Nr. 149 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 17. September 1952 Europäische Agrargemeinschaft Der Internationale Agrarkongreß des Euro- päischen Verbandes der Landwirtschaft(CEA) in Wiesbaden wurde nach achttägiger Dauer durch eine feierliche Schlußsitzung- abgeschlos- sen., Seine weit über den fachlichen Bereich hinausreichende Bedeutung wurde durch Bun- deslandwirtschaftsminister Dr. Niklas namens des Bundeskanzlers dadurch unterstrichen, daß er der CEA, ihrem Ehrenpräsidenten Pro- essor Laur und dem Präsidenten Graf Andlau sowie den 450 ausländischen Teilnehmern für das Vertrauen dankte, welches man der Bun- desregierung durch die Abhaltung dieses ersten internationalen Kongresses nach 1945 bekundet habe, Damit habe man gleichzeitig der Bundesrepublik augenpolitisch einen Wert- vollen Dienst erwiesen. 5 In sachlicher Beziehung hat der Wiesbade- ner Agrarkongreßg erhebliche Erfolge erzielt. Der Europäische Verband der Landwirtschaft, dessen Auflösung zugunsten eines Weltver⸗ bandes der schweizerische Altbauernführer Professor Laur in kluger Voraussicht der jetzt eingetretenen europäischen Entwicklung 1948 verhindert hatte, hat sich nicht nur durch- gesetzt, sondern auch eine bedeutungsvolle Anziehungskraft auf alle land wirtschaftlichen Organisationen Westeuropas ausgeübt. Dies beweist schon beispielsweise der Beitritt von über dreißig spanischen Landwirtschaftsver- bänden in den letzten beiden Jahren, so daß der nächstjährige- Kongreß auf Einladung der Spanier in Sevilla stattfinden wird. g Es waren insbesondere zwei Hauptthemen, welche im Mittelpunkt der intensiven Kon- greßgarbeit in Wiesbaden standen: Die Ver- teidigung der bäuerlichen Familien wirtschaft sowie die Möglichkeiten und Wege zu einer agrar wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Westeuropa. Zum ersten Thema hatte der französische Delegationsführer und Vizeprä- sident der CEA, Corbin de Mangoux, ein ebenso tiefgründiges wie rednerisch hinrei- Bendes Referat erstattet, in welchem er den bäuerlichen Familienbetrieb als die der Le- bensreform Europas angemessene freie und unabhängige Unternehmensform im Gegen- Satz zu der kapitalistischen Latifundie wie zur kollektivistischen Kolchose herausarbei- tete. Die grundsätzlichen, wenn man so Will „Weltanschaulichen“ Begründungen de Man- goux's wurden in hervorragender Weise Unterstützt durch das mehr nüchtern- prak- tische Korreferat des österreichischen Klein- bauernführers Wallner. Für uns deutsche Kongreßteilnenmer be- sonders interessant waren die Anregungen, welche de Mangoux in Richtung einer ver- stärkten Vertretung der mittelständischen In- teressen in seinem Vortrag machte. Als Bei- spiel für die von den Beteiligten selbst bisher leider am wenigsten erkannte Bedeutung der mittelständischen Unternehmungsform in Westeuropa führte de Mangoux an, daß von den 1d. 4,6 Millionen wirtschaftlichen Betrie- ben in Frankreich allein 2,4 Millionen land- Wirtschaftliche und damit mittelständische seien. Aber auch von den vd. 2,2 Millionen Ge- Werbe- und Handelsbetrieben werden 85% in Persönlicher Verantwortung geleitet. Nur etwa 350 000 Unternehmungen können in Frank- reich demjenigen Bereich zugerechnet werden, bei welchem man von Kapitalkonzentration und einem anonymen Charakter der Unter- nehmensverfassung sprechen dürfe. Von deutscher Seite konnte zu diesem wich- tigen Thema auf den im Laufe des vergange- nen Jahres erfolgten Aufbau eines Mittel- standsblocks verwiesen werden. Man kann annehmen, daß sich die mittelständischen In- teressen in Westeuropa demnächst in dem in Brüssel bereits bestehenden europäischen Mittelstandsinstitut zusammenfinden werden, Welches durch den Beitritt des deutschen Mittelstandsblocks wie der skandinavischen Mittelstandsorganisationen in seiner Aktivi- tät fraglos bedeutenden Auftrieb erhalten würde. Topyright by Verlag v. Graberg SE Görg, Wiesbaden (35. Fortsetzung) „Eben gerade,“ sagte Williams. „Wir werden ihn zu mir hinunterschaffen lassen,“ sagte der Arzt. „Was ist es denn?“ fragte Homer J. Santen. „Das kann ich Ihnen im Augenblick noch micht sagen, Sir. Wie verhielt er sich?“ „Er sackte plötzlich zusammen,“ sagte der Kapitän.„Ich hatte aber den Eindruck, als er erkam war ihm schon nicht ganz wohl. Was Slauben Sie, Williams?“ „Ich meine auch, er war blasser als sonst!“ Dr. MeBride zog dem Ohnmächtigen die Augenlider auseinander, sah in die Pupillen und roch ihm den Mund ab.„Kann, wie gesagt, noch nichts Näheres feststellen.“ Er telefonierte die Krankenstation an und be- Stellte zwei Mann mit der Tragbahre. „Eine Frage, Doktor“, sagte Williams. „Kann man bei einem Menschen eine Ohn- macht willkürlich hervorrufen?“ „Natürlich kann man das, Mr. Williams, es gibt eine Menge Methoden.“ »Dann gehen Sie ruhig von dieser Annahme Aus!“ 5 „Sie meinen, es könnte jemand“ „Genau das, Doktor!“ Der Kapitän nickte.„Ebenfalls meine Mei- nung!“ 5 Dr. MegBride öffnete gerade den Mund, um nech etwas zu fragen, als der Kapitän da- ZwWwischenrief:„Was ist jetzt los?“ Er stürzte t langen Schritten an die Tür zum Brük- kKennock. Williams hinter ihm her. Als sie die Tür ökkneten, hörte man deutlich Motoren- Seräusch. Ohne etwas zu sagen, starrten die Das zweite, die Geister in Wiesbaden be- sonders bewegende Thema war das einer Europäischen Agrar-Union. Hier kam es vor allem darauf an, zu dem auf der Regierungs- ebene bereits verhandelten Plan des französi- schen Ministers Pflimlin eine einheitliche Stellungnahme der CEA als der europäischen berufsständischen Vertretung der Landwirt- schaft herbeizuführen. Der Kritik, die Staats- reglerungen hätten bei ihren bisherigen Vor- verhandlungen über den Pflimlinplan die Praktische Landwirtschaft viel zu wenig ge- hört, könnte allerdings entgegengehalten wer- den, daß die CHA wie die hr angeschlossenen land wirtschaftlichen Organisationen in den europäischen Staaten sich bisher in dieser Frage viel zu sehr zurückgehalten und Wenig Bereitschaft bekundet haben, Verantwortung auf sich zu nehmen. Wenn nun nach dem Beschluß des Wies badener Kongresses auf Grund eines aus- gezeichnèeten Referats des luxemburgischen elegierten Ludwig die Landwirtschaft selbst durch ihre berufsständischen Organisationen und Genossenschaften das Werk einer euro- Päischen Zusammenarbeit in ihre Hände neh- men will, so ist dies im Interesse einer schritt- weisen Fortentwicklung zu einem solchen europaischen Zusammenschluß nur zu be- grüßen. Die CEA wird es dann aber als ihre besondere Aufgabe ansehen müssen, sich in die weiteren Regierungsverhandlungen ver- antwortlich einzuschalten und mit praktischen Vorschlägen ein sen der fördern. Umähliches Zusammenwach- Agrarproduktion ⁊2u europäischen Nordbadische CD gegen„Schwaben“ Vier Regierungs-Präsidien ausreichend Karlsruhe(Ilsw). Neben der badischen CDU, die in Freiburg tagte, hat sich in Mann- heim auch der Landesausschuß der nordba- dischen CDU gegen„Schwaben“ als Name für das neue Bundesland ausgesprochen. Der Landesausschuß bat die CDU-Fraktion in der Verfassunggebenden Landes versammlung, sich dafür einzusetzen, dag„Baden-Württem⸗ berg“ zum endgültigen Namen des Landes bestimmt werde. Der CDU.-Landesausschuß verlangte ferner, daß die vorläufig festge- sstete Anzahl von vier Reglerungspräsickfen nicht vermehrt wird. Von kleineren Grenz- Korrekturen abgesehen soll der Gebietsbe- stand der drei ehemaligen südwestdeutschen Länder für die Abgrenzung der Regierungs- Präsidien maßgebend sein. Deutschlands Uberschuß ging zurück Die Monatsabrechnung der EZu für August Die von der Europäischen Zahlungsunion(EZ U) veröffentlichte Abrechnung für den Monat Au- gust 1952 ist im wesentlichen dadurch gekenn- zeichnet, daß sich die Uberschüsse und Fehl- beträge der einzelnen EZ U-Mitglieder in relativ engen Grenzen halten. Der Uberschuß der Bun- desrepublik ist zwar von 57,7 Millionen Dollar im Juli auf 37,0 Millionen Dollar im August zurückgegangen, die seit Monaten führende Po- sition der Bundesrepublik ist jedoch erhalten geblieben. Der Uberschuß Hollands ist mit 20,2 Millionen Dollar um nahezu 50 Prozent kleiner als im Vormonat, jedoch immer noch der zweit- größte Uberschuß aller EZU-Mitglieder im Au- gust. Die Abrechnungszahlen Belgiens zeigen für August zum ersten Male ein Defizit gegenüber der EZ U. Großbritanniens Monatsabrechnung weist im August das kleinste Deflzit seit 16 Mo- maten auf. Damit wirken sich zum ersten Male die mehrfachen britischen Einfuhrrestriktionen aus. Für Frankreich weist die Abrechnung der EZ U eine Erhöhung des Monats-Deflzites von 2,6 Mil- lionen Dollar im Juli auf 23,1 Millionen Dollar im August aus. Mit dem weitaus größten Fehl- betrag schließt jedoch die türkische August- Abrechnung. Bei einer EZ U- Quote von nur 30 Millionen Dollar hat die Türkei jetzt einschließ- lich des August-Deflzits von 34,2 Millionen ein Gesamtdeflzit von 144,1 Millionen Dollar. Die Türkei wird ihr Defizit voll in Gold oder Dollar ausgleichen müssen. seine Wirtſchaftliches Kanadisches Fleisch für Deutschland? Erhard verhandelte in Ottawa Bundeswirtschaftsminister Erhard gab vor Pressevertretern in der kanadischen Hauptstadt Ottawa bekannt, daß er mit dem kanadischen Handelsminister Howe über die Möglichkeit einer deutschen Einfuhr von kanadischem Schweinefleisch gesprochen habe. Die Bespre- chungen hätten jedoch noch nicht das Verhand- Iungsstadium erreicht. Auch die Einfuhr von kanadischem Rindfleisch in die Bundesrepublik sei erörtert worden. Die Aussichten für die Ver- Wirklichung dieser Importe seien jedoch sehr gering. Erhard ist das erste Mitglied einer deutschen Regierung, das Kanada in den letzten 15 Jahren einen offlziellen Besuch abstattet. Die Bundesrepublik sei bemüht, so fuhr Er- hard fort, ihren Außenhandel mit Kanada aus- Zzugleichen. Auf jeden Fall werde Deutschland eigenen Einkäufe in Kanada erhöhen, wenn es hier größere Absatz möglichkeiten für seine eigenen Erzeugnisse fände. Er werde die deutsche Industrie auffordern, sich noch stärker als bisher um die Erschließung des kanadischen Marktes zu bemühen. „Die Weltmärkte sind ein großer Kuchen“, sagte Erhard.„Für jeden ist ein ausreichend grobes Stück vorhanden. Jedoch geht es im Grunde genommen nicht darum, daß jeder ein größeres Stück als der andere erhält, sondern vielmehr darum, diesen Kuchen zu vergrößern. In vielen Ländern könnte der Lebensstandard durch eine Erweiterung der Einfuhren erhöht Werden.