aren dref rern bnis * Piel Da- mel Vier gan- doch den der- apfe nem der dend Tan- kam iber un Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. —Austellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenbeim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pig.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis Z. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 146 Freitag, den 12. September 1952 4.52. Jahrgang Israel- Vertrag ist unterzeichnet lie— Regelung für deutsche Vermögen in Israel Luxemburg(UP). Das deutsch- israeli- sche Wiedergutmachungsabkommen wurde am Mittwoch im Luxemburger Rathaus von Bun- deskanzler Dr. Adenauer und dem israeli- schen Außenminister Sharett unterzeichnet. Der 8 unterschrieb ferner zwei Protokolle, in denen die Wiedergutmachung an den außerb naalb Israels lebenden Juden ge- regelt wird. 0 Die beiden Staatsmänner, die damit den er- sten entscheidenden Schritt zu einer Ver- ständigung zwischen Deutschland und dem Judentum unternahmen, hielten bei dem kur- zen Akt keine Reden. Das Abkommen sieht Wiedergutmachungsleistungen an den Staat Israel im Wert von drei Milliarden DM und an die jüdischen Weltorganisationen im Wert von 450 Millionen DM vor. Diese Beträge werden Israel für den Ankauf von Waren zur Verfügung gestellt, die der Ansiedlung und Wied dereingliederung der jüdischen NMüchtlinge in Israel dienen sollen. Die Lauf- zeit des Abkommens beträgt zwölf Jahre, Oder, falls die Bundesrepublik von dem ihr zugestandenen Recht einer Herabsetzung der Jahresleistungen Gebrauch macht, vierzehn Außerdem zwei oto Jahre. Bundeskanzler Dr. Adenauer und Dr. Na- num Goldman, Mitglied des Präsidiums 98 „Conference on Jewish Material Claim Against Germany“, unterzeichneten ferner 2wei Protokolle, die eine Verbesserung der Wie- dergutmachungsleistungen in der Bundes- republik und eine Globalzahlung zu Gunsten der„Conference“ vorsehen In einem gemeinsam veröffentlichten Kommu- niqué heißt es, in dem Abkommen sichere die Bundesrepublik dem Staate Israel auf Grund der von diesem geltend gemachten Forderungen die Erstattung von Eingliede- rumgskosten zu, die Israel durch die Auf- nahme jüdischer Flüchtlinge aus Deutschland und den ehemals unter deutscher Herrschaft stehenden Gebieten erwachsen sind. Die Bun- desrepublik wolle damit in den Grenzen h- rer Leistungsfähigkeit den materiellen Scha- den der nationalsozialistischen Verfolgungs- maßnahmen gegen das jüdische Volk wieder- gutmachen. Das erste der gleichfalls unterzeichneten Protokolle enthält nach dem gemeinsamen Kommuniquè Grundsätze zur Verbesserung der nun geltenden Wiedergutmachungs- gesetzgebung in der Bundesrepublik, deren Srwirklichung die Bundesregierung in die Jege leiten wird. In dem zweiten Protokoll Wird die Bundesrepublik zu einer Zahlung an die Vertretung des Weltjudentüms ver- pflichtet. Diese Zahlung soll zur Unterstüt- 2Ulig, Eingliederung 1 5 Ansiedlung jüdischer Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in verschiedenen Ländern verwendet werden. Schließlich wurden Vereinbarungen ge- troffen über die Entschädigung des im Staat Israel beschlagnahmten deutschen Vermögens. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Vermögen von Angehörigen des Templer- ordens, die Israel verlassen mußten und nicht Wieder dorthin zurückkehren. Spätestens vier Monate nach Inkrafttreten des deutsch- israeli- schen Wiedergutmachumgsabkommens sollen Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und Israel über die Höhe der Exutschädigung beginnen. Die Entschädigungssumme soll dann von den Wiedergutmachungsleistungen der Bundesrepublik abgezogen werden. Das erste Echo Die SPD begrüßte die Unterzeichnung des deutsch- israelischen Wiedergutmachungsab- kommens, das ein Anfang sei auf dem Weg zur Aussöhnung mit dem jüdischen Volk. Die moralische Schuld lasse sich jedoch nicht durch Milliardenbeträge allein bezahlen. Mit dem Abschluß eines finanztechnischen Vertrages Sei die Verpflichtung nicht erloschen, künftig Auf geutscher Seite alles zu tun, um eine Wiederkehr der Barbarei auf deutschem Bo- den zu verhindern. Noch glimme im deut- Schen Volk das Gift des Antisemitismus, noch immer gäbe es Unbelehrbare. Sie aus dem Gktentlichen Leben auszuschalten, gehöre zu der Erneuerung Deutschlands. Der Amerikanische Außenminister sprach e Hokknung aus, daß das Abkommen ohne Aufschub räatikiziert werde. Es ist bezeich- Hende, so sagte er,„daß das neue Deutsch- sich von dem Unrecht reinigen will, das Millionen unschuldiger Menschen angetan ardde. Das jetzige Abkommen ist eine deut- Demonstration des Großgteiles des deut- en Volkes daß es entschlossen ist, die Ju- Für ihr Leiden unter den Nazis zu er t- gen.“ israelische Botschafter in den USA, Sierung ein Abkommen mit der„Kon- ür materielle Ansprüche der Juden gegen Deutschland geltend gemsch- Itsch-israeli- men regelt. unterzeichneten ergutmachungsabkofm Eban, unterzeichnete im Auftrage sei- Deutschland“, das die von dieser Orga- gebe im Zusammenhang mit dem in 5 Erste Bundestagssitzung nach den Ferien— Debatte über Butter- und Kartoffelpreise 3onn(UP). Der Bundestag behandelte auf seiner 228. Sitzung, der ersten nach den Parlamentsferien, das umstrittene Personal- vertretungsgesetz in erster Lesung. Der Ent- Wurf des Gesetzes wurde an einen für die Fachberatungen dieses Problems gebildeten Sonderausschuß überwiesen. In der Beratung zeigten sich erneut di schon bekannten Fronten: Die Vertreter d- Regierungsparteien betonten, daß die im Per- sonalvertretungsgesetz geregelte Mitbestim- mung der Beamten, Angestellten und Ar- beiter im öffentlichen Dienst den besonderen Verhältnissen im öffentlichen Dienst ange- paßt und in einem besonderen Gesetz gere- gelt werden müsse. Für die SPD erklärte der Abgeordnete Dr. Menzel, die Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes sollten genau so ge- stellt werden, wie die Arbeitnehmer in der Privaten Wirtschaft. Er erhob die auch von den Gewerkschaften vertretene Forderung, die Mitbestimmung beider Gruppen von Ar- beitnehmern in dem allgemeinen Betriebs- Verfassungsgesetz zu regeln. Der SPD-Abgeordnete Herbert Kriedemann Forderte umgehende Maßnahmen zur Senkung der Butter- und Kartoffelpreise. Ein SPD- Antrag, der die Aufhebung der Butter- und Kartoffelzölle vorschlägt, damit genügend Butter und Kartoffeln auf den Markt kommen und die Preise gedrückt werden, wurde an den Fachausschuß überwiesen. Bundesernäh- rungsminister Niklas sagte, die hohen Butter- preise seien auf der einen Seite eine Folge des erhöhten Butterverbrauchs, andererseits eine Folge der wegen der Dürre niedrigeren Butter tion. Eine Beseitigung der But- terzölle würde daran nichts ändern, da Butter auf dem Weltmarkt auch Mangelware sei und 1 8 jeferanten bei Senkung Preis e erhöhen Würden. verde an Butter einge- führt, was auf dem Weltmarkt erhältlich sei. Die ee der 8 Mit Kar- 8 toffeln Jef. f Ernte 13 bis 20 Millionen Tonnen geg ionen Tonnen niedri- ger sei 5 im e Der Anteil der Speisekartoffeln an der Gesamternte— et- Wa ein Drittel— erlaube aber einen Aus- Artoffelpreise würden, nachdem zu hoch waren, jetzt sinken. 1 Sabinett liege ein Gesetzentwurf, der die Aufhebung der Kartoffelzölle für den Rest des Jahres vorsieht, um notwendige Ein- e sicherzustellen. Der Bundestag billigte den Bericht des Un- 5 Sausschusses zur Prüfung der im Raume Bonn bei dem Bau und der Einrichs tung von tzungsbauten vergebenen Auf- träge. 1 Ausschusses machten daß neben 8 Architekten Hei Sleich.. ie Ra der Besatzungsbauten für Indes tag erörtert Fersonab-bertrelungsgeselt die Durchsetzung ihres 8 findens, ihres Stil- und Raum; volle Steuergelder in un verantwortlicher verschwendet haben. Die zuständige Dienst- stelle der öffentlichen Hand, das Bes fungsamt, habe sich einwandfrei verhalten. Z Wei Millionen DM für Kehl Der Bundestag verabschiedet Gesetz über den Finanzausgleich unter den Ländern in den Rechnungsjahren 1951 und 1952 in zweiter und dritter Lesung. Im Rah- men der Ausgleichszahlungen, die die finanz- starken Länder den flnanzschwachen Ländern zu leisten haben, erhält das ehemalige Land Baden eine Sonderzuweisung von zwei Mil- lionen DM zur Milderung der Notlage der Stadt Kehl. Weiter billigte der Bundestag einen Gesetz- entwurf zur Anderung von vo en des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes in erster Le- sung und überwies den Entwurf an den Jugendfürsorgeausschuß; der Bundestag er- örterte ferner in erster Beratung den Entwurf eines Gesetzes über den gewerblichen Binnen- Schiffsverkehr und in zweiter Lesung ein An- derungsgesetz zur Reichsdienststrafordnung. Prämfen für Bausparer Der Bundestag„ ferner in erster Lesung einen Gesetzentwurf der Regierungs- Parteien, der durch die Gewährung von Prä- mien erhebliche Vorteile für Bausparer vor- sieht. Mit dem Gesetz soll ein Anreiz zum Bausbaren und der Wo S dert Nach dem Ge etzent erhält ein Bauspe eine P von 30 Prozent der prämienbegü Aufwendungen eines Kalenderj jedoch nicht mehr als 600 DM. Der trag erhöht sich allerdings um je 150 DM für den Ehegat- ten und jedes Eind. Bisher wurden Prämien in Höhe von 25 Prozent, jedoch nicht mehr als 400 DNN im Jahr, gewährt. Uber die letzten Punkte seiner Tagesord- nung konnte der Bundestag wegen Beschluß unfähigkeit nicht mehr abstimmen. Das Haus ist beschlugunfähig, wenn mehr als die Hälfte der 402 stimmberechtigten Abgeordneten feh- len. Bevor er beschlußunfähig wurde, über- Wies der Bundestag noch einen Antrag pfäl- Zischer Abgeordneter, die westliche Oberpfalz mit Bundesmitteln zu sanieren, und einen FU- Amtrag, bei der Kraftfahrzeugversicherung den sorgfältigen Fahrern, die jahrelang kei- nen Unfall verursacht haben, einen Bonus zu gewähren, an die zuständigen Ausschüsse. Bevor die Abgeordneten in die Beratungen über die 20 Punkte umfassende Tagesord- nung eintraten, gedachte Bundestag gs präsident Ehlers des verstorbenen SPD- Abgeordneten und Vorsitzenden seiner Fraktion, Pr. Kurt Schumacher. Er sprach der SPD- Fr aktion das „herzliche Beileid des Bundestages zu dem Schweren Verlust“ aus und sagte:„Es ist oft leider nur der Tod eines Kollegen, der uns Alle zusammenführt.