Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. Austellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenbheim und Umgebung Areigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden SEreisliste Nr. I) Nr. 130 Freitag, den 15. August 1952 4. 52. Jahrgang die deutsche Deleg Saarverhandlungen erneut unterbrochen Frankreich lehnt jegliche Konzessionen ab— Negative Antwort Schumans an Adenauer Paris(UP). Die deutsch- französischen Saarverhandlungen, die in der vorigen Woche unterbrochen worden waren, wurden am Mittwochnachmittag im französischen Außen- ministerium fortgesetzt. Nach zweistündi- ger Aussprache wurde beschlossen, die Bera- tungen um 14 Tgae bis zum 29. August zu vertagen. Von der deutschen Delegation wurde ein knappes Kommuniqué herausgegeben, in dem es heißt, die Verhandlungen seien mit dem Ziel eines gemeinsamen Ubereinkommens fortgesetzt worden. Uber den Inhalt der Be- sprechungen werde nichts bekanntgegeben. Ein Sprecher des französischen Außenministe- riums gab bekannt, Schuman habe der deut- schen Delegation ein Dokument mit Einzel- heiten über die französischen Pläne für eine Europäisierung der Saar vorgelegt; in dem auch auf die Fragen eingegangen worden sei, die Bundeskanzler Dr. Adenauer in der ver- gangenen Woche an ihn gerichtet habe. Auch ation habe ein Dokument Vorgelegt. 5 Die erste deutsche Reaktion auf die Vor- schläge Schumans war kühl. Als Staatssekre- tar Hallstein am Abend nach Bonn abreiste, schienen die Aussichten auf eine deutsch- Französische Einigung bis 15. September, den die Außenminister der Schumanplan- Staaten Als Termin gestellt haben, praktisch gleich null. Von französischer Seite wurde die Stim- mung im Konferenzsaal als„befriedigend“ bezeichnet, der übliche diplomatische Aus- druck für eine nicht sehr freundliche Atmo- Sphäre, Ein Mitglied der deutschen Delegation erklärte auf die Frage, warum der gewöhn- liche Hinweis auf die„herzliche Atmosphäre“ im Schlußkommuniqué ausgelassen worden „Sie können daraus Ihre eigenen Schlüsse ziehen.“ Der Sprecher des Pariser Außenministe- riums fügte seinen knappen Ausführungen Hinzu, Frankreich lehne die Zulassung pro- deutscher Parteien an der Saar nach wie vor ab. Privat schloß er die Frage an, was für einen Sinn denn die Zulassung„nationalisti- scher“ deutscher Parteien in einem Gebiet haben könne, das möglicherweise„europäi- siert“ werde. Von gut unterrichteter Seite wird dazu er- gänzend e Außenminister Schuman habe dem deutschen Delegationsleiter er- klärt, Frankreich werde sich seine Rechte an der Saar um der Europäisierung willen nicht Abhandeln lassen. Staatssekretär FHallstein soll seinerseits betont haben, das Saarpro- blem könne ohne die Zustimmung der ört- lichen Bevölkerung nicht gelöst werden. Nach amtlicher Mitteilung aus dem fran- Zösischen Außenministerium hat Schuman den Brief von Bundeskanzler Dr. Adenauer be- Antwortet, in dem dieser den Außenminister- um die Klärung verschiedener unbestimmter Punkte ersucht hatte. Obgleich am Quai d'Orsay über den Inhalt des Antwortschrei- bens Stillschweigen bewahrt wird, erfuhr man in offiziösen Kreisen, Schuman habe, obne auf die Fragen Adenauers einzugehen, be- tont, daß am Status der Saar vor einem deutsch- französischen Abkommen nichts ge- andert werden könne. Die Zulassung der pro- deutschen SPD und CDU habe der französi- sche Außenminister ebenso abgelehnt, wie eine etwaige Verschiebung der für Oktober vorgesehenen Saarwahlen. Desgleichen ist nach Ansicht dieser Kreise nicht damit zu rechnen, daß Frankreich eine Anderung der französisch- saarländischen Konvention akzep- tieren wird. Beamte beider Seiten sind der Meinung, daß angesichts der festgefahrenen Lage irgend eine neue Lösung“ gefunden werden muß. Ein Kompromißgprojekt, nachdem die Saar Politisch an Deutschland, wirtschaftlich aber an Frankreich angeschlossen werden soll, ist angeblich schon zurückgewiesen worden. In- offiziell soll in deutschen Kreisen der Vor- schlag kursieren, daß die Stadt Saarbrücken und ein Teil ihrer Umgebung europäisiert werden, der Rest des Saargebietes aber an Deutschland zurückfallen soll. Von deutscher Seite nahmen an den Ver- handlungen Staatssekretär Hallstein, Mini- sterialdirektor Blankenhorn und der Völker. rechtler Professor Ophuels teil. Frankreich war durch Außenminister Schuman, den Di- rektor für europäische Angelegenheiten im französischen Außenministerium Francois Sey- doux und den Leiter der Saarabteilung Jac- ques Beaumarchais vertreten. 2 Professor Franz Böhm, der Leiter der deut- schen Pelegation bei den Wiedergutmachungs- Verhandlungen im Haag, ist zur Bericht erstattung nach Bonn zurückgekehrt. Zu Gunsten des zweiten Bundeszugendplans gibt die Bundespost Sonderbriefmarken zu 10 und 20 Pfennig mit 3 Pfennig Zuschlag Her- aus. Die„Internaticnale Freundschaftsliga“ hält vom 10. bis 15. August in Bonn ihre diesjäh- rige Jahreskonferenz ab. Vertreter aus 10 westeuropäischen Staaten werden daran teil- * Produktions-Steigerung Bonn prüft Schumans neue dare Schumanplan und EVG als Modell für eine Saarlösung— Bonn wünscht gleiches Recht für alle Bonn(E. B.) Der Schumanplan und die Europäische Verteidigungsgemeinschaft soll- ten nach deutscher Auffassung das Modell für die Verwirklichung der von Frankreich vor- geschlagenen Europäisierung des Saargebiets sein, erklärten zuständige Kreise Bonns nach der erneuten Unterbrechung der Pariser Ver- handlungen. Hierunter versteht man auf seiten der deutschen Delegation bei den Pariser Saar- Verhandlungen offenbar eine Lösung des Pro- blems, bei dem eine Gruppe von Staaten ein gleichartiges, den Partner nicht diskriminie- rendes Verhältnis zum Saargebiet unterhalten Soll, um die einseitige Bevorzugung Frank- reichs zu vermeiden. Staatssekretär Hallstein begann nach seiner Rückkehr von Paris un- Verzüglich mit seinen Sachverständigen eine genaue Prüfung des von Schuman vorgeleg- ten„Aide Memoires“ über die persönli 9 8 Ansichten des französischen Außenmi zur Europàisierung der Saar., Schuman sich bei den Pariser Besprechungen dafür ausgesprochen haben, die wirtschaftlichen Bindungen zwischen dem Saargebiet und Frankreich bestehen zu lassen. Hallstein habe Hingegen empfohlen, allen europäischen Mäch- ten Gleichheit in ihren Wirtschaftsbeziehungen zum Saargebiet einzuräumen. Als einen wesentlichen Eckpfeiler der von Bonn angestrebten Saarlösung wird von der Bundesregierung die freie Zustimmung der Saar bevölkerung zur Europäisierung durch einen frei zu Im übr 2 schen. über die Zukunft des Sa — bis zum 15. gebracht werde n Der vom Bur 8 von suspendierte Saarreferent des Amtes, Dr. Gustav Strohm, Tage in Bonn auf, weil er zeit A2 U 2 888 Vorbereitungen für die Pariser bespre- chungen hinzugezogen v. sein Referat noch Miel doch wird die Möglichk schäftigung in parlar nentar timistisch beurteilt. Er war im Mars von sei- nem Amt suspendiert worden, weil er einen Journalisten über die Saarpol itix der Bundes- regierung unterrichtet trohm hat rnomme Hatte Schikanen gegen die Saar- CDU Saarbrücken(PJ. Die Regierung des Saarlandes hat den Registrierungsantrag der ODU zum zweiten Male mit der Begründung zurückgereicht, daß im Programm der Partei Keine präzise Stellungnahme zur saarländi- schen Verfassung und Präambel enthalten sei. Die Loyalitätserklärung, die 15 Mitglieder des engeren CDU-Vorstandes gegenüber der saar- ländischen Verfasung abgegeben hätten, müß- ten von dem gesamten Gründungsausschuß, also von den 50 Gründungsmitgliedern, unter- zeichnet werden. Hommt ein Nurnperg für Rorea? Der„Fluch des Nürnberger Unrechts“ erfüllt sich— FDP- Kritik an Donnelly Düsseldorf OP). Unter der Uberschrift „Ein Nürnberg für Korea? Darum General- amnestie“ befaßte sich die der FDP naheste- hende Wochenzeitung„Die Deutsche Zu- kunft“ mit Außerungen des neuen amerika nischen Hochkommissars in Deutschland, Don- nelly, zur Frage der Kriegsverbrecher. Die überraschende Außerung Donnellys, daß diejenigen Deutschen, die heute noch als Kriegsverbrecher in Zuchthäusern sägen, Ver- brechen begangen hätten, die für sich selbst sprächen, sei eine höchst unerwartete und unerfreuliche Botschaft. In Deutschland hätte man gerade von dem politischen Vertreter der in Korea hart und erbittert kämpfenden USA ein echtes Verständnis für das Problem der unter ihrer Gehorsamspflicht stehenden deutschen Soldaten erwartet. „Mr. Donnelly und mit ihm die Regierun- gen des Westens werden zur Kenntnis neh- men müssen, daß es ehrenhafte Soldaten und Offiziere, die sich für die Freiheit und ge- meinsame Sache der westlichen Welt schlagen sollen, nur geben wird, wenn alle ihre noch gefangen gehaltenen Kameraden freigelassen Sind, alle, die Kesselring, Manstein, List, Koth, Küchler, Abetz und alle namenlosen kleinen Gefreiten und Soldaten“, betont das Blatt. Der„Fluch des Nürnberger Unrechts“ er- Tülle sich. Der Osten drohe, seine amerika- nischen und britischen Kriegsgefangenen aus Korea vor KFKriegsverbrechertribunale zu stel- len und verweigere ihnen den Schutz der Genfer Konvention, wenn sie nach den von den internationalen Militärtribunalen von Nürnberg und Tokio aufgestellten Grund- sätzen als Kriegsverbrecher überführt wor- den seien. „Welch grauenhafte Perspektive“— soschreibt das Blatt,„noch sind hierzulande die Galgen von Nürnberg und Landsberg in frischer Er- innerung, noch sitzen in