Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. A Austellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 120 Montag, den 28. Juli 1952 4.52. Jahrgang König Faruk zur Abdankung gezwungen Achmed Fuad II. König Agyptens und des Sudan— Ali Maher Pascha zurückgetreten Kairo(UP). König Faruk von Agypten ist von der Militärzunta zur Abdankung und zum Verlassen des Landes gezwungen wor- den. Er mußte auf Veranlassung des neuen Oberkommandierenden der Armee, General Naguib Bey, zu Gunsten seines sechs Monate alten Sohnes, des Kronprinzen Achmed Fuad, auf den Thron verzichten. Die Ereignisse hatten sich am Wochenende, nachdem General Naguib bereits am Mittwoch nach einem Militärputsch praktisch die Staats- gewalt an sich gerissen hatte, überstürzt. Na- guib forderte den König am Samstag auf, Auf seine verfassungsmäßigen Rechte der Ent- lassung und Einsetzung der Regierung und Auflösung und Einberufung des Parlamentes zu verzichten. Der königliche Palast war wäh- rend dieser Konferenz, die in gespannter Stim- mung stattfand, bereits von Panzern umstellt und von schwerbewaffneten Truppen hermetisch ab- geschlossen. König Faruk weigerte sich, die Forderungen des Militärbefehlshabers an- zunehmen. Darauf zwang ihn Naguib zur Abdan- kung und forderte ihn auf, das Land binnen sechs Stunden zu ver- 1 lassen, Truppen drangen . 8 in den Palast ein und . Übernahmen die Gewalt. Die Leibwache konnte ihnen keinen Wider- stand entgegensetzen. 15 Minuten vor der von General Naguib ge- Setzten Frist zum Verlassen des Bandes be- trat der König als letzter die königliche Jacht „Marpussa“. Seine Gemahlin, Königin Narri- Man, seine drei Töchter und den Kronprinzen nahm er mit ins Exil. König Faruk betrat das Schiff gefaßt, aber mit Tränen in den Augen. 21 Salutschüsse, die letzte Ehrerweisung vor dem König, wurden abgefeuert, als die Jacht wenige Minuten später aus dem Hafen glitt. Vor dem Verlassen des Landes unterzeich- nete der König die Abdankungsurkunde, die Tolgenden Wortlaut hat:„Wir, Faruk I., Kö- nig von Aegypten und des Sudan, haben be- schlossen, da Uns allzeit der Wohlstand, das Glück und der Fortschritt des Landes am Herzen gelegen hat, und da Wir das Land vor den ihm drohenden Schwierigkeiten bewahren Wollen, unter diesen kritischen Umständen gemäß dem Willen des Volkes zu Gunsten Unseres Kronprinzen Achmed Fuad abzudang Ken. Wir haben den Premierminister Ali Maher Pascha unterrichtet, der die nötigen Handlungen vornehmen wird.“ Auf hoher See sandte Faruk einen Funkspruch an General Naguib mit dem Inhalt:„Ich wünsche Thnen Erfolg für Thre schwierige Aufgabe.“ Unmittelbar nach der Unterzeichnung der Abdankungsurkunde proklamierte das Rabi⸗ Nebt den sechs Monate alten Infanten zum König Agyptens und des Sudan, Ein aus vier Mitgliedern bestehender Regentschaftsrat Wurde ernannt, der an Stelle des Königs re- iert. Der amerikanische Botschafter Jefferson Saffery war der einzige ausländische Diplo- mat, der König Faruk ans Schiff begleitete. Nach unbestätigten Meldungen soll er sich bei General Naguib um sicheres Geleit für den abgedankten Herrscher verwandt haben. Meldungen, wonach der König beabsichtige, nach den USA zu gehen, wurden von Wa- shington nicht bestätigt. a Agypten atmet auf g In Kairo hat die Nachricht von der Abdan- kung des 32jährigen Königs zunächst eine gewisse Bestürzung, kurze Zeit später jedoch Unter weiten Bevölkerimgskreisen Jubel aus- gelöst. Soldaten und Zivilisten begannen da- Mit, alle erreichbaren Bilder Faruks zu zer- stören. General Naguib Pascha hat einen Auf- Tf erlassen, in dem alle Personen, die die ökkentliche Sicherheit gefährden, vor schwer- ster Bestrafung gewarnt werden. Der Ober- befehlshaber der àgyptischen Seestreitkräfte Wurde von Naguib abgesetzt und verhaftet. Die Passagierlisten aller ein- und ausfahren- den Schiffe müssen der Militärregierung zur Kontrolle vorgelegt werden. In der Haupt- stadt ist es ruhig. Die ägyptische Presse hat am Tage nach der Abdankung des ägyptischen Königs kein gutes Wort 5 für Faruk. Um null Uhr stach am Sonntag ein Schiff in See“, schreibt die unabhängige Zeitung Al Akhbar“,„das die Inkarnation der Sklaverei und Erniedrigung Agyptens davontrug— Faruk den Ersten und den Letzten, In die Annalen der Geschichte geht damit unter der Kategorie der Tyrannen ein despotischer Monarch ein, der die ihm als König zustehenden Machtbefugnisse dazu aus- nutzte, die Rücken freier Menschen zu geißeln, ein Monarch, der das versklavte Land ernie- 5 drigte, indem er es Zwang, seine Tyrannei Ge- krechtigkeit, seine Ausschweifungen Reform und seine Unsittlichkeit Frömmigkeit zu nen- nen.“ 2 a 5 aenauer- Letzte Entscheidung beim Saaroolt Verhandlungen werden am Freitag fortgesetzt — Hoffmann begrüßt Europäisierung BOnn(UP). Bundeskanzler Adenauer ver- sicherte, die letzte Entscheidung über die an- gestrebte deutsch-französische Einigung in der Saarfrage werde von einem freigewählten Landtag des Saarvolkes zu treffen sein. Der Kanzler versicherte einem UP-Korresponden- ten kurz vor seiner Abreise in den Urlaub, Frankreich und Deutschland würden sich je- der Beeinflussung der Wahlen zu diesem Landtag und seiner Entscheidung enthalten. „Die Verhandlungen mit der französischen Regierung über die Regelung der Saarfrage Werden beiderseits in versöhnlichem Geiste Seführt“, betonte Dr. Adenauer.„Die letzte Entscheidung wird bei einem freigewählten Landtag des Saarvolkes liegen.“ Die Beratungen zwischen den beiden Re- glerungen werden am kommenden Freitag von Außenminister Schuman und Staatssekre- tär Hallstein in Paris fortgesetzt. Es sel nicht beabsichtigt, verlautete in diesem Zusammen- Hang von unterrichteter Seite, eine Kommis- sion zur Prüfung des Problems zu bilden, wie. sie im Frühjahr dieses Jahres in Aussicht ge- nommen war. Hallstein hatte den Bundes- Kanzler am Wochenende über die erste Ver- handlung mit Schuman am letzten Freitag unterrichtet. In Regierungskreisen würde da- zu erklärt, es seien keine neuen Forderungen Von seiten der Bundesrepublik erhoben wor- den. Die weiteren Besprechungen würden Aber sorgfältiger Vorbereitung bedürfen. Die erste Fühlungnahme mit Schuman scheint sich in verfahrenstechnischen Fragen erschöpft zu Haben. Dabei ist wahrscheinlich auch der Wunsch Frankreichs zur Sprache gekommen, die Saarländer zu den Verhandlungen hinzu- zuziehen. »Unterrichtete Kreise in Bonn sprechen da- von, daß sich das geplante europäische Terri- torium an der Saar wahrscheinlich aus der Klauptstadt Saarbrücken sowie deutschen, französischen und vielleicht sogar luxembur- Zischen Gebietsteilen zusammensetzen sollte. Selbst wenn es zu einer Einigung zwischen Paris und Bonn kommen sollte, se dürften die Beteiligten an dem Grundsatz festhalten, daß die endgültigen Grenzen Deutschlands erst in einem Friedensvertrag mit einem wiederver- einigten Lande gezogen werden können. Der saarländische Ministerpräsident Johan- nes Hoffmann schreibt in der„Saarländischen Volkszeitung“, seine Regierung stimme„jeder Lösung ⁊zu, die der deutsch- französischen Ver- ständigung dient und die Lebensinteressen der Saar berücksichtigt“. Hoffmann erklärte, er sei mit dem Ergebnis der Besprechungen sehr zufrieden. Die Beschlüsse der Außenmi- nister liegen ganz auf der von der Saarregie- Tung verfolgten politischen Linie einer Lösung der Saarfrage auf europàischer Ebene. In der ganzen Frage denke die Bevölkerung des Saarlandes wie er selbst:„Sie ersehnt Europa und wünscht, erstes europäisches Land Zzu Werden.“ ge Bundesregierung dankt der Kirche Hannover(GE.B) Die Bundesregierung und der deutsche Bundestag liegen durch Bundesinnenminister Dr. Lehr und Bundes- tagspräsident Dr. Ehlers dem Lutherischen Weltbund in Hannover den Dank des deut- schen Volkes für die in den vergangenen schlimmen Jahren erfolgte Hilfe übermit- teln. Bundespräsident Heuss sandte dem Weltbund gleichzeitig eine schriftliche Dank sagung für die„vieltausendfache Hilfe und das Samaritertum“, das er an dem„Wundge- schlagenen deutschen Volkskörper“ nach dem Fiege geleistet habe. An dem Festakt im Opernhaus in Hannover nahmen außber Pr. Lehr und Dr. Ehlers auch die Bundesmini- ster Hellwege und Seebohm, der niedersäch- sische Ministerpräsident Hinrich Kopf, Bi- schof D. Dibelius, Berlin. Dr. Vissert Hof, Genf und Bischof Dr. Anders Nygren, Schwe gen, sowie 1400 geladene Gäste teil. „Die großen Taten der Liebe in den letz- ten Jahren haben für die Glaubwürdigkeit der Kirche ein überragendes Zeugnis abge- geben“, erklärte Bundestagspräsident Dr. Ehlers. Er sicherte dem Lutherischen Welt- bund zu, daß die Kirche in Westdeutschland ihr Wort frei predigen könne. Die Bundes- regierung würde stets zwischen politischer und kirchlicher Demonstration unterscheiden, ganz im Gegensatz zur Regierung der Ost- zone, die es vermocht habe, 5000 Lutheraner Von der Teilnahme am Weltbundtag auszu- schließen. Bundesinnenminister Dr. Lehr ver- sicherte, daß die Bundesregierung an den Geboten des Friedens, der Menschenwürde und der persönlichen Freiheit festhalten würde. Der Präsident des Lutherischen Weltbun- des, Bischof Dr. Anders Nygren(Schweden), forderte vor der Vollversammlung des Welt- bundes die Kirchen der lutherischen Refor- mation auf, sich auf ihre eigene Verantwor- tung zu besinnen und von einem gänzlich neuen Ausgangspunkt aus das einheitliche Evangelium wieder zu durchdenken und in neuen Worten auszudrücken. Auch in der Kirchengeschichte gäbe es kein zurück.„‚Wenn Wir heute von Luther reden“, so sagte Bischof Nygren, dann denken wir nicht an eine Ge- stalt der Vergangenheit. Was Luther erar- beitet hat, liegt weit vor uns. Die Reforma- tion ist nicht ein Ende, sondern ein Anfang.