“ 3 D e Weiter das Ghe Eilers empfang Volkskammer⸗Defegaton BOun(E. B). Bundestagspräsident Ehlers hat dem Präsidenten der Volkskammer der sowjetischen Besatzungszone, Johannes Dieck- mann, telegrafisch mitgeteilt, daß er bereit ist, die Delegierten der Volkskammer zur Entgegennahme des angekündigten Schrei- bens am 22. September zu empfangen. Der Volkskammer präsident hatte in einem Telegramm an den Bundestagspräsidenten den Besuch einer fünfköpfigen Delegation der Volkskammer angekündigt. Die Delegierten wollen ein Schreiben an alle Bundestagsabge- ordneten über den Weg zur Wiedervereini- gung Deutschlands überreichen. Die Delega- tion ist nach dem Schreiben Dieckmanns fer- Ner ermächtigt, in Benn Verhandlungen über alle Fragen zu führen, die mit der Einheit Deutschlands zusammenhängen.„ Zu Verhandlungen wird es jedoch nicht kommen. Bundestagspräsident Ehlers ist nach Rücksprache mit den Bundestagsfraktionen mur bereit, die Delegierten zu empfangen und das Schreiben entgegenzunehmen, nicht aber Verhandlungen mit ihnen zu führen. In Bonn ist man der Auffassung, daß mit ‚den Send- boten eines Terror- Regimes“, in dem Ver- schleppungen wie im Fall Dr. Walter Linse an der Tagesordnung seien, keine offiziellen Verhandlungen geführt werden könnten. FDP- Abgeordnete erklärten dazu, sie wür- den nach dem Grundsatz verfahren:„Nicht verhandeln, aber sprechen“, Es stehe jedem Abgeordneten frei, unverbindliche Gespräche zu führen, wenn die andere Seite ehrlich darum nachsucht. SPD-Abgeordnete lehnen jedoch auch solche„Volkskammer- Gespräche“ ab. Die Volkskammerdelegierten, die ihren Besuch in Bonn angekündigt haben, seien weder demokratisch gewählt worden, noch könnten sie Anspruch darauf erheben die e der. i Sate nesszoge Z⁊u Sein Bei der Bonner Stadtverwaltung ist bisher noch kein Antrag der fünf Delegierten Otto Nuschke, Hermann Matern, Karl Hamann, Heinrich Homann und Ernst Goldenbaum auf Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung ein- Segangen. Debatten und Beschlüsse im Bundestag Der Bundestag bekannte sich in seiner Donnerstagsitzung erneut zur Pflicht der Wie- dergutmachung an den Opfern des national- Sozialistischen Regimes in Deutschland. Er forderte die Bundesregierung einmütig auf, ein Gesetz für die Entschädigung dieser Opfer vorzulegen. Ein SPD-Entwurf für ein Wie- dergutmachungsgesetz, das auch die recht- liche Anerkennung des Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime vorsieht, wurde dem Rechtsausschuß überwiesen. In der Aussprache begrüßten Sprecher aller Fraktionen die Unterzeichnung des deutsch- israelischen Wiedergutmachungs-Abkommens. Den Gesetzentwurf über das gerichtliche Verfahren bei Freiheitsentzug überwies das Haus in erster Lesung an den Rechtsaus- schuß. Der Entwurf eines Arbeitsgerichts- Sesetzes, das nach den Worten des Bundes- arbeitsministers im ganzen Bundesgebiet eine einheitliche Arbeitsgerichtsbarkeit schaffen soll, wurde an den Fachausschuß geleitet. Gleichzeitig ersuchte der Bundestag die Re- gierung, einen Gesetzentwurf zur Bekämp- fung der Schwarzarbeit vorzulegen. Das Parlament billigte außerdem in erster Lesung einen Gesetzentwurf über die Alters- versorgung im deutschen Handwerk. Der Ent- wurf, dessen endgültige Verabschiedung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, sieht unter anderem vor, die Versicherungspflicht f auf solche Handwerker zu beschränken, deren Einkommen die J ahreseinkommensgrenze in der Anssstelnterversieheruns nicht e tet. 5 Saarregelung „in den nächsten Monaten“? Adenauer schweigt über sein Gespräch mit Schuman— Keine Intervention Englands und 0 der USA Luxemburg(UP). Bundeskanzler Dr. Adenauer teilte auf einer Fressekonferenz der sechs Außenminister in Luxemburg mit, daß er eine„sehr freimütige“ Aussprache mit dem französischen Außenminister Schuman über die Saar gehabt habe. Er hoffe,„diese Frage in den nächsten Monaten aus der Welt schaf- ken zu können.“ Adenauer und Schuman hatten am Mitt- woch vormittag eine eineinhalbstündige Kon- ferenz über die Saarprobleme. Die Zusam- menkunft fand unter vier Augen im Ar- beitszimmer des Präsidenten des luxembur- gischen Abgeordnetenhauses statt. Die Unter- redung, die in deutscher Sprache stattfand, wurde anschließend von einem Diplomaten als„Wirklich privat“ bezeichnet. Uber ihren mhalt wurde nicht einmal der Ministerrat genau informiert. Auf einer Pressekonferenz sagte der Bun- deskanzler, er und Schuman hätten ihr Saar- gespräch„mit einem optimistischen Gefühl“ abgeschlossen. Er hoffe, daß es möglich sein Werde,„dieses Problem in den nächsten Mo- naten zu lösen.“ Auf der Außenminister Konferenz habe der italienische Minister- präsident de Gasperi die Bedeutung einer befriedigenden Lösung der Saarfrage im Interesse Europas erneut unterstrichen. Auf die Frage, ob die Verschiebung der Saarwahlen besprochen worden sei, antwor- tete der Kanzler ausweichend, daß er mit Schuman alle Fragen besprochen habe, die mit der Saar im Zusammenhang stehen. Zur Zeit könne er jedoch nichts Näheres darüber sagen. Als er gefragt wurde, ob das deutsche Saar-Memorandum noch auf der Tagesord- nung des Europa-Rats stehe, erwiderte Aden- auer, daß dies wohl der Fall sei. Er hoffe r, daß die Beratung dieses Memorandums auf höherer Ebene erfolgen Werds. 5 Schließlich wollte ein Pressevertreter wis- sen, ob der Versuch der Ausarbeitung einer europaischen Verfassung durch dieé Saar- frage beeinträchtigt würde. Adenauer sprach demgegenüber die Erwartung aus, daß die Saarfrage bis dahin gelöst sein werde. Er glaube nicht, daß die Berichte zutreffend seien, wonach die USA und Großbritannien die Absicht hätten, Frankreich und Deutsch- land in besonderen Noten zur Lösung der Saarfrage aufzufordern, falls jetzt keine bal- dige Lösung zu erzielen sei. Nach Darstellung unterrichteter Kreise soll der französische Außenminister geäußert ha- ben, daß er eine ruhige Atmosphäre für die Weiteren Saarverhandlungen wünsche. Auf deutscher Seite schließt man aus dieser Be- merkung, daß Frankreich dem Saarland die Aufschiebung der umstrittenen Wahlen emp- fehlen will, um diesen„Stein des Anstoges“ zunächst einmal aus dem Wege zu räumen. Der erste politische Schritt zur Verbesserung der Atmosphäre sollte in Saarbrücken erfol- gen. In Paris herrscht jetzt ein gemäßigter Opti- mismus hinsichtlich der Lösung der Saar- Frage. Nach der Unterredung des Kanzlers mit Schuman àußerte ein Regierungsbeamter, die Verhandlungen machten günstige Fort- schritte. Beide Staatsmänner hätten be- schlossen, die Verhandlungen fortzusetzen. Es habe den Anschein, als könne dabei eine Lö- sung gefunden werden. Der Hauptausschuß der Saarländischen Ein- heitsgewerkschaft fordert in einer Entschlie- Bung, daß in der Saarfrage eine Lösung ge- funden wird die Deutschland, Frankreich und die saarländische Bevölkerung befriedigt und die wirtschaftlichen Interessen der saarländi- schen Arbeiterschaft berücksichtigt, Nur da- mit kamme man dem großen Ziel, einem ge- einten Europa, näher, Der Ausschuß bean- tragte in der Resolution ferner, daß die zur Zeit zwischen Frankreich und dem Saarland bestehenden Konventionen abgeschafft und durch Wirtschaftsverträge auf der Basis der Gleichßerechtigung ersetzt werden. Entspre- chend soll eine Neuordnung der Saargruben vorgenommen und die Ausbeutung der Warndtkohle durch die Charbonnages de France eingestellt werden, Schließlich wird Verlangt, daß die demokratischen Freiheiten hergestellt und für alle Arbeitnehmer das Tarifvertragsrecht und das Mitbestimmungs- recht eingeführt werden. i Reizende Wollkleider ort 18.— damen · Winter mã ntel on 68.— nanHENM. b 4 blanken — 9 9 1 1 SPD-Brief an das Verfassungsgericht Ollenhauer gegen das Gutachten der Regierung Bonn(UP). Gegen die Auslegung des Grundgesetzes durch die Bundesregierung, Wonach die Aufstellung von deutschen Trup- Pen ohne Verfassungsänderung möglich sein soll, wendet sich der amtierende SpD-Vor- sitzende Erich Ollenhauer in einem Schrei- ben an das Bundesverfassungsgericht, das in Bonn veröffentlicht wurde. Das Bundesverfas- Sungsgericht hatte bekanntlich eine Stel- lungnahme der Bundesregierung zu der Frage angefordert, ob der Abschluß des Verteidi- Zungsvertrages und die damit verbundene Aufstellung von deutschen Truppen eine An- derung des Grundgesetzes, also im Bundes- tag eine Zweidrittelmehrheit erfordere oder nicht. Diese Stellungnahme, die als Unter- lage für das vom Bundespräsidenten ver- langte Gutachten dienen sollte, ist inzwischen vom Bundesverfassungsgericht der SPD zu- geleitet worden, Diese bat jetzt um eine län- gere Frist für die Ausarbeitung ihrer Be- Urteilung. Ollenhauer wendet sich in seinem Schrei- ben Aber jetzt schon gegen die Auffassung der Bundesregierung, daß der Artikel 24 des Grundgesetzes—„Der Bund kann durch Ge- setz Hoheitsrechte auf zwischenstaatliche Ein- richtungen übertragen“— von der Beachtung inmerdeutscher Verfassungsvorschriften ent- binde, daß ferner auch für den Umfang der den internationalen Organen zukommenden Kompetenzen der innerdeutschen Verfas- sungsbestimmungen nicht maßgebend seien und sogar zu prüfen sei, ob auch die Grund- rechte zur Disposition des einfachen Gesetz- gebers stehen. Wenn die Bundesregierung nach Ablauf von fast zwei Jahren auf ein- mal mit einer völlig neuen und unvorherseh- Haren Auffassung herauskomme, würden die staatlichen Grundlagen Deutschlands und der Bestand des Grundgesetzes so in Frage ge- Stellt, daß hierzu Außerungen grundsätzlicher Art notwendig seien, für welche die SpD Einige Zeit brauche. 