enn Nr. 129 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 13. August 1952 Kein Wohnraum für Treckumsiedler Eine Erklärung des Vertriebenen ministeriums — 1952 noch 15 500 Umsiedler Stuttgart(sw). Das baden-württem- bergische Vertriebenen ministerium stellt fest, daß den in Trecks nach Baden- Württemberg kommenden Personen kein Wobnraum zu- gewiesen werden könne. Das Ministerium nahm mit dieser Erklärung zu der Ankün- digung der Ttreckvereinigung in Bayern Stellung, Ende August dieses Jahres Trecks nach Baden- Württemberg zu leiten. In der Erklärung des Vertriebenenministe- riums wird darauf hingewiesen, daß das Land Baden- Württemberg seinen gesetzlichen Ver- pflichtungen mehr als nachgekommen Sei. Bis zum 31. Juli 1952 habe das Land Baden- Württemberg aus Bayern 12 804 Umsiedler aufgenommen. Weitere 3000 Heimatvertrie- bene seien im ungelenkten Verfahren aus Bayern nach Baden- Württemberg gekommen. Das Land habe damit rund 3800 Menschen mehr aus Bayern übernommen, als das ge- Setzlich festgelegte Soll für diesen Zeitpunkt vorsehe. Von den insgesamt 78 600 Umsiedlern, die das Land Baden- Württemberg auf Grund des Umsiedlungsgesetzes und des Ergän- zungsgesetzes von den Abgabeländern Bay- ern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein übernehmen müsse, seien bis zum 31. Juli 1952 insgesamt 29 755 in Baden- Württemberg eingetroffen und untergebracht worden. Au- Bgerdem seien noch 4000 Heimatvertriebene im ungelenkten Verfahren in das Land ge- kommen. Die Verhandlungen Über ihre An- erkennung seien noch im Gange. Bis zum 31. Oktober 1952 werden, wie aus der Erklärung weiter hervorgeht, weitere 4500 und bis zum 31. Dezember 1952 nochmals 11000 Umsiedler in Baden-Württemberg auf- genommen und in Wohnungen untergebracht werden. Bis zum Jahresende werden also von den 78 600 Umsiedlern insgesamt rund 50 000 ungesiedelt sein. Die Umsiedlung der restlichen Personen soll spätestens bis zum 30. Juni 1953 vollzogen sein. Der Landesvorstand des BHH von Baden- Württemberg wird sich Ende nächster Woche in einer außerordentlichen Sitzung mit der Ankündigung der Treckvereinigung Bayern befassen. Dr. Hoffmann gegen Städtestreit „Entscheidung muß den Regierungsstellen überlassen bleiben“— Freiburgs Wünsche Freiburg(Isw). Der Oberbürgermeister von Freiburg, Dr. Wolfgang Hoffmann, sprach sich nachdrücklich gegen jeden„Städtestreit“ um den Sitz der Verwaltungsbehörden im neuen Bundesland Baden- Württemberg aus. Es sei selbstverständlich, daß jede Stadt ver- suche, für sich das Beste zu erreichen. Es müsse jedoch den zuständigen Regierungs- stellen überlassen bleiben, objektiv zu unter- suchen, wo die einzelnen Behörden am besten untergebracht werden können., Auf keinen Fall sollten die Städte in öffentlicher Pole- mik versuchen, sich gegenseitig den Rang abzulaufen. Dr. Hoffmann betonte, dieser Standpunkt sei bei der Zusammenkunft der badischen Oberbürgermeister in Baden-Ba- den auch von den Oberbürgermeistern von Karlsruhe und Mannheim vertreten worden. Im übrigen habe dieses Treffen vor allem einer persönlichen Fühlungnahme gedient. Die Frage der Verwaltungssitze sei nur am Rande besprochen worden. Man habe weder eine Absprache getroffen, noch seien irgendwelche Vorschläge oder Kompromisse erörtert wor- den. Dr. Hoffmann erklärte ferner, Freiburg lege Wert darauf, das Oberlandesgericht, die Oberfinanzdirektion, den Verwaltungsgerichts- hof und noch einige andere Verwaltungs- stellen zu behalten. Diese Behörden hät- ten sich in Freiburg eingebürgert, und da ihr Sitz nicht vgn bestimmten Voraussetzungen abhängig sei, bestehe keine sachliche Not- wendigkeit für ihre Verlegung. Man müsse schließlich auch an die Beamten denken, die man nicht unnötig samt ihren Familien ver- Pflanzen sollte. Freiburg brauche unbedingt einen Ausgleich für den Verlust der frühe- ren Landesministerien und verlasse sich auf die Zusage von Ministerpräsident Dr. Maier, die Stadt bei der Verteilung der Verwal- tungsbehörden bevorzugt zu behandeln. „Kein Volksgift, sondern Lebenselixier“ 66 Länder aller Erdteile importieren deutschen Wein Kloster Eberbach, Hessen Grp). Dei Wein sei kein Volksgift, sondern ein Lebens- elixier. Mit dieser Feststellung wandte sich der Geschäftsführer der Deutschen Weinwer- bung, Landwirtschaftsrat Cornelssen, im KRlo- ster Eberbach gegen die Angriffe, die in jüng- ster Zeit verstärkt gegen den Weingenuß ge- führt würden. Er betonte, daß in der Bundes- republik 140 000 Erzeugerbetriebe und 5000 Großhandlungen vom Weinabsatz lebten. Au- Berdem seien 40 000 Betriebe des Gaststätten- gewerbes und 100 000 Einzelhandelsgeschäfte am Weinabsatz beteiligt. Der Schwerpunkt der Produktion müsse auf den Konsumwein ge- legt werden, da von ihm 70 bis 80 Prozent der deutschen Weinwirtschaft lebten. Die Spitzen- weine kämen in erster Linie als Werbefaktor in Frage. Cornelssen wandte sich gegen fal- sche Vorstellungen vom Sinn und Zweck der „Verbesserung“, Der deutsche Wein, das Pro- dukt des nördlichsten Weinbaugebietes der, Erde, brauche teilweise, vor allem in sonnen- armen Jahren, die Verbesserung durch Zuk- ker, um schmackhaft und gesund zu sein. Au- Berdem würden bestimmte Zuckermengen für die Gärung und den Alkohol benötigt, da sich der Wein sonst nicht halte. Im übrigen sehe das Weingesetz die Zuckerung vor und lege sie auch in ihren Einzelheiten fest. Auf keinen Fall bedeute die Verbesserung eine„Verpan- schung“ des Weines. Cornelssen und andere Sprecher bedauer- ten, daß der Deutsche Städtetag so wenig Ver- ständnis für die Notwendigkeit zeige, eine Senkung der Getränkesteuer wenigstens in den wichtigsten Verbrauchszentren zu erzielen. Der Steuerausfall würde durch den Mehrverzehr weitgehend wettgemacht werden. Der Wein müsse vom Festtagsgetränk zum Alltagsge- tränk werden. Er sei, verglichen zu der Preis- entwicklung bei anderen Getränken und ge- genüber dem Vorkriegsstand, heute das rela- tiv preiswerteste Genuß- und Nahrungsmittel. Die Sprecher des Weinbaus, des Weinhan- dels und der anderen Fachorganisationen for- derten eine Ausweitung des Weinhandels mit der Ostzone. Die Bundesregierung müsse in dieser Hinsicht geeignete Maßnahmen treffen, zumal der Weinhandel in der Ostzone zur Zeit fast ganz in Händen der Engländer und der Schweden liege. Da die 18 Millionen Deutschen der Ostzone, dem früheren Hauptabsatzgebiet für Weine aus dem Rheingau, Rheinhessen und der Pfalz, als Abnehmer heute praktisch nicht in Frage kämen, könnten sich daraus in der Zukunft Absatzsorgen ergeben. Eine Stel- lungnahme der„Arbeitsgemeinschaft freiheit- licher Juristen“ gegen die Weinausfuhr in die Ostzone wurde von den Sprechern zurückge- Wiesen. Der Vertreter des Weinhandels betonte, daß dieser im Herbst mit keinen Kreditrestriktio- nen belegt werden dürfe, da es sonst nicht möglich sei, die noch vorhandenen Vorräte aufzukaufen. Die Absatzfrage werde zum Teil auch durch die Tatsache bestimmt, daß infolge der Rebenselektion ständig mehr Wein produ- ziert werde. Der Weinverzehr habe sich in den letzten zwei Jahren um 100 Prozent erhöht. Trotzdem seien noch große Reserven unge- nutzt. In diesem Jahr bezögen 66 Länder aller Erdteile gegenüber 48 im vergangenen Jahr wieder deutschen Wein. Trotzdem dürfe nicht Übersehen werden“ daß die deutsche Wein- produktion mit 3 Mill. Hektoliter jährlich ge- genüber der Spaniens mit 27 Mill., Italiens mit 36 Mill, und Frankreichs mit 70 Mill. ver- schwindend gering sei. Wirtſchaftliches Bilanz des Sommerschlußverkaufs Qualität wurde gefragt— Umsätze um 10 Prozent über dem Vorzahr In einer Bilanz des Sommerschlußverkaufes 1952 stellt die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels fest, daß nahezu im gesamten Bundesgebiet sich die Erwartungen des Einzel- Handels erfüllt hätten. Die Umsätze des Vor- jahres seien nicht nur erreicht, sondern auch übertroffen worden. Allgemein habe der Som- merschlußverkauf eindeutig im Zeichen der Qua- lität gestanden. Lockvögel seien, soweit sie nicht am ersten Tag verkauft worden seien, häufig liegen geblieben. Nach den Feststellungen der Hauptgemein- schaft haben in Süddeutschland vor allem auch die kleineren und mittleren Geschäfte der Vor- städte und kleineren Orte einen guten Erfolg zu verzeichnen. Das Preisniveau sei sehr günstig gewesen, wenn auch die Preisabschläge infolge der Preissenkungen der letzten Monate nicht so auffallend wie im letzten Jahr gewesen seien. Der Bundesverband des deutschen Textileinzel- handels gibt die mengenmäßige Steigerung des Umsatzes gegenüber dem des Vorjahres mit 20 Prozent, bei einigen Plätzen sogar mit 50 Pro- zent an. Die wertmäßige Umsatzsteigerung be- trage jedoch infolge des Preisrückganges der Tex- tilwaren nur etwa 10 Prozent. Bei Meterware seien die Umsätze mit denen des Vorjahres gleich gewesen. Baumwollwaren hätten Umsatz- steigerungen von 20 Prozent, Strümpfe zwischen 20 und 30 Prozent und Damenoberbekleidung Umsatzsteigerungen zwischen 20 und 25 Prozent zu verzeichnen, Herrenbekleidung zwischen 10 und 15 Prozent. Wer hat genügend Wäsche und Schuhe? Eine Umfrage ergab aufschlußreiche Zahlen Jeder männliche Einwohner im Bundesgebiet besitzt zur Zeit im Durchschnitt 2,5 Paar Schuhe, während pro Kopf der weiblichen Bevölkerung 3,1 Paar Schuhe entfallen. Zu dieser Feststellung kam der„Textilpressedienst“ durch eine Um- frage, die auch ergab, daß 4,1 Prozent der Frauen nur über ein Paar Schuhe verfügen. Mit dem Besitz von Wäsche im Bundesgebiet ist es teilweise noch schlecht bestellt. Deshalb müssen 7 Prozent der Arbeiter und Angestellten Alle zwei Monate„große Wäsche“ abhalten, 76 Prozent allmonatlich, 25 Prozent alle vierzehn Tage und 10 Prozent noch öfter. Auf die Frage nach dem Besitz an Leibwäsche gaben 3,5 Prozent der Rentner und Pensionäre an, nur über zwei Garnituren zu verfügen. Wäh- rend der