Nr. 103 2 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 28. Juni 1952 schaftsminister Stooß gemacht hat. Probleme der Landwirtschaft Die Möglichkeiten einer Selbstverwaltung Die von der Verfassunggebenden Landes- versammlung von Baden- Württemberg gebil- ligte Regierungserklärung äußert sich auch zu ner Frage einer künftigen landwirtschaft- nchen Selbstverwaltung des Landes. Sie stellt kest, daß der Bildung einer Landwirtschafts- kammer bisher besatzungsrechtliche Hinder- nisse entgegen gestanden hätten. Außerdem sei bislang aber jede Initiative in dieser Frage durch die bevorstehende staatsrechtliche An- ferung hintangehalten worden. Jetzt sei es eine„günstige Zeit“, auch hier zu handeln. Bei der Planung einer land wirtschaftlichen Selbstverwaltung müsse von der Tatsache ausgegangen werden, daß sowieso eine Re- form der staatlichen Landwirtschaftsverwal- tung überfällig sei. Die Landwirtschaftsmini- sterien der bisherigen Länder seien über- belastet, indem sie vielfach Verwaltungsauf- gaben der unteren Verwaltungsinstanz er- ledigten. Sinn der Bildung eines Selbstverwal- tungsorgans der Landwirtschaft müsse es sein, die Bauern und Landwirte des Landes Selbst an der Verwaltung und Erledigung der Aufgaben ihres Berufsstandes zu beteiligen. Bei der künftigen Schaffung von Mittelinstan- zen der Staatsverwaltung sei daher schon jetzt auf die Aufgaben der künftigen landwirt- schaftlichen Selbstverwaltung Rücksicht zu nehmen. Es scheint uns, als ob die neue Staatsregie- rung bisher noch keine ganz klaren Vorstel- lungen über den Typus der von ihr zu schaf- fenden land wirtschaftlichen Selbstverwaltung gewonnen hat, obwohl der in seinem Amte neu bestätigte Landwirtschaftsminister Herr- mann dafür bekannt ist, daß er ungefähr dem früheren Landwirtschaftskammertypus Zu- strebt. In eine andere Richtung weist ein Vor- schlag, den der frühere Landwirtschaftsmini- ster von Süd württemberg, Dr. Weiß, dieser Tage mit Zustimmung einiger Bauernverbände veröffentlicht hat. Zwecke der Zusammenfassung aller landwirt- schaftlichen Kräfte in dem neuen Bundesland einen Landwirtschaftsrat zu bilden, dem ins- gesamt 52 Vertreter aller Zweige der Land- Wirtschaft einschließlich der Arbeitnehmer, Landfrauen usw. angehören sollen. Er soll be- rechtigt sein, an der Gestaltung des Haus- Haltsplanes des Landwirtschaftsministeriums mitzuwirken, die Tätigkeit des Ministeriums zu beeinflussen, Tätigkeitsberichte seiner Re- ferenten entgegenzunehmen und zu prüfen. Auf eine oder gar mehrere Landwirtschafts- kammern innerhalb des neuen Staatsbereichs möchte Dr. Weiß verzichtet wissen, da der zu ihrer Errichtung erforderliche Aufwand von schätzungsweise 40 Millionen DM letzten Endes doch vom Staat auf die Bauern abge- Wälzt würde. Weiß schwebt bei diesem sei- nem Vorschlag eines Landwirtschaftsrats mit äkfentlich- rechtlichen Funktionen offensicht- lich eine in Württemberg früher bewährte, je- doch u. E. für die heutige Zeit etwas zu Patriarchalische Form der Mitbestimmung an der Staatsverwaltung vor. Als Weitere Möglichkeit wird in landwirt- schaftlichen Kreisen des bisherigen Württem- berg- Baden noch immer stark ein Vorschlag diskütiert, weichen der frühere Landwirt- Stoob ging von der Uberzeugung aus, daß uns in heutiger Zeit mit einer Rückkehr zu dem vor 1933 auch in Württemberg praktizierten Dua- lismus Bauernverband/ Landwirtschaftskam- mer nicht mehr gedient sein könne. Er schlug deshalb die Bildung einer einheitlichen, öf- Fentlich-rechtlichen Selbstverwaltung der ge- samten Landwirtschaft etwa in Gestalt der früheren Landesbauernschaft vor. Dieser wä⸗ ren vom Staate echte, weit über die frühere Zuständigkeit einer Landwirtschaftskammer Hinausgehende Selbstverwaltungsrechte zuzu- billigen. Sie sollte offenbar Zuständiskeit micht nur für den Bereich der Förderung der jand wirtschaftlichen Erzeugung, sondern auch ein Mitwirkungsrecht an allen wesentlichen agrarpolitischen, sozialen, agrarrechtlichen so- wie Fragen der Bodenordnung und des Erb- Techts erhalten. Weiß schlägt vor, zum, Zu diesem Zwecke wurde von Stooß vorge- schlagen, die künftige Selbstverwaltung in zwel Hauptabteflungen aufzugliedern, von denen die Erzeugungsabteilung die Ordnung und Betreuung der land wirtschaftlichen Pro- duktion, die Landvolkabteilung jedoch Zu- ständigkeit in den anderen, oben teilweise aufgeführten Aufgabenbereichen erhalten soll. Dabei hätte offenbar der bisherige Bauern- verband in die künftige Landvolkabteilung aufzugehen. Welche Aufgaben von der bis- herigen Staatsverwaltung an die Selbstver- waltung abzutreten wären, hätte sicherlich noch Gegenstand sehr eingehender Uber- legungen bei der Formulierung eines Ge- setzes über die land wirtschaftliche Selbstver- Waltung zu sein. Dr RN. Staatsbesuch der Regierung in Kehl Maier:„Die gefährdetste Stadt des neuen Bundeslandes“ Kehl(sw). Ministerpräsident Dr. Maier stattete der badischen Grenzstadt Kehl einen Staatsbesuch 2b. Dr. Maier war bei diesem ersten Staatsbesuch der vorläufigen Regierung des neuen Bundeslandes von Wirtschaftsmini- ster Dr. Veit, Arbeitsminister Hohlwegler und dem Vertriebenenminister Fiedler begleitet. Bürgermeister Dr. Marcello, Landrat Bech- told und Landeskommissar Schindele empfin- gen die Minister vor dem Landratsamt. Nach einer Rundfahrt erörterten die Minister mit den Vertretern der örtlichen Behörden und den Landtagsabgeordneten des Kreises Kehl die dringlichen Probleme der Stadt und ihres Wiederaufbaus. Ministerpräsident Dr. Maier betonte in einer Ansprache, die erste amtliche Reise der vor- läufigen Regierung des neuen Bundeslandes gelte der gefährdetsten Stadt des Staatsge- bietes, der Stadt Kehl, die das Kriegsschick- sal am längsten habe auskosten müssen. Dr. Maier sprach den Wunsch aus, daß es gelin- gen möge, durch gegenseitige Verständigung alle Probleme, die sich aus der gemeinsamen Grenze zwischen Frankreich und dem neuen Bundesland ergeben, zu lösen. Der Ministerpräsident erklärte, die Landes- regierung sei nicht gekommen, um leere und eitle Versprechungen zu machen.„Unser Grundsatz ist, versprich nicht, was du nicht halten kannst, halte, was du versprichst“, Die Regierung habe bei ihrer Arbeits- und Be- sichtigungsfahrt Gelegenheit gehabt, sich mit den Sorgen der Einwohner der Stadt Kehl und ihrer Wirtschaft vertraut zu machen. Wirtschaft, Handel und Gewerbe, insbeson- dere auch das Handwerk in Kehl, bedürften einer besonderen Förderung. Kehler Hafen wird gefördert Als eine selbstverständliche Pflicht der Lan- desregierung bezeichnete es der Ministerprä- sident, das von der früheren südbadischen Regierung im Kehler Hafen begonnene Auf- bauwerk fortzusetzen und möglichst bald zu beenden, Der landeseigene Kehler Hafen sei die wichtigste wirtschaftliche Grundlage der Stadt. Die infolge der strukturellen Anderung der Oberrheinschiffahrt notwendig gewordene Umstellung des Kehler Hafens von einem Umschlaghafen zu einem Industriehafen werde die Landesregierung weitgehend fördern. Sie werde sich auch dafür einsetzen, daß die Trick-Zellstoffabrik in Kehl Wieder in Gang kommt und die gegenwärtig in Bonn geführ- ten Verhandlungen über eine Fünf- Millionen- Beihilfe des Bundes für Kehl erfolgreich ab- geschlossen werden. Als eine weitere Aufgabe der Landesregie- rung führte Maier an, spätestens bis zur Frei- gabe der letzten Teile der Stadt, die nach dem Washingtoner Abkommen bis Anfang April 1953 erfolgt sein müsse, die Frage der Requisitionsvergütungen sowie der Entschä- digungen für verlorengegangenen Hausrat und gewerbliche Einrichtungen zu lösen. Dr. Maier versprach ferner, daß das Land für den Haus- halt der Stadt Kehl einen festen Zuschuß gewähren werde. steriums könne Wirlſchaftliches Grundlagen der Währung gefestigt Eisenpreise werden bald frei— Tagung der Lebens versicherungen Von der Seite der Wirtschaftspolitik müsse alles getan werden, um dem Prinzip der per- sönlichen Verantwortungsfreudigkeit wieder Geltung zu verschaffen, erklärte Bundeswirt- schaftsminister Erhard auf dem Verbandstag der deutschen Lebens versicherungen in München. Erhand sagte, er glaube nicht an eine schick salhafte Entwicklung zur Kollektivierung. Auf die Kollektive Bahn hätten vielmehr die Mig- Wirtschaft und Fehler der letzten 30 Jahre ge- führt. Auch die Devisenzwangswirtschaft sei nur eine Folge der staatlichen Miß wirtschaft und könne nach Beseitigung der Ursachen wieder abgebaut werden. Erhard sagte, er hoffe, daß am 26. Juni die Freigabe der Eisenpreise erfolgen könne., Leider wirkten nicht nur die Kräfte der Politik, sondern auch der Wirtschaft dieser Frei- gabe entgegen. Der Präsident des Direktoriums der Bank deutscher Länder, Geheimrat Dr. Wilh. Vocke, Wies in seinen Ausführungen auf die Bedeutung der Lebens versicherungen als Kapitalsammel- becken hin. Die Lebensversicherungen und die Notenbank seien Bundesgenossen. Für beide stehe die Stabilität der Währung an erster Stelle. Die Versicherungswirtschaft nehme als EKapitalsammelstelle in der Bundesrepublik den ersten Platz ein. Inflation sei nicht Schicksal, sondern Betrug, sagte Dr. Vocke weiter. Nur ein schlecht be- ratenes Land verfalle der Inflation. Man kenne die Ursachen und Symptome der Inflation und sei in der Lage, sie zu bekämpfen. Die Noten- bank werde auf dem Posten sein, wenn es gelte, Gefahren für die Währung entgegen zu treten. Erste und wichtigste Aufgabe sei die Sicherung der Währung. Die Grundlagen der Währung seien heute besser gefestigt als vor der Korea- krise. Der Kapitalmarkt müsse von den Zinsfes- seln befreit und reformiert werden, damit das vordringlichste Anliegen, die Schaffung eines gut funktionierenden Kapitalmarktes, verwirk- licht werden könne. Halbes Monatsgehalt für Beamte Die Teuerungszulage für die Bundesbeamten in Höhe eines halben Monatsgehalts soll An- fang Juli gezahlt werden, nachdem der Haus- haltsausschuß des Bundestages die dafür not- wendigen 12 Millionen DM vorweggebilligt hat. Die Bewilligung wurde mit der Auflage ver- bunden, daß auch die unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Beamten und Pensio- näre ein halbes Monatsgehalt zusätzlich erhal- ten, das am 1. Oktober gezahlt werden soll. Die hierfür notwendigen Mittel belaufen sich auf 24 Millionen DM. Der Haushaltsausschuß hat ferner die bereits seit Oktober 1951 für die ak- tiven Beamten wirksam gewordene 20prozentige Teuerungszulage auch für die 131er vorweg bewilligt. Diese Zulage wird rückwirkend vom 1. April wirksam und soll Anfang August aus- gezahlt werden. Die Ausdehnung der Teuerungs- zulage auf die 1381er erfordert 88 Millionen DM. Tariferhöhung reicht der Bahn noch nicht Um den ungedeckten Finanzbedarf der Bun- desbahn in Höhe von rund 652 Millionen DPM im Jahre zu decken, wäre eine Erhöhung der Güter- tarife um 26 Prozent erforderlich, erklärte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Der Sprecher nahm damit Stellung zu der Kritik des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) an dem Beschluß des Bundeskabinefts. Die Erhöhung der Wagenladungstarife der Bun- desbahn um 10 Prozent werde voraussichtlich 250 Millionen DM im Jahre einbringen. Der Geldbedarf der Bundesbahn sei aber so hoch und vordringlich, daß die Mehreinnahmen un- bedingt notwendig seien. Die Differenz zwischen dem gegenwärtigen Finanzbedarf von 652 Millio- nen und den Mehreinnahmen von 250 Millionen hoffe man durch eine Umsatzsteigerung aus- gleichen zu können. 8 Höhere Brief- und Telefongebühren Notopfer-Marke soll dafür wegfallen Das Bundespostministerium kündigte höhere Portosätze für Fernbriefe und neue Telefon- gebühren an. Nach einer Mitteilung des Mini- die Bundespost ohne Tarif- erhöhungen ihre laufenden Verpflichtungen nicht mehr einhalten, da auch die Personal- und Sach- kosten gestiegen seien. tages erörterte mit dem Bundesfinenzminister Es ist nach den Angaben des Ministeriums an eine Erhöhung des Portos für Fernbriefe von 20 auf 25 Pfennig bei gleichzeitigem Fortfall der 2-Pfg.-Notopfermarke gedacht. Auch soll eine Erhöhung der Fernmeldegebühren(Telefon und Fernschreiber) erfolgen, Die neuen Sätze werden im Durchschnitt ungefähr 20% über den bis- herigen Tarifen liegen. Die Paketgebühren wer- den nicht erhöht, da sie bereits heraufgesetzt 5 f worden sind. Das Postministerium betont in die- 7 sem Zusammenhang, daß außer bei Paketen seit 1 1948 keine Gebührenerhöhung erfolgte. 