hhule auf dal „ für ö ö ö 8 N — 2 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung, Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Freitag, den 2. April 1954 6.754. Jahrgang Nr. 52. Der Ladenschluß Heftige Diskussion um ein heikles Problem Die erneuten Tumulte in München um den Ladenschluß am Samstagnachmittag geben zu Bedenken Anlaß. Im Mai 1952 hat das Bun- desverfassungsgericht das südbadische und bremische Ladenschluggesetz für nicht ver- einbar mit der als Bundesrecht fortgeltenden Vorschrift der Arbeitszeitordnung vom 30. 4. 1938 erklärt, wonach Ladengeschäfte lediglich von 19 bis 7 Uhr morgens geschlossen sein müssen. Das südbadische Ladenschlußgesetz hatte damals ziemlich viel Staub aufgewir- pelt. In dem Gesetz war bestimmt worden, dag alle Geschäfte in Südbaden am Mit- wochmachmittag geschlossen halten mußten. Das hatte zur Folge, daß im Fremdenver- kehrsgebiet des Schwarzwaldes und an den padischen Ufern des Bodensees an diesem Tag kein Mensch sich etwas kaufen konmite. Eine Ausnahme wurde lediglich den Bahnhof- kiosken zugebilligt. Als im April 1952 die Verfassungsbe- Schwerde einer Freiburger Firma vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt wurde, at das Bumdesarbeits ministerium seinen Re- ferentenentwurf für die Ladenschlußzeiten veröffentlicht. Darin war ebenfalls eine Be- stimmung enthalten, daß mittwochs alle Ge- Schäfte ab 13 Uhr geschlossen sein sollten. Seither ist es um diesen Entwurf still gewor- Jen, Vielleicht weil niemand das heiße Eisen Jer Ladenschlußzeiten anpacken will, viel- ffeicht weil man abwarten wollte, wie die Dinge sich entwickeln, Denn der Ladenschlußg hat, wie alles, seime zwei Seiten. Einmal ver- langen die Hausfrauen und die Berufstätigen, daß sie möglichst unbeschränkt einkaufen können, zum anderen kann niemand den in Ladengeschäften angestellten Personen zu- muten, hinter den Arbeitern und Aligestell- ten in der Industrie zurückzustehen, die schon jenge ihren freien Samstagnachmittag ba- pen. Die soziale Gesetzgebung muß daher emen Ausgleich schaffen und auch für die Angestellten einen freien Nachmittag errei- chen, soweit nicht die Besitzer solcher Be- triebe von sich aus schon in eimem gewissen Turnus ihren Angestellten einen freien Nach- mittag gaben und geben. Im Gegensatz zu der Entwicklung in der Bundesrepublik mit der Forderung nach La- denschluß am Samstagnachmiftag wurde in der Schweiz der Ladenschhuiß am Mittwoch nachmittag aufgehoben. Die im April 1952 vor dem Bundesverfassumgsgericht klagende Frei- burger Firma hatte in einem Aufruf darge- legt, daß jeder fortschrittliche Betrieb seinen Angestellten schon längst die notwendige und erforderliche Freizeit gibt.„Jeder Betrieb ist dazu imstande, ohne den Verbrauchern die Einkaufsmöglichkeit zu nehmen. Derm; An- gestellte: Unsere Kunden, die Verbraucher, sind unsere Arbeitgeber!“ Die Firma konnte diesen Aufruf mit gutem Gewissen erlassen, nachdem ein Institut für Marktforschung bei der Befragung eines repräsentanten Quer- schnitts der Bevölkerung der Bundesrepublik Festgestellt hatte, daß in Frankfurt sich 89 in München 88, in Stuttgart über 90 und in Berlin 84 Prozent der befragten Bevölkerung kür eine Offenhaltung der Geschäfte entschie- den hatten, Vor allem soll nach der Ermitt- lung des Instituts der größte Teil der Arbei- ter für die Offenhaltung der Ladengeschäfte, vornehmlich der Textilkaufhäuser, votiert haben, weil nur am Samstagnachmittag der Arbeiter Gelegenheit habe, in Ruhe Klei- dung, Wäsche und Schuhe einzukaufen. In Bremen war es vornehmlich die Firma Brenninkmeyer, die sich wie jetzt wieder in München gegen den Ladenschluß am Samstag stellte. In einer Entscheidung des Verwal- tungsgerichts der Hansestadt Bremen wurde un mißverständlich erklärt, daß die von der Polizei angeordnete Schließung des Geschäftes in das grundsätzliche Recht auf freie gewerb- liche Betätigung eingreife.„Den der öffent- lichen Ordnung drohenden Gefahren muß die Polizei vorwiegend in jedem Fall entgegen- treten., Sie muß sich aber dazu grundsätzlich gegen die Störer der öffentlichen Ordnung wenden, d. h. im vorliegenden Falle gegen die Personen, die durch die Veranstaltung von Auflaufen und Zusammenrottungen sich ge- gen die öffentliche Ordnung vergehen.“ Es ist bekannt, daß der Kampf um den freien Samstagnachmittag der Angestellten in La- dengeschäften zum Teil mit unsinnigen Be- hauptungen geführt wird. Eine Gewerkschafts- gruppe hat dazu einmal erklärt, der Bequem- lichkeit eines Teiles des Publikums dürfe man nicht zu sehr entgegenkommen. Nun, dieser Publikumsteil besteht in großem Maße aus Ar- beitern, die sich sicherlich dafür bedanken, in dieser Weise apostrophiert zu werden. Früher hielten die Geschäfte die ganze Woche bis 19.00 Uhr offen, jetzt nur noch bis 18.00 Uhr. Wer bis 17.00 Uhr arbeitet, hat also nur noch eine Stunde Zeit zum Einkauf. Was aber, Wenn er länger arbeitet? Dann bleibt zum Einkauf eben doch nur der Samstagnachmittag. Das Problem der Freizeif für die Angestell- ten in Ladengeschäften läßt sich nur intern in den Betrieben lösen. Freizeit auf Kosten der Allgemeinheit, in diesem Falle auf Kosten des Verbrauchers, ist ein Unding. Die breite Be- völkerung kann sich damit abfinden, daß die- Ses Oder jenes Geschäft an einem x-beliebigen Anträge von CDU und SPD— Vertragliche Sparraten wieder abzugfähig BO nn(E. B.) Die seit vier Jahren ohne greif- bares Ergebnis erörterten Kinderbeihilfen sind am Donnerstag vom Plenum des Bundestages erneut eingehend beraten worden. Alle Frak- tionen waren sich darin einig, daß ein„sozia- ler Lastenausgleich“ zwischen kinderlosen Ehepaaren und solchen mit Kindern nun end- lich Wirklichkeit werden müsse. Das Thema Kinderbeihilfen und Familien- ausgleichskassen war von der CDU/CSU und der SpD aufgegriffen worden, die Initiativ- gesetzentwürfe dazu vorlegten. Die CDU/ S schlägt vor, ein sogenanntes Kindergeld in Hö- he von 20 DM monatlich vom dritten Kind an zu gewähren, das steuerfrei ist und durch Pflichtbeiträge der Arbeitgeber aufgebracht werden soll. Als Träger der Kindergeldzahlung sind Familienausgleichskassen vorgesehen, die bei den Berufsgenossenschaften errichtet wer- den sollen/ Bei dieser Kasse muß auch der An- trag auf Gewährung der Kinderbeihilfe ge- stellt werden. Uber die Beitragshöhe der Ar- peitgeber sagt der CDU/ CSU-Entwurf nichts. Die SpD möchte die Beihilfe von 20 DM in ihrem Entwurf schon vom zweiten Kind an ge- Währen und bezieht ausdrücklich auch unehe- liche Kinder ein. Die Arbeitgeber werden in diesem Entwurf verpflichtet, ein Prozent der Bruttolohnsumme als Beitrag abzuführen. Die Auszahlung soll nicht über Ausgleichskassen, sondern bargeldlos über das Finanzamt erfol- gen. Fiir die SPD erklärte der Abgeordnete Schel- lenberg, die Allgemeinheit sei verpflichtet, die Belastungen bei der Erziehung der Kinder so- zial auszugleichen. Der Leistungslohn werde ohne Rücksicht auf die Familiengröße gezahlt. Starke Bedenken machte Schellenberg gegen die Schaffung eines neuen Verwaltungsappa- rats in der Form der Ausgleichskassen geltend. Es sei zu befürchten, sagte er, daß die Arbeit- geber die Beiträge indirekt qmrechnen, wenn Sie selbst die Beihilfe auszahlen. Nach seinen Angaben sind bei einer Annahme des SPD- Entwurfs 1,4 Milliarden DM jährlich für die Beihilfe aufzubringen. Der OU/CSU-Entwurf wurde von dem Ab- geordneten Winkelheide eingebracht, der nach- drücklich betonte, daß die„soziale Deklassie- rung“ der Familie gemildert und die soziale Gerechtigkeit das Ziel aller werden müsse. Es Solle mit dem Entwurf vor allem denen gehol- fen werden, die sozial„in die Ecke gedrückt“ Sind. Diese 1,8 Millionen Kinder hätten eine Bundestag beriet Kinderbeihilfen Hilfe nötiger als die ersten oder zweffer Kin- der. Die hohe Bewertung des Kindergedan- kens solle jedoch keine Herabsetzung der Kin- derlosen bedeuten. Den SPD-Entwurf bezeich- nete Winkelheide als finanziell untragbar. Der Abgeordnete Hammer(FDP) bezifferte die Kosten für die Vorschläge der CDU/CSU auf 470 Millionen DM im Jahr und erklärte, beide Summen— die der CDU/CSU wie auch die der SpD— bedeuten eine Konsumerwei- terung, ohne daß vorher eine Erhöhung des Sozialproduktes erfolgt sei. Aus diesem Grunde seien beide Entwürfe gefährlich. Man hätte zu- mindest prüfen müssen, ob die Kaufkraft nicht verlagert werden könnte. Im übrigen mache man mit einem Betrag von 20 DM keine echte Familienpolitik. Immerhin bestätige der CDU/ CSU- Entwurf aber, daß es ehrenvoll ist, eine Familie und Kinder zu haben. Frau Finselberger(BHE) forderte eine