“ An der Vollversammlung in der neu erbau- ten Kuppelhalle der Stadthalle nahmen über 2000 Gäste teil. Die Weltjugendtagung des Lutherischen Weltbundes wurde in der Niedersachsenhalle in Hannover eröffnet. Zu der Tagung waren Als Delegierte 300 Jungen und, Mädel aus Nord- und Südamerika, 290 aus den skandi- navischen Ländern, 100 aus Westeuropa, Af- ika und Asien, und 550 aus der Bundesre- Publik erschienen Die Jugendtagung, die nach Ansieht des Weltbundes das größte ökume- nische Jugendtreffen in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit ist, rechnet mit insgesamt 2000 auswärtigen Besuchern. In der Eröff- nungs versammlung überbrachten die Beauf- tragten der lutherischen Jugendbünde aus 25 Ländern aller Erdteile die Grüße Argenkinien trauert um Evitu Peron Buenos Afires(E. B.). Evita Peron, die Gattin des argentinischen Staatspräsidenten, ist in der Nacht auf Sonntag nach langer Schwerer Krankheit gestorben. Die Todes- nachricht wurde vom argentinischen Rund- funk kurz nach Mitternacht, um 1.40 Uhr, verbreitet. Die Todesursache wurde nicht an- gegeben. Eine nach Tausenden zählende Menge hätte sich in den letzten Stunden Evita Perons vor dem Haus des Staatspräsidenten versammelt, nachdem der Rundfunk in den späten Abend- stunden den Zustand der Frau zum ersten Mal Als sehr ernst bezeichnet hatte. Als 25 Mi- muten nach Mitternacht die einzige Lampe im Sterbezimmer verlosch, brach die Menge in laute Klagerufe aus. Der Schrei:„Evita, Evita“ pflanzte sich von Reihe zu Reihe fort. Kurz darauf gab Staatspräsident Juan Pe- ron den im Hause versammelten Kabinetts- mitgliedern mit Tränen in den Augen den Tod seiner Gattin bekannt. Der blumenge- schmückte und mit der Flagge Argentiniens bedeckte Sarg wurde am Sonntagmorgen un- ter großer Anteilnahme der Bevölkerung zum Arbeitsministerium gebracht und dort aufge- bahrt. Anschließend wurde eine Messe zele- briert. Am Dienstag werden die sterblichen Uperreste zum Hauptquartier des Allgemei- g nen Gewerkschaftsbundes gebracht, wo sie so lange verbleiben werden, bis das Grabmal errichtet ist, Die Regierung und der Allge- meine Gewerkschaftsbumd haben angekündigt, daß Evita Peron die größte bisher in Argen- tinjen erlebte Beerdigung erhalten wird. Die 5 Millionen Gewerkschaftsangehörigen sind 1 worden, alle Arbeit zum Zeichen r Trauer niederzulegen, Die Regierung hat 5 f 5 1 eine 30tägige nationale Trauerzeit verkündet. Alle Mitglieder der Peronista-Partei werden drei Tage lang schwarze Binder und einen Monat lang schwarze Armbinden tragen. Zu Offiziellen Anlässen Wie Parteiversammlungen und Regierungsempfängen werden sie über- Haupt nur noch in schwarzen Bindern er- scheinen. Aus der ganzen Welt trafen in Buenos Aires Trauerbotschaften ein. Der Bundespräsident hat dem argentinischen Staatspräsidenten zum Ableben seiner Gattin, Evita Peron, im Namen der Bundesrepublik folgendes Beileidstele- gramm gesandt:„Die Nachricht vom Ableben Ihrer Frau Gemahlin hat mich sehr bewegt. Ich bitte Eure Exzellenz zu dem außerordent- lich schweren Verlust, der Sie, Ihre Familie und Ihr Land betroffen hat, meine und der Bundesrepublik Deutschland aufrichtige Teil- nahme entgegenzunehmen.“ Papst Pius XII. trug dem apostolischen Nun- tius in Buenos Aires, Guiseppe Fietta, auf, Präsident Peron und der argentinischen Be- Völkerung sein Beileid zum Tode Evita Pe- rons auszudrücken, Der Rundfunksender er- klärte zum Tode der argentinischen Präsiden- tengattin:„Die Nachricht von ihrem Tode Bat, obwohl sie nicht uner Wartet kam, in vatika- nischen Kreisen tiefe Bestürzung hervorge- rufen, Ihre Arbeit auf sozlalem und kulturel- lem Gebiet war hier wohlbekannt. Obzwar Senora Peron sehr jung davongegangen ist, ist es doch wahrscheinlich, daß ihre Werke schon so fest gegründet waren, daß sie fort- dauern werden, solange das argentinische Volk den christlichen Glauben bewahrt. Es muß vermerkt werden, daß der Heilige Vater ihr schon während ihrer Krankheit seinen Päpstlichen Segen erteilt hat.“ FD bekennt sich zum„Deutschen Reich“ Nordrhein- Westfalen legt Programm vor FDP-Gewerkschaft gegründet 8 Bielefeld(UP). Im Rahmen des Partei- tages der FDP in Nordrhein- Westfalen wurde ein„Deutsches Programm“ verkündet, das von der nordrhein- westfälischen FDP der Bundes- partei als Gesamtprogramm vorgeschlagen werden soll. Ferner wurde eine„Freie De- mokratische Arbeitnehmer vereinigung“ ge- gründet. Im„Deutschen Programm“ wird es als Ziel der Partei bezeichnet, einen Staat zu bauen, der allen Deutschen Heimat ist und ihnen Freiheit und Frieden, Sicherheit und Wohl- stand biete. Die FDp bekennt sich in diesem Programm zum„Deutschen Reich“ als der überlieferten Lebensform des Volkes und als Verwirklichung seiner Einheit. Auch die Wie- dergutmachung des Unrechts wird gefordert, das Nationalsozialismus und Entnazifizierung geschaffen haben. Das Programm schlägt ne- ben der unmittelbaren Wahl des Parlaments auch die unmittelbare Wahl des Präsidenten durch das Volk sowie die Möglichkeit seiner Willensäußerung durch Volksentscheid vor. Das Staatsoberhaupt soll als unparteiischer Repräsentant des ganzen deutschen Volkes das Recht der Ernennung und Entlassung der Re- glerung haben, die zu ihrer Amtsführung das Vertrauen des Parlamentes bedarf. Der Prä- sident soll das Recht haben, das Parlament sen und seine Neuwahl anzüordnen. Die Fp bekennt sich zur Notwendigkeit eines deutschen Wehrbeitrages in übernatio- nale Verbänden und hebt hervor daß Deutschland nie auf das Recht der Rückkehr der vertriebenen Deutschen in ihre Heimat Verzichten könne und werde. Die neue„Freie Demokratische Arbeitneh- mervereinigung! soli als selbständige und un- abhängige Organisation das politische Wollen der FDP an den„letzten Arbeitnehmer“ hèrantragen. Sie soll den gewerkschaftlichen Gedanken auf der Grundlage der verfassungs- rechtlichen Vereinigungsfreiheit fördern und Alles kollskfivistische und plan wirtschaftliche Denken ablehnen. Sie soll sich für die Pro- Pagierung der leistungsgebundenen Ertrags- beteiligung als Voraussetzung für die betrièeb- liche Partnerschaft einsetzen. Der bisherige Vorstand der FDP des Landes wurde wiedergewählt. An seiner Spitze steht der FDP- Landtagsabgeordnete von Nordrhein- Westfalen, Dr. Friedrich Middelhauve, Op- laden, seine Stellvertreter sind Freiherr von Rechenberg und Willi Weyer. Weitere Hindernisse für Katholikentag Gereke tatsächlich in der Ostzone— Hohe Strafen im„Spionage“- Prozeß Berlin(UP). Ostzonen-Ministerpräsident Grotewohl hat in einer Unterredung mit dem Katholischen Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, die schon vor einiger Zeit ge- gebene Zusage der Ostberliner Eisenbahnver- Waltung zurückgezogen, für die Teilnehmer am 75. Deutschen Katholikentag in Berlin aus der Ostzone insgesamt 60 Sonderzüge zur Ver- fügung zu stellen. Damit entfällt nach Mittei- lung des Lokal- Komitees des Katholikentages auch die ursprünglich zugesicherte Fahrpreis- ermäßigung für alle Teilnehmer aus der Ost- zone. Bereits vor einigen Tagen hatten die Ostzonen-Behörden ihre frühere Zusage zur Benutzung von Massentagungsstätten in Ost- berlin während des Katholikentages vom 19. bis zum 25. August zurückgezogen. Bereits am zweiten Tage des„Spionage“ Prozesses gegen sieben angebliche Mitarbei- ter des Westberliner anti-kommunistischen „Untersuchungsausschusses kreiheitlicher Ju- Tisten“ verurteilte das Oberste Sowistzonen⸗ Gericht in Ostberlin zwei der Angeklagten Zul lebenslänglichem Zuchthaus und die wei- teren fünf Beschuldigten zu insgesamt 59 Jah- ren Zuchthaus. Während mehrere Angeklagte am ersten Verhandlungstag ihre früheren Ge- ständnisse zum Teil widerriefen, war der zweite Tag mit„reuevollen Schuldbekennt-⸗ nissen“ der sieben Betroffenen ausgefüllt, die ADN in allen Einzelheiten verbreitete. West- Iiche Pressevertreter waren zu der Verhand- Jung nicht eingeladen. Dafür erschienen zahl- reiche besonders ausgesuchte Funktionäre des So wietzonen- Systems. Der frühere niedersachsische Landwirt- schaftsminister Dr. Günter Gereke erklärte in Ostberlin auf einer Pressekonferenz, er habe die Ostzonenregierung um Asyl ersucht, um Seine„demokratische Ansicht“ frei und unge- Bindert weiter vertreten zu können.„Ich sehe nich gezwungen“, äußerte Gereke— laus An— aut der Konterens des Pankower In⸗ iormationsamtes, zu der Westliche Pressever- treter nicht eingeladen waren,„um frei meine demokratische Ansicht weiter vertreten zu Können, es von einem Teil Deutschlands aus zu machen, in dem man für solche freie Mei- nungsgugerungen nicht verfolgt wird“ Man sei in Westdeutschland systematisch bestrebt gewesen, ihn in seinem politisch klaren N mit unzuverlässigen Personen zu um- —— Amtsantritt Dr. Hubers Regierungspräsident vom Justizdienst beurlaubt Heidelberg(Isw). Der neu ernannte Regierungspräsident für Nordbaden, Dr. Hans Huber, wird heute in Karlsruhe sein Amt antreten. Wie Dr. Huber mitteilt, wird er Vorerst aus der Justizverwaltung nicht aus- scheiden. Die Justizverwaltung werde ihn Zunächst auf ein Jahr beurlauben. In seinem Amt als Landgerichtsdirektor in Heidelberg Werde er in dieser Zeit von Amtsgerichtsrat Dr. Hachenburg vertreten. Wohleb sprach zu Altbadenern Er will nicht aus der Landespolitik ausscheiden Ofkkenburg(isw). Der frühere südbadi- sche Staatspräsident, Leo Wohleb, kündigte in Oflenburg auf einer öffentlichen Kundgebung der Arbeitsgemeinschaft der Badener an, daß er trotz der Ubernahme des Postens eines deutschen Gesandten in Lissabon nicht aus der badischen Politik ausscheiden werde. Wohleb kritisierte die Auffassung des Vize- Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Dr. Rudolf Katz, der im Prozeß des Landes Bayern gegen den Bund nach anderen Grund- Sätzen verfahren sei als im Prozeß des Lan- des Südbaden. Der jetzige Zustand sei rechts- Widrig, sagte Wohleb. Die Badener würden mit allen legalen Mitteln versuchen, die Eigen- Staatlichkeit Badens wieder herzustellen. Zu den Schulden des früheren Landes Süd- baden erklärte Wohleb, daß diese angebliche Verschuldung von der Stuttgarter Regierung „AUfgebauscht“ worden sei. Diese Schulden stünden in keinem Verhältnis zu dem Lan- desvermögen von zwei Milliarden DM, das ja von Stuttgart auch kassiert worden sei. Die Schulden seien nur dadurch entstanden, daß das frühere Land Südbaden, das unter allen Bundesländern die höchsten Bes atzungskosten habe tragen müssen, in vorbildlicher Weise für die Kriegsop T gesorgt und den Wieder- aufbau des Landes mit allen Mitteln voran- getrieben habe. Im übrigen hätten auch an- dere Bundesländer große Schulden. In einer von Delegierten aus Nord- und Süd- baden besuchten Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Badener Waren die Künftigen Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft besprochen worden. Es wurde beschlossen, den Oberbadischen Verband aufzulösen und mit der nordbadischen Arbeitsgemeinschaft einen einheitlichen Verband zu bilden. Ein aus zehn Mitgliedern bestehendes Gremium soll die er- forderlichen Vorbereitungen treffen, die Ende August abgeschlossen sein sollen. 