“ Die Anleihepläne des Bundes Zur Vorfinanzierung des Lastenausgleichs Im Bundesfinanz ministerium liegen Pläne für die Vorfinanzierung des Lastenausgleichs vor. Danach sollen, einem Verordnungsentwurf ent- sprechend, allgemein steuerliche Vergünstigun- gen für die Vorfinanzierung des Lastenausglalchs gewährt werden. Im besonderen wird die Vor- finanzierung der Eingliederungshilfe durch die Lastenausgleichsbank erfolgen. Die Bank soll eine Anleihe von 200 Millionen DM auflegen, sobald das Kapitalmarktförderungsgesetz in Kraft getreten ist. 7 Wie aus dem Bundesfinanzministerium weiter bekannt wurde, will der Bund nach den Plänen kür die Vorfinanzierung des Wohnungsbaus drei Jahre lang für Umsiedler jährlich 200 Millio- nen DM Schatzanweisungen, insgesamt also 600 Millionen, ausgeben. Schließlich ist für die Vor- auszahlungen an den Lastenausgleichsfonds eine Steuervergünstigung geplant, wie sie für die „7-D-Gelder für den Schiffsbau vorgesehen ist. Man erwartet aus dieser Regelung 150 Mill. DM. Insgesamt würden durch diese Vorfinanzierungs- maßnahmen 950 Millionen DM für den Lasten- Ausgleich vorzeitig aufgebracht werden können, abgesehen von den Mitteln, die durch den An- reiz der allgemeinen Steuererleichterungen vor- zeitig einlaufen. 1 Erhöhung der steuerfreien Beträge Regelung für Sonderausgaben bei der Lohnsteuer Der Bundesfmanzminister wird dem Bundes- Kabinett in Kürze einen Gesetzentwurf vor- legen, der eine Erhöhung des Pauschalbetrages für Sonderausgaben bei der Absetzung von der Lohnsteuer vorsieht. Wie ein Sprecher des Bundesfinanz ministeriums mitteilte, soll der Pauschalbetrag mit Wirkung vom 1. Januar 1953 von bisher 468 DM auf 624 PM im Jahre erhöht werden. Diese Neuregelung sei zwischen dem Bundesflnanzminister und den Länderfinanz- ministern vereinbart worden. Sie stelle eine Kompromißlösung dar, weil die Länder finanz- minister ursprünglich eine Erhöhung der Pau- schale für Sonderausgaben auf 780 DM im Jahr und für die Werbungskosten von 312 DM auf 468 DM jährlich vorgeschlagen hätten. Unter Sonderausgaben fallen die Beiträge für Versicherungen, Kirchensteuer, Bausparverträge usw. Uberschreiten die Sonderausgaben den Pauschalbetrag von 624 DM jährlich oder 59 DM monatlich, so kann der Lohnsteuerpflichtige wie bisher unter Nachweis der Mehrausgaben eine Steuervergünstigung für die erhöhten Sonder- ausgaben beantragen. Zollfreiheit für frische Kartoffeln Der Bundesfinanzminister hat der Bundes- regierung einen Verordnungsentwurf zugeleitet, der Zollfreiheit für frische Kartoffeln in der Zeit vom 15. September bis zum 31. Dezember 1952 vorsieht. Da die Verabschiedung des Ent- wurfs durch die Bundesregierung und die Ge- setzgebenden Körperschaften einige Wochen be⸗ anspruchen wird, sind die Zollstellen angewiesen Worden, mit Wirkung vom 15. September 1952 die Zahlung des Zolls für frische Kartoffeln auf Antrag drei Monate ohne Sicherheit zu stunden. Wirtschaft in Kürze Die Ausarbeitung und endgültige Formulie- rung der Verträge zur Regelung der deutschen Vor- und Nachkriegsschulden beginnt am Diens- tag in London. Die Bergbau-Kreditbank von Chile ist ermäch- tigt worden, an die Bundesrepublik und Kanada mehr als 4000 Tonnen Kupfer- und Golderze Sowie Bleikonzentrate zu liefern. Dies gab ein Sprecher des chilenischen Wirtschafts- und Han- dels ministeriums bekannt. Die westeuropäischen Getreidehändler planen, sich zu einem europäischen Dachverband zu- Sammenzuschließen. An der Ausarbeitung der Statuten will sich auch die Bundesrepublik be- teiligen. Als zweiter Teil der Internationalen Kölner Herbstmesse wurde die Haushalts- und Eisen- Warenmesse eröffnet. Es sind 950 Aussteller des In- und Auslandes vertreten. Der vom Statistischen Bundesamt Auf der Basis des Jahresdurchschnitts von 1938 berech- nete Preisindex für die Lebenshaltung ist im August dieses Jahres mit 168 gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Sechshundert Betriebe des Berliner Güter- fernverkehrs haben beschlossen, am Dienstag ren Interzonenverkehr vorläufig einzustellen. Sie fordern u. à. die vollständige Aufhebung der Beförderungssteuer im Interzonenverkehr, eine Vergütung für die durch politische Maßnahmen bedingten Wartezeiten an der Zonengrenze und sofortige Verhandlungen der Alliierten über die Sicherheit im Interzonenverkehr.. Mannheimer Produktenbörse vom 15. 9. Bei weiter zunehmenden Warenanlieferungen ver- halten sich die Mühlen im allgemeinen passiv, da sie reichlich eingedeckt sind, Demgemäß ist das Preisniveau für Weizen unverändert auf Basis der amtlichen Mindestpreise festliegend. Bei Roggen ist die Verringerung typisch für den Markt. Offensicht- lich sind die zu erwartenden Klärungen bezüglich des Einlagerungspreises für Roggen bei der EV- Stelle Voraussetzung für eine entsprechende Markt- und Preisentwicklung. am Mehlmarkt ist lediglich Weizenmehl Type 550 stärker gefragt, für die Übri- gen Typen erfolgen nur gelegentlich Abrufe. Am Braugerstenmarkt trifft das stärker werdende An- gebot aus der Pfalz auf gute Nachfrage. Bevorzugt werden Lleferungen aus frachtgünstig liegenden Erzeugergebieten in die Mälzerelen, Trotz der maärktausgleichenden Importe halten sich die For- derungen der Erzeuger weiterhin auf der Basis der Höchstpreise. Am Hafermarkt fehlt eine allge- meine Belebung sowohl für Ware alter als auch nauer Ernte. am Futtermittelmarkt ist die Nach- frage nach prompter Kleie abgeflaut, spätere Ter- mine rücken in den Vordergrund. Auch für ölhal- tige Futtermittel ist wieder eine Beruhigung einge- treten. Trockenschnitzel süddeutscher Herkunft feh- Jen noch. Das Interesse für Malzkeime ist rück- läufig. Am Rauhfuttermarkt sind die Verladungen in Heu immer noch klein. Preisberichte der Erzeugergenossenschaften (Erzeugerpreise in DM je 50 Kg bzw. 100 Stück Zwetschgen 14, Tafeläpfel IA 2026, Tafeläpfel A 1218, Kopfsalat Stück 8-19, Endivien Stück 10-20, Spinat 25—2, Freibsalatgurken Stück 3060, Rot- Kohl 11, Wirsingkohl 18-20, Blumenkohl 1 Stücke 50—60, Blumenkohl II Stück 40—45, Blumenkohl III Stück 10—18, Kohlrabi Stück 812, Karotten Bund 12—20, Sellerie Stück 15—35, Porree Stück 10-15, Stangenbohnen 5063, Tomaten 12-20, Rettich Bund 5—15, Stück 8—15, Radieschen Bund 612, Petersilie Bund 3, Schnittlauch Bund 3. 2 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 15. 9. Auftrieb: Großvieh 675, Kälber 504, Schafe 79, Schweine 1844. Preis e: Ochsen A 92102, B 85—92, Bullen A 92-103, B 9390, Kühe A 80-90, B 66—78, C 52-63, D bis 52, Färsen A 95106, B 65—95, Kälber A 135150, B 120133, C 100118, D bis 95; Schweine A, BI, Bz 134140, C 133140, D 128-138, G1 115—125, G2 100110.— Mark t= verlauf: Grogvieh langsam, Uberstand. Kälber schleppend, Uberstand. Schweine langsam, Uberr stand. Beobachtungsmarkt,. 8 —— pult stand.„Unmöglich, unmöglich, unmög- lich!“ sagte der Kapitän so leise, daß es nur Williams, der neben ihm stand, hörte.„Da kann doch keiner wegfliegen.“ Williams stand wie versteinert. Tausend Gedanken schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf. Da muß sofort einer hin, dachte er und wollte ans Telefon laufen. Es war schon zu spät. Die Annabelle machte einen Ruck, dann stand sie wie eine blitzende Libelle gegen den blauen Himmel, sackte erst ein wenig durch und begann danach stetig zu steigen. „Das müssen Verrückte sein,“ sagte Homer J. Santen noch ebenso leise,„die diesen Spaß mit dem Leben bezahlen werden.“ Nein!“ sagte Williams hart,„das sind keine Verrückten, das ist alles ein abgekartetes Spiel. Hier ist die größte Schurkerei im Gange, die je auf einem Schiff unternommen worden ist!“ Homer J. Santen stützte sich schwer auf die Reeling.„Und das auf meinem! Williams, das ist mehr, als ein Mensch ertragen kann. Drei- Big Jahre in Frieden zur See gefahren, meine Schiffe immer gut in den Hafen gebracht, meiner Companie nie Schande bereitet, und nun ein gestohlenes Brillantenkollier, gestoh- jene Dokumente, ein abgestürztes Flugzeug, Wahrscheinlich vier Tote, ein geraubtes Flug- zeug—“ „Da ist eine Verbindung zwischen all diesen Dingen, Sir! Ich lasse mir das nicht nehmen. Wenn wir jetzt herausbekommen, wer mit dem Flugzeug abgeflogen ist, Wissen Wir viel- leicht über alles Bescheid.“ Die Annabelle flog in weitem Bogen um die bewegungslos im Pazifik liegende„Lady“ herum. g „Das große Glas!“ rief Santen zum Brük- kenhaus hin. Hammerson brachte es ihm. „Ich kamn keinen erkennen,“ sagte der Kapi- tän,„es ist zu weit!“ Er ließ das Glas wieder sinken und sah Williams an.„Schön, Williams. Wer dort oben rumkutschiert, werden wir bald heraushaben. Lassen Sie das sofort fest stellen. Ohne Rücksichtnahme auf die Passa- Siere, Sie werden doch herausbekommen, was los ist. Jetzt müssen wir schnell handeln. Vielleicht läßt sich dann über Funk noch etwas retten!“ * Bereits eine halbe Stunde, nachdem die Annabelle gestartet war, hatte Williams als Insassen des Flugzeugs den Steward Harry Smith und den Konditor Bob Baker eypmittelt. Das heißt, ob sie sich wirklich im Flugzeug befanden. war nicht völlig sicher, sie konnten sich irgendwo an Bord versteckt halten. Je- denfalls waren sie weg. Immerhin war es gerade zu diesem Zeitpunkt merkwürdig. Auch wollte es nicht in des Ersten Offiziers Kopf, daß ein Steward und ein Konditor flie- gen konnten. Natürlich bestand die Möglich- keit des Mitfliegens einer dritten Person, die über die notwendigen Kenntnisse verfügte. aber wie sollte man das ermitteln? Man konnte nicht die gesamte Besatzung und die Fahrgäste der„Lady“ an Deck antreten lassen und an Hand der Musterrolle und der Passa- gierlisten nachprüfen, ob jemand außer Smith. Baker, Laserta, Obidas, Craddy und seinem Mechaniker fehlte. Es war nicht so einfach, und es schien Williams, als habe sich der Ka- pitän das leichter vorgestellt als es in Wirk- lichkeit war. Einwandfrei fest stand zur Zeit nur das Fehlen von Smith und Baker, ein Umstand, der sie schwer belastete. Diese Fragen bewegten Williams, als er zur Brücke zurückkehrte. Als altem Seemann war es ihm ungewohnt, über die Planken eines Schiffes zu gehen, das, wenn auch nicht bewe⸗ gungslos, so doch ohne Fahrt, mitten im Ozean lag. 3 Fast alle Passagiere befanden sich an Deck Und standen in diskutierenden Gruppen zu- sammen. Noch nie in ihrem Leben waren die Matrosen und Offlziere, die Stewards, Ste- Wärdessen, Musiker und sämtliches dem Schiff zugehörige Personal, so viel gefragt worden Wie an diesem Vormittag. Da die Ohnmachts- Anfälle Strokes und seines Mechanikers nicht haften geheimgehalten werden können und der Start der Annabelle vor aller Augen vor sich gegangen war, hatte Kapitän Homer J. Santen Anweisung gegeben, auf die Fragen — ame 1 der Passagiere mit den Tatsachen zu antwor- ten. Und so konnte Williams auf seinem Weg zur Brücke immer nur wieder antworten:„Ja, die Reparatur ist inzwischen behoben, In dem eben gestarteten Flugzeug befinden sich zwei Mitglieder der Besatzung, die unter Dieb-⸗ Stahlsverdacht stehen und flüchtig sind. Die Reise wird sogleich fortgesetzt, wenn funk⸗ telegraphische Anweisung von der Reederei kommt.