18Sbe. 1 Ab. 188 em J abe! Arling chlie. ertre. iSerer 1 det Walde DM. winn⸗ 1 DM. 1 men. E ittel r. 16 4 anandelten, Nr. 45 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 20. März 1954 Das Für und Wider der Steuerrefbrm Lebhafte Auseinandersetzungen im Gange— Bleibt Schäffer Sieger? BOnn(E. B.) Eine Woche nach der Bun- destagserklärung Finanzminister Schäffers, in der er dem Parlament und der Gffentlich- keit seine Pläne für die lang erwartete Steuer- reform darlegte, sind fast alle bisher dazu veröffentlichten Stellungnahmen negativ. Die Oppositionspartei im Bundestag und einige Wirtschaftsverbände haben den Plänen des Bundesfinanzministers sogar das Recht auf die Bezeichnung„Reform“ abgesprochen. An- dere Kreise der Wirtschaft erklärten sich nur „enttäuscht“, aber volle Zustimmung kam von keiner Seite. Indessen weist man in parlamentarischen Kreisen der Bundeshauptstadt darauf hin, daß das letzte Wort nicht bei den Interessen- verbänden liegt, sondern beim Bundestag, und daß Schäffers Finanzvorlagen sich bisher im- mer als genau und klug berechnete Mittel- Wege zwischen wirtschaftlichen Möglichkeiten und fiskalischen Notwendigkeiten herausge- stellt haben. Der härteste Kampf wird jedoch nicht im Bundestag, sondern im Bundesrat erwartet, wo die Länder ihre Zustimmung zu einem Gesetzgebungswerk geben sollen, das die Zentralgewalt des Bundes bei aller Wah- rung des föderativen Charakters wesentlich Stärkt. Die Parteien der Regierungskoalition haben sich bisher noch auf keine offizielle Stellung- nahme festgelegt. Die CDU hat sich darauf beschränkt, durch ihren Pressedienst vor „überschnellen Urteilen“ zu warnen. Dieser Haltung schlossen sich FDP und DP im we sentlichen an. Als einziger aus dem Regie- rungslager wandte sich der BHE scharf gegen den Schäffer-Plan, den er„bürokratisch“ und „Dicht wirtschaftsgerecht“ nannte. Neben den Freibeträgen für die Vertriebe- nen geht es dem BHE vor allem um eine Stärkere Steuersenkung bei den kleinen und mittleren Einkommen und um die Beseitigung der von der Regierung vorgeschlagenen ge- meinsamen Veranlagung von Ehegatten. Der BHE ist sich hier mit der SPD einig, die auf das sogenannte Tröger-Gutachten verweist, das kleinen und mittleren Einkommen mehr Erleichterung zubilligen will. Schäffer ver- teidigt sich mit dem Argument, daß bei klei- nen Einkommen steuerliche Mittel versagen. Sie brächten dem Einzelnen nur wenig mehr ein, bedeuteten aber für den Staat durch die Sroße Zahl der Einkommensbezieher enorme Abstriche. Die Zusammenveranlagung der Ehegatten wird auch diesmal, wie schon bei der Klei- nen Steuerreform 1953, scharf bekämpft. Auch in den Kreisen der Koalitionsparteien finden sich wenig Freunde für diese Maßnahme, weil sie die Familien betrifft. in denen die Frau aus-finanziellen Gründen mitverdienen muß. Obwohl der Finanzminister durch sein Ent- gegenkommen bei der Veranlagungsgrenze von 9000 DM viele Bedenken ausgeräumt hat, bleibt dieser Punkt einer der kritischsten des ganzen Reformwerkes. Allerdings hat Schaf- fer zwei gewichtige Argumente: Bereinigung der Finanzgesetze von Ausnahme vorschriften und Ausfall von rund 150 Millionen DM. wenn die Zusammenveranlagung nicht durchgeht. Damit aber würde die Tarifsenkung gefähr- det. Die Stimmen der Wirtschaftsverbände ge- hen, ihren besonderen Interessen entsprechend, Weit auseinander. Die Industrie ist enttäuscht, weil die Einkommensteuersenkung nur in we⸗ nigen Fällen das von ihr verlangte Ausmaß Von 20 bis 25 Prozent erreicht hat, und weil Hie Körperschaftssteuer nicht weiter gesenkt wurde als um 25 Prozent. Die Beibehaltung dieser Doppelbesteuerung“ der Kapitalgesell- schaften bleibt die Zielscheibe massiver Kri- tik. Groß- und Einzelhandel wenden sich vor allem gegen die geplante Erhöhung der Um- Satzsteuer von 1 auf 1.5 Prozent. Sie haben angekündigt, daß im Falle dieser Steuer- erhöhung Preissteigerungen unvermeidlich seien. Daneben kämpfen Einzelhandel und Handwerk um bessere Tarife für die kleinen und mittleren Einkommen und die steuer- 188 Besserstellung der mitarbeitenden Ehe- rau. Die Landwirtschaft kritisiert, daß die steu- erliche Freigrenze für nicht-buchführende Landwirte bei 00 DM belassen und nicht auf 300 DM. erhöht wurde. Außerdem hat die Weigerung des Finanzministers, den Erben eines geschlossenen land wirtschaftlichen Be- triebes von der Erbschaftssteuer zu befreien, scharfe Proteste ausgelöst. An den Vorschlag der„Ergänzungsabgabe“ (Bundeszuschlag) zur Einkommen- und Kör- Perschaftssteuer hat sich die Kritik bisher nicht recht herangewagt. Nach in Bonn vor- liegenden Informationen arbeiten die Finanz- und Justizministerien einiger Länder jedoch an Gutachten, die sich gegen die Abgabe rich- ten. Die Länder glauben, der Bund wolle sich finanzielle Bewegungsfreiheit verschaffen, während sie selbst gebunden bleiben, da die Höhe der von ihnen vereinnahmten Steuern durch Bundesgesetz festgelegt wird. Auch die Senkung der Einkommen- und EKörperschaftssteuer wird von den Ländern mit Unbehagen betrachtet, da sie ihr Steuer- aufkommen stärker schwächt, als das des Bundes., Die politische Position des Bundesfi- nanzministers ist jedoch günstig, weil in eini- gen großen Ländern im Herbst Landtagswah- len fällig sind und die Landesregierungen Wohl zögern werden, vor dem Wähler die Verantwortung für eine Verschleppung oder Ablehnung der Tarifsenkung auf sich zu nehmen. Da die Bundesregierung anderer- seits die Steuerreform mit der Finanzreform, also auch mit der Genehmigung des Bundes- Zuschlags zur Einkommen- und Körperschafts- steuer, verbinden und als Ganzes vorlegen wird, scheint die verfassungsändernde Zwei- Drittel-Mehrheit im Bundesrat gesichert. Uber die voraussichtlichen Mehrheitsver- hältnisse im Bundestag sind bisher noch keine Prophezeiungen laut geworden. Allerdings überwiegt die Meinung, daß Schäffer, wie bisher immer bei Steuervorlagen, nach har- ten Kämpfen Sieger bleiben und seine Reform ohne wesentliche Anderungen durchbringen Wird. 142 Eier pro Kopf der Bevölkerung 52 Millionen Hennen legten 5,6 Milliarden Eier Im vergangenen Jahr standen rund 7, Mil- liarden Hühnereier gegenüber 7,05 Milliarden im Jahre 1952 zur Ver Orgung der westdeutschen Bevölkerung zur Verfügung. Nach Abzug eines Anteils für Bruteier und Verluste blieben für den Verzehr pro Kopf der Bevölkerung im ver- Sangenen Jahr 142 Eier gegenüber 134 Stück im Vorjahr. Von der FPro-Kopf-Menge kamen im Vergangenen Jahr 104 Eier aus der Inlanderzeu- Sung und 38 Eier aus der Einfuhr. 2 Die westdeutsche Eiererzeugung stieg von 5,46 Milliarden im Jahre 1 auf 5,63 Milliarden im Vergangenen Jahr. Die Zahl der Hennen in der Bundesrepublik wurde 1953 um bund 4 Millio- nen auf 52,3 Millionen vergrößert. Die durch- schnittliche Legeleistung der in der Landwirt- schaft vorhandenen Hennen Cund 60 bis 70 Pro- zent des Gesamtbestandes) wird für 1953 auf 122 Eier geschätzt gegenüber 120 in den Jahren 1950 und 1951 und 119 in dem klimatisch ungünstigen Jahr 1952. Die Eiereinfuhr der Bundesrepublik belief sich im Kalenderjahr 1953 auf rund 1,95 Milliarden. Sie war damit um 22 Prozent höher als 1952 mit 1,59 Milliarden Stück. Gleichzeitig erhöhte sich der Einfuhranteil trotz der höheren Inlanderzeu- Sung von 23 auf 26 Prozent. — Auch Winterprüfungen dienen dem Gebrauchsfahrzeug Die VICTORIA WERKE, Nürnberg erzielten im Januar bei der„Int. ADACLWinterfahrt“ nach Oberstdorf gute Ergebnisse. Ebenso die neue V 35„Bergmeister“ wie auch die„Aero“ EKR 26 N bestanden die hohen Anforderungen, die die„Internationale ADAC-Winterfahrt Hes- sen 1954“ stellte. Wirtschaftliches Reger Güteraustausch mit Frankreich Niederlande jetzt erster Handelspartner Der Gesamtumsatz im Warenverkehr der Bun- desrepublik mit der Französischen Union ist im vergangenen Jahr gegenüber 1952 um acht Pro- zent von 643 Millionen Dollar auf 697 Millionen Dollar gestiegen. Die Umsatzsteigerung geht al- lerdings nahezu in vollem Umfang auf die Zu- nahme der deutschen Einfuhren aus der Franzö- sischen Union von 299 auf 346 Millionen Dollar zurück. Die Ausfuhr der Bundesrepublik nach der Französischen Union stieg gleichzeitig von 344 auf 352 Millionen Dollar. Als Handelspartner der Bundesrepublik ist die Französische Union im vergangenen Jahr von den Niederlanden, mit denen der Waren- verkehr einen Umsatz von 701 Millionen Dollar erreichte, auf den zweiten Platz verdrängt wor- den. An dritter Stelle standen die USA mit 690 Millionen Dollar vor Großbritannien einschließ- lich Uberseegebiete mit 592 Millionen Dollar. Umgekehrt trat die Bundesrepublik an die erste Stelle der Handelspartner Frankreichs. Hammerbacher Präsident des DIHT Der Hauptausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages wählte einstimmig den Prä- sidenten der Industrie- und Handelskammer Mannheim, Dr. Hans-Leonhard Hammerbacher, zum neuen Präsidenten des Deutschen Indu- Strie- und