Bestand an Leibwäsche bei den Ein- heimischen im Durchschnitt 5,1 Garnituren aus- macht, konnten Fliegergeschädigte ihren Be- stand bisher erst auf 4,6 und Flüchtlinge auf nur 4,3 Garnituren ergänzen. Bei der Bettwäsche verfügen die finanziell bessergestellten Kreise durchschnittlich über 4,6 Garnituren, Arbeiter und Angestellte über 3,2 sowie Rentner, Pensionäre usw. über 2,4 Garni- turen. Bei 37 Prozent der Arbeiter und- Ange- stellten war nur jeweils zweimal Bettwäsche vor- handen. Lebenshaltungskosten zurückgegangen Die Lebenshaltungskosten im Bundesgebiet sind, wie das Statistische Bundesamt mitteilte, während des Juli zurückgegangen. Für den Be- richtsmonat wurde eine Indexziffer von 168 Pro- zent des Standes von 1936 errechnet gegenüber 170 Indexpunkten im Juni. Die wesentlichsten Veränderungen wurden bei Ernährung einschließlich Obst und Gemüse(mi- nus 2,6 Prozent), Bekleidung(minus 1,29 Prozent) sowie Heizung und Beleuchtung plus 0,7 Pro- zent) registriert. Freigabe deutscher Wertpapiere in Belgien Wie die deutschen„Studiengesellschaft für privatrechtliche Auslandsinteressen“ in Bremen vom belgischen Sequesteramt erfahren hat, un- terliegen Aktien und Obligationen, die vom deutschen Staat oder von deutschen Aktienge- sellschaften mit Sitz im Bundesgebiet ausgege- ben werden, nicht den belgischen Liquidations- maßnahmen. Den deutschen Eigentümern sollen die sich aus diesen Wertpapieren ergebenden Rechte zurückerstattet werden. Das belgische Sequesteramt habe sich jedoch zu einer Global- freigabe der betroffenen Papiere bisher nicht den Indexgruppen entschlossen. Nach Ansicht der Studiengesell- schaft ist es daher notwendig, daß der deutsche Eigentümer beim belgischen Sequesteramt selbst die Freigabe beantragt. Frankreich will Kruppzeche kaufen Schlimme Folgen der Entflechtungs vorschriften Verhandlungen über den Verkauf der Bochu- mer Kruppzeche„Konstantin“ an ein französi- sches Konsortium, sind zur Zeit im Gange. Die Firma Krupp dementiert jedoch Gerüchte, wo- nach die Verträge über den Verkauf bereits unterzeichnet seien und nur noch der Genehmi- gung durch die deutsche und französische Re- gierung bedürften. An dem französischen Kon- sortium seien auch nicht die Eisen- und Stahl- industrie Frankreichs beteiligt, sondern der französische Kohlengroßhandel und verschie- dene Banken. Ursache des Verkaufs ist der Umstand, daß die Familie Krupp durch die alliierten Entflech- tungsvorschriften gezwungen wurde, ihre Kohle- und Stahl- Aktien zu veräußern. Infolge des Ka- pitalmangels auf dem deutschen Markt fand sich keine Gruppe in der Bundesrepublik bereit, das Gesamt-Kuxen-Paket von Krupp zu erwerben. Deshalb mußten unter Einschaltung deutscher Banken Verhandlungen mit dem Ausland auf- genommen werden. Die IG-Bergbau ist über den Verkauf der Kruppzeche sehr beunruhigt, da nach ihrer Mei- nung bestimmte französische Kreise auf diese Weise Einfluß im deutschen Kohlenbergbau und auf die neue Absatzorganisation des Ruhrkohlen- bergbaues gewinnen wollen. ö Wirtschaft in Kürze Nach Mitteilung des Deutschen Forstwirt- schaftsrates hatte der Holzeinschlag in den Wäl- dern des Bundesgebietes Ende Juni bereſts 24 Millionen Festmeter erreicht und damit das Einschlagprogramm für das laufende Forstwirt schaftsjahr(22,1 Mill. Fm) um über 8 Prozent überschritten. Die Verwaltung des Anites für gemeinsame Sicherheit(MSA) gab die Zuteilung von 464 000 Dollar an die Bundesrepublik bekannt. Davon sind 250 000 Dollar für den Kauf von nichteisen- haltigen Erzen in latein- amerikanischen Staaten, die restlichen 214 000 Dollar für den Ankauf von Ausrüstungen für die Erdölindustrie in USA vorgesehen. Die westdeutsche Olmühlen- und Margarine Industrie hat sich nach einer Mitteilung des Bundesernährungs ministeriums grundsätzlich be- reit erklärt, die Rapsernte 1952 auf der Grund- lage etwa des zweifechen Weizenpreises zu über- nehmen und Rapsöl der Margarine beizumischen. * Mannheimer Produktenbörse Am Brotgetreidemarkt ist nach dem Börsenbericg: vom 11. August im wesentlichen der Handel aktiv, dagegen zeigten die Mühlen weiterhin Zurückhal- tung. In den pälzischen Erzeugergebieten zeigen sich die Forderungen für Roggen neuer Ernte sehr fest. Die derzeitige Ruhe am Mehlmarkt dürfte auf Grund der ungewissen Kartoffelernte schon in den nächsten Wochen wieder durch eine Relebung abgelöst werden, da die Teigwarenindustrie lan kommenden Winter mit erhöhtem Konsum rechnet. Am Braugerstenmarkt ist das Geschäft noch ent- Wicklungsbedürftig. Die guten Qualitaten erzielen amtlichen Höchstpreis zuzüglich der üblichen Zu- schläge. Für Industriegerste besteht kaum Interesse. Die letzten Partien Wintergerste wurden mit 41,50 DM fob Niederrhein umgesetzt. Hafer der Vorjah- resernte gewinnt weiter an Interesse, zumal die Proben neuer Ernte qualitativ nicht hoch einge- schätzt werden, Industriehafer bei kleinem Ange- bot Bedarfsgeschäft. Inländisches Futtergetreide kommt kaum an den Markt. Mühlennachprodukte gut gefragt bei knappem Angebot. Weizenbollmehl gesucht. Slhaltige Futtermittel, vor allem Soja- schrot, Erdnußkuchen und Leinschrot, gefragt, nur kleine Angebote bei fester Preistendenz. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. 8. Auftrieb: Großvieh 603, Kälber 226, Schaze 10, Schweine 1963. Preise: Ochsen A 90-102, B 80-85; Bullen A 90-100, B 80-90; Kühe A 7583. B 6774, C 5058, D bis 50; Färsen A 90-104, 60—90; Kälber A 138-150, B 120135, C 103115. D bis 90. War ktverlauf: Großvieh schleppend. Aperstand; Kälber langsam Kleiner Uberstand; Schweine 4 123-130, B 1 124132, B 2 125134, 125135, D 124133. G 1 108-116, G 2 100-105. Marktverlauf: Schweine schleppend, Uberstand: Spitzenpreise 5 nur klär vollfleischige magere nord denten Se Abenteuerroman von Hans Hempe Copyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (15. Fortsetzung) Hier steht er vor seiner Frau. Er kann nicht die Augen schließen und auch nicht in die Gegend schlagen. Josuah Sollum senkt schweigend und ergeben die Augen zu Boden. „Mein Kollier ist weg!“ sagt Mrs. Sollum. „Hast du es gesehen?“ Josuah Sollum schlägt die Augen wieder hoch. Das gute Kollier; denkt er, gottseidank, das Kollier ist weg. Das Kollier hat dich ge- rettet. Man wird Alice bei passender Gelegen- heit noch ein Kollier schenken. Solche Kolliers sind ja unbezahlbar. Man weiß micht, vielleicht kommt man wieder einmal in die Verlegen- heit, daß ein Kollier weg ist und einen aus der Situation rettet. g „Josuahl“ sagt Frau Alice.„Ich fragte dich eben, ob du weißt, wWwo mein Kollier hin ist!“ Mr. Sollum lächelt.„Du wirst es irgendwo hingetan haben, meine Liebe.“ „Natürlich habe ich es irgendwo hingetan. Ich verstehe nicht, wie man darüber lachen kann. Es ist wegl“ „Ich lache nicht, Alice! Wir werden es suchen. Wo hast du es hingelegt, als du es heute mor- gen ablegtest?“ „Wieso ablegtest? Ich habe es gestern abend gar nicht getragen. Da sieht man es wieder einmal, wie genau du dir deine Frau ange- sehen hast. Marion Landers war wahrschein- lich interessanter!“ Um Gottes Willen, denkt Josuah Sollum, nur nicht auf dieses Gebiet geraten! Er lenkt Wieder ein:„Entschuldige, ich verwechselte es mit vorgestern. Du trugst doch vorgestern das ollier?“ 3 „Ich trug es vorgestern nicht, ich trug es gestern noch beim Supper und legte es erst ab, Als wir uns für den Ball fertig machten.“ Josuah beschließt, keine Zeitangaben mehr zu machen.„Natürlich“, sagt er,„natürlich er- innere ich mich jetzt, du legtest es ab, du konntest es ja wohl auch nicht zu deinem Ball- kostüm tragen.“ „Ich bitte dich“, sagt Alice Sollum,„wir sind noch keinen Schritt weiter gekommen, viel- leicht erinnerst du dich auch, wo ich es abge- legt habe.“ „Du hast— wenn ich genau überlege— hast du es nicht.. 2 Nein, du hast es— laß mich einen Augenblick nachdenken.“ „Du weißt es natürlich nicht. Als wenn du schon jemals gewußt hättest, wohin ich meine Sachen lege. Ich legte es hier auf die Frisier- toilette.“ „Ja“, sagt Mr. Sollum,„du legtest es auf die Frisiertoilette. Natürlich legtest du es auf die Frisiertoilette, mir fällt es eben wieder ein. Aber es liegt nicht mehr da!“ „Ich will mich nicht aufregen, Josuah. Wenn es noch daläge, hätte ich dich nicht, holen lassen. Es ist weg, wir müssen sofort die Polizei verständigen!“ Josuah macht seiner Frau klar, daß es an Bord eines Schiffes keine Polizei gibt, es gibt nur den Kapitän, der sozusagen oberster Ge- setzgeber und Gerichtsherr in einer Person ist. Aber auch er muß sich an gewisse Richtlinien halten, die ihm vorgeschrieben sind. Dann müsse man sich eben an den Kapitän wenden, und zwar sofort, ehe der Dieb sich in Sicherheit bringen könne. Josuah Sollum macht weiter seiner Frau klar, daß ein Dieb, wenn es wirklich einen solchen geben Sollte, nicht vom Schiff, wenig- stens nicht bis zum nächsten Hafen, herunter könne. Man solle doch lieber noch einmal alles in Ruhe überlegen, vielleicht sei das FKollier doch irgendwo hingeraten, wo man 28 im Augenblick nicht vermute. „Du vergißt, mein Lieber, daß wir hier an Bord zwei Flugzeuge haben, daß also ein Dieb, Wenn er wollte, doch vor dem nächsten Hafen das Schiff verlassen kann“, sagt Mrs, Sollum. „Aber er kann ja nicht“, sagt Mr. Josuah Sollum ein wenig unwillig über soviel weib- liche Logik,„die Piloten gehören ja zur Schiffsbesatzung, sie werden doch keinen Dieb von Bord nach dem Festland fliegen. Vielleicht schauen wir doch nochmal nach.“ Mr. Sollum unterzieht die Frisiertoilette einer genauen Durchsuchung, er schaut in die Nachtkästen, in die Schränke, er hebt den Teppich an, er blätfert ein paar Bücher aus- einander— alles vergeblich. Mrs. Sollum tut nichts, sie schaut mit einem geringschätzigen Blick zu, sie hat bereits alle Möglichkeiten aus- geschöpft. Plötzlich hält Mr. Josuah Sollum unver- mittelt inne. Er greift sich ans Kinn., Das tut er immer, wenn ihm ein Einfall kommt. „Henry“, sagt er,„kannst du dich erinnern, daß ich dich gestern abend bat, meine Brille zu holen?