gust orene 8. men⸗ tlop⸗ udolf heim. volda Meß⸗ eich atha⸗ rupt⸗ Nr. 57 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 10. April 1954 — Dank an die namenlosen Pflegerinnen Schröder sprach am Weltgesundheitstag Bonn(E. B.) Die Bemühungen um dae Ge- sundheit des Volkes erforderten höchste Be- achtung, erklärte Bundesinnenminister Schrö- der in Bonn in einer Feierstunde zum Welt- gesumdheitstag. Im Mittelpunkt des diesjäh- rigen Weltgesundheitstages stehen die Kran- Eenpflegerinnen. In dem mit Blumen ge- schmückten Bundesratssaal gedachte Schrö- der„mit Dank der vielen Namenlosen, die un- ermüdlich für die Gesundheit anderer Men- schem arbeiten und darin ihres Lebens Be- Friedigung sehen“. Der Minister gab dann die Gründung des „Bundesausschusses für gesumdheitliche Volks- pelehrung“ bekannt, dessen Vorsitz er selbst übernommen hat. Schröder teilte ferner mit, daß er einen Preis ausgeschrieben habe für die Bearbeitung eines Themas aus dem Ge- piet des öffentlichen Gesundheitswesens. An jedem Weltgesundheitstag soll ein Thema ge- stellt und im nächsten Jahr die beste Arbeit zu diesem Thema prämiiert werden. Das The- ma dieses Jahres lautet:„Medizinische Demo- graphie einer Stadt oder einer Landschaft“. Seebohm begründet die Verkehrsgesetze Ein Notstand muß behoben werden— Weitere Maßnahmen in Vorbereitung Bonn(E. B.) Bundesverkehrsminister See- bohm wies im Regierungsbulletin die Vor- würfe gegen die Verkehrsgesetzentwürfe der Bundesregierung zurück. Seebohm betonte, die Verkehrsfinanz- und Straßenentlastungs-Ge- setze seien nur ein Teil eines großen Ganzen. Es könne daher keine Rede davon sein, daß sich das Kabinett mit Teilmaßnahmen be- gnügt hätte. So liegen dem Kabinett gegenwärtig auch der Wirtschaftsplan der Bundesbahn für 1954 sowie die Vorschläge des Verkehrsmimiste- riums für die Anstrengungen vor, die die Bundesbahn selber zu ihrer Gesundung un- ternehmen soll. Ferner ist dem Kabinett ein Gesetzentwurf zur Regelung der Personenbe- förderung zu Lande zugegangen. Im Bundes- verkehrs ministerium werde im Rahmen des verkehrspolitischen Programms darüber hin- aus zur Zeit eine Reihe von Tarifmagnahmen imme vorbereitet, die jedoch erst nach der Verab- Närz. heim, 7 ldolf jeim, en 95˙ schiedung des Verkehrs-, Finanz- und Stra- Benentlastungsgesetzes durch den Bundestag vorgelegt werden könnten. Schließlich müsse eine Neubearbeitung der 1951 und 1953 zum Teil umgestalteten Straßenverkehrs- und Stra- Benverkehrszulassungs- Verordnung erfolgen, um die Abmessungen, die Achsdrücke und die Geschwirudgkeiten mit Rücksicht auf den Straßenzustand neu abzustimmen. Seebohm vertritt die Ansicht, daß die Ab- grenzung der Verkehrsträger, die vernünftige Teilung des Verkehrsaufkommens umd die Ge- sundung der Eisenbahn zum Schutz des Lebens und der Gesundheit der Bürger eine Notwen- digkeit seien, die die Kritik an der verkehrs- politischen Konzeption nur zu leicht aus den Augen verliere. Die Motorisierung dürfe nicht als Blutspender für die Bundesbahn heran- gezogen werden. Was dem Werkverkehr ent- zogen werde, das werde durchaus ausreichen, um dem gewerblichen Güterfernverkehr einen Ausgleich zu gewähren. Gewiß werde von allen Beteiligten Außerordentliches an Opfer- bereitschaft, Verantwortung und Einsatz ver- langt; aber der Notstand, der behoben werden müsse, sei außerordentlich. Der Verband der Automobilindustrie ver- tritt in einem Schreiben an Bundes verkehrs- minister Seebohm die Ansicht, daß der Kraft- verkehr durch die Verkehrsgesetzentwürfe der Bundesregierung eine Mehrbelastung von 120 Millionen DM an Efz.-Steuer, 160 Millionen DM an Mimeralölabgaben und 240 Millionen DM an Beförderungssteuer zu tragen haben werde. a Die deutsche Zweiradindustrie hat eine Be- schränkung des Geltungsbereichs des Führer- Scheins Klasse IV auf Motorräder bis 100 cem Abgelehnt. Die Zweiradindustrie weist darauf hin, daß die Fahrzeuge der Klasse IV nach den Ergebnissen der Unfallforschung die geringste Unfallquote aufwiesen. Sie schlägt daher vor, erheblich verbesserte und erschöpfendere Prüfbedingungen für die Erlangung aller Füh- rerscheine zu schaffen. Hierzu könne die Ein- führung eines auf sechs bis acht Monate be- fristeten Lernführerscheins für Fahranfänger aller Führerscheinklassen g hören — e undes Bundesrat senkt 3: Die Länder wellen 1 1 zent ab- führen— 8 forderte 40 Prozent BoOonn(E. B.) De at faßte den über- luß, nteil des Bundes an der Einkommen- ur Körper tssteuer von 38 auf 35 Prozent zu senken. Dieser Fro- zentsatz