9 e h r ee rene 9989 . D/ C Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. —Austellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anxeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. U Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 122 Freitag, den 1. August 1952 4.52. Jahrgang Wehrbeitragsklage zur Zeit unzulässig Entscheid des Bundesverfassungsgerichts— Gutachten für Heuss wird jetzt ausgearbeitet Karlsruhe(ZS. Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts unter Präsident Dr. Hoepker-Aschoff hat entschieden, daß der von 144 Abgeordneten des Bundestages(SPD und Föderalistische Union) gestellte Antrag auf Feststellung der Unvereinbarkeit eines deutschen Wehrbeitrages mit dem Grundge- setz zur Zeit unzulässig ist. In der Begründung des Urteils ist unter eingehender Darlegung der Enstehungsge- schichte ausgeführt, daß sich das Verfahren der verfassungsgerichtlichen Normenkontrolle nach dem Grundgesetz nur auf geltendes Recht, nicht aber auf bloße Gesetzentwürfe oder Gesetzesanträge beziehen kann und daß deshalb für eine„vorbeugende Feststellung“, wie sie die Antragsteller, bezwecken, kein Raum sei. Bei sogenannten Vertragsgesetzen, bei denen die gesetzgebenden Körperschaften an dem Zustandekommen völkerrechtlicher Verträge mitwirken, könne die Normenkon- trolle bereits einsetzen, wenn das Gesetzge- bungsverfahren in dem Sinne abgeschlossen ist, daß das Gesetz nur noch der Ausfertigung und Verkündung bedarf. Sie müsse jedoch unzulässig bleiben, solange die gesetzgeben- den Körperschaften noch nicht das Gesetz be- schlossen und dem Bundespräsidenten zur Verkündung beziehungsweise zu der nachfol- genden Ratifizierung ermächtigt haben. Zu der Frage, ob ein Wehrbeitrag ohne vorherige Ergänzung des Grundgesetzes mög- lich ist, nimmt das Urteil nicht Stellung. Pro- fessor Hoepker-Aschoff erklärte abschließend: „Mit dieser Entscheldung des Gerichts über die Zulässigkeit des Feststellungsantrags wird der Entscheidung in der Hauptsache in keiner Weise vorgegrif fen.“ Wie von unterrichteter Seite in Karlsruhe verlautet, will sich das Bundesverfassungs- gericht in den nächsten Tagen darüber schlüs- Sig werden, ob während der Ferien des Ersten Senats die Bearbeitung des vom Bundesprä- sidenten angeforderten Gutachtens über den Wehrbeitrag vom zweiten Senat aufgenom- men werden soll. Die Richter des Ersten Se- nats werden in diesen Tagen in die Ferien gehen. Das Plenum des Bundesverfassungs- Serichts soll bereits beschlossen haben, nun- mehr— nach der vorläufigen Zurückweisung des Feststellungsantrags der 144 Bundestags- Abgeordneten— das Gutachten für den Bun- despräsidenten zu bearbeiten und dem Präsi- denten, der Bundesregierung, den Länder- regierungen und den Antragstellern des vor- Ausgegangenen Verfahrens eine entsprechende Mitteilung zugehen zu lassen. Der Entscheid des Bundesverfassungsge- richts ist in der Bundeshauptstadt zum Teil beifällig, zum Teil mit Kritik aufgenommen worden. Die Bundesregierung hob ihre„be- Sondere Genugtuung“ hervor, daß die Richrter den Regierungsstandpunkt in der Verfahrens- trage gerechtfertigt hätten, während die so- Zialdemokratische Opposition erklärte, das Verfassungsgericht habe der klageberechtig- ten Minderheit den Rechtsschutz versagt. In einer Stellungnahme der Bundesregie- Tung zum Carlsruher Urteil heißt es, die Richter hätten zwar über die Zulässigkeit des Wehrbeitrags noch nicht entschieden, doch könne die Bedeutung des Vorentscheids nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Bun- desregierung sei nach wie vor der Auffassung, daß die verfassungsrechtlichen Bedenken ge- gen die Verträge von Bonn und Paris unbe- gründet seien. Nachdem aber Zweifel aufge- taucht seien, habe sie eine sachliche Prüfung kür erforderlich gehalten. Dieser sachlichen Prüfung der umstrittenen Frage durch das num zu erstattende Gutachten für den Bun- despräsidenten sehe die Bundesregierung„mit Zuversicht“ entgegen. 5 An diesem weiteren Verfahren— der Er- Stattung des Rechtsgutachtens für den Prä- sidenten— Werde sich die SpD nicht beteili- gen, heißt es in einer Erklärung aus sozial- demokratischen Kreisen, Die SPD habe da- bei kein rechtliches Gehör, sie würde schutz- los sein, weil das Gutachten ohne mündliche Verhandlung hinter verschlossenen Türen ausgearbeitet wird und nicht einmal Gewähr dafür besteht, daß der Inhalt der Akten rechtzeitig vorher bekannt wird. Die Sp be- hauptete in der gleichen Stellungnahme, daß Karlsruhe der klageberechtigten Minderheit von 144 Bundestagsabgeordneten Rechtsschutz versagt“ habe. Der entscheidende Zeitpunkt scheine versäumt. Die SPD werde Zur gegebenen Zeit prüfen, ob es nach Er- stattung des Gutachtens noch einen Zweck habe, ein Urteil des Gerichts zu beantragen. In dem Verfassungskonflikt hätte eine Staats- krise durch einen Richterspruch vermieden Werden können. Dieses Ziel sei jetzt in Ge- fahr, Die politische Folge könnte sein, daß die SpD das mit dem Grundgesetz„eindeutig unvereinbare Vertragswerk“ für alle Zukunft als rechtsungültig erklären und behandeln Werde. g Diese sogialdemokratischen Außerungen nimmt der Deutschland- Union-Dienst der zum Anlaß einer scharfen Kritik an der SPD. Er nennt die SPD- Stellungnahme einen derart massiven und ungualifizierba- „jeden Mitbestimmung Kann in Kruft treten Bundesrat stimmte überraschend zu— Eisen- preise werden frei Bonn(UF). In seiner vorletzten Sitzung vor Beginn der Sommerferien hat der Bun- desrat eine große Zahl wichtiger Wirtschafts- und sozialpolitischer Gesetze und Verordnun- gen behandelt, an ihrer Spitze das heftig um- strittene Betriebsverfassungsgesetz, dem die Länder überraschend zustimmten. Entgegen der allgemeinen Erwartung rief die Mehrheit der Ländervertreter nicht den Vermittlungsausschuß von Bundestag und Bundesrat an, um dort die zahlreichen Ab- aänderungswünsche des Bundesratsausschus- ses für Arbeit durchzusetzen. Die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Hes- sen, die für diese Anrufung eintraten, blie- ben in der Minderheit. Allerdings faßte der Bundesrat einstimmig den formalen Beschluß, das Gesetz für zustimmungungsbedürftig zu erklären. Nach dieser Entscheidung wird das Be- triebsverfassungsgesetz in der vom Bundes- tag verabschiedeten Form nach seiner Ver- kündung in Kraft treten, Die Mehrheit für diese Fassung sicherten im Bundesrat die Stimmen Baden- Württembergs, Nordrhein- Westfalens, Bayerns, Rheinland- Pfalz und Schleswig- Holsteins. Zuvor wurden 16 von 19 Abänderungsvor- Schlägen des Arbeits- und Sozialausschusses, die mit dem Antrag auf Anrufung des Ver- mittlungsausschusses verknüpft waren, mit wechselnden Mehrheiten abgelehnt. In der jetzt angenommenen Form räumt das Be- triebsverfassungsgesetz den Arbeitnehmern das Mitbestimmungsrecht in sozialen, perso- nellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten ein. Das personelle Mitbestimmungsrecht ist auf Betriebe mit mehr als 20 Arbeitnehmern, die das 18. Jahr vollendet haben und die bür- gerlichen Ehrenrechte besitzen, beschränkt. Das Recht wird durch die Betriebsräte aus- geübt, die jeweils für zwei Jahre gewählt werden und deren zahlenmäßige Stärke sich nach der Belegschaftsgröße richtet. In Ak- tiengesellschaften und in Gesellschaften mit beschränkter Haftung und bergrechtlichen Ge- Werkschaften mit eigener Rechtspersönlich- keit— in den letzten beiden Fällen, wenn sie mehr als 500 Arbeitnehmer beschäftigen — erhalten die Arbeitnehmer ein Drittel der Sitze im Aufsichtsrat. Das gilt jedoch nicht für sogenannte Tendenzbetriebe. Gegen die Stimmen Hamburgs, Bremens und bei Enthaltung Hessens und Niedersach- sens stimmte der Bundesrat der Regierungs- verordnung über die Eisenfreigabe zu. Die Verordnung wird voraussichtlich am Freitag in Kraft treten. Die Zustimmung der Länder War erreicht worden, nachdem sich die Bun- desregierung den Wünschen der Länder ent- sprechend bereit erklärt hatte, die Eisenein- fuhrzölle vom 1. August an zu stunden, ihre vollständige Beseitigung gesetzlich vor- kfassungsgesetz, zubereiten und die Umsatzsteuerausgleich- abgabe durch ein Gesetz aufzuheben. Jagdgesetz wieder abgelehnt Auf Antrag des Agrarausschusses lehnte der Bundesrat mit großer Mehrheit das Bun- desjagdgesetz erneut ab, nachdem die Kom- Promigvorschläge des Vermittlungsausschus- ses vom Bundestag zurückgewiesen worden Waren. Es gibt jetzt nur noch die Möglichkeit einer erneuten Anrufung des Vermittlungs- ausschusses durch Bundestag oder Bundes- regierung, um das vom Bundestag verabschie- dete Gesetz noch zu retten. Der Bundesrat hält die Ländergesetzgebung für ausreichend. Dem vom Bundestag verabschiedeten Ge- setz über die Erhöhung der Einkommens- Srenzen in der Sozial- und Arbeitslosenver- sicherung stimmte auch der Bundesrat zu. Es Kann jetzt in Kraft gesetzt werden. Das Ge- Setz sieht u. a. die Erhöhung der Versiche- rungspflichtgrenze und der Grenze für den freiwilligen Beitritt auf 6000 DM im Jahr, in der Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten auf 9000 DM