1954 yſchule Rate Nr. 21 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 6. Februar 1954 Das Gegengewicht der Länd Konferenz der Ministerpräsidenten in Manchen Die westdeutschen Minister präsidenten wer- den sich am Freitag zu einer für die künftige Innenpolitik wichtigen Besprechung treffen. Seit dem demonstrativen Abgang der sowjet- zonalen Ministerpräsidenten ebenfalls in München im Jahre 1948 ist das die erste offi- zielle Zusammenkunft der westdeutschen Länderchefs. In der von Ministerpräsident Dr. Ehard(CSU) verschickten Tagesordnung t vorgesehen, daß nach einem einleitenden Referat Ehards Fragen aus dem Bereich des Schul- und Erziehungswesens, der demokra- nischen Erziehung in den Ländern, Fragen des Verfassungsschutzes und Rundfunkfragen be- sprochen werden sollen. Schon dieser„Fahrplan“ zeigt, daß die Ini- Watoren dieser Konferenz— in erster Linie Wohl Bayern, aber auch Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen—, alles vermeiden wollen, was nach einem Angriff auf die Kom- petenzen des Bundes aussieht. Was man will, at vielmehr, wie der Stuttgarter Ministerprä- aident Dr. Gebhard Müller anläßlich eines Besuches Dr. Ehards im vergangenen Jahr gte,„dem Bund geben, was des Bundes ist“. Aber:„Der Bund möge sich auf die Aufgaben beschränken, die notwendigerweise ihm ob- egen. Die Bundesrepublik kann einer ge- Seihlichen Entwicklung nur entgegensehen, wenn einer ausreichenden Zentralgewalt das Gegengewicht der Länder gegenübersteht.“ Daß das im Augenblick, nicht zuletzt durch die Schuld der Länder selbst, nicht der Fall ASt, bedarf kaum eines Beweises. Die Septem- perwahlen haben den verantwortlichen Bun- desorganen eine solche Sicherheit gegeben, dag nur selten von den Ländern mehr die Rede ist. Tatsächlich sind die Kompetenzen nach dem Grundgesetz auch gering, obwohl nur der Standhaftigkeit und Bundestreue der Länder vor 1948 die Bildung der Bundesrepu- Dlük zu verdanken ist. Diese wenigen Kompe- zenzen aber ganz auszufüllen und gleichzeitig Sarauf hinzuweisen, daß der Bundesrat keine echte Vertretung der änder, sondern ein veines Bundesorgan ist, das dementsprechend in erster Linie die n des Bundes Wahrnehmen muß, n dieser Kon- Jerenz am Wochenende. Man kann den beiden Staatschefs von Nordrhein- Westfalen und Baden-Württem- berg nicht nachsagen, sie seien besonders ak- zentuierte Vertreter des deutschen Föderalis- Mis. Wenn sie sich trotzdem mit dem baye- wischen Ministerpräsidenten zusammengetan Baben, so Wohl einmal, weil diese drei Lander E größten im Bunde sind und zum Zweiten, weil sie relativ stark unter der Bonner Ent- Wicklung— besonders Was die finanzielle Seite angeht— zu leiden haben. Die letzten Monate des vergangenen Jahres waren an- gefüllt mit Debatten über den Länder- anteil an der Einkommensteuer, den der Bundesflnanzminister wesentlich beschneiden Wollte. Nun wird die Frage der Geldvertei- gung zwischen dem Bund und den Ländern solange eine Streitfrage sein, wie eben Bund und Länder nebeneinander existieren. Aber auch andere Fragen, zum Beispiel die der Angleichung der Schulen aneinander, ste- hen vordringlich da. In Bonn gibt es kein Kultus ministerium. Alle in dieses Ressort fallenden Themen unterstehen der ausschließ- nchen Kompetenz der Länder. Daß diese hier- bei bisher ziemlich restlos versagt haben, gibt Mren HEigenständigkeitsbestrebungen nicht gerade ein gutes Zeugnis. Trotzdem ist es eine Tatsache, daß eine schon vor Jahren gegrün- dete„Konferenz der westdeutschen Kultus- minister“ in der wichtigsten Frage, nämlich der Schulfrage, nicht weit vorengekommen St. Zur Zeit existieren noch ebersoviele Schulformen wie Länder— und noch einige mehr, Gerade dieses Problem bildet daher einen Hauptangriffspunkt gegen den Födera- nsmus in Deutschland. Wie schwierig die Be- handlung dieser Frage werden wird, geht schon daraus hervor, daß das bayrische Kul- vusmi nisterium bereits recht sauer reagierte und in einer Veröffentlichung dem Sinn mach hämi feststellte: Auch die Minister- Präsidenten werden sich daran die Zähne ausbeigen. Immerhin wird in München am Wocher ende ein Schritt getan werden, der in Bon nicht nur mit Beifall begrüßt wird. Wenn Länderchefs es fertigbringen, in wesentlichen Punkten eine Einigung zu erzielen, besonders in der Frage ihres Verhaltens dem Bund g genüber, so können sie in Zukunft der Poli i118 der Bundesregierung schon 5 narte Senwie rigkeiten machen, und sei es auch nur durch das Gewicht, das eine Konferenz der Minister- Präsidenten nun einmal hat in der Vergan- genheit ist es öfters zu Schwierigkeiten zwi- schen dem Bundestag und der Burdesregie- rung auf der einen Seite und dem Bundesrat auf der anderen Seite gekommen— beispiels- Weise bei der Vera bschiedung der Deutsch- land schließlich aber wurden alle diese Schwierigkeiten nach parteipolitischen Gesichtspunkten„in Ordnung gebracht“. Die drei Initiatoren der Münchner Konferenz aber sind— das muß beachtet werden, wenn man das ganze als Politikum richtig einordnen will!— Mitglieder der Christlich-Demokrati- schen Union, der Partei des Kanzlers also, und bringen sich trotz aller Beschwichtigungs- versuche in eine gewisse Frontstellung gegen Bonn, die schon aus der Geschichte des Zu- Standekommens der Zusammenkunft heraus- zulesen ist. Wirtſchaftliches Industrie- Konjunktur Trotz rückläufigen Auf Beschäftigung im St ld Der Auftragseingang in der Industrie ist im Dezember 1953 gegenüber dem hohen Stand der Herbstmonate zurückgegangen. Wie das Bun- deswirtschaftsmini um mitteilte, flel der In- dex des Auftrag 88 n 131 im November auf 114 im Dessen(1951= 100). Demgegen- über wurde das Volumen der Bestellungen vom Dezember 1952 um 12 Pro t übertroffen. Hier- Aus ergibt sich nach Ar t des Ministeriums, daß die konjunkturelle Nachfrageentwicklung im gesamten stabil geblieben ist. Die saisonbedingte Auftragsentwicklung war im Dezember zwischen den einzelnen Industrie- bereichen unterschiedlich. Einzelne Zweige, wie der Maschinenbau(plus 6 Prozent), die Fahrrad- industrie lus 12 Prozent) und Feinmechanik Optik(plus 8 Prozent) verzeichneten sogar Rö- here Auftragseingänge als im November. Insge- samt war der Auftragsrückgang in der Investi- tionsgüterindustrie mit minus 9 Prozent ver- hältnismäßig gering(der Auftragseingang von Dezember 1952 wurde mengenmäßig um fast 15 Prozent übertroffen). Dagegen war die Nach- frage in der Verbrauchsgüterindustrie um 24 Prozent geringer als im Vormonat. Das Bundes- wirtschafts ministerium betont, daß sich der Rückgang jedoch in den nach der Jahreszeit zu erwartenden Grenzen hielt. Der deutsche Stahlbau erreichte im vergange- nen Jahr nach vorläufigen Angaben des Stahl- bauverbandes einen Gesamtumsatz in Höhe von 862 Millionen PM gegenüber einem Umsatz von 716 Millionen 1952. Die Umsatzentwicklung war allerdings regional und zum Teil auch lokal Unterschiedlich. Der Exportumsatz, der einen Anteil von 16,1 Prozent(Vorjahr 11,6 Prozent) am Gesamtumsatz erzielte, wurde 1953 noch durch die starken Auftragseingänge der Jahre 1951/52 begünstigt. Die künftige Entwicklung läßt sich nach An- sicht des Stahlbauverbandes nur schwer be- urteilen. Während in den nächsten Monaten noch eine gute Beschäftigung gesichert ist, wird in der zweiten Jahreshälfte mit geringfügigen Abschwächungen gerechnet. Die Entwicklung hängt fast ausschließlich vom Inlandgeschäft und hier überwiegend von den öffentlichen Auf- traggebern, wie der Bundesbahn, ab. Als haupt- sächliche Exportmärkte werden Süd- und Mit- telamerika, Australien, der Vordere Orient ein- schließlich Agypten und Türkei, Indien und Pakistan bezeichnet. Die westdeutsche Schneidwarenindustrie ex- portierte 1953 Erzeugnisse im Wert von 102,4 Millionen DM. Damit ist gegenüber 1952 ein Rückgang um 5,5 Millionen DM oder rund fünf Prozent eingetreten. Der Fachverband bezeich- nete das Hxportergebnis des vergangenen Jahres als günstig, da der wertmäßige Rückgang allein auf Preissenkungen zurückzuführen Sei. Mengenmäßig hat sich der Export auf der glei- chen Höhe wie im Vorjahr gehalten. bleibt stabil seingangs— Gute Copyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (8. Fortsetzung) „Sehr wohl. Herr Kommissar“, erwiderte Redmer und war wie der Blitz aus dem Zimmer. Eine Viertelstunde darauf hielt der kleine, graugestrichene Wagen mit den Beamten in der nur schwach erhellten Hafenstraße. Rechts dehnten sich die Rangiergleise des Haupt- dahnhofes bis zur Schweizer Grenze hin, Während links, dem Seeufer zu, Schuppen, kleinere Baracken, Kohlenhalden und Holz- stapel die Straße säumten. Ein auf der Straße wartender Schutzmann erstattete dem Kommissar Bericht und führte die Herren einen schmalen Fußweg entlang, der am Wasser endete. Hier, dicht vor einer Kokshalde, wies er auf eine am Boden lie- gende, dunkle, reglose Gestalt. Taschenlampen flammten auf, dann beugte zich Kommissar Eyrich etwas vor und starrte in das verzerrte Gesicht eines Toten, an des- sen Hals mehrere blutverkrustete Einstiche . waren. „Haben Sie Wacht der Waffe schen Umschau gehalten?