425 000 Vertriebene umgesiedelt 30 000 Flüchtlingsbauern erhielten Höfe München(UP). Bundesvertriebenenmini- ster Lukaschek bezeichnete in einer Rund- Funkansprache die Lösung des deutschen Ver- triebenenproblems als eine Aufgabe der gan- zen freien Welt. Die Zahl der seit 1945 in die Bundesrepublik aufgenommenen Vertriebenen und der Sowjetzonenflüchtlinge bezifferte ei uf fast zehn Millionen. Im Rahmen des er- sten Umsiedlungsprogramms seien 300 000 am zweiten bis jetzt 125 000 Vertriebene um- gesiedelt worden. Bis Juli nächsten Jahre: Hofft Lukaschek den Rest des zweiten Pro- Srammes verwirklichen zu können. Die Woh- mungsfinanzierung für den ersten Teil eine geplanten dritten Programmes, das wiede 300 000 Vertriebene umfassen soll, bezeich- nete er als gesichert. Der Bund werde von der Gesamtlasten des Programms, die auf übe eine Milliarde DM veranschlagt sind, 700 Mil lionen aufbringen müssen. Rund 30 000 heimatvertriebene Landwirt. Wurden auf Grund des Flüchtlingssiedlungs. gesetzes bis zum 30. Juni dieses Jahres au einer Gesamtfläche von 230 000 Hektar in di: Westdeutsche Landwirtschaft eingegliedert teilte das Bundesernährungsministerium mit 42 Monate Zuchthaus für SS-Lagerarzt Wegen drei Fällen von Aussetzung München(UP). Nach dreitägiger Ver- handlung wurde der ehémalige SsS-Lager- Arzt des K Buchenwald, Dr. Werner Kir- chert, vom Münchner Schwurgericht zu drei- einhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Staatsanwalt hatte für Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und fünf Jahre Berufsverbot gefordert. Während er beantragte, den Angeklagten von 14 Morden und einer Körperverletzung im Amt freizu- sprechen, verlangtèe er die Verurteilung we- gen drei Aussetzungen mit Todesfolge und zehn Verbrechen schwerer Körperverletzung. Der Verteidiger Kircherts hatte auf Frei- Spruch plädiert. In der Urteilsbegründung erklärte Landge- richtsdirektor Möhl, Kirchert könne lediglich Wegen dreier Vergehen der Aussetzung mit Todesfolge verurteilt werden. Die ihm weiter zur Last gelegten zehn Fälle von Entman- mung könnten nicht abgeurteilt werden, da Sie bereits verjährt seien. Kirchert habe die Entmannungen nicht aus sozialen, rassischen Oder religiösen Gründen vorgenommen. Kir- chert hatte vorgebracht, daß diese Maßnah- me bei Sittlichkeitsverbrechern angewendet Werden könne.„Die Entmannung ist keine Erfindung der Nationalsozialisten“, erklärte das Gericht. In den drei Fällen von Aussetzung, wegen deren er verurteilt wurde, hatte Kirchert jü- dische Häftlinge aus der Revierbaracke ver- Wiesen. Die Häftlinge starben daraufhin. Professor Theodor Heuss wurde vor drei Jahren, am 12. September 1949, zum ersten Präsidenten der Deutschen Bundesrepublik gewählt. Er befindet sich zur Zeit auf Urlaub im Allgäu. g N Edouard Daladier, ehemaliger französischer Ministerpräsident, machte auf dem Flug von Paris nach Berlin in Frankfurt Station, um sich das Goethe-Haus anzusehen. 8 Senator Connally, der Vorsitzende des Aus- wärtigen Ausschusses des US-Senats, traf aus Wien kommend in Frankfurt ein. Connally Will mit führenden amerikanischen Diploma- ten und Militärs konferieren. Bundes wintschaftsminister Erhard wird am Sonntag zu emem kurzen Besuch in der kana- dischen Hauptstadt eintreffen. Der österreichische Katholikentag wurde in Wien in Anwesenheit von Kardinal Innitzer, Staatspräsident Körner und der gesamten Re- gierung feierlich eröffnet. 8 Sir Frank Newsham, Unterstaatssekretär im britischen Innenministerium, besichtigte in München Einrichtungen der Stadt-, Grenz- und Kriminalpolizei. 0 Ver italienische Ministerpräsident de Gas- Deri hat Straßburg verlasse, um sich einige Tage am Vierwaldstätter See zu erholen. Kirchert acht Jahre Intervention für Spundauer Häftlinge Hochkommissare schrieben an Sowjets— Dieckmann bat Ehlers um einen Termin Berlin(UP). Die drei Hochkommissare haben den Sowietbehörden in Deutschland vor zehn Tagen eine Verbesserung der Lebens- Verhältnisse der im Spandauer Gefängnis in- haftierten sieben deutschen„Kriegsverbre- cher“ vorgeschlagen. 2 Dies teilte der in Berlin weilende US- Hochkommissar Donnelly vor der ausländi- schen Presse in Berlin mit. Die Intervention der Westalliierten erfolgte auf Ersuchen von Bundeskanzler Adenauer. Wie Donnelly hin- zufügte, haben die Sowjetbehörden das Schrei- ben der Hochkommissare bisher nicht beant- Wortet. Nach ergänzender Erklärung eines alliier- ten Sprechers in Berlin haben die Westmächte folgende Hafterleichterungen vorgeschlagen: Anstatt wie bisher alle acht Wochen sollen die sieben Häftlinge künftig alle vier Wochen für jeweils 30 anstelle von bisher 15 Minuten Besucher empfangen dürfen. Darüber hinaus sollen zusätzliche Besuche in dringenden Fa- milien angelegenheiten gestattet werden. Von Berlin weit entfernt lebende Angehörige sol- jen die Möglichkeit erhalten, den ihnen zu- stehenden Besuch für drei Monate auf 90 Minuten zu sammeln, Schließlich soll den sieben Häftlingen erlaubt werden, alle acht Tage und nicht mehr— wie bisher— alle vier Wochen einen Brief zu schreiben. Weiter versicherte Donnelly, die amerika- nischen Behörden in Deutschland würden allen Einschüchterungsversuchen der Sowjets energisch entgegentreten. Er werde jedem Druck des Ostens auf Westberlin entschieden begegnen, da dieser nur den Zweck verfolge, die Position des Westens in Berlin zu schwa chen., Wir werden selbstverständlich in Ber- in bleiben“, betonte Donnelly. Um seiner neuen Aufgabe als Hochkommissar in Deutsch- land gerecht werden zu können, kündigte der Hochkommissar an, er werde künftig minde- stens einmal im Monat nach Berlin kommen — wenn nicht häufiger. Donnelly hat persönlich die von den So- Wjets neuerdings für amerikanische Militär- fahrzeuge gesperrte Strecke der Autobahn zwischen Berlin und dem Kontrollpunkt Drei- linden inspiziert, ohne von sowjetischen Po- sten daran gehindert zu werden. Sowietische Posten und Volkspolizisten zwangen jetzt wiederum einen Jeep der US-Militärpolizei und zwei britische Motorradfahrer, ihre Fahrt nach Dreilinden auf einem weiten Umweg ber Wannsee fortzusetzen. Die britischen Behörden in Berlin gaben die Festnahme von zwei britischen Offizieren durch Volkspolizisten im Berliner Sowiet- sektor und das Verschwinden von drei Solda- ten auf der Autobahn Berlin-Helmstedt be- kannt. Der britische Stadtkommandant, Ge- neral Coleman. hat den Berliner Vertreter der sowjetischen Kontrollkommission, Den- Sin, zur sofortigen Freilassung der Offiziere aufgefordert und die sowjetischen Behörden gebeten, Auskunft über den Verbleib der drei Soldaten zu geben, die auf der Fahrt nach Westdeutschland in einem Armeekraftwagen verschwunden sind. Der Präsident der Volkskammer in der so- Wietischen Besatzungszone, Johannes Dieck- mann, hat Bundestagspräsident Ehlers tele grafisch ersucht, ihm mitzuteilen, wann das Präsidium des Bundestages bereit ist, die künfköpfige Delegation der Volkskammer zu empfangen. Bundestagspräsident Hermann Ehlers will mit den Bundestagsfraktionen zunächst die Lege erörtern, bevor er das Telegramm Dieck manns beantwortet. In Bonn ist man der Auffassung, daß„offizielle Verhandlungen“ mit den„Sendboten der nicht frei gewählten Volkskammer“ nicht geführt werden könnten. Bestenfalls, so meint man, könnten unver- hindliche Gespräche zustande kommen. Man sollte jedoch nicht Tür und Tor vor den De- Jegierten verschließen. SPP-Pressechef Fritz Heine erklärte, die SPD halte es für un zweckmäßig, zu Bespre- chungen mit den Vertretern der Volkskammer der Sowietzone zusammenzutreffen. Diese Volkskammerdelegierten seien weder demo- Kratisch gewählt worden, noch könnten sie Anspruch darauf erheben, die Vertreter der Sowjetzone zu sein.„Die wahren Vertreter der sowjetischen Besatzungszone sitzen als politische Häftlinge in Gefängnissen und Strafanstalten“, sagte Heine.