Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.28, im Verlag abgeholt 1.35, durch die Post 1. W zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim Seckenheim und Umgebung te Anzeigenpreise: die 6- gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. I Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 186 Donnerstag, den 20. November 1952 4.52. Jahrgang Verfassungsbeschwerden„am Rande“ Aus der„Kleinarbeit“ des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts Karlsruhe(ZSH). Uber das höchste Ge- richt der Bundesrepublik, das Bundesverfas- Sungsgericht in Karlsruhe, wird meist in der Offentlichkeit nur dann gesprochen, wenn „große Entscheidungen“ zu erwarten sind. We- nig bekannt werden die hunderte von Verfas- Ssungs beschwerden, die aus allen Teilen der Bevölkerung kommen. Wenn viele davon auch nur unberechtigte Beschwerden gegen Rich- terurteile sind, deren Bearbeitung nicht zu den Aufgaben der Verfassungsrichter gehört, so werden doch oft Rechtsprobleme„am Rande“ aufgeworfen, die einer Klärung be- dürfen. 5 Obwohl zum Beispiel das Grundgesetz die Gleichberechtigung der Geschlechter vorsieht, Stehen hierzu verschiedene Landesgesetze im Widerspruch. So enthalten einige Beamten- gesetze die sogenannte Zölibatsklausel. Sie Pesagt, daß Frauen in Beamtenstellungen aus dem Dienst ausscheiden müssen, sobald sie heiraten. Gegen diese Bestimmung lief eine Lehrerin aus Nordrhein- Westfalen Sturm. Sie wandte sich an das Bundes verfassungs- gericht, nachdem sie mit ihrer Klage bei zwei Verwaltungsrichtern keinen Erfolg hatte. So belesen die Lehrerin auch sein mag, über die einschlägigen Bestimmungen hatte sie sich doch nicht genügend orientiert. Der Gleich- Hheitsgrundsatz steht in diesem Falle zunächst mur auf dem Papier. Denn— so sagt der Grundgesetz kommentator— entgegenstehen- des Recht bleibt bis zur Anpassung an das Grundgesetz in Kraft. Diese Uberleitung soll bis zum 31. März 1953 vollzogen sein. Unter den gegebenen Bestimmungen jedenfalls muß die Lehrerin das Katheder räumen. Eine streitbare Westfälin, die sehr auf ihre Selbständigkeit bedacht ist, wehrt sich schon vor dem Geng zum Standesamt gegen den „Zwang der goldenen Fesseln“, Sie fragt beim Bundesverfassungsgericht an, ob sie zu der Frage des Standesbeamten:„Willst du dei- nem Mann untertan sein und ihm gehor- chen?“ ja sagen müsse. Ihrer Meinung nach verstößt diese Formel gegen den Gleichbe- rechtigungsgrundsatz. Karlsruhes weise Ver- fassungsrichter konnte sie mit dieser Frage nicht in Verlegenheit bringen. Sie wiesen darauf hin, daß die Standesbeamten verpflich- tet sind, der Gleichberechtigung von Mann und Frau Rechnung zu tragen. Sicher habe man sich mit der Frau einen Spaß erlaubt, denn die Formulierung, die sie offensichtlich kopfscheu machte, stamme aus der Bibel und chene nicht aus dem Ehegesetz. Zahlreich sind auch die Beschwerden, die über Verurteilungen auf Grund des Para- graphen 175 des Strafgesetzbuches einlaufen. Hier dürfte nach Ansicht von Juristen eine Srundsatzliche Entscheidung unumgänglich sein. Auch im Ausland ist die Frage des Serxualstrafrechts stark umstritten. In der Bundesrepublik wird heftig über die Bro- schüre des Amtsgerichtsrats Gatzweiler Das dritte Geschlecht“ diskutiert. Der 39. Deutsche Juristentag, der in Stuttgart stattfand, Wandte sich mit Mehrheitsbeschlug gegen die Strafs barkeit homosexueller Handlungen und be- reitete eine Eingabe an den Deutschen Bun- destag vor. Wenn auch die umfangreiche„Rlientenpost“ das Gericht nicht unerheblich belastet, so ist sie doch das Zeichen einer gewissen Volks- tümlichkeit. Nicht zuletzt zeugen diese An- fragen von dem großen Vertrauen der Be- Völkerung zu dem höchsten Gericht der Bun- desrepublik, wie politische Beobachter glau- ben. US-Behörden wußten von nichts Zinn gibt sich zufrieden— Aber er verlangt Schutzmaßnahmen BOn n(UP). Die Untersuchungen der deutsch- Amerikanischen Prüfungskommission über die Partisanentätigkeit eines angeblich mit dem Bund deutscher Jugend(Bad) verbundenen „Technischen Dienstes“ sind ausgesetzt wor- den. In einem gemeinsamen Kommuniqué des hessischen Ministerpräsidenten Zinn und der amerikanischen Hochkommission wird festge- Stellt, daß den amerikanischen Behörden eine illegale Tätigkeit des„Technischen Dienstes“ nicht bekannt war und auch nicht von ihnen Unterstützt wurde. Wie bekannt wurde, hat Sich Zinn mit der Erklärung Donnellys zufrie- daen erklärt, die amerikanische Hochkommis- Sion habe nichts von den Vorgängen gewußt. Zinn forderte jedoch im Bayerischen Rund- 5 energische Maßnahmen zum Schutz der Demokratie in der Bundesrepublik, Deutsch- Land gleiche heute einem Dschungel, in dem Agenten und Gegenagenten, Tarnorganisatio- nen und zu ihrer Bekämpfung ebenfalls ge- tearnte Gegenorganisationen gedeihen. Das Sy- stem des Staatsschutzes in der Bundesrepu- blk weise erhebliche Mängel auf. Den zustän- digen Organen fehle es an geeigneten Kräf- ten und auch die Zusammenarbeit des Bundes und der Lander sei nicht ausreichend gewähr- leistet, Man erwäge daher, über den Bundes- Tat gesetzliche Maßnahmen anzuregen, um der Bildung von nicht kontrollierbaren Geheim- onen vorzubevsen. Daz Peutschland hegennt sich zur deulschen 8aar Saarwahlen und ihre Ergebnisse werden nicht anerkannt— Einigung mit Frankreich schei- terte an einem Satz Bonn(E. B.) Der deutsche Bundestag und die Bundesregierung bezeichneten die bevor- stehenden Landtagswahlen an der Saar als undemokratisch und erklärten, das neue Saar- Darlament und die neue Regierung in Saar- brücken würden in der Bundesrepublik nicht als legitime Vertreter der Saarbevölkerung anerkannt werden. Die großen Parteien des Bundestages und der Bundeskanzler erklär- ten sich ferner mit der unterdrückten deut- schen Opposition im Saargebiet solidarisch und beschuldigten den Ministerpräsidenten Hoffmann, eine deutsch- französische Einigung über die Saarfrage verhindert zu haben. Im seiner Regierungserklärung versicherte der Kanzler in Anwesenheit des gesamten Bundeskabinetts, der Mitglieder des Bundes- rats und führender Vertreter der deutschen Saar-Opposition, daß die Bundesregierung nicht aufhören werde, für die Saar freie Wah- len zu fordern; sie könne eine Verfälschung des Volkswillens im Saargebiet nicht zu- lassen. Die erstrebte deutsch- französische Einigung über eine gemeinsame Erklärung zur Rege- lung des Saarproblems, die dem Sadarlandtag eine Verschiebung der Neuwahlen ermöglicht hätte, ist nach den Ausführungen des Kanz- lers an einem einzigen Satz gescheitert, den er nicht habe billigen können. Frankreich hätte mit diesem Satz, der in einem fran- z6sischen Entwurf für diese Erklärung ent- halten war und offenbar auf Wunsch des saarländischen Ministerpräsidenten Hoffmann eingefügt worden sei, nämlich einen Fortbe- stand der französisch-saarländischen Wirt- schaftskonventionen gefordert. Die Bundesregierung hatte demgegenüber — im Einvernehmen mit den Vertretern der Pro- deutschen Saarparteien Vorgeschlagen, die Konventionen mit der Schaffung des in Aussicht genommenen europäischen Statuts für die Saar durch frei vereinbarte Ab- machungen zwischen Paris, Bonn und Saar- brücken zu ersetzen. Dr. Adenauer wieder- holte, daß sowohl Frankreich als auch die Bundesrepublik berechtigte wirtschaftliche Interessen an der Saar hätten. Während über die wirtschaftliche Seite des Saarproblems bisher keine Einigung zwischen Paris und Born habe erzielt werden können, sei über zwei andere Fragen eine Verständi- Sung möglich gewesen: 1. Es sollte keine end- gültige Regelung erfolgen, da diese dem Frie- densvertrag vorbehalten bleiben müsse, und 2. die Saar solle eine politische Selbstver- Waltung mit einem freigewählten Landtag erhalten, die in einer Oberaufsicht und außen- Politischen Vertretung durch ein europäisches. Organ unterstellt werden sollte. Er habe schließlich in einem Brief an Schu- man vom 16. Oktober vorgeschlagen, man Solle auf beiden Seiten Sachverständige er- nennen, die eine Untersuchung der wirt⸗ schaftlichen Interessen Frankreichs, der Bun- desrepublik und des Saargebiets vornehmen sollten, um nach Feststellung des Tatbestan- des eine Regelung zu suchen. Eine Antwort auf diesen Brief sei nach Rückkehr schumans Sus Amerika angekündigt. Sensationelle Niederlage der Regierungskoa- lition— Ehlers: Trotzdem nock vor Weih- nachten Bonn(E. B.) Eine sensationelle Niederlage erlitten die Regierungsparteien am Dienstag, als ihr Antrag, der Bundestag möge die deutsch- alliierten Verträge am 26., 27. und 28. November verabschieden, nach scharfer De- batte mit 179 gegen 166 Stimmen bei 4 Stimm- enthaltungen abgelehnt wurde. Die Mehrheit der Regierungsparteien wurde dadurch gebrochen, dag 12 Abgeordnete der FDP mit der SPD, der Föderalistischen Union und den Kommunisten gegen den Antrag der Regierungsparteien stimmten. Der stellvertre- tende SPD-Vorsitzende Mellies erklärte,„diese Niederlage hätte sich der Bundeskanzler er- Sparen können und sollen.“ Die endgültige Behandlung der Verträge Wird jetzt voraussichtlich erst stattfinden, Wenn das Bundesverfassungsgericht sein Gut- achten über die deutsch- alliierten Verträge Vorgelegt haben wird. Dies war auch eines der Hauptargumente des SPD-Abgeordneten E. Schöttle, der sich vor der Abstimmung ent- schieden gegen eine„Durchpeitschung“ der Verträge im Bundestag wandte. Der Vor- sitzende des Auswärtigen Ausschusses, Carlo Schmid(SPD), schloß sich dieser Auffassung An. Der etwa 150 Seiten starke Bericht könne krühestens mit Ablauf der ersten Dezember- woche fertig sein. Schöttle fügte hinzu, außer- dem dränge die politische Gesamtlage durch- aus nicht auf eine baldige Verabschiedung. Außenminister Schuman habe gerade erklärt, daß seine Regierung erst jetzt mit der Aus- arbeitung einer Begründung der Verträge für das französische Parlament beginne. Kritik der Opposition Der erste SPD-Vorsitzende, Ollenhauer, un- terstrich anschließend, daß die SPD mit der Bundesregierung in dem erneuten Bekennt- nis zu den deutschen Menschen an der Saar einig sei. Zwischen dem Wahlsystem Hoff- manns und der Sowjetzone Deutschlands so- Wie dem Wahlbetrug Hitlers bestehe kein Prinzipieller Unterschied.