Spandau, Werl und Wittlich die verurteilten Besiegten und schon sollen neue Galgen errichtet werden, und zwar werden diesmal die zu verurteilenden Kriegsverbrecher von denen gestellt, die ge- stern noch als Richter mit ihren heutigen Henkern auf dem Podium saßen“. Blücher empfing MsSaA- Vertreter Vizekanzler Blücher hatte eine Unterredung mit dem stellvertretenden Beiter des Amtes ür gegenseitige Sicherheit(MSA), W. John Kenney. Wie aus dem ERP- Ministerium be- Kannt wurde, sind insbesondere Fragen der in Westdeutschland besprochen worden. Ferner wurde die von dem MsaA-Chef in Deutschland, Michael Har- Tis, verhängte Sperre von MSA-Investitions- geldern für den deutschen Bergbau erörtert. Ein amerikanischer Sprecher teilte mit, daß der MSA-Chef in Deutschland, Michael Har- Tris, der an der erwähnten Unterredung teil- nahm, einen zweiten Brief an Blücher schrei- ben werde. Auf der Grundlage dieses Brie- kes hoffe man, zu einer Einigung mit der Bundesregierung und der deutschen Kohle- wirtschaft in der Frage der Investierung der restlichen 25,6 Millionen DM MSA-Mittel zu * kommen. Kenney begab sich noch am Don- nerstag nach Paris zurück. Verfassungs änderung gebilligt Die alliierten Hochkommissare billigten die vom Bundestag und Bundesrat beschlossene Anderung des Grundgesetzes, um die Durch- führung des Lastenausgleichs in teilweiser Auftragsverwaltung der Lander zu ermög- lichen. Auf Grund dieser Entscheidung der Alliierten kann das Lastenausgleichsgesetz in der nächsten Woche im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden und mit Wirkung vom 1. September in Kraft treten. Montanunion sucht 200 Beamte Tauziehen um die Stellenbesetzungen— Eng- land schickt eine Verbindungsmission Luxemburg(Up). Die neun ersten „europäischen Beamten“ in der Hohen Be- hörde der Kohle- und Stahlunion begannen am Montag mit ihrer Arbeit. Sie haben zu- nächst die Zahl und die Zusammensetzung des Personals der Hohen Behörde, das vorläufige Budget und die Unterbringung der Behörde zu beschließen. Der Stab soll 200 Mann stark werden. Die Angestellten werden alle als europäische Be- amte“ geführt und setzen sich aus Fachleuten für Kohle, Stahl, Finanzen und Verwaltung zusammen. Obwohl die hohe Behörde alle Stellen nach streng fachlichen Gesichtspunk- ten besetzen muß, erwarten politische Beob- achter ein starkes Tauziehen um die wichti- geren und besser bezahlten Posten, von denen jedes der sechs Länder möglichst viele für sich beanspruchen möchte. Die zwei anderen Fragen werden ohne grö- Bere Mühe gelöst werden können. Die not- Wendigen Gelder für die Arbeit der Behörde werden aus den Kohle- und Stahlindustrien kommen. Für die Unterbringung werden die luxemburgischen Behörden sorgen. Am Ende der Woche wird sich die Behörde ihren eigentlichen Aufgaben zuwenden. Die be- stehenden Handelsverträge zwischen den sechs Mitgliedstaaten müssen, soweit sie Kohle und Stahl betreffen, überarbeitet werden. Anschlie- Bend befassen sich die Experten mit der Schaf- fung des einheitlichen Marktes, der künftig jährlich 220 Millionen Tonnen Kohle und über 31 Millionen Tonnen Stahl aufnehmen wird. Das britische Außenministerium gab seine Bereitschaft bekannt, bei der Hohen Behörde der Montanunion eine diplomatische Ver- bindungsmission zu errichten. Gleichzeitig wurde der Präsident der Hohen Behörde, der Franzose Jean Monnet, zu sofortigen Bespre- chungen nach England eingeladen. Man nimmt an, daß Monnet am 21. August in London ein- treflen wird. Ob die Zusammenarbeit mit Großbritannien durch den Europa-Rat auf der Grundlage des sogenannten Eden-Plans oder auf anderem Wege erfolge, werde erst die Zu- kunft erweisen müssen, sagte Monnet in einem Gespräch mit einem UP-Korresponden- ten. Außerdem müsse man mit England auch wegen der mit den Mitgliedstaaten der Mon- tanunion bestehenden Handelsverträge Ver- bindung aufnehmen. Der neue Personalchef Pfeiffer Werdegang eines Diplomaten— Er nimmt eine schwierige Aufgabe BoOonm(ip). Uber den Wechsel in der Lei- ung der Personalabteilung des Auswärtigen Amtes würde nicht viel Aufhebens gemacht * n, wäre nicht dieses Ministerium in den en Monaten der öffentlichen Kri- Sgesetzt gewesen. Peter Pfeiffer, isch die wenig dankbare Mis- mit, die Personalfragen des Am- e zu bringen, vereinigt diplo- Erfahrung mit Sicherheit und Fe- über- K stark 3 ler kommis on übernim es„ins stig Vielleicht hätte er sich lieber weiter der anbildung des diplomatischen Nach- WU in seiner Vaterstadt Speyer gewid- met, aber er gehört nicht zu denen, die Auf- räge nur deshalb ablehnen, weil sie unan- genehm sind. In dem Protokoll des Untersuchungsaus- schusses des Bundestages wird anerkennend nervorgehoben, daß Pfeiffer in keiner Weise zu behaupten versuchte, er habe mit den Männern des Widerstandes in Verbindung gestanden, obwohl er ihnen seine höchste vor den Abge- als Persönlichkeit, deren gute Be- d Bildung das Ausschuß protokoll Achtung bezeugte, Er wirkte rdneten W verzeichnet. Mit dem Votum: Keine Bedenken, nur für das erste Jahr aoch 1 855 Ver wendung im Ausland“ gehört ten, die bei dem Ver- geschnitten haben. 3 5 dlomatenschule ihm seine bescheinigen, en müßten, daß er der Ka- zurechnen ist, die hohe An- Als Sohm eines Philolo- ische Veranlagung von Sti lle 12 Sti udienfahr- Uuscht er jetzt Lampffront in unerwartet fallen. ö fer den Wechsel ge- 5 8 1 12 5 in als Junggeselle leichter zu ist als für Familienväter. 50 d 1. Paris, Rom, Tirana und Al- — 1 gier waren Rtappen seiner Auslandstätigkeit. Das Telegra mm, mit dem er Berlin die Lan- dung der Alliierten anzeigte, hat noch vor dem Bundes tagsausschuß wegen seines„Sieg Heil“-Schlusses eine Rolle gespielt. Pfeiffer hat deswegen keine Ente schuldigung vorge- bracht, sondern die Verantwortung für den Bericht übernommen. Sein Name wurde nach dem Kriege in der Otentlichkeit zuerst bekannt durch eine Kon- troverse mit der südbadischen ODU. Er wandte sich scharf gegen den Geist und Kurs Wohlebs, der jetzt als Botschafter in Lissabon dienstlich mit dem neuen AA- Personalchef verknüpft ist. Pfeiffer hat sich zu einer Po- litik„aòs christlicher Haltung“ bekannt. Für sie bestehen in der gegenwärtigen Außen- politik bessere Voraussetzungen als in frühe- ren Zeiten. a Graevenitz leitet Diplomatenschule Einführung dreijähriger Ausbildungskurse BoOn n(UP). Generalkonsul Zweiter Klasse Kurt-Fritz von Graevenitz wird die Leitung der Diplomatenschule in Speyer übernehmen. Er folgt auf diesem Posten dem General- konsul Erster Klasse Dr. Kurt Pfeiffer, der zum Chef der Personalabteilung des Auswär- tigen Amtes berufen wurde, Von Graevenitz, der bisher in der Länderabteilung des AA tätig war, wird sein neues Amt am Montag antreten. f Die Ausbildungsstätte für den diplomati- schen Nachwuchses der Bundesrepublik in Speyer wird ihr Programm auf Dreijahreskurse Uinstellen, wie es vor dem Kriege üblich war. Bisher wurden im allgemeinen sechsmonatige Kurzkurse abgehalten, um dem Mangel an Nachwuchs möglichst schnell abzuhelfen,. Wäh- rend der jetzt beginnenden dreijährigen Aus- bildung werden die Anwärter, die über ein Abgeschlossenes Hochschulstudium verfügen müssen, vor allem in Fremdsprachen, inter- nationalem Recht, Volkswirtschaft und pro- tokollarischen Fragen geschult. Danach über- immt sie das Auswärtige Amt als Vizekon- Sulm. Pläne, die Schule von Speyer nach Bonn zu verlegen, sind wegen mangelnder Unter- bringungs möglichkeiten zunächst gescheitert. — 1 5 0 N N ö N 1 . ö ö . ö Zweieinhalb Jahre Gefängnis für Auerbach Sämtliche Angeklagten für schuldig befun- den— Auerbach:„Ein zweites Dreyfus- Urteil“ München(UP). Der Auerbach-Prozeß schloß mit der Verurteilung aller vier Ange- klagten zu Gefängnisstrafen ab. Der Haupt- Angeklagte Philipp Auerbach erhielt zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 2700 DM oder ersatzweise 54 Tage Gefängnis. Landesrabbiner Dr. Aaron Ohrenstein wurde zu einem Jahr Gefängnis und 10 000 DM Celdstrafe verurteilt. Dr. Berthold Konirsch, ehemaliger Leiter der Rechtsabteilung im Landesentschädigungsamt, erhielt vier Mo- nate Gefängnis und 500 DM Geldstrafe. Ihm Wurde bis zum 1. September 1955 bedingter Straferlaß erteilt. Auch Dr. Klaus Hönig- Ohnsorg, der ehemalige persönliche Referent Auerbachs, braucht seine Strafe von einem Jahr Gefängnis und 200 DM Geldstrafe nicht Abzubüßen, wenn er sich bis zum 1. Septem- ber 1955 nichts zu Schulden kommen läßt. Allen Angeklagten wird eine eventuelle Un- tersuchungshaft angerechnet. Auerbach wurde eines Falles versuchter Erpressung, dreier Fälle der passiven Beste chung, vier Fällen der Untreue, zweier Amts- Unterschlagungen, zweier falscher eidesstatt- licher Erklärungen und unberechtigten Füh- Tens eines akademischen Grades für schuldig befunden. Freigesprochen wurde er in den Anklagepunkten Kreditgewährung, Haftent- schädigungsbescheiden und des DP-Lagers“ Wildflecken. Auerbach erklärte dazu:„Dieses Urteil ist das zweite Dreyfus- Urteil. Es ist ein Terrorurteil, wie es in der Sowjetzone üblich ist.