“ fragte Eyrich den Schutzmann. Bevor dieser Antwort geben konnte, unter- brach ihn Redmer und rief erregt; „Herr Kommissar, das ist ja der Mann, den 2 heute mittag festnehmen wollte.“ „Der?“ stieg Eyrich hervor Er richtete den f Kegel der Taschenlampe erneut auf das Ge- zicht des Toten und meinte eindringlich: 5„Sehen Sie ihn genau an. Sind Sie Ihrer . Sache hundertprozentig sicher?“ „Jawohl, Herr Kommissar, das war er 5 erklärte Redmer mit Bestimmtheit. Eyrich wandte sich an die. en 5* Beamten und sagte: „Vor allen Dingen brauche WIr Licht stellen Sie die Scheinwerfer auf, aber achten Sie darauf, daß mir der Boden nicht ver- trampelt wird. Und Sie. Redmer, verständi- gen erst mal die Gendarmerie, Dr. Hähnle und die Unfallstation, damit sie den Kranken- wagen schicken. Ich glaube, drüben der Gast- hof hat Telefon. Bitte. kein Wort zu den Leuten, die erfahren noch früh genug da- V Während Redmer davoneilte, um seine Auf- träge auszuführen, und die Kriminalsekretäre Bauer und Irwing sich um die Scheinwerfer und Kabel bemühten, begann Eyrich mit der Stablampe die nähere und weitere Umgebung des Toten systematisch abzusuchen. Leider Waren auf dem Schlackenboden, der durch das schöne Frühlingswetter der letzten Tage ausgetrocknet war, keine Fußabdrücke zu er- kennen. Auch eine Waffe fand er nicht Den Verletzungen nach vermutete Eyrich, daß zur Tat wahrscheinlich ein lappmesser benutzt worden war. Er trat ans Wasser und blickte nachdenk- lich über den dunklen, kaum bewegten See. Ob der Täter die Waffe ins Wasser geworfen hatte? Jedenfalls mußte bei Tag der Grund abgesucht werden. Vorbedachter Mord oder Totschlag nach einem vorhergegangenen Streit? überlegte er. Der Rumane fiel ihm ein, der von dem Mann. den sie hier erstochen fanden, gestern über- fallen worden war. Ob dieser seinen Gegner wirklich nicht gekannt hatte? Kaum glaub- haft. Woher wußte denn jener seine Adresse? Ich werde Redmer zum„Grünen Anker“ schicken. Der Mann muß herbei! überlegte er. Zwei Stunden später erlebte Redmer aber die Ueberraschung, daß Bela Nimitsch weder im„Grünen Anker“ noch in seiner Wohnung aufzufinden war.. Wie die Wirtin aber Redmer erklärte war er gegen einundzwanzig Uhr in der Woh- nung erschienen, hatte sie aber gleich darauf mit dem Koffer wieder verlassen. fehlte jede Spur von ihm. 4. Das kleine Beiboot lag mit eingezogenen Nudern dicht an der niederen Ufermauer im Seither Steuernachlässe fördern Wohnungsbau Preusker für Beibehaltung des Paragraphen 7e — Tagung der Bauindustrie Bundeswobhnungsbauminister Victor Preusker hat in einer Sitzung des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie erklärt, er werde sich energisch für eine Beibehaltung des Paragra- phen 7 des Einkommensteuergesetzes(Steuer- freiheit für Wohnungsbaugelder) für weitere Vier Jahre, über die kommende Steuerreform hinweg, einsetzen. Die Abschaffung des Para- Sraphen würde eine Mieterhöhung um sechs bis sieben Prozent erforderlich machen. Nach Mitteilung des Verbandes will Preusker für ein Vorziehen wesentlicher Teile der Steuer- reform auf den 1. Juli 1954 eintreten. Die wirt- schaftsbelebende Wirkung einer Tarifsenkung könne sich dann noch im Laufe dieses Jahres auswirken. Die Bautätigkeit von Industrie und Gewerbe, die nur noch 10 Prozent des Gesamt- Volumens betrage, dürfe nicht weiter zurück- gehen. Preusker soll, dem Verband zufolge, den Stra- Benbau als ebenso dringlich wie den Wohnungs- bau bezeichnet haben. Es liege im Interesse der Bauwirtschaft, daß die vorgesehenen Belastun- gen der Verkehrsträger nicht zu einem Anstei- gen der Transportkosten, und damit der Bau- kosten, führen. Es dürfe nicht zugelassen wer- den, daß die„kranke Bundesbahn“ zwei weitere Verkehrsträger, Binnenschiffahrt und Kraftver- kehr, anstecke. Die technische Entwicklung dürfe, gerade im Hinblick auf den Kraftverkehr, nicht ignoriert werden. Die Tagung des Verbandes der deutschen Bauindustrie beschloß die Grün- dung eines„deutschen Bauzentrums“ als Zen- trale zur Förderung des Bauwesens. Es soll am 17. Februar ins Leben gerufen werden. Mehr deutsche Einfuhren aus Japan Bundeswirtschaftsminister Erhard empfing den neuen japanischen Botschafter in Bonn, Shu- nichi Kase, zu einem Gespräch über die deutsch- japanischen Handelsbeziehungen. Dabei hat Er- hard zugesagt, die Einfuhr japanischer Güter zu erleichtern sowie die Transit- und Dreieckge- schäfte zu fördern, damit im deutsch- japanischen Handel ein Ausgleich geschaffen werden kann. Japan hat aufgrund des gesteigerten deutschen Exports nach Japan Handelsschulden an die Bundesrepublik. Zur Senkung seines Deflzits WIII Japan runde 9 Millionen Dollar in bar zah- len. Ferner sollen die Transiteinfuhren nach Deutschland erhöht werden. Qualitätsgarantie für Schaumwein gefordert Rund 40 Sektkellereien des Bundesgebietes haben in einem Antrag an den Bundesinnen- minister eine Qualitätsgarantie für deutsche Schaumweine gefordert. Wie der Verband deut- scher Sekt-Kellereien mitteilte, soll durch die Qualitätsgarantie vor allem sichergestellt wer- den, daß Schaumweine, die im Flaschengär-Ver- fahren hergestellt wurden, durch besondere Kennzeichnung auf den ersten Blick von ande- ren Schaumweinen unterschieden werden kön- nen. Beim Flaschengär-Verfahren brauchen die Schaumweine meist mehrere Jahre bis zur Reife, während der Gärungsvorgang im Schnell- verfahren nur wenige Wochen dauert. In dem Schnellverfahren ist außerdem ein unbegrenzter Zuckerzusatz möglich, weil hier die Gefahr des Flaschenbruches nicht desteht. Der Verband be- tont, daß mit der besonderen Kennzeichnung der im Weinbau und Weinhandel in den letzten Jahren stark betonte QAualitätsgedanke auch beim deutschen Sekt gefördert werden soll. Deutsche Guthaben erneut angestiegen Die Guthaben der Bundesrepublik im bilate- ralen Zahlungsverkehr mit den 17 sogenannten „Sonstigen Verrechnungsländern“ sind im Ja- nuar 1954 erneut angestiegen. Nach den von der Bank Deutscher Länder veröffentlichten neue- sten Kontoständen hat sich das bis zum 31. De- zember 1953 auf 212,55 Millionen Dollar zurück- gegangene deutsche Clearing-Guthaben bis Ende Januar 1954 wieder auf 217,8 Millionen Dollar erhöht. Damit ergab sich im Januar ein Aktiv- saldo von rund 5,3 Millionen Dollar gegenüber einem Passivsaldo von 1,5 Millionen Dollar im Dezember 1953. Die Zugänge im bilateralen Zahlungsverkehr mit den Verrechnungsländern betrugen 59,7 Millionen Dollar, die Abgänge 54,5 Millionen Dollar. Das erneute Anwachsen der deutschen Verrechnungsguthaben ist in er- ster Linie auf die stärkere Zunahme der Ver- schuldung Argentiniens, Chiles und Japans zu- rückzuführen. Fast zwei Millionen Arbeitslose Das scharfe Frostwetter führte zur Ein- stellung der Bauarbeiten Wie die Bundesanstalt für Ar beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bekanntgab, ist die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet im Ja- nuar 1954 infolge des scharfen Frostwetters um 464 792 auf 1,989 Millionen gestiegen. Von der Zunahme wurden in erster Linie die Männer betroffen, deren Arbeitslosenzahl sich um 433 295 auf 1,5 Millionen erhöhte. Im Jahre 1935 hatte die Arbeitslosigkeit Ende Januar mit 1,822 Mil- lionen ihren Höchststand erreicht. Zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit erklärt die Bundesanstalt, die in der zweiten Januar- hälfte einsetzende starke Frostperiode habe zu einer wesentlichen Einschränkung bzw. gänz- lichen Einstellung der Außenarbeiten gezwun- gen. Das Baugewerbe und die Baustoff-Industrie sowie weitere nachgeschaltete Wirtschaftszweige hätten daher in ungewöhnlichem Ausmaße männliche Arbeitskräfte entlassen müssen. Da- gegen sei die Frauenarbeit durch Anforderun- en von Aushilfskräften für den Winterschlug- kauf begünstigt worden. Von den einzelnen Bundesländern hat Nord- rhein-Westfalen im Januar mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 142 539 die stärkste Zu- 1 zuweisen. An zweiter Stelle folgte sen mit einer Zunahme um 74 297, an Papier, Industrie- und Hlektroausrüstungen. Ferner ist die Lieferung von 20 Fischdampfern an die Sowjetunion vorgesehen, die im Laufe dieses und der beiden nächsten Jahre übergeben werden sollen. Güterfernverkehr für Tariferhöhung Mehrerlös soll dem Straßenbau zugute kommen Die Arbeitsgemeinschaft Güterfernverkehr un- terbreitete in Düsseldorf Vorschläge zur Ge- sundung des Verkehrswesens. Die Arbeitsge- meinschaft regt an, die am 1. August 1953 in Kraft getretene Senkung bei den hohen Tarif- klassen rückgängig zu machen und gleichzeitig eine„kleine lineare“ Anhebung der Gütertarife vorzunehmen. Der Vorsitzende der Arbeitsge- meinschaft, Lothar Raucamp, versicherte vor der Presse, das Verkehrsgewerbe sei bereit, seine hieraus zu ex wartenden jährlichen Mehreinnah- men in Höhe von 80 bis 90 Millionen DM restlos dem Straßenbau zuzuführen. Da das Verkehrs- gewerbe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 800 Millionen DM