1 Der deutsche Export ist bedroht DIHT fordert Förderung des Außenhandels Der Außenhandelsausschuß des Deutschen In- dustrie- und Handelstages ODIHT) forderte eine Stabilisierung des Aufpreises für Dollar-Einfuhr- anrechte, die Erteilung allgemeiner Devisenver- wendungsgenehmigungen und verstärkte Finan- zierungs möglichkeiten für mittel- und langfri- stige Exportgeschäfte. In einem Bericht bezeich- net es der Ausschuß als die vordringlichste Auf- gabe, die weit überlegene Exportförderung des Auslandes zu untersuchen und die deutschen Maßgnalmen den immer weitergehenden Ausfuhr nilfen der konkurrierende westlichen Länder an- zupassen. Die französische Industrie sei durch die 50prozentige Rückvergütung der Steuern und Sozialabgaben in der Lage, Fertigwaren um 30 bis 35 Prozent billiger anzubieten. Werde der in Frankreich diskutierte Vorschlag verwirklicht, die Rückerstattung der Steuern und sozialen Abgaben für den Fertigwarenexport auf 100% zu erhöhen, so arbeite der französische Expor- 75 teur um nahezu 50 Prozent kostengünstiger als der deutsche, der dann zum Beispiel in Textilien überhaupt nicht mehr konkurrieren könne. N Einigung über Bundesanteil steht bevor* Uber den Bundesanteil an den Einkommen- und Körperschaftssteuern der Länder wird sich der Vermittlungsausschuß des Bundestages und Bun- desrates in der kommenden Woche einig wer- den, erwartet man in Bonn. Wie Verlautet, wird man sich auf eine Regelung einigen, die einem Anteil des Bundes in Höhe von annähernd 38 Sleichkommt. Der Bundesfinanzminister hatte 40 20 verlangt und die Einnahmen aus 40% auch schon im Bundeshaushaltsplan eingesetzt. Die Länder wollten ursprünglich nur 329% zuge- stehen. Im Durchschnitt des vergangenen Rech- nungsjahres haben die Länder 27% ihrer Ein- 4 nahmen aus der Einkommen- und Körperschafts- steuer an den Bund abgeben. Eisenpreisfreigabe am 1. August? Ein Sachverständigenausschußg soll innerhalb 94 on 14 Tagen klären, ob die Voraussetzungen 553 für eine Freigabe der Eisenpreise gegeben sind ader nicht. Dem Ausschuß gehören acht Vertreter der Wirtschaft und vier Vertreter des Bundes- Wirtschaftsministeriums an., Sachverständige in Bonn erwarten, daß die Untersuchungen des Ausschusses ein positives Ergebnis haben wer- den und die Eisenpreise bereits mit Wirkung vom 1. August an freigegeben werden können. Der Ausschuß soll möglichst schnell arbeiten, damit dem Bundesrat dann noch vor den Som- merferien ein Verordnungsentwurf, über die Eisenpreisfreigabe zugehen kann. Erweiterung des Handels mit Kuba Die seit einem Monat zwischen einer Handels- mission der Bundesrepublik unter Leitung von Dr. Panhorst und der kubanischen Regierung geführten Handelsbesprechungen konnten mit einem„zufriedenstellenden“ Ergebnis beendet werden, Kuba hat sich bereit erklärt, unter dem gegenwärtig gültigen Handelsabkommen seine Lieferungen von Zucker und anderen Erzeug- nissen, einschließlich Tabak. zu erhöhen. Wirtschaft in Kürze Der Bundestag wird das Güterkraftverkehrs- gesetz voraussichtlich in der Woche zwischen dem 14. und 19, Juli endgültig verabschieden. Der Finanz- und Steuerausschuß des Bundes- 1 die Möglichkeiten einer Senkung der Kaffee- steuer. Die Mehrheit des Ausschusses ist für eine Senkung der Steuer von 10 DM je Kilogramm Auf 5 DM. Der Verkehrsausschuß des Bundesrates wird dem Plenum der Ländervertretung vorschlagen, die Gütertarife der Bundesbahn um nur sieben Prozent zu erhöhen. Der Bundesrat wird am 4. Juli hierüber beschließen. Die Bundesregierung hat das„Gesetz zur Re- gelung der Miet- und Pachtverhältnisse über Geschäftsräume und gewerblich genutzte unbe- daute Grundstücke(Geschäftsraummietengesetz)“ im Bundesgesetzblatt verkündet. Das Gesetz st damit in Kraft getreten. 8 05 ln 55 Carl Duncker, Berlin, Aurch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (28. Fortsetzung) Ster Elli. Fräulein Körting So temperamentvoll erzählt Die noch sehr junge, hübsche Schwester Elli Weiß genau, daß der Professor es haßt, wenn man ihm in seine Maßnahmen hineinredet, aber sie weiß auch, daß er sie wegen ihres giinstigen Einflusses auf die Kranken und um ihrer Tüchtigkeit willen schätzt, und daher wagt sie es, zu dem gestrengen Chef der Kli- nik so offen zu sprechen. Jetzt wird er mich erst anbrüllen und dann kurzerhand hinauswerfen denkt sie und ist auf alles gefaßt. Aber weder das eine noch das andere geschieht. Vielmehr klappt Pro- fessor Schönborn den Aktenband mit irgend- einer Krankengeschichte, die er gerade stu- diert hat, langsam zu, nimmt dann die Horn- brille ab und beginnt, sie nachdenklich zu putzen. Und dann sagt er, ohne von der Brille aukfzublicken, ruhig und freundlich: „Ich gebe Ihnen vollkommen recht, Schwe- Und Was Sie mir da eben über haben, ist mir durchaus nichts Neues, Wenn- gleich Sie den Seelenzustand der Patientin, da Sie ständig um sie sind und siè vor allem auch hauptsächlich nachts noch besser beobachten können Als ich. Leider hat aber diese ganze, ziemlich heikle Ge- Ich selbst betreuen, schichte einen peinlichen Haken: bin mir nämlich noch nicht ganz im klaren, all ich der Kleinen die. e 8 vermutlich anrufen und 955 teen N er sie 5 80 fort besuchen darf. Ich pin de von überzeugt, daß sich der nervöse Zustand von Fräulein Körting dann erstaunlich schnell legen wird. man diese Patientin, da der Heilungsprozeg der Wunden durchaus günstig voranschreitet, So streng isoliert wie eine Gefangene. So stark ist sie längst, daß sie gelegentlich einen kurzen Besuch vertragen kann“. Der Professor hat Schwester Elli ruhig aus- reden lassen, nun setzt er seine Brille wieder auf, erhebt sich, legt die sehr gepflegten Hände auf dem Rücken zusammen, geht eine Weile sinnend im Zimmer hin und her und bleibt schließlich vor der Schwester stehen. „Schwester Elli, wie ich bereits andeutete, handelt es sich in diesem Fall um eine beson- Ueberhaupt habe ich nie begriffen, warum ders heikle Angelegenheit, in die mich glück- licherweise mein Sohn beizeiten eingeweiht hat. Ich bin ihm außerordentlich dankbar 0 dafür, denn nur so konnte ich es verhindern, daß die kleine Körting durch etwaige Besu- cher von Dingen Kenntnis erhielt, die sie in ihrem anfänglichen Schwächezustand der ge- fährlicher War, als selbst Sie es ahnen, wahr- scheinlich zu einem Nervenzusammenbruch schlimmster Art gebracht hätten. Ein derarti- ger Zusammenbruch aber konnte für das arme Kind unter Umständen den sicheren Tod bedeuten Daher mein striktes Besucherver- bot“. Schwester Elli starrt den berühmten Arzt entgeistert an. „Darf ich erfahren, worum es sich 3 4 Herr Professor?“ stößt sie schließlich 5 „Ieh werde auch bestimmt N Der Professor winkt ab. „Keine Beteuerungen, Elli. so, daß ich mich auf Sie 5. Kommen Sie einmal her e Und dann drückt er sie in den eisenen Schreibtischsessel— eine Ehrung, die sonst nur der Oberin der Klinik Widerfährt— holt aus einem Schubfach einen Zeitungsausschnitt hervor und gibt ihn Schwester Elli in die 5 Hand. Lesen Sie das mal durch und dann sagen 8 Ich weiß auch 1 2 55 N Sr. ohne aufzusehen: . mir i 5 8 18 W 8 Nie ed Fräulein Körting gegenüber bisher richtig gehandelt habe.“ Schwester Elli liest den Ausschnitt einmal und noch einmal, während sich der Professor — ein Zeichen dafür, daß er bis ins Innerste erregt ist— eine Zigarette anzündet und, wie alle Nichtraucher ziemlich sinnlos vor sich Hinpaf fend, wieder seine Wanderung durch das Zimmer aufnimmt. Als er bemerkt, daß sie das Blatt sinken läßt, bleibt er stehen. „Was sagen Sie nun, Schwester Elli?“ Das Mädchen ist ganz blaß geworden, ihre Lippen zucken. „Das ist jÿa. das ist ja furchtbar, Herr Professor! Wie sollen wir das dem armen Kind beibringen?“ Der Professor starrt zum Fenster hinaus, hinter dessen beschlagenen Scheiben Regen und die ersten nassen Schneeflocken nieder- gehen. Dann zuckt er die Achseln. „Um Dorette Körting aus dem von Ihnen geschilderten Zustand herauszuhelfen, müssen Wir ihr jetet endlich die Wahrheit Sagen. Ich glaube, sie ist nun stark genug, um alles zu erfahren. Sie wird vermutlich sogar einen Nervenschock ohne besondere Gefahr über- winden.“ Schwester Elli springt erregt auf. „Ich kann ihr das nicht sagen, Herr Pro- fessor, ich kann es nicht, es ist zu furchtbar! 5 1 b 5 1 telefonieren. Bereiten Sie bitte Fräulei ting unter ürgendeinem Vorwand auf seine müssen es selbst tun!“ Professor Schönborn sieht die e schwester mit einem langen, seltsamen Blick an, aber nur die ganz wenigen, die diesen 5 großen Arzt, der Tausende von Menschen vor dem fast sicheren Todd errettete, kennen, Wür⸗ den in diesem Augenblick ahnen, daß auch er, Mann bewegt ist. Und dann sagt er leise: e „Und dieser. 5.. N Der Professor blickt eine Welle, müsse er über ein schwieriges Problem nachdenken, 8 auf das Teppichmuster zu seinen Füßen. 1* 9 5 5 voller Tränen. der stets ruhig und überlegen erscheinende stockend,„gegen d „Nein, Schwester, weder Sie noch ich werden 5 es ihr. Das wird 3* anderer 1 8 1 181— 888 Wenn Sie 85 sehr wundern sollten, Schwester Elli— mein eigener Sohn! Sie wissen nämlich zwei Dinge nicht, aber da ich gerade Ihnen die fast aus- schliegliche Pflege von Fräulein Körting über- tragen habe, schadet es schon aus rein mensch- lichen Gründen sicher nichts, wenn ich e Innen verrate, und ich weiß, daß Sie schwei- gen können. Der Mann, der an dem Tage, nachdem Fräulein Körting hier eingeliefert wurde, sein Blut sofort zur Transfusion zur Verfügung stellte,— Sie wissen, daß nur die Oberin und und ich dabei zugegen waren dieser sonst in der ganzen Klinik unbekannt Sebliebene Mann war nämlich— mein Sohn! Denn mein Sohn—— mein Sohn liebt Dorette Körting bereits seit langem. Und wer sollte geeigneter sein, einem armen, gequälten Mäd- chen etwas sehr Schlimmes schonend beizu- bringen als der Mann, der sie liebt?!“ Er stockt eine Sekunde und starrt wieder in das graue, schneeige Regengerinnsel hinaus „Ich weiß, daß es gerade meinem Sohn sehr schwer fallen wird, Dorette Körting eine 80 niederschmetternde Botschaft bringen zu müs. sen,“ sagt er abschließend.„Aber er, der sein Blut ohne Bedenken für sie khingab, er Wird auch dieses Opfer bringen. Nur ein Mai Wirklich liebt, kann einer Frau schonen antun, um sie vor noch größerem Leid zu wahren! Ieh werde Sleich mit meinem S. KG Besuch vor.“ 2 Schwester Elli geht langsam und mit han genden Armen zur Tür. Dort wendet sie sich noch einmal um, ihre blauen Augen St »Ich komme mir 80 und Ihr Sohn d. hereinkam, glaubte machen ⁊zu m issen, Eingeborenen Afrikas der europäischen Zivili- sation begegnen. Da hatte er sich dort draußen ein neues Auto zugelegt, amerikanisches Mo- dell, ein Traum in Chrom und Lack. So etwas konnte er sich da leisten, einschließlich einem schwarzen Chauffeur. Die Negel sind ja als instinktiv gute Fahrer bekannt, Auch mit den Motoren werden sie ganz gut fertig, wenn sie Auch die letzten Prinzipien und technischen Feinheiten nicht ganz verstehen. Bei der ersten Ausfahrt, als er nun neben dem dunkelhäuti- gen Fahrer sag, mußte er feststellen, daß dieser eine eigenmächtige Veränderung an dem Wagen vorgenommen hatte: Er hatte den Zeiger des Geschwindigkeitsmessers ausge- baut. Ueber den Grund befragt, hielt er die Antwort zurück und machte Ausflüchte. Der schwarze Freund schämte sich, darüber Aus- kunft zu geben. Hrst nach langem Drängen und vielen Beteülerungen, man wolle zu allen Leu- ten darüber schweigen wie ein Grab, be- cuemte er sich zu der Erklärung:„Sieh, big- master, ich habe immer beobachten können: Die meisten Unglücksfälle werden von dieser Kleinen Nadel verursacht. Wenn die nämlich nach oben klettert, dann passiert's meistens, dann gibt's die Unfälle. Diese kleine Nadel ist schuld.“ Da hat er sie weggenommen! Wir lächeln mitleidig über den Fehlschluß. Nun ist mir aber der Gedanke gekommen, ob wir nicht zu einem ähnlichen Streich fähig Sind. Auf nicht zu überhörende Weise wird in dieser Welt verkündet, daß ein Gott ist und daß dieser Gott den Menschen, den einzelnen Menschen persönlich anspricht:„Ich bin der Herr, dein Gott. Ein Ich sucht das Du. Da dieser„Ich“ Gott ist, ist diese Tatsache für den Menschen nicht ungefährlich. Es stellt ein Risiko dar, den Ruf schlechtweg zu überhören. Nun aber kommt weithin der große Fehl- schlug: Man könne diesen drohenden Faktor einfach ausbauen, ausklammern. Wenn die Tachometernadel entfernt ist, wird auch die schnelle Fahrt harmlos— dachte der schwarze Fahrer. Wenn ich die Frage„Gott“ zu einer „religiösen Angelegenheit“ mache, zu der ich mehr oder weniger interessiert stehen kann am beliebtesten ist die Haltung eines „wohlwollend Inaktiven“— dann ist es unge- Tährlich geworden. So meint man. Das ist aber ein furchtbarer Fehlschluß! In Wirklichkeit sieht die Sache so aus: Wenn es einen Gott gibt und dieser Gott sich kund- getan hat, dann liegt die volle Verantwortung auf alle Fälle bei dem einzelnen Menschen. Dann liegt die Gottesfrage auf seinem Wege. Er kann sie nicht umgehen. Er wird nämlich gar nicht gefragt, ob er mehr oder weniger interessiert ist an„Religion“, ob er mehr oder weniger„religiös veranlagt“ ist, es spielt auch keine Rolle, daß er nun wenigstens„wohl- wollend inaktiv“ ist, sondern es geht auf Leben und Tod, um ein klares„Ja“ oder„Nein“. Und bei dem„Ja“ handelt es sich um ganze. runde Dinge: Um ganzen Gehorsam, ganze Nach- kolge, ganze Hingabe.