“ Er will— wie alle übrigen Angeklagten — Revision einlegen. Landesrabbiner Ohrenstein wurde des Be- trugs für schuldig befunden. Die Verurteilung von Hönig-Obnsorg erfolgte wegen Erpres- sung, schwerer passiver Bestechung, einfacher passiver Bestechung und Beihilfe zur Untreue. Der Schuldspruch für Konirsch wurde wegen fortgesetzter Falschbeurkundung im Amt und fortgesetzter Beihilfe zur Untreue gefällt. Die Urteilsbegründung stimmte Landge- richtsdirektor Mulzer auf den Grundtenor ab, die Angeklagten hätten das in sie gesetzte Vertrauen, vor allem den Wiedergutmachungs- berechtigten gegenüber, mißbraucht und das Ansehen der Behörden in Mißkredit gebracht. Ihre persönlichen schweren Schicksale dage- gen sprächen für eine mildere Beurteilung. Als schwerwiegenden Komplex der Anklage bezeichnete Mulzer die erschwindelte Auszah- lung von Wiedergutmachungssummen an 111 fingierte DP's aus dem Lager Wildflecken, an der Ohrenstein nach Feststellungen des Ge- richts beteiligt war. Die von den getäuschten Stuttgarter Wiedergutmachungsbehörden aus- bezahlten 252 0% DM seien zwar in letzter Minute bei einer Münchener Bank noch ge- Sperrt worden. Immerhin stelle dieses Be- trugsmanôver den Tatbestand eines vollende- ten Betrugs dar. Am Vormittag hatte Auerbach in seinem Schluß wort erklärt, er sei sich keiner Schuld bewußt.„Ich hatte immer das Allernotwen- digste zu tun, und da kam manchmal das Notwendigste zu kurz“, sagte er und fügte hinzu: ‚Aber mein Wollen war ehrlich und rein“. Landesrabbiner Ohrenstein hatte ge- aubert, er habe während des ganzen Prozes- ses strikt vermieden, politische Momente in das Verfahren zu bringen. Er hätte es als „umpassend empfunden, in diesem Zusammen- Hang Antisemitismus zu unterstellen“. Nach der Urteilsbegründung erklärte Ohrenstein jedoch, das Urteil sei eine Diskriminierung des Judentums. Luftschutz kommt teuer zu stehen 1000 DM pro Kopf der Bevölkerung— Kom- petenzstreit um die Finanzierung BOn n(UP). Der Bau von Luftschutzbun- kern und die Verwirklichung anderer Sicher- Heitsmaßbnahmen für die westdeutsche Bevöl- kerung gegen Luftangriffe würden erhebliche Kosten verursachen, betonten Regierungs- kreise in Bonn. Zahlen könnten jedoch nicht genannt werden, solange nicht entschieden sei, ob man zum Beispiel sehr viele Bunker bauen, oder hauptsächlich Luftschutzkeller einrichten Werde. Nach groben Schätzungen müßten je- doch etwa 1000 DM pro Kopf der Bevölkerung Tür einen ausreichenden Luftschutz ausge- geben werden. Bei den Besprechungen über den im Bun- desinnen ministerium ausgearbeiteten Entwurf eines Bundesluftschutzgesetzes sei auch die Finanzierungsfrage erörtert worden. Hierbei hätten die Länder und Gemeinden den Stand- punkt vertreten, daß der Luftschutz Bundes- Sache sei und die Kosten daher auch im we- sentlichen vom Bund getragen werden müß- ten. Das Bundesfinanz ministerium habe dem- gegenüber die Ansicht vertreten, daß der Luftschutz Angelegenheit der Länder und Ge- meinden sei, so daß die Mittel für den Bau Von öffentlichen Luftschutzbunkern auch von den Ländern und den Kommunen aufgebracht werden müßten. Mit dem Inkrafttreten eines Bundesluft- schutzgesetzes könne nicht vor Anfang des nächsten Jahres gerechnet werden. Der Ent- Wurf werde jetzt mit allen beteiligten Stel- len beraten, voraussichtlich im September vom Bundeskabinett verabschiedet und dann dem Bundesrat und Bundestag zur Billigung Vorgelegt werden. 2000 Flugzeuge will die japanische Regie- rung bis zum Jahr 1955 herstellen und mit in Japan gebauten Düsenantrieben ausrüsten. Eine französische Expedition, welche die Arche Noah suchen will, hat mit dem Auf- stieg auf den Berg Ararat an der türkisch- sowjetischen Grenze begonnen. 30 Prozent der Ernte sind in Jugoslawien infolge der langen Dürreperiode ausgefallen. Wegen Vergewaltigung eines neun Jahre Alben Mädchens und wegen versuchter Ver- gewaltigung einer Siebzehnjährigen verur- teilte ein US-Militärgericht n Berlin einen 26 Jahre alten amemkanischen Soldaten æu lebenslänglichem Zuchthaus. 5 1 Blutige Unruhen Arbeiter steckten Textilfabrik in Brand— Sozialreform für Agypten Kairo(UP). In der großen Textilfabrik von Kafr-el-Dawar, 40 Km von Alexandrien, brachen unter der Arbeiterschaft schwere Un- ruhen aus, bei denen fünf Personen getötet und 33 zum Teil schwer verletzt wurden. Ein Lagerhaus für Baumwolle und das Ver- Waltungsgebäude der Fabrik sind von den Arbeitern in Brand gesteckt worden. Darauf- Hin griffen Polizei und Einheiten der Armee ein, wobei eine Schießerei entstand. Die Ur- sache der Unruhen ist noch nicht bekannt. Uber Kafr-el-Dawar und Alexandrien ist der Ausnahmezustand verhängt worden. Ge- neral Naguib, der Oberbefehlshaber der Ar- mee, richtete eine Warnung an die Arbeiter- schaft, daß jede Verletzung von Ruhe und Ordnung als Hochverrat betrachtet und ent- sprechend geahndet werde. Wie verlautet, sollen Polizei und Armee die Lage fest in der Hand haben. Eine große Anzahl von Arbei- tern aus der 5000 Mann starken Belegschaft ist verhaftet worden. Minsterpräsident Ali Maher hat sofort ein fliegendes Standgericht nach Kafr-el-Dawar entsandt. Das Standgericht hat die Aufgabe, „verbrecherische Elemente“ auf der Stelle ab- zuurteilen. Die ägyptische Regierung und die Armee Arbeiten gegenwärtig an einem Programm, das den Lebensstandard der unteren Schich- ten heben, das Einkommen der Begüterten jedoch beschneiden und für soziale Zwecke nutzbar machen soll. Armee und Regierung haben außerdem beschlossen, den Sold der Soldaten und Unteroffiziere zu erhöhen,„aum ihre soziale Stellung zu verbessern und sie für die Dienste zu belohnen, die sie der Na- tion in Krieg und Frieden geleistet haben“. Für die Säuberung des politischen Lebens hat der Ministerpräsident Ali Maher inzwi- schen drei Ausschüsse ernannt. Sieben Unter- ausschüssen ist die Säuberung der Regierung und Verwaltung wie auch die Verfolgung früherer Unregelmäßigkeiten übertragen. Hierunter fallen Verfehlungen aus dem Palä- stinakrieg sowie der Skandal über einen Kai, der aus Staatsmitteln an der Strandvilla des Wafd-Vorsitzenden Mustafa el Nahas errich- tet wurde, damit dessen Luxusjacht festma- chen konnte. in Alexandrien Die Wochenzeitung„Akher Saa“ berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, daß die Armee Nahas aufgefordert habe, die aktive Leitung des Wafd niederzulegen und lediglich den Posten eines Ehrenvorsitzenden der Partei zu behalten. Auf diese Weise sol verhindert werden, daß Nahas im Falle eines Wahlsiegs des Wafd zum Ministerpräsidenten ernannt Wird. Auch den Ausschluß des Generalsekre- tärs Fuad Eldin aus der Wafd soll die Armee verlangt haben. Wieder Ruhe in Kafr-el-Dawar Naguib fordert strengste Bestrafung der Rä- delsfübrer des Aufstandes KaIiTO(UP). In der ägyptischen Textil- stadt Kafr-el-Dawar, dem Schauplatz der blutigen Zusammenstöße zwischen Polizei und Baumwollarbeitern, trat ein Kriegsgericht zu- sammen, um die Verantwortlichen an dem Aufstand abzuurteilen. Nach amtlichen An- gaben sind bei den Unruhen, die sich in einer grogen Baumwollspinnerei zutrugen, acht Zi- Vilisten, zwei Soldaten und ein Polizist ums Leben gekommen. 567 Arbeiter wurden ver- haftet. Hiesige Beobachter halten es für wahr- scheinlich, daß der Ankläger des Kriegsge- richtes die Todesstrafe für die Rädelsführer fordern wird. Die Anklage lautet auf Brand- Stiftung, Zerstörung von Eigentum und An- stiftung zur Unruhe. Allem Anschein nach be- steht die Absicht, an den Anführern ein „Exempel zu statuieren“, das abschreckend Wirken soll. General Naguib hat in diesem Zusammenhang bekanntgeben lassen, daß je- der, der gegen die öffentliche Ordnung ver- stoße, als Verräter betrachtet und als solcher bestraft werden würde. Aus den bisherigen Untersuchungsergebnissen, erklärte Naguip, sei noch nicht zu entnehmen, auf wessen Ini tiative der Aufstand zurückzuführen ist, doch Sei es sehr Wahrscheinlich, daß die Urheber aus Kreisen stammen, die den Reformen zu Gunsten der arbeitenden Bevölkerung ableh- nend gegenüberstehen. Agyptische Truppen haben mit Unterstüt- zung von Panzern und Parzerspähwagen die Baumwollfabriken besetzt und einen Sitz- Streik von 500 Arbeitern aufgelöst. Gleich- zeitig wurden alle anderen Baumwollfabriken in der Umgebung besetzt. 7777S. 5 NATO-Truppen sind nicht stark genug „Superwaffen“ sollen bereitgestellt werden— Ridgway verlangt Verteidigungsausbau Paris(UP). General Ridgway, der Ober- kommandierende der NATO- Streitkräfte, gab bekannt, daß sich die Westmächte gegenwär⸗ tig mit der Möglichkeit befassen, zur Stär- kung der westeuropäischen Verteidigung Atom- und andere„Superwaffen“ bereitzu- stellen. Ridgway machte diese Mitteilung auf seiner ersten Pressekonferenz seit Ubernahme sei- nes Postens aus den Händen von General Eisenhower. Er fügte hinzu, daß sich der Westen auch mit der Frage beschäftigte, in- Wieweit sich im Ernstfalle die Verwendung von Atomwaffen und anderem modernem Kriegsgerät von seiten Sowjetrußlands auf die Verteidigung des westeuropäischen Kon- tinents auswirken würde. Es sei schwer, in Augenblick auch nur ungefähre Schätzungen in dieser Richtung aufzustellen. Im weiteren Verlauf seiner Pressekonferenz hob der Ober- kommandierende folgende Punkte hervor: 1. Die Verbände der NATO sind nicht stark genug, um im Ernstfalle einer sowjetischen Aggression standzuhalten. Es bestehen sichere Beweise, daß die Gefahr eines sowjetischen Angriffes gegen den Westen nicht nachgelas- sen hat. 2. Die zweijährige Dienstpflicht ist unbe- dingt notwendig, wenn eine Nation ihre Dienstpflichtigen zu vollwertigen Soldaten machen wolle. Bei den neuen und technisch verfeinerten Waffen bedürfe es eines vollen Jahres zur Grundausbildung und weiterer Zwölf Monate, um den Punkt zu erreichen, Oo„die Investierung, die eine Nation in ihren Soldaten angelegt hat, anfängt, Zinsen zu tragen.