„ Erste Sitzung 5 des Schumanplan- Parlaments Eröffnung durch Boggiano Pico(Italien— Eine historische Aufgabe Straß burg(UP). Das Schumanplan-Par- jament— die erste übernationale europäische parlamentarische Körperschaft mit wirklichen Vollmachten— trat am Mittwoch abend zu seiner ersten Sitzung zusammen. Der Alterspräsident des 78 Delegierte um- fassenden Parlaments, der 79 Jahre alte Ita- liener Boggiano Pico, verwies in seiner Eröff- nmungsansprache auf die historische Aufgabe, die dem Parlament durch den Auftrag des Ministerrats der Europaischen Kohle- und Stahlgemeinschaft erteilt wurde, eine födera- tive Verfassung für die sechs Schumanplan- Staaten zu schaffen. Der Eröffnungssitzung wohnten Bundeskanz- ler Adenauer sowie die Außenminister Italiens und Luxemburgs, Aleide de Gasperi und Jo- seph Beck, bei. Der französische Außenmini- ster Schuman sowie seine Kollegen aus den Niederlanden und Belgien waren ebenfalls rechtzeitig aus Luxemburg, wo sie an der Mi- nisterratstagung teilgenommen hatten, ange- kommen, um die Eröffnungsfeierlichkeiten mitzuerleben.. Bevor das Schumanplan-Parlament einen besonderen Ausschuß zur Ausarbeitung eines Verfassungsentwurfs für die Schumanplan- Gemeinschaft bilden wird, müssen die Dele- gierten noch allgemeine Verfahrensfragen Klä- Ten, Ein Präsident muß gewählt werden, die Berichte der Hohen Behörde werden vorge- legt und ein Sekretariat ist zu schaffen. Auf der ersten Sitzung wurde lediglich ein Aus- schuß zur Festlegung von Verfahrensffägen und zur Prüfung der Beglaubigungsschreiben gewählt. Das Parlament tritt am Donnerstag erneut zusammen. f 5 Das Schumanplan- Parlament ist eines der vier Organe der Montanunion. Neben ihm be- stehen die Hohe Behörde, der Gerichtshof und der Ministerrat. Dem Parlament gehören je 18 Delegierte aus Deutschland, Frankreich und Italien an, je zehn Vertreter entsenden Belgien und die Niederlande, während vier Delegierte aus Luxemburg anwesend sind. Der Schah empfing Dr. Hjalmar Schacht Mossadeg läßt alle Möglichkeiten offen— Entscheidung am Dienstag Teheg an(UP). Dr. Hjalmar Schacht hatte erneut eine eineinhalbstündige Unterredung mit dem iranischen Minister präsidenten Mos- sadeg, der ihn um ein Gutachten über die Wirtschafts- und Finanzlage des Landes ersucht hatte. Später speiste Dr. Schacht mit dem Schah im kaiserlichen Palast. Anschlie- Bend wurde Schacht nochmals von Mossadeg empfangen. In Anschluß an eine nichtöffentliche Sitzung gab das iranische Parlament ein Rommuni- qué heraus, in dem für den 16. September eine öffentliche Sitzung mit einer Debatte über die anglo- amerikanischen Vorschläge zur Regelung des Erdölkonfliktes angekündigt Wird. In dem Kommuniqué heißt es Weiter, Mossadeg habe sämtliche Vollmachten. Das Parlament erwarte gegenwärtig noch Bescheid von ihm,„wie er sich die Entscheidung des Parlamentes über die westlichen Vorschläge Wünsche“. Mossadeg soll mit dem Schah überein- gekommen sein, die Olverhandlungen nicht abzubrechen, sondern die Tür zu weiteren Verhandlungen offen zu lassen. Der Premier hat angeordnet, daß der Sender Teheran An- griffe gegen Großbritannien vorläufig vermei- den möge. Propagandaminister Radwan erklärte zu dem Gesetz über die Auflösung der politi- schen Parteien, daß sämtliche Parteien be- stehen bleiben, bis der Staatsrat über ihr Fortbestehen oder ihre Auflösung entschie- den habe. Assam Zurücek getreten Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Abdel Rahman Assam, ist überraschend Zu- rück getreten. Unterrichtete Kreise in Kairo begründeten den Rücktritt Assams damit, daß dieser nicht mit der von der Armee verfolg- ten Politik harmonierte. Der Rat der Arabi schen Liga, der Agypten, Jordanien, der Irak, Saudi-Arabien, Syrien und der Jemen ange- hören, ist gegenwärtig zu einer Tagung ver- sammelt. Abdel Rahman Assam, der Agypter ist, hatte den Posten des Generalsekretärs der Liga seit ihrer Gründung 1945 inn Trat Assam auf Druck Naguibs zurück? Der Wafd beugt sich— Botschafterempfang in Kairo Kairo(UP). Die mächtige Wafd-Partei hat jetzt ihren anfanglichen Widerstand gegen die„Säuberungsforderungen“ General Na- Suibs aufgegeben. Im Einklang mit dem neuen Gesetz über die Reorganisierung der politi- schen Parteien hat der Exekutivausschuß des Wafd beschlossen, einen Ausschuß von 30 Funktionären zu bilden, dem die Neuformu- lierung der Parteistatuten übertragen werden Soll. In diesem Ausschuß dürfen nur solche Funktionäre vertreten sein, die sich keinerlei Verfehlungen in öffentlichen Amtern oder im sonstigen politischen Leben haben zuschul- den kommen lassen. General Naguib empfing den Botschafter der USA, Großbritanniens und Nationalchinas. US-Botschafter Caffery erklärte, man habe „Fragen von gegenseitigem Interesse ein- schließlich der anglo- ägyptischen Beziehun- gen“ behandelt. Der überraschende Rücktritt des General- Sekretärs der Arabischen Liga, Assam, Wird in informierten Kreisen dieser Organisation auf den Druck Naguibs zurückgeführt. Ab- gesehen von der Mißstimmung, die in der Armee wegen des Verhaltens der Liga im Pa- Iästimakrieg herrsche, sei den Militärs außer- dem das intime Verhältnis zwischen Assam und Faruk ‚ein Dorn im Auge“ gewesen, er- klärten diese Kreise. Nach unbestätigten Be- richten soll Naguib sogar die Absicht gehabt haben, Assam verhaften zu lassen, wäre er nicht„freiwillig“ zurückgetreten. Koreafrage vor UN- Vollversammlung Acheson: Eine falsche Interpretation Washington(UP). UsS- Außenminister Acheson erklärte auf seiner Pressekonferenz, die Berichte, wonach die USA die koreani- schen Waffenstillstandsverhandlungen vor die UN bringen wollen, beruhten offenbar auf Falscher Interpretation einer kürzlichen Be- merkung von Botschafter Ernest Gross, der ein Mitglied der amerikanischen Delegation bei den UN ist. Allerdings werde sich die UN- Vollversammlung bei ihrem Zusammentritt am 167 Oktober auch mit zwei im Zusam- menhang mit Korea stehenden Berichten be- kassen. Dadurch würden die Waffenstill- standsverhandlungen automatisch zur Sprache kommen. i Der mexikanische Präsident Zleman hat den UN einen Plan für einen Waffenstillstand in Korea unterbreitet. Aleman schlägt vor, sofort alle Kriegsgefangenen auszutauschen, die freiwillig auf ihre Seite zurückkehren möchten. Zweitens soll sich jedes Mitglied der UN verpflichten, eine bestimmte Anzahl der- jenigen Gefangenen aufzunehmen, die nicht in ihre Heimat zurückkehren möchten. Nach Ein- kehr normaler Zustände in Korea soll es den Gefangenen ermöglicht werden, auf Wunsch endgültig in ihre Heimat zurückkehren. Dr. Hussein Fatemi, der im Februar bei einem Attentatsversuch in Teheran verwun- dete iranische Olsachverständige, ist von Lamb in die Schweiz abgereist. Fatemi hatte in Hamburg operieren lassen. 5* Neues aus aller Welt Gasturbine für Kraftwagen Turbo-Aggregat von zwei Düsseldorfer Ingenieuren entwickelt Düsseldorf(OP). Zwei in Düsseldorf lebende Ingenieure haben ein„Turbo-Aggre- gat“ entwickelt, das sich nach ihrer Ansicht sowohl für Straßen- und Schienenfahrzeuge Als auch für stationäre Zwecke eignen soll. Während die Gasturbine sich in der Luftfahrt in Form von Strahltriebwerken und Propel- ler-Turbinen bereits einen festen Platz ge- schaffen hat, dringt diese neuartige Trieb Werkart in den letzten Jahren auch in das Gebiet des erdgebundenen Verkehrs vor. Die britischen Roverwerke arbeiten seit drei Jah- ren an einer kleinen Gasturbine für Auto- mobile, die sich bereits in praktischen Ver- suchen über Erwarten gut bewährte. Einem mit einer solchen Turbine ausgerüsteten Wa- gen gelang es vor einigen Monaten auf der Autobahn bei Jabbecke in Belgien, Geschwin- digkeiten von 220 Stdkm. zu überschreiten und damit die ersten„offiziellen Rekorde“ für Gasturbinen-Wagen aufzustellen. Ahnliche Versuche werden in den USA von den Boeing Werken und in Frankreich von der Lastwa- genfabrik Laffly betrieben. Im Gegensatz zu den britischen, amerikani- schen und französischen Gasturbinen handelt es sich bei der Erfindung der deutschen In- genieure um eine Kombination eines Kolben- motors mit zwei Turbinen. Beim Anlaufen des Aggregats arbeitet zuerst der Kolbenmotor, der später automatisch auf die Turbinen um- schaltet. Während bisher der größte Nachteil der Gasturbine gegenüber dem herkömm- lichen Kolbenmotor in ihrem höheren spezifi- schen Brennstoffverbrauch lag, soll das von den deutschen Erfindern konstruierte Aggre- Sat besonders sparsam arbeiten. Nach Anga- ben der Ingenieure verbrauche ihr Aggregat nicht einmal die Hälfte des Brennstoffes, den ein gleichstarker Dieselmotor benötige. Als Grund für diesen günstigen Wirkungsgrad wird die Umwandlung der gesamten Abzugs- gase in Strömungsenergie angegeben. Die beiden Erfinder planen, die Baulizenz für ihr Turbo- Aggregat an ausländische In- teressenten zu verkaufen. Verhandlungen mit einer französischen Firma seien bereits im Gange. In Düsseldorf soll mit den aus dem Lizenzverkauf gewonnenen Geldern die Se- Tienproduktion der Turbo-Aggregate aufge- nommen werden. Die Erfinder versicherten, ihr Aggregat lasse sich ohne größere Schwie- rigkeiten in das Fahrgestell normaler Kraft- Wagen einbauen. e Paketexplosion in Frankfurt Frankfurt(UP). Zwei Personer wurden schwer und zwei andere leicht verletzt, als beim Entladen von Expreßgut aus dem Schnellzug von Basel nach Hamburg auf dem Frankfurter Hauptbahnhof ein Paket explo- dierte. Nach den polizeilichen Ermittlungen wurden die Verletzungen durch Splitter des Verpackungsmaterials verursacht. Das Frank- furter Polizeipräsidium teilte mit, daß es sich Wahrscheinlich um einen Unglücksfall handle. Für ein geplantes Verbrechen seien keinerlei Anzeichen vorhanden. Ob das Paket, dessen Herkunft und Adresse nicht mehr festgestellt werden konnten, Sprengstoff oder eine leicht- entzündliche chemische Substanz enthielt, ist noch ungeklärt. Fährschiff mit 63 Toten geborgen Endgültige Zahl der Opfer noch ungewiß Belgrad(UP). Das jugoslawische Fähr- schiff„Nisch“, das in einem heftigen Sturm vor den Toren Belgrads in der Donau ver- sank und mehr als 90 Personen mit in die eines Schwimmkrans in den Hafen von Ves grad gebracht worden. 