Handelstages. Dr. Hammerbacher löst Präses Albert Schäfer, Hamburg, ab, der sein Amt wegen Uberlastung zur Verfügung gestellt hatte. Die Ubergabe des Vorsitzes soll bei der Volltagung des DIHT am 7. April in Frankfurt erfolgen. Der neue Präsident Dr. Hammerbacher ist Vorsitzender des Vorstandes der deutschen Brown-Boveri-Gruppe. Zu Vorstandsmitgliedern wurden außer dem Präsidenten gewählt: Dr. Peter Bartmann, Frankfurt, Dr. Paul Beyer, Bonn, Christian Kuhlemann, Hannover, Dr. Bernhard Landmes- ser, Eudwigshafen, Hans Pfülf, München, Al- bert Schäfer, Hamburg, Hans Schmitz, Bad Go- desberg, Dr. Friedrich Spennrath, Berlin, Wil- helm Vorwerk, Wuppertal, und Hermann Wen- hold, Bremen. Zuckererzeugung deckt den Bedarf Die Zuckerrübenkampagne 1953/4 hat nach einer Mitteilung des niedersächsischen Land- wirtschaftsministeriums erstmalig die zur Dek- kung des gesamten westdeutschen Jahresbedarfs erforderliche Zuckermenge von rund 1,3 Millio- nen Tonnen erbracht. Außer der Erweiterung der Anbaufläche trug auch der von 15,35 auf rund 17 Prozent gestiegene Zuckergehalt der Rüben zur Steigerung der Erzeugung bei. Weitere Exportsteigerung 295 Millionen DM Ausfuhrüberschuß Der Außenhandel der Bundesrepublik schloß im Februar 1954 mit einem Ausfuhrüberschuß von 295 Millionen DM ab gegenüber einem Uberschuß von 188 Millionen DM im Januar. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ging die Einfuhr der Bundesrepublik und der West- sektoren von Berlin von 1313 Millionen im Ja- nuar um 7,5 Prozent auf 1214 Millionen im Fe- bruar zurück, während die Ausfuhr mit 1509 Millionen das Ergebnis vom Januar mit 1502 Millionen DM noch leicht übertraf. Sach- und Fachprüfung für den Einzelhandel Die kommende Berufsordnung des Einzelhan- dels, zu der sich Bundeswirtschaftsminister Er- hard kürzlich in einer Unterredung mit dem Präsidenten der Hauptgemeinschaft des Deut- schen Einzelhandels, Hans Schmitz, bereiterklärt hat, wird neben der kaufmännischen Sachprü- kung auch eine fachliche Branchenprüfung vor- sehen. Wie verlautet, will Erhard gegen eine Prüfung der Branchenkenntnisse als Voraus- setzung für eine Zulassung als Einzelhandels- kaufmann keine Einwände mehr erheben. Un- gelöst ist noch das Problem der Ubergangsrege- lung für Einzelhandelsbetriebe, die in der ame- rikanischen Zone in den Jahren der Gewerbe- freiheit exrichtet wurden und deren Inhaber den Anforderungen der Berufsordnung nicht ent- sprechen. In Bonn wird erwartet, daß die Be- rufsordnung noch im Laufe des Sommers das Parlament passieren wird. Zufriedenstellende Preise für Tabake Die für Pfälzer Tabake erzielten Preise bei Schmeide- und Zigarrengut seien im allgemeinen Zucfriedenstellend gewesen, heißt es in einem Be- richt über die Entwicklung im pfälzischen Tabak- bau in den letzten vier Jahren, der jetzt in Speyer veröffentlicht wurde. Der Geschäftsführer der pfäl- zischen PTabakbauvereine, Oberlandwirtschaftsrat Christian Klemm, betont darin, wenn auch die ein- zelnen Erträge in diesen Jahren gewissen Schwan- kungen unterworfen gewesen seien, die in erster Linie auf ungünstige Witterungseinflüsse zurück- Singen, so könne doch die Entwicklung im wesent- ichen als ziemlich ausgeglichen bezeichnet werden. Einem Gesamtangebot aus dem pfälzischen Schnei- degut- und Zigarrengut-Gebiet von 105 540,03 Ztr. im Jahre 1949 standen 1950 156 658,00 Ztr. gegen- Über. Das Angebot 1951 umfaßte 142 053,20 Ztr., 1952 117 531,00 Ztr. und 1953 118 281,70 Ztr. Zollamtlich verwogen wurden: 1949: 109 265,06, 1950: 155 609,56 Zbr., 1951: 137 614,16 Ztr., 1952: 117 509,70 Ztr. Die Anbaufläche betrug 1949 56.04 ha, 1930 2704,86 ha, 1951 2553,04 ha, 1952 2425,11 ha, 1953 2489,07 a- Einfuhrliberalisierung erweitert Listenergänzung für zahlreiche Uberseeländer Der Bundeswirtschaftsminister veröffentlichte im Bundesanzeiger die Bekanntmachung, wonach die Waren der jeweils gültigen Liberalisierungs- liste für die Einfuhr aus dem OEEC-Raum mit Wirkung vom 16. März 1954 mit gewissen Aus- nahmen ohne mengen mäßige Beschränkungen auch aus denjenigen Ländern in die Bundes- republik eingeführt werden können, die stän- dig über die Europäische Zahlungsunion ver- rechnen, aber nicht Mitgliedländer des Euro- päischen Wirtschaftsrates(OEEHC) und der von ihnen abhängigen überseeischen Gebiete sind. Die Aufhebung der mengenmäßigen Einfuhr- beschränkungen erstreckt sich nur auf Waren, die ihren Ursprung in diesen Ländern oder in einem Mitgliedland der OEEC oder einem von ihnen abhängigen Gebiet haben. Die Ware kann jedoch aus jedem dieser Länder herkommen und in jedes dieser Länder bezahlt werden. Die Identität zwischen Herstellungsland und Her- kunftsland einerseits und Einkaufsland ande- rerseits braucht demnach nicht gewahrt zu sein. Das Bundeswirtschaftsministerium spricht die Erwartung aus, daß diese sogenannten Länder für den Warenverkehr mit der Bundesrepublik ebenfalls die Liberalisierungsgrundsätze der OEEC anwenden. Zu ihnen zählen Australien, Burma, Ceylon, Neue Hebriden, Indien, Indo- nesien, Irak, Jordanien, Libyen, Neuseeland, Pa- kistan, die Zentralafrikanische Föderation und die Südafrikanische Union. Pflege von Markt und Werbung vordringlich Eime Vortragsreihe„Markt und Werbung“ wird in den kommenden Wochen vom Landesverband der baden-württempergischen Industrie und der Ar- beitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskam- mern gem mi mit dem Landesgewerbeamt und dem Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft veranstaltet. Die Reihe soll den Ver- tretern der Wirtschaft die nach dem Wiederaufbau der Produktion aktuell gewordenen Aufgaben zur Steigerung des Absatzes und zur Gewinnung neuer Märkte im In- und Ausland näherbringen. Als Re- Terenten Prominente Kenner der betref- kenden Sachgebiete gewonnen. Deutsche Wagen erobern Japanischen Markt Aus einer Statistik des japanischen Transport- ministeriums geht hervor, daß die deutschen Wagen den japanischen Einfuhrmarkt erobert Haben. Innerhalb der letzten sechs Monate Wur- den Einfuhrlizenzen für 698 deutsche, 525 ame- rikanische, 299 französische, 251 britische und 26 italienische Kraftfahrzeuge ausgegeben, Von den 698 deutschen Kraftfahrzeugen Waren 281 Volkswagen, 190 Opel, 112 Ford und 70 DKW. Freissenkung bei Fernsehapparaten Villingen Die SaABA-Werke in Villingen haben den Preis des Tischfernsehgerätes„Schau- insland W II“ von DM 1098.— auf DM 798. herabgesetzt. Der Preisabbau wird damit be- Sründet, daß es jetzt, ungeachtet des kalkulato- rischen Rahmens, vor allem darauf ankomme, das Interesse breiter Schichten zu wecken und daß man sich von volkstümlichen Preisen einen rasch ansteigenden Absatz: versprechen dürfe. Die Verordnung über die Anerkennung von Saatgut soll am 1. April in Kraft treten. Sie setzt in der Hauptsache die Mindestanforderun- gen für die Saatenanerkennung fest. (32. Fortsetzung) Wieder musterte Eyrich sein Gegenüber mit abschätzendem Blick Nuscheck war mit seiner Zigarette fast zu Ende. Seiner Miene nach schien er eifrig zu überlegen. Es fragte sich nur. was? Interessant, was Redmer ihm vorher am Pelefon mitgeteilt Hatte. Dieser hatte in Nuschecks Ofen einen halbverbrann- ten Expreßgut-Abschnitt entdeckt, auf dem noch der Stempel Tauschzentrale Frankfurt“ Zu entziffern war. „Sie bezogen also ihre Schwarzhandels- Waren aus dieser Frankfurter Tauschzen- trale?“ überfiel er den völlig unvorbereiteten Nuscheck plötzlich. a „Wat? murmelte dieser entgeistert. „Nun spielen Sie nicht den Dummen, Mann“, fuhr Eyrich ihn an. Daß Sie schwarz- Wissen wir. Von irgend woher missen Sie aber das Zeugs bezogen haben. der haben Sie eingebrochen?“ „Hatte ick jar nich nötig. Ick konnte über- al koofen. An Anjeboten mangelte et nie verteidigte sich Nuscheck ganz empört. »Das kann ich mir allerdings denken. Aber bezogen haben Sie aus Frankfurt!“ „Nee! Ick hatt! mit Frankfurt jar nischt zu schaffen“, wiedersprach ihm Nuscheck eigen- Dieses übereifrige Abstreiten weckte Eyrichs Migtrauen erst recht. Irgend etwas stimmt Bier nicht, wenn Nuschece sich so wehrte. „Wer waren denn Ihre Lieferanten?“. »Det is Jeschäftsjeheimnis! Ick verpfeife Den, bin doch keen Achtjroschenjunge“. wich Nuscheck hastig aus. ha, sehr schön“ höhnte Eyrich und fügte 5 it erhobener Stimme hinzu:„Nun will ich Ihnen mal was sagen. Ob Sie es Ableugnen oder nicht. Tatsache ist, daß Sie aus Frankfurt Expreß- Sendungen erhielten. Was drin War, wissen Sie und ich. Manchmal kam auch Ihr Herr Lieferant selbst, dann brachten Sie ihn — „Guten Tag, Herr Kollege ja, ich bin es selbst. king er an, Aber schon nach den ersten Worten, die der Tübinger Beamte Sprach, spannte sich Eyrichs Miene. Er hörte mit steigendem Interesse zu. sofort in Ihr Zimmer, nachdem Sie die schwere„Das Bild des Toten gab ihm einen Maschine, die er fuhr, versorgt hatten. Er Schock rief er erregt.