12 „Grünbuch“ über Kriegsgefangene Soldatenverbände fordern erneut Amnestie Frankfurt(UP). Ein Sprecher des Lan- desverbandes Hessen der Heimkehrer, Kriegs- gefangenen- und Vermißten- Angehörigen Deutschlands kündigte auf einer Pressekon- ferenz in Frankfurt die bevorstehende Ver- ökkentlichung eines„Grünbuches“ zum Pro- blem der Rückführung der noch zurückgehal- tenen Kriegsgefangenen an. Bundespräsident Heuss, Bundeskanzler Adenauer, Bundesmi- nister Lukaschek und der SPD-Vorsitzende Dr. Schumacher haben dem Werk Geleit- Worte vorangestellt. Zahlreiche politische Per- sönlichkeiten behandeln in dem Grünbuch“ die bisherigen Bemühungen um die Freilas- Sung der deutschen Kriegsgefangenen und treten für eine Generalamnestie der soge- nannten Kriegsverbrecher ein. Allen als Kriegsverbrecher verurteilten deutschen Soldaten solle als Vorwegnahme für die spätere Entlassung„Urlaub auf Ehren- Wort“ erteilt werden, schlug der Münchener Rechtsanwalt Dr. Aschenauer auf einer Kund- gebung von Soldatenverbänden in Düsseldorf vor. Aschenauer, der als Verteidiger in Kriegs- verbrecher- Prozessen bekannt wurde, sagte, vor den im Generalvertrag vorgesehenen Schiedsausschuß sollten nur solche Kriegs- Verbrecher kommen, die Handlungen aus per- sönlichen Motiven oder zu persönlichen Vor- teilen begangen hätten! Die in dem Vertrag festgelegte Lösung der Kriegsverbrecher- frage sei nicht fair, weil die Urteilsfindung der alliierten Gerichte nicht mehr überprüft werden dürfe. Zur Fragwürdigkeit dieser Rechtsprechung führte der Anwalt an, im Dachauer Prozeß hätten sich beispielsweise eine große Zahl von Belastungszeugen aus Verbrechern rekrutiert. Die Abwehrmaßnahmen, die General Ridg- Way und andere US-Generale in Korea gegen Partisanen durchgeführt hätten, seien schär- fer als die Maßnahmen deutscher Generale Während des zweiten Weltkrieges, die heute dafür als Kriegsverbrecher in Landsberg sa- Ben. Die Entscheidungen in Nürnberg Wür⸗ den nunmehr gleiche Strafmaßnahmen gegen diese amerikanischen Generale rechtfertigen. Deutsche müßten als Fremdenlegionäre in ndochina auf Befehl die gleichen Handlun- n begehen, für die ihre Kameraden in Deutschland hinter Zuchthausmauern sägen. 5 ES sei ein Gebot der Gerechtigkeit, daß die im Generalvertrag angestrebte Gemeinschafts- und Zusammenarbeit mit den westlichen Alli- derten auch die Freiheit für diejenigen ein- schließen, die in Nürnberg und Falncds ders Verurteilt worden seien. Per Bundeskanzler im Urlaub Bonn(UP). Der Bundeskanzler reiste mit seiner Tochter Lotte und zwei Herren seines Büros zu einem vierwöchigen Urlaub an den Vierwaldstätter See. Auf dem Bürgenstock wird der Kanzler mit Bonn in ständiger Ver- indung bleiben. Während seiner Abwesen⸗ heit führt Vizekanzler Blücher die Geschäfte er Bundesregierung. Der Bundesminister rür gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, ist mit Frau und Toch- ter in Igls bei Innsbruck eingetroffen. Der Minister beabsichtigt, dort einen ee Erholungsurlaub zu verbringen. 5 1 Pee 1 8085 deutschen n Troxes, Karl 78 von et in Metz e einen Frankreich gewann den Wettlauf nach Basel Deutscher B keiert e Das Groß! Baden w 1852 aller- dings nicht der 1 Haufs der Eisenbahnpioniere nach Basel g zen. Schon sechs Jahre früher, Juni 18 hatte die französische Oberrheinlinie von Straßburg her die Schweiz erreicht. Zwei J später stand in Basel bereits ein fran Bahnhof. Protz diesem zeitlichen Vorsprung der links- rheinischen Bahn v sich im Lauf der Jahre das Schwergen cht des internationalen Nord-Süd-Verkehrs auf die rechte, die badi- sche Seite des Rheins, b h dem letzten Vorrangstel- ra anz6s im Krieg endgültig das Ende 1 lung gekommen schien. Die satzungsmacht forderte stung— und sicher nicht r als solche— die Demontage eines Strangs der zweigleisigen Zahnlinie und setzte sie auf einem Teil der Strecke auch durch. Dann allerdings inter- venierte die Schweiz und der demontierte Schienenstrang durfte wieder gelegt werden. Heute nimmt der Verkehr in beiden Richtun- gen standig zu, und Fernschnellzüge wie der „Rheingold“ und sein jüngster Bruder, der „Rheinpfeil“, sind im internationalen Zugver- kehr ein Begriff. Unter Hinweis auf die über- ragende Bedeutung der Bahnlinie wird gerade von Schweizer Seite immer wieder ihre Elek- triflzierung von Frankfurt bis Basel gefordert. Das Loch in der Stadtmauer Dem Vertragsabschluß im Jahr 1852 war Vereinbarungsgemäß zunächst der Bau eines badischen Bahnhofs in Basel gefolgt, der knapp drei Jahre später, im Februar 1856, fertig war. 1856 rollte bereits der erste Zug in West-Ost-Richtung rheinaufwärts bis Grenz- ach, und wieder einige Jahre später nahm nach einem Zusatzabkommen die Schwarz- Waldbahn ins Wiesental ihren Ausgang in Basel. Ergänzt und vollendet wurde das Werk schließlich durch die schon im ursprünglichen Vertragswerk vorgesehene Verbindung zum schweizerischen Bahnhof in Basel. Noch einige Jahre vor dem Vertrag mit Ba- den, beim Bau des französischen Bahnhofs, hatte man sich in Basel viel Kopfzerbrechen um die Unterbringung des ausländischen Ge- bäudes innerhalb der Stadtbefestigungen ge- macht und es schließlich sorgfältig in sie ein- bezogen. Diese Gedanken machte man sich beim Bau des Badischen Bahnhofs schon nicht mehr. Man riß kurz entschlossen ein Loch in die Stadtmauer, bekam dann aber, wie eine Basler Zeitung kürzlich aus der Stadtchronik berichtete. Angst vor der eigenen Courage und spannte nachts zum Schutz vor etwaigen Eindringlingen ein Seil vor die Bresche. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts mit seinem technischen Aufschwung wurde dann der Ba- dische Bahnhof zu Klein. 1913 wurde er durch einen nach den modernsten städtebaulichen und technischen Gesichtspunkten von einem schweizerischen Architekten entworfenen Neu- bau ersetzt, der heute noch den Anforderun- gen genügt. Polizeihoheit hat die Schweiz Wenn auch die Bahnhöfe sowie die Gleis- und sonstigen Anlagen auf Schweizer Boden heute nach dem Eisenbahnvertrag der Deut- schen Bundesbahn als der 1 der Reichs- bahn bzw. der Großgherzoglic dischen Bahn gehören, so fällt doch die Sorge kür die poli- zeiliche Sicherheit in die Gebietshoheit der Schweiz, die auch für kriminelle Vorkomm- nisse auf dem Bahngebiet zuständig ist. Alle Vergehen, auch die von déutschen Beamten oder Bahnpolizisten lten, werden nach Schweizer Gesetzen ver 0¹St und geabn- det. Das erfuhr nach in französischer Offizier, der sich im Vertrauen auf den Schutz iner Deutschen gegen- über im 5 Bahnhof Basel Upergrikfe erlaubt hatte. Er wurde prompt v von Schweizer Polizisten festgenommen und von einern Bas- 1er Gericht zu einem Monat Gera 1 Urteilt. 1 Knotenpunkt Badischer Bahnhof Im Hinblick auf den wachsenden internatio- nalen Verkehr ist heute die 1669 gebaute Ver- bindung vom Badischen Bahnhof in Basel zum Bahnhof der Schweize hen Bundesbahn von Weit größerer Bedeutung als die deutschen Binnen verbindungen. Zwischen dem Badischen und dem Schwei rollten im ver- Sangenen Jahr im hr etwa 6 400 Züge und im Güterv— zu dem aller- dings noch der Um vom Rheinhas Kleinhüningen nach Basel bhoramt— etwa 15 500 Züge mit rund 11,5 Millionen Tonnen Fracht. Der stärkste Personenverkehr im Badischen Bahnhof selbst wurde im Jahr 1931 registriert. in dem fast 600 000 Fahrkarten gelöst wurden. Von da an ging der Personenverkehr aller- Aings ständig zurück, bis er nach dem Krieg im Jahr 1946 vorübergehend ganz zum Erlie- gen kam. 1951 wurden schon wieder weit über 200 000 Fahrkarten verkauft. Mossadeg verkündete sein Programm Ausnützung der ölquellen„mit allen Kräf- ten!“— Kabinett gebildet Teheran(UP). Der iranische Minister- Präsident Mohammed Mossadeg hat sein neues Kabinett gebildet, in dem er auch den Posten des Verteidigungsministers bekleidet. Finanz- minister und stellvertretender Ministerpräsi- dent wurde Bagher Kazemi, Außenminister Hussein Navab und Innenminister Hussein Sadighi. Der neue Außenminister ist der ira- nische Gesandte im Haag, dem zum Teil der Erfolg Irans vor dem Internationalen Ge- richtshof bei den Verhandlungen über den Olstreit mit Großbritannien zugeschrieben Wird. 5 . Bagher Kazemi hat dem ira- nischen Parlament im Auftrage Mossadegs das neue Kabinett vorgestellt. Der Minister ver- las dem Haus das neun Punkte umfassende Regierungsprogramm, in dem große Refor- men in der Verwaltung des ganzen Landes angekündigt werden. Außenpolitisch will die Regierung in freundschaftlichem Verhältnis mit allen Nationen stehen und ihre Politik auf die Charta der Vereinten Nationen gründen. Die Glvorkommen des Landes sollen mit allen Kräften ausgenutzt werden. Obwohl Mossadeg selbst die Leitung des Friegsministeriums übernommen hat, untersteht die Armee ver- kfassungsmäßig nach wie vor dem Schah, dem auch der Generalstab verantwortlich ist. Mos- sadeg, der die Übernahme des Ministeriums zur Bedingung für seine erneute Beauftragung als Ministerpräsident gemacht hatte, ist aber für alle Personalfragen zuständig und ernennt 5 die hohen Offiziere. Mossadeg soll, wie verlautet, dem britischen Geschäftsträger in Teheran, George Middle- ton, vorgeschlagen haben, den Streitfall um die Anglo- Iranische Olgesellschaft iranischen Gerichten zur Entscheidung vorzulegen, nach- dem sich der Internationale Gerichtshof im Haag nun als unzuständig erklärt hat. Mossa- deg soll in diesem Zusammenhang auch an- gedeutet haben, daß er Verhandlungen über die an die Anglo- Iranische Glgesellschaft zu zahlende Vergütung für die verstaatlichten Olraffinerien aufnehmen wolle. 