrennen Wien Graz Wien über 427 Kilometer wurde von dem Belgier Marcel Hendrick in 9:01:55 Stunden ge wonnen. e Sieger der ersten Professor-Porsche-Gedächt nisfahrt nach Gmünd in Kärnten vom 1. bis zum 12. Juni wurde der Schwede Hans Langhors mit der am weitesten zurückgelegten Entfernung von 7500 km. Er fuhr die Strecke mit einer Volkswagen, der bereits 70 000 km gelaufen ws Rux Punktsieger über Bon Ellis Im Hauptkampf einer internationalen Ber den Europameistertitel, Conny Rux, Ber g gen den Amerikaner Don Ellis nur zu eine Enappen Punktsieg. Rux war wohl zehn Ru den lang der Angreifer, konnte aber be keinen entscheidenden Schlag landen. Steherländerkampf Deutschland- Der Steherländerkampf Deutschland-. f reich, der in Nürnberg auf der Rei i Rennbahn zwischen Lohmann, Schorn und kobi einerseits, Lesueur, Bethey und Dambrine andererseits ausgetragen wurd 8 einem sicheren 29:12-Sieg der de 8