„Er verwickrelte erschien immer erst nach Einbruch der sich in Widersprüche. Wie, eine Narbe, Dunkelheit, weil er nicht gesehen werden eine Schramme an der Inken Schläfe? Ich Wollte. Er blieb ein paar Stunden und ver- schwand wieder, wenn Sie sich überzeugt hatten, daß draußen die Luft sauber War. Stimmt das oder stimmt das nicht?“ „Det stimmt nich „Gut, wie Sie wollen, Nuscheck! Aber Slauben Sie nicht, daß Sie durch das Leugnen Ihre Lage verbessern. Im Gegenteil, es be- Weist nur, daß Sie in Dinge verwickelt sind. die viel schwerwiegender als der ganze Schwarzhandel sind. Mord, Einbruch und Hehlerei! Nuscheck, ich warne Sie! Ich bot Ihnen eine Chance. Gestehen Sie, seien Sie vernünftig noch haben Sie Zeit!“ „Ick hab! nischt zu jesteben „Erledigt“, schnaubte Eyrich böse, um gleich darauf erneut loszulegen: Wo Waren Sie Sonntag? Wann haben Sie Ihr Zimmer ver- lassen? Wo sind Sie hin? Was haben Sie 8 trieben? Raus mit der Sprache! Jetzt will ich alles genau von Ihnen erfahren, auf die Minute, und wehe, wenn Sie mich belügen Das schrille Klingeln des Hauptapparates unterbrach Eyrich. Aergerlich über die Störung griff er nach dem Hörer und nannte seinen Namen. 8 „Was? Tübingen?“ rief er überrascht. Dann nach kurzem Ueberlegen setzte er hinzu: „Umlegen auf Zimmer 12. Ja, ich will selbst Sprechen 5 Er erhob sich behende von seinem Sessel, tauschte mit dem Protokollführer einen schnellen Blick und lief aus dem Zimmer. Nebenan arbeiteten die beiden Kriminal- Sekretäre Bauer und Irving. die sich für das Kreuzverhör bereithielten. Eyrich verstän- digte sie rasch und wies besonders auf den Sonntag hin. Während die beiden Beamten zu Nuscheck gingen, nahm Eyrich den Hörer a und meldete sich. N Würde vorschlagen, Sie lassen ihn mit dem nächsten Zug hierher überführen. Es wäre das Beste. Ganz Threr Meinung, keine Fesselung. In diesem Fall ist es nicht not- Wendig. Das Protokoll schicken Sie mit dem Begleiter. In Ordnung, vielen Dank!“ Sehr nachdenklich legte Eyrich den Hörer auf. Für einen Augenblick starrte er wie ab- Wesend zum Fenster. Seine zweite Theorie Sing es ihm durch den Kopf. Welche die richtige war. Komplicenmord oder Eifer- suchtstat? Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und stand auf. Frankfurt fiel ihm wieder ein. Er lieg sich mit der Polizeifunkstelle ver- binden und gab Auftrag, bei der Polizei- direktion Frankfurt genaue Auskünfte über die dortige Tauschzentrale einzuholen. „Bitte dringend fügte er abschließend hinzu. * Jakob Melchert hatte sich, nachdem er den Zoll hinter sich hatte, mit dem Wagen zum Bahnhof fahren lassen. Jetzt stand er vor dem Portal auf dem Bürgersteig, um auf Sibylle zu warten. 5 N Es waren aber bereits zwanzig Minuten über der vereinbarten Zeit. Ob sie kam? Ihr Brief hatte ihm einen Schock verursacht, den er noch nicht überwunden hatte. Er ant⸗ wortete mit einem Telegramm. Es war aber fraglich, ob man dieses als Telegramm bestellt hatte. Und wenn Sibylle nicht kommen wollte? Wieder diese quslenden, bohrenden Zweifel, die ihn Tag und Nacht verfolgten, die ihm Schlaf und Ruhe raubten und ihn mit einer nervösen Unrast erfüllten, das er an nichts anderes mehr denken konnte Deshalb hatte er sich zu dieser Reiee ent- schlossen, zu seiner Rückkehr Anscheinend hielt ibn Er blickte erneut auf die Armbanduhr, überlegte, ob er im Haus anrufen sollte. Aber Vielleicht wurde die Leitung überwacht. Nein, besser nicht. Sein Blick streifte über die ihm entgegenkommenden Menschen. Die Meers- burger Fähre mußte längst in Staad sein, Die nächste folgte erst in einer halben Stunde Zögernd nahm er seinen kleinen Handkoffer auf und setzte sich in Richtung Stadtmitte in Bewegung. Sein Weg war zur Polizei. Es fiel ihm schwer, doppelt schwer, nachdem er Sibylle nicht mehr gesprochen hatte. Nun mußte es eben so sein. 12. Steéfan Redmer langweilte sich, Er saß auf dem einzigen Stuhl in Nuschecks Zimmer und blätterte verdrossen in einer alten illustrier- ten Zeitung. Sein Begleiter, der zweite Beamte der mit ihm die Zimmerdurchsuchung durch- rührte, hatte ihn bereits vor mehr als einer Stunde mit Nuschecks Koffern und dem Expreßgut-Abschnitt verlassen. Nun Wartete er darauf, daß man ihn ablöste. Die Zeit verstrich langsam. Wenn es nach Redmer gegangen wäre, hätte er an Nuschecles Vernehmung teilgenommen. Er war über- zeugt, daß Nuscheck allerhand zu erzählen hatte. Es fragte sich nur, ob er es tat. Nach einer Weile legte Redmer die Zeitung beiseite, gähnte, sprang plötzlich auf und reckte sich. Dann trat er zum Fenster und warf einen Blick auf die Straße. Da klopfte es an der Tür. Redmer rief„Herein!“ und ging zur Tür Als sie geöffnet wurde, sah er sich überrascht einem Mann gegenüber, der ihn mißtrauisch musterte, ins Zimmer hereinkam und die Tür hinter sich schloß. „Was machen Sie denn hier?“ fragte e. Ich warte a 25 Redmer schroff. Der e zunächst nichts, Fremde erwiderte ging schweigend an Redmer vorbei zum Fenster und blickte auf die Straße. Dann wandte er sich um und fragte:. 5 Auf was warten Sie? Wollen Sie Ware? Redmer nickte. Er batte sich. io reinen Augen amals habe ich meine erste Zigarette geraucht. Im Lehrmittelzimmer unseres Gymnasiums war es, es war in der großen Pause, und ich war gerade in der Unterprima. In dem Raum, wo Landkarten, ausgestopfte Vögel, Gesteinssammlungen und physikalische Geräte aufbewahrt wurden, mußte ich eine Karte abholen. Da hat mir der Oberprimaner, der dieses Reich verwal- tete, in kollegial- großzügiger Weise aus sei- nem Etui einen Glimmstengel angeboten. Vor dem Lehrer, der die Pausen-Aufsicht hatte, waren wir da sicher. Als Aschbecher benutz ten wir respektlos das große, aufklappbare Modell des menschlichen Auges, das verstaubt Auf einem Regal herumstand. Das habe ich dabei eingehend untersucht. Linse, Iris, Netz- haut konnte man herausnehmen. Von daher stammt noch heute meine Kenntnis darüber, wie das menschliche Auge gebaut ist. Eigent- lich nicht viel anders als ein photographischer Apparat. Ich war aber trotzdem weit davon entfernt, in dieser Darstellung nun das Letzte zu sehen, was über das menschliche Auge zu sagen wäre. Ich wußte, daß in den Augen noch etwas anderes steckt als Linse, Iris und Netzhaut. „Das Auge ist des Leibes Licht“, sagte Jesus von Nazareth. Was ist das für ein Licht, woher kommt es? Wer je einmal in die Augen gesehen hat, die ein neugeborenes Kind zum ersten Mal aufschlägt, steht staunend Still vor dem, was ihm da entgegenleuchtet.„Es erblickt das Licht der Welt“, sagen wir und kreffen eigentlich damit gar nicht das Rich- tige.„Schaut da nicht noch der Himmel her- aus“, fragte mich beglückt flüsternd mal eine junge Mutter, als das Kind gerade vom Schlaf erwachte und die Augen aufschlug. Wenn wir mit jener uralt- menschlichen Ge- Härde einem Menschen, der uns nahestand, und dessen Augen im Sterben gebrochen sind und ihr Licht verloren haben, den letzten Liebesdienst erweisen, ihm die Augen zudrük- ken, stehen wir auch wieder nahe bei dem Geheimnis, das um das Augenlicht ist. Zwischen jenem ersten und dem letzten Blick aber, wo bleibt das Licht in unseren Augen? Es ist erschreckend, wenn man Bilder von Menschen unserer Zeit sieht und auf die Augen achtet und man sieht so oft kein Licht in den Augen! Hart blicken die Augen oder Engstlich und gequält, gleichgültig, verzwei⸗ felt oder auch nur müde. Wie kann wieder Has innere Leuchten in die Augen kommen? Ich stelle mir vor, daß die Fischer von dem See Genezareth dem Herrn still, wie magne- tisch angezogen folgten, weil sie spürten:„Da ist das Licht für uns!“ Und dann nachher haben sie bezeugt:„Wir sahen seine Herr- Uchkeit!“ „Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein Leib licht“, sagt Jesus Christus,„so schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Fin- Sternis sei.“ Fin Sonntag im Kirchenjahr hat's mit den Augen des Menschen zu tun.„Oculi“ heißt er seit altersher.„Oeuli mei.. meine Augen gehen stets zu dem Herrn., mit diesen Worten beginnt seit den Anfängen des Chri- stentums die Liturgie an diesem Sonntag. Daß das Licht, das wir als Geschöpfe Gottes Aus Seiner Hand mitgebracht haben, nicht er- löscht in unseren Augen beim Gang durch die Finsternis und ganz strahlend aufleuchte, dafür gibt es in dieser Finsternis das Eine: „Meine Augen sehen stets zu dem Herrn...