Bei- hilfe schon vom zweiten Kind an und eine Er- höhung des Betrages auf 25 DM,„ohwohl man auch damit kein Kind erziehen kann“. Frau Finselberger bemängelte bei dem CDU/CSU Entwurf, daß er nicht alle bedürftigen Kinder berücksichtige, und bei der SpD-Vorlage, daß sie nicht gedeckt sel. Für die Deutsche Partei sagte der Abgeordnete Becker, der einzige richtige Weg sei eine weitergehende Erhöhung der Steuerfreibeträge. Er Warnte davor, die Abhängigkeit vom Staat oder von neuen Selbstverwaltungsorganen zu erhöhen. lach der Uberweisung dieser Gesetze an die anndigen Ausschüsse wurde ein Gesetz in iter und dritter Lesung einstimmig ver- Hiedet, das die steuerliche Abzugsfähig- it von Sparraten aus vor dem 1. Juni 1953 Ab geschlossenen Sparverträgen wieder zuläßt. Die Absetzbarkeit dieser Sparraten war in der sogenannten Kleinen Steuerreform abgeschafft worden. Wie der Sprecher des Finanzausschus- Ses erklärte, hat die Streichung der Absetzbar- keit von Sparraten bei den Sparern Migstim- mung hervorgerufen, weil sie darin einen Ein- griff in bestehende vertragliche Verpflichtun- gen gesehen hätten. Die Wiederzulassung der Absetzbarkeit müsse jedoch mit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Kleinen Steuerreform verbunden werden, weil man nicht annehmen könne, daß danach abgeschlossene Sparver- träge in dem Glauben übernommen worden seien, die Raten seien noch abzugsfähig. Die nach diesem Gesetz gegenüber dem Finanzamt entstehenden Ansprüche können noch im Lohnsteuerausgleich für 1955 geltend gemacht werden. Dem Gesetz muß der Bundesrat noch zustimmen. 5 Halber Jag am Samsfag oder Honiag Vorschlag für den Ladenschluß— Hausbrand und Altmieten als Vergleich N K öIn GB. B.) Der Präsidialrat der Hauptge- meinschaft des deutschen Einzelhandels hat zur Beendigung des Streites um den Laden- schluß vorgeschlagen, durch Gesetz den Sams- tagnachmittag oder den Montagvormittag zum halben freien Tag zu erklären. Der Vorschlag der Hauptgemeinschaft sieht folgende Regelung vor: I. Den im Einzelhandel Beschäftigten wird durch Bundesgesetz ein halber freèier Wochentag zum Zweck der Ver- längerung des freien Wochenendes zugesichert. 2. Die Länderregierungen werden ermächtigt, jeweils für ihren Landesbereich den halben kreien Tag in der Weise festzulegen, daß alle Einzelhandelsverkaufsstellen einheitlich ent- weder am Samstag ab 14 Uhr oder am Montag bis 13 Uhr geschlossen zu halten sind. 3. Wird der halbe freie Tag auf den Samstag gelegt, so entfällt der Frühschluß an den Samstagen vor Weihnachten, ferner an den Samstagen vor Ostern und Pfingsten. Im übrigen sind alle Einzelhandelsverkaufsstellen an den Wochen- bagen in der Zeit von 19 bis 7 Uhr geschlossen zu halten. 5 5 Die Hauptgemeinschaft glaubt, mit diesem Vorschlag einen Weg aufzuzeigen, der„aus dem Widerstreit der sozialen und wirtschaft- lichen Interessen aller Beteiligten herausführt und den regionalen unterschiedlichen Versor- gungsbedürfnissen Rechnung trägt“. Der Ausschuß zur Uberprüfung der Zoll- sätze des gewerblichen Sektors des deutschen Zolltarifs hat seine Untersuchungen über die Möglichkeiten für eine Senkung der deutschen Zölle abgeschlossen. Wie verlautet, wurde da- bei eine sehr erhebliche Zahl von Zollsen- Sungsvorschlägen vorgeschlagen. Hierbei falle besonders ins Gewicht, daß die im Zolltarif gaoch bestehenden hohen Sätze von 35 Prozent des Wertes und mehr fast durchweg zur Sen- kung vorgeschlagen wurden. Grundsätzlich EF;—..———— 5 Wochentag geschlossen hat, sie kann und wird aber nicht Ja dazu sagen, daß alle Geschäfte zur gleichen Zeit zu sind. Es liegt am Gesetz- geber, einen Weg zu finden, der den berechtig- ten Ansprüchen der Allgemeinheit gerecht Wird, an jedem Werktag und vor allem am Samstagnachmittag einkaufen zu können, und der den Angestellten der Eadengeschäfte auch einen freien Nachmittag gibt. 8 1* werde angestrebt, das Gesamtniveau des Ta- rifs auf das Niveau der bereits ausgehandelten Vertragssätze zu senken. Der„Zentralverband der Haus- umd Grund- besitzer“ stellte in einer Erklärung fest, daß für die Altmieten die gleiche Situation ge- geben sei wie für das bisherige Preisprivileg Jer Verbraucher von Hausbrandkohle. Eben S0 Wie für den Bergbau sei auch für die Woh- mings wirtschaft die Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit und„größtmögliche Heran- führung“ an die Marktwirtschaft zwingend. Die künstlich niedrig gehaltenen Altmieten kamen genau so allen Mietern zugute— ganz gleich. ob sie Rentner, Fürsorgeempfänger Oder Inhaber guter Einkommen seien—, wie dies mit dem Preis der Hausbrandkohle der Fall gewesen sei. Wenn der Hausbrandvor- zugspreis dadurch zum größten Teil seinen Sozialen Zweck eingebüßt habe, woraus jetzt die Schlußfolgerungen gezogen worden seien, So gelte dies genau so für die Altmieten. Hbenso wie die wirklich bedürftigen Haus- brandverbraucher Verbilligungsgutscheine er- Halten, habe der organisierte Hausbesitz schon Seit Jahren Mietbeihilfen für die sozial schwachen Mieter vorgeschlagen, um wenig- Stens kostendeckende Mieten zu ermöglichen. Die Bundestagsfraktion der FDP hat einen Gesetzentwurf zur Sicherung der Volksernäh- rung und zur Verbesserung der landwirt- schaftlichen Produktivität ausgearbeitet. Das Gesetz soll die Bundesregierung verpflichten, Auf der Basis des Preiskostenindex einen Ausgleich zwischen Industrie und Landwirt- schaft herbeizuführen, um die Landwirtschaft in die Lage zu versetzen, die notwendigen Produktivitätsmaßnahmen aus eigener Kraft vorzunehmen. Erhard in Chile eingetroffen Santiago(UP). Bundeswirtschaftsmimi- ster Erhard erklärte nach seiner Ankunft in der chilenischen Hauptstadt, die Bundesrepu- blik sei an einer weitgehenden Steigerung ihres Warenaustausches mit den latein- ame: rikanischen Staaten interessiert. Erhard kün- digte in diesem Zusammenhang an, daß er mut Vertretern der chilenischen Regierung den gegenwärtig gültigen deutsch- chilenischen Handelsvertrag auf die Möglichkeiten einer Ausweitung des Warenverkehrs prüfen werde Der Bundeswirtschaftsminister wird am Mon- tag in Buenos Aires erwartet, 5 Einschränkung des Güterfernverkehrs rderungsverbote über 50 km hinaus— Hö- here Steuern für LKW— Senkung für PRW Bonn(E. B.) Die Bundesregierung billigte die twürke für ein Straßen Entlastungs- gesetz und ein Verkehrs-Finanzierungsgesetz, die unverzüglich dem Bundesrat zugeleitet werden sollen. Zur Entlastung des Straßenverkehrs hat der Bundesverkehrsminister gegen die Proteste des Verkehr Werbes seinen Vorschlag für das Verbot gewisser Ferntransporte auf der Straße durchgesetzt. Massengüter sollen nach dem Kabinettsentwurf in Zukunft nicht weiter als 50 Eilometer auf der Straße befördert werden dürfen. Darunter fallen: Erden aller Art, Kies, Sand, Schlick, Schlamm, Erze, bestimmte Steine, Kohle, Schlacke, Bimssand, Bimskies, (jedoch nicht Bimssteine), Zement, Ton- und Zementrohre, Grubenholz, Schnittholz, be- stimmte Eisenwaren, Getreide und Rohzucker. Die Kraftfahrzeugsteuer soll nach dem vom Bundesverkehrs- und Bundesfinanzminister gemeinsam ausgearbeiteten Plan bei Last- kraftwagen künftig nicht mehr nach dem Eigengewicht, sondern nach dem Gesamtge- wicht berechnet werden. Der Steuersatz be- trägt bis zu 15 Tonnen Gesamtgewicht 22,50 DM je angefangene 200 Kilogramm Gesamt- gewicht, für das über 15 Tonnen binausge- hende Gesamtgewicht 51 DM je angefangene 200 Kilogramm. Die Steuer für Personenkraft- wagen wird von 18 DM je 100 Kubikzentimeter Hubraum auf 14,40 DM gesenkt. Aus der Erhöhung der LR W- Steuer abzüg⸗ lich der Senkung bei Personenwagen erwartet die Bundesregierung ein Mehraufkommen von 50 Millionen DM, das ausschließlich den Län- dern zufliegt. Die Bundesregierung wird an die Länder mit der Bitte herantreten, diesen Betrag nur für Zwecke des Verkehrs zu ver- Wenden. Gleichzeitig plant die Bundesregierung, den se werblichen Güternahverkehr erstmalig der slebenprozentigen Beförderungssteuer zu un- ter werfen. Damit sollen die wirtschaftlichen Startbedingungen des Nahverkehrs denen der Bundesbahn angeglichen werden. Im Werk- verkehr wird die Beförderungssteuer auf einen Pfennig je Tonnenkilometer im Nahverkehr und fünf Pfennige je Tonnenkilometer im Fernverkehr festgesetzt. Bisher galt für den Werkverkehr ein Pauschalsatz von 0,99 Pfen- nigen. Wie ein Sprecher des Bundesfmanzmini- steriums nach der Kabinettsitzung erklärte, soll die Erhöhung der Beförderungssteuer im Werkfernverkehr dazu beitragen, Gütertrans- porte über 50 Kilometer auf das Transport- gewerbe und die Bahn zu verlagern. Der Bun- desverkehrsminister