erzielte, würden sich bei Ver- Wirklichunng dieses Vorschlages die Transport- kosten im Durchschnitt um rund 10 Prozent er- höhen. Eine Abwälzung auf die Verbraucher- Preise sei nach Ansicht des Gewerbes nicht er- forderlich. Auch die Anfang August 1953 er- folgte Tarifksenkung habe sich nicht auf den Endverbraucher ausgewirkt. Namens des ges samten Strahßenverkehrsgewerbes wandte sich die Arbeits gemeinschaft insbesondere gegen die Absicht des Bundesverkehrsministers, dem Stra- Benverkehrsgewerbe eine Reihe von Transport- gütern auf dem Verbotsweg zu entziehen. Zu- sammen mit den geplanten Erhöhungen der Kraftfahrzeug-, Anhänger- und Treibstoffs“ würde die Verbotsliste für mehr als die der rund 80 000 gewerblichen Verkehrsbetriebe in der Bundesrepublik den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Rußland will britische Schiffe Milliarden-Aufträge an Großbritannien Der sowietische Außenhandelsminister Kaba nov hat einer Gruppe britischer Geschäftsleute, die sich zur Zeit zu Handelsbesprechungen in Moskau aufhält, angeboten, in den Jahren 1952 bis 1957 Aufträge über mehr als eine Milliarde Dollar und 4,2 Milliarden DMW) an Großbritan- nien zu vergeben. Das sowjetische Angebot ist in einem Memorandum enthalten, das der Mi- nister dem Leiter der britischen Gruppe, J. B Scott, bei einer Unterredung im sowietischen Außenhandelsministerlum überreichte. Wie Scott nach der Zusammenkunft mit dem sowjetischen Minister mitteilte, wollen die So- Wiets unter anderem Schiffe im Wert von 378 Milllonen Dollar, Elektroausrüstungen im Wer! von 150 Millionen Dollar, Textilien und Nah- rungsmittelmaschinen im Wert von 100 Millionen Dollar, Schmiedeausrüstungen, Pressen und Werkzeugmaschinen im Wert von 100 Millionen Dollar sowie Nahrungsmittel, Rohstoffe und Konsumgi üter im Wert von 375 Millionen Dollax in England kaufen. Scott bezeichnete die Waren- liste als äußerst wertvoll. Schatten der VVV 8 da. Als Ulrich von Kron das Geräusch des zum Haus fahrenden Wagens vernahm, richtete er sich aus seiner Liegestellung im Boot halb auf und spähte gespannt durch das Geäst der Bäume zur Terrasse empor. „Endlich murmelte er. Er schaute auf die Armbanduhr. Schon vier, stellte er fest und dachte bitter: Sie hat sich Zeit gelassen, obwohl sie genau wußte, wie ich auf sie Wartete—— Oben war niemand zu sehen, Nach einer Weile ließ er sich wieder ins Boot zurück- fallen und starrte mit finsterem gesicht vor sich hin. 5 Am liebsten wäre er hinaufgelaufen, hätte Sibylle im Haus gesucht und ihr Vorhaltungen gemacht. Er war so böse. Doch ließ das sein Stolz nicht zu. Ueberhaupt, was wollte er von ihr? Diese Frage quälte. Und plätzlich, als würde er gejagt, stieß er die Ruderblätter ins Wasser und ruderte mit hastigen Bewegungen in den See hinaus. Weit draußen zog er, erschöpft und in Schweiß gebadet, die Ruder ein, legte sich lang auf den Boden und ließ das Boot trei- ben. Sibylle wurde bei ihrer Ankunft im Haus von Gisela Brinckmann begrüßt: „Sie werden doch sicher Hunger haben?“ „O nein, ich habe in Meersburg eine Klei- nigkeit gegessen.“ „Und wie steht es mit Kaffee?“ „Den lehne ich natürlich nicht ab“, versetzte sie.„Er ist schon fertig, und auf der Terrasse ist der Sonnenschirm aufgespannt.——“ „Sie sind sehr lieb, Frau Brinckmann“, sagte Sibylle herzlich.„Vebrigens. Wo steckt sisentlich Ulrich?“ „Der? Vermutlich wieder auf 8880 Wasser. Gleich nach dem Mittagessen verschwand er und ließ sich seither nicht mehr sehen.“ Wäh- rend sie mit Frau Brinckmann dann unter dem bunten Sonnenschi auf der Terrasse Kaffee trank, blickte sie vergeblich nach Ulrich aus. Später, als Frau Brinckmann einmal ins Haus ging, um ihr Stickzeug zu holen, erhob sich Sibylle und schlenderte zum Bootshaus hinunter. Sie sah sofort, daß das Beiboot fehlte. Also war Ulrich hinausgerudert und trieb sich draußen auf dem See herum. Sie wanderte den schmalen Steg am Boots- haus entlang, beschattete die Augen mit der Hand und suchte die flimmernde Wasser- fläche ab. Nach einiger Zeit entdeckte sie in der See- mitte einen dunklen Punkt, der fast bewe- gungslos auf dem Wasser lag. Das konnte Ulrich sein. Er liebte solche Eskapaden, ob- wohl er wußte, daß sie verboten waren Wes- halb er ihr heute aus dem Wege ging? dachte sie beunruhigt. während sie zurücklief, Gisela Brinckmann sah ihr mit einem schwer zu deutenden Blick entgegen: „Na, gefunden? Ist er unten?“ „Nein! Er ist mit dem Boot draußen auf dem See sagte Sibylle.„Ich denke aber, der Hunger wird ihn bald zur Umkehr be- wegen.“* „Vielleicht: Sibylle wurde aufmerksam. Sie blickte Frau Brinckmann mißtrauisch an. Doch diese hatte sich über den Stickrahmen gebeugt, 80 daß sie ihr Gesicht nicht richtig sehen konnte. „Warum meinen Sie das? Hatte es heute früh etwas zwischen Ihnen und ihm gegeben?“ Gisela Brinckmann hob den Kopf und er- klärte ruhig: „Nein, nein. wir beide eee uns ausgezeichnet.“ „Aber?“ 5 6 „Ich wollte damit nur sagen, daß er eben sehr eigenwillig ist. Er macht nur das, wozu er Lust hat.“ 8 „Er ist noch ein Junge“, entgegnete Sibylle entschuldigend. „Immerbin in Ihrem Alter“, Brinckmann spöttisch ein. „Aber was haben diese jungen Mens! warf Fre. bisher von ihrem Leben gehabt? Sie habe nur den Krieg kennengelernt!“ er wider Sybille. f 5 Fortsetzung folgt) ie Vorspübung Von Josef Martin Bauer Pünktlich um sechs Uhr vierunddreißig son der Vorstadtzug die Halle verlassen. Eine Mi- nute vor Abgang werden die Türen geschlos- sen. Das Fräulein von der Vermittlungsstelle, ein wenig stubenbleich nach acht Stunden Tagesarbeit, nimmt die Zeitung herauf und Hest die Filmchronik. Der Lagerbote, der dem Fräulein gegenübersitzt, starrt auf die Rück- seite der Zeitung und liest doch nicht. Er sitzt immer auf diesem gleichen Platz und betrach- tet gleichmütig die Anzeigenseite der Zeitung, die ihm zugekehrt ist. Es raschelt nebenan, wo die beleibte Köchin in ihrer Tasche alles Ge- kaufte noch einmal durchzählt. Sie tut das jedesmal, und sie fährt jedesmal mit dem Vorstadtzug um sechs Uhr vierunddreißig. Nun müßte es Zeit sein, stellt der Kanzlei- Sehilfe mit einem vorwurfsvollen Blick auf seine Armbanduhr fest. Pünktlichkeit ist ihrn Alles, und wenn der Zug nicht sogleich abfährt, Wird sein Gesicht mürrisch werden. Das frei- lich können nur die ständigen Fahr Säste fest- stellen, denn das Gesicht des Kanzleigehilfen ist immer mürrisch. Da wird die Tür noch einmal aufgerissen. Eine junge Frau steigt ein, eine junge Frau mit einem Kind. Sechs Uhr fünfund dreißig. Mit einem bösen Blick verfolgt der Kanzlei- gehilfe jede Bewegung des Kindes, als möchte er es verantwortlich machen für die kleine Verspätung. Das Kind aber bleibt nun, un- bekümmert um die Mutter, im Zwischengang vor einem Mann stehen, der eine Brille trägt. „Komisch! sagt das verwunderte Gesicht des Kindes, komisch ist diese Brille mit dem kan- tig geschliffenen Oberrand. Dem Mann mit der Brille aber ist gar nicht komisch zu Mute. Er hat seit zwei Uhr in seinen Büchern gesucht nach einem Uebertragungsfehler, und ihn nicht gefunden. Der Zug fährt an, mit zwei Minuten Ver- spätung. Und während noch all die Augen- paare vorwurfsvoll in den Zwischengang blicken und so dem Kind ungesprochen zum Vorwurf machen, daß es schuld sei an diesem ängeren Verharren, spielt bereits ein erster kühler Hauch um die Köpfe. Der Kanzlei- gehilfe läßt den Aermel über die Uhr gleiten, das Fräulein von der Vermittlungsstelle liest, der Lagerbote bekommt eine andere Zeitungs- seite zugewendet, die Köchin segnet mit breiter Hand den kleinen Vorrat, den sie gekauft hat, und läßt die Finger nicht vom Schluß der Tasche. „Wieviel Uhr ist es, Herr?“ fragt das Kind den Kanzleigehilfen. Der aber schaut mürrisch Weg, und das Kind sagt freundlich, als hätte es eine liebenswürdige Antwort bekommen, „Danke!“ „Mutti, es ist viertel neun.“ „Ja, das ist schön. Dann werden wir bald zu Hause sein.“ „Fährt der Zug sehr schnell, Mutti?“ „Natürlich! Du siehst es ja!“ „Ich glaube, Mutti, ich werde mich fürchten Müssen, wenn der Zug so rasend fährt.“ „Nein, Kind. Fürchten muß man sich nicht.“ „Schade! Wenn ich mich fürchte, dann kommst du zu mir und „. und gebe dir Schokolade, ja.“ „Nein, Mutti, das nicht. Wenn ich mich fürchte, und wenn etwas weh tut, und wenn ich weine, dann hast du so eine weiche Hand wie sonst nie.“ Die Mutter lächelt und errötet. Da schaut das Kind auf und sieht überall in den Gesich- tern ein feines Lächeln. Das Fräulein unter- richt die Filmchronik. Der Lagerbote starrt Mngst nicht mehr auf die Anzeigenseite der Zeitung. Um das dicke Gesicht der Köchin nuscht ein Lächeln, und der Mann mit der Brille streicht sich über die Stirn, als könne er das Denken an verworrene Zahlen löschen. Sechs Uhr achtundvierzig. Der Zug hat die Verlorenen zwei Minuten nicht mehr auf- geholt, aber der Kanzleigehilfe, der immer mürrisch ist, lächelt dem Kind nach, bis es inter einem Pfeiler verschwunden ist. Ich sah ihn zum ersten Male, als ich den Strand entlang zu unserem Kutter ging. Die Sonne war gerade ein wenig bervorgekom- men und leuchtete hell auf den Stein, auf dem er saß. Er hatte die Hände auf die Knie gestützt und sah aufs Wasser. Sein Aichtes, weißes Haar flatterte leicht im Wind. Es stand in merkwürdigem Gegensatz zu dem pechschwarzen Bart. „Uwe ist wieder hier“, Als ich zum Boot kam. „Wer ist Uwe?