F „„ . ne „„ 7 mindest 98 Offizier, der jetzt mit Leib und Leben bereit sein soll, an der Seite der Alliierten mitzu- Hat der Bundeskanzler sich Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenomaen werden Nr. 102 Freitag, den 7. Juni 1952 45 52. Jahrgang Liquidation der Sieger-Justiz Von Günther Scholz „Nicht alle, die als Kriegsverbrecher ver- urteilt worden sind, verdienen unser Mitleid“, hielt Bundeskanzler Adenauer kürzlich seinen Parteifreunden entgegen, als in der CDU- Fraktion über die Schritte diskutiert wurde, die zur Befreiung der sogenannten deutschen „Kriegsverbrecher“ aus alliiertem Gewahr- sam unternommen werden sollen. Er berührte damit das Problem, dessen Lösung für den Seist der künftigen deutschen Truppen und für die Einstellung vieler Deutscher zur Not- Wendigkeit eines Verteidigungsbeitrages ent- scheidender sein kann als die Opportunität dieses oder jenes Vertragsparagraphen. Die„Kriegsverbrecherfrage“ hat den Gang der Verhandlungen und Konferenzen bis zur Unterzeichnung der deutsch-alliierten Ver- träge ständig begleitet, blieb aber leider hin- ter dem übermächtigen Wunsch nach rascher vertraglicher Sicherung des westlichen Ver- teidigungssysterns am Rande. Bei dem Wider- streit zwischen politischem Zweckdenken und den schwerer zu überwindenden Gefühlen vor Kriegs- und Nachkriegsunrecht hinkt die geistige Einstellung bei Siegern und Besieg- ten den Vernunftlösungen der Regierungen nach. Trotz dieser Erkenntnis darf aber auch der Bundeskanzler nicht mehr übersehen, daß die Liquidation der Sieger-Justiz entschei- dender für die Verteidigungsbereitschaft des deutschen Volkes sein kann als die formelle Wiedereinsetzung in gewisse Souveränitäts- rechte Wenn heute noch mehr als tausend Deut- sche in den Gefängnissen der Alliierten als „Kriegsverbrecher“ die Niederlage des NS- Staates und die Art seiner Kriegführung püßzen, so verbindet sich damit für jedes: Deutschen die Erinnerung an die Siegerwill- kur der ersten Nachkriegsjahre. Er kann nicht glauben, daß seine neuen Verbündeten die Bundesrepublik als Freund und Partner re- spektieren, während sie trotz aller wortrei- chen Versicherungen die Rechtsschablone des Siegers aufrecht erhalten. Anders ist die vereinbarte Einsetzung einer Gnadenkommission nicht zu erklären, die, wie ihr Name besagt, auf dem Gnadenwege an- geblich zu Recht, bestehende Urteile überprü- ten soll, Sie Wird also, wenn sie ihre Arbeit aufnimmt, nicht zu Unrecht Verurteilte be- frèeien, sondern nur— nach und nach— „Verbrecher“ begnadigen, Die deutsch-alliier- ten Verträge enthalten zudem kein Wort dar- über, ob die von den Alliierten eigens für Deutschland geschaffenen Gesetze als recht- mäßig anzusehen waren oder nicht. Das um- worbene deutsche Vertrauen in die Aufrich- tigkeit der Alliierten kann sich daher, zu- für den ehemaligen Soldaten und kämpfen, kaum einstellen. Dr. Adenauer meint nun, daß die Befreiung von Unschuldigen- wichtiger sei Als die Vers steifung auf einen Ehrenkodex, bei dem die Inhaftierten noch lange hinter Gefängnis- mauern bleiben müßten, Er glaubt, die auf dem Gnadenwege entlassenen ehemaligen Soldaten würden den Makel des verurteilten Kriegsverbrechers lieber in Kauf nehmen, als noch einen Tag länger in der Haft zu ver- bleiben. Dabei übersieht er aber, daß es we- niger auf die Einstellung der Betroffenen Selbst als auf die Notwendigkeit ankommt, allen künftigen deutschen Soldaten das Be- wußtsein des gleichgeachteten Mitkämpfers à⁊u geben., Man kann nicht eine Armee aus der Retorte schaffen und das deutsche Rontin- gent als eine reine Addition von Offlzieren, Soldaten und Material betrachten. Nicht nur der ehemalige Ritterkreuzträger und FDP- Abgeordnete Mende, sondern auch eine Reihe von anderen Vertretern der Re- gierungsparteien und sogar— wenn auch nicht öffentlich— die Mitarbeiter der Dienst. stelle Blank haben zum Ausdruck gebracht, ö daß die Zustimmung zu den Verträgen oder ihre Mitarbeit von einer sauberen Lösung der Kriegsverbrecherfrage abhängig ist. Auf Grund dieser eindringlichen Vorstellungen schlossen, Staatssekretär Hallstein nach Ber- Ain zu entsenden, um dort mit dem amerika- nischen Außenminister Acheson gesondert über den Abschluß der Kriegsverbrecher-Ju- stiz zu verhandeln, der in den. nicht befriedigend geregelt ist. 5 Menn jedoch diese Besprechung zu einem Erfolg führen soll, der in der deutschen Of- kentlichkeit ein positives Echo findet, müssen die Bemühungen der Bundesregierung dar- auf gerichtet sein, die Alliierten dazu zu be- wegen, auf die Aufrechterhaltung ihrer Rechtsnormen auf diesem Gebiet zu verzich- ten und die noch inhaftierten der deutschen Gerichtsbarkeit zu überlassen. Sollte sich da- bei herausstellen, daß unter den noch nicht besnadlieten g ktlingen deutscher Nation die 2 dings von deutscher Seite in nen Falle schonungslos in ordent- lichen Verfahren Testgestellt Werden. Ange- 1 e. ein Seringes. ußerlägliche 5 immerhin ent- Elemente überwiegen, S0 Adenduer erhielt die Antwortentwürfe Drei Fragen des Westens an Moskau— Die Bedingungen einer Vierer-Konferenz BOonn(E. B.). Großbritannien und Frank- reich haben der Bundesregierung von den Entwürfen ihrer Antwort auf die dritte so- wietische Deutschlandnote Kenntnis gegeben. Die Stellvertreter der drei Hochkommissare unterrichteten Dr. Adenauer eingehend über den bisherigen Verlauf der Londoner Vorver- handlungen über die Antwort des Westens an den Kreml. Die endgültige Fassung der gleichlautenden Noten der drei Westmächte an die Sowjetunion wird in den nächsten Ta- gen von den drei westalliierten Außenmini- stern in London beschlossen. Wie im Anschluß an die Beratung beim Bundeskanzler, an der auch Staatssekretär Hallstein und Ministerial- direktor Blankenhorn teilnahmen, aus diplo- matischen Kreisen bekannt wurde, werden die Westmächte dem Kreml voraussichtlich drei Fragen stellen: 1. Wie denkt sich die Sowjetunion die Abhaltung freier Wahlen in allen vier Besatzungszonen? 2. Ist Moskau mit einer neutralen Kommission zur Prüfung der Voraussetzungen für solche Wahlen einver- standen? 3. Welche Vollmachten soll eine ge- samtdeutsche Regierung für die Zeit zwischen ihrer Bildung und dem Friedensvertrag er- Halten? ber den Inhalt der britischen und franzö- sischen Entwürfe ist in Bonn offiziell nichts bekanntgegeben worden. Die stellvertretenden Hochkommissare Ward(Großbritannien) und Bérard(Frankreich) sollen jedoch zu erkennen gegeben haben, daß ihre Regierungen unter gewissen Umständen bereit seien, in eine Vier-Mächte- Konferenz über Deutschland ein- zuwilligen. III politischen Kreisen der Bundeshauptstadt wurde nach der Zusammenkunft beim Bun- deskanzler bemerkt, daß eine Bereitschaft der Westmächte zu Vierer- Verhandlungen über Deutschland unmittelbar mit dem Zeitplan für die Ratifizierung der deutsch- alliierten Ver- träge in Bonn zusammenhängen dürfte. So stelle sich beispielsweise die Frage, ob eine solche Konferenz schon nach der ersten Le- sung im Bundestag oder aber erst nach der Ratifizierung stattfinden sollte. Eine„endlose“ Konferenz mit den Sowjets würde— wenn vermutlich sie nach der ersten Lesung erfolge— zweifel- Ios stark verzögernd auf die zweite und dritte Lesung einwirken. In Deutschland ist außer der SPD jetzt auch die CDU für eine klärende Vier-Mächte-Be- sprechung unter gewissen Voraussetzungen eingetreten. Vermutlich werden sich auch die Amerikaner zu einer solchen Konferenz be- reitfinden, wenn sie von bestimmten, Bedin- gungen abhängig gemacht und zeitlich be- schränkt wird. Es sei daher nicht ausgeschlos- sen, so beißt es in alliierten Kreisen, daß sich die drei Westmächte grundsätzlich zu einer solchen Vierer- Besprechung bereiterklä- ren, wenn eine befriedigende Antwort auf die drei genannten Fragen erfolgt und eine zeit- Iiche Begrenzung der Besprechung möglich ist. N Sicherung der Zonengrenze Das Bundesgrenzschutzkommando Nord teilte Pressevertretern in Hannover mit, daß der genaue Verlauf der Zonengrenze in Nord- deutschland in den letzten Tagen durch den Bundesgrenzschutz festgelegt worden sei. Der Bundesgrenzschutz habe der Bundesregierung ausführliches Kartenmaterial zugehen lassen. Wie man in diesem Zusammenhang erfährt, hat Bundeskanzler Dr. Adenauer nicht nur die USA, sondern auch Großbritannien und Frankreich ersucht, für die Sicherung der Zo- nengrenze gegen sowjetische Ubergriffe Sorge zu tragen und sich für einen ausreichenden militärischen Schutz der Grenzbevölkerung zu verwenden. Dabei hat der Kanzler auf die Versuche der Sowietzonenbehörden hingewie- sen, durch„Grenzberichtigungen“ die Demar- kationslinie zwischen Ost- und 8 land nach Westen zu verschieben. Dr. Adenauer machte in diesen Noten auf die Tatsache aufmerksam, daß die Zonen- grenze von den Besatzungsmächten vereinbart und ohne deutsche Mitwirkung zustandege- kommen sei. Die Grenzzwischenfälle seien daher keine ausschließlich deutsche Ange- legenheit. Die Bundesrepublik würde es da- her begrüßen, wenn die Westmächte auch für die Sicherheit der westdeutschen Bevölkerung im Grenzgebiet eintreten würden. Dazu würde beispielsweise die Stationierung von e in unmittelbarer Nähe der Grenze jenen 5 krste Vertrugs-Debalte um 9. Juli Beschluß des Altestenrats— Adenauer: „Rapallo ist tat“ BoOnn(E. B.). Die erste Lesung der Deutsch- land- Konvention und des Vertrags über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft wird auf Beschluß des Altestenrats am 9. und 10. Juli im Bundestag durchgeführt. Die Parla- mentsferien werden, wie vorgesehen, am 20. N Juli beginnen. Die Debatte wird voraussichtlich mit einer drei Stunden in Anspruch nehmenden Regie- rungserklärung des Bundeskanzlers eröffnet und mit insgesamt neunstündiger Redezeit fortgesetzt. In derselben Sitzung soll auch ein Antrag der SPD behandelt werden, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, die Besatzungsmächte um eine Vierer-Konfe- renz Über die Wiedervereinigung Deutsch- lands zu ersuchen. Bundeskanzler Dr. Adenauer versicherte dem französischen Volk, der Geist von Ra- pallo werde in Deutschland nicht wiederkeh- ren.