„Wir werden Wah- len dieser Art nie als einen demokratischen Akt anerkennen.“ Der SPD-Vorsitzende verwahrte sich aber dagegen, in diesem Bekenntnis eine Zustim- mung der SPD zur Saarpolitik der Bundes- regierung zu sehen, denn die gegenwärtige Situation an der Saar sei in hohem Maße eine Folge der Saarpolitik der Bundesregierung. Die Erwartung des Kanzlers, daß sich das Saarproblem im Zuge seiner Europa- Politik von selbst lösen werde, habe sich nicht erfüllt. Die„Politik der Vorleistungen“ habe im Ge- genteil zur Stärkung der französischen Posi- tion an der Saar geführt. Das Ziel habe es sein müssen, eine Aner- kennung des deutschen Standpunktes durch- Zusetzen, daß das Saàargebiet ein Teil von Deutschland ist. Eine Politik der Ausklam- merung des Saarproblems wäre nach seiner Meinung ein zersetzender und Sprengender Faktor jeder Europa-Politik. Es könne keine Entscheidung über die deutsch- alliierten Ver- träge geben, wenn die sogenanmte Europäisie- rung der Saar vollendete Tatsache ist. Im Namen der Koalitionsparteien antwortete der CDU-Abgeordnete Dr. Würmeling mit der Feststellung, die Verhandlungen hätten ge- rade deshalb nicht zu einem Ergebnis geführt, weil der Kanzler an dem notwendigen deut- schen Standpunkt unbeirrt festgehalten habe. Hoffmann sei die Barriere auf dem Wege zur Einigung Europas.„Unser französisches Nach- barvolk könnte die undemokratischen Zu- stände nicht stützen, wenn Herr Hoffmann nicht den undemokratischen Handlanger da- für hergäbe. Aber„alle Deutschen an der Saar sollten wissen, daß das ganze deutsche Volk sich eins mit ihnen weiß in dem Be- kenntnis zu den politischen Freihleitsrechten und zur Heimat.“ Die Resolution des Bundestages Die Saardebatte wurde durch die Annahme einer gemeinsamen Entschliesung aller gro- gen Parteien beendet, zu der sich alle Frak- tionen mit Ausnahme der Rommunisten be- kannten. In der vom Vizepräsidenten des Bundestages, Dr. Hermann Schäfer FDP), vorgetragenen Entschließung verwahrte sich das Parlament„feierlich und entschieden“ ge- gen die Knebelung der demokratischen Grund- rechte an der Saar. Es protestierte gegen die Nichtzulassung demokratischer Parteien und den Entzug des passiven Wahlrechts und 82 Sen ein Wahlgesetz, durch das„aufrechten Deutschen“ die Mitwirkung am politischen Leben versagt werde. Dem Saarvolk sei die Möglichkeit genom- men, Männer seines Vertrauens zu wählen. Diesen Scheinwahlen an der Saar müßte der Bundestag daher seine Anerkennung versa- gen. Auch könne er das aus diesen Wahlen hervorgegangene Parlament nicht als eine le- Sitime Vertretung der Bevölkerung betrach- ten 5 5. Ralifizierungsdebalte wird verschoben Für die Regierungsparteien hatte der CDU- Abgeordnete Krone die Verabschiedung in der kommenden Woche beantragt; sein Fraktions- Kollege Schröder bezeichnete es als die Pflicht des Bundestages, in der kommenden Woche zur Entscheidung zu kommen, um die Un- sicherheiten über die Haltung des Bundes- tages in diesen wichtigen. Fragen im eigenen Volk, in Europa und in der Welt zu beseitigen. Zur technischen Abwicklung erklärte Dr. Ger- stenmaier(DU), die fehlenden Ausschußbe- richte könnten auch mündlich erstattet wer⸗ dem wenn sie nicht rechtzeitig schriftlich vor- lägen. Bundestagspräsident Dr. Ehlers erklärte, mit der negativen Abstimmung hätte sich die Mehrheit des Bundestages durchaus nicht ge- gen die Ratifizierung der Verträge gewandt, sondern lediglich gegen das vorgesehene Tempo der Verabschiedung. Er sei überzeugt, daß der Bundestag den Verträgen noch vor Weihnachten zustimmen werde. Vizekanzler Blücher meinte, das heutige Abstimmungser- gebnis habe„keine politische Bedeutung“ und Werde an der endgültigen Entscheidung nichts ändern. b 5 Der Bundeskanzler, der nach der Abstim- mung erklärte:„Ich stehe dieser Entschei- dung absolut ruhig gegenüber“, kam anschlie- gend mit den Vorsitzenden der drei Regie- rungsfraktionen im Parlament überein, dem Bundestag in der kommenden Woche vorzu- schlagen, die Ratifizierung nun Anfang De- zember vorzunehmen. 5 Wahlgesetz wird erörtert bin Wahlgesetz für die Bundestagswahlen im kommenden Jahr war erneut Gegenstand einer Kabinettsberatung. Wie verlautet. liegt KR ein endgültiger Entwurf des Bundesinnen ministers immer noch nicht vor. Es scheint je- doch sicher, daß das gemischte Wahlsystem direkte Wahl und Verhältniswahl!— beibe- halten werden soll. Auch der Wahltermin für die Wahlen zum zweiten Bundestag soll besprochen worden sein. Der Bundeskanzler soll jetzt befürwor- ten, die Wahlen möglichst spät, also im Sep- tember, abzuhalten, nachdem er sich anfäng- lich kür den frühesten Termin, der nach dem Grundgesetz möglich ist, nämlich im Juni, eingesetzt hatte. Gründe hierfür Seien, so ver- lautet, dag Frankreich noch vor den Wahlen, möglichst auch vor dem Höhepunkt des Wahl- kampfes, die Möglichkeit gegeben werden Soll, den Europa-Armee-Vertrag zu ratiflzie- ren. Das Problem einer Besserstellung der Be- anten wurde ebenfalls im Bundeskabinett be- raten, aber noch kein Beschluß gefaßt. Wie Verlautet, herrschte im Kabinett Ubereinstim- mung darüber,„daß für die Beamten etwas Setan werden müsse“ Uber die Wege und Möglichkeiten dazu soll der Bundesfnanz- minister mit den Länderministern weiter ver- handeln. Keine überlangen Lastzüge mehr Erhöhung des Sonderausgaben- Pauschale— Keine Streichung der Investitionsraten BOnm(E. B.) Der Bundestag billigte bei der Weiten Lesung des Unfallverhütungsgesetzes einen Antrag des FDP- Abgeordneten von Re- chenberg, die zulässige Länge von Lastzügen auf den Straßen von bisher 20 auf 15 Meter herabzusetzen, damit, wie Rechenberg sagte, „endlich mit dem Unfug der langen Dinger auf den deutschen Straßen Schluß gemacht Wird“. Die Mehrheit des Bundestages sprach sich für den Antrag aus, obwohl der FDP- Abgeordnete Rademacher als Vertreter der Kraftfahrt aufmerksam machte, daß durch diese Bestimmung die am 1. April in Kraft treten soll, Millionenwerte in Form von An- hängern und Lastkraftwagen„aëòf den Schrott geworfen würden“. Die vom Verkehrsausschuß vorgeschlagenen verschärften Straf bestimmungen für Trun- Kkenheit am Steuer, wonach auch der Versuch einen Wagen in trunkenem Zustand zu fahren, schon strafbar sein sollte, wurden in zweiter Lesung abgelehnt. In zweiter und dritter Lesung verabschie- det wurde ein Gesetz zur Vereinfachung des Einkommensteuergesetzes, das gleichzeitig den lohnsteuerfreien Betrag für Sonderausgaben mit Wirkung vom 1. Januar 1953 um 156 DM jährlich erhöht. Das Gesetz geht jetzt an den Bundesrat, der im ersten Durchgang im we sentlichen zugestimmt hatte. Nach dem Ge- Setz wird der lohnsteuerfreie Betrag für Son- derausgaben von bisher 468 DM pro Jahr auf 624 DM erhöht. Dieser neue Betrag wird ohne Antrag in Abzug gebracht. Bundesfinanzminister Schäffer sprach sich in der Debatte energisch für die Ablehnung des Ausschußantrages aus, der auch die Wer- bungskosten-Pauschale erhöhen wollte. Ein entsprechender Antrag des CDU-Abgeordne- ten Dresbach wurde im Hammelsprung mi 161 gegen 157 Stimmen angenommen. Die SPD trat demgegenüber für die Ausschuß- vorlage ein. Ihr Antrag wurde in einem zwei⸗ ten Hammelsprung mit 155 gegen 149 Stim- men abgelehnt. g Ein Antrag der Föderalistischen Union aui Streichung der dritten und vierten Rate dei Investitionshilfe für Grundstoffindustrien wurde nach der ersten Lesung ohne Aus- sprache an den Wirtschaftsausschuß über- Wiesen. In parlamentarischen Kreisen rechne man nicht damit, daß der Antrag eine Mehr- heit im Bundestag finden wird. Es seien schon 958 Millionen DM, die man aus der Investi- tionshilfe erwartet, grundsätzlich verteilt wor- den. Die Betriebe der Grundstoffindustrie hätten sich also schon auf die Hilfe eingerich- tet. Im übrigen sei die Vergabe dieser Mittel auch noch mit Investitionen aus anderen Quel- len in Höhe von 3,5 Milliarden DM gekoppelt, deren Verfügbarkeit dann auch in Frage ge- Stellt werden würde. Der CDU- Bundestagsabgeordnete Pferd- menges scheidet am 31. Dezember wegen star- ker politischer Inanspruchnahme aus dem Kölner Bankhaus Oppenheim aus, dem er als Teilhaber angehörte. 