“ „Jaaa“, antwortete mein Vater und dachte lange nach. Er besaß einmal das schönste Haus hier im Dorf Seine Fischerei war die größte weit und breit. Dann starb plötzlich seine Frau. Kurz danach sein einziger Sohn. Seitdem war er fort. Aber er kam wieder. Dann arbeitete er bald hier, bald da. Und War eines Tages wieder verschwunden.“ Es war merkwürdig, daß ich immer an die Hlüchtige Begegnung mit dem Alten denken mußte. Tags darauf ging ich wieder zum Strand hinunter. Schon von weitem leuchtete mir Uwes weißes Haar entgegen, Als ich Zanz in seiner Nähe war, blieb ich stehen und sah beim Ausladen der Fischerboote zu. Interessiert beobachtete ich, wie der Alte mühelos schwere Kisten hob, sie auf einen Karren stellte und zur Halle des Fisch- marktes schob. Er arbeitete sehr bebende und ohne 1 5 Zeichen der Frmüduns, sagte mein Vater, Wer hat eiqenlich die Vorfohtt im Leben? Nicht immer hat der Stärkere recht/ Von Johannes Baudis Nun hat es also auch mich erwischt! Meinen ersten Auto-Unfall habe ich hinter mir. Als vor einem halben Jahr Herr Gruber, der über uns wohnt, mit seinem neuen Wagen gegen einen Baum rutschte, hatte man ja noch eine Erklärung dafür. Wenn einer so ungeschickt war in technischen Dingen, daß einem jedes Mal, wenn er vor der Haustür abfuhr und er den zweiten Gang reinlegte, vor dem Krachen im Getriebe alle Zähne weh taten, mußte es ja mal so kommen, Und von . 8 dem Zigarrenkaufmann Schmitt an der Ecke munkelt man., daß er beinahe ins Gefängnis gekommen wäre, als er seinen Unfall hatte. Aber man weiß ja auch, daß er gerne ein Glas Wein trinkt, und wenn er sich dann noch an's Steuer setzt und hinterher ist die Blut- Probe nicht ganz negativ. Aber ich bin natürlich Auf der Polizeiwache habe ich es den Beam- ten auch klar gesagt. Denn ich hatte ein- deutig die Vorfahrt. Ich kam nämlich an der völlig unschuldig. BRENN PUNKTE DES LEBENS Das sind die Kreuzungen der Straßen, über die die Menschen eilen und hasten. Alle haben ihr Ziel, keiner hat Zeit. Tausende hasten täglich über s so eine Kreuzung. Sie treffen sich, um im nächsten Augenblick schon auseinander zu gehen. Sie sind beladen mit Schicksalen, Plänen, Sorgen, Hoffnungen. Jeder trägt sein Päckchen, der über die Kreuzung geht. Und dabei kann jedem von uns s eine Kreuzung selbst zum Schicksal werden, wenn die Menschen so viel mit sich selbst zu tun haben, daß keiner mehr auf seinen Mitmenschen achtet. Foto: Wolff und Tritschler) DER KOSTBAREH NHFGEN Geschichte einer Menschlicikeit Von A. Lundin „Wieviel habe ich verdient?“ kragte er den Mann, der die Aufsicht führte. „Acht Mark“, War die Antwort. „Gut“, sagte Uwe.„Dann mache heute Schluß.“ Der Aufseher griff mürrisch in die Tasche und zählte Uwe das Gelid auf die Hand. Es ist immer dasselbe“, brummte er.„Er hört sofort zu arbeiten auf, wenn er weiß, daß er von dem Geld den nächsten Tag leben kann.“ Am Abend regnete es. Wir waren gerade mit dem Abendessen fertig geworden, als es draußen klopfte. Meine Mutter öffnete. Ich hörte, wie eine Männerstimme etwas sagte. ich für Dann warf meine Mutter etwas unsanft die Tür zu.„Jwe war da“, bemerkte sie, als sie zurückkam.„Er wollte die Nacht bei uns ver- bringen. Gegen Bezahlung, wie er sagte. Aber Tagedieben gebe ich kein Quartier.“ „Er ist kein Tagedieb, Mutter. Er verdient das, Was er braucht. Jeder Mensch hat seine eigene Philosophie.“ Als ich etwas später durch das Fenster sah, bemerkte ich den Alten. Er saß dicht an die Hausmauer gelehnt, wo das Dach den meisten Schutz gegen Regen bot. Uwes Ge- wand glänzte vor Nässe. Er saß auch noch dort, als alle im Hause schon schliefen. Nur ich war noch wach. „Kommi“ rief ich leise den „Komm herein Aber sei leise!“ Alten an. Kreuzung von rechts. Daß der Motorras- fahrer so stur sein und mein Vorfahrtsrecht überhaupt nicht beachten würde, damit konnte ich ja nicht rechnen. Viel ist Gott- seidank nicht passiert. An meinem Wages ei kleine Beule und ein paar Kratzer be Motorrad ist nur die Lampe in die Brüche gegangen. Anschließend standen wir beide auf der Polizeiwache. Für einen, der mit dieser Institution bisher noch nicht vie zu tun gehabt hat, ist das schon etwas un- behaglich. Aber dann hat der Beamte etwas gesagt, was mir ausgesprochen unangenehn War. Ich mu 1 nämlich auch mit einem Straf- bescheid rechnen. Und das regt mich auf! Ich war doch ein- deutig im Recht! Aber da gibt's im Verkehrs- recht einen ganz besonderen Paragraphen. Der lautet, in die Umgangssprache übersetzt: „Man muß immer ganz zart und rücksichts- Voll sein! Man muß damit rechnen, daß gerade der andere Verkehrste eiinehmer unter Umständen recht rücksichtslos handelt, des anderen an die Seite drängt. 8 hat mas hinzunehmen, muß man in seine Fahrweise einkalkulieren.“ Dag ärgert mich! Es muß doch ein Recht geben! Es muß doch gesagt werden könnes: Der hat recht und der hat unrecht! Es darf doch nicht heißen: Bei einem Unfall hat immer jeder schuld, und nur der Anteil ist Verschieden! Aber jetzt denke ich wesentlich ruhiger und anders darüber. Da war nämlich Frau Koch inzwischen bei mir und hat sich beklagt. Aufwartefrau. Die hat 88 einen Ehe-Unfal 87 Ihr Mann geht zu viel in die Gasty rtschakten, kommt kaum noch heim it ihr zu wenig Geld ab. Sie ist se Ibstver- ständlich für ihren Teil ganz im Recht,— Sagt sie. Ich möchte das nicht ganz unter- Schreiben, Ich kenne Frau Koch und weiß, sie gelinde gesagt— etwas schlampig. Außerdem schwätzt sie auch zuviel. Ich kann mir vorstellen, daß ihr Mann sich da- heim nicht wohl fühlt. Ganz, ganz vorsichtig versuche ich, ihr klarzumachen, dab man bei solchen Zusammenstößen die Schuls nicht bloß auf einer Seite suchen sollte. Meistens wären beide Teile schuld. Da hätte man aber einmal hören können, wie sie hoch- ging!„Recht muß doch Recht bleiben. Uns das Recht ist bei mir“, donnerte sie mich àn. Nun ist sie gegangen, und da fällt mir Wieder die Verkehrspolizei mit ihrem„Para- graphen“ ein. Vielleicht hat sie doch nickt ganz unrecht? Vielleicht ist es ein ganz grundlegender Rechtssatz, der da zum Aus- druck kommt? Und dieser Tendenz zu Zusammenstößen ist nicht damit abgeholfen, wenn man hier und da festlegt, wer die„Vorfahrt“ hat. Son- dern über allem steht der ordnende Gottes- wille, daß wir Zusammenstößen unter allen Umständen und auf jede Art aus dem Wege gehen sollen. Als Kinder haben wir mal eine Geschichte gehört, die ganz vorne in der Bibel steht. Da hat ein Mann gesagt:„Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten.“ Dieser Mann hätte auf Grund seines Alters und seiner Autorität die Vorfahrt gehabt. Er hat auf sein Vorfahrtsrecht verzichtet. Daruns War das Wohlgefallen Gottes bei ihm, und es heißt, daß er„gesegnet“ war. Noch radikaler hat Gottes Sohn selber die„Verkehrsregeln“, die für seine Jünger gelten, formuliert:„Alles, Was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut innen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Nun will ich also meinen ‚ungerechtes“ Strafzettel abwarten und dann— bezahles. Im Stillen freue ich mich darüber, daß Gott soviel Humor hat, daß er neben seinen Pre- digern in Ornat und Talar ja auch die Ver- kehrspolizei in seinen Dienst stellt, um seine Menschenkinder beschützen zu lassen und sie einander näherzubringen. Frau Koch ist unser auch einen Unfall iSt Rätsel des Daseins/ von reier Scier Und Toulon, an der Azur-Küste, auf einem Felsen hoch über den Meer, wohnte einmal ein Ausländer so un- pegreiflich schön, daß viele der Vorüber- kommenden, Einheimische wie Fremde, einen ganz großen Filmstar in ihm vermuteten Zwischen Marseille Als ich am nächsten Morgen erwachte, war er verschwunden Nux auf dem Tisch lag ein Zettel, auf dem mit schwerfälliger Schrift geschrieben war:„Danke!“ Uwe blieb noch einige Tage im Dorf. Dann verschwand er ebenso plötzlich, wie er ge- kommen war. Es hieß, er habe eine Erbschaft gemacht. Es vergingen Monate. Als ich meinem Vater zum Strand folgen wollte, kam Uwe auf mich zu. Er sah völlig verändert aus. Am nächsten Morgen fanden sie ihn. Er lehnte an der Mauer seines Hauses, das ihm früher einmal gehört hatte. Er War tot. Vier Tage später kam ein Brief an mich aus der Hauptstadt, von einem Rechtsanwalt büro. Man verständigte mich davon, daß ich von Uwe als Alleinerbe eingesetzt worden sei. Die Hinterlassenschaft betrage zehn- tausend Mark. „Nein“, sagte ich,„nein, das nehme ſch nicht an. Wie komme ich dazu?“ „Du bist ein Dummkopf“, antwortete mein Vater. Uwe hat keine Erben. Wer weiß, welchen Grund er hatte, gerade dir das Geld zu ver machen““ „Vielleicht hatte er dich gern!