drei ars im, An- leg. And ner N ahr. 110 sche eier bei- che t- ein. der Einfuhr gesteigert, Nr. 159 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag 4. Oktober 1952 Uampf dem Verderb durch Kälte Die„Eisheiligen“ tagen in Stuttgart — Die Möglichkeit der Konservierung Die Forschung hat neuerdings festgestellt, daß das Fleisch von Mammuten, die vor ca. 50 000 Jahren von einer Eiskatastrophe über- rascht wurden, heute noch genußfähig ist. Die „Kühlschränke“ der Mutter Natur haben hier dem Menschen eine eindrucksvolle De- monstration von zeitloser Kältetechnik ge- geben. Dies ist gleichermaßen ein Beweis für die ungeheuren Kräfte der lebendigen Sub- stanz in der Natur wie für die lebenserhal- tende Wirkung des Eises und der Kälte schlechthin. Die Transporttechnik macht von dieser Erfahrung bereits vielfältigen Ge- brauch. So gelingt es neuerdings, junge Fische einzufrieren und nach langem Transport am Bestimmungsort durch einfaches Auftauen wieder voll lebensfähig ihrem natürlichen Element zu übergeben. Während die Verwendung natürlichen Eises zur Konservierung, insbesondere von Lebens- mitteln, alt ist, begann die industrielle Nutz- barmachung künstlich erzeugter Kälte vor noch nicht einmal hundert Jahren mit der Herstellung von Kunsteis, Der Eisschrank, mit natürlichem oder künstlichem Eis beschickt, war die Antwort der industriellen Ferti- gungstechnik darauf. Er und das Kühlmöbel haben bis vor kurzem noch das Feld bis in den Haushalt hinein beherrscht, bis ihm in der Herstellung von maschinellen Kühl- schränken ein starker Wettbewerber ent- standen ist. Etwa zu Beginn unseres Jahr- hunderts entwickelten sich an den großen Verbraucherplätzen von Lebensmitteln, wie auch an den Einfubhrhäfen, allmählich die ge- werblichen großen Kühlhäuser. In diesen Kühl- und Gefrierhäusern werden zum Aus- gleich der saisonmäßig bedingten Versor- gungsschwankungen die leicht verderblichen Nahrungsmittel, wie Fleisch, Butter, Eier, Obst, Gemüse usw. kalt gelagert. Die Fort- schritte der Kühltechnik erlauben es heute, im Bereich der Temperaturen zwischen null Grad und minus 25 Grad Celsius über Mo- nate hinweg jenen physikalischen Zustand zu schaffen, welcher für die Vorratshaltung bedeutender Mengen von Lebensmitteln un- entbehrlich ist. Die Kühlhauslagerfläche in Westdeutschland beträgt nach dem jetzt ab- geschlossenen Wiederaufbau etwa 280 000 qm. Diese Kapazität wird zu durchschnittlich etwa 65 Prozent ausgenützt. Offensichtlich spielt natürlich die allgemeine Agrar- und Wäirtschaftspolitik des Bundes dabei eine we- sentliche Rolle Wird, Vorratspolitik getrie- ben, so steigt die Benutzung der gewerblichen Kühlhausflächen an, wird die Liberalisierung so geht sie zurück. Immerhin wird man sagen dürfen, daß auf weite Sicht gesehen, da auch die Verbrau- cherschaft ein großes Interesse an der Erhal- tung und Nutzung der Kühlhäuser hat, sie auch in gesicherten Zeitläuften einen Puffer für die gleichbleibende Versorgung darstellen können. Neben dieser Kühllagerung im gro- Ben Maßstab hat sich der Haushaltskühl- schrank in den letzten 30 Jahren auch bei uns in Deutschland eine bedeutsame Stellung erobern können. Die Kühlschrankindustrie schätzt, daß heute etwa 7 Prozent aller Haus- Haltungen mit Kühlschränken versehen sind. Stellt man vergleichsweise fest, daß in den USA 85 Prozent vorhanden sind, so ergibt sich, welch weites Feld der Entwicklung die- ser Industrie noch beschieden sein kann. Ra- tionalisierung, Typisierung und eine entspre- chende Preisgestaltung werden auch auf die- sem Gebiet Schrittmacher des Fortschritts sein Können. Vielleicht folgt dann dem Volks- wagen doch eines Tages auch der Volkskühl- schrank. Obwohl vor allem die Kühlschrank- industrie der USA einen Löwenanteil des Weltmarktes in Händen hat, steigerte sich der Export deutscher Kühlgeräte in den letz- ten drei Jahren. Es macht für 1952 etwa 13 Prozent der auf 100—120 Millionen DM be- 2ifferten Gesamterzeugung aus, Drei gewich- tige Zweige der deutschen Industrie sind an der Fertigung von Kühleinrichtungen aller Art beteiligt: der Maschinenbau, die Elektro- Industrie und die holzverarbeitende Industrie. Dem Zweck, eine enge Zusammenarbeit in der Kühltechnik zwischen Wissenschaft, Indu- strie und Verbraucherschaft herbeizuführen, dürfte der im Jahre 1909 gegründete Deutsche Kühltechnische Verein dienen, dessen Vorsitz zur Zeit der Ordinarius an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, Professor Dr. Ru- dolf Plank, als eine in der Welt anerkannte Kapazität auf diesem Spezialgebiet, inne hat. Dieser Verein veranstaltet zur Zeit in Stutt- gart die„Kältetagung 1952“, zu welcher auch sehr viele ausländische Gäste, zum Teil als Vortragende, erschienen sind. Ein reichhal- tiges Vortragsprogramm befaßt sich mit den Wis senschaftlichen Grundlagen der gesamten Kältetechnik, ihren Anwendungsgebieten und der industriellen Kälteerzeugung. Besichti- gungen des Stuttgarter Müilchhofes und der Brauerei Leicht in Vaihingen geben Gelegen- heit, die in dieser Technik praktischen An- wendungsgebiete zu studieren. Auf einer von Direktor Katzenberger der Firma Brown- Boveri, Mannheim, geleiteten Pressekonferenz führten die Herren Direktor Günther, Ma- schinenfabrik Sürth, Direktor Fuchs von der AEG Kassel, Karl Fink in Firma Eisfink, Asperg, sowie Herr Stangen vom Fachver- band der Kühlhäuser, in sehr instruktiver Weise in die Einzelheiten der von ihnen ver- tretenen Fachgebiete ein. Dr. H. Reischle 2 Landtag kann Minister-Entlassung verlangen Weitere Beschlüsse des Verfassungsausschusses in Stuttgart Stuttgart(Isw). Der Verfassungausschußg der Verfassunggebenden Landesversamm- lung Baden- Württembergs hat beschlossen, daß der Regierungschef einen einzelnen Mini- ster entlassen muß, wenn dies zwei Drittel der Abgeordneten des Landtags verlangen. Dieser Vorschlag im Verfassungsentwurf den CDU wurde nach längerer Debatte mit 18 gegen 2 Stimmen bei 5 Enthaltungen ange- nommen. Der Ausschuß verabschiedete ferner einige Artikel des Abschnittes über die Gesetz- gebung. Die Beratung des einleitenden Arti- Kkels, wonach allgemein verbindliche Anord- nungen der Staatsgewalt, durch Rechte oder Pflichten begründet, geändert oder aufgehoben werden, der Form des Gesetzes bedürfen, wurde zurückgestellt. Es soll dazu zunächst die Stellungnahme der Regierung eingeholt werden. Dagegen einigte sich der Ausschuß darauf, daß in die Verfassung eine Bestimmung auf- genommen wird, wonach Gesetze auch durch Volksabstimmung beschlossen werden können. Außerdem stimmte der Ausschuß dem Arti- kel des Entwurfs der Regierungsparteien zu, daß die Regierung ein vom Landtag beschlos- zenes Gesetz vor seiner Verkündung zur Volksabstimmung bringen kann, wenn dies von einem Drittel der Mitglieder des Land- tags beantragt wird. Mit 12 gegen 11 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde beschlossen, in diesen Artikel auch den Vorschlag des CDU- Entwurfs aufzunehmen, daß die Regierung unter den gleichen Voraussetzungen über ein von ihr eingebrachtes, aber vom Landtag ab- gelehntes Gesetz eine Volksabstimmung her- beiführen kann. Eine Volksabstimmung un- terbleibt jedoch, wenn der Landtag nachträg- lich das Gesetz beschließt. Einstimmig billigte der Ausschuß die in beiden Entwürfen ent⸗ haltene Bestimmung, daß bei einer Volksab- stimmung die Mehrheit der abgegebenen gül- tigen Stimmen entscheidet. Zustimmung des Ausschusses fand auch die Bestimmung, daß die Ermächtigung, Rechtsverordnungen zu er- lassen, nur durch Gesetz erteilt werden kann. In dem Gesetz muß jedoch festgelegt werden, welcher Stelle die Ermächtigung übertragen werden soll. gangenen Jahr 2s Wirtſchaftliches Restitutions-Abkommen mit Holland Betrag wird in Deutschland investiert Mit der niederländischen Regierung ist, wie das Regierungsbulletin berichtete, eine Restitu- tionsschuld der Bundesrepublik gegenüber den Niederlanden in Höhe von 45 Millionen DM in bar und eine Anerkennung des D-Mark-Gegen; wertes von 70 Millionen Reichsmark- Obligatio- nen vereinbart worden. Ursprünglich hatte Hol- land einen Anspruch auf Restitutionen für an- geblich während der Besatzungszeit aus Holland nach Deutschland überführte Reichsmark- Wert- papiere im Nominalbetrag von 450 Millionen Reichsmark geltend gemacht. Nach den getroffenen Vereinbarungen wird für den von deutscher Seite zu zahlenden Ge- samtbetrag kein Kapitaltransfer stattfinden. Der gesamte Restitutionsbetrag soll vielmehr auf einem D-Mark-Konto in der Bundesrepublik stehen bleiben und wird von der holländischen Regierung in deutschen Unternehmungen inve- stiert. Die günstige Wirkung dieser Regelung, so schfeibt das Bulletin weiter, liege hauptsäch- lich auf politischem Gebiet. Durch die Bereini- gung der Restitutionsprobleme seien die Bezie- hungen der Bundesrepublik zu den Niederlan- den günstig beeinflußt worden. Die Bundesregie- rung hat jetzt dem Bundesrat und Bundestag einen Gesetzentwurf zugeleitet, der die mit den Niederlanden getroffenen Vereinbarungen über die Restitutionsleistungen gesetzlich regeln soll. Deutsch- australische Handelsbesprechungen Besprechungen über den Abschluß eines neuen Handelsvertrages wurden zwischen der unter Leitung von Ministerialrat Dr. A. H. van Scher- penberg stehenden deutschen Delegation und der australischen Regierung in Canberra aufgenom- men. Bei seiner Ankunft kündigte der deutsche Delegationsleiter an, daß die Bundesrepublik über 30 000 Tonnen australische Wolle zu kaufen be- Absichtige. Ruhrbehörde wurde ausgeschaltet Der internationalen Ruhrbehörde ist eine offi- zielle Mitteilung darüber zugegangen, daß die Aufteilung der deutschen Kohlen nunmehr in den Arbeitsbereich der Hohen Bebörde der Mon- tanunion übergegangen ist. Dem Rat der Inter- nationalen Ruhrbehörde verbleibe jetzt noch die Ausführung der Aufgaben gemäß Artikel 15 des Ruhrstatutes, in dem die Beobachtung deutscher Handelsgepflogenheiten zum Zweck der Verhin- derung diskriminierender Maßnahmen angeord- net würde. Diese Aufgaben wurden jedoch prak- tisch nicht mehr ausgeführt. 39. Automobil-Salon in Paris Mercedes und Porsche stark beachtet Der soeben eröffnete 39. Pariser Automobil- Salon bringt außer einem Gas-Turbinenauto der Socema-Gregoire wenig neue Wagen. Uber wiegend sieht man neue Versionen der alten Modelle. Die Ausstellung ist von 22 Firmen aus England, 19 amerikanischen, 18 deutschen, 6 italienischen, zwei tschechoslowakischen, einer spanischen und 33 französischen Firmen beschickt.— Beachtung fanden die von einigen französischen Firmen an- gekündigten Preissenkungen, die bei dem po- pulären kleinen Heckmotorwagen der staatlichen Renaultwerke etwa 50 DM betragen, während der Preis für den Simea-Amonde um rund 230 DM ü herunterge et wurde. Die wiedererstarkte deutsche Auton ilindustrie ist auf dem Salon mit weit mehr giuttellen vertreten als im ver- besondere Interesse der Be- dich auf die Stände der Fir- Dorsche, die in der Sportsai- ohen Serienwagen-Rennen und Zuverlässig fahrten gewinnen konnten. Besonders der Lgpelsieg von Mercedes beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der noch gut in aller Erinnerung ist, lenkt den Strom der Besucher zum Stand der deutschen Firma, die auch den Sieger-Wagen ausgestellt hat. sucher konzentr id. men Mercedes uiz. son 1952 viele Siebente GATT- Vollsitzung eröffnet Die 7. Vollsitzung der Mitgliedstaaten des All- gemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) wurde von dem Norweger Join Melander in sei- ner Eigenschaft als Präsident der Versammlung eröffnet. Melander richtete an die Delegierten der 34 Mitgliedstaaten, darunter der Bundesrepu- blik, die dringende Aufforderung, neue Wege für die Beseitigung der immer größer werdenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu finden. Von dem Erfolg deser Bemühungen werde das Wei⸗ terbestehen der internationalen Finanz- und Wirt- schaftsabkommen abhängen, die seit Kriegsende Seschaffen worden seien. Die Delegation der Bundesrepublik, die seit dem 1. Oktober Mitglied der GATT ist, wird von Geheimrat Hagemann aus dem Bundeswirtschaftsministerium geführt. 