„Wer nicht für mich ist, ist wider mich“ Eine ganz klare Sache,„Wer sein Leben behalten will,(d. h. sein eigener Herr sein will) der wird's verlieren.“ Auch ganz klar. 5 Wer dieser Frage aus dem Wege geht, ist deshalb noch lange nicht aus der Gefahr her- AUs. Denn schließlich wird mit dem Ausbau des Tachometers die Sicherheit doch wohl nicht gewonnen Baudis Das CE Wer beruflich viel mit anderen Menschen zusammenkommt, hat Gelegenheit zu be- Obachten, wie verschieden die Menschen sind. Die einen sind schon morgens müde, abge- spannt und nervös. Die anderen beginnen Mren Tag frisch und energiegeladen. Aber sie lassen nach kurzer Zeit nach und erklären dann selbst, daß sie nicht mehr durchhalten können! Wieder andere, die man allerdings nur selten antrifft, beginnen ihren Tag voll Energie, und am Abend sind sie immer noch 80 frisch, daß sie sich eine andere Arbeit suchen, bis eine gesunde Müdigkeit ihrem Tatendrang ein Ende setzt. Es ist natürlich sehr einfach zu sagen, die emen hätten eben mehr Kraftreserven als die anderen und hielten deshalb länger durch. In Wirklichkeit ist ein solcher Unterschied nur sehr selten festzustellen; die Menschen Werden von der Natur ziemlich gleichmäßig mit den wesentlichen Erfordernissen des Lebenskampfes ausgestattet. Nur wer krank ist, kann für sich ein Handicap in Anspruch nehmen. Alle anderen, ob kräftig oder schwach, ob mit dieser oder jener Körper- lichen Konstitution, verfügen im allgemeinen über denselben Vorrat innerer Kraft zum Durchhalten ihres Lebenskampfes. Der FHauptfeind unserer inneren Energie sind die nagenden Sorgen, welche sich die meisten Menschen von dem Augenblick an machen, an dem sie morgens geweckt werden. An jedem Arbeitstag erwarten uns neue Herausforderungen unserer geistigen und rperlichen Fähigkeiten. Und da wir dies issen, sorgen wir uns Wi lalb so selbstverständlich, daß wir es gar icht bemerken: Eine Unterredung mit dem ef ist fällig— wir denken beim Frühstück 32 ir sorgen uns des- an und es nee uns nicht. Fine sich und bettelte:„Christel, kleine Christel, mitt uns?— Ich komme kewigs— aber ärst 5 SCHUNHEIT DER FRIESTISCHEN INSELN Eine der am meisten besuchten nordfriesischen Inseln ist Amrum vor der Küste Schleswig- Holsteins, Verheerenden Sturmfluten verdankt die Inselkette ihr Entstehen. Die stolzen Friesen unterwarfen sich im 8. Jahrhundert nur widerwillig den Franken. Bis auf den heutigen Tag aber hielten sie an ihren alten Sitten und Trachten fest. Die Windmühle be- stimmt das Bild der norddeutschen Landschaft. Leider sind auch diese wuchtigen Flügeltürme heute mehr und mehr zum Aussterben verurteilt. Friesische Mädchen in ihrem Sonntags- staat vor der Windmühle von Nebel auf Amrum.(Aufnahme: Dr. Paul Wolff und Tritschler) wichtige Verhandlung ist zu führen— schon beim Ankleiden beschäftigen uns die Ge- danken daran, und wir kleiden uns ohne Sorgfalt an. Eine besondere Leistung auf irgendeinem Gebiet wird an diesem Tag von uns verlangt werden, da wir uns sorgen, schlafen wir schlecht. Und als Folge all dieser Fehler bei der Behandlung unserer inneren Energiereserven versagen wir dann— und sind an unserem Versagen selbst schuld. Wir sollten deshalb lernen, die heute 80 verbreiteten Aengste auszuschalten, indem wir uns klar machen, daß eben durch diese Sorgen unsere Chancen im Lebenskampf geschmälert werden. Denken wir weniger an das, was uns bevorsteht, als an den gegenwärtigen Augen- blick. Wenn Sie heute eine Unterredung oder Prüfung haben, von welcher der Erfolg Ihres Lebens abhängt: Sobald Sie sich vorher dar- über Sorgen machen, beeinträchtigen Sie schon Thre Erfolgsaussichten. l Denken Sie nicht daran, Es gibt eine ein- fache Methode, dies zu erreichen: Denken Sie immer nur an das, was Sie soeben tun und nicht an das, was Sie später tun werden. Wenn Sie sich morgens die Zähne putzen, denken Sie nur an das Zähneputzen! Wenn Sie sich ankleiden, denken Sie nur an das Vergnügen, sich so gut wie möglich anzu- ziehen. Beim Frühstück denken Sie aus- schließlich an das Frühstück! 7 Indem Sie sich angewöhnen, immer nur an das zu denken; was Sie soeben tun, tun Sie es erstens sorgfältig und sründlich— und zweitens machen Sie keine Hypotheken auf die Sie später dringend benötigen werden. Ihre Kraftreserven und Ihre geistige Frische, 5 5 5 5 rae nn: Dis s bitte lee Mein Auf diese Weise werden Sie Ihre Kräfte nicht unnütz vergeuden. Wenn Sie die HEIMNIS GEISIHCER FRISCHE Nehmen wir keine Hypotheken duf unsere Kraftreserven! Fähigkeit haben, Ihre Sorgen zurückzu- drängen, werden Sie den Forderungen des neuen Tages energiegeladen gegenübertreten können— und als Sieger aus dem täglich neuen Kampf hervorgehen. 5 Dr. Felix Kaub Eines Tages wurde ein Verwundeter in das Lazarett eingeliefert, dessen Zustand sehr ernst war. 5 „Wir müssen den Mann sofort operieren“, sagte der Oberarzt.„Ich gebe sonst keinen Pfifferling mehr für sein Leben!“ Schwester Marie stand dabei und notierte eifrig die Anweisungen des Arztes. 5 Dann gingen die Aerzte zum nächsten Bett und überließen Schwester Marie die Vorbe- reitungen für die Operation, bei der sie auch Assistieren mußte. J Mit ihrer üblichen Sorgfalt nahm sie sich des Verwundeten an, ließ ihn in das Opera- tionszimmer fahren und wickelte seinen Kopf frei. Doch kaum hatte sie sein Gesicht ge- schen, als ihre Hände plötzlich zu zittern begannen. 5 5 8 5 Der Oberarzt bemerkte das Wesen der Schwester sofort. „Schwester“, sagte er eindringlich,„es gibt eine Operation auf Leben und Tod. Wenn Sie sich außerstande fühlen, zu assistieren, sagen Gott, ich verüble es veränderte nen hielt 5 „ Tlehts ist, nichts, Herr Oberarzt“, flüsterte 85 8 5 1 3 Christel am ersten Weihnachtstage des Jahres HKönigreich.“ Wie sehr er sie aber liebte, davon Jahre alt. Wie es nun aussieht, können Sie Iro Hände begnnnen zu zillern Erzählung aus dem Leben/ Von Lothar K. Schneider 75. 3 5 5 5 1 b 2 7 E293* 0 2 1 5 3* 6*. 9 85 Das große Risiko.. UND CGOETHE IST SEHR BETRUBT 3 Die Geschichte vom ausgebauten Tacho N Christels Liebesglück und Ende 1 8 2 190 e 5 5 82 88 18e Im Jahre 1788 trat dem Geheimrat Goethe komm zu mir!“ Vierzig Jahre war er damals mus mit mihr fertigwähren— lihber 1 5 5 jete der e 519 01 75 11555 ein Mädchen in den Weg, das der aus Italien alt, und kannte die Frauen. Dann aber kam doch der Abend, an dem das 5 e 5 80 5 11 81585 N 110 Heimgekehrte wie eine Erscheinung betrach- Nach Tagen ungeduldigen Wartens brachte Mädchen zu seinem Heros schlich.* 1 i 11476 21 255 N 1 tete. Es war die Blumenbinderin Christiane ein kleiner Junge dem„Herrn Exzellenz“ Menz e e 1 2 0 18885 e N 1 Vulpius. Sie nannte ihren Namen, überreichte einen Brief mit dem Wortlaut:„Staz meiner junges Glück.„Ein bräunliches Mädchen, die 1 a 1 e e hängt ihm, dem vielvermögenden Freund des fler- kömbt ein Privgen, Ich hap so grohsee Amtst Haare flelen ihr dunkel und reich über die 1 5 1 1 wenn er erzählt, hängt zogs, eine Bittschrift um Anstellung ihres— auch for den Wäg— Aukust und Ernsdine Stirn herab. Kurze Locken ringelten sich 1 5 „%%%„„ Bruders und wollte sich dann verlegen ent- wissen nichds. Ach Herr— ich kähme so ums zierliche Hälschen. Ungeflochtenes Haar 3 1 Es ist auch wirklich interessant, wie die fernen. Da aber zog der Geheimrat sie an görn... Aber was soll den drauß wärden kreuzte vom Scheitel sich auf.“ So wurde f Christiane geschildert, die Goethe in ihrer 3 5 sinnenhaften Schönheit wohl am tiefsten ge- 5 1 liebt hat.* a Sein Glück erreichte den Gipfel, als ihm. 1789 einen strammen Jungen in die Arme b legte. Goethe bekannte sich nun offen zu ihr, 1 der Herzog selbst übernahm die Patenschaft. 5 Während Goethes schwerer Krankheit im Jahre 1801 wich Christel Tag und Nacht nicht von seinem Lager. Sechs Tage hielt sie das aus, dann brach sie zusammen. Aber nur für Stunden. Ihr zäher Wille zwang sie, um das Leben des Geliebten weiter zu kämpfen. Als dann Goethe soweit hergestellt war, daß er Wieder Wein trinken durfte, da sagte der am Krankenbett weilende Herzog:„Sie hat es sich verdient, Madame, zuerst mit ihm anzu- stoßen und zu trinken!“ Da nahm Christel den schlanken Kelch, hielt ihn Goethe entgegen und flüsterte:„Du mir von Gott Wieder- geschenkter!“ Und Goethe antwortete leise: 1 „Wie ein Heiligenschein ist es um dich!“ 0 Es War nach der unglücklichen Schlacht bei Jena, als zwei betrunkene Marodeure nachts 1 in das Haus drangen, um zu plündern. Sie. zerrten den schlummernden Goethe aus dem 5 Bett und wollten von ihren Waffen Gebrauch machen. Da aber fuhr Christel wie eine Furie 5 dazwischen. Sie hieb den Plünderern ihre 4 derben Fäuste ins Gesicht und stellte sich, 2 mit einem schweren silbernen Leuchter be- 5 Waffnet, schützend vor den Geliebten. Auf ihre gellenden Hilferufe eilten die im Hause 3 N einquartierten französischen Kürassiere her- 1 bei und nahmen die Marodeure fest. Was Christel nie zu hoffen gewagt hatte, ging nun 29 Als Dank für die Lebensrettung in Erfüllung. Am 19. Oktober 1806 wurde sie mit dem Großen von Weimar getraut. „Sie war keine sehr geistig ausgebildete Frau, aber sie hatte sehr viel natürlichen, hellen Verstand. Dabei hatte sie eine sehr heitere Laune, verstand es, ihn aufzumuntern und kannte ihn so genau, daß sie immer wußte, welchen Ton sie anschlagen mußte, um wohltuend auf ihn einzuwirken,. Goethe hätte nach seiner Eigentümlichkeit nie eine passen- dere Frau für sich finden können.“ So urteilte die Frau von Knebel, und Goethe selbst sagte: „Für meine Frau sind meine Werke tote Buchstaben; sie hat keine Zeile davon gelesen: die geistige Welt existiert nicht für sie. Sie ist eine vortreffliche Wirtschafterin; meine Häus- lichkeit, die sie ganz allein leitet, ist ihr zeugt sein Ausspruch:„Wenn Ihr mich lieb 3 behaltet, wenige Gute mir geneigt bleiben,* meine Christiane treu ist, mein Kind lebt, 8 mein großer Ofen gut heizt, so habe ich vor- erst nichts weiter zu wünschen.“ 3 Als 1816 die tapfere Christiane die Augen für immer schloß, rief Goethe aus:„Du sollst, du kannst mich nicht verlassen!“ Dabei sank er an ihrem Bett weinend in die Knie, und sein Schmerz über den Tod der geliebten Frau spiegelt sich in der Klage wieder: Du versuchst, o Sonne, vergebens, Durch die düsteren Wolken zu scheinent Der ganze Gewinn meines Lebens Ist, ihren Verlust zu beweinen!“ Ind August Vulpius, dessen Bittschrift einst Anlaß zum Sichfinden der Liebenden gewesen War, berichtete:„Meiner Schwester irdisches Schicksal hat der Tod mit allgewaltiger Hand geendet und ihrer herrlichen Kraft und Ge- sundheit ein langwieriges Spiel abgewonnen. Sie starb vorgestern, den sten(Juni) Mittag um 12 Uhr, eben an ihrem Geburtstage, 32 denken. Das Haus scheint verwaist zu sein, und Goethe ist sehr betrübt. Was soll ich Ihnen von seinem Schmerze sagen?“ Julius Mette Schwester Marie.„Sie können sich auf mich Verlassen!“ Schwester Marie wuchs während der Ope- ration über sich hinaus. Sie ahnte förmlich die Gedanken des Arztes im Voraus, ihre Hände Waren flink wie nie zuvor. Die Operation glückte Der Oberarzt drückte Schwester Marie stumm die Hand und wandte sich dann an die anderen Hilfskräfte, indem er sagte:„Daß der Mann mit dem Leben da- vongekommen ist, verdankt er nur Schwester Marie. Es war die beste Assistentenleistung, die ich je erleben konnte.“ 8 8 Schwester Marie jedoch liefen plötzlich die Tränen über die bleichen Wangen. f „Sie haben sich einen Urlaub ehrlich ver- dient, Schwester Marie“, sagte der Oberarzt. Doch Schwester Marie schüttelte nur den Kopf.„Das ist es nicht, Herr Oberarzt“, er- widerte sie leise,„es ist wegen des Verwun- deten“ a 3 g. 8 „Wegen des Verwundeten? Da brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen. Er ist wohl über den Berg. Da lächelte Schwester Marie und sagte, ohne einen Seufzer der Erleichterung zu unterdrük- ken:„Der Verwundete ist mein Bruder Herr Oberarzt!