„Rapallo ist tot“, so schreibt der Kanz- ler in einem Aufsatz für die Wochenschrift „Die Zeit“.„Keine Deutsche Regierung, auf Welche parlamentarischen Kräfte sie sich auch immer stützen werde, könnte den elementa- ren Lebensnotwendigkeiten des Volkes, die zwingend ein Zusammengehen mit den freiheitlichen Völkern der westlichen Welt erfordern, zuwiderhandeln.“ Bezüglich des deutsch- französischen Ver- Bhältnisses bemerkte Dr. Adenauer, es werde Aufgabe der älteren Generation beider Völker sein, der Jugend den Traum vom vereinten Europa zu erfüllen. Die Regierungen Frank- reichs und Deutschlands hätten sich bereits ehrlichen Herzens für eine Politik der euro- päischen Gemeinschaft entschieden. Zur Uber- Windung der mannigfaltigen Psychologischen Hindernisse werde es notwendig sein, das Vergangene vergangen sein zu lassen und 82 meinsam den Blick in die Zukunft zu richten. „Diejenigen Völker, die die Zeichen der Zeit Verstehen und die guten Willens sind, müssen daher neue Formen ihres staatlichen Zusam- menlebens entwickeln. Die Aufhebung des Verbots der i schen Partei Saar DPS) forderte der Vorsit- zende der EDP-Bundestagsfraktion, Dr. Her- mann Schäfer, in einem Interview mit der „Deutschen Saarzeitung“. Der„antidemokra- tische Akt“ des Verbots der DPS bleibe un- vereinbar mit den Grundgedanken der euro- päischen Föderation und der von allen Mit- Zliedstaaten des Europa-Rats angenommenen Erklärung über die Menschenrechte. Wenn nicht bald eine Aufhebung des Verbots der DPS erfolgen sollte, müsse allerdings die Neu- gründung einer kreien demokratischen Partei i ins Auge. e 5 deutschen 5. Reuter N wird Die Erklärung des französischen Augen- ministeriums, für Frankreich gäbe es kein Saarproblem, nannte Schäfer eine„Vogel- Strauß-Politik“, Für die Deutschen jedenfalls bedeute das Vorhandensein„unerlöster Ge- biete“ mit deutscher Bevölkerung immer ein Problem. Eine endgültige Lösung des Saar- Problems noch vor den Saarwahlen im Herbst Wäre nach Auffassung Schäfers möglich, wenn die gegenwärtigen Machthaber den guten Wil- len dazu hätten. Der sei aber nicht vorhan- den. Die Saarbevölkerung könne aber zur Beschleunigung eines Wandels der Dinge durch hre Reaktion auf unfreie Wahlen er- heblich beitragen. Verstärkung des Grenz schutzes Die FDP-Bundestagsfraktion hat in einem Antrag die Bundesregierung aufgefordert, den Bundesgrenzschutz so zu verstärken, daß er die Zonengrenze und die westdeutsche Bevöl- kerung vor Ubergriffen der Machthaber in der Sowjetzone schützen Könne. Der Bundesinnenminister bemüht sich be- reits seit längerer Zeit um eine Verdoppelung des Bundesgrenzschutzes von bisher 10 000 auf 20 000 Mann. Er stößt jedoch auf Wider- stand beim Bundesfinanz minister, der bisher kategorisch erklärt hat, dafür keine Mittel zu besitzen. Die Kosten werden auf etwa 120 Millionen DM geschätzt, davon rand die Hälfte einmalige Ausgaben für die Aufstel- lung und der Rest für laufende Kosten wäh- rend eines Jahres. FDP- Abgeordnete meinten dazu, eine zu- sätzliche Belastung des Bundeshaushaltes se: zweifellos„bitter“. „Marioneftenregierung“ in der sowjetischen Besatzungszone geradezu aufgezwungen, weil die Aufrechterhalfung von Ruhe und Ordnung und die Sicherung der persönlichen Freiheit und des Eigentums zu den vornehmsten Auf- Zaben 8 Jeden Staates überhaupt gehören. 7 8 und R die über das Rote Kreuz Seleitet werden, brauchen in Zukunte gemäß einer Vereinbarung des DRE mit der V nicht mehr verzollt werden. 5 Hannover Will die Tradition der Messestadt Leipzig fortsetzen, erklärte Direktor Rosenthal anläßlich der Grundsteinlegung zu einem sechsstöckigen Messehaus, das 5000 am 8 stellungs fläche enthalten soll. Lord Henderson, der frühere britische Un- terstaatssekretär, trifft am Freitag in Berlin zu einem„Privatbesuch“ ein, bei dem er u. a, Stadtkommandant Coleman und Bürgermei. Aber sie werde von der „Säuberung“ im Bonner Außenamt Beamte sollen entlassen oder versetzt werden — Bericht des Untersuchungsausschusses Frankfurt(UP). Ein Untersuchungsaus- schuß des Bundestages soll in einem Bericht einige vom Auswärtigen Amt beschäftigte Personen als eine Gefahr für das Vertrauen des In- und Auslandes in die demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik bezeich- net und Vorschläge für deren anderweitige Verwendung unterbreitet haben. Der Bericht des Ausschusses ist der Gffentlichkeit noch nicht übergeben worden. Die„Frankfurter Rundschau“ will jedoch folgende Einzelheiten seines Inhalts erfahren haben: Der Ausschuß stellte in Einzelfällen eine fahrlässige Führung der Amtsgeschäfte fest, die hinsichtlich der Einstellung ehemaliger Angehöriger des Auswärtigen Amts der Wil- helmstraße durch guten Glauben und unge- nügende Kenntnisse der Tatsachen zustande gekommen sei. Der Bundeskanzler habe in- zwischen einige Mißstände abstellen lassen. Dennoch hält es der Ausschuß für empfeh- lenswert, noch einen weiteren Staatssekretär einzustellen, um die Arbeit im Auswärtigen Amt zu normalisieren, die Arbeitsüberlastung der verantwortlichen Beamten zu mindern und eine bessere Verbindung zum Parlament Zzu gewährleisten. Die„Frankfurter Rundschau“ fährt dann fort: Ferner soll der Posten des Leiters der Personalabteilung im Auswärtigen Amt be- schleunigt mit einer Persönlichkeit besetzt werden, die nicht als Angehöriger des Rib- bentropschen Auswärtigen Amts der Politik des Dritten Reiches widerstandslos gedient hat und nach jeder Richtung hin die Ge- Währ pietet, dag die Personalpolitik den Er- kordernissen der Demokratie entspricht. Dem Parlament soll mitgeteilt werden, wie die früheren Angehörigen des Auswärtigen Dien stes, die durch das Hitler-Regime widerrecht- lich oder unter Anwendung von Zwang ent- fernt wurden oder àusgeschieden sind, wie- dereingestellt wurden und aus welchen Grün- den bei der restlichen Zahl von Wiedergut- machungsberechtigten von einer Wiederein- stellung abgesehen wurde. Im übrigen wird dem Bundestag vorgeschlagen, zwei Personen mit außenpolitischer und juristischer Bildung und Erfahrung mit der weiteren Nachprüfung der bisher vorliegenden Beschwerden über die Personalpolitik des Auswärtigen Amtes zu betrauen. In der Bewertung der gegen einzelne An- gehörige des Auswärtigen Dienstes in der Offentlichkeit erhobenen Vorwürfe kommt der Ausschuß in einer Anzahl von Fällen zu dem Ergebnis, daß diese Personen entweder ganz ungeeignet oder nur bedingt geeignet seien, In anderen Fällen wird von einer Ver?r- wendung im Ausland abgeraten. Als in kei- ner Beziehung geeignet wird der Gesandte Dr. Werner von Bargen auf Grund der von ihm verfaßten und unterzeichneten Akten- stücke über die Deportation von Juden be- zeichnet. Zum bisherigen Leiter der Perso- nalabteilung des Auswärtigen Dienstes, Her- bert Dittmann, wird erklärt, daß er nicht in der Personalabteilung, aber wegen seines Verhaltens vor dem Ausschuß hinsichtlich des Rademacher- Prozesses auch nicht im Aus- wärtigen Amt weiter beschäftigt werden SOll. Der deutsche Botschafter in Athen, Dr. Wer ner von Grundherr, hat im vorigen Monat sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Israel-Ronferenz begann wieder Deutsches Warenangebot überreicht Den Haag(UP). Die vor zwei Monaten „ unterbrochenen a ee erhand- 5 rael wurden am Mittwoch im Ha Setzt. Die deutsche Delegation von Prof. Böhm geführt. Vor Aufnahme der BSS e der Delegation Israels die neuen deutschen Vorschläge für die Wiedergutmachung über- reicht. ES wurden zwei Unterausschüsse ge- bildet, von denen der eine die von der Bundes- republik angebotenen Waren prüfen und des andere sich mit den Fragen beschäftigen Wird, die sich aus dem neuen deutschen Vor- schlag auf juristischem Gebiete ergeben. 