“ Dazu kann man auch„Glauben“ sagen. Johannes Baudis DER GOTTSELIGFE KAN TOR Die Geschichte eines fröhlichen guten Menschen Er hieß Gottfried Bull. Die Bauern meinten Zwar, als sie ihn zum ersten Male sahen, unter einem Bull hätten sie sich etwas anderes vor- gestellt, jedenfalls kein so mickeriges Männ- chen, aber wenn man bedachte, daß er ja einerseits an seinem Namen durchaus schuld- los war und daß ja andererseits bei einem Kantor etwas Mickerigkeit gar nicht so fehl am Platze war, dann mochte es wohl angehen. Und Kantor wollte also der Gottfried Bull in ihrem Dorfe werden— na schön, sollte der Bull mal zeigen, was er konnte. Breit und behäbig lehnten sich die Bauern in den Kirchenstühlen zurück, der Pastor nickte dem Gottfried aufmunternd zu, und Aller Augen folgten dem Männchen, das mit seltsam wiegenden Schritten die Empore zur Orgel hingufstieg. Doch verblüfft sahen die Bauern sich an: Gottfried Bull, das mickerige Männchen, hatte miteinem Fortissimo Furioso sein Probespiel begonnen, das den Zuhörern in den Ohren klang wie das leibhaftige Ungewitter. Aus dem mickerigen Männchen war ein Gewaltiger ge- worden, der in seinem Elemente toben und grollen, der aber auch zart und sanft spielen Konnte. Gewichtig nickten die Bauern sich zu, nur der Pastor machte noch ein ablehnendes Ge- sicht, das sich erst aufhellte, als zum Ab- SPAZIERGANG IN DER MRNRZENSONNE O olſgang aden. e Unvergeßliches Erlebnis beim Boxkampf Die römische Oper gastierte in Toscara. „Don Giovanni“ stand auf den großen Pla- Katen, die man zu Ehren der Tausendjahr- feier an allen Palazzifronten von Toscara geklebt hatte. Ich zog mich sehr festlich an. Es ist schließlich eine ausgemachte Sache, daß man sich für die römische Oper festlich Anzieht. Aber es kam nicht ganz so, wie ich geglaubt hatte; Angelo Niederwieser wandte seinen freundlichen runden Kopf etwas be- treten zur Seite, als er mir den Wagenschlag öftnete:„Erbitte Ihr Pardon— aber wir können den Giovanni nicht hören. Leider. Keine Karten mehr. Offengestanden, ich Habe viele Stunden damit zugebracht, mir eine andere Ueberraschung für Sie auszuden- ken. Was sagen Sie zu zwei Plätzen für den Boxkampf?“ Vor dem Kassengehäuse der Oper tatsächlich das Schild„Ausverkauft“, Angelo Niederwieser sagte, der Boxkampf sei ein außerordentliches Ereignis. Schließ- lich, man muß einmal im Leben einen Box- kampf gesehen haben— und sei es zur Tausendjahrfeier von Toscara. Am Sportplatz prallten grelle weiße Schein- werker auf eine Matte, die von gespannten Seilen umgeben war. Um dieses Gerüst saß im Viereck eine unübersehbare Menschen- menge. Ich hatte noch nie in einem Theater 80 viele Menschen angetroffen.„Sie werden mir noch dankbar sein, daß ich Sie hierher gebracht habe“, sagte Angelo Niederwieser. Ich fühlte, während er sprach, daß ein schwüler Wind über unsere Köpfe wehte. „Es gibt ein Gewitter“, sagte ich. Aber An- gelo war bereits entrückt, alle waren ent- rückt, denn eine riesige Stimme begann über die graue Matte hinwegzusprechen. Es klang, Als rufe ein Geist. nenne die Namen ver- storbener Feldherren. Wie von dieser Stimme gerufen, erschienen ein dicker Mann im Ten- nisdreß und zwei Herren in eleganten Mor- hing Und genmänteln; sie hatten auffallend plattge- drückte Nasen, so daß man glauben konnte, Sie seien Brüder. Noch in den Mänteln be- gannen sie zu hüpfen, wie seilspringende Kinder. Sie wurden entkleidet, und jemand schlug auf einen Gong. Dann begann das Boxen. Das Augenlid des einen Mannes hing wie eine große lila Traube unter seiner Braue; es begann zu regnen. Ich entdeckte, daß unter meinem Sitz einer jener kleinen Radioapparate stand, die mit einer Batterie geladen sind. Ich blickte mich um: der Besitzer des Apparates war entrückt. Also schob ich bedächtig die Spitze meines Schuhes hinter das Radio und brachte es in meine Reichweite, während der Ring- richter, jener Mensch im Tennisdreßg, der Menge einen Punktsieg des Mannes mit dem Traubenaugenlid verkündete. Es erhob sich ein großer Lärm. Ich nicht, warum. Wer es nicht erlebt hat, wird mir nicht glauben, wie schön es ist, angesichts einer weiß heute noch grauen, verregneten Mette unter grellen Scheinwerfern sus einem kleinen Zehäuse die Arie des Don Octavio zu vernehmen(es War die Uebertragung der Festspiele von Toscara). Der Regen rieselte auf meinen Kopf und meine Schultern und mein Bro- katkleid. Nach einer Weile regnete es nicht mehr, sondern es schüttete. Angelo Niederwieser schlug, gleich den anderen, seinen Rockkra- gen hoch und tat so, als fühle er sich wohl. Er schrie und stampfte und dokumentierte damit seinen Sinn für Sport, Die Stimme des Don Octavio wurde leiser, obgleich ich mich bückte und verzweifelt an den Knöpfen des Apparates drehte; der Tenor entzog sich mei- nen Ohren. Ich klappte mit der Fußspitze das kleine Radio wieder zu— wie einen Sarg- deckel. 5 Als wir in die Stadt zurückführen, hatte es aufgehört zu regnen. Die Piazza San Se- bastiana leuchtete. Der wassersprühende Tri- ton vor der Oper saß in einer Flut grünen Lichtes, während die Säulen des Kunsttem- pels rubinrot angestrahlt waren. Man mußte sehr langsam fahren. Die Oper war eben zu Ende. Dicht neben Angelos Auto stand ein Paar, das auf ein Taxi wartete. Man kann sagen, was man will, Mozarts Giovanni ist unvergleichlich“, sagte das Mädchen. schluß ein Choral dahergebraust kam, wie ihn der Pastor niemals schöner gehört zu haben glaubte. Und so kam es, daß Gottfried Bull den Kantorposten noch am gleichen Tage feierlich zugesprochen erhielt. „Was allerdings die weltliche Musik be- trifft, mein lieber Kantor“, ließ der Pastor bei der ersten passenden Gelegenheit durch- blicken,„so möchte ich bitten, davon nach Möglichkeit wenig Gebrauch zu machen.“ Der Kantor sah ihn treuherzig an und ver- sicherte, daß er der bescheidenen Meinung Wäre, alle wahre Kunst sei göttliche Kunst und daher auch in der Kirche gebracht. „Wohl, wohl!“, begütigte der Pastor,„aber das überlieferte Herkommen verbietet uns.“ „Dann ist ja alles gut!“ flel ihm der Kantor eifrig in die Rede.„Wenn nur das Herkommen es uns verbietet, dann können wir ja beruhigt sein. Denn in diesen Dingen haben wir doch nur Einem zu dienen, und Ihm wird alles an- genehm sei, was durch Ihn geworden.“ Der Pastor mußte lange über diesen Satz sinnen, denn er war ein gründlicher Mann Und da Gottfried Bull inzwischen an allen Kirchtagen gar eifrig die Register zog und Wahrhaft in allem, was er spielte, der Hauch des Göttlichen zu spüren war, ließ ihn der Pastor gewähren. Kam noch hinzu, daß seit dem Amtsantritt des neuen Kantors kaum einer aus der Gemeinde den Kirchgang ver- saäumte— denn das wunderliche Orgelspie! Klang ihnen zwar seltsam in den Ohren, doch niemand konnte sich seinem Bann entziehen: Wie einem schönen fremden Märchen lausch- ten sie den Klängen. „Er ist ein Besonderer!“ raunten sich die Mädchen im Dorfe zu. Aber schon bald kamen sie von diesem Urteil ab, als der Kantor sich sonntags im Dorfkrug einstellte, zur Panz- musik, und als er gar der Reihe nach mit allen Mädchen tanzte. „Bißchen verrückt!“ sagten sie, aber die Mädchen tanzten gern mit ihm, und die Bur- schen freuten sich über die lustigen Ge- schichten. Der Pastor freilich wurde ungehalten, als er davon börte, doch Gottfried Bull sprach: „Gott schuf das Leid und die Freude; wer die Freude genießen lernt, wird auch das Leid er- tragen lernen. Und ist nicht auch der Tanz schöner Ausdruck der Freude?“ Gerad' ein Jahr, nachdem Gottfried Bull als Kantor zu ihnen gekommen war, standen sie eines Sonntagsmorgens in der Kirche, und vergebens irrten ihre Blicke immer wieder zu der Empore herauf; doch es war kein Kan- tor da, kein Gottfried Bull, der die Register gezogen hätte. Ein anderer war gekommen: Einer, der die Register allen Lebens zu ziehen Verstand, und hatte den Kantor auf einen an- deren Kirchenplatz beordert. Alle um ihren fröhlichen Kantor. Sie achteten auch nicht sonderlich der Worte, die der Pastor dem Gottfried auf den Weg gab, sie hörten nur erstaunt auf. als der Pastor am Ende von einem letzten Wunsch des Verstorbenen sprach:— die Dörfler sollten, wenn sie ihn ein Wenig lieb gehabt hätten, im Dorfkrug noch einmal sein Lied von Freud' und Herzeleid Singen. Stumm nickten die Dörfler— das war ein Wunsch, wie er zu ihrem Kantor paste. Doch verwundert blickten sie dem Pastor nach, als der nun langsam zur Orgel-Empore hinauf- Sing:— der Pastor spielte hier, im Gottes- haus, das Lied des Kantors. Doch bald schon hatten sie sich gefaßt, und mächtiger war Wohl niemals ein Choral durch die Kirche des Dorfes gebraust als dieses Lied. So trugen sie ihren verrückten— jetzt wußten sie es: ihren gottseligen— Kantor unter fröhlichen Klängen zu Grabe, und es War keiner unter ihnen, den diese Klänge nicht tief ergriffen hätten. Es war, als er- mahne der Kantor sie noch aut seinem letzten Weg: Drum nehmt die Freude hin Als schönste, reinste Gottesgabe. Sedanken in einem Wolkenkratzer Von Richard D. Prescott Plötzlich fällt mir das ein Ich erinnere mich an den alten Quell- brunnen. Er stand in der Rasensenkung unten, am Ende des Obstgartens, mittwegs zwischen der Scheune und dem Haus. Er sah aus wie ein kleines Haus mit einem Giebel- dach oder wie ein großes Vogelhaus. Er wurde von meinem Urgroßvater zu einer Zeit gebaut, in der man es für hirnrissig hielt, daß ein Mann sich damit abgeben sollte, ein solches Luxusgebilde hinzusetzen. Aber mein Urgroßvater war ein Mann, bei dem alles ins Große ging. Er war ein Bären- jäger, ein Freund von Daniel Boone, und er sagte:„Und ich möchte, daß mein Brunnen Wie eine kleine Kirche aussieht— denn Quellwasser ist eine Gabe Gottes.