8 In Hamburg nannte anläßlich einer Trauer- feier für die Opfer der letzten Unruhen in Iran der persönliche Berater des iranischen Ministerpräsidenten Mossadeg und Staats- kommissar für die ehemaligen Besitzungen der Anglo-Iranian-Oil- Company, Dr. Hussein Fatemi, die während der Unruhen in Iran Ge- töteten„Helden der Nation“. Sie seien für die Freiheit und Unabhängigkeit ihres Landes ge- Fallen. Dr. Fatemi befindet sich seit Juni in der Behandlung des Hamburger Elisabeth- Krankenhauses, wo er wegen einer schweren Bauchverletzung operiert wurde. Er erlitt seine Verletzung, als ihm im Februar bei einem Attentat auf Mossadeg die für diesen bestimmte Kugel traf. e in Macao 5 Hongkong(). In der portugiesischen Kolonie Macao an der Ostküste des chinesi- schen Festlandes gegenüber von Hongkong ist der Ausnahmezustand verkündet worden, nachdem es zu Schießereien an der Grenze kam. Zwei portugiesische Soldaten wurden durch Maschinengewehrfeuer getötet, minde- stens sieben verwundet. Die Verluste auf chi- nesischer Seite sind unbekannt. Die Schieße- rei 1 als ein chinesischer Grenzsoldat rtugiesischen Soldat aus Ostafrika beschuldigte, daß er auf chinesisches Gebiet 8 vorgedrungen sei und auf ihn einige Schüsse Abgab Als ein portugiesischer Offlzier das Feuer aus einer B e rief der ninese Hilfe Berbel. Stevenson wurde Eisenhowers Gegenspieler Truman prophezeit Sieg der Demokraten— Kefauver half Stevenson Chicago(UP). Mit dem Abschluß des Demokratischen Nationalkonvents in Chicago stehen nunmehr die beiden Kandidaten für die amerikanische Präsidentschaft bei den Wahlen am 4. November dieses Jahres fest: dem Republikaner und ehemaligen Oberbe- fehlshaber der Atlantikpaktstreitkräfte in Europa, Dwight D. Eisenhower, stellten die Demokraten den Gouverneur von. Adlai Stevenson, gegenüber. Mit der Wahl des Senators von Alabama, John J. Sparkman zum Vizepräsidentschafts- kandidaten der Demokratischen Partei ging der 31. Konvent der seit 1932 regierenden Demokratischen Partei der Vereinigten Staa- ten am Samstag zu Ende. Hatte Eisenhower auf dem zwei Wochen zuvor abrollenden Konvent der Republikani- schen Partei gleich den ersten Wahlgang mit großer Mehrheit über seinen Antipoden Se- nator Taft für sich entscheiden können, 80 bedurfte es zur Wahl Stevensons dreier Ab- stimmungen. Nachdem in den beiden ersten Senator Estes Refauver den Gouverneur von IIlinois um wenige Stimmen Finter sich las- sen konnte, ohne jedoch die erforderliche Mehrheit von 615% Stimmen zu erhalten, ge- langte Stevenson beim dritten Wahlgang knapp an die Grenze der Hälfte der insge- samt 1230 abgegebenen Stimmen. MSA-Di- rektor Averell Harriman und Gouverneur Paul Dever aus Massachussetts. zwei der 16 Persönlichkeiten, auf die sich noch im ersten Wahlgang die Stimmen zersplitterten, traten nach der zweiten Abstimmung von ihrer Be- werbung zurück und empfahlen 8 Wahl Stevensons. N unterbrachen Hauptverhandlungen Rhee hob Ausnahmezustand auf Seoul(OP). Während EeHer anderthalb- stündigen Zusammenkunft der Stabsoffiziere erklärten sich die Kommunisten in Pan Mun Jon damit einverstanden, den Alliierten ihre Anderungswünsche zum Entwurf eines Waf⸗ kenstillstandes schriftlich zu unterbreiten. Die Hauptverhandlungen wurden auf Antrag der UN ͤ am Samstag für sieben Tage unterbro- chen. Generalmajor Harrison hatte diese Un- terbrechung gefordert, da die„Heuchelei“ der Kommunisten bezüglich des Kriegsgefange- nenproblems doch zu nichts führe. Der südkoreanische Präsident Syngman Rhee gab bekannt, daß der Ausnahmezustand in Korea aufgehoben wurde, um sicherzustel- len, daß die Präsidentschaftswahlen am 5. Au- a gust„frei und demokratisch“ abgehalten wer- den können. Der Ausnahmezustand wurde vor 64 Tagen zu Beginn der innenpolitischen Krise verhängt, die mit einer Verfassungs- änderung endete, auf Grund deren der Prä- . Jetat direkt vom Volk e Wird. Die sterbliche Hülle Dr. Carl Severings wurde in Bielefeld im Beisein hoher Persön- lichkeiten der Bundesregierung und der So- zialdemokratischen Partei zu Grabe getragen. General a. D. Student wurde zum 1. Bundes- leiter des Deutschen e gewählt.. 5 Der österreichische e Gruber ist zu einem dreiwöchigen Staatsbesuch nach Brasilien abgereist. Der Herzog von Edinbursh wurde bei sei- nem Eintreffen in Helsinki, wo er die Olym- bischen.. Weseler 5 auffrischende West. Unsere Maschinen haben Launen Technische Konsequenz des Solitude-Rennens Der fünfte Meisterschaftslauf auf der So- litude, der große Leistungsvergleich der neuen deutschen kompressorlosen Konstruktionen mit den Weltmeisterschaftsmaschinen des Aus- landes, zeigte in den kleinen Klassen über- zeugend, daß der deutsche Nachwuchs zu kämpfen versteht. Sowohl bei den„Bienen“ Wie in der Klasse bis zu 250 cem, hier aller- dings mit Glück, holten sich junge deutsche Fahrer die Lorbeeren. Am überzeugendsten War dabei die brillante Fahrweise des Nach- wuchsfahrers Werner Haas, NSU. Viertakt-Doppelnocken-NSU erwies sich nach erst zweijähriger Entwicklung nicht nur als die schnellste Maschine, sondern sie zeigte auch eine beachtliche Beständigkeit, denn auch der zweite NSU-Fahrer im Felde der nent, len fünften Platz. Das diesjährige Solitude- rennen erwies also, daß die Vorherrschaft der Italiener dieser Klasse zu durchbrechen ist und daß die„Rennföxe“ ein immer gefähr- licherer Gegner zu werden versprecl Auch die englischen Agusta, die Siegermaschinen bei der Tourist Trophy und in Holland, er- Wiesen sich als gefährliche Gegner für die italienische Weltmarke Mondial. Sandford- England u. Copeta- Italien belegten auf ihnen den dritten und vierten Platz. Leider griffen die Morinis, die italienischen Gegner der Mon- dial, nicht in die Kämpfe ein. Wäre Lomas nieht gestürzt Der Sieg des jungen DRW-Fahrers Felgenheier, Niederlahnstein, in der Klasse bis 250 cem über die Guzzi-Asse Ruffo und Lorenzetti war mehr als Glück. Bei einem normalen Verlauf des Rennens hätte Moto- Guzzi seine Vorherrschaft sicher Doppel- Sieg ausgewiesen. Aber bei allen Ein- schränkungen dieses deutschen Sieges, der durch vier weitere deutsche Plätze noch unter- strichen wird, ist anzuerkennen, daß die Zwei- Zylinder- Zweitakt Drehschieber- DRW auf dem Wege ist, an die alte Vorkriegsstellung der Ingolstädter anzuknüpfen. Große Beach- tung verdient die Leistung der schnellen Zwei- Zylinder-NSU in dieser Klasse mit dem Eng- länder Bill Lomas. Diese schnelle NSU hat bereits soviel„drin“, daß sie die Guzzis hätte ernstlich gefährden können, nicht in der vorletzten Runde ausgefallen Wäre. Beachtlich ist auch die Leistung der Einzylinder-Zweinocken-Horex-Eigenbau mit Hermann Gablenz, die sechsten Platz landete. In den Klassen bis 350 cem und bis 500 cem ö mit und ohne Seitenwagen gab es drei eng- lische Norton- Siege. Vorläufig„Weltmeister“ Norton, die klassi- sche Einzylinder-Maschine aus Birmingham, in diesen Klassen gefährden zu können. Daß dabei der Norton-Fahrer Kavanagh-Australien im dritten und im fünften Rennen nach si- cherer Führung seinen Stallgefährten Arm- strong-Irland kurz vor dem Ziel passieren lieg, geschah offensichtlich auf Veranlassung der Norton- Direktion, da Armstrong die acht Punkte für die Weltmeisterschaftswertung dringend braucht. Auch Cyril Smith fuhr mit seiner Norton nach dem tragischen Ausfall des Weltmeisters Oliver einen sicheren Sieg nach Hause. Eine Norton lag in diesem Ren- nen außerdem auf dem dritten und fünften Platz. Norton stellte bei den„Großen“ die ersten drei Sieger und in der Klasse bis 350 cem die beiden ersten Sieger und be- legte mit Auguste Goffin-Belgien den sieben- ten Platz. Die italienischen Gileras, die schnel- len Vierzylinder mit ihren 62 PS, konnte nach dem frühen Sturz des italienischen Paares durch das verwegene Paar Merlo-Magri de- 1 monstrieren, die sicher auf dem zweiten Platz landeten. In der Klasse bis zu 500 cem war die Gilera diesmal kein ernsthafter Gegner. Dagegen erwies sich die Vierzylinder-MV- Agusta nach ihrer Umstellung auf Ketten- antrieb als äußerst schnell. Leslie Graham, Weltmeister 1949, fuhr mit ihr in der Klasse bis 500 cem Solo trotz Zwischenaufenthaltes an der Box wohl das stärkste“ Rennen in dieser Klasse. Auch As kam in der Klasse bis 350 cem mit Lomas, England, und Ring, Australien, auf einen guten dritten bzw. sechsten Platz. Auch diese Dreinocken-Neu- Konstruktion verteidigte damit sicher ihren Ruf als Weltmeisterschaftsmarke. DK W h eWäͤä hr te sich erneut Die neue deutsche Dreizylinder-Zweitakt- DKW unter Ewald Kluge fuhr in der Klasse bis 350 cem einen beachtlichen fünften Platz heraus. Diese Neukonstruktion, die im ersten Jahr ihrer Bewährung steht, hat nach dem Sieg auf der Eilenriede und nach ihrem Pech in Schotten die erneute Bewährungsprobe be- standen. Friedel Schön war mit seiner von Roland Schnell entwickelten Einzylinder-Zweinocken- Werkhorex in der 350 cm-Klasse leider nicht am Start. Die in einem halben Rennjahr immer schneller werdende Horex mischte da- gegen im Konzert der„Großen“ kräftig mit. Schön lag noch in der vorletzten Runde der Klasse. bis zu 500 cem auf dem fünften Platz, dann war für diese Maschine, die immer stärkere Beachtung e e leider das Ren- nen aus. BMW kam in der 8 bis 500 cem mit Seitenwagen durch die Privatfahrer Noll/ Cron auf einen beachtlichen sechsten Platz, während Baltisberger mit seiner BMW, Bau- jahr 1951, bei den„Großen“ trotz seines sechsten Platzes enttäuschte. 