2 1 Ein Ost-Ausschuß der Wirtschaft Stärkerer Ost-Handel dringend nötig— Neuregelung angekündigt Für eine klare Osthandelspolitik der gesam ten westlichen Welt setzt sich Dr. Hans Kroll Leiter der Gruppe Ost-West-Handel im Bundes wirtschaftsministerium, im Regierungsbulletii ein. Kroll kündigt gleichzeitig die unmittelba bevorstehende Bildung eines Ost-Ausschusse der deutschen Wirtschaft an. Es werde sein, Aufgabe sein, die amtlichen Stellen über di, Wünsche und Auffassungen der interessiertei Wirtschaftskreise laufend zu unterrichten und 2 beraten. Der Ausschuß werde auch durch Ver einheitlichung der Liefer- und Zahlungsbedin gungen und sonstige geeignete Maßnahmen di miteinander konkurrierenden deutschen Firmei davor schützen, durch die östlichen Stellen ge geneinander ausgespielt zu werden. Er werd. vor allem auch dafür Sorge tragen müssen, da als künftige Träger des deutschen Ost-Handel nur solche Firmen und Unternehmungen i! Frage kommen, die sich bei ihren geschäftliche Transaktionen auch von einer gesamtwirtschaft lichen Verantwortung leiten lassen. Für skrupel lose Provisionsjäger sei bei dieser für die deut sche Zukunft so wichtigen Aufgabe kein Plat: Der Zusammenschluß der deutschen interes sierten Wirtschaftskreise in einem solchen Aus schuß sei um so dringlicher, als in der nächste Zeit die Ordnung der wirtschaftlichen Bezie Hungen der Bundesrepublik mit der Sowjetunion China und Rumänien in Angriff genommei werden müsse. In Zukunft sollte die Embarge politik des Westens und der Bundesrepublil nach dem Grundsatz ausgerichtet werden, dal im Handel mit dem Osten alles erlaubt ist, wa nicht ausdrücklich verboten sei und nicht, wi es von manchen extremen Kreisen angestreb werde, daß alles verboten sei, was nicht alis drücklich erlaubt ist. Amerikanische Sachverständige hätten im üb rigen selbst erklärt, daß das deutsche Kontroll und Genehmigungsverfahren in vieler Hinsich vorbildlich sei. Der illegale Handel sei durch di rigorose Anwendung geltender Strafbestimmun gen bis auf seltene Ausnahmefälle ausgemerz. Wenn die Bundesrepublik somit die von ihr ein gegangenen internationalen Verpflichtungen en füllt, so werde sie sich andererseits bei de Wahrung ihrer Rechte und Ansprüche im West Ost-Handel von niemanden hindern lassen. Ehemals deutsche Firmen als Handelsobsekt Die ehemalige Vertriebsgesellschaft der Leitz- Werke in den USA, E. Leitz Incorporated, ist von ihrem gegenwärtigen Eigentümer, der Dun- hill Internationale Incorporated, bereits wieder verkauft worden. Der jetzige Preis soll jedoch „beträchtlich“ über der Summe von 787 000 Dol- lar liegen, die die Dunhill International im Som- mer dieses Jahres an das amerikanische Amt für beschlagnahmtes Feindvermögen auf Grund einer öffentlichen Ausschreibung bezahlt hatte. Die ungarische Regierung hat nach einer offi- ziellen Mitteilung von der Sowjetunion 69 ehe- malige deutsche Firmen in Budapest und an- deren ungarischen Städten zurückgekauft. Es handelt sich hierbei um die Unternehmen, die von den Sowjets unter dem Potsdamer Abkom- men übernommen worden waren. Mehr Aufträge für Textilveredlungsindustrie Die seit April 1951 stark rückläufige Produk- tionskurve der Textilveredelungsindustrie hat im Juni ihren Tiefpunkt erreicht. Seit Juli steigen die Auftragseingänge jedoch wieder an und las- sen eine befriedigende Beschäftigung für die Herbstsaison erwarten, wobei die Produktion etwa 15 Prozent unter den Spitzen des Vorjah- res liegen dürfte. Die Kohlenlage der ausge- sprochen kohlenintensiven Textilveredelungs- industrie ist nach wie vor schwierig, da die Zu- teilungen auch gegenwärtig rund 25 Prozent des Gesamtbedarfs ausmachen. Zur Aufrechterhal- tung der Produktion müssen die Betriebe 75 Prozent des Kohleverbrauchs zu erhöhten Prei- sen decken. Die hierdurch entstehenden Mehr- ausgaben entsprachen 1951 etwa der normalen jährlichen Investitionsrate dieses Industrie- z weiges. Copyright by Carl Dunker- Verlag durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 5* Jäh empfand Stefan Garrian- daß es ganz Worüber er mit Michaela Sprach. In derselben Sekunde wandten sich ihre Gesichter einander zu und in ihren Blicken flammte unverhüllte Liebe auf. Das in die Arme zu sinken, beherrschte sie so stark, daß sie mein- gleichgültig war, einfache Verlangen, sich ten, ihre Herzen schlagen zu hören. Die Bar des Parkhotels war noch leen, Sie Hatten einen Tisch gewählt, der in einer Nische Stand. Der Mixer hatte die Hände auf den Rücken gelegt und starrte zu der gewölbten Decke empor die von dem indirekten Licht organfarben angestrahlt wurde. Das zarte Licht spiegelte sich in den geschliffenen Kelchen, die zwischen ihnen standen Michael ergriff ihr Glas, ohne zu trinken. Ihre Hand war ausdrucksvoll. die Finger ver- rieten Nervosität und geistige Beweglichkeit. Das Handgelenk war schmal und doch kräftig. SGarrian sah die sanfte Rundung ihres Armes, in einem unwiderstehlichen Verlangen ließ er seine Fingerspitzen über die Kühle ihrer Haut Sleiten. Ueber ihr schönes und bewegtes Antlitz glitt ein verhaltenes Lächeln. Goldene Pünktchen Hirten in ihren braunen Augen. Die samtene Pfirsichhaut der Rotblonden war gebräunt von der Sonne. die seit Tagen auf dem Luganer See und den Bergen des Tessins lag. Obwohl sie den Druck seiner N wie einen elektrischen Schlag empfand, ließ Sie ihren Arm auf der Glasplatte des Tisches liegen. 8 antworten Sie nicht, stetanz- fragte macht, daß sie einander beim nannten. „Ich wein gar nicht mehre, was Sie gefragt haben, Michaela“, erwiderte er ehrlich und grübelte über sich nach. Obgleich er von Be- rufs wegen ein guter Menschenkenner war, gestand er sich, daß alle Psychologie bei ihr versagte. Vierzehn Tage kannte er sie nun. Aber jede Frage, die er stellte, um sie aus dem geheimnisvollen Nebel, mit dem sie sich um- gab, in das klare Licht einer bodenständigen Existenz zu locken, beantwortete sie mit einem rätselhaften Lächeln, das ihn verwirrte. Er beugte sich über den Tisch.„Ich weiß so gar nichts von Ihnen, Michaela“, begann er entschlossen, Klarheit über sie zu gewiflnen. „Warum wollen Sie etwas von mir wissen, Stefan? In der Halle des Hotels hängt die Fremdentafel. Fräulein Michaela Birk— steht dort neben der Zimmernummer 18. Ich bin nach Lugano gekommen, um mich auszu- ruhen.“ „Wovon, Michaela?“ Er war so rührend ge- duldig, als beginne er eine schwierige Ver- nehmung. „Von der Ungeduld des Wartens.“ „Warum sind Sie ungeduldig? Sie sind doch noch so jung.“ Michaela stocherte nachdenklich mit einem Strohhalm nach der Kirsche, die in dem hohen elch wie ein funkelnder Rubin auf den Grund gesunken war.„Finden Sie dreiundzwanzig Jahre so jung? Als ich sechzehn Jahre alt war, dachte ich, in fünf Jahren bist du alt. Jetzt meine ich, wenn du dreißig bist.. Alles ist relativ, haben Sie nicht Philosophie studiert?“ „Nein, Jurästerei.“ Sie lächelte und zeigte ihre blanken, weißen Zähne.„Sind das Gespräche, die man in einer Bar führt? Bitte, geben Sie mir eine Zigarette.“ Sie rauchte hastig und erklärte:„In einer Bar kann man nur über zweierlei Dinge reden. Ueber die seichtesten— und über die tief- sinnigsten. Ueber Tanzturnjere oder uber Buddhismus. N Jetzt lächelte auch er. Er hatte ein hageres, ernstes Gesicht, eine gut gewölbte, breite Stirn und einen klar geschnittenen Mund., um 9 Vornamen oft das Lachen eines Optimisten zuckté.„Oder über die Liebe. Michaela Die Liebe haben Sie vergessen.“ 5 Sie antwortete ihm nicht. Aber sie blickte ihm in die grauen, lebendigen Augen, die sein Gesicht beherrschten. Der Mixer hatte die Tür der Bar geöffnet. Man hörte gedämpft die Musik aus dem Tanz- salon. „Warum über Liebe Stefan?“ Ihre Stimme War dunkel, weich und lockend wie ein Som- merwind.„Für mich gibt es nur eine Leiden: schaft— die Freiheit!“ „Sie sprechen in großen Rätseln, Michaela. Ich hätte Lust, die Rätsel zu lösen.“ Ueber den silbergrauen Teppich der Bar kam lautlos ein Page auf die Nische zu. Er trug einen grünen knapp sitzenden Anzug, unter dem runden Käppchen lockte sich das schwarze. Wie geölt glänzende Haar. „Ein Telegramm, Madame.“ Er machte vor Michaela eine Verbeugung, die noch ein Ab- klatsch der Verbeugung des Empfangschefs war, der sie ihm einstudiert hatte. Garrian lehnte sich zurück. Er heuchelte Gleichgültigkeit, aber seine Blicke forschten in ihren Mienen. Nachlässig öffnete sie die Depesche, als sei ihr Inhalt von vorneherein belanglos. Der Boy drehte sich um und ging hinaus. Nachdem Michaela den Text überflogen hatte, zerpflückte sie das Papier und warf die Schmitzelchen in den Eiskübel, der neben dem Tisch stand. Sie fuhr sich über die Stirn und versuchte ein mattes Scherzen.„Ich bekomme Telegramme— wieder ein neues Rätsel für Sie, Stefan. Wollen wir noch etwas Spazieren enen“ Sokort 0 er sich, griff nach imrem leich- ten, grauen Sommerpelz und legte ihn ihr zärt- lich um die Schultern. Wäbrend er bezahlte, sah er ihr verstohlen nach. Sie war über mit- telgroß, schlank und sehr biegsam. Für eine Sekunde sah er sie vor sich. Wie sie gestern am Badestrand des„du lac“ auf dem Steg ge- standen hatte. Seine Liebe zu ihr war fast schmerzlich, so daß er wiinschte. er hätte sie Stefan seinen Arm unter den niemals auf ger oN am See e lernt. Aber zu gleicher Zeit war sein Herz so satt vor Entzücken, so ausgefüllt von Glück, Wie nie zuvor. Warum hatte sie nur gestern gesagt, daß sie eine Abenteuerin sei? Aben- teuerinnen fahren nicht nach Lugano. Man trifft sie in Monte Carlo oder Biaritz, überall dort. wo die Roulettekugel rollt. Die Lichterketten spannten sich um den See und liefen die Bergbahnen zum Monte Brèé und San Salvadore hinauf. Vor den Caféhäuserp saßen die Menschen, dicht um die Marmor- tische, bis weit auf die Straße. In ihren gra- nitenen Gleisen schrillte die elektrische Bahn durch die engen Gassen. Es roch nach Früchten und Wasser Als sie über die Promenade gingen, schob prunkvolle Bau des Parkhotels versank, die Caféhäuser blieben zurück und das Summen der Gäste verstummte in der Stille der Nacht, als sie den Weg nach Paradieso gingen. Sterne flimmerten am Himmel. Sie schwie- gen beide. Manchmal bewegte Michaela die Lippen als wollte sie etwas sagen, etwas ganz Bestimmtes, was die zwischen ihnen vibrie- rende Spannung zerreißen sollte. Aber dann wurde nur ein scheues Lächeln daraus. Garrian hatte sich zu Michaela hinüber? geneigt. Manchmal kam es ihm vor, als ginge er in einem Traum. Die laue, duftende Nacht, das schweigende, schöne Mädchen an seiner Seite, der dunkel schimmernde See, das Ende seiner Ferien, die sichere Gewißheit, daß er in K wieder in seinem Zimmer 384 auf dem Polizeipräsidium in Berlin sitzen würde. Er- mittlungen führen, Einvernahmen vornehmen, sich um schlimme und böse Geschichten küm- mern, Spuren sichern. Mordkommission, Be- sprechung beim Chef:„Uebernehmen Sie den Fall, Doktor., das alles war in einem anderen Leben Er spürte ihre leichte Hand und 1 goldene Armband, das sie trug. Gestern hatte er dies Armband sich arigesehen. Eine kleine, römisc. Silbermünze hing daran, eine Denarius Cäse e folgt) ihren. Der r————— Dus Nlurinoltenkomzert Erzählung von Alice Fliegel Abendsonne leuchtet auf den Tasten eines Spinetts, dessen Deckel zurückgeschlagen ist. Mozart geht sinnend in dem behaglichen Raum auf und ab... dann setzt er sich an das Instrument und spielt.. Er hat den Schluß seines Klarinettenkonzerts gefunden. Schon zweimal klopfte es. Mozart hat es nicht gehört. Sein Freund Stadler kommt herein und bleibt befangen stehen. „Ich brauche fünfzig Dukaten, Wolfgang. Der Salieri hat sie mir im Tarockspiel abgenom- men und will nicht länger warten Ein Seufzer kommt von Mozarts Lippen. Schade um den Stadler! Er ist ein Genie, aber ein Taugenichts! „Ich kann dir das Geld nicht geben. Ich brauche selbst fünfzig Dukaten für die Reise nach Prag!“ Stadler ist ein guter Schauspieler. Stimme drückt Zerknirschung aus. „Hast recht, Wolfgang! Es ist so und so zu Ende mit mir. Ich versetze meine Klarinette, dann geht es auch ohne dein Geld.“ Mozart starrt den Freund entsetzt an. Stadler ohne Klarinette! Das ist wie der Himmel ohne Sonne— wie der Vogel ohne Flügel! Er geht Seine zum Schrank und nimmt eine goldene Repe- tieruhr heraus. „Versetze sie. Du bekommst die fünfzig Du- katen dafür, die du brauchst. Aber von der nächsten Monatsgage löst du sie ein. Sie ist vom Kaiser!“ Stadler verspricht es. Vier Wochen später steht Mozart wartend am Fenster und blickt auf die Strage. „Diesmal wird er kommen!“ beschwichtigt er die aufsteigenden Zweifel. Ex setzt sich an das Spinett. Einige Takte aus dem Klarinettenkonzert klingen auf. Da kommt Stadler herein. „Hast du die Uhr. 2“ fragt Mozart und springt auf, „Nein! Keiner kann dafür, wenn er Pech Hat!