soll in werden, um zu errei einer Zwei-Dri sern des Bundes! Der bessische diesen Antrag Finanzsenator kert rung beiden Häu- bedarf. mmanz minister Tröger, der zusammen mit dem Bremer Noting-Hauff begründete, er- klärte dazu, der Bu rat sei davon ausge- gangen, daß der Steuerausfall der Großen Steuerreform von Bund und Ländern in dem jetzt für die Steuerverteilung geltenden Ver- hältnis von 38 zu 62 Prozent getragen wer- den sollte. Da der Bund jedoch künftig den Ländern nur 2 zu den Fi- nanzverwaltungskosten und keine Zuschüss arlamentes zu den Kosten der Kriegsopferversorgung lei- Se der Prozentsatz der Län- erhöht werden. hatte sten werde, mils der entsprec desfinanzmin Festsetzung des Bou vorgeschlagen. Als einz Der Bun- demgegenüber die teils auf 40 Prozent S Land trat Schles- wig- Holstein seiner Au ing bei. Bayern und Rheinland-Pfalz enthielten sich der Stimme. Mit Mehrheit nahm der Bundesrat auch einen Vorschlag des Landes Bremen an, Wo- nach sowohl dem Bund als auch den Ländern das Recht zustehen soll, Zuschläge zur Ein- kommen- und Körperschaftssteuer zu erheben. Die Regierung hatte dieses Recht nur für den Bund vorgeschlagen. Die von der Bundesregi- rung vorgeschlagenen Paragraphen über die Zuweisung zusätzlicher Mittel an die Länder und Gemeinden, wenn sie im Auftrag des Bundes neue Aufgaben übernehmen müssen, wurden auf Antrag der Länder Baden- Würt- temberg und Hamburg neu gefaßt. Auch der horizontale Finanzausgleich zwi- schen den Ländern wurde gegenüber der Re- gierungsvorlage geändert. Nach der Fassung des Bundesrates sollen die Länder, deren Steuerkraft 95 Prozent des Bundesdurch- schnitts nicht erreicht. Zuschüsse bekommen, und zwar das Land, dessen Steuerkraft 75 Prozent des Bundesdurchschnitts nicht er- reicht, den vollen Betrag, der als Steuerein- nahme erforderlich wäre, um seine Steuer- Kraft auf 85 Prozent zu bringen. Das Land, dessen Steuerkraft zwischen 75 und 95 Pro- zent des Bundesdurchschnitts liegt, erhält die Hälfte des Unterschiedes zwischen seiner Steuerkraft und 95 Prozent des Bundesdurch- Schnitts. Schäffer verließ die Sitzung Bundesfinanzminister Schäffer hatte zuvor noch einmal an den Bundesrat appelliert, die Finamzreform in der Vorlage der Regierung anzunehmen. Die Regierungsvorlage werde dem Bund im nächsten Jahr auf Grund der Steuerreform einen Finnahmeausfall von 550 Millionen DM bringen. Die Bundesrats- vorlagen würden jedoch einen Ausfall von 1,57 Milliarden DM. verursachen, Das könne kein Finanzminister verantworten, Die Län- der dürften nicht vergessen, daß sich die Fi- manzlage des Bundes in den letzten Jahren verschlechtert, die der Länder dagegen ver- bessert habe. Die Bundesratsvorgchläge wür- den Steuer- und Finanzreform unmöglich ma- chen. Mit Ausnahme Schleswig- Holsteins wandten sich alle Länder gegen Schäffers Ar- gumente. Der Bundesfinanzminister verließ daraufhin bereits vor der Abstimmung das Haus. Wirtſchaftliches Industriemesse in Hannover Export- und Mustermesse in Dornbirn Die Deutsche Industriemesse in Hannover vom 5. April bis 4. Mai wird durch Bundeswirt- chaftsminister Erhard eröffnet. 78 Prozent der esamten deutschen Exportindustrie werden nach tstellungen von Prof. Mößner vom Vorstand Messegesellschaft auf der Industriemesse vertreten sein. Die Ausstellungsfläche ist erneut vergrößhert worden, so daß jetzt den rund 4000 Ausstellern insgesamt 200 000 Quadratmeter feste Hallenfläche und 55 000 Quadratmeter Freige- lände zur Verfügung stehen. Zur diesjährigen Export- und Mustermesse in Dornbirn/ Vorarlberg, die vom 30. Juli bis 8. Au- gust abgehalten wird, haben sich bisher 820 Fir- men aus Osterreich und dem Ausland angemel- An der Spitze der ausländischen Beteiligung steht die Bundesrepublik mit rund 200 Firmen. F der Wasserwirtschaft braucht Kredite Mindestens 800 kommunale Kläranlagen fehlen Der Geschäftsführer der Vereinigung Deut- scher Gewässerschutz, Regierungsdsgektor Maas forderte in Frankfurt die schnelle Verabschie- dung eines Rahmengesetzes für die Wasser wirt- schaft in der Bundesrepublik. Maas forderte fer- ner die Sicherstellung der von der Wasserwirt- schaft benötigten Investitionsmittel von jährlich rund 600 Millionen DM. 8 Die gegenwärtige Wasserversorgung in der Bundesrepublik sei vielfach bereits unzureichend Es fehle vor allem an zentralen Wasserversor- Sungsanlagen, Der Trinkwasserverbrauch werde sich innerhalb'der nächsten zehn Jahre voraus- sichtlich von gegenwärtig 2,5 auf 3,5 Milliarden Kubikmeter erhöhen. Dabei seien die