5 Zusammenfassend kann gesagt Werden, dag mit dem„Großen Preis von Deutschland 1952“ der Anfang zum Aufstieg einiger unse- rer Vertreter zum Weltmeisterschraftsniveau gemacht worden ist, und daß bei den Motor Sportlern und den Werken die Gewißheit ent- standen ist, auf dem Wege zum Anschluß an die Leistungen der Elite der Welt 2 sein. . 5 Wettervorhersage 9 teils stärker bewölkt. Ortlich etwas Regen oder gewittrige Schauer. Temperatu nicht v ber 20 Grad 5 Zeitweise Nord „Klei- Luttenberger, kam auf einen ehrenvol- Rudi durch einen wenn Lomas auf einem sicher Niemand scheint also Die neues Milani-Pizzocri ihre Gefährlichkeit nur noch N Südwestdeutsche Rundschau Raubüberfall auf parkenden Pkw Bruchsal(Isw). Auf der Autobabhnüber- Führung Bruchsal—Büchenau ist auf die In- Sassen eines parkenden Personenkraftwagens ein Raubüberfall verübt worden. Zwei mas Kkierte Männer entwendeten den Ins ter vorgehaltener Pistole die Geldbörse insgesamt 950 DM Inhalt und suchten das Weite. Die Diebe, die einen Eindruck machten, grog. Sie trug 8 87 grauen Gunklen Anzug. Die Landeskrimi Karlsruhe bittet die Bevöll eru mittlung der Täter behilfli werden von jeder Polizeidie genommen. e 2 dann verwahrlosten sind etwa 1,70 bis 1,75 m 3 1 ee 5 5 Einbrecher bei der falschen Adresse wohl auf ein Glas Wein nicht ankommen.“ Der Eindringling merkte sehr bald, daß er auf einem„falschen Bahnsteig“ war und 9 türmte über den Zaun zurück auf die Straße. Das Uberfallkommando fand ihn schließlich im Wald. Falscher Otto heiratete Landau(Irp). Die Große Strafkammer in Landau verurteilte den 30 Jahre alten Ar- beiter Arthur Stahlschmitt aus Insheim bei Landau wegen Meineids und Abgabe einer kalschen eidesstattlichen Versicherung zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten und drei 0 Wochen. Der Angeklagte, am 10. Dezeraber 1922 in Kaiserslautern geboren, gab vor dem Standesbeamten in Insheim eine eidesstatt- liche Erklärung ab, daß er am 10. Dezember 5 1926 in Wien geboren sei und Otto Zureck heiße. Da der Standesbeamte trotzdem nicht das Aufgebot zur Eheschließung erließ, stellte der Angeklagte bei dem Vormundschaftsge- richt in Landau den Antrag, den Standes- beamten zum Erlaß des Aufgebots und zur Vornahme der Eheschließung anzuweisen. Bei Nieser Gelegenheit bestätigte er nicht nur die der eidesstattlichen Versicherung gemach- Nen Angaben, sondern bekräftigte sie noch mit mem Eid. Der Standesbeamte nahm die Trau- ng vor. Kürzlich kam jedoch der echte Name des Angeklagten heraus, der in Wirklichkeit Stahlschmitt heißt. [Hag oa un! Nn eee 1 5 Erst Selbstmord, dann Explosion Stuttgart(sw). Eine 54 Jahre alte Frau aus Stuttgart-Vaihingen verübte in der Küche ihrer Wohnung Selbstmord durch Ein- atmen von Leuchtgas. Aus bisher noch nicht geklärten Gründen entzündete sich kurze Zeit Später das ausgeströmte Gas in der Küche und rief eine heftige Explosion hervor. Es Sntstanden schwere Sach- und Gebaudeschã- — Ferien auch für Flüchtlingskinder Frankenthal(rp). Im Frankenthaler Strandbad begann ein Ferienlager für 175 Flüchtlingskinder, die jetzt in Frankenthal wohnen, und für eine Reihe von erholungs- bedürftigen Frankenthaler Kindern. Hierfür hat das Flüchtlingswerk Frankenthal die Mit- tel bereitgestellt. In dem Lager erhalten die Kinder drei nahrhafte Mahlzeiten und wer- den von Fachkräften bei Sport und Spiel be- reut. Das Ferienlager endet am 30. August. Kaffee im Fahrradschlauch KoOnSstanz(sw). Konstanzer Zollbeamte nahmen einen deutschen Radfahrer fest, in dessen Fahrradschläuchen drei kg Kaffee fest- Zestellt wurden. Der Verhaftete gab zu, über 50 mal auf diese Weise Kaffee über die Grenze Seschmuggelt zu haben. e, eee U Bodensee-Fischerei erbrachte 750 000 DM Konstanz(Iswy). Auf dem Bodensee wur- den im vergangenen Jahr von deutschen Berufsfischern insgesamt 484 Tonnen Fische gefangen. Die Fänge der Sportfischer sind in dieser Menge nicht enthalten. Der Verkaufs- erlös belief sich auf 750 000 DM. Die deut- schen Fischer sind am gesamten Fangergebnis mit 56 Prozent beteiligt. 32 Prozent entfielen auf Schweizer, 12 Prozent auf österreichische Fischer. Schwerer Unfall bei Müllheim Müllheim) Baden.(Isw). Auf der Bun- aße 3 zwischen Müllheim und Auggen et ein Personenwagen ins Schleudern und be gegen einen Telegraphenmast, Der Fahl des Wagens und eine Mitfahrerin, beide aus Lörrach, mußten mit schweren Verletzungen in das Bezirkskrankenhaus Müllheim eingeliefert werden. Zwei andere Mitt ahrer kamen mit leichten Hautabschür- 5 Kaiserslautern Grp). Der Kaiserslau- er Wagen, den der Verun- 5 terer Polizeidirektor Kurt Duell traute seinen te geliehen hatte, wurde schwer be- 8 Augen nicht, als er nachts auf seinem Grund- schädigt. 8 Stücke einer Mann sah, der über den hohen 3 5 5 Stacheldrahtzaun gestiegen war. Noch wäh- Offenburger Arbeitsamt fertiggestellt 8 rend ein Nachbar„Haltet den Dieb!“ rief, Affenburg(sw). Im Beiden des Präsi- f faßte sich dieser und forderte— offensichtlich denten des Landesarbeitsamtes Baden-Würt⸗ betrunken— vom Polizeichef ein Glas Wein: temberg, Dr. Eugen Heinz, hat die feierliche 5 13„Wir sind doch in der Pfalz, und da wird es Schlüsselübergabe für das neu errichtete Of- fenburger Arbeitsamt an seinen Leiter, Regie- rungsrat Zan stattgefunden. An der Feier nahmen auch die Landräte der mittelbadischen Landkreise sowie Oberbürgermeister Heitz (Ofkenburg) teil, Der Neubau, der eines der repräsentativsten Verwaltungsgebäude in Of- fenburg ist, nimmt außer m Arbeitsamt auch das Bezirksbauamt für die Kreise Offen- burg, Wolfach, Lahr und Kehl auf. Der nackte Allah mit dem Küchenmesser Geisteskranker verfolgte Friseuse Kaiserslautern(irp). Die 40jährige Friseuse Inge Weber aus Kusel war maßlos überrascht, als eines Tages der 45 jährige Post- schaffner Erwin Meyer aus Frankfurt bei ihr erschien, mit dem sie sich kurz zuvor in Wild- bad bei einer Kur angefreundet hatte.„Ich darf dich doch bitten, dem Fahrer 200 Mark zu zahlen“, erklärte Meyer seiner neuen Freundin. Er war mit einer Taxe von Frank- furt nach Kusel gefahren, weil ihm der Zug fortgefahren war und ihm„Gott den Auftrag“ dazu gegeben hatte. Als Frau Weber, die noch in ihrem Geschäft zu tun hatte, zurückkehrte, stand ihr der neue Freund völlig nackt gegen- über und versuchte, sie unter tierischen Schreien in das Schlafzimmer zu zerren und zu ermorden. Während zwei Kundinnen der Frau Weber bei den grauenhaften Schreien vor Furcht durch das Fenster flohen, kam die Gehilfin der Friseuse zu Hilfe. Es gelang den beiden Frauen anschließend, ins Freie zu flüchten. Auf ihre Hilferufe eilten ein Gastwirt und ein Schlosser herbei, die den nackten, mit einem 35 em langen Küchenmesser Bewaff- neten nach hartem Kampf überwältigten und der Polizei übergeben konnten. Die Friseuse erhielt erst in der Verhand- lung vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Kaiserslautern die Bestätigung, daß ihr Frankfurter Freund unter einer sehr gefährlichen Art von Schizophrenie leidet.„Er Sei Allah und habe auf der Fahrt nach Kusel den lieben Gott gesehen“, erklärte er in der Verhandlung. Der Sachverständige billigte ihm verminderte Zurechnungsfähigkeit zu. Das Gericht ordnete Einweisung in eine Heil- und Pflegeanstalt an. Großbrand in Neuenburg Scheune mit Erntevorräten abgebrannt Neuen bur g/ Rhein(sw). In einem land- Wirtschaftlichen Anwesen in Neuenburg brach aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer Aus, bei dem die Scheune bis auf die Grund- mauern niederbrannte. Dem Feuer fielen die gesamten Erntevorräte sowie landwirtschaft- liche Maschinen zum Opfer. Der Sachschaden Wird auf mindestens 50 000 DM geschätzt. Das Anwesen ist damit innerhalb von 50 Jahren zum dritten Mal durch Brände heimgesucht worden. Lolcale Nuundoclicu Der letzte Juliſonnlag zeigte ſich von einer ſommerlich erträglichen Seite und faſt ſchien es, als ob er ſchon die erſten, Ahnungen des kommenden Früh⸗ herbſtes mitgebracht hätte. Schon im Verlauf des Samstags waren die allerletzten Erntewagen in die ſchützenden Scheunen eingefahren worden, ſodaß die dies⸗ jährige Getreideernte als abgeſchloſſen gelten kann. Durch die ſtändig zunehmende Tech⸗ niſierung der Landwirtſchaft wurde der Haupt⸗ teil der Ernte in knapp 4 Tagen eingebracht, während man noch vor wenigen Jahren mit 2 bis 3 Wochen mühſamer Arbeit bei der Erntebergung rechnete. Im Allgemeinen trug der Sonntag einen ruhigen, faſt beſinnlich zu nennenden Charakter. Zahlreiche Menſchen nützten die erträgliche Witterung zu einem gemütlichen Spaziergang, während die Badeenthuſiſten natürlich in den kühlen Fluten zu finden waren, um die noch wenigen Sommerſonntage mit ihrem„hobby“ ergiebig auszuhoſten. Die Sänger der Liedertafel weilten am Samstag und Sonntag bei dem Sängerfeſt in Friedrichsfeld und durften mit ihren geſang⸗ lichen Darbietungen verdienten Dank ernten. N Der große Sturm begann heute Vormittag in allen Geſchäften, die das faſt magnetiſch zu nennende Wörtchen „Sommer⸗Schlußverkauf“ in ihren Schau⸗ fenſtern führten und mit lockenden Angeboten die Käuferſcharen zu einem Kauf reizten. Schon am geſtrigen Sonntag waren die„Seh⸗ leute“ in großen Scharen unterwegs um die günſtigſten Kaufdiſpoſitionen zu ermitteln, die ſchließlich heute Vormittag im keel Einſatz“ angekreuzt wurden. Ueberall herrſchte beängſtigender Hochbetrieb, der erſt in den frühen Rachmittagsſtunden leicht verebbte um gegen Ladenſchluß noch einmal ſtark anzu⸗ ſteigen. Natürlich waren die„Lockvögel“ in wenigen Stunden ausverkauft, aber der rollende Rachſchub verſpricht auch den