“ Er war aber in Wirklichkeit nur ein Privat- mann, der diesem Paradies kaum einen Blick gönnte und obendrein so spartanisch lebte, daß die Einheimischen vor Mitleid seufzten. Was war mit diesem Menschen? Lange forschten Neugierige dem nach und zerbrachen sich die Köpfe, aber niemand konnte Auskunft geben— bis eines Tages doch ein Arzt, den jener gelegentlich um Rat 20 fragen pflegte, den Bann von den Wis- begierigen nahm, indem er berichtete. Der reiche Ausländer da oben in seinem Märchenschloß war von der Auffassung er- füllt— ja man muß wohl sagen besessen: daß der Mensch das Leben unbedingt und un jeden Preis leicht nehmen müsse. Aber wie er, der Millionär, es anstellen solle, um dieses Programm auch durchzuführen— darüber grübelte er während der zwei Monate, die er Jährlich hier verbrachte, in heißem Bemühen Tag und Nacht, ohne zu einem zufrieden- Stellenden Ergebnis zu gelangen. Der Gedanke, ob er in Wirklichkeit zuwege bringe, was ihm erkenntnismäßig aufgegangen war, ließ dens armen Reichen keine Ruhe, und der Doktor prophezeite mit düsterem Lächem, daß sein beklagenswerter Patient unter der Last dieses Problems eines Tages, restlos aufgebraucht, zusammenbrechen müsse An diesen fremden Gast an der Azur- Sollte jeder denken, wenn er einen Milli beneidet, weil er glaubt, daß ein solcher Aes haben kann. was sein Herz begehrt. 8 1 1 — — ** — 2 * * 2 * ** * * * *. * * * 5 . ** * ** * * ** ** * ** *. ** * ** ** . * 4 ** 4 * * * E 8 * 8 84 * ** 25 5 2 * 85 7 * * 2 * 1 lags 2 8 4 9 8 1 2 4 8 l. ausgelassensten Wochen des Jahres, diese unbe- schwerte Zeit des Mummenschanzes und der Verklei- dung. Bald ist es wieder soweit, und es gilt, recht- zeitig gerüstet zu sein. Für alle Frauen gewinnt die wichtigste aller Fragen eine neue Aktualität: Was ziehe ick an? Bevor wir uns in den bunten Wirbel stürzen, nReißt es, einem paßt. Aufrichtige Selbsteinschätzung hin- sichtlich Typ und Temperament wird der si Ratgeber bei der Auswahl des Kostüms Funtase und Geschiche lassen sich oft die begau- berndsten Kostume herstellen, denen kein Mensch die Improvisation ansieht.— Kramen Sie in Ihren Schubladen, liebe Leserin, in Kũsten und Motten XXX XXXXXXXXRKXXXXRXXRXXK&XKXK XXII * Ill. Nabe.. kommt die Zeit der Kostümbälle, der Künstlerfeste und.. Prinz Kar- neval,. Es sind die fröhlichsten und sich darüber klar zu werden, was ⁊u rerste in. Mit kisten, und Sie werden erstaunt sein, wieviel Möglichkeiten, mit wenig Mitteln sich zu verkleiden. Vielleicht haben Sie ein schulterfreies Cocletail- oder Abend- leid, das sich mit einem Tüllrock und Rüsche in ein fanta- sievolles, stilisiertes Rokokokostüm ver- wandeln läßt. Wie gefällt Ihnen das „Teras-Girl“? Wenn Se sehr jung und schlanle sind, nehmen Sie eine der beliebten und praktischen Lei- nenkosen, eine Sport- bluse, an die eine viele Dinge zutage kommen, die für eine Maskerade geeignet sind. Viel- leicht finden Sie ein altes Sommerkleid oder einen Dirndlrocſe und ein paar Stoffreste, die Sie in eine allerliebste Gärtnerin verwandeln önnen. Oder umge- ſcehyt: wenn Sie die Kosten fur ein Kostùm scheuen, aber sowieso ein neues Sommer- ſeleĩdcken brauchen, jſeaufen Sie sich den Stoff und verwandeln es nur für die Fa- schingszeit Es gibt so RR NERRRRRRRN REER XXX XXX XRNEXXXNNXXXXRX RK. Hransenborte genäht Wird, und fertig ist kommenden Sommer. die Möglichkeit, buchstäblich„aus Zeit des Frohsinns] Klingende Gläser, And Heiterkeit, wohin Ner geht's um so besser. 5))FFFUCCCCCCCCCC ————— Als der Vater der zojanrigen Marla J. starb, vermachte er ihr ein kleines Vermögen. Da- mit hatte er den Wunsch verbunden, daß seine Tochter eine Weltreise machen solle, um fremde Länder und Völker kennenzulernen and laraus Sicherheit und Gewandtheit für r späteres Leben mit nach Hause zu Bringen. Die 20jährige Maria, die bisher in einem behüteten Haus in der Stadt im Rheinland aufgewachsen war, packte ihre Koffer und wat die Reise in die große Welt an. Nach ausgedehnten„Abstechern“ nach Afrika, Vorderasien und Indien gelangte sie nach Bangkok. Der jungen Deutschen gefiel es in Bangkok. Sie bewarb sich um eine kaufmännische Stelle im thailändischen Teen port-Export und wurde trotz mangelnder einheimischer Sprachkenntnisse als Rontoristin eingestellt. Zald war sie ihrem siamesischen Chef un- Dntbehrlich Sie schrieb ihrem Vetter:„Viktor, ich bin glücklich.“ Aber schon ein Jahr später, als Abteilungs- leiter Manotta um die Hand Marias angehalten hatte und sie den Thailänder bald darauf ge- heiratet hatte, stellte sich heraus, daß die Fremde doch nicht für sie das ewige Glück bereithielt. Manotta hatte seiner jungen Frau bewußt verschwiegen, daß er einem geheimen Fakirzirkel angehörte, der einem Götzen- glauben huldigte. Als Maria ihren Mann zum ersten Mal dabei überraschte, wie er sein Blut in eine Opferschale des„marmornen Soldgottes“ tropfen ließ, erschrak sie zutiefst. Seitdem ließ Manotta nicht von seinen Ueber- vedungskünsten, sie zum Beitritt zu seiner Sekte zu bewegen. Der Siamese wurde der deutschen Frau bald unheimlich. Sie erkannte, daß er nur mit falschem Schöntun und mit ist ihr Herz erschlichen hatte. Maria ließ Sich überreden, wenigstens einen Versamm- tungsabend der Sekte zu besuchen, eilte aber, von Entsetzen gepackt, aus dem Tempel., als sie die zahlreichen, hier gehaltenen Gift- Schlangen sah. Seit sie ihres Mannes Er- suchen, der Sekte beizutreten, rundweg ab- lehnte, machte sie auch mit dem Nagelstock Bekanntschaft, mit dem Manotta sie fast täglich durchprügelte. Maria versuchte, mit dem Rest ihres ver- Miebenen Geldes dreimal beimlich Bangkok zu verlassen. ber jedesmal erwischte sie im zetzten Augenblide die von Manotta alarmierte Polizei, nahm sie fest und lieferte sie in der Wohnung ihres grausamen Gatten ab. Selbst der Direktor, an den sie sich Hilfe suchend wandte, wies sie ab:„Keine Thailänderin, mein Kind, hat das Recht, ihren Mann zu ver- ssen, wenn er nicht einwilligt. Dann muß sie es in Kauf nehmen., wenn er. um Fluchtver- zugleich ein zünftiger Haus- und Gaurtenanzug für den Das alte Sprichwort„In der Beschrankung zeigt sich der Meister“ hat duck, auf die Faschingszeit an- gewendet, seine Berechtigung. Es kommt bei einer Maskerade nicht auf das Viel oder Wenig an, sondern auf die Untbiderstehlickkeit eines uberzeugend ge- tragenen EKostums, das die verwandelte Persönlich- keit glaubhaft macht. Einmal im Jahr haben wir alle der fahrens, für ſcurze Zeit ein Leben zu leben, das im Alltag nur unsere Träume erfüllt. Nutzen wir diese Regen von Konfetti, melodische Rhythmen, Lachen, Jubel, Trubel man sieht Rüsten wir uns! Laßt uns unter den Masken einmal dem Alltagsleben entfliehen. Das hat jeder von uns einmal Nötig. Nach- NN NN NK NN NK KR KK KR RRXRXRXKXKX MMM EE 2 2 Unheimliche She Haut 2. E x ĩ ł d suche zu verhindern, die Polizei zu Rate zieht. Bevor Sie Manotta heirateten und damit unsere Staatsangehörigkeit erhielten, hatten Sie sich mit dieser Bestimmung vertraut machen müssen. Es ist Ihr Schaden, daß Sie es nicht taten. Nun bleibt nur noch eins übrig: Sie bitten Ihren Gatten um Verzeihung.“ Aber Maria gab nicht auf. Sie wandte sich an den Privatsekretär des Königs. Er ließ sie zu einer Zudienz kommen und fragte:„Sie haben die Heiratsurkunde doch mitunter- schrieben? Wollen Sie nicht zu Ihrem ehe- lichen Treuschwur stehen?“ Und dabei fun- Kelten seine Augen wie die eines Wesens aus einer anderen, fremden Welt. Maria sandte Bittschriften an den König persönlich, ihr ihre Unwissenheit zugute zu halten. Aber alle zwölf Schreiben scheinen über die Schreib- tischschubladen des Privatsekretärs nicht „Laßt doch der Jugend ihren Lauf. aber er darf nicht über's Ziel schießen! Das erste Ballkleid— der erste Ball! Welche zauberhaften Erinnerungen werden für die Mütter in diesem„Gedicht“ aus Taft und Tüllgeriesel wach, das im Schrank auf das Balldebut des Töchterchens wartet! Und manche künftige Ballmutter wird vielleicht ein wenig beklommen darüber nachdenken, wie viel sich seit„ihrer Zeit“ auf dem Tanz- Parkett geändert hat Ein Tanzstundenball wird zwar noch viel von dem alten„Ballzauber“— und von den bewährten gesellschaftlichen Gepflogenheiten haben, die sich in den Balleltern und in dem befrackten„Maitre de plaisier“ verkörperten, aber schon ein Schulball mag sich wesentlich davon unterscheiden. Vielleicht hat das Töch- terchen schon vorsichtig vorgebaut und die Mutter zu überzeugen versucht, dag„Ball- eltern“ heutzutage etwas reichlich Altmodi- sches seien und daß all ihre Freundinnen den Ball in Begleitung eines„festen Tanz- partners“ besuchten, und kurz und gut— daß eben jede andere Begleitung übe! Hässig Sei. 5 Die Mutter wird sich mit diesem Gedanken vielleicht nur schwer befreunden können. Früher hatten sich die Kavaliere mit der Bitte um einen Tanz an die Eltern zu wen- den, es kam schon fast einer Auszeichnung gleich, wenn ein Herr an den Tisch gebeten wurde und damit zu dem erklärten Tanz- partner einer jungen Dame avancierte. Und neute sollte man so junge Leute sich völlig Selbst überlassen? Sie bespricht es mit dem