vor. Die Bundesländer erklärten den Gesetzent- Wurf für eine Bundesrechtsanwaltordnung für zustimmungsbedürftig und billigten ihn im ersten Durchgang. Entgegen dem Entwurf sind die Länder aber der Ansicht, daß auch die Anwärter der Verwaltungslaufpahn Ge- Sierungsassessoren) als Rechtsanwälte zuge- lassen werden sollten. Wegen des Gesetzes über das gerichtliche Verfahren in Binnen- Schiffahrts- und Rheinschiffahrtssachen rief der Bundesrat den Vermittlungsausschuß an. Unter den Gesetzen, denen das Ländergre- mium ferner zustimmte, befanden sich: eine öfkentliche Bekanntmachung zur Einrichtung von Anträgen auf Feststellung von Vertrei- bungsschäden, Kriegsschäden und Ortsschä- den auf Grund des Feststellungsgesetzes, die Zweite Verordnung zur Sicherung der Schrott- Versorgung, die zweite Durchführungsver- ordnung zum Investitionshilfegesetz, das Ge- setz über die Feststellung des ersten Nach- trags zum Bundesbaushaltsplan für 1951, das Bereinigungsgesetz für deutsche Auslands- bonds, das dritte Ergänzungsgesetz zur För- derung der Berliner Wirtschaft, das Ande- Tungsgesetz über die Selbstverwaltung auf dem Gebiet der Sozialversicherung und das Gesetz über Zollbegünstigungen. Ministerpräsident Maier erklärte nach der Zustimmung im Bundesrat zum Betriebsver- Baden Württemberg habe wiederum bewiesen, daß es keineswegs die Bundesrepublik unterminieren wolle. Alle diese Vorwürfe hätten sich erneut als grund- los erwiesen. Nach Maiers Worten hatte Ba- den- Württemberg wohl Abänderungswünsche zu dem Gesetz, wollte aber nicht selbst den Ausschlag für das Anrufen des Vermittlungs- ausschusses geben, um nicht die Verantwor- tung für eine Störung der Bundesrepublik auf sich zu nehmen. Hlerte Ppase der beulschlandnofs der 08 Der neue Hochkommissar und künftige US- Botschafter trifft in Bonn ein Bonn(E. B.). Der neue amerikanische Hoch- kommissar und künftige erste US-Botschafter in Deutschland seit dem Kriege, Walter J. Donnelly, trifft am Freitag mit der Bahn aus Wien in Mehlem bei Bonn ein, um sein neues Amt zu übernehmen, das John Mecloy vor ihm drei Jahre lang verwaltete. Mit der An- kunft Donnellys beginnt die vierte Phase der amerikanischen Deutschlandpolitik, die 1945 mit dem längst ad acta gelegten„Morgenthau- Plan“ startete. Die Ankunft des künftigen amerikanischen Botschafters ist gleichzeitig der Markstein für die völlige Umkehr der amerikanischen Hal- tung gegenüber Deutschland, die moch vor sieben Jahren von der Anweisung„JCS 1067“ an General Eisenhower bestimmt war und den „Morgenthau Plan“ zur Grundlage hatte. Deutschlands Wirtschaft, so hieß es damals nach der bedingungslosen Kapitulation, sollte auf einem Stande niedergehalten werden, der gerade ausreicht, um„Hungersnot, Epidemien und Unruhen“ zu verhindern, Die Besatzung Sei nicht als Befreier gekommen, sondern um eine geschlagene Feindmacht zu Kontrollieren. „Sie werden sich mit Nachdruck gegen eine Verbrüderung mit den Deutschen wenden“, 8d Wurde Eisenhower aufgetragen.„Außer in notwendigen Fällen, um diese Ziele(Verhin, derung der Hungersnot usw.) zu erreichen, Werden sie keine Schritte unternehmen, um Deutschlands Wirtschaft wiederaufzubauen oder sie zu erhalten und zu stärken“. ren Angriff egen das höchste deutsche Ver- fassungsgeri mehr erhoben wurde!, Durch die Drohung, das Vertragswerk für t, wie er seit Nazizeiten nicht 8 rechtsungültig zu er- klären, gefährde die SPD mit dieser Unge- heuerlichkeit“ wieder einmal vor aller Welt den mühsam zurückerworbenen Glauben an die deutsche Vertragstreue. Seit dieser Direktive für Eisenhower— den Tagen der Schilder„Deutsche und Hunde nicht zugelassen“— sind nur sieben Jahre vergangen, dennoch: heute ist die Bundes- republik zum gleichberechtigten Partner des- selben Amerika ausersehen, Der ersten ört⸗ lichen Selbstverwaltung in der US-Zone folg- ten bald der Zusammenschluß der Länder des amerikanischen und des britischen Besat- gungsgebietes zur Bi-Zone, der Anschluß an den Marshall-Plan, die amerikanischen Le- bensmittellieferungen, der erste zögernde Schritt zu einem Wirtschaftsaufbau und schließlich die Währungsreform. Die Produk- tion von Kohle, Nahrungsmitteln und Export- gütern in Deutschland wurde schon 1947 durch die US-Behörden nachhaltig unterstützt. Diese zweite Phase der Rehabilitierung ging In die dritte über, die Deutschlands Aufnahme in zahlreiche internationale Organisationen, die Konstituierung der Bundesrepublik und weitgehende Selbstverwaltung brachte. Jetzt soll die Bundesrepublik in der vierten Phase der amerikanischen Deutschlandpolitik an der Verteidigung der freien Welt teilneh- men und vom besetzten Land zum freien Partner werden. Donnelly soll diesen Schritt auch dadurch dokumentieren, daß er nach der Ratiflzierung der deutsch- alliierten Verträge, das Amt eines Botschafters übernimmt. 0 Erich Bührig vom Bundesvorstand des BGB wurde einstimmig zum stellvertretenden Vor- sitzenden des Verwaltungsrates der Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losen versicherung gewählt. Vorsitzender des Vorstands wurde das SPD. und DGB-Mitglied Willi Richter. Die bakteriologische Kriegführung wurde von den Kommunisten auch auf der Interna- flonalen Rot-RKreuz-RKonferenz in Toronto vor- gebracht. Die Beschuldigungen wurden mit dem Hinweis zurückgewiesen, daß dem Ro- ten Kreuz eine Untersuchung versagt würde. DAS WICHTIGSTE AUS HELSINKI Gold: Flieger fahren: Enzo Radrennen: Sacchi(Italien), Silber: Lionel Cox(Austra- lien), Bronze: Werner Potzernheim Deutsch- land). 1000-m Zeitfahren: Gold: Russell Mockridge(Australien), Silber: Marino Mo- rettini(Italien), Bronze: Raymond Robin son(Südafrika). 2000-m-Tandemfahren: Gold: Mockridge/ Cox(Australien), Silber: Robinson /Shardolow(Südafrika), Bronze: Maspes/ Pinarello Italien). Schwimmen: 100 m Rücken Frauen: Gold: Jone Harrison(Südafrika), Silber: Geertqe Wielema(Holland), Bronze: Jean Steward (Neuseeland). Länder billigten Frachtsatz-Erhöhung Dr. Reinhold Maier Bundesratspräsident Ufi-Gesetz abgelehnt Bonn(E. B.). Der Bundesrat beschloß in seiner letzten Sitzung vor den Ferien, einer Erhöhung der Frachtsätze für Wagenladun- gen des Deutschen Eisenbahn-Güter- Tarifs um rund sieben Prozent zuzustimmen. Die Bun- desregierung erklärte sich mit diesem Satz einverstanden. Die entsprechende Regierungsverordnung wird voraussichtlich am Freitag in Kraft tre- ten. Zweck der Verordnung ist es, einen jähr- lichen Fehlbetrag der Bundesbahn in Höhe von 175 Millionen DM auszugleichen. In der Debatte sagte Bundesverkehrsminister See- bohm, er sei bereit, den verkehrsfernen Ge- bieten durch Tarifvergünstigungen zu helfen. Der Bundesrat entschloß sich ferner, zu dem vom Bundestag verabschiedeten Gesetz zur Abwicklung und Entflechtung des shemaligen reichseigenen Filmvermögens(Ufi) den Ver- mittlungsausschuß anzurufen. Der Bundes- ratsausschuß für Inneres hatte die Anrufung beantragt und eine Reihe von Anderungen vorgeschlagen, die sich u. a. auf die Stellung Berlins beziehen. Ebenfalls angenommen wurde ein Antrag Hamburgs, nach dem das Stimmenverhältnis im Ufi-Abwicklungsaus- schuß so geändert werden soll, daß die Län- der und der Bund gleichgestellt werden. Ein angenommener Antrag des Landes Nordrhein- Westfalen stellt den Begriff„Steuern“ im Gesetz klar. Im Verlauf der Sitzung stimmten die Län- der auch dem Regierungsentwurt eines Straf- rechtsbereinigungsgesetzes im ersten Durch- gang zu, brachten aber gleichzeitig rund vier- zig Anderungsvorschläge ein. Unter den fer- ner gebilligten 14 Gesetzen befanden sich das Gesetz über die Bundesanstalt für Flugver- sicherung, das Gesetz über das Bundesver- Waltungsgericht, das Anderungsgesetz zum Milch- und Fettgesetz, das Anderungsgesetz Zur Reichsversicherungsordnung und eine Reihe von Gesetzen über Gastarbeitnehmer- austausch, sowie das Gesetz über die Dek kung der Rentenzulagen im Haushaltsjahr 1952. Zum Schluß seiner Sitzung wählte der Bun- desrat einstimmig Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier Baden- Württemberg) zu seinem Präsidenten für das letzte Jahr der Legisla- turperiode. Vizepräsidenten wurden der bis- herige Bundesratspräsident Hinrich Wilhelm Kopf(Niedersachsen), Ernst Reuter(Berlin) so wWie die Ministerpräsidenten Peter Altmeier (Rheinland-Pfalz) und Georg August Zinn (Hessen). Anschließend ging der Bundesrat bis zum 12. September in die Ferien. Die Freigabe der deutschen Eisenpreise sowie die in Aussicht gestellte teilweise Auf- hebung der Eiseneinfuhrstelle wurde in Krei- sen der französischen Stahlindustrie begrüßt. Ein Sprecher des französischen Verbandes der Stahlindustrie sprach die Ansicht aus, daß Frankreich hierdurch neue Absatzmöglich- keiten vor allem in Süddeutschland geöffnet würden, da der Transportweg für französi- sche Stahlerzeugnisse kürzer sei als der vom Ruhrgebiet nach Süddeutschland. Auch in Preislicher Hinsicht bestünden bei zahlreichen Erzeugnissen der eisenschaffenden Industrie Frankreichs und denen Westdeutschlands keine allzu großen Unterschiede. SOMMER ScHtuss VERKAUF NRerren-Wettermäntel 13. 