hatte ursprünglich ein Verbot des fortschaffenden Werkfernverkehrs vorgesehen, schloß sich jedoch später dieser vom Bundesfinanzminister empfohlenen Lö- sung an. Die Erhöhung der Steuer im Güter- nahverkehr von 0,99 auf einen Pfennig erfolgt aus Gründen der einfacheren Berechnung. Die Beförderungssteuer soll nach Schätzungen der Bundesregierung künftig ein Mehraufkom- Men von 130 Millionen DM bringen. Durch Erhöhung der Mineralölsteuer soll der Preis für Vergaserkraftstoffe um einen Pfen- gig, für Dieselkraftstoffe um sieben Pfennig erhöht werden., Bei Vergaserkraftstoffen wür de dadurch die kürzliche Preissenkung wieder aufgehoben, während bei Dieselöl eine Netto- erhöhung um 4,5 Pfennig verbliebe. Die der Landwirtschaft und der Binnenschiffahrt ge- Währten Dieselzuschüsse werden entsprechend erhöht. Das Mehraufkommen an Mineralöl steuer schätzt die Bundesregierung auf 160 Millionen DM. a Zur Weiteren Entlastung der Straßen soll leichzeitig eine privatrechtliche Autobahn- Finanzierungsgesellschaft gegründet werden, der die finanzielle Sorge für den Ausbau des Autobahnnetzes übertragen wird. Die erste e des Bauprogramms umfaßt en Bau von 590 Kilomete bahn! 5 Ailton rn doppelbahniger ur Erschließung etwaiger Finanzierungs- lücken schlägt die Bundesregierung eine Er- mächtigung zur Erhebung einer Autobahn- benutzungsgebühr vor. Außerdem soll der Bundesſfinanzminister ermächtigt werden, von der Finanzierungsgesellschaft aufgenommene Anleihen bis zum Gesamtbetrag von 500 Mil- ionen DM. mit einer Bundesbürgschaft aus- zustatten. Nach Billigung dieser Gesetze durch das Ka- binett fehlen jetzt noch die Maßnahmen zur Sanierung der Bundesbahn und das Personen- beförderungsgesetz, die die Verkehrsneuerd- nung abschließen sollen. Beide Entwürfe lie- gen dem Kabinett nee cht vor, Die beteilig- ten Ressorts hoffen jedoch, daß die Entwürfe bereits Anfang Mai dem Parlament zugehen können. 5 5 * Bundeskanzler Adenauer hat den neuen Lei- ter der österreichischen Verbindungsstelle in Bonn) Dr. Adrian Rotter, empfangen Für die Dauer der Genfer Konferenz w. das deutsche Konsulat in Genf durch wWeni Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes verst Bundesverkehrsminister Seebohm b 5 855 Freitag den belgischen Verkehrsministe %%%. 5 . Verkehrssünden sollen teurer werden Verwarnung kostet 5 DM— Krafträder über 100 cem mit Führerschein eins Bonn(E. B.) Die gebührenpflichtige Ver- Warnung für Verkehrssünder soll nach einem Beschluß der Justizminister des Bundes und der Länder baldmöglichst von zwei auf fünf DM erhöht werden. Die Justizminister, die in Bonn eine Ver- Kehrssicherheitskonferenz abhielten, wollen durch eine stärkere Anwendung der gebühren- Pflichtigen Verwarnung die Gerichte von den zahlreichen kleinen Verkehrsstrafsachen ent- lasten. Das Bundesverkehrsministerium wird schon in nächster Zeit eine entsprechende Ge- setzesänderung ausarbeiten. Die Justizminister sprachen sich weiter für ein abgekürztes Verfahren bei solchen Ver- Kehrsstrafsachen aus, die wegen ihrer Schwere durch die Gerichte abgeurteilt werden müssen. Sie lehnten jedoch die Wiedereinführung der polizeilichen Straf verfügung ab und empfahlen Srößte Zurückhaltung gegenüber der Einrich- tung„fliegender Verkehrsgerichte“, weil die Selahr bestehe, daß der Angeklagte unter der Schock wirkung des Unfalls nicht fähig sei, sich Ausreichend zu verteidigen. Die Verkehrspolizei der Länder soll vergrö- Bert und stärker motorisiert werden. Für Rich- ter und Staatsanwälte, die sich mit Verkehrs- Unfällen zu befassen haben, soll die Möglich- keit geschaffen werden, sich ein Kraftfahr- Zeug anzuschaffen und zu unterhalten. Notfalls soll der Staat Zuschüsse leisten. Das Bundesverkehrsministerium hat eine Verordnung ausgearbeitet, nach der künftig Alle Krafträder über 100 cem Hubraum in die Führerscheinklasse eins fallen sollen. Bisher nielen lediglich Krafträder über 250 cem Hub- raum in die Führerscheinklasse eins. Für Klei- nere Krafträder war nur der Führerschein vier erforderlich, zu dessen Erlangung keine prak- tische Fahrprüfung abgelegt werden mußte. Das Bundesverkehrsministerium ist der An- sicht, dag die mangelnden Fahrkenntnisse vie- ler Motorradfahrer die Ursachen eines großen Teils der Verkehrsunfälle sind. Eine Stätte der Verständigung Pläne der Arbeitsgemeinschaft für Wirtschafts- und Arbeitsbeziehungen Stuttgart(ZSH). Die„Arbeitsgemein- schaft für Wirtschafts- und Arbeitsbeziehun- gen“, deren Träger bisher der Arbeitsmini- ster, der Wirtschaftsminister und der Kult minister von Baden- Württemberg waren, wird sich in einen eingetragenen Verein umwan- deln. Die vor etwa zwei Jahren in Stuttgart gebildete Arbeits gemeinschaft hat sich die Aufgabe gestellt, die menschlichen Beziehun- gen im Arbeits- und Wirtschaftsleben und die Zusammenarbeit in den Betrieben zu ver- bessern und dadurch zu einer Milderung der Spannungen zwischen den Sozialpartnern bei- Zutragen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Arbeitsminister a. D. David Stetter, begrün- dete vor Pressevertretern die Anderung der Rechtsform mit dem Bestreben, der Vereini- gung größere Bewegungsfreiheit zu geben und sie ganz vom Staat zu lösen. Der Verein wolle die von der Landesregierung bei ihrem Amts- antritt proklamierte Absicht, den sozialen Ausgleich und die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern zu fördern, als seine Aufgabe übernehmen. Er erwarte, daß ihm der Land- tag die dazu erforderlichen Mittel zur Verfü- gung stelle Das Verhältnis des Vereins zum Staat solle ähnlich werden wie das der Ar- beitsgemeinschaft„Bürger im Staat“. Der Verein werde sich keinesfalls in die Aufga- ben der Gewerkschaften und der Arbeitneh- Mmerorganisationen einschalten. Er wolle viel- mehr eine neutrale Plattform und eine Stäkte der Begegnung für alle Menschen sein, die sich zu einer menschlichen Annäherung, zu Verstehen und Zusammenarbeit bekennen. Die 1952 innerhalb der Arbeitsgemeinschaft gebildete Studiengemeinschaft für Berufs- bildung legte das Ergebnis einer umfassenden Untersuchung über die Berufsausbildung in Allen Zweigen der Wirtschaft Baden- Würt⸗ tembergs vor. In eingehenden Studien und Befragungen hat die unter der Leitung von Oberstudiendirektor a. D. Dr. Karl Sautter stehende Studiengemeinschaft den gegenwär⸗ tigen Zustand auf allen Gebieten der Lehr- Iingsausbildung und durch die Auswertunę einer großangelegten Meinungsbefragung Ver- besserungsvorschläge erarbeitet. Die Schrift soll allen Landtagsabgeordneten und den zu- ständigen Behörden vorgelegt werden. Sie Soll in Bälde auch im Buchhandel erscheinen Anregungen für Einsparungen Kommission für Verwaltungsabbau beendete ihre Arbeit Stuttgart(Isw)., Die im vergangenen Jahr von der Landesregierung eingesetzte Kommission zur Vorbereitung des Abbaus von Verwaltungsaufgaben hat ihre Arbeit un Wesentlichen abgeschlossen. Der Kommission gehörten der Präsident des Rechnungshofes, E. Herrmann, Karlsruhe, der frühere Präsi- dent des Verwaltungsgerichtshofes Karlsruhe, P. Kohlmeier, und Staatsrat a. D. Walter Mosthaf, Stuttgart, an. 5 In fast einjähriger Arbeit überprüfte die Kommission eingehend die Verwaltungen des Landes und faßte ihre Vorschläge in Berichten zusammen, die dem Staats ministerium vorge- legt wurden. Wie aus dem Staatsministerium bekannt wurde, enthalten die Berichte der Kommission wertvolle Anregungen kür Ein- Sparungen. Den Vorschlägen, die sich zum grogen Teil mit Details der Verwaltung be- fassen, müsse in ihrer Gesamtheit erhebliche Bedeutung beigemessen werden. 5 Für die Berichterstattung hatte jedes Mit- glied der Kommission ein bestimmtes Sach- gebiet übernommen. So bearbeitete Präsident Kohlmeier die Innenverwaltung, Staatsrat Mosthaf die Wirtschafts-, die Landwirtschafts- und die Arbeitsverwaltung und Präsident Herrmann die Kult-, die Finanz- und die Vertriebenenverwaltung. Die Entscheidung traf das Dreierkollegium jedoch gemeinsam. Die Berufsvertretung der Apotheker(ABD) hat in einer Tagung in Frankfurt die unver- Zügliche Behandlung des Bundes- Apotheken- Sesetzes verlangt. 