“ Mozart nimmt fünfzig Dukaten aus einer kleinen Schatulle. „Die Uhr darf nicht verfallen. Das Versatz- amt schließt gleich. Lauf!“ Stadler greift nach dem Geld. Seine Hände Zittern. Mozart sieht es nicht. Er weiß auch nicht, daß Stadler eben von Salleri kommt, und daß man dort auf ihn wartet Eine Stunde ist vergangen. Mozart ist schon unruhig geworden, da wird die Tür aufgeris- Sen. Stadler stürzt herein. Sein Gesicht ist leich. In stummer Verzweiflung blickt er Mo- Zart an. „Wo ist die Uhr, Stadler... die Uhr vom Kaiser?!“ Der Klarinettist breitet mit einer hilflosen Gebärde die leeren Hände aus. Mozart steht xegungslos. 1 „Ich habe keine Uhr... auch das Geld ist fort.. schreit Stadler wie ein Besessener. „Ich bin der größte Lump, den es geben kann. Ich mache ein Ende mit allem!“ Er läuft zur Tür— diesmal ist seine Ver- zweiflung echt, Aber Mozart hält ihn fest. Im- mer ist es so: über alle Verwirrungen hinweg muß er den Künstler in Stadler lieben. Er rüttelt Stadler an den Schultern. „Das gibt es nicht! Du kannst deine Kunst und dich nicht wegwerfen, als sei es nichts!“ Erschöpft in sich hinein weinend sinkt Stad- ler auf einen Stuhl. Mozart nimmt einen Stoß Notenblätter vom Spinett. 5 „Ich, will dir einen neuen Anfang geben, Stadler,“ sagt er und öffnet des Freundes ver- krampfte Hände.„Da— nimm! Ein funkel- nagelneues Klarinettenkonzert. Ich schenke es dir. Du fährst damit nach Prag, und du wirst es blasen, als wenn es dein eigenes wäre!“ Stadler hält die Noten fest und taumelt vom Stuhl hoch. Wie einer der Mozart ansehen kann! Daß er vor diesen Augen so oft lügen konnte!.. Aber das Klarinettenkonzert soll in Prag einen Erfolg haben, wie ihn Mozart noch nie gehabt hat Cauulbaa. INSER TXCIICH BROT CIB UNS HEUTE. Gedanken zum Erntedankfest/ Von J. Baudis Wenn ich so lese, was manche hochgelehrte Theologen früher über die vierte Bitte des Vaterunsers geschrieben haben, bekomme ich manchmal den leisen Verdacht, daß sie dem Heiland so ein ganz klein wenig böse sind, daß er in das Gebet diese Bitte hineingenom- men hat. Es geht ja in diesem Gebet um das Allergrößte— um das Verschwinden dieser Welt und das glanzvolle Kommen des Gottes- reiches— und da steht mittendrin diese be- scheidene Bitte um einen täglichen Kanten Brot. Diese kleine Bitte mitten im Hauptgebet der Christenheit sagt uns:„Euer Vater im Himmel kennt euch alle ganz genau und nimmt euch ganz ernst, ist wirklich ein Vater.“ So ein Stück Brot— wenn man es nicht hat und der Magen knurrt,— kann eine DIE ERNTE EINES JAHRES IST EINGEBRR ACHT. aAuhberst ernste Angelegenheit für uns sein. Sobald wir keinen Hunger mehr haben, wer- den wir ja gleich wieder großspurig. Es wird unserem inneren Menschen gut tun und ge- sund sein, wenn wir uns mal erinnern lassen, Wie kümmerlich und jämmerlich der Mensch ist, wenn ihm das Stück Brot fehlt, daß er — wir haben es ja erlebt— um einer Scheibe Brot Willen seine höchsten Ideale vergißt, seinen besten Freund verrät, seine Fhre Verkauft. Wenn deshalb zum Erntedankfest die Christenheit ihre Kirchen mit Garben und Früchten schmückt und auf den Altären Brot auslegt, so ist das nicht nur symbolisch ge- meint, sondern es besagt ganz real:„Solches Brot hast Du auf Deinem Tisch in Deinem Haus gehabt und, hast Dich sättigen können. Nun feiern wir wieder Erntedankfést. Auf den Feldern und in den Gärten wurden die letzten Früchte geborgen. In vielen Kirchen sind die Altäre mit den Gaben der Fluren geschmückt. Bei den weltlichen Feiern aber drehen sich elt und zung zum Takt einer nimmermüden Kapelle im Tanze,(Aufnahme: Dr. Paul Wolff und Tritschler) Frieden, der die Seele mit Ruhe erfüllt „Das Schweigen ist der Liebe keusche Blüte“ Menn etwas auf der Zunge sitzt, was besser erst einmal in der Brust behütet und beschützt Würde wie ein zarter Keim in der Erde, sollte man es fein still für sich behalten und es aus- reifen lassen. Wir leben heute in einer Zeit, in der es den meisten Menschen schwer fällt, etwas Neues still in sich wirken zu lassen. Alles wird sozusagen verlebendigt, sogleich besprochen und zerlegt. Und zum Schluß trägt niemand etwas heim. Wir schätzen das Schweigen nicht genug, weil wir das Reden überschätzen. Wir müssen das goldene Schweigen üben, es bringt innere Fülle und Kraft. Es bringt die Klarheit, die Wir nur in uns selbst finden. Es gibt aber Menschen, die das Schweigen fürchten, weil, es einander enthüllt. Worte können manch- mal mehr verhüllen, als verraten; das Schwei- gen aber vermag dem, der imstande ist, recht zu lauschen, nichts verbergen. Im Schweigen liegt Aufschluß und Beredtheit. Wenn das Schweigen zauberhaft durch den Raum schwingt, bringt es das ans Licht, was sich an Liebe und Zuneigung, Haß und Feind- schaft zwischen den Menschen gehäuft hat. Darum haben Liebende auch das Bedürfnis zu schweigen.„Das Schweigen ist der Liebe keusche Blüte“ sagte einst ein großer Dichter. Wir sollten nur Freundschaft mit Menschen Pflegen, mit denen wir furchtlos schweigen dürfen und sollten auch gemeinschaftliche Erholungsreisen nur mit denen unternehmen, die die Fähigkeit besitzen, schweigen zu können. 5 Wenn tiefe Eindrücke auf uns einstürmen, unsere Seelen öffnen. dann sollen wir nicht hinausgehen und den anderen verkünden, wie Wir über dieses Theater- und Musikstück den- ken. Langsam, schweigend müssen wir das Erlebnis in uns wirken lassen, ihm Zeit geben, zu reifen. Es ist wie eine Entweihung, wenn Wir vorzeitig darüber reden. Nicht sofort, sondern erst nach einigen Tagen sollten wir Unsere Reiseeindrücke mitteilen, vielleicht gar einige Wochen später, Es ist etwas ungeahnt Schönes, sich jemand rückhaltlos mitteilen zu dürfen— ein seltenes Geschenk der Stunde. Und leicht ist es, das rechte Wort zur rech- ten Zeit zu finden; denn auch das Wort war ursprünglich Zauber. Es hat noch heute viel von seiner alten Zauberkraft bewahrt. Worte können selig machen, oder zur Verzweiflung treiben. Oft, allzuoft werden sie gedankenlos verwendet und damit mißbraucht. Wenn als Nachklang des Feierabends im vertrauten Kreis Worte versiegen, dann breitet das wohlige Schweigen seine Schwingen aus, und es erwächst jener Frieden, der die Seelen mit Ruhe erfüllt für die hereinbrechende Nacht; die Nacht, die mit ihren Wundern im goldenen Schweigen atmet. Shakespeare legt seinem Coriolan, als er von seiner Gattin spricht, jene bedeutsamen Worte in den Mund:„Mein holdes Schwei- gen“.— Wie schön wäre es, wenn das viele Männer von ihren Frauen sagen dürften mit der Mahnung des getreuen Ekkehard:„Ver- schweigen ist gut“. Es gäbe sicher mehr gute Ehen und weniger Ehescheidungen, wenn beide Teile es zu gebrauchen wüßten: Das goldene Schweigen.“ 5 Und das war nicht selbstverständlich. Dent das Korn und die anderen Früchte des Feldes Werden nicht„produziert“, sondern„geerntet“, Das heißt also, trotz allen menschlichen Vorausberechnungen, trotz Agrarprogrammen — und Methoden, trotz künstlicher Düngung und landwiftschaftlichen Maschinen hat Gott bei unserer täglichen Nahrung seine Hand im Spiele. Der Mensch hat seinen Rechenstift in der Hand. Aber Gott kann ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen. Er hat es in diesem Jahr nicht getan. Dafür sollen wir ihm dankbar sein. „Unser täglich Brot“ heißt es.„Gib mir mein täglich Brot“ darf ich also gar nicht bitten, obgleich wir es eigentlich immer tun. Es darf uns in keiner Weise kühl lassen, zu wissen, daß irgendwo andere Menschen hun- gern. Es ist etwas ungeheuer Großes, wenn Menschen, die hören, daß andere hungern, daran gehen und Getreide und Brot(„Lebens- mittel“ ist ein häßliches Wort) über die Gren- zen schicken. Es ist eine große Schandtat, die vielfältigem Mord gleich kommt, wenn Brot- getreide, wie es vorgekommen ist, bei Ueber- Produktion in das Meer geschüttet oder in Lokomotiven verheizt wird, um den Preis zu Halten. 5 Und wenn es stimmt, daß in den Ostgebie- ten, wie es heißt, eine Linie gezogen wird, gespickt mit Silos und Magazinen, wo Brot- getreide für den kommenden Krieg aufge- speichert wird, dann müßte man vor Scham erröten, dag Gottes heilige Gabe in den Händen der Menschen zu einer Waffe degra- diert wird. Die vierte Bitte des Vaterunsers heißt uns um das tägliche Brot zu bitten, nur um die tägliche Ration. Gott hat sich dadurch ein- geschaltet in Dinge dieser Erde, in einer ent- scheidenden Frage, in der Brotfrage. Deshalb sollen wir aus seiner Hand auch unser Brot nur Stück um Stück, Laib um Laib entgegen- nehmen. Wenn er es uns auf Jahre und qahr- zehnte zuteilte, so würden wir uns doch gleich Wieder als die Herren, Geber, Erzeuger des Brotes fühlen, wo wir doch nur Verteiler,— und sehr schlechte sogar— sind. Auch das„Brot des Lebens“, sein heiliges Wort, gibt er uns ja nur Stück für Stück, nicht daß wir klar in seinem Lichte unser Sanzes Leben überschauen können, sondern, daß wir gerade Stück um Stück Licht vor unseren Füßen haben. Die dazu berufen sind, die Weltwirtschaftler und die Ernährungsminister, mögen sich ihre Köpfe mit ihren Plänen zerbrechen, aber wir nehmen aus seiner Hand das tägliche Essen und Trinken nur Stück um Stück. Der Dichter Walter Flex hat einmal das Wort geschrieben:„Wir sollen nach der Hand Gottes greifen und nicht nach den Pfennigen in seiner Hand“. Ein schönes Wort, das aber sehr zugespitzt und deshalb nur halb wahr ist. Wir sollen nicht nur die Gabe aus seiner Hand entgegennehmen. Denn sonst steht über unserem Leben einmal als Fazit das furcht- bare Schlußwort aus dem Gleichnis vom „Gescheiten Narr“;„Du Narr, heute Nacht WIII ich deine Seele von dir fordern, und wes Wird sein, was du bereitet hast.“ Aber wir sollen auch die Gabe aus seiner Hand entgegennehmen und wissen, dag Gott auch in diesen alltäglichen Dingen seine Hand im Spiele hat und haben will. Wenn wir dank bare Menschen werden, dan ergreifen wir beides: Die Gabe aus Gcttes Hand und durch Unseren Dank auch gleichzeitig die Hand Gottes selbst. Wir haben viel Grund, es uns Vor zusagen und es zu praktizieren in unserem Leben, was unsere Finder im Katechismus lernen:„.. Des alles ich ihm zu danken und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schul- dig bin“ Die rechte Heilerłkeit des Herzens Rleine Betrachtung zum Franziskustcg Eine unbekannte Welt tut sich auf, wenn man den Heiligen begegnet. Der menschlichen Sprache fehlen die Worte, um deren Größe zu umschreiben. Das unmittelbare Verhältnis zum Göttlichen, die religiöse Tiefe ihrer Wessheit und das hintergründige Seelenver- ständnis der Heiligen findet in der Geistes- geschichte kaum eine Parallele. Mit ihrer außerordentlichen Existenz stehen sie über Königen und Philosophen. Das gilt auch für einen der liebenswürdigsten Freunde Gottes, den heiligen Franz von Assisi(11821226), dem Walter Nigg in seinem lesenswerten Buch „Große Heilige“(erschienen im Artemis Verlag, Zürich) Worte hoher Verehrung zollt. Zum Festtag des Heiligen den die Kirche Alljährlich am 4. Oktober begeht, sei in dieses Lob eingestimmt. „Was Franziskus von der Welt und zu Gott Binzog, war jene Süßigkeit, die ibn von An- fang an so vollkommen übergoß, daß sie ihn zeitlebens nirgends verließ. In dieser Um- kehrung von Bitternis in Süßigkeit— schreibt Nigg— besteht das Neue an Franziskus, vor dem man nur staunen kann Franziskus War ein Büßer, sogar ein ingrimmiger Büßer. Aber er wirkte nicht finster, weil durch seine asketische Buße hindurch wie ein himmliches Licht die Verwandlung des Bittern in Süßig- keit leuchtet. Diesem Ereignis entspringt die triumphale Heiterkeit, welche diese Gestalt ausstrahlt. Das hat viele neuzeitliche Betrach- ter dazu verführt, nur den helltönenden Jubel bei Franziskus wahrzunehmen, nicht aber die sühnende Bußübung, welche ihn bewirkt hat. Das aber ergibt ein falsches Bild. denn das 1 Süße ist bei ihm durch eine Verwandlung des Bittern“ zustandegekommen. Franziskus! Heiterkeit entspricht keiner natürlichen Veranlagung, sondern beruht auf einer geheimnisvollen Verwandlung und kann aus diesem Grunde auch mit keiner noch so rafflinierten Methode nachgeahmt werden. Sie ist ein göttliches Mysterium, das sich allem Zugriff entzieht und sich nur dem religiösen Menschen offenbart. Franziskus kam mit die- ser ver wandelnden Kraft in Berührung, weiß er den Rat Gottes befolgte: Erfasse das Geist- Uiche anstatt das Fleischliche und Eitle, das du geliebt hast, nimm das Bittere anstatt des Süßben, verachte dich selbst, wenn du mich erkennen willst; denn was ich dir sage, wird dich weise machen, wenn auch in ungewohn⸗ ter Art.