5 Der neue deutsche Zahlungsplan sieht Lieferung von Waren an den Staat Israel 1 Werte von 3 Milliarden DM über einen 2 raum von 12 Jahren ver. Davon sollen 15 zum 30. 6. 1953 in zwei Raten je 200 Millio- nen und der Rest in Jahresraten von je 250 Millionen beglichen werden. 1 KRemritz soll vor US-Gericht gestellt werden Seine Verbrechen sind nicht bereinigt— Besatzung reduziert Bauaufträge Bonn(UP). Zum dritten Mal erörterte der Bundestag den Fall Kemritz“, des Doppel- agenten, der von den amerikanischen Behör- den der deutschen Gerichtsbarkeit entzogen und ins Ausland gebracht würde. Bundesjustizminister Dr. Dehler erklärte vor dem Plenum, er se e Möglichkeit mehr, in Sach s zu Unterneh- men, nachd auf Grund des noch gelt gsrechts seine Abur- teilung ve Atten. Dehler betonte je- doch erneut, daß nach deutscher Rechtsauf- fassung die Verbrechen des Kemritz an den 23 Deutschen, die er dem sowjetischen Ge- heimdienst auslieferte, durch seine Ausreise nicht bereinigt seien. Der SpD-Abgeordnete Wagner forderte die Bundesregierung auf, einen förmlichen Aus- lieferungsantrag an die amerikanische Regie- rung zu rich Dehler antwortete, einen Auslieferungsvertrag zwischen der Bundes- republik und den Vereinigten Staaten gäbe 5 Weshalb ein solcher Antrag, nicht j. Der Berliner CDU-Abgeordnete densburg ersuchte die Regierung, die erikanischen Behörden aufzufordern, Kem- Titz wenigstens vor ein amerikenisches Ge- richt zu stellen. Hochkommissar MecCloy habe dies in Berlin zugesagt. Ferner sollen die Hinterbliebenen der Opfer des Kemritz ma- terlell sichergestellt und dafür gesorgt Wer- den, daß die Opfer des Kemritz rehabilitiert Werden. Mecloy habe sie als„FKrlegsver- Brecher“ bezeichnet. Eine Aüfwertung der Entschädigung für Besatzungsschäden würde 800 Millionen DM Kosten und könne nicht durchgeführt werden, erklärte Bundesfinanzminister Schäffer in Erwiderung einer Anfrage. Von den durch: die Besatzungsmächte kurzfristig vergebenen Bauaufträge in Höhe von angeblich einer Mil- Harde DM seien 30 bis 40 Prozent zurück- gezogen worden. Uber die übrigen werde Hoch verhandelt. Getreidepreisgesetz angenommen In der anschließenden Debatte über das Ge- kreidlepreis gesetz betonte Bundesernährungs Minister Niklas erneut, daß die Brotversor- gung bis zum Beginn des neuen Wirt Jahres als gesichert angesehen werden 5 Es sei auch keine Erhöhung des Brotpre Zu erwarten. Aller Wahrscheinlichkeit Würde das Brotgetreide im Kommende schaftsjahre nicht zu den Höchstpreisen dern zu den Mindestpreisen ver Kauft. Die gesamte Getreideversorgungslag sich wesentlich verbessert. Bis zum 1952 seien 2.7 Milionen Tonnen Brotgatr und weiterhin 1,4 Millionen Tonnen Abgeliefert worden. Im gleichen Zeit Vorjahres seien es dagegen bei B nur 1,9 Millionen Tonnen und bei We Million Tonnen gewesen. Auch die F treideablieferung habe sich von 394 090 nen auf 938 000 Tonnen erhöht. Die Bu reserve an Brot- und Futtergetreide b Heute insgesamt 1 550 000 Tonnen gegenüber 650 000 Tonnen im Jahre 1951“ Der Landwirtschaft wird zur Bes gung der Roggenablieferung eine 595 1 80 DM je Tonne für August-, 25 U tember- und 20 DNœ für Oktober bis 91 lich November- Ablieferung gezahlt. Tür Futtergetreide, die an die Land 2urückzuliefern sind, sollen 8 Tonne unter den deutsel 2 ersuchte e die II desregierung, der FEinfuhr- und Vorr tatsstelis kür 6 Monate einen Zusätzlichen Kredit von 300 Millionen DM zun Verfügung zu stellen, um etwaige Spitzenan- leferungen in gen ersten aten nach der Ernte bei deutschem Geheide abfangen zu Können, Die Spp batte 0 5 Beseitigung der Fründruschprämie beantragt. 5 Anderung der investitlonsbilke Das Anderungsgesetz zur mvistitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft wurde verab- schledet. Die Anderungen beziehen sich u. a. Auf eine Auseinanderziehung der Aüfbrin⸗ Ungstermine, eine Heraufsetzung der Frei- grenze, Bestimmungen zur Kapitalmarktför⸗ n sowie eine Klarstellung der Stun- dungs und Erlaßg vorschriften in bezug Auf gesämt wirtschaftliche Betriebe. Eine längere Debatte gab és um den Kar- tellgesetzentwurf. der an die zuständigen Aus- schüsse ging.“ 43 Koglitionsparteien, die ethische Bedeutnug des Gesetzes unter- strichen, lehnte dis Spp diese Zielsetzung energisch Ab. Endgültig verabschiedete das Plenum das Anderungsgesetz über die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung, lehnte aber die von B und FDP gewünschte sokortige Einbegie- ung Westberlins ab., Schließlich beauftragte er Bundestag die Bundesregierung, sofort 25 Millionen DM für die Sanierung der Not- Standsgebiete bereitzustellen. Die Geltungs- uer des Kapitalverkehrsgesetzes wurde bis m 31. Oktober 1952 verlängert. er Besprechun en Waren g die 5 den Verte et n auf Grund ihrer Brak- schen Fragen beschäftigen wird. Ferner 5 mache.„W Scnumans euronalsches Programm erständigung mit Deutschland— Vertrags- Nati wird verschoben— Instruktionen für Londoner Konferenz Paris(UP). Das französische Kabinett legte die Instruktionen für Außenminister Schuman fest, nach denen er bei der bevor- stehenden Konferenz mit Acheson und Eden in London handeln soll. Sie umfassen u. a. die Befürwortung einer Vier-Mächte- Konferenz mit der Sowetunion. Schuman hat auf einer Zusammenkunft führender Mitglieder der katholischen repu- Plikanischen Volkspartei(MRP) seine Ansich ten über die zukünftige französische Außen- Politik dargelegt. Er betonte dabei, daß der einzige Weg zur Einheit Europas über die Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland führe. Deswegen müßten der Plan zur Zusammenlegung der westeuropäi- schen Kohle- und Stahlprodul tion(Schuman- Plan) und die Europäische Verteidigungsge- meinschaft möglichst bald ins Leben treten. Schuman bat seine Parteifreunde dringend, die Abhaltung einer Vier-Mächte- Konferenz über Deutschland nicht zu einer Vorbedin- gung für die Ratiflzierung des Generalvertra- ges mit der Bundesrepublik und des Abkom- mens über die Verteidigungsgemeinschaft zu machen, Eine derartige Forderung würde nur einen erfolgreichen Ausgang dieser Vier- Mächte- Konferenz in Frage stellen. Ferner teilte Schuman mit, daß es in der National- versammlung vor ihrer Vertagung keine außenpolitische Debatte mehr geben werde. Das bedeutet, daß die Nationalversammlung sich nicht vor Mitte Oktober mit außenpoliti- geht daraus hervor, daß die französische Regierung den Generalvertrag und das Abkommen über die Verteidigungsgemeinschaft nicht vor Ok- tober der Nationalversammlung vorlegen wird; die Debatte über ihre Ratifizierung kann also Voraussichtlich erst nach der geforderten Vier- Mächte- Konferenz mit der Sowjetunion statt- finden. Schuman hat vor seinen Parteifreunden be- tont, daß er nicht die Absicht habe, zurück- zutreten, Obwohl er sich der Angriffe wohl bewußt sei, die von rechts und links erfolg- ten. Er werde vielmehr Politik“ weiter verfo. Inzwischen ist offiziell bekanntgeworden, daß Delegierte der sechs Unterzeichnerstaaten des Schumanplans sich vom 7, bis 10. Juli in Paris treffen werden, um die Außenminister- Konferenz im Juli vorzubereiten, die der Praktischen Durchführung des Schumanplans dienen soll, nachde n der Vertrag von den Parlamenten aller Mitgliedstaaten ratifiziert wurde. Die Peleglekteg Sollen versuchen, sich über den Sitz der Schumanplan-Behörden und ihren Aufbau zu einigen, sowie verschiedene Personalfragen zu klären. Das französische Kabinett hat Sch lossen, sich ernsthaft mit der Frage der Einberufung einer europäischen gesetzgeben- den Versammlung zu bes igen, die der beschleunigten Einigung s dienen soll. Ein Sprecher der Regierung sagte dazu, daß es sich um eine europaische Versammlung mit gewissen politischen Rechten handeln würde. Verteidigungsminister Pleven und Außenmini- ster Schuman haben dem Kabinett einen ent- sprechenden Plan unterbreèeitet; dessen Gedan- ken zum Teil vom ehemaligen Präsidenten der Beratenden Versammlung des Europa- Rats, Spaak stammen sollen. Der Sprecher sagte, daß die Versammlung nicht auf Grund des allgemeinen Wahlrechts zusammengesetzt sein wird, sondern daß jeder Staat eine be- stimmte Zahl von Delegierten entsenden soll. Sensation um Juin Minister präsident Pinay berief Marschall Juin zu sich, um ihn wegen aufsehenerregen- der Außerungen über die USA und Tunesien zur Rede zu stellen. Juin soll in einer An- sprache vor dem Klub der französischen Union gesagt haben:„Ich erkläre den Ame- rikanern; Wenn ihr unsere Lage in Tunesien nicht versteht, wird Frankreich die Verein- ten Nationen verlassen und die Tür hinter sich l gen.“ Juin soll dem Minister präsidenten erklärt haben, seine Außerungen seien nicht für die Okfentlichkeit bestimmt gewesen und man habe ihn falsch zitiert. Pinay hat die Erklä- rungen des Marschalls zur Kenntnis genom- Men seine ‚ europäische ferner be- „„FFFFFF C ĩͤ „Sowjets sollen in Deutschland bleiben“ Anderung der Ostzonen- Propaganda Berlin(UP). Der Leiter des Informa- tionsamtes der Ostzonen-Republik, Gerhapt Eisler, sprach sich für ein Verbleiben der sowjetischen Truppen in Deutschland auch nach Aufstellung eigener Streitkräfte der Ostzone aus.