85 Bonn meint: Nichis als propaganda „Sowqetbock will Gärtner spielen“— Wehner glaubt an Verhandlungswunsch Bonn(E. B.) Die neue Moskauer Note an die Westmächte ist in Bonn überwiegend ableh- nend kommentiert worden. Der Vorsitzende des Auswärtigen Bundestagsausschusses, Eugen Gerstenmaier, nannte die Note einen Versuch, die Nordatlantikpakt Organisation auszuhöhlen und die Verwirklichung der Euro- päischen Verteidigungsgemeinschaft zu ver- hindern. In politischen Kreisen der Bundeshauptstadt wurde darüber hinaus betont, daß jetzt nichts geschehen dürfe, was die Sicherheit und Einig- keit der freien Welt gefährde. Nach Ansicht des„Deutschland- Union- Dienstes“ der CDU/ CSU muß die Note im Zusammenhang mit den militärischen und propagandistischen Vorbe- reitungen für die Genfer Konferenz gesehen werden. Der Gedanke, die Sowjetunion in einer Gemeinschaft zu sehen, die auf die Prin- zipien der Demokratie, der Freiheit und des Rechts begründet ist, wirke unter den gegen- Wärtigen Verhältnissen so grotesk, daß sich die Erinnerung an den berüchtigten Bock als Gärt- ner geradezu aufdränge. Der FDP-Vorsitzende Thomas Dehler sagte, das Ziel der Einigung Europas bedeute mehr Als ein bloßes Sicherheitssystem. Der politische Vorstoß gegen das europäische Vorhaben, vrie es sich nicht nur in der Verteidigungsgemein- schaft, sondern auch in der politischen Gemein- schaft ausdrücke, verrate deutlich das Ziel die- ser Stoßrichtung.„Es ist unserem Ziel der Ein- heit und Freiheit für Europa entgegengesetzt.“ Bundeskanzler Adenauer lehnte auf Befra- Sen einen Kommentar zu der Sowietnote ab und erklärte, das Schriftstück sei an die drei Westmächte und nicht an die Bundesrepublik gerichtet. Zu seiner Beratung berief der Kanz- ler die Mehrzahl der Bundesminister zu einer Sondersitzung ein. Ferner beschäftigten sich die Kabinettsmitglieder mit der Fertigstellung der angekündigten Stellungnahme zur Uber- tragung der Handlungsfreiheit auf die Sowjiet- Zzonenregierung. Der Kanzler wird diese Stel- lungnabhme wahrscheinlich im Bundestag in Form einer Regierungserklärung bekanntge- ben. Der SPD- Abgeordnete Herbert Wehner be- zeichnete die in der neuen sowjetischen Note den Westmächten unterbreiteten Vorschlage kür ein kollektives Sicherheitssystem in Europa als einen besonders drastischen Versuch, die Diskussion über die sowjetischen Sicherheits- Vorschläge nicht im Sande verlaufen, sondern Wieder aufgreifen zu lassen. Daher sei der Ge- danke eines Eintritts der UdssR in die NATO auch in erster Linie nicht wörtlich zu nehmen, sondern müsse als Nebenfrage gewertet wer- den. Nach Wehners Meinung scheinen die So- Wets offenbar bereit zu sein, ihre eigenen Si- cherheitsvorschläge, die sie in Berlin durch Molotowy vortragen ließen, zu modifizieren. Die neue Sowietnote sei zwar vielleicht in der Form, aber nicht in der Sache überraschend gewesen, stellte Wehner weiter fest. Sie komme in einem psychologisch günstigen Zeitpunkt. Es werde vor allem für Bidault nicht einfach sein, dazu Stellung zu nehmen, wenn man an seine Berliner Vorschläge über ein kollektives Sicherheitssystem denke. Kritik an Maurice Schumann Kreise des Auswärtigen Amtes drückten ihre Uperraschung darüber aus, daß der franzö- sische Staatssekretär Schumann bei der Hin- terlegung der Ratiflkationsurkunden zum EVG-Vertrag in Paris die Unterzeichnung der Zusatzprotokolle durch die Bundesregierung verlangt hat. Es werde nicht für glücklich ge- halten, so heißt es in diesen Kreisen, daß diese Gelegenheit benutzt worden ist, um den indi- Yiduellen Standpunkt der französischen Regie- rung„m emer Frage zum Ausdruck zu Driligen, die zwischen den sechs EVG Staaten behandelt werden muß, nämlich der Frage, in welcher Weise die Zustimmung zu den Zusatzproto- Kollen, die sich bekanntlich im Rahmen der Auslegung des EVG-Vertrages Halten, seitens der beteiligten Staaten unterschriftlich zum Ausdruck gebracht wird.“ Die Beantwortung dieser Frage hänge naturgemäß auch von der jeweiligen verfassungsrechtlichen Lage in den einzelnen Mitgliedstaaten ab. Der FDP- Vorsitzende Dehler erklärte im Sleichen Zusammenhang, die Forderung Schu- manns nach Unterzeichnung der Zusatzproto- Kolle komme nicht aus einer großen staats- männischen Sicht. Sein Einwand erinnere viel- mehr an eine advokatische Tüftelei, welche die Verwirklichung des Vertragsinhalts unnötig erschwere. Französische Regierung setzte Juin ab Der Marschall stolperte über seine EVG-Rede — Die NATO ist noch unschlüssig Paris(UP). Das französische Kabinett hat nach einer Nachtsitzung am Donnerstag be- schlossen, Marschall Alphonse Juin wegen Ungehorsams seiner Posten als Vizepräsident des französischen Verteidigungsrates und stän- diger militärischer Berater des französischen Kabinetts zu entheben. Die französische Re- gierung hat ferner den NATO-Rat bereits wis- sen lassen, daß Paris es als nicht tragbar er- achte, wenn Marschall Juin seinen Posten als Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Mitteleuropa beibe- halte. Der NATO- Rat wurde daraufhin zu einer Sondersitzung ein- berufen, in der er diese Frage erörterte, jedoch ohne zu einem Beschluß zu kommen. Nach einer Dauer von 80 Minuten hat der NATO- Rat seine Sitzung abgebro- chen und sich vertagt. Die Teilnehmer woll- ten erst das Ergebnis einer Aussprache zwi- schen dem Oberkommandierenden der NATO- Streitkräfte, General Gruenther, und dem französischen Marschall abwarten. Juin hatte um diese Unterredung mit Gruenther gebeten. per das Gespräch, das eine Stunde dauerte und herzlich verlaufen sein soll, wurden keine Einzelheiten bekanntgegeben. Wie aus eingeweihten Kreisen verlautet, S011 Gruenther unterstrichen haben, daß das Hauptquartier der NATO- Streitkräfte keinen Alternativplan zur Europäischen Verteidi- Sungsgemeinschaft habe. Außerdem habe der amerikanische Oberkommandierende aus- drücklich betont, es sei„nicht die Aufgabe der Militärs, zu bestimmen, welche Politik ver- folgt werden solle“. Diese Außerung wird als eine Spitze gegen Marschall Juin betrachtet, dessen Rede vom Vergangenen Samstag gegen die EVG zu sei- ner Maßregelung durch die französische Re- Sierung führte, Juin hat weiterhin die fran- zösische Regierung öffentlich brüskiert, indem er sich weigerte, vor Ministerpräsident Laniel zu erscheinen, der ihn zu sich gebeten hatte, nachdem er die EVG als unannehmbar be- zeichnet hatte. Statt sich zu Laniel zu be- geben, erschien der Marschall in einer Ver- sammlung französischer Reserveofflziere und Wiederholte dort seine Angriffe auf die EVG. Wie verlautet, soll Verteidigungsminister Ple- ven mit seinem Rücktritt gedroht haben, falls Juin nicht gemaßregelt würde. Das vom französischen Kabinett veröffent- lichte Kommuniqué zum Fall Juin hat den krolgenden Wortlaut:„Die Regierung hat mit Bedauern feststellen müssen, daß Marschall Juin in grober Weise gegen die Verpflichtun- gen der militärischen Disziplin verstoßen hat, indem er es ablehnte, sich den Bedingungen des Dekretes vom 6. Juni 1939 zu beugen und der Aufforderung des Ministerpräsidenten zu einer Unterredung Folge zu leisten. Der Mi- nisterrat hat aus diesem Grunde beschlossen, dem Marschall die Funktionen abzuerkennen, die ihm durch Dekret vom 18. August 1953 übertragen wurden.“ Mit dem zuletzt genannten Dekret war Juin zum Vizepräsidenten des Hohen französischen Verteidigungsrates und zum ständigen militä- rischen Berater der französischen Regierung „in Fragen der nationalen Verteidigungspla- mung“ ernannt worden. Als möglicher Nach- kolger Juins wird General A tin Gul laume, der jetzige Generalresident in Ma- rokko, genannt. 5 g 8 Marschall Juin Mörderische Kämpfe um Dien Bien Phu Vietminh eroberten drei Stellungen— Verteidiger rufen nach Hilfe Hanoi(UP). Die kommunistischen Viet- minh-Rebellen, die gegen die Festung Dien Bien Phu anrennen, haben drei Stellungen immerhalb des Festungsgebietes erobern kön- nen. Wie verlautet, sollen die Vietminh in den mörderischen Kämpfen seit Dienstag ins- gesamt 6000 Mann verloren haben. Die Verteidiger haben Anweisung erhal- ten, ohne Rücksicht auf eigene Verluste die Einbruchstellen abzuriegeln und ein weiteres Vordringen der Vietminh zu verhindern. Stoßrichtung der Kommunisten ist der in- zwischen durch ununterbrochenes Trommel keuer unbrauchbar gewordene Flugplatz der Festung. Nach den letzten Meldungen ist die gegen- Wärtige Lage nicht genau zu übersehen. Je- doch sollen die wichtigsten Positionen im Zentrum der Verteidigungsanlagen Dien Bien Phus weiterhin in französischer Hand sein. Von einem eigentlichen Frontverlauf kann, Wie Augenzeugen— aus dem Kampfgebiet zudückgekehrte Piloten— berichteten, keine Rede mehr sein. Französische Truppen und Wetminh kämpfen Mann gegen Mann in zinem wüsten Durcheinander von Trümmern, Schützengräben, Bunkern und Drahtver- aauen. Die Kommunisten haben an einigen Itellen Stollen unter den Stellungen der Franzosen gegraben und sind plötzlich in de- zen Rücken aufgetaucht. General, Giap, der Kommandeur der kom- Munistischen Angreifer, hat seinen Truppen