“ e FFF „ * Fr 111 sd ic S Wiꝛ.s geſchieht mit dem Bundesland Rheinland-Pfalz: Das Für und Wider einer Auflösung— Der bayerische Löwe knurrt— Renaiss ance einer„Kurpfalz“ „Die werden sich wundern, sagt Prälat Martin Walzer und meinte damit„die Leute, AGie ohne jede Kenntnis der Geschichte plötz- dich eine Kurpfalz zaubern wollen, wenn erst der Artikel 29 dieses miserablen Grundge- setzes in Aktion tritt“. Walzer, der schon den „Verein Bayern-Pfalz“ gründete, als an den Südweststaat noch nicht viele dachten, hatte zuerst nicht viel, um nicht zu sagen gar keine Zeit. Aber dann, als sein Lieblingsthema auf- geworfen wurde, redete er sich in Erregung, beständig in dem kleinen Zimmer umherlau- tend, und beständig die Weste nur am ober- sten Knopf geschlossen. Hier in der Pfarrei, gor nicht weit von der Brücke über den Rhein und nicht weit von der„Bayerischen Staats- bank“ wird Bayern groß geschrieben und auf Mainz geschimpft. Denn ist der Sitz 4 Regierung von Rheinle jenem ach 1945 gebildeten Staat, er noch „Die Pfalz war bay- n. Und wenn Kkels 29 unser werden in„Pseudo“ vorsetzt. isch, ist es und wird es blei Vi: nach Inkrafttreten des Ar ol gehren starten,— und wir das tun, darauf können Sie sich verlassen, wenn nicht unsere eigenen Juristen einen Strich durch die Rechnung machen— dann Wollen wir mal sehen, wo Rheinland-Pfalz und die imaginäre Kurpfalz bleiben.“ Denn Walzer hat eine Wut auf die Juristen, die mit einigem ängstlichem Respekt gemischt ist. Der Prälat stellt die Frage einfach, von München lebhaft unterstützt: Die Pfalz muß Wieder bayrisch werden. Dafür sprechen ge- schichtliche, wirtschaftliche und kulturelle Zu- sammenhänge. Aber so einfach ist die Frage heute nicht mehr; das neue Land hat sich seit 1945 eine feste Stellung im Gesamtgefüge des Bundes geschaffen und durch die geschickte. bundesregierungstreue Bundesratspolitik sei- nes Ministerpräsidenten in Fragen seines Be- standes die wohlwollende Unterstützung des Bundeskanzlers gesichert. Dazu kommt, daß anders als beispielsweise beim Südweststaat nicht nur entweder— oder zu fragen ist, son- dern daß der Möglichkeiten viele sind. Hess wird ein Wörtchen n eden wollen, wenn es tatsächlich zur Auflösung kommen sollte, die Das Paradies um Gaienhofen Hermann Hes ein unfruc dem nichts W 1 Sonne Wert auf eg er Gold; grauem ich 1 Goldgrube Men, öpflerf nieb nun dem Pick mmer tiefer Page, ukommen, n 2 e 31 eslicht her- Astollen 1 dre, dünne 15 mit M eres zmusche terte auf,— was für ein Meersturm natte hier einst ge- e— am Boden geriet ich noch auf eine der und durfte t tiefer gehen, Rest v Jrstrom. Es kümmerte mich nicht, daß ich längst unter dem Nachbargrundstück Srub, acht, neun Meter war ich schon vor- gedrungen. Da stellte sich ein Malersmann ein, Zu- schauer erst, dann Plastiker, der vorn am Eingang, wo noch Licht hereinfiel, sich mit Stichel und Messer zu schaffen machte; er nieß Martin Nikolaus, ein Schlesier, der aus Stuttgart gekommen war, um sich bei Uns an der südlichen Luft satt zu trinken. Der feinkörnige, weiche Sand hatte ihn ge- reizt, und er schufen an den Wänden zarte Figuren, Ornamente, Köpfe und Blumen, eine ganze Bildhauerei, die heimlich und verbor- gen meine Felsenhöhle zierte. Freilich war ihr Beben nur von beschränkter Dauer: Frost im Winter ließ den Sand zerbröckeln, und die lieblichen Gestalten rieselten dahin.— Niko- laus. nachmals ein feinsinniger schwäs bpischer Landschafter. Manchmal war auch Hesse dazugekommen und hatte den Spaten oder Pickel ergriffen. Wir lagen zwischendrin in der Wiese am See, sonnten uns und schwammen, ruderten übers Wasser, und wußten noch nichts davon, Haß die Länder geschieden waren in Dies- seits und Jenseits, waren mit allen Menschen gut freund, und mit den Tieren besonders. Es war uns wahrlich wohl in unserer Haut, und wir sangen sommers unterm Linden- baum vor dem alten Hessehaus in übermüti- er Selbstverspottung beim Glase Wein das Galenhofener Herzogslied: Und geht auch alles unter Mit Pulver und mit Blei Wir bleiben unserem Herzog Von Gaienhofen treu. Ey lebe hoch, der große Stegesheld, Der allen Gaienhofern so wohl gefällt! Ich habe wenig Bilder aus dieser frühen Zeit aufbewahrt. Da steht noch mein altes schiefes Häuschen im Schnee und Frau Hesse auf Skiern davor,— wir hatten in jenem Winter soviel Schnee, daß man mich fast herausschaufeln mußte; da hatten wir uns gleich in Konstanz Schneeschuhe geholt,— damals noch eine Rarität. Ein anderes Bild: Oben am Waldrand überm Segeteweiher liegen zwei sommerlich im Gras und lassen sich's wohl sein, Hesse und Finckh,— Hermann hat sich einen linden Vollbart wachsen lassen, man spürt die Som- mersonne glühen und ahnt, daß vor uns un- ten im Weiher die gelben Iris blühen und die Segelfalter schaukeln über den grünen Binsenbüschen. Hesse war immer ein leiden- schaftlicher Schmetterlingsfänger; er hat wohl auf seinem Hut recht jägermäßig einen Eich- Bmörnchenschwanz, und wir haben eben im Wald hinter Langen-Eichen die Füchse vor mrem Bau in ihrem Familienglück belauscht. Ringelnattern glitten unten am See durch die Wiesen, sonnten sich am Strand und schwammen weit hinaus ins Wasser. Im Moorgrund färbten sie sich oft dunkelgrau, schwärzlich,— ach, daß die Bauern sie immer töteten, wo sie eine sahen! Sie waren ja 80 Schön und harmlos. Ein Gast fragte mich ein- mal allen Ernstes, ob es denn im Bodensee Seeschlangen gäbe, er sei beigott einer be- Zegnet!— Ich mußte bejahen; denn Ringel- Aus Zn, se— Erz zählt von Ludwig Finckh nattern sind vortreffliche Schwimmerinnen, 1 20 manch eine hob auch wohl den Leib und ngelnden Kopf aus dem W r; ich sah nmal eine 80 ae 55 gleiten und hät 9 ein nchen auf dem 8188 önigin. Märchen!— Der Weg von Radolf- W Site 12 Kilon neter, und es fuhr elbe e in achbar 5 Posti 105 e 1 hängt mi ir ein horn von ,— Und er hatte auc 5 die ihm se fen und 8 J S Kaufte er gen alten, B efalkt 1 Gaul daau, ihn ebenso mit Hafer auf, daß das I und glänzend wurde, und bald mit Gewinn als gültiges Ackerpferd; denn er batte einen noch e kütterte Tier Re oßverstand. Und einmal fuhr ich in ei Hochzeiter die Landstraße dah b trah- lend und chend mit meiner lieben Braut, und als wir vor Langen chen in den Wald einbogen, traten zwei Männer beraus, fest- lich angetan t Zylindern und Braten den, schos tolen in die Luft, Freuden- schüsse, und e lten sich feierlich hintenauf auf die Kutsche wie bei großen Herrschaften, — Hesse und Bucherer! Ein andermal, am 3. Februar 1907, in Eis und Schnee,. sie uns in Radolf- Zell: uns Jaus sei in dieser Nacht abge- brannt, wir sollten umkehren, nicht weiter- fahren, wir würden nichts als ein Häuflein Asche vorfinden. Wir fuhren dennoch mit ihnen im Schlitten her, und sahen das Feuer- lein verrauchen von unserem verbrannten Hab und Gut. Hier lagen alle meine Bücher und Bilder in Asche, meine Uhren und Briefe,— Verse von Hesse bst unwiederbringlich, Handschriften von Böcklin und Hans Thoma, von Humperdink und Falke, von Dehmel, Hartleben und Lilieneron. Und viel kostba- res Hochzeitsgut. Ein dickes Tagebuch, halb verkohlt, hatten sie noch in die Flammen zurückgeworfen.— Und wieder einmalz an einem Frühlingstag, kam ich von Radolfzell auf dieser Straße gefahren, meine alten Eltern im Wagen, und in Langen-Eichen erwartete uns der Köpfler- krits mit dem 5 Vater und Mutter das leichte gelein, den Berg hinunter 2 in unser neu gebau- Kutsche als 155 Haus. So War das damals mit uns. Die Malven und Sonnenblumen blühten rot und gelb, hoch wie ein junger Wald, die Rosen in meinem Hag, und die Vögel sangen und die Rehe weideten in Rudeln überm Erlenloh. Wir aber dichteten und pflanzten und säten, und wußten nicht, daß wir im Paradiese lebten. Regierungsbezirke Trier und Koblenz ten- dieren zum Gebiet der ehemaligen Rheinpro- Vinz, also zum heutigen Nordrhein- Westfalen — und da sind schließlich noch das Saargebiet und der„Verein Kurpfalz“. Der hat seine stärkste und aktivste Stütze in Dr. Walter Siebler, der im Rathaus von Ludwigshafen nicht nur seinen intellektuellen Ambitionen nachgeht.„Die Kurpfalz“— dar- unter versteht Dr. Siebler das nun in Baden- Württemberg liegende Nordbaden bis etwa Karlsruhe und die Rheinpfalz—„bestand bis zum Jahre 1806, und sie hatte nicht mehr mit Bayern zu tun, als daß sie auch von den Wit⸗ telsbachern regiert wurde“. Die immer wieder herausgestrichene wirtschaftliche Blütezeit, die die Pfalz unter den Bayern erlebt habe, sei ganz einfach konjunkturell bedingt ge- Wesen, es habe zu jener Zeit in ganz Deutsch- land kein Gebiet gegeben, dem es nicht gut gegangen wäre. Aber das wichtigste Argument für seine These, die Kurpfalz als einen eigenen Regie- rungsbezirk dem Südweststaat anzugliedern, ist Wirtschaftlicher Art und am Beispiel von Ludwigshafen, der von Mainz vernachlässig- ten Schwesterstadt des von Stuttgart bevor- zugten Mannheim, zu erläutern: Ludwigs- hafen, dessen Wiederaufbau bei einem kleinen Vergleich mit Mannheim, das von einem kast unheimlichen Impuls beseelt ist, bei wei- tem den kürzeren zieht, braucht in Ermange- lung eines wirtschaftsintensiven Hinterlandes staatliche Unterstützung in einem Maße, das die Mainzer Regierung nicht gewähren kann, weil Rheinland-Pfalz zu den„nicht lebens- lähigen Ländern“ gehört.„Aber in Bayern würde es uns nicht besser gehen, denn Bayern ist auch ein Zuschußland“, Im Augenblick sei das pfälzische Beherbergungswesen zum Bei- 1 nem Zustand,„das jeder Beschrei- „Mit den rechtsrheinischen Tei- Pfalz würde das, so meint Dr. Sieb- len der ler, anders werden. Aber da ist der Südweststaat. Der bayrische Löwe knurrt ohnedies schon ziemlich mißgge- jaunt. Und die Regierungsbildung in Stuttgart hat die sowieso nicht sehr eindeutigen Par- teiperspektiven zuungunsten der Kurpfälzer verschoben.„Der Südweststaat darf auf kei- nen Fall werbend auftreten, die Initiative zu einem Zusammenschluß muß von uns aus- gehen.“ Aber:„Sie können ruhig in Stutt- gart sagen, daß wir etwas Unterstützung gut gebrauchen könnten.“ In Stuttgart wird man SONNEN SPRUCH Aus ungezählten Perlen baust du eine Brüche und deine Strahlen ieken ihren Kreis um tausend unerkannte Welten. Es blüht und wächst und lebt die Welt vom Glüche, das du ihr gibst als letzten höchsten Preis. Es mag als Sinn und Ziel des Lebens gelten. Doch steh, dein Weg ist gottgewollt, dein Licht ist Teil von seinem Licht, er löscht dich aus, wenn dumpf der Donner rollt Dann wird die Finsternis auch dir Gericht. Alfred Leucht Ae sich hüten, dort existiert die Pfalz vorläufig noch nicht, denn gleich in den ersten Mona- ten will man es kaum mit den Münchnern verderben. Und da ist schließlich auch noch die Main- zer Regierung, die sowohl die Kurpfälzer als auch die Bayern-Pfälzer argwöhnisch beob- achtet und ein treffliches Argument nicht nur in der Schublade hat, sondern gelegentlich herauszieht und in die Waagschale wirft: „Wenn das Saargebiet“, so spricht der Mini- sterpräsident Dr Peter Altmaier,„je wieder, Was Deutsche nicht aufhören dürfen zu hof- ken, dem deutschen Bundesgebiet eingeglie- dert werden sollte, dann wäre Rheinland-Pfalz die gegebene Basis, mit dem Saargebiet zu- sammen einen Staat Rheinland-Saar zu bil- den, der dann wirtschaftlich, kulturell und geschichtlich eine Einheit und eine starke Stütze des Bundes— das ist das Stichwort, das die Mainzer die Gespräche um die Neu- gliederung vorläufig noch gelassen beobachten läßt. Dr. Altmaier ist wohl im Bundesrat der stärkste und zuverlässigste Arm des Kanzlers, und ein solcher Arm ist in so unzuverlässigen Zeiten wie den gegenwärtigen notwendiger denn je. Die Franzosen, die einerseits ganz gern eine Verbindung der Pfalz mit Bayern auf der anderen Seite aber auch die Erhal- tung des Status quo gesehen hätten, haben wie seinerzeit in der Südweststaatfrage offl- ziell ihre Neutralität erklärt, In Wahrheit sind sie Altmaiers Saargeschäften gegenüber sehr mißtrauisch geworden und sagen lieber dreißig Worte zu wenig als ein einziges zu Viel. Das ist die Situation, wenn der Generalver- trag ratifiziert und das Besatzungsstatut da- mit aufgehoben sein wird, und wenn dann die Prophezeiung des Prälaten Walzer,„die werden sich wundern“— durch den Start des ersten Volksbegehrens nach Artikel 29 wahr Wird. 7(lid) Ein ganzes Dorf ſteht auf der Bühne Otigkheim eröffnete seine Spielsaison— 300. Aufführung von Schillers„Tell“ Die Volksschauspiele in Gtigheim eröffneten mit Schillers„Wilhelm Tell“ das Spieljahr 1952. Geistl. Rat Joseph Saier kündigte dabei an, daß OStigheim auch weiterhin an dem Spielstil festhalten werde, dem es viele Jahre treu war: Natur und Kunst sollen in harmo- nmischem Verhältnis zueinander stehen. Nicht der Einzelspfeler soll hervorgehoben werden, sondern das Wirken der Gesamtheit. Bisweilen erinnert man sich an die ameri- kanischen Monumentalfilme, die ebenfalls mit ähnlichen Mitteln arbeiten wie der Regisseur, Leiter und Gründer der Volksschauspiele