“ genwärtigen französisch- amerikanischen Dif- 3. Er habe das volle Vertrauen, daß die ge- genwärtigen französisch- amerikanischen Dif- ferenzen über Rüstungsaufträge ausgeglichen werden. Ridgway lehnte jegliche Angaben darüber ab, Wann mit der Eingliederung deutscher Verbände in die westliche Verteidigung ge- rechnet werden könne. Dieser Zeitpunkt, er- Klärte er, hänge von politischen Entscheidun- gen ab, die noch nicht getroffen worden seien. Wie von amtlicher Seite verlautet, soll die britische Regierung dem amerikanischen Wunsch nach einer Verschiebung der nächsten Konferenz des NATO-Rates bis nach den Pra- Sidentschaftswahlen in den USA nachgegeben haben Es ist nun damit zu rechnen, daß der Rat erst Mitte Dezember oder Anfang Januar zusammentreten wird. Versammlungsverbot in Teheran verhängt Teheran(UP). Die iranische Regierung hat alle Versammlungen und Demonstratio- nen untersagt, die nicht vorher von der Po- lizei genehmigt worden sind. Die Erlaubnis muß 3 Tage vorher eingeholt werden. Unter- richtete Kreise nehmen an, daß sich diese Maß- nahme insbesondere gegen die kommunisti- sche Tudehpartei richtet, die geplant haber soll, demnächst größere Demonstrationen gegen die Regierung zu veranstalten. Das Parlament hat den Ausnahmezustand in der Glprovinz Chusistan verlängert. Anschließend vertagte sich das Haus bis zum 7. Oktober. Der neue stellvertretende Ministerpräsident Dr. Aliabadi dementierte das Gerücht, wo- nach Mossadeg durch den US- Botschafter Henderson bei den USA um eine Anleihe in dell. von 50 Millionen Dollar ersucht haben oll. 7 Tom Connally, der Vorsitzende des außen- politischen Ausschusses des US- Senats, traf zu einer Reise durch Europa, auf der er auch nach Bonn kommen wird, in London ein. Eisenhower lehnt Besuch Trumans ab CIO- Gewerkschaft unterstützt Stevenson Denver, Colorado(UP). Der republika mische Präsidentschaftskandidat Eisenhower lehnte höflich aber mit Nachdruck eine Ein- ladung Präsident Trumams ab, an einer Be- sprechung über die außenpolitische Lage im Weißen Haus teilzunehmen. Er nahm jedoch den Vorschlag des Präsidenten an, sich wö- chentlich einen Geheimbericht über die poli- tische Lage zustellen zu lassen. Die amerikanische Gewerkschaft„Federation of Labor(AFT) verschob die Entscheidung, ob sie einen der beiden Kandidaten für die Präsidentschaft der USA offiziell unterstüt- zen soll oder nicht, auf nächsten Monat. Die andere große Gewerkschaft, der„Congress of Industrial Organisations“(CIO) hat sich be- reits auf die Seite des demokratischen Präsi- dentschaftskandidaten Gouverneur Stevenson gestellt. In einer Wahlrede erklärte Eisenhower, die S müßten den asiatischen und europai- schen Ländern helfen, ihre Freiheit wieder- Zugewinnen und von der kommunistischen Sklaverei loszukommen, Die zukünftige Poli- tik der USA müsse auch das Ziel haben, die besetzten Länder in Europa und Asien wieder selbständig zu machen. Präsident Truman beantwortete auf einer Pressekonferenz den Hinweis eines Journa- listen, es seien nunmehr acht Monate her, daß der Senat die Entsendung eines amerikani- schen Botschafters zum Vatikan abgelehnt habe, mit der Bemerkung, er habe seit der Ablehnung General Clarks für diesen Posten keine neuen Pläne gemacht. Truman deutete an, daß er diese Frage seinem Nachfolger überlassen werde. 8 Regierungswechsel in Ungarn Budapest(UP). Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Ungarns und unum- strittene Machthaber im Lande, Matyas Ra- Kosi, ist vom Parlament im Verlaufe einer Regierungsumbildung zum Ministerpräsiden- ten gewählt worden, Der bisherige Minister- Präsident und Führer der Kleinbauernpartei, Ista vn Dobi, ist zurückgetreten; er wurde gleichzeitig zum Präsidenten des ungarischen Präsidiums gewählt, was dem Posten eines Staatspräsidenten entspricht. Sandor Ronai, der bisherige Präsident, ist ebenfalls zurück- getreten, ohne daß ihm jedoch ein neues Amt zugeteilt wurde. Ronai war einer der letzten Vertreter der früheren Sozial demokratischen Partei, der im politischen Leben noch eine Rolle spielte. Die Alliierten meiden die Ostsee Paris(UP). Offlziere der alliierten Streit- kräfte gaben bekannt, daß während der gro- Ben Herbstmanöver der alliierten Flotten in der Nordsee amerikanische Schiffe nicht in die Gewässer der Ostsee fahren werden. Diese Entscheidung soll angeblich durch die Vor- fälle verursacht worden sein, bei denen ame- rikanische und schwedische Flugzeuge von sowjetischen Maschinen über den internatio- nalen Gewässern der Ostsee abgeschossen Wurden. Norwegische und dänische Schiffs- einheiten sollen jedoch die Gewässer der Ostsee befahren. Möglicherweise werden sie auch von britischen Kriegsschiffen begleitet. Diese Erklärung folgt einer verstärkten Propaganda in der sowietischen Presse, in der die Einfahrt alliierter Schiffe in die Ost- see und die dänischen Hoheitsgewässer als eine„unerhörte Provokation“ bezeichnet wer- den.- 5 8* Die Amtseinführung Syngman Rhees wird Jam Freitag in der südkoreanischen Haupt- stadt Seoul in Anwesenheit hoher diplomati- scher Vertreter stattfinden. „Good old Anthony“ heiratete Hochzeitsreise nach Portugal London(UP). In einem kleinen, über und Über mit Gladiolen geschmückten Raum des Standesamtes von Westminster wurde der britische Außenminister Anthony Eden am Dormerstag mit Clarissa Churchill getraut. Trauzeugen waren der Onkel der Braut, Pre- mierminister Churchill, und der Bruder des Auhbemministers, Sir Timothy Eden. Uber sechstausend Zuschauer hatten sich in der kleinen Straße vor dem Standesamt an- gesammelt, um das Hochzeitspaar zu sehen. Vor dem Eingang war berittene Polizei auf- gezogen. Von der Tür zur Straße war kurz vor der Ankunft des Brautpaares ein roter Teppich— schon alt und ein wenig motten zerfressen— ausgebreitet worden. Eden traf fünf Minuten vor der angesetz- ten Zeit beim Standesamt ein. Als die Frauen in der Menge ihm Kußhände zuwarfen und „Good old Anthony“ zuriefen, errötete er wie ein Backfisch und lächelte verlegen. Kurz darauf kam die rotblonde Braut mit ihrem Bruder John angefahren. Sie trug ein flieder- farbenes plissiertes Taftkleid und einen klei- nen Hut. In der Hand hatte sie einen Rosen- Strauß. Nach der Trauung fand in Churchills Amts- Wohnung in der Downing Street ein Hoch- zeitskrühstück für etwa 35 Personen statt. Der zehnpfündige Hochzeitskuchen war schon am Mittwoch abgeliefert worden. Er War schnee- Wein und mit weißen Rosen verziert. Die Flit- terwochen wollen Außenminister Eden und seine Frau in Portugal verbringen. Wurde Evelyn von Zigeunern entführt? Fieberhafte Suche nach einer Vierjährigen München(UP). Die Kriminalpolizei in München muß trotz großer Hitze auf Hoch- touren arbeiten. Zwei Verbrechen, eine Kinds- entführung und ein Mord an einem jungen Mädchen, halten die Mordabteilung des Mün- chener Polizeipräsidiums seit Tagen in Atem. Obwohl die Polizei des ganzen Bundesgebie- tes alarmiert wurde, konnten die Verbre- chen bis jetzt noch nicht geklärt werden. Frau Sieber aus München sucht schon seit acht Tagen verzweifelt ihr vier jähriges Kind. Die kleine Evelyn Sieber wurde zuletzt von Straßenpassanten gesehen, wie sie in Beglei- bung einer etwa 35 Jahre alten Frau in Rich- tung Stadtmitte verschwand. Die Frau hatte in einem Lebensmittelgeschäft vorher allerlei Leckereien, wie Kekse, Bonbons und Schoko-* lade eingekauft. Daraus schließt die Polizei daß die Unbekannte das Kind angelockt und dann entführt hat. Die Spuren deuten nach den neuesten Ermittlungen darauf hin, daß die vierjährige Evelyn von einer fahrenden Zigeunergruppe mitgenommen wurde. Krimi- nalbeamte der Stadt München haben festge- stellt, daß am Tage der Entführung eine Zi- geunergruppe die bayerische Landeshauptstadt fluchtartig verließ. Gleichzeitig mit der Fahndung nach der kleinen Evelyn laufen die Ermittlungen über den Mord an der 24jährigen Karoline Mühl bauer. Das Mädchen wurde in einer Haus- ruine in München mit einem Betonbrocken erschlagen. Das Motiv der Tat ist ein Rätsel. Während zunachst angenommen wurde, es handle sich um einen Raubmord, stellte sich später heraus, daß das Madchen nur sehr. wenige Sachen bei sich trug. Ein Lustmord kommt, wie die Kriminalpolizei erklärt, auch nicht in Frage, da dafür die sonst üblichen Anzeichen fehlen. Dorls und Remer suspendiert Ehrengerichtsverfahren der SRP eingeleitet Hannover(UP). Der Vorsitzende des Bundesehrengerichts der SRP, Rechtsanwalt Dr. Karl-Friedrich Schrieber in Scheessel, Kreis Rotenburg, teilte mit, daß er entspre- chend den Vorschriften des Ehrengerichts der SRP den ersten Bundesvorsitzenden der Par- tel, Dr. Dorls, von seinen Amtern in der SR suspendiert habe. Zugleich mit Dr. Dorls sind auch alle anderen Vorstandsmitglieder, dar- unter auch Otto-Ernst Remer, aufgefordert Worden, ihre Amter im Parteivorstand nie- derzulegen. Sie sind dieser Aufforderung so- ort nachgekommen. Die SRP wird jetzt durch den aus 19 Perso- nen bestehenden Parteirat geleitet, der um- gehend provisorische Vorstandsmitglieder be- stimmen muß. Die Suspendierung von Dr. Doris soll solange dauern, bis auf dem Wege eines Ehrengerichtsverfahrens geklärt ist, ob und in welchem Umfange er über das Ver- Halten der SRP nach einem