“ Das letzte stimmte nicht, war äber geeignet, die zahlreichen Frager elegant los- zuwerden. „Nun?“ empfing Homer J. Santen den Ersten Offlzier auf der Brücke. „Soweit ich bis jetzt feststellen konnte,“ Sagte Williams,„fehlen Steward Smith und sein Kabinengenosse Bob Baker. Baker wird seit einer Stunde in der Küche vermißt.“ Homer J. Santen trat einen Schritt zurück. „Smith und Baker?— Die können doch gar nicht fliegen!“ Williams lächelte über Santens Gesicht, das in diesem Augenblick nicht sehr geistreich aussah.„Woher wissen Sie das, Sir?“ „Können Sie etwa Torte backen?“ „Ich glaube es nicht, Sir.“ „Na, sehen Sie!“ Meinen Sie immer noch, Sir, daß Smith Steward ist und Baker Konditor?“ „Nein!“ „Na, sehen Sie, Sir! Es dürfte jetzt wohl klar sein, daß wir es mit zwei ganz ausge- kochten Jungen zu tun haben. Der erste Funkspruch mit den zwei Hochstaplern stimmt also. Die Brillanten haben wir zwar Wieder, die Dokumente dürften sich an Bord der Annabelle befinden. Damit haben Wir zwar des Rätsels Lösung, sind aber um ein Flugzeug ärmer und um eine Riesenblamage reicher. Und das dümmste ist, daß wir der Gladys nicht einmal zu Hilfe kommen können.“ „Das kostet mich meine Stellung, sagte Homer J. Santen bitter.. Williams hätte dem Kapitän antworten Können, er könne ja nichts dafür, außer viel- leicht, daß er Smith zu wenig sorgfältig ein. gesperrt hatte, aber er ließ es, 5 Fortsetzung folgt) . 972 1 13 ö Ein Stück badischer Kulturgeschichte Vor neunzig Jahren wurde der badische Sängerbund gegründet Jahrhundert war die Zeit des Wie- Deutschen, nachdem die Ein- heit des Reiches über viele Menschenalter hinweg zerschlagen war. Man besann sich wieder darauf, daß man eine Kultur besaß und ein Volk war Nichts verband die Men- schen enger als der Geist, der in Lied und Wort zum Ausdruck kam. Es ist deshalb kein Wunder, daß die Ge- sangvereine einen wichtigen Platz unter den Kulturträgern jener Zeit einnehmen, wenn nicht den wichtigsten überhaupt. In der Ge- meinschaft des Gesangvereins kamen die Menschen gleicher Gesinnung zusammen und fanden hier den Kre in dem sie eee und Entspannut 18 kanden und in 1 gleich- Das 19. derfindens d zeitig der neue Geis Men- schen 1 Zeit erfaß So War es auch k jener Zeit die Geck ngerbundes schlug, die Mensc nd die Jahre der m- Zerstörung überdauerte. 4 2 8 scheidende Jahr. Zu jener Zeit zählte Stadt Karlsruhe etwa 24 000 Einwohner. und Bahn standen am Beginn ihrer Entwi lung. Pferdedroschken beherrschten das Rild der großgherzoglichen Residenz. Die kulturellen Träger jener Zeit waren Hof mit dem Theater und die bürgerlichen Vereine, die gerade damals in Karlsruhe eine Blütezeit erlebten. Besonders verdient die Ge- sellschaft„Eintracht“ hervorgehoben zu wer- den, die sowohl der Geselligkeit als der Kunst und Wissenschaft diente und schließlich auch noch das Gewerbe förderte. Eine der vier Ab- teilungen des Vereins widmete sich der„mu- Si kalischen Vervollkommnung ihrer Mitglie- der“. Besondere Initiative legte Friedrich Scholl, der Gründer der heutigen Karlsruher Lebensversicherung, an den Tag. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der„Liederhalle“, die sich ausschließlich der Verbreitung und Vertiefung des Männergesangs widmete. Be- reits 1844 erliegg Scholl, der sich vor allen Dingen auch durch seine soziale Tätigkeit grohe Verdienste erwarb, einen Aufruf an die badischen Gesangvereine zur Abhaltung eines Badischen Gesangsfestes, das bereits am 8. September desselben, Jahres in Karlsruhe stattfand. Berichte aus jener Zeit sprechen vom Er- folg dieses„ersten Badischen Gesangsfestes“, das nicht nur in Karlsruhe, sondern im gan- zen badischen Land ein Echo fand. Besonders erwähnt werden die Chöre„Das Deutsche Lied“ und„Was ist des Deutschen Vaterland“, die den größten Beifall bei Teilnehmern und Zuhörern fanden. Diese Tatsache spricht eine beredte Sprache für den Geist jener Zeit, der von der Zerrissenheit zur Einheit strebte und dem in Wort und Lied Ausdruck verliehen wurde. In jene Zeit flel auch die Gründung Post der der„Vereinigung badischer Männergesang- Vereine“ die ebenfalls von Scholl ins Leben gerufen wurde. Das„erste Badische Gesangsfest“ hatte solche Erfolge gezeigt, dag man bereits 1845 das zweite Gesangsfest in Mannheim und 1847 das dritte in Lahr abhielt. Dann entstand eine unfreiwillige Pause in der weiteren Entwick- lung der Gesangvereine, denn die revolutio- nären Ereignisse der nächsten Jahre unter- brachen die Arbeit jäh. Erst 1858 wird vom „4. Badischen Gesangsfest“ in Baden-Baden berichtet, das erstmalig mit dem Preissingen verbunden war. Die Gründung der„Vereinigung badischer Märmergesangvereine“ blieb leider nur eine lose Verbindung, denn zu einem wirkungs- Vollen Verband, wie es später der Badische Sängerbund war, genügte es noch nicht. Schuld daran waren mehr oder weniger die Wirren der Revolutionsjahre Das 5. Badische Gesangsfest war bereits 1860 in Freiburg abgehalten worden und immer noch fehlte der eigentliche Verband, der die Vereine in ihrem gemeinsamen Streben zu- Sammenschloß. Aber die Entwicklung ließ sich schließlich nicht mehr aufhalten. Die Sänger fühlten die deutsche Einheit und verliehen ihr im Deutschen Sängerfest im Juli 1861 in Nürnberg Ausdruck. Die badischen Sänger er- Hielten wahrscheinlich dadurch den letzten Anstoß, um ihrerseits die Bestrebungen zur Bildung eines Bundes fortzusetzen. Bereits Sechs Wochen nach dem Deutschen Sängerfest trafen die Vertreter von 30 Vereinen zusam- men, um anstelle des bisherigen Verwaltungs- rates der„Vereinigung badischer Männer- gesangvereine“ ein„Zentralkomitee der ba- dischen Gesangvereine“ zu bilden. Am 14. September 1862 folgte die erste Hauptversammlung in den Räumen der Karls- ruher„Eintracht“, in der die lose Verbindung der badischen Vereine von einer Vereinigung abgelöst wurde, die„fest auf Statuten be- ruhte“. Der Badische Sängerbund war ge- schlaffen, dem sich 102 Vereine mit 2641 Sän- gern anschlossen. Es würde zu weit führen, wollte man die Geschichte des Badischen Sängerbundes wäh- rend der zurückliegenden 90 Jahre betrachten. In allen Teilen des badischen Landes ist sein Name ein Begriff für die Pflege des deutschen Liedes und man sagt nicht zuviel, wenn man ihn auch heute einen der wichtigsten Kultur- träger nennt. Die letzten Jahre, in denen sich das Lied wieder seinen alten Platz in allen Bevölkerungsschichten eroberte, sind gleichzei- tig ein Beweis der segensreichen Tätigkeit des Badischen Sängerbundes, dessen Geist leben- dig blieb, obwohl Bauwerke in Schutt und Asche versanken und die Menschen, die ihn gründeten, längst nicht mehr unter den Le- benden weilen. f Alr Hans Federspiel und sechs Handgranaten Ein Erlebnis im Dschungel Indochinas— 12 000 Deutsche kämpfen in der Legion Auf einem Lastwagen, der gebrauchte Autoreifen von Saigon nach Dalat brachte, lernte ich den Legionär Hans Federspiel ken- nen. Er stammt aus Ostpreußen, ist 25 Jahre alt und kämpfte in den letzten Kriegsmona- ten noch bei den deutschen Fallschirmjägern. Jetzt steht er seit einem Jahr bei der Frem- denlegion in Indochina. Wir fuhren in Kolonne, mit 150 Meter Ab- stand zwischen den Fahrzeugen und einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern, streng nach Vorschrift. Auf unserem Wagen waren wir zu viert: ein französischer Ser- geant, Hans Federspiel, der Fahrer und ich. Hans hatte sechs Handgranaten im Koppel auf den Knien, und eine Maschinenpistole der Sergeant war nur mit einer Pistole be- Waffnet. Wir schwatzten, was man so schwatzt: über die Urlaubsaussichten, über Kneipenerlebr in Saigon, über die Verpflegung. Plötzlich bremste der Wagen vor uns, und auch wir hielten. Fast im gleichen Augenblick hörte man eine Explosion, und dann das belfernde Stakkato von Maschinenpistolen. „Sauerei,“ meinte Hans und kletterte vom Wagen.„Darf ich mal nachschauen, Sergeant?“ „Du bleibst hier,“ rief der Sergeant,„es nützt uns gar nichts, wenn es dich auch noch erwischt.“ 5 8 8 Doch Hans schien ihn nicht zu hören, er trabte schon nach vorn. „Dieser Idiot,“ murmelte der Sergeant wü⸗ tend.„Wenn er zurückkommt, fliegt er acht Tage in den Bau.“ Wir fühlten uns ziemlich unbehaglich. Bei uns war zwar nichts los, aber wir durften den Wagen nicht verlassen, hatten jedoch andererseits keine Lust, uns für einen Hau- fen alte Reifen und einem schon im zweiten Weltkrieg klapprig gewordenen Lastwagen als Helden aufzuführen. Vier oder fünf Minuten lang lauschten wir nervös dem Geknalle. Dann wurden die Schüsse von mehreren scharfen Explosionen übertönt. Instinktiv zählte ich, sie kamen in regelmäßigen kurzen Abständen: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs. dann war alles still. Schließlich hörte man rufen und bald darauf kam Hans zurück. Er hatte keine Hand- granaten mehr im Koppel. „Verzeihung, Sergeant,“ sagte er und klet- terte in den Wagen. Bevor der Sergeant den Mund aufmachen konnte, kam ein Oberleutnant angelaufen. „Los, wir können weiterfahren,“ rief er.„Wo ist denn der Wunderknabe?“ Hans grinste ein wenig verlegen und nahm Haltung an.„Wenn wir in Dalat sind, kom- men Sie zu mir,“ sagte der Oer un „Ich schlage Sie zur Auszeichnung vor.“ Der Okklzier rannte weiter. „Hans, du kommst für acht Tage in den Bau,“ knurrte der Sergeant. „Mir sehr egal,“ fauchte Hans.„Solange ich nicht Sergeant bin, habe ich im Kasten keinen Sold zu verlieren.