“. Die Heiterkeit des Heiligen von Assisi ist die Folge der schwersten Selbstbesiegung, die ein Mensch vollbringen kann, und deswegen, nur deswegen wurde ihm jenes unendlich Köstliche Erlebnis zuteil, welches man mit keinen noch 80 überschwenglichen Worten Senügend besingen kann, daß bei ihm das Bittere in Süßigkeit des Geistes und des Körpers! verwandelt wurde 8 Der heilige Franz ist als einer jener wahr- haft christlich denkenden Menschen in die Geschichte eingegangen, die jedem von uns, Sanz gleich, welchem Bekenntnis wir ange- hören, noch etwas zu sagen haben. Und Protestanten und Katholiken schätzen ihn als den„Bruder“ der Tiere, als den Freund der herrlichen Gottesnatur, die täglich von neuem ihre Wunder jedem offenbart 5 . „„„„ N Ne n Duftige Grüße in alle MWe[ft Die„Fleurop-Interflora“ prüft jeden Beschwerdebrie Täglich betreten Menschen ein Blumenge- zchäft, kaufen Topfpflanzen oder Schnitt- lumen zum Geburtstag, Kränze oder irgend- welchen Zimmerschmuck. Aber nur wenige beachten das Schild mit der Aufschrift Fleurop“; die meisten wissen noch nicht ein- mal, was dieser Name bedeutet. Er kann unter Umständen Rettung aus einer pein- lichen Situation bedeuten. 5 Im Vorzimmer eines Münchener Anwalts- büro saß eine Sekretärin und tippte noch einen letzten Brief, der mit der Abendpost mitgehen sollte. Dann packte sie ihre Sachen zusammen und wollte gerade ihren Schreibtisch abschließen, als ein Bote mit einem Telegramm erschien. Sie blickte auf Zen Absender: Reederei:. und im gleichen Augenblick griff sie erschreckt nach ihrem Notizbuch In zwei Stunden würde die Mutter ahres Chefs mit dem Schiff aus England an- kommen, und sie sollte am Morgen einem ZJeschäftsfreund. der nach Bremerhaven fuhr, Blumen mitgeben. Sie hatte es vergessen. Hastig wählte sie die Nummer eines Blumen- Seschäftes, bestel'te einen Rosenstrauß und atmete erleichtert euf. Die Zeit reichte noch aus. Denn das Geschäft übermittelte durch Blitzgespräch den Auftrag an eine der„Fleu- cop“ angeschlossene Filiale in Bremerhaven. Seit einiger Zeit ist es wieder möglich, Blumen auch nach Ländern außerhalb Euro- das zu senden Neben der„Fleurop“ existiert in England die„Interflora“, die ihrerseits wiederum Verbipdungen nach Australien, Neuseeland, Afrika und den Vereinigten Staa- ten unterhält. Allein in Europa sind diesem Netz über zehntausend Geschäfte angeschlos- Sen. Bei diesem internationalen Blumenhan- del konnte es nicht ausbleiben, daß gelegent- liche Zahlungschwierigkeiten durch die ver- schiedenen Währungen auftraten. Dieses Problem ist jetzt durch eine neue, wenig be- kannte Währung gelöst worden. Das Geld neißt„Fleurip“ und hat den Wert eines ö Schweizer Franken, also ungefähr einer Mark. Internationale Bankhäuser in Detroit, Lon- Aon und Zürich haben die Verrechnung dieser „Blumenwährung“ übernommen. Durch diese kinanzielle Erleichterung ist es möglich, daß ein Mann aus Heidelberg seiner Braut in Bombay, Indien Blumen zum Geburtstag äbermittelt. Die Staaten hinter dem Eisernen Vorhang sind, außer der Sowjetzone Deutsch- zands, nicht im internationalen Blumendienst inbegriffen. 0* Zur Wahrung ihres Ansehens liest die „Fleurop-Inter flora“ sorgfältig jeden Be- schwerdebrief und forscht nach der Ursache. Kürzlich beschwerte sich ein Schwede aus psala, daß seine Blumenbestellung für seine Mutter in Jugoslawien nicht angekommen Wäre. Prompt ging ein Gespräch nach Zürich and von dort zu einem Belgrader Geschäft, das die Bestellung an einen Blumenhändler in der Nähe jenes Dorfes weitergeleitet hatte. Trotzdem war die Mutter des Schweden ohne Blumen geblieben. Ohne Rücksprache zu Balten, verpackte der Belgrader Geschäfts- kührer ein Blumenbouquet, fuhr in die Klein- Stadt, hörte, daß der Händler gestorben war und überreichte der Dame persönlich die Sendung. 5 In diesem besonderen Fall traf weder den Belgrader noch den Blumenverkäufer in der leinstadt irgendeine Schuld. Wird jedoch kestgestellt, daß ein Geschäft mehrmals unzu- verlässig handelt, erfolgt ein Ausschluß aus der„Fleurop“ oder„Interflora“. Die meisten Irrtümer, so bestätigt die Gesellschaft, treten bel Kranzbestellungen auf. Deshalb ist jedes Zeschäft verpflichtet, bei einer telegraphi- schen Kranzbestellung die örtlichen Todesan- zeigen in den Zeitungen zu lesen, bevor eine Auslieferung der Ware erfolgt. * * In diesem Zusammenhang ist das Erlebnis eines amerikanischen Blumenhändlers erwäh- nenswert, der von den Offizieren und Mann- schaften eines Truppenübungsplatzes per Te- legramm den Auftrag erhielt, zum Begräbnis einer Frau Jones einen Kranz zu liefern. Ge- freiter Jones sei schon auf Sonderurlaub ge- fahren. Sicherheitshalber rief der Händler bei der Familie Jones an und erkundigte sich nach dem Zeitpunkt der Beerdigung.„Wer hat Ihnen gesagt daß jemand in unserem Hause gestorben ist?“ fragte eine männliche Stimme. Der Händler las den Text des Tele- gramms vor. Dann hörte er die Stimme er- widern:„Ja ja, solche schlechten Streiche unternimmt mein Sohn, nur um wieder auf Urlaub fahren zu können.“ Als der Sprößling in die Kaserne zurückkehrte, konnten ihn seine Kameraden zwei Wochen lang beim Teller waschen beobachten. Das Mere FCC NMer spricht das erste Wort? Vom Glücklichsein ndch der Aussöhnung Spielende Kinder entzweien sich im Eifer mres Tuns und versöhnen sich im nächsten Augenblick, ohne daß es ihnen sonderliche Mühe macht. Sie sind sich des Zwistes auch nicht bewußt wie ein Erwachsener und der Uebergang vollzieht sich oft so unvermittelt, daß der Zuschauer nichts anderes weiß, als zu lächeln. Allein diesem Lächeln ist ein wenig Schmerz beigemischt und auch wohl Neid; denn dem Erwachsenen ist es nicht immer gegeben, Mißhelligkeiten und Ent- fremdungen auf so unbefangene Weise zu überbrücken, selbst dann nicht, wenn alles in ihm danach drängt. Man sagt dann ein- fach nur:„Es ist nicht an mir, das erste Wort zu sagen Das zweite Wort— dazu sind wir alle be- reit. Von Herzen gern— und wahrscheinlich auch noch zu den nächsten hundert. Denn es ist nicht zu glauben, was da Alles an unaus- XKR RRR War ich jeder. Schlag„ Beim herbstlichen Mode- Cocktail . 2* . ö, — und zu dem eine Dir ebenfalls eine e Freundin, ich glaube, es ist höchste Zeit, Dir wieder einmal zu schreiben, Sckon be⸗ ginnen die Blätter zu fallen— ich hab's gestern mit ein bisserl Wehmut entdeckt— und schneller, als wir denken, wird der Herbst seine Visitenkarte abgegeben haben. Denke Dir, heute war ich zu einem sehr reizvollen Moden-Cocktail eingeladen und habe Kleider gesehen, die mich in hellste Begeisterung versetzten. Das ist auch der Hauptgrund meines Schreibens, und so laß Dir berickten. i Als erstes Modell zeigte ein reizendes Mannequin einen zauber- haften Hausanzug aus schwarzem Duvetine, der eine dreiviertel- lange Hose und ein kleines, spitz ausgeschnittenes Oberteil mit kleinem angeschnittenem Arm hatte. Eine dreiviertellange lose grün abgefütterte Jacke mit ebenfalls angescknittenem Arm wurde zur Abwechslung garüber getragen.„Bei mir zu Haus“ hatte man den Anzug befannt und ich fand diese Bezeichnung wirklich sehr treffend: denn schon beim Anblick dieses bequemen Kleidungsstückes konnte mam sich wohl füllen, als wäre man daheim. Ein anderer Hausanaug hatte zu einem pulloverartigen hock⸗ geschlossenen Oberteil lange Hosen, die eng um die Knöchel geknöpft waren und sah sehr elegant und trotzdem auch beguem aus. Aber als die herbstlichen Kleider vorgeführt wurden war ich so entzückt, daß ich mir schnell ein paar Skizzen(mit Er- laubnis) machte; zwel davon lege ick bei. Die erste Skizze zeigt das Modell„Frünnebel“, von dem ich ganz begeistert bin. Es war ein schlicktes, moosgrünes Wollkleid, mit kleinem Stehkragen und unsichtbarem vorderen KRnopfversckluß. Der weitschoingende Glockenrock, der in weicke Falten gelegt war, verlien dem Kleid eine besonders liebenstwürckige frauliche Vote, Aeußerst wirkungsvoll präsentierten sick hier an dem kleinen, angeschnittenen Arm eine breite Bisammanschette. Laß Dir nun von einem äußerst aparten Modell berichten. Es war ein schlichtes, schwarzes Wollkleid, das eine schräge Knopfpartie im Rücken hatte und einen einseitigen Lascheneingriff. Der Clou dieses in seiner Einfachheit bestechenden Kleides war der weichgelegte, großkarierte Duchesse-Shaol, der das Gesicht wie einen weichen Kelch umschloß. Die Farben des Shaiols waren dunkelrot und grün. Es war ein sehr wirkungsvolles Kleid und ließ nicht nur mein Herz höher schlagen. Ein flaschengtünes Wollkleid mit Lackeinfassung an dem schmalen Bubikragen, an den Manschetten und Lasckenrundungen gefiel mir ebenfalls sehr gut. N Von einem tomatenroten engen Wollkeid, das ganz durckgeknöpft Schwarze ö kIZZDe Karo rote Kordel aufgenänt.„Escapade“ hieß dieses wirkungsvolle Modell, und ick fand es besonders wegen seiner sportlich-eleganten Linie so bemerkenswert. kabe im Wollstola getragen wurde, beigefügt. Die Stola hatte Ein petrolfarbenes Garbardine-Rostüm mit engem Rock und gerader Jacke hatte einen foken anschmiegenden Stehkragen aus schwarzem Breitscuoanz und einen breiten tief gesetzten ganz herumlaufenden Gürtel, der im Vorderteil zugleich Taschen aufwies, Im Rücken wurde die füllige Weite leicht gekraust und von dem breiten Pelzgürtel gehalten. Der Knopfverschluß war wieder unsichtbar angebracht. * Ich könnte Dir noch von vielen anderen herrlichen Modellen berichten, aber davon erzäkle 1 ich Dir vielleicht spater einmal, denn es würde bestimmt zuviel werden, wollte ich Dir all die Herrlichkeiten schildern, die ich bei dem Moden-Cocktail san. Empfange nun liebe Grüße/ Deine Erik a ** KEEN E EER EEXX XXX XXX xxx xx xxx KXR RR EE EEXXRXR ERNI 4 1 K NK NK K N* K 1 F gesprochenen Dingen aufgespeichert lag, und wie wohl es tut, reden zu dürfen. Wir haben ja soviel erlebt inzwischen, von dem wir uns gleich sagten, wir müßten's nachher erzählen. wenn die Entzweiung vorüber sein würde. Oder wäre es auch nur, um zu gestehen, wie schwer es war, das Warten, und wie oft auch wir nahe daran waren, das erste Wort zu sagen. Aber Gott sei Dank, es kam von det Gegenseite! So beruhigend ist das, so Wohl- tuend; denn nun weiß man gewiß, daß man im Recht war. Hin und wieder waren ja doch Zweifel aufgetaucht, ganz unter uns gesagt! Wir machen gewöhnlich einen Unterschied, ob wir bei einer Entzweiung ganz im Recht sind oder vielleicht zu neun Zehntel. Je nach der Veranlagung können einige von uns besser das erste Wort finden, wenn sie zwei- fellos im Recht sind, und andere wieder, wenp die Schuldfrage noch nicht ganz geklärt ist. Mitunter wird auch das erste Wort gesagt, um eben diese Schuldfrage erneut zu beleuchten. Dann ist möglicherweise der Termin der Versöhnung noch hinauszuschieben! Zum ersten Wort gehört Ueberwindung des eigenen Ichs. Es gibt Frauen mit einer wun-⸗ dervollen Gabe zum Beschwichtigen, in derer Gegenwart alle Menschen sich bemühen, liebenswert zu sein; es gibt andere, die Ver- stimmungen überbrücken mit einem Wort oder einen Blick, so leicht und so herznah, daß ihnen keiner anhört, wie schwer sie dem eigenen Selbst abgerungen sind. Wiederum gibt es Frauen, die erst unter Donner und Blitz, unter dero Ansturm großer Ereignisse ihre Sehnsucht nach Versöhnung verraten und vielleicht den ersten Schritt tun. Sie sind zu bedauern, denn sie leiden Nur wenige Dinge geschehen zwischen zwei Menschen, die nicht im Licht der allmählich beginnenden besseren Einsicht zusammen- schrumpfen. Setzt gar die Selbstkritik ein. unerbittlich und unbeirrbar, dann wird mit den Begriffen„Recht“ und„Unrecht“ wenig mehr anzufangen sein, Dann wird in mancher Fällen die Flucht in die Versöhnung zum einzig angenehmen Ausweg. Nachher begreift man nicht, wie man sich so lange der Freude des ersten Wortes berauben mochte. Denn es, sind immer reizende Dinge, die auf solch eine Versöhnung folgen; eine Hochflut aufgetauter Gefühle oder die Harmonie wieder überein- stimmender Meinungen.. Das erste Wort ist im Grunde schnell be. der Hand, und wär's ein Blick, ein Lächeln, eine Handbewegung; manchmal eine scheinbar weitabliegende Handlung, und zuweilen offen- bar— gar nichts! Tatsächlich genügt es bisweilen, den inner- lichen Menschen gerade unbefangen zu ma- chen, aus der Abwehrstellung der Gefühle ins normale Verhalten zurückzukehren, und alles andere kommt von selbst. Man ist wieder glücklich und zufrieden und man findet das Leben wunderschön. 