Vater. Väter aber sind Männer und Männer sind konservativ. Und so wird der Herr des Hauses an diesem Punkt der vorbereitenden Ballgespräche erklären, daß eine guterzogene junge Dame— daß seine Tochter zumin- dest nicht allein, beziehungsweise in Beglei- tung eines unbekannten jungen Mannes aus- geht, punktum. Und nun wird es Sache der Mutter sein, zu verhindern, daß aus der „Allein ausgehen“ Ballfreude ihres Töchterchens ein tränenrei- ches Ball-Fiasko wird. Es ist natürlich nichts dagegen einzuwen- den, wenn Eltern ihre Tochter auf den Bal begleiten, es ist aber nicht mehr anstößig, wenn eine junge Dame nur in Zegleitung ihres Tanzpartners auf dem Ball erschein. Hier irrt also der um den„guten Ton“ be- sorgte Herr Papa. Die„feste“ Tanzpartner- schaft wurde aus dem nachkriegsbedingtes Herrenmangel geboren, sie hat zur Folge, das „alleinstehende“ junge Damen unter Um- ständen keinen Tänzer, und einzelne Herres keine freie Tänzerin vorfinden, und wer klug ist, baut bekanntlich vor. Eine kluge Mutten sieht ihre Aufgabe darin, sich hinreichend über den„Freund“ ihres Töchterchens 2 orientieren und möglichst auch mit seinen Eltern in Kontakt zu kommen. Ein junger Mann, der sich beiderseitig in seiner Rolle als Kavalier beobachtet weiß, wird sich die- ser Aufgabe auch verpflichtet fühlen. Es liege sich auch denken, daß Eltern des umgehen, indem sie sich zur Pflege häusliches zusammenschliegen., Da. 1 Gleichgesinnten Tanz veranstaltungen innen sie der 9 erzieherischen Wert men vollzieht. Die Tanz Stils hatten ja über das Vers den Zweck, jungen Menschen gute Umsangs- formen zu vermitteln. Man kann den daran heute oft nachteilig genug bemerk Für junge Leute, die avaneieren wollen, 81 auch heute noch une Gutes nehmen wurzelt immer im Ischaftlichen Umgang, bei dem ältere erfahrene Mensches den richtigen Ton angeben. Die heutigen offiziellen Tanzfestlichkeiten bieten wenig Gelegenheit dazu. Um so mehr muß es eine Angelegenheit häuslicher Erziehung werden eine schöne und wichtige Aufgabe der Ball- mütter von heute! Charlotte Zn ne Be- Sie . ll. enn es sien um Sfoffe handelt. Zi einen Fakir hinausgekommen zu sein. Die Behorden Thai- lands blieben unerbittlich. Nur einmal noch erhielt sie die kurze amtliche Mitteilung: „Auf Ersuchen des Kaufmanns Manotta wird bestätigt, daß Thr Mann das Recht hat, Sie jederzeit festnehmen zu lassen, falls er wie- derum Fluchtverdacht schöpfen sollte.“ Erst vor einigen Monaten gelang es Maria durch Zufall, Verbindung mit einem Eng- länder aufzunehmen und ihm einen Brief zu- zustecken, der der Dienerschaft ihres Mannes entging. Er war an süddeutsche Freunde adressiert, enthielt die Schilderung ihres Leidenswegs in Bangkok und einen langen Klageruf über ihr Unglück. Ein früherer Ge- schäftspartner ihres verstorbenen Vaters v7 iII nun alle behördlichen Hebel in Bewegung setzen, um Maria nach Deutschland, in ihre Heimat zurückzuhelfen. stellen wir Innen kier vor, Aber meine Damen, denn wir Innen sind bereits von Kopf bis besser? Fuß auf. Fasching einge- terlingen was gefällt! Kühne„Behauptungen“ Vielleicht „ländlich- sittlich“ Nehmen Sie einen Buschen Stroh oder natur- farbigen Bast, den Sie mit Hapierblumen und Schmet- odler Aepfeln und Birnen gar- mieren. Es kann auch Vogelnest sein, erlaubt ist, Der Fantasie sind feine Grenzen gesetzt. Die beliebte Jungmäd⸗ chenfrisur stand Pate bei kann uuck aus Wolle oder Stroh gearbeitet oder vor- anden sein.. und einem langen Bastschopf. gefüllt Kirschen, ein Krephopier stellt. Diesmal geht es buch- stablich um Ihren Kopf und das, was Sie darauf setzen wollen, wenn die närrische J Zeit commt. Wie wür's denn 9 Auch aus Federn, Wolle, Bandern und.. sogar Ho- Delspänen lassen sich Pe- rucen nd Kopfbededeun- gen herstellen, wenn man uber Geduld und Geschiche zur Abwechslung einmal verfügt. bin wenig Mühe mit einer Garnierung d la freilich macht es aber Kleopatra? Die Perucice aus welckhe Frau würde sie Krepp- Papierstreifen ist dem Modell„Pferde- nicht aufbringen, wenn sie leicht herzustellen und— schwanz“. Es besteht aus weiß—— daß sie sich. „ billig dasz. einer Stoffappe. sie lohnt! Eri hen Nadrid spricht von Marie-Luise Bulgarische Prinzessin heiratet bürgerlich In der Mad Avenida del Valle sichte eine einsame rige Witwe die Aussteues für ihre Tocht Wenn Prinzessin Marie: Luise auch bürgerlich heiratet, so soll doch Wenige kt kürstlich sein. Bulga-⸗ lens: All ihre schönen Hei- ratspläne hat terliche Liebe zunichte gemacht. Jack R„eu heißt ihr Er- Wählter 5 b die Mut- ter den 8 mähen Ver- lobung. Dabei Kind so gern neben König Baudo aut dem belgis Thron sehen, und Marie-Luise hätte al Herrin von Leaken auch sicher eine gute Figuli gemacht. Aber auch dieser Traum ist zerron- nen, nachdem sie die Hoffnung, ihr 16jährigel Sohn Simeon könne einmal wieder in Sofie den Thron der Bulgaren einnehmen, längs aufgab.„Das liegt nicht in unseren schwachen Händen“, ist der resignierende Trost der from- men Tochter Victor Emanuels III. von Italies Der Abschied von Marie-Luise wird ihr nich leicht fallen, Sie ist die lebende Erinnerung An schönere Jahre ihres Lebens, als Köniz Boris III. von Bulgarien den italienischen Mo- narchen um die Hand der 19jährigen Johanné bat. Geheiratet wurde erst 1930, denn ihre verschiedenen Konfessionen bereiteten uner- wartete Schwierigkeiten, Als ihr Vater nack einer angeblichen Verstopfung der linken Herz. Arterie— tatsächlich soll er vergiftet worder im September 1943 starb, war Marie: Luis ade zenn, und ihr sechsjähriger Bru- der b eg als Simeon II. einen schwanken: den Thron. Der Verlust traf Johanna umso härter, al! Sich der Zusammenbruch der Ostfront am Ho- rizont abzeichnete und König Boris kein Te- stament hinterlassen hatte. So übernahm ih! Schwager Kyrill zusammen mit zwei Kapi- nettsmitgliedern die Regentschaft. Kyrill wurde ein Jahr später nach dem Einmarsch der Ro. ten Armee von den neuen volksrepublikeni- schen Machthabern erschossen. ö Johanna gelang es, als Gräfin Rilska mi ihren beiden Kindern zu entkommen. Einige Jahre bot König Faruk ihr am Nil Exil, Sie fürchtete jedoch den schlechten Einfluß des vergnügungssüchtigen Potentaten auf ihre her- anwachsenden Kinder und bat, als Marie-Luise flügge wurde und man Nachstellungen be- fürchtete, Franco um Asyl. 7 Marie-Luise ist mit ihren 20 Jahren inzwi- schen eine der besten Tänzerinnen und Reite- rinnen der spanischen Gesellschaft geworden An irdischen Gütern mangelt es ihr nicht, seit das großgväterliche Millionenerbe in Rom un- ter die Nachkommen verteilt wurde. Aber die Sehnsucht nach der Heimat, nach den golde- nen Kuppeln der orthodoxen Kirchen und dem fröhlichen Vorkriegsbuülgarien lebt weiter ir ihrem Herzen. 1 2 Sein— 0 533 Steine Nehftaf für r GN Iz acht Schwwerwerdauliche NASEN ee eee Koh- 0Z Natwagen 8. a. ervbse desen Sport unnd Spiel Vom einheimiſchen Sport Fußball. Sp. V. 07 Seckenheim— Zul Mühlhanſen Nach der Niederlage gegen Walldorf und dem Unentſchieden gegen Eppingen auf ei⸗ genem Gelände muß 07 ihren Anhänge en auch mal wieder eine Freude machen. Dies ſollte nicht nur möglich, ſondern mit Be⸗ ſtimmtheit zu erwarten ſein, zumal morgen wieder Kaltſchmitt und Würthwein mit von der Partie ſind. Die Spielleitung hat dem bisher harmloſen Sturm ein neues Geſicht gegeben und den routinierten Diefenbach als Sturmführer eingeſetzt. Es bleibt abzuwarten, ob ſich dieſes Experiment bewährt. Die Gäſte ind ſehr hart, die ſich auch auf fremdem Platz nicht ſcheuen an den Mann zu gehen. Der Gaſtgeber muß vom Anpfiff ab ver⸗ ſuchen, den Gegner zu überlaufen und bis zum Seitenwechſel ein Plus zu ſchaffen. * Jortuna Edingen— Jygg. 98 Seckenheim. Dieſes Lokalſpiel hat ſchon immer das In⸗ dereſſe der Zuſchauer gefunden. Im Vor⸗ ſpiel trennte man ſich 0:0 unentſchieden nach wechſelvollem Kampf. Die Blau⸗Weißen, die vor acht Tagen in Viernheim einen wichtigen Auswärtspunkt holen konnten, ſind nun er neut vor eine ſehr ſchwere Aufgabe geſtellt, zumal die Meiſterſchaftsfrage wieder offener geworden iſt. Bedauerlich, daß Winkler G. verletzt wurde und mindeſtens 8 Wochen pau⸗ sieren muß. Mit drei Mann Erſatz müſſen die Einheimiſchen dieſen nicht leichten Kampf an⸗ treten. Aber bekanntlich werden ſich die Er⸗ ſatzleute beſonders anſtrengen um in dieſem harten Ringen zu beſtehen. Edingen, welches beſonders auf eigenem Gelände ungeheue en Kampfgeiſt zeigt, wird den 98ern gewaltig einheizen. Nur bei größtem Einſatz und Kampfe willen können ſich die Einheimiſchen gut aus der Affaire ziehen. ö Viernheim muß nach Friedrichsfeld So spielt die 1. Amateurliga Nordbaden Amieitia viernheims führende Position in Nord- badens 1. Amateurliga steht am kommenden Sonn- ag erneut auf dem Spiel, denn die Elf muß zu der benachbarten Friedrichsfelder Germanen, die be reits das 5 mit 3:1 Toren gewinnen konnten. Leichter iaben es Feudenheim und Daxlanden, denen man Heimsiege gegen Birkenfeld bzw. die Fforzheimer Rasenspieler zutrauen kann. Hocken- meim, Kirrlach und Neckarau laufen