8 klegante Salcko· amüge 5 98. Trenchcouts m. Ausknspf-V/oſl. 98. fonter, als Monſel for des ganze Jahr 9 [Mannheim- P 4, Planken ——— f Vereinigung der Landesvermessung nicht zu empfehlen Eine Stellungnahme von Professor Dr. Merkel gegen Zusammenschluß Der Karlsruher Oberbürgermeister Klotz vertrat kürzlich in einem Schreiben an In- nenminister Ulrich den Anspruch der Stadt Karlsruhe, bei einer Zusammenlegung der Vermessungsämter Württembergs und Badens zum Sitz eines neuen Landesvermessungs- amtes zu werden. Die Tatkraft des neuen Oberbürgermeisters der Stadt Karlsruhe wird Allenthalben begrüßt. Er setzte sich während der letzten Wochen immer wieder dafür ein, daß bedeutende Landesbehörden ihren Sitz in der früheren groß herzoglichen Residenz er- halten. Man will Karlsruhe gewissermaßen für die Einbuße entschädigen, die es durch die Herstellung des neuen Bundeslandes er- litt. Auch die Bevölkerung erblickt zum großen Teil in dem Zusammenschluß der Länder die Verpflichtung, die Versprechun- gen der Südweststaatanhänger einzulösen und Karlsruhe in der Form von neuen Behörden- Ansiedlungen zu entschädigen. Deshalb er- scheint auch die Forderung des Karlsruher Oberbürgermeisters vom rein formalen Stand- Punkt aus berechtigt. Bevor man jedoch dem Verlangen nach- gibt, ein Landesvermessungsamt für Würt⸗ tbemberg und Baden in Karlsruhe zu schaf- fen, sollte man die technischen Voraussetzun- gen beachten, die einen solchen Zusammen- schluß nicht ratsam erscheinen lassen. Dabei z0 JI jedoch festgestellt werden, daß der Re- gierungssitz für eine solche Behörde auf keinen Fall maßgebend sein darf. Die Beden- ken, wie sie bei einer Verlegung nach Karls- ruhe auftreten, treffen selbstverständlich auch bei Stuttgart und allen anderen Bewerbern Zu, obwohl man die Versprechungen während des Wahlkampfes vielleicht nicht ganz ver- gessen sollte, die Karlsruhe als den Sitz einer Anzahl Mittelinstanzen vorsahen. In der Frage der Zusammenlegung der Lan- desvermessungsämter ist es vielleicht nicht uninteressant, die Meinung eines Fachmannes zu hören. Der Leiter des Geodätischen Insti- tuts der Technischen Hochschule in Karlsruhe, Professor Dr. Heinrich Merkel, erklärte kürz- lich, daß er die schwersten Bedenken gegen einen solchen Zusammenschluß hege, da Ba- den und Württemberg zwei ganz verschie- dene Landesvermessungswerke besäßen, die unabhängig voneinander entstanden seien. Die beiden Vermessungsämter sind allein deshalb verschieden, weil sie nicht zur glei- chen Zeit entstanden. Diese Gründe, so meinte Dr. Merkel, würden schon genügen, um eine getrennte Verwaltung für zweckmäßig er- scheinen zu lassen. Er erklärte weiter, ein Zusammenschluß der Landesvermessungs- Werke könne sich nur nachteilig und unwirt- schaftlich für jedes der beiden Systeme aus- Wirken. Ganz besonders scharf wendet sich dieser Sachkenner dagegen, daß die Vermes- sungsämter— also diejenigen Stellen, denen hauptsächlich die Erhaltung und Vervoll- Ständigung der KFatastervermessungswerke Obliegt— den Regierungspräsidenten unter- Stellt werden, denn dadurch würden die wich- tigsten Bestandteile einer Landesvermessung Aus ihrer natürlichen Umgebung herausge- Missen. Man sollte deshalb genaue Uberlegungen an- Stellen, welche Lösung für die Landesvermes- Sung am vorteilhaftesten ist. Gedanken einer Zentralen Verwaltung, die Ansprüche einer Landeshauptstadt, die gleichzeitig Regierungs- Sitz ist oder eine Entschädigung für Karls- ruhe sollten dabei überhaupt keine Rolle spie- len, sondern einzig und allein die vorteil- hafte Organisation der Landesvermessung darf hierüber bestimmen. Ijntersuchung der Partisanengruppen In Baden- Württemberg„unbedeutend“ Karlsruhe(ZS). Die Tätigkeit von Partisanenorganisationen in der Bundes- republik wird laut einer Mitteilung der Bun- desanwaltschaft in Karlsruhe weiter unter- sucht. Wann die Untersuchungen abgeschlos- sen werden, könne im Augenblick noch nicht gesagt werden. Die Bundesanwaltschaft be- zeichnete die Tätigkeit der von der Staats- Anwaltschaft Stuttgart festgestellten Partisa- mengruppe in Baden-Württemberg als„unbe- deutend“. Die Mitglieder dieser Gruppe hät- ten nach den bisherigen Untersuchungen nichts Weiter getan, als Gelder aus nichtgenannten Quellen zu Kassieren. Auch in dieser Ange- legenheit seien jedoch die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Volkspolizei riegelte Friedhöfe ab Hochkommissar Kirkpatrick in Berlin Berlin(UP). Die Ostzonen-Volkspolizei hat am Buß- und Bettag den Westberlinern den Zutritt zu den zwei Friedhöfen verwei⸗ gert, die in dem Berliner Vorortbezirk Stahns- dorf liegen, obwohl die Ostzonenregierung der evangelischen Kirchenleitung eine gegenteilige Zusage gegeben hatte. Auf diesen Friedhöfen, die zur Ostzone gehören, ruhen Angehörige zahlreicher Westberliner Familjen. Die Be- suchszeit war von den Ostzonenbehörden auf die Zeit von 8.00 bis 17.30 Uhr festgesetzt worden, Um 14 Uhr jedoch riegelte ein star- kes Aufgebot von Volkspolizisten und sowWSꝰäe- tischen Soldaten die Ausgänge am S-Bahnhof Stahnsdorf ab. Sämtliche Westberliner wurden angewiesen, mit ihren Kränzen nach dem Westen zurückzukehren. Mehrere Vopo“-Offlziere gaben zu verste- hen, daß sie mit dem„Wortbruch“ nicht ein- verstanden seien. Durch einen Seitenausgang ließ ein Volkspolizist mehrere hundert an- kommende Westberliner passieren, bis ein Vorgesetzter den Durchgang wieder absperrte. Der britische Hochkommissar Sir Ivone Kirkpatrick forderte in einer Ansprache vor Studenten und Professoren der Technischen Universität in Westberlin die westliche Welt zur engen Zusammenarbeit auf.„Der Westen wird in dem Kampf zwischen der westlichen und der östlichen Gruppe nur dann als. gültiger Sieger hervorgehen, wenn er den Mut, die Eritschlossenheit und vor allem das Vertrauen zu den westlichen Grundsstzen be- weist, zu denen wir uns bekermen“, sante der Truman unterrichtete seinen Nachfolger Washington(UP). Der neugewählte Prä- sident der USA, General Eisenhower, traf in Washington mit Präsident Truman und ande- ren Mitgliedern der in Kürze abtretenden Re- gierung zusammen, um sich über die außen- politische Lage unterrichten zu lassen. Wie United Press dazu erfährt, soll dieser Bericht nicht sehr optimistisch gewesen sein. Das Gespräch in Washington diente außer- dem zur Vorbereitung der geplanten Korea- Reise des Generals. Die US-Luftstreitkräfte haben Anweisung erhalten, für Eisenhower ein Transportflugzeug bereitzuhalten, das ihn jederzeit nach Korea bringen kann. Im US- Verteidigungs ministerium wird nach wie vor mit der Möglichkeit gerechnet, daß Eisenho- wer den„Thanksgiving Day“(27. November) bei den amerikanischen Truppen in Korea zu- bringen wird. Uber die erste Begegnung Trumans mit Eisenhower seit den Wahlen, die etwa 70 Mi- nuten dauerte, wurde ein gemeinsames Kom- muniqué veröffentlicht, wonach„einige wich- tige Fragen besprochen wurden, die in der Sphäre der internationalen Beziehungen für die USA von größter Bedeutung sind.“ Außer- dem sei„in groben Zügen“ ein Plan ausge- arbeitet worden, nach dem die Regierungs- übernahme bis zum 20. Januar des kommen- den Jahres vorgenommen werden soll. Die Unterredung zwischen den beiden Staatsman- nern verlief nach Aussagen eines Konferenz- teilnehmers„in herzlicher Atmosphäre“. Nach dem Gespräch mit Truman konferierte Eisen- hower mit Verteidigungsminister Lovett und den Mitgliedern des US- Generalstabes.. Eisenhower hat inzwischen in New Vork mit den führenden republikanischen Politikern Verhandlungen über die Kabinettsbildung aufgenommen. Er konferierte u. a, mit den Senatoren Taft, Bridges und Wiley. Taft hat auf Wunsch Trumans bereits eine Kabinetts- liste ausgearbeitet. Er betonte dabei, daß er sich um keinen Posten bemühe. Die Bevölkerung Washingtons und zahllose Eisenhower-Anhänger aus allen Teilen der USA hatten dem neugewählten Präsidenten bei seiner Ankunft einen triumphalen Emp- fang bereitet. Längs des gesamten Weges vom Flugplatz zum Weißen Haus hatten sich un- übersehbare Menschenmassen eingefunden, um„Ike“ zu begrüßen. Weiterführung der Auslandhilfe Mit großem Nachdruck fordert Truman in einem dem amerikanischen Kongreß zugelei- teten Bericht über die Erfolge der Ausland- hilfe im ersten Halbjahr 1952 die Fortführung des UsS-Auslandhilfe- Programmes. Der Präsident betont, daß die Abwehrbe- reitschaft der westlichen Alliierten gegenüber einer möglichen Aggression innerhalb des Zeitraumes, den der Bericht umfaßt, erheblich größer geworden sei. Die Ratifizierung der Deutschlandkonvention durch den amerika- nischen Kongreß bezeichnet Truman als einen „Markstein auf dem Wege zur Stärkung und Vereinigung Europas“. Er gibt jedoch zu, daß die Ratifizierung von Deutschlandkonvention und des Vertrages über die Schaffung der europäischen Verteidigungsgemeinschaft noch nicht in allen davon betroffenen Staaten ge- Sichert erscheint, und daß daher noch einige Schwierigkeiten zu bewältigen sein werden. Der Präsident gibt zu, daß durchaus nicht Alle gesteckten Ziele erreicht wurden. Zahl- reiche Schritte, die unternommen wurden, hätten sich als sehr schwierig und zeitraubend erwiesen. Auch die amerikanischen Waffenlie- ferungen an Europa seien nicht in dem ge- planten Tempo und Ausmaß abgelaufen. Die Militärdienstpflicht in verschiedenen europäi- schen Staaten sei nicht so lange befristet, wie man erwartet habe. In einigen Gebieten der Welt herrsche eine„akute Unordnung“, und die Probleme der„rückständigen Gebiete hät- ten sich noch nicht verringert. Papagos hat sein Kabinett gebildet Keine Anderung der Außenpolitik— Vier Generale zurückgetreten Athen(UP). Marschall Papagos, dessen „Hellenische Sammlungsbewegung“ mit über- Wältigender Mehrheit in das neue Parlament eimziehen wird, hat bereits sein Kabinett gebil- det. In der neuen Regierung, die bereits ver- eidigt wurde, hat Papagos außer dem Mini- sterpräsidium auch den Posten des Verteidi- gungsministers inne. Außenminister wurde Stefanos Stefanopulos. Bei der Vereidigungszeremonie waren der Minister ohne Geschäftsbereich Panayotis Ca- nellopulos und der Minister für die Handels- marine Petros Levantis nicht zugegen. Ob- Wohl beide Persönlichkeiten Gründe privater Natur für ihr Fernbleiben angaben, vertraten informierte Kreise die Ansicht, es dürfte seine Ursache eher in politischer Unzufriedenheit der beiden Minister haben. Der Chef des griechischen Generalstabs, Ge- neral Grigoropulos, der Stabschef der Armee General Tsakalotes, sowie die Generale Vassi- las und Pentzopulos gaben ihren Rücktritt be- Kkanmt. Alle vier wurden vor einigen Monaten von Papagos als„unfähig“ bezeichnet. Auf Grund der von seiten der hellenischen Sammlung nach den Wahlen abgegebenen Er- Klärungen wird Papagos den Atlantikpakt und die Freundschaft zu den USA als Eckstein sei- ner Außenpolitik ansehen. Daneben wird er jedoch eine engere Zusammenarbeit mit Jugo- ßlawien und der Türkei anstreben. Auf wirt- schaftlichem Gebiet wird er durch drastische Einsparungsmaßnahmen die wirtschaftliche Stabilität im Lande zu vergrößern sowie aus- Iändisches Kapital anzuziehen suchen, um Griechenland unabhängiger von der amerika- nischen Hilfe zu machen. Gegen unbelehrbare Kommunisten wird er energischer vorgehen, Als es bisher getan wurde. Dem Königshaus Will die Regierung Papagos absolute Loyalität entgegenbringen und die Behauptung zu ent- kräften suchen, die hellenische Sammlung strebe nach der Diktatur. Keisaufstörungen nme, Junge. Aterienverkalcung/ Knoblauch: Beeren [allieinverstärt Deutschlandproblem ist Kernfrage Kraft fordert deutsche Mitwirkung New Vork(UP). Ole Bjoern Kraft, der dänische Außenminister und Vorsitzende des Atlantikpaktrates, sagte bei einem privaten Essen, es seil unmöglich, Westeuropa ohne deutsche Mitwirkung zu verteidigen. Die Deut- schen seien bereit, an der Verteidigung ihres Landes und Europas teilzunehmen. Diese Teil- nahme müsse auf„demokratische Wege“ ge- lenkt werden. Deutschland sei heute die zentrale euro- päische Frage. Die Wiedervereinigung des Landes sei sein gutes Recht, und eine gerechte Lösung liege sowohl im Interesse Deutsch- lands als auch im Interesse seiner Nachbarn. Ein entwaffnetes Deutschland werde ein Va- kuum darstellen, das„früher oder später Deutschland der Gefahr einer Aggression von außen oder aber von Staatsstreichen im In- neren aussetzen wird— beides Gefahren für den Weltfrieden“. Hierbei könne jedoch nie- mand Deutschland im vornherein das Recht absprechen, darüber zu entscheiden, mit wem das Land zusammenarbeiten wolle.