etwaigen Partei- verbot in einem internen Kreis Aussagen ge- macht hat. Hussein will erneut nach England Laus anne(UP). Der 17 Jahre alte König Hussein T. von Jordanien wird, wie er in einer Pressekonferenz mitteilte, am 24. Au- gust nach Amman abreisen, Hussein gab be- Kammt, daß er zu seiner Thronbesteigung Glückwünsche von seinem Vater Talal und Seinem Onkel Prinz Naif erhalten habe. Uber seine Zukunftspläne berichtete Hussein, er werde einige Zeit in Amman bleiben und danm erneut nach England reisen, wWo er einige Monate die bekarmte Militärakademie Sand- hurst zur Ausbildung besuchen wolle. Die Mutter des jungen Königs, Königin Zain, wird noch einige Zeit in Lausanne bleiben und dann mit ihrem jüngsten Sohn, dem fünf- jährigen Prinzen Hassan, ebenfalls nach m- mam zurüctgkehren. Bauern gegen Pinay Paris(UP). Der Allgemeine Bauernver- band Frankreichs, die machtvollste Bauern- organisation Frankreichs, wandte sich gegen die Politik des Minister präsidenten Pinay. Er bezeichnete dessen Politik zur Rettung des Frances als eine IIlusion. Politische Beob- achter sind der Ansicht, daß dieser Angriff der Bauern den ersten schweren Schlag für die Regierung Pinay bedeute. Deren Unzu- friedenheit rührt daher, daß sich die Re- gierung weigerte, eine Erhöhung der Wei- Zenpreise zu billigen. Zu Beginn dieser Wo- che hatte sich eine Gruppe von Bauern ge- weigert, Steuern zu zahlen, falls sie nicht mehr Geld für ihre Produkte erhielten. e, * 2 2 2 . ee eee f A E. F 2 2 Südwestdeutsche Rundschau „Weinheimer Woche“ abgesagt Nur ein Fünftel der Ausstellungsfläche belegt Weinheim(lsw). Die Weinheimer Aus- Stellung„Rund um die Zweiburgenstadt“ Wird, vie die Stadtverwaltung und der Ver- Kehrsverein Weinheim bekanntgaben, nicht Stattfinden. Bis zum Ablauf des Meldetermins waren von insgesamt 3000 Quadratmeter Aus- Stellungsfläche nur 600 belegt worden. Die beabsichtigte Industrieschau war bis zu die- Sem Zeitpunkt nicht zustande gekommen. Da- mit entfällt in diesem Jahr auch die traditio- melle„Weinheimer Woche“, in deren Rahmen Hie Ausstellung veranstaltet werden sollte. Landesbezirksdirektion rügt ADAC-Fahrten Weinheim(Isw). In einer Versammlung Ger Weinheimer ADñAC- Gruppe gab Sportlei- ter Keller bekannt, daß die letzte Orientie- rungsfahrt des Clubs von der Abwicklungs- Stelle der Landesbezirksdirektion Nordbaden Sehr gerügt worden sei. Durch Uberschreiten der Höchstgeschwindigkeit sei der allgemeine Straßenverkehr außerordentlich gefährdet worden. Bei der gegenwärtigen Verkehrs- dichte sei es fraglich, ob solche Veranstaltun- gen notwendig sind. Die Abwicklungsstelle Ger Landesbezirksdirektion habe einen sehr Strengen Maßstab für die Genehmigung ähn- licher Veranstaltungen angekündigt. Zin gleichlautendes Schreiben ist, wie Keller er- klärte, auch an die benachbarten ADRAC- Clubs gegangen. Tödlicher Unfall an der Arbeitsstelle KArIsruhe(lsw). Ein 14 Jahre alter Maurerlehrling stieß während der Arbeit mit dem Kopf an eine Betonmaschine. Ohne die- sem scheinbar kleinen Unfall eine Bedeutung deizumessen, arbeitete der Junge weiter. We- gen heftiger Kopfschmerzen mußte er jedoch eine Stunde nach seinem Unfall die Arbeit aufgeben. Er wurde in ein Karlsruher Kran- kenhaus gebracht. Kurz nach seiner Einliefe- bung starb er. Die Todesursache ist noch nicht dekannt. Wasserleitung nach 26 Jahren fertiggestellt Bretten(sw). In der Gemeinde Büchig dei Bretten, die 750 Einwohner zählt, konnte dieser Tage die 1926 geplante und begonnene und 1950 weitergeführte Wasserversorgungs- mlage in Betrieb genommen werden. Der Bau der Wasserleitung hat 130 000 DM ge- kostet. Einen Großteil dieser Kosten hatte das Land Württemberg-Baden getragen. Fremde Frau am Angelhaken Pforzheim(lsw). Seine ganze Bered- Samkeit mußte dieser Tage ein Angler in Bir- Kenfeld aufwenden, um ein fremdes Ehepaar won der Harmlosigkeit seines Tuns zu über- Zeugen. Der Jünger Petri hatte mit geübtem Schwung die Angel ausgeworfen, nach länge- rer Zeit einen Zug gespürt und in der Hoff- mung, einen ganz kapitalen Hecht am Haken zu haben, die Angelschnur sehr vorsichtig an- gezogen. Es handelte sich in der Tat um einen kapitalen Fang: am Haken hing eine Frau die ihre Empörung deutlich zum Ausdruck brachte. Der Angler hatte große Mühe, dem herbeieilenden Gatten der Frau klarzuma- chen, daß er keineswegs die Absicht hatte, dessen Lebensgefährtin zu„angeln“. Freiburg(sw). De Arbeitsgemeinschaft der südwestdeutschen Fremdenverkehrsver- Hände will gemeinsam mit dem Hotel- und Gaststättengewerbe ein Unterkunftsverzeich- g mis für das Gebiet des neuen Bundeslandes Baden- Württemberg herausgeben. Ohne Rück- Sicht auf die Grenzen der in der Arbeitsge- meimschaft zusammengeschlossenen Verbünde wird das Gebiet nach zusammengehörigen Landschaften aufgegliedert werden. Der Ar- beitsgemeinschaft gehören der Badische Frem- denverkehrsverband Schwarzwald-Bodensee- Oberrhein, der Landesverkehrsverband Würt⸗ temberg und der Nordbadische Fremdenver- Kehrsverband an. Lörracher Stadtbaumeister unter Anklage Lörrach(sw). Die Staatsanwaltschaft Lörrach hat wegen des schweren Einsturzun- glücks, das sich am 15. Mai dieses Jahres auf der Baustelle einer Lörracher Tankstelle ereignete, Anklage erhoben. Bei dem Un- Slück war ein Kraftfahrer durch die nieder- Stürzende Betondecke der Tankanlage er- drückt worden, während ein mit Ausscha- lungsarbeiten beschäftigter Maurer schwere Quetschungen davontrug. Die Anklage rich- tet sich gegen den für die Bauarbeiten ver- Ant wortlichen Bauunternehmer, gegen den Architekten sowie gegen den Stadtbaumeister von Lörrach. Nach einem von der Techni- schen Hochschule in Karlsruhe erstatteten Gutachten wurden beim Einfüllen des Be- tons in die Verschalung so schwere Fehler Semacht, daß die Festigkeit der Saulen durch- schnittlich nur 33 Prozent der vorgeschriebe- nen Festigkeit erreichte. Schwere Gewitter und Sturmschäden Karlsruhe(Isw). Die schweren Gewitter, die teilweise mit heftigen Stürmen über vie- len Gegenden Baden- Württembergs nieder- Singen, haben erhebliche Schäden verursacht. ber dem Stadt- und Landkreis Pforzheim richtete ein Wirbelsturm große Schäden an. Das Dach des wieder aufgebauten Teils des alten Rathauses wurde direkt umgestülpt. Viele Fensterscheiben wurden? eingedrückt, Bäume wurden entwurzelt, und auf einem Sportplatz wurde das etwa 200 Ztr. schwere Dach einer Tribüne losgerissen und mehr als 50 m weggeschleudert. Uber dem nordbadischen Kraichgau ging ein schweres Unwetter nieder. Ein orkan- artiger Sturm mit Wolkenbruch und Hagel schlag richtete in Obstanlagen, Tabakfeldern und Weinbergen große Verwüstungen an. Auf der„Theodor-Heuss- Brücke“ bei Mannheim Wurde ein Motorradfahrer während eines Ge- Witters vom Blitz getroffen und schwer ver- letzt. Bei Mannheim-Lützendorf wurde ein Baum vom Blitz getroffen und umgeknickt. Beim Sturz zerriß der Baum einen Teil der Straßenbahnoberleitung. r Die Wegebezeichnung im Schwarzwald Freiburg(IswW). Der Schwarzwaldverein Weist in einer Mitteilung darauf hin, daß ihm nach einem Beschluß des„Verbandes deut- scher Gebirgs- und Wandervereine“ für das Jebiet des Schwarzwaldes das alleinige Recht zusteht, Wege zu bezeichnen. Deshalb dürfen Wege nur im Einverständnis mit den Orts- gruppen des Schwarzwaldvereins gekenn- zeichnet werden. Bisher größter Haushaltsplan von Lahr Lahr(Isw). Der Stadtrat von Lahr verab- schiedete dieser Tage den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1952/53, Es ist der bisher größte Haushaltsplan der Stadt. Der ordent- liche Etat schließt auf Einnahmen- und Aus- gabenseiten mit 4 655 00 DRM ab, der außer- ordentliche mit annähernd 1 438 00 DM. Hohe Aufwendungen sind für den Bau eines neuen Schwimmbades und für den Neubau von Straßen vorgesehen. Kreuz und quer durch Baden KaArISTUuHe. Zu der Deutschen Thera- piewoche 1952“, die vom 31. August bis 7. September in Karlsruhe stattfindet, haben sich Arzte des In- und Auslandes, eine große Anzahl Therapeuten und andere Interessierte gemeldet.(SWK) Weinheim. Eine Reihe namhafter bri- tischer Forstfachleute, die vor einiger Zeit den Weinheimer Exotenwald und andere be- deutende deutsche Waldungen besuchten, ha- ben sich in einem Schreiben an ihre deut- schen Gastgeber für die freundliche Auf- nahme und Unterstützung bedankt.