“ Henry kann sich erinnern. „Lag, als du in die Kabine kamst, das Kollier noch auf der Frisiertoilette, wo Mam es hinge- legt haben will?“ „Ich habe es da hingelegt!“ sagt Mrs. Sollum mit Nachdruck. „Nun gut, wo Mam es hingelegt hat!“ Leider kann sich Henry nicht mehr ent- sinnen. Er hat darauf nicht geachtet. „War die Kabinentür verschlossen?“ Henry muß eine Zeit nachdenken. Es ist schwer, sich an diese Geschichte zu erinnern. Wenn er an den gestrigen Abend denkt, fällt ihm immer nur der kleine Homino vom Neben- tisch ein. „War jemand bei dir, als du die Kabine be- tratest?“ Die Frage läßt Henry einen kleinen Erin- nerungszipfel erhaschen.„Ich hatte unsere Kabinennummer vergessen“, sagt er,„und bat einen Herrn, mir zu helfen.“ „Wer war der Herr?“ fragt Josuah Sollum. Henry weiß nicht mehr, wer der Herr war, er weiß nur noch, daß er allein die Kabine betreten hat. „Würdest du den Herrn Wiedererkennen?“ kragt Mrs. Sollum. Henry glaubt nicht, daß er ihn wiederer- kennen würde. trotzdem werden „Es ist nicht viel“, sagt Josuah S wir uns diesen Punkt merken!“ 2 „Und du wirst jetzt zum Kapitän gehen!“ Sagt Frau Alice. „Vielleicht sollten wir kein Aufhebens machen. Es ist zwar ein kostbares Stück und ein nicht gering zu schätzender Verlust, aber er läßt sich ersetzen. Ich werde dir ein neues Kollier kaufen.“ „Ich brauche kein neues Kollier, Du Rast Mir das alte zum zehnten Hochzeitstag geschenkt, es ist durch ein anderes nicht zu ersetzen. Wenn du nicht zum Kapitän gehst, werde ich es tun!“ Mr. Josuab Sollum beschließt, zum Kapitän zu gehen. Vorher sieht er noch einmal in allen Betten nach. Auch dort ist das Kollier nicht zu kinden. * Nach dem Dinner, wenn die Gedecke abge- räumt sind, haben die Stewards eine Stunde Mittagsruhe. Die Reederei ist darauf bedacht, dem Personal eine Pause zukommen zu lassen. Harry Smith liegt in seiner Kabine auf dem Bett, bläst blauen Dunst aus einer Zigarette Und stiert an die Decke, An der Decke ist durchaus nichts zu sehen, sie ist weiß wie die Kabinenwände. Harry will auch gar nichts an der Decke entdecken, sie ist wie die Leinwand in einem Kino, und auf dieser Leinwand ent- steht jetzt ein Schiffsgang. Auf dem Schiffs- gang kommt Kathleen Ranger am Arm eines Herrn entlang. Tadelloser Smoking. Ueber dem Smoking ein gebräuntes, schmales Gesicht mi“ einem kleinen Menjoubart, Jetzt sitzt dieser Smoking mit dem Menjoubärtchen auf einem Barhocker und spielt mit einem silbernen Zi- garettenetui, blickt scheinbar gelangweilt in den Barraum, nickt kaum sichtbar mit dem Kopf, zahlt seine Zeche, schiebt der Bardame das Wechselgeld hin und verläßt den Raum. Er geht durch die Eingangstür auf die Strage und setzt sich in eines der Autos, die an der Straßenseite stehen, Von außen deutet nichts darauf hin, daß soeben ein Mensch sich in das Auto gesetzt hat und gespannt den Eingang 5 des Restaurants„„ „5 8 BLICK UBER DIE SEENKETTE IM OBERENGADIN Vom 2 456 hohen Berg Muottas-Muraigl hat man eine unvergeßliche Fernsicht über die Seen des Oberengadin. Auf unserem Bild geht der Blick in Richtung St. Moritz dem welt- berühmten Kurort und Wintersportparadies des schweizerischen Kantons Graubünden. Eine Hunde q mit alem Perlen scheinen doch Tränen und Unglück zu bedeuten. So dachten jedenfalls die Be- wohner von Tubuai, einer der größten Insel- gruppen in der Südsee, als sie vom Schicksal jener Perlenfischer hörten, die bei ihrer Arbeit den Tod fanden. Tagelang hatten die Fischer vor der Rapa- Insel gelegen und reiche Beute gemacht. Am letzten Abend jedoch, als sie mit dem Einho- len der Netze beschäftigt waren, entdeckten sie am nahen Strande ein flackerndes rotes Licht, offenbar eine Lampe, die von einem Menschen geschwenkt wurde. Rotes Licht kommt in jener Gegend einem Sos-Ruf gleich. Sofort lichteten drei Boote ihre Anker und segelten dem Ufer entgegen. Bei Morgen- grauen waren sie noch nicht zurückgekehrt. Am Vormittag des nächsten Tages setzten zwei weitere Boote über und forschten nach ihren Kameraden. Was sie auf der Insel fan- den waren schrecklich verstümmelte und an- gefressene Menschenleiber. Ihre Kleidung bestand nur noch aus Fetzen, ihre vollgefüll- ten Perlenbeutel fehlten. Das war vor etwa einem Jahr. Seitdem galt das rote Licht als ein Unglückszeichen, vor dem sich jeder Fischer fürchtete. Niemand wagte sich bei Nacht auf die Rapa- Insel, und deshalb wußte man auch nichts von den Tätern. Omfort Vierbeinige Diener erledigen die Einkäufe Paris. Am Stadtrand von Amiens, in einer groß- cäumigen Villa, wohnt die Witwe Marie Zolnard. Wer sie besuchen will, und ein Besuch lohnt sich, braucht nur nach der Hunde-Villa zu fragen. Madame Bolnard hat seit dem Tode ihres Mannes ihren Alltag den Vierbeinern gewidmet. Vierundachtzig Pracht- exemplare, die ein Vermögen wert sind, tum- meln sich von früh bis spät in dem weiten Park. Hundert Hunde zu besitzen ist das Ziel dieser wohlhabenden Beamtenwitwe. Be- Kannte, die einen Nachmittag mit ihr ver- bringen wollen, müssen achtzehn kläffende Wachhunde passieren, bevor sie die Hausfrau zu Gesicht bekommen.„Ich wollte längst meine hundert Exemplare beisammen haben“, sagt Marie Bolnard,„aber je mehr man hat, umso schwieriger ist es, neue reinrassige Tiere zu finden.“ Viele Leser werden sich fragen, wie man ein Leben mit so viel Gebell aushalten kann. Nun, die Besitzerin versichert, daß sie keinen hrer kleinen Freunde missen möchte. Natür- lich verschlingt diese Passion viel Geld, doch Madame Bolnard lebt außer von ihrer Pen- sion noch von einer Erbschaft. Noch braucht zie nicht daran zu denken, eines der Piere verkaufen zu müssen. Im Gegenteil, alle er- nalten genug zu fressen und sollen noch ver- Mehrt werden. Wie die Menschen ihr Brot verdienen müssen, so sind auch diese Hunde mit Ar- deitssorgen belastet. Fünf ausgewachsene Zernhardiner gehören zum Dienstpersonal. Pünktlich um sieben Uhr morgens erscheinen sie zum Rapport, kratzen an Frauchens Schlafzimmertür und warten vor ihrem Bett, bis sie sich erhebt. Dann stürzen sie sich auf die Bettdecke, das Kopfkissen. Bettuch, die Schlummerrolle und tragen alles auf gen Balkon, wo der Leitbernhardiner mit einem vernehmlichen„Wauwau“ den Befehl zum Niederlegen der Sachen gibt. In der Zwischenzeit hat sich die deutsche Dogge Bugou von ihrem Lager vor der Speise- kammer erhoben, das Portemonnaie ins Maul genommen und den täglichen Gang zum Bäcker- und Milchgeschäft angetreten. Mit einem Korb voll Milch, Butter und Brötchen kehrt sie zurück. Frauchens Frühstück kann beginnen. Bugou holt außerdem die Zeitung von der Gartentür, trägt Briefe zum Post- kasten und wartet dort, bis jemand vorbei- kommt und das Schreiben in den Kasten wirft. Die großen Mengen Rinder- und Pferdefleisch, die Hundekuchen und Kannen mit bester Kuhmilch bringt ein Lieferwagen jeden Freitagnachmittag. a Madame Bolnard ist seit dem Tode ihres Mannes etwas ablehnend dem männlichen Geschlecht gegenüber geworden. Und diese Abneigung scheint sich auch auf ihre vier- beinigen Untermieter übertragen zu haben. Männer mit langen Hosen bewirken jedesmal ein ohrenbetäubendes Gebell. Fin Telegramm- bote, der die Gepflogenheiten in der Hunde- Villa nicht kannte und ohne Anmeldung durch den Garten schritt, sah sich plötzlich von einer Meute kläffender und zähnefletschen- der Hunde aller Größen umringt. Zwei Dackel und ein Terrier verarbeiteten seine Hosen zu Lumpen. Jeden Morgen nach dem Kaffeetrinken und dem Hundefrühstück laufen die Vierbeiner der Gröhbe nach in den Garten, wo zur Auf- lockerung der Glieder Freiübungen veranstal- tet werden. Nach einigen Kreiselspielen. bei denen jederlei private Auseinandersetzungen etwa zwischen Pekinese und Boxer untersagt sind., stellt sich Madame Bolnard vornüber- gebeugt vor die Haustüre, und alle Hunde müssen im Bocksprung über ihren Rücken in die Küche verschwinden. Dann erst beginnt das eigentliche Tagewerk in der Hunde-Villa Affonso Pilar kam ins Kitchen Liebe, Limonade und ein falscher Bart Lissa bon. Der Limonadenverkäufer Affonso Pilar ist Über Nacht zur lokalen Berühmtheit von Beja geworden, Obwohl ihn die Polizei wegen Be- truges, Heilmittelschwindels und Erbschlei- cherei verhaftete, bleibt er doch der Held aller Senboritas. Wie er sich seine Estrella eroberte, hat auf die romantische Frauenwelt Portugals Eindruck gemacht. Mit falschem Bart dem zukünftigen und gefürchteten Schwiegervater entgegenzutreten und dabei den Wahrsager zu spielen, muß schon sehr viel Liebe zu der. Ersehnten erfordern! Affonso hatte Estrella Almado beim Limo- nadenverkauf kennen gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Trotzdem es gegen die gute Sitte verstieß, trafen sie sich heimlich. Aber ihre Zuneigung war hoffnungslos. Nie Der Männerschreck von WMhitechaope! Bessies Liebhaber hatten nichts zu lachen London. Großmutter Madge krempelte sich auf der Wache den Aermel hoch und spannte den Bizeps:„Sehen Sie, Inspektor. Damit schlage ich jedes Jüngelchen in die Flucht. Und sollte der Lord noch einmal meiner Bess nachstellen, dann kann er sämtliche Zähne ins Taschentuch spucken!“ Vier Constabler in zerrissenen Uni- Cuuterbunte Velt In einer amerikanischen Kleinstadt drangen Diebe in eine Likörhandlung ein und stahlen den größten Teil der Vorräte. àm anderen Morgen fand man noch weitere 21 volle Fla- schen vor einem benachbarten Hause mit der Bemerkung:„Wir sind völlig betrunken!“ * Vorarbeiter José Garcia las im Rathaus von Santa Fe, daß sein Name wegen Todesfalls von der Wählerliste gestrichen war und schrieb an den Bürgermeister:„Warum werde ich bezahlt, wenn ich dock nach Ihrer Meinung sckon lange tot sein soll?