nach⸗ ſolgenden Käufern noch manch ſchönen Fang. Hauptträger des Anſturms waren natürlich die Frauen, die ſchon einige Zeit die Familien⸗ kaſſe auf dieſes große Exeignis abgeſtellt hatten und ſo manchen Wunſchtraum nun erfüllen konnten. Auch in Seckenheim hatte der Sommer⸗ Schlußverkauf ganz anſprechende Erfolge auf⸗ zuweiſen. Hier erſparten ſich die klugen Hausfrauen den großen Trubel zugunſten einer individuellen Bedienung, die ſelbſt in dieſen Tagen gewährleiſtet iſt. und das will ſchon etwas heißen. Mit dem Neubau der Neckarbrücke wurde begonnen Seit wenigen Tagen ſingen an der Neckar⸗ brücke wieder die Dampfhämmer ihr mono⸗ tones Lied. Der ſchon längere Zeit projektierte Reubau des letzten Verbindungsſtückes zwiſchen Seckenheim und Ilvesheim wird nach Er⸗ ſtellung des jetzt in Arbeit befindlichen Fuß⸗ gängerſteges 3 werden. Die bisherige Erſatzverbindung hat ſich nach den ſtatiſchen Berechnungen durch den ſtarken Verkehr in ihrer Betriebsfähigkeit ſo gemindert, daß bei weiterem Anwachſen des Verkehrs die Ver⸗ antwortung für das Paſſieren zu groß ge- worden wäre. So wird zunächſt ein Fuß⸗ gängerſteg an der Oſtſeite angebracht, um die Bauarbeiten ungehindert durchführen zukönnen. Der geſamte Kraftwagenverkehr muß für die Dauer der geleitet werden. Ueber die Dauer der Bau⸗ arbeiten war noch nichts Endgültiges in Er- fahrung zu bringen, doch muß, nach den bis⸗ herigen Erfahrungen mit einigen Wochen gerechnet werden. Morgen erftmals in Aktion die neue Wartehalle Wir haben ſchon am Samstag unſerer neuen Wartehalle an den Planken die erſte Begrüßungsouvertüre geſungen, bei der wir den ſchmucken Neubau als ein gelungenes Werk, das ſich in harmoniſcher Weiſe in das Straßenbild einfügt, bezeichneten. Vorausſicht⸗ lich morgen werden nun nach Beendigung der letzten Anſtricharbeiten zum erſten Mal die Läden in den beiden e hoch⸗ gehen und damit die offizielle Inbetriebnahme künden. Während in dem einen Teil die OEG ihre Fahrkartenverkaufsſtelle einrichtet, und damit den oft durch Verkehr ſtark ge⸗ 1 Uebergang vor dem Rathaus ver⸗ meiden läßt, wird in den anderen Teil der bisherige Plankenpavillon untergebracht, der wie bisher ein reichhaltiges Sortiment von S bereithält. Wie„teuer“ ist die Muskelkraft? Die gegenwärtigen Olympischen Spiele in Helsinki erwecken nicht nur das Interesse unserer Sportler und Turner, sondern darüber hinaus auch die Anteilnahme der breiten Oflentlichkeit. Uberall wird eifrig über den Verlauf der sportlichen Wettkämpfe disku- tiert. Wer aber hat sich schon darüber Gedan- ken gemacht, wieviel Energie und Training notwendig ist, bis ein Sportler oder Turner „Olympiareif“ ist?— Wer hat schon weiter darüber nachgedacht, welche Energiemengen für— sagen wir einmal den A — notwendig sind? Allgemein nahm man bisher an, daß e „Kraftaufwendung“ durch Muskeln billiger sei als Betriebsstoff für einen Motor. Profes- sor Erich Müller vom Max-Planck- Institut stellte jedoch fest, daß ein kleiner Fahrrad- motor, der die Straßen der Großstädte mit lautem Geknatter erfüllt, billiger arbeitet als die Muskelkraft. Eine Radfahrt über 100 km ebener Strecke verbraucht etwa 1900 Kalorien, Nahrungsmittel mit einem entsprechenden Kaloriengehalt kosten wenigstens 0,80 DM. IBtf der Radfahrer zur Leistungssteigerung noch ein deftiges Schnitzel, verteuert sich die Sache erheblich. Der Fahrrad-Kleinmotor verlangt für die gleiche Strecke kein Schnitzel. Er braucht nur einen Liter Benzin und etwas G1. Die Kosten belaufen sich auf etwa 0,70 DM. Die menschliche Muskelkraft ist somit als wirtschaftlichster„Betriebsstoff“ entthront. Diese Erkenntnisse der Wissenschaft bewei⸗ sen, daß der menschliche Organismus bereits im normalen Leben große Mengen an Kraft- stoff“ aufwenden muß. Um so größer ist daher natürlich der Aufwand beim Sportler, und es wäre nicht uninteressant, wenn man einmal errechnen könnte, wie groß mengen mäßig bei den ersten Medaillenträgern der ODmmpiacde der Kraftverbrauch war! 1 Neckür-Bote, Südd. Helmatrettung für Manuheim-Seckenheim und Uingebung. Verantwortla Herausgeber: Georg Druck und Verlag: Buchdruclerel Gg. Zunmermann(In Geozd Hardlel. Mannheim-Seckenhelz, Ferusbrecher 47216. 2 9——— * D= u p N * 71 (6. Fortsetzung) Abenteuerroman von Hans Hempe Sopyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden dabei.“ blick auf seine Tochter.“ Mrs. Sollum. Alice Springs „Zu nett!“ warf Mrs. Sollum ein. Wohl kümmerte. Es waren ja sonst nur Männer „Sie war mir eine Ausgezeichnete Hilfe!“ sagte der Professor mit einem stolzen Seiten- „Was ist das denn für eine trostlose Ecke gewesen, von der der Kapitän Sprach?“ fragte „Nehmen Sie eine Karte“, erklärte der Ge- lehrte,„und Sie werden sehen, daß die Stadt N Ac An. N 05 ja nicht immer Uran sein, meine Gnädige, wenn auch diesem Atomrohstoff, es gibt noch andere Kostbarkeiten auf der Erde.“ „Sie sprachen vorhin von dem übertrieben gehaltenen Artikel in der„Australian Times“, Herr Professor“, warf der Verleger ein.„Wür⸗ den Sie es übernehmen, für mein Magazin einen Artikel zu schreiben, der von Ihrer Ex- pedition berichtet und ohne alle Sensationen ein Bild von Ihren Bemühungen gibt?“ die Welt heute voll ist von dem Geschrei nach Nc nnn n er Laserta war nicht der Mann, an Zufällig- keiten zu glauben. Es hatte alles einen Sinn. Man mußte ihn nur herausfinden. We man etwas nicht herausfand, mußte man sich Begebenheiten und Personen merken. einem Mosaik zusammen. Er musterte weiter den Steward, der eine große, schlanke Er- Augen. Er kannte ihn nicht, hatte ihn auch nie in seinem Leben Sesehen. Laserta vergaß mit Bewußtsein betrachtet hatte. Als er den ersten Bissen des Hors d'Oevre Auf der Zunge zergehen lieg, wußte er, daß dieser Steward in einem bestimmten Zusam- menhang mit Kathleen Ranger stand. Er wußte nicht, in welchem, aber er war sicher, Steward einen neuen Gang auftrug, beobach- tete er darum insgeheim sein Gesicht oder das von Kathleen. Doch konnte er nichts bemer- ken, was Auf einen Anhalt hindeutete. Er Konnte sich vorhin doch getäuscht haben. Es wäre einer der ganz seltenen Fälle gewesen. „Da sind Sie aber wirklich in einer der trost- losesten Ecken unseres nicht sehr trostreichen Frdballs gewesen“, Fräulein, haben keine Furcht gehabt, Ihren Herrn Vater dahin zu begleiten?“ 5 hab haben? So schlimm ist es dort gar nicht. Irgendwie setzten sich dann die Steinchen zu scheinung war, mit blondem Haar und blauen niemals das Gesicht eines Menschen, den er sich nicht zu täuschen. Jedes Mal, wenn der sagte Kapitän Homer J. Santen 20 Professor Ranger,„und Sie, mein Kathleen lachte.„Warum sollte ich In 8 Professor Ranger sah sie fragend an. „Ich heiße nämlich auch Alice!“ „Oh, das erklärt alles“, sagte Ranger lächelnd,„ja, daß also die Stadt Alice Springs ungefähr der Mittelpunkt Australiens ist, Es geht eine Bahn bis dahin, und von dort eine Straße nach Daly Waters im Norden. Sie dürfen sich allerdings keine Straße im üblichen Sinn darunter vorstellen, vielmehr einen Pfad oder einen Karawanenweg, der in seiner gan- zen Länge durch das Nordterritorium hin- durchführt. Es ist ein sehr wenig bekanntes Gebiet, das vor allem geologisch noch gar nicht Müste um, bis auf eine Frau, die teilgenommen hat und den Professor liept. Sie kann ihn erforscht ist, und ich hatte mir vorgenommen, hier einige Studien zu treiben.“ „Sie sollen ja nicht unbeträchtliche Gold- und Diamanten vorkommen gefunden haben“, bemerkte die Millionärsgattin. „Sol, lächelte der Wissenschaftler,„wer sagt denn das?“ „Es stand in der„Australian Times! Lasest du nicht gestern einen solchen Bericht vor, Henry?“ Der Sechzehnjährige bestätigte es. „Ich kenne den Artikel“ sagte Ranger,„ich habe ihn auch gelesen. Glauben Sie mir, My- lady, Reporter übertreiben gern. Wir haben wohl auch Gold und Diamanten gefunden, in kleinen Mengen. Es lag gar nicht in meiner Absicht, nach Gold und Diamanten zu schürfen, die Gesteinsuntersuchungen ergaben es So u- sagen am Rande, wie sich auch noch manch anderes Interessante am Rande ergab. das 9 weniger wichtig als Gold und e N „Uran?“ tragte Mrs. Sollum. Das mit zahlreichen Fältchen bedeckte ge- zante Gesicht des Gelehrten nahm einen Mr. Ranger versprach es zu tun. Und mit einem Seitenblick auf das junge Paar Landers, das interessiert zugehört hatte:„Aber einen Film drehen wir nicht, nicht wahr?“ „Ausgezeichnete Idee!“ sagte Glen.„Warum sollen wir nicht einen Film drehen. Keinen Expeditionsfilm natürlich, einen reinen Spiel- Film. Etwa so: Professor der Geologie unter- sucht unbekannten Teil eines sehr wenig be- kannten Erdteils. Stögt auf immense Gold- und Diamanten vorkommen. Macht Aufzeich- nungen. Expedition kommt in wasserloser nicht mehr retten, da er am Schwarzwasser fleber erkrankt ist, schwört ihm auf dem To- tenbett die Pläne zu retten. Es gelingt ihr, sje wird aber von einem Schurken, der von der ganzen Sache Wind bekommen hat, ver- folgt. Erst will er sie heiraten, dann aber, da sle ihn abweist, weil sie den 9 Professor nicht vergessen kann—“ „Um des Himmels Willen“, rief der Gelehrte, „hören Sie auf, Mr. Landers, soviel Liebe, Schurkerei, Tod und Geologie Sibts 14 85 nicht!“ 8 „Im Film schon“, meinte 8 trocken. wa. 1 meinst du, Marion?“ * Marion meinte dasselbe. 5 „Haben Sie denn auch A. 12 2 b 8 5 chnungen ge- 5 mch“ fragte die Millionär gattin. i 5 N 1 Expeditionen wer-. en imrger Aufzeichnungen gemacht, Mylady.“ m nb Ken sollten Sie wohl sehr vorsichtig 3 War be ſen 8 noch, zweitens jch keine in einen toten Professor Verliebte Frau. Schurken verfolgt wird und drittens sind wir Auf diesem Schiff ja alles ordentliche Leute und keine Hochstapler!“ „Sagten Sie Hochstapler?“ Homer J. Santen. „Natürlich, Kapitän Santen. Oder slauben Sie etwa, daß es hier welche gibt?“ kragte Kapitän „Niemals! Seit dreißig qahren, die ich zur See fahre, habe ich noch nie einen Hochstapler an Bord gehabf. Ich weiß überhaupt nicht. Wie einer aussieht!