“ Und so hat er ihn gebaut. Mit einem Fels- wall rund um die Quelle und zwei kräftigen Säulen, die einen Schindeldachgiebel trugen. Wie eine kleine Kirche. Und aus diesem Brunnen tranken wir, vier Generationen. Abends, nach der Schule, nachdem wir ge- holfen hatten, das Heu einzubringen, kurz vor Sonnenuntergang und vor dem Abend- brot, jagten wir, mein Bruder Joe und ich, wie zwei verrückte Kaninchen durch den Obstgarten hinunter zum Brunnen. Wir Iießen den Eimer hinunter bis zu den Kieseln am Grund. Es war ein Eimer aus Eichen- holz, mit Eisenreifen rundum und moosbe- deckt. Wir zogen ihn herauf— ah. er war voll grüner Gerüche! Daraus trinken, das War, als tränke man einen Eimer voll Tau- Wasser, kalt wie Eis, klar wie Eis, scharf wie ein Messer. All das fällt mir plötzlich ein, nach dreißig Jahren, an einem Nachmittag in der Welt- stadt New Lork. Das lärmende Geratter und Tuten, das von der Straße herauf in mein Bürozimmer dringt, ist der Schlachtenlärm der Metalle und der Welttumult wirbelt um meinen Schreibtisch mit Kompressormotoren, nach Stromlinienprinzip, auf Kugellagerrädern. Ich bin durstig, aber es ist nicht der Durst eines Arbeiterhitzten Körpers; es ist der Durst, den heißer Dunst erzeugt. Ich greife nach der verchromten Thermosflasche auf meinem Schreibtisch und gieße ein wenig Wasser in meinen Papiertrinkbecher— und trinke. Da ist nichts von einem Echo drin, und keine grünen Gerüche! Meine verchromte Karaffe ist ein ärmlicher Ersatz für den alten Quellbrunnen, und mein Papierbecher eine sehr mindere Ausgabe des Eichenholzeimers. Wie ich so trinke, wandern meine Gedanken in jene Zeit zurück, da ein Felsenquell und ein Eichenholzeimer eine so wichtige Rolle im Leben gespielt haaben Ich frage mich Ist jene Welt, in der man über die einfachsten Dinge in Entzücker verfiel, für immer verlorengegangen? ne eee eee Ae cwachen empfindichen Magen haben We wacht schwerverdauliche Speisen und D ebtet sodhrennen Magenärut! Bretbreiz, Jableflen d, ö Ae etcaie sowie Aaneien behömmücher CL bſahungen aue cee been C trauerten 8 ee — —— 1— 8 8Min EIN FRUHSTUCK STI SCH INM FRUHLING „Bei unserer Freundin ist es immer so be- Sonders nett„ grübeln wir „Warum entlich?“..„ach ja, der Tisch ist immer so hübsch gedeckt... alles hat eine besondere Note. Mehr als wir uns vor- stellen, bleiben winzige Kleinigkeiten im Gedächtnis haften, die uns im täglichen Leben begegnen. Es gibt eine stumme Sprache der Gegenstände. Ein mit ein wenig Phantasie Zedeckter Tisch sagt uns, daß wir wirklich gern erwartet werden. Es ist wichtig, den keinen Empfindungen im Leben Ausdruck zu geben. Worte sind oft zu plump und auch zu Schnell gesprochen, einer Tat glaubt man mehr. Oft gehört eine halbe Stunde Bastelei dazu, ehe etwas Hübsches zustande kommt, Aber gerade diese, dem Besucher geopferte halbe Stunde löst echte Freude aus. Dazu macht es solches Vergnügen, seine Phantasie walten zu lassen und zu schmük- ken. Ein Frühlingstisch im Frühling! Endlich ist der Winter mit all seinen Nöten vorbei— Wir können wieder auf der Veranda decken — die Sonne flutet durch die Glasscheiben— auf dem Tisch stehen die ersten selbst- gepflückten Kätzchen. Es juckt in den Fin- gern, eine kleine Enten- oder Kückenschar um die Vase herumzugruppieren. Selbstangefertigte Serviettenringe aus Papp- Zarnrollen, mit schönem klarem Emaillelack grundiert und bemalt, können zu einem hei- teren Schmuck des Tisches werden. Eine be- sonders nette Aufmerksamkeit wäre es, den Namen des Besuchefs aufzumalen. Es gibt ihm das Gefühl, als wäre er für die Zeit seines Besuches ein Familienmitglied. Ueber- naupt, der Emaillelack: als Verschönerung ist er besonders geeignet, weil man ihn auf das verschiedenste Material auftragen kann. Auf Pappe, Holz und sogar Porzellan. Er hält auch einem Abwasch stand. Je mehr Freude wir an reicher spielerischer Ausschmückung haben, um so besser ist es, wenn wir einen strengen, großflächigen Untergrund nehmen. Tisch- tücher und Servietten aus grobem, einfarbigem Leinen lassen alle Möglichkeiten an kleinen Erfindungen zu. Es gibt auch ein Zuviel des Guten: Eine Kaffeedecke, übersät mit Kreuzstichen, Tas- sen mit Streublümchen, bunte Bänder und lebende Blumen zeigen zwar viel Schmuck- freude an, aber der Anblick macht etwas see- Krank. Es ist immer angenehm, nur wenig Farbtöne zu wählen— ein Tischtuch in ein- Große Frauen kleine Männer Dr. André Bastian aus Amsterdam rät Männern, die heiraten wollen, sich keine Frau zu suchen, die mehr als drei Zentimeter grö- Ber ist als sie, vor allem solche Bekannte weiblichen Geschlechts zu meiden, die den „Herrn der Schöpfung“ um Kopfesgröße oder um noch mehr überragen. Es liege in der Natur der meisten größeren Frauen begrün- det, daß sie kleinere Männer herablassend, oft spöttisch musterten und sie selbst bei näherem Kennenlernen nicht für voll nähmen. Wer aufmerksam durch die Oeffentlichkeit Zinge, habe oft Gelegenheit, zu beobachten, Wie ein feines Lächeln über die charmanten Züge einer großen, schlanken Schönen husche, wenn sie einem erheblich kleineren Manne begegne, der sie dazu noch„anhimmelt“. Natürlich liegt es in der Natur jedes ein- zelnen Mannes, ob er sich von großen Frauen unsicher machen läßt. Aber leider soll es nach Dr. Bastian so sein, daß viele Frauen wissen, dag kleinere Männer schon bei ihrem An- Hilck Miaderwertigkeits komplexe bekommen. Das mache sich dann eine Frau zunutze. Auch der Kopenhagener Soziologe Torkil Nalsen empfiehlt dänischen Männern, sie mögen bei ihrer Ehewahl höchstens gleich- Sroßen Bekanntschaften den Vorzug geben, um nicht in ein übermäßiges Abhängigkeits- verhältnis zur Frau zu geraten. Drei Zenti- meter Unterschied in der Größe zu Lasten des Mannes sind gerade noch erträglich, meint auch er. Diese allgemeine Erkenntnis läßt natürlich Ausnahmen zu, die in den ge- Mmütvollen Charakteren einzelner Frauen be- gründet liegen. Es gibt einzelne glückliche Ehen, wo die Frau fast einen halben Meter größer ist als der Mann. Diese grogen Ehe- krauen neigen jedoch fast alle dazu, ihren Fatten auch grundsatzlich zu verniedlichen, das heißt ihn häufig nicht für voll zu nehmen. Die Ehepartner finden sich dann damit ab. In Holland und VNänemark werden von soziologischen Statistikern nur wenige Ehen erfaßt, in denen sich die Gattin bei Zärtlich- keiten zu ihrem Mann herabbücken muß. heitlichem Blau mit einigen roten Tupfen hat einen harmonischen Charakter. Leuchten uns aus einer blauen Schale orangenfarbene Apfelsinen entgegen, so haben wir ein ganz bestimmtes Farberlebnis. Welchen Reichtum Könnte unser Leben erfahren, wenn wir der Farbe mehr Bedeutung zukommen ließen! Und was für eine heitere Stimmung geht von dem Tisch mit dem tanzenden Bauern- paar aus! Hat es nicht etwas Beschwingtes. daß man gleich eine Frühlingsmelodie zu summen anfängt?— So wenig braucht es, um in unser vielleicht schwieriges Dasein Licht und Freude zu bringen! De e um 1 Mul Nur mit List und Diplomatie wird er gewonnen Hier ist die Rede von dem Verhältnis zwi- schen Frau und Hut. Frauen lieben es, schöne Kleider, elegante Mäntel, modische Schuhe, zarte Spitzenwäsche und noch vieles andere mehr zu betrachten und natürlich auch zu kaufen. Aber zu keinem dieser Dinge besteht So eine erregende Spannung als zwischen ihr und dem Hut. Meistens weiß eine Frau genau, was sie Will. Sie kennt die Farbe, die ihr steht, sie hat ihre bevorzugte Stoffart, der Schnitt des neuen Kostüms liegt schon lange vorher in einer Gehirnwindung verankert. Nur der Hut! Ihm wendet sie sich mit zögerndem Miß- trauen und vorsichtigen Fingerspitzen zu. Denn er wird es sein, der alles vollendet. Ohne ihn bleibt das schickste Komplet, der hinreißendste New Look ein armseliges Ge- bilde. Er allein bestimmt schließlich ihr Bild. unterscheidet sie von den Rivalinnen und schenkt ihr, wenn er der richtige ist, die stolze Kopfhaltung, das strahlende Lächeln, den sie- gessicheren Auftritt. Aber es ist nicht so einfach, ihm beizukom- men. Denn der Hut weiß um seine Macht und hat alles andere als eine Sklavennatur. Er ist eigenwillig, widerspenstig, manchmal sogar gehässig und kann gerade das Gegenteil von dem bewirken, was sich seine Trägerin er- Hofft. Die kluge Frau weiß um diesen Widerstand und geht ihrerseits mit List und Diplomatie in den Kampf. Zuerst beginnt sie bei sich Selbst. Sie studiert sich im Spiegel. Die Breite ihres Gesichtes, die Backenknochen, die Kinn- linie, Mund und Augen und— wichtigl— der Haaransatz. Sodann beschäftigt sie sich mit ihrem Wesen, ihrer Art zu gehen und zu lächeln. ihrem Temperament. Und zwar mög- lichst ehrlich(es ist je niemand dabei). So kommt sie der Sache schon näher. Und dann wird sie sich auf die Suche begeben. Es wird manchmal nicht leicht sein, ihn zu finden. Er versteckt sich auf einer