“ Der Sergeant starrte ihn verblüfft an und king dann an zu lachen.„Wieviele hast du umgelegt?“ fragte er plötzlich gutgelaunt. „Zwölf, glaube ich,“ erwiderte Hans und taute allmählich wieder auf:„Ich habe sie umgangen. Wurde auch Zeit.“ 5 „Rommst du heute abend mit mir ins Restaurant Du Lac essen?“ fragte der Sergeant „Jawoll, Sergeant,“ antwortete Hans auf deutsch. Die Fahrt ging weiter und wir machten es uns wieder auf den Stapeln schäbiger Reifen bequem. Hans legte dem Sergeanten die Hand auf den Arm. ‚Sag mal, Jean“ meinte er zögernd.„wenn es hier gebumst hätte— du weißt, daß ich dann bei euch geblieben Wäre?“ „ Aber sicher“. „Da vorn war mir verdammt mulmig zu- mute „Das kann ich mir denken,“ Sergeant. „Nee, nicht wie du denkst,“ lächelte Hans. „Ich mußte immer dran denken, was du woh! mit deiner ulkigen Pistole ausrichten würdest, Wenn plötzlich drei oder vier Viet's ange- kommen wären. Und der Fahrer mit seiner kaputten Brille.“ Nachher hatte ich Gelegenheit, mich mit dem Sergeanten einige Zeit über Hans und seine anderen deutschen Legionäre zu unter- halten. Insgesamt gibt es jetzt 12 000 Deut- sche in der Legion— wenn man so WiIII, eine ganze deutsche Division, die seit Jahren im Kriege gegen den Kommunismus steht. Die meisten von ihnen stammen aus den deutschen Ostgebieten oder aus den ost-euro- päischen Staaten, aus denen sie nach dem Kriege ausgewiesen wurden. Sie haben keine Heimat— außer der Legion, die ihnen die Familie ersetzen muß. „Ich habe fast nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht,“ sagte der Sergeant.„Sie sind diszipliniert und zuverlässig. Desertionen, wie man sie in einer solchen Truppe erwartet, betragen nicht mehr als zwei Prozent— das ist nicht mehr als bei den Kolonialtruppen. Im Kampf sind sie tapfer— das ist nun mal eine Eigenschaft der Deutschen. Es ist eine Tapferkeit, die kein unnötiges Risiko, aber auch keine Schwäche kennt. Wenn sie einen Befehl bekommen, führen sie ihn auf Biegen und Brechen aus, und wenn sie dabei umkommen. Ihren Posten, ihre Offiziere, ihre Kameraden lassen sie niemals im Stich.“ „Wie kommen die Deutschen mit der indo- chinesischen Bevölkerugn aus?“ „Sie benehmen sich sehr Korrekt, ich kann es nicht anders sagen. Sie kehren niemals den sagte der „Herrenmens geborenen Mäd kommt n heraus. Wenn eines der ein- n ein Kind von ihnen be- erk ennen sie stets die Vaterschaft an und 8 u den Mädchen Geld, wenn sie versetzt werden.“ Als der Sergeant das sagte, fiel mir ein das ich vor einem Jahr bei der Küste von Annam hatte. ein ibsches Bauernmädchen, hrig blondes Kind im Lallo,“ sagte ich und winkte den Erlebnis ein, Namtrang an ich Dort sah das ein et Arm trug.„I beiden zu. „Gutten tak,“ antwortete das Kind. Die Mutter brach in fröhliches Gelächter aus und auch ich konnte mich vor Lachen kaum Halten. Jean Barre Nancy Oakes heiratet einen Deutschen Vorgeschichte einer 8 e— Ermordete Ar in einer Juli auf ein Hurri- kan von die Ka- 1 See 0 inen Sturm- Akkorden über das eir Schlog Westboltne fegte. Im pleich en Licht des fol- genden Morge wurde der 70jähri Schloß herr, der steinreiche 200 fache Millionär Sir Harry Oakes, mit gespaltenem Schädel auf- gefunden. Die Weltpresse hatte eine Sen- sation, und der Gouverneur der britischen Inseln, der abgedankte König und Herzog von Windsor, stand vor der unangenehmen Auf- gabe, einen der übelsten Skandalfälle in der Geschichte der exklusiven Oberschicht des von blutarmen Negern bewohnten Eilands aufzuklären, Der ermordete Millionär war sein Golfpartner und intimer Freund gewesen. So lieg er vom nahegelegenen Florida zwei amerikanische Spezialisten herüberkommen, Chefdetektiv Captain Melchen und den Fach- mann für Fingerabdrücke, Captain Barker. Sehr bald sind die beiden Kriminalisten mit der familiären Vorgeschichte des Falles genau so vertraut wie die wenigen Ein- geweihten. Der Verdacht fiel vom ersten Tage an auf den Schwiegersohn des alten Mannes, der in Kanada als Goldschürfer großen Formates sein Riesenvermögen dem Sand der Wüste entrig. Der Graf Alfred de Marigny hatte gegen den Willen von Sir Harry Oakes dessen 18jährige Tochter Nancy geheiratet. Damit nicht genug, häu- fen sich die Indizien gegen den verdächtige Grafen, und eine unsichtbare Schlinge droht sich um seinen Hals unaufhaltsam zusam- menzuziehen. Als er im Polizeiauto zum Rat- haus gefahren wird, brüllen hysterische Ne- gerweiber, weil er sich mehrmals für Deut- sche eingesetzt hat,„Deutscher Spion! Deut- scher Spion!“— Die allgemeine Stimmung des Pöbels ist für Lynchjustiz. Der Mörder hatte versucht, das Bett, in dem das Opfer anzuzünden. Auf Ma- rignys Armen und seiner Brust aber werden Verbrannte Haare entdeckt. Im Schlafzimmer des ermordeten Goldkönigs werden überdies die Fingerabdrücke des Grafen gefunden. Auch die Frage nach dem Motiv beantworten die amerikanischen Detektive: Entzweiung mit dem Schwiegervater, ein um wenige Pfund überzogenes Konto und eine Klage der ersten Frau des Angeklagten auf Her- ausgabe von ihr angeblich gestohlenen 100 000 Dollar. Verteidiger Higgs gibt den- noch das Rennen nicht auf. Er weist darauf hin, daß Marigny sich dieses Geld hätte auch dann beschaffen können, wenn er nach dem Willen des Ermordeten einige Grundstücke auf der Insel Eleuthera übernommen hätte oder auf verschiedene Geldangebote einge- gangen wäre, die ihm von Sir Harry Oakes trotz des bestehenden Gegensatzes gemacht wurden. Higgs stellt triumphierend fest, daß außerdem zwischen dem Grafen und seiner jungen, noch minderjährigen Frau die Güter- trennung besteht. Was also konnte ihm ein toter Schwiegervater nützen? Und dann passiert in Anwesenheit des schwarzen Staatsanwaltes und der blassen, grohßäugigen und verstörten Nancy Oakes etwas Ungeheuerliches. Marigny beschuldigt die Detektive falscher Behauptungen über die Zeit seiner ersten Vernehmung. Er er- klärt, in jener Zeit vernommen worden zu sein, in der Capt. Barker die Fingerabdrücke gefunden haben will. Der Angeklagte behaup- tet noch mehr, nämlich, daß ihm eine Durst erweckende Zigarettenpackung in Zellophan und ein Glas Wasser in die Zelle gebracht wurden, nur um seine Fingerabdrücke zu erlangen. Als er nach tiefer Stille, die über lag, zu dem unerbittlichen Jäger 8 der ihn Wie ein wehrloses Wild hetzt, ertönen die ersten Pfiffe im Zuschauerraum, die ihn auf- muntern sollen. Schließlich sind die beiden Amerikaner hier Fremde. Von diesem Augenblick an erfolgt die Wende des Sensationsprozesses. Nancy Oakes Aber, die den Namen Marignys trägt, springt auf und klatscht in die Hande“ und Winkt ihrem Gatten begeistert zu. Ein neuer Rück- schlag: die Amerikaner beeiden ihre Aus- sagen. Gebrochen wankt der Graf in seine glühendheiße Zelle zurück, gepeinigt von den Ketten, die Tag und Nacht rasseln. Seine Frau ist bei ihm und streicht ab und zu mit einem Taschentuch über seine fiebernde Stirn. Von einem chinesischen Wandschirm sollen seine Fingerabdrücke stammen. Zu- fällig hört er, wie ein junger Spezialist na- mens Miller energisch abstreitet, der vorge- wiesene Abdruck könne vom Wandschirm sein: Dem Fingerabdruck fehlt nämlich jede Spur von der Holzstruktur. Der Anwalt läßt ein Modell anfertigen und zu einem Spe- zialisten nach New Vork fliegen. Und noch einmal tritt die Wendung ein, diesmal end- gültig. Die Richter werden sich darüber klar, dag Marigny einflußreiche Feinde und viele Gegner hat. Gesellschaftsklatsch wird breit- getreten, in den auch der Herzog von Wind- sor verwickelt wird. Marigny wird schließlich freigesprochen. Vieles aber bleibt im Zwie- licht: der Mörder wird nicht entlarvt. Frau Nancy, die während des Prozesses hoffend und zweifelnd an der Seite ihres Gatten aushielt, läßt sich später von dem Grafen scheiden. Ein Mord vor nunmehr neun Jahren Nancy Oakes ist heute 27 Jahre alt. In drei Jahren erbt sie 45 Mil- lionen DM— ein Fünftel des väterlichen Ver- mögens, hauptsächlich Goldaktien. Aber Geld Allein macht nicht glücklich. Nancy Oakes Verliebt sich das zweite Mal in ihrem Leben und begegnet dem Deutschen Ernst Richard von Hoyningen-Hühne, der aus dem Ort der Passionsspiele, Oberammergau, stammt. Das Jahr 1943 wird sie niemals vergessen. Sie trat ihm als blutjunge Frau völlig verzwei⸗ felt nach der Mordnacht gegenüber. Jahre mußten vergehen, che gzlie Wunden dieser schweren Zeit für si e Vernarbten. In diesen Tagen verlobte sie sich an der Themse, um den mutigen Schritt in ein neues Liebes- üclt zu wagen.( p Unsere Störche sterben aus Der weiße Storch, König der Zugvögel und einstige malerische Zierde so vieler Häuser unserer Städte und Dörfer, ist europamüde. geworden und stirbt langsam aber sicher aus. Dies ist das Ergebnis neuerer Forschungen und statistischer Erhebungen, wie sie in der „Welt-Karte der Störche“ niedergelegt sind, deren letzte Ausgabe kürzlich auf einer or- nothologischen Tagung in Buchau am Feder- see, einem der größten Naturschutzgebiete Südwestdeutschlands, gezeigt wurde. Danach existieren von rund 45 000 Storch-Ehepaaren, die noch im Jahre 1934 in ganz Europa ge- zählt wurden, heute kaum die Hälfte, und von diesen leben weitaus die meisten in Ostruhßland, Polen, Ostpreußen und im Oder- Neiße-Gebiet. Während dort noch über 50 Storchenpaare auf 100 Quadratkilometer kom- men, sind es in Mittel- und Westeuropa durchschnittlich nur noch ein Paar pro 100 Quadratkilometer. In Belgien und Frankreich wurden in den letzten Jahren überhaupt keine Störche mehr gezählt, in der Schweiz leben ganze zwei Paare. In ganz Südwest- deutschland kennt man zur Zeit 30 Paare, um die Jahrhundertwende waren es noch zehnmal mehr. Der Storch gilt auch unter Fachleuten als ein„altmodischer“ Vogel— er lebt in stren- ger Monogamie— dem die glänzende und laute Zivilisation nicht behagt. Obwohl er seit Tausenden von Jahren zu den besten Fliegern gehört und die Luftreise über ein Viertel des Erdballs von Europa bis nach Südafrika hinunter und zurück immer wie- der bewältigt, kommen viele Störche, beson- ders Jungtiere, in den Drähten oder Gerüsten moderner Kraftleitungen und sonstiger tech- nischer Hochbauten um. Zahlreiche Exem- plare wurden in Spanien, Frankreich und ganz besonders in den russisch besetzten Ge- bieten Deutschlands abgeschossen und ein Teil scheint mehr als bisher gewissen Krank- heiten zum Opfer zu fallen. Die Tragödie einer noblen Rasse vollzieht sich langsam, aber unaufhaltsam vor den aufmerksamen Blicken der Naturforscher. Bel Für unser Kind: PHOSPHOR LECITHIN 300„ opfchmeret 8 Unpößſichkeitv. 