(ISW) Kehl. Infolge organisatorischer Schwie- rigkeiten ist das für die Zeit vom 16. bis 17. August in Kehl am Rhein geplante Tref- fen der Kurlandkämpfer, das mit einem Grenzlandtreffen ehemaliger deutscher Sol- daten verbunden sein sollte, abgesagt wor- den. 5(SW) 3 Lolcale Nundocliau Maria Himmelfahrt Der Marienglaube, ein wesentlicher Be- standteil der katholischen Lehre, erlebt im Kirchenjahr zwei Höhepunkte: Verkündigung und Himmelfahrt. Zwischen diesen beiden Stationen bewegt sich das Leben der größten Heiligen der, Katholischen Kirche, der Gebene- deiten unter den Frauen, der Mittlerin zwi- schen Mensch und Gott. Schon das Wunder- bare und für das menschliche Fassungsvermö- gen Unbegreifliche der unbefleckten Emp- fängnis macht Maria zur Heiligen. Ihr irdi- scher Wandel war, obwohl in der Heiligen Schrift nur wenig über ihn verzeichnet ist, Ohne Fehl. Aus den wenigen Stellen der Bibel, die uns über Maria Aufschluß geben Können, läßt sich entnehmen, daß es die Mutter War, die Christus am nächsten stand. Der Marienglaube mußte Zwangsläufig zu einem verklärenden Schluß hinführen. Es darf also nicht wunder nehmen, daß schon in den Anfängen der Christenheit die Le- gende von Maria Himmelfahrt entstand, die von den führenden Lehrern der Kirche, von Albertus und Thomas von Aquin, anerkannt Wurde, Die wunderbare Mär von Mari Him- melfahrt blieb indessen streng betrachtet — Weiterhin Legende, bis sie im Jahre 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma und damit zu einem wesentlichen Bestandteil des ka- tholischen Glaubens wurde. Wer das reine irdische Leben Mariens be- trachtet, der wird wohl den Gedanken uner- träglich finden müssen, daß der Leib der Mutter unseres Herrn Jesu Christi wie mein, Wie dein Körper zu Staub und Asche zer- fällt. Wie tröstlich ist doch die Kunde, daß der Sohn Gottes die Schleusen des Himmels Auftat und seinè irdische Mutter zu sich in seine Herrlichkeit auffahren ließ. Darum ist es wie ein Jubelruf, wenn die katholische Christen- heit alljährlich an Mari Himmelfahrt Singt: „Assumpta est Maria in eoelum, in coelum“ Maria Himmelfahrt in Baden- Württemberg Für Maria Himmelfahrt am 15. August gel- ten in Baden- Württemberg unterschiedliche Regelungen. Als Feiertag wird der 15. August in Südbaden und in Württemberg-Hohenzol- lern begangen. Im Bereich dieser ehemaligen Länder sind die Behörden und die Geschäfte geschlossen. Die Züge verkehren wie an Werk tagen, doch gibt die Bundesbahn Sonntags- Rückfahrkarten aus. In Nord württemberg und Nordbaden dagegen wird Mariä Himmelfahrt nicht als Festtag gefeiert. e Ein neuer Schädling im Obstbau In Südwestdeutschland und in vielen ande- ren Ländern des Bundesgebietes wird nach einer Mitteilung des Pflanzenschutzamtes Stuttgart seit einem Jahr ein neuer Obstschäd- ling beobachtet. Es handelt sich um einen zu den Wie nArendlen Schmetterling mit Einen deut- ois heute noch rden von der 1 machen sich dar, das häu- i 5 ufweist. Das 1er ist nach Auskunft des 1 lanzenschutz- amtes in Deutschland schon lange bekannt Süddeutsche Klassenlotterie In der siebten Prämienziehung der elften Süddeutschen Klassenlotterie fielen u. a. die Prämie von 25 000 DM auf die Nr. 191 513 und die zwei Prämien zu je 5000 DM auf die Nr. 8461 und 150 384(ohne Gewähr). — 92 Wettervorhersage Wechselnd bewölkt, noch einige Gewitter- schauer. Temperaturen meist über 25 Grad ansteigend. Schwache, nur bei Gewittern stär- ker auffrischende Winde aus wechselnden Richtungen. Samstag noch nicht völlig stö- rungsfrei, aber wieder langsame Wetterbesse- rung, etwas kühler. Gutachten über Rheinbrücke angefordert Gründliche Verkehrszählung notwendig Mannheim(sw. Zur Klärung der umstrittenen Rheinbrückenfrage haben die Städte Ludwigshafen und Mannheim jetzt beschlossen, den Verkehrs wissenschaftler Dr. Feuchtinger aus Ulm um ein Gutachten Z2u bitten. Das Gutachten Dr. Feuchtingers soll Vier Fragen klären. Die Städte wollen wissen, Wieviel Rheinbrücken im Raum Mannheim Ludwigshafen verkehrsmäßig erforderlich sind und wo der Standort dieser Brücken am Zzweckmäßigsten ist. Außerdem soll festge- stellt werden, wie breit die Brücken im Hin- blick auf das Verkehrsvolumen sein müssen und in welcher Reihenfolge sie am besten er- richtet werden. Das Gutachten soll ausschließ- lich von den Verkehrsbedürfnissen ausgehen und sich nicht mit den finanziellen Möglich- keiten beschäftigen,. Für das Gutachten soll ein neuartiges System der Verkehrszählung angewandt werden. Im ersten Arbeitsgang Wird eine statistische Zählung vorgenommen, Während durch eine„repräsentative Zählung“ die Verkchrsteilnehmer nach ihrem Woher and Wohin befragt werden sollen. Hierdurch Wollen die beiden Schwesterstädte ein auf- schlußreiches Bild über die gesamte Verkehrs- strömung in ihrem Raum erhalten. Das defi- nitive Gutachten soll im Frühjahr 1953 vor- liegen. Brennender Munitionswagen in Mannheim Mannheim Gsw). Ein mit geborgener Munition beladener Lastkraftwagen des Mu aitionsräumkommandos Karlsruhe fing in aer belebten Straße Mannheims aus bisher noch nicht geklärten Gründen Feuer. Geistes- gegenwärtig lenkten die beiden Begleiter des Wagens das Fahrzeug von der belebten Straße in einen Garten und forderten die Passanten auf, sich schnell zu entfernen. Dann demüh- ten sie sich vergeblich darum, das Feuer mit sinem Handlöscher zu löschen. Kurze Zeit darauf— die beiden hatten sich in Sicherheit gebracht— explodierte die Ladung, Flak granaten und andere Munition, Die Detona- tion wurde nicht im ganzen Stadtgebiet wahr- genommen, Weil zur gleichen Zeit ein Gewit⸗ ter mit Donner und Blitzschlag niederging. Der Munitionswagen brannte völlig aus. Ein Personenwagen, der an dem Garten vorbei kuhr, wurde von einem Granatsplitter be- schädigt. Die Kriminalpolizei teilte mit, daß Menschenleben bei der Explosion nicht zu Schaden kamen. Mannheim sw). Die beiden Männer des nordbadischen Munitionsräumkommandos, die inn Mannheim durch ihr entschlossenes Han- deln eine Katastrophe verhinderten, erhalten vom Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Dr. Heimerich, als Dank und Lohn für ihre Tat je eine Uhr. Sprengmeister Schwan und Fahrer Zitzmann hatten ein mit geborgener Munition beladenes Fahrzeug, das in einer belebten Straße Mannheims Feuer gefangen hatte, in eine Gartenanlage im Stadtgebiet gesteuert. Dort war die Munitionsladung ex- plodiert. So hatte die Geistesgegenwart der beiden verhindert, daß jemand ernstlich ver- etzt wurde. Die Mannheimer Feuerwehr gab als Ursache Selbstzündung der Munition an. Fingierte Stahllieferungen Mannheim(lswy. Die Strafkammer Mannheim verurteilte einen 47jährigen Chef- ingenieur wegen Untreue und Unterschlagung zu Zwei Jahren Gefängnis und 5000 DM Geld- strafe. Der Angeklagte hatte den durch den Koreakrieg auf dem Metallsektor entstande- nen Engpaß ausgenutzt und im Namen einer Firma, die nicht existierte, Mannheimer Groß- betrieben Angebote über die Lieferung von Stahl gemacht, die über den Metallbetrieb, bei dem er als leitender Angestellter arbei- bebe; laufen sollte, Als Verkaufsleiter dieses Firma stellte er dann eine Empfangsbestäti- gung aus, worauf die geprellten Interessenten sofort zahlten. In Wirklichkeit war kein Stück der fingierten Lieferungen angekommen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 60 O00 DM, von denen der Angeklagte allein 30 000 DM für sich verbrauchte. 5 — Abenteuerroman von Hans Hempe Oopyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (16. Fortsetzung) Man kann nicht sehen, ob die Autos, die an Aer Straßenseite stehn, leer oder besetzt sind. Aus dem Auto heraus kann man allerdings den Eingang sehr gut überblicken. Er ist von einer Lampe erleuchtet. Bald danach kommt ein einzelner Herr aus dem Lokal, eine große, kräftige Erscheinung, und stellt sich neben der Tür in eine dunkle Nische. Nach ihm folgen eine Dame und zwei Herren, es gibt eine Schlägerei, bei der der Sine niedergeschlagen wird und der andere in einem Kraftwagen flüchtet. Der Herr, der in der Mauernische gestanden hat, und die Dame Verlassen eilig den Schauplatz. An Harrys Kabinendecke entsteht ein neues Bild: das Deck eines Ozeandampfers. Es ist Nacht. An der Reeling stehen Kathleen Ranger und Fernando Laserta, eng aneinanderge- schmiegt. Herr Laserta legt den Arm um die Taille der schlanken Frau. Er dreht sie herum, Zieht sie an sich und küßt sie. Lange und lei- denschaftlich. Die Frau entwindet sich nicht Seinem Arm. Und wieder ein anderes Bild: La- Sertas Gesicht in Großaufnahme. Versehen mit einem blasierten, höhnischen Lächeln. In die Großaufnahme schiebt sich eine Faust, trifft haargenau das Kinn. Aus dem höhnischen Lächeln wird eine wutverzerrte Fratze. „Blödsinn!“ sagt Harry, er sagt es laut und erschrickt über seine eigene Stimme. Mit einer schnellen Bewegung zerdrückt er die Zigarette im Aschenbecher und springt auf. Er wandert in der nicht sehr großen Kabine auf und ab. Er setzt sich an den Tisch und stützt den Kopf in beide Hände. Er versucht, seine Gedanken Auf einen gangbaren Weg zu zwingen. 5 Eins war klar: Kathleen war maßlos ent- täuscht, als sie ihn wiedersah. Natürlich, man kann es einer Frau nicht verdenken, wenn sie einen Mann, unter dem sie sich allerhand vor- gestellt hat, plötzlich als Steward wiedersieht. Eine Frau wird nichts gegen einen Steward einzuwenden haben, wenn er sie bedient, sie wird aber etwas gegen ihn einzuwenden haben, wenn sie aus einer anderen Gesellschafts- schicht kommt und ihn liebt, ohne vorher ge- Wwußt zu haben, daß er Steward ist. Wer sagt ihm eigentlich, daß Kathleen Ranger ihn liebt? Natürlich liebt sie ihn, sonst Wäre es ihr völlig gleichgültig gewesen, daß er Steward ist. Es ist ihr aber, zum Teufel noch mal, nicht gleichgültig gewesen. Harry braucht nur den Abend in Sydney mit dem Abend gestern an Deck zu vergleichen, um genau zu Wissen, es ist ihr nicht sleichgültig gewesen. Immerhin: sie war Amerikanerin, sie sollte eigentlich über Klassenunterschiede erhaben sein. Aber es war ja nicht so, wie man es immer in den Zeitungen las. Oh, sie waren über Klassen unterschiede erhaben, solange es nicht um ihre eigene Haut ging. Geld war der Maß- stab aller Dinge. In den Augen einer Profes- sorentochter war ein Steward ein armer Teu- fel, der ihr nicht das gewohnte Leben bieten konnte. Besage er ein Dollarvermögen, dann hätte er Stiefelputzer oder Zeitungsträger oder Straßenkehrer sein können, sie hätte sich um ihn gerissen. Das war natürlich Weder Quatsch. Seit wann besaßen Stiefelputzer und Straßenkehrer Dollarvermögen! 