Grund: sserquellen schon heute-u vielen Stellen überbeansprucht. Auf Oberflächenwasser könne für Trinkwasserzwecke v' each nicht zurückge griffen werden da die Verschmutzung zu groß Sei. Nur ein Viertel der häuslichen und indu- striellen Abwässer werde durch Kläranlagen ge- reinigt. Das bedeute, daß mindestens 800 kom- munale Kläranlagen im Bundesgebiet fehlten. Den Wert der zur Zeit vorhandenen Wasser- versorgungsanlagen im Bundesgebiet gab Maas mit rund 15 Milliarden DM an. Deutsche Schiffahrt überaltert Der Neubaubedarf der Deutschen Hochsee- schiffahrt von gegenwärtig etwa einer Million Bruttoregistertonnen jährlich könne zur Zeit Neubauten nicht gedeckt werden, Seebohm vor durch eigene erklärte Bundesverkehrsminister dem Bundestag. Die Konjunkturlage auf dem Weltfrachtenmarkt veranlasse die Reeder, bei Neubauten sehr vorsichtig zu disponieren. Nach Angaben Seebohms sind 750 000 BRT der ins- gesamt 2,25 Millionen BRT betragenden Deut- schen Handelsflotte über 20 Jahre alt und drin- gend erneuerungsbedürftig. Wie das Bundeswirtschaftsministerium dazu mitteilte, waren Anfang März bei den deutschen Werften 215 Seeschiffe mit zusammen 930512 BRT im Bau. Hiervon werden 81 Seeschiffe mit 55 219 BERT für ausländische Auftraggeber ge- Aut. a 93 Milliarden DM Umsatz im Groß- und Ausfuhrhandel Der Umsatz im Groß- und Ausfuhrhandel be- trug im Jahre 1953 mindestens 93 Milliarden DM, teilte der Gesamtverband des deutschen Groß- und Außenhandels mit. Die außerordent- Iich hohe Umsatzzahl beweise erneut die volks- Wirtschaftliche Wichtigkeit des Groß- und Au- Benhandels, der mit seinem Umsatz von 93 Mil- liarden DM an zweiter Stelle aller Wirtschafts- Zweige stehe. Er liege hinter der Industrie, die im vergangenen Jahr 126,2 Milliarden DM um- gesetzt habe und vor dem Einzelhandel mit 41,9 Milliarden, dem Handwerk mit 30,0 Milliarden und der Landwirtschaft mit 12,5 Milliarden DM. Deutsche Wirtschaftshilfe für Chile Der chilenische Wirtschaftsminister Montanes berichtete, Bundeswirtschaftsminister Erhard habe anläßlich seines Chile-Besuches einen drei Punkte umfassenden Plan für eine deutsche Wirtschaftshilfe gegenüber Chile vogelegt. Er- hards Plan sehe vor: 1. Steigerung deutscher Investitionen in der chilenischen Wirtschaft, 2. Weitere deutsche langfristige Kredite für In- dustrie und Landwirtschaft, 3. Steigerung der Kupferimporte aus Chile, so daß wenn möglich der gesamte deutsche Kupferbedarf in Chile ge- deckt wird. Handel gegen Belastung des Werkverkehrs Der Gesamtverband des deutschen Groß- und Außenhandels und die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels haben„schärfsten Pro- test“ gegen die beabsichtigte Sonderbesteuerung des Werkfernverkehrs eingelegt. Die steuerliche Erhöhung, so erklären die Spitzenverbände des Handels, stellten eine Belastung des Werkfern- verkehrs dar, die einer Stillegung des Werk- fernverkehrs gleichkomme. Er sei bei seiner niedrigen Handelsspanne nicht mehr in der Lage, diese starke Belastung auf sich zu nehmen. Da die Fracht integrierender Bestandteil der Preise sei, müsse durch die bevorstehende er- hebliche Belastung des Werkfernverkehrs eine Preiserhöhung eintreten, die insbesondere die Einkaufskosten des Einzelhandels empfindlich erhöhen würde. Sätze für Geldmarktpapiere wieder gesenkt Die Bank Deutscher Länder hat die Abgabe- sätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn sowie für Vorratsstellen wechsel mit Wirkung vom 7. April wieder um ein Achtel Prozent ermäßigt. Die Abgabesätze für Schatz- wechsel und Vorratsstellenwechsel waren zu- letzt am 8. März aufgrund der Versteifung des Geldmarktes um ein Viertel Prozent heraufge- setzt worden, was nunmehr teilweise wieder rückgängig gemacht worden ist. Ost-West-Handel auf neuer Grundlage Neue Embargo-Listen werden ausgearbeitet Der Pariser Koordinierungsausschuß der NATO Staaten, der Bundesrepublik und Japans zur Uberwachung der Embargo- Bestimmungen im Ost-West-Handel(COCOM) wird am Dienstag kommender Woche in Paris zusammentreten, um mit der Ausführung der Vereinbarungen zwischen den USA, Großbritannien und Frank- reich über eine Lockerung der Ausfuhrverbote hinter den Eisernen Vorhang zu beginnen. Die Prüfung, die voraussichtlich zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen wird, erfolgt mit dem Ziel. die Verbotsbestimmungen für eine Reihe von Gütern aufzuheben bzw. zu lockern. Hierfür kommen nach den Londoner Grundsatzverein- barungen der drei Westmächte jedoch keine Gü⸗ ter in Frage, die geeignet