5 neren aaflo-· anenge 2 8.— MANN H Ef N., P 4(en den fiaten — SFD will Regierung schärfer bekämpfen 18 Punkte- Aktionsprogramm— Heftige Kri- tik an Außen- und Innenpolitik onn(E. B.). Die Sozialdemokratische Par- bei hat der Bundesregierung und ihren Koa- Utionspartnern mit dem Entwurf eines 18 Punkte- Aktionsprogramms einen noch scha feren* mpf der Opposition gegen die Poli und der er ungspar- 8011 * 2 3 ein neues land mit lischen undes 216 Inhalt es in der Einlei 1 einer mationen, N SPD der Fe senkamp Oben“, Die heu gew ge Macht des Großg- besitzes und 8 müsse gebro- chen werden „Als das Wart sieht U 8 nationale Ziel der Gegen- Sozialdemokratie die deutsche Einheit in eiheit und Frieden an. Sie wird jeden Ver hren, die Verschmelzung von 2 e is mit anderen Völ- Kern dieser 5 Vor zuziehen.“ eren Völkern be- Zinne für die SPD aber mit der Gemeinschaft mit der Bevölkerung der sowietischen Be- Satzungszone und' des Saargebiets. Die SPD sche ihre Aufgabe darin, die„Partei 4 deut- schen Patrioten und der internationalen So- zialisten zu sein“ Die Außenpolitik der Bundesregierung wird in dem Programm. twurf der SPD abgelehnt. Den bisherigen der Bonner Regierung mennt die Opposition„verbhängnisvoll“. Die deutsch- alliierten Verträge setzten früheres Besatzungsrecht als Vertragsrecht fort. Die SPD befürworte eine demokratische Neuge- staltung Europas als Gemeinschaft gleichbe- rechtigter Völker und trete für den Abbau Staatlicher Souveränität ein. Die Pläne einer „Kkonservativ- kapitalistischen Föderation“ nur der sechs Schumanplan-Länder lehne sie ab. Durch den Beitritt zum Europa-Rat habe Bonn die Loslösung des Saargebiets praktisch anerkannt und durch den Schumanplan die Entscheidung über die deutsche Montan-In- dustrie einer unkontrollierten Behör geliefert. Die SPD werde sich für sion des deutsch- alliierten Vertrag setzen. Der Kalte Krieg könne nicht eine deutsche Aufrüstung für den Westen entschieden werden. Jedem totalitären System Wird schärfster Kampf angesagt. Es gebe keine Bündnispolitix mit den stalinistischen oder faschistischen Parteien Ferner fordere die SPD Eine Heimtün rung Aller Kriegsgefangenen und eine großzügige Amnestie oder na r für die ver- f ri kangenen. Berlin muß nach Auffassung der SPD vrie- der deutsche Hauptstadt werden. Bis zur Wie- dervereinigung müsse der Abwehrkampf der Stadt durch wirtschaftliche und politische Hilfe aus dem Bundesgebiet unterstützt wer- den. Die Sp wird auf innenpolitischem Gebiet die politische und staatsrechtliche Einheit Deutschlands fordern. Bei der im Grundge- setz vorgesehenen Neugliederung des Bun- desgebiets sollten leistungsfähige und in sich ausgeglichene Länder geschaffen werden. Das Aktionsprogramm tritt ferner für die Selbst- verwaltung der Gemeinden und den freien Zugang für jedermann zum Staatsdienst ein. Dem Arbeitnehmer müsse in der Wirtschaft die Gleichberechtlgung eingeräumt werden. Die Mitbestimmung müsse in paritätischem Sinne verwirklicht werden. Die Wirtschaftspolitik der SPD hat sich nach dem Programm zum Ziel gesetzt: die Erhöhung des Lebensstandards durch Pro- duktionssteigerung, die gerechte Verteilung des Volkswirtschaftsertrags und eme Stabili- sierung durch Voll beschäftigung. Sie will die Grundstoffindustrien ausbauen, Engpäasse be- seitigen und die Produktion der Konsumgüter leit ausweiten. Eine Lenkung des Anlagekapitals sei dazu notwendig. Schließlich verlangt die Sp eine gerechte Verteilung des Einkom- mens, die Sozialisierung der Grundstoffindu- strien sowie sozial gerechte Steuern. Sie er- kennt das Privateigentum der Bauern an Grund und Boden an, verlangt aber eine Bodenreform zur Bekämpfung des„Herren- eigentums der Großgrundbesitzer“. Soziale Sicherung und gesunde Wohnungen, einen Sesundheitsdienst und ausreichende Renten gehören ebenfalls zu den Forderungen des SPD- Programms. 175 3 Stahlerzeugnisse für Wiedergutmachung Baldiger Abschluß im Haag und in London Bonn(UP). Die deutsch-israelischen Wie- dergutmachungsverhandlungen im Haag ste- hen vor ihrem Abschluß. Wie aus unterrich- deten Kreisen in Bonn verlautet, haben sich zwar in den letzten Tagen gewisse Schwierig- keiten bel den Beratungen ergeben, vor allem. weil die jüdische Delegation befürchtet, daß gewisse deutsche Lieferungen Israel später bei Reparaturen und Ersatzteilen von Deutsch- land abhängig machen könnten. Diese„kleine Klippe“ sei aber jetzt wieder überwunden. Die Bundesrepublik WiIll in den nächster zwölf Jahren Waren im Werte von rund dre: Milliarden DM als Wiedergutmachungsleistung liefern. Unter den Lieferungen sollen sich zu 70 Prozent Erzeugnisse der Stahl- und Nicht- eisenmetall-Industrie befinden. Die restliches nissen und anderen Industrieprodukten zu- Einen wesentlichen Posten a ren und Pumpwerke für Be- Wässerungsanlagen in den israelischen Wü stenge bieten e . b im Hotel„Eden Paradiso“ Eden fordert schnelle 82 zierung 8 e der AT chland übernehme auf Grund der kommen jetzt wesentlich erhöhte fina Lasten für die Verteidigung. Zur Zeit die Bundesrepublik 600 Millionen DM im Mo- nat. Später werde der Beitrag 850 monatlich betragen. Eden sagte, er sei davon überzeugt, daß die britischen Ausgaben in Deutschland auf Grund dieser Abkommen bis Juni deckt sein dürften. Abmachungen längere Zeitperiode wären nicht m Wesen, aber man habe Vorsorge g Westdeutschland auch später jährliche Bei- träge für die Streitkräfte derjenigen Mächte aufbringen müsse, die nicht M Europäischen Verteidigung Wenn Deutschland an der Verteidigun; ropas nicht teilnimmt, würde der Westen 5 deutschen finanziellen und e Beitrag verlieren und Deutschland wäre 1 der Lage, sein Wir tschaftspotential zur kriedigung des Zivilbedarfs und für Ausfuhr auszunutzen. Eden erläuterte des weiteren, daß es na- türlich auch die Möglichkeit gebe, die gegen- wärtigen Pläne fallen zu lassen und Verhand- jungen mit der Sowietunion in Erwägung zu zielen. Das aber würde entweder zu einer Regelung des Deutschland-Problems nach so- Wijetischen Wünschen oder aber zu langen und unfruchtbaren Gesprächen, wie sie aus der Be- seme Es gibt keinen Bey und Pascha mehr Konstitutionelle! Monarchie bleibt bestehen— Faruk weiß nicht wohin K ai Tro(UP), Der ägyptische Ministerpräsi- dent Ali Maher teilte mit, daß das Kabinett beschlossen habe, alle Titel wie„Bey“ und Pascha“ abzuschaffen. Ferner werden alle Gefangenen entlassen, die wegen Majestäts- peleidigung verurteilt wurden. Gleichzeitig wurde die Zensur der ägyptischen Zeitungen durch die Militärbehörden aufgehoben. Be- richte nach dem Alisland werden vorläufig immer noch zensiert. Die Zeitung„Al Ahram“ nennt den Beschluß, die Titel Pascha und Bey abzuschaffen, eine der bedeutendsten Entscheidungen der neuen Ordnung. Sie schreibt, die Titel hätten für Geld von korrupten Hofbeamten gekauft Wer- den können. Das Blatt erklärt, die alten otto- manischen Titel, die bereits in der Türkei, Syrien und dem Trak abgeschafft wurden, seien eines der Anzeichen für Agyptens Rück- ständigkeit gewesen. Die Stadtverwaltung von Walro hat General Naguib vorgeschlagen, den Koubbeh- und den Mohammed Ali-Palast in Nationalmuseen zu verwandeln und die Gartenanlagen zu öffent- lichen Parks zu erklären. In einem anderen Palast solle die Stadtverwaltung unterge- bracht werden. Die Behörden erwägen zur zeit die Bildung von Ausschüssen, die das In- ſ„entar der vier königlichen Paläste aufneh⸗ . und ihren Wert abschätzen sollen. General Naguib erklärte in einem Inter- view mit der französischen Zeitung„France: Soir“;„Unsere Bewegung entstand, weil wir Gerechtigkeit für die Armee erlangen Wollten. Wir dachten nicht daran, so weit zu gehen und die Abdankung zu verlangen. Das Ulti- matum wurde Faruk gestellt, weil er auf einige unserer Forderungen keine eindeutige Antwort geben wollte. Wir sind keine Poli- tiker. Wir wollen nicht die politische Richtung des Landes bestimmen. Das sollen die Fach- leute tun.“ Naguib wies darauf hin, daß er und seine Offiziere keine besonderen Bindun- gen zu irgendeiner politischen Partei hätten. „Wir sind weder die Vasallen der Moslem Gruppe noch einer anderen Gruppe. Wir sind nur Offiziere.“ Er habe auch nicht die ge- ringste Absicht, die konstitutionelle Monar- chie zu ändern oder die politischen Barteien Abzuschaffen. Als„völlig falsch“ bezeichnete„Prinz Fa- ruk in Capri die Berichte, wonach er ein Rie- senvermögen aus Agypten herausgebracht oder im Ausland verborgen habe. Ebenso un- zutreffend seien die Nachrichten, denen zu- folge er nach den USA, England, der Schweiz der nach Südfrankreich gehen werde. Er Habe bisher erst einen definitiven Plan für die Zukunft gefaßt, und der sei, sich nicht hinter dem„Eisernen Vorhang“ niederzulas- sen.