Gefahr, weiter Tzurückzufallen, da ihre Gegner Brötzingen, Leimen und Schwetzingen den Vorteil des eigenen Platzes mu Siegen nützen wollen, um dadurch ihre Positio- nen zu verbessern. Die in den letzten Spielen stark zurückgefallenen Amateure des Karlsruher Sc soll- ten ihr Punktekonto gegen den Neuling Plankstadt verbessern können. In Ilvesheim stehen sich mit dem dortigen Sportverein und der SG Kirchheim zwei Vereine gegenüber, denen bereits jetzt das Wasser am Halse steht. Im Falle eines Kirchheimer Sieges dürften beide Mannschaften kaum noch dem Abstieg entgehen können, da dann der Punktab- Stand zu dem Nächstplazierten sieben bzw. neun Fühler betragen würde. Es spielen: Ksc— Ts Plankstadt, FV Daxlan- den— VfR Pforzheim, Germ. Brötzingen— VIL. Neckarau, SV Schwetzingen FV Hockenheim, Vin Leimen Olympia Kirrlach, Germ. Fried- rächsfeld— Amicitia Viernheim, SV Ilvesheim ge- gen SG Kirchheim, ASV Feudenheim— Fc Birken- ebd. i Schlagerspiel Eintracht gegen VIB Endkampf um die Süd- Meisterschaft spannend Wie noch nie— Zweite Liga ohne Reiz Der Endkampf um die süddeutsche Fußball- meisterschaft verspricht in diesem Jahr span- mend wie noch nie zu werden. Acht Spieltage vor Meisterschaftsende haben vier Mannschaf- ten, die nur je einen Punkt von einander ge- trennt liegen, die besten Aussichten, sich die Meister würde noch zu erkämpfen: der VfB Stutt- gart, die Frankfurter Eintracht, Offenbacher Kickers und 1. FC Nürnberg. Die Entscheidung wird sicherlich in den zahlreichen Spielen zu erwarten sein, in denen die vier Großen unter sich sind. Hier steigt bereits am kommenden Sonntag der erste Schlager: Frankfurt sieht das Spiel des neuen Spitzenreiters gegen den alten Tabellenführer. Die Stuttgarter stecken in einer Sturmkrise, die Frankfurter büßten ihren kapi- talen Vorsprung durch drei Niederlagen nach- einander ein. Wer aus diesem Treffen einen oder gar beide Punkte holen kann, hat schon viel gewonnen. Der 1. Fe Nürnberg selbst wird sich die Chance, zu Hause gegen den VfR Mann- heim beide Punkte zu holen, kaum entgehen lassen, während Offenbach in Kassel auf der Hut sein muß. Nachdem für Viktoria Aschaffen- burg kaum mehr viel zu erben sein wird, ver- Spricht der Kampf um den zweiten Abstiegsplatz ebenfalls noch sehr interessant zu werden. Wald- hof und der BC Augsburg sind am meisten ge- fährdet. Beide Mannschaften können— wie üb- rigens auch Aschaffenburg gegen den FSV— ihr Punktekonto durch mögliche Heimsiege über Bayern München bzw. die SpVgg. Fürth verbes- sern. Die Stuttgarter Kickers dürften die Lage vollends meistern, zumal ihnen am kommenden Sonntag ein Heimerfolg gegen Schweinfurt zu- zutrauen ist. Es spielen: Frankfurt, SV Viktoria Aschaffenburg— FSV Waldhof Bayern München, Hessen Kassel— Kickers Offenbach, Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart, Jahn Regensburg gegen Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg— VfR Mannheim, Stuttgarter Kickers— Schweinfu BOC Augsburg— SpVgg. Fürth. Die Punktespiele in der zweiten süddeutschen Liga entbehren eines gewissen Reizes, da trotz der Niederlage von Reutlingen die beiden Ta- bellenersten Schwaben Augsburg und SSV Reut- lingen dem Verfolgerfeld weit enteilt sind. Neun Punkte liegt Schwaben Augsburg vor dem Ta- bellendritten 1860 München, und auch der Vor- sprung Reutlingens beläuft sich auf immerhin noch sechs Punkte. So konzentriert sich das Hauptinteresse auf die Abstiegsfrage. Wacker München ist am meisten in Gefahr. Zwischen Bamberg, Böckingen, Durlach und Cham dürfte der zweite absteigende Verein ermittelt werden. Mit Wacker München und dem ASV Cham ste- hen sich am kommenden Wochenende Zwei der bedrohten Vereine gegenüber, wobei die Münch ner in einem Punktgewinn ihren letzten Ret- tungsanker sehen können. Bamberg steht der schwere Gang zum KFv bevor. Böckingen er- Wartet mit einigen Hoffnungen den Freiburger FC. Durlach muß zum TSV Straubing. Die Augs- burger Schwaben werden vom FC Singen ge- prüft, während Reutlingen der Schwelle zur Oberliga durch einen Heimsieg über Pforzheim näher kommen sollte. Hofs Hoffnungen und die der„Löwen“, doch noch den Aufstieg zu schaf- ken, können nur genährt Werden, wenn die bei- den Spitzenreiter Seitensprünge machen. Vor- erst wollen beide Vereine aber noch mithalten, Was sie durch einen Heimsieg gegen Hanau(Hof) und einen Auswärtserfolg in Darmstadt(1860 München) erstreben. Es spielen: Wacker München— ASV Cham. Karlsruher FV— Fe Bamberg, Bayern Hof gegen Hanau 93, Fe Singen 04— Schwaben Augsburg, TSV Straubing— ASV Durlach, SV Darmstadt 98— 1860 München, SSV Reutlingen gegen FC Pforzheim, Union Böckingen— FCC Freiburg, SV Wiesbaden— TSG Ulm 46. Deutschlands Alpine Skimeisterschaften Es gibt keine„sicheren“ Favoriten Das Allgäu- Städtchen Pfronten ist vom Freitag bis Sonntag Schauplatz der Deutschen Alpinen Skimeisterschaften. Die große Frage, wer auf der Abfahrtsstrecke am Breitenberg und dem Toxrlaufhang am Edelsberg bei den Damen und Herren zu Meisterehren kommt, und wer für den Kombinationssieg mit dem„Goldenen Ski“ Ausgezeichnet wird, ist schwer zu beantworten. Noch schwerer ist es allerdings, zu sagen, wer in Pfronten die Fahrkarte zu den vom 28. Fe- bruar bis 7. März in Are(Schweden) stattfinden- den Weltmeisterschaften erhält. Viel vorgenommen haben sich unsere z. Zt. beständigsten Läuferinnen Mirl Buchner und Ossi Reichert. Die Garmischerin Buchner erlebte ihren„zweiten Frühling“ bei der FIS-Woche in Kitzbühel, wo sie den Riesenslalom überlegen gewann und nur durch eine Fehlentscheidung beim Spezialtorlauf um den kaum erwarteten Dreier-Kombinationssieg kam. Mirl und Ossi verzichteten auf einen Start bei den Bayerischen Meisterschaften, wo Evi Lanig zu Titelehren kam, um am Arlberg auf Abfahrt zu trainieren. Zwischen Mir! Buchner, Ossi Reichert und Evi Lanig dürfte auch in Pfronten die Entscheidung beim Kombinationssieg liegen. Bei den Herren ist es nicht so gut bestellt wie bel unseren Damen. Wenn Beni Obermüller seine Kitzbüheler Verletzung ausgeheilt hat, sollte er ein ernsthafter Anwärter auf den Kom- binationssieg sein. Seine größten Widersacher müßte er in Peppi Schwaiger, Hans Hächer(dera Vorjahresmeister), Sepp Behr und dem jungen, in Kitzbühel so erfolgreichen Hanspeter Lanig haben. Oder kann der Pfrontener Mathias Wan- ger auf heimischem Gelände für eine Uber- raschung sorgen? Ostler/ Nieberl wieder vereint Die neue Entscheidung der FIBT, daß bei den Zweierbob- Schlitten das Gewicht der Fahrer von 200 kg auf 210 kg hinaufgesetzt wird, er- laubt es den beiden Deutschen Anderl Ostler und Lorenz Nieberl wieder ihr altbewährtes Zweigespann zu bilden, das erstmals am kom- menden Sonntag bei der Deutschen Meister- schaft im Zweierbob in Hahnenklee an den Start gehen wird. Ostler/ Nieberl bringen zwar etwas mehr als 210 kg auf die Waage, doch dürfte es für die Sieger von Alpe d' Huez und Oslo nicht schwer fallen, die wenigen Kilo, die Sle noch zuviel haben, herunter zu saunieren. Marianne Seltsam und Sepp Behr siegten Im Torlauf der Alpinen Deutschen Skimeister- schaften— Obermüller unterlag knapp Marianne Seltsam(Tegernsee) und Sepp Behr (Sonthofen) wurden bei den Alpinen Deutschen Skimeisterschaften in Pfronten Deutsche Meister im Spezialtorlauf. Während Marianne Seltsams Sieg durch das Fehlen von Mir! Buchner und Ossi Reichert un- gefährdet war, gab es bei den Herren ein er- bittertes Duell zwischen dem bayerischen Mei- ster Sepp Behr und dem favorisierten Beni Obermüller. Uberraschend hatte Behr im ersten der beiden Läufe mit 73,9 Sek. die beste Zeit erzielt, die um eine Sekunde besser war als die Obermüllers. Im zweiten Durchgang auf einem ꝛtwas kürzeren Kurs gelang es Obermüller, der nit stark bandagiertem Knöchel fuhr und mit Medikamenten die Schmerzen seiner Knöchel- verletzung zu lindern versuchte, mit 60,3 Sek. ie Bestzeit zu fahren. Sepp Behr aber war mit 31,1 Sek. nur um acht Zehntelsekunden lang- zamer und sicherte sich mit zwei Zehntelsekun- den Vorsprung den Meistertitel. Konrad II- dacher aus Heufeld, der mit höchstem Einsatz lief, wurde überraschend Dritter vor Hanspeter Lanig. Ergebnisse: 1. Sepp Behr(Sonthofen) 135,0; 2. Beni Obermüller Gottach-Egern) 135,2; 3. Konrad Irlbacher Heufeld) 137,8; 4. Hanspeter Lanig(Hindelang) 138,0; 5. Pepi Schwaiger(Gar- misch- Partenkirchen) 138,3; 6. Sepp Folger Ro- senheim) 141,4; 7. Pepi Erben(Frankfurt) 143,7; 8./9. Hermann Zill Gadwies) und Hans Hächer (Schleching) je 144,2; 10. Karlheinz Fäßler(Sont- hofen) 144, 4; Der Erfolg von Marianne Seltsam war mit kast 10 Sekunden Vorsprung so überlegen, daß ihr wahrscheinlich auch Mirl Buchner und Ossi Reichert den Titel nicht hätten streitig machen Können. Ossi Reichert hatte sich am Mittwoch beim Torlauf- Training eine Sehnenzerrung am Fuß zugezogen und war als Zuschauerin am Slalom-Hang, als sich Marianne Seltsam den Titel holte. Mir! Buchner, der man ebenfalls einen Titelgewinn zugetraut hätte, war„indis- boniert“ und hi 1 Bett. Marianne Seltsam, die