sind, das militärische Potential der kommunistischen Länder zu stär- ken. Ein Sprecher des jugoslawischen Außenmini- steriums erklärte in Belgrad, Jugoslawien sei bereit, die Handelsbeziehungen mit den kom- munistischen Ländern wieder aufzunehmen, wenn der erste Schritt hierzu von diesen Län- dern erfolge. Dänemark wird im September in Moskau In-, dustrie- und Handelsgüter ausstellen. Diese Aus- stellung gehört zu dem neuen dänischen Außen- handelsprogramm, das auf eine Ausweitung det Handels mit der Sowietunion gerichtet ist. Ver- treter der dänischen Wirtschaft werden sich in Kürze zu den Vorbesprechungen nach Moskau begeben. Der Schweizer Bundesrat(Kabinett) beschloß der Einladung der UN-Wirtschafts kommission für Europa(ECE) zu der am 23. April in Geni beginnenden Ost-West-Handelskonferenz Folge zu leisten. Neue Transfermöglichkeiten für Sperrmark Die Bank Deutscher Länder veröffentlichte im Bundesanzeiger vom 10. April eine neue allge- meine Genehmigung(Nr. 69/54), durch die alle Gläubiger von originären und erworbenen D- Mark-Sperrguthaben ohne Rücksicht auf ihren Wohnsitz die Möglichkeit erhalten, ihre Sperr- guthaben im gebundenen Zahlungsverkehr in Aas Ausland überweisen zu lassen. Die Geneh- migung gilt für alle Beträge, die am 31. März 1954 als Sperrguthaben bestanden haben. Die Genehmigung hat zur Folge, daß alle D-Mark- Sperrguthaben, die am 31. März dieses Jahres bestanden, auf Wunsch der Kontoinhaber auch nuf beschränkt konvertierbare D-Mark-Kontep bei Außenhandelsbanken übertragen werder dürfen. Wirtschaft in Kürze Die französische Regierung hat die Relibera- sierung der französischen Einfuhren aus dem DEEC-Raum von gegenwärtig 18 auf 53 Prozent deschlossen. Die Liberalisierung soll bis zum . November auf 65 Prozent erhöht werden. Norwegen ist von der Weltbank eine Anleihe 10 Höhe von 25 Millionen Dollar gewährt wor- en. Copyright by Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden (44. Fortsetzung) Damit war es Essig. Vielleicht ließ sich die Sache noch arrangieren Das würde er ja sehen. Ein Glück, daß er nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, mit der NSU nach der Garage gefahren War. So lag sie im Gebüsch der Argen, während er mit dem Schiff nach Lindau kam. Bankin dagegen hatte Pech ge- habt. hatte in Ravensburg einen Radfahrer angefahren und konnte gerade noch recht- zeitig verschwinden, ehe die Polizei auf- kreuzte, Als Bankin vor einer Stunde bei ihm ein- traf, war er überzeugt, daß alles bestens klappte. Und jetzt? Es blieb ihm keine andere Wahl, als es heute zu riskieren. Drstens wußte man nicht, ob man ihn nicht schnappte. wenn er zurückkehrte, und zwei- tens Konnte eine Woche vergehen, bis er wieder eine Fahrt nach Dornbirn bekam. Bis dahin War allerhand möglich. In einer schmalen Seitengasse hielt Wirrum deri Wagen an, stieg aus und ging zu dem Haus hinüber, wo er sein möbliertes Zimmer hatte, das er jetzt mit Bankin teilte. 15. Der Raum, in dem Sibylle wartete, wirkte kalt und unpersönlich. Zwei abgeräumte Schreibtische, ein paar Stühle, ein verschlos- sener Aktenschrank. und an der Wand ein Inventarverzeichnis waren die ganze Ein- richtung. 5 1 Trotz der sommerlichen Wärme fröstel Sibylle. Von der Angst und Ungeduld getrie- en, wanderte sie ruhelos bin und her. Hanchmal blieb sie stehen und lauschte an- gespannt in die sie umgebende Stille. Aber kein Laut drang an ihr Ohr. N Und doch wurde irgendwo in diesem Ge- bäude, hinter irgendeiner Tür ein Kampf geführt, in dem sich das Schicksal eines Menschen entschied. Jakobs oder Ulrichs? Sie hatte die beiden noch aus der Ferne gesehen und ihnen zugewinkt, als sie in das Zimmer des Kommissars geführt wurden. Ihr selbst bedeutete man, zu Warten, bis sie gerufen würde. Aber inzwischen war eine Ewigkeit vergangen.——— „Sie bleiben also bei der Behauptung, Herr Melchert, dag Nimitsch noch lebte, als Sie ihn verließen?“ fragte Eyrich bei der weite- ren Vernehmung. „AWO! „Sie bestreiten auch, ihn mit dem Boot auf den See hinausgerudert und dort er- tränkt zu haben?“ „Das ist doch alles Unsinn! Als ich zurück- kam, Melchert erregt. „Und Sie, Herr von Kron, was haben Sie dazu zu sagen?“ wandte sich Eyrich über- raschend an Ulrich.„Sie hatten doch gebeten, eine Aussage machen zu dürfen Ulrich hob den Kopf. In seinen blassen Wangen brangten zwei hektisch rote Flecken, als er mit entschlossener Miene erklärte: „Ich habe den Mann getötet!“ „Das ist nicht wahr, Ulrich“ es Melchert bestürzt. „Herr Melchert, ich verwarne Sie! Ein Wort noch dann breche ich die Verneh- mung ab“, sagte Eyrich scharf.