„Für den Augenblick“ gedenke er noch auf Capri zu bleiben, Wo er trotz seiner gleich- zeitigen Versicherung, ein„armer Mann ge- worden zu sein“, eine riesige Zimmerflucht bewohnt. Faruk sprach abwechselnd französisch, englisch und italienisch und betonte, dag er sich allein im Exil befinde. Seine Frau und seine Kinder könnten jederzeit frei nach Agypten zurück- kehren. Köngin Narriman habe ihn eben wie seine drei Töchter aus erster Ehe 5 lig begleitet, und das habe in 5 stolz und e zur Genüge bekannt durchaus nicht de 1 2 mach te- Konf. sollten Bemühur präche on habe über die ermächte KO 8 eden daß die Fr 5 rung vorzül. ensvertraę en und In den alliierten Not en Al seien die Abhaltung rrichtung einer freien deut 8 lch 1 h NUgen üb 5 0 55 Punkte jeder falls die So Eden schl vor dem Unterhaus jede Verzögerung der Ra KA Friedens nur schaden Labour-s Standpunkt 1 en 5 eidigungsn 5 te; die Rati Frankreich mindestens 12 nen haben, die Zustimmung der deutschen Sttentlichen Meinung auf demokratisch Wege kestges tellt und ein Gespräch mit der Sowjetunion versucht werden, und schließlich solle man die Ratiflzierung der Verträge durch Deutschland und Frankreich abwarten. Der Labourabgeordnete Crossman sagte, innerhalb von zwei Jahren nach der Ratifizierung werde Europa ein zweites Korea geworden sein. Hauptschwierigkeit bei Verhandlungen mit der Sowjetunion sei, daß beide Seiten totale Ansprüche stellten und das gahze Deutschland auf ihrer Seite sehen Wollten. Während Eden im Unterhaus seine Rede Bielt, legte im britischen Oberhaus Lord Rea- ding die Vorlage über die Ratiflzierung der Bonner Konventionen vor und befürwortete ihre Billigung. wurde von dem r Shinwe Divi.* Ridgway übernimmt Handys Aufgabe Par Is(UP). General Ridgway, der NATO- Befehlshaber in Europa, übernimmt vom 1. August an auch den Oberbefehl über alle US-Streitkräfte auf dem europaischen Kon- tinent, in England, Nordafrika und der Tür- kei. zum Stellvertreter Ridgways in dieser neuen Eigenschaft wurde General Handy er- nannt, der bisher Oberbefehlshaber der ame- rikanischen Truppen in Europa War. Handy wird nach der Shape Verlautbarung sein Haupfquartier von Heidelberg nach Frankfurt verlegen. Die US-LBuft- und Seestreitkräfte irn Ostatlantik und im Mittelmeer unterstehen in Werwaltungs- und Nachschubfragen Gene- ral Handy. Weltbank soll Irans Ul verkaufen Mossadeg zur Entschädigung der A0 bereit Teheran(UP). Das Teheraner Abendblatt „Bakhtar“, das Ministerpräsident Mossadeg nahesteht, veröffentlicht einige Einzelheiten über dessen Glplane, Danach ist Mossadeg bereit, der Weltbank die Leitung der irani- schen Glindustrie zu Übertragen. Er Habs dies in seiner Unterredung mit dem amerikani- schen Botschafter Loy Henderson zum Aus- druck gebracht. Mossadeg habe aber darauf bestanden, daß keine Briten in der iranischen Olindustrie tätig sein dürfen. Er habe nach den letzten antiamerikanischen Kundgebun- gen auch die Beschäftigung von Amerikanern Abgelehnt. Dagegen sei Iran bereit, mit Groß- pritannien über eine Entschädigung der Anglo- Iranian Oil Company zu verhandeln, ihr 01 zu liefern und ihr die Gelegenheit zu geben, bei iranischen Gerichten Klagen einzureichen. Wie in London bekanntgegeben wurde, hat Tram einen Vorschlag zur Beilegung des 01 streits, den es Großbritannien gemacht hatte, ohne Angaben von Gründen wieder zurück- gezogen. 8 5 8 5* Kommunisten ziehen Truppen ab China beschuldigt erneut UN- Streitkräfte Seoul(O). General van Fleet, der Rom- mandeur der amerikanischen 8. Armee und der UN- Bodentruppen in Korea, erklärte, die kommunistischen Linien an der koreanischen Front seien„dünner“ geworden. Die Kom- munisten hätten in letzter Zeit Truppen von der Front abgezogen. Dies sei das Ergebnis der Anstrengungen der 8. Armee, der alli- ierten Artillerietätigkeit, der Luftunterstüt- zung, des kommunistischen Nachschubmangels, der Uberflutungen, sowie der Bedrohung der kommunistischen Küste durch die Flotte. Das kommunistische China beschuldigte die UN neuer Verletzungen des chinesischen Ho- heitsgebietes. In einer Sendung von Radio Peking wurde erklärt, daß zwischen dem 19. und dem 24. Juli alllierte Flugzeuge insge- samt 124mal chinesischen Luftraum verletzt hätten. Den Alliierten werde es jedoch nicht gelingen, mit einer derartigen militärischen Druck-Taktik“ in Pan Mun Jon weitere Kon- zessionen der Kommunisten zu erzwingen. Die UN haben in den frühen Morgenstunden des Donnerstags den bisher größten Nachtan- griff des koreanischen Krieges durchgeführt. Ziel der riesigen Bomberschwärme war ein großes kommunistisches Rüstungswerk sechs Kilometer von 55 5 Grenze 5 e Worten des Staatsanwaltes Politische Reden ungarischer Bischöfe Nygren:„Schwache Brüder im Herrn“ Hannover(UP). Der ungarische Bischof, Dr. Lajos Vetoe(Budapest), erklärte im Na- men der Lutherischen Kirche Ungarns Vor der Vollversammlung des Lutherischen Weltbun- des, daß er und seine Kirche durch die Gnade Gottes ihren Platz in der neuen Gesell schafts- ordnung der ungarischen Volksrepublik ge. funden hätten. Er sei der Ansicht, daß die ungarische Kirche sich zu ihrem Vor teil heute bereits erfolgreicl 11 8 5 eschäftige, die früher oder später für 1 chen der Welt auftreten würden. Ebe 8. heute von der Kirche bereits kelt, was früher f 1 wendig erschienen sei. stellungen christlicher Völker“, so erkl Vetoe,„sind Illusionen gewesen, die das staat- liche und kirchliche Leben in der Welt von jeher verdorben haben.“ Der Präsident der Volle schof Johannes Smemo(O der nach dieser Mitteilung sammlung, daß dieser Kirchli ungarischen Deles 1 rungen enthalte, die 80 dazu nicht mehr viel zu sagen sei Anders Nygren(Lund), der Präàs Lutherischen Weltbundes, bat di Vollver- sammlung, die Außerungen der Vertreter der Lutherischen Eirche aus Ungarn mit Geduld zu ertragen, da es sich bei ihnen off ensicht- lich um„schwache Brüder im Herrn“ handele, die sich ihr Herz auf diese Weise erleichtern Wollten. Bayern bezwangen Eiger-Nordwand Grindelwald(UP). Die Brüder Sepp und Otto Maag aus Lechbrück im Allgäu ha- ben zusammen mit sieben anderen B gern aus Osterreich, Frankreich Schweiz unter gen die Nordwand des Eigers im Berner 0 land erstiegen, die 1938 zum erstenmal be- zwungen und seitdem erst achtmal began en 5 5 RE wurde. Die Bergsteiger verbrachten bei gen, Schnee 3 5 vier Tage und drei Nächte am Berg Alle kehrten e aber unverletzt vom Gipfel zurück l Gattin eines Kommandanten verurteilt Wiesbaden(UP). Die& maligen amerikanischen Stadtkommandanten von Wiesbaden, Mrs. wurde vom hiesigen Bezirksgericht der ame: 4 Gattin des ehe- Katherine G. Reed, Tikanischen Hochkommission wegen Schwarz- 2 handels mit Kaffee, lars zu einer Geldstrafe von 3982 Dollar ver- urteilt. Die 44 Jahre alte Angeklagte wurde in fünf vor ursprünglich 16 Anklagepunkten für schuldig erklärt. Sie hatte bis zuletzt ihre Unschuld beteuert und lediglich zugegeben, etwa 100 Pfund Kaffee aus den USA emp- fangen zu haben, Einfuhr illegal war. Spion Enbom erhielt„lebenslänglich“ Schwedens größter Spionageprozeß zu 7 8 1 Stockholm(UP). Schwedens größte ohne zu wissen, daß 1 Benzinmarken und Dol“ Spionageprozeß fand mit der Verurfeilung der 7 beiden Hauptangeklagten Fritjof Enbom und Hugo Gjerswold zu lebenslänglichem Zucht- haus sein Ende. Während vor dem Gerichts- gebäude verstärkte Polizeieinheiten Vorsorge Zur Verhinderung einer angekündigten De- monstration der kommunistischen Jugendor- ganisation trafen, verlas Gerichtspräsident Curt Nördström nahezu zwei Stunden lang das Urteil in einem Prozeß, der nach den „Vielleicht das schlimmste Verbrechen“ aufdeckte, das jemals in Schweden begangen wurde. Außer der Freiheitsstrafe wurde der Leiters des sechsköpfigen Spionagerings, Fritjof En- bom, zur Zahlung von 10 000 schwedischen Kronen(8100 DW), die er während seiner zehnjährigen Spionagetätigkeit von seinen sowjetischen Auftraggebern erhalten Hat, an die Regierung verurteilt. Sein Bruder, Martin Enbom, erhielt sieben, Fingal Larsson Fünf Jahre Zuchthaus. Arthur Karlsson, der sich als Verbindungsmann Zz Wi- schen Enbom und dem sowietischen Geheim- dienst betätigte, wurde zu zwanzig Monaten und die Freundin Fritjof Enboms, Lilian Ce- der, zu acht Monaten Zuchthaus verurteilt. Der siebente Angeklagte, Tage Wichström, wurde freigesprochen. Während die restlichen Angeklagten wegen mehr oder weniger schwerer Spionage verur- teilt wurden, wurde Fritjof Enbom außer die- sem Delikt noch der Vorbereitung des Hoch- verrats für schuldig befunden. Mit dem Neubau von 500 Kasernen für deutsche Truppen rechnet die Bauindustrie der Bundesrepublik, wenn der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft in Kraft getreten ist. Jede fähr 12 Millionen DM. Mehr als 100 000 DP's müssen, wie der Sek- tionschef der IRO in Genf, Colonel Pollock, in München erklärte, ohne Hoffnung auf Um- siedlung 1 Deutschland verbleibe. Kaserne koste unge- 5 Zu neuen Zwischenfällen kam es an der Grenze zwischen der kleinen portugiesischen HFolonie Macao und China. Uber Macao soll der Ausnahmezustand verhängt worden sein. Das Reformprogramm für Tunesien soll un- bedingt noch vor Oktober in Kraft gesetzt 5 werden, erklärte ein Sprecher des kranz si- schen Außenministeriums. 