Otig- heim, Joseph Saier. Alles was da kreucht und 58 8 Hühner und Gänse, Ziegen und Kühe evölkern die weite Bühne, Reiter auf Wak⸗ e Ackergäulen dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Ein ganzes Dorf ist auf der Bühne, Arbeiter und Bauern, Angestellte und Beamte; als kleine Statisten oder sogar in Sprechrollen tun sie Wacker ihre Pflicht. Nur derjenige, dem die Gtigheimer seit über zwei Jahrzehnten diesen Massenbetrieb verdanken, ist nicht mehr dabei. Geistlicher Rat Saier, der als junger Pfarrer in das Dorf versetzt wurde, ist heute zu alt, um noch auf der Bühne aktiv mitzuwirken. Die Seele der e die alles leitet, und nach deren Anweisungen gearbeitet wird, ist er aber immer noch. Selbst in einer Zeit, in der sonst nirgends in Deutschland Schillers Freiheitslied gespielt werden durfte, da Goebbels die Freiheitsfan- faren schlecht in den Ohren klangen, trat in Otigheim Tell auf. Man war es in Karlsruhe schon gewohnt, daß zu Beginn jedes Früh- jahres der Pfarrer von Otigheim im badischen Kultusministerium erschien, um sich finan- zielle Zuwendungen zu erbitten. In den Nach- kriegsjahren war es damit schlecht bestellt, denn Freiburg hatte kein Geld, und Karlsruhe gehörte ja nicht zu Südbaden. Der Pfarrer hofft, daß er in Stuttgart besser wird. Geistlicher Rat Joseph Saier, der mit neun Jahren schon seine Liebe zum Laienspiel bei der Wiedergabe biblischer Geschichten zeigte, betrachtete diese Aufgabe immer als seine Lieblingsbeschäftigung. In Stigheim fand er in dem alten Hochufer des Rheins eine Kies- grube, die er für sein Theater ausbaute, zu- nächst unter Beteiligung weniger Studenten, später unter Mitwirkung des gesamten Por- fes. Seine Gäste kamen aus Baden und Würt⸗ temberg, der Pfalz und Hessen, per Bahn und mit Omnibussen. Mancher Theaterintendant beneidet im Stillen seinen geistlichen Kol legen, dessen Gagen für die Schauspieler nicht allzu hoch sind, der wenig Kulissen braucht. keine großen Umbauten machen muß und trotz alledem schon 100 000 Besucher in sein Théater brachte. N Die Aufführung von Schillers„Wilhelm Tell“ auf den weiträumigen über- und neben- einander geschachtelten Bühnen des Freilicht- theaters von Otigheim ist auch in diesem Jahr ein einzigartiges Erlebnis. Besonders ein- drucksvoll ist das Spiel Kurt Müller-Grafs vom Bad. Staatstheater Karlsruhe, der die In- szenierungsarbeit geleitet hatte, und Gerhard Retschys vom Landestheater in Tübingen in der Rolle des Tell. Aus der großen Anzahl der Laienspieler hoben sich Alfons Leitz in der Rolle des Freiherrn von Attinghausen, Franz Kölmel als Geßler und Josef Kühn als Ulrich von Rudenz besonders hervor. Nicht zu Unrecht nannte man Gtigheim während der Passionsspiele 1949 und 1950 das „Badische Oberammergau“, zu dem die Men- schen an den Sonntagen pilgerten. Mit dem traditionellen„Tell“ ersteht in diesem Jahr zum 300. Mal das Hohelied der Einigkeit und Freiheit auf der Otigheimer Bühne. Man muß dieses Spiel selbst gesehen haben, um zu er- kassen, daß es fast mehr als nur ein Schau- spiel ist, was hier geboten wird. Man meint sich hineinversetzt in das Land der drei Ur- kantone, wenn die Herden von den Weiden getrieben werden oder wenn Geßlers Reiter- horde über die Bühne sprengt, daß der Staub Aufwirbelt und die Menschenmengen er- schreckt zur Seite weichen. Der Schwur auf dem Rütli und der Apfelschuß, Geßglers Tod und das Zwiegespräch von Rudenz mit Berta von Brunek sind Szenen eines naturgetreuen Bildes, wie es nur unter den Gtigheimer Vor- aussetzungen erstehen konnte. Die Gtigheimer Volksschauspiele führen „Wilhelm Tell“ bis Ende September jeden Sonntag auf. Vom 20. Juli an sind etwa fünf Abendvorstellungen für komödie„Die Pfingstorgel“ vorgesehen. Lippelts Bauern- 7* Drei Generationen. Was sich ein hal- bes Jahrhundert bewährt hat, muß gut sein! Die Vorliebe für Chlorodont mit dem herrlichen Pfefferminzge- schmack hat sich von den Eltern auf die Kinder und Enkel vererbt. Zu Chlorodont darf man Vertrauen haben Sport und Spiel Vom einheimischen Sport. Fußball. BSc Oppau— Jgg. 98 Seckenheim Kurz vor Beginn der Sommerſperre treffen die 98 er auf den Landesligiſten Oppau. Eine ſehr ſtarke Elf, welche noch vor 2 Jah⸗ ren in der pfälziſchen Oberliga ſpielte. Die Einheimiſchen müſſen wirklich alle Regiſter ihres ſpieleriſchen Könnens ziehen, wenn ſie gegen dieſen großen Gegner beſtehen wollen. Dieſes große Freundſchaftstreffen findet heute Abend um 18 Uhr in Oppau, anläßlich eines Sportfeſtes ſtatt. Die Blau⸗Weißen empfangen dann die Gäſte zum Rückſpiel am 25. Auguſt im Wör⸗ tel. Viel Glück zu dieſem ſchweren Spiel. 9 Handball. Turnverein 1898— S Kirchheim Die Mannſchaft der SG Kirchheim kommt morgen einer Rückſpielverpflichtung hier nach. Das Vorſpiel konnten die 98er ſicher mit 12:6 Toren gewinnen. Die Gäſte, die in Heidelberg in der gleichen Klaſſe wie die 98er ſpielen, haben nach den letzten Erfah⸗ rungen zu ſchließen, eine deutliche Formver⸗ beſſerung durch Mannſchaftsverjüngung und intenſive Schulung aufzuweiſen, mit der ſie in dieſem Jahre die Meiſterſchaft ihrer Spiel⸗ Flaſſe erreichen wollen. Die 98 er müſſen des⸗ halb gegen die junge ehrgeizige Gäſteelf auf der Hut ſein, wenn ein ſicherer Sieg erkämpft werden ſoll. Eine geſchloſſene Mannſchafts⸗ leiſtung, in der Einzelkönnen zugunſten der Gemeinſchaft zurückgeſtellt wird, ſollte für einen Sieg ausſchlaggebend ſein. Der Kampf bieter überdies eine gute Vergleichsmöglich⸗ zeit über das Spielniveau des Mannheimer und Heidelberger Kreiſes, nachdem beide Teams in der gleichen Klaſſe ſpielen. Endspiel der Handballerinnen Männer-Meister beginnen Endrunde Die deutsche Handball meisterschaft der Män- ner tritt am Wochenende mit dem Start zu den Gruppenspielen in die entscheidende Phase. In diesen beiden Dreiergruppen werden in eine: einfachen Punktrunde die beiden Besten ermit- telt, die am 27. Juli das Endspiel bestreiten. Pie Auslosung wollte es, daß die drei pielstärksten Vereine in einer Gruppe spielen: der Titelver- teidiger Polizei Hamburg, der RSV Mülheim und Frischauf Göppingen. Am Sonntag stehen sic im ersten Treffen der RSV und Frischauf gegen- über, wobei es keinen Favoriten gibt. In der Gruppe 2, die sich aus Tus Lintfort, Blauweiß Oeynhausen und dem Sieger des am Sonntag noch nachzuholenden Zwischenrundenspiels THW Kiel und Sd Dietzenbach zusammensetzt, kãmp- fen der Bezwinger der Hamburger Polizisten, Deynhausen und Lintfort gegeneinander. Hier Könnte Lintfort die ersten Punkte gewinnen. Im Endspiel um die deutsche Handballmeister- schaft der Frauen stehen sich am Sonntag in Augsburg der Titelverteidiger TSV Alstertal und der Meister von 1950, VfL. München, gegenüber. in diesem Finale kann man den Münchnerinnen eine leichte Favoritenrolle nicht absprechen. nachdem sie in der Zwischenrunde Exmeister SV 04 Düsseldorf mit 9:5 abfertigten, während Alstertal nur knapp 5:4 über VfV Spandau siegte. Wer wird Knielingen begleiten? Das plötzliche Erstarken des Sc Käfertal schuf in den Aufstiegssplelen zur nordbadischen 1. Fuß- Hall- Amateurliga eine neue, völlig unerwartete Si- tuation. Jedenfalls haben im Augenblick noch drei Vereine Aussichten auf die noch zu besetzenden zwel Aufstiegsplätze. Die SG Kirchheim steht vor einer leichteren Aufgabe, da auf eigenem Gelände der noch fehlende Punkt gegen den Odenwaldmei- ster TSV Buchen erkämpft werden sollte. Die bei- den anderen Anwärter Bruchsal und Käfertal sind unter sich. Gelingt den gastgebenden KFäfertalern * Hause ein voller Erfolg, wäre ein Entscheidungs- S zwischen den Mannheimer Vorstädtern und n Irn Bruchsal zur Ermittlung des dritten Auf- Wenzters notwendig. Gewinnt dagegen Bruchsal nur Annen Punkt, ist alles entschieden und Kramelm * Dr¹ν dann selbst im Falle einer Niederlage gegen Rue»dufstelgen. Fußballer bereiten sich auf Helsinki vor Am 24. Aug. beginnen wieder die Punktespiele Nach den Frfolgen über Großbritannien(2! und 2:0) und über Osterreich(2:0) trifft die deut; sche Fußball-Nationaleif der Amateure am Sonn. tag auf dem Kieler Holstein-Platz im letzten Vorbereitungsspiel für Helsinki auf die Schweiz. Nach Beendigung dieses Spiels wird Bundestrai- ner Sepp Herberger die 15 Fußballer bestim- men, die Deutschland bei den Olympischen Spie- len vertreten werden. Die Punktespiele in den fünf Vertragsspieler- Ligen werden nach einem Beschluß des Spiel- Ausschusses des Deutschen Fußball-Bundes im Einvernehmen mit den Regionalverbänden ein- heitlich am 24. August beginnen. Auch die Rſick- spiele starten geschlossen am 24. Januar 1953. Die erste Pokal- Hauptrunde, an der sich 32 Ver- eine des Bundesgebietes beteiligen, wurde vom 10. auf den 17. August verlegt. Z um Saisonausklang zum Abschluß der Fußballsaison 1951/52 fin- den in Württemberg und Baden noch eine Reihe von Freundschaftsspielen statt. Der Hamburger Sportverein gastiert am Sonntag bei den Stutt- garter Kickers, nachdem er 24 Stunden zuvor deim BC Augsburg seine Karte abgegeben hat Der ViB Mühlburg tritt am Samstag beim S Echterdingen und am Sonntag beim VIL Kirch- heim an. In Waldshut treffen am Sonntag 1860 München und Loung Boys Bern aufeinander, Weitere Freundschaftsspiele: Loung Fellows Zürich— VfB Stuttgart, FC Basel— VIB Stutt- gart, Fe St. Pauli— Borussig Dortmund, Han- over 96— 1. Fe Nürnberg, VfB Lübeck gegen Schalke 04. Darmstadt 93— Admira Wien. Wer begleitet den KFV in die 2. Liga? Böckingen macht sich Hoffnungen Die Aufstiegsspiele zur 2. Liga Süd werden am kommenden Sonntag abgeschlossen. Nachdem der KFV bereits die Vertragsspielerklasse er- reicht hat, muß am Sonntag noch der zweite auf- steigende Verein ermittelt werden. Der bayeri- sche Vertreter Fe Amberg verscherzte sich die Aufstiegschance durch eine sensationelle 8:2-Nie- derlage in Lampertheim. Aus diesem Grunde darf sich Württembergs Vertreter, Union Böckingen, noch Hoffnungen machen, Amberg den Rang ab- zulaufen. Wenn Union Böckingen am Sonntag inn Baden-Baden beide Punkte holt, sind die Un- terländer mit Amberg punktgleich, sodaß ein Entscheidungsspiel notwendig wird, das noch vor der Sommerpause absolviert werden muß, damit dem aufsteigenden Verein die Möglichkeit ge- geben ist, Spielerverträge zu tätigen. Ein viel- leicht notwendig werdendes Entscheidungsspiel wurde für Montag, 30. Juni, nach Würzburg an- gesetzt. Das Spiel Baden-Baden gegen Böckingen findet bereits am Samstag statt. Es spielen: Sc Baden-Baden— Union Böckin- gen, Karlsruher FV— Olympia Lampertheim. Revanche VfB— Saarbrücken am 3. August Wie wir erfahren, sind zur Zeit Verhandlungen zwischen dem Deutschen Fußballmeister VfB Stuttgart und dem Vizemeister 1. FC Saarbrük- ken im Gang, die darauf hinzielen, sofort zu Be- ginn der neuen Fußball- Saison ein Revanche- spiel zustandezubringen. Wahrscheinlich wird dieses mit Spannung erwartete Treffen am Sonn- tag, 3. August, im Stuttgarter Neckarstadion ausgetragen! Wie wir aus Saarbrücken erfahren, hat sich erfreulicher weise die Befürchtung. dai Torwart Strempel einen Armibruch erlitten habe, nicht bewahrheitet. Es wurde bei mm nur eins schwerere Prellung festgestellt, dis er bald wie- 8 auskuriert haben dürfto. 225 Jetzt haben die Leichtathleten das Wort Meisterschaften in Berlin/ Von Valentin Reis- dorf, Pressewart des Leichtathletik- Verbandes Am 28. und 29. Juni finden im Berliner Olym- piastadion die 52. Deutschen Leichtathletikmei- sterschaften— mit Ausnahme der Staffelläufe statt. Diesmal geht es dort nicht nur um der. Titel eines Deutschen Meisters, sondern gleich- zeitig auch für nahezu ein halbes Hundert Athle- ten und Athletinnen um die Fahrkarte für Hel- sinki, um die Einreihung in die deutsche Olym- pia-Auswahl. Diese„doppelte Auszeichnung“ „wird sich ohne Zweifel auch in doppelter An- strengung der Aktiven und somit in sicherlich hervorragenden Ergebnissen auswirken. Die Tatsache, daß es diesmal kaum in einer Disziplin einen klaren Favoriten gibt, unter- streicht deutlich die Verbreiterung an der Spitze Mindestens zwei, ja häufig sogar drei und vie- gleichwertige Konkurrenten gehen in diesem „olympischen Examen“ an den Start. Sprinter sind verletzt Vor etlichen Wochen wäre eine Voraussage im Sprint noch mit am leichtesten gewesen. 