rückwärtigen Stange oder ruht ganz oben in einer Vitrine. Dann geht sie mit ihm auf die Straße, al: sei es der erste Gang ihres Lebens. Sie wirf! Seitenblicke in Spiegel, Schaufensterscheiber und Männeraugen und fängt anerkennende neidvolle, aufmerksame Frauenblicke auf. Mit jedem Schritt wird ihr Gang schwebender Werden ihre Augen leuchtender. Sie ist eine ganz neue Frau, eine glückliche Frau. Ihr Mann wird sich erneut in sie verlieben. Wii wollen wünschen, daß er den Hut sieht und ein kluger Mann ist, der ein paar nette Worte darüber sagt. Damit wird er das Glück seinei Gefährtin vollständig machen. Er wird auch bitte nicht gleich an die Rechnung denken Gewiß, sie kommt unweigerlich und je schöner der Hut ist. um so höher wird sie Wahrscheinlich sein. Aber von all dem Glück und der Freude bekommt ja auch er etwas ab. Und wenn er auch im Grunde das Span- nungsverhältnis zwischen Frau und Hut nie- mals verstehen wird, sollte es ihm eigentlich genügen, die Frau, die er liebt, glücklich zu sehen. Mit ihrem neuen Hut. Daran glaubten die Frauen Ein Apotheker in San Francisco stellte in hübschen Fläschchen„Reines Meerwasser“ zum Verkauf, das mit aller Ehrlichſceit als solches deklariert War Auf den Etiketten stand zu lesen: „Eætrafet des Meeres“, Und da das amerikanische Gesets eine chemische Analyse vorschreibt, war eine Warnung beigefügt, in der es hieß:„Dieses Was- ser hat feine besonderen Eigenschaften, es hat weder Nährgehalt noch medi- zinischen Wert, auch Feine Verjün- gungs eigenschaften.“ In einem Monat nat der Apotheker 370 Flaschen ver- cauft. Haben es ANDERE FRAUEN eiqenflich besser? Sehr nützliche Träumereien am Küchentisch Der Küchentisch ein Stilleben in Krumen, Eierflecken, Geleekleckschen, die Tür hinter dem letzten ins Schloß gefallen, die Kaffee- kanne leer— so, und nun sitzt sie da, die wackere Hausfrau. Was tut sie? Sie träumt. Sie hat soeben an Peters Erkäitung gedacht, die noch nicht ganz vorbei ist, an den scheußlichen Pulli, den Backfisch Annie sich unbedingt kaufen mußte, und an die Wäsche, die heute gewa⸗ schen werden soll. Kann man es ihr verargen, daß sie träumt? Auf dem Küchentisch liegt ein buntes Ma- gazin, Lauter junge Männer darin mit Oel- maul, die aufregend schick gekleidete junge Damen anstarren, als wollten sie sie auffres- sen. Scheußlich. Dazwischen Artikel—„Wie erhalte ich mich jung, frisch, fröhlich?“ Fröhlich. Daß ich nicht lache. Und die Wäsche im Korb? Ja, wenn man ein Leben führen könnte wie die blauhaarigen Damen im schwarzen Das Frühjahr ist da mit den ersten Sonnenstrahlen, 0 Mie e Schneiderkostüm, die jeden Morgen mit dem Zug in die Stadt fahren. Was haben sie? Keine Sorgen haben sie. Immer flott, gesprä- chig und charmant. Aber was tun sie in der Stadt? Sie stehen hinter einem Ladentisch und verkaufen schwarze Schneiderkostüme, bunte Halstücher und Parfüm. Sie stehen und stehen und ste- hen und versuchen acht Stunden lang, anderen Frauen Dinge zu verkaufen. Abends in ihrem möblierten Zimmer sind sie dann zu müde, um sich noch Essen zu kochen. Stattdessen stecken sie ihre Locken auf, pudern sie blau, bearbeiten die Finger- nägel in wildem Polierfurioso und boxen Cold Cream in ihren Teint, damit sie morgen wieder acht Stunden bezaubernd sein können. Nein, das ist das rechte nicht. Vielleicht hätte man Filmstar werden sollen? Schließ- lich hat man ein regelmäßiges Gesicht und eine ganz passable Figur. Nur, viel zu lachen hat man da wohl auch mit bunten Blüten und. neuen Modellen. In leucktenden Farben grüßen sie von den Iitelblättern an den EKlioslcen, winken aus den Schaufenstern den Vorübergehenden eine Frühlingsbot- schaft zu dus dem Reich der Mode. Der Sieg der Prinsgeßlinie ist gesichert. Viele Modelle sind gürtellos und verzich- ten guck auf eine Quernaht in der Taille. Enge und weite Röchce halten sich weiter die Waage, und für die Rocclänge hat man eine Kompromiplösung gefunden: Man ht die Länge der Art und dem Verwendungszwech entsprechend, ohne sich slela- Visch an einen bestimmten Bodenabstand zu halten. Am einheitlicksten ist die Be- Rnandlung der Schulterlinie, die weich und gerundet, etwas seitlich verbreitert, über- gangslos in den Aermel mündet und so eine gleichmäßige Kurve bildet. Diese von Rar monisch ergänzt ——.— Wenn es sich um Soſe hande oben her erreichte, verbreiternde Wirung uird durch eing betonte Brustpartie 5 nicht. Jahrelang hetzt man dann von einer Cocktail-Party zum nächsten Gartenfest, von dort zum nächsten Ball und versucht, etwas anzuhaben, was noch niemand anders ange- habt hat. Mit 40 kommt dann der Erfolg. Und die nächsten 30 Jahre versucht man, wieder wie 27 auszusehen, während jede Frau im Kino- Parkett einen fieberhaft unter die Lupe nimmt und die Runzeln am Fals, die Fält-⸗ chen an den Augen sucht— und eines Tages sie auch entdeckt. Oder man heiratet den Regisseur. Einmal, zweimal, dreimal. Auch vier- oder fünfmal, wenn es denn sein muß. Also dann schon lieber privater Vamp. Eines von diesen Luxuswesen, die man immer in chromgepanzerten Sofaecken auf Selbst- fahrlafette durch die Stadt schaukeln sieht. Wie lebt ein Vamp? Ein Vamp lebt im Salon, Im Salon räkelt er sich im nagelneuen Ozelotkleid auf rotem Diwan und nimmt den ganzen Tag gelangweilt telephonische Ein- Iadungen zu Souper und Tanz entgegen. Was tut ein Vamp sonst noch? Er gibt den Boten- jungen, die in regelmäßigen Abständen durchsichtige Kartons mit Orchideen darin bringen, ein kleines Trinkgeld. Und er strahlt vierundzwanzig Stunden am Tag nie erlah- menden Charme, nie versiegende Anziehungs- kraft aus. Ja, und die Hausapotheke ist voll von Pül⸗ verchen und Kopfschmerztabletten und Vita- min-A, B, C, D, E, F-Tabletten und Pillen, Pillen, Pillen. Bleibe zu Hause und nähre dich redlich, kann man da nur sagen. Redlich nähren— könnte man nicht in puncto Ernährung etwas Munterkeit ins Familiendasein tragen? Wie Zum Beispiel wäre es, man schaffte sich eine hübsche kleine Schrulle an. Eine Diätschrulle. Alles roh, und zum Frühstück Löwenzahn- tee. Aber rechten Spaß macht das auch nicht. Bald wird man abends nicht mehr einschla- ten können, weil man verzweifelt nachrech⸗ net, ob man heute auch die richtige Zahl der richtigen Vitamine ip der richtigen Reihen- folge gehabt hat. Und Sahnetorte ist schließ- lich etwas sehr Schönes. Filmstar ist nichts, Dame in Schwarz ist nichts. Vamp ist nichts, Vitaminapostel ist nichts. 55 Was bleibt? Der Küchentisch bleibt, und die Wäsche und Peters Schnupfen. Aber immerhin ist niemand da, der einen hindern könnte, es sich eine Stunde lang ge- mütlich und warm zu machen und an nichts, an gar nichts, vor allem nicht an bunte Ma- gazine zu denken. Und dann fällt einem ein, daß da noch ein Paar Zitronen im Haus sind. Gibt eine gute Zitronensuppe mit Eierschnee gegen Peters Erkältung. Und die Kartoffeln für den kal- ten Braten heute abend werden in der Schale in der heißen Asche gebacken. Garniert mit TPomatenscheiben. Hinterher ein kleiner Obst- Salat. Ein Festschmaus. 5 Und dann— Radio. Den Stammsender Hat man eigentlich satt. Wie wär's mit etwas Wel- lensalat? Kleiner Spaziergang durch Europa! Voller seltsamer Stimmen, dieser Kontinent Harmonikas und Liebeslieder aus Frankreich. Stampfende Stöckelschuhe und Kastagnetten aus Spanien. Schlager aus Fngland und da- zwischen Witze, die witzig sein müssen, denn die Leute im Studio lachen toll. Und Arien alis Italien. Von all dem versteht man na- türlich kein Wort. Und bevor du schlafen gehst, oh durch- schnittliche Hausfrau ohne Schrullen, gehört dir plötzlich die Welt. Sie lächelt dir noch einmal zu, verneigt sich und schleicht auf Zehenspitzen aus dem Zimmer; schließlich brauchst du deine Ruhe und mußt morgen wieder frisch und ausgeruht sein, Denn was kinge die Well ahne dich an? Vom einheimiſchen Sport Fußball. Anion Heidelberg— 07 Seckenheim. Seckenheim beſtreitet morgen ſein letztes Auswärtsſpiel, dem ſich die zwei letzten Heim⸗ ſpiele anſchließen. Der Gaſtgeber hat am letz⸗ ten Sonntag in Wieblingen ein Rekordreſultat (0:7) aufgeſtellt, das den Gäſten zu denken geben ſollte. Dem Vernehmen nach iſt die Spielleitung gegenwärtig ſtark damit be⸗ ſchäftigt eine Umgruppierung in der Mann⸗ ſchaft vorzunehmen. Wir halten es auch für richtig, dieſe Experimente jetzt zu riskieren, da eine Aenderung in der Tabelle kaum noch ausſchlaggebend ſein wird. Einige Stamm⸗ ſpieler ſind aufgrund ihrer Verletzungen er⸗ holungsbedürftig, ſodaß am morgigen Tag die Aufſtellung folgendes Ausſehen hat: Kern Fritz, Würthwein W., Embach, Erny Alb., Welſch, Seitz Alb., Quintel, Erny W., Herdt, Senck, Büchner. * Handball. Jahn— SW 07 auf dem Platz des SV 07 endete mit einem Sieg des Turnerbundes. Auf eigeem Platz müßte ebenfalls ein Punkt⸗ gewinn erzielt werden können, wenn ſich die Mannſchaft zu einer geſchloſſenen Spielweiſe zurückfindet. Zur Zeit hat der SV 07 in rein ſpieleriſcher Hinſicht ein plus zu