Offensichtlich neue Verstärkungen zuführen Können. Versuche, den Verteidigern der Festung durch Fallschirmabwürfe neue Muni- tion zuzuführen, scheiterten an einem star- cen Wind, der die Fallschirme zum grogen Teil auf die kommunistische Seite abtrieb. Der Verteidiger von Dien Bien Phu, Oberst de Castries, richtete an den französischen Oberkommandierenden, General Navarre, emen dringenden Appell zur Entsendung von Verstärkungen. Der Oberst teilte auf dem Funkwege mit, daß er trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit noch Aussichten habe, die Schlacht zu gewinnen, daß er aber aus Mangel an Reserven nicht in der Lage sei, alle Stel- ungen zu halten. Ein Sprecher General Na- varres sagte, es sei unter den gegebenen Um- ständen äußerst schwierig, den bedrängten Verteidigern Verstärkungen zuzuführen. Der Flugplatz und das ganze Festungsgebiet là- Sen unter schwerem Beschuß des Gegners, so daß Fallschirmtruppen kaum landen könnten. In amerikanischen Regierungskreisen wurde erklärt, es„bestehe Grund zur Annahme“, daß sich einige Bomber vom Typ B-26 auf dem Flug von Japan nach Indochina befinden. Jean Monnet ist zu den Verhandlungen mit der Weltbank über die Montanunion-Anleihe nach New Vork abgereist. Der deutsche Mon- tanunion-Vertreter Heinz Potthoff wird in den nächsten Tagen mit dem Flugzeug nach den USA fliegen. Erhöhte US-Militärhilfe forderte Südkorea Als Voraussetzung zu seiner Teilnahme an der Genfer Fernost-Ronferenz. 1 Ein Paket mit Sprengstoff erhielt der japa- nische Ministerpräsident Voschida mit der Post. Ein Unglück konnte jedoch verhindert Werden. Ein verheerender Schneesturm in den USA torderte bisher 31 Todesopfer. Ein Kraftwagen stürzte bei Nizza in eine 20 Meter tiefe Schlucht. Drei der fünf Insassen Waren sofort tot. Der Kulturfilm„Schicksal und Vermächtnis Soldatengräber vom Nordkap bis Nord- afrika“, der im Auftrage des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gedreht wurde, wurde in Bad Godesberg uraufgefimrt. Neues dus aller Welt Schröder: Mehr Höflichkeit! Bonn(E. B.) Bundesinnenminister Schrö. der hat alle Mitarbeiter in seinem Ministe. rium wissen lassen, daß er etwas freundlichen Formulierungen in amtlichen Schreiben sehr b Srüßen würde. Vor Auslandsjournalisten in Bonn trat der Minister dafür eim, auch amt. liche Briefe mit der Anrede„Sehr geehrte Herr soumdso“ und der Schlußgformel„MI freundlichen Grüßen“ zu versehen. Kriegsfolgenschlußgesetz in Beratung BOn n(E. B.) Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein Kriegsfolgenschlußgesetz Weiterberaten. Ein Sprecher der Bundesregie. rung kündigte an, daß der Entwurf wahr. scheinlich schon kurz nach Ostern im Kabi. nett fertiggestellt und dem Bumdesrat Zzuge. leitet werden wird. Das Gesetz, soll die noch nicht entschädigten Kriegsfolgeschäden, 2. B kür die Gläubiger der öffentlichen Hand, fh Demontageschäden und Vermögensverluste im Ausland, erfassen. Die unter das Gesetz fal- lenden Schäden werden auf insgesamt 500 Milliarden Reichsmark geschätzt. Beratungsstelle für Hauswirtschaft Frankfurt(UP). Der Deutsche Haus- frauenbund hat mit Förderung des Bundes. Wirtschaftsministeriums und der Arbeitsge- meinschaft Hauswirtschaft eine Beratungs- stelle für Hauswirtschaft errichtet, die unter dem Namen„Haus der Hausfrau“ in Frankfurt eröffnet wurde. Der Frankfurter hauswirt⸗ schaftlichen Beratungsstelle ist eine Bera- tungsstelle für Heim und Familie aAnngeglie- dert. Ein„Bräuteseminar“ soll den künftigen Hausfrauen einen Uberblick über alle Auf- gaben, die sie als Hausfrau und Mutter zu er- füllen haben, vermitteln. Scelba will Kommunisten eliminieren RO m(UP). Die italienische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen gegen die Rom. mumnistische Partei getroffen. Ministerpräsi- dent Scelba ließ allen Ministern ein Schreiben zugehen, in dem er sie auffordert, die Beam- ten ihrer Ministerien politisch zu überprüfen. Beamte, deren Loyalität zweifelhaft ist, sollen entlassen werden. Ferner sollen Maßnahmen getroffen werden, um denjenigen Gewerk- schaften, die unter der Leitung von Rommu-“ nisten stehen, die kostenfreie Benutzung staatseigener Gebäude zu untersagen. 1 Peru hob Beschlagnahme auf f Lima(UP). Die peruanische Regierung gab nach der Abreise von Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard, der drei Tage in Lima Weilte, die Aufhebung der Beschlagnahme deutschen Ei- Sentums in Peru bekannt. Mit dem Regie- Tungsdekret wurden gleichzeitig die beschlag- nahmten Patente und Schutzmarken deut- schen Ursprungs freigegeben. Die Peruanische Regierung bezeichnete das Dekret als ein Re- sultat des Besuches des Bundeswirtschaftsmi- Nisters und als einen weiteren Schritt zur Schaffung normaler Beziehungen zwischen Peru und der Bundesrepublik. Erhard erhielt Während eines Staatsbanketts zum Abschluß seines Besuches das Große Verdienstkreuz der Peruanischen Regierung. Australien-Besuch Elisabeths beendet HPerth(UP). Königin Elisabeth und der Herzog von Edinburgh haben mit mehreren Empfängen in Perth ihren dreimonatigen Be- such in Australien beendet. Wo immer das Königliche Paar erschien, wurde es mit be- Zeisterten Zurufen begrüßt. Die Königlicher Gäste setzen an Bord des britischer Schiffes. „Gothic“ ihre Reise nach Ceylon t. En Australischer Ureinwohner faßte sein r über das Königspaar wie folgt zusammen: „Die Königin ist eine nette kleine Frau, aber ich könnte sie auf einer Hand tragen. Sie brauchen beide viel fettes Krokodilfleisch, da- mit sie fett werden.“ Engländer fischten vier Deutsche auf Singapur(UP). Der britische Tanker „Velutina“ flschte in der Malakkastraße vier Deutsche auf, bei denen es sich vermutlich um Deserteure der französischen Fremden- legion handelt. Die Namen der vier Deutschen simd nicht bekannt. Sie sind vermutlich vom französischen Truppentransporter„Pasteur“ Sesprungen, der mit 3000 Mann an Bord auf der Durchreise von Marseille nach Indochina Singapur passierte. Heuschrecken verursachten Zugunglück Buenos Alres(UP). In der Nähe von Salta kam es zum Zusammenstoß eines Güter- Zuges mit einem Personenzug, weil ein großer Heuschreckenschwarm, der sich auf und zwi- schen den Schienen niedergelassen hatte, dem Lokomotivführer des Güterzuges ein rechtzei- tiges Bremsen unmöglich machte. Es entstand erheblicher Sachschaden. Rund 800 000 ha Land sind bereits von riesigen Heuschreckenschwär- men heimgesucht worden. Den Aussaaten wür- den von den Heuschrecken große Schäden zu- gefügt. Umfangreiche Bekämpfungsmaßnah- men wurden eingeleitet. Unter anderem wird ein chemisches Bekämpfungsmittel von Hub- schraubern auf die Heuschreckenschwärme ab- gesprüht. Das war den Richtern zu viel Brüssel(UP). Ein belgisches Berufungs- Sericht hat jetzt die Klage eines Autofahrers Segen seine Versicherungsgesellschaft auf Er- stattung seiner aus einem Unfall herrühren den Kosten abgewiesen. Der Autofahrer gab Zu, daß er im Augenblick des Unfalls seine Freundin geküßt hat. Das war den belgischen Richtern zuviel. In ihrer nüchternen Amts- Sprache lautete die Begründung des abweisen- den Urteils so:„Der Automobilist War über Sime Frauensperson gebeugt, die er küßte, als sein Wagen auf ein parkendes Fahrzeug auf- uhr. In dieser Art handelnd, War er nicht in der Lage, seiner Fahrweise die notwendige Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Auch Konnte er seine Bewegungen wie auch die Schnelligkeit seines Reaktionsvermögens nicht mehr kontrollieren. ersiche- Fans eselischaft t von jeder Leistungspflicht ruh⸗ man Ein Hbf pen! eing leite jahr nach derz 19.0 wal 2 Ein und aus Die es 11 100 ter gen ehrten „NMI ung t den JeSetz begle. Vahr. Kabi. Zuge. noch Z. B 1, für te im L Fal. t 500 ft Jaus- des. tsge⸗ Inngs- unter Kfurt Wirt Zera- glie- tigen Auf- u er- 7 Die eigene Welt Es gibt Menschen, die sich nur nach amde- ren richten. Sie verstehen nicht, sich selbst zu befehlen und sie verstehen nicht, das Le- en So zu gestalten, daß es nicht ein Abguf eines anderen Lebens ist. Rücksichtnahme au andere Menschen ist gut und richtig, eine An- Passung an bestehende Regeln und Sitten mu Sbenfalls beachtet werden, aber niemand is gezwungen, sein Leben für einen anderen Menschen aufzugeben. Man kann einem an- deren Menschen, einem geliebten Menschen, viel geben, man kann mehr als gewöhn- lich seine Ansichten und Regeln respektieren, Aber man soll nicht seine eigene Welt verlas- Sen. Jeder hat eine ganz eigene Welt, ein Le- pen, das ihm allein gehört und in das ihm miemand hineinreden kann. Es kommt auf den Sinzelnen an, wie er sich seine eigene Welt gestaltet. Es gibt