„Gerade Sie“, kügte er hinzu,„müßten das größte Interesse daran haben, daß die Sache geklärt wird.“ Eyrich beugte sich dann au Ulrich: „Eigentlich komisch, daß Sie sich jetzt plötzlich zu einem Geständnis entschließen, nachdem Sie erfahren, dag man Ihren Onkel der Tat verdächtigt. Kannten Sie Nimitsch überhaupt?“ a 0 s „Ja. erwiderte Ulrich und erzählte, wie er, durch Sibylles Erschrecken beim ersten Anruf mißtrauisch geworden. ibr abends entfuhr war der Mann verschwunden“, sagte folgte und Zeuge wurde, wie sie sich mit Nimitsch traf. 5 Eyrich stellte Frage um Frage und er- reichte es, daß Ulrich ihm sogar die deswe- gen zwischen ihnen entstandene Entfrem- dung verriet und zugab, daß sie in den Tagen danach kaum miteinander gesprochen hatten. „Hatten Sie keine Wurf und keinen Haß auf diesen Menschen, der die Ursache des Gan- zen war?“ wollte Eyrich wissen. Ulrich schüttelte def Kopf. „Haß und Wut?“ wiederholte er langsam. „Nein! Ich war nur traurig darüber, daß Sibylle so wenig Vertrauen zu mir hatte. Ich wußte ja bis Sonntag nicht, in welchem Ver- hältnis sie zu diesem Mann stand.“ „Und. wie war es nun am Sonntagabend? Erzählen Sie aber bitte die Wahrheit“ ermahnte ihn Eyrich streng. Ulrich schwieg. Er blickte scheu zu Mel- chert hinüber, der mit unbewegter, verstei- nerter Miene dasaß, und senkte den Kopf. „Na los, reden Sie doch.. drängte Eyrich. a Schließlich begann Ulrich widerstrebend und unsicher: „Ich weiß es nicht mehr, wie spät es war, als ich von meinem Zimmer aus hörte, daß Onkel über die Terrasse in den Garten ging. Da ich ja am nächsten Tage das Haus ver- lieg, um nach Tübingen zu reisen, wollte ich noch mit ihm sprechen. Ich hatte kaum ein paar Schritte getan, als ich unten am Ufer Stimmen vernahm, die wie ein Wortwechsel klangen. Da man in den Zeitungen dauernd von Einbrüchen und Diebstählen las, dachte ich zuerst, daß Onkel im Garten vielleicht einen Menschen getroffen hätte, der sich her- umtrieb, und lief schnell den Hang hinunter. Im Näherkommen sah ich einen Mann, der wild gestikuljierend auf Onkel einredete. Plötzlich fiel Sibylles Name. 3 Im gleichen Augenblic erkannte ich den Menschen der vor Onkel stand. Ich blieb er- schrocken stehen, beobachtete, Wie der Frem- de außer sich vor Zorn, Onkel etwas zu- rief. das ihn zu empören schien. denn er versuchte, den Mann am Rock zu fassen. Da sprang jener blitzschnell auf ihn los. Onke) Stieg ihn zurück, der andere taumelte, verlor den Halt und stürzte zu Boden. Ulrich schwieg. Man fühlte, wie schwer es ihm wur- de, über diese Dinge zu sprechen. In seinem Gesicht prägte sich innere Qual und Un- sicherheit. g „Und? Weiter“, rief Eyrich ungeduldig „Bis jetzt haben Sie mir nichts Neues erzählt Was haben Sie dann getan? Sind Sie einfach stshen geblieben oder zu Ihrem Onkel ge. gangen?“ 0 Ulrich sagte stockend: „Nein. ich ging nicht zu Onkel hin ich wollte nicht, daß er mich sah. Es War alles so schrecklich, der Mann am Boden, Onkel neben ihm. Schließlich erhob sich Onkel und lief zum Wasser. Er hatte kaum ein paar Schritte getan, als sich der Mann bewegte, stöhnte, und sich aufzurichten ver- suchte. Ich fürchtete ein Unglück. wenn der Mann noch einmal mit Onkel zusammentraf Besser, wenn er verschwand, bevor Onkel zurück war, Ich dachte ans Boot.. „Halt!“ unterbrach Eyrich ihn brüsk „Bitte, überlegen Sie sich jetzt jedes Wort, das Sie sprechen“, wandte er sich ernst ap Ulrich.„Was Sie mir auch immer erzählen bedenken Sie das eine: Nimitschs Tod war kein Unfall. war Mord, der seine Sühne finden muß a Eyrichs Mahnung folgte Totenstille, in die unvermittelt die metallenen Schläge einer nahen Eirchturmuhr fielen. Acht Uhr!—— In dieser Minute hielt Wirrums vollge⸗ packter Wagen vor der heruntergelassenen Schranke des deutschen Grenzpostens. Auch drüben auf der österreichischen Seite, standen Wagen, die abgefertigt wurden. Eigentlich war es wie immer: Vor dem Zollhaus einige Grenzbeamte, dann der be- häbige Sergeant, der ihn von seinen frühe- ren Fahrten kannte und ein ausgezeichnetes Deutsch sprach. »Ihre Papiere, bitte?