“ „Meist so wie Sie selbst oder wie ich oder 8 Wie Mr. Sollum“, sagte Fernando Laserta. Der Verleger protestierte, mit einem. stapler verglichen zu werden. „Sie dürfen es nicht mißverstehen, Mr. 85 Sollum“, sagte Laserta,„ich wollte damit nur sagen, das Hochstapler n deinen nicht auffallen. 5 J. Santen. „Sie müssen öfter ins Kino gehen, Kapitän“, f sagte Laserta mit einer leichten Kopfneiguns zu den Landers ninüber.„dann wissen Sie es auch!“ 5 Die einzige, die sich an der nternal nicht beteiligt hatte, war Kathleen Ranger. Nieht weil es sie nicht interessiert hätte— sie hatte es aber als unzweckmäßig empfunden, daß ihr Vater in seinen Erklärungen so weit gegangen war. Und außerdem hatte sie an den vorhergehenden Abend gedacht. Es hatte 2 Bauarbeiten über die Stadt um⸗ „Woher wissen Sie denn das?“ fragte 0 0 5 die von einem N — seinen Grund gehabt, warum sie Dadd) wogen hatte, mit der„Lady“ zu reisen a mit der„President Wilson“. Nun War 8 Harry schneller begegnet, als sie gegle hatte. Sein Gesichtsausdruck bei der W begegnung hatte ihr nicht gefallen. Sie Wußt Was es War. Er konnte. ahnen, sie aut 888 C) HelsfNNI Blanz voller Abschluß der Leichtathletik Zwei Medaillen für Deutschland: Silber in der 44100-m-Frauenstaffel, Bronze in der 44400-m-Staffel Einen knappen Sieg errangen die Amerika nerinnen in der 4K 100-m-Frauenstaffel. Sie liefen 45,9 Sek., und mit der gleichen Zeit kam auch die deutsche Mannschaft in der Be. setzung Knab, Sander, Klein, Petersen über die Strecke. Sie errang damit die Silber- medaille. Auf den dritten Platz kam England mit 46, Sek. Die Zeit der beiden schnellsten Staffeln bedeutet neuen Welt-, Europa- und olympischen Rekord. Uber 44 400 m schuf die Staffel von Jamaika mit der Zeit von 3:03,9 Min. einen sensatio- nellen Weltrekord(alter Rekord 3:08,22 USA). Die Silbermedaille fiel an die USA mit 3:04, 0 Minuten. Den dritten Platz belegte die deut- sche Staffel in der Besetzung Geister, Steines, Ulzheimer, Haas mit 3:06,6 Min. In der 4 100-m-Staffel der Männer fiel die Goldmedaille an die USA mit 40,1 Sek. Zweite wurde die Staffel der Sowzetunion mit 40,3 Sek. vor Ungarn mit 40,5 Sek. Der letzte Tag der leichtathletischen Wett- bewerbe begann vor über 60 000 Zuschauern im Olympiastadion recht verheigungsvoll. Australien lief in der Vorentscheidung zum 4 100-m-Lauf der Frauen mit 46,1 Sek. neuen Welt- und olympischen Rekord. Die deutsche Sprinterinnen- Staffel stellte mit 46,9 Sek. einen neuen Europa- und deutschen Re- Kkord auf. Im Endlauf der 4 100-m- Staffel der Frauen verbesserten die USA und Deutschland mit 45.9 Se den von Australien aufgestellten Weltrekord. Der Start klappte auf Anhieb. Auf der ersten Teilstrecke konnte lediglich die Australierin Strickland etwas Boden gut- machen. Der Wechsel KRnab-Sander war zwar etwas besser als im Vorlauf, aber noch nicht ideal. Auf der zweiten Strecke kämpfte sich Maria Sander auf den zweiten Platz vor, und dann brachte Helga Klein, die gegen die Ame- Tikanerin Morreau lief, Deutschland in Füh- rung. Die Australierinnen, die im Vorlauf 46,1 Sek. gelaufen waren, ließen beim letzten Wechsel den Stab fallen und verloren damit jede Aussicht, in den Endkampf einzugrei- fen. Marga Petersen als letzte deutsche Läu- ferin vermochte auf der letzten Strecke die Amerikanerin Hardy nicht zu halten und ver- lor mit einem halben Meter. Die vier USA- Neger-Mädel konnten sich vor Freude nicht fassen über den unerwarteten Gewinn der Goldmedaille. Schnellster 4 400-m-Lauf in der Geschichte Zum Endlauf in der 4 400- m- Staffel star- ten(Von innen nach außen) Frankreich, Ka- nada, USA, Deutschland, England und Ja- Mmaika. Zunächst gab es zwei Fehlstarts. Hans Geister kam beim dritten Start gut ab, und Arthur Wint legte gleich ein hohes Tempo Vor. Eingangs der Zielgeraden lag Geister noch hinter Wint und Matson an dritter Stelle, Wechselte an Steines, jedoch auf gleicher Höhe mit Jamaika. Der Koblenzer ging als zweiter hinter Cole(USA) in die Kurve, Wehrte einen Angriff von Laing(Jamaika) auf der Gegengeraden ab, konnte ihn aber kurz vor dem Wechsel an Ulzheimer nicht mehr halten. Beim dritten Wechsel führten die USA durch Moore mit 15 m vor Mekenley und Ulzheimer(8m zurück). Mekenley sprin- tete die 400 m in 45,1 Sekunden herunter und Wechselte gleichzeitig mit Moore. Rhoden, viefter Mann der Jamaika- Staffel, ging als erster vor Whitfleld in die Kurve und er- reichte mit 3 m Vorsprung vor Whitſleld die Zielkurve. Whitfield ließ sich jedoch nicht Abschütteln. 25 m dahinter hielt Haas unange- fochten den dritten Platz. Mit seinem scharfen Tempo auf der Zielgeraden behauptete sich Rhoden mit 2 m vor Whitfield und gewann damit für Jamaika die 1948 durch eine Mus- kelzerrung Wints verlorengegangene Gold- ons MCHesNE Aus Medaille. Die vier Farbigen flelen sich sofort nach Passieren des Ziels in die Arme und stürzten sich auf ihre deutschen Kameraden, denen sie herzlich gratulierten. Auch die Amerikaner beteiligten sich an dieser stürmi- schen Gratulation. UsSA- Sieg in der Sprinterstaffel Die Amerikaner ließen sich in der 4 100 m- Staffel der Männer ihren siebenten Olym- Piasleg auf dieser Strecke seit 1920 nicht ent- Sehen. Die USA-Staffel mit Smith und den Olympiasiegern Dillard, Remigino und Stan- field siegte mit zwei Zehntelsekunden Vor- sprung. Der auf der zweiten Bahn gestartete Smith holte bereits 2 m Vorsprung heraus, die Dillard weiter ausbaute. Der Wechsel Dil lard-Remigino klappte nicht ganz einwand- frei. Remigino wechselte, an erster Stelle lie- gend, mit Stanfield, der gegen die sowjetische Staffel klar mit 3 m Vorsprung siegte. Die deutsche Sprinterstaffel in der Beset- zung Kraus, Zandt, Heinen, Happernagel, hatte sich in den Vorläufen über 44 100-m nicht durchsetzen können und War ausge- schieden. Zatopeks Triumph: der Marathonlauf Nach den 10 000 und 5000 Metern die dritte Goldmedaille— Einmalige Leistung in der Sportgeschichte— Corno(Argentinien) Zweiter Der Tschechoslowake Emil Zatopek krönte seine sportliche Laufbahn durch seinen Sieg im Marathonlauf über 42,195 km. Er gewann damit seine dritte Goldmedaille, nachdem er vorher bereits die beiden Langstrecken über 5000 und 10 000 m gewonnen hatte. Diese Lei- stung ist bisher einmalig, denn noch keinem Athleten der Welt gelang dieser dreifache Er- folg. Zatopek legte die Strecke in der neuen olympischen Rekordzeit von 2:23:03, Stun- den zurück, Zweiter wurde der Argentinier Reinaldo Corno in 2:25:33,0 Stunden. Die Bronzemedaille erhielt Gustaf Jansson(Schwe- den) mit 2:26:07, Stunden. Pünktlich um 14.25 Uhr starteten 67 Teil- nehmer auf der von Helsinki nach Norden führenden, durchweg schattenlosen Asphalt- straße. Nach 1450 m auf der Aschenbahn des Stadions führte der Engländer Peters, der mit 2:20 42 Stunden den inoffiziellen Weltrekord über diese Strecke hielt, das Feld durch das Marathontor auf die Strecke. In der Spitzen- gruppe beobachfete man den erstmalig über diese Strecke gehenden Zatopek, während sich die Deutschen Warnemünde und Engelhardt im Mittelfeld hielten. Nach 5 km lag Peters vor seinem Lands- mann Cox, dem Schweden Jansson und Za- topek an der Spitze. Nach 10 km hatte Peters noch die Führung. Aber Jansson und Zatopek hatten sich be vor Cox gesetzt. Ihm folg- ten die Argen Corno und Cabrera. Nach 15 km hatte sic. 4 der Spitzengruppe nichts geandert. Peters führte vor Jansson und Za- topek, die alle drei dicht beieinander lagen, Während Corno den Engländer Cox bereits vom vierten Platz verdrängt hatte. Zatopek und Jansson Brust an Brust Am Wendepunkt(21 km) hatten sich Jans- son und Zatopek die Spitze erkämpft. Für die beiden Brust an Brust kampfenden Marathon- läuker wurden hier je 1:04:27 Stunden 82 stoppt, KWwährend Peters mit 10 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz zurückge- allen war. Corno lag hier in vierter Position (1:05:50). Cabrera hatte sich bereits auf den fünften Platz vorgearbeitet(1:06:34). Am Ellometerstein 25 hatte sich Zatopek endgül- tig die Spitze erkämpft vor Jansson, Peters, Corno, Cabrera und Fernandez. Nach, 30 km hatte der gleichmäßig laufende Zatopek ge- genüber Jansson 26 Sekunden Vorsprung. In der folgenden Rangordnung batte sich hier nichts geändert. Peters war weiter Dritter, Corno Vierter, Cabrera Fünfter und Fernan- dez Sechster. Nach 35 km hatte Zatopek ge- genüber dem Schweden Jansson seinen Vor- Prung auf fast eine Minute vergrößert. Als Zatopek lächelnd durchs Ziel lief, machte er einen vollkommen frischen Ein- druck. o 2 Palast-Theater Seckenheim . Theo Lingen/ Grethe Weiser Morgen Dienstag u. Mittwoch jeweils 20.30 Unr Zwei Stunden ausgelassener Heiterkeit. Durch dick und dünn! Ein Lustspiel mit selten großer Starbesetzung Fita Benkhoff/ Hans Richter/ Siegfried Breuer Der alte„Ford“ und Theo Lingen werden Sie zum Lachen bringen. Denken Sie daran daß die Liehung der 4. Klasse der Süd. Klassenlotterie bereits am 5. u. 6. Aug. 52 stattfindet 1 5 5 junge Enten entlaufen War, der starke Sonpenbtand behoben Körper und Füßen. Aküv-Puder Streudesen ab 75 Pfg. in allen Apotheken und Drogerien. Denken geist für Kopf, Herz, Magen, Nerven. 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Mannheim 81, 6 Breite Straße 8 lanstube der Bezirksstelle Seckenheim Ubeltewoſlfahrt Manmbeim Klein-Anzeigen können Sie ah I. August wieder geöfinet. Nähstunden jeweils Dienstag u. Freſtag v. 20 22 Unt Im Vereinshaus, Zähringerstr. 