„Wir müssen verhindern, daß aus Deutschland ein zweites Korea wird“, sagte Eisler. Die SED hatte bisher den Ab- zug aller Besatzungstruppen gefordert. Die Hochkommissare haben den Vorsitzen- den der sowjetischen Kontrollkommission, General Tschuikow, an ihre zwei Monate alte Protestnote wegen der Beschießung der„Air- France“-Maschine im Berliner Luftkorridor durch sowietische Jäger erinnert und eine rasche Erledigung der Angelegenheit gefor- dert. Der sowaetische General wurde gebe ten, sich dieser„schwerwiegenden Angelegen- heit“ persönlich anzunehmen. Die Erste Strafkammer des Landgerichts Halle hat den 21 Jahre alten Studenten Ja- Rob Adam zu zehn Jahren Zuchthaus ver- urteilt, weil er„im Auftrage des amerikani- schen Geheimdienstes CI Wirtschafts- und Militärspionage“ in der Sowjetzone betrieben haben soll. Zu den angeblichen Spionagever- suchen des Angeklagten über Einheiten der Sowietarmee sagte der Gerichtsvorsitzende: „Wer die Position der sowjetischen Armee verrät, übt Verrat an dem stärksten Garanten des Friedens in der Welt und verrat damit das große Welttriedenslager.“ Russen machten 7 Millionen Gefangene 1,3 Millionen Deutsche kamen in Lagern un Paris(G5). Der Informatiohsdiegst der Nordatlantikpakt⸗ Organisation veröffentlichte einen Bericht, aus dem hervorgeht, daß die Sowjetunion Während des Krieges etwa sieben Millionen Kriegsgefangene Semacht Habe. Die Halfte dieser Kriegsgefangenen müsse als tot Oder vermißt betrachtet Werden. 50 bis 55% der Eriesssekangenen seien Deutsche und 25% Japaner gewesen. Der Rest verteile Sich auf Rumänen, Ungarn, Italiener, Osterreſcher und Finnen, wozu geringe Mengen von Fran- 208en, Holländern und Spaniern kämen. ach den Schätzungen der NATO sind etw 1 Millionen Deutsche unter den Toten Hader verfrüßten Gefangenen. Von diesen müßte ten Alle bis auf 200 000 oder 250 000 alt to be trachtet werden. Wenn man die höchste deut- sche Schätzung Als richtig Unterstelle, daß sich in der Soprietunion noch etwa 400 000 deutsche Eriegsgekfangene befinden, müsse sich die Zahl der Toten auf 1.3 Millionen be- laufen, Was 36 Prozent der G. amtzahl aus- n man die Mitteilung der So- Wzetünjon als zutreffend betrachtet, daß alle Kriegsgefangenen vom Mai 1945 bis zum Mal 1950 repatrifert wurden, Würde die Zahl der Toten 1600 000 oder 320 000 im Jahr, betra- gen. Bei dieser Todesziffer könnten die Friegsgefangenenlager eher als Friedhöfe be- zeichnet werden“, heißt es in dem NAT O- Bericht. Der Riß in der pF Wird tiefer „Abtrünnige“ fordern Unterstützung Pinays Paris(U). Die Spaltung der Saullisti⸗ schen Fraktion der Naflonalverssmimlung hat sich weiter vertieft, da die 47„Dissidenten“ eine Erklärung veröffentlichten, in der es heißt: Die RPF muß 8 8 arti Organisator des Mordanschlags gesteht Tokio(Up). Der zweite Jahrestag de. Kriegsausbruches in Korea stand im Zeichei: blutiger Unruhen in Japan, eines Attentats. versuches auf Staatspräsident Syngman Bhee in Pusan und starker Partisanentätigkeit in Südkorea. Rhiee ließ weitere Abgeordnete verhaften Jalu- Bombardierung stark beachtet Pusan(UP). Der im Zusammenhang mit dem mißglückten Attentat auf den südkorea- nischen Staatspräsidenten Syngmen Rhee ver- haftete Parlamentsabgeordnete Kim Shi Von, hat nach Angaben der südkoreanischen Poli- 221i bereits gestanden, den Mordanschlag 82 Plant und organisiert zu haben. Bei einem er- sten Verhör gab er zu, die Mauserpistole be- schafft zu haben, die der Attentäter, Ryu Shi Tai, in seinem Auft rage auf Syngman Rhee gerichtet habe. Er habe Ryu, der aus dem- selben Dorf stammt wie Kim Shi Lon, àuch über die Benutzung der Waffe unterrichtet und ihm Zutritt zu der Tribüne Verschafft, von der aus Rhee anläßlich des zweiten Jah restages des Kriegsausbruchs in Korea eine Rede hielt. Die Waffe war aber bekanntlich nicht losgegangen. Kim Shi Von hat bis vor kurzem der Nationaldemokratischen Partei Anigehört, die in Opposition zu dem Präsiden- ten steht. Rhee erließ gegen eine Anzahl wei⸗ terer Abgeordneter Haftbefehl. Angriff am Jalu serechffertigt Ein Sprecher der Vereinten Nationen er- klärte, die amerikanischen Lufkstreitträkte bombardlerten die Kraftwerke Am Jalu- Fluß. Ohne die anderen Alliierten in Korea zu be- fragen, da dies eine rein militärische Ange- legenheit sei, Der die großen Werke lähmende Angriff müsse als ein gerechtfertigter mili- tärischer Schritt angesehen Werden. Der Generalsekretär der UN, Prygve Lie erklärte in London, die Fortfünrung des Roreanischen Krieges sei das Haupthindernis auf dem Wege zu einer allgemeinen Frie- densregelung sowohl in Asien als auch in Europ. Lie gab zu, daß es nicht nach einer baldigen Regelung des koreanischen Streit- Halles aussehe, Doch dies sei nicht die Schuld der Vereinten Nationen.„Lassen Sie den Frleg zu Ende gehen und Sie werden sehen, daß die schwer heimgesuchte Welt eine Wirk liche Chance zu einem neuen Anfang be- kommté, rlef Lie aus. 8 Die Bombardierung der. am Jalu ist in der ganzen Welt als eines der wichtigsten Ereignisse in der Korea- Kriegs- kührung gewertet worden. Amerikaniscfie Kreise in Tokio betonten, die Angriffe hätten sich gegen die stetig ansteigende Stärke der Kommunisten gerichtet und somit seien die Chancen für eine Ausdehnung des koreani- schen Krieges cher herabgsmindert denn vergrößert worden. Die amerikanischen Kom- mandeure zn der koréanischen Front und auch in Tokio seien der Ansicht, dag der N f Angriff auf die Jalu-Kraftwerke keine nelle Offensivmaßnahme der Kommunisten zur Folge haben Wird. Wäre das der Fall, 80 wäre der Angriff nicht unternommen Wor- den. heigt Es. 20 Zentner Kohle je Haushalt BoOnn(E. B.). Im Bulletin der Bundesregie- rung wurde mitgeteilt, daß im nächsten Win- ter für die Haushalte zwei Zentner Kohle mehr ausgegeben werden sollen als im Vor- jahr. Jeder Haushalt könne mit einer Brenn- Stokfzuteilung von etwa 20 Zentnern rechnen. Die bisherigen Preise für Hausbrandkohle bleiben bestehen. Die Kohlenbergbauleitung Wies darauf hin, daß die Aufteilung der Haus- brandkohle auf die einzelnen Kreise aus- schließlich durch die Wirtschaftsministerien der Länder erfolgt. Keine Entrechtung der Arbeiter Raymond gegen außerbetriebliche Funktionäre Kiel ED). Der Vorsitzende der Bundes- deutschen Arbeitgeberver- Vereinigung der bände, Dr. Raymond, wandte sich gegen die Forderung des DGB, die Arbeiterschaft der Betriebe durch außerbetriebliche Funktionäre Vertreten zu lassen Von den Arbeitgebern sei den Arbeitneh- mern das Recht des Einspruchs auf personel- lem und sozialem Gebiet, das Recht der Be- ratung in wirtschaftlichen Fragen, das Recht auf regelmäßige Informationen des Betriebs- rates über die geschäftlichen Vorgänge des Betriebes und das Recht, ein Drittel der Auf- Sichtsratsitze mit Arbeitnehmern des Betrie- bes zu besetzen, zugestanden worden.„Ist das“, so kragte Raymond,„eine Entrechtung der Arbeiter?“ Derartig weitgehende Rechte Würden dem Arbeitnehmer in keinem Lande der Welt eingeräumt. Raymond, der im Rahmen der Kieler Woche SPrach, vertrat die Auffassung, durch die De- jegierung betriebsfremder Funktionäre in die Aufsichtsräte würde ein Apparat von Tausen- den neuer Funktionäre geschaffen, der nicht. nur Millionen kosten, sondern die ganze Wirtschaft wWie ein riesiges Spinnennetz über- ziehen und den unternehmerischen Tatendrang ersticken“ würde. Dieser Apparat werde ein neues Führerkorps darstellen, das seine ge- meinsame Spitze in einer einzigen Organisa- tion, dem DGB, mit allen sich daraus ergeben- den totalitären Konsequenzen habe. Die Un- ternehmer bejahten den gewerkschaftlichen Gedanken als solchen rücchaltlos und wünsch ten die Arbeitnehmerschaft immer wieder darüber aufzuklären, daß sie von radikalen Fräkten der Gewerkschaften nur zum Marsch in Einen neuen totalitären Staat“ aufgerufen Man schimpft, man kauft, man sauft Hundhammer: Würde, auch wenns ums Bier geht München(UP). Der bayerische Landtag hatte sich mit zwei Interpellationen der SpD und der Bayernpartei zu beschäftigen, die um Auskunft über die kürzlich vorgenommene Eyhöhung des Bierpreises in Bayern ersuch- ten. In beiden Interpellationen wurde von einer starken Beunruhigung der bayerischen Bevölkerung gesprochen. Dabei kam es zu humorvollen Szenen, als der SPD-Abgeord- nete Priller eine Zurückhaltung im Bierkon- sum forderte.