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Infanterie-Di- vision in Weinheim konnten in Zusammen- arbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz 20 Vermißten-Schicksale aufgeklärt werden. Die Shemalige 93. I. B. hat bisher 370 Anschriften krüherer Angehöriger gesammelt. Sie WIII Künftig besonders Hinterbliebene gefallener Angehöriger der Einheit unterstützen. Bei dem Treffen wurde des ehemaligen Divi- Sionskommandeurs General Tiemann und des verstorbenen Wohnungsbauministers Eber- hard Wildermuth gedacht, der lange Zeit Ba- taillonskommandeur in der Division war. Neuorganisation der Bereitschaftspolizei Zwei Abteilungen auf drei Standorte aufgeteilt Karlsruhe sw). Die Neuorganisation der Bereitschaftspolizei in Baden-Württem- berg steht kurz vor dem Abschluß, Sie wurde durch den Zusammenschluß der drei ehemali- Zen Länder Württemperg-Baden, Württem⸗ Herg- Hohenzollern und Südbaden notwendig. Nach der Zusammenfassung der Bereit- schaftspolizei— ob sie einer„Direktion“ oder Sinem„Kommando“ unterstellt wird, steht noch nicht fest— wird es in Baden-Württem- erg noch zwei Abteilungen mit drei Stand- Orten geben: eine Abteilung in Göppingen und eine Abteilung, aufgeteilt auf Karlsruhe- Durlach und Freiburg. Die Bereitschaftspoli- Zisten des früheren Pandes Württemberg- Ho- enzollern, die bisher noch in Biberach statio- miert sind, werden von der Abteilung in Göp- Pingen übernommen. Die bisherige südbadische Bereitschaftspolizei in Bad Dürrheim wird mit Jer Abteilung in Karlsruhe-Purlach vereinigt. Die Einheiten der Bereitschaftspolizei Baden- Württembergs werden dann insgesamt etwa 1400 Mann umfassen. Wie der zuständige Referent im Innenmini- terium betonte, besteht die Bereitschaftspoli- Zei in Südwestdeutschland aus zuverlässigen, Zut ausgebildeten und körperlich tüchtigen Kräften. Ausrüstung und Bewaffnung, die vom Bund gestellt werden, seien befriedigend. Postbeamter beraubte Einschreibebriefe Karlsruhe(Is). Wegen Amtsunter- Schlagung und Verletzung des Briefgeheimnis- Ses verurteilte das Schöffengericht einen Post- Assistenten zu vier Monaten Gefängnis. Der Angeklagte, der Vater einer achtköpfigen Fa- milie ist, hatte in einer Reihe von Fällen Einschreibsendungen geöffnet und daraus Geldbeträge von über 300 DM sowie 30 Dol lars entwendet, die er größtenteils in Alkohol umsetzte. Ein Fahrraddieb en gros Karlsruhe(sw). Zu äußerst billigen Prei- Sen verkaufte in den letzten Monaten ein in den Gemeinden Brötzingen und Berghausen bei Karlsruhe Fahrräder. Die Ra- Ger, die er zu Preisen von 25 bis 40 DM ab- Setzte, fanden reißenden Absatz. Die Polizei wurde dadurch aufmerksam und stellte bald Test, daß sämtliche Fahrräder gestohlen wa- ren. Bei der Verhaftung des Mannes konn- ten noch 22 Räder sichergestellt werden. Grundsteinlegung für Bruchsaler Rathaus Bruchsal dsw). Der Bruchsaler Bürger- meister, Professor Franz, Bläsi, legte den Grundstein für das neue Rathaus der Stadt/ das fast an der gleichen Stelle aufgebaut wird Wie das alte, das bei einem Fliegerangriff im Jahre 1944 völlig zerstört worden War. Der Bau soll bis zum Jahre 1954 fertiggestellt sein. Die Baukosten werden auf über zwei Millio nen DM veranschlagt. Von Wegelagerern überfallen Mosbach(sw), Zwischen Rittersbach und Muckental bei Mosbach überfielen zwei unbe- Kannte Männer einen Mann aus Sattelbach, der sich auf dem Nachhauseweg befand. Die Wegelagerer hielten ihn an, schlugen mit Stök- ken auf ihn ein und warfen ihn mit seinem Motorrad eine etwa sechs Meter hohe B6ö- Schung hinunter. Dabei wurde der Uberfal- dene schwer verletzt und das Motorrad be- schädigt. Ungetreuer Gemeinderechner Buchen Gsw). Der Gemeinderechner einer Gemeinde im Landkreis Buchen ist wegen Untreue, Urkundenfälschung und Amtsunter- Schlagung dieser Tage festgenommen und in Bas Serichtsgefängnis eingeliefert worden. Nach polizeilichen Feststellungen hatte er der Gemeindekasse 1000 DM entnommen und das KRoessenbuch entsprechend„Korrigiert“. Große Flurbereinigung gelungen PfOYZ heim Gdsw). In Königsbach wurde AJurch das Feldbereinigungsamt eine der Zrößten Feldumlegungen Nordbadens been- det. Nach etwa einjährigen Bemühungen er- klärten sich 136 Eigentümer mit einer Um- lagung ihrer insgesamt 86 Hektar Land be- Leit. 5 Es gibt einen kräftigen Spätburgunder 1952 Achern dsw). Bei einer Probe des Spät- burgunders in den besten agen im Kreise Bühl wurden 85 Grad Ochsle gemessen. Im Vergangenen Jahr waren zur gleichen Zeit 55 Grad festgestellt worden. In Durchschnitts- Agen erreichte der Spätburgunder 74 Grad 1951: 44 Grach. Der Riesling erreichte in den ten Lagen 71 Grad(1951: 47 Grad), in Purchschnfttslagen 61(1951: 34 Grad). Die 8 ben sind gesund, doch wäre jetzt trocke- nes Wetter notwendig. Lahr verabschiedet Dr. Wäldin ahr dsw). Auf einer Abschiedssitzung s Lahrer Stadtrats zu Ehren des als Regie- räsident nach Freiburg berufenen bürgermeisters Dr. Wäldin gab der Sidende Oberbürgermeister einen Rück auf die sieben Jahre seiner Lahrer Skeit. Die Fraktionsvorsitzenden des ts sprachen dem Scheidenden den es Stadtrats für die gute Zusammen- aus. Als Abschiedsgeschenk wurde Dr. n Olgemälde überreicht. 5 — Fußballtoto. Bundestag der 16 Metall eröffnet Fette über die politischen Aufgaben der Gewerkschaft Stuttgart(OP). In Anwesenheit von mehr als 200 Gästen aus dem Westlichen Aus- land begann der fünf Tage andauernde zweite Bundeskongreß der deutschen Metallarbeiter- Sewerkschaft. Die 250 deutschen Gewerk- Schaftsdelegierten werden bei dieser Tagung vor Allem interne Organisationsfragen besprechen, über Probleme der Sozialversicherung bera- ten und Diskussionen über Allgemeine wirt- schaftliche und politische Themen durchfüh- ren. Bei der Eröffnung des Kongresses begrüßte Hans Brümmer vom Vorstand der IG Metall besonders die Gast-Deleglerten aus dem Saar- land. Er betonte, die Saargewerkschaftler Würden nicht als Ausländer Angesehen: sie seien Deutsche, fühlten sich als Deutsche und Wollten Deutsche bleiben. Die IG Metall werde sich wie auch alle anderen Gewerkschaften Weiter für die Einheit Deutschlands einsetzen. Man werde sich von seiten der Gewerkschaf- ten auch ferner darum bemühen, die arbeiten den Menschen der Ostzone in rem schweren Schicksal und in ihrem Kampf gegen das kommunistische Terrorsystem zu unterstützen. Der Wirtschaftsminister von Baden-Würt⸗ temberg, Dr. Veit, kritisierte das System der kreien Wirtschaft. Es sei unmöglich, so sagte Pr. Veit, eine Freiheit des„freien Fuchses im freien Hühnerstall“ zu befürworten. Diesem System müsse eine wahrhaft geordnete Frei- heit des Einzelnen gegenüber der Freiheit der Gesamtheit entgegengestellt werden. Dr. Veit Warnte die Gewerkschaften, sich nicht in die Rolle einer reinen Interessen vertretung drän- gen zu lassen. 2 In einer Ansprache bezeichnete der DPGB- Vorsitzende Christian Fette die Ansicht als irrig, daß die Gewerkschaften kein politisches Konzept besitzen dürften.„Wir alle müssen uns mit Politik beschäftigen“, so fuhr Fette kort,„weil sich die Politik mit uns beschäf- ligt. Wenn die Regierung am Steuer des Wa- gens sitzt, dann müssen wir als wegkundige Beifahrer fungieren, um zu verhindern, daß der Weg einmal in den Abgrund führt.“ Al- lein die Tatsache, daß die Arbeitgeberver- bände und bestimmte politische Parteien in Wort und Schrift und durch Klagen bei den Gerichten den Kampf gegen die Gewerk- schaften führen, sollte die Gewerkschaften zusammenschweißen. Jeder Arbeitnehmer müsse sich darüber Klar sein, daß selbst die Gewinnbeteiligung an Unternehmen niemals das Recht zur Mitbestimmung ablösen könne. „Wir werden nicht erlahmen“ erklärte Fette, „die wirtschaftlichen und sozialen Interessen unserer Mitglieder mit allen demokratischen Mitteln zu vertreten, bis die Gleichberechti- Sung der Arbeitnehmer in Wirtschaft und Staat erreicht ist.“ Schwere Folgen der Rhein-Versteppung Eine neue südbadische Denkschrift Freiburg(Isw). In Freiburg wurde der halt einer weiteren Denkschrift 2u der Frage der Versteppung des Oberrheingebiets bekannt, die von der staatlichen Baudirektion Wasser, Straßen und Vermessung in Frei- burg herausgegeben wird. Der Verfasser des badischen Wasserkraft Katasters, Professor Dr. Ing. Jäger, der den 1. Teil bearbeitet hat, kommt zu dem Er- Sebnis, daß sich das Verhalten des Grund- Wassers in der Rheinebene nicht nur in Zone von drei bis vier Kilometern Breite beiderseits des Stromes nach dem Wasser- stand des Rheins richtet, sondern dem Rhein- Wasserstand mit gewissen zeitlichen Verschie- bungen und örtlichen Varanten sogar bis zum Fuß der Schwarzwaldberge folgt. Nach den Schlußfolgerungen der neuen Denkschrift mug sich also ein weiteres Absinken des Grund- Wassers in der Oberrheinebene infolge des Ausbaus des Rheinseitenkanals auf die ge- samte Natur und damit auch auf die Land- Wirtschaft der Ebene bis an den Fuß der Berge hin auswirken. Auch die Trinkwasser- versorgung der Gemeinden der Rheinebene Wird durch den Kanalbau schwer betroffen. Die Gemeinden längs der beiden jetzt schon in Betrieb genommenen Kanalabschnitte mußten alle bereits tiefere oder vollkommen neue Pumpanlagen erhalten. Ein weiteres Problem stellt nach der Denkschrift die Ab- leitung der Abwasser dar, die bisher vom Rhein aufgenommen wurden. Der zweite Teil der Denkschrift beschäftigt sich mit Vorschlägen, wie man die Auswir- kungen des Grund wasserabsinkens ausglei- chen könne. Kehler Bürgermeister suspendiert Neue Auseinandersetzungen mit dem Stadtrat Kehl(sw). Der Landrat des Kreises Kehl, Bechtold, hat den Kehler Bürgermeister Dr. a Ernst Marcello vorläufig vom Dienste suspen- diert. Vor Pressevertretern gab Bechtold be- kannt, daß sich das Landratsamt als Auf- sichtsbehörde in diesem Falle auf eine Be- stimmung der badischen Gemeindeordnung stützt, wonach die Aufsichtsbehörde ermäch- tigt ist, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um den geordneten Gang der Ver- Waltung einer Gemeinde aufrecht zu erhal- ten. Angesichts der erneuten Auseinander- setzungen zwischen Bürgermeister und den Stadträten in den letzten Wochen habe sich das Landratsamt zu dieser Maßnahme ge- zwungen gesehen, um die gerade in Kehl so dringend notwendigen Voraussetzungen für sachliche und ruhige Zusammenarbeit inner- halb des Stadtrates wieder zu schaffen. Wie Bechtold mitteilte, wird während der Dauer der Suspendierung Dr. Marcellos eine eingehende Untersuchung aller gegen den Bürgermeister srbobenen Anschuldigungen vorgenommen. 