1 Wie behandelt man Möbel? Die Entfernung von Flecken und Schrammen Polierte Möbel Tägliche Reinigung: Die polierten Flächen Werden mit einem feuchten Lederlappen ab- Serieben und danach mit einem nicht fasern- den Tuch getrocknet. 5 5 Gründliche Reinigung: Mit einem Brei aus Oel und Kartoffelmehl werden die Möbel ab- gerieben und dann mit einem trockenen Tuch nachgerieben. Man kann poliertes Holz auch mit Petroleum, das man zur Hälfte mit Was- ser verdünnt hat, säubern, darf die Flüssig- keit jedoch nicht lange einwirken lassen, son- dern muß sofort mit einem Tuch nachtrocknen. Flecken entfernt man mit Salz, das man mit Wenig Oel vermischt hat; Schrammen können durch Abreiben mit einer Mischung aus Essig und Oel beseitigt werden. 8 55 1 U EAT SC SCHACH-ECRKE weltmeisterschaftsausscheidung in Stockholm Uber vier Wochen(15. 9. bis 15. 10. 1952) MANNHEIM GROSSE STOFFE ETAGE PAN EE N Kämpfen 22 der besten Schachmeister Saltsjöbaden/ Stockholm um die Qualifikation zur Schachweltmeisterschaft. Die fünf Ersten Selangen dann im nächsten Jahr in das sog. Kandidatenturnier von 10 Teilnehmern, wou aWsky, Keres, Bronstein, Smyslow(alle dss R), und Nazdorf(Argentinien). Eine Kurz- Hartie des Turmiels. 8 . Taimancw(UdssB)— Steiner(UA) Slawische Verteidigung ba 6. Ldzl Ddd: 7. Lba: Ded: 8. Les, Sag (schon zu viele schlechte Erfahrungen machte nebst Ddz und langes Rochade. Aber so geht egenspiel.) 9. Ldé Ld7 10. Sf3 c5 11. Seß! C6 12. Ses: bes:(sofort verliert 12. Des: wegen 0-0) 13. 0⸗0 Se7 14. Daa Sb4 15. Les: 45 16 43 Dez 17. b3 Tacs(es drohte Lba:) 18. Das: Sd 19. Leal Dez 20. Lda: Dd: 21. Tad! Df 2. Dar Schwarz gab auf. in künf Meister bereits vorberechtigt sind: Boles- da ds 2. e4 es 3. Ses cb 4. e4 dea; 5. Sea: Schwarz beim Hineinschlagen Dgz: 9. Lfs Lis Dd7 14. Lb: Db: 18. Dad. Kd 16 5 Rösselsprung f i 8 2 5 2 aber bei dem das 22 N 0 55 „ 45 845 5 5. K g Sprüch-⸗- an 2 seh up und, 4 Addaada, bb, e, dd, eeeeeeeeeeeeeeeee, f, f, 5 n iii, k, IIIIII, mm, nnnnnunnnnn, oo, Wwarz noch schlimmer ein und bleibt ohne e e O, rrrrr, ssssss, tttt, uu, 2.. Aus vorstehenden Buchstaben sind Wörter kolgender Bedeutung zu bilden: 1. Land in Kleinasien, 2. Fußgänger, 3. Gefahrengrad, 4. Gewächs, 5. Tierprodukt, 6. Bauwerk, 7. Handwerker, 8. Ortsteil von Berlin, 9. geo- a graph. Begriff. Bei richtiger Lösung ergeben die Buch- beginnend, ein Sprichwort. 7 5 2 5 — 0 5 5 . staben in den schraffierten Feldern, bei 95 mit zum Stammtisch, wo er sich mit zittern- den Knien als Sprüchemacher bekannte und erklärte, daß er es„ganz g'wiß“ nie mehr tun Wollte. Rosas Mann gab sich zufrieden und sagte dem Irgl:„Kannst froh sein, daß ich's nicht gerichtlich gemacht habe, das hätt' dich ein schönes Stückl Geld kosten können“. 5 Das mit dem Stückl Geld nun ging der Rosa, Als ihr Mann auf Geschäftsreise war, weidlich im Kopf herum, und sie begann den Irgl nach ONO AENA Buchstabenrätsel 1 2 35 Der erpreßte Bauer aus dem Isartal Wie der Irgl, ein gestandener Mann und 4 einfältiger Bauer aus dem Isartal, das Opfer 1 einer Erpresserin, der immerhin schon 40jäh- 5 rigen Rosa geworden ist, das ist sogar in der 5 Geschichte des Schöffengerichts München- 5 8 Land ein vereinzelt dastehender Fall. Schön ist der Irgl nicht, und ein Kirchenlicht kann man ihn auch nicht nennen, und so ist er zeit- 7 lebens vom schönen Geschlecht wenig beachtet 8 worden. Der Irgl also ging in Gedanken auf 9 5 Abenteuer, und was er sich in seiner han- 5 5 tasie an Liebeserlebnissen ausmalte, das er- 5 8 zählte er seinen Freunderln als wahr und 5 f Wahrhaftig. Der Mann jener Rosa, die der Irgl auch verführt haben wollte, nahm ihn allen Regeln der Kunst zu schröpfen.„Mein Mann hat die Sache nun doch dem Gericht übergeben“, sagte sie. Irgl erschrak und zahlte 250 Mark, damit sollte angeblich die Ge- schichte aus der Welt geschafft werden.„Der Fall läßt sich doch nicht abbiegen“, erklärte Rosa zwei Tage später,„ich werde dir einen Anwalt besorgen“, Die 400 Mark„Vorschuß“ hatte der Irgl nicht flüssig. Also ging er in Semen Wald und fällte ein paar Bäume. Für 150 Mark wolle ihr Anwalt die Angelegenheit ruhen lassen, sagte Rosa nach drei Tagen, was Mederum einigen Fichten das Leben kostete. Eder nichts war's mit dem Seelenfrieden der„Anwalt“ wollte schon wieder 200 Mark 5 Irgls Wald lichtete sich zusehends. Aber das War überhaupt erst der Anfang. Irgls Schick- Sal umdüsterte sich. Rosa nämlich brachte Schreckensnachrichten. Ihr Anwalt sei ins Ge- kängnis geworfen worden, b Schmiergelder bezahlt habe. Der Anwalt sei in der Zelle verrückt geworden, habe sich das Leben genommen, die Witwe sei ihm, nach- dem sie ihre Kinder umgebracht habe,„aus Gram“ gefolgt. Der Irgl, bleich vor Entsetzen über das Unheil, das er mit seiner Angeberei herauf beschworen hatte, rannte, was die Beine hergaben, in seinen Wald. Baum um Baum 5 Wanderte zum Holzhändler, denn jetzt muß ten Särge bezahlt, ein Grabstein bestellt, das Grab auf zehn Jahre im voraus gepachtet und Gebühren erlegt werden. 1000 Mark legte der Irgl der unersättlichen Rosa in die gierigen Hände. g a Den ITrgl aber trieb es zur Nachtzeit herum. War er denn nicht ein Mörder, hatte er nicht vier Menschen unter die Erde gebracht? Ja, er mußte das Drohende erfahren, dag sich die weil Irgl ihm Vom einheimiſchen Sport Viktoria Neckarhauſen— 98 Seckenheim. Wie in jedem Jahr wird ſich auch morgen wieder bei obigem Gegner ein heißer Kampf abſpielen. Letztes Jahr endete das Spiel nach dramatiſchen Höhepunkten 1:1 unentſchieden. Die 98 er müſſen ſchwer auf der Hut ſein, wenn ſie ſich gegen das harte und hohe Spiel des Gaſtgebers durchſetzen wollen. Das ge⸗ wohnte Flachpaßſpiel mit ſchnellen Angriffen, welche gerade bei dieſem Gegner nur über die Flügel kommen dürfen, könnte zum Erfolg führen. Ausſchlaggebend aber wird ſein, ob der Sturm in dieſer Aufſtellung endlich von ſeinen Schußſtiefeln Gebrauch macht. Nur ſo wäre ein Erfolg, mindeſtens aber ein Teil⸗ erfolg möglich. Hoffen wir, daß in dieſem Jahr der Unparteiiſche eine glücklichere Hand hat als in den beiden Jahren zuvor. Handball. TV Brühl— SV 07 Seckenheim In der erſten Pokalrunde müſſen die 07er am kommenden Sonntag nach Brühl zum dortigen TV. Es wird für die 07ers ein ſchwerer Gang werden, zählen doch die Brüh⸗ ler zu den Spitzenvereinen der Mannheimer A⸗Klaſſe. Wenn auch ein Sieg in Brühl kaum im Bereich der Möglichkeit liegt, ſo werden die 07er doch alles einſetzen, um wenigſtens ein achtbares Ergebnis zu erzielen, was bei der momentanen Form der Manmnmſchaft mög⸗ lich ſein ſollte. * Die Schülermannſchaft des TV 98 ſpielt heute mittag 16.00 Uhr gegen eine gleiche Mannſchaft des TV Edingen auf dem Wörtel⸗ platz. Die Hieſigen haben ſchon einen guten Fortſchritt gemacht und dürfte ein Sieg von ihnen zu erwarten ſein. Morgen Sonntag vormittag 10.30 Uhr muß die Jugendmannſchaft der 98 er eben⸗ falls gegen TV Edingens Jugend zum Ver⸗ bandsſpiel antreten. Die Gäſte ſind ſehr ſpielſtark und es wird kaum möglich ſein, ih⸗ nen eine Niederlage beizubringen. Der Handball in Baden In der Nordgruppe ist das Spiel zwischen Leuters- hausen ung Oftersheim das bedeutendste. Für beide Mannschaften geht es um den Anschluß an den. Spitzenreiter TSV Birkenau, der sich zu Hause ge- gen den SV Waldhof glatt durchsetzen sollte. Ex- Meister TSV Rot müßte sich auch auf dem Platz des badischen Meisters VfR Malinheim Sieg und Funkte sichern können. Ketsch startet auf Grund des Platzvorteiles als Favorit gegen 62 Weinheim. In der Gruppe Mitte müßte es seltsam zugehen, Wenn am Sonntag der Fall einer der Spitzenmann- schaften zu verzeichnen wäre. Spitzenreiter Rint- heim spielt zwar in Gaggenau, doch sind die Murg täler selbst auf eigenem Platz keine nennenswerte Hürde für die Rintheimer. VfB Mühlburg dürfte mit den völlig außer Tritt gekommenen Nieder- bühlern kurzen Prozeß machen, und St. Leon solte ebenso leicht Tus Beiertheim distanzieren können. Ein klarer Sieg ist auch bei der Begegnung Kronau Segen Kappelwindeck zu erwarten. In der Staffel Süd steht das Treffen zwischen Schutterwald und 1844 Freiburg im Mittelpunkt des Interesses. In diesem Kampf geht es um die Ta- bellenfühgung, da Lörrach spielfrei ist. 1844 dürfte in Schutterwald kaum um eine Niederlage herum- kommen. Auch in den Übrigen Begegnungen sind die Platzmannschaften leicht zu favorisieren. Gruppe Nord: TSV Birkenau— S Waldhof, 80 Leutershausen— TSV Oftersheim, VfR Mannheim Segen TSV Rot, Spygg. Ketsch— 62 Weinheim. Gruppe Mitte: TBD Gaggenau— TSV Rintheim VfB Mühlburg— TSV Niederbühl, Sd St. Leon ge- gen Tus Beiertheim, 8s Kronau— v Kappel wündeck. Gruppe Süd: Schutterwald— Fp 1844 Freiburg. Freiburger Fe Freiburg-Zähringen, Schuttern Segen Altenheim, Hofweier— Gottmadingen. Friedrichsfeld erprobt den DSC Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Die Begegnung zwischen dem DSd Heidelberg und. den Friedrichsfelder Germanen überragt an Be- deutung alle andeyen für den kommenden Sonntag in Nordbaden angesetzten Amateurligaspiele. Die Ex- Dresdener lieferten in Daxlanden eine feine Partie und sollten sich bel gleicher Leistung auf eigenem Platz gegen den Tabellenzweiten behaup- ten können. Der FV Daxlanden erscheint im Lokal- kampf gegen Phönix Karlsruhe kaum gefährdet. Eine schwere Aufgabe steht dem Sv schwetzingen im Brötzinger Tal gegen die dortigen Germanen bevor. Ein neuer Punkteverlust des letztiährigen Sport ud Spiel Zweiten würde keine Uberraschung bedeuten. Trotz dem Sieg der Käfertaler am letzten Sonntag hat der Neuling gegen Viernheim nur geringe Aussich- ten auf einen weiteren Erfolg. Birkenfeld müßte vor heimischer Umgebung mit Rohrbach leicht fer- tig werden. Offen ist der Ausgang der Begegnungen Hockenheim gegen Kirrlach und Kirchheim gegen Kmielingen. Es spielen: Fy Daxlanden— Phönix Karlsruhe; Ds Heidelberg— Germania Friedrichsfeld, Hocken- neim— Fe Firrlach, Germania Brötzingen— SV Schwetzingen, Sc Käfertal— Am. Viernheim, SG. Kirchheim— Vrfg EKnlelingen, Fe— Birkenfeld gegen TSG Rohrbach. Strauchelt Offenburg in Baden-Baden? Die Spiele der 1. Amateurliga Südbaden Nur noch zwei Mannschaften sind in der sũdbadi- schen 1. Amateurliga ohne Niederlage, nur noch drei Mannschaften ohne Sieg. Die beiden Vereine ohne Niederlage stehen im siebenten Spielsonntag vor ihren bisher wohl schwersten Aufgaben. Der Spitzenreiter Fox Offenburg weilt bei seinem letzt- jährigen großen Gegenspieler, dem Sc Baden- Baden, und wird es dort sehr schwer haben. Auch Schopfheims Aufgabe bei Rotweis Lörrach scheint beinahe unlösbar. Stockach, ASV Freiburg und Fo Rastatt warten noch auf ihren ersten Sieg. Der VfR Stockach hat dabei die Chance, diesen ersten Erfolg im Heimspiel gegen den Neuling Radolfzell zu lan- den. Auch für einen der beiden anderen Vereine bietet sich die Chance des ersten Erfolgs, da beide Mannschaften in Rastatt aufeinandertreffen, Villin- gen und Achern haben im Oberhaus die Möglich- keit, sich im Falle von Niederlagen von Offenburg und Schopfheim noch näher an die beiden führen- den Mannschaften heranzuschleben. Villingen weilt dabei in Freiburg beim sc, und Achern hat die Shance, zu Hause gegen den VfL. Konstanz beide Punkte zu erobern. Die beiden Spiele Gutach gegen Kuppenheim und Rheinfelden— Lahr sind offen. Es spielen; Rotweiß Lörrach— SV Schopfheim, 80 Freiburg— FV Villingen, VfR Achern— VI. Konstanz, Sc Baden-Baden FV Offenburg, Fe Rastatt— ASV Freiburg, VfR Stockach— Feœ Ra- dolfzell, Fe Gutach— FV Kuppenheim, FV Rnein- felden— Lahrer Fv. 1 Deutschlands Fußballer in Paris Länderspiel im Stadion von Colombes— Schwerer Kampf zum Saison-Auftakt Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet am Sonntag ihr zehntes Länderspiel innerhalb von zwei Jahren. Frankreich hat nach dem Kriege schon 43 Ländertreffen absolviert. Das gibt zu erkennen, daß Frankreich einen Gegner dar- Stellt, der bereits eingespielt ist und sich in gro- Ben Spielen bewährte, Der Aufbau der deutschen Mannschaft macht aber große Fortschritte, So daß FHerbergers Schützlinge den Franzosen gleichwertig sein dürften. Die Zahl der Stamm- spieler ist noch verhältnismäßig klein beisam- men. Daher macht es dem Bundestrainer schon einiges Kopfzerbrechen, wenn gleichzeitig Mor- lock(gesperrt), Streitle und Kohlmeier beide