nach ihre Unfall im vergangenen Jahr im letzten Dezember erstmals wieder 0 Skiern stand und ihr zweites Rennen in diess Saison bestritt, durchfuhr die beiden Kurse bestechender Manier. Mit enger Skiführung mei sterte sie die schwierige Torkombination, die der Trainer der deutschen Nationalmannscha, Engelbert Haider, gesteckt hatte. Ergebnisse: 1. Marianne Seltsam(Tegernsee 146, 5 Sek.; 2. Evi Lanig(Hindelang) 156,1; 3 Rosl! Amort(Schellenberg) 163,3; 4. Hilde Quagt (Koblenz) 165,3; 5. Ingelore Mumm Grannen- burg) 171,3; 6. Gitti Bogner Rottach-Egern) 174. Russen wollen auch Europatitel Bei der Eisschnellauf-Meisterschaft in Davos Der 1600 m hoch gelegene Schweizer Kur- und Wintersportplatz Davos ist am 6. und 7. Februs Schauplatz der 50. Europameisterschaften i Eisschnells Die Russen, die in der Welt. meisterschalt die drei ersten Plätze durch Schill. kow, Gontscharenko und Grischin belegten, wer. den diesmal einem schärferen Kampf ausgesetzt Sein. Als stärkste Widersacher erwartet man die in Sapporo(Japan) nicht gestarteten Holländer sowie den jetzt wieder in Form befindlichen dreifachen Weltmeister Andersen-Norwegen. De Rußland in den Vorjahren nicht um Europa- meisterehren kämpfte, darf es nach der Aus- schreibung nur drei Vertreter entsenden, wäh⸗ rend andere Nationen mit sechs Läufern an- treten können. Startzusagen aus 14 Nationen stellen, diesmal ein Rekordergebnis dar. Deutschland Gurch seinen mehrfachen Meister Theo Meding(Köln sowie dem talentierten Ernst Räpple vertreten. ist Der Handball in Baden Nachdem die Meisterschaft entschieden ist, steht die Abstiegsfrage im Vordergrund der Spiele der badischen Handball-Verbandsligagruppe Mitte. Dar landen hat dabei die Möglichkeit, durch einen Sieg über Niederbühl wertvollen Boden- zu gewinnen Wogegen Bretten in Rintheim kaum um eine Nie- derlage herumkommen wird. Eine harte Ausein- andersetzung dürften sich die Mannschaften des Karlsruher Sc und des SV Durmersheim liefern, wobei der Platzvorteil möglicherweise entscheiden den Charakter hat. Meister St. Leon darf im Heim spiel gegen Beiertheim in Front erwartet Werden. 88885 2 IN SCHACH-ECK E Der kritische Punkt Aufgabe von H. Vetter, Dresden (2. Preis„Horizont“ 1946) KI2, De5, Tad, Bd, es, ga; Khl. Tas. Laz, Scl, Bez, da, f7, f5, g6. Matt in drei Zügen Die große Schräge ashi ist das Ziel der weißen Dame. Da aber sofort 1. Dal? wegen Lb! nichts nützt, muß erst der Taâ Hilfestel- lung leisten. Kreuzworträtsel F 2 4 N 775 10 11 E 2 5 13 0 A 14 7 915— N 24 Waagrecht: I. Deutsche Großstadt, 6. Schwimmvogel, 8. Metallfrag, 10. Bergein- schnitt. 12. Klostervorsteher, 13. Behälter, 14. Laubbaum, 15. Kurort im Schwarzwald. Senkrecht: 2. Nebenfluß der Elbe, 3. haraktereigenschaft, 4. Nothelfer, 5. Ara- bischer Staat, 7. Muse, 9. Strom in Asien, 11. Fluglandschaft, 13. Gemeinschaft. g Wortversteckrätsel Gewisse Menschen muß man oft sehen, wenn man sie lieb behal- den soll, andere wieder selten. Aus den Buchstaben des vorstehenden Aus- SDruchs von Hebbel sind 13 Wörter folgender Zedeutung zu bilden: 1. Flüssigkeit(6 Buch- taben). 2. Molch(3), 3. Fisch(5), 4. Gesteins- gebilde(6), 5 Gebirgsblume(9), 6. griechische Göttin(7), 7. Geschoß(5), 8 Lüge(10). 9 Ne- benfluß der Dorau(4), 10 Teil der Scheune(5) 11. Wasserpflanze(4), 12 Deutsche Hafenstadt (5), 13 Nebenfluß der Aller(5). Die Anfangsbuchstaben der gefundene Von der ir stehen der 4. ster v. Potsda des KI um die lands jetzige Sollte. jeder Dose genan! enthäl Inhalt Besch Und i. Seite man Rechn verstr gesam Deuts. verän Her ligen rasche nur d Setzer Daierte Wörter nennen, in der gegebenen Reihenfol, dem! gelesen, eine Stadt in Braunschweig. Silbenbaukasten * R 4 be klei nen lern de run ein chen 0 1 l 20 men ung das * glöck 9 ben ber feh- gan- ge glück i Je kön le mit nen nicht sam Stück ze. Vorstehende Silben, richtig bindung mit den bereits vorhandenen Silb in den waagerechten Reihen einen Apho mus von Franz Blei. LOSUNGEN 1D nl dzubs sep iu sun usuugg usunuesnz 3118. e ene ens e sf ee euere e e esse nsqusqits Lang eon— Sue e uspund ef Sue, Ir uus 01 Suug 6 eau a ug 8 quo g L Ss sueN g giehfepa g uss fe T scber s u e esse I seis ue el nv ii d 6 on CCC uss— Sed, g Sr r en a el led. of J 8 url d Sang ee user sonen eu iged s q ite 2: e, en gu, e pun aud& Sung o ebene wee ee ige, es Sonntag, 7. Februar 1954 Donnerstag, 11. Februar 19384 10.20 Melodien am Sonntagmorgen 13.00 Vergnügter Nachmittag mit SUD DEUTSCHER NUNDFUNK 10.15 Schult: Gemeinschartskunde 16.05 Musik macht gute Laune 11.00 Salvador de Madariaga: bekannt Kapellen u. Solisten 10.45 Opernmelodien 18 35 Von der Kunst, auf Besuch Ple Angst des Westens- 17.00 Seit adam und us Hör. Mühlacker(Mittelwelle) 522.00 m= 575 kHz 1400 Nuss am Mittag zu sein 5 f 12.00 Musik am Mittag(Stuttgarter Splel nach J B Bristley id 5 5 14.30 Leicht beschwingt 20.00 Fröhlicher Feierabend Philharmoniker) 18.00 Das Amadeus-Quartett spielt Heidelberg- Dossenheim 301.00 m= 998 kHz 15.00 Schulfunk: Grundrechte 20 40 Was haben Sie auf dem Her- 13.00 Schöne Stimmen 19.00 Orchester Kurt Rehfeld Mühlacker(Kurzwelle) 49.75 m= 6030 Kk Hz 15.30 Wolfgang Seri am Klavier zen?(Gerh. Herrmann Mostarp 18.30„Schmackhaftes vom schwä- 20.00 Rundfunk-Sinfonſeorchester 16.00 Nachmittagskonzert 21.00 Rundf.-Sinf-Orch(Brahms dischen Gemüt“ von Gerd 2 8 8 a 7 16.45 Badener ip aller Weit 22.30 Henry James(Porträt) Schneider 22.15 Von Melodie zu Melodie Sen 00(80 Kulturumschau: 17.05 Shormusik 23.00 Wir bitten zum Tanz 24.10 Chorgesang 333 Nachleben: 330(003, 20 00 405) F 15,480% 0 Vom Sundeltrieder, 010 Upterhaſtunssmusik 7.00(W). 7.55, 9.00(W), 12.30. irtschaft: 15.45(Mo-Fr) 50 Montag, 8. Februar 1954 4g 0 0 i 20 68000 800 bg 2100(Seh 1 30(S0. 18 0 Freitag, 12. Februar 1954 38.15 Melodlen am Morgen 16.00 Nachmittagskonzert andfunk: 5.55(W), 8 00(So). 11.(So), 2145(Sa) 10.15 Schulfunk: Grundrechte V fr 4 Unnck 70.15 Schulfunk Geschichte: Im 17 30 Damian von Schönborns(Di, Mi. Do, Sa) andacht 6 O50) 7 05(W). 8.30(So 10.45„Der Reichtum der Arbeit- 15 Mense e Staate Ludwigs xIv letzte Ausfahrt Frauemunk: 800(W., 14.00). Suchmeldungen: 9 15(MI, Sa) 11.00 Kleines Konzert 5 17.30 Der Straußenkrieg 10.45„Bel Betty war man zu Hause“ 19.05 Musik macht gute Laune 1805(Sa). Helmatpost: 6 40(W). 17 30( 12.00 Musik am Mittag 18.05 Musik macht gute Laune 11.00 Kleines Konzert 20.00 Musik für jedermann Jugendfunk: 13.45(D, 18.40(Sa). Zwisch Main u Bodensee: 12 45(W. 14.35 Unterhaltungsmusik 20.00 Sücktunklotterie, anschlieg. 12.00 Musik am Mittag 221.00„Freiheit und soziale Sicher- 18 35(Do). Zeitfunk: 19 03( 15.00 Schulfunk: Die Krim im Wunschkonzert 74.30 Unterhaltungskonzert(Stutt- heit“„Feierabend“ KRinderfunk: 14.30(So, M). 15.30 Sendeschluß: 0 10(Mo, Fr), 1.60 Blickfeld Furopas 21.15„Naphta und die Zukunft garter Philharmoniker) 22.20 Muslkalisches Intermezuo(Mo, Fr).(Sa, So), 4 15(Dl. Mi. Do) 15.00 Schulfunk: Bei den Uhr- machern im Schwarzwald 16.15 Schulfunk: Bei den Uhr- machern im Schwarzwald 11.20 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag(Sudfunk- Unterhaltungsorchester) 34.00 Musikalisches Intermezzo 14.35 Richard Trunk Zum 75 Ge- durtstag des Komponisten 23 30 Musik aus Amerika Dienstag, 9. Februar 1954 18.00 Nachmittagskonzert Proke- fert, Kodaly: Rundfunx- Sinfonieorchester) 17.00 Teemusik 2 18.15 Klänge der Heimat 21.00 Vom Atom zum Weltsysten 21.30 Südfunk-Tanzorchester 22.20 Orgelmusik 23.00 Kleine Schlagerauslese 16.00 Nachmittagskonz Mittwoch, 10. 10.15 Schulfunk: Musik 11.00 Alte Meister 12.00 Musik am Mittag 14.20 Musikalisches Intermezzo 15,00 Schulf.: Gemeinschaftskunde 15.30 Hans Brändle am Klavier 16.00 Südtunk-Tanzorchester 16.80 Helmuth Heißgenbüttel 5.00 Schulfunk: Musik 75.30 Ernst Simon am Klavier 23.00 Unterhaltungs“ 8.10 Unterheltun (Porträt) 16.45 Junge Künstler mustzieren Ssmusix 16.45 Filmprisma Februar 1954 17.30 Lebende Mundartdichter: Ide Preusch-Müller 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Aus Cedric Dumonts Musik- album 29.30„Der Mann aus den Wäldern“ 23.30 Von der Musikdeutung zum Gesetz der Intuition 9.10% Unterhalſtungsmusix 5 8 10.15 Schulfunk: Uran 11.13 Kleines Konzert. Klaviermusik 14.20 Neue Blasmusik Hörspiel von 5 0 Wuttig Volksmusik 17.6% Südrunklotterle orchester Ludwigshafen) 10.45 Orchester Kurt Rehfeid 12.00 Musik am Mittag 15.00 Fröhliches Schaumschlages Wochenendplauderei mit ert(Pfalz- Europas“ Funk-Caprieeio 22.20 Musikalisches Intermezzo 85 23.00 Jazzplatten aus Deutschland Februar 1954 17.50 Musikalisches Intermezzo 19.10 Die Stuttgarter volksmusik 20.00„Fra Diavolos. Kom. Oper 5 von Auber 22.20 Südtunk-Tanzorchester 23.00 Heut geht es rund Heitere f Faschingsgrüge 910 Das Nachtkonzert(Smetans. Martinu. Wissmer. Rundfk.- 1 Symphonſeorckiester) 8 * amstag, 13. Russische in die leeren Felder der Figur eingesetzt, nennen in Ver- wa Spo Uu Sitzt kluge re p Statt man Wägel sich Sch desha ten, einme Tages und! turch „Fahl zweit minis einer die i AF 28