„Leider, leider“, sagte Priller, „man schimpft, man kauft, man sauft“. Vor 100 Jahren wäre eine Regierung gestürzt worden, die eine derartige Erhöhung der Bierpreise geduldet hätte(on 78 bzw. 80 D-Pfennig auf 91 D-Pfennig je Liter). Unter dem Gelächter des Hauses fuhr Priller fort: „Würde man die Bierpreiserhöhung Sarg und klanglos hinnehmen, dann würde ein gutes Stück altbayerischer Tradition und Geschichte ins Grab sinken“. Landtasspräsident Dr. Alois Hundhammer mußte das Haus daran erinnern, dag man sich im bayerischen Landtag befinde, dessen Würde zu wahren sei,„aònch wenns ums Bier geht“. Der Abgeordnete der Bayernpartei, Dr. August Geiselhöringer, meinte, ein Jahr lang 7 — habe das Damoklesschwert der Preiserhöhung über den Maßkrügen gehangen. Wirtschaftsminister Dr. Hanns Seidel er- Klärte in Beantwortung der beiden Interpel- lationen, weder dem Brau- noch dem Gast- stättengewerbe könne länger zugemutet wer- deni, die seit Mitte 1950, dem Zeitpunkt der letzten Bierpreisregelung, eingetretenen Ver- teuerlingen der Roh- und Hilfsstoffe allein aufzufangen. Im übrigen seien die neuen Preise keine Festpreise, sondern Höchstpreise und dürkten unterboten Werden. Mit nur Knapper Mehrheit erklärte sich der Landtag Von dieser Auskunft befriedigt. Dagegen stimmte die Bayernpartei, ein Teil der SPP, der FDP und die Beutsche Gemeinschaft. Wieder ein„Flug in die Freiheit“ 56 14 g n( Mit vorgehaltenen Revoel- vern zwangen drei jugoslawische Passaglere den Pilot auf dem Weg von Agram indlichen e de 1 Flugzeug sitze 8 5 sandtsch akt Mas „ Ech 8 4 Südwestdeutsche Rundschau Kommunistisches Angebot abgelehnt Heidelberg sw). Die Heidelberger SPD hat eine Aufforderung der KPD, eine Ubereinkunft über die Führung des Wahl- Kampfes für die Oberbürgermeisterwahl zu treffen, abgelehnt. Die geschichtliche Ent- Wicklung der KPD, heißt es in dem Schrei- ben der SPD- Ortsorga nisation, lasse den Schluß nicht zu, daß die SPD solche Verein- barungen mit der Kommunistischen Partei treffen könne.„Die SPD wurde von der KPD zum Hauptfeind erklärt und abch sonst in micht gerade fairer Weise bekämpft, so daß Wir an die Echtheit der von Ihnen geäußer- ten Auffassung nicht zu glauben vermögen.“ Die Heidelberger KPD hatte ihre Wähler Aufgefordert, bei der Oberbürgermeisterwahl Ain 13. Juli für den Kandidaten der SPD Bürgermeister Josef Amann, zu stimmen. Vierter Mainschiffertag in Wertheim Wertheim-Main(dswy)). In der alten Main- Tauber-Stadt Wertheim findet vom 5. bis 7. Juli der vierte Mainschiffertag statt, zu dem Stwa 20 000 bis 30 000 Teilnehmer erwartet werden. Zweck der Mainschiffertagung ist es, Weite Kreise der Offentlichkeit und der Wirt- schaft über die Bedeutung des Mains als Sroß-Schiffahrtsweg aufzuklären. Im Rahmen des vierten Mainschiffertages finden eine Ar- Heitstagung des Deutschen Kanal- und Schiff- Fahrtsvereins sowie eine außerordentliche Ge- meral versammlung des Mainschiffahrts-Un- ternehmerverbandes statt. Außerdem soll eine Arbeits gemeinschaft der Schiffer- und Fi- Schereivereine des Maingebiets gegründet wer- den. In nem Festakt am 7. Juli werden Innenminister Ulrich, der Leiter der Binnen- Schiffahrtsabteilung im Bundesverkehrsmini- Sterium, Ministerialdirektor Dr. Ludwig Saier- mann und der Präsident des Zentralvereins für deutsche Binnenschiffahrt, Prof. Most, Heidelberg, sprechen. Eindeutige Klärung der Brandursache Tau berbischofsheim(Isw). Nach erneuten eingehenden Untersuchungen und Zeugenvernehmungen kam man zu der Si. cheren Feststellung, daß der Großbrand von SGroßrinderfeld durch Selbsterwärmung von Kunstdünger entstanden ist. Da nun das ab- schließende Gutachten vorliegt, ist damit zu rechnen, daß die Unglücksstätte für die Auf- Träumungsarbeiten freigegeben wird. Tödlicher Unfall beim Heuen Tauber bischofsheim(sw). Der Jand wirtschaftliche Arbeitèer Ambros Wegert. der erst vor kurzer Zeit nach 30jährigem Aufenthalt in Amerika in sein Heimatdorf Kupprechtshausen zurückkehrte, stürzte beim Heuen vom Wagen. Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu, an deren Folgen er starb. Hamburger Tauben starten in Karlsruhe Karlsruhe(Isw). Rund 15 000 Brief tau- ben werden von Karlsruhe aus zu einem Wettflug in ihre Heimatstadt Hamburg star- ten. Die Tauben wurden mit der Bahn nach Karlsruhe gebracht. Sie werden ihre rund 540 km lange Heimreise nur bei gutem Wetter Antreten. Gefängnis für morphiumsüchtigen Arzt Karlsruhe(Isw). Ein amerikanisches Gericht verurteilte in Karlsruhe einen Mann- heimer Arzt wegen Unterschlagung, Be- trugs und rechtswidrigem Besitz Von Betäu- bHungsmitteln zu einer Gefängnisstrafe von meun Monaten. Der Vr ee stand wegen Seiner Süchtigkeit bereits seit 1925 auf der Sperrliste. Als Arzt einer Labour- Service- Einheit verstand er es jedoch, sich dennoch unrechtmäßig Betäubungsmittel zu verschaf- ken. Durch Erlaß des Landesbezirkspräsiden- zen kür Nordbaden war m bereits Anfang Marz 1952 die Approbation entzogen worden. Tragischer Tod eines Sportlers PFfOTZ Heim Sv K). Ein Spieler des Sport- Vereins Sprollenhaus setzte sich bei einem Fußballkampf für ein Sünstiges Abschneiden Seiner Mannschaft so sehr ein, daß er eine Stunde nach dem Spiel infolge Uberanstren- räder mit Winkern zu versehen. „Veronikas“ werden zur Landplage Karlsruhe(Up). Durch die bei Karls- ruhe stationierten schwarzen Truppen hat das Dirnenunwesen in der alten Hauptstadt über-“ hand genommen. Landrat Groß kündigte an. daß er in Zukunft rücksichtslos mit Polizei- gewalt vorgehen werde, um dem Dirnenun- Wesen Einhalt zu gebieten. In der Flüchtlings- siedlung Neureut würden an die„Fräuleins“ Zimmer für 80 bis 100 DM vermietet, wäh- rend noch Tausende von Heimatvertriebenen in menschenunwürdigen Behausungen lebten. Auf einem öffentlichen Forum Wurde be- schlosseh, alle Neusiedler, die dem„Veronika- rummel“ durch Udernachtungsmôglichk Seiten Vorschub leisten, mit Entzug ihrer Siedler stelle zu bestrafen. Ballon überflog den e Vorhang“ PfOPEZheim(swk). Von den anläßlich eines Kinder-Ballon-Wettfluges des Roten Kreuzes in Pforzheim gestarteten 2000 Bal- jlonen legte einer die Strecke von über 850 Kr zurück. Er überflog dabei den„Eisernen Vor- hang“ und landete im östlichen Polen. Dieser 1 kam aus Kielce die Flugkarte zurück, der die Landung bestätigt War. Kürzere Kuraufenthalte durch Lärm Baden-Baden(lid). Auf der letzten Sitzung des Stadtrates der Kurstadt Baden- Baden beschloß das Stadtparlament, die welt- bekannte Lichtentaler Allee, angeblich die schönste Allee Deutschlands, versuchsweise zur Einbahnstraße für den Autoverkehr zu erklären, Stadtrat Brenner, Mitinhaber der Brenner Parkhotel A. G. und Fremdenver- kebrsfachmann, unterstützte den Antrag mit dem Hinweis auf das Ruhebedürfnis fler Kurgäste. Er wies unter anderem darauf hin, daß die Kurverkürzung in Baden-Baden auf die fehlende Ruhe zurückzuführen sei. Wäh- rend andere Städte, so zum Beispiel Uber- lingen, in dieser Saison längere Ruraufent- halte vorweisen könnten, gingen diese in Ba- den-Baden noch immer zurück. CDU-Verfassungsentwurf wird beraten Baden-Baden dsw). Die Mitglieder der CDU-Fraktion der Verfassunggebenden Lan- desversammlung und die CDU-Bundestags- abgeordneten von Baden- Württemberg treten am 30. Juni in Baden-Baden zu einer gemein- samen Sitzung zusammen. Auf der Tagesord- mung steht die Beratung des Verkassungser nut- Würks der CDU. Außerdem Werden Mitglieder der Bundestagsfraktion über aktuelle Fragen der Bundespolitik referieren. Oberschüler als Detektive Heidenheim(sw). Schüler der Heiden- heimer Hellensteinoberschule, die sich zur Zeit im Schullandheim im Kloster Benediktbeuren aufhalten, bemerkten, daß von ihren im Klo ster abgestellten Fahrrädern Einzelteile ver- Schwanden. Die Schüler legten sich daraufhin auf die Lauer, überraschten einen der Diebe aus der nahen Ortschaft und faßten ihn nach einer aufregenden Verfolgung. Der Landes- Polizist, der gleich herbeigerufen wurde, nahm die Untersuchung auf. So gelang es, eine mehrköpfige jugendliche Diebesbande Zu überführen. Kreuz und quer durch Baden Freiburg. Die Stadt Freiburg zählte Ende Mai insgesamt 120 425 Einwohner. Nach der soeben vorgelegten Statistik sind von diesen Einwohnern 35 113 männlichen und 75 312 weiblichen Geschlechts. Rheinfelden Baden. In Rheinfelden Wird noch in diesem Jahr mit dem Bau von über 100 Wohnhäusern begonnen.(Is) B Uh I/ Baden. Die Ortsvorstände des Ba- dischen Land wirtschaftlichen Hauptverbandes faßten in Bühl eine Entschliebung, in der neue, energische Maßnahmen zur Bekämpfung des Schwarzwilds gefordert werden, das in der letzten Zeit wieder stark überhand ge- nommen hat.(Iswy) Kehl. Der Leiter der Landesverkehrs- Wacht Baden, Dr. Rößler Baden-Baden), teilte mit, daß man bei der Bundes verkehrs- Wacht in Bonn anregen wolle, die Motor- (Isvy) Karlsruhe. Prof. Dr. Donandt wurde zum ordentlichen Professor der Fördertechnik an der Technischen Hochschule Karlsruhe er- GSV/ Sung einem Herzschlag erlag. nannt.