“ * Die Einwohner der Stadt Mexico lachten über folgende Suchanzeige in einer ihret Tages- zeitungen:„Georg, komm nach Hause; die Kinder brauchen Dich, der Rasen muß gemäht werden und der Garten verlangt nach einem Wurm wie Dick. Deine Mabel.“ kormen und mit kampfroten Gesichtern um- standen staunend die 64jährige Mrs. Madge Truckhill. Mit Mühe hatten sie sie eben über- Wwältigt und auf die Wache geschleppt, der ge- Kürchtete Schläger, der in Whitechapel schon mehrere Männer in die Gosse befördert hatte, war eine grauhaarige Großmutter! Hier stand sie in voller Größe und in Männerkleidung vor innen, zwar derangiert, aber noch durchaus in Form und bereit, sich auf jeden zu stürzen, der ihrer Enkelin Bess näher zu treten wagte, um etwaige Liebschaften anzuknüpfen. Diese 17jährige Schönheit aus Whitechapel wier der Anlaß, daß Oma Madge im zug 2 8 ihres verstorbenen Mannes und mit einer Schirmmütze auf dem grauen Haupt den Tu- gendwächter spielen mußte Schuld aber waren ihrer Ansicht nach nur die Männer, die es auf Bess abgesehen hatten und ihrer Unschuld nachstellten. Bessie war leichtsinnig,„ganz Wie hre Mutter, und das Theater möchte ich nicht noch einmal erleben!“ Jedesmal wenn Oma merkte, daß wieder so ein Kerl um das Mädchen schlich sperrte sie es ein und trat dem wartenden Gentleman auf der dunklen Straße entgegen. In Männerkleidung und mit geballter Faust, die bald darauf in seinem Gesicht landete und die Zahl der Polizeiproto- Kolle betreffend„Ueberfall durch Unbekannt“ bereicherte. Das letzte Opfer war Dan gewesen, Sohn eines Lord P., ein eleganter Schwerenöter, der Bess auf der Straße angesprochen hatte. Als er abends vor ihrer Wohnung erschien und zärt- lich flötete, löste sich eine hagere und knochige Gestalt aus dem Dunkel:„Sie wollen zu Bess?“ Der Lord stotterte etwas von einer Verab- redung, aber der Andere knurrte nur:„Lassen Sie das Mädchen in Ruhe!“, und holte zu einem Schwinger aus. Dan, der in Oxford das Boxen betrieben, ging in Position, doch sein Gegner hatte den längeren Arm. Als der erste Con- stabler erschien röschelte der Gentleman be- reits auf dem Pflaster, Der Sieger wollte sich nicht abführen lassen, mühsam brachte der Bobby die Trillerpfeife an den geschwollenen Mund und pfiff Hilfe herbei. Erst zu viert konnte man den rabiaten Fighter überwälti⸗ gen, der sich dann als biedere Großmutter ent- buppte. i 5 Der Männerschreck von Whitechapel leugnete weder diesen noch die früheren k.O's.„Gegen Lüsternheit der Männer gibt es nur ein Mittel und das hat Gott meinen Fäusten anvertraut! Solange ich zuschlagen kann, bleibt Bess vor dem Aergsten bewahrt.“ Der Inspektor hätte vor diesen Worten der alten Frau gern die Mütze abgenommen, wenn sie nicht am Haken gehangen hätte. So gab er ihr den Rat, sich des Beistandes einer Frauenorganisation zu versichern, denn Gesetz bleibt Gesetz und auch die boxende Großmutter verübt nicht unge- straft Ueberfälle auf verliebte iunge Männer. Feofes Licht bedeuſet Unglück Perlenflscher fanden ein tragisches Ende N Erst vor einigen Wochen wurden die Urhe- ber dieses scheußlichen Verbrechens entdeckt. Aus vier Meilen Entfernung erblickte der Kapitän des holländischen Frachters„Sil 5 Vana“ das Blinken einer roten Lampe und ö 55 befahl, Kurs auf Rapa zu nehmen. Kaum* hatte das Schiff Anker geworfen, als auch be schon zahlreiche Kanus herbeieilten und die 85 Holländer vor der„Todeslampe“ warnten Ri Kapitän Borgarden fand das geheimnisvolle 1 Gebaren der Eingeborenen interessant. Die Fr Nacht verbrachte er auf seinem Schiff und 2 setzte erst am anderen Morgen mit einem 225 Motorboot zur Insel über. Außer den Gräbern 55 der Perlenflscher fanden seine Leute nichts. 85 Nach kurzer Ueberlegung beschlossen sie de die Nacht in der Kajüte des Bootes zu ver- bringen. Kaum war die Dunkelheit hereinge- brochen, als knapp hundert Meter entfernt ein 5 rotes Licht aufleuchtete. Der Steuermann griff ba zu seinem Gewehr und schoß. Ein Aufschrei 5 de: war zu hören und aus der Baumkrone flel ein Körper herab. Die Holländer sprangen an 510 Land und liefen auf die Stelle zu, wo eben 125 noch das Licht brannte, als sie sich plötzlich 0 einer großen Zahl lautlos über den Sand glei. 20. tender Schlangen gegenübersabhen Einige me-. Tre terlang und armdick, andere von platter schollenartiger Form. Erschreckt von den an- Z v griffswütigen Reptilien zogen sich die Matro- 1 sen auf ihr Boot zurück und schlossen sich in nei der Kajüte ein. Erst bei Tagesanbruch ver- ter Schwanden die Schlangen ins Wasser. 05 Genaue Nachforschungen am Tage ergaben Sa daß ein Eingeborener tötlich getroffen vom ges Baum gefallen war; verkrampft hielt er eine Ge Karbidlampe mit roten Scheiben in der Hand. We Zwei andere Perlenräuber hatten durch ihn Br. das Gleichgewicht verloren, waren vom Baum ter gesprungen und von den Schlangen, die sonst in harmlose Fischer auffraßen, selbst verspeist Br. worden. Auf einem anderen Baum fanden die Den Holländer einen ansehnlichen Perlenvorrat 80 l Die Unglückslampe brennt zwar nicht mehr aber die Perlenfischer sind mißtrauisch ge- blieben. 5 W Ke 2 5 4— 2 Ein gůſtern Füſfgaͤugen ne O] Wiener Straßenpassanten ſiel es auf, daß dem 20jährigen Johann Zadrazil dauernd Bonbons aus den Taschen rieselten. Sie machten einen Wachmann aufmerksam, dieser ging der Sache und ſohann nach und verhaftete inn— er hatte soeben ein Kinobüffet erbrochen und die Süßigkeiten gestohlen. von Amiens. he ten lic Akkonso kam ins Kittchen. In Beja hoff. 88 man, daß Almado doch noch Einsehen ge- 0 winnt schon im Hinblick auf die Tochter, welche durch dig aufgelöste Verlobung völlig würde Bankier Almado in die Ehe seiner Fompromittiert ist. Tochter mit dem armen Straßenhändler ein-——e— N W willigen. Doch Affonso hatte eine Idee. War ei nicht Estrellas Papa ein Hypochonder, der an 5. ei Krebs zu leiden glaubte, obwohl er kernge- S muggel Der Flugzeug ne sund war. Hatte er nicht eine besondere Vor- 83 3 5 N 3 de liebe für Wahrsager und Magier? Der junge Südamerikanische Polizei schoß mit Raketen 5 Mann beschloß, ihn in die Kur zu nehmen, Buenos Aires. ii und forderte das Mädchen auf, dem Vater von Rauschgift gehört immer noch zu den er- 21 5 1 1 ee 21 1115 träglichsten Schmuggelobjekten. Von seinem 10 7 5 5 5 10 er 0 S2 Herstellungsort, dem Nahen und Mittleren 3 5 8 Osten, bis zum Verbraucher steigert sich dei Die Regie klappte. Mit Turban, Schlafrock Preis um etwa vierhundert Prozent. Nur bei und falschem Bart empfing der Limonaden- einer solchen Verdienstspanne ist es möglich 1 Ae e 4 1 12 b 1 15 daß die Schmugglerbanden in Südamerika mit 1 rückte ihm Pende 17 Askusel in cue den modernsten Hilfsmitteln ausgestattet sind n Hand und sagte ihm auf den Kopf zu, daß er unter anderem Flugzeuge 0 Ver an Krebs leide. Der Bankier staunte über die a 8 5 La schnelle Diagnose, wunderte sich aber noch Obwohl die Polizei aller Länder im Kampf nos mehr, als ihm der Magier mitteilte, daß er gegen den Rauschgifthandel eng zusammen- che heute einen Auen e Brief erhalten arbeitet, gelingt eine Festnahme der Haupt- Du habe und daß ein Mitglied seiner Familie schuldigen in den seltensten Fällen. Kürzlich 2er leicht erkranken werde. Beides traf zu, denn allerdings konnten südamerikanische Behör- tau Estrella klagte abends über Kopfschmerzen den einen guten Fang machen. Nachdem man der und legte sich ins Bett. Natürlich war das längere Zeit die Kurzwellensender der Ter. verabredet, wie denn auch alle weiteren Schmuggler abgehört und deren Standort Wen Prophezeiungen von Estrella inspiriert wur- ausfindig gemacht hatte, griffen argentinische Vor den. Almado geriet völlig aus dem Häuschen, und brasilianische Düsenjäger überraschend legte nach Vorschrift geriebene Eicheln auf den Schlupfwinkel der Verbrecher, eine Ville den„krebskranken“ Magen und ließ sich in am Rande von Buenos Aires an. Sofort stie- allen Dingen von dem unübertrefflichen gen drei moderne Sportflugzeuge auf und be- 1677 „Mochador“ beraten. antworteten die Aufforderung der Polizisten de 85 5 zum Landen mit heftigem Maschinengewehr 5 Der beste Rat war ohne Zweitel der seine feuer. Selbst bedroht, machten die Düsenjager 85 Tochter mit dem Manne zu verheiraten, der von ihren Steuerraketen Gebrauch. Diese Ge- 8 demnächst einen noch au ver e 0 schosse, die durch eine Magnetwirkung ihr 8 1 50 e e 1 8 Ziel 5 5 verfehlten vernichteten zwei 811 8 1 a Doppeldecker nach kurzem Kampf. Die dritte 8 115 10 9 5 ib ier be Maschine, von einer Frau gesteuert, erreichte 10 Nelles rde 8888 88070 90 der Schwie- 5 ee 1985 1 1925 0 Me gersohn erhielt eine namhafte Summe zur e 350 he Errichtung eines Eissalons. Kurz darauf kam 5 5 der Schwindel heraus, als der Bankier den Aehnliche Luftkämpfe ereigneten sich in Sta „Mochador“ wieder einmal aufsuchen wollte. Brasilien; ein Düsenjäger der Polizei mußte un Der Hauswirt erzählte, daß der Wahrsager schwerbeschädigt landen. Von den Flugplätzen wm keine Klienten mehr empfange, da er eine der Schmuggler weiß man nicht mehr, als daß ein Pfange, 0 Tochter des Bankiers Almado heirate. sie sehr oft gewechselt werden. Jer 5 See Dr. Wilh. Schrader, Stud.-Rat Wer braucht Werkzeuge?. 55 Werkzeugkatalog gratis. Westfalia f e 5808 2 9 Werkzeugco., Hagen 499(Westf) 339 5 8 1 in Nachschlage- d Selbstunter- 1 n Fee e praktischen Qualffäis Junghennen 5 118 Gebrauch FF aus erstklassigen 2 127 Seiten geb. DM 4, f» aucht. weite Les g N 8 10 Wo. 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Der Ring weist darauf hin, daß das von den Ame- rikanern beschlagnahmte Bad das einzige Freibad der Stadt ist. Diese Tatsache, so heißt es in dem Schreiben, wiege gegenwärtig um „ SO schwerer, als die Benutzung des Neckars für Badezwecke wegen der Verbreitung von Seuchen vom Gesundheitsamt untersagt wor- dien sei. 9 Güterzug entgleist Weinheim dsw). Auf der Odenwald- bahnstrecke Weinheim Fürth in der Nähe des Bahnhofs Mörlenbach entgleisten mehrere Wagen eines Güterzuges. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Zugverkehr war für langere Zeit blockiert. Die Unfallursache EFonnte noch nicht geklärt werden. Ein Hilfs- zug aus Mannheim hat die Strecke wieder freigemacht. Zwei Groß-Scheunenbrände im Kreis Buchen . Buchen(sw). In der Gemeinde Adels- beim im Land is Buchen brachen kurz hin- tereinander zwei Croßbrände in landwirt- schaftlichen an der Unacht- Samkeit ein gesamten E SGesamtsch Wenige Stunden? Brandstelle bei tere mit Getreide im Flammen auk. Brandes konnte noch nic Der Sachscha- mit der ler. Der n Tagen den Ver- kehr gefährlich Bergstraße zwischen Wein Sachsen begog- nen. Dazu ist ö daß zahlreiche Obstbäume gef werden, da eine Verbreite rung auf der anderen Seite wegen der Bahn- Strecke der Oberrheinischen Eisenbahnge- Dellschaft(OHO) nicht möglich ist. Zur glei- ehen Zeit werden die Verbreiterungsarbeiten Kguf der Bundesstraße 38 zwischen Weinheim 1 und Mannheim auf der Gemarkung Viern- beim abgeschlossen. Auf beiden Straßen hat- ten sich in der letzten Zeit zahlreiche töd- liche Verkehrsunfälle ereignet. Die Zubrin- SSerstraße nach Mannheim wurde deshalb im Volksmund„Todesstraße“ genannt. 1 — 1 Die Wildsau war gar nicht„wild“ Konstanz(sw). Das Waidmannsglück War einem Konstanzer Jäger hold, als er in einer der letzten Nächte mitten in der Stadt eine Wildsau erlegen konnte. Glückstrahlend nahm er die Jagdbeute mit nach Hause. Lei- der stellte sich kurze Zeit danach heraus, daß das Tier kein„wildes Tier“ war, sondern einem gegenwärtig in Konstanz gastierenden Zkus gehörte, aus dem es ausgebrochen war. Jetzt soll der Jäger nach 1500 Mark Schaden- ersatz bezahlen. Dynamit im Schlüsselloch Karlsruhe(lid). In Karlsruhe wurde von bisher unbekannten Tätern ein Einbruchs Adliebstahl unter Verwendung von Sprengstoff 1 verübt. Die Diebe stiegen in das Büro des . Lagers der Land wirtschaftlichen Zentralge- nossenschaft ein und füllten die Schlüssell6- 3 Cher zweier Panzerschränke mit Sprengstoff. 1 Durch die Explosion wurden die Stahltüren 4 zerrissen. Die Diebe erbeuteten etwa zwei- tausend Mark. Außerdem ist der Sachscha- dien beträchtlich. In einer hundert Meter ent- kernten Tankstelle nahmen sie bei einem Weiteren Einbruch den Kasseninhalt in Höhe Von vierzig Mark mit. Bundesminister Seebohm in Wertheim Wertheim dsw). Auf der Abschluß Rkundgebung des Heimattages der sudeten- 5 deutschen Landsmannschaft in Wertheim Woandte sich Bundesminister Seebohm gegen dien Sender„Freies Europa“, in dem Slawen du Wort kämen, die viele tausend Sudeten- deutsche auf dem Gewissen hätten. Das Ma- nifest der Tschechen in den USA zum ameri- Fanischen Unabhängigkeitstag kennzeichne den Charakter dieser Emigranten. In diesem Manifest werde gesagt, daß die Exil-Tsche- chen die Umsiedlung der Deutschen als un- Widerruflich betrachten, da sie im Einver- ständnis mit den Amerikanern, Engländern und Franzosen erfolgt sei. Seebohm sagte, man Warte leider vergebens darauf, daß sich eme Persönlichkeit der drei westlichen alli- ierten Nationen gegen das Manifest wende. Seesbohm bezeichnete es als die erste Auf- abe der Bundesrepublik, die Heimatvertrie- benen wirtschaftlich und sozial einzugliedern, denn nur ein gesundes Deutschland könne mes Tages die Aufgaben erfüllen, die den Vertriebenen bei der Rückkehr in die alte Heimat gestellt würden. . 4 Neues Gleiskreuzungssystem in Offenburg Offenburg dsw). Auf der am stärksten befahrenen Strecke im Bereich der Eisen- bahndirektion Karlsruhe zwischen Offenburg und Appenweier ist kurz vor der Einfahrt zum Güterbahnhof Offenburg mit dem Bau Lines neuen Kreuzungssystems begonnen Vorden. Das alte System war in den letzten Tagen des Krieges gesprengt worden. Seit- her mußte der gesamte Verkehr mit etwa 250 Lügen täglich über ein Gleis geführt wer- Projekt unter die fünf wichtigsten eingestuft Und die Mittel in Höhe von einer Million DM gt. Das neue Kreuzungssystem soll in Monaten fertiggestellt sein. Es wird mit n modernsten Signalanlagen versehen den. Dies bedingte ständig Verzögerungen bei der Ein- und Ausfahrt in Offenburg. Die Hauptverwaltung der Bundesbahn hat das Revisionsantrag Jesingers abgelehnt Karlsruhe(Isw). Der Erste Strafsenat des Bundesgerichts in Karlsruhe hat den Re- Visionsantrag des Schumachers Adolf Jesinger Aus Zell bei EBlingen abgelehnt. Jesinger War im Februar dieses Jahres vom Schwurgericht Stuttgart wegen versuchten Totschlags zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht hatte ihm zur Last gelegt, daß er am Abend des 23. Dezembers 1949 von einem Dachbodenfenster seines Hauses aus einen 20 Pfund schweren Stein auf seinen Nach- barn, den Bäckermeister Friedrich Greiner geworfen habe. Greiner war durch den Stein schwer verletzt worden. In der Schwurge- richtsverhandlung hatte Jesinger jede Schuld bestritten, so daß das Urteil auf Grund von Indizien gefällt werden mußte. Mittel für kriegsgeschädigte Orte 29,5 Mill. DM aus dem kommunalen Notstock Stuttgart(Isw). Die Mittel des kommu- nalen Notstocks für das frühere Land Würt⸗ temberg-Baden aus dem Rechnungsjahr 1951 in Höhe von 29 512 00% DM sind auf die schwerkriegsgeschädigten Gemeinden verteilt worden. Unter anderen erhielten die Stadt Stuttgart 6 Millionen DM, Mannheim 5,1 Mil- lionen, Karlsruhe 3,9, Heilbronn 3,65, Pforz- heim 3,55, Ulm 2,9, Crailsheim 1.15, Bruchsal 1 Million DM, Böblingen 550 000, Neckarsulm 500 000 und Weinsberg 290 000 PM. Die Verteilung wurde von einem Ausschuig vorgenommen, dem je ein Vertreter des In- nen- und des Finanzministeriums sowie je Zwei Vertreter der kriegsgeschädigten Ge- meinden angehören. Im Vorjahr konnten aus Mitteln des kommunalen Notstocks 32,5 Mil- lionen DM verteilt werden. Badische Oberbürgermeister tagten Baden-Baden sw). Zu einer zwang losen Aussprache der Oberbürgermeister von Nord- und Südbaden, die auf Anregung des Badischen Städteverbandes in Baden-Baden stattfand, wurde neben Fragen der neuen Gemeindeordnung und des künftigen Sitzes der verschiedenen staatlichen Behörden auch über die Vertretung Baden- Württembergs im Präsidium des Deutschen Städtetages beraten. Uber das Ergebnis der Beratungen wurde nichts bekanntgegeben. Wie verlautet, haben die Oberbürgermeister eine positive Haltung zum Aufbau des neuen Staates eingenommen. Es kommt nach ihrer Ansicht jedoch darauf an, Wie die Stuttgarter Regierung die badi- schen Interessen und die der Städte berück- sichtigt. Die Beratungen sollen im kommen- den Monat fortgesetzt werden. Wirbelsturm im Markgräflerland Häuser wurden abgedeckt— Ein Todesopfer Lörrach Gdsw). Ein Wirbelsturm, der über Teile des Markgräfler Landes hinweg fegte, richtete besonders in der Gemeinde Haltingen bei Lörrach schweren Schaden an. Hart betroffen wurde vor allem eine Baracken siedlung in der Nähe des Dorfes. Eine Frau, die von einem hochgewirbelten Barackendach getroffen wurde, starb wenige Stunden nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. Der Wirbelsturm, der von Nordwesten her hereinbrach, fand in den leichten Gebäuden der Barackensiedlung wenig Widerstand. Ein Teil der Barackendächer wurde vollkommen abgedeckt und über 30 m hoch in der Luft fortgetragen. Die durch die Luft wirbelnden Dachplatten rissen die Starkstromleitung, die über die Siedlung führte, ein. Den grell auf- leuchtenden Kurzschlußfunken hielten die Siedler für einen Blitzschlag und verließen fluchtartig ihre Behausungen. Durch den Sturm und das auf den Drähten lastende Ge- Wicht der hochge wirbelten Dachplatten wur- den zwei Starkstrommasten umgerissen. Weitere Leitungsmaste wurden wie Streich- hölzer abgebrochen, Starke Bäume innerhalb der Siedlung wurden geknickt. Die stürzenden Platten der Barackendächer und die einge- drückten Wände beschädigten zahlreiche land- Wirtschaftliche Maschinen. Weitere Schäden werden aus dem Kander- tal gemeldet. Die Windhose entwurzelte Baume und knickte sie über dem Boden ab. Die Dä- cher zahlreicher Gebäude in Verschiedenen Ortschaften wurden abgedeckt. Der Wirkungs- bereich des Wirbelsturmes war nur eng be- grenzt. Die Schäden traten daher nur strich- Weise auf. ö 5 Kalkleichen aus der Zeit der Kreuzzüge Singen dsw). Bei Grabarbeiten in der alten Kirche von Mühlhausen bei Singen wurden wertvolle Grabfunde gemacht. Wurden zwei sogenannte Kalkleichen ent- deckt, deren teilweise erhaltene Kleidungs- Stücke darauf schließen lassen, daß es sich um Dorfadelige aus der Zeit der Kreuzzüge handelt. Nach Ansicht von Fachleuten sind sie wahrscheinlich während eines Kreuzzuges umgekommen und, in Kalk konserviert, in ihre Heimat transportiert worden. Kreuz und quer durch Baden Weinheim. Auf der Wachenburg bei Weinheim wird am 23. und 24. August die erste Jugendkonferenz der Gewerkschaft Le- der veranstaltet.(Isvy) Baden-Baden. Der Verband Interna- tionaler Rassehunde- Freunde, Sektion Deutsch- land, veranstaltet zusammen mit der Union Canin Internationale, Brüssel, am 28. Septem- ber in Baden-Baden eine groge Internatio- nale Rassehundeausstellung, zu der neben vielen deutschen Vereinen auch namhafte ausländische Züchter ihre Teilnahme N 8 0 100 haben. 