63 Leichen wurden aus dem Innern des Totenschiffes geborgen und zur Identiflzierung in ein Belgrader Kranken- haus gebracht. Die Gesamtzahl der Toten steht noch nicht fest. Die Belgrader Zeitungen berichten, daß sich nur etwa 20 Personen ret- ten konnten. Da die Fähre nach bisherigen Feststellungen aber 118 Personen an Bord hatte, wird die Zahl der Opfer wahrscheinlich auf fast 100 Personen steigen Die übrigen 1 Tiefe riß, ist jetzt gehoben und mit e . S7 0 N Opfer sind offenbar donauabwärts getrieben worden. 7 General Ridgway ist aus der Türkei abge- reist, Wo er türkische Truppeneinheiten be- nem Besuch„sehr beeindruckt“, Ein Putsch in Syrien habe in letzter Minute Verhindert werden können, berichtet eine Zeitung in Beirut, Die Aufständischen hätten die Absicht gehabt, den Militärdiktator Oberst Schischakli zu stürzen. Der arabisch- asiatische Block wird beantra- gen, daß die Rassenpolitik der südafrika- nischen Regierung auf die Tagesordnung der 8 IN- Vollversammlung gesetzt wird. Die französische Regierung will ihre Tunis- Reform erneut einer Prüfung unterziehen, in der Hoffnung, auf diese Weise einer Behand- lung des Tunis-Problems durch die UN zu entgehen.. Die„Deutsche Jugend des Ostens“, die Ju gendorganisation der Vertriebenenverbände wurde in den Bundesjugendring aufgenom men. 5 3 5 Neun ehemalige deutsche Soldaten, die französischen Gefängnissen Freiheitsstrafe wegen„Kriegsverbrechen“ abbüßen mußt sind in den letzten vier Wochen begnadis und nach Deutschland entlassen worden. Der ständige NATO-RAT beschloß, die No atlantikpakt- Streitkräfte während ihrer növer in Deutschland zu inspizieren. Die D legierten werden am Mittwoch nach Deut land reisen. General Marshall, der ehemalige Außer minister der USA, ist in Le Havre eingetre fen. Am Donnerstag wird Marshall erwartet. 5 Die Geheim- Verhandlungen über die seit zwei Wochen zwischen indi pakistanischen Ministern in Genf g. den, sind jetzt zusammengebroch legationen reisen sofort von G sichtigte. Ridgway erklärte, er sei von sei: 8 n c N bag n dee EA N g b elbe 8 8 Südwestdeutsche Rundschau Einhundert Millionen DM Dürreschäden Eine Denkschrift der Bauernverbände Ste- Karlsruhe Gsw). Die Schäden, die der Südwestdeutschen Landwirtschaft auf Grund Suge der monatelangen Dürre entstanden sind, Soll. Werden in einer Denkschrift der drei Bauern- fahrt verbände Baden- Württembergs mit minde- Opel Stens 100 Millionen DM. angegeben. In der Se Denkschrift werden das Landwirtschaftsmini- rieb- Sterium und die Landesregierung ersucht, im das Interesse der Erhaltung der Leistungsfähig Die Reit der südwestdeutschen Landwiptschaft Jah- und der Sicherung der Lebensmittelversor- duto- gung eine Reihe von Hilfsmaßnahmen zu Ver- unterstützen. Diese Maßnahmen beziehen sich nem unter anderem auf die Gewährung verlore- Wa- ner Zuschüsse für die Beschaffung von Fut der termitteln, die Bewilligung verbilligter Kre- Win- dite zum Ankauf von Futtermitteln und Abn- eiten Uches. rale Von den Trockenschäden würden nach der liche Denkschrift besonders die folgenden Land- ng striche heimgesucht: das ganze badische twa⸗ Rheintal vom Süden bis zum Norden ein- 2 schließlich des Kreises Pforzheim, die Sand- An- gemeinden der Hardt, der badische Odenwald, delt das Bauland und der Taubergrund, weite In- Teile des württembergischen Unterlandes, das ben⸗ Gebiet vom Gau bis an den Albrand ein- des Schließlich Nürtingens, die Au der Otor, Teile des hohenlohischen Gebiets, die Kreis- um- Aalen und Heidenheim, die Münsinger teil und die Albgemeinden in den Kreisen Tü- Dine bingen undd Re„ dazu ganz Hohenzol- ifi lern und der südliche Schwarzwald, desglei- 2 chen die badische und württembergische Baar, 8e Teile des mittleren und nördlichen Schwarz- S4 Waldes und in gewissem Umfange auch alle egat übrigen Kreise des Oberlandes, das Boden- den Seegebiet sowie Teile des unteren Schwarz- 5 Waldes und Anbaugebiete am Hochrhein. 1 Die Denkschrift, die von den Bauernver- N Händen in Zusammenarbeit mit wissenschaft- lichen und statistischen Instituten erarbeitet 15 würde, ist auch den Abgeordneten der Ver- fassunggebenden Landes versammlung, den mit Vorsitzenden der Fraktionen und den Mit- Ä Zliedern des Landwirtschafts- und Ernäh- 855 Trungsausschusses zugeleitet worden. fge- g ten, Brand auf der Autobahn 1 Bruchsal(sw). Der Zehn- Tonnen-An- a„ hänger eines Lastzuges geriet auf der Auto- bahn bei Kirrlach, vermutlich infolge Reifen- N. Schadens, in Brand. Es gelang jedoch, den Motorwagen noch rechtzeitig abzuhängen. Der den Anhänger verbrannte, doch konnte die La- als dung noch gerettet werden. lem 4 8 lem 5 85 10 Wieder Sprengungen im„Todeswald“ gen PfOrzheim(sw). Noch immer sind die des Munitions- und Bombenreste, die seit 1949 nk in dem ehemaligen Munitionslager bei Pforz. zich Heim aus allen Teilen Württembergs und Ba- dle. dens zusammengetragen wurden, nicht rest- rlei Jos beseitigt. Ab sofort werden in dem so be- Sen rüchtigt- berühmten„Todeswald“ Wieder ellt Sprengarbeiten durchgeführt, nachdem sie t- Vorübergehend eingestellt worden waren. Der ist Brund für diese Unterbrechung lag in dem Schweren Unglück, das sich vor drei Wochen dort ereignete. Ihm fielen bekanntlich drei Angehörige des Staatlichen Sprengkomman- dos zum Opfer. Zahlreiche Verletzte waren Wertheim. Nach langen Verhandlungen und zahlreichen Entschließungen ist jetzt mit dem Bau der Straßenbrücke über den Main bei Wertheim begonnen worden. Todessturz vom Lastkraftwagen (Is) Wertheim(wk). Einen tragischen Ab- schluß fand ein Schützenfest für einen 16 jährigen Jungen. Auf der Heimfahrt vom Schießstand stürzte er vom Anhänger eines Lastkraftwagens. Er zog sich einen Schädel basisbruch zu und starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Seltene Himmelserscheinung Lit zelstetten, Bodensee(Isw). Zahl- reiche Einwohner von Litzelstetten am Bo- densee haben in einer der letzten Nächte eine seltene Himmelserscheinung beobachtet. In Seringem Abstand von der fast vollen Mond- scheibe hatte sich ein heller Kreis gebildet. Diese sogenannte Erscheinung ist darauf zu- rückzuführen, daß sich über die über dem See lagernde kühle Luft Warmluft schob, wo- durch sich Eiswolken bildeten. Später wurde dann das Mondlicht von den Eiskristallen 8E brochen, wodurch diese Frscheinung entstand, die bei der Bodenseebevölkerung als Regen- Verkünder gilt. Der Hund erschoß den Jäger Karlsruhe(Wk). Als ein 57jähriger Fabrikant von einem Reviergang bei Fried- richstal zu seinem Wagen zurückkehrte, wurde er Von seinem Hund angesprungen. Das Tier geriet hierbei an den Abzugshahn des gela- denen Jagdgewehrs. Der Schrottschuß löste sich, drang dem Jäger in die Brust und tö- tete ihn auf der Stelle. i Opferstockmarder und Kirchenschänder Mosbach(w-w—. In Königshofen und in Lauda wurden in den letzten Tagen KHKir- chenschändungen und-diebstähle festgestellt. Der Opferstock der Kriegergedächtnis-Ka- Pelle in Königshofen wurde gewaltsam, Wahr- scheinlich mit einem Stemmeisen, aufgebro- chen. In der Königshofener Kirche wurde der holzgeschnitzte Christuskörper entfernt. In der Marienkapelle in Lauda wurde ein Nik kel-Kruziflx entwendet. Der Weihwasserbe- hälter wurde abgenommen und vor dem Hauptaltar ausgeleert. Auch ein Elfenbein Kruzifix wurde abgerissen und zerstört. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Früherer Polizeidirektor unter den Toten von Farnborough Pforzheim(sw). Der Leiter der Pag Abteilung des deutschen Generalkonsulats in London, Konsul Horst Küttner, der als 29. Todesopfer der Flugzeugkatastrophe von Farnborough im Alter von 47 Jahren ver- schieden ist, war vom 1. Juli 1947 bis zum 30. November 1950 Polizeidirektor in Pforzheim. In dieser Zeit hatte er das städtische Polizei- Wesen aufgebaut. Küttner ist in Tübingen geboren. Nach dem Studium der Rechts- und der Staats wissenschaften legte er in Breslau das Assessorexamen ab. Als begeisterter Flieger stand er von 1937 bis 1940 in Süd- amerika im Dienst der Luftfahrt. Von 1943 bis 1945 War er juristischer Berater der Firma Siemens und Halske und anschließend in Braunschweig und Berlin- Reinickendorf als Staatsanwalt tätig. Gefährlicher Lausbubenstreich POT EZheim(sw). Noch nicht einmal Wilhelm Busch hätte Freude an den Laus- buben gehabt, die von der Pforzheimer Auto- bahnbrücke Steine auf die vorbeifahrenden Autos warfen. Eines der bombardierten Fahr- Noch kein„Altweibersommer“ Nach Auskunft verschiedener Wetter warten in der Bundesrepublik ist in den nächsten Tagen mit einem sonnigen„Altweibersom- mer“ nicht zu rechnen. Die Witterung wird im allgemeinen kühl und unbeständig blei- ben, in einzelnen Gebieten jedoch soll es wär- mer werden. Die Wetterwarte in München sieht noch keine durchgreifende Wetteränderung. Die täglichen Regenfälle sollen auch in den näch- sten Tagen anhalten. Die Berggipfel über 1500 Meter in der Gegend von Garmisch sind in Wolken gehüllt. Auf der Zugspitze fielen 40 em Neuschnee, während die leichte Schneedecke in den Vorbergen zum Teil wie- der weggetaut ist. Die Wetterwarten im Zug- Spitz-, Karwendel und Wettersteingebiet sind mit ihren Voraussagen sehr zurückhal- tend, da langfristige Wetterprognosen sehr oft durch überraschende Föhneinffüsse ge- stört werden. Auch die Stuttgarter Wetter warte glaubt, daß es in den nächsten Tagen weiterhin un- beständig bleiben wird, jedoch sei ein leichter Temperaturanstieg zu erwarten. Die