Verletzt) ersetzt werden sollen. Man weiß, daß Herberger sehr an seinen bewährten Spielern hängt und nur ungern auf die oft gemachten Vorschläge eingeht, eine stetige Verjüngung vor- zunehmen. Für die Pariser Reise sind 15 Spieler vorge- sehen. Am schwierigsten dürfte die Entschei- dung darüber sein, wie der rechte Flügel be- setzt wird. Rahn oder Klodt als Rechtsaußen, Wientjes oder Stollenwerk als Verbinder, das ist hier die Frage. Uberraschenderweise steht Preißler nicht auf der Liste der Paris-Fahrer, obwohl er in letzter Zeit in erster Linie als Er- Satz für Morlock hervortrat. Der Ausfall Streit- les bedingt die Hereinnahme von Liebrich II als Stopper, der schon in Berlin gegen die Tür- kei mit von der Partie war. Posipal-Schanko sind als Außenläufer vorgesehen. Mit Retter- Borkenhagen dürfte die Verteidigung stehen, da der Münchner Bauer in der letzten Zeit doch nicht so recht überzeugte. Als Torwart hat Toni Turek die besten Aussichten. Auch Frankreichs Mannschaftsformation macht den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Der im- mer noch spielunfähige Torwart Vignal dürfte durch den Liller Ruminski ersetzt werden. Die Ballsicherheit Ruminskis wird immer wieder hervorgehoben. Besonders imponiert sein wuch- tiger Abschlag, der weit bis in des Gegners Hälfte reicht. Der ohnehin starke Einschlag von Reims in der französischen Nationalelf dürfte Womöglich noch größer werden, da die Reimser unter den Augen von Paul Nicolas den berühm- ten Racing Paris 5.1 niederkanterten. Reims' „Wundersturm“ hat sich also erneut bewährt (in fünf Spielen 25 Treffer), so daß die Forde- Tung laut wurde, den gesamten Angriff in die Länderelf zu nehmen. Sinibaldi als Spielmacher und der schußgewaltige Flügelstürmer Kopa hin- terliegen dabei den stärksten Eindruck. Frank- reichs Mannschaft wird, ebenso wie die deutsche, erst kurz vor dem Länderspiel endgültig for- Tiert. Die zweite DFB-Pokalhauptrunde Reizvolle Paarungen: Concordia Hamburg— Mühlburg, Dellbrück— Offenbach Am kommenden Sonntag Pausieren wegen des Länderspiels in Paris die deutschen Oberligen. Damit ist der Weg frei für die Abwicklung der zweiten DFB-Hauptpokalrunde, die einige reiz- volle Paarungen verspricht. Allerdings können am Sonntag nur sechs Mannschaften der„letzten acht“ ermittelt werden, da das Spiel Hamburger Sportverein— Borussia Neunkirchen wegen der Abstellung von Posival nach Paris verlegt wurde und außerdem der Gegner von Rotweiß Essen noch nicht feststeht. Er muß erst im Wie- derholungsspiel der ersten Hauptrunde zwischen Phönix Ludwigshafen und VfL Osnabrück ermit- telt werden. Nur zweimal stehen sich in der zweiten Hauptrunde Mannschaften aus dem gleichen Re- gionalverband gegenüber. In Waldhof weilt die SpVgg. Fürth zu Gast, und im Südwesten brennt Wormatia Worms gegen FV Engers auf Re- vanche für die vor zwei Wochen erlittene 221 Punktspielniederlage. Werden die noch im Po- kal verbliebenen Asse des Südens stechen? Der Südspitzenreiter VfB Mühlburg, der in den Punktspielen am letzten Sonntag bei Waldhof Mannheim erstmals stolperte, muß beim Tabel- lenzehnten des Nordens, Concordis Hamburg, antreten. Der„Club“ gibt auf dem Aachener TI. voli bei Alemannia ohne den gesperrten 8 lock seine Karte ab und wird es dabei überatis schwer haben. Wohl die reizvollste Paarung ist das Kölner Treffen zwischen Preußen Dellbrück und den Offenbacher Kickers. Die Preußen spie- len in diesem Jahr im Westen wieder eine ge- wichtige Rolle, die Offenbacher im Süden eine nicht minder bedeutende. Vor zwei Jahren lie. kerten sich beide Mannschaften in den End- rundenspielen um die deutsche Meisterschaft ein wahres Marathonduell. Preußens Abwehrriegel hielt gegen die Offenbacher 120 Minuten im Stuttgarter Neckarstadion stand, und erst beim Wiederholungsspiel blieben die Offenbacher mit 3:0 erfolgreich,. Der einzige noch im Rennen be- kindliche Zweitligist, Hamborn 07, trifft zu Hause auf den F St. Pauli. Es spielen: SV Waldhof— Spvgg. Fürth, Wor- matia Worms— Eintracht Trier, Preußen Dell brück— Offenbacher EKickers, Alemannia Aachen Segen 1. FC Nürnberg, Concordia Hamburg ge- Sen VfB Mühlburg, Hamborn 07— F St. Pauli, Wiederholungsspiel 1. Hauptrunde: Phönix Lud- wigshafen— VfL Osnabrück. f Nur drei Spiele in der 2. Südliga In der zweiten Liga süd finden am kommen- den Sonntag nur drei Spiele statt. Der Spitzen- reiter Hessen Kassel wird dabei beim ASV Feu- denheim, der sich in diesem Jahr zum Hecht im Zweitligateich entwickelt hat, auf erbitterten Wi- derstand stoßen, und eine Niederlage wäre durchaus keine allzu große Uberraschung. In Durlach ist das Schlußlicht VII. Neckarau zu Gast, das dort kaum Chancen hat, seine Posi- zion zu verbessern. Im dritten Spiel ist der Sv Wiesbaden Gastgeber des 1. Fe Pforzheim, der- nach seinem Sieg über den KFV als ernsthafter Bewerber um wenigstens einen Punkt nach Wiesbaden fährt. Es spielen: ASV Durlach— VI. Neckarau, SV Wiesbaden— 1. Fe Pforzheim, As Feudenheim Segen Hessen Kassel. Deutschland— Jugoslawien im Handball Der Deutsche Handball-Bund benutzt sein er- stes Länderspiel Deutschland Jugoslawien am Sonntagvormittag im Duisburger Stadion dazu, der westdeutschen Handballgemeinde die ge- samte deutsche Weltmeister-Handball-Elf vor- zustellen, Dieselbe Mannschaft, die Schweden im Schweizer Finale mit 19:8 bezwang, dürfte den Jugoslawen ein Lehrspiel liefern. Denn noch Wenig erprobt bewegt sich die jugoslawische Länder mannschaft auf dem internationalen Hand- ballparkett. Am 4. Mai 1952 kam eine Mann- schaft des Saarlandes in der Ausscheidungs- runde zur Welt meisterschaft zu einem 15:13-Er- folg über die Jugoslawen, obwohl diese noch in der 48. Minute 1219 geführt hatten. Erinnert man sich, dag dann Deutschland am 9. Juni die Saar- land-Elf 19:2 niederkanterte, dann kann man be- reits Mutmaßungen über die Höhe des deutschen Erfolges gegen Jugoslawien anstellen. Um vier Weltmeistertitel in Dortmund Sieben Nationen im Rollkunstlauf— Um die Nachfolge der Falks Wenn alles gut geht, dann wird man in der Dortmunder Westfalenhalle deutsche Siege(mit Ausnahme des Rollkunst-Tanzes) erleben. Für die Weltmeisterschaften, bei denen am Freitag- Abend die Entscheidungen bei den Herren und Paaren, am Samstag bei den Damen und am Sonntag im Kunsttanz fallen, sind 41 Meldungen aus sieben Ländern(England, Belgien, Frank- reich, Schweiz, Italien, Spanien, Deutschland) Abgegeben worden. Am stärksten besetzt ist die Damen-Konkurrenz, zu der 18 Rollschuh-Prin- Zzessinnen antreten. Da die dreifache Weltmei- sterin Franca Rio nicht startet, steigen die Chan- gen der deutschen und englischen Läuferinnen. Lotte Cadenbach, die im Vorjahr nur Dritte wurde, zeigte bei der deutschen Meisterschaft so gute Leistungen, daß man sie vor der Welt⸗ meisterin von 1950, Irma Fischlein- Frankfurt, und den Engländerinnen Jean Phetean und Mar- garet Smith leicht favorisieren kann. Für Uber⸗ raschungen sind u. a. noch die Schweizerin Ju- dith Bombacher und die Belgierin Charlotte Mi- chels gut. Bei den Herren startet ein deutsches Quarteit mit Freimut Stein, Herbert Beyer, Kurt Weilert und Lutz Homann, Der Nürnberger Stein sollte. seinen Vorjahressieg von Turin ohne weiteres Wiederholen können. Der Frankfurter Herbert Beyer muß insbesondere auf die Engländer Byrne und Wilson sowie den Schweizer Kundert achten. In den Einzelkonkurrenzen darf man sich auf spannende Auseinandersetzungen mit herr lichen Pirouetten, Rittberger-Sprüngen und Dop- Pel-Salchows freuen. Glanzpunkt der Weltmeisterschaften werden Aber die Paarlauf- Darbietungen sein. Nach dem Ubertritt von Ria und Paul Falk ins Profilager dürfte das Paar Sigrid Knake und Günter Koch aus Hannover den Thron besteigen. Seine Si- cherheit und Eleganz müßten ausreichen, um den Engländern qean Phetean und Kenneth Byrne den Weg zu ihrer dritten Weltmeistersckiaft 2u verlegen. Dagegen ist in der Weltmeisterschaft im Roll- kunst-Tanz, die ebenfalls auf der 25 K 50C-M-Ze= mentbahn in der Westfalenhalle ausgetragen wird, mit einem englischen Erfolg zu rechnen. Die Deutschen sind in dieser speziellen Sportart (Wie auch im Eistanz) erst Schüler. Phetean- Byrne wird der Titel nach den sechs Pflicht tänzen(Quick- Step, Wiener Walzer, Blues, Mohawk- Walzer, Rocker-Foxtrott und Dreſer- Walzer) nicht zu nehmen sein. Carrara-Senfftleben Six-Days- Sieger Die französische Mannschaft Carrara/ Senfft- eben hat die internationalen Six-days-Radren- zen in St. Etienne gewonnen. Das deutsche Team Tilian-Ziege kam auf den 7. Platz. Es beendeten zur acht Mannschaften. Kilian und Charrion ge- Zarmen zwei Spurtrennen. Senfftleben, Godeau, Lebaili, Lakeman, Ziege und Dos Reiß gewan- ten je ein Spurtrennen. Im Sudetenland wird wieder Deutsch gesprochen Gemeindebüchereien eröffnet Selbständige Geschäftsleute gibt es nicht mehr Es gab eine Zeit, da war es den im Su- detenland verbliebenen Deutschen verboten, ihre Muttersprache zu sprechen. Wenn ein Sudetendeutscher es Wagte, auf der Straße, in einem Laden oder sonstwo Deutsch zu re- den, wurde er sofort verhaftet. Aber die Zei- ten haben sich geändert. Die Sowjets haben dafür gesorgt, daß der tschechische Chauvi- nismus, der in den ersten Nachkriegsjahren unerhörte Blüten trieb, verschwand und die Tschechen haben auch inzwischen eingesehen, daß die Sudetendeutschen„Sanz brauchbare Menschen“ sind, mit denen man auskommen Kann. So leben also jetzt in den Städten im Sudetenland— die Dörfer sind ausgestorben — Tschechen und Deutsche ungestört neben- einander. Es gibt auch schon wieder deutsche Zeitun- Sen, und in einigen Städten wurden die deutschen Gemeindebüchereien und Museen eröffnet. Auch deutsche Filme werden ge- zeigt. Selbständige Geschäftsleute Sibt es keine mehr. Sämtliche Läden werden von sogenannten„Geschäftsführern“ der Genos- senschaften verwaltet. Individuelle Geschäfts- aufschriften gibt es nicht mehr. Der Name des- ehemaligen Besitzers ist so klein vermerkt, daß er kaum zu lesen ist. Aus dem Besitzer ist der„Geschäftsführer“ geworden, der als Treuhänder der Genossenschaft gilt. So fin- det man als Aufschriften nur allgemeine An- gaben wie„Kolonialwaren“,„Bäcker“,„Tex tilwaren“ usw. Auch die Handwerker sind bis auf ver- einzelte in Genossenschaften zusammenge- schlossen, Aus der Kreisstadt Böhmisch-Leipa, die jetzt als Bezirksstadt zum Kreis Reichen- berg gehört, wird berichtet, daß es dort nur ein einziges Möbelgeschäft gebe. Die Bauern sind ebenfalls in Genossenschaften zusam- meilgeschlossen und bestellen die Felder 8e meinschaftlich, wobei es allerdings oft zu Reibereien kommt. Schlimm sieht es mit der Ernährung der Bevölkerung aus. Der Schwarzmarkt. den alles zu haben ist. blüht ganz groß, aber die dort gehandelten Waren sind 80 teuer, daß sie für die breite Masse unerschwinglich sind. Schwenmefleisch auf Karten hat Selten heitswert. Auf eine viertel Karte gibt es Pferdefleisch, worum sich die Menschen 82. radezu raufen. Ein Erwachsener erhält im Monat nur 160 Gramm Butter. Uberall sieht man die Menschen in Schlangen vor den Le- bensmittelgeschäften stehen. Der Lebens standard ist gegenüber der Vorkriegszeit um mindestens 100 Prozent gesunken. Hoher Blutdruck, adernverkalkung Herzunruhe Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, B 0 der Leistung vermindern Lebenslust und Schaffensfreude, Dagegen hilft Antisklerosin- eine Blursalz- komposition angereichert mit den biologisch wirksamen Heilpflanzen Weißdorn und Mistel, sowie dem hluteigenen Rhodan. Auf der besonderen, genau dosierten Abstimmung dieser vier Wirkstoffe be- ruht der weltbekannte Erfolg dieses Heilmittels. Es senkt den Blutdruck, fördert den Kreislauf, beruhigt Herz und Nerven. Seit 30 Jahren wird ANN S-NKLRROs IN in vielen Ländern gebraucht. Seit 1951 eine Weitere Wirkungssteigerung durch Zusatz von aus Buchweizen gewonnenem Medorutin. Medorutin macht auf naturgemaße Weise die Adernwände elastischer. Packung mit 60 Dragees DM 2.43, Preiswerte Kurpackung mit 360 Dragees DM II. 80 in allen Apotheken. Antisklerosin entlastet das Herz! heft, Schlafmangel, Relzbarkeit, Ruekgang Sonntag, den 5. Oktober 1952 Musik am Mittag Musik nach Tisch 13.30„Mer schwätzet über Land und Leut“, schwabisch-pfäl- Zischer Bilderbogen Paris 14.10 Chorgesang 5 0 15.00 Frönliche Weisen(Fer ruceio 2. Halbzeit des Fußball-Län- derspiels Frankr.