„Ein be- waffnetes Deutschland, dem dieses Recht ge- nommen wird, wird ein gefährliches Zentrum der Unruhe werden“. Die französische Regierung plant ein Ge- setz, um alle„militanten Kommunisten“ aus dem Staatsdienst entlassen zu können. 4 Der deutsche Botschafter in Kairo, Dr. Gün- ther Pawelke, flog von Kairo nach Bonn Ab, um der Bundesregierung über seine Verhand- lungen wegen des Wiedergutmachungsabkom- mens mit Israel zu berichten. * Die NATO kommt in Zeitbedrängnis Eisenhower will Ratstagung verschieben las- sen— Bonner Beschluß wird bedauert Paris(UP). Die Planungsarbeit der At- lantikpakt- Organisation scheint auf ein halbes Jahr gelähmt zu sein. Schon die für den 15. Dezember angesetzte Konferenz der Außen- minister ist auf die Ebene einer reinen„Pre- stige“- Angelegenheit herabgedrückt worden und nach neuesten Berichten hat auch die für März des nächsten Jahres geplante Sitzung des NATO-Rates kaum Aussicht, wichtige Entscheidungen treffen zu können. Dem NATO-Hauptquartier nahestehende Kreise ließen wissen, daß von amerikanischer Seite auf eine Verschiebung dieser Sitzung bis April oder Mai hingewirkt werde. Die Re- gierung Eisenhower, die am 20. Januar ihre Arbeit aufnehmen werde, sei nicht in der Lage, sich bis zu einem früheren Zeitpunkt so weit in die militärischen, wirtschaftlichen und politischen Probleme einzuarbeiten, um zu ihnen Stellung nehmen zu können. Diese Konferenz soll die Ziele der NATO-Arbeit für das Jahr 1953 festlegen. Auf ihr sol! aber gleichzeitig die seit langem geplante Ge- 5 der NATO-Politik erörtert wer- en. Am Mittwoch trat in Paris der Ständige Ausschuß der Atlantikpaktorganisation Zu- sammen, um die Tagesordnung für die Au- Benminister-Sitzung am 15. Dezember festzu- legen. Die Zahl der für sie vorgesehenen Punkte ist erheblich geschrumpft, nachdem die Berichte über den Stand der Riistungen in den einzemen NATO-Laändern um Monate verspätet eingegangen sind. In Florenz be- gann eine NATO-Luftverteidigungskonferenz, an der Luftabwehrsachverständige aus Groß- britannien, Frankreich, Italien, Griechenland. der Türkei und den USA teilnehmen. In den Erörterungen der NATO-Ausschüsse spielt auch die Verschiebung der Ratifizierung des Verteidigungsbeitrages durch den Bon- ner Bundestag eine erhebliche Rolle. In ame- Tikanischen Regierungskreisen wurde dieser Beschluß als eine„schlechte Nachricht“ be- dauert. Wenn auch die Verschiebung noch keine Ablehnung der Verträge bedeute, so Verringere doch jeder verlorene Monat die Chancen für das Inkrafttreten des Vertrages über die Europa-Armee. Eine gewisse Schuld wird dabei Außenminister Schuman aufge- bürdet, der eine längere Dauer der Ratifika- tionsdebatten in der französischen National- versammlung angedeutet habe. In London löste die Nachricht Uberraschung und Beunruhigung aus, Britische Regierungs- kreise betonten, Großbritannien halte eine möglichst rasche Ratifizierung für wünschens- wert. Großbritannien sei deshalb so stark an der Ratiflzierung der Verträge und der Auf- stellung deutscher Verbände innerhalb der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft in- teressiert, weil eine Alternative nicht g geben sei. Französische Angste vor Deutschland Die von 30 Dissidenten der Parlamentsfrak- tion der Sammlungsbewegung General de Gaulles gebildete„Sozial- Republikanische Rk- tionsgruppe“ hat nach einer Erklärung des Generals Billotte folgende politischen Ziele: 1. Ablehnung des Vertrages über die Bildung einer Europa-Armee in seiner gegenwärtigen Form, da dieser dazu führe, daß die deutsche Armee zum beherrschenden Faktor in Eu- ropa werde. 2. Die Position Frankreichs in Indochina und Nordafrika soll durch die alli- jerten Mächte in einer Weise gestärkt werden, daß Frankreich in die Lage versetzt Werde, in Europa die Stellung einzunehmen, die ihm zukomme., 3. Die bisherige Saarpolitik der Tra mzösischen Regierung sei in jeder Weise zu unterstützen. 4. Die Integration Europas 8011 auf einer realistischen Grundlage“ angestrebt werden. Es solle eine europäische Komföde- ration gebildet werden, die es keinem Staat ermögliche, eine Vormachtstellung zu gewin- nen. 5. Die gegenwärtigen Ansichten der SA über die Allianz der Westmächte sei untrag- bar, wWeil sie auf dem Prinzip der militäri- schen Macht aufgebaut sei, Was dazu führen Würde, daß Deutschland in Europa zur be- herrschenden Macht werde. Deutsche halfen Frankreich aufbauen 2,3 Milliarden Arbeitsstunden geleistet Paris(UP). Deutsche Kriegsgefangene ha- ben durch die Leistung von über 2,3 Milliar- den Arbeitsstunden einen wesentlichen Teil zum Wiederaufbau im Frankreich der Nach- kriegszeit beigetragen. Aus den Statistiken ergibt sich folgendes Bild der von den deut- schen Gefangenen geleisteten Arbeit: In der Land- und Forstwirtschaft: 1945 200 Millionen Arbeitsstunden, 1946 483 Mil- lionen Arbeitsstunden, 1947 382 Millionen Arbeitsstunden, 1948= 100 Millionen Arbeits- stunden. Im Bergbau: 1945 46 Millionen Arbeits- stunden. 1946 143 Millionen Arbeitsstunden, 1947 137 Millionen Arbeitsstunden. 1948 50 Millionen Arbeitsstunden. In der Stahlindustrie: 1945 10 Millionen Arbeitsstunden, 1946 31 Millionen Arbeits- stunden, 1947 35 Millionen Arbeitsstunden, 1948 11 Millionen Arbeitsstunden. In der Bauindustrie: 1945= 107 Millioner Arbeitsstunden, 1946 332 Millionen Ar- beitsstunden, 1947= 207 Millionen Arbeits- stunden, 1948= 28 Millionen Arbeitsstunden, Vier„fliegende Güterwagen“ abgestürzt 89 Tote— Strenge Untersuchung gefordert Billing s(UP). Ein amerikanisches Mili- tärflugzeug vom Typ C-119,(fliegender Gü- ter wagen“) stürzte in der Nähe des Flugplat- zes Billings im amerikanischen Staat Montana mit 16 Personen an Bord ab. Acht der Insas- sen wurden dabei getötet, während die rest- lichen den Aufprall der Maschine überstanden und sich in Sicherheit bringen konnten, bevor das Wrack in Flammen aufging. Die amtliche Untersuchung der Ursache des Unglücks hat ergeben, daß sich während des Fluges einer der beiden Propeller und kurze Zeit später auch der Motor löste und herabfiel. Seit dem 7. November dieses Jahres sind damit insgesamt vier Maschinen dieses Typs abgestürzt oder verloren gegangen. 89 Men- schen kamen dabei ums Leben oder werden vermißt. Die Häufigkeit der Unfälle mit Flug- zeugen vom Typ C-119 hat im amerikanischen Kongreß schon zu einigen Anfragen geführt. Der republikanische Senator Styles Bridges hat eine Untersuchung aller Kontrakte gefor- dert, die die Luftstreitkräfte mit der„Kaiser Frazer Corporation“, die diesen Typ baut, ab- geschlossen hat. Die US-Air Force lieg be- Kanntgeben, daß für alle Maschinen vom Typ— „Fliegender Güterwagen“ eine Flugsperre very hängt werden wird, falls es sich herausstel- len sollte, daß die Abstürze dieser Maschinen auf technische Mängel zurückzuführen sind. Faruk ist wieder umgezogen Grottaferrata(UP). Der König Faruk von Agypten ist mit seiner Fa- milie in aller Stille nach der Villa Dusmet bei Grottaferrata umgezogen. Er traf mit der ehemaligen Königin Narriman, dem kleinen König Achmed Fuad II. und seinen drei Töch- tern aus erster Ehe nach Anbruch der Dun- kelheit dort ein. Es handelt sich um eine Villa mit 40 Zimmern, in einem großen Park ge- legen, so daß das Familienleben der Bewoh- ner den Blicken Neugieriger entzogen ist. Grottaferrata liegt zwischen der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo und dem Aus- flugsort Frascati in der Nähe von Rom. Es scheint, daß die Villa Dusmet den Wünschen Faruks entspricht, so daß sie als Dauer wohn- sitz Faruks in Frage kommt. Erster Passagierflug über den Nordpol Los Angeles(UP). Auf dem hiesigen Flugplatz startete eine viermotorige Verkehrs- l maschine der skandinavischen Fluggesellschaft SAS mit 24 Passagieren zu einem Flug über den magnetischen Nordpol nach Europa, um zum ersten Mal in der Fluggeschichte die nördliche Route für den Flugverkehr zu er- schließen. Die Maschine wird zunächst den kanadischen Flugplatz vom Edmonton anflie- gen, dann in Thule auf Grönland zwischen- landen. Sie wird am Donnerstag abend in Kopenhagen erwartet. Die Flugstrecke beträgt etwa 10 000 km. Durch den Flug über den Nordpol wird die Flugzeit um zehn Stunden Verkürzt. Die Strecke soll planmäßig in 24 Stunden zurückgelegt werden. 