5 75 8 Er hielt sein Gelübde Ober kireh(sw). Bei der Stadtverwal- tung von Oberkirch im Kreis Offenburg er- schien ein Mann und gab 100 Mark als Spende für den Neubau des Krankenhauses ab. Er habe, so erklärte er, vor einiger Zeit ein Ge- lübde getan, daß er, falls er im Toto gewinne. zehn Prozent für den Krankenhausbau spen- den wolle, Er sollte bald Gelegenheit haben, dieses Versprechen in die Tat umzusetzen: Kürzlich gewann er nämlich 1000 Mark im Lalcale Nund ocliau ...... ff. 0 ß(ß(.ßß((ßßßßßß(. Die Herbstsaison hat begonnen Wenn die Schönheit der sommerlichen Tage verweht, wenn Bäume und Sträucher ihre buntesten Gewänder anlegen, ist es Zeit, daß Frau Mode mit ihren Neuheiten für den Herbst und für den Winter auf den Plan tritt und die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Bei einem abendlichen Bummel durch die Geschäftsstragen stellt man fest, daß schon die Schaufenster allerwärts mit dem 82 schmückt sind, was die Modeschöpfer an Neuem ersannen und verwirklichten. Eine er- staunliche Fülle, eine ungewöhnliche Auswahl Wird an allem präsentiert, was Textil, Was Herbst- und Wintermoden und Schuhbranche heißt. 3 Die neue Saison des Jahres hat ihren Ein- zug gehalten. Und daß Frau Mode bestens Vorsorgte, beweisen die Buntheit und die Schönheit der Neuheiten, die sich in den Schaufenstern darbieten. Die Herzen der Frauen schlagen höher und die Herren der Schöpfung tasten besorgt an die Stelle ihres Jacketts, allwo sich allgemein die Brieftasche aufzuhalten pflegt. Frau Mode ist nicht nur eine krapiziöse, sondern auch eine teure Dame, die den Geldscheinen wenig Achtung erweist. Aber es ist ja immer das gleiche Spiel, das sich im Frühjahr und im Herbst wiederholt. Siegerin bleibt am Ende doch Frau Mode mit den bunten und neckischen Spielereien des ewig Weiblichen. Bunter Abend des Bog wird wiederholt Das große und nachhaltige Echo, das der Bunte Abend des VdͤK im Vereinshaus durch ſein ausgezeichnetes Programm gefunden hat, veranlaßte nun die Leitung der hieſigen Orts⸗ gruppe mit einem erweiterten großen Bunten Abend unter dem Motto„Wir ſchalten um“ vor die Oeffentlichkeit zu treten. Wir konn⸗ ten bereits in unſerem Begicht über die erſte Veranſtaltung auf die ausgezeichneten Kräfte die im Rahmen der Veranſtaltung mitwirken, hinweiſen. Auch bei der Wiederholung am Sonntag Abend in der Turnhalle ſind alle Beteiligten wieder mit von der Partie, ſodaß einem noch größeren Kreis Gelegenheit ge⸗ boten iſt, ſich ſelbſt von den genannten Quali⸗ täten der Mitwirkenden zu überzeugen. In erſter Linie iſt hier der wirklich hervorragende Parodiſt und Confereneier Alfred Heinz Grä⸗ ber zu erwähnen, dem die 3 Teddys, die 2 Liebenweins, das Doppelquartett der In⸗ ſulaner, Brigitte Hirſch und Ernſt Bühler erfolgreich aſſiſtieren werden. Verbunden iſt dieſes vielverſprechende Programm mit einem großen Preisrätſelraten, das A. H. Gräber als Rätſelonkel managen wird. Für die muſi⸗ kaliſche Note des Abends ſorgt die bekannte Stimmungskapelle Schary, die anſchließend bis 2 Uhr zum Tanz aufſpielen wird. 4 Anmeldung z um Winterſemeſter befj der Laudwirtſchaftsſchule Ladenburg. Wie die Schulleitung der Landwirtſchafts⸗ ſchule Ladenburg mitteilt, werden ab ſofort Anmeldungen für das Winterſemeſter der Schule erbeten. Die Anmeldungen ſind ent⸗ weder ſchriftlich mit Angabe des Geburts⸗ datums bei der Schulleitung oder mündlich beim hieſigen Gemeindeſekretariat vorzuneh⸗ men. Einebnung verwahrloſter Reihengräber. In einer öffentlichen Aufforderung weiſt die Friedhofverwaltung Mannheim darauf hin, daß alle verwahrloſten Reihengräber auf dem Hauptfriedhof Mannheim wie in den Vorortfriedhöfen, Ende dieſes Jahres ein⸗ geebnet werden, wenn ſich niemand zur Pfle⸗ ge der Grabſtätten findet, da dieſe Gräber die Würde der Friedhöfe ſtören. Den zur Pflege dieſer Grabſtätten Verantwortlichen wird bis Allerheiligen noch eine Friſt gege⸗ ben die Gräber in Ordnung zu bringen. Alle Grabſtätten, die nach. Allerheiligen noch in einem verwahrloſten Zuſtand ſind, werden dann durch die Friedhofverwaltung eingeeb⸗ net. Alle auf den Gräbern befindlichen An⸗ pflanzungen, Einfaſſungen und Grabſteine fallen der Stadt Mannheim zu. „Woche des Berufes“ im November Die Bundesregierung hat zu einer„Woche des Berufes“ vom 2. bis 9. November auf- gerufen, bei der der Gedanke der beruflichen Und sozialen Förderung der Jugend im Mit- telpunkt stehen soll. In einem Aufruf heißt es, die Jugend solle in dieser Woche ihr be- rufliches Können zeigen, alle Frauen und Männer sowie die Angehörigen aller Behör- den und Verwaltungsstellen werden aufge- rufen, die„Woche des Berufes“ nach besten Kräften mitzugestalten und mit zu tragen. „Nur aus dem Zusammenwirken aller Kräfte Wird es gelingen, der Jugend in Arbeit und Brot wirklich zu helfen.“ Geplant sind für die„Woche des Berufes“ berufskundliche Ausstellungen, Besichtigung von Ausbildungs- stätten und Schulen, Leistungsvergleiche und Ausstellungen von Gesellenstücken. Ein guter Fang der Polizei Mannheim(sw). In Mannheim-Secken- heim wurde ein Radfahrer von einer Funk- streife der Polizei festgenommen. Eine Durch- suchung förderte in der Rocktasche des Man- nes Einbrecher werkzeuge und in seinem Ge- Däck neue Wäsche zutage, worauf der Radfah- rer gestand, einen Einbruch in Heidelberg verübt zu haben. Bei der anschließenden Wohmungsdurchsuchung wurde ein ganzes Wa- 55 an Textilien, 1 und Süßwaren aun Werte von stwa 1500 PM entdeckt. Der 1 zu, 885 er 15 Laufe der letzten vier wochen allein vier Einbrüche in Heidel- berger Ladengeschäften begangen habe. 1 240 000 auf der Südwest-Ausstellung Mannheim(Isw). Die große landwirt- schaftliche Ausstellung„Südwest“ in Mann- heim hatte insgesamt 240 000 Besucher, ob- wohl es an sechs von acht Tagen Ausstel- lungsdauer geregnet hatte. Die Umsätze wer⸗ den von der Ausstellungsleitung als sehr gut bezeichnet. Allein ein Schlepperstand habe über dreitausend Schlepper verkauft. Täglich hätten rumd 150 Omnibusse Interessenten aus Allen Teilen Baden- Württembergs, der Pfalz und Hessens nach Mannheim gebracht. Hlüchtlinge fordern ihre Heimat wieder Mannheim(Isw). Der erste Vorsitzende der Flüchtlingsveremigung Mannheim, Stadt- amtmann Kurt Viebig, forderte in einer Feier der Vereinigung im überfüllten Nationalthea- ter, daß die Verwirklichung des Rechts auf die Heimat als besonderer Programmpunkt in die politische Strategie des Westens ein bezogen werde. Die Menschenrechte müßten durch ein„Recht auf das Volkstum“ ergänzt Werden Die Heimatvertriebenen würden nie- mals auf die Rückgabe der Heimat verzichten. „Nellu“ entstieg seinem Grab Mannheim(isw). Der 32jährige Artist Ludvig Neumüller, genannt„Nellu“, der sich am vergangenen Mittwoch in Mannheim, in einer Kiste liegend, zwei Meter tief eingraben ließ, hat am Sonntag sein selbstgewähltes Grab wieder verlassen, weil sich das Geschäft nach seinen Angaben nicht lohnte. Nellu wollte ursprünglich bis zum Montag durchhal- ten. Als er aus seiner Kiste gekrochen War, sank er ohnmächtig zusammen., Er will sich nun beim Dürkheimer Wurstmarkt erneut Vergraben lassen. Finanzamt zahlte 900 000 Dol zurück Mannheim(lsw). Das Mannheimer Finanzamt zahlte in diesem Jahr bisher rund 900 00 DPM Lohnsteuer-Jahresausgleich an die Steuer pflichtigen zurück. Beim Mannheimer Finanzamt Waren für das Jahr 1951 rund 14000 Anträge auf Jahreslohnsteuer-Aus⸗ gleich eingegangen. Bis zum August, dleses Jahres konnten sie bis auf rund 1500 Anträge erledigt werden. Anträge auf Eintragung von Freibeträgen in die Lohnsteuerkarten sind in dissem Jahr 60 000, im Vergangenen Jahr 50 000 eingegangen, Insgesamt werden in Mannheim vom Städtischen Steueramt all- jährlich 120 000 Lohnsteuerkarten ausge- schrieben. N Die„Pilz jagd“ hat begonnen Die Zeit der Pilzernte ist angebrochen. Die Steinpilze, Champignons, Röhrlinge, die Rot- kappen, Tannen und Blaupilze locken zu Streifzügen durch die heimischen Wälder. Die Masse der Pilzjäger und dito-jägerinnen be- steht erfahrungsgemäß aus mehreren Kate- Sorlen. Da ist zunächst der„Fachmann“. Er hat seinen bestimmten Sammelplatz, dessen Lage sein Geheimnis bleibt. Eher stirbt er, als nur mit einem Wort die Stelle zur ver- raten, auf der er sich eine Ausbeute ver- Spricht. Natürlich bevorzugt er die Einsam keit, und wenn er das Pech haf, auf einen anderen Pilzsucher zu stoßen, verdrückt er sich leise fluchend im Dickicht. Stur vertritt er die Ansicht, dag alles ihm gehört, was 80 m Herbst unter den Bäumen im Laubboden vächst.„Sein Wald“ müßte von der Obrig- eit mit einem Zaun umgeben werden, der len„Außenseitern“ den Zutritt verwahrt. Vollkommen anders verhalten sich die Sonntagsjäger“, auf welche der„Fachmann“ nit Mißbehagen und leichter Verachtung derunterschaut. Sie lieben die Geselligkeit, ind meist in Gruppen anzutreffen und be- rüßen jeden Fund mit kindlichem Freuden zeheul. Während früher die Pilzsucher meist aus Linheimischen bestanden, befinden sich heute iele Heimatvertriebene unter ihnen, Sie tommen auf diese Weise nicht nur zu billi- zen und wohlschmeckenden Mahlzeiten, son- lern können auch weiterhin einer Leiden chaft fröhnen, die ihnen von Hause her- lebgeworden ist. Wenn dann die Dämme ung einbricht und der Heimweg angetreten Wird, dann sind Taschen und Säckchen meist Wohlgefüllt. An den Kleidern und in den Haaren hängen die Spuren der Streifzüge in Form von Tannennadeln, Spinnweben und sonstigen Dingen, die von den Zweigen kom- men, unter welchen sie sich durchzwängen mußten. Aber auf solche Kleinigkeiten achtet der Pilzsucher kaum. Die freudestrahlenden Mienen verraten die Erwartung auf die dampfenden Teller mit Pilzgulasch oder an- fers zubereiteten Delikatessen des so frei- gebig gewordenen Waldbodens. 