8 5 5 Wohleb sprach in Bühl „Ebenso wie das Grundgesetz der Bundes- republik ein Provisorium ist, bis die end- gültige Wiedervereinigung Deutschlands kommt, stellt auch der jetzige Südweststaat ein Provisorium dar“ erklärte der ehemalige Staatspräsident von Südbaden, Leo Wohleb, auf dem Bühler Zwetschgenfesf. Mit der end- Sültigen Bildung eines gesamtdeutschen Staa- tes werde auch die Wieder vereinigung Badens kommen müssen. * 15 Bazarausklang mit Maſſenbeſuch und Stimmung. Ausgezeichneter Beſuch und frohe Stim⸗ mung waren die tragenden Faktoren des Ba⸗ zarabſchluſſes am Montag Abend, der zum guten Ende noch einmal bewies, daß ſeine Anziehungskraft noch in unverminderter Stärke anhält. Wieder war das große Feſt⸗ zelt faſt bis auf den letzten Platz beſetzt und auch im Saalinneren herrſchte reger Be⸗ trieb. Die Scharyaner ließen noch einmal alle Minen ihres volkstümlichen Muſikrepor⸗ toires ſpringen und brachten ſo eine aus⸗ gelaſſene Stimmung unter die Maſſen. An⸗ ſager Arnold als Seckenheimer Debutant verabſchiedete ſich in frohgelaunter Weiſe ebenfalls in anſprechender Weiſe von ſeinem großen Gäſtekreis, dem er noch einmal an⸗ geregte Stunden brachte. Mit einem Schmunzeln ſahen auch die Verantwortlichen, wie die zahlreichen frei⸗ willigen Helfer, dem Ende des volksfeſtlichen Geſchehens entgegen. Geſchwunden waren die verſtändlichen Sorgenfalten über die nicht ſehr einladende Witterung des Samstags, denn Sonntag und Montag hatten in ent⸗ ſprechender Weiſe für einen gerechten„La⸗ de froher ſtenausgleich“ geſorgt. Die treue Schar der Organiſatoren und Helfer hat durch die um⸗ ſichtige Vorbereitung einen weſentlichen An⸗ teil an der Zufriedenheit der zahlreichen Beſucher, die über die drei Tage die Stätte des feſtlichen Geſchehens bevölkerten. Ende gut— alles gut, dieſes oft gebrauchte Zitat gibt in beſter Weiſe das Fazit des frohen Geſchehens wieder, in deſſen Zeichen Secken⸗ heim unterſchiedslos über die drei Tage ſtand. Wir gratulieren! Frau Anna Senf, Wwe., Staufenerſtr. 2 kann heute in noch guter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 82. Geburtstag feiern. Wir entbieten der Jubilarin, die trotz ihren hohen Alters heute noch eifrige Leſerin des„Neckar⸗Bote“ iſt, unſere herzlichſten Glückwünſche. * Was geſchieht mit Deinem Geld Dieſe Frage iſt bei den gängigen Witzeleien über Steuer⸗ und Finanzamt ein ſehr oft geſtreiftes Thema bei den Unterhaltungen, ohne daß bei Vielfalt eines großen ſtädti⸗ ſchen Haushaltsplanes eine vernünftige Be⸗ antwortung möglich iſt. Die Stadtverwaltung Mannheim ging deshalb einen neuen Weg, um auch dem Bürger eine Diskuſſion des ſtädtiſchen Geldverbrauchs möglich zu machen. Unter dem obigen Titel verbirgt ſich eine graphiſch und inhaltlich hervorragend ge⸗ lungene Schrift, die ſeit einigen Tagen bei verſchiedenen ſtädtiſchen Stellen aufliegt und in ſehr verſtändlicher Form auf die wichtig⸗ ſten Punkte des Buches mit ſieben Siegeln, dem Haushaltsplan, hinweiſt. Sicher wird dieſes Heft ſeine Publikumswirkſamkeit nicht verfehlen und manche unſinnige Debatte im Keime erſticken. Ein löbliches Unterfangen, dieſes Heft auch zum Bürgerkundeunterricht in den Schulen zu verwenden. So wird ſchon die Jugend frühzeitig an die Aufgaben als künftige Bürger in einem Gemeinweſen herangeführt. 0 Internationale Deutſchland⸗Rundfahrt berührt Seckenheim. Die Teilnehmer der Deutſchlandrundfahrt paſſieren heute Mittwoch auf ihrer 7. Etappe vom Ausgangspunkt Wiesbaden über Darm⸗ ſtadt, Heidelberg kommend, zwiſchen 13 und 14 Uhr Seckenheim. Die Fahrt dieſer Etappe führt über Mannheim⸗Ludwigshafen weiter über Neuſtadt, Landau, mit dem Etappen⸗ endziel Karlsruhe. 8 Visen für die Vereinigten Staaten Am 15. August wirdedie Visum- Abteilung für Einwanderung beim amerikanischen Ge- neralkonsulat in Stuttgart geschlossen und ihre Arbeit von den amerikanischen General- konsulaten in München und Frankfurt über- nommen werden. Die Visum- Abteilung für Nicht-Ein wanderer beim amerikanischen Ge- neralkonsulat in Stuttgart bleibt jedoch ge- öffnet. Alle in Baden- Württemberg wohn- haften Personen, die Besuchervisen, Aus- tauschbesuchervisen, Durchreisevisen oder andere Nichteinwanderervisen für die Ver- einigten Staaten wünschen, können sie wei- terhin in Stuttgart beantragen. 5 Einwanderungsvisenanträge von Personen in Nord- und Südwürttemberg werden nach dem 15. August vom amerikanischen General- Konsulat in München bearbeitet. Das ameri- kanische Generalkonsulat in Frankfurt wird nach dem 15. August die Anträge auf Ein- Wanderungsvisen aller Einwohner von Nord- und Südbaden bearbeiten. N Durchgehende Zugverbindung Der Landesverkehrsverband weist darauf hin, daß das Eilzugspaar E 256/59, das erste durchgehende Zugpaar vom Rheinland über den Ostschwarzwald an den Bodensee, immer noch nicht genügend bekannt ist. Zur Zeit Sind in den beiden Zügen meistens noch Sitzplätze frei. Der Zug an den Bodensee verläßt Hagen um 6.30 Uhr und trifft um 19.19 Uhr in Konstanz ein. Der Gegenzug fährt in Konstanz um 9.23 Uhr ab und trifft um 22.27 Uhr in Hagen ein.„„ Großer Querſchnitt durch land wirtſchaftliche . Nutztiere. Die Vorbereitungen für die große land⸗ wirtſchaftliche Ausſtellung„Südweſt“ laufen ſchon ſeit Wochen auf Hochtouren. Das Ge⸗ lände auf dem ehemaligen Flugplatz Neu⸗ oſtheim zeichnet ſchon jetzt durch die ver⸗ ſchiedenen Vorarbeiten in großen Zügen den Geſamtkomplex der Mammutausſtellung ab, die in ihren Dimenſionen durchaus der zu⸗ nächſt vorgeſehenen Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsausſtellung entſprochen hätte. Im Nahmen dieſer Ausſtellung, zu der ſich die namhafteſten Perſönlichkeiten der Oeffentlichkeit bereits als Ehrenkommitee konſtituierten, wird neben den neueſten tech⸗ niſchen Errungenſchaften der Landwirtſchaft auch eine Tierſchau zu ſehen ſein, die in ih⸗ rem Umfang einen großen und bedeutende Querſchnitt durch die in der Landwirtſchaft Verwendung findenden Nutztiere bietet. Die Tierzuchtverbände von Württemberg⸗ Baden werden die Ausſtellung mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln unterſtützen, ſodaß in allen Gattungen muſtergültiges Ma⸗ terial zu ſehen ſein wird. So tritt das Ba⸗ diſche Pſerdeſtammbuch Heidelberg, das Ba⸗ diſche Pferdeſtammbuch Neuſtadt/ Swarzwald und der Verband württembergiſcher Warm⸗ blutzüchter in Aktion, während das Landes⸗ geſtüt Marbach drei Hengſtenummern mit einer zuſätzlichen Sonderſchau zeigt. Bei den Rindern werden ſich der Verband Badiſcher Fleckviehzüchter Heidelberg, die Verbände Ulm, Schwäb. Hall, Lunwigsburg, Herrenberg und Radolfzell beteiligen, und ſo einen weſentlichen Ueberblick über den Zuchtſtand im neuen Bundesland vermitteln. Bei den Schafen dominiert das Merino Landſchaf, dis durch die Verbände in Karks⸗ ruhe und Stuttgart zur Ausſtellung ge⸗ langt, während veredelte Landſchweine durch die beiden Landesverbände zur Schau kom⸗ men. Bei den Ziegen teilen ſich die beiden Landesverbände, indem die Badener weiße und die Württemberger bunte Edelziegen vor⸗ führen werden. Und ſchließlich wird das Bild durch eine zuſätzliche Ausſtellung mit Ge⸗ flügel und Kaninchen abgerundet, die in einer Lehrſchau„Leiſtungsprüfungen in der Tier⸗ zucht“ zu ſehen find. Dieſe Lehrſchau bringt weiterhin eine Melkmaſchine im Einſatz am lebenden Tier und gibt eine zugkräftige Ue⸗ berſicht über die Wichtigkeit der Leiſtungs⸗ prüfungen in allen Tiergattungen. Die große landwirtſchaftliche Schau wird bereits am September eröffnet werden. 2 Bahnkriminalpolizei ermittelt Diebesbande Mannheim(sw). Der Mannheimer Kri- minalpolizei ist es in diesen Tagen gelungen, zwei Mannheimer im Alter von 31 und 32 Jahren festzunehmen, die in mehreren Fällen Güterwagen beraubt hatten. Dabei konnte Diebesgut in beträchtlicher Menge sicherge- stellt werden. Bisher sind von der Polizei auch zwölf Hehler ermittelt worden. Mach' gute Miene zum bösen Spiel e Die seelische Haltung eines Menschen und die Einstellung seiner Umwelt gegenüber ist“ in hohem Maße von seinen Gemütszuständen abhängig. Jeder Mensch ist Stimmungen un- ter worfen und empfindet Freude, Uber- raschung, Sehnsucht und Dankbarkeit, oder auch Zorn, Trauer, Angst und Ekel. Die Re- aktion auf die einzelnen Empfindungen ist ganz verschieden. In jedem Fall ist sie natür- lich und es Wãäre daher falsch, zu behaupten, ein normales, ausgeglichenes Gemütsleben sei nur möglich, wenn man seine Gefühle unter- drücke. 4 8 Gefühle sind etwas Psychisches, Aber sie haben auch eine physische Komponente, denn sie entstehen unter dem Einfluß des Nerven- systems und der Hormone. Allerdings ist die- ser Vorgang noch weitgehend ungeklärt und man weiß nur so viel, daß die Nervenzellen elektrochemische Reaktionen auslösen, von denen alle Außerungen des Verstandes, Emp- findungen, Impulse und Sinneseindrücke ab- hängig sind. 85 Es ist eine bekannte Tatsache, dag man das Gefühl eines Menschen an seinem Gesicht ab- lesen kann, weniger bekannt dürfte aber sein, daß Mimik und Gebärde auch rückwirkend den Gemütszustand beeinflussen, Ist man zum Beispiel vergnügt und setzt man seine frohe Mine auf, so wird die frohe Laune noch besser werden. Ist man dagegen unglücklich und macht ein finsteres Gesicht, so wird der Ge- mütszustand gleichsam flxiert und verstärkt werden. Es empfiehlt sich also, in allen Le- benslagen„gute Miene“ zu machen. i Wie stark sich die Gefühle des Menschen Körperlich auswirken, zeigt 2. B. daß Liebes- gefühle das Herz schneller schlagen lassen und die Atmung beschleunigen. Bei Empörung wird man bleich, weil das Blut in die Muskel strömt. Ist man freudig erregt, so atmet man tief und kräftig. Der menschliche Körper ist Fber nur auf normale Reaktionen durch psy- chisches Erleben eingestellt, bei grogen Ge- mütserschütterungen dagegen gibt es oft schwere organische Störungen.