100 Fütterer Karlsruhe) und 200 m Kraus(München) wäre der Tip gewesen. Inzwischen kann mean die Liste der deutschen Klassesprinter Sie sind dünn gesät— als„Verletzten-Liste“ bezeich- nen, so daß die Ausheilung der Zerrungen von Fütterer, Kraus oder Zandt wahrscheinlich aus- schlaggebend für die Plazierung ist. Im 400-m-Lauf hat es den Anschein, als ob Geister(Krefeld) gerade noch rechtzeitig in Form gekommen sei, um mit einer gewissen Chance seinen Meistertitel gegen den jungen Haas(Nürn- berg) verteidigen zu können. Von den 400 m bis zu den 1500 m wird die Entscheidung selten knapp und spannend verlaufen, Sollte Dohrow' dabei 800 und 1500 m laufen, dann wäre er der „Papierform“ nach Favorit für beide Strecken. ber 800 Meter hat er sich mit Ulzheimer, Stei- nes und dem wiederkommenden Cleve bherum- zuschlagen, über 1500 m mit Lueg, Lamers und dem Titelverteidiger Kluge Gremen). Geht Herbert Schade zweimal an den Start, sind ihm beide Titel im 5000- und 10 O0 m-Lauf und sehr wahrscheinlich in rekordnahen Zeiten kaum zu nehmen. Der Solinger scheint seine Formsteigerung von allen Athleten am meisten der Olympiade angepaßt zu haben,„Es bedarf bei ihm nur noch einer Polierung“, äußerte sich dieser Tage Gunnar Haegg, der Weltrekordmann über 5000 m,„um meinen Rekord zu stürzen.“ Gudes Stellung gefährdet Durch die Verletzung von Wolfgang Troßgbach (Berlin) sollte für den Frankfurter Theilmann der Weg zur IIi0-m-Hürden- Meisterschaft frei sein. Sallen(Hörde) oder Kohlhoff(Koblenz), ist die Frage beim 400-m-Hürdenlauf. Die Favo- ritenstellung Gudes(EgBlingen) im 3000-m-Hin- dernislauf hat durch die ausgezeichnete Leistung Hesselmanns Ginslaken) bei den„Westdeut- schen“ in Köln einen Stoß erlitten. Often etscheint auch die Entscheidung in allen Sprüngen. Goebel(Korbach), der Pitelverteidiger im Weitsprung, hat es in erster Linie mit Fallak (Oberhausen) beide 7,39 m bisher, und dem Na- tursprungtalent Jobst Müsseldorf), dem kom- menden 7,50-m-Mann, zu tun. Im Hochsprung genießt der Frankfurter Naumann den Ruf des in dieser Saison Beständigsten, Er muß mit Bar und Nacke rechnen. Bei den Würfen ist mit Bestimmtheit nur im Hammerwerfen mit internationalen Weiten zu rechnen. Die Tagesform wird bier zwischen dem Weltklasse-Zweigespann Storch und Wolf ent- scheiden. Vielleicht bringt hier Berlin die längst fällige Rekordverbesserung(Blask— Frankfurt 1939— 59,00 m). Theurer im Kugelstoßen, Sepp Hipp im Diskuswurf und Koschel(Koblenz) im Speerwurf sind die Favoriten der Ubungen. Weibliche Favorifen Etwas klarer an der Spitze erscheint das Bild bei den Frauen: So ist im 200-m-Lauf Helga Klein Mannheim) der Pitel ebensowenig zu neh- men, wie beim g0-m- Hürdenlauf Maria Sander- Domagalla. Läuft die Mannheimerin auch die 100 Meter, dann hat sie die Chance, Doppelmei- sterin zu werden. Den Hochsprung entscheiden Frau Gerschler Freiburg), Margret von Buch- holtz(Stuttgart) und die zukunftsreiche Ursel Schmückle(Ulm). Im Weitsprung wird erbittert um die FEinreihung in die OGlympia-Auswahl ge- Kämpft. Hofknecht Bayreuth), Schmelzer(Kas- sel), von Nitzsch-Brunemann(Hannover) und Fauth(Stuttgart) sind auf guter Anlage fast alle Tür 5,90 m und mehr gut. Tagesform und Ner- ven sind allein entscheidend. In Berlin, wie immer bei sportlichen Wett- kämpfen, dürften jedoch Uperraschungen hin und wieder nicht ausbleiben, die bei der Bedeu- tung als Ausscheidung für die Olympischen Spiele noch Wahrscheinlicher sind. Mancher„Außen- seiter“ dürfte durch dieses große Ziel zu großer Leistung angespornt werden. In Duisburg um Deutschlands Rudertitel Letzte Olympiasichtungen— Harter Kampf im Achter Mit einer Novifät warten Deutschlands Ruder- meisterschaften am Wochenende in Duisburg auf. Das Achter-Rennen; das immer als Schlußren- nen der Hauptregatta am Sonntag die Krönung bringt, wurde auf Samstag, 28. Juni, vorverlegt. DRV-Präsident Dr. Wülfing hat dies im Verein mit seinem Olympia-Verbereitungsausschuß 80 umgelegt, um eine einwandfreie Feststellung des besten Achters für Helsinki zu erreicher. Heu land hat namlidhi in Rom I und Flörsheim- Rüsselsheim zwei anscheinend gleich- wertige Achter. Daß inzwischen Röhm in seen Duellen mit Flörsheim siegreich blieb, sei an Rande vermerkt) Gewinnt nun am 8 Kön, wird diese Mannschaft für Helsinki noms miert. Gewinnt aber der Opel-Achter aus Hörs⸗ heim, dann wird erst ein letztes Ausscheidungs rennen am Montag nach der Regatta den end- gültigen Teinnehmer feststellen. Duisburg hat Also bereits am ersten Regattatag seine„Achter- Sensation!“ Im Vierer mit Steuermann, in dem jetzt 888 citia Mannheim favorisiert ist, hat Deutschland die Tradition der vier Olympiasiege von 1900. 1912, 1932 und 1936 zu verteidigen. Ob auch dee weniger befriedigende Vierer ohne Steuermann in Helsinki beschickt wird, hängt davon ab, os hier(durch den DRC Hannover) nock eine Lei stungssteigerung möglich ist. Im Doppel-Zweier ist es schade, daß der Bam- berger W. Beck, unser erfolgreicher Einer-Ru⸗ derer, sich mit seinem Bamberger Partner Füß⸗ mann auch Chancen für den Doppel-Zweiern; Titel ausrechnet. In Helsinki kann Beck nun eine Bootsgattung belegen. Im Zweier ohn Steuermann sollten Gelsenkirchen, Berlin- Spind- lersfelde und Speyer im Endlauf sein. Im Zweien mit Steuermann wollen die wuchtigen Gestalten des RV Vegesack Meister werden. Duisburg oder Mannheim sind schärfste Mitbewerber. Der. teste deutsche Sport-Ehrenpreis, eine Goldket mit Brillantenstern, ist dem Bamberger Walde⸗ mar Beck im Einer kaum zu nehmen. Rollhockey-Welt meisterschaft mit Deutschland In Porto/ Portugal beginnen am Samstag unter Beteiligung von Deutschland die Kämpfe um die Rollhockey-Welt meisterschaft, die am 5. Juli ab- geschlossen werden. In diesem Turnier, in dem es gleichzeitig um die Europameisterschaft geht, dürfte die deutsche Mannschaft nichts zu be- stellen haben. Titelverteidiger ist Portugal. Olympia- Ausscheidung der Amateurboxer Der Deutsche Amateur-Boxverband richtet am Freitag in der Rehberger Freiluftarena zu Berlin seine Endausscheidungskämpfe aus. Die Sieger in der jeweiligen Klasse erhalten dann die Fahr- karten zum olympischen Box-Turnier in Hel- sinki. Man sieht also, daß der DABV seine Män- ner stark strapaziert und sie für das schwere Turnier richtig vorbereitet. Die Paarungen: Flie- gen: Basel(Weinheim)— Korschewski Neckar- sulm), Bantam: Schidan Müsseldorf)— Müller (Leverkusen), Feder: Roth(Heidelberg)— Bie- ber(Oldenburg), Leicht: Langer(Köln)— Woh- lers(Hamburg), Halbwelter: Schilling(Zeils- heim)— Wischnewski Gremerhaven), Welter: Heidemann(Berlin)— Rienhardt Neckarsulm), Halbmittel: Schöppner(Witten)— Wagner(Köln), Mittel: Wemhöfer(Berlin) Sturm(Fre- chen), Halbschwer: Pfirrmann Weinheim) gegen Kistner(Nürnberg), Schwer: Witterstein Kemp- ten)— Gorgas(Essen). Dies sind als bis auf die Paarungen im Feder- und Mittelgewicht die Besetzungen der Meisterschafts-Fndrunden ven Stuttgart. Die„Tour de France“ hat begonnen Erster Etappensieger: van Steenbergen Nicht einmal die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele vermögen das Interesse an der Pour de France, der größten und schwersten Radsportprüfung der Welt, zu schmälern. Das 4807 km lange Rennen begann am Mittwoch in Brest und endet nach 23 Etappen am 19. Juli in Paris. Italjen hat dieses Jahr die Sieger der wichtigsten Straßenrennen gestellt. Fausto Coppi gewann den Giro d'Italia und sein Landsmann Fornara holte sich den ersten Preis in der Schweizer Rundfahrt. Wird es auch in der Tour de France einen Erfolg der Azzurris geben? Die Fachleute rechnen damit, denn der„Marschplan“ der 39. Tour müßte eigentlich einen Fahrer wie Fausto Coppi am ehesten begünstigen. Es kommt noch hinzu, daß die beiden Schweizer Asse, Küb- ler(„Tour“-Sieger 1950) und Koblet(„Tour“-Sie- ger 1951) nicht mit von der Partie sind. Koblets Arzt hat dem Champion das Besteigen des Rennrades für die nächsten zwei Wochen wegen einer Nierenbeckenentzündung verboten. Die 1. Etappe der„Tour“, die von Brest nach Rennes führte, wurde von dem Belgier Rik van Steenbergen gewonnen. Van Steenbergen legte die 246 km in 6:27,31 Stunden zurück und ver- wies seinen Landsmann Maurice Blomme und den Franzosen Pierre Paroden in der gleichen Zeit auf die nächsten Plätze. Das Hauptfeld mit allen Favoriten ging sieben Minuten nach der Spitze durchs Ziel. Olympisches Feuer trat seine Reise an Im Flugzeug von Athen nach Kopenhagen von der Stätte der altgriechischen National- spiele, den Vorläufern der modernen olympi- schen Wettkämpfe, trat das Olympische Feuer seine traditionelle Reise zum Schauplatz der dies- jährigen internationalen Sportkämpfe nach Hei- sinki an. In feierlicher Zeremonie wurde an den Stelle, wWo einst der Zeustempel stand, ein dür- rer Olivenzweig durch die mit Hilfe eines Hohl- spiegels verstärkten Sonnenstrahlen in Brand gesetzt. Ein Mädchen in griechischer National- tracht entzündete mit dem brennenden Zweig eine altertümliche Gllampe. von der wiederum die erste Fackel das Feuer übernahm. Eine Läuferstaffel trägt die Fackel nun zu dem 300 km entfernten Athen. Dort wird eine Grubenlampe das Feuer übernehmen und es an Bord eines Flugzeuges sicher nach Kopenhagen tragen, wo es am 30, Juni 1952 ein- treffen soll. Von Kopenhagen wird es weiter nach Malmé in Schweden geleitet werden. Bis es an der schwedischen Grenze den Finnen aus- gehändigt wird, werden es ehemalige Olympia- Sieger auf seiner Reise durch Schweden beglei- ten. Am 19. Juli wird die letzte Fackel sodann das Feuer in der olympischen Schale in Helsinks entfachen. Motorrad-Elite beim Eilenriede-Rennen Auf dem 4,8 km langen Dreieckskurs in Han- nover wird am Sonntag das Eilenriede-Rennen, der vierte Lauf zur Deutschen Motorradmeister- scheft, gestartet. Auf dieser idyllisch gelegenen Tempostrecke begann im vergangenen Jahr das BMW. Duell zwischen Georg Meier und Walter Zeller, das schließlich mit der Meisterkrönung Zellers endete. Mit Ausnahme der BMW- Mann- schaft gibt sich die gesamte deutsche Elite ein Stelldichein. In der 125-αœęm-Klasse hat es H. P. Müller(Mondial) mit den drei NSU von Daiker, Hofmann und Luttenberger aufzunehmen, Wäh- rend in der Viertelliterklasse Vorjahrssieger Gablenz(Horez) u. a. auf den in der Wertung führenden Meister Thorn-Prikker(Guzzi) trifft. Im Rennen der 350er, in dem nur ausländische Fabrikate starten, kommt es zum Duell zwischen den punktgleichen Knees(AS) und Heiß(Velo- cette), während man in der Halbliterklasse einen spannenden Kampf zwischen Horex(Schön unc Mansfeld) und den Nortons(Knees und Fuß) er- Wartet. Olympisches Feuer in München eingetroffen Das olympische Feuer, das die Jugend der Welt zur diesjährigen Olympiade nach Helsinki rufen wird, traf mit einem Flugzeug in München ein. Ein deutscher Sportler im weißen Trikot und roten Schuhen trug die olympische Flamme aus der Maschine durch das Spalier der deut- schen Sportlerinnen, die in den olympischen Far- ben gekleidet waren. Auf den Stufen zur Vor- halle des Flughafengebäudes war zwischen Lor beerbäumen ein Podest mit zwei olympischen Wimpeln aufgestellt, auf den der deutsche Sport- ler die durch eine weiße Hülle geschützte Gru- benlampe mit der olympischen Flamme nieder- stellte. Der Leiter der finnischen Delegation, Magister Miettinen, drückte seiner Freude über den Gruß der sportfreudigen deutschen Jugend aus, der die Fackel auf dem Wege nach Helsinki begleiten werde. Das Flugzeug ist inzwischen in Düsseldorf zwischengelandet, von wo aus es nach Stockholm weiterflog. Joe Maxim bleibt Weltmeister Robinson und der Ringrichter fielen der Hitze 2 zum Opfer Ray„Sugar“ Robinsons Ansturm auf die dritte Box- Weltmeisterschaft ist gescheitert. Im Titel- kampf um die Halbschwergewichts- Meisterschaft. gegen Joe Maxim wurde der Mittelgewichts- Weltmeister durch technischen K. o. besiegt, als er nach der Fause zur 14. Runde nicht mehr fähig war, den Kampf fortzusetzen. Robinson, der in den ersten elf Runden einen überlegenen Rampf geführt hatte, wurde ein Opfer der in New Vork herrschenden Hitze von und 35 Grad, der auch Ringrichter Ruby Goldstein anfangs der 11. Runde zum Opfer gefallen war, Es war das erste Mal in der Geschichte des Boxsports, daß ein Ringrichter während des Kampfes er- setzt werden mußte. Für Robinson war dies die dritte Niederlage in 137 Profikämpfen und! die erste vor Ablauf der vollen Distanz. Neckar-Bote, Südd. Heimatzeitung für Manuheim-Seckenheiag und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Flaradla Druck und Verlag: Buchdruckeref Gg. Ziumermann(Inhabe Gore Hardlel Mannbeſm-Seckeu be Ferusprecher 47216— ATEN A LU ASE ene Kreuzworträtsel Waagrecht: 1. Osterreichischer Dichter (Zest. 1924), 4. Gift, 8. chem. Zeichen kür Ra- dium, 10. zeitgenössischer Schweizer Drama- tiker, 13. hebräisch„Mein Gott“, 14. Frauen- name, 15. Schlange, 16. franz. Artikel, 18, lat. 2welkach, 19. Kunstwerk, 20. Mineral. 24. Schankbetrieb, 26. heftiger Windstoßg. 