Stunden im Leben, in denen niemand helfen kann. In derartigen Situa- tionen ist es gut, wenn man sich auf seine eigene Welt besinnen und zurückziehen kann. Gast bei sich selbst zu sein, hat schon Rilke gepredigt und viele Schriftsteller haben der Menschheit in ähnlicher Form gesagt, daß je- der Mensch ein individuelles Wesen ist, das seine schönsten Stunden und seine größte Stärke in sich selbst trägt. Die eigene Welt ist ein großer Schatz, den niemand nehmen kann und deshalb wollen wir uns vermehrt Wieder auf sie besinnen. Vortrag der Volkshochſchule. Heute Abend 20 Uhr findet im oberen Saal des Veieinshauſes bei freiem Eintritt der be⸗ reits angekündigte Vortrag von Prof. Dr. Hans Himmel mit Lichtbildern zu dem Thema „Ueber die Alpen nach Norditalien“ ſtatt. * Verwaltungsſonderzüge der Bundesbahn. Wie uns die Bundesbahndirektion Karls⸗ ruhe mitteilt, wird am Sonntag, den 4. April, namentlich auf Wunſch der Odenwaldwandexrer, ein Verwaltungsſonderzug von Mannheim Hbf. nach Laudenbach mit Rückfahrt von Hep⸗ penheim mit großer Fahrpreisermäßigung eingelegt. Unter Führung erfahrener Wander⸗ Jleiter iſt Gelegenheit zu einer ſchönen Früh⸗ jahrswanderung über die Juhöhe⸗Sonderbach nach Heppenheim geboten. Abfahrt des Son⸗ derzuges ab Mannheim 7.42 Uhr, Rückkunft 19.04 Uhr.— Eine Sonderfahrt des Ver⸗ waltungsſonderzuges findet vom 30. 4. bis 2. 5. 54 nach Vevey am Genſer See ſtatt. Einzelheiten ſind aus den auf den Bahnhöfen und Reiſebüros aushängenden Plakaten wie aus aufliegenden Proſpekten erſichtlich.— Die Bundesbahn veranſtaltet z. Zt. ein gro⸗ ßes Preisausſchreiben, das in der Rundfunk⸗ zeitſchrift„Hör zu“ abgedruckt iſt und bei dem 700 Preiſe im Wert von 50000 DM., darun⸗ ter eine große Wunſchreiſe durch Europa, zu gewinnen ſind. ö * Mannheim. Mannheim wird künftig al- len Abgangsschülern eine Broschüre„Der Weg ins Leben“ überreichen, in der zu Fragen des Berufs, der Berufswahl umd zu Staats- bürgerlichen Problemen Stellung genommen Wird.(USW.) Die niedrigste Kreisumlage Nordbadens Mannheim(Ilsw). Bei der Verabschiedung des Haushaltes des Landkreises Mannheim erklärte der Landrat Dr. Valentin Gaa, künf- big ist es nicht mehr möglich, den Steuersatz Weiterhin so niedrig zu halten wie bisher. Da die Umlage im Landkreis Mannheim nicht nach einem festen Prozentsatz, sondern nur ein fester Betrag erhoben werde, habe sich der Prozentsatz von 38,5 im Jahre 1948 auf 21 Prozent im letzten Jahr ermäßigt. Dies ist, Wie Dr. Gaa erklärte, die niedrigste Kreis- umlage in ganz Nordbaden. 35 000 DM Brandschaden bei Lanz Mannheim(ZS H). Bei einem Brand in der Firma Heinrich Lanz Ad entstand ein Sachschaden von rund 35 000 DM. Als Ursache für das Feuer in der Tauchlackiererei für Bull- dogteile wird der Funkenflug bei Schweigar- beiten angesehen. Wilde Jagd in Mannheim Polizei verfolgte UsS- Personenwagen Mannheim(Iswy). Eine wilde Jagd zwi. schen dem Fahrer eines amerikanischen Per- sonenwagens und der Polizei hielt die Pas. santen in einigen Straßen Mannheims in Atem Eine Funkstreife hatte dem Fahrer ein Halt. zeichen gegeben, worauf dieser mit eine Erhöhung der Geschwindigkeit reagierte. Wei. tere Zeichen zum Stoppen blieben ebenfall! unbeachtet. Drei Funkstreifenwagen warer schließlich an der Verfolgung des flüchtendei Fahrers beteiligt. Auch zwei Schüsse, die eil Polizeibeamter auf die Reifen des dahinra- senden Wagens abgab, vermochten den Ver- folgten nicht zu beeindrucken. Der Fahrer setzte seine Flucht fort und legte schließlich mit einer Geschwindigkeit von weit über hundert Stundenkilometern einen beträchtlichen Ab- stand zwischen sich und seine Verfolger. Der Wagen wurde bald darauf zwischen Viern- heim und Weinheim verlassen aufgefunden. Man nimmt an, daß der Fahrer oder ein an- derer Insasse verletzt wurde, da an einem der vorderen Fenster eine Einschußstelle zu sehen war und außerdem der Inhalt eines Verbandskastens auf der Straße verstreut umherlag. Neuordnung der Verwaltungsgerichte (GSW). Das Innenministerium von Baden- Württemberg hat den Entwurf eines Gesetzes über die Neuordnung der Verwaltungsgerichtsbarkeit ausgearbeitet und die Vorlage dem Ministerrat zugeleitet. Der Ministerrat wird in einer seiner nächsten Sitzungen den Gesetzentwurf beraten. Die Gesetzesvorlage sieht unter anderem vor, daß künftig nur noch am Sitze der Re- gierungspräsidien ein Bezirksverwaltungs- gericht bestehen soll. Danach müßten einige der derzeitigen Verwaltungsgerichte aufge- hoben werden. Nach dem Gesetzentwurf soll ferner ein Verwaltungsgerichtshof als zweite Instanz für das ganze Land Baden-Württem- berg zuständig sein. Von besonderer Bedeu- tung ist diese Bestimmung für den Regie- rungsbezirk Süd- Württemberg, der bis jetzt den zweiten Rechtszug in der Verwaltungs- gerichtsbarkeit nicht kannte. Dieser Rechtszu- stand in Süd- Württemberg steht aber im Widerspruch zu Artikel 67 der Verfassung des Landes, wonach gegen Entscheidungen der Verwaltungsgerichte im ersten Rechtszug ein Rechtsmittel zulässig ist. Für den Sitz des Verwaltungsgerichtshofes ist in dem Gesetz- entwurf kein Ort genannt. Die Verwaltungsgerichtsbarkeit soll nach der Vorlage auch künftig zum Geschäftsbereich des Innen ministeriums gehören. Feststellungs- Verfahren läuft an Das Feststellungs- Verfahren zum Kriegs- gefangenen-Entschädigungs-Gesetz wird in der Bundesrepublik in wenigen Tagen anlaufen. Zur Feststellung wird öffentlich aufgerufen. Die Antragsformulare werden von den Stadt- und Landkreisen verteilt. Nach der ersten Durchführungs verordnung werden die nach dem 1. Januar vorigen Jahres zurückgekehrten and die noch zurückkehrenden Kriegsgefange- nen in die erste Dringlichkeitsstufe eingereiht. Eine zweite Durchführungs verordnung, die je- doch noch nicht erlassen worden ist, sieht die Auszahlung der Entschädigungen an die übri- gen ehemaligen Kriegsgefangenen nach einer Punkttabelle vor. Wettervorhersage Freitag anfangs teilweise heiter, tagsüber wechselnde, vielfach starke Bewölkung und Strichweise auch noch etwas Regen, Mittags- temperaturen bei 10 Grad. Nachts im Allge- meinen frostfrei. Samstag noch veränderlich, im wesentlichen aber freundlich und etwas wärmer. Südweſtd. Nundſchau Vom Aussichtsturm gestürzt Heidelberg(ZS. Ein 26 jähriger Mann alis Mannheim-Schönau stürzte sich auf dem Heiligenberg in Heidelberg in selbstmörderi- scher Absicht vom Aussichtsturm. Er mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der junge Mann, den Vertriebener ist, wer arbeitslos. Man meint darin den Zusammenhang zu der Tat suchen zu könmen. Eine Folge des„Falles Huhn“ Heidelberg dsw). Das Referat für das Flüchtlingswesen der Stadt Heidelberg, das bisher ein selbständiges Amt war, soll dem- nächst in das städtische Jugend- und Wohl- kahrtsamt eingegliedert werden. Man will da- Mit gewährleisten, daß die Entscheidungen des Referenten für das Flüchtlingswesen, bevor sie dem zuständigen Bürgermeister vorgelegt wer- den, von dem Leiter des Jugend- und Wohl- kahrtsamtes noch einmal überprüft werden. Diese Maßnahme steht offensichtlich in Zu- sammenhang mit dem Fall des Sowietzonen- flüchtlings Gunter Huhn, dem der inzwischen von seinem Amt suspendierte Flüchtlingsrefe- rent Dr. Rudolf Gund die Erteilung des Aus- weises C mit der Begründung verweigert hatte, für seine Kritik an dem Sowjetzonenregime sei er selbst verantwortlich. Bisher nur in tropischen Gebieten Heidelberg(lid). Gut lachen haben die US-Soldaten. Sie brauchen auch im Sommer nicht zu schwitzen. Nach einer neuen Anord- nung des US- Hauptquartiers dürfen sie die leichte Khaki- Sommeruniform auch während des Dienstes tragen. Dies war bisher nur in tropischen und subtropischen Gebieten erlaubt. Vor den Triebwagen geworfen Wiesloch(ZSH). Ein 22 Jahre alter Hei- matvertriebener warf sich auf der Neben- bahn Wiesloch Schatthausen vor einen Trieb. Wagen und wurde von dem Fahrzeug sc schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Vermutung liegt nahe, daß dei Mann nicht im vollen Besitz seiner geistiger Kräfte war, denn er war erst kürzlich aus der Psychischen Klinik in Heidelberg ent- lassen worden, wo er wegen einer Gemüts- Krankheit Aufnahme gefunden hatte. Keine Aufnahme wegen Mangel an Lehrern Bretten SH). Bei der Aufnahmeprüfung in die Höhere Handelsschule wurden 30 Schü- ler deshalb nicht angenommen, weil nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Die Schüler wurden einstweilen auf eine Warteliste gesetzt. Nunmehr hat sich der Bür- germeister der Stadt Bretten auf Grund von Eingaben aus Elternkreisen an das Oberschul- amt in Karlsruhe gewandt, um die Einrich- tung einer weiteren Klasse zu erreichen. Dem Bürgermeister wurde in der Zwischenzeit in Aussicht gestellt, das man bereits ab Ostern mit einer Hilfskraft und nach den großen Fe- rien mit einer Fachkraft rechnen könne. Dann könnten die zurückgestellten Schüler endlich unterrichtet werden. Bretten. Die Bundesstraße 35 zwischen Bruchsal und Illingen ist wieder für den ge- zamten Verkehr freigegeben. Die Straße War vor einiger Zeit wegen Frostschäden gesperrt worden.