30 m unter dem Mount-Everest-Gipfel? Neu Delhi(UP). Nach den letzten hier vorliegenden Berichten soll die Schweizer Mount-Everest-Expedition knapp 30 Meter unter der Kuppe des höchsten Berges der Welt wegen schwerer Schneestürme umge- kehrt sein. Sollte der Bericht zutreffen, hätten die Schweizer bei ihrem zweiten diesjährigen Angriff auf den 3840 Meter hohen Mount- Everest den höchsten jemals erreichten Punkt auf den Hängen des Berges erklommen. Wie verlautet, soll das letzte Basislager etwa 200 Meter über dem vom vergangenen Frühjahr gelegen haben. Die Deutsche Partei forderte die Neuwahl des Bremer Parlaments, das nach dem Aus- scheiden von 8 SRP- Abgeordneten nicht mehr demokratischen Grundsätzen entspreche. Präsident Truman empfahl die Herabset- N zung der amerikanischen Einfuhrzölle, um den westeuropäischen Ländern eine Erhöhung ihrer Exporte zu ermöglichen. Englands Ernährungsminister kündigte eine Kürzung der Fleischrationen während der Wintermonate um ein Drittel an; sie beträgt ab 30. November nur noch eine Wochenmenge im Wert von etwa einer DM. 8 Die belgische Opposition brachte im Parla- ment wiederum einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung ein. Der Antrag wurde mit der Haltung der Regierung in der Kriegsverbre-⸗ cherfrage begründet. f Premiermägister Churchill sagte im bi schen Unterhaus, er hoffe, den künftigen USA Präsidenten Eisenhower baldmöglichst zu tref- Ten.„„ Der berühmte Physiker Albert Einstein hat das Angebot maßgebender israelischer Kreise abgelehnt, sich für das Amt des israelischen Staatspräsidenten zu Verfügung zu stellen. ehemalige f„ ee e Lalcale Nundocliau ———— Ä! ¼—ĩ¼—M Der geſtrige Buß⸗ und Bettag paßte mit ſeinem trüben und wolkenverhan⸗ genen Himmel ſo recht in die Grundſtimmung des Tages, die der perſönlichen Beſinnung zu⸗ gedacht war. Die feiertägliche Stimmung in⸗ mitten der arbeitsreichen Woche war ſo rich⸗ tig dazu angetan, ſich über den Sinn dieſes Tages Gedanken zu machen, denn in deutlicher Weiße offenbart ſich gerade in dieſen Tagen das Werden und Vergehen der Zeit und da⸗ mit des Lebens, wenn wir einen raſchen Blick in den Kalender werfen, der uns ſchon den kommenden Advent und damit ein neues Kir⸗ chenjahr kündet. Die Zeit des Adpents, die der Erwartung der Geburt des Heilandes dient, ſoll uns als geläuterte Menſchen fin⸗ den, die mit aufnahmebereiten Herzen und Sinnen dieſes ewige Myſterium der Menſch⸗ werdung Gottes geiſtig zu erfaſſen ſuchen. Der feierliche Gottesdienſt in der evang. Pfarrkirche war dem Sinn des Tages gewid⸗ met und in eindrucksvollen Worten wurden die Gläubigen auf die weſentliche Bedeutung hingewieſen. Trüb und grau ſank der Buß⸗ und Bettag in die vorwinterliche Nacht, aus der lang⸗ ſam das hoffnungsvolle Licht des Advents aufzuklimmen beginnt. Ein Licht, das in einer reinen Flamme ewiges Wunder verheißt und zu uns Menſchen von dem Frieden ſpricht, den uns dieſe Welt nicht zu geben vermag. Die Landwirtſchaft ſtellt weſentlichen Faktor unſeres Wirtſchaftslebens dar. Im Rahmen einer winterlichen Vortrags⸗ reihe für die Landwirtſchaft, die der Ergän⸗ zung des Fachwiſſens, wie aktuellen Proble⸗ men zugedacht iſt, ſprachen am Dienstag Abend in einer erfreulich gut beſuchten Bauernverſammlung die Regierungslandwirt⸗ ſchaftsräte Schillings, Leiter des Tierzucht⸗ amtes Heidelberg; Nagel, Landwirtſchafts⸗ ſchule Ladenburg und Dr. Hinderer, Secken⸗ heim. Nach der Begrüßung durch den Ortsob⸗ mann Max Bühler ergriff zunächſt Landwirt⸗ ſchaftsrat Nagel das Wort, um in einem aus⸗ Zwei Brüder erschlugen den Stiefvater Im Rausch die Frau und Söhne bedroht Kirehheimbolanden(Irp). Bei einem Camilienstreit wurde der 49 Jahre alte Maurer Paul Keßler in Krickenbach(Kreis Kaisers autern) in seinem Hause von seinen beiden Stiefsöhnen, dem 21 jährigen Heinrich und dem jährigen Rudolf Losch, erschlagen. Die Brü- der Losch schlugen ihrem Stiefvater einen schweren Hammer aus der Hand und warfen inn die Treppe hinunter. Keßler blieb dort bewußtlos liegen und starb beim Transport ns Krankenhaus Die ersten Ermittlungen haben ergeben, dag Keßler wieder einmal betrunken nach Hause gekommen war und seine Frau, die Mutter der beiden Stiefsöhne, mit einem Mes- ser bedroht hatte. Als seine Frau in das Schlafzimmer flüchtete, in dem sich auch die beiden Stiefsöhne aufhielten, drang Keßler mit einem schweren Hammer auf seine An- sehörigen ein. Den Jungen gelang es, den Tobenden zu überwältigen, und, um die Mut- ter und sich selbst vor weiteren Angriffen zu schützen, ihn die Treppe hinunter zu werfen. Nach der Tat rief der 16jährige Rudolf das Rote Kreuz an und verständigte den nächsten Arzt. Die beiden Brüder wurden vorläufig estgenommen. führlichen Referat die weſentliche Bedeutung der Landwirtſchaft als Machtfaktor im Wirt⸗ ſchaftsleben unſeres Landes zu beleuchten, die ſich durchaus neben Induſtrie und Handel ſtellen kann. Trotz ihrer weſentlichen Bedeu⸗ tung würde die Landwirtſchaft im Gegenſatz zu den anderen wirtſchaftstragenden Kräften ein gewiſſes Schattendaſein führen, obwohl ihre Kapazität an produktiven Werten relativ überwiegt. Mit Vergleichzahlen über poten⸗ tielle Werterzeugung des Jahres 1936, wo die Landwirtſchaft 12.8 Milliarden gegenüber der Induſtrie mit 2.4 Milliarden aufweiſt, belegte er die vertretenen Argumente ſchlag⸗ kräftig. In gewiſſem Sinn ſeien die Induſtrie⸗ leiſtungen wieder von der Landwirtſchaft ab⸗ hängig, da nur eine ausreichende Ernährung die Produktion ſichern kann. Die vielzitier⸗ ten Einfuhren verurſachten erhebliche Koſten und müßten durch Steuereinnahmen ausge⸗ glichen werden. Daher gelte für die Land⸗ wirtſchaft als weſentliche Forderung, den Er⸗ trag ſowohl qualitativ wie auch quantitativ zu ſteigern. Dieſe Forderung ſei in erſter Linie durch die ſtetig wachſende Techniſierung zu erreichen. In ſpezieller Weiſe wandte er ſich dann dem in dieſem Jahr beſonders akuten Problem des Futterbaues zu. Er betonte, daß das teure Kraftfutter durch wirtſchaftseigenes Futter erſetzt werden ſoll. Er empfahl hier den Zwiſchenfrucht⸗ und Grünfutteranbau, der eine weſentliche Verbilligung darſtellen würde. Dr. Hinderer wies in ſeinem Referat auf die Euterkrankheiten hin, bei dem er Hin⸗ weiſe für das Verhalten und die Bekämpfung der weſentlichen Erkrankungen gab, die be⸗ ſonders im Hinblick auf den derzeit ſtatt⸗ findenden Melkkurs von aktuellem Intereſſe ſind. Landwirtſchaftsrat Schillings ſprach ſodann anhand von Lichtbildern über die Viehhaltung in unſerem Gebiet. Die bisher gehandhabte Abmelkwirtſchaft werde in zunehmendem Maß durch eigene Nachzucht ergänzt, da der An⸗ kauf guter Milchkühe zu koſtſpielig ſei. Hier⸗ bei wies er auf die Bedeutung der richtigen Aufzucht hin, deren größte Gegner ungeſunde Stallverhältniſſe und fehlende Aufſtallungs⸗ möglichkeiten ſeien. Bei der eigenen Nachzucht empfahl er beſonderes Augenmerk auf gute Futterverwerter zu richten, das Kalb früh⸗ zeitig zu entwöhnen und die Milchmenge durch den Tränkeimer zu erſetzen. Eine lebhafte Diskuſſivon bewies die frucht⸗ bare Reſonanz der ausgezeichneten Referate. Allgemein wurde betont, daß eine ſtraffe Or⸗ ganiſation der Landwirtſchaft mit den beſten Kräften an der Spitze die wichtigſten Forde⸗ rungen aufgrund ihrer Stellung im Wirt⸗ ſchaftsgetriebe mit noch größerem Nachdruck vertreten müßte. Scharſen Angriffen waren die Zuckerrübenpreiſe mit 3 DM. und der Milchpreis ausgeſetzt, der mit 25 Pfg. weit unter den ſonſtigen verwertbaren Geträn⸗ ken liegt. Da und dort wurden Stimmen laut, in Zukunft keine Zuckerrüben mehr anzu⸗ bauen, wenn der Preis nicht den gegebenen Realitäten angepaßt würde. ö Der Vorſitzende des Tabakbauvereins Ed⸗ mund Bühler gab ſodann noch Richtlinien für den Takakanbau 1953, wobei er den Tabak⸗ anbau auf den gleichen Feldern wie im Vor⸗ jahr empfahl, da durch die Witterung die er⸗ folgte Düngung nicht voll ausgenutzt wurde. Sorgfältige Vorbereitung der Aufzucht und frühes Ausſetzen waren weitere Empfehlun⸗ gen, die durch den Hinweis auf den Bau von Heißlufttrockenſchoppen und Beregnungsanla⸗ gen durch entſprechende Gemeinſchaften er⸗ LI 5 Südwestdeuts ne 5 Rundschau — eil Lokomotive fuhr auf Personenzug auf - 31 Verletzte— Bahnstrecke war blockiert — Heidelberg(sw). Kurz vor dem Hei- 3 delberger Hauptbahnhof fuhr eine ins Bahn- 5 betriebswerk einfahrende Lokomotive von 11 hinten auf einen Personenzug auf. Dabei 2 wurde ein 48 Jahre alter Reisender aus Hei- 8 delberg schwer verletzt. 30 Insassen des letz- 485 ten Wagens des Personenzuges erlitten leich- tere Verletzungen. Sie konnten nach kurzer 5 Behandlung ihre Reise fortsetzen. Die Bahn- f strecke Heidelberg Eppelheim war etwa zwei 725 Stunden lang gesperrt. Der Unfall entstand 82 wegen falscher Weichenstellung. 8⸗ Bergsträßler Zentralgenossenschaft geplant 5 Weinheim(sw). Zur 3. Weinbaugenos- senschaft im Landkreis Mannheim wollen Sich en die Bergstraßen-Weinbaugemeinden Lützel- - Sachsen, Großsachsen und Hohensachsen zu- 8 sammenschliegen, sobald die finanziellen Vor- n aussetzungen dazu gegeben sind. Da in Schries- 1 eim und Hemsbach bereits solche Genossen- schaften bestehen, ist für später ein Zusam- rt menschluß aller Organisationen zu einer Zen- 111 tralgenossenschaft in Weinheim geplant. Aüü- at- Emil Alfeld erneut ausgezeichnet ana Neckarelz Kreis Mosbach(Isw). Der AS Bauer Emil Alfeld aus Neckarelz, der sich st- um die technische Weiterent wicklung der den Landwirtschaft große Verdienste erworben hat, vor ist bei der Internationalen Messe 1952 für das che don ihm erfundene HDüngerstreuer- System hat Alfeld“ durch Verleihung einer Goldmedaille ler ausgezeichnet worden. Alfeld hatte im letzten ter Jahre den Justus-von-Liebig-Preis der Uni- versität Kiel für seine Verdienste um die nd Technisierung der Landwirtschaft erhalten. PS n Beamte wenden sich an Adenauer len Karlsruhe(Isw). Die Arbeitsgemein- 18 schaft des württemberg- badischen und des en badischen Beamtenbundes haben von Karls- irt. ruhe aus an den Bundeskanzler Dr. Aden- 8s auer und den Bundesfinanzminister Schäffer 01— Telegramme gerichtet, in denen sie sofortige Ser Wrksame Maßnahmen zur Behebung der ab- wirtschaftlichen Not der Beamten verlangen 5 Die Geduld der Beamten sei zu Ende, heißt ps in dem Telegramm, in dem an die Zu- N icherungen, die am Tage des Berufsbeamten- 1 zums im Mai dieses Jahres gegeben worden — Seien, erinnert wird. Die Arbeitsgemeinschaft d. hat auch den Ministerpräsidenten des Lan- des Baden- Württemberg, Dr. Maier, gebeten, er möge seinen Einfluß zugunsten der Be- ige amtenschaft geltend machen. 