27. Ein- schnitt, 29. englischer Dramatiker, 32. indi- Scher Ministerpräsident, 33. Himmelsrichtung. Senkrecht: 1. Stamm eines Pruppen- körpers, 2. deutscher Dichter, 3. Gebirgs- Schlucht, 5. europäische Hauptstadt, 6. Bestän- digkeit, 7. Rechtswahrer, 9. Ansprache, II. Wie 8. Waagrecht, 12. chem. Zeichen für Natrium, 17. Singstimme, 18. Erfrischung, 21. nor we- gischer Dichter, 22. Metallüberzug, 23. Gr Ben bezeichnung, 25. Ausruf, 26. chem. Zeichen für Beryllium, 28. Flächenmaß, 30. wie 3. senkrecht, 31. deutscher Fluß. B. Silbenrätsel Aus den Silben be berg- chlor den der- do- dron- dy- e- e- e eu für la Ii 10 man- mi mie mit na har nau- ne or- pal ra- rat ho rThyt sa sten stick- stoff— te- un vn win sind Wörter nachstehender . Bedeutung zu bilden. Die Anfangsbuchstaber ergeben, je von oben nach unten gelesen, die erste Zeile einer Hymne von Friedrich Schil- ler. 1. süddeutsches Fürstengeschlecht, 2. ita: lienische Stadt(bekannt durch einen Vertrag), 3. große Fläche, 4. Schmutz, 5. Sprengstoff, 6. Tanz nach Rudolf Steiner, 7. Kriechtier, 8. chemische Verbindung, 9. Landschaft ig Südbaden, 10. männlicher Vorname, 11. Stad: im nördlichen Norwegen, 12. weiblicher Vor- name, 13. Alpenrose. Magische Figur 1 2 3 5 Die Buchstaben: a, à, à, e, d, d, e, e, e, S l, 1, K, k, I, I. n, n, n, o, o, o, o, P, P, P, F, T. t, t, u, u, sind so in die leeren Felder einzu- tragen, daß waagrecht und senkrecht Wörter folgender Bedeutung entstehen: 1. festes Papier, 2. Männername, 3. Phan- tasie, Idee, 4. Versicherungsschein. H. Lö SUN GEN SoHo doi poun une ne eee uon pp -opoAA e eee e ee e eee f CCC CCC olleden s Sequens ang 1 S zBausqlfs Stud Is 18 08 A 88 88 97 ue een ee en ee usr le pes CCC Abinlfges 9 mon g len s enen 0p I: auosagueg— usgsO 88 maus N z esd eee e e e en de en. Ales os pad 61 1d 81 ei 91 og gf bp I n er eee er een ee DN 1 3998423. A nenen N Sant Kon lich. Pac Kan Südwestdeutsche Rundschau Professor Hahn zum Landesbischof gewählt Heidelberg(END), Zum neuen ev lisch- lutherischen Landesbischof von Older Hurg wählte die in Oldenburg tagende Sy node Ger Landes kirche Professor Dr. Wilhelm Hahn Heidelberg). Der neue Bischof, der im 44. Lebensjahre steht, hatte zuletzt den Lehr- Stuhl für praktische 5 e an der Univer- sität Heidelberg inne. Feriengast stürzte vom Kirschbaum Bruchsal(sw). Im Garten einer Bruch- Saler Familie, bei welcher er seine Ferien verbrachte, stürzte ein 66 Jahre alter Schlacht- Hofdirektor a. D. aus Offenbach von einem Kirschbaum und verletzte sich so schwer, daß er bereits nach kurzer Zeit starb. Der Verunglückte hatte beim Firschenbrechen helfen wollen. Bahnwärter von Fernschnellzug überfahren Schwetzingen(sw). Auf dem Bahn- BHofsgelände bei Schwetzingen ist ein 44jähri- ger Oberbahnwärter bei der täglichen Strek- Kkenbegehung von einem Fernschnellzug er- faßt und auf der Stelle getötet worden. Die Ursache des Unglücks konnte noch nicht er- mittelt werden. Der Bahnwärter lag vier Stunden auf dem Bahngelände und wurde von einem Zugführer aufgefunden. Badens ältester Sänger verunglückt Kehl(Isw). Beim Abbiegen von der Bun- Gesstraße Kehl Rastatt wurde der 78jährige Maurermeister Jakob Wagner aus Helmlingen mit seinem Fahrrad von einem nachfolgenden Motorrad erfaßt. weil er die Richtungsände- Tung nicht angezeigt hatte. Der Verunglückte rlag seinen schweren Verletzungen. Wagner War der älteste aktive Sänger des Badischen Sängerbundes. Vom Lastzug zermalmt Ofklenburg(sw. In der Nähe von Haslach geriet ein 24jähriger Motorradfahrer beim Ausweithen vor einem Radfahrer un- ter einen mit Steinschotter beladenen Last- Kraftwagen und wurde vollkommen zer- zmalmt. Die Ehefrau mit einem Dolch angegriffen Achern dsw). Ein 28 jähriger Mann Srifk in seiner Wohnung in Achern seine 22jährige Ehefrau mit einem Dolch an. Als die Frau floh, verfolgte er sie über die Straße und versetzte ihr mehrere Stiche, ehe Pas- santen ihn von seinem Opfer abbringen konnten. Die Frau wurde mit lebensgefähr- lichen Verletzungen ins Krankenhaus ge- Pracht. Der Grund der Tat ist noch nicht be- Kanmnt. Von einem vorbeifahrenden Zug erfaßt B U hI GSW). Auf dem Bahnhof Bühl wurde ein 58 Jahre alter Rangierer beim Absteigen von einem Güterzug von einem vorbeifahren- Gen Schnellzug erfaßt und getötet. Der Ver- unglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. N Trompeterschloß ohne Trikolore Säckingen(wg). Das Trompeterschloß, Gas Wahrzeichen Säckingens, ist nun besat- zZungsfrei. Im Verlauf eines kurzen militä- rischen Aktes wurde die Trikolore eingezo- Zen. Damit werden die Räume für Zwecke der Stadtverwaltung frei, welche dort das Amt für Soforthilfe und das Verkehrsamt un- terbringen will. Besonders das letztere litt Unterhaltungsfilms über das Wochenende eine Hisher erheblich unter der Raumnot. Ein mysteriöser Todesfall Grenzach Gsw). Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde in Grenzach der Leichnam einer dieser Tage verstorbenen Frau exhumiert, da sich der Verdacht erge- ben hatte, daß sie nicht eines natürlichen To- des gestorben sei. Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, daß der Tod nicht, wie Ursprünglich angenommen, durch Herz- schwäche, sondern durch Embolie infolge einer Injektion in den Arm eingetreten War. Der Verdacht eines Verbrechens war dadurch aufgekommen, daß bei der Hinterlassenschaft Jer Toten kein Bargeld vorgefunden wurde. Obwohl die Frau kurz vor ihrem Tode über SZrößere Beträge verfügt hatte. Die Polizei Mat inzwischen einen Mann festgenommen. der im Verdacht steht, an der mysteriösen Affäre beteiligt zu sein. 8 Für den Grenzverkehr geöffnet Tiengen/ Hochrhein ddsw). Die Grenzüber- Sangsstelle Wunderklingen wird auf Grund iner von den deutschen und Schweizer Zoll- behörden getroffenen Vereinbarung Wieder Tür den Transitverkehr in den Richtungen Wunderklingen— Schleitheim über Stühlin- Zen und Wunderklingen— Koblenz geöffnet. Kreuz und quer durch Baden Baden-Baden. Im Rahmen einer am 12. Juli beginnenden Rosenschau findet am 13. Juli in Baden-Baden ein Rosen-RKorso mit anschließendem Rosen-Ball statt.(SH) Karlsruhe. Der Verband der Heimkeh- rer in Karlsruhe hat in einer dieser Tage angenommenen Entschließung erneut alle zu- Ständigen Stellen aufgefordert, sich für die Entlassung der noch im Westen zurückgehHal- tenen Kriegsgefangenen einzusetzen.(Is ww) Heidelberg. Professor Dr. E. Hayek von der Universität Innsbruck wurde auf den auherordentlichen erste für anorganische Chemie an die Unibersität Heidelberg beru- Ten. sv) . Die Weinheimer Stadtver- waltung, die im Schlogpark einen Miniaturzoo eingerichtet hat, teilte mit, daß durch unbe- kannte Besucher wiederholt versucht worden Sei, Tiere zu vergiften.„(IS) Prälat Dr. E. Föhr, Freiburg, 9 Leitung des Caritas-Herbsf- ach Lourdes übernommen. Die f 5 Verläßt am 28. August g(ND aden. Nach dem Erfolg seiner 8 er Südwestfunk amn 28. 6., 19.40 Uhr, inen Ken Wettbewerb Garen. 0) Lolcale Nundocliau ͤ—— é... ͤ ͤ—(—v(vͤ—ä— Silbernes Bazarjubiläum ruft Wie ein mächtiger Magnet wirkt ſchon heute der morgen und übermorgen auf dem Kirchplatz und in den Räumen des Schwe⸗ ſternhauſes ſtattfindende Bazar der katholi⸗ ſchen Kirchengemeinde. Die Erinnerung an die genußreichen Stunden in den vergangenen Jahren in Verbindung mit den umfangreichen Programmvorbereitungen in dieſem Jahr, geben zuſammen eine 1 die dem Ba⸗ zar ſicher Maſſenbeſuch beſcheſen dürfte. Die umfangreichen Vorbe eitungen haben in die⸗ ſem Jahr einen beſonderen Grund, denn ſeit 25 Jahren wird in Seckenheim dieſes Volks⸗ feſt beſonderer Prägung gefeiert. Ein we⸗ ſentlicher Grund, ſich den Beſuch micht ent⸗ gehen zu- laſſen E Modenſchau im Vereinshaus. Heute Abend findet im Vereinshaus die bereits angekündigte Modenſchau des Secken⸗ heimer Einzelhandels ſtatt, bei der modiſche Kollektionen aller Varianten vorgeführt wer⸗ den. * Siedlerfrauen unter ſih Einen weſentlichen Beitrag zur, eb l des Gemeinſchaftsgedankens in unſever Sied⸗ lung(Gemeinſchaftsgeiſt wird dort durch die mannigfaltigen Umſtände des Aufeinander⸗ angewieſenſeins ſchon immer groß geſchrie⸗ ben), leiſteten die Siedlerfrauen am vergan⸗ genen Mittwoch durch ein Kaffeekränzchen in der Kinderſchule der Don Bosco⸗Kapelle. In froher Runde, bei unterhaltenden Wei⸗ ſen des Trios Dittel und dem obligaten Kaf⸗ ſee und Kuchen, verbrachten die Siedlerfrauen angeregte Stunden und kamen ſich ſo außer⸗ halb ihres ſonſtigen Wirkungsbereiches nä⸗ her, zumal faſt alle Siedlerfrauen der Ein⸗ ladung Folge geleiſtet hatten. Reichen Bei⸗ fall ernteten einige Frauen durch einen in abſtrakten Koſtümen aufgeführten Grotesk⸗ tanz, ſodaß der allgemeine Wunſch nach ei⸗ ner baldigen Wiederholung, der ſchönſte Dank für die umſichtige Vorbereitung durch den Vorſtand der Siedlungsgemeinſchaft und de; Frauenkommiſſion darſtellte. D. * Autozuſammenſtoß. Geſtern Abend gegen 9.30 Uhr ſtießen auf der Seckenheimer Landſtraße in der Kurve(Nähe Schuhfabrik Greiling) ein amerikaniſcher Perſonenwagen mit einem deutſchen Olympia⸗Wagen zuſammen. Der Lenker des deutſchen Wagens wurde leicht verletzt, während der Fahrer des amerik. Wagens mit erheblicheren Verletzungen ab⸗ tronsportiert werden mußte. 2 Filmſchau. Unter dem vielverſprechenden Titel„Grün iſt die Heide“ mit einer Arußent Starbeſetzung bieten die Palaſtlichtſpiele den Freunden des erfreuliche Koſt. Wenn auch die Handlung oft zu ſehr mit Sentiments überſetzt iſt, die nicht ganz dem herben Charakter der Lüne⸗ burger Heide entſprechen, ſo ſtellt der Film zweifellos eine gute darſtelleriſche Leiſtung dar. Sonja Ziemann und Rudolf Prack, un⸗ vergeſſen aus dem Schwarzwaldmädel, krei⸗ ern auch hier die Hauptrollen und ſind im Verein mit einer auserleſenen Darſtellerſchar maßgeblich an dem großen Publikumserfolg beteiligt, den der Film überall erzielte. Im weiteren Programm läuft der Film „Die brennende Grenze“, ein Streifen voll atemberaubender Abenteuer tollkühner Drauf⸗ gänger, um die Liebe einer ſchönen Frau. Das aktuelle Wochenſtr eiflicht Mit den weſentlichſten Problemen, vor die bei Inkrafttreten des Laſtenausgleichsge⸗ ſetzes die Hausbeſitzer geſtellt werden, be⸗ ſchäftigte ſich eine Großverſammlung des Haus⸗ und Grundbeſitzerve eins Mannheim im Roſengarten. Im einzelnen bezog ſich die Stellungnahme der beiden Redner auf die Kritik an dem vorliegenden Entwurf, der zwar ſchon einige Verbeſſe ungen durch die Verhandlungen zwiſchen Bundesrat und Bun⸗ destag aufweiſe, aber noch immer weſentliche Fragen offen laſſe. Vor allem wurde die ſog. Vermögensabgabe und hohe Veranlagung der unbebauten Grundſtücke herausgeſtellt. Durch eine Umwandlung von fälligen Zahlungen in ein langfriſtiges Darlehen könne dem Aufbau weſentlich mehr geholfen werden, als durch die ſtändige Finanzierung der Gemeinmützi⸗ gen Baugeſellſchaften, die auch nach dem ver⸗ gangenen Weltkrieg nicht Herr der Wohnungs⸗ not geworden ſeien. Die ſtarke Droſſelung der Eigeninitiative veranlaßte den zweiten Red⸗ ner Rektor Brünner zu einer ſcharfen Attacke gegen das Verhalten der Oeffentlichen Hand beim kollektiven Wohnungsbau. Noch immer ſeien die Hausbeſitzer die weſentlichen Träger des Volksvermögens und deshalb ſollten auch die aus ihnen herausgeholten Abgaben wie⸗ der dem privaten Wohnungsbau zu Gute kommen, denn der Hausbeſitz ſei nichts an⸗ deres, als der gevonnene Schweiß und Fleiß des ſparſamen Bürgers. Ein weiterer An⸗ sriff galt den beſtehenden Mieten, die ſich in den Althäuſern ſeit 1910 nicht geändert hätten, obwohl die ſteuerlichen Belaſtungen unverhältnismäßig angewachſen ſeien. 8 Im Verlaufe einer Beſprechung wurden dieſer Tage Einzelheiten über die geplante landwirtſchaftliche Ausſtellung„Südweſt“, die vom 7.