jetzigen Temperaturen würden vier bis fünf Grad un- ter dem Normaldurchschnitt des Septembers der letzten Jahre liegen. An eine spätsommerliche Schönwetterlage sei vorläufig nicht zu denken, meint das Frankfurter Wetteramt. Jedoch soll es etwas wärmer und auch sonniger werden. Auch im Norden Deutschlands werde es überwiegend wolkig und kühl bleiben, gab das Wetteramt in Hamburg bekannt. Zwi- schen einem Hoch bei Schottland und einem Tief über der Nordsee ströme weiterhin kühle Luft nach Norden ein. Ein Opfer der Motorradraſerei. In letzter Woche wurde Herr König, Be⸗ ſitzer der Hühnerfarm zwiſchen Heidelberger Weg und Friedrichsfeld von einem Motorrad⸗ fahrer aus Neckarhaufſen angefahren. Nun⸗ mehr iſt er im Thereſien⸗Krankenhaus ſeinen dabei erlittenen Verletzungen erlegen. Dieſer Unfall dürfte noch ein gerichtliches Nachſpiel haben und eine ernſte Mahnung ſein! 90 Jahre Badiſcher Säugerbund! Am Sonntag, 14. Sept., vorm. 11 Uhr werden in allen Städten und Dörfern des badiſchen Landes aus Anlaß des 90 jährigen Beſtehens des Badiſchen Sängerbundes Frau⸗ en⸗ und Männerchöre an geeigneten Plätzen ihre Lieder ertönen laſſen. In Mannheim wird die Liederhalle und Flora um die ge⸗ nannte Zeit auf dem Marktplatz ſingen. Die Vereinsvorſtände werden in einer kurzen An⸗ ſprache darauf hinweiſen, daß der Badiſche Sängerbund am 14. September 1862 unter dem erſtſten Präſidenten Friedrich Moßdorf in den Räumen der Eintracht in Karlsruhe ſeine Krönung fand. Urkundenmaterial, das bis auf das Gründungsjahr“ zurückgreift, iſt glücklicherweiſe gefunden worden und gibt allen Sängern und Freunden des Geſangs in der Südddeutſchen Sängerzeitung erſchöpfen⸗ den Aufſchluß. Wettervorhersage Donnerstag wechselnd, zum Teil stark be- Wölkt, aber nur vereinzelt noch etwas Regen. Temperaturen bei schwachen nordöstlichen Winden nicht über 18 Grad ansteigend. Nachts Abkühlung unter 10 Grad, zum Teil nahe 5 Grad. Freitag Wolkig mit Aufheiterungen und im wesentlichen niederschlagsfrei, aber immer noch ziemlich kühl. Die Landwirtſchaftliche Ausſtellung „Südweſt“ Weiterhin reger Ausſtellungsbeſuch. Der Ausſtellungsbeſuch ſetzte ſich auch am Donnerstag dieſer Woche unvermindert gut fort. Wiederum waren es zahlreiche Omni⸗ buſſe, zum Teil aus dem ſüdlichen Schwarz⸗ wald, aus Hinterzarten, Todtmoos, Donau⸗ eſchingen, die eine große Anzahl von Beſu⸗ chern brachten. Unter den Beſuchern wurden Ausländer verſchiedener Nationen beobachtet. Die Umſätze der Ausſteller ſind gut, zu einem großen Teil ſogar als ſehr gut zu be⸗ zeichnen. Die Ausſtellung ſchließt am Sonntag Abend ihre Pforten. Eine Verlängerung der Ausſtellung iſt entgegen umlaufenden Ge⸗ rüchten nicht möglich. Es iſt daher nun an der Zeit, daß jeder, der die Ausſtellung noch nicht beſucht hat oder ſie noch einmal be⸗ ſuchen will, das Wochenende dazu benützt. Der Beſuch aus bäuerlichen Kreiſen war ſo umfaſſend, wie es ſelbſt bet gutem Opti⸗ mismus nicht anzunehmen war. Aber auch die Stadt— und dort hat ſich vielleicht noch mancher Zeit gelaſſen— ſollte in die land⸗ wirtſchaftliche Ausſtellung gehn, denn es wird vieles geboten, ſei es in der einen Halle die Ausſteuer, ſei es in einer anderen. Halle ſo manches Nützliche, was nicht nur für die Landfrau, ſondern auch für den allgemeinen Haushalt beſtimmt iſt. Jahre wieder vergehen, bis wiederum eine Ausſtellung dieſer Art im Südweſtdeutſchen Naum und insbeſondere in Mannheim gezeig werden wird. 5 Deshalb heißt es, die Zeit nutzen und die Ausſtellung bis ſpäteſtens Sonntag zu be⸗ ſuchen. Zweckdienlicherweiſe wird der Beſuch der großen Turnierveranſtaltungen mit dem Ausſtellungsbeſuch verbunden. Die Karten für die Nachmittags⸗Turniere(13—14 Uhr) je nach Programm gelten zugleich für den Ausſtellungseintritt. Die glanzvollen Tur⸗ nierveranſtaltungen am Abend werden aus⸗ klingen mit dem großen Zapfenſtreich, bei dem zwei Muſikkapellen mitwirken. Keine Ursache zur Panikstimmung Mannheim(sw). Ministerialdirektor Professor F. W. Maier-Bode vom Bundes- ernährungsministerium, der auf einer Ver- anstaltung anläßlich der land wirtschaftlichen Ausstellung sprach, erklärte, man habe zwar gegenwärtig noch keinen klaren Uberblick über die Ernte, so viel stehe aber fest, daß keine Ursache zu einer Panikstimmung vor- handen sei. Eine vorläufige Prüfung zeige, daß die Ernte im Bundesgebiet um etwa 10 Prozent niedfiger liegen werde als im vori- gen Jahr. Die Kartoffelernte werde nicht so schlecht ausfallen, wie man zunächst ange- nommen habe. In Niedersachsen seien die Kartoffelpreise bereits gesunken. Für sechs Tage freiwillig ins Grab Mannheim(sw). Am Mittwoch um 15 Uhr ließ sich der 32jährige Ludwig Neu- müller, genannt„Nellu“, in Mannheim in einer 180 em langen, 60 em breiten und 40 em hohen Kiste zwei Meter tief eingraben. Als Verpflegung nahm er lediglich vier Fla- schen Sprudel und Zigaretten unbegrenzter Menge mit ins Grab. Nellu beabsichtigt, bis Montag nachmittag, also sechs Tage lang, Unter der Erde zu bleiben und sich Tag und Nacht durch ein Sehrohr besichtigen zu las- sen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 20, für Kinder 10 Pfennig. Am vergangenen Freitag entstieg Nellu in Worms nach acht- tägiger Grabhaft seiner Kiste. 5 0 2 beklagen. Um nun weitere Unfälle zu ver- zeuge blieb„auf der Strecke“. Der Fahrer 15 meiden, Wurden umfassende Sicherungsmaß- wurde lebensgefährlich verletzt. Das letzte rm nahmen getroffen. Wort werden nicht nur die Eltern, sondern N 1 Ungewöhnlicher Freitod auch die Polizei sprechen. 8 Pforzheim(Wk). Beim Herannahen Pforzheim. Das Stadttheater Pforzheim 25. Ones Lastkraftwagens sprang ein 19 Jahre eröffnet seine Spielzeit 1952/53 mit„Was ihr 1515. Alter Flüchtling vom Gehweg herunter und Wollt“ von William Shakespeare.( Isw) 7650 7 rannte, die Hande vor die Augen haltend, PfO T EZ heim. Die Landkreis- Selbstver- 1 15 Mirekt auf das Fahrzeug zu. Er wurde voll- Waltung Pforzheim wird an 20 Einwohner des 5 kommen verstümmelt und war auf der Stelle Landkreises, die sich noch in sowjetischer 811 tot. Die Motive zu dem Freitod sind noch un- Kriegsgefangenschaft befinden, zu Weih- 5 5 Zeklärt. nachten Päckchen schicken.(Ivy) en 15 passagier nicht weit davon entfernt und en rauchten. Die Motoren mußten erst warm den laufen. „Ist Flugmeldung schon da?“ fragte Homer —— J. Santen. 0 Abenteuerroman von Hans Hempe Popyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (32. Fortsetzung) „Dann würde er gefunkt haben: Ein Hoch- Stapler an Bord und nicht zwei. Das erscheint Mir unwahrscheinlich.“ „Stimmt!“ sagt Williams.„Ich hatte daran micht gedacht. Wir könnten aber immerhin einmal nachfragen, wer in Sydney abgebucht Hat.“ 2 „Das werden nicht viel gewesen sein. Wir Können es aber tun. Das wäre dann wohl ein Bekannter von Steward Smith. Hat jemand von der Besatzung abgemustert?“ 5„Das ist mir nicht bekannt, Sir. Warum aber Sin Bekannter von Steward Smith?“ 5„Weil er der eine Hochstapler ist.“ »Das nehmen wir an. Er bestreitet, das Kollier gestohlen zu haben. Er macht mir auch micht den Eindruck, als sei ers gewesen, wenn ich mir noch einmal alles überdenke, rotz der Indizien.“ Jetzt komme ich nicht mehr mit, Williams. Das Signalement paßt haargenau auf Smith. Das Kollier befindet sich in seiner Kabine, und dann soll er's nicht gewesen sein?“ „Ich will nicht bestreiten, Sir, ich Babe aber das Gefühl. Außerdem passen mir die Funksprüche von Stone and Missels nicht, zu- incest sinige. Ich sehe in dem ganzen Durcheinander nicht klar. Wir könnten beru- en wäre.“ beiden Männer wurden durch die Ex- onen eines Motors unterbrochen. Santen Williams sahen auf das Vorschiff. Flughoot stand mit laufenden Pro- ein, wenn jetzt dieser Wisch nicht ge- auß dem Katapult. Die Piloten und 0 niker standen mit einem Schiffs- „Nein!“ sagte Hammerson. Gleich darauf erschien ein Matrose auf der Brücke und gab sie dem Kapitän.„Signor Laserta und ein gewisser Obidas fliegen“, Sagtè er zu Williams.„Ich wundere mich, daß es nicht mehr sind. Laserta muß ziemlich vermögend sein.— Ja, Mr. Williams, was tun wir mit dem neuen Funkspruch?“ „Gar nichts!“ sagte der Erste.„Was wollen wir schon tun! Daß das Kollier gestohlen worden ist, ist eine Tatsache. Daß wir es zum Glück wiedergefunden haben, auch. Smith, auf den alle Anzeichen hinweisen, Sitzt fest. Wir können nichts anderes tun als abwarten.“ „Und Patton? Der will doch wohl eine Ant- wort haben?“ „Wir können ihm nicht helfen, Patton kennt die Umstände nicht. Ich gebe zu, daß er aus der ganzen Geschichte nicht schlau gewor- den ist. Wie soll er das auch, wenn wir uns schon keinen Reim darauf machen können. Wir werden ihm in Frisco die Umstände aus- einandersetzen.“ 5 Man konnte es dem Kapitän ansehen, er war von der Angelegenheit, die durch das neue Funktelegramm eine unerwartete Wen- dung bekommen hatte, nicht befriedigt. Auf der anderen Seite beruhigte ihn die Unbe- kümmertheit, mit der Williams die Sache behandelte. 8 „Schön, Williams: Warten wir ab. Wir werden die Augen offen halten und unsere Maßnahmen treffen, wenn sich etwas ereig- nen sollte.“ f „Entschuldige, Daddy, wenn ich dich heute nicht zum Frühstück begleite“, sagte Kathleen, „ich kühle mich nicht wohl. Ich habe Kopf- schmerzen und 0 Ich bleibe noch ein wenig liegen, es vergeht dann schon wieder,“ a Professor Ranger sah besorgt auf seine Tochter, die sich d ie seldene Steppdecke bis ans überhaupt keinen Appetit. — 5 1 2 Kinn heraufgezogen hatte,„Es wird doch nichts Ernstliches sein, Kathleen? Warst du gestern Abend noch an Deck und hast dich vielleicht erkältet?