(Is w) Buchen. In Glashofen im Kreise Buchen wird die zweite Gemeinschaftsgefrieranlage des Kreisgebietes errichtet. Die neue Anlage wird von den Bauern aus eigener Tasche finan- Zziert.(Iv) Vom Telegrafenmast gestürzt Neckarzimmern(ZSH). Zwei Telegra- fenarbeiter stürzten in Neckarzimmern vom Telegrafenmast auf die Straße und zogen sich schwere Verletzungen zu, so daß sie ins Mos- bacher Krankenhaus eingeliefert werden muß ten. Durch die Belastung war die Verankerung des Telegrafenmastes gerissen, der schon ziem- lich morsch war und deshalb umknickte. Karlsruhe. Während der Woche der Brü- derlichkeit in Karlsruhe sind bei Vorträgen der Nichte Albert Schweitzers, Frau Woytt, Straß- burg, rund 1000 DM gespendet worden. Die Mittel sind Albert Schweitzer zur Verfügung gestellt worden.(Isvy) Pforzheim. Wie das Forstamt Huchen- feld bekanntgab, wurde ein Rehbock von wil dernden Hunden bis an die Enz hinuntergejagt und dort bei lebendigem Leibe zerrissen. ds, Zwei Franzosen schwer verletzt Müllheim(sw). Auf der Straße Nieder- weiler-Müllheim kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, als ein Kraftwagen mit zwei französischen Soldaten aus der Fahrbahn ge- tragen wurde und mit voller Wucht gegen einen Baum prallte. Die beiden Insassen flogen mitsamt den Rückteilen der Fahrersitze durch die Windschutzscheibe. Blutüberströmt und mit schweren Verletzungen mußten sie in ein Truppenlazarett gebracht werden. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht bekannt, da die bei- den Soldaten zunächst vernehmungsunfähig Sind. Gemsen im mittleren Schwarzwald Triberg(sw). Im Brend- sowie im Ober- simonswrälder- und im Kandelgebiet wurden in der letzten Zeit verschiedentlich Gemsen beobachtet. Auch in der Gegend von Triberg Schönwald wurden die sehr scheuen Tiere schon gesichtet. Wahrscheinlich wechselten die Gemsen aus dem Feldberggebiet, wo sie einst ausgesetzt wurden, in den mittleren Schwarz- Wald über. Auch zu höfliche Werbung wird bestraft Karlsruhe(Isw).„Darf ich Sie zur un- verbindlichen Ansicht mit dem Auto ab- holen?“. Mit diesem Satz beendete ein Karls ruher Geschäftsmann sein Warenangebot auf einem Werbezettel und wurde deswegen bei der Gewerblichen Uberwachungs- und Preis- prüfungsstelle angezeigt. Das Gesetz über das Zugabewesen verbietet nämlich das Wer- ben für eine Ware unter gleichzeitiger An- Kündigung einer Leistung. Gegen Erhöhung der Vergnügungssteuer Stuttgart(Isw). Der Wirtschaftsverband der Filmtheater Baden- Württembergs hat in einem Schreiben an die Abgeordneten des baden-württembergischen Landtag zum Aus- druck gebracht, daß die Vergnügungssteuer- Anderungsanträge des Verwaltungsausschus- ses nicht hingenommen werden könnten. Der Verband sei der Auffassung, daß als allge- meiner Steuersatz 15 Prozent festgelegt wer- den müßten. Der Verwaltungsausschuß, an den der Landtag nach der ersten Lesung den Re- glerungsentwurf verwies, hatte entgegen der Regierungsvorlage die Erhöhung des allge- meinen Vergnügungssteuersatzes in allen Fällen auf 20 Prozent vorgeschlagen. Außer- dem ist für einzelne Städte die Ermächtigung zur Erhöhung auf 25 Prozent vorgesehen. Die Filmwirtschaft fordert vom Landtag deshalb die Ablehnung der vom Verwaltungsausschußg beschlossenen Erhöhungsanträge und die Be- rücksichtigung ihrer eigenen Vorschläge. Dar- über hinaus wird um die Einschaltung des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses sowie des kultur politischen Ausschusses im Land- tag vor der Verabschiedung des Gesetzes ge- beten. An der Grenze erwischt Säckingen(sw). An der Grenzübergangs- Stelle von Stein am Rhein nach Säckingen er- regte eine in der Schweiz beschäftigte deut- sche Hausangestellte durch ein schweres Pa- ket die Aufmerksamkeit der Uberwachungs- beamten. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, daß das Paket u. a. Bargeld in Silberrollen und Banknoten im Betrag von 3600 Franken enthielt. Nachforschungen ergaben, daß das Mädchen in einem Gasthaus im Kanton Aar- gau in Stellung war, dessen Inhaber seit Jängerer Zeit bestohlen wurde. Das Mädchen wurde verhaftet und der zuständigen Schwei zer Behörde übergeben. KARIOEEEIK * EWokrkik 2 (39. Fortsetzung) Redmer sah einen ihm fremden Mann am Steuer, erblickte zu seinem größten Erstau- nen Sibylle Bernius neben ihm und starrte verständnislos dem Wagen nach Was bedeu- tete das? Halt, hatte Bankin nicht vorher, ehe er losfuhr, etwas in der Richtung des Hauses gerufen? Gehörte der Mann am Steuer zu ihm? FHieß das, daß Fräulein Bernius entführt Werden sollte? Diese Möglichkeit elektrisierte Redmer Verwundung und Schmerzen waren verges- Sen. Er rannte zu seiner Maschine zurück schwang sich darauf, startete und stob ab. Er dachte nicht daran, daß es vielleicht ver- nünftiger wäre, die Polizei in Hagnau Immenstaad und Friedrichshafen zu verstän- digen. Ihn beherrschte nur ein Gedanke Sibylle Bernius aus der Gewalt dieser Män- ner zu befreien. Zunächst konnte er weder den Wagen noch Bankins Motorrad entdecken Aber Redmer konnte fahren und fuhr wie ein Teufel. Er holte das Letzte aus der Maschine heraus Hagnau links und rechts glitten die Häuser an Redmer vorbei. eine Linkskurve hoch, dann wieder abwärts In der Ferne tauchte eben der KFirchturm von Immen- staad auf, als Redmer weit voraus den Wagen und neben ihm das Motorrad erblickte Minuten darauf nahm ihm eine Baumgruppe die Sicht; als er sie hinter sich hatte. war eder vom Wagen noch vom Motorrad etwas Zu sehen. Trotzdem war Redmer zufrieden. Jetzt wußte er wenigstens daß die Verbre- cher nicht in irgendeine Seitengasse einge- bogen waren. Er überlegte, was er unternehmen sollte. Bankin besaß eine Pistole, vermutlich war auch sein Komplice bewaffnet. Er selbst war waffenlos, so blieb ihm nichts übrig, als dem Wagen zu folgen. Vielleicht hatte er unterwegs Glück und begegnete einem Poli- zeibeamten, den er um Benachrichtigung der Polizeiposten bitten konnte. Wirrums anfängliche Erregung über die Schießerei und Bankins überstürztes Weg- fahren war abgeebbt, Jetzt, da er wußte, daß die Polizei ihnen auf den Fersen War, hatte er seine Kaltblütigkeit zurückgewonnen und dachte nur daran, wie er etwaige Ver- kolger abschütteln konnte. Einige Minuten später entdeckte er Redmer im Rückspiegel. „Also doch, murmelte er verbissen und drückte den Gashebel tiefer. Der Zeiger des Tachometers stand bereits auf hundert. aber Wirrum achtete nicht darauf, Er starrte geradeaus und steuerte den Wagen mit einer bewunderungswürdigen Sicherheit durch Kurven und Windungen Ab und zu streifte sein Blick Sibylle die reglos mit blassem Gesicht neben ihm saß. Bisher hatte sie noch kein Wort gesprochen. Ihre Miene verriet nichts, was in ihr vorging. Ihr Schweigen imponierte Wirrum Hinter Hagnau tauchte Bankin auf seinem Motorrad vor ihnen auf. Wirrum gab Signal, Worauf sich Bankin überholen ließ und dann, nachdem Wirrum das Tempo verringerte, langsam neben dem Wagen herfuhr. „Was soll das Mädel?“ stieg er unwillig hervor, als er Sibylle erkannte „Nichts. Zurücklassen konnte ich sie nicht, sie hätte uns die ganze Meute auf den Hals gehetzt“, erklärte Wirrum ihm ruhig. „Und das Paket?“ 22Fͤͤͥͤau „Dann nichts wie los“ „Dein Mann folgt uns!“ 5 Bank in blickte zurück, sah Redmer und zischte kluchend: 5 „Den schnappe ich mir“ * „Keine Dummheiten jetzt“, warnte ihn Wir- rum. Er griff nach dem Paket, reichte es Bankin und sagte:„Fahr los, du weißt ja, das andere erledige ich Sie blickten sich an, dann erhöhte Bankin sein Tempo und verschwand in einer Biegung. Gleich darauf gab Wirrum Gas und durch- querte Immenstaad mit Höchstgeschwindig- keit. Einmal, als Wirrum eine Kurve schnitt, gelang es ihm gerade in letzter Sekunde noch, einem Lastwagen auszuweichen, der ihnen entgegenkam. „Wenn Sie so weiterfahren, brauchen Sie die Polizei bestimmt nicht mehr zu fürchten“, rief Sibylle zornig. Wirrum wandte den Kopf und fragte spöt- tisch: „Angst?“ „Seit ich Sie kenne. ist sie mir vergangen. Was kann mir noch passieren? Höchstens, daß Wir gegen einen Baum oder einen Wagen rasen.