— Deutsch- 17.00„Die Geschwister“, Schauspiel von Hans Sbristien Branner 18.00 L Orehestre de la Societe des Concerts du Conservatoire de 18.30 Zauber der Persönlichkeit Saint-sSaens) 22 15 Wir spielen, Sie tanzen Busoni, Camille SUD DEUTSCHER RUNDFUNK Radio Stuttgart 522 m 575 kHz KW 49.75 m 6030 KHz Donnerstag, den 9. Oktober 1952 1 1 1 1 16.00 17.10 Gleichbletbenge Sendungen land 005 Papz und Unterhaltung Fachr 5 90(0 6.00 0. 300 2 7.55, 9 00(W). 12 30. 18.5 5 N Montag, den 6. Oktober 1952 19 30 22 00, 0 00 9.05 Schöne Klänge(J. Bach, Handeh e Helmatpost: 6 40. 5 7 J d Mensch im Wandel 40 ))))“ 12.00 Musik am Mittag: Volkstüm- 18.00 Rundf.-Unterh. Orchester Landtfunk: 8.20(W). 6 00(80), 11.45 liche Weisen 15.00 Schulfunk: Dr. Serds-Rupp erzählt von Nordafrika 16.00 Nachmittagskonzert Musik 20.05„Der Treffpunkt“ 21.00 Abend konzert 22.20 Die Parodie in der Neuen (Di. Mi. Do, 83) Frauenfunk: f. 0(W). 1300(Do). 16.50(0, 18.35(Fr) Suchmeldungen: 9 45( 81 5 (Badisches Konzertorchestèr) 23.00 Klingt ein Led dureh die 8 8 17.00 Konzertstunde . Dienstag, den 7. Oktober 1952 10.15 Schulfunk: Dr. Gerds-Rupp erzählt von Nordafrika 11.15 Klein. Konzert(Mendelssohn- Bartholdy, Schubert) 12.00 Musk am Mittag(Pfalzorche- 15 65 ster Ludwigshafen) Schultunk, Musikgeschichte; Zwisch. Mitteslter u. Neuzeit 22.20 Tanzmusik 10 Das Heinz-Lucas-Sextett 18.00 Nachmittagskonzert ische Weil Nacht(Südf.-Tanzorchester) f 17.05 Zum Fünf-Uhr-ree 17.40 S'schichte om de schwa 18.00 Klänge der Heimat 20.05 Woche der leichten Musik (RIAS- Orchester Berlin) 21.45„Das verkannte Genie“ 23.15 Operettenmelodien 0.05 Unterhaltungsmusik Kulturumschau: 11.40(Mo, Fr) Wirtschaft: 1845(Mo-Fr), 18.30(NMI) Bücher: 16.45(Mo, Do, Fr) 21.00(5) Mensch und Arbeit: 18.30(Mo, Di. 20.05 Echo aus Baden: 12.35(W). mit!“ Die gr. Südf.-Lotterie Sport: 1400(Sa). 18.30(Do). 19.00 (So]. 21.43(Ss. So) Teitgeschehen: 1415(Sa), 19.45 (Mo—PFr) des 17. und 18. Jahrhunderts n 1430(So, ma). 15.30 19.15 Schulfunk: Vom Oktober (Mo, Fr) 15.00 Schulfunk: Fr. 88) Mittwoch, den 8. Oktober 1952 10.15 Schulfunk, Musikgeschichte: Zwisch. Mittelalter u. Neuzeit 12.00 Musik am Mittag 14.15 Unterhaltungsmüsik 15.00 Schulfunk: Gemeinschafts- unde 5 16.00 Woche der leichten Musik 17.15 Kleines Solistenkonzert 17.40 Der Wein und die Frauen 18.00 Südfunk-Tanzorchester Komponisten 90.15 Schulf:. Gemeinschaftskunde 2.00 Musik am Mittag 9 5.00 Schulfunk: vom Oktober 5.30 Walter Fenske mit Orchester Konzert Stuttg. Komponisten Unterhaltungsmusik 17.40 Lauinger Liebestragödie 18.00 Das Orchester Kurt Rehfeld „Viel Glück, wir machen alle 12.00 Musik am Mittag(Pfalzorche- Ster Ludwigshafen Die große Erschöpfung 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Südfunk-Tanzorchester 17.40 Bei einem Glasmaler Samstag, den 11. Oktober 1952 10.15 Schulfunk: Wasserstraßen 11.15 Kleines Konzert: Moderne 12.00 Musik am Mittag 15.00 Fröhliches Schaumschlagen 16.00„uf los geht's los!“ Froher 21.00 Aus Opern v. Giuseppe Verd: Start ins Wochenende 5 17.10„Viel Glück, wir machen alle 22.18 5 mit!“ Die gr. Südfk.-Lotterie 22.45 Tanz und Unterhaltung 17.40 Oberstaufener Flurnamen 3 21.00 Volksweisen aus aller Weit: Skandinavien u. Südamerika »Schule der Aufregung“ Französische Chöre „Ballade vom verschütteten Leben“ Jacobi; Konzert für Cembale und Orchester 0.05 Jazzplatten in Deutschland 1.00 Unterhaltungsmusik Freitag, den 10. Oktober 1952 f 9.05 Schöne Klänge alter Meister 18.00 Volksweisen im Jahreslauf 19.00 Musikalisches Intermezzo 19.10 Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes 20.05 Woche der leichten Musik Chansons der Zeit 5 21.15 Das Orchester Franz Deuber 21.30 Der Kampf geg. d. Krankhei: 22.20 Tanzmusſk f 23.15 Unterhaltung und Tanz 18.00 Bekannte Solisten 8 19.05 Die Stuttg. Volksmusik spielt 20.05„Schützenstraße 131“ badische Hörspfelreihe, II.„Alles We- gen der Apfelbutze“ (Rundf.-Symphoniebrchester) Carnegie Hall 0.05 Das Nachtkonzert Moſten Wirklichkeit zurückfinden, Unter dem bunten Erntekranz Des Feldes Früchte füllen Scheunen und Vorratskammern. Nach mühevollen Wochen hat der Landmann mit seinen Helferinnen und Helfern die Ernte eingebracht. Nun ste- hen die Felder kahl und leer und die wil den FHerbststürme jagen ungehindert dar- über hinweg. Dankerfüllten Herzens steht die bäuerliche Bevölkerung vor dem mit den schönsten Er- zeugnissen der Flur geschmückten Altar ihrer alten stillen Dorfkirche und dankt auch in diesem Jahre dem Herrgott für den Segen des Feldes. Noch einmal denkt der Bauer zurück Zn die letzten Monate, als unerbittlich heiß die Sonne auf die weite Flur herniederschien und der Boden rissig wurde von der großen Trockenheit. Es waren sorgenvolle Wochen und oft schaute der Bauer mit ernstem hof endem Blick zum Himmel empor, ob doch micht bald ein Gewitter oder Landregen das dringend notwendige Naß bringen würden. Doch kein Regen labte die durstigen Wurzeln der Pflanzen und manchen Schaden mußte der Bauer hinnehmen. Trotzdem ist er heute seinem Herrgott dankbar, denn die Trocken- heit hätte auch noch größere Verluste brin- gen können. Schon in alten Zeiten hat das stets religiöse Landvolk das Erntedankfest in festlicher Weise begangen und zugleich damit manchen Schönen Brauch verbunden. In manchen Häu- sern prangt im Hausflur oder im Wohnzim- mer der mit bunten Bändern geschmackvoll geschmückte Erntekranz, unter dem ein fest- liches Mal nach dem gemeinsamen Kirchgang Allen Hausgenossen gereicht wird. 0 Katholiſches Männerwerk Seckenheim. Am Montag, 6. Oktober, nimmt das Kath. Männerwerk ſeine Arbeit 1952/53 wieder auf. Dr. Fritz Feuling von Mannheim ſpricht abends 8 Uhr im„Hirſch“ über brennende wir?“ Angeſichts der kulturpolitiſchen Situa⸗ tion im Südweſtſtaat(Verfaſſung) gewinnt die Arbeit des Kath. Männerwerks beſondere Bedeutung. Das Kath. Männerwerk lädt alle Meier Männer und Jungmänner zu dieſer er⸗ 1 ſten Verſammlung vecht herzlich ein. * Oeffentliche Sprechſtunden Am Montag führt die S. P. D., Bezirks⸗ gruppe Seckenheim, ihre erſte öffentliche Sprechſtunde durch, in der jeder Seckenheimer, der ein Anliegen hat, vorſprechen kann. Es wird Landtagsabgeordneter Walter Krauſe und Stadtrat Raufelder, Seckenheim, zur Verfügung ſtehen. e * Bauernregeln im Oktober. Schon immer hat gerade der Oktober für die kommenden Wintermonate in den Bauern⸗ regeln eine beſondere Ausſagekraft beſeſſen. So heißt es in dieſen Bauernregeln u. a.: „Iſt es im Oktober hell, kommt der Winter ſchnell, iſt aber ſchon Froſt und Wind, wird Januar und Februar lind.“„Sitzt das Laub an den Bäumen feſt, ſich ein ſtrenger Winter erwarten läßt“.„Oktoberhimmel voller Stern hat warme Oefen gern“. Nach allen proſai⸗ ſchen Herbſtgedanken aber läßt uns der Ge⸗ Danke an den warmen Ofen in die reale denn unſer Hei⸗ zungsetat wird uns in aller Deutlichkeit zei⸗ gen, daß ein gelinder Winter immer noch die angenehmſte Seite in jeglicher Beziehung darſtellt. Also doch Seehunde im Rhein Mannheim Gsw). Es scheint also doch Seehunde im Rhein zu geben. Ein alter, er- fahrener Bademeister im Mannheimer Strand- bad will im Rhein in Höhe des Mannheimer Strandbades deutlich einen Seehund gesehen haben. Als er einen Stein nach dem Tier ge- Workfen habe, sei es untergetaucht. Der Leiter der Wasserschutzpolizei Württemberg-Baden, Hauptkommissar Franz Drey, ist der Meinung, dag man dem Bademeister und den beiden Fischern durchaus trauen, wenn man auch noch eine gewisse Skepsis nicht überwinden könne. Lolaale Nunducau 5 Tagesfragen unter dem Thema:„Wo ſtehen 2 Jugendbetreuung— ſportliche Ertüchti⸗ gung— Geſunderhaltung durch palnmäßige Körperſchulung, dieſe Sammelbegriffe mün⸗ den in eine große Aufgabe, die ſich unſere Turn⸗ und Sportvereine geſtellt haben. Ue⸗ berall wird dieſes löbliche Bemühen aner⸗ kannt, tagtäglich umſchwirren uns dieſe Be⸗ griffe, und die ſportlichen Erfolge ſind ein äußeres Zeichen der intenſiven Arbeit, der ſich unſere Vereine in aufopferungsvoller Weiſe verſchreiben. Es ſind nicht die großen Spitzenleiſtungen, die dieſe ehrenamtliche Ar⸗ beit krönen, ſondern der Erfolg liegt in einer geſunden Breitenarbeit. Man ſollte deshalb annehmen, daß ſich dieſe Erziehungsarbeit die alle Schichten erfaßt, auch eine beſondere Förderung des Staates und der Kommunen genießt, denn in dieſen Vereinen wird ſoviel für die Geſunderhaltung getan, aß dem Staat viele ſoziale Ausgaben erſpart bleiben. Dieſe Annahme iſt leider nicht ganz berech⸗ tigt, denn man ſpricht zwar viel von Jugend⸗ förderung und Geſundheitsbetreuung, aber in einer nüchternen finanziellen Form haben ſich die wohlgewogenen Worte über dieſe Ar⸗ beit noch ſelten ausgewirkt. Und unſere Ver⸗ Ueine hätten da und dort eine ſolche Unter⸗ ſtützung nötig, um ihren Betrieb in entſpre⸗ chender Weiſe auszubauen. 5 In einer prekären Zwangsjacke ſtecken zur Zeit drei Seckenheimer Sportvereine. Der große Uebungsbetrieb und die Spielverpflich⸗ tungen haben durch den ſtarken Zuſtrom von Jugendlichen derartige Ausmaße angenom⸗ men, daß die Uebungsſtätten nicht mehr aus⸗ reichen. Während der SV 07 in der glück⸗ lichen Lage iſt einen Sportplatz und eine Turnhalle zu beſitzen, kämpfen ſeit beinahe zwei Jahren die in der Sportplatzgemeinſchaft Fogg. 1898/ TV 1898 zuſammengeſchloſſene Vereine um einen neuen Sportplatz, nachdem die Wörtelanlage mit ihren ſtändigen Uebee⸗ ſchwemmungsgefahren, längſt nicht mehr den Anforderungen genügt. Planung, Wille und Gemeinſamkeit ſtellten ein brauchbares Fun⸗ dament dar, dem nur das Weſentliche— das Gelände fehlte. Alſo traten die beiden Ver⸗ eine an die Stadtverwaltung heran und ba⸗ ten um Ueberlaſſung eines geeigneten Ge⸗ ländes. Zunächſt war ein Gelände hinter dem Waſſerturm in Ausſicht genommen, das aus Allmendgrundſtücken beſtand und nach Mei⸗ nung der Antragſteller durch eine Geldrente abzulöſen geweſen wäre. Es hagelte bei der Durchberatung Einſprüche über Einſprüche, mit dem Erfolg der Ablehnung dieſes Pro⸗ jektes. Die ſtändige Platznot, der Wunſch der ſporttreibenden Jugend nach Uebungsmöglich⸗ keiten, ließen die Vertreter weiterarbeiten mit dem Erfolg, daß an der Autobahnauf⸗ fahrt in der Nähe der Autobahntankſtelle ein neues Gelände ausfindig gemacht wurde, bei dem die Beſitzer bereit waren, ihre Fel⸗ der. an die Gemeinſchaft zu verkaufen, wenn ihnen entſprechendes Erſatzgelände zur Ver⸗ fügung gestellt würde. Wieder die Frage nach dem Erſatzgelände, für das ja nur All⸗ mendgelände zur Verfügung ſteht. Wieder erhoben verſchiedene Allmendpächter Ein⸗ ſpruch mit dem Erfolg, daß die ſchon im tech⸗ niſchefr Ausſchuß des Stadtrates vorliegende Bewilligung in letzter Minute zurückgezogen wurde und die Beantragenden wieder in der Luft hingen. Man kann wohl verſtehen, daß ſich nach all dieſen Bemühungen eine gewiſſe Reſignation breit machte, denn die beiden Vereine, die zuſammen rund 1000 Mitglie⸗ der repräſentieren, ſahen ſich in gewiſſer Be⸗ ziehung übergangen. In einer gemeinſamen Ausſprache aller Seckenheimer Vereinsvor⸗ ſtände mit den kompetenten kommunalen Stellen ſoll nun in allenächſter Zeit ſtatt⸗ finden, um das ſchwebende Problem zu klä⸗ ren, und was wir jetzt zuverſichtlich hoffen wollen, zu einer für beide Teile befriedigen⸗ den Löſung führen. 