80 unt. Leitung v. Frau Hartmann telefonisch aufgeben Ruf 47216 1500-m-Lauf für Luxemburg Werner Lueg errang die Bronzemedaille Der 1500-m-Lauf endete mit einem Sieg des luxemburgischen Studenten- Weltmeisters Jo- seph Barthel, der die Strecke in der olympi- schen Rekordzeit von 3:45,22 Min. lief. In der gleichen Zeit holte sich der Amerikaner Ro- bert MeMillen die silberne Medaille. Der deutsche Meister Werner Lueg wurde Dritter in 3:45, 4 Min. Nach einem Fehlstart ging das z2wölfköp- ige Feld zum 1500-m-Endlauf auf die Reise. Taktisch richtig übernahm zunächst Rolf La- mers die Führung, um für seinen Freund Werner Lueg für das richtige Anfangstempo zu sorgen. Hinter Lamers lag der Amerika- ner Drützler, dann folgten Boysen und Lueg. Zwel Runden vor Schluß lagen die beiden Deutschen Brust an Brust. Nach 900 m ging Lueg an die Spitze, während Lamers auf den dritten Platz zurückfiel. Beim Eintritt in die Schlußrunde führte Lueg jedoch nur noch Sanz knapp vor dem Luxemburger Barthel, Lamers und dem Engländer Bannister. Mit 5 m Vorsprung ging Lueg in die Zielgerade, Wurde jedoch auf den letzten 50 m von Bar- thel und MeMillen passiert. Mikaelsson gewinnt 10-kKm-Gehen Olympiasieger im I0-kKm-Bahngehen wurde der Schwede John Mikaelsson in der neuen olympischen Rekordzeit von 45:02, Min.. Die Silbermedaille gewann Fritz Schwab(Schweiz) 45:41,0 Min., die Bronzemedaille Bruno Junk (dss) mit der gleichen Zeit. Der Schwede Mikaelsson verbesserté sei- nen eigenen, beim Olympiasi in London aufgestellten Rekord über 10 km Gehen um zwei Zehntelsekunden. Während Mikaelsson unangefochten gewann, entspann sich um den zweiten Platz ein scharfer Kampf zwischen dem Russen Junk und dem Gewinner der Bronzemedaille von London, dem Schweizer Schwab. Auf dem letzten Teil der Strecke Passierte Schwab jedoch noch seinen Gegner Und gewann damit die Silbermedaille. 88 Silbermedaille für Marianne Werner Sowaetrussin Sybina siegte im Kugelstoßen Die Goldmedaille im Kugelstoßen der Frauen gewann Galina Sybina(Sowietunion) mit 15,28 m, womit sie einen neuen Welt und olympischen Rekord aufstellte. Den zweiten Platz belegte überraschend Marianne Wer- ner Deutschland) mit 14,57 m. Dritte wurde Klawdija Tochenowa(Sowjetunion) mit 14,45 Meter. Marianne Werner entschädigte sich beim Kugelstoßen für ihr Pech beim Diskuswer- fen. Diesmal hatte sie sich an die Atmosphäre schon gut gewöhnt, und ihr gelang in ständi- ger Steigerung der nicht für möglich gehal- tene Einbruch in die Reihen der sowjetischen Stohßerinnen. Die Wuppertalerin begann den Vorkampf mit 13,89 m und kam dann auf 13,91 m. Der dritte und vierte Versuch wa- ren ungültig. Nach 14,04 m holte sie sich mit dem letzten Stoß(14,57) die Silberme- Gaille. Mit dieser Weite blieb Marianne Wer- ner nur vier Zentimeter unter dem deutschen Rekord von Gertrud Hille. Die Deutsche Mei- sterin selbst vermochte sich zwar in der Ent- scheidung zu verbessern, blieb aber schlieg- lich bei 13,84 m. Die neue Olympiasiegerin Galing Zybina verbesserte den alten Welt- rekord ihrer Landsmännin Andrejewa um 26 Zentimeter. Bereits in hrem vorletzten Wurf hatte sie mit genau 15 m diesen aus dem Jahre 1980 stammenden Rekord um nur Zwei Zentimeter verfehlt. Marjorie Jackson gewann 200-m-Lauf Ihre zweite Goldmedaille sicherte sich die Australierin Marjorie Jackson durch einen überlegenen Sieg über 200 m in 23,7 Sekun- den, Die Holländerin Bertha Brouwer ge- Wann die Silbermedaille und die Russin Nadeschda Chnykina die bronzene Medaille, beide in 24,2 Sekunden. Marjorie Jackson, die bereits über 100 m Olympiasiegerin in neuer Weltrekordzeit ge- Worden war, beherrschte ihre fünf Konkur- rentinnen im 200-m-Endlauf ganz klar. Sie schoß auf der Innenbabhn gleich wieder am gesamten Feld vorbei und kam bereits mit Klarer Führung in die Gerade. Mit 3 m Rück- stand kam die Holländerin Brouwer vor der Sowietrussin Chnykina ins Ziel. Die deutsche Meisterin Helga Klein, die im Vorlauf mit 24,4 Sek. den deutschen Rekord eingestellt hatte, wurde mit 22,6 Sek. Fünfte. Die Sie- Serin erreichte ihren beim Vorschlußrunden- lauf aufgestellten Weltrekord nicht ganz. Dreifacher USA-Sieg im Zehnkampf Neuer Welt- und olympischer Rekord durch Bob Mathias— Sepp Hipp wurde Fünfter Olympia- Sieger im Zehnkampf der Män- ner Wurde der favorisierte Anierikaner Bob Mathias. Er schaffte 7887 Punkte und über- traf damit den bereits bisher von ihm gehal- tenen Weltrekord. Auf den zweiten Platz kam M. Milton Campbell(Sa) mit 6875 Funkten vor seinem Landsmann Floyd Sim mons mit 6788 Punkten. Campbell gewann die sechste Ubung, den 110-m- Hürdenlauf, in 14.5 Sek, Vor Mathias, der 14,7 Sek. benötigte, Der deutsche Meister Friedel Schirmer belegte mit 16,0 Sek. zusam- men mit zwei weiteren Bewerbern den neun ten Platz. Sepp Hipp wurde in 16,1 Sekunden Zwäölfter. Im Diskuswerfen, der siebenten Ubung, belegte Sepp Hipp mit 45,84 m den Zweiten Platz hinter Mathias mit 46,89 m. Dritter wurde Adams(Kanada) 42,45 m vor Kusnezow(Sowistunlon) 41,04 m. Auch nach der achten Ubung blieb Bob Mathias an der Spitze. Er belegte im Stabhochsprung mit 4 m (26 em mehr als bei seinem letzten Welt⸗ rekord) den dritten Platz. Sieger war Land- ström(Finnland) 4,20 m, vor Elliott England) 4,10 m, Schirmer Deutschland) 3,50 m. Mathias gewann die vorletzte Disziplin, das Speer wer- ken, mit 59,21 m vor dem Finnen Landström mit 57,61 m. 8. Wolkow(Sowjetunion) 56,68 m, 8. Hipp Deutschland) 54,14 m, 9. Schirmer Deutschland) 54,00 m. 2 Ausschlaggebend dafür, ob Mathias seinen Lisenen Weltrekord brechen konnte oder nicht, Waren die 1500 m, in denen er eine Mindest- zeit von 4:59, Min.(267 Punkte) erreichen mußte. Mit einer Zeit von 4:50,8 Min., die ihm 328 Punkte einbrachte, übertraf er jedoch alle und der neue Weltrekord war Erwartungen, geboren. Die Uberraschung neben dem neuen Welt- rekord war das Abschneiden des deutschen Diskusmeisters Sepp Hipp(Balingen), der in diesem Klassefeld mit 6 449 Punkten einen beachtlichen fünften Platz belegte. Der deut- sche Mehrkampfmeister Friedl Schirmer (Stadthagen) übertraf mit einem achten Platz ebenfalls alle Erwartungen. Start zu den Schwimmwettkämpfen Erste Medaille für die USA Die erste im Schwimmen vergebene Medaille der Olympischen Spiele wurde in der Ent- scheidung über 100 m Kraul von dem Ameri kaner Clark Scholes in 57¼4 Sek. vor dem Ja- paner Hiroshi Suzuki(57,4) und dem Schwe den Göran Larsson(58,2) gewonnen. Scholes, der beim Zwischenlauf über diese Strecke mit 57,1 Sek., neuen olympischen Re- Kkord geschwommen war, ging als Favorit in den Endkampf. Der 1,82 m große Amerikaner schwamm einen sehr kraftvollen Stil. Uber die ganze Strecke lieferte ihm aber der Ja- Paner Suzuki einen heißen Kanipf, und beide schlugen schließlich mit der gleichen Zeit von 57,4 Sek. an. Deutsche Schwimmerinnen schieden aus Am Endlauf über 100 m Kraul für Frauen am Montag nehmen folgende acht Schwim⸗ merinnen teil: 1. J. Alderson(USA), 2. I. Hey ting- Schuhmacher(Holland), 3. J. Termeulen (Holland), 4. J. Harrison(Südafrika), 5. K. Szoke(Ungarn), 6. A. Barnwell(England, 7. M. Stepan(US), 8. J. Temes(Ungarn). Elisabeth Rechlin(Bochum), die als einzige Deutsche den Zwischenlauf erreicht hatte da 5 Vera Schäferkordt Düsseldorf) Vorlauf ausgeschieden war, 8. Platz und schied somit aus. Für den Eydlauf über 200 m Brust qualifi- zierten sich folgende acht Schwimmerinnen: 1. E. Szekely(Ungarn), 2. E. Novak(Ungarn), 3. K. EKillermann(Ungarn), 4. H. Gordon(Eng- land), 5. M. Gavrish(Sowjetunion), 6. Garritsen (Holland). 7. J. Hansen Oänemark), 8. U. B. Eklund(Schweden), Ursula Happa Oeutsch- land) konnte sich mit ihrer Zeit von 3:03,8 Mi- nuten gieht kür den Endlauf qualifizieren. Erfolg deutscher Kanufahrer Zwei Bronzemedaillen— Die Sieger: Fi-, land, Frankreich und USA 7 bereits im kam auf den Im Eröffnungswettbewerb der ci Kanuwettkämpfe, dem ZwWweéijer-RKajak über 10 000, sicherte sich Finnland durch einen Sleg seines Bootes unter 19 Teilnehmern die erste Goldmedaille. Deutschland wurde durch Karl- heinz Schäfer und Meinrad Miltenberger gut Vertreten und kam auf den sechsten Platz. Die sechste Bronzemedaille für Deutsch- land bei den Olympischen Spielen gewannen die Hamburger Drews/ Soltau durch einen überraschenden dritten Platz im Zweier-Cana- dier über 10 000 m. Die Hamburger hatten einen ausgezeichneten Start und blieben mit ruhigem Schlag immer dicht hinter den füh- renden Kanadiern und Franzosen. Auf den letzten 500 m fielen die Deutschen etwas Ab, Konnten aber den dritten Platz sicher hinter Kanada behaupten Die Goldmedaille im Einer- Canadier über 10000 m holte sich sehr sicher der zweite von London, der Amerikaner Frank Havens. Franz Johannsen(Hamburg), der als einer der ersten Anwärter für den Olympiasieg angesehen Wurde, fuhr ein sehr schwaches Rennen und endete auf dem 7. Platz. 0 Eine weitere Bronzemedaille flel im Kajak Einer über 10 000 m an Deutschland. Mich Scheurer(Kaiserswerth) brachte das Kunst stück fertig, in die nordische Phalanx einzu- brechen. Er arbeitete sich nach den ersten 3000 m vom fünften auf den dritten Platz vor- Wenige 100 m vor dem Ziel wurde er vor- übergehend von dem Dänen Hansen ver- drängt, holte sich aber in einem ausgezeich- neten Endspurt mit zwei Bootslängen Vor- Sprung vor Hansen die Bronzemedaille. Sie- ger Wurde der Finne Strömberg vor dem schwedischen Weltmeister Fredriksson. Ergebnisse: Zweier- Kaj ak, 10 000 Meter: Gold: Finnland 44:21,3 Min,, Silber: Schweden 44: 21,7, Bronze: Ungarn 44:26,6. Zweier Canadier, 10 00 m: Gold: Turlier/ Laudet (Frankreich) 5408.3 Min., Silber: Lane/ Hawgood (Kanada) 54:09,9, Bronze: Drews/ Soltau Deutsch- 1and) 54:28, 1. Bin er- Canadie r, 10000 mz Gold: Frank Havens(USA) 57:41, Min., Silber: Gabor Novak(Ungarn) 57:49,2, Bronze: Alfred Jindra(Tschechoslowakei) 58.02, Min. Ei ne r- aj ak, 10 000 m: Gold: Thorvald Strömberg (Finnland) 47:22,8 Min., Silber: Gert Fredriksson (Schweden) 47:34, 1, Bronze: Michel Scheurer Deytschlend) 47 5 ö 1 . Maria Sander Dritte im Hürdenlauf* Im So- m- Hürdenlauf der Frauen errang Maria N Sander eine Bronzemedaille fur Deutschland. Außerdem lief sie in der Staffel mit, die cdlie Silbermedaille über 4 m gewann 1 17 L. Snare . E — * 2 2