5 Größere Gewinne in der Klassenlotterie Am 7., 8. und 9. Ziehungstag der 5. Klasse der 11. Süddeutschen Klassenlotterie wurden folgende größere Gewinne gezogen: Ein Ge- winn mit 50 00 DM auf die Losnummer 100 920, sechs weitere Gewinne zu je 10 000 DM auf die Nummern 17 146, 124 984, 141 000, 190 137, 191 183, 204 116.(Ohne Gewähr). Die Totoquoten vom Sonntag Beim 7. Wettbewerb des West-Süd-Block-Totos Singen insgesamt 5 257 331,60 DM ein. In der Zwöl- terwette entflelen im 1. Rang auf 1698 Gewinner Je 312,90 DM, im 2. Rang auf 18 565 Gewinner je 28,40 DM, im 3. Rang auf 112 559 Gewinner je 4,30 DM. In der Zehnerwette gewannen im 1. Rang 3220 Teilnehmer je 99,80 DM, im 2. Rang 33 629 Teil- nehmer je 9,40 DM, im 3. Rang 179 821 Teilnehmer Je 1,60 DM. 5 8 5 Wettervorhersage 5 Mittwoch heiter, trocken, Erwärmung bis Segen 22 Grad, nachts sehr kühl, Tiefsttem- e zum Teil unter 5 Grad. Donners- a8 allgemein noch teilweise heiter, zwischen- durch aber etwas Wolkiger, sonst wenig An- derung. 5. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im len die Bei⸗ Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir emp lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. 12 er⸗Wette bra bisher die höchſte Quoten, die chte 10 er⸗Wette viele loh 0 Wofür wir unser Geld ausgeben Ausgaben der Haushaltungen: 35% für Nah- rung, 15% für Kleidung, 7% für Wohnung Laut„Wirtschaft und Statistik“ betrugen die Verbrauchsausgaben der westdeutschen Bevölkerung im ersten Halbjahr 1952 nomi- nell 694 DM, real 385 DPM. gegenüber 654 DM bzw. 375 DM im ersten Halbjahr 1951 pro Kopf. Für Nahrungsmittel gaben die privaten Haushaltungen im ersten Halbjahr 1952 rund 1,1 Milliarden DM mehr aus als im ersten Halbjahr 1951. Die Ausgaben für Genußmittel waren nominell um 345 Millionen DM, real um 126 Millionen DM. höher, die Ausgaben für Bekleidung um nominell 41 Millionen DM niedriger, real dagegen um 88 Millionen DM höher, und die Ausgaben für Möbel und Haus- rat nominell um 84. Millionen DPM und real um 129 Millionen DM niedriger als im glei- chen Zeitraum des Vorjahres. Bei den einzelnen Ausgabengruppen hatten die realen Ausgaben je Kopf für Nahrungs- mittel, für Bekleidung und für Möbel den Höchsten Stand gegenüber der Vorkriegszeit unter dem Einfluß der Korea-Krise im zwei- ten Halbjahr 1950 erreicht, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß die Verbrauchsaus- gaben jeweils jahreszeitlich bedingt sind. Der Anteil der Ausgaben für Genußmittel an den Gesamtausgaben hat sich gegenüber der Vorkriegszeit nicht erheblich geändert. 1936 betrug er 14,1 Prozent. Er lag 1948/49 mit 14,9 Prozent etwas höher, in den folgenden Jahren bei etwa 15 Prozent und sank 1951/52 mit 14,6 Prozent auf den niedrigsten Stand in der Nachkriegszeit. 5 Dagegen hat sich der Anteil der Ausgaben für Helzung und Beleuchtung, der 1936 bei 3,5 Prozent lag, und in der Nachkriegszeit von 3,8 auf 4,8 Prozent anstiég, ständig erhöht. Der Anteil der Ausgaben für Verkehr lag in den Jahren seit 1948/49 etwa bei 4,4 Prozent und demit höher als vor dem Kriege. Der Anteil der Ausgaben für Bildung und Unterhaltung, der 1936 5,3 Prozent betrug, sank von 5,8 Pro- zent im Jahre 1948/49 auf 5,1 Prozent im Jahre 1951/52. Die Ausgaben für Nahrungsmittel, die 1936 31,4 Prozent betrugen, erreichten 1951/52 33,6 Prozent der Verbrauchsausgaben in den Privaten Haushaltungen. Ständig vermindert hat sich der Anteil der Ausgaben für Wohnungsbenutzung. Die Aus- gaben erforderten 1936 13,8 Prozent, 1948/49 dagegen nur noch 8,9 Prozent und im Jahre 1952 ist er auf 7 Prozent gesunken. Auch der Anteil der Ausgaben für Körper- und Gesundheitspflege ist von 62 Prozent 1936 Auf 4,5 Prozent 1948/49 zurückgegangen. Bis 1951/52 erhöhte er sich dann jedoch ständig leicht, liegt aber mit 5,7 Prozent auch heute noch unter dem Vorkriegsniveau. Auf die Ausgaben für Bekleidung entfielen 1936 13,4 Prozent. 1948/49 bei sehr schwieriger Versorgungslage 13,9 Prozent. Im folgenden Jahr stieg er auf 15,4 Prozent und 1950/51 auf 16,5 Prozent. 1951/52 ging er jedoch wieder auf 15,7 Prozent der Gesamtausgaben zurück. Atom-U-Boot, Atomschiff, Atomauto Die friedliche Verwendung der Atomenergie — In absehbarer Zeit nicht aktuell Nun, da in den USA das erste mit Atom- kraft betriebene Unterseeboot in Arbeit ge- nommen wurde, liegt die Frage nahe, ob man damit einer allgemeinen Anwendung der Atomenergie für den Betrieb von Fahr- zeugen verschiedener Art nähergekommen ist. Man möchte das umsomehr hoffen, als die Entfesselung der Atomenergie, dieser re- volutionärste und folgenschwerste Einbruch menschlichen Unterfangens in die Natur- kräfte, der Menschheit bisher sehr wenig Freude, wohl aber neue und schwere Sorgen gebracht hat. Es wurde zwar immer wieder betont, wie wichtig, ja segenbringend sich die Atomenergie einmal auswirken wird, aber die Angst, daß ihre unheilvolle Anwendung diesem„Einmal“ zuvorkommen wird, über- schattet alle guten Erwartungen. Jedenfalls ist aber die Neugierde der Laien, doch ein- mal zu erfahren, was man mit Hilfe der tomkraft Schönes und Wertvolles schaffen kann, begreiflich. Daß vieles, was man über die Atomenergie schon weiß, nicht gesagt wird, weil man nicht will, daß es auch die anderen wissen(obwohl sie es vielleicht ohne- hin schon längst wissen), ist klar. Immer- hin kann sich der praktische Techniker be- reits Gedanken darüber machen, wie und wofür man die Atomenergie anwenden wird. Atomſeraft amn Stelle von Wasserkraft? Was zunächst anflel, waren eigentlich Ne- benprodukte, so die radioaktiven Isotope, die man in der Medizin verwendet, um Krankheitsherden und Stoffwechselvorgängen nachzuspüren. Außerdem kann man bereits die großen Wärmemengen verwerten, die in den Atomzertrümmerungsanlagen entstehen. Die wesentlichste, zunächst vorstellbare Ver- wertung der Atomkraft selbst, also als Hauptzweck, ist wohl die, Stromerzeugung. Hier muß, neben den rein technischen Fragen, auf das Problem der Kosten sehr genau ge- achtet werden. Man weiß ja, daß selbst die Wasserkraftwerke erst zu einem sehr ge- ringen Teil ausgebaut sind, weil die Bau- kosten außerordentlich hoch sind, obgleich sich der Betrieb dann später viel billiger stellt als bei Stromgewinnung aus Kohle und Gl. Bei der Atomenergie ist nun die gewon- nene Energie etwa eine Million mal gröber als die einer gleichen Menge Kohle, so dag man wohl die„Brennstoffkosten“ nicht sehr hoch zu veranschlagen braucht. Dafür werden aber die Baukosten für die Anlage des Atomkraftwerkes mit allen Nebeneinrichtun- gen noch viel höher sein als bei der Was- Serkraft. Das bedeutet, daß die Krafterzeu- gung mit Hilfe der Atomenergie zunächst nur dort in Frage kommen dürfte, wo besondere Voraussetzungen gegeben sind, sei es, dag dort andere Kraftstoffe fehlen, sei es, daß ihre Mitführung hinsichtlich der Kosten be- sonders ins Gewicht fällt. Wenn man also par bevorstehe, so ist dies übertrieben und Atomenergie zur Krafter zeugung unmittel- heute vielfach hört, daß die Verwendung der falscher Optimismus. Fortschritt nur bei Atomwaffen Die Lösung all dieser Fragen vorausgesetzt — in der Entwicklung der Atom-Waffen ist man schon sehr viel weiter— wird man also zunächst nur an Kraftwerke für die Strom- er zeugung denken können. Sehr aufschluß- reich sind in diesem Zusammenhang die Aus- führungen, die der Entdecker der Ketten- reaktion, Nobelpreisträger Professor Hahn, zu diesem Problem machté:„Wenn heute da- von gesprochen wird“, so führte Professor Hahn aus,„daß die Energiequellen von Kohle, Erdöl oder Wasserkraft eines Tages über- Hüssig werden könnten, so ist dies eine Utopie“. Obwohl also auf dem Gebiete der Atom- kraft die Grundprobleme gelöst sind, wird noch viel Zeit vergehen, ehe die praktisch- technische Verwendung dieser Energie für friedliche Zwecke größeren Umfang anneh- men wird. Dipl. Ing. A. Schramm 9 Neckar-Bote, Südd. Hei tung für Manuhei und Umgebung. Verantwortl. Herausgeber: Georg Hurdla, Druck und Verlag: i Gg. 1 Georg Hürde), Mannheſm- denheim, Fernsprecher— Geschüf ue 54 heim Hok straße& Fernaprecher Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Herrn Adam Diemer Polizeisekretär a. D. sagen wir allen unseren innigsten Dank. Annd Eppe geb. Diemer Mari Menn geb. Diemer und Angehörige Mhm.-Seckenheim, 17. Sept. 1952 Meßkircherstr. 58 aufs neue bereitet Ihnen der Glanz Ihrer Böden, wenn Sie KINESSA- Bobner wachs verwenden. Es laßt sich leicht und ge- schmeidig auftragen, ist sehr ausgiebig und kann oft naß gewischt werden. INE SOHN EROS Germania-Drogerie W. Hölistin Ihre Vermählung geben bekannt: HEREMANV ERNVY LILLLIERNVY geh. Kollnig Hauptstraße 85 Mum. Seckenheim, 18. September 1952 Leeres Ammer von kinderlosem Ehepaar zu mieten gesucht. Zu erfr. in d. Geschäftsst. ds. Bl. Achtung: Ab sofort werden zu Tages- preisen Bestellungen für Ein- An Kreislaufstörungen litt ich seit 1946: Druck im Kopf, Herzstiche, Einschlafen der Glieder, Schwindelgefühl, Angstzustände, Nervosität usw. Seitdem ich nun Klosterfrau Melissengeist täglich nehme, fühle ich, wie all diese Beschwerden schwinden. Wirklich: ich fühle mich bedeutend wohler! So schreibt Herr Franz Moers, K.-Brück, Könięsforststr. 