(Is) nn Gommer, Söhne 1 aber der Regen fehl Viele Möglichkeiten des Lobes bietet der diesjährige Sommer wahrlich nicht. An⸗ ſcheinend iſt er von der hohen Politik unſeres an Kompromiſſen reichen Jahrhunderts an⸗ geſteckt worden, denn ſein Verhalten grenzt an einen wirklichen Vergleich zwiſchen den Sonnenhungrigen und den Bepölkerungs⸗ kreiſen, die einem tüchtigen Regen das Wort reden. Aber wie es nun ſo oft mit Kompro⸗ miſſen iſt ⸗ ſie ſtellen keinen der Beteiligten zufrieden. Bade⸗ und Urlaubslüſternen ſind mehr als nicht einverſtanden, mit dem ſtändig bedeckten Himmel und den alles an⸗ dere als ſommerlich anmutenden Tempera⸗ turen, während die Landwirte mehr als ban⸗ gend einent tüchtigen Regen für die wirklich gut ſtehende Ernte entgegenſehen. Die Die Irgendwelche Hoffnung ſetzt man ja noch auf den heutigen Tag— der als Siebenſchlä⸗ fer ſo manche Wetterprognoſe ſchon über den Haufen warf und es mit der alten Bauern⸗ regel hielt, daß bei Regen an dieſem Tag die Himmelsſchleuſen ſieben Wochen geöffnet bleiben. Natürlich iſt dieſe ſiebe enwöchentliche Regenperiode nicht ernſtlich 1 nehmen, wenn auch um dieſe Zeit, d. h. zwiſchen dem 27. und 30. Juni die Sommer- Monſum Lage wettergeſtaltende Wirkungen trägt. Wenn es nun nach Wunſch ginge, ſo würde ſich das beiderſeitige Wunſchproblem ſehr leicht löſen laſſen— zwei volle Regentage mit dem löſt⸗ lichen Naß und dann anſchließend wahres ſommerliches Wetter— ein Kompromiß, der zum erſten Mal nicht Unwillen auslöſen würde. Trotz allem aber werden nun überall Rei⸗ ſepläne geſchmiedet, die beiden großen Ur⸗ laubsmonate Juli und Auguſt ſtehen vor der Tür, locken mit ſommerlicher Pracht die Un⸗ entſchloſſenen, während die Urlaubsfüchſe längſt ihr feſtes Programm in der Taſche haben. Die Berge oder die See ſind zwar immer noch die Hauptanziehungspunkte ge⸗ blieben, aber längſt hat ſich als dritter großer Faktor in den Urlaubsdiſpoſitionen ein ge⸗ ruhſamer Aufenthalt in einer kleinen ver⸗ träumten Gemeinde in unſerer engeren Hei⸗ mat dazwiſchengeſchoben, die den Ausſpan⸗ nungswünſchen ebenſo entgegenkommt, wie den etwas kurz gewordenen Familienfinan⸗ zen. N So tritt des Sommers hohe Zeit ihre Herr⸗ ſchaft an, für den Einen ein weſentliches Mehr an Arbeit bringend, für den Anderen aber Muſe und Erholung bereithaltend. Eine Zeit, die den Segen der Arbeit in ſich birgt, der Arbeit, die geleiſtet werden ſoll, und der Ar⸗ beit, der man für kurze Zeit Valet ſagt, um ſie nachher mit neuen Kräften weiſerzuführen Treften der 215. Infanterledivision Ludwigsburg Gsw). Die Angehörigen der ehemaligen 215. Infanteriedivision treffen sich am 7. September in Ludwigsburg. Dieser Division gehören auen die Grenadierregimen- ter 380 und 435 sowie das Pionierbataillon 204 an. Zu dem Treffen werden auch die Ange- hörigen der Landwehreinheiten der Division erwartet. Im Mittelpunkt des Treffens steht die Aufklärung der Schicksale von 3000 An- gehörigen der Division, die noch immer ver- müßt werden, Der Vorbereitende Ausschuß des Treffens bittet alle ehemaligen Kameraden und Angehörigen von Vermigten, ihre An- schrift an den Ausschuß Stuttgart-West, Sil cherstraßße g, mitzuteilen. uns Die Auszahlung der Renten findet für Empfänger von VR und AN⸗Ren⸗ ten am heutigen 27. Juni ſtatt, während die Invaliden⸗ und Unfallrenten am 1. Juli zur Auszahlung kommen. 5 1 Mannheim. Der Prorektor der Wirt- schaftshochschule in Mannheim, Professor Pr. 2 Coutre, würde von der Hochschule für Welthandel in Wien mit der Verleihung des Ehrendoktor- Titels ausgezeichnet.(ISW Ä) Wettervorhersage Freitag bei schwachen Winden aus weck selnden Richtungen wolkig bis heiter und trocken, Erwärmung auf 20 bis 25 Grad. Samstag vorwiegend freundlich und ziemlich Warm. Neigung zu gewittrigen Störungen. Der Jugend eine Gassel Mehr denn je ist heute überall das Problem der sittlichen und moralischen Gefährdung der Jugend aktuell. Die maßgeblichen Stel- len sind sich darüber Klar, daß mit Verboten Allein nicht geholfen ist, solange es nicht ge- lingt, die Jugend zur eigenen Aktivität für das Gute zu inspirieren. Aber wie die Ju- gend ansprechen? Ein in Stuttgart konstituierter„Club der Schwarzen Hand“ scheint hier eine Patent- lösung gefunden zu haben, die es verdient, Weiten Kreisen bekannt gemacht und zur Nachahmung empfohlen zu werden. In den Statuten des„Clubs der Schwarzen Hand“ heißt es:„Auch du kämpfst gegen Unrecht und Feigheit. Schlage sie, wo du sie triffst. Und wisse, deine Freunde von der„schwar- zen Hand“ sind dabei deine Bundesgenossen. Sei hrer würdig!“ Die„Schwarze Hand“ fordert: Tue recht! Hasse die feige Nachgiebigkeit, die Unrecht duldet. Achte Recht und Ordnung, die Grund- lagen der Freiheit. Handle mutig! Für Wasch- lappen ohne Zivilcourage ist kein Platz un- ter uns. Was Dein Gewissen als recht erkannt hat, dem gehorche. Sei hilfsbereit! Feiglinge und Angeber denken nur an sich selbst. Der Starke hilft und ist ein zuverlässiger Ka- merad. Hast du Freunde, auf die du dich Verlassen kannst, dann mache sie zu den un- seren! Als besonders erfreulich kann die Tatsache vermerkt werden, daß diese Clubgründung wie auch die jedem Jungen nur ans Herz zu legenden Grundsätze ausschließlich duch private Initiative zustande kamen. Das Echo unter der Jugend ist außergewöhnlich stark. Und das Schönste: Es handelt sich hier um TKoiris neue Vereinsgründung, sondern um den Versuch, die Jugend selbst zu Selbständigkeit und zu Verantwiortungsbewußtsein im Den- ken und Handeln anzuregen.— Ob ein sol- cher Club nicht auch für viele Erwachsene empfehlenswert wäre? 5 Nationaltheater Mannheim Spielplan: Samstag, 28. 6., Miete K Nr. 17 Th. G. Abt. 2, Gr. B und freier Verkauf:„Her⸗ bert Engelmann“, Schauſpiel von G. Hauptmann C. Zuckmaher. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 29. 6., Miete B Nr. 17 Th. G. Abt. 1 Nr. 3001—3 200 und fr. Verkauf: „Ingeborg“, Luſtſpiel von Curt Gbtz. An⸗ fang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Montag, 30. 6., Miete L Nr. 18 Th.⸗„G. Abt. 2, Gr. C und freier Verkauf: Die Kluge“, Oper von Carl Orff.„Die Ge⸗ ſchichte vom König und der klugen Frau“, hierauf„Gianni Schiechi“, Oper von G. Puceini. Anfang 18.30, Ende 22. 30 Uhr. Dienstag, 1. 7., Th.⸗G. Nr. 9261850, kein Kartenverkauf: Unter Leitung von G. M. Häns Georg Räkjen a. G.„Aida“, Oper von G. Verdi. Anfang 19.15, Ende 22.45. e 2. 7., Miete N Nr. Abt. 2, Gr. D und freier Verkauf:„Her⸗ bert Engelmann“, Schauſpiel von G. Hauptmann. ⸗C. Zuckmayer. Anfang 19. 25 17 Th.⸗G. Ende 22.30 uhr. Copyright by Carl Duncker, Berlin, durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (27. Fortsetzung) f „Die Rosen sind von dem jungen Doktor Schönborn selbst. Und die anderen Blumen haben Ihre Eltern, irgendein kleiner ver- Wachsener Artist und zwei ältere Damen, die Wohl auch vom Zirkus waren, und irgendein 8 Baron mit einem ungarischen Namen ge- bracht. Die Früchte und die Süßigkeiten sind Auch von Ihren Eltern“ „Ja, hat denn nicht ein Herr Orizaba 1 will Dorette noch kragen, Aber die Schwester ist schon zur Tür hinaus. Sicherlich hat auch Orizaba etwas gebracht oder doch zumindesten mach mir gefragt, überlegt sle weiter, obgleich Sine leise Unruhe in ihr zu bohren beginnt. 8 18t ja gar nicht Ane möglich. 5* Prote Sor Se önborn ist ein Sehr 9 1 0 86 stattlicher Mann mit vollen, schnee weiten, Zurückgekämmten Hag en hat eiflige lichkeit mit seinem Sohn und trägt gelegent- lich, genau wie dieser, eine Harubrine Auch Pricht hältnismäßig wenig, ganze Persönlichkeit strähit eine reundliche Sicherheit aus. Dorette ersten 1 als ie ihn sieht, 1878 05 1 n 1 e sägt der Arzt, als er etwa eine Stunde nach dem Verschwinden der Schwester bei Dorette eintritt,„welche gesundheitliche Folgen die- Ser Unglückselige Unfall für Sie gehabt hat. Ich kann Sie insofern beruhigen, als Sie nach menschlichem Ermessen dieses Mal sozusagen mit einem blauen Auge davongekommen Sind Und in absehbarer Zeit wiederhergestellt Sein Werden. Die Biß wunden am rechten Bein Sind zwar beträchtlich und werden Ihnen, WSeII die Morphiumspritzen, die Sie bisher regel- mäßig erhielten, nicht mehr zur Anwendung 8 Eommen, einige Schmerzen bereiten, äber ich Elaube, daß die größte Gefahr— nämlich die einer schweren Vereiterung oder gar einer Blutvergiftung— kaum mehr besteht. Das linke Bein ist dadurch, daß es unter dem gefallenen Pferd gelegen hat, stark gequetscht. Glücklicherweise habe ich aber auch Hier keine Brüche feststellen können. Sonst sind Sie wie durch ein Wunder fast V51lig unver- letzt geblieben. Das schlimmste War der Ver- Hältnismäßig sehr starke Blutverlust, den ich durch eine FPransfusion auszugleichen ver- sucht habe. Daher auch hre außerordentliche Schwäche, die mich leider zwingt, bis auf Weiteres Jeder Besuch zu verbieten“ Aber darf denn nicht r für ein Daab Minu Sn Fräulein Körting, Sie müssen des ielſt als Härte auffassen, denn ich bin alles Alidere als ein Prinzipienreiter. Aber schließ- lich bin ich Allein dafür verantwortlich, daß Sie in 1 Beziehung schnell und völlig 822 n. Wenn ich Sie Stark dus Halte. Lecce ich zue St srlaube Ihre einzigstes raten, daß Sie derten 5 b chüsse im lie 80 schwer verwundet, daß sie von 111. enigstens meim 5 Rhe, viel Essen und vie! Se 91619 17 besten Mittel, um Sie schnell Wieder gesund Werden zu lassen. Uebrigens Soll jeh Ihnen herzliche Grüße von Ihren Eltern, die täglich mehrmals anrüfen, und meinem 8 Be- Stelllen.