verzeichnen, ſo daß das Spiel als ziemlich offen zu be⸗ krachten iſt, zumal die Leiſtungskurve der Tur⸗ nerbündler in den letzten Verrbandſpielen ſtark nach unten zeigt. Für beide Mannſchaften geht es weder um Auf⸗ noch um Abſtieg und aus dieſem Grunde iſt ein faires Spiel zu erwarten. das der Beſſere gewinnen ſoll. TB Das Vorſpiel DscC Heidelberg prüft Viernheim So spielt die 1. Amateurliga Nordbaden Von den acht am kommenden Sommntag angesetz- ten Spielen der ersten nordbadischen Amateurli Heanspruchen die Begegnungen in Viernheim und Friedrichsfeld das größte Interesse. Amicitia Viern- heim hat zwar gegen den DScœ Heidelberg Platz- Vorteil, trifft aber zu einem Zeitpunkt auf die Heidelberger, da diese, wie das Schwetzinger Er- gebmis vermuten läßt, wieder zu ihrer früheren gutem Form aufgelaufen sind. Unterliegt Daxlanden mn Friedrichsfeld, so muß der Vorjahresmeister Seime Hoffnungen auf die Verteidigung des Titels endgültig abschreiben. Feudenheim tritt beim Schluglicht in Kirchheim an, das noch einmal er- höhte Anstrengungen machen dürfte, um dem Schicksal doch noch zu trotzen. Hockenheim hat ge- gen Brötzingen Platzvorteil und damit die Mög- Mchttelt, sich in der Tabelle weiter nach oben zu Arbeiten. Zu den Siegern des Sonntags sollte auch Neckarau gehören, das zu Hause Plankstadt er- Wartet. Leimen und Schwetzingen müßten auf Grund des eigenen Platzes zu Siegen gegen den Karlsruher Sc und Birkenfeld kommen, während der Ausgang des Treffens Ilvesheim gegen VfR Pforzheim offen ist. Im gesamten gesehen würde es nicht überraschen, wenn der größte Teil der Spiele mit Erfolgen der Platzvereine enden würden. Es splelen: VfB Leimen— Karlsruher Sc, Germ. Friedrichsfeld— FV Daxlemden Amicitia Viern- heim— Dsc Heidelberg, Sd Kirchheim— AS Feudenheim, FV Hockenheim— Germ. Brötzingen, [SV Schwetzingen— Fe Birkenfeld, VfL Neckarau gegen TSG Plankstadt, SV Ilvesheim— VfR Pforz- Beim. Der Handball in Baden Im eimigen Punktspiel der badischen Handball- verbandsliga muß Daxlanden gegen Belertheim ge- winnen werm der Ligaverbleib gesichert werden Soll. Im Fall eimer Niederlage Steigt Daxlanden ab. während bei einer Punktteilung ein Entscheidungs- Spiel zwischen Daxlanden und Bretten notwendig werden würde. Leichtathletik-Hallenmeister gesucht In zwölf leichtathletischen Wettbewerben für Männer und sechs für Frauen werden am kom- menden Samstag in der Frankfurter Festhalle erstmals seit Bestehen der deutschen Leicht- athletik Titel eines deutschen Hallenmeisters vergeben. Das Meldeergebnis mit nahezu 300 Teilnehmern ist gut ausgefallen, da sich unter diesen Aktiven der weitaus größte Teil der der- zeitigen deutschen Spitzenklasse befindet, ange- führt von 16 deutschen Meistern und Meisterin nen der Leichtathletikmeisterschaften 1953 in Augsburg: Heinz Fütterer, Wolfgang Troßbach, Heinz Ulzheimer, Heinz Laufer, Werner Bahr, Julius Schneider, Heinz Oberbeck, Herbert Gö- bel, Sepp Hipp, Bert Steines sowie die Eintracht Vierer-Staffel und die 4400-m-Staffel von Ma- rathon Krefeld. Bei den Frauen: Helga Klein- Erny, Anneliese Seonbuchner, Marianne Werner und die schnelle Eintracht-Frauenstaffel. Sport und Spiel Entscheidungen erst um letzten ag! Cham neben Wacker München am stärksten bedroht— Die Spiele der beiden Südligen In Süddeutschlands erster Liga ist zwei Spiel- tage vor dem Saisonausklang noch völlig unge- Wi, wer Meister wird. In Frage kommen nur noch der VfB Stuttgart und die Frankfurter Eintracht, die beide mit zwei Punkten Differenz an der Spitze liegen. Es sieht ganz so aus, als ob erst am letzten Spielsonntag, am 4. April, die Entscheidung fallen wird. Der VfB Stuttgart muß am kommenden Sonntag zum Biberer Berg, der für ihn, schon immer eine starke Festung zu erstürmen War. Verlieren die Stuttgarter das Spiel, dürfte die Eintracht wieder gleichziehen, vorausgesetzt, daß der 1. FC Nürnberg dem VfB Stuttgart nicht Schrittmacherdienste leistet. Eine Niederlage des VfB und ein Sieg der Eintracht würden den Frankfurtern auf Grund des besse- ren Torverhältnisses wieder die Führung ein- bringen. Dann wird erst der letzte Spieltag dar- über entscheiden, wer Meister wird. Die Stutt- garter haben allerdings am kommenden Sonn- tag die große Chance, praktisch Südmeister zu werden. Dazu genügt ihnen ein Punkt in Offen- bach, denn dann ist der VfB nicht mehr einzu- holen, da er dann nur noch sein letztes Heim- spiel gegen Waldhof zu gewinnen braucht. Ebenso offen ist noch die Frage, wer die beiden Absteiger sein werden, obgleich hier Aschaffen- 581 Punkten Rück- Kassel und Zwei dem BCA schweben. 23 Punk ausreichen. Die Stu Kickers Kassel können diese Punktzahl bei spielen gegen den VfR hein Regensburg erreichen. gen der BC Aug Am we bzw. Jahn rd es dage- bIsruher Sc ha- ben. Es verble 5 dhof und Vik- toria Aschaffent be 8 Wohl alle An- strengungen nichts mehr en werden. In den beiden en Spielen geht es nur noch um Pokal. Der S n hat sich on in Fellbach entschlos- nehmer aus den ersten acht Vereinen in abelle zu rekrutieren. Fürth und Schweinfurt werden sich anstrengen, noch unter die ersten acht Vereine zu kommen, während Bayern München und der FSV Frank- furt sich diese Plätze zu erhalten trachten. Es spielen: Eintracht Frankfurt— 1. Fe Nürn- berg(Sa), SpVgg. Fürth— Schweinfurt 05(Sa), Hessen Kassel— Jahn Regensburg, Kickers Offenbach— VfB Stuttgart, Stuttgarter Kickers gegen VfR Mannheim, Karlsruher Sc— BC Augsburg, Bayern München— FSsv Frankfurt, SV Waldhof— Viktoria Aschaffenburg. In der zweiten süddeutschen Liga werden eif- rig die Chancen abgewogen, die die bedrohten Vereine sich für den Verbleib noch ausrechnen können. Bis zum 11. Tabellenplatz sind die Ver- eine noch nicht in Sicherheit, wenngleich derzeit auch Durlach, Cham, Böckingen und Wacker München am dicksten in der Tinte sitzen. Der Fe Wacker München dürfte wohl selbst bei größter Kraftanstrengung kaum mehr zu retten sein. Wer aber wird die Münchener in die Ama- teurliga begleiten? Für den ASV Cham ist es nicht gerade rosig bestellt. Am kommenden Sonntag erwarten alle gefährdeten Mannschaf- ten„dicke Brocken“, Das Schlußlicht Wacker München bestreitet das Lokalspiel gegen 1860 München, Union Böckingen ist zu Hause Gast- geber von Bayern Hof, und der ASV Cham muß zum 1. FC Pforzheim. Auch Durlach steht mit dem Spitzenreiter Schwaben Augsburg im Turm- bergstadion eine schwere Aufgabe bevor. In Niederbayern erwartet der TsW Straubing, der jetzt plötzlich noch in den Abstiegssog gerutscht ist, den Fe Hanau 93. Beide Mannschaften sind noch nicht in Sicherheit. Schließlich steht vom Kreis der bedrohten Vereine auch der Fœ Bam- berg in seinem Heimspiel gegen Darmstadt vor keiner leichten Aufgabe. Der Tabellenzweite SSV Reutlingen erwartet den Fe Singen. Reut- Ungen lauert nur auf einen Seitensprung der Augsburger Schwaben, um mit ihnen gleich- ziehen zu können, In Ulm ist der KFV zu Gast, und in Freiburg wird der SV Wiesbaden er- wartet. Es spielen: ASV Durlach— Schwaben Augs- burg(Sa), 1860 München Wacker München(Sa), TS Ulm 46— Karlsruher FV, Fe Pforzheim gegen ASV Cham, SSV Reutlingen— Fœ Singen, Union Böckingen— Bayern Hof, TSV Straubing gegen FC Hanau 93, FC Freiburg— SV Wies baden, FC Bamberg— SV Darmstadt 98. Deutsche Handballer gegen Schweden Weltmeisterschafts-Revanche in Dortmund Man darf die Begegnungen im Hallenhandball zwischen den Nationalmannschaften von Deutsch- land und Schweden ruhig als die„Spiele der Spiele“ ansprechen. Beide Länder standen bei den bisherigen zwei Weltmeisterschaften jeweils im Endspiel: 1939 gewann Deutschland 7:2, und 1954 holte sich Schweden durch ein 17:14 den Titel. In elf Begegnungen gewannen die Schwe- den fünfmal, verloren viermal bei zwei Unent- schieden und 146:118 Toren für die Nordländer. Am kommenden Sonntag in der Dortmunder Westfalenhalle hat Deutschland im zwölften Kampf die Chance, das Konto auszugleichen. Damit wäre auch die Revanche für die Nieder- lage im Weltmeisterschafts-Endspiel am 17. Ja- nuar in Göteborg geglückt. In Dortmund werden die Nordländer mit der- selben Mannschaft antreten, die Deutschland im Endspiel geschlagen hat. Der beliebteste schwe- dische Spieler ist Aͤke Moberg, der schon mehr als 20mal im Hallennationalteam stand. Stocken- berg und Akerstedt, die auch diesmal dabei sind, haben in allen sechs Nachkriegspartien gegen Deutschland von 1951 bis 1954 mitgewirkt. Ein erhebliches Problem war für die deutschen Spie- ler der„schwedische Betonstiel“. Wird es dies- mal in der Westfslenhalle gelingen, mit ihm fertig zu werden? Aus folgenden 13 Spielern hofft der DHB eine Mannschaft stellen zu kön- nen, der es vielleicht gelingt, den Schweden die erste Niederlage der Nachkriegszeit zu bereiten: Pankonin(Berlin), Burkardsmaier(Göppingen), Dahlinger(Kiel), Vick, Velewald, Maychrzak (alle Hamburg), Bernhard(München), Giele (Hamburg), Käsler, Dr. König, Schütze(alle Ber- Iin), WII!