8 Harry zündet sich eine neue Zigarette an. Er weiß, er reimt sich hier eine Menge Unsinn zusammen. Er kennt sich selbst nicht mehr wieder. Er kann sich nicht entsinnen, jemals in einer ähnlichen Verfassung gewesen zu sein. Da muß er schon sehr weit zurückgehen, sehr weit zurück, als er noch die Schulbank drückte und eines Abends an sämtliche Zaunstaketen von Nachbars Garten Zettelchen angeheftet hatte, auf denen immer wieder derselbe Satz stand: Ich liebe dich!— Ich liebe dich!— Ich liebe dich, den ganzen Zaun entlang, bis an das anschließende Grundstück. Am anderen Tag waren die Zettel nicht mehr an den Sta- keten gewesen, der Nachbar hatte furchtbare Drohungen ausgestoßen, und sein Töchterchen war vom Weg abgebogen, wenn er es unter- Wegs getroffen hafte. Daran muß Harry den- ken, und er lächelt. Liebte er denn Kathleen? Die Frage war eigentlich schon beantwortet, dachte er nur an die Zettelchen von damals und an die Stim- mung, die die gleiche gewesen war. Nur dieser Laserta! Dagegen war nichts zu machen, daß zwischen ihm und Kathleen etwas bestand. Was hatte er sich in die Angelegen- heiten von zwei Menschen einzumischen, von denen er den einen überhaupt nicht und den anderen nur sehr flüchtig kannte? Aber da- gegen War etwas zu machen, wenn dieser Laserta Uebles im Sinn hatte. Es wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen: Hier stimmte etwas nicht. Zwar konnte er nicht beschwören, daß Laserta und der Mann aus Lombrosis Restau- rant und Cocktail-Bar ein und dieselbe Person waren, nein, beschwören konnte er es nicht, Aber er hätte hundert Dollar gegen einen Cent wetten mögen, daß es so War. „Man könnte meinen, dir sind die Felle weg- geschwommen!“ sagt Bob Baker und schließt die Tür hinter sich. „Noch nicht“, sagt Harry,„aber sie könnten es Vielleicht bald tun.“ „Also Kathleen!“ 55 1A. „Hat sie dir einen Korb gegeben?“ „Darüber bin ich mir noch nicht im klaren.“ „Wenn ein Mann sich noch nicht im klaren ist, ist es meistens schon passiert.“ „Was ist passiert?“ „Daß er einen Korb bekommen hat.“ „Idiot!“. „Danke!— Gib mal ne Zigarette.“ „Kauf dir selbst welche!“ „Nicht nötig, hab' mich schon bedient. Hast du Feuer?“ „Rauchen kannst du wohl selbst?“ „Denke, ich hab's noch nicht verlernt. So, nun schieß mal los!“ „Gar nichts ist da loszuschießen! Ich Bab“ mich da in eine Idee verrannt.“ „Nämlich?“ 5 „Daß sich ein Mädchen, mit dem ich einen netten Abend verlebte, für mich interessiert.“ „Allerhand Einbildung!— Und sie tuts nicht?“ „Nein!“ „Na, ist doch ein glatter Abschluß!“ „Du bist wohl immer für glatte Abschlüsse?“ „Ja, aber mit nem umgekehrten Vorzeichen. Ich hab' eine große Vorliebe für erfolgreiche Abschlüsse.“. „Und die gelingen dir immer?“ 50A „Kein Kunststück, wennn man mit Creme- törtchen winken kann.“ „Kann dir ja n paar mitbringen!“ „Wenn du frech wirst, fliegst du raus.“ „Das geht gegen die guten Sitten. Außerdem ist's nach der Schiffsvorschrift verboten. Jedes Besatzungsmitglied hat Anrecht auf eine an- ständige Unterkunft. So steht es in den Be- stimmungen der Seegewerkschaft.“ „Danke, die kenne ich auswendig!“ „Also, nun mal heraus mit der Sprache, Harry, was hat's gegeben?“ „Die Geschichte von Lombrosis Restaurant kennst du ja. Du weißt auch, daß ich Kathleen gestern beim Dinner wiedergetroffen habe, als ich aushilfsweise am Kapitänstisch servieren mußte. Ich hab! mich nicht schlecht erschreckt, als ich die Kleine plötzlich vor mir gesehen habe. Na, und sie hat wohl auch nicht damit gerechnet, ihren Retter aus Not und Gefahr Als simplen Steward wiederzusehen.“ „Und dann?“ „Ich traf sie am Abend wieder, das heißt, ich sah sie vorher am Nachmittag. Sie stand an Deck mit einem gewissen Laserta zusammen, einem Spanier oder Südamerikaner, der eben- Falls am Kapitänstisch sitzt. Am Abend war sie allein an Deck, ich konnte mich einen Augenblick freimachen und tat einsilbig. Es war ihr wahrscheinlich nicht angenehm, mich unter vier Augen zu sehen.“ ö a „Du glaubtest natürlich, sie würde dir gleich um den Hals fallen.“ 5 5 „Trottel!— Natürlich nicht. Immerhin hätte sie mich ein bißchen freundlicher behandeln Können. Ich mußte zwischendurch nach meinen Gästen sehen und als ich Zzurſickkam, War wie- a der dieser Laserta bei ihr.“ f 5 Fortsetzung folgt?! WMWenn ein Jäger erzählt! Die Jäger sind in meinen Augen manchmal doch sonderliche Käuze, wenn ich auch bisher noch keine üble Erfahrungen mit ihnen ge- macht habe. Man muß sie eben nur verstehen und Sinn für ihren Humor und ihr Jägerlatein haben. Wenn ich mich in ihrer Gesell- schaft befinde— und mit den Ja- gern ist es gut zusammen zu sein— ist es mir doch immer so, als ob ich als Laie gern mit faustdicken Lügen unterhalten werde. Ich mache daher zwischen unseren Grünröcken und den alten Seebären von der Wasserkante keinen Unterschied. Ja, das Jägerlatein hat es in sich, und es ist noch sehr umstritten, ob nicht die Jäger- lügen über das Garn der Seeleute geht. Vor einigen Tagen erzählte mir ein Freund., der leidenschaftlich die Jagd liebt, daß er bei einer Autofahrt plötzlich von einem daherjagenden Keiler überrascht worden Sei. Schnell sei sein Entschluß festgestanden. sprang aus seinem Kraftwagen, ließ einem Angriff auf die Seite, um aber im gleichen Augenblick den Keiler mit kräf- tigem Griff von hinten am Genick zu fas Sen. Er hielt nun kurz in seinem Erzählen ein und betrachtete mich, wobei er eine ge- schauspielerte ernste Miene aufsetzte, um dann das dickste Ende seines Lateins zu bringen: Er habe nun anschließend dem sich wild bäu- menden Keiler das eine Nasenloch zugeha! und das andere an das Ventil des linken terreifens seines Kraftwagens geführt. Das Wütend schnaubende Tier hätte mit seiner Lungenkraft den etwas leeren Reifen mit Luft gefüllt. Ich Wollte meinem Freund schon 2 Winken, mit seinem„Erlebnisbericht“ einzu halten, doch die Neugierde trieb mich. auch noch den Schluß der schönen Mär zu hören. Und was geschah nun? Als der Keiler seine Arbeit vollbracht hatte, drehte mein Freund unter Aufwendung seiner ganzen Kraft dem Keiler den Hals um und nahm das tote Pier mit nach Hause. Am Ende lachten wir beide herzlich über den herrlichen Einfall meines Freundes. Ich aber war besonders erfreut, eimmal eine wirklich prachtvolle Leistung im Jägerlatein gehört zu haben. — Lanz-Bulldog und Mercedes ausgelost Die zwei letzten großen Prämiengewinne pei der Tombola für die Wiedererrichtung des Mannheimer Nationaltheaters wurden ausge- lost. Der Mercedes-Benz 170 V, der als letzte Durchweg Fußballwerbewoche des Sportverein 07 Der Sportverein 1907 ſtartet am Sonn⸗ tag eine Fußball⸗Werbewoche, deren Turnier⸗ plan eine ſehr zugkräftige Beſetzung aufweiſt. ſind es Mannſchaften der 2. Ama⸗ und der Kreisklaſſe A, die auf den Sportplätzen keine Unbekannten ſind. Da alle Mannſchaften kurz vor Beginn der ſchweren Verbandsrunde ſtehen, werden ſie natürlich beſtrebt ſein, noch einmal die neuen Manns chaftszuſammenſtellungen auszuprobie⸗ ren und einzuſpielen. Bei dieſen Kämpfen wird man zum großen Teil natürlich auch die neuen Kräfte der einzelnen Vereine ken⸗ nen lernen und im Rahmen der einzelnen Spiele ſchon jetzt eine ungefähre Ueberſicht über die Spielſtärke erhalten. Von den teil⸗ nehmenden Mannſchaften FV 03 Ladenburg, FV 1911 Oftersheim, Spogg. Sandhofen, Phönix Mannheim, SV Wallſtadt, Viktoria Neckarhauſen, Fortuna Heddesheim, Sc teurliga hieſigen Neckarſtadt, die in der genannten Reihenfolge von Montag bis Donnerstag gegeneinander ſpielen, eine Elf als Favorit abzuſtempeln iſt bei dem unbekannten Kräfteverhältnis ſehr ſchwer, obwohl Wallſtadt wie auch Sand⸗ hofen über ſehr kampfkräftige und kondi⸗ tionell ſtarke Teams verfügen. Hecht im Karpfenteich könnten, Turnieren, die Viktoria der SCE Neckarſtadt ſpielen, die ſchon des Oefteren große Gegner ausmanöverierten. Alle Paarungen tragen ſo den prickelnden Reiz der Ungewißheit in ſich, der auf Span⸗ nung und Dramatik beim Spielgeſchehen ſchließen läßt. Den Reigen der fußballeriſchen Leckerbiſſen für die durch die Sommerpauſe der Fußball⸗ koſt etwas entwöhnten Anhänger des Leder⸗ balls eröffnet der Veranſtalter ſelbſt mit einem Treffer am Sonntag gegen den pfäl⸗ ziſchen Landesligiſten VfR. Frieſenheim, das gewiß einen int tereſſanten Kräftevergleich über die Spielſtärke in den Ligen dies⸗ und jenſeits des Rheins bieten wird. Aber auch einer anderen etwas ruhigeren Sportart wurde während der Werbewoche ein Domizil auf dem 07er Platz eingeräumt. Die Kegler haben hier die Möglichkeit, eben⸗ falls ihre Beſten zu ermitteln. Bei dem ſtän⸗ digen Hochbetrieb auf den einzelnen Secken⸗ heimer Kegelbahnen dürften ſich auch hier intereſſante Duelle abſpielen. Die ausgeſetz⸗ ten Preiſe dürften ein Uebr iges tun, um den Anreiz zur Teilnahme recht rege zu geſtalten. wie ſchon bei mehreren Neckarhauſen und Stubbe gewann siebte Etappe Die siebte Etappe der Internationalen Deutsch- lIand-Rundfahrt, die von Wiesbaden nach Karls- ruhe über 243 km führte, wurde von dem Ans- bacher Gerhard Stubbe in 7:01 Stunden im Alleingang gewonnen. 