“ Kathleen lächelte.„Ich war nicht mehr an Deck, Daddy, und ich habe mich auch nicht erkältet. Es ist nichts, und ich weiß, es geht bald wieder vorüber.“ „Ich weis gar nicht, ob mir das Frühstück Allein schmecken wird“, sagte Professor Ranger lachend.„Soll ich dem Kabinensteward sagen, er soll dir eine Kleinigkeit bringen? Sand- wiches und ein Glas heißen Tee?“ „Bitte nicht, Daddy. Laß du dir dein Früh- stück munden und ich verspreche dir, ich bin zum Dinner wieder wohlauf. Hetz dich beim Frühstück meinetwegen nicht ab, laß! dir die Zigarre gut schmecken und vergiß nicht, die Bordzeitung zu studieren. Du berichtest mir dann, was sich in der Welt und an Bord zuge- tragen hat.“ „Dann gehe ich jetzt“, sagte Professor Ranger,„schlaf noch ein wenig, Kathleen.“ „Ich werde von Mutter und Teddy träumen“, sagte sie,„im Morgenschlaf träumt man am besten“, und zog sich die Steppdecke über die Augen. Sie hörte die Kabinentür gehen und wußte, sie war nun allein, Sie war gar nicht krank, hatte keine Kopfschmerzen und 1 besaß einen Appetit, der für zwei Frühstücke ausgereicht hätte. Sie wollte nur allein sein und die Pause, in der Vater abwesend war, ausnutzen. Sie blieb noch einen Augenblick lang liegen und überdachte den Traum, den sie gehabt hatte. Es war ein merkwürdiger Traum gewesen. Nicht, daß sie glaubte, die Pläne seien nun wirklich weg, herausgenom- men aus dem Koffer, aber sie hatte alles sehr genau gesehen. Wie sich ein Mann in ihre Ka- bine schlich, sich umsah und sich dann in fliegender Hast daran machte, den Koffer mit einem seltsam geformten Instrument zu öff- nen, wie er das Unterste zu oberst kehrte, die Mappe mit den Aufzeichnungen und Plänen fand, sie mit einem höhnischen Lächeln her- ausriß und in gieriger Hast in einer mi brachten Tasche verschwinden ließ. Die Tasche hatfe genau so ausgesehen, wie die uralte Reisetasche, die sie zu Haus à18 Andenken an eine Groß- oder Urgroßmutter aufbewahrten. Sie hatte auch noch genau den Mann in Erinnerung, der die Papiere aus dem Koffer entwendet hatte. Es war Harry Smith, Aber er besaß Lasertas Gesicht und trug zu seinem Frack weiße Hosen. Du bist verrückt, sagte sich- Kathleen. Sie sprang trotzdem aus dem Bett, warf sich einen Morgenrock über und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Der Koffer stand auf einem da- für bestimmten Gestell. Es war ein solider Tropenkoffer, und er besaß zwei handfeste Schlösser. Kathleen untersuchte sie vor dem Oefknen sorgfältig, sie konnte nichts ent- decken, was auf ein gewaltsames Oeffnen hingewiesen hätte. Gib nur zu, daß du im Begriff stehst, ein wenig lächerlich zu werden, gestand sie sich ein und lächelte. Es ist ja nicht wegen des Traumes, dachte sie, es ist ganz einfach deswegen: man muß einmal nachsehen, ob die wichtigen Papiere noch an Ort und Stelle liegen. Jeder Kaufmann macht Inventur, man muß wissen, was man besitzt, und ob es noch in Ordnung ist. Und dazu schickst du Daddy mit einer Lüge weg und machst dich wie ein Dieb an die Arbeit? fragte die andere Kathleen, Sie lachte über sich, aber sie mußte gestehen, sie war ein wenig auf- geregt. Es War beinahe so, als Wollte sie selbst die Papiere entwenden. Die Wäsche lag, als sie den Deckel öffnete, sauber und geordnet da, wie sie sie hinein- gelegt hatte. Nichts deutete auch hier darauf Bin, es könnte jemand den Koffer durchsucht Haben. Da die Dokumentenmappe ziemlich dick war, hätte man sicher auch schon an einer Einsenkung der Wäsche das Fehlen der Paplere feststellen können. Das war nicht der Fall. Dann allerdings befremdete es Kathleen, daß die unter der Oberschicht liegende Wäsche mehrmals zusammengefaltet war, 80 als sollte sie einen Hohlraum ausfüllen. Bei dieser Beobachtung verschwand das Lächeln aus Kathleens Gesicht. Ungeachtet ihrer son- stigen Sorgfalt warf sie alles übrige aus dem kolgt) ihrem Beere enen on. abe war acht an 5 Die Organisation des Kultministeriums Abgeordnete gehen in die Schlußrunde Die Stellenbesetzung der Abteilungen Was der Bonner Zaungast nicht sieht— Stuttgart(Isw). Das Kultministerium Möblierte Zimmer, Selbstverpfleger und die Namen der Muttersorgen von Baden- Württemberg h: Abteilungsleiter 2 gegeben. Ledigli riums bekannt- Abteilung Berufs und Bonner Abgeordneten haben die lle ins vierte(und für viele letzte) Fachschulen, die vor ainem nordbadis jahr überschritten. Die parlamenta- Beamten geleitet II, ist noch e Schlußrunde begann, ein politischer 5 Der Ol steriums hat folg Allge gierung bish Sr 8 It, bei dem es nicht nur um groge idungen geht, sondern der im Schat- 1 des anlau enden Wahlkampfes für jeden r ein Außerstes an Krafteinsatz Noch mehr als bisher wird Ilten Ver- des Dr. Wilhe 5 8 Hochsch Einr icht menschengef wird die Familie ihn n, wird er auf Pri- annung verzichten Religions- 8 und Reli glerungsdirektor Martin burg; Rechtsangele * rab Dr. Robert Heid gemeine Zu- ten der nisteriall gart; Volk sident Erhard gart; Höhere Schu Durach, eingestellt nach 131; Aufgaben der en gend und Sportpllese Regierungsrat 5 Epp, bis; Frauenbildungswesen: Oberr rungsrätin Maria Schmid, bisher Stuttgart. Die Rektoren der sieben Universitäten und Hochschulen in Südwestdeutschland bespra- chen in Stuttgart mit Kultus Schenkel und Finanzminis gen der künftigen Fina 800 hulen. Im Vordergrund der nden der Wiederaufbau teilweise zerstörter Universit schulen, sowie der Ausbau der Anstalt heute nicht mehr ganz dem Stand der schaft entsprechen. SPD zur Frage der Schulverwaltung Die sozialdemokratische Fr Ungge benden Lance in Stuttge erung emp 8 micht n nur wenige wer- it hinter den Ku- swirkungen Beruf und Ge- ahr. i Sibt es eine stattlie Fsvertretern, die si= N langsam nähern oder sie gar schon überschritten haben: Paul Löbe zum Beispiel mit seinen 76 Jahren ige Dr Helene Weber. Ui Welche Von N dauer gerade dent Löbe liefert, dem jüngeren Kol- iidliche Parla- 1 5 7 1 gierungspräsi tion will in dieser Frage erst dg scheiden, wenn konkrete Pläne des ministeriums vorliegen, Die Frakt ion . der Auffassung, daß in der Schulv Waltung Volks- und Ol hule nicht g eine 1 Vorzuexerzi eren. umter den Abgeordneten nicht sehr ihre Familien in Bonn haben. Das zunächst, daß die meisten auf eine Hüche Verzichten müssen. Doppelte nd entsprechende Ver- ns gehören zu den Folgen. s Minus an dem vielfach über- dürfen. IL lehnte sie Ab, in de 1e je ei ne Ver- für Baden und für Württemberg 2 schaffen. Und wiege r mahlen die Obstmühlen Mit der Obsternte, 3 bereits beg schätzten Diätenbeutel bilden die Bewirtun- beginnt auch das 8 gen der oft in die mittäglichen und abend- Herrscht ochbetrie lichen„Mußestunden“ geladenen Besucher. Einige Abgeordnete sind schon auf Grund unumgän licher Repräsent Wohnen in Hotels a 1 jedoch logiert, ben das Zimm bionspflichten Auf ewWwiesen. Die Mel 125 e W Apfeln braun a zellen und Most chhaus der dann Säue N, schen Nation Neckar- Bote, Südd. Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Miugepune. Veröffentlicht unter Generallizenz Nr. 3. Verantwortl. Herausgeb Georg Härdle, Druck und Verlag: Buchdruckerei Georg Zimmermann(Inhaber Georg Härdle) Mannheim-Seckenheim. Palast-Theater Seckenheim Freitag bis Sonntag: Samstag, Spätvorst. 22 Uhr Dienstag und Mittwoch: Werktags. 20 Uhr Ein Blick hinter die Kulissen Fi Eb i Sonntags 18.30, 16, 19 u. 21 Uhr des internationalen F 8 Mädchenhandels: der Welt des Varieté: Die Hölle Jon OElahoma weige Fracht für Rio 2 ee eee ee eee ee dee eee lebt Die Abenteuer einer schönen Das Los junger Madchen, V die voll Abentèurerlust in die 5 5 F Hände von Mädchenhändlern mit Hans Richter Kampf um Liebe, Macht fallen. in einer Doppelrolle. und Reichtum. Ein Film, den sich keine Frau entgehen lassen sollte Ein Film, auf den sich Aebtung! Montag, 20 Uhr nochmals Hauptrolle: jeder freut, mit schmis- 0»Schütze Bumm Käte von Nagy. siger Schlager-Musik! ccc bbb OR 5 obs ren machte mir während der letzten Monate meiner Schwan- Wepnhbelm 18. 28 900 21 e frün gerschaft sehr zu schaffen. Nichts was man mir anxiet brachte auch nur den geringsten. Da nahm 15 Akliv-Puder: Schon nach kurzer Benutzung War i 2 414 5 vollständig von dem lästigen Hautjucken befreit, Auch Täglich frisches bei meinen Zwillingen verwende ich nun Aktiv-Puder mit bestem Erfolg. So schreibt Frau Maria Friedrich, Mostobst Koblenz, Bechelstraße 4. Immer und immer wieder wird es bestätigt: Akliv-Puder ist der große Fori- S Im 0 St t schritt zur Pflege der gesunden u. kranken Haut! N. Aktiv- Puder; Streeudesen ab 75 Pfg. in allen Apotheken und Drogerien. Denken Sie auch an Klosterfrau Nelissentzeist bei Beschwerden von e WILHELM HOLZWARTH 0 Herz, Magen, Nerven! Obst-, Gemüse- und Kartoffelnandlung 25.— 8. 5 Telefon 47802 10 Vereins-Kalend e Klein-Anzeigen 5 Turnerbund„Jahn“. Heute abend zur Eröffnung unseres konnen Sie Ahturnens treffen sich sämtliche Turnratsmitglieder, telefonisch aufgeben sowie Mitglieder, die sich als Minptrienter betätigen wollen 5 im Kass rnak' zwecks Einteilung. 