5 Das nationalchinesische Parlament geneh- migte mit großer Mehrheit den Friedensver- trag mit Japan. Nationalchina gehört nicht zu den Unterzeichnern des Friedensvertrages vo San Franzisco. Die Beendigung des 20jährigen Kriegszu- standes zwischen Japan und China rückt nun in greifbare Nähe, nachdem der auswärtige Ausschuß des nationalchinesischen Parlaments den Friedensvertrag gebilligt hat. Die chilenische Regierung ist zurückgetreten. Wenige Stunden später gab Staatspra den Gonzales-Videla die Bildung eines überparteilichen Kabinetts bekannt. Evita Peron, an deren Bahre bisher f efilierten ird ei Monate lang euen r F r „„„„ Südwestdeutsche Rumdschau Dr. Neinhaus als OB eingeführt Heidelberg(Isw). Innenminister Ulrich Tührte im großen Saal des Heidelberger Rat- hauses den Präsidenten der Verfassunggeben- den Landesversammlung, Dr. Neinhaus, in sein Amt als Oberbürgermeister ein. Innen- minister Ulrich sagte in seiner Ansprache, Heidelberg betrachte sich als Bindeglied zwi- schen den Schwaben und Badenern. Er sprach die Hoffnung aus, dag es Dr. Neinhaus ge- lingen möge, das Vertrauen auch derjenigen Heidelberger Bürger für den Staat zu gewin- nen, die bei der Wahl gegen das neue Land gestimmt hatten. Dr. Neinhaus forderte die Stadträte auf, sich bei der künftigen Zusam- menarbeit mit der Stadtverwaltung stets nur vom Geist der Sachlichkeit leiten zu lassen. Dr. Neinhaus bat den Innenminister, er möge der Wohnungsnot in Heidelberg seine beson- dere Aufmerksamkeit schenken. Heidelberg müsse danach streben, die überhöhten Steuer- Sätze zu senken, sonst werde die Stadt bei der Ansiedlung von Industriefirmen gegenüber anderen Städten des Bundes niemals konkur- renzfähig werden. Vom Omnibus überfahren Heidelberg(ZSH). Ein aus Heidelberg Stammender Motorr adfahr er geriet beim Uber- holen eines Radfahrers zu weit in die Fahr- ahnmitte und Stieg mit seinem Fahrzeug mit Voller Wucht auf einen entgegen kommenden Omnibus. Fahrer und Motorrad wurden von dem Omnibus 1 Der Motorradfah- rer wurde mit le! chen Verletzun- gen ins a ngeliefert. Erdölbohrungen bei Heidelberg Heidelberg(Isw). Bei Heidelberg-Dos- senbeim werden gegenwärtig von der Gewerk Schaft Elwerath Erdölbohrungen durchge- führt, die nach einer Schätzung Kosten in Höhe von einer halben Million verursachen Werden. Geologen sind der Meinung, daß es sich in Dossenheim um das größte Erdöl- vorkommen des Rheingebietes handelt. Die Bohrungen haben gegenwärtig eine Tiefe von dreihundert Metern erreicht. Man nimmt an, daß das Ol in etwa 2500 m Tiefe liegt. Erklärung zur Sterblichkeit in Wiesloch Karlsruhe(Isw). Der Leiter der Gesund- heitsabteilung bei der Abwicklungsstelle der inneren Verwaltung Nordbaden, Ministerial- direktor Dr. Emmelmann, nahm zu Veröffent- lichungen Stellung, in denen gegen die nord- badische Heil- und Pllegeanstalt Wiesloch Vor- Würfe wegen der außerordentlich hohen Sterb- Aichkeitsziffer während der Hitzewelle erhoben worden waren. Der Leiter der Gesundheitsab- teilung wies diese Angriffe als ungerechtfer- tigt zurück. Er teilte mit, dag vom 1. bis 20. Juli in Wiesloch insgesamt 23. Personen, die durchweg über 50 Jahre alt waren, gestorben sind. Der Tod sei durch Herzschäden, Erkran- kung der Atmungsorgane oder Altersschwäche eingetreten. Ministerialdirektor Dr. Emmel- mann teilte ferner mit, dag im Landesbezirk Nordbaden die Todesfälle im Juli gegenüber dem Monat Mai um 30 Prozent, in Heidelberg Sogar um 40 Prozent gestiegen sind. In der Wieslocher Anstalt habe die Sterblichkeit in diesem Sommer nur um 35 Prozent zugenom- men, dabei müsse berücksichtigt Werden, daß es sich bei den Insassen in der Mehrzahl um Alte oder kranke Leute handle. Gestohlene Dürerblätter werden gesucht Karlsruhe(sw). Die Kriminalhaupt- stelle der Landespolizei in Karlsruhe hat die Bevölkerung Badens aufgefrufen, an der Auf- Hindung von Kunstgegenständen mitzuhelfen, die im Frühjahr 1945 bei einer Plünderung Bevölkerung Baden aufgerufen, an der Auf- Sind. Es handelt sich um Gemälde, Dürèer- Blätter, Handzeichnungen und Graphiken im Werte von insgesamt neun Millionen DM. Von den damals entwendeten Kunstgegen- Ständen konnten bisher nur einige wieder aufgefunden werden. Nach den bisherigen Er- mittlungen sind die Werke von Schwarzhänd- lern zum Teil verkauft oder im Tausch gegen Baustoffe, Photoapparate, Brillantringe und täten, Eeber smittel veräußert worden, Weitere Er- ergaben, daß ein bereits festge- 3 hre alter Mann auch in Karls- he und Offenburg Kunstwerke, die aus der lle Bremen stammen, veräußert mat. Angaben über die in Bremen entwendeten Gemälde erteilen in Nordbaden alle Polizei- dier 1 bei Anen auch eine Liste der Einsichtnahme vor- Noch kein Aufbau in Großrinderfeld Großrinderfeld dswy). Die brandgeschä- digten Landwirte in Großrinderfeld können ihre Höfe noch at aufbauen, weil erst über die Bauplätze entschieden werden muß. Neun insgesamt 16 betroffenen Bauernfamilien n sich am Ortsrand ansiedeln. Die Straße, er Brandstelle einen Bogen macht, der Fehr behinderte, soll nun nach Plänen nischen Landes für den Verkehr geführt werden. Ates Landwirte müssen bereits Heu füttern Buchen(Isw). Viele land wirtschaftliche Betriebe im Kreis Buchen sind wegen der anhaltenden Trockenheit bereits jetzt Zur Füttekung alis den Heubeständen gezwungen. Die Weiden, von denen das Vieh Vorzeitig Abgetrieben werden mußte, sind vollkommen ausgedörrt. Stärkung der Stoßkraft der CDU Bad den- Baden dsw). 60 evangelische CDU- Vertreter des Bundestagswahlkreises Rastatt-Baden-Baden-Bühl haben in einer Entschließung„alle verantwortungsbewußten evangelischen Christen“ aufgefordert, durch zeitritt zur CDU oder durch ihre Stim- den Wahlen die Stoßgkraft der C D 2u N Kreuz und quer durch Baden Karlsruhe. In Nordbaden er vom 17 Januar bis 30. Juli 1952 Verkehrsunfälle, dei denen 106 Personen ge- tötet und 4027 verletzt wurden.(ISV. Heidelberg. Der ordentliche Professor für Chirurgie, Dr. H. K. Bauer,. zum Mitglied der Deutschen Kkademie der Natur- forscher(Leopoldina) in Halle ernannt.(Sw) Mannheim. Bürgermeister Trumptheller hat der Mannheimer Helga Klein telegraphisch zur Olympia- Silbermedaille gratuliert.(sw) Heidelberg(UP). Die Rockefeller-Stif- tung wird an darunter Heidelberg und München, Zuwendungen im Gesamtwert von ca. 530 000 DM für wissenschaftliche Arbeiten, Anschaf- fungen von Lehrmaterialien und Reisen ma- chen. BühI. Im Kurhaus Edelfrauengrab bei Ottenhöfen wird ein Kinderheim für erho- ljungsbederftige Kinder aus dem Kreis Bühl eingerichtet werden.( Isw) Offenburg. Beim Baden im Rhein schwamm ein 30jähriger Handwerker bei Auenheim mit seiner Braut in den Strom hinaus und war plötzlich verschwunden. Of- fensichtlich ist er einem Herzschlag erlegen. Säckingen. Am 2. und 3. August 1952 Wird das Konstanzer Stadttheater mit Eichen- dorffs„Die Freier“ und Grillparzers„Des Meeres und der Liebe Wellen“ im Park des Schlosses in Säckingen gastieren.(Wk) 2 Zwei Tote und zwei Schwerverletzte gab es geſtern gegen 14 Uhr auf der Auto⸗ bahn Mannheim— Heidelberg kurz vo; der Einfahrt nach Heidelberg, als der deutſche Fahrer eines Volkswagens beim Uebe holen eines Laſtkraftwagens auf den Grünſt eifen geriet, die Kontrolle über ſein Fahrzeug verlor und mit voller Wucht und hoher Geſchwindigkeit auf der gegenüberliegenden Fahrbahn einen nach Mannheim fahrenden Jeep rammte. Der Volkswagen⸗Chauffeur und ein Inſaſſe des Jeep, ein ame ikaniſcher Soldat waren ſofort tot. Zwei andere, eben⸗ falls im Jeep mitfahrende Amerikaner, muß⸗ ten mit ſchweren Verletzungen ins K. anken⸗ haus gebracht werden. 0 zwölf europäische Universi- Lolæale Nundocliau Auguſt— der letzte Sommermonat Mit einer leiſen Wehmut ſahen wir heute das letzte Julikalenderblatt dem 1. Auguſt weichen. Wenn noch vor wenigen Jahren die⸗ ſer Monat als die Zeit der Ernte und ſom⸗ nerlichen Höhepunkte begrüßt wurde, ſo hat ſich mehr und„mehr die hochſommer liche Ten⸗ denz auf den Juli verlagert und dem Auguft hr die Rolle des Abſchiednehmens vom mer 5 Ue eberleitung zum Herbſt zu⸗ draußen auf den Feldern ge⸗ it einiger Zeit die Stoppeln ten Ernteſegen und die Friſche an dem Laub der Bäu⸗ den frühherbſtſtlichen Eindruck, leiſe Wehmut aufkommen noch reifen tröſtlich Aepfel und rnen ran, lachen mit frohem, ſommer⸗ lichem 5 durch die Aeſte und künden noch n den Gaben, die das Füllhorn des Herbſtes be reithält Und noch leugnen die Me uſchen die Ankunft des Herbſtes mit dem großen Glück ihrer U laubshoffnungen, die ſie faſt nicht den Tag erwarten läßt, an dem endlich Ei⸗ 5 oder Motorfahrzeug eine bisher un⸗ bekannte Ferne erſchließt und Wochen der Er holung 1 ſchweren Alltag ſchenkt. Viele Menſchen lieben gerade den Auguft wegen der dunſtloſen Reinheit der Luft und der azurnen Bläue des Himmels, die ſelbſt weit entfernte Höhen und Wälder in einer unver⸗ gleichen plaſtiſchen Schönheiten erſtehen läßt. macht ſich nun ſchon die Abnahme shelligkeit bemerkbar. Bis zum Monats ſind faſt zwei Stunden Abnahme am Ta ageslicht zu verzeichnen. In vielen Gegenden unſerer Heimat wi ed auch offiziell der Barkholomäustag(24.)) als letzten Sommertag angeſehen. Langſam rüſten ſchon die Mauerſegler und die ande en Schwalben zu ihrem Südlandflug und deuten damit an, daß der Sommer zur Neige geht. So öffnet der mit dem Auguſt ſcheidende Sommer ſchon den Blick in den kommenden Herbſt und Winter. So geben einige Baue n⸗ regeln Prognoſen für die kommenden Mo⸗ hate, in denen es u. a. heißt:„Iſt die erſte Woche heiß, bleibt der Winter lange weiß“. „Lor enz(10.) muß vein ſein, ſoll gut der Wein ſein“. Schön Wetter zu Mariä Him⸗ melfahrt, kündet Wein von beſter At dagegen Mariä Himmelfahrt naß, leert Büt⸗ ten und Faß“.„Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen“.„Sind St. Lorenz (10.) und Barthel(24.) ſchön, iſt guter Herbſt vorauszuſehn“. Wünſchen wir uns von dem beginnenden Monat nur, daß er mit den Hundstagen nicht noch einmal die ſubtropiſche Zeit des Juli wiederholt, die uns noch in wenig angenehmer Erinnerung iſt. ee von Konrektor Gehrig. In dem Bericht über die Vevabſchiedung des verdienten Pädagogen, Alois Gehrig, muß es nicht wie ir ertümlich berichtet, Haupt⸗ lehrer, ſondern Konrektor Alois Gehrig hei⸗ ßen, was wir hiermit berichtigen. ** mahnen an den die zittert Aber nahe Wir gratulieren“ Heute kann Herr Peter Braun, Land⸗ wirt, Kloppenheimerſtraße 113, ſeinen 73. Geburts stag begehen. Der Jubilar beſitzt noch eife erſtaunliche körpe liche und geiſtige Rü⸗ ſtigkeit, die ihn von früh bis ſpät ſeinen 3— 5 N Die Wogen glätten ſich wieder nach dem erſten großen Turbulum der Aus⸗ verkaufstage. Während am erſten und zweiten Tage ein kaum überſehbarer Hochbetrieb vor den großen Mannheimer Warenhäuſern herrſchte, hat der Anſturm nun ſchon we⸗ ſentlich gemäßigtere Formen angenommen. Die erſte Begeiſterung über die verzeich⸗ neten Preisſtürze iſt nun einer etwas reg⸗ liſtiſch⸗nüchternen Betrachtungsweiſe auf Zweckmäßigkeitsbaſis gefolgt, ſodaß man 7 ſchon von einem faſt normalen Ablauf ſpre chen kann, der allerdings über das Wochen. f noch einmal eine Steigerung erſahven Eben o wie die ſchnellſten Hausfrauen am Montag Vormittag, waren auch die Kauf⸗ haushyänen am Werk, die es vornehmlich auf die Geldbörſen der Einkaufenden ab⸗ geſehen hat en. Großeinſatz von Kriminal⸗ polizei ſpielte manchem Routinier ein Schnippchen, ſodaß die Diebſtähle ſchon am e Tag in erheblichem Maß ver ingert wurden. Auf jeden Fall paßt ſich auch der i iahrige Ausverkauf der allgmeinen Zeit⸗ tendenz an, Ueberraſchungen um jeden Preis — und wenn es ſich um Pveisreklamationen dreht. Wobei allerdings geſagt ſein muß, daß wir uns ſolche Ueberraſchungen auch das ganze Jahr über gefallen laſſen würden * 2 Beſondere Anerkennungen. Bei der alljährlich durch das Tierzucht⸗ amt Heidelberg abgehaltenen Ueberprüfung der öffentlichen Tierhaltungen wurde dem Wärter dee hieſigen ſtädtiſchen Eberhaltung Georg Erny eine beſonde e Anerkennung zu⸗ teil, die ſich auf die einwandfreie Pflege und Wartung, wie auf den einwandfreien Füt⸗ terungszuſtand bezog.— Die gleiche Aner⸗ kennung mit den nämlichen Prädikaten wurde nun auch bei der dieſer Tage durch die gleiche Stelle abgehaltene Hauptkörung dem Wärter der ſtädt. Farren⸗ und Ziegenbock⸗ haltung, Fritz Bauer, ausgeſpeochen. Durch Ane l kennu ngsprämien der Landwirtſchafts⸗ abteilung des ſtädt. Gartenbauamtes wurde dieſe beſondere Anerkennung noch unter⸗ ſtrichen. Mannheims neuester Wunsch Heimerich fordert Regierunspräsidenten Mannheim Gdsw). Der Mannheimer Ober- bürgermeister Dr. Heimerich hat dem Mini- ster präsidenten und den Kabinettsmitgliedern sowie den Fraktionsführern in der Verfas- sunggebenden Landes versammlung die For- derung der Stadt Mannheim unterbreitet, den Sitz des Regierungspräsidenten für Nord- 8 baden nach Mannheim zu verlegen. Zur Zeit ist Karlsruhe Sitz des Regierungspräsidenten. Vor dem Verwaltungsausschuß des Mannhei- mer Stadtrats erklärte Dr. Heimerich, Mann- heim sei bisher mit Landesbehörden nicht be- rücksichtigt worden, Die verkehrsgünstige Lage und das Zusammenfallen der Dienststelle des Reglerungspräsidenten mit der Mannhei- mer Wirtschaft würden jedoch erhebliche Vor- teile für das Land bringen. Heimerich betonte, daß es sieh bei dieser Forderung nicht um Prestigeabsichten der Stadt, sondern um das Ergebnis realpolitischer Erwägungen handle. Ein Aufruf des Landesbischofs Bender Der evangelische Landesbischof von Baden, D. Bender, hat die evangelische Bevölkerung aufgefordert, für Umsiedler Ausbauwehnun⸗ gen zu schaffen.„Es wäre ein Liebes enst kür die kranken und alten Umsiedler, beißt es in dem Aufruf,„wenn evangelische Ge- meindemitglieder aus Gehorsam gegen das Liebesgebot unseres Herrn sich bereitfänden, in ihren eigenen Häusern solche Ausbauwoh- nungen errichten zu lassen und diese Men- schen aufzunehmen.“ 5 —— f Abenteuerromon von Hans Hempe 5 5 by erlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 8 5(8. Fortsetzung) Wer Schlimmeres tat, wurde in Eisen gelegt und später dem Seeamt ausgeliefert, das schon wußte, was man mit solchen Burschen machte. Aber Hochstapler I Das war ein Wort, das dem alten Seebären nicht in die Seemanns- Sbrache zu passen schien. „ier is dlie Meldung an Stone and Missels“, Sagte der 1. Offizier Williams, Sir, ist eine Aufstellung des Zahlmeisters über die zuletzt angemusterten Leute. Wegen be- sonderer Schmucksachen oder Geldbeträge Konnte er mir nichts sagen, Die Einlagen an Geld und anderen Werten überschreiten nicht den gewohnten Rahmen. Sie sind im Safe sicher untergebracht“ 1 „Schönen Dank, Williams!“. 1. Santen nickte.„Und das sind also die Neuen?“ 5 Ja, Sir!“ Williams sah dem Kapitän über die Schulter.„Harry Smith, Steward, Bob Baker, Konditor und Ed Saunders, Matrose. Sie musterten, bei der Ausfahrt aus Frisco an, ls Ersatz für einige Ausfälle.“ * sagte Homer J. Santen.„Solange on Stone And Missels keine klarere Auskunft mn. Ich will keinen Argwohn unter die nnschaft tragen. Ich 91 885 mein Lebtag noch i „Und das hier, Und die Geschwindigkeit des Schikfes und lieg sich die letzten Wettermeldungen geben. Er Sing auf das Brückennock hinaus und sah auf das unter ihm liegende Deck hinunter, Das helle Holz der Beplankung, die weiße Reeling, das unwahrscheinlich blaue Meer, der silberne Gischt der Bugwelle, die bunten Farbtupfen der lustwandelnden Passagiere, das alles zu- sammen ergab ein Bild, das selbst den alten Fahrensmann, der es schon so oft gesehen Hatte, immer wieder erfreute. Ab, und zu drangen die Klänge einer Musikkapelle 2zu ihm hinauf, die irgendwo auf dem Promena- dendeck konzertierte. Jetzt am Nachmittag lustwandelten die Passagiere auf den Decks, lagen an windgeschützten Stellen in Liege- stühlen und ließen sich von der Sonne bräunen, spielten auf dem Sportdeck shuffle board oder Tennis oder schwammen im Bassin des Bades, vergnügten sich in der Gymnastik-Halle an den zahlreichen Geräten oder lasen in der Bibliothek, wie Mr. Sollum es tat. Für jede Bequemlichkeit war gesorgt Jede nur denk- bare Erfrischung wurde von den Stewards binnen kürzester Zeit gereicht. Kapitän Homer J. Santens Blick fiel auf die schlanke Gestalt Kathleen Rangers, die zusammen mit Signor Fernando Laserta unter ihm an der Reeling Stand. Ihr Haar war mit einem bunten Tuch zusammengehalten, der Fahrtwind preßte ihr Kleid an den Körper und ließ die Harmonie ihrer Formen offenkundig werden. Laserta hatte sich nach dem Dinner umgezogen. Er trug einen weißen Tropenanzug, der sein Ge- sicht noch gebräunter und sein Haar noch schwärzer erscheinen ließ als sie es in Wirk- lichkeit waren. Es war, alles in allem genom- men, ein schönes, kriedliches Bild. Hochstapler — dachte Homer J. Santen kopfschüttelnd und Sins, ins Brückenhaus zurück. 5 „Was tun Sie eigentlich so, Signor Lasertag- s tragte Kathleen Ranger. Ueber Lasertas Gesicht 208 sich ein Lächeln. lch sehe mir die Welt An, Miss Ranger. „Sie können doch nicht vom 8 leben! 8 „Muß man denn immer von e 5 Sle 1 Sie 2 5 nlchtl“ „Natürlich habe ich sie! Kennen Sie Vene- zuela?“ „Nein!“ „Sehr schade, sonst könnte ich Ihnen genau beschreiben, Wo die Besitzung liegt. So ist es kür Sie nur ein Name Sie Könnten sich nichts darunter vorstellen.“ „Unter Venezuela kann ich mir nur Kaffee vorstellen“ i 0 „Das ist immerhin schon was. Es gibt einen suten Kaffee dort. Haben Sie einmal gehört, daß Venezuela eines der größten Oelaus⸗ kuhrländer ist?“ Kathleen konnte sich daran erinnern. „Sehen Sie! An Oel ist mehr zu verdienen als an Kaffee.“ a „Das glaube ich Ihnen“, sagte Kathleen Ranger,„wenn man sich 80 zum 5 5 Welt ansehen kann,“ „Tun Sie es nicht auch?“ 5 „Nicht zum Spaß, Signor Laserta. Sie hörten ja, ich habe meinen Vater auf einer Expedition begleitet. Es war nicht immer einfach.“ „Natürlich, Sie waren im Nordterritorium, ich erinnere mich. Dort müßte es eigentlich nach meinen Erfahrungen auch Oel N 5 Kathleen sagte nichts. Als habe er keine Zustimmung oder Ableh- nung erwartet, fuhr Laserta fort:„Die Struk- tur des Landes und die geologischen Forma- tionen lassen es mich vermuten. Aber sprechen wir von etwas anderem, man soll nicht immer in seinem Haus verweilen, Sie in Ihrem geolo- gischen und ich in meinem ölhaltigen.