72 5 5 bel Falschspieler im Ecarté-Club der Karlsruhe Gsw). Fünf Ecarté-Spieler, en unter ihnen der Croupier eines Ecartè-Clubs, h wurden vom Amtsgericht Karlsruhe wegen 1 Falschspiels zu Gefängnisstrafen von drei bis lla fünf Monaten verurteilt. Der OCroupier hatte ge Mitspielern, die mit ihm gemeinsame Sache 5h machten, während des Spiels Zeichen gegeben, Ist. aus denen sie entnehmen konnten, welche 1e. Karten er in der Hand hatte. Außerdem hat- us ten die Spieler beim Mischen der Karten ge- E schwindelt und den anderen Spielern ven Schlechte Karten gegeben, Zwei der Ange- . klagten hatten beim Ecarté-Spiel in einer Wirtschaft mit ihren Tricks einen Spieler um 200 DM geprellt. ol zen DU-Gespräch zwischen Nord- und Südbaden 18 Bü hI ddsw). In Anwesenheit der CDU-Lan- aft Ve esvorsitzenden von Nord- und Südbaden, Dr. ber Gurk und Dichtel, besprachen Vertreter der um beiden CDU- Landesverbände in Bühl die Mög- die Üchkeit einer engeren Zusammenarbeit. In er- den Besprechungen wurde volle Ubereinstim- en mung erzielt und eine engere politische Zu- ie sammenarbeit beschlossen. An den Bespre- 1 chungen nahmen je fünf Mitglieder der CDU- 88 Landesverbände Nord- und Südbadens teil. ägt den— 5 5 i MN N N NE R. UM * 1 5 e zer ter* f der Copyright by Carl Dunker-Verlag 5 25 durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 1715(26. Fortsetzung) gen„Der kommt nicht vor fünf Uhr, der ist nt nach Berlin gefahren“, antwortete leise Akt Juscha van der Loer. Wie„Und Vater, wie?“ 200 Sie lachte leicht auf.„Der sitzt doch in abr Horst-Emscher. Morgen ist dort Rennen.“ Ein Dietrich tastete das Schloß ab.„Es geht schon, warte nur, Ich bin ja so schon öfters mal reingekommen. Siehst du, jetzt schnappt ah! es. Jonny stieß die Tür auf. us. Madagaskar wandte den schönen Kopf und br Sah mit seinen großen, feurigen Augen den Jockel an. Er schnob durch die Nüstern. 1—„Ich hole jetzt Punki auf die Bahn!“ rief 12 Juscha, erregt durch die Heimlichkeit dieses 1 Erlebnisses. a Die Mondnacht lag über den Wiesen und der weiten Bahn. Es sah aus, als seien Bäume me and Gräser voller Reif, aber es war das der Mondlicht, das sie silbern übersickerte. igt Lauer Nachtwind wehte durch Juschas rost- pbraunes Haar. Obgleich alles ganz menschen- der war in dem abseits liegenden Gebäude- a- plex des Trainers van der Loer, gingen zen die beiden auf Zehenspitzen durch den Stall- der Sang. Plötzlich hob Jonny den rechten Arm re. Aud legte ihn auf Juschas Schulter. Er wagte 8 nicht, ihr ins Gesicht zu sehen, als er schüch- iti. ern kragte:„Hat Fredong wieder an dich 7 Seschrieben?“ Sie machte eine hastige Bewegung. Du verrückt“, sagte sie böse. Aber dann ann sie sich und blinzelte ihn an.„Warum Aeressiert dich das? Ja— er hat an mich Schieben. Ich finde das nett.“ Die braunen Augen Jonnys wurden dunkel vor Trauer.„Wie kannst du nur so reden, Juscha. Heute abend hat er sich wieder mit einer Neuen getroffen“ Gurrend lachte sie„Warum nicht? Glaubst Wohl, ich sei eifersüchtig? Ich hab ihm noch gar nicht geantwortet. Pah— solche Männer gibt's Viele.“ Ihr Freimut entwaffnete ihn.„Gut, daß du ihn erkennst“, sagte er unsicher. Sie tippte wie ein Knabe an ihre Mütze, dann lief sie in großer Eile fort. Jonny kam sie vor we der Wind. So leicht und nicht zu greifen. Fr trat in die Box und klopfte dem Hengst liebevoll auf den Hals, ehe er ihn aufzäumte. Wie er so dastand, schmal, vornübergeneigt. auf seinen leicht gebogenen Reiterbeinen. Wirkte er unscheinbar. fast komisch. Er führte den Hengst in den Gang, und hier Urterhielten sich die beiden miteinander. Es War eine stille Sprache, die mehr kleine Ge- bärden als Laute hatte. Madagaskars Augen leuchteten frisch wie der junge Morgen und sie blickten Jonny treu und verstehend an. Sein Herz war tapfer und so voller Freundschaft zu dem Menschen, der es liebkoste und ihm kleine Zärtlichkeiten in die Ohren flüsterte. Dann scharrte Madagaskar mit dem linken Huf und Jonny nickte.„Ich weiß, du willst auf die Bahn. Hab nur Geduld Madagaskar.“ Als er im Sattel saß und die Zügel anzog, schrak der Hengst zusammen. Sofort lieg Jonny die Hände sinken und rief:„Geh, mein Guter, geh doch!“ Und willig stolperte der Hengst aus dem Stall. Er hatte die Ohren zu- rückgelegt, und das war ein sicheres Zeichen für Jonny, daß Madagaskar voller Mißtrauen War. Man hatte ihn verdorben, das war offen- sichtlich. Wenn er geritten wurde, war es ein ständiger Kampf mit dem Reiter, ein Ringen, Wer der Stärkere von beiden sein würde, Es fehlte die Liebe, die zwischen Mensch und Tier bestehen muß. Madagaskar hatte sie vergessen, er war geknechtete Kreatur geworden. Lässig, die Rnje hochgezogen, vornüberge- neigt und gleichgültig, saß Jonny im Sattel. Und doch war jeder Nerv in ihm ge- spannt, war jeder Muskel in höchster Alarm- bereitschaft um sofort zu reagieren, wenn das gänzt wurden. Goldene Hochzeit können heute die Eheleute Mathias Schmitz und Frau Sybilla, wohn⸗ haft Waldhof, Schönauſiedlung, Sonderbur⸗ gerſtraße 21, feiern. Wir entbieten dem Ju⸗ belpaar die herzlichſten Glückwünſche. Ungebührliches Benehmen eines US-Soldaten Mannheim(Isw). Ein Armeegericht hat in Feidelberg den amerikanischen Soldaten F. D. Fabay wegen ungebührlichen Beneh- mens zu sechs Monaten Zuchthaus und zu mer Geldstrafe von 60 Dollar verurteilt. Der Soldat hatte am 21. Oktober in Mannheim einen deutschen Staatsangehörigen in einer Gastwirtschaft mit einem Stuhl geschlagen. Uperfallen, entführt und vergewaltigt Mannheim(lsw). Ein junger Mann im Alter von 19 Jahren und ein junges Mädchen Wurden von zwei Us Soldaten in einem Mannheimer Vorort überfallen und in den Käfertaler Wald entführt. Dort Soll, wie die Polizei mitteilt, das Mädchen vergewaltigt, Sewürgt und bewußtlos geschlagen worden Sein. Auch der junge Mann gab an, von den Soldaten zweimal bewußtlos geschlagen wor- den zu sein.— Die Soldaten hatten in dem Mannheimer Vorort mit ihrem Auto gehalten und den 19jährigen um Feuer gebeten. Als der junge Mann sein Feuerzeug hervorholen Wollte, wurde er geschlagen und mit seiner Begleiterin in das Auto gezerrt. Tbe-Heim in Mannheim eingeweiht Mannheim(lsw). In Mannheim wurde durch Oberbürgermeister Dr. Heimerich ein neues Tbe- Heim mit 210 Betten eingeweiht. Das Gebäude, ein ehemaliges jüdisches Al- tersheim, das während des Krieges als Poli- Zeikrankenhaus diente, war mit einem Ko- „ von 860 000 DM ausgebaut Wor- en. Justizminister Renner besuchte Mannheim Mannheim Gsw). Justizminister Viktor Renner stattete den Mannheimer Gerichten einen inoffiziellen Besuch ab. Bei Landge- richtspräsident Dr. Max Silberstein unterrich- tete sich der Minister über die Unterbringung des Landgerichts, für das zur Zeit im Schloß neue Räume ausgebaut werden, sowie Über ce Arbeit und die Probleme der anderen Mannheimer Gerichte. Postgebührenerhöhung unumgänglich Minister Schuberth bittet um Verständnis Bundespostminister Schuberth richtete in Duisburg an die westdeutsche Wirtschaft den Appell, für die beabsichtigte Erhöhung der Post- gebühren Verständnis aufzubringen. Der Auf- Wand für die Modernisierung und den Ausbau des gesamten Postnetzes werde der Volkswirt schaft wieder zugute kommen. Die deutsche Fernmelde- Industrie werde 2. B. durch die zu erwartenden umfangreichen Postaufträge in die Lage versetzt, auf dem Exportmarkt günstigere Preise als bisher anbieten zu können. Als bevorstehende Verbesserungsmaßnahmen im Postverkehr kündigte Schuberth u. a, die Verbindung der Großstädte im Bundesgebiet im Selbstwählferndienst innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre an. Im Paketverkehr würden in absehbarer Zeit„Einheitspakete“ eingeführt, die sowohl bei der Bundesbahn als auch bei der Bundespost aufgegeben werden können. Dar- über hinaus solle der Landpostdienst ahnen Stens motorisiert werden. Wettervorhersage 85 Donnerstag und Freitag bei schwacien wech selnden Winden dunstig, teilweise neblig, ver- breitete Wolkendecke, aber nur unbedeuten- der Niederschlag. Tagestemperaturen bis zu fünf Grad über null, nächtliche Temperaturen um oder wenig unter null Grad. Eine glänzende Idee haben täglich une zählige Frauen. Sie nehmen SeiFIX, das Eder Bohnerwachs von Thompson und erzielen mühelos dauerhaften, naß wischbaren Hoch- glanz. Sei FIX ist das Bohnerwachs für An- spruchsvolle, trotzdem kostet es nicht mehr, ———— böse Temperament des Pferdes ausbrechen würde. heisere Stimme, „Komm, Madagaskar“ lockte eine vertraute. „hol ihn doch, den eitlev So sah ihn Juscha, wie er langsam auf die Probebahn zuritt. Ein überraschender Aus- druck trat in ihre grün schillernden Augen. Das war nicht mehr der schüchterne, unschein- bare Mensch, der herumlungerte und mit ver- langenden, beinahe gierigen Blicken den Rei- tern nachstarrte. Das war ein Herr, der in sou- veräner Ueberlegenheit seinen Willen sanft und doch unwiderstehlich dem herrlichen Hengst aufzwang. Die Augen Jonnys blickten geradeaus, weit über die grüne Bahn, als habe er nur einen einzigen Blickfang: das Ziel. Die rechte, schwache Hand lag ruhig auf dem sehnigen Schenkel, der nur aus Muskeln zu bestehen schien. Und plötzlich tat es Juscha leid, daß sie vor- hin so schroff zu ihm gewesen war. Auch in ihr War die Liebe zu den Pferden, wie in ihm. Gerd Fredong war das Fremde, Schillernde. Er kam aus einer Welt, von der sie nichts wußte. Er War Schauspieler! Und er war ein sehr schöner Mensch. 5 Der jedoch, der jetzt auf dem Hengst Mada- gaskar auf sie zuritt, war Fleisch von ihrem Fleisch, Blut von ihrem Blut— War ein Rei- tersmann. „Komm, qonny!