“ „Und mein Verlobter?“ „Sicherlich wird auch Ihr Verlobter angeru⸗ Ken habe, aber Es kragen so viele Leute aus 1185 Zirkus nach Ihnen, daß ich sie wirklich t alle ausslnanderhalten kann. Uebrigens wird das ja auch nicht von mir, sondern vom Sekretariat erledigt. Ich selbst bin jedenfalls, Was Sie betrifft, nur für Ihre Eltern, und zwangsläufig natürlich dabei huscht ein kleines Lächeln über das Kluge Gesicht des Arztes—„für meinen Sohn zu sprechen. Leben Sie Wohl, Fräulein Körting, morgen sehe ich wieder nach Innen. 5 Die Tage Fommen und gehen, und 80 man- cher dieser Tage und vor allem so manche Nacht sind alles andere als ein Labsal für Dorette, denn der Professo. gehabt mit seiner Vor Schmerzen einstellen würden Zwar hat ihr Professor nach einei Woche erlaubt, zu- Stü lesen. und; EN Hat ssen, und wenn aus 155 ht. dag die 17 auch s deutung. Am schlimmsten sind die Nächte, Wundfleber steigt, böse Und kurehte⸗ Phantasien aus den dunklen Tiefen, wählten Unterbewußtseins hersufbeschh c die Schmerzen besonders quälend Sind 5 das Blüt in den Schläfen hämmert. a Zwar hilft Elli— so heißt die Fe ie Dorette als erste nach ihrem Erwachen suchte— 80 Weit sie kenn Und gibt 10. 61 Ben e eine stärkere Dosis an Schlak⸗ 8 Beru-⸗ higungsmitteln, als der Professor zu verordnen Pflegt, aber auch das nützt manchmal nichts mehr, um die wachsende Unruhe und Unge⸗ duld des kranken Mädchens zu dampfen. De Schwester krampkt sich bei dn im Halbschlaf hervorgestoßenen irren Schreden Dorettes das Herz zusammen, sie weis, daß diesern Zustand welt Weniger auf die bestimmt nicht geringen Schmerzen in den verletzten Beine 1 auf Seelische Qualen e 25 Lope. abe 5 J Hichtf! Der Tissk 5 aufge⸗ i 5 5 Erste Lesung des Verfassungsentwurfs der Koalition Gönnenwein begründete die Regierungsvorlage — Gurk über die Haltung der CDU Stuttgart(sw). Die Verfassunggebende Landesversammlung Baden- Württembergs be- riet in erster Lesung den von den drei Koali- tionsparteien vorgelegten Verfassungsentwurf. Das Haus beschloß, den Entwurf dem Verfas- sungsausschuß zu überweisen und den von der CDU zu erwartenden Verfassungsentwurf ebenfalls sofort im Ausschuß zu behandeln. Die Verfassungsberatungen des Ausschusses werden voraussichtlich am 9. Juli beginnen. Der DVP/FDP- Abgeordnete Prof. Gönnen wein begründete die Vorlage für die Regie- rungsparteien. Die Koalition, sagte er, sei bei der Beratung des Entwurfs nicht achtlos an ernsthaften verfassungsrechtlichen Reform- vorschlägen vorbeigegangen, habe sich jedoch schließlich zu den altbewährten Grundsätzen bekannt. Der Entwurf solle demnach keine Tertige und endgültige Lösung sein, sondern aim wesentlichen eine staatsrechtlich fundierte Diskussionsgrundlage. Wenn das im soge- nannten„Eschenburgplan“ vorgesehene Zwei- kammersystem nicht in die Vorlage übernom- men worden sei, so bedeute das noch nicht, daß die drei Regierungsparteien hier das letzte Wort gesprochen hätten. Die Vorschläge des Minister präsidenten von Nordrhein-West⸗ falen, Karl Arnold, seien zwar aller Beach- tung wert, ließen sich aber kaum auf die Südwestdeutschen Verhältnisse anwenden. Die Gestaltung des Verwaltungsaufbaues in Ba- den- Württemberg, betonte Dr. Gönnenwein Sollte einem Landesverwaltungsgesetz vorbe- halten bleiben. Der CDU-Frakti ons vorsitzende, Dr. Franz Gurk, teilte mit, daß die CDU ihre endgültige Stellungnahme zum Koalitionsentwurf in den Verhandlungen des Verfassungsausschusses be- Kkanntgeben werde. Dr. Gurk forderte erneut eine Wahl des Ministerpräsidenten durch das Volk und empfahl die Bildung eines Landes- rates auf berufsständischer Grundlage. Au- Berdem verlangte der Fraktionsvorsitzende eine Volksabstimmung über die Verfassung. Er wandte sich gegen die Bestimmung des Ent- Wurfs der Regierungsparteien, daß die Landes- versammlung nach Verabschiedung der Ver- fassung die Aufgaben eines Landtags wahr- nehmen solle. Zum Schulproblem sagte Dr. Gurk, es werde von der Gesamtgestaltung der Verfassungsbestimmungen über das Schulwe- sen einschließlich der Lehrerbildung abhän- Zen, ob seine Fraktion einer allgemeinen christlichen Gemeinschaftsschule in Nord- und Südbaden sowie in Nordwürttemberg zustim- men könne. Die Ausbildung des Lehrers müsse wesentlich vom Bekenntnis her beein- flußt werden, Scharf kritisierte Gurk die Ab- sicht der Koalition, die in Württemberg-Ho- henzollern bestehende Schulform innerhalb Kurzer Frist zu beseitigen. In ihrer Sitzung verabschiedete die Ver- fassunggebende Landes versammlung ferner in allen drei Lesungen einen Gesetzentwurf über die Entschädigung der Abgeordneten. Nach diesem Gesetz erhalten die Abgeordne- ten u. a. eine Aufwandsentschädigung von 300 DM und als Ersatz für Auslagen bei der Tä- tigkeit in rem Wahlkreis 150 DM. Das Haus nahm außerdem eine Ergänzung und teil- Weise Revision der als Grundlage für die Be- ratungen der Landes versammlung dienenden Geschäftsordnung des früheren Württemberg badischen Landtags vor und bildete die not- Wendigen Arbeitssausschüsse. Vor Eintritt in die Tagesordnung hatte Finanzminister Dr. Frank Behauptungen in einem Artikel des ODU-Organs„Schwäbische Rundschau“, daß die Landesregierung den Ausbau des Bundes- ver kassungsgerichts in Karlsruhe nicht unter- stützen wolle, im Namen der Regierung nach- Arücklich zurückgewiesen. Walter Erbe zu Die in der Plenarsitzung gebildeten Ar- beitsausschüsse haben sich sofort nach Schluß der Sitzung konstituiert und ihre Vorsitzenden, stellvertretenden Vorsitzenden und Schrift- führer gewählt. Vrositzender des Finanzaus- schusses wurde der SPD-Fraktions vorsitzende Alex Möller, der dieses Amt bereits jahrelang im württemberg- badischen Landtag innege- habt hat. Der Kulturpolitische Ausschuß wählte den Tübinger Universitätsprofessor Dr. seinem Vorsitzenden, der Wirtschafts- und Verkehrsausschuß den ersten Vizepräsidenten der Landes versammlung Ru- dolf Gehring(SPD), während den Landwirt- schafts- und Ernährungsausschuß künftig der frühere württ.-badische Landwirtschaftsmini- ster Stooß leiten wird. Vorsitzender des Ver- waltungsausschusses ist der SPD-Abgeordnete Willi Lausen, des Sozialpolitischen Ausschus- ses August Kuhn(CDV), des Rechtsausschus- Ses Dr. Ernst Haas(SPD) und des Wobnungs- bauausschusses der CDU-Abgeordnete Willi Häfner. Den Vorsitz im Heimatvertriebenen- und Kriegssachgeschädigtenausschuß führt Dr. Friedrich Werber(CDU). Der Ausschuß für Wasser- und Energieversorgung wählte den früheren südwürttembergischen Staatspräsi- denten Dr. Gebhard Müller(CDU), zum Vor- sitzenden, während die Beratungen des Peti- tionsausschusses von dem DVP/FDP-Abge- ordneten Walter Ott geleitet werden. Der Verfassungsausschuß, der Geschäftsord- nungsausschuß und der Wahlprüfungsaus- schuß hatten sich bereits vor einigen Wochen konstituiert. mre Vorsitzenden sind Dr. Geb- hard Müller(CDU), Prof. Dr. Otto Gönnen- wein ODVP/FDP) und Adolf Kühn(CDU). Wieviel kostet die Postwurfsendung? Die CDU-Fraktion der Verfassunggeben- den Landes versammlung Baden Württem- bergs hat bei der Landesversammlung eine Kleine Anfrage eingebracht, in der sie die Re- gierung um Auskunft bittet, wWwie hoch die Kosten für Druck und Verbreitung der Re- gierungserklärung des Ministerpräsidenten Dr. Maier sind und auf welche Etatbewilli- gung hin der Druck erfolgt ist. Ferner Will die Fraktion wissen, auf welche gesetzliche Ermächtigung sich diese Ausgabe stützt. General Ridgway in Heidelberg Bereit, eine Aggression abzuwehren Heidelberg sw). Der Oberkomman- dierende der NATO- Streitkräfte, General Matthew B. Ridgway, traf im Flugzeug von Baden-Baden in Heidelberg zu seiner ersten Inspektion amerikanischer Truppeneinheiten in Deutschland ein. Auf dem Flugplatz wurde Ridgway vom Oberkommandierenden der Amerikanischen Streitkräfte in Europa, Ge- neral Thomas Handy, begrüßt. Die beiden Generale schritten die Front einer auf dem Flugplatz angetretenen Fallschirmjägerabtei- lung ab. Vor dem Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa(EUCOM wurde Ridg- way mit Salutschüssen begrüßt. Dann nahm der Oberkommandierende eine Parade von Marineeinheiten der amerikanischen Rhein- flotte, Einheiten der Luftwaffe und der In- fanterie ab. Während der Parade überflogen Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe den Platz. Vor seinem Abflug nach Paris erklärte der Oberbefehlshaber der Atlantikpaktstreitkräfte in Europa, General Ridgway, auf dem Frank- furter Rhein-Main- Flughafen, er kabe den Eindruck gewonnen, daß die in der Bundes- republik stationierten alliierten Truppen und besonders ihre Führung bereit seien, eine mögliche Aggression abzuwehren und den Frieden zu erhalten. Er wolle aber keinesfalls ein zu rosiges Bild der Lage geben, denn be- sonders auf dem Gebiet des Nachschubs seien noch viele Wünsche offen. Das Handwerk braucht Staatshilfe Der Handwerkstag zur Regierungserklärung Stuttgart(sw). Eine aktive und ener- gische Handwerker-Schutzpolitik fordert der Württ.