„„ Die Folgen von seelischen Depressionen auf den menschlichen Organismus werden durch das vegetative Nervensystem herbeigeführt. Besonders bemerkenswert N sole Neue Einkommensgrenzen in der Sozialversicherung Eine Zusammenstellung der am 1. September in Kraft tretenden Bestimmungen Am 1. September 1952 tritt das„Gesetz über die Erhöhung der Einkommensgrenzen in der Sozialversicherung und der Arbeits- losen versicherung“ in Kraft. Mit der Verkün- dung im„Bundesgesetzblatt“ ist in den näch- sten Tagen zu rechnen. Durch dieses Gesetz werden die bisherigen Versicherungspflicht- grenzen im gesamten Bereich der Sozialver- sicherung den veränderten Einkommensver- nältnissen angepaßt. In der Kran ken versicherung wird die letztmalig durch das Sozialversicherungs- Anpassungsgesetz von 1949 von 3600 auf 4500 DM jährlich festgesetzte Versicherungspflicht- grenze entsprechend einem bereits im Dezem- er v. J. gefaßten Beschluß des Bundestages auf 6000 DM(oder 500 DM monatlich) er- öht. Diese Erhöhung der Versicherungspflicht- grenze hat in erster Linie Bedeutung für die Angestellten, deren Monatsgehalt zwischen 375 und 500 DM liegt, weil sie neu in die Ver- sicherungspflicht einbezogen werden. Soweit sie bislang bei einer privaten Krankenver- sicherung versichert sind, räumt ihnen das- Gesetz zur Vermeidung einer Doppelbelastung das Recht ein, den Privatversicherungsvertrag zum Ende des Monats zu kündigen, in dem Sie den Beginn der Versicherungspflicht nach- Weisen. f Auch für die Arbeiter, deren Einkommen zwischen 375 und 500 DM monatlich liegt, ist ctie Neuregelung von erheblicher Bedeutung, weil die neue Versicherungspflichtgrenze gleichzeitig die neue Grenze für die Bemes- sung der Beiträge und Leistungen in der Kranken- und Apbeitslosenversicherung dar- Stellt. Die Versicherungsbeiträge sind daher künftig für diesen Kreis der Versicherten nicht mehr bis zur bisherigen Höchstgrenze von 375 DM, sondern bis zur ngen Höchst- grenze von 500 DM monatlich zu entrichten. Dementsprechend sind allerdings in Zukunft auch höhere Barleistungen zu gewähren. Als Grenze für den freiwilligen Beitritt zur Krankenversicherung gilt künftig gleichfalls der Beitrag von 6000 DM jährlich. Die frei- Willige Weiterversicherung kann hier jedoch einstweilen ohne Rücksicht auf die Höhe des Einkommens entsprechend einem Erlaß des früheren Reichsarbeitsministers vom Jahre 1941 aufrechterhalten werden.. ö Aus dem Bereich der sozialen Krankerfver- sicherung ist die Bestimmung noch beacht- lich, daß, wenn versicherungspflichtige Mit- glieder von Ersatzkassen ihre Eigenschaft als Angestellte oder Arbeiter, die ihnen die Be- rechtigung zur Mitgliedschaft bei der Ersatz- kasse gegeben hat, verlieren, dennoch Mit- glieder der Ersatzkasse bleiben können. In der gesetzlichen Unfallver siehe rung wird die Höchstgrenze für den für die Berechnung der Rente maßgebenden Jahres- aArbeitsverdienst von bisher 7200 DM auf 9000 Mü jährlich festgesetzt. Die Versicherungspflichtgrenze in der Ren- ten versicherung der Angestellten und die Grenze für die Bemessung der Beiträge und Leistungen in diesem Versicherungszweig Wird von 7200 DM auf 9000 DM im Jahr er- höht. Dementsprechend wird in der Renten- versicherung der Arbeiter die Grenze für die Bemessung der Beiträge und Leistungen ebenfalls auf 9000 DM festgesetzt. In der Knappschaftsversieberung sieht das Gesetz eine Erhöhung der Grenzen für die Versicherungspflicht sowie für die Be- messung der Beiträge und Leistungen von 8400 auf 12 000 DM im Jahr vor. Mit Rücksicht auf die Erhöhung der Ver- sicherungspflichtgrenze in der Sozialversiche- rung werden auch die entsprechenden gesetz- lichen Bestimmungen der Arbeitslosen- Versicherung geändert. Die freiwillige Weiterversicherung in der Angestellten versicherung kann in- Folge der Erhöhung der Versicherungspflicht- grenze ab 1. September 1952 nicht mehr mit der bisherigen Beitragsleistung von 55 DM Syfolgen; anstelle dieses Satzes sind künftig 70 DM aufzuwenden. Für die kurze Zeit- spanne bis 1. September 1952 bietet sich den Freiwillig in der Angestellten versicherung Versicherten die Möglichkeit, für das laufende Kalenderjahr die erforderlichen sechs Bei- träge und, sofern noch im Rahmen der ge- Setzlich zulässigen Frist für weiter zurücklie- gende Zeiten die erforderliche Beitragslei- stung aussteht, zum Satze von 55 DM den freiwilligen Beitrag zu entrichten. Hierauf sei besonders hingewiesen, weil nach Inkraft- treten des Gesetzes die Rückstände nicht mehr mit den derzeitigen Beitragssätzen aufgeholt werden können. Wer jetzt infolge Heraufsetzung der Ver- sicherungspflichtgrenze erstmalig in der An- gestellten versicherung versicherungspflichtig Wird, kann sich auf Antrag von der Versiche- rungspflicht befreien lassen. Der Befreiungs- antrag muß binnen sechs Monaten nach dem Inkrafttreten des Gesetzes, also bis 28. Fe- bruar 1953, gestellt werden. Eine Befreiungs- möglichkeit auf Antrag innerhalb des glei- chen Zeitraumes ist auch für solche Angestell- ten vorgesehen, die früher infolge Erhöhung ihres Jahresarbeitsverdienstes aus der Ver- sicherungspflicht ausgeschieden sind, jetzt aber wieder versicherungspflichtig werden, wenn der Angestellte nach Inkrafttreten des Geset- zes zwar für jeden Monat einen Beitrag ent- richten, jedoch die Wartezeit von 180 Bei- tragsmonaten bis zur Vollendung des 65. Le- bensjahres nicht mehr erfüllen würde, oder wenn der Angestellte nach dem Ausscheiden aus der Versicherungspflicht mit einem öf- fentlichen oder privaten Versicherungs- unternehmen für sich und seine Hinterbliebe- nen einen Versicherungsvertrag für den Fall des Todes und des Erlebens des 65. oder eines niedrigeren Lebensjahres abgeschlossen hat. Voraussetzung ist hierbei abef, daß für die Lebensversicherung mindestens soviel aufge- wendet wird, wie der für den Angestellten zur Angestellten versicherung zu zahlende Bei- trag(Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteih) ausmachen würde. Bei Kapital versicherung ist außerdem erforderlich, daß die Versiche- rungssumme mindestens 15 000 DM beträgt. Da in einem derartigen Falle der Befreiung von der Angestelltenversicherungspflicht die Zählung auch des Arbeitgeberanteils zur An- gestellten versicherung entfällt, wird zweck- mäßhig mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung zu treffen und von diesem schon aus Billig- keitsgründen zuzuerkennen sein, die dem An- gestellten durch eine angemessene Kostenbe- teiligung des Arbeitgebers die Fortsetzung der Lebensversicherung erleichtert. Kleines Dorf lernt neue Sprache „Baydisch“ heißt das Gemisch— Notizen aus dem Schauspieldorf Gtigheim Bayrisch muß eigentlich in Lippl's„Pfingst- orgel“ gesprochen werden, in dieser rührend- tolpatschigen Liebesgeschichte, die die Gtig- heimer Volksschauspiele zur Zeit aufführen. Aber die Gtigheimer sind Badener, Badisch und Hochdeutsch, ja das sprechen sie ausge- zeichnet; aber Bayrisch?! Regisseur Müller- Graf, einer der wenigen Berufsschauspieler, die in Otigheim mitwirken, hatte eine glän- zende Idee.„Mixen wir Bayrisch und Ba- disch“, sagte er,„dann paßt es prächtig zu den derben Bauerngestalten der„fingst- orgel“, und wir schaffen eine neue Sprache, das Baàydische“, das jedem Besucher Freude machen wird.“— Also hat man in Gtigheim die neue Sprache geübt, auf daß die Abend- auf führungen am 9., 17., 23. und 31. August den guten Ruf der Otigheimer Volksschau- spiele bekräftigen. Der„Tell“, der 1910 zum ersten Male auf dem Gtigheimer Spielplan stand und immer Wieder in der langen Geschichte der größten und schönsten Freilichtpühnen Deutschlands auf dem Spielplan erschien, hat nun schon 300 Aufführungen erlebt und ist auch in die- sem Jahre wieder zu einem Besuchererfolg geworden. Tausende kamen(und kommen noch bis Ende September) jeden Sonntag. 80 000 Besucher waren es in der Spielzeit 1951. Mit 100 000 rechnet man in diesem Jahr. 75 Autobusse mit Kennzeichen vieler Bundes- länder standen an einem der letzten Spiel- tage auf dem Parkplatz vor den Volksschau- spielen. Die mit Ziel Otigheim gefahrenen Motorrad- und Autokilometer auszurechnen wäre eine dankenswerte Aufgabe für die Statistiker. Viele kommen zwei- oder dreimal in einer Spielzeit,. So auch kürzlich eine Frau.„Nun bin ich extra noch einmal gekommen, um zu Bei Ischias u. Rheuma habe ich mit Klosterfrau Nelissengeisf eingerieben und bin Über die Wirkung so Überrascht, daß ich Ihnen hiermit meine Anerkennung aussprechen möchte! Nun kann ich meinen Beruf(Kellner) ungestört weiter aus- üben. So schreibt Herr Dosiré Kappes, Bayenthal, Alte burgerstraße 272 a ll. Immer wieder überrascht der echte Klosterfrau NMelissengeisf durch seine vielsei- iitze Hilfe! Ob innerlich oder äußerlich angewandt: er hält was er verspricht als Beschwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven! Klosterfrau Melissengeist in der blauen Rackung mit 3 Nonnen ist in allen Apotheken und Drogerien erhaltlich. Denken Sie auch an Aktiv- Puder!. Hausmittel bei Hontarlst dad Schreibm.- u. Stenokenntnisse erwünscht, zum baldigen Eintritt gesucht. a 5 Vereins--Kalender zwischen Mhm.-Seckenheim u. Neckarau verloren gegangen. Liedertafel. Kommenden Samstag, 20 Uhr Vorstandssitzung im Vereinslokal. Tagesordnung: Vereinsausflug. Gegen 21 Uhr Zusammenkunft der Sänger mit Frauen zum gemütl. Beisammensein und zur Eintragung in die Teilnehmerliste. Turnverein 98(Handball). Morgen Donnerstag, findet auf Abzugeben geg. Bel. im Verlag Holzbearbeitungs maschinen, dem Sportplatz des Turnerbund„Jahn“ im Wald, unter in 1 der Leitung des Handball-Lehrers H. Pfeiffer ein Training 125 N 5 erpresse mit Oien, statt 16 Uhr Schiller; 17 Uhr Jugend; 18 Uhr Männer. einmaschinen Nach Möglichkeit hat jeder Spieler an dem Training teil- rüneu Trikots der 1. Mannschaft müssen onnerstag abend im Vereinslokal abge- zunehmen, Die bis spätestens geben werden. Turnerbund„Jahn“(Handballabteilung). Das Handball- training findet am Donnerstag unter Leitung des Hand- ball-Lehrers Pfeiffer auf dem Waldsportplatz statt. Zeit- einteilung: 16.00 Uhr Schüler; 17.00 Uhr Igd.; 18.00 Uhr 0 Die Trainingszeiten müssen unbedingt eingehalten werden. Teilnahme aller Sportler ist Pflicht. Sportverein 07(Abt. Fußball). Heute Mittwoch 18.30 Uhr Tralning, anschließend Spielerversammlung. Zur rtwerbewoche r auf unserem Senioren. 