“ Er zog ein silbernes Zigarettenetui aus seiner Rock- tasche, bot Miss W an und bediente sich selbst. 5 8 5 „Eh. Stewardl“ 285 er l Eben erde e 5 Smith 2,„haben Sie Feuer?“ Das ist N Mann, der bei Lombrosi an d. Bar gesessen und mit dem silbernen Zigaret, tenetui gespielt hatte. Er trug es jetzt auch in der Hand, er spielte damit, wie er es damals getan hatte. Er überlegte: Wie kommt dieser 1 Mann hierher. was hat er mit Kathleen zu tun? „Darf ich Ihnen etwas bringen lassen, Mises Ranger?“ fragte Laserta. 5 Kathleen hätte Appetit auf einen Cocket all 5 gehabt. aber dieser Laserta sollte Harry nicht kommandieren. Es war schon nicht schön ge- wesen, daß er ihn in ihrem Beisein um Feuer angerufen hatte. 0 „Danke, Signor Laserta!“ i „Es ist gut“, sagte Laserta zum Se 5 Harry ging Er wirbelte sein Tablett auf der Spitze des Zeigefingers beim Gehen. 128 „Eine gute Erscheinung., dieser Stewardl“ 155 sagte Laserta,„finden Sie nicht auch?“ 5 3 „Schauen Sie, wie Seschickt die Möven sind!“ rief Kathleen. Laserta lächelte. Er fand, man konnte zu- weilen aus einem Schweigen Auf eine Frage mehr herauslesen als aus einer Antwort „In der Tat“, sagte er, es sind außerge- wöhnlich geschickte Tiere. Wir werden sie nicht mehr lange als Begleiter haben. Wenn ein Schiff eine gewisse Strecke vom Land weg ist, kehren die Vögel um.“ Das Rauschen der Bugwelle 1 das Singen des Windes war eine stetige Melodie hier draußen. Beide lauschten ihr eine Weile. „Als wWwas werden Sie denn heute abend er- scheinen?“ fragte Laserta unvermittelt. Harry hatte die beiden nicht sesehen, So tief war er in Gedanken versunken gewesen. Als er plötzlich angerufen wurde, schrak er zusammen. Kathleen lächelte. Er klemmte sein 5 leeres Tablett unter den Arm und 155 Hach dien Zzündhölzern. 1* Bitte, mein reichte Katnleen un Laserta Feuer.! J OAS WICHINISSTE AUS N kisiNK! Schwimmen 400 m Kraul: Gold: Jean Boi- teux Frankreich), Silber: Ford Konno (USA), Bronze: Per Olaf Ostrand(Schwe- den). Kunstspringen Frauen: Gold: Partricia MecCormick(Us. Silber: Mady Moreau Frankreich), nze: Zoe Jensen(USA). Säbelfechten Mannschaft: Gold: Un- garn, Silber: Italien, Bronze: Frankreich. Nur Bronzemedaille für Potzernheim Vas Startverbot aus Hannover half nicht— Sacchi gewann das Flieger fahren Im Endlauf des Fliegerrennens holte sich der italienische Weltmeister Enzo Sacchi überlegen die Goldmedaille. Der Australier Lionel Cox kam auf den zweiten Platz. Für den dritten Teilnehmer des Endlaufes, Wer- ner Potzernheim Deutschland), blieb somit nur die Bronzemedaille übrig. Olympiasieger in Zeitfahren über 1000 m mit stehendem Start wurde der Australier Russell Mockridge mit 111,1 Min., womit er gleichzeitig einen neuen olympischen Rekord aufstellte. Die Silbermedaille holte der Ita- liener Marino Morettini mit 1:12, Min. und die Bronzemedaille der Südafrikaner Ray- mond Robinson mit 1:13,0 Min. Die Goldmedaille im Tandemfahren über 2000 m gewannen die Australier Russell Mock- ridge und Lionel Cox. Sie siegten im Endlauf vor den südafrikanischen Fahrern Raymond Robinson und Thomas Shardolow. Die Bronze- medaille fiel kampflos an die Italiener Anto- nio Maspes und Cesare Pinarello, da die für diesen Lauf qualifizierte französische Mann- schaft wegen Verletzung eines Fahrers nicht antrat. Südafrikanerin gewann 100 m Rücken Gertrud Herrbruck wurde Sechste Die Südafrikanerin Joan Harrison holte sich urch einen Sieg im Endlauf die Goldme- daille im 100- m- Rückenschwimmen der Frauen. Ihre Zeit wurde mit 114,3 Min. ge- stoppt. Zweite wurde Geertje Wielema(Hol- land) mit 1:14,55, während die Bronzemedaille an Jean Stewart Neuseeland) mit 1:15,8 fiel. Weitere Placierungen: 4. Johanna de Korte (Holland) 1:15,83, 5. Barbara Stark(USA 1:16,2, 6. Gertrud Herrbruck ODeutschland) 118,0, 7. Margaret MeDowall England) 118,4 Die mehrfache deutsche Meisterin im Rük⸗ kenschwimmen, Gertrud Herrbruck(Pirma- sens), war nach guten Leistungen bis in den Endlauf über 100 m Rücken vorgedrungen. Hier schlug sie sich gegen die sehr starken Holländerinnen, die Südafrikanerin Harrison und gegen die Neuseeländerin Stewart sehr tapfer. Von vornherein war ihr klar, daß sie keinen Platz unter den ersten drei belegen konnte, aber sie kam auf den sechsten Platz und erreichte damit einen schönen Erfolg. Im vierten Vorlauf über 400 m Kraul für Frauen gab es zwischen Kawamoto(US) und Wilkinson(England) ein totes Rennen, wobei peide den olympischen Rekord auf 516,6 Min. verbesserten. Der alte olympische Rekord War 1948 von der Amerikanerin Curtis mit 5:17,8 Minuten aufgestellt worden. Weltrekordhalte- rin über diese Strecke ist die Dänin Ragnhild Hveger seit 1940 mit 5:00, 1 Minuten. Als ein- zige deutsche Teilnehmerin startete im dritten Vorlauf Elisabeth Rechlin(Bochum), deren Zeit von 5:38,0 Min. jedoch nicht für die Zwi- schenrunde ausreichte,. Zwar hatte die Bo- chumerin einen sehr guten Start und führte auch bis zur ersten Wendemarke, doch dann wurde sie von der Amerikanerin Green über- holt. Bis zum Anschlag bei 100 m war sie sogar auf den 5. Platz zurückgefallen. Auch nach 200 m konnte sich Elisabeth Rechlin Mmre Position nicht verbessern. Erst bei der 300-m-Marke überholte die Deutsche die Hol- Jänderin Termeulen und schob sich auf den 4. Platz vor, den sie dann gegenüber der Hol- länderin sicher verteidigte. Klein schwamm zweitschnellste Zeit Neuer 200-m-Rekord durch Holan(USA) 2:36, 8 Bei den Vorläufen über 200 m Brust für Männer gewann Herbert Klein seinen Vorlauf r mit 2:37,0 Minuten lerdings war der Holan mit 36,8(neuer olym- rd) zwei Zehntel unden schnel- Jorher hatte. loSslowake Ko- madel den von Ver 0 seit 1948 mit 2:39,3 gehaltenen olympischen Rekord auf 2:38,9 Minuten verbesse Herbert Klei hi lauf erst, als gerade der wurde. Nach einer k T deutschen Offiziellen setzte e mütze mit dem weißen Mitt blauen itenrändern b Trainin zug ab ur 1e ner seil ge nahmen von dem Weltrek mann Notiz, der etwas blaß im Gesicht aussah. Ruhig nahm er auf dem Startblock zu Bahn 1 Aufstellung. Als der Schuß ertönte, war er als erster im Was- Atung mit den ine Schwimm- ken und den streifte seinen 8 rai- ser. Nach 20 m Tauchen schwamm er kräftig mit seinem Schm. i I. Bis zur 50-m- Wendemarke der Holländer Buyze be sich Klein einen brung vor dem hn vom da ab sein Vorsprung vor bereits drei Sekunden. Diesen ruf rgrößerte er noch auf fast fünf Sekunden und wurde damit sicherer Sieger. Die Zwischenläufe über 200 m Brust be- streiten am Freitag folgende 16 Schwimmer: Kamadel(Tschechoslowakei), Holan(US), Klein Deutschland), Nitzkowski(US), Cos- sani(Argentinien), Kajikawa(Japan), Naga- sawa(Japan), Davies(Australien), Trojanovic (Jugoslawien), Stassforth(USA), Hawkins (Australien), Portelance(Kanada), Hirayama (Japan), Lusien(Frankreich), Borisenko(So- Wjetunion), Buyze(Holland). Lehmann nicht im 1300-m-Endlauf Die sechs Vorläufe über 1500 m Kraul wa- ren außerordentlich schnell. Alle Sieger und teilweise auch noch die Zweiten unterboten die seit 20 Jahren bestehende olympische Re- kordzeit des Japaners Kitamura mit 19:12,4 Minuten zum Teil beträchtlich. Schnellster War der Japaner Hashizume mit 18:34,0 Min. Lee(US) führt im Turmspringen Günther Haase auf dem dritten Platz Das Turmspringen der Männer begann mit den sechs Pflichtsprüngen. Erwartungsgemäß Setzte sich der Olympiasieger von 1948, der Amerikaner Sammy Lee, mit 86,38 Punkten an die Spitze. An zweiter Stelle folgte zu- mächst der Deutsche Günther Haase, flel je- doch nach der vierten Pflichtübung auf den dritten Platz, den er hielt(75,41 Punkte). Auf den zweiten Platz kam J. Capilla(Mexiko) mit 78,46 Punkten. Fritz Galer belegte den 10. Platz mit 69,64 Punkten. Werner Sobeck wurde nur 20. mit 64,27 Punkten. Der Engländer Heatly nahm an der Konkurrenz teil, obwohl er bis Kurz vor dem Start krank im Bett gelegen hatte. Nach einer Penicillinspritze gestatteten ihm die Arzte den Start. Die acht besten Springer nehmen an den Kürsprüngen am Freitag teil. Es sind dies: Lee(US), Capilla(Mexiko), Haase(Deutsch- land), Mecormick(USA), Capilla(Mexiko), Perea(Mexiko), Bakatin, Brener(beide So- Wjetunion). Italien und Us in der Wasserball-Endrunde Als erste der insgesamt vier an der End- runde des olympischen Wasserballturniers teilnehmenden Mannschaften wurden Italien und die USA ermittelt. Sie führen mit 6:0 und 4:2 Punkten in der Gruppe A, während Belgien und Spanien bisher ohne Punktge- winn blieben. In der Gruppe B hängt alles vom letzten Spiel Holland— Jugoslawien ab. Ungarn, Holland und Jugoslawien haben Chancen, in die Endrunde zu kommen, wäh- rend die Sowjetunion abgeschlagen ist. Ergebnisse: Gruppe A: USA— Spanien 6:4, Italſen— Belgien 5:1, Gruppe B: Ungarn Jugoslawien 2:2, Holland— UdssR 4:2. Dr. Büsing Zweiter nach der Dressur Nach Abschluß der Dressurprüfung in der Military liegt der Deutsche Dr. Büsing(Jade) auf Hubertus mit 103,50 Punkten an zweiter Stelle hinter dem klar führenden Finnen Roiha auf Laaos mit 84,00 Punkten. Claus Wagner(inden/ Wolfenbüttel) liegt mit Dachs mit 10995 Punkten an 5. Stelle. In der Natio- nenwertung belegt Deutschland mit 399,5 P. nach der Dressur jedoch nur den 6. Platz. Dr. Büsing startete als letzter deutscher Teilneh- mer auf Hubertus. Der Fuchs stand jederzeit gut an den Hilfen und ging mit Schwung. Leider verführte ihn sein Temperament dazu, daß er bei einer Trablektion dreimal in den Galopp sprang. Stand der Military nach der Dressur: Einzel: 1. Roiha(Finnland) auf Laaos 84,00 Punkte, 2. Dr. W. Büsing(Deutschland) auf Hubertus 103,50 P., 3. Stahre(Schweden) auf Komet 108,00 P., 4. Manzin(Italien) auf Golden Mount, 5. C. Wagner(Deutschland) auf Dachs, 6. Op- pes(Italien) auf Champagne.