-Badische Handwerkstag in Stuttgart in einer an das Staatsministerium von Baden- Württemberg gerichteten Stellungnahme zur Regierungserklärung des Ministerpräsidenten und zur Verfassung für das neue- Bundesland. Dabei wird darauf hingewiesen, dag das Handwerk mit seinen 150 000 Betrieben und 480 000 Beschäftigten im neuen Bundesland durch die strukturellen Veränderungen der letzten Jahre in einen schweren Existenz- kampf gedrängt worden ist. Der Handwerks- tag bedauert, daß in der Regierungserklärung dem Handwerk— im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen— kaum Beachtung 882 schenkt worden sei, Die Großwirtschaft sei seit der Währungsreform, weitgehend durch den Staat unterstützt worden. Sie habe sich soweit erholt, daß sie weit weniger als das mittelständische Gewerbe auf die Hilfe des Staates angewiesen sei. Die Gewerbeförde- rung müsse sich daher künftig besonders auf das Handwerk konzentrieren. In der Stellungnahme wird verlangt, daß das Land dem Handwerk besondere Mittel für Kredite gewährt und bei allen sozialen Maßnahmen die Besonderheiten der Hand- werksbetriebe berücksichtigt. Die Kreditnot im Handwerk habe unerträgliche Formen an- genommen. Bei der Vergebung öffentlicher Bauarbeiten soll darauf geachtet werden, daß für jede tüchtige Leistung auch ein angemes- sener Preis bezahlt wird. Der Handwerkstag schlägt in diesem Zusammenhang vor, daß bald ein Landesverdingungsausschuß gebildet Werden soll. Von der Verfassunggebenden Landes versammlung wird erwartet, daß in die Verfassung ein grundsätzliches Bekenntnis zum Verbot der Regiebetriebe der öffent- lichen Hand aufgenommen wird. Der Hand- Werkstag weist ferner auf die Notwendigkeit einer einfachen und sparsamen Verwaltung hin. Bei der Bildung der vorläufigen Regie- rung sei dieser Forderung nicht entsprochen worden. Die Ministerien sollten von Einzel- aufgaben befreit, jede Art von„ tung solle gefördert werden. Deutscher Müllertag in Stuttgart Stuttgart(sw). Vertreter der im Deut- schen Müllerbund zusammengeschlossenen 14 435 handwerklichen Mühlenbetriebe des Bundesgebietes werden in Stuttgart zum „Deutschen Müllertag 1952“ zusammentreten. Auf der Hauptkundgebung werden der Di- rektor der Bundesanstalt für Getreidefor- schung, Professor Dr. Pelshenke und der deut- sche Gesandte in Bern, Dr. Holzapfel, spre- chen. — Das große Rätselraten beendet Südwestkunk bleibt in Baden-Baden Baden-Baden(lich. Mit der Erklärung des Oberbürgermeisters Dr. Schlapper, daß der Südwestfunk zu seinem endgültigen und alleinigen Sitz Baden-Baden bestimmt hat, ist das Rätselraten um die Stationierung des Zentralstudios dieses Senders beendet. Man hatte in der Kurstadt befürchtet, dag der Südwestfunk in die Pfalz übersiedeln könnte. Der Beschluß über das endgültige Verbleiben des Südwestfunks in Baden-Baden ist in den letzten Sitzungen des Verwaltungs- und Rundfunkrats gefällt worden. Mit diesem Be- schluß kann der Südwestfunk nun seine schon lange vorbereiteten Baupläne in die Tat um- Setzen. Als erstes soll in der Nähe des Tan- nenhofes mit einem Kostenaufwand von über einer Million DM ein Unterhaltungsstudio gebaut werden. * Die Freiheit der Presse bedroht Bayerns Zeitungsverleger gegen DGB-Pläne Ans bach(UP). Die bayerischen Zei- tungsverleger faßten auf ihrer Mitglieder- versammlung in Ansbach einen Beschluß, in dem es heißt:„Das Präsidium des Gesamt- verbandes der deutschen Zeitungsverleger wird ersucht, sofort alle möglichen Maßnah- men zu ergreifen, um den Versuch des Deut- schen Gewerkschaftsbundes zurückzuweisen, der durch seine Abänderungsanträge zum Be triebsverfassungsgesetz die Einheit der Presse, soweit sie nicht parteipolitisch gebunden ist, beschränkt oder aufhebt.“ Bei den Abän- derungsanträgen des DGB zum Betriebsver- fassungsgesetz handle es sich um einen schwer ren Angriff auf das Recht der freien Mei- nungsäußerung in der Presse. Autobahn am Schwarzwaldrand? Umstrittene Strecke Karlsruhe— Basel Freiburg(sw). Der Verkehrsausschuß und die Verkehrsreferenten der Arbeitsge- meinschaft der südbadischen Industrie- und Handelskammern erörteren in Freiburg einen Vorschlag über den Verlauf der künftigen Autobahn Karlsruhe— Basel, den Professor Dr. Neumann von der Technischen Hochschule Stuttgart, ausgearbeitet hat. Vorschlag soll die Autobahn nicht durch das Rheintal, sondern südlich von Offenburg möglichst nahe am Gebirge entlang geführt werden, Prof. Neumann vertritt den Stand- Punkt, daß die Straße der Autobahn nach den bisherigen Erfahrungen mindestens ein Ver- kebrseinzugsgebiet von beiderseits je 40 km aufweisen müsse. Außerdem sei es nach mo- dernen Erfahrungen zweckmäßig, die Trassie rung nicht im Tal, sondern möglichst auf den Höhen vorzunehmen. Prof. Neumann, der die Linienführung der Autobahn zusammen mit. seinen Studenten untersucht hat, schließlich auf die landschaftlichen Vorteile einer Trassierung im Gebirge hin. Die Verkehrssachverständigen der Indu- strie- und Handelskammer wandten sich ein- mütig gegen den Vorschlag. Sie betonten, die von Prof. Neumann angeregte Straßenführung werde den jetzigen Kostenvoranschlag von rund 200 Millionen DM um 50 Prozent erhö- hen. Die plötzliche und etwas willkürlich vor- geschlagene Neuprojektierung würde zudem den Bau der Autobahn nur verzögern. Das Wäre vor allem deshalb zu bedauern, weil bei einem gleichzeitigen Beginn des Baues vom Norden und Süden eine finanzielle Hilfe durch die Schweiz nicht ausgeschlossen sei. Kein Widerruf der Konzession Eine Erklärung der Schweiz Waldshut regierung hat nach einer Kabinettssitzung be- kanntgegeben, daß sie nicht beabsichtige, die im Dezember 1944 erteilte Konzession für den Bau eines Flußkraftwerkes bei Rheinau in der Nähe von Schaffhausen zu widerrufen. Die Konzession soll mit allen Rechten und Pflichten der im Februar dieses Jahres ge- gründeten Elektrizitätswerke Rheinau G, Winterthur, übertragen werden. In den lei- tenden Gremien dieser Gesellschaft sind auch Deutsche vertreten. Mit diesem Beschluß hat die eidgenössische Regierung erneut ihren Willen bekundet, die in einem Staatsvertrag mit dem ehemaligen Lande Baden vereinbarten Pläne über den Ausbau des Hochrheins und den Bau weiterer Flugkreftyrerke 71 fFrdern. * Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenhea und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hürde, Druck und Verlag: Buchdruckerei Gg. Zimmermann Gnhabss Georg Härdle), Maunheim-Seckenbelm, Eerusprecher 47216—- Geschäftsstelle Mannheim: Holzstraße 5. Fernsprecher 34 (Iswy). Die Schweizer Bundes- s 7. 8 10 NJ. Palast- 5 725 2 Frauen für den Tabakherbst gesucht. Hauptstraße 126 Turnerbund„Jahn“. in Neckarau im„Kaiserhof“. Heute Freitag Abend Zusammenkunft sämtlicher männlicher Teilnehmer beim Kreisturnfest Heute Meldeschluß. Den Aktiven Teilnehmern, sowie Besuchern des Kreisturnfestes ist Fahrgelegenheit durch Omnibusse direkt zum Festplatz gegeben. Fahrpreis 40 Pfg. Meldung ebenfalls heute Abend. zur Pflege der öberall stets grlffbereis sein! Klos terfrav- Melissengeist in der blaven Packung mit 3 Nonnen ist in allen . 1 und Drogefſen erhältlich. Denken Sie qüch an Akfiv-Fuder! Im Sanitäts-Schrank Steht bei uns stets Klosterfrau Melissengeist und Kloster- frau Aktiv-Puder zur ersten Hilfe g iffbereit. Als ich im 1 plötzlich krompfartige Magenschmerzen bekam, 1 man mir Klosterfrau Melissengeist; urzer Zeit war ich von meinen Schmerzen befreit! Durch Aktiv-Puder wurde bei Schnittwonden schnelle Heilung erzielt! So schreibt Herr Hugo Mateyka, Bremerhafen- L., Alaogestraße 91. Ob im Betrieb oder zu Hause: Melissen- geist för Kopf, Herz, Magen, Nerven und Akliv-Puder esunden und kranken Haut— sollten Schon noch ſſt dic Sonja 2icmanm Kudolf Prarz Maria Holſt Wilig Fritſch fions Richtet Achtung! * 25 Baz ur Geöffnet ab 14.30 Uhr. Die katholische Kirchengemeinde lädt die ganze Seckenheimer Bevölkerung zu ihrem am Sonntag und Montag auf dem Kirchplatz und in den a. des Schwesternhauses recht herzlich ein. (epele. Dietz u. Toni Haag sorgen für Sümm . 0 5 Freitag his Dienstag: Werktags 20.30 Uhr— Samstags 20 Uhr— Sonntags 16, 19 u. 21 Uhr D Keines jatiw e 8 ASdaneln 7285 2805 Ven 21 zu verkaufen. Neuer 8 Köchenschrank Au erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Preisubschlug! Weizenkleie Welzenfuttermehl Weizsnnachmehl Futtergerste 0 e e vscetos- FaRBFIINN 5 ls suess IR 55 45 Nes manrt ie eee, Zum Bad. Hof. Morgen Samstag Schlachtfest b ½%0 Uhr Wellfleisch mit Kraut. Fenz. Heidenreich Gerstenschrot Eingetroffen: Neue Kartoffeln Trockenes Brot zum füttern. Alex. Schmich Landesprodukte. Samstag, Spätvorst. 22 Uhr u. Sonntag, 13.30 Uhr Ein grandioser Wildwestfiim: „Brennende grenze“ mit wertvollen Preisen N N Schießstand und Kegesibann — „achse, Neuralglen, Gicht Kreuzschmerzen, heflige Muskel- u.. 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