(Mülheim) und Hebel(Hamburg). Nach dem Dortmunder Länderspiel bestreiten die Schweden in Deutschland noch einige weitere izielle Treffen: am 24. März in Karlsruhe, März in Frankfurt und am 28. März in am 2 Berlin. Deutsche Ski-Erfolge in Seefeld Marianne Seltsam Zweite, Obermüller Vierter Deutschlands Ski- Kanonen Marianne Seltsam und Beni Obermüller belegten beim Rie- sentorlauf des 8. internationalen Skiländertref- fens in Seefeld(Tirol) den zweiten bzw. vierten Platz. Hannelore Franke, die nach längerer Pause wieder am Start war, ließ noch Kondi- tionsmängel erkennen und mußte sich mit dem achten Platz begnügen. In der Herrenklasse gab es einen dreifachen Erfolg der Gsterreicher, die mit Toni Sailer, Othmar Schneider und Egon Zimmermann die ersten drei Plätze belegten. Bei den Damen zeigte sich die Seefelderin Re- gina Schöpf auf ihrem Heimkurs überlegen und siegte vor Marianne Seltsam und Putzi Frandl. Da der Kurs sehr zügig war, zeigten sich die technisch und stilistisch besseren Läufer im Vor- teil. Internationales Feldberg- Skispringen Das 23. Feldberg- Skispringen, das am kom- menden Sonntag auf der großen Sprungschanz im Feldberg-Skistadion ausgetragen wird, he eine Besetzung gefunden, wie sie noch bei kei- ner Sprungkonkurrenz nach dem Kriege in Deutschland angetroffen wurde. Nicht weniger als neun Skandinavier nehmen an der bedeuten den- Skisportveranstaltung auf dem Feldberg teil. Norwegen schickt den Olympiasieger in der Nordischen Kombination, Simon Slaatwick, fer- ner Sverre Stallvik und Schyelderup. Schweden ist auf dem Feldberg durch den Olympiadritten von Oslo, Karl Hohmström, Sven Pettersson und Erlandsson vertreten. Aus Gsterreich kommen Kerber, Dietrich, Leodolder, Walter und Franz Steinegger. Aus Jugoslawien haben Jan Polda und Rogelji zugesagt. Die Schweiz schickt vor- aussichtlich den Vorjahressieger Andreas Däschen sowie mehrere Nachwuchsspringer. ö Hallenm isterschaften der Schwimmer Mit 173 Einzel- und 44 Staffelmeldungen wei sen die Süddeutschen Hallenmeisterschaften im Schwimmen und Springen, die am kommenden Wochenende in Würzburg ausgetragen werden, eine ausgezeichnete Besetzung auf. Der Münchs ner Weltrekordschwimmer Herbert Klein ist zwar nicht am Start, aber sonst tritt alles an, was sich im süddeutschen Raum im letzten Jahr in den Vordergrund geschwommen hat. Es wer- den neue Bestleistungen auf der schnellen Würz- burger Bahn erwartet. er meisterschaft in Zeitlupe ntdeutschen Ringer- Meisterschaften l römischen Stil werden dieses Jahr im„Zeitlupentempo“ durchgeführt. Der DAB hat sich bämlich entschlossen, die Titelkämpfe in Vier verschiedenen Orten Auszutragen, wobei je- Weils nur in zwei Gewichtsklassen gekämpft. wird. Den Auftakt machen am 20. und 21. März in Leuna die Fliegen- und Weltergewichtler, in Bamberg treffen sich am 27. und 28. März die Bantam- und Mittelgewichtler. Die thüringische Stadt Suhl ist der Schauplatz der Kämpfe im Feder- und Halbschwergewicht am 3. und 4. April und die letzten zwei der acht Meister werden am 10. und 11. April im Leicht- und Schwerge wicht in Hornberg gekrönt. eee EA Teil 2 K SCHACH ECKE Der Zugzwang bringt es an den Tag Aufgabe von& Steif(Berlin 1927) 5 Kad, DOga, Te, Lea, h6, Be6; Ke, Tf2, LfI. Bes, 4. e7. Klassischer Damenfang Zlechschmidt- Weissgerber Magdeburg 1927) 1. dad Sk6 2. Sf3 e6 3. Lg5 C5 4. e4 Db6 5. Sbd2 22:7 6. Sc4 Dba r 7. es Des: + 8. Ld2 Dal: ). Dal: Schwarz gibt auf. Kreuzworträtsel f 2 3 4 4 1 — 80 8 a 4 20 . 4 N 21 Waagerecht: 1 Flachsabfall, 3 Gefäß, 5 Last- ier, 8 Gewässer, 10 Niederschlag, 12 Land- schaft. 13 Kunstgebiet, 14 Getränk, 15 Sport- gerät, 17 Hirschtier, 19 Zentrum des alten Noms, 20 Tauer. 21. Gewürzmittel.— Senk⸗ echt: 1 Preisumstand, 2 Brennstoff, 3 Ge-. Tänk,, 4 Anrede, 6 Könner, 7 Ureinwohner Jeuguineas, 9 Versandstück, 14 Theaterplatz, 6 Anziehungspunkt. 17 europ. Hauptstadt. g döhm Reformator. Kapsel-Rätsel Die waagerecht einzutragenden Wörter, von denen einige Buchstaben bereits eingedrucks sind. bedeuten: 1. Alterer Elch- oder Damhirsch, 2. altrömi- Ort bei Eger, 5. Stadt in der Nordschweiz, 6. Planet, 7. Fell des sibirischen Eichhörnchens, 8. bogenförmiges Holz- oder Eisenstück, 9. Gewürzpflanze, 10 Rückenlinie des Daches, 11. Insel im Mittelmeer, 12. Erzienung An- Stand, 13. vom Wind angehäufter Sandhügel, 14. Fluß westlich vom Rhein 15. Vorgebirge, 16. Singstimme, 17. römischer Kaiser, 18. Kopf- bedeckung, 19. Löhnung., 20. Trinkgefäg, 21. Hochland zwischen Werra und Fulda. Im um- randeten Mittelstück der Figur, zeilenweise Zu lesen, erscheint ein Sprichwort. LOSUNGEN 5 „ Asso uon Sep guess pied sarge An = uud le sss, o plos 61 S qnen 8 Oe e eee ee ener ee l und CC aeg gen e eg lese g es 5 Ap 8 une e Zgehnecds i nssigü-lesden SE 1 Mon A zen 91 sueu bl si et ung 11 ved 6 ended z zesse g nend 5, S Sec) aM e ludengusg ZI 88S le ul oe undo 61 den u 19 81 ung pi Ius eld sl ned ei ned of 888 8 fsureg g do. S See Aiden es EAA AZ 041A Ss e es Sonntag, 21. März 1954 11h. 75 Prof. Dr. Albin Eduard Beau: 17.00 „Portugiesische Dichtung in diesem Jahrhundert“ 11.85 Musik am Mittag rel chestern von Bünne, Film u. Funk 23.00 9.10 Montag, 22. März 1934 8.15 Melodien am Morgen . 5 Schulfunk. Geschichte: Der Sommer 1939 50.45„Die Gesch, des Gefangenen“ von Laurence Housmean 1.5.00 Kleines Konzert 12 00 Musik aan Mittag 14.30 Unterhaltungskonzert 15,00 Schaifunk: Dr. Pamen er- zählt von Uruguay Dienstag, 28. März 1954 17.00 Tee mus 80 00 Mustkallsches Irrtermezze 14.35 Berühmte Violinstucke 3.00 Schulnunk: Ibsen 5 „Sie sah es gang anders“ Hörspiel von 19.00 Musik zur Unterhaltu ng 16.00 Nachmittagskonzert(Badi- sches Kongzertorchester) 17.00 Hausmusik 17.30 Aus der Pfeile nach Gelieien 18.15 Klänge der Heimat 20.00 Opern konzert 5 2100 Vom Atom zum Weiltsysteen „Atom und Mensch“ Sucuk Paul Hübmer- 13.00 Schöne Stimmen 20.00 Bruckner: 8. Symph. e-mon Heidelberg- Dossenheim 1. 10 Chorgesang(Rundfunk-Symphonie- Mühlacker(K 72 15,00 Vergnügter Nachmittag mit orchester) Kurzwelle) 5 beliebten Künstlern und Or- 2215 Von Melodie zu Melodie SubbEUrschER udp FUN Mühlacker(Mittelwelle) 522 5 575 10.45 Orchestermusik 5 12.00 Volks muste 301,00 m= 998 KHz 14.30 Leichte Mischung 49,75 m 6030 KHz 15.30 Carl Kleber am Klavier Und nun wird getanzt Musik von Gershwin Sendebeginn: 4.55(W), 6.00(S0) Nachrichten: 5.30 i 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30, 14.15(), 18.00(W), 19.30, 22.00, 0.00. TLandfunk: 5.55(W), 8.00(So), 11.45 (Di, Mͤi, Do, Sa). Frauenfunk: 8. 8„ 100 dl acer ale wanger o 19.05 Musik macht gute Laune funf: 13. D1 5 5 20.00 Musiie für jedermerm VVV 21.00„Genossen und Generale“ Kimderfunk: 14. So, Mi), 15. Hörfolge von Dr. R. Fiecher(Me, Fr). 0 5 29.20 Musica vava 23.00 Orchester Hagestedt Kulturumschau: 11.40(Mo, ur) Wissenschaft: 11.15(80) Wirtschaft: 15.45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.30(So). 18.30 (So), 21.45(Sa) Andacht: 6.050], 7.05(W), 8.30(So) Suchmeldungen: 9.15(Mi, Sa) Heimatpost: 6.40(W), 17.30(W) Zwisch. Main u. Bodensee: 12.45(W) Zeitfunk: 19.03(W) Sendeschluß: 0.10(Mo, Fr), (Sa, So), 4.15(Di, Mi, Do) niche Gebirg“ 1.00 0.„Der Pfauenstrauch“ 1116 Kleines Konzert .*** 80 Parmorchester . 0 Nachen tage ene(dd n 28700 Sante Frag 5 8 8 . e. 0 e nd 5 22 n 00 Sl g tte feccdnbetor) 90.1% Uurterbaursernusite 10. Nor 16.45 Filmprismna Mittwoch, 24. März 1954 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Zur Unterhaltung 20.30 Das Encie kommt nie“. Bör- Spiel von W. Hildesheimer 15.00 Fröhliches 10.15 Schulfunk: Gemeinschafts- Kuarde 16.00 Nachmittagskomert(Süd- funk-Unterhaltungsorchester) 16.45„Die Straße steigt ins märz- 10.15 Schulfunk: Grundrechte 10.45„Vom inwendigen Beruf“ B00 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag 14.35 Unterhaltungsmaisik(Orche- ster Alfred Hause) 15.00 Schulfunk: Sage 56.00 Nachmnttagsconzert Rund- funksymphonie orchester) 1% 15 Schulg. Natur und Technik: Penielllin zerstört Bakterien 10.45 Das Heinz-Lucas-Sextetit 11.15 Klelmes Konzert 14.20 Beschwingt und beiter Wochenendpiauderei mit 5 Volke musik 88 2% Paatee der Jusens Donnerstag, 25. März 1954 17.30 Gottfried Keller u. die Zim- mersche Chronik 18.05 Volksmusik 20.00 Fröhlicher Feierabend 20.40 Gerhart Herrmann Mostar 21.00 Rundfunksymphonie- Orchester(Brahms) 22.30 Ernst Jünger 23.15 Bei zärtlicher Musik 0.10 Unterhaltungsmusik März 1954 17.00 Konzertstunde. Klaviermusik von Debussy 7.30 Frühling am der Haardt 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Südtunklotterie 21.00„Das Ungeheuer Sensation“ Untersuchung über seine 1 Konsumenten und Produzen- ten 29.00 Jazz— made in Germany Samstag, 27. März 1954 17.00 Südfunklotterie 19.10 Die Stuttgarter Volksmusik 20.00„Dies für den und das für 5 jenen!“ Zur guten Unterhal- tung aus Heidelberg 5 5 e weiß— wo?“ Gedücht- Freitag, 26. n moc 2 17 scher Wald- und Feldgott, 3. Nutzboden, 44 mie A IF