61. Wie- viele Menschen leiden unnstid unter den oben 3 Beschwerden. Wie viel Schmerzen önnten ersparf werden, wenn jeder Klosterfrau Nelissengeistf rechtzeitig nehmen würde: Denken auch sie daran: Vorbeugen isi besser als heilen! Klosterfrau Melissengeist in der blauen Packung mit 3 Nonnen ist in allen Apotheken und Drogerien erhaltlich. Denken Sie auch an Akfiv-Puder! kellerungs-Kartoffel sowie men. Das Kraut wird auf Wunsch geschnitten geliefert. Markthalle Schneider Hauptstraße 110 Goldbach Flet Pfund 70 Pig. Bücklinge Verlobungs- und Vermählunęgs- Harten Glückuninsch- Harten Lachsheringe Marinaden Jak. Würthwein Lebensmittel— Feinkost 1 fertigt an: Neckar bot᷑e- Druckerei fade Paen lag Filderkraut entgegengenom- Aus der christlichen Well Kriegsgefangenen-Paketaktior der Caritas Die Versandstelle Passau der Caritas, die für das ganze Bundesgebiet zuständig ist, ver- sendet gegenwärtig monatlich über tausend Pakete mit wertvollen Lebensmitteln an deut- sche Kriegsgefangene in der Sowjetunion, deren Adressen der Caritas von den Angehö- rigen übermittelt werden. Diese Paketaktion Stellt nach den Ermittlungen des Caritasver- bandes eine zuverlässigere Verbindung zu den Kriegsgefangenen dar, als die der lang- Wierigen Zensur unterworfene Briefpost. Lei- der können von den noch in der Sowjetunion befindlichen Kriegsgefangenen nur 13 000, die karteimäßig durch die Briefschreiberstelle er- faßt sind, in den Besitz solcher Pakete gelan- gen, da die in Schweige-, Straf- und Offi- zierslagern befindlichen Kriegsgefangenen kein Lebenszeichen von sich geben dürfen. Wunderbare Heilung in Lourdes bestätigt Der Erzbischof von Bordeaux hat die wun- derbare Heilung einer Kranken in Lourdes kKkirchenamtlich bestätigt. Es handelt sich um die 53 Jahre alte Französin Frau Jeanne Ge- stas aus Begles, die im August 1947 nach Lourdes pilgerte, um ihre Gesundheit wie- der zu erlangen. Eine ärztliche Kommission erklärte damals, daß ihr Zustand hoffnungs- 10s sei. Nachdem sie in der Grotte von Lour- des vor dem Gnadenbild gebetet hatte, wurde sie gesund, ohne daß eine natürliche Erklä- rung dafür gefunden werden konnte. Drei Jahre später erklärte eine Kommission von 13 Arzten in Lourdes, daß sie keine medizi- nischen Gründe für ihre Genesung feststel- len könne. Im März 1951 wurde dieses Urteil Von einer weiteren ärztlichen Kommission in Paris bestätigt. Der Fall kam dann vor die geistlichen Behörden. Eine kanonische Son- derkommission kam zu demselben Ergebnis, das jetzt vom zuständigen Erzbischof von Bordeaux offiziell bestätigt wurde. Messe auf dem Matterhorn-Gipfel Eine Gruppe italienischer Bergsteiger hat Auf dem Gipfel des 4482 Meter hohen Matter- horns auf Wunsch der Arbeiter der Michelin Werke am Gipfelkreuz ein Muttergottesbild angebracht. Der der Bergsteigergruppe ange- hörende Don Amedeo Cavaglia vom Missions- haus San Massimo in Turin zelebrierte nach dem 21stündigen Aufstieg auf dem Gipfel eine Hl. Messe für die Arbeiter der ganzen Welt. Ein 70 jähriger Bergsteiger ministrierte.— Auch auf dem Mont Blanc wurde anläßlich der Einweihung einer neuen Schutzhütte auf der französischen Seite in 3000. Meter Höhe eine hl. Messe zelebriert. Sonderpfarrämter für die Polizei-Seelsorge Die Einrichtung von Sonderpfarrämtern für die Polizei- Seelsorge in den deutschen Lan- deskirchen forderte Pastor Jander von der Kanzlei der Evangelischen Kirche in Deutsch- land auf der ersten Begegnung zwischen Po- Iizei und Kirche, die die Evangelische Aka- demie Schleswig- Holstein in Sankelmark bei Flensburg veranstaltete. 3850 evangelische deutsche Theologiestudenten Im Sommersemester 1952 wurden an den Universitäten und theologischen Hochschulen der Bundesrepublik 3850 Studierende der evangelischen Theologie gezählt, davon 468 weibliche, Im Wintersemester 1951/52 waren es 3976 gewesen. Die stärkste Besucherzahl Wies Tübingen mit 593 Studierenden auf. Hei- delberg folgte mit 481 und Göttingen mit 470 Theologiestudenten. Die Gesamtzahl der jun- gen Theologen an den Universitäten der So- Wjetzone wird auf etwa 900 geschätzt. Buxtehude-Preis für Johann Nepomuk David Der Senat der Hansestadt Lübeck verlieh den diesjährigen Dietrich-Buxtehude-Preis an den evangelischen Kirchenmusiker und Kom- ponisten Johann Nepomuk David, Professor an der Musikhochschule in Stuttgart. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des Festaktes zur Eröffnung des 29. Deutschen Bachfestes in der Lübecker St. Marienkirche. Der 56 Jahre alte Preisträger, der aus Elferding (Oberösterreich) stammt, ist einer der füh- renden zeitgenössischen Schöpfer evangeli- scher Kirchenmusik. Das reiche Schaffen Da- vids umfaßt Orchesterwerke, darunter meh- rere größere Symphonien, Kammermusik- werke für verschiedenste Besetzungen, Chor- und Orgelwerke. Auf kirchen musikalischem Gebiet ist besonders sein zehn Hefte umfas- sendes„Choralwerk“ bekannt geworden. Neuer Rektor der„Anima“ ernannt Papst Pius XII. hat den Generalvikar der Erzdiözese Wien, Prälat Dr. Jakob Wein- bacher, als Nachfolger von Bischof Alois Hudal zum Rektor der Deutschen National- stiftung„Collegio Teutonico di Santa Maria dell' Anima“ in Rom ernannt. Bischof Hudal, der aus der Diézese Graz stammt, trat nach fast 30jährigem Wirken aus Altersrücksich- ten von seinem Amt zurück. Er hat sich durch zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und seine ausgedehnte Hilfstätigkeit einen Namen gemacht. Der neue Rektor wurde 1901 in Wien geboren und war seit 1932 Sekretär des Wiener Erzbischofs, Kardinal Innitzer. 1939 verbannte ihn die Gestapo nach Mecklenburg. Nach Kriegsende wurde er in das Wiener Domkapitel berufen und 1950 Generalvikar der Erzdiözese Wien. Französische Abtei erhielt Görings Bibel Der französische Divisionsgeistliche P. Fou- quet übergab der Abtei Saint Wandrille eine achtbändige Bibel aus dem 16. Jahrhundert, die er bei Kriegsende in Berchtesgaden in den Hinterlassenschaften Hermann Görings fand. Die Bände, die ein Gesamtgewicht von 40 kg haben, wurden zwischen 1569 und 1573 durch den Antwerpener Buchdrucker Plantin her- gestellt und sind als Polyglottenbibel“ oder „Königliche Bibel“ bekannt. Die Bibel befand sich seit 1656 im Besitz der Universitäts- bibliothek der Jesuiten in Ingolstadt. Nach Aufhebung des Jesuitenordens wurde sie mit dem gesamten Inventar der Bibliothek bei einer städtischen Versteigerung von einem Ulmer Händler um 643 Gulden und 46 KRreu- zer erworben. Nach Ansicht von P. Fouquet wurde die Bibel einer Bibliothek in Polen entnommen und Göring als Geschenk über- geben. 8. „ Soct dud Spiel Zum Rückkampf der Kreisturnriege. Am 11. und 12. Oktober findet der Rück⸗ kampf im Geräteturnen des Turnkreiſes Mannheim in Neunkirchen/ Saar mit dem Saarland⸗Turnverband ſtatt. Auch die Tur⸗ nerinnen des SV 07 ſind für zwei Schau⸗ turnen im Saargebiet eingeladen und fahren mit. Abfahrt Samstag, 11. Oftober, 14 Uhr am Vereinshaus. Soweit Intereſſenten ſich an dieſer Fahrt beteiligen wollen, müſſen ſie ſich bis Mittwoch„den 24. September im Vereinshaus melden. Handball. SV 07 Seckenheim— T 91 Heddesheim 20:2(9:1) In dieſem Spiel mußte der Neuling Hed⸗ desheim eine hohe Niederlage hinnehmen. Die Mannſchaft wird in dieſer Runde über die Rolle eines Punktlieferanten kaum hinauskommen, ſie hatte dabei noch das Pech, auf eine beſonders in der 2. Halbzeit zu gro⸗ ßer Form auflaufenden 07er⸗Elf zu ſtoßen. Nachdem Krämer und Gruber erfolgreich waren, gelang den Gäſten der erſte Gegen⸗ treffer. Bis zur Pauſe erhöhten dann Oeſt⸗ reicher(2), Gruber(2), Huber, Hartmann und Ewald auf 9:1. In der 2. Halbzeit ka⸗ men die Heddesheimer zunächſt zum 2. Ge⸗ gentor, mußten aber dann den 07 ern das Feld überlaſſen. Die Angriffe der Heddes⸗ heimer wurden teilweiſe ſchon an der Mittel⸗ linie abgefangen. Bis zum Schlußpfiff fie⸗ len durch Oeſtreicher(4), Raufelder(3, Krieger, Ewald, Gruber und Krämer noch 11 Tore. 2 Turnen: f Vereinsmeiſterſchaften des Turnerbund Jahn Einzelergebni ſſe: Männer(Oberſtuſe(je Sechskampf): 1. Artur Scherer, 2. Hermann Rieſenacker, 3. Eduard Sälzler. Männer Unterſtuſe: 1. Gerhard Eder, Hermann Schreck, 3. Rudi Jakoby. Jugend A(männl.): 1. Rolf Schmich, Heinz Keller, 3. Theo Schmitt. Jugend B(männl.): 1. Robert Probſt, 2. vers Klaus Rieſenacker, 3. Egon Keller. 3 Männer 19201913(je Dreikampf): 1. blen Artur Scherer, 2. Albert Bühler, 3. Edmund f Geil. fand Männer 19121908: 1. Hermann Rie⸗ sche ſenacker, 2. Auguſt Keller, 3. Willi Häußler. des Männer 1910-1903: 1. Karl Morr, 2. entle Emil Koger, 3. Emil Müller. 5 Männer 1902— 1893 1. Heinrich Schreck, 1 2. Peter Koger, 3. Karl Kreutzer. Gef Männer 60-70 Jahre: 1. Fritz Sälzler, 2858 2. Auguſt Schreck. 327 Männer über 70 Jah e: 1. Wilhelm Hirſch. Ute Frauen über 32 Jahre: 1. Anna Klug, 2. träg. Berta Sauer, 3. Hedwig Hartenbach. 788 Jugend(weibl.): 1. Irmtraud Eder, 2. 15 Gertraud Zink, 3. Renate Gärtner. ter 5 N träge 5 Mite Viktoria-Punkte für Schweinfurt gesu Aschaffenburg verstieß gegen die 5. Bestimmungen N Dem Einspruch von Schweinfurt 05 gegen die 211 Wertung des am 24. August 1952 ausgetragenen 1 5 Punktspiels gegen Viktoria Aschaffenburg Wurde Stra von der Spruchkammer der Vertragsspieler- Vors' klassen des SFV stattgegeben. Das Spiel gilt für mug! Aschaffenburg als verloren. Damit rutscht Der Aschaffenburg in der Tabelle der süd- despe deutschen 1. Liga vom 5. auf den 9. Tabellen- Samt platz ab, während sich Schweinfurt durch den 70 Punktgewinn vom 9. auf den 4. Platz vorschob 8 und jetzt hinter Mühlburg, Eintracht Frankfurt und den Offenbacher Kickers noch vor dem D deutschen Meister VfB Stuttgart rangiert. 4 2 Aschaffenburg hatte am 17. 6. 1952 mit dem noch ens! nicht 20 Jahre alten Spieler Schnabel einen Ver- Sup trag geschlossen. Dies verstieß gegen die DFB- ihren Bestimmungen, die besagen, daß ein fremder prak. Spieler erst nach Vollendung des 20. Lebens- der jahres bei einem Verein einen Vertrag abschlie- klärt Ben kann. Bei der Uberprüfung des Spielerpas- offzi ses war es dem Hessischen Fußballverband ent- 5 12 gangen, daß Schnabel das Mindestalter noch nicht eißt erreicht hatte, so daß er die Spielgenehmigung gen erteilte. Daraufhin setzte ihn Viktoria Aschaf- Mein fenburg als Vertragsspieler gegen Schweinfurt schen ein. Die Spruchkammer stand auf dem Stand- ständ punkt, daß der betroffene Verein Aschaffen- xürf. burg um die Vertragsspielerbestimmungen habe Frak wissen müssen, auch wenn die Spielgenehmi- 5 17 5 gung irrtümlich erteilt worden sei. Selbst wenn dem nicht so gewesen sei, schütze Unkenntnis ache nicht vor Strafe. rege zur) tisch Fußball in Zahlen 92 5 1. Liga Süd: SV Waldhof VfR Mannheim 34 der FSV Frankfürt— VfB Mühlburg 0:2, Ulm 4 b gegen Kickers Offenbach 2:4, Stuttgarter Kickers C8 gegen 1860 München 6:1, Viktoria Aschaffenburg. gegen VfB Stuttgart 2:2, BC Augsburg— Ein- Ver tracht Frankfurt 1:5, SpVgg. Fürth— Schwein tion furt 2:3, Bayern München— 1. Fe Nürnberg 0:0. Vds 1. Liga Südwest: 1. FC Saarbrücken— I. F Kaiserslautern 2:1, Wormatia Worms— Neun- kirchen 3:0, Tura Ludwigshafen— Mainz 05 27 FV Engers— Saar 05 Saarbrücken 2:0, Pirma- sens— Bingen 7:0, Speyer— Neuendorf 90:0 VfR Kaiserslautern— Phönix Ludwigshafen 5 Kirn— Eintr. Trier 5:1. 5 3 1. Liga West: 1. Fe Köln— Alemannia Rache 3:1, Borussia Dortmund— Fortuna Düsseld 5:2, Schalke 04— SV Sodingen 2:2, Preu Münster— STV Forst 4:1, Leverkusen g Dellbrück 1:3, SW Essen— München/ Glab 00, Meiderich— Katernberg 5:3, Erkenschs gegen RW Essen 1:3. a g 1. Liga Nord: Lübeck— V 2