“ rief sie, und ihre Augen be- gannen zu strahlen, komm, wir wollen auf die Bahn.“ Kaum hatten sie das Tor der Barriere durch- ritten, da ließ sie dem hellen Fuchs Punki die Zügel locker, und das Pferd schoß voran, àn Madagaskar vorbei, die Stangen gewinnend, Warf es sich wie eine Schwalbe in die Kurve. Laß ihn, empfand wohl Madagaskar, laß n laufen. Ich muß aufpassen, was der Meusch auf meinem Rücken mit mir macht. Wenn ich Schmerzen fühle, werde ich steigen und aus- schlagen. l Aber der Hengst fühlte keinen Schmerz. Nur daß die Zügel locker wurden und ein liebe- voller Druck der Schenkel ihn mehr neckte als reizte. Das war kein böser Ernst wie sonst, wenn van der Loer mit der Peitsche hinter seinem Rücken herumfummelte und Knaflte Ziel, zogen die Zügel an, da Fuchs!“ Er konnte nicht anders, er streckte sich. Nicht mit Energie die gewaltigen Muskeln arbeiten lassen, nur so halb zwischen ja und nein. Er geht glatt vom Start, frohlockte es in Jonny. Bald hätten sie dich ganz verdorben, ich ahnte es schon. Er hob die rechte Hand, ohne daß er daran dachte, und faßte den Züge! Kürzer. Und schon flog Madagaskar an den hellen Fuchs heran und galoppierte mit ihm auf gleicher Höhe dahin. Big auch einmal mut- Willig nach ihm, als sei er noch ein unbändiges Füllen, denn der Duft von den Wiesen Stieg fast betäubend auf. Sie waren wie ein zarter, grüner Teppich, durchmustert von Tausenden von bunten Blümchen, die ihre Köpfe im Schlaf zur Erde gesenkt hatten. Juscha wandte den Kopf und sah Jonnys Profil. Es War ein hartes, gespanntes Männer- Profil. Die Zähne hatte er aufeinander ge- bissen, daß die Wangenmuskeln stark hervor- traten. Das hübsche, glatte Gesicht Gerd Fre- dongs verblaßgte in Juschas Erinnerung.„Er geh heute genau so schnell wie Punkil“ Tief Sie laut und gab dem Fuchs alle Hilfen. Sie lagen beide weit vornübergebeugt. Kaum mehr in den Sätteln sitzend, schienen sie ge- krümmt dahinzuschweben. Die hageren Wan- gen Randelmanns röteten sich. Nicht durch den Luftzug. Es war ein namenloses Glück, reiten zu dürfen, reiten zu können! Ich darf nichts von ihm verlangen, was er nicht von selbst Sibt, wußte er, ein einziger, harter Druck, ein Reißen in den Zügeln würde alles verderben. Erst muß er ganz und gar Vertrauen zu haben! „Schneller kann er nicht gehen!“ schrie Juscha und Jonny. der sie nur undeutlich ver- stand, wußte nicht ob sie Punki oder Madagas- kar meinte. Kopf an Kopf passierten sie das die Pferde lang- samer wurden. in Trab flelen, und schließlich wendeten sie und zockelten in dem kurzen Stohtrab nach Hause. 8 Fortsetzung folat Wenn wir Einkehr halten Ein Tag ohne schöne Kleider und zerrissene Schuhe— Besinnung im eiligen Jahr Wir gehen gern an den Gewohnheiten des Glaubens vorüber, aber wir sind nicht ge- Wohnt, die einfachen Dinge zu üben. Am Sonntag, wenn die Glocken zum Kirchgang rufen, gehen wir vielleicht mit unserem Söhn- chen spazieren, lustwandeln um den Sport- Platz, basteln am Hausrat, graben im Garten, lesen ein gutes Buch oder trinken ein Glas elles Bier. Wir fühlen uns wohl in diesem einfachen Leben, auch mit allen unseren Sor- gen. Wir rechnen jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr über unsere Einnahmen und Aus- gaben ab und denken zuweilen vor dem Ein- schlafen an die Steuer und das tägliche Brot. Vielleicht auch an einen neuen Mantel für unsere Frau oder an das böse Wort, das wir einem nächsten gaben, an das Unrecht, das Uns widerfuhr. Und kurz vor dem Einschlafen, wenn auch mur selten, denken wir einmal an den Splitter im Auge unserer Gefährten und Nachbarn und an den Balken im eigenen Auge. Und in schwerer Stunde gibt es für uns den Augen- blick, da wir bitter daran zweifeln, ob unser Leben noch einen Sinn in sich birgt. Doch leicht fassen wir Mut und Hoffnung, ohne Weiter auf die Not der anderen und unsere eigene Not zu achten: auf den Hunger der Seele, der uns gerade so peinigt wie der Hun- ger des Magens. Meint Gott es gut mit uns, dann sind wir wie die Kinder. Aber wir sehen uns nicht mehr an, und es faltet uns nicht mehr wie einst die Mutter die Hände zum täglichen Ge- bet und spricht uns vor. Wir sind verständig geworden und verstehen doch nicht mehr. Wenn wir eine schmale Lohntüte mit nach Haus bringen, wenn wir nach friedlicher Abendmahlzeit von Völkermorden, Aufstand und Unruhen, von Arbeitslosen und Streik- gefahr lesen, dann hadern wir, ohne unmittel- bar betroffen zu sein, mit unserer Zeit. Der greise Dichter Gerhart Hauptmann, dessen Wir in diesen Tagen gedachten, wandte sich mach dem furchtbaren Feuersturm über dem Dresden des letzten Kriegsjahres mit der schlichten Bitte an Gott, uns nicht zu ver- lassen und uns mehr als bisher den rechten Weg zu weisen. Aber wir, die wir vielleicht keine Angehörigen oder Haus und Habe ver- loren, auch wir zweifeln. Wir klagen an, oft ohne zu bitten. Wir fordern empört, ohne den achtsamen Blick auf uns selbst, ohne den Blick auf das Ewige, das der Flugsand der Zeiten nicht verdecken kann, ohne Vertrauen. Der Landmann hofft jedoch auf gutes Wet- ter, der Abergläubige faßt beschwörend Holz an, große und kleine Spieler setzen beim Lebenstoto auf ihr Glück. Auch der Arzt am Operationstisch und das kleine Mädchen aus dem Ladengeschäft von nebenan sind nicht ausgenommen von diesem„Angewiesensein“, von dieser Hilfsbedürftigkeit. Wir sollten mit unseren wesentlichen Anliegen nicht anders Umgehen. An den Anfang des Tages des Be- tens und Büßens dürfen wir dabei getrost die Hoffnung stellen, und wir sollten im hellen Licht dieser inneren Zuversicht uns Rechen- schaft geben über unser Handeln und Wan- deln. Keiner kann uns dareinreden, wenn wir uns einen Posten Taten gutschreiben, wenn wir über unsere Fehler ein besonnenes Urteil sprechen. Nur Gott und das Leben sehen uns dabei über die Schulter. Sie achten dabei nicht so sehr auf das Datum des Tages, den wir in Stiller Feier begehen. Aber sie sehen uns ohne unsere schönen Kleider und unsere biederen Redensarten, sie sehen uns auch ohne unsere zerrissenen Schuhe und unsere Menschensün- den. Sie schauen uns in unser Herz. CDU: Dr. Maiers„Sphinxmethoden“ Eindeutige Stellungnahme gefordert Stuttgart(ZS). Eine klare Stellung- nahme zum deutsch- alliierten Vertragswerk forderte die süd westdeutsche CDU in einer öffentlichen Erklärung von Bundesratspräsi- dent Dr. Maier, dem Ministerpräsidenten von Baden- Württemberg. In dem Schreiben der CDU wird darauf verwiesen, daß mehrere deutsche Ministerpräsidenten ihre Meinung zu den deutsch- alliierten Verträgen bereits offen vorgetragen hätten, Es sei einem ver- antwortungsbewußten Minister präsidenten ein- fach nicht erlaubt, die Bevölkerung über seine Haltung im Unklaren zu lassen. Derartige „Sphinzmethoden“ liegen eindeutig auf Se bewußte Verzögerungstaktik Schlieben. In der Frage der deutsch- alliierten Verträge müßten endlich parteipolitische und taktische Gesichts- punkte in den Hintergrund treten. Ministerpräsident Dr. Maier erklärte zur Außerung der CDU- Pressestelle, die Bevöl- kerung interessiere sich lebhaft für den Text des Telegramms, das Dr. Maier an General Eisenhower sandte, er habe in knappster Form mit einem einzigen Satz gratuliert. Er könne sich die Nervosität der CDU nur dadurch er- klären, daß sie vielleicht befürchte, er habe „General Eisenhower kondoliert, um der Bun- desregierung wieder einmal die bekannten Schwierigkeiten zu machen“. Die höchsten Gemeindeschulden im Bundesgebiet Karlsruhe(ZSH). Auf 2056 der 3444 Ge- meinden und auf den Kreisverbänden Baden- Württembergs lastete nach einem Bericht der Statistischen Landesämter Stuttgart und Karls- ruhe am 31. März dieses Jahres eine Schul- denlast von insgesamt 352,5 Millionen DM. Am 31. März betrug die Verschuldung der Ge- meinden und Kreisverbände im Gebiet des heutigen Südweststaates 229,2 Millionen DM. Sie ist also innerhalb eines Jahres um 53,7 Prozent angestiegeen. Auf jeden Einwohner Baden- Württembergs entflelen am 31. März dieses Jahres 53,51 DM Gemeindeschulden. Mit diesem Kopfbetrag, der um 16,55 DM über dem Bundesdurchschnitt liegt, haben die Ge- meinden des südwestdeutschen Bundeslands den höchsten Schuldenstand im ganzen Bun- desgebiet. An 2. Stelle stehen die Gemeinden Schleswig- Holstein mit 47,66 DM Gemeinde- schulden je Einwohner. Die Verschuldung der Gemeinden Baden- Württembergs in Höhe von 352,5 Millionen DM beträgt rund 70 Prozent des letztjährigen Aufkommens an Gemeinde- steuern von insgesamt 508,2 Millionen DM. Verschuldet waren am 31. März in Baden- Württemberg alle Stadtkreise, sämtliche Ge- meinden mit 10 000 und mehr Einwohnern sowie alle Landkreise mit Ausnahme der Kreise Ohringen, Heilbronn und Mosbach. Ferner waren Ende März 55,2 Prozent aller Gemeinden bis zu 3000 und 95,3 Prozent aller Gemeinden bis zu 10 000 Einwohnern verschul- det. Daß fast die Hälfte der gesamten Schul- denlast der Gemeinden auf die Stadtkreise entfällt— die Städte sind mit insgesamt 150,7 Millionen DM verschuldet—, erklärt der mu den Statistischen Monatsheften veröffent- lichte Bericht mit den ungleich höheren Inve- stitionen der Städte, die unter den Kriegsein- wirkungen am meisten gelitten haben. Von den vier Regierungsbezirken sind die Gemeinden Südbadens mit 67,10 DM je Ein- wohner am stärksten und die Südwürttem- berg-Hohenzollerns mit 40,80 DM je Einwoh- nher am wenigsten verschuldet. Den höchsten Kopfbetrag haben die Stadtkreise mit durch- schnittlich 106,06 DM. Unter ihnen treten die vom Kriege besonders heimgesuchten Städte Freiburg mit 2577,43 DM, Ulm mit 219,23 DM, Pforzheim mit 192,09 DM und Heilbronn mit 133,24 DM Schulden je Einwohner hervor. Im Regierungsbezirk Südbaden sind die von den Kriegsereignissen besonders hart betrof- kenen Gemeinden der Kreise des Rheintales stärker verschuldet als beispielsweise die Ge- meinden der Kreise Rastatt mit durchschnitt- nich 83,98 DM je Einwohner, Emmendingen mut 66,04 DM, Lörrach