“ klang es plötzlich neben Wirrum durchs Wagenfenster. a 8 (Fortsetzung folgt) 0 AS* 2 e eee tale nie ll Von Otto Anthes Der alte Kapitän Menk war über die Neun- eig. Fünfzig Jahre lang war er auf dem Rhein zefahren, und nun saß er im Ruhestand in tstädtehen. Und es war ihm alleweil gut gegangen Lis dahin. Er lebte bei seiner En keltochter, die auch an einen„Schiffi- gen“ verh.. et War und ihn mit Sorgfalt be- treute. Er wohnte auf der alten Stadtmauer und hatte so den freien Blick auf den Strom seines Lebens. Er machte seine Spaziergänge Uf fer 2 redete mit den Schiffern und Uerle nverständig übe 1 Wetter und nd gegen Abend ging er in den git den andern Alten des Städt- zusammen, die freilich allesamt min- ll zehn Jahre jünger waren als er, und mit Genuß seine vier halben Schoppen. sich seine Tage in schöner Ordnung zu seiner Zufriedenheit abgespielt. Nun war 91 55 mit einem Mal nichts mehr zu r war nicht etwa krank. Aber es war 7 Winter ins Land gekommen, der ührte immerzu Treibeis, die Schiff- und der alte Mann wußte nichts nzufangen. gte er zu seiner Enkel nicht mehr, ich will nun seinem Heima mag oBvater“, rief die junge Frau, ber 5 Thel hes Gewächs, tz kein dumm Zeugl Geh in den Turm in paar Halbe!“ er grämlich,„was soll ich bei n2⸗ den 85 aus Damit 19081150 er die Siebzig- ähriger 1* die 5 Aber n Ablebnune. 818 Laus 981 seiner Er war noch nne Frühling, an die Luft.“ 8 wi e“, sagte sie, „du mußt 8 horcht tadtm ben mit ge us 5 über erste Grün Dr hatte r. Da kam ein Trupp B. m ab vom alten Rath gen. Sie hatten de nd Bäumen geräuß ert und sich und über besteckt. Wie eine wan delnde Frühlingshecke sahen sie aus. So mpsten sie im Gleichschritt daher und ang dazu: „Frühling, Frühling wird es nun bald.“ Und hinterher trottete ein kleiner Knirps von Viellelcht vier Jahren, der hatte den is erwischt, trug ihn vor sich her und schrie aus vollem Halse: „F rübling, Frühling wird es nun kalt—“ Da mußte der Alte laut lachen. Er gab dem Enirps einen kleinen Klaps hinten vor und sagte:„Ei du Schafköppche, du hast wohl nicht richtig gehört! Warm wird's, spürst du das nicht?“ ugleich lachte die Sonne ins liebe Rhein- tal, und ein Dampfer— Franz Haniel IX— 20g ruhig und machtvoll drei schwer bela- dene Kähne stromauf. Da grüßte der Alte mit der Hand die vertrauten Farben der Gesell- schaft, für die er viele Jahre gefahren war. Dann öffnete er seine Haustür und rief hin- ein:„Nesel, ich geh in den Turm.“ Als er unter den Kumpanen saß, guckte er sie der Reibe nach an mit Augen, so blau Und blank wie Stahl, und sagte feierlich:„Es geschieht ein Wunder. Es wird Frühling.“ Der Kimpelsvetter, der kurz vorher achtzig geworden war, meinte trocken:, Das ist doch kein Wunder. Das ist doch jedes Jahr so.“ Der Kapitän sah ihn ganz von oben herab an und sagte:„Das kannst du sagen, du Rotz- nas. Aber wenn einer so alt geworden ist wie ich, und er hat an seinem eigenen Grab ge- standen, und dann hat ihn der Frühling wie- der zuri ückgerut en ins Leben— dann ist das ein Wunder.“ Die Weigköpfe Waren zufrieden, und der EKimpelsvetter nickte gutmütig:„Jo, man Kann viel erleben, wenn man alt genug wird.“ Der Kapitän aber hörte gar nicht darauf hin, sondern fuhr aus seinen Gedanken ber- aus fort:„Die meisten Wunder wo man drauf Wartet im Leben, die geschehen nicht. Aber dies geschieht. Und das ist das größte Wunder.“ Der E 2 Treue führt ins Leben zurück Die Geschichte einer unzertrennlichen Freundschaft Pastor Wendlandt war ein großer Hunde- liebhaber. So trottete denn ein bedächtiger Bernhardiner auf allen Amtswegen und Pri- vatgängen neben ihm her Da Ses schah es an einem Sonnabend, daß der alte Pastor so schwer erkrankte, daß er sofort in das Krankenhaus der 1 bracht werden mußte. Ein junger sollte zum Sonntagsgottesdie werden. Ob die Nachricht falsch war? Ob in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit die Vertretung durch einen anderen Geistlichen nicht möglich war? Die Gemeinde war bereits Vollzählig in der Kirche versamme der Küster hatte die zu singenden Lie V st geschickt 5 ihling ist da! Laßt uns wieder Lieblingswege haben! Haben wir keine Muße mehr zu einem beschaulichen Spaziergang: Manchmal möchte man sich fragen, wozu die Menschen noch so gutgebaute, von Natur aus leistungsfähige„Gehwerkzeuge“ besitzen! Von der Haustür in die Garage, zum Bus oder zur Straßenbahn und umgekehrt— das ist der ganze Ausgleich für die tägliche Stuben- hHockereil Man sage nicht, daß wir nicht mehr genügend Muße zum Spazierengehen hätten; Wir füllen sie nur mit anderen Dingen aus — mit Abwechslung und Zerstreuung statt mit Erholung und Entspannung. Auch die Sonntagswanderungen sind längst vom Motor überrundet. Die Natur ist zur Staffage ge- worden, die man von bequemen Sitzgelegen- heiten aus betrachtet. Man sollte meinen, die zivilisierte Mensch- heit befinde sich bei so blühender Gesund- heit, daß sie auf diese natürlichen