— 14. September auf dem ehema⸗ ligen Flugplatz Neuoſtheim ſtattfinden wird, bekanntgegeben. Bei dieſer Schau handelt es ſich um eine regionale Ausſtellung, die von der Dec zwiſchen den zweijährlich ſtattſin⸗ denden Hauptſchauen aufgezogen werden. Wenn auch die Mannheimer Ausſtellung nicht den Umfang einer Bundesſchau er eiche, ſo werde man ſich bemühen, ſie als ebenſo ge⸗ ſchloſſenes Bild zu bieten. An der Spitze der Schau ſtehen Lehrſchauen aus allen Erzeu⸗ gungsgebieten, den Tierſchauen aller G uppen angeſchloſſen ſind. Weiter iſt eine Schau von landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten vorgeſehen. Das Bild der Ausſtellung wi d vervollſtändigt durch einen Reit⸗ und Lei⸗ ſtungswettbewerb der ländlichen Reiterver⸗ eine, ein Reit⸗ und Fahrturnier, Schlepper⸗ geſchicklichkeitsſahren uſw. Die Ausſtellung ſoll zwar in ihrer Geſamtkonzeption einen Ueberblick über den Stand der Landwirtſchaft in Württemberg⸗Baden vermitteln, wird aber im Ausſtellungsprogramm große Teile von Süd⸗ und Weſtdeutſchland umfaſſen. Wettervorhersage Samstag vorwiegend heiter, trocken, Höchst- temperaturen in tieferen Lagen um 25 Grad, nächtliche Tiefsttemperaturen um 10 Grad. Schwache bis mäßige Winde aus östlichen Richtungen. Bedrohung des Tabakanbaues durch prelcgeſallnng Zu einer bedeutſamen Demonſtration über die ſich immer mehr ungünſtig geſtaltende Preisentwicklung beim Rohtabakverkauf wuchs ſich die Generalverſammlung des Ta⸗ bakbauvereins im Badiſchen Hof aus, wo durch berufene Sprecher und die zahlreich anweſenden Tabakpflanzer mit aller Ein⸗ dringlichkeit auf die Gefährdung des Exi⸗ ſtenzminimums bei anhaltender Rückläuſig⸗ keit der Preiſe hingewieſen wurde. Bei den augenblicklichen Preiſen, die bis zu 40 0% un⸗ ter denen der Vorjahre liegen, laſſen ſich kaum die erheblich geſtiegenen Selbſtkoſten decken, ſodaß der Ruf der Tabakpflanzer nach einer vernünftigen P. eisregulierung ſeine volle Berechtigung hat. Gleichzeitig aber gab die Verſammlung richtungweiſende Perſpektiven, deren Erfül⸗ lung eine Verbeſſerung der augenblicklichen Situation im Gefolge haben dürfte. So wird in Zukunft noch ſtärker der Qualitäts⸗ anbau forciert werden und eine im Herbſt ſtattfindende Bodenunterſuchung ſoll die für den Qualitätsanbau geeigneten Felder feſt⸗ ſtellen. Weitere weſentliche Punkte, die Be⸗ achtung verdienen, ſeien die vom Verband immer wieder empfohlene Sortenwahl, ent⸗ ſprechende Düngung, Einfädeln und Dörrung. Dieſe Maßnahmen, ſo führte der Landes⸗ vorſitzende Schober und Kveisvorſitzender Seßler aus, müßten in Zukunft ebenſo zur Selbſtverſtändlichkeit werden wie ein Quali⸗ tätstabak, der nicht mit 4 6000 DM. pro Hektar bezahlt ſei, ſondern Spitzenergebniſſe bis 11000 DM. erreichen könne. Die Generalverſammlung ſelbſt, für dil der Vorſitzende des Ve eins Edmund Bühler einen ſehr ausführlichen und mit e hlen geſpichken Rechenſchaftsbericht ab, eteiligte ſich bei den erwähnten Kardinal 5 ae recht lebhaft an der Diskuſſton. Aus .„ war 8. bei 30.25 Zkr⸗ letztjährigen (Hauptgut Bewirtſchaftung, Traktoren und beſchloß ſeine Ausfüh ungen im vergangenen Jahr von 159 Pflanzern 159.39 Hektar(113.20 Buley und 43.19 Geudertheimer) angebaut wurden. Hiervon konnten 7684.44 Ztr.(5688.50 Burley, 1995.98 Geudertheimer) geerntet werden. Achſchntekl ehe Erträge lagen beim Burley pro Hektar, während der Geudertheimer 46.21 erbrachte. Von der Ernte konnten 4671.46 Ztr. Burley(Hauptgut 1441.76, Mittelgut 855.66, Sandblatt 2040.94, Grumpen 333.10) und 1835.98 Ztr. Geudertheimer 1415.36, Sandblatt 286.66, Grumpen 133.96) verkauft werden. Die Preiſe lagen beim Burley auf 117.14 DM., während der Geude theimer mit 71.40 ho⸗ noriert wurde. 1017.04 Ztr. Burley und 160 Ztr. Geudertheimer konnten noch nicht abgeſetzt werden, zu denen geſellen ſich noch Rückſtände aus der 1950 er Ernte von 1320 Zentner. 8 Nach der Bekanntgabe des Kaſſenberichts durch Kurt Bühler, der geregelte Finanzver⸗ hältniſſe erkennen ließ, was durch den Re⸗ viſor Fr. Söllner beſtätigt wurde, konnte dem Vorſtand Entlaſtung erteilt werden. Für die vorgeſehenen Bodenunte ſuchungen wurde als Obmann G. Mühlinghaus gewählt. Der in der Ve ſammlung eben alls anweſende Oekonomierat Dr. Köbler ſprach zum Ab⸗ ſchluß noch über allgemein intereſſießende Fragen der Landwi tſchaft. Er gab hierbei wertvolle Fingerzeige für eine rationellere umfaſſender Einſatz von mit Hinweiſen auf weſentliche juriſtiſche Grundbegriffe bei der Uebertragung von Grundstücken und bei der Erbfolge. Eine län⸗ gere Diskuſſion über weſentliche Grundfra⸗ gen, die bez eits eingangs behandelt wurden, ſchloß ſich der e e 1 755 8 0 e an. för Geschirr und Besteck für Haus und Küchengerät för starke verschmutzte Arbeitswäsche 1 Vereins-Kalender 0 Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Liedertafel. Unsere nächste Probe findet erst am kommenden Mittwoch statt.— Morgen Sonntag beteiligen wir uns am Waldfest des Gesangvereins„Frohsinn“(Station). Wir bitten um vollzählige Beteiligung. Treffpunkt um 15 Uhr am Wasserturm. Turnverein 98. Wir empfehlen unseren Mitgliedern den Besuch des katholischen Bazars.— Wer sich beim Kreis- turnen in Neckarau beteiligt und mit dem Omnibus fährt, Preis 80 Pig. Hin- und zurück, muß sich in der Turnhalle melden.—(Handball- Abteilung). Am morgigen Sonntag, Handballspiele auf dem Wörtelplatz. 14.30 Uhr. Mannschaft egen SG. Kirchheim; 15.30 Uhr 1. Mannschaft gegen SG. Kirchheim. Turnerbund„Jahn(Handball- Abteilung). Abfahrt der 1. u. 2. Mannschaft zum Turnier in Neckarhausen heute um 15.30 Uhr ab Kaiserhof. Sportverein 07(Abteilung Fußball). spielen morgen, Sonntag in Schönau: Bqugend 14 Uhr, Abfahrt 12.30 per Rad ab Vereinshaus; 2. Mannschaft 15 Uhr, Abfahrt 13.30 Uhr per Rad ab Vereinshaus; 1. Mannschaft 17.00 Uhr, Abfahrt 15 Uhr per Rad ab Vereinshaus. Aufstellungen der Mannschaften im Vereins- haus ersichtlich.—(Abteilung Handball) I. Mannschaft: Teilnahme am Turnier des Turnverein Neckarhausen am Samstag und Sonntag, den 28. u. 29. Juni 1952. Treffpunkt am Samstag, 15.30 auf dem Platz des IV. Neckarhausen.- Ab kommenden Donnerstag findet das 250 wieder regelmäßig um 19.15 Uhr unter der Leitung von A. Kretzler (VIR. Mannheim) statt. Folgende Mannschaften Sportverein 07/ Mannheim-Seckenheim. Unserem eifrigen Turnerpaar Heinz Schäfer und seiner lieben Liselotte zur heutigen Vermählung die herzlichsten Gliice- und Segenswünsche. DER TIURNRAT. Turnverein 1898 Mannheim-Seckenheim Unserem lieben Turnerpaar HEINRICH Haas und seiner lieben Braut GEEDA RUDOLPN zur Vermählung die herzlichsten Glück- und Segens- wünsche. DER TIURNRAT Ich litt un Fubschweil⸗ Nichts konnte mir helfen, etzt bin ich durch Klosterfrau Aktiv-Puder von diesem qudlenden Ubel restlos befreit] So schreibt Herr Fritz Sraberg, Bonn, Lenneéstraße 63. Unzählige könnten das Sleiche beichten: Aktiv-puder schweißl verblüffend gquffrocknend, geruchbinpdend, schötet er vor den löstigen folgen des Schwitzens— hilff er Wäsche, Kleider, Strümpfe schonen! Jetzt sollte ihn jeder täglich anwenden! Aktiv-Puder ist schon ab 75 pfg. erhöltlich. Denken Sie guch an Klosterfrau Moelissengeist bei Beschwerden von Kopf, Herz, Mogen und Nerven, Dreschgesellschaft Mannheim-Seckenheim. Anmeldungen zum Wintergerste- Drusch müssen sofort im Büro vorgenommen werden. DER VORSTAND. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Samstag, 28. Juni 1952: 20 Uhr Jugendsingkreis(Saal) Sonntag, 29. Juni 1952: Kollekte für das Gustav-Adolf-Werk ö der badischen Landeskirche 9.15 Uhr Hauptgottesdienst Prediger Hoppe) 10.45 Uhr Kindergottesdienst Mittwoch, 2. Juli 1952, 20 Uhr: Im Konfirmandensaal für alle Jugendkreise: Pfr. Aufahrt spricht über die Gefängnis- Seelsorge. Donnerstag, 3, Juli 1952: 20 Uhr Wochengottesdienst Defſentliche Erinnerung— Hundeſteuer 1932 Seit dem 15. Juni 1952 iſt das 1. Drittel der Hunde⸗ ſteuer 1952 zur Zahlung fällig. Es ergeht deshalb an die ſäumigen Schuldner die dringende Mahnung, ihrer Zah⸗ Iungspflicht innerhalb 8 Tagen nachzukommen. Eine be⸗ sondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung ſteht bevor. Stadthauptkaſſe. . — Kleiderschürzen gefällige Muster und kleidsame Formen Bade-Anzüge u.-Hosen modisch ęlegant und doch sehr preiswert Damenstrümpfe in allen Feinheiten ARWA- Strümpfe-Alleinverkauf in Reyon, Nylon und Perlon So WI S 10 F FE in gesuchten Musfern und Qualitäten finden Sie hei 0 Beltfedernreinigung Verkauf von Inleit und Beitfedern qnerkannt gute Qucdlitäten Steppdecken- RIH M Jetzt: Hauptstraße 137 7 Dle katholische Kirchengemeinde lädt die ganze Seckenheimer Bevölkerung zu ihrem Bazar Räumen des Schwesternhauses recht herzlich ein. Geöffnet ab 14.30 Uhr. Kapelle Dietz u. Joni Haag sorgen für Stimmung Tambola, Schießstand und Kegelbahn mit wertvollen Preisen 4 am Sonntag und Montag auf dem Kirchplatz und in den 1 — B Sie heute Abend die Medenschaum im Vereinshaus Dort zeigen Wir Ihnen eine schöne Auswahl vornehmer u. moderner Schmuckstücke. 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Wenn Sie an dieser Auslosung noch teilnehmen wollen, dann gehen Sie sofort zur 1 Spar- u. Kreditbank Seckenheim 9 Mannheim Friedrichsfeld W oder deren Zahlstelle: r kz rekt Fällige Zahlungen. Nachſtehende ſtädtiſche Gefälle ſind zur Zahlung fällig: 3. 6. 2. Rate der Unter ichtsgebühr für die Städtiſche Ingenieurſchule für das Sommerſemeſter 1952 10. Zehntel des Schulgeldes 1951/52 für die Uhr⸗ macher⸗ und Autofachſchulen „4. Rate des Schulgeldes für die Städtiſche Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater Hundeſteuer 1952— 1. Drittel Gebäudeverſicherungsumlage 1951— 2. Hälfte Vergnügungsfteuer für Juni 1952 Gebühren für Juni 1952 Mietzinſen Erbbauzinſen 1952— 1. Hälfte 10. Zehntel des Schulgeldes für die Städtiſche i und die Staatliche Haushaltungs⸗ Zins⸗ und Tilgungsraten aus Baudarlehen und Kaufgeldern 20. 7. Getränkeſteuer. l für Juni 1952 0 Stadthauptkaſſe. 3. 6. —— * 8 * . 1 n n * 82 13. 7. e. G. m. b. H. 1 Eisenh.- Inspektor, 32 J., wünscht Heirat durch Cheanbahnungs- Institut Frau Dorothea Romba Mannheim, Lange Rötterstr. 27 Ruf 51848— Tägl. auch sonn- tags v. 10-18 Uhr, auß. montags. geg. Kopfwef, Rheuma, Frauenschm geh'n gelutscht direkt ins Blut deshalb helfen sie so gut. e Opel 1,2 in gutem Zustand zu verk. Seckenheim, Hauptstr. 205 — Wegen Platzmangel zu verkaufen: 1 Motorrad(NSU-Quick) in gutem Zustand 1 gehr. versenkb. Nähmaschine 2„ weise Küchenschränke Breisacherstraße 9 inzwischen malt ein Menschenleben! VES UV ** kinlegschwein (zirka 130 Pfund) zu verkaufen. Zu exfr. in der Geschäftsst. ds. 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Franz Deuber sterschaften 11.00 Prof Dr. Behlinger:„Wahr- 17.00„Der Apoll von Bellac“ schelnlichkeitsgesetze in der von jean Giraudoux Theorie und im Leben“ 17.40 Solistenkonzert 11.20 Werke von Schumann 18.15 Jahre in Tunesien 18.30 Aus unserer fleimat.„Was 20.05 Operntage Schwetzingen: sagen Sie zur Süberburg?“„Orpheus und Eurggdike“ 14.10 Chorgesang 22.30 Tanzmusik vom NWDR Montag,* Juni 1952 10.15 Schulfunk: Die Republix muß 0.05 Musik für jedermann 3 2 Eine Kurschenpeter es 21.00 Zeichen der Zeit— Streif 18.00 1* zuge durch 30 Tage Kultur 15.00 Schulfunk Der mittlere S 76.00 Die Stuttg. FH ber Leitung: Fritz Na 00 Konzertstunde 00 Musik am Abend 18.00 Solistenparade 22.10 Militärpolit Kommentar 22.20 Zeitgenòssische Musik (Schelb, Strawinsky) 23.30 Erwin Lehn und sein R funk-Tanzorchester Dienstag, 1. Juli 1952 8.15 Melodien am a 18.00 Klänge der N 9.05 Unts chan 19.00 Musi am ah 10.15 Schulfunk: 20.05„Der Mixbeche Der mittlere Schwarzwald 11.15 Kleines Konzert 22.00 Musik am Mittag 15.00 Schulfunk: Max Re 5.30 Das Johnny-Guarnf ntet 16.58 Veckerlteenconaen Aus Konze Berichte u 212 20 n rogramm 23.15 5 gn N Unterhaltungsmusi 8.35 Pflege des Pfirsichbaumes 28.00 Kabarett v. addäus e Thad Elin Wonen, g Cocktal e 9 SuobEUrSchER RUND UNUN Radio Stuttgart 522 m= 575 KHZ K W 49.75 W= 6030 KHz Culturumscheu: 11.40(Mo, r) Gleichbleldenge sendungen Echo aus Baden;: 12.45 Nachr 5.30(W). 6.00(W), 700(W). 1 9(W). 12 45. 18 80 Sport: 1400(Sa) 18 30(B09 19.00 7 5 A(So). 21 45(8a, 80) sg e debe bewopoet* 101 e 14.15(Ss), 19.49 17 40 2 4 0 1 0 05( 981 Einderfunk: 14.30(So. N), 15,30 n 5 0 9.00 80)(Mo, Fr) (DI. MI. 00 W 15 0 55 21 30(M) e 655 14.00** er: 16.45(Mo, Do, Fr 16.50(O0. 10 55(Fr) 1 8. Arbeit: 19.30 045 8 2 Juchmeldungen: 9.43 Fr e 2. Juli 1952 19.15 Sch 16.15 Unterhaltsame Wesen 10. 8 8880 85 17.00 Christentum und Gegenw, een Kess 58 35 18.00 W 5 1 85—— sein 800 V d ad Naittag 5 055 5 55 5 be Rolf und Ursel 20100 955 18 2 3 Wee e 8085 A Ber 21.30 Wee och Ein ene 3 eee tun— 05 * Donnerstag, 3. Juli 1952 8.15 Melodien am Morgen 18.00 Das Rundf.- Unterhaltungs- 1 Rebe Send ann orchester 5 12.00 Musik am Mittag 19.00 Musik am Abend 15.00 Schulfunk: Der Monatsmann 20.03 Volksmusik mit. 3 erzählt vom Juli. Singt mit! 21.00 Beliebte Tanzweisen 15.30 Peter Kreuder mit seinen 21.30„Autor unbekannt“ Solisten Kriminalstory 16.00 Konzertstunde 22.20 Französische Chormusik 22.40 Paul Valery 23.10 Orchesterkonzem Freitag, 4. Juli 1952 10.15 Schulf.: Der Monatsmann er- 18.85 Zugendfunk 5 Zählt vom Jull. Singt mitl 19.00 Zwischenmusik 2 45 Lom Dienen und Verdienen 20.05 Das Rundfunk-symphonie- 1700 Badische Verleger S 1800 Musik am Mittag Orchester 1 Menschen m mhrer 21.00 Stars aus Europa 2 — Die Kunde von 1720 Das ce ee Studio m 20 Bert Wiebe Walter ob- 8 m. den e Al aA 8 2 erhaltung und Tante Samstag, 5. Juli 1952 8715 e Morgenmusik 8 19 0 1 5 B N tt. 15 85 95 8. 5. 8 a i am Mittag 2008 1 S105 le 8 a 4 21.15 Sing Se. 15 Su er— anno 22 Scager r e, 1 5 roher Start ing Woeben⸗ w ee e 7 6h Waekenert * 2