“ „Raum. Versetzte Wirrum kalt. Er drückte das Gaspedal und gab es nicht eher frei. bis der Wagen im 120. Kilometer-Tempo die Straße entlangschogß. a „Ob der Verfolger nachkam?“ dachte er in- grimmig. Er sah in den Rückspiegel, konnte aber von dem anderen nichts mehr sehen. Trotzdem behielt er vorläufig sein Tempo bei. Kurz vor Fischbach war die Schranke des Bahnüberganges geschlossen, und ein Güter- zug rollte eben langsam heran. „Verdammt!“ stiess Wirrum hervor und bremste hastig. Während sie warteten, beobachtete er stän- dig die hinter ihnen liegende Strecke. Aber von seinem Verfolger war nichts zu erblicken. Ob er aufgegeben hatte? Oder hatte er in Immenstaad die Friedrichshafener Polizei be- nachrichtigt? 5 1 5 Da ging die Schranke hoch. Wirrum kup- pelte ein und g. as. Als sie über die Schie- ren, entdeckte er Redmer, der eben 38 ster Fahrt auf der langen Geraden auf- 1 Wirrum überlegte. ob er nicht doch irgend- wo abbiegen sollte. Aber auf den Seitenstra- Ben mit ihren Windungen konnte er den Wa- gen nicht ausfahren. Und solange der Verfol ger ihn in Sicht behielt war alles zwecklos Er mußte ihn abschütteln. Es gab nur eine Chance: hinter Friedrichshafen die Lindauer Chaussee. Aber dort verriet er dem Bullen sein Ziel „Wenn es nicht so geht, dann eben so!“ hör- te Sibylle ihn murmeln. Sie streifte ihn mi- einem raschen Blick und bemerkte, daß ein boshaftes Lächeln um seine Lippen spielte. Was er ausgeheckt haben mochte? Sicher eine neue Teufelei, das verriet schon seine Miene. Ob sie nicht in Friedrichshafen, wenn er lang- sam fuhr, aus dem Wagen springen sollte? Als hätte Wirrum ihre Gedanken gelesen, sagte er: „Ich warne Sie vor Dummheiten. Leute, die aus fahrenden Autos springen, brechen sich meistens das Genick. Seien Sie vorsich- EEE Sibylle gab ihm keine Antwort. 8 Inzwischen hatten sie die ersten Häuser von Friedrichshafen erreicht, und Wirrur mäßigte das Tempo, Obwohl er sah, daß der Verfolger aufholte, fuhr er nicht schneller. Er hatte keine Lust, von einem Verkehrsschutzmann angehalten zu werden. 5 In Höhe des Stadtbahnhofes beobachtete er, wie der Verfolger in die Hauptstraße ein- bog. Nun wurde es brenzlig Vor ihnen stand ein Verkehrsposten. Warum jener so schaute? Vorbei jetzt die Unterführung durch, und da war auch schon die fast gerade sich hin- ziehende Lindauer Chausee, Eigentlich hätte er hier aufdrehen können. Nur gewann er damit nichts. Der Bulle blieb ihm doch auf den Fersen, behielt ihn zum mindesten in Sicht 5 5 s Auch ein zeitweiliges Abschütteln une Verschwinden versprach keinen sicheren Erfolg. Zwischenfälle. wie vorher bei dem Bahnübergang, waren immer möglich. Und diesmal mußte er auf sicher gehen Gortsetauns folet: Die Stellung der CDU zu den Tagesfragen Aufſchlußreiche Informationen ſoll Vertrauen und die Haushaltungsplanung. Eine grund⸗ bau wegzukommen und der privaten Initiative mehr Spielraum zu laſſen. Aus dieſer Zu⸗ ſammenfaſſung der komprimierten Ereigniſſe Mondlicht über den Straßen Wenn der Mond seinen silbergrünen Schein über die Dächer i 25 e J Arft, dann beginnt eme 1210 8 laubte Dr. Bergdolt am Schluſſe ſeiner leb⸗ e e 2 8 55 ätzliche Einſtellung bezog Dr. Bergdolt 9„. leb“ seltsame Verzauberung. Die Giebel der Häu- der Wähler ſtärken. 125 Kakirpraen 1 2 Stadt 1 1 5 95 9115 haft aufgenommenen Ausführungen das Fazit ser erhalten einen Glanz, den man nur in —m—§—8 Referat f 0 techniſchen Zeit nicht 5 1 e 15 Ziehen zu können, daß die CDu im Sinne ihrer mondhellen Nächten wahrnehmen kann, die Mit einem tiefſchürfenden Referat über die echniſchen Zei ih 10 9 5 kommen, dürfen, Wähler gehandelt hat. Den Dankesworten Konturen der Häuser, der Kirchen und der aktuellen kommunalpolitiſchen Probleme in auch wenn es im Angeſicht der Not nicht immer don Vorſ. Hirſch ſchloß ſich eine aufſchlußreiche Baume werden an dem blaßgdunklen Himmel Mannheim ſtellte ſich am Mittwoch Abend leicht falle, Millionenmittel bereitzuſtellen. Debatte an, die ſich mit dem Theaterbau 185 zu silberüberzogenen Linien und wenn man 5. im Badiſchen Hof der neugewählte Stadtrat Eingehend befaßte ſich dann der Redner mit von der Verſammlung ber der d in den Stunden, da das Mondlicht die Welt 1 Dr. Bergdolt in einer Verſammlung der CDu den neuralgiſchen Punkten der Zuſammen⸗ Wohnungsnot als zu früh 1 15 5 5 überflutet, durch die Straßen Seht, dann kann 55 8 Seckeff he; te das Vert a arbeit mit den anderen Parteien, die bei der ane 5 zu f bezeich Wlulr de, man in der Verzauberung der Welt die Schön- in Seckenheim vor und lohnte das Vertrauen 5 en ee en eee er der Verteilung der Lakra⸗Gelder und den ört⸗ beiten unserer Erde auf eine eigenartige, ga Kelle ſeiner Wähler durch einen umfaſſenden Rechen⸗ Wahl der Beigeordneten und der Bezuſchuf⸗ lichert Friedhofverhältniſſen befaßte 118118 Vari tlon. Welt bei Tage würd ſchaftsbericht über die erſten drei Monate ſei⸗ ſung von Privatſchulen deutlich zu Tage 5 5 die nachtdunklen Straßen und Wege, die von desfir ner Tätigkeit im neuen Stadtrat. Wie Dr. traten. Hier, ſo betonte Dr. Bergdolt, habe Am Anfang der Sitzung hatte Geſchäfts⸗ Straßenlampen lichtüberzogenen Landschaf- ver wo Bergdolt nach der herzlichen Begrüßung durch die Stadtverwaltung zweifellos eine Ungeſetz⸗ führer Kurt Zwingenberger anſtelle des krank⸗ ten, all dies ist uns so gut bekannt, dag uns dder den 1. Vorſitzenden der hieſigen Bezirksgruppe lichkeit begangen, da die Hauptſatzung vier heitshalber verhinderten Dr. Burger einen Be⸗ eine Wanderung oder ein Spaziergang kaum 58 Georg Hirſch betonte, ſei es ihm ein beſonde. Beigeordnete vorſehe aber nur drei neuer⸗ richt über die wenig ſchönen Begleitumſtände wehr Neues 11, A 1 b res Anliegen, den Wählern von Zeit zu Zeit dings tätig ſind. Die Wahl des Bürgermeiſters bei der Wahl des Intendanten des Südd. ne ade rng 088 VV genen ein ungeſchminktes Bild über die augenblick⸗ und des Beigeordneten ſei aus Angſt vor der Rundfunks gegeben, bei dem er ſowohl die i 5 e gehen, bei de liche Lage zu geben. And in dieſem fachlich C Du, die zunehmend das Vertrauen der Wäh⸗ Stellung des Intendanten nach dem Rund⸗ en L npen das schöne mallde Licht de hervorragend untermauerten Bericht zeigte der ler gewinne, zu einem„Kuhhandel“ zwiſchen funkgeſetz wie die Perſönlichkeit Dr. Eber⸗ zerstören, sondern dort sollte man nde Stadtrat deutlich, welch umfangreiche Arbeit SPD und DVP geworden und ſo von der hardts ſtreifte, der das oft zitierte Buch Über Wo keine Lampe das Licht des Him- Bur von der Verwaltung und Volksvertretung der CDu niemals gebilligt werden könne. Die die Knechtung Deutſchlands nach dem Kriege Mane Usst einne; Beh k lebendigen Stadt geleiſtet werden muß. In CDA habe deshalb bei der Wahl die Sitzung in der Emigration ſchrieb. Eine Ausſicht auf 1 i 1 toleranter und loyaler Form zeigte er die verlaſſen und eine Klage beim Verwaltungs⸗ Aenderung verſpreche hier das neue Rundfunk⸗ An Niet nur el 05 verſchiedenen weſentlichen Beſchlußfaſſungen gericht angeſtrengt, von der ſie ſich eine Aen⸗ geſetz des Bundes, das eine Neuordnung im Hinaugsch 8 ſch 0 9e 0 31 unge 9 5 8 1 5 85 9 5 i de 5 9 naufschauen gegen des Stadtrates, nach einem kurzen Hinweis derung der gegenwärtigen S tuation erhoffe. Süddeutſchen Raum bringen und wo bei einer en Mondes bestau- gem auf die Struktur dieſes Gremiums, auf, er⸗ In gleicher Weiſe habe die Bezuſchuſſung von Zulammenfaffung des Süddeutſchen Rund⸗ den, Rand der Stadt nen I wähnte die weittragenden Entſchlüſſe beim Privatſchulen zu einer ſtarlen Kontroverſe ge⸗ funks mit dem qualitätsmäßig weit höher aute Wege laufen und form ö 5 hof, führt. Br; Bepnd f 5 di den Südwest e den, wie schön Gottes Welt ist Generalbebauungsplan(Bahnhofsvorplatz. führt. Dr. Bergdolt betonte weiter, daß die ſtehenden Südweſtfunk keine Disluſſion über 5 f,, — 8 1 5 8 5 Du r Verteil der Lakra⸗Mei i 3 15 8 Wenn ein Gestirn seiner Macht den Strahl kom Theater, Erweiterung der Müllabfuhr auch Du ber der Verteilung der Lakra⸗Mittel die Perſon des dann fungierenden Inten dem; wunderbarer Verzauberung über die Tan. auf Seckenheim, die er eingehend behandelte, für den Wohnungsbau anſtrebe, vom Maſſen⸗ ten geben werde. schaft wirft. 8 15 8 triede 8 bei d Prüten Sie!. Palast-Theater Seckennheim 755 5 1 N 5 Wir liefern! frei Haus 5 f 7 8 7 5 88 Nac Turnverein 1898— Mannheim-Seckenheim 1 e 12 Freitag bis Montag Freitag u. Samstag, 22 Uhr Dienstag und Mittwoch 8 ab Dit zu D- Ein Film mit den unsterb-⸗ Spät vorstellung Auf vielseitigen Wunsch hat d Nachruf 1 Küchenbüfett 3.— 224.— lichen Melodien v. P. 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