40 km vor dem Ziel machte sich eine sehr starke Gruppe mit Heinz Mautller(Schwenningen), de Santis(Italien) und Impanis Belgien) davon und rückte dem Spit- Zzenreiter schwer zu Leibe. Mit 6:40 Min. Vor- sprung rettete er sich trotzdem noch ins Ziel. Nach der dreiköpfigen Gruppe dauerte es noch einmal drei Minuten, bis das Hauptfeld ankam. Gesamtwertung nach sieben Etappen: 1. Derijk (Belgien) 47:07:47 Stunden, 2. Demulder GBel- gien) 47:11:51, 3. Impanis Belgien) 47:33:41, 4. Heinz Müller(Schwenningen) 47:33:55, 5. de San- tis(Italien) 47:35:06, 6. Kirchen(Luxemburg 47:36:38. Schild gewann achte Etappe De Riik bleibt Erster in der Gesamtwertung d be- Stun- a 78 km bei ihn das Feld gewäh- aus Castrop-Rauxel s aber am Ausgang von Lambrichs(Holland), Weilenmann 12) und Hermann Schild(Chemnitz) da- „Setzte das Feld energisch nach. Bald 8 der erschöpfte Italiener Sforracchi, Heinz Kramer und Leo Weilenmann, der mit zerbrochenem Vorderrad der eingeholt. Auf der Höhe des Schauinsland hatte sich Lambrichs mit zwei Minuten vor dem 38 jährigen Schild abgesetzt, den noch fast drei Minuten von dem Feld trennten. In der hals- brecherischen Abfahrt auf der kurvenreichen Strecke riskierte jedoch der Chemnitzer das Letzte und erreichte den Holländer wieder, den er am Ziel überlegen mit einer Lange schlug. Nach 2:50 Minuten lieferte sich die 19 köpfige Hauptgruppe, in der sich außer dem Holländer Smits alle zehn Erstplacierten des Gesamtklasse- am Wege stand, wie- Gesamtergebnis nach der achten Etappe: Isidor de Rik GBelgien) 53:31:86,6 Stunden, 2 Marcel Demoulders(Belgien) 53:35:41, 3. Rab mond Impanis(Belgien) 53:58:31, 4. Heinz Müller (Schwenningen) 53:58:45,6, 5. Guido de Santis 6475120 53:59:56,1, 6. Jean Kirchen(Luxemburg) 2 FC Daxlanden— Karlsruher FV 1:1 Lichter erzielte in der 8. 58 die Führung für den KFV. D 4 leicł 91 1 81. Minute, als Heeger I das verlassene das Leder ins wollte und dabei eigene Netz schte. Länderkampf der Springer Die Stadt Baden- Baden erwartet am Samstag und Sonntag die Kunst- und Turmspringer aus Italien, der Schweiz und Deutschland zu einem Länderke ampf. Deutschland wird durch Aderholt (Gronau), Geyer(München), Haase(Lüdenscheich, Sobeck und Hampel Berlin) und bei den Damen durch von Hartungen(Gumm osbach), Schloß nagel(Nürnberg), Haase CLüdenscheid) und Bek. stein(Erkenschwick) vertreten sein. Segelflugweltrekord auf dem Klippeneck Der deutsche Segelflieger Ernst Günther Hase flog auf einem„Condor 4“ mit dem Argentinier Lombroni als Fluggast auf dem Klippeneck bei Spaichingen einen neuen Weltrekord im Drei- ecksflug heraus. Die Strecke von 104 km wurde mit einer G Awindigkeit von 82 Stdkm durch- flogen. Damit ist der Weltrekord für Doppel- sitzer, den bisher französische Segelflieger mit 79 Stakm r die gleiche Strecke hielten, in deutsche Hände übergegangen. b * TSG 62 Weinheim— A0 Wien 10:11 Die Weinheimer führten bis kurz vor Schluß noch mit drei Toren Vorsprung. Aber die österreichi- schen Gäste, die stets mit sechs Mann stürmten, schafften in einem großartigen Endspurt den Aus- gleich und mit dem Schlußpfiff das Siegestor. Ds in der 1. Amateurliga Der Gesamtvorstand des Badischen Fußball-Ver- bandes hat in einer außerordentlichen Sitzung n Bruchsal beschlossen, an seinen früheren Beschlüs. sen, den DSC in der 1. badischen Amateurliga spie“ len Zu lassen, festzuhalten. Der badische Fußball Verbandsvorstand hat die außerordentliche Sitzung einberufen, da die 1. nordbadische Amateurligs 0 gegen diesen Beschluß protestiert natte und d schärfste Opposition getreten War. Tennis-Länderkampf Deutschland— Schweiss In Badenweiler findet vom 15. bis 17. August ein Tennis-Länderkampf der Damen zwischen Deutschland und der Schweiz statt. Für Deutsch- a land spielen die Deutsche Meisterin, Frau Volu- mer(Hamburg), die bei den internationalen Deutschen Meisterschaften in Hamburg erst im Finale von der Amerikanerin Head wurde, und Frau Pohmann aus Rheydt, die . ß 0 Deutsche Meisterin des Vorjahres.* a 1 geschlagen 4 8 befanden, einen so harten und knappen Endkampf, daß die Rennleitung nur Hei ül- 30— ler als Drittplacierten vor dem 1 r k 2 e eee, Gh Hurata keststellen konnte. Ale anderen 17 Fahrer wur- 57 3 Zimmermann Druck und Verlag: Buchdructeret Gg. den gemeinsam auf den fünften Rang gesetzt. Born Hardlal. Maunheim-Seckenheim, Fernsprecher 47216 Sieger der achten Etappe der Deutschland- Bundfahrt von Karlsruhe nach Lörrach wurde der Chemnitzer Hermann Schild auf Rabeneick- Rad, der im Spurt den Folländer, Jan Lam- Nereins- Kalender 0 Sängerbund 1865. Sonntag, den 17. August beteiligt sich der Verein am Freundschaftssingen des Männergesangvereins Biblis. Abfahrt mit O. E. G. ab Rathaus Seckenheim um 8.38 Uhr. Die Fahrt bis Biblis und zurück beträgt DM 2.20. Alle Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen.— Morgen Samstag 20 Uhr Probe. Prämie für die Serie M ausgeschrieben War, ist auf den Besitzer des Loses 142 886 gefal- len. Der Lanz-Bulldog als Schlußprämie für samtliche Serien fiel auf die Nummer 805 241. — 7 Palast-Theater Seckenheim Freitag bis Montag: ZARAH LEANDER in einem ihrer schönsten Filme u. einer ihrer größten Rollen: Der Weg ins Freie FFF Ein Frauenschicksal von bezwingender Eindringlichkeit Stunden. Guterhaltener Hindersportwagen zu kaufen gesucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. Dienstag u. Mittwoch: Ein Film, den jeder sehen will! Ein Film, den niemand vergißt! Ein Ganghofer-Film aus der Bergwelt: Die Geyerwalli Originalaufnahmen von Kämpfen mit Riesenadlern hoch in den Bergen. HEIDDEMARIE HATEXYER in der Hauptrolle Freſtag, Spätvorstellung 22.40 Uhr Samstag 75 22.40 Uhr Sonntag: Kinder 13.30 Uhr Der Letzte der Mohikaner Abenteuer, Indianerkämpfe Falkenauge, Chingachgook das sind Namen, die alle jungen und alten Herzen höher schlagen lassen. Sängerbund 1865 Mannheim-Seckenheim. Unserem Mitglied MAN HNEIER urid seiner lieben Frau ANNA zur„SILBERNEN HOCHZETT“ die herz! Glückwünsche. 1 Sanger. Spieldauer: 2 22 Mostfässer neu, rund. 1Üülifertig 2 50 100 200 Mehr- DM 23.— 29.75 44.85 71.50 Preis f. Türle 2.95 8.15 3.65 3.90 Buche: Ltr. 50 100 200 300 Mehr- DM 15.50 25.— 39,50 46.50 Preis f. Türle 3.15 3.65 3.90 4.65 Faßfabrik Neckargemünd/ Beden 2 5 5 5 Sohlachtfest Ab ½10 Uhr Wellfleisch mit Kraut. 3 Heidenreich Auszug aus dem Standesregiſter vom Monat Juli 1952 Geborene 25. Juli 1952. Wilhelm Stein, Seckenheim, Lichtenauer⸗ Seckenheim ſtraße 7 und Frieda Heim geb. Möll, Seckenheim, Frei⸗ 5 burgerſtraße 65. 2 26. Juli 1952. Hans Günther Gliewe, Mannheim, Güter⸗ hallenſtraße 70 und Erika Hilda Stroh, 3 Gü⸗ Dünenweg 1 e. S. Horſt Karl. terhallenſtraße 70. f a 5 5 1952. Wolfgang Denzer, Preſſer und Gertrud 26. Juli 1952. Otto Georg Gliewe, Mannheim, Güterhallen⸗ Schulz, Seckenheim, am Sandhang 11 e. S. Hans. ſtraße 70 und Gerda Urfula Erna Müller, Seckenheim, 8 5 1952. Alfred Walter Godeck, Arbeiter und Anne⸗ auf dem Kegel 6. f lieſe geb. Lambachen, Seckenheim, am Römerbrunnen 8 26. Juli 1952. Karl Johann Röſſer, Seckenheim, Spargel⸗ e. T. Marie⸗Luiſe. weg 19 und Luiſe Betty Erny, Seckenheim, Spargel⸗ weg 19. 26. Juli 1952. Horſt Heinz Joachim Tſchammer, Secken⸗ heim, Gengenbacherſtraße 4 und Johanna Thereſin Geb⸗ hardt geb. Reil, Seckenheim, Säckingerſtraße 12. 1 Beltfedernreinigung Verkauf von Inleit und Beftfedern anerkonit gute Qualitäten Steppdecken-RIHNM Hauptstraße 137 Eiche: Meine Pickel im Gesicht waren meine große Sorge, Ich wollte nicht an die Wirkung von Klosterfrau Aktiv-Puder glauben. 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Besonders den Spendern von Gegenständen und Geldmittel, den mitwirkenden Vereinen und allen Helferinnen und Helfern beim Auf- und Abbau des Zeltes, sowie bei der Durchführung des Wirtschafts- Juli 1952. Herbert Heck, Seckenheim, Freiburgerſtraße betriebes. Ev. Kirchengemeinderat. 39 und Eliſabeth Grimm Nn Erny, Seckenheim, Frei⸗ 8„35 a 5 burgerſtraße 39. 5. Juli 1952. Karl Stephan, Mannheim, Speyrerſtraße 12 ͤ und Gertrud Barbara Elfriede Borzner, e Kapellenſtraße 7. Juli 1952, Erich Seravin Mühlbauer, Seckenheim, Dü⸗ nenrand 46 und Johanna Iſa Steiner geb. Türk, Setken⸗ heim, Dünenrand 46. 11. Juli 1952. Ludwig 5 ee,. Sabre 5 ſtraße 39 und Edith Sofie gare annzke, Selene Oberkircherſtraße 4. ö 8 Kloppenheimerſtraße 42. 11. Juli 1952. Walter Robert Gluth, Seckeuheim Gen⸗ 23. Juli 1952. Georg Helbig, Sederbeim, weinfelwer Herbarherſtraße 16 und Maria Langbein geb. Haberbuſch, ſtraße 3. 5 Edingen, Hauptſtraße 124. 25. Juli 1952. Ludwig Hattz, Seckenheim, Hauptstraße 195. 16. Juli 1952. mann Willi Nowak, Seckenheim, Dünen⸗ 5 2 1 Sand e e bee A S„CCG Jaceb Wulf, Sakenheim, Breiſacher⸗ , g 3 e Kriegsſterbe fall: 19. Juli 1952. Oskar Adam 5 2. San 1044. Karl Albert dung, Segenzeim. Eheſchließungen 5. Juli 1952. Max Hermann Stahl, Seckenheim, Frei⸗ burgerſtraße 55 und Maria Anna Reinhard, Seckenheim, Meßkircherſtraße 56. . Sterbefälle. 4. Juli 1952. Konrad„ Seckenheim, Meßkircher⸗ ſtraße 40. N 14. Juli 1952. Roſa Wadae⸗ Röſch geb. Kropp, Seckenheim, Villingerſtraße 20. f 18. Juli 1952. Barbara Keller geb. Reuther, Segenbeim, Meßkircherſtraße 56. 22. Juli 1952. Totgeburt— Vater: Ernſt Hermann Metz Mutter: Ruth Katharina Metz geb. 8 Seckenheim, Die Auszählung der Rechnungsbeträge für Lieferungen und Leistungen für den Bazar erfolgt durch Karl Seitz, Rastatterstr. 25, täglich ab 17 Uhr. Alle Rechnungen müssen bis spätestens 20. August bei Karl Seitz ein⸗ 5 8 8 sein. 7 Wohl Seckentheim, dorferſtraße 9 und Ruth Ilſe W A e Bon e 22. 8 3