5 Ruf 47216 Nichts Neues am Sternenhimmel In der letzten Zeit tauchten auch bei uns n Süddeutschland sensationelle Meldungen auf, in denen berichtet wird, daß man am nächtlichen Himmel„Fliegende Untertas beobachtet hätte. Also nicht nur in Amerik — Wo man bereits versuchte, mit Düsenjägern diese„Ruhestörer am Himmel“ zu jagen— sondern auch in Europa fühlt man sich be- reits von den„Fliegen Untertassen“ bedroht. So will man zuletzt am Bodensee eine solche geheimnisvolle Erscheinung gesehen haben Viele glauben in diesen Meldungen on zu sehen. Dem ist aber nicht so. biker haben sich die Mühe gemacht, um inmal festzustellen, ob nicht in alten Urkun- den und Niederschriften doch Nachrichten ent- Halten sind, die darauf hindeuten, daß es auch früher schon„Fliegende Untertassen“ gegeben hat. Und tatsächlich, die Forschungsarbeit Hat sich gelohnt. Es konnte ermittelt werden, dag seit Jahrhunderten Himmelserscheinungen! be- obachtet werden konnten, die in ähnlich Fobm auftraten wie die in der Gegenwart Viel Aufsehen erregenden,„Fi egenden tassen“. Damit aber sind alle Sensati dungen ihres geheimnisvo ollen Zaube Es sind Naturereigr tener Auftreten von Meteoren s heu- er haben bereits durch op- suche eine Erklärung dieser Him- scheinungen gegeben. Weiterhin wird sich unsere Erde um ihre Achse drehen, weiterhin wird sie in ihren vorgeschriebenen Bahnen um die licht- und lebenspendende Sonne wandern, weiterhin werden die Millionen von Fixsternen am Himmel auf uns herniederschauen, ohne dag die gute alte Mutter Erde durch„Fliegende Untertassen“ gar in Scherben fällt. Diéè Ge- setze des unendlichen Alls, des weiten sterr erfüllten Raums können auch„Fliegende Un- tertassen“ nicht umstoßen. Unverändert wird Weiterhin ein hoher, weiter, majestätische Himmel sich über uns wölben. nSsmel- S ent- Künstler mit eisernen Nerven Atte des Uhrenfachmannes Lünstler mit eise Augen. Aus der Werk Verke der WIIIZI n Federchen zu errschen. l te hantieren sie in den Ge- rieben der vielen kranken Uhren, die ihnen zur Be 1 übergeben sind. In einer gan- zen Reihe kleiner Schälchen liegen hauch- dünne Rädchen, Schräubchen und beinahe ge- Wichtslose Federn. Wenn man bedenkt, daß die Unruh- und Räderzapfen, um 1 Sich das Gangwerk der Taschenuhren dreht, nur 8/100 Millimeter stark sind, kann sich der Laie kaum vorstellen, wie es möglich ist, diese dünnen Nadelspitzen wieder auf Hochglanz zu polieren, damit sie in ihr Gefüge passen Die Prüfung nicht mehr intakter Uhren erfolgt heute meist mit der sogenannten Zeit- Wange. Dies ist ein Gerät, das ähnlich den en Geraten zum Prüfen menschlicher den Schlag der Uhr aufnimmt und mem Band sichtbar werden läßt. Früher eine Uhr wochenlang beobachtet und mit den Normaluhren verglichen werden. Mit Hilfe der Zeitwagge kann jedes Werk jedoch heute in einem Zeitraum von nur 24 Stunden 5 it Und reguliert sei hau men meist mit der berechneten Kosten erlich ma- ir Uhrenbesitzer ärg sind es, die viele chen und 1 trauen erfüllen. Sie Le 5 den Deckel, anschlie- gend die Fus it schwerem Gelde aufwie- en, 8 allein ren Stun- 228 men Sen. 5 ASchen und die- Für 8. 8 vorzugt wird der große zentre le Sekunden- anzeiger. Die erst in letzter Zeit auf dem Markt erschienenen automatischen Uhren, die Seh infolge der Armbes des Trägers Selbst aufziel nen, haben viel den. Es ist nicht notwendig, beim Tragen dauernd rhythmische Ubungen zu machen. Sie sind heute mit einem Rotor versehen, so daß sie sogar in den Taschen bei verhältnis- mäßig ruhiger Lage automatisch aufgezogen werden. Eine der Hauptsorgen der Uhrmacherinnun- gen ist das FHereindrängen unkontrollier- barer„Mitarbeiter“. Zu diesem Handwerk ge- hört nun einmal unbedingte Zuverlässigkeit, durch welche das Zutrauen der Kunden er- Wworben wird. Auch auf die Uhrenhausierer sieht man mit scheelen Augen, Man weiß, daß die, Käufer vielfach von diesen Außenseitern betrogen werden. Schließlich ist kein Laie imstande, den Wert eines so komplizierten Gegenstandes, wie ihn eine Uhr darstellt, richtig einzuschätzen. Minderwertige Mach- Werke werden dabei öfters als„beste Schwei- zer Werke“ angeboten und finden leider auch re Interessenten. Die Käufer wundern sich damm, daß ihre Neuerwerbungen schon nach Kurzer Zeit vers sagen und daß auch der beste Uhrmacher nicht in der Lage ist, sie Wieder in Ordnung zu bringen. Deffentliche Erinnerung— Gewerbeſteuer. Seit dem 15. Auguſt 1952 iſt das dritte Viertel der Gewerbeſteuervorauszahlungen 52 fällig. Ferner ſind die Abſchlußzahlun⸗ gen der endgültigen Gewerbeſteuer I. Halb⸗ jahr 1948,[I. Halbjahr 1948 und 1949, ſo⸗ wie 1950 innerhalb eines Monats nach Zu⸗ ſtellung der Beſcheide zu entrichten. Es ergeht deshalb an die ſäumigen Schuldner die drin⸗ gende Mahnung, ihrer Zahlungspflicht bin⸗ nen 10 Tagen nachzukommen. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung ſteht bevor. finden. Einen beſonderen Anreiz wird ein reunde gefun- Vom Sperrt Vereinsabturnen beim Turnerbund„Jahn“ Man darf mit Spannung den vielſeitigen Kämpfen entgegenſehen, die zum erſtenmale auf dem neuerrichteten Waldſportplatz ſtatt⸗ von einem Vereinsmitglied geſtifteter Pokal ſein, in den der beſte Volksturner und Geräte⸗ turner eingezeichnet wird. Man wirft dabei die Frage auf„Wer wird Vereinsmeiſter?“ Wird es Scherer auch in dieſem 92 ſchaf⸗ fen oder werden ſchon jünge 6 vorne ſtoßen(hauptſächlich bei den athleten)? Bei den Geretekurſbe ern letzten Jahre Vogler am der Spitze Am heutigen Freitag abend eröffnen die Geräteturner das Abturnen im„Kaiſerhof. mit Mehrkämpfen in verſchiedenen Abſtufun⸗ gen, wobei auch die Turnerinnen ihr Können— zeigen werden, i Am Samstag ab 16 Uhr folgen die Mehr⸗ kämpfe der Aelteren im Volksturnen auf dem ö Waldſportplatz. Gleichzeitig finden verſchie⸗ dene Vorkämpfe in Spezialübungen h Ak⸗ tiven ſtatt, wie Diskus, Speer, Schleuderball, Steinſtoßen uſw. Sonntag früh ſtarten die Aktiven und Ju⸗ gend ihren 5⸗ reſp. 6⸗Kampf und einzelne Vorentſcheidungen. Das Programm am Sonn⸗ tag Nachmittag wird mit den Kämpfen der Schüler und Schülerinnen eröffnet, denen die Entſcheidungen in den verſchiedenen leicht⸗ athletiſchen Ue bungen folgen, wie Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, 100m, 200 m 400 m⸗Lauf uſw. Beſonderes Intereſſe wird man den vorgeſehenen Staffelläufen entge⸗ genbringen. Einlagen der Turnerinnen und Geräturnec, letztere zum erſtenmal, an den Ringen im Freien, werden ihre Anziehungs⸗ kraft nicht verfehlen. Zum erſtenmal wird ſich unſere Privatfuf zballmannſchaft einem größeren Publikum vorſtellen in einem ſpan⸗ nenden Treffen gegen die Handballabteilung des Vereins. 5 55 Sieger winkt dabei ein beſonderer P 8. Die Fülle der turneriſchen ich kannten gute re und ſportlichen Darbietungen in ihrem be⸗ en Leiſtungsſtand dürften ſicher das Intereſſe der Seckenheimer Turn⸗, Sport⸗ und Jugendfreunde erwecken und ein Beſuch der Veranſtaltung wird ſicher Freude bereß ten. Den Abſchluß des Ganzen bildet eind? Siegerſeier mit gemütlichem Beiſammenſein und Tanz im„Kaiſerhof“. che e e en„ nch Oo da 820 10 000 DM sind zu gewinnen Unter dem Titel„Viel Glück— wir machen alle mit“ beginnt der Süddeutsche Rundfunk am 25. September um 20.05 Uhr mit einer neuen Rätsel- Sendereihe, in der für den Hauptgewinner jęweils 10 000 DM ausgesetzt Werden. Mit der neuen Reihe werden die Hörfolgen„Frohes Raten gute Taten“ und „Wir senden— Sie spenden“ im kommen den Winterhalbjahr fortgesetzt. Außer dem Hauptpreis werden Geldprämien von 1000, 500, 100, 50 und 10 DM sowie je zehn Rund- funkapparate nach jeder Sendung verteilt. Zur Teilnahme an dieser„Lotterie“ des Süd- deutschen Rundfunks berechtigt eine Spende von 50 Pfennig. Erneut größere Gewinne in der Klassenlotterie Am 6. Ziehungstag der 5. Klasse der 11. Süddeutschen Klassenlotterie wurden unter anderen folgende größere Gewinne Sezogt* Ein Gewinn zu 100 OO DM auf die Nuit 120 255, vier weitere Gewinne zu 25 00% DM auf die Nummern 48 070, 56 865, 150 222 unc 222 649, drei Gewinne zu 10 000 DM auf dies Nummern 12 460, 41 090 und 152 501(ohne Ge- 85 Währ). f 8 A Kultur h Elfenbeinmuseum in Walldürn 5 In Walldürn im Odenwald, dem berühmten 80 Wallfahrtsort mit dem Heiligen Blut, ist vor Fe kurzem ei D Elfenbeinmuseum eröffnet wor- den, das wegen der Feinheit und Kostbarkeit 0 kellten Kunstwerke in Baden nicht el seinesgleichen hat. Zu den wertvollsten Stük⸗- b. ken zählt ein Relief, das die Schlacht an der Mil- n. vischen Brücke(312 n. Chr. zwischen Kon- 8. stantin und Maxentius um die Herrschaft in be Italien) darstellt und ungeheuer reich an For-. men, Figuren und Einzelszenen ist. 5 h. Ministerialrat i. R. Dr. Thoma 75 Jahre alt U Der 13h84 Vorsitzende des im Jahre D 1949 Wiedergegründeten Landesvereins für Se Heimat- und Naturschutz, Denkmalspflege, 20 Volkskunde und Familienforschung Badische W Heimat e. V.“, Ministerialrat i. R. Dr. Eugen S Thoma, Karlsruhe, feiert am 11. September seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar hat sich 8 um die Erhaltung und die Pflege der hei- p¹ matlichen Werte große Verdienste erworben 18 Dr. Thoma ist Ehrensenator der Universitat li Freiburg und der Technischen Hochschule 8 Tarlsruhe. Außerdem gehört er dein Beirat E der Universität Heidelberg an. 5 Nationaltheater. 81 Samstag, 13. 9., Miete J Nr. 1, Th. Abt. 2, Gr. J und freier Verkauf:„Dr pheus und Eurydike“, Oper von Ch. W. Gluck. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uh Sonntag, 14. g., Miete N Nr. 1 Th. Abt. 25 Gr. N und freier 8 bert Albert:„Siegfried“, Oper von Wagner. Anfang 17.30, Ende 22.15 Uh Montag, 15. 9., Miete C, Nr. 1 Th. Abt. 2, Gr. C u. freier Verkauf:„More Komödie von Ludwig Thoma. An 19.30, Ende 22.15 2 5 g Dienstag, 16. 9., Th.⸗G„ N ohne Kartenverkauf:„Die Cza 19.30, Ende 22.15 Uhr.