Quellen des Wohlbefindens, der gesteigerten Lebens- und Leistungskraft verzichten könnte. Die Aerzté wissen es anders! Kreislaufstörungen, nervöse Erschöpfung, Managerkrankheit sind an der Tagesordnung. Wir haben sehr zu Unserem Schaden das geruhsame Gehen ver- lernt, das gemessene Dahinschreiten mit weiten„raumgreifenden Schritten“, das schon Homer in seiner Ilias besingt, das gemütliche Dahinschlendern, das alle Hast und Unruhe des Alltags hinter sich läßt. Wir halten nichts mehr von„Lieblingswegen“, auf denen sich unsere Großväter Kraft und Besinnung für mr Tagewerk holten bei der schöpferischen Arbeitspause im Schatten alter Bäume. Wie- viele Bänke mit vergessenen Namen und Widmungen erzählen davon! Viele bedeutende Geister waren Spazier- gänger aus Passion. Der Heidelberger Philo- sophenweg erinnert noch daran. Mozart be- saß ein Dutzend Spazierstöckchen. Auch das 1 ein Symptom unserer ruhelosen Zeit. daß der hölzerne Weggefährte des Mannes aus der Mode kam! Und wer kennt nicht das Bild Beethovens, mit offenem Mantel und wind- verwehtem Haar— trutzig- kraftvoll dem Sturm entgegenschreitend. Eine seiner schön- sten Symphonien— die Pastorale— ver- dankt ihre Entstehung Spaziergängen in Flur und Hain,„Am Bache“, bei Gewittergrollen und rauschendem Regen. Der rechte Spaziergänger ist nicht abhän- gig von Wetter und Jahreszeit. Ein dunstiger Morgen mit glitzerndem Tau hat nicht weni- ger Schönheit zu verschenken wie ein nächt⸗ licher Gang bei Sternenglanz und Monden- schein:„— lösest endlich auch einmal meine Tante Mieschen war eigentlich nicht der runde, behagliche Typ, der gegen Unbill mit Fett gepanzert zu sein scheint. Jedoch strahlte sie eine solche Harmonie aus, daß man in ihrer Nähe einfach zufrieden wurde. Tante Mieschen hatte einen recht schwieri- gen Mann und besaß eine Orgelpfeifenreihe von Kindern, die alle aussahen, als wären sie von einem besonders guten Töpfer gedreht, so rund und wohlgelungen wirkten sie. Tante Mieschen wurde mit allem spielend fertig, und man hatte dabei nicht das Gefühl, daß sie eine sehr vollkommene und tüchtige Person sei. Ich habe immer versucht, von Tante Mies- chen das Rezept berauszubekommen, mit denen sie die Wogen des Lebens so leicht zu glätten ve Seele ganz“— Goethe wußte sich wie kaum ein anderer den guten Kräften in Natur und Weltall verbunden, auf die der moderne Mensch verzichten zu können glaubt. Spazierengehen muß man eigentlich allein — auch die Frauen sollten einen vergrübel- ten Mann allein spazierengehen lassen. Dabei kommt er am ehesten wieder zurecht. Der Hund ist ein idealer Gefährte— ja, und auch ein Kind. Es tut gut, eine warme kleine Hand zu spüren und sich wieder auf die einfachen Freuden des Daseins zu besinnen— an den Gänseblümchen am Weg, am bunten Gefieder einer kleinen Meise. Ja, laßt uns wieder Lieblingswege haben— Tante Mieschen gehörte zu den bedauerns- werten, die immer ihre Fahrkarte verloren und wie gesagt, sie besaß einen schwierigen Mann.., da beobachtete ich in den ersten Jahren ihrer Ehe, wie sie leise ihre Fahr- Karte ihrem Mann in die Tasche schob... Sie brachte ihn soweit, daß er später von selbst schmunzelnd nach der Fahrkarte fragte „Du verlierst sie ja halt doch. Die Kinder- erziehung ging auch glatt. obwohl die beiden vollständig auseinandergehende Meinungen darüber hatten. Sie ließ den Dingen ihren Lauf. Er war als ehemaliger Offlzier für Drill. Als ich einmal darüber empört war, daß er die Unpäßb lichkeit eines Kindes Tante Mieschen in die Schuhe schob, meinte sie spitzbübisch lächelnd zu mir:„Nun ja, wenn die Kinder krank sind, hab ich halt die Schuld e nen sie sich aus— hat er sie faßt hätte. auf kleinen Tafeln an den Säulen der Kirche vermerkt. Schon wurde der letzte Vers ge- sungen, und noch hatte kein G icher die betreten. Eine leise Unruhe bemäch- der Gemeinde. ichtig, sorgenvoll und unruhig trottete im 1 5 torenhause auch der alte, schwerfällige Bernhardiner umher. Es war Zeit, den Herrn zur Kirche abzuholen und ihn bis zum Vor- garten zu begleiten, wo er, der Bernhard liner, ich zu Warten hatte, bis der Schluß- klung en war und Herr die 5 aufklinkte Aber der Herr lt 252— Hin und zurück trottete d Zernhardiner, immer den glei- chen We In der War der Gesang verklungen Die Orgel jelte al noch Wiederholung der Melodie Würde werden, wenn auch die Orgel schwieg? Nun v Alten die letzten in dem ho Raum der Eirche. sich die kleine Pforte neben der chentür öffnen T die läuferbelegten Steine müßte ein schwer ger Gang 115 1 bewegte sich Fleinen ohen ir Drücker der k FRUHLINGSGLAUBE Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. O krischer Duft, o neuer Klang Nun, armes Herze, sei nicht bang! Nun muß sich alles, alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden 0 Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Tal; Nun, armes Herz, vergiß die Qual! Nun muß sich alles, alles wenden. 