mit 46,69 DM, Offen- durg mit 44,73 DM und Bühl mit 43,46 DM je Einwohner verschuldet. Den niedrigsten Durchschnitt haben die Landkreise des Regierungsbezirkes Nordba- den mit 27,62 DM Schulden je Einwohner. berdurchschnittliche Schulden haben in Nord- baden die Landkreise Buchen mit 43,78 DM und Sinsheim mit 40,81 DM je Kopf der Be- völkerung. Im Regierungsbezirk Nord württemberg liegt der durchschnittliche Betrag in den Landkrei- zen bei 31,26 DM. Uberdurchschnittliche Schul- len haben die Kreise Heidenheim mit 50,25 DM, Ludwigsburg mit 46,83 DM. Böblingen mit 40 DM und Crailsheim mit 45,92 DM je Kopf der Bevölkerung. Die Schulden der Gemeinden und KRreisver- dände entstanden in der Hauptsache durch die Aufnahme von Anleihen auf dem Kredit- Markt. Die Anleihen der Gemeinden-Haupt- quellen des Kommunalkredites sind die Spar- Kassen, Girozentralen und Landesbanken— wurden im wesentlichen für den Ausbau der ö und Verkehrsbe- be und der Wasserversorgungsanlagen so- wie kür den Bau von Schulen, Krankenhäu- sern und für den Wohnungsbau verwendet. Sport und Spiel Vom einheimischen Sport. Gerätemannſchaftskampf TVB Jahn Seckenheim— TV Oberhauſen. Am kommenden Samstag ſtehen ſich im Kaiſerhof die Turner⸗ und Jugendriegen des TB Jahn und TV Oberhauſen zum Rück⸗ kampf im Geräteturnen gegenüber. Die Tur⸗ nerbündler, die im Vorkampf in Oberhauſen eine denkbar knappe Niederlage hinnehmen mußten, brennen darauf, dieſe Scharte mit einem Sieg vor heimiſchem Publikum aus⸗ zuwetzen und gleichzeitig die aufſteigende Form der jungen Riege unter Beweis zu ſtellen, die in intenſiver Uebungsarbeit noch weiter verbeſſert wurde. Allerdings ſtellt ſich in Oberhauſen eine ausgezeichnete Riege vor, die in allen Teilen gleichmäßig gut beſetzt iſt, wenn auch der letztmalige Einzesſieger Machauer zur Sonderklaſſe gezählt werden darf. Da beide Riegen in ihrer jetzigen Ver⸗ faſſung als gleich ſtark einzuſchätzen ſind, wird es zu einer ſpannenden Auseinander⸗ ſetzung kommen, die jedem Turnfreund etwas bietet. Geturnt wird in der Seniorenklaſſe an fünf Geräten, während die Jugendmann⸗ ſchaften vier Uebungen abſolvieren werden. Handball. 62 Weinheim 1b— 07 Seckenheim 6:7(3:5) Am vergangenen Sonntag gab es im Gorx⸗ heimer Tal einen ſpannenden Kampf, den die 07 er verdient für ſich entſchieden. Die 62 er wurden damit erſtmals zu Hauſe geſchlagen und gleichzeitig behaupteten die 07er mit 12:2 Punkten die Tabellenſpitze. Die erſte Viertelſtunde dieſes harten Punktekampfes gehörte eindeutig den 07ern, die in dieſer Zeit eine 0:4⸗Führung heraus⸗ ſchoſſen. Durch einen Zwiſchenſpurt kamen die Weinheimer auf 3:4 heran, doch bis zur Pauſe konnten die 07er ihren Vorſprung auf 3:5 ausbauen. Auch nach der Pauſe blie⸗ ben die 07er meiſt feldüberlegen, hatten aber ſehr großes Schußpech, während die 62 er bei einigen Durchbrüchen mehr Glück hatten und durch 3 Tore mit 6:5 in Führung gin⸗ gen. Damit war aber Weinheim am Ende und der ungeſtüme Kampfgeiſt der 07er wurde noch durch 2 ſchöne Tore belohnt, wo⸗ mit Sieg und Punkte geſichert waren. Deutsche Auswahl schlägt Saarland Eine deutsche Fußballauswahl schlug im Hom- burger Stadion die Vertretung des Saarlandes mit 4:3 Toren. Bei Halbzeit stand das Treffen 3:1 für die deutschen Gäste. Das Spiel der beiden Auswahlmannschaften war äußerst schnell und stand technisch auf hoher Stufe. Die Westdeutschen fanden sich auf dem nassen, glatten Rasen besser zurecht und gingen bereits in der 8. Minute durch Links- außen Schäfer in Front. In der Drangperiode der deutschen Elf flel in der 23. Minute der erste Gegentreffer der Saarländer durch Linksaußen Schirra. Durch einen Fehler des Saar-Torwarts Strempel kam es zur 1:2-Führung. Miltz war in der 35. Minute der Schütze dieses Treffers. We- nige Sekunden vor der Pause war es dann wie- derum Schäfer, der einen Röhrig-Freistoß ein- drückte und die 1:3-Pausenführung sicherte. Be- reits drei Minuten nach dem Wiederbeginn er- höhte der deutsche Mittelstürmer Schröder auf 1:4. In der 60. Minute konnten die Saarländer durch ihren Mittelstürmer Binkert auf 2:4 ver- Kürzen, nachdem zuvor drei Schüsse auf der Torlinie abgewehrt wurden. In der 84. Minute schoß Jenatschek an dem verdutzten Bögelein vorbei ins eigene Netz. Der Handball in Baden in der badischen Handball- Verbandsliga, Staffel Süd, finden am kommenden Sonntag nur drei Spiele statt: Freiburger Fe gegen Lörrach, Gott- madingen gegen Schuttern und Hofweier gegen Schutterwald. Da der Tabellenführer 1844 Freiburg spielfrei ist, dürfte voraussichtlich die Führung wechseln. Im Falle eines Sieges von Lörrach über den Freiburger Fe würden die Lörracher Hand- baller die Tabellenspitze übernehmen. Berliner Spieler vervollständigte DFB-Aus wat DFB-Auswahl siegte in Berlin Im Berliner Olympia-Stadion siegte eine dur über die Berliner Stadtmannschaft sicher mä 4:1(2:1) Toren. Die Berliner gingen durch Mit- telstürmer Ritter mit 1:0 in Führung. Bereits zwei Minuten später(17. Minute) gelang durck den Berliner Ziegler der Ausgleich. Mittelstür- mer Zeitler schoß in der 28. Minute nach einen prächtigen Alleingang das 2:1 für die Auswahl Sommerlatt und Zeitler stellten das Schluß ergebnis von 4:1 her. Schalke 04 und Nizza trennten sich in einem Spiel um den Grashoppers-Pokal in Gelsenkir, chen 3:3 unentschieden. Jean Behra gewann erste Etappe Der Franzose Jean Behra auf Gordini gewann die erste Etappe der mexikanischen Automobiß fernfahrt von Tuxta Gutierrez nach Oaxaca über 540 km mit einer Purchschnittsgeschwindig- keit von 156,449 Km/std. Auf dem zweiten Platz erreichte der Italiener Giovanni Bracco auf Ferrari das Ziel, während der deutsche Merce- desfahrer Karl Kling Dritter wurde, nachdem er noch auf der Hälfte der Strecke in Führung gelegen hatte. Um die badische Ringer meisterschaft Bei den Kämpfen um die badische Ringer meister, schaft gelten am kommenden Wochenende die Gast- geber als Favoriten. Den sichersten Sieger sollte Sandhofen gegen Kirrlach abgeben. In Brötzingen dürfte Feudenheim ebenso wenig um eine Nieder- lage herumkommen wie Bruchsal in Wiesental. Im Kampf der Tabellenletzten kann mit einem Erfolg der Heidelberger Staffel gegen Germania Karlsruhe gerechnet werden. Die Begegnung Viernheim geges Ketsch erscheint offen. Es kämpfen: SV Brötzingen— As Feudenheim RSV Viernheim— Ketsch, Eiche Sandhofen gegen SKEV Kirrlach, KSV Wiesental— Germania Brud sal, As Heidelberg— Germania Karlsruhe. 1 „Badische Fusion nicht aufgegeben Hauptversammlung des Sportbundes Nord- baden— Totodarlehen bis 1954 gestundet Die im Badischen Sportbund(Nordbaden) ver- einigten 145 000 Turner und Sportler aus 860 Ver- einen waren bei der Generalversammlung des Ba- dischen Sportbundes im großen Saal des TSV 146 Mannheim durch 650 Delegierte vertreten. Bundes- Vorsitzender Franz Müller(Karlsruhe) erstattete den Rechenschaftsbericht des Bundesvorstandes, dem u. a. zu entnehmen war, daß die Bestrebun- gen des Zusammenschlusses von Nord- und Süd- baden in einem gesamtbadischen Sportbund l aufgegeben wurden. Der für diesen Zweck geh 135 dete Ausschuß soll zumindest eine gedeihliche Zu- sammenarbeit der noch getrennt tätigen badischen Sportbünde erreichen, Dies soll besonders im Hin- blick darauf angestrebt werden, daß die Interessen der 145 000 nordbadischen Turner und Sportler im Südweststaat, der zusammen 500 000 Turner und Sportler aufweist, gut vertreten werden können Müllers besondere Bitte ging dahin, die Schulver- waltungen noch intensiver als bisher an den Be- strebungen des Badischen Sportbundes und den Interessen der Leibesübungen zu beteiligen. Die Delegierten richteten an den Bundestag die Bitte, das in Vorbereitung befindliche neue Ur- neberschutzgesetz geändert zum Abschluß zu brin- gen, da das jetzige Verhältnis zur GEMA und die unfairen Forderungen das kugturelle Leben der Vereine untergraben und von diesen die finanzielle Belastung nicht mehr aufgebracht werden könne. Der Mannheimer Antrag, die Totodarlehen, als Zuschüsse zu werten, wurde von den Karlsruher Vereinen zum Teil unterstützt. Die Landvereine je- doch, die sich gegenüber den Stadtvereinen benach- teiligt fühlten, sprachen sich gegen diesen Antrag aus. In geheimer Abstimmung behielten die länd- lichen Vertreter knapp die Oberhand. Daraufhin wurde überraschenderweise der Vorschlag des Bun- desvorstandes durch Akklamation mit nur einer Gegenstimme angenommen, der besagt, daß die Totodarlehen erst auf dem nächsten Verbandstag behandelt werden sollen. Bis dahin sind die 8 jehen als gestundet zu betrachten. ö Bei der Wahl des neuen Vorstandes wurde Franz Müller(Karlsruhe) wiedergewählt. Stellvertreten- Walter der Vorsitzender wurde erneut Julius (Mannheim). Rudolf Andler(Mannheim) Wurde zweiter stellvertretender Vorstand. Auch Kassier Ludwig Weida(Karlsruhe) wurde bestätigt. Der nächste Bundestag des nordbadischen Sport- bundes wird im Jahre 1954 in Karlsruhe statt- finden. Erste Prämien-Ziehung in der Süddeutschen In der ersten Prämien-Ziehung der 10. Süd- deutschen Klassenlotterie wurden unter an- derem gezogen: eine Prämie zu 25 C00 DM auf die Nummer 20 638, zwei Prämien zu je 5000 DM auf die Nummer 103 990 und 130 643. (Obne Gewähr.) drts⸗ Besonders gönstig! Stabile Ausföhrung! Weinne 5 Kinderstuhl forbig lackiert Kinderstuhl 5.80 4.50 farbig lackiert e 5 Kindertisch 18.50 Pferdekopfschaukel 10.80 2 1 1 5 1 5 Hiiwes Nach ztkabgett Rein T, 28 Von zie rä Speisekartoffel großfallend, verkaufen. preisgünstig zu Oswald Seitz Rastatterstraße 8 Kinderklappstuhl, gepolstert 24.00 5 Puppenkorbwagen, Peddigrohr ab 36.50 Billig zu verkaufen Puppenkastenwagen ab 29.50 1 Puppenhaus(leer) vorne 1 Offen zum spielen Kinderwagen mannheim 2 Stüle, 1 runder Iisch 25 80 em 5 F 2, 2 1 borbbettoben als Puppen od. eichardi Tel. 327 45 Säuglingsbettchengeeignet 2 paar gebr. 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