5 Vorarbeiten fur unsere S haben die Mitglieder, abends ab 17 Sportplatz zu erscheinen. Ed. Bühler Säckingerstraße 16 besser pflegen- pilo) polieren Ang. unter Nr. 708 a. d. Verlag. Bilig zu verkaufen: sehen, wie der„Tell! den Apfel absctlegt, und hab' wieder nix gesehen“, meinte sie nach dem Spiel. Ja, so gut klappt die Regie beim Spiel. So spannend ist das Geschehen auf der etwa 704200 Meter großen Bühne, daß man über der dramatischen Handlung wenige Se- kunden vor der Apfelschuß- Szene von tech- nischen Kleinigkeiten abgelenkt wird. Otigheim hat 2500 Einwohner. 500 stehen Sonntag für Sonntag auf der weiträumigen Bühne, fesseln die Besucher und geben ihnen ein Erlebnis mit, das im Alltag nachwirken muß. Zwei ganze Dörfer könnten übrigens als Zuschauer erscheinen, denn fast 4000 nu- merierte Plätze stehen zur Verfügung. Und oft reichen sie nicht aus. 300 bis 400 Besucher kommen jeden Sonntag allein aus dem 48. Bei allen Kunstkritiken kommen die vier- peinigen Mitwirkenden von Gtigheim zu kurz. Und der Erfolg hängt doch so viel von ihnen ab, von den 40 Ziegen und Schafen, die von den kleinen Hirtenbuben geführt werden und außerdem von den 14 beifallgewohnten herr- lichen Pferden, die zum Teil sehr daran er- innern, daß in der Nähe Gtigheims die welt- berühmte Iffezheimer Rennbahn ist. Auch ein vollbeladener Erntewagen ist mit dabei. Als er vor einigen Sonntagen ganz regie widrig umfiel, empfanden es viele Zuschauer als einen besonders gut gelungenen Regie- Einfall. So natürlich fielen die Schnitter und Schnitterinnen samt Fracht fast in den 200 qm großen Ses b Natürlich ist alles in Otigheim so natur- getreu, daß man das Theater vergißt. Herr- lich sind die großen Bühnenaufbauten, Man spricht jetzt schon oft von dem„Alpendorf in der Rheinebene“. Kein Wunder, dag man sich in den Pausen in Gruppen vor dem Stauffacher-Haus fotografieren läßt. Und auch begreiflich, daß immer wieder an den Wochentagen Autobusse mit Gästen vorfah- ren, die sich in aller Ruhe die Bühne anse- hen wollen, denn sie ist zu einer der Sehens- Würdigkeiten Badens geworden. Getrübte Freuden 8 Ein Freund hatte mich zu einer Autofahrt hinaus in die lenzliche Landschaft eingeladen. Freudig nahm ich seine Aufforderung an, denn nur selten hat mem ja als„einfacher“ Mann Gelegenheit, auf so bequeme Weise durch die jetzt so schöne Frühlimgslandschaft zu fahren. Zunächst war die nähere Heimat bekann- tes Land. Dann aber wurde es plötzlich an- ders. Fremde Berge, unbekannte Täler, nie geschaute Landschaftspartien zogen an mir vorüber. Voller Freude nahm ich die präch- tigen Bilder mit den Augen wahr. Unentwegt eilte das Auto weiter. Immer wieder wech- selte die Landschaft, die im hellen Flutlicht der Maisonne in den schönsten Farben er- strahlte. Da kam man plötzlich aus dem Dunkel des Waldes hinaus auf eine prächtige Anhöhe. Welch' eine herrliche Aussicht bot sich mir dar?— Unten das schöne Flußtal mit den fruchtbaren Feldern und den sattgrünen Wie- sen. Da und dort zeigte sich ein stilles Dorf. Von drüben grüßten die sanften dichtbewal- deten Höhen. Aber nicht ungetrübt sollte diese Beschau- lichkeit bleiben. Am Wegesrand standen ein, Zwei, nein drei große Reklameschilder mit auffallenden Schriften. Mußte das sein? Sollte man auch draußen beim stillen Ge- nießen der Landschaft daran erinnert wer- den, daß man in der Nähe gute Einkehr hal- ten kanm, daß nur dieses oder jenes Getränk erfrischend und bekömmlich sei, daß man nur eine bestimmte Automarke fahren soll?— Warum auch Reklame an den schönsten Plätzen der Natur?— Reklame ist notwendig, aber sie soll wohlüberlegt mir dort ange- bracht sein, wo sie nicht störend wirkt. Ver- ständlich ist daher, wenn heute viele Gemein- den diese Auswüchse abstellen wollen. Getrübt war damit meine Freude an dieser herrlichen Fahrt. Ich kehrte wohl glücklich über die Erlebnisse der Fahrt nach Hause. Doch ein kleiner Makel blieb in der Erinne- Tung haften: Die un angebrachte Reklame im schönsten Landschaftsbild! 8 e Vom Sperrt Vom einheimischen Sport. Handball. SV 07 Seckenheim— VfR Mannheim komb. 5:10(1:4) 8 Zum Auftakt der diesjährigen Spielzeit hatte die Handball⸗Abteilung des SV 07 mit einer kombinierten Mannſchaft des ba⸗ diſchen Meiſters VfR Mannheim einen pro⸗ minenten Gegner zu Gaſt. In der Elf des Meiſters ſtanden auch einige Spieler der 1. Ligaelf, von denen beſonders Schober als linker Verbinder und der unermüdliche Ec wein als linker Läufer eine hervorragende Partie lieferten. Die Seckenheimer Elf zog ſich gegen dieſen Gegner recht achtbar aus der Affäre und bewies erneut ihren unver⸗ kennbaren Formanſtieg. Dem Führungstor der Gäſte ließ Gruber poſtwendend den Ausgleich folgen, doch bis zur Pauſe lagen die Männer des VfR mft 1:4 in Front. Nach dem Seitenwechſel er⸗ höhte der BfR zunächſt ſeinen Vorſprung auf 1:5, ehe die 07er durch einen Zwiſchenſpurt durch Tore von Krämer, Ewald und Gruber auf 4:5 herankamen. Dem 4:6 für BfR ließ Huber das 5:6 folgen, dann allerdings machte ſich die größere Reife der Gäſte bemerkbar und ſie zogen bis zum Ende auf 5:10 davon. Freiburger FC— SV Waldhof 1 In der ersten Halbzeit, in der auf beiden Ses. ten keine Tore fielen, war das Spiel ziemlich flau. Erst in der letzten halben Stunde kam Schwung in die beiden Angriffsreihen. Freiburg Mittelstürmer erzielte in der 63. Minute das Führungstor für die Gastgeber. In der letztes Minute glückte den Waldhöfern durch Mittet⸗ stürmer Heim der Ausgleich. Racing Strasbourg— VfR Mannheim 2:4 Beide Torhüter konnten anfänglich ihre Ge häuse rein halten, bis es dem Straßburger Links- außen Haan durch einen Kopfball in der 2 Minute gelang, die Führung zu erzielen. Post- wendend erfolgte durch Basler der Ausgleich, und de la Vigne erzielte in der 33. Minute aus Linksaußenposition durch Rechtsschuß die 2:12 Führung. Im Alleingang kam Mannheim dur den Rechtsaußen Heinz zum dritten Tor. Löttkec N erhöhte in der 49. Minute auf 4:1, und der Straß-* burger Halbrechte Tesier nützte in der 66. Mi- nute geschickt ein Mißverständnis der Mann- heimer Hintermannschaft zum 4.2 aus. ö Kassel-Nordshausen Radballmeister Bei den südwestdeutschen Meisterschaften im Zweilerradball in Mannheim errang Kassel Nordshausen die Meisterschaft mit einem For- verhältnis von 46:9 und acht Punkten, während Mannheim- Sandhofen auf 36:23 Tore und sechs Punkte kam. Oggersheim und Hersfeld exreich- ten je drei Punkte und die etwas Aſtere Mann- schaft aus Singen ging ohne Punkte aus. Schach-Olympia in Helsinki Wenige Tage nach Beendigung der XV. OI Im dischen Spiele erlebt die finnische Hauptstadt, ein heues großes Ereignis, Zur Zeit stehen sich in der Festhalle der Handels-Hochschule von Helsinki die besten Schachspieler der Welt in einem Mammut- Turnier gegenüber, das sich über einen ganzen Monat erstreckt. Für dieses Turnier wurden Vierer-Mannschaften aus 27 Na- tionen gemeldet. Aus Deutschland nehmen zwei Mannschaften an dm Turnier teil, je eine aus West- und Ost- deutschland. Die westdeutsche Mannschaft be- steht aus Teschner, Schmid, Pfeiffer, Heinicke, Lange und Rellstab, wobei zwei von den ge- nannten sechs Spielern nur als Ersatzleute zur Verfügung stehen werden. Die ostdeutsche Mann- schaft besteht aus Koch, Pietzsch, Platz, Müller, Nüsken und Michael. Als Favoriten werden die Russen angesehen, die mit ihren stärksten Spielern Keres, Bron stein, Geller, Symslow, Boleslavski und Kotow nach Helsinki gekommen sind. E DATEL N ATEN A SCHACH-ECRK E Die Bombe im Turniersaal Schwarz: Schuster(Stuttgart) . e. 8 8 e— * . N.. , 5 ee, Ae e e e Weiß: Burnstein Frankreich am Zuge — C ** Im Internationalen Schachturnier zu Sal- somaggiore, dem berühmten Heilbad in Ober- italien, kam es zu der interessanten Stellung im Diagramm. Schwarz, der kurz vorher Remis abgelehnt hatte, sieht sich anscheinend in wenig günstiger Lage, da er nur 2 Bauern weniger besitzt.(Eben hatte Schwarz noch den Bba geopfert und die letzten Züge waren Db: Daus ea, Ddz. Teg). Der Frenzose 20g aun I. Sc und glaubte damit, den Damen- tausch zu erzwingen, wonach das Endspiel mit 2 Bauern mehr leicht für ihn gewonnen wäre. 1. Tad: 2. Sea, usw.) 5 Nun war es so, daß Schuster bis zu dieser 11. Runde in Führung lag vor seinen auslän- Aschen Konkurrenten. diese also mit stillem Frohlocken einer Niederlage des Deutschen entgegensahen, Aber es sollte anders kom- men: 1. ILg3 J Der Pfeilschuß aus dem Hinterhalt Weiß darf den Läufer nicht schla- gen, ohne seine Dame zu verlieren, 2. B.! 2. Kg: Dg6 r 3. Kh2 Tu: und 7g6: ist hid möglich wegen der Fesselung durch Tdz. EA geht aber auch nicht 2. Kgl? wegen Fd: 3. Sea Tdi matt! Das alles ssh auch Weiß voraus, und er zog daher 2, Khl! Was nun? Schwarz könnte nun allerdings Remis erzwin- gen durch 2... Tes: 3. Des: DI 4. Tg Dea usw. mit Dauerschach. Schwarz ließ aber die Bombe platzen und fand den glänzenden Zug 2.. Df! Lähmendes Entsetzen beim Gegner und den voreiligen Konkurrenten! Weiß mußte aufgeben, denn 3. De: DfI 7 4. Tg Dh: und matt im nächsten Zuge.(Und Wegen Dgz: matt kann die weiße Dame nicht ausweichen. Der Stand des Turniers war nach dieser 11. Runde: Schuster 8, Giustolisi (Ital.) 8, Karaktaie(Jugosl.), Dr. Paoli(tal), Kopetzky(Osterr.) 7, Engalicen(Ital.) 6% Millin(Ital.), Burnstein(Frankr.) 6 und wei tere acht Teilnehmer. Silbenrätsel Aus den Silben: a— ber— cho— def. dell— dom— e— ei— ei— er— ga— 886 — ge— i— kap— le— mund— lot— na- na— ne— ner— rei— re— re— rie ron— ron— roo—— sa— se— se 8 tha— turn— u- wan— we— sind 15 Wör- ter zu bilden, deren erste und dritte Buch- staben— von oben nach unten gelesen— ein Sprichwort ergeben. 5 1. Südspitze Afrikas, 2. Insel i. d. Ostsee, 3. m. Vorname, 4. Nordsee, 5. Nahrungsmittel, 6. Märchengestalt. 7. franz. Fluß, 8. Ruder- boot, 9. Planet, 10. Kampfplatz, 11. Tiefenmes- sung. 12. Kurort am Harz. 13. Komponist, 14 franz. Fluß, 15. rundes Beet. H. ue und suse p AEses 4% ü Hlepuom el dass TI Aden EI steud, El- 100 I eue r mes e ein en euere, „ Ss g lei 8 Soo ueM i punm ine obs 2 Armeen zuns aun