2 In einer ähnlichen Zwangsjacke ſteckt der Turnerbund„Jahn“ mit ſeiner Turnhallen⸗ frage. lah⸗ u. Naumnot erfordern außerordentl. Maßnahmen Nachdem der Verein in mühevoller Ge⸗ meinſchaftsarbeit zunächſt einen, dann als Er⸗ ſatz einen zweiten Sportplatz inſtandſetzte, der im kommenden Jahr wohl ſeine offizielle Einweihung erleben dürfte, nahm er einen derartigen Aufſchwung, daß die winterliche Betreuungsarbeit im Kaiſerhofſaal nicht mehr in folgerichtiger Weiſe betrieben werden kann. In zahlreichen Sitzungen wurde dieſes Pro⸗ blem immer wieder aufgerollt, bis das un⸗ umgängliche Wort Neu⸗ oder Ausbau fiel. Nur auf dieſe Weiſe läßt ſich die akute Raumnot beheben und ſchafft allen Abtei⸗ lungen den notwendigen Uebungsraum im Winter. Gleichzeitig muß dabei auch an die geſellſchaftlichen Veranſtaltungen des großen Vereins gedacht werden, denn auch hier reicht der Raum nicht mehr aus. Nach reiflicher Ueberlegung beſchloß nun dieſer Tage der Turnrat, Maßnahmen für einen Turnhallen⸗ neubau in Angriff zu nehmen, um dem la⸗ tenten Notzuſtand für immer abzuhelfen. Die genaueren Pläne für dieſes Projekt werden wir zu gegebener Zeit veröffentlichen können. Beide Projekte haben jedes auf ſeine Weiſe etwas Faszinierendes an ſich. Mühen ſich doch in den Vereinen Männer, die alle die glei⸗ chen perſönlichen und wirtſchaftlichen Laſten tragen wie jeder andere Bürger, in oft faſt über die phyſiſche und pſychiſche Kraft hi⸗ nausgehenden Anſtrengungen für das Gemein⸗ wohl Dinge zu ſchaffen, von denen ſie ſich kei⸗ nen perſönlichen Nutzen erhoffen dürfen. Sie wiſſen ganz genau, daß die anerkannt große ſportliche Leiſtungsfähigkeit der Seckenheimer Vereine nur dann erhalten bleiben kann, wenn die notwendigen Grundlagen hierfür vorhanden ſind. Dieſe Grundlagen aber hei⸗ ßen für die Zukunft ideale Uebungsſtätten für alle Sporttreibenden. Um aber dieſe Uebungsſtätten zu ſchaffen, bedarf es großer Opfer und noch größerer fi⸗ nanzieller Mittel. Zwar erhofft man ſich eine gewiſſe Unterſtützung von Seiten der Kommu⸗ nen und Sportverbände. Weſentlich aber bleibt die Laſt auf den Schultern der Vereine ruhen, die ihrerſeits wieder auf die Unter⸗ ſtützung der Geſamtbevölkerung angewieſen find. Hier aber vechnen die Vereine auf alle Bevölkerungsſchichten, in der Hoffnung, daß die Sportfreudigkeit nicht beim Ideellen Halt macht, ſondern auch in realer Weiſe ſpürbar wird. So bleibt zu hoffen, daß die Vereine getragen von dem Vertrauen und der Hilfe der geſamten Bevölkerung ihre geplanten Werke in Angriff nehmen und vollenden kön⸗ nen. Wie ſchön müßte es für die kommenden Generationen ſein, ſagen zu dürſen— dieſe Grundlage für unſere ſportliche Betätigung ſchuf uns eine Gemeinſchaft, die ganz Secken⸗ heim heißt. 1 Nach 5 Monaten Freiheit wieder in der Zelle Mannheim(lsw). Ein Mannheimer Ge- richt verurteilte zwei jugendliche Angeklagte zu Gefängnisstrafen von vier und zwei Mona- ten, weil sie als Arbeiter der Bäckerei des Landesgefängnisses Mannheim im März 1952 aus der Haftanstalt ausgebrochen waren. Die Angeklagten hatten sich eine Leiter beschafft, mit deren Hilfe sie in den frühen Morgen- stunden durch die Luke des Kohlenbunkers in den Gefängnishof und von da aus über die Mauer entkommen waren. In einem Heidel- berger Textilgeschäft flel ihnen bei eiiem Einbruch eine große Zahl von Kleidungsstük- ken in die Hände, mit denen sie nach Holland gingen und sich dort als Landstreicher haupt- sächlich auf den Einbruch in Klöstern spezia- lisierten, Bei ihrer Rückkehr nach Deutsch- land wurden sie nach fünfmonatiger Freiheit von der Polizei festgenommen. Wettervorhersage Samstag wolkig mit Aufheiterungen, meist niederschlagsfrei. Tageshöchsttemperaturen um 15 Grad. Nächtliche Tiefsttemperaturen um 5 Grad. Abflauende Winde. Sonntag im we- sentlichen trockenes, zum Teil auch sonniges Wetter. Leichter Temperaturanstieg. 5 Nacht⸗ bzw. Sonntagsdienſt der Apotheken. Vom 4. 10. bis 11.10. die Alte Apotheke. Teleſon 47232. Schrumpf-Strumpf— Das Frauenideal! Vom Ausland kommt die für Frauen be- Slückende Kunde, daß dort Strümpfe fabri- ziert werden, die nicht nur unzerreißbar sind, sondern sick auch für jeden Fuß beliebig deh- nen. Eine große Strumpffabrik aus Lippstadt zeigte daraufhin nun ihre neueste Schöpfung, einen Schrumpf-Strumpf, genannt Elastica, der das wahre Ei des Columbus ist. Jetzt gibt es keine Nummernsorgen mehr, keine Falten, kein Einlaufen. Der Schrumpf- Strumpf paßt allen, gleich ob Mutter oder Tochter, Vater oder Sohn. Er sitzt immer wie angegossen. Seine Ausgangslänge beträgt 61 Zentimeter. Die Fußgrößhe entspricht der eines Zehnjährigen. Aber das ist eben das Wun- der! Er läßt sich auf das Dreifache dehnen, sowohl in die Breite als in die Länge, sowohl im Fuß als am Bein. Natürlich ist das ganze ein chemisches Ge- Beimnis, das sich die Firma, die dies neue Wunder schuf, auch patentieren lieg. Das Aus- gangsmaterial ist Perlon, das entsprechend dicht und lang gewebt wird und dann durch einen chemischen Prozeß auf ein Drittel ein- geschrumpft wird. Die Fähigkeit zur Aus- dehnung auf die ursprüngliche Länge aber bleibt erhalten Nicht nur für die Damenwelt wurde dieser Zauberstrumpf geschaffen, auch die Herren der Schöpfung können ihn tragen und bar jeden Sockenhalters nun als Socke oder Kniestrumpf in die Höhe ziehen. Selbst Elefanten kokettierten mit dem neuen Strumpf, als man ihn an ihren dicken Stem pelbeinen ausprobierte. Nur widerwillig lie- Ben sie sich später diesen Komet am Strumpf himmel dann entfernen. Er war natürlich ohne Loch und Laufmasche und schnellte Wie ein Zauberstrümpflein im Handumdrehen wieder auf sein Ausgangsmaß von 61 Zenti- meter zurück. f Rundfunk wirbt für UKW- Empfang 3 Der Süddeutsche Rundfunk beabsichtigt, ge- meinsam mit der Rund funkindustrie im Laufe des Oktobers eine großangelegte Werbung für den Ultra-Kurzwellen-Empfang aufzuziehen. Die UK W- Technik hat in den letzten zwei Jahren einen derartigen Aufschwung genom- men, daß in der Bunderepublik am 1. Mai 1952 bereits 68 UKW sender Rundfunkprogramme ausstrahlten, die Errichtung von weiteren 35 UKW. Sendern zu diesem Zeitpunkt geplant war und die Rundfunkindustrie heute zumin- dest alle größeren Apparate mit UR W-Emp- fangs möglichkeiten ausstattet. 2 Filmſchau. „Ein ſtarkes und nachhaltiges Filmerlebnis vermittelt das Palaſt⸗Theater über das Wo⸗ chenende mit dem erſchütternden Werk„Mein Herz darft Du nicht fragen“. Beiſpiele aus der jüngſten Vergangenheit bringen uns das menſchliche Problem des Kampfes der leib⸗ lichen und Adoptivmutter um ein Kind näher, und laſſen uns das bewegte Geſchehen auf der Leinwand miterleben. So kämpfen die beiden Mütter, von Heidemarie Hatheyer und Maria Holſt ausgezeichnet verkörpert, um den Beſitz eines Fünfjährigen, der für beide das ganze Lebensglück bedeutet. Mehr als er⸗ freulich mutet bei dieſem Thema, das in ſich einen großen Hang zur Sentimentalität zeigt, die reale Behandlung an, die nie ins Kitſchi⸗ ge abgleitet, ſondern immer in künſtleriſcher Höhe bleibt. So ſpricht dieſer Film alle Her⸗ zen, beſonders die Frauen⸗ und Mutterherzen an, aber auch die Männer brauchen ſich der Rührung bei dem dramatiſchen Konfliktſtoff nicht zu ſchämen. 1 Für die Kinder bringt das Palaſt⸗Theater den ausgezeichneten Farbfilm„Gulltivers Reiſen“, der eine herzerfriſchende Köſtlichkeit nach der berühmten Erzählung von Dean Swift darſtellt. In einer Spätvorſtellung am Samstag läuft der erſte Teil des dramatiſchen Films „Dr. Fu Man Chu“— Trommeln des Sa⸗ tans, der in ſich die ganze Grauſamkeit und atemberaubendes Geſchehen der aſiatiſchen Atmoſphäre in ſich birgt. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein mit Wettzahlkarte des„Niederſächſiſcher Fußball⸗Toto“, Hannover, bei, auf den wir unſere Leſer beſonders hinweiſen. Neckar · Bote, Sadd. Heimatzeitung für und Umgebung. Verantwortl. Georg Druck und Verlag: Buchdruckerei Og. Zimmermann Härdlel. Mannbheim-ackenhan, E. cher 716 100/82 8 18 und dquch Frau pieper segt: D Hebe de. * pefgll! „ Warum? Weil ich auf die Dauer mit dem schonenden Persil billiger wasche. Mein soll nie E am falschen Encle sporen Hanuheim-Seckenbem * —— Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die so zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen denen, die unserem lieben Entschlafenen Herrn Dr. Ing. Hans Schwaab das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren innigsten Dank. Frau Erna Schwaab und Angehörige Mhm.-Seckenheim, 4. Okt. 1952 Ther 2 Milliarden Herzsdiläge! Pausenlos arbeitet das Herz. 2½ Milliarden Schläge muß es in 70 Jahren leisten. Täglich pumpt das Herz über 10 000 Liter Blut. Von der Leistungsfähigkeit des Herzens hängt Ihr Wohlbefinden Ab, und es ist deshalb notwendig, dieses wichtigste Organ des Körpers ganz besonders zu pflegen. Auch an Ihnen ist das letzte Jahrzehnt mit seinen Uberanstrengungen nicht spurlos vorüber- gegangen. Sie klagen über Müdigkeit, Schwindelgefühl, Herz- Klopfen, Herzstechen, Herzbrennen und Angstzustände; Sie sind überreizt und leiden unter Nervenschwäche. Ein ausgezeichnetes Mittel zur Wiederherstellung einer geregelten Herz- und Ner- ventätigkeit sind die neuartigen, hochwirksamen Regipan-Dragees. Regipan wird mit bestem Erfolg angewendet bei Herzschwäche, Herzbeschwerden, Kreislaufstörungen, Altersbeschwerden leich- terer Art, Uberanstrengungen, Nervenschwäche sowie zur Nor- malisierung des Blutdruckes. Regipan verdient Ihr Vertrauen, ein Fersuch überzeugt. Ohne schädliche Nebenwirkungen. Angenehme mwendung. In allen Apotheken. DM 3.60. Togal-Werk München 27. Als Vermdhlte grüßen: Mhm.-Seckenheim HEIM ROTH-WAHI. und Frau GISELA geb. Kaiser St. Blasien(Schw.) Badenerstraße 17 Luisenstraße 4. Oktober 1952 Trauung: Domkirche St. Blasien Inre Verlobung geben bekannt: Offenburgerstr. 11 EHE IKA UFHEII. HURT SCHMELZ Mhm.-Seckenheim, 5. Oktober 1952 Auf dem Kegel 6 Oeffentliche Sprechstunde der 8pD am Montag, 6. Okt. in Seckenheim(Vereinshaus) von 19 20 Uhr Landtagsabgeordneter Walter Krause Stadtrat Leonhard Raufelder 00 Vereins- Kalender 1 Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Liedertafel. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Sportverein 07(Abt. Fußball). Heute Samstag, 15 Uhr: Schüler in Friedrichsfeld. Auf unserem Platz: 15 Uhr B-Jug. Ilvesheim; 16 Uhr 1. Mannschaft geg. Union Heidelberg. Morgen Sonntag auf unserem Platz: 9.30 Uhr 2. Mannsch. geg. Union Heidelberg; 11 Uhr A Jug. auf unserem Platz. (Handball- Abteilung). I. Mannschaft, Pokal- spiel gegen Tv. Brühl, Sonntag nachmittag 15.00 Uhr in Brühl. Abfahrt 12.45 Uhr ab Vereinshaus. 2. Mannschaft, Freundschaftsspiel gegen Tv. Brühl nachmittags 13.45 Uhr in Brühl. Abfahrt, 12.45 Uhr per Rad ab Vereinshaus. Fußballvereinigung 98. Heute Samstag, 15.00 Uhr 1. Schüler Tb. Tv. 98 Seckenheim gegen SV. Ilvesheim. Morgen Sonntag, 9.30 Uhr B-Jugend 98 Seckenheim gegen SV. Waldhof. 10.30 Uhr gemischte Jugend 50 Ladenburg geg. 98 Secken- heim. 13.15 Uhr 2. Mannschaft Neckarhausen gegen 2. Mannschaft 98 Seckenheim. 15 Uhr 1. Mannschaft Neckar- hausen gegen 1. Mannschaft 98 Seckenheim. 3. Mann- schaft spielfrei. Abfahrt per Rad jeweils eine Stunde vor Spielbeginn. „Jahn“. Morgen Sonntag, 20.00 Uhr im Kaiserhofsaal Alterstreften der Männer und Frauen des Vereins (aktiv und passiv) bei Kaffee, Kuchen und Unterhaltung. Wir laden herzlich dazu ein. Tassen sind mitzubringen. Handballabteilung). Heute nachmittag 15.30 Uhr spielt die Schülermannschaft auf dem Waldsportplatz gegen Nvesheim. Morgen Sonntag spielt die gem. u. Adugend gegen TV. Rheinau. Spielbeginſf der gemischten Ingend 9.30 Uhr, der A-Jugend 10.30 Uhr. Gemeinsame Abfahrt per Rad 9.00 Uhr ab Wasserturm. Die beiden aktiven Mannsch. spielen in Neckarhausen(Pokalspiel). 2. Mannsch. 9.45 Uhr, 1. Mannschaft 11.00 Uhr. Abfahrt gemeinsam um 9 Uhr per Rad ab Kaiserhof. 98. Heute Samstag, den 4. Okt. spielt die Schülermannsch. gegen Tv. Edingen um 16 Uhr. Morgen Sonntag, 5. Okt. 10.30 Uhr spielt die Jugend gegen Tv. Edingen. Beide Spiele finden auf dem Woörtelplatz statt. Die übrigen Mannschaften sind spielfrei. 4 Erfahrene Tierhalter bevorzugen den antirachitisch Wirkenden Brockmanns Futter kalk „Zwergmarke mit D- Vitamin“ Seine Beifütterung macht sich durch gesun- de Aufzucht, kräftige Knochen, abgekörzte Mastdaber und hohe tleistung bezahlt. 7 ellſedemreinigung 5 Verkauf von Inlett und Bettfedern anerkannt gute Guglitôten Steppdecken- RIH Jetzt: Hauptstraße 137 Fabrikantin, 44 J., eig. pharm. Fabrik und Vermög. Bankbeamter, 31 J., Eigentum u. DM. 30000.— späteres Ver- mögen wünsch. 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Oktober 1952: 20.00 Uhr Lichtbildervortrag S0 „Glaube und Heimat“ Konfirmandensaal. 2 N 8 de a leilzohlung mit Schecks det 5 Söd westdeutschen Kunden-. ö 2 3 1 Kredilbenk, Zu Borpreisen. 8 Natjonaltheaterf 8 N nhei Das gekleidungshaus in Mannheim ö 3 4 2 n. An m bewährt seit über 60 Jahren 05 2.6 2 f. bi 5.. Spielplan vom 8. Okt. 1952 bis 13. Okt. 1952 a 5 80 Anfang Ende 5 25 5 Mittwoch. 8. Okt. Ballett Abend N Verlobungs- und Vermãhlunss- Harten 81 „Die 9 1 8 9 5 l 5 5 Gi 75 14 1 H. 1 i „Der oren ohn“ v. Pr. 1— „Betrüschka- on Stezwinsk 19.30 22.00 8 une e 15 9. Okt.„Fidelio“ i: 1 VV 5 Ludwig v. Beethoven 19.30 22.00 fertigt. Aechaur hote Druckerei 0 Freitag. 10. Okt. Ballett-Aben d— 5 n. „Die weiße Rose!“ von Fortner Sc „Der verlorene Sohn“ v. Prokofleff E 0 „Petruschka“ von Strawinsky 29.30 22.00 52. 5„ 5. samstag. 11. okt. ple Car ggtthrstin,, 1 5 1 1* Kü 11 8 perette von E. Kalman 5 95 C 1 C 93 5 eee un ore, fi Beben de, Feten 5 AHEimmer/ Kucnen g Oper von Wolfgang A. 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