— Mannschaft: 1. Italien 335,9 P., 2. Schweden 350,2 P., 3. Finnland 370,5 P., 4. Frankreich 377,5 Punkte, 5. Dänemark 382,9 P., 6. Deutschland 399,5 P. Deutsche Säbelfechter ausgeschieden Der deutsche Meister Richard Liebscher (Hannover) und der Düsseldorfer Hans Esser schieden bereits in der ersten Vorrunde beim olympischen Fechtturnier aus, Beide kamen in ihren Gruppen auf 4 bezw. 3 Siege, die für eine Qualifikation jedoch nicht ausreichten. Aus jeder Gruppe kamen nur die vier besten Fechter in die zweite Vorrunde. Der Frank- furter Willi Fascher überstand zwar als ein- ziger Deutscher die erste Vorrunde mit 5 Siegen, schied jedoch in der zweiten Vorrunde nüt 0 Siegen für den weiteren Wettbewerb AUS. USA und UdSSR im Basketball-Finale Die USA und die Sowjetunion qualifizierten sich für das am Samstag stattfindende End- spiel im Baskettball- Turnier. Die Amerikaner besiegten den Weltmei- ster Argentinien mit 85:76, während die So- wWjetunion, die 1951 in Paris Europameister wurde, über Uruguay mit 61:57 die Oberhand behielt. Um den dritten Platz kämpfen Ar- gentinien und Uruguay am Freitag. Chile. das Bulgarien 60:53 schlug, und Brasilien, das Frankreich mit 39:44 bezwang, stehen sich am Freitag im Spiel um den fünften Platz gegenüber. Bulgarien und Frankreich kämp- fen um die weiteren Plätze. r 8 50 Sie schlugen die deutsche Frauenstaffel Die siegreiche ameriſcanische Frauenstaffel ( Faggs, Jones, Morreau, Hardy) uber 4 100 m, die mit 45,9 Sehunden einen neuen Welt- und, olumpischen Reolerd auſstellte und die deut- sche Staffel um Handbreite auf den zweiten Plat verwies Basel und Heidemann im Halbfinale Schöppner, Kistner und Wemhöner ausge- schieden— Die letzten Vierzig Olympischen Boxtur- er Cle pf m damit unter die baden trieb und sam- te Basel d melte durch gekonnte m durch rechte Hal stand ganz im Zeichen des Deutschen, der mit linken und rechten Haken an Kopf und Körper des Norwegers durchkam. Nach einer kurzen Rechten auf die Rippe mußte der Norweger zu Boden, und 30 Sekunden vor dem Schlußgong brach der Ringrichter den Kampf ab Im Leichtgewicht wurde der Berliner Günt- ner Heidemann Punktsieger über den Hol- länder Linnemann und kam damit als zwei- ter deutscher Boxer unter die letzten Vier. Der Holländer versuchte einen Blitzstart, aber mit seiner Linken verschaffte sich Heidemann sofort Respekt. A seine Rechte einsetzte, mußte der Holländer in der erste zweimal zu Boden. Er erholte Wieder und schlug linke Haken, die mann nicht immer umgehen konnte. Trot hatte der Berliner auch in der ihm aufge- zwungenen FHalbdistanz Klare Vorteile. Wemhöner, der einen halben Kopf größer War als sein Gegner Nikoloff, konnte den Bulgaren nicht auf Distanz halten. Er wurde Systematisch zermürbt und hatte zum Schluß fast keine Luft mehr. Mit Erich Schöppner schied im Halbmitfel- gewicht der sechste deutsche Boxer aus dem Olympischen Turnier aus. Schöppner unterlag dem Südafrikaner van Schalkwyk, der ihm körperlich überlegen war, nach Punkten. Im Halbschwergewicht schied der Nürnberger Karl Kistner durch eine Punktniederlage se- gen den. Finnen Siljander aus, 80 daß von den deutschen Boxern nur Basel und Heide- mann die Vorschlußrunde erreichten. TFennismeisterschaften von Deutschland Spieler und Spielerinnen aus 14 Nationen ha- ben sich zu den 46. Internationalen Tennismei- sterschaften von Deutschland gemeldet, die vom 2. bis 10. August in Hamburg Rothenbaum statt- finden. Favorit bei den Herren ist der Wahl- Agypter Jaroslaw Drobny. Seine größten Kon- kuürrenten dürften Eris Sturgess(Südafrika), Englands Nr. 1, Jonny Mottram, sowie der 18jäh- * rige Australier Jan Ayre sein, der heute schon 1 zur Weltklasse zu zählen ist. Bei den Dame: gilt als Favoritin die Meisterin von 1950, die junge Amerikanerin Doris Hart. Jugend- Schwimm-Länderkampf Deutschland- sterreich Deutschland und Osterreich stehen sich am kommenden Wochenende im neuerbauten Hard- berg-Bad in Baden-Baden in einem Jugendlän- derkampf gegenüber. Erstmals wird in diesem Kampf der deutsche Schwimmernachwus eine offlzielle Leistungsprobe zu bestehen haben. Was geschieht? Das Programm von Helsinki Freitag, 1. August: 7.00 Reiten: Geländeritt der Vielseitigkeitsprüfung; 8.00 Fechten; Säbel, Ein- zel, Zwischenrunde; 9.00 Basketball: 3. Runde; 10.00 Schwimmen: Turmspringen, Frauen— 1. Sprungreihe, 400 m Freistil, Frauen, Zwischen- läufe, Wasserballspiele; 14.00 Boxen: 3. Runde; 15.00 Fechten: Säbel, Einzel, Endrunde; 16.00 Bas ketball: 3. Runde; 17.00 Schwimmen: 200 m Brust, Männer, Zwischenläufe, 100 m Rücken, Männer, Endlauf, 4 l- m- Staffel, Frauen, Endlauf, Turmspringen, Männer, Entscheidung, Wasser- ballspiele; 19.00 Fußball: Spiel um den 3. Platz;: 19.30 Boxen: 3. Runde. Samstag, 2. August: 9.00 Basketball: 81 Ruge J 10.00 Schwimmen: Wasserball, Vorendspiele; 11. 0% Radrennen: Straßenrennen, 18 410,4 km 187, km; 14.00 Reiten: Jagdspringen für die Vielseitig- keitsprüfung; 16.00 Basketball, 3. Runde; 17.00 Schwimmen: 200 m Brust, Männer, Endlauf, 400 1. Freistil, Frauen, Endlauf, 1500 m Freistil, End- lauf, Turmspringen, Frauen, Entscheidung, Was- serballspiel, Entscheidung; 19.00 Fußball: Ent- scheidung; 19.30 Boxen: Entscheidungen. Sonntag, 3. August: 8.00 Reiten Jagdspringen (Preis der Nationen), 1. Runde; 15.00 Reiten; Jagdspringen Preis der Nationen), 2. Runde; 19.00 Schlußfeier.(Osteuropäische Zeit.) Die ge Farbfilmwoche im Palast-Theater Seckenheim Freitag bis Montag: 1. Farbfilm Wem die Stunde schlägt Eines der größten Film- erlebnisse erwartet Sie mit ingrid Bergmann Samstag, Spätvorstellung 22.30 Uhr 2. Farbfilm Die schanlachroten Reiter Gary Cooper— Madeleine Carol Sonntag, 13.30 Uhr: Jugend Dienstag u. Mittwoch: 3. Farbfilm Die Königin vom Broudwqy Eine hinreißende musikalische Revue mit Rita Haywortn FFF Zum Bad. Hof. Morgen Samstag Schlachtfest Ab ½10 Uhr 5 Wellfleisch mit Kraut. Perm. Heidenreich Fußballvereinigung 1898, Mhm.-Seckenheim 50 Vereins-Kalender Nachruf. Jakob Wolf gestorben ist. Tode war er mit dem Verein Unseren Mitgliedern müssen wir die traurige Mitteilung machen, daß unser langjähriges Mitglied Von seiner Jugend an bis zu seinem in Treue verbunden. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorstand. Beerdigung: Heute Freitag, 15 Uhr. Fußballvereinigung 98. Zu der am 2. August, abends 8.30 Uhr herzlich ein. im Lokal„Zum Reichsadler“ stattfindenden diesjährigen „Generalversammlung“ laden wir unsere Mitglieder Turnerbund„Jahn“. Heute Abend Ausgabe der Wettkampf- karten im„Kaiserhof“ für das Turnfest in Neckarhausen. Sängerbund 1865. Die Sänger treffen im Festzelt des Geflügelzüchtervereins. sich am Sonntag Tefrazzu-Spülsteine VHV» Bevor Sie ht Geld ausgeben, empfiehlt ihnen Ihn Kleiderberoter, sich gene die Ware anzusehen, die zu den billigen Preisen gehört. Erst wenn Sie sochlich vergleichen, können Sie beurteſſen, Wo Sie am besten wegkommen. Mit„Lockvögeln“ und odenhötern“ ist Ihnen nicht gedient. Nur Quo- föt stellt Sie zufrleden. Darum denken Sie immesß daran, wenn Sie die. niedrigen Preise anderswo und beim Rleiderbercter sehen — „ beseifigt schnell u. sicher Ammer 6 5 5 77— Es hilt Wirklich! Segen Pſckel. Mitesser DM,. Zur Egiel rorſen feints: Venbs-Schenbeltsseife OM 12 Venus-Schönheſtswosser 2,95. In Apoth., D 6. Porfdomerlen- Kolbe& Co,, Essen, be. 0 gut erhalten, billig abzugeben. Zu erfr. in der Geschäftsst. ds. Bl. Mleln-Anzesen können Sie telefonisch aufgeben Ruf 47216 Im dahre 1945 bekam meine Kleine(sild nebenstehend) eigen schli Habfcbsschlag ond hatte bis vor einem Jahr dauernd unter Wundssin zu leiden. Da versuchte ich es mit Klosterfrau Aktiv- Puder: Nach koxzer Zeit hafte sich das Wondseſp ganz verloren! So schreibt Frab Grete Jeitner, Bamberg, Nörnbergerstroße 112. Immer wieder Wird bestätigf: Akliv-Puder ist der große Fortschritt zur pfſege der gesunden und kranken Habt! Jett sollte or gegen Wundlaufen und Hautreizungen aller Art, sowie gls duffrocknender, geruchbindender Puder ge- gen Körper- und Fußschwelß stets griffbereit— a Seele ee 2. s e Cb ere, Hen. Nase, een ö Sie goch an Klos terkrau Melissengeist für Kopf, Herz, Magen, Neweb. SEltEidunssabs MAMZEiis Sir 167 8 RE TT E S TRAA F„ Tellzahlung durch Südwestd. Kunden- Kkredit und Badische Beamtenbank Dab 28 Juli 1952 Gummistempel liekert Neckarbote- Druckerei. 8