5 Ludwig Uhland Pforte? Ja, die kleine Tür zitterte wie immer mit einem kleinen Stöhnen wie ein Mensch Wenn sie sich öffnete. Da war jemand! Leise schwerfällig hörte man es berankommen Sehen konnte man nichts. Wie immer standen Viele Menschen in den Seitengängen. Da, jetzt tappte es die Treppe zur Kanzef empor, verhielt, tappte weiter. Nun wieder ein mühsames Atmen, ein Verschnaufen! Und dann richtete sich wer auf der Kanzel empor. Ein gutes, großes Gesicht mit treuherzigem Augenausdruck sah sorgend und suchend au! die erstaunte Gemeinde hernieder mit dem- selben Blick wie der alte Pastor ihn an sich hatte, ehe er seine Predigt begann. Genau an derselben Stelle über die Kanzel, an der der Alte Pastor Wendlandt die gebrechlichen Arme zu lehnen pflegte. Stumm verharrte ein mächtiges Haupt. Stumm verharrte auch die Gemeinde. War keiner, der empört den alten, treuen Begleiter des Seelsorgers, der so verzweifelt seinen Herrn suchte, aus der Kirche gewiesen oder sein Eindringen als Entweihung aufge- Tiefe Rührung bewegte sie alle. Unter den Klängen des Schlußliedes, das der Küster, schnell gefaßt, auf der Orgel an- stimmte, stiegen leise Gebete für die Erhal- tung ihres Seelsorgers aus den Herzen der Gemeinde empor. Lautlos war das mächtige Haupt ver- schwunden. Als die Gemeinde in das helle Licht des Tages trat, lag der Bernhardiner Wie immer sonntags nach der Kirchzeit, hinter der Tür des Vorgartens, die treuen Hundeaugen aufmerksam auf den Weg ge- richtet, auf dem sein Herr nun bald erschei- nen müßte. Bis das nun wirklich geschah, war das treue Tier nicht fortzubringen. „Treue zieht gesund und ins Leben zurück“. sagten die Dörfler. Ist etwas Eigenes um die alten, vererbten Dorf weisheiten?— Bald sah die Gemeinde wieder ihren Pastor und den Bernhardiner die gewohnten Gänge unternehmen, schwer- fällig nebeneinander hertrottend. Von Haus zu Haus. 8 Unsere liebe Iante Mischen kannst ganz beruhigt sein— dieses Gesell- schaftsspiel ist in vielen Familien Mode.“ Mußten einmal schwerwiegende Probleme in Angriff genommen werden, so waren Klebebriefe ein herrlicher Ausweg. Sie sagten es sich durch Klebebriefe Aus Zeitschriften und Zeitungen wurden alle möglichen komi- schen Ueberschriften herausgeschnitten und zusammengeklebt, so daß sie einen das Pro- blem bezüglichen Sinn ergaben. Eine hübschere Ehe, als die zwischen der unvollkommenen Tante Mieschen und ihrem Mustergatten habe ich nicht erlebt, ES wWwar ein Hin und Her von fröhlichen Einfällen. Alles im Umkreis von Tante Mieschen wurde dick und rund Wenn sie auch durchaus nicht regelmäßig die Blumen begoß— ihr Herz jebte sie, und das danken alle Wesen. 4 Aua AAA dunua uad uin AMANN tin li A ee eee ee eee eee eee. eln E undes E eee enn* nm eee eee eee uuAu HAAR 4 AAA 4 an n 5 7 5 FP A. 1 zunzzunanunmn TANZ eee eee eee BLICK UNVKT Mul 1 2 zuguns Es geht also„vorwärts“ in drängt nach vorn. „Coqduillage“ neuen Form durch sei Turbaneffelete, vorn se CCC/ d mehrfarbige Strokgeflechte geflochtene Trumpf in dieser Saison. Wieder einmal steht der Hut im Mittelpunſet der modischen Frühjahrsbetrack- en. Diese Saison beschert uns die„Schnabel-Formsæ als logische Ergänzung der as bisher für die Hutmode gültige„Erlaubt ist, was gefällt“ wurde n einer einheitlichen Richtung zurüchgestellt. der Hutmode. Dieser begrüßenswerten Tendenz am symbolisch auch die Formgebung der neuen Hüte. Ste streben Ihr vornehmlichstes Charakteristicum ist oder„Schnabel- Linien, Da gibt es weich gearbeitete randlose Top- mehr oder weniger spitæ nach vorn strebenden Tumburins. Zuweilen deuten Federgestecke die Schnabel-Linie an. Auch die neu herausgestellten Canotlers entsprechen der Rute mit schnabelartig vor gezogenem Vorderteil und viele Abwandlungen des n aufgerollte Ränder, die vorn schnabelayrtig aufllappen. ir eingebeulte Toques, schildartig Fluchränder und tiefe Einschnürungen zwischen Kopf- und Randteil sind Abwand- lungen der neuen Linie, die es in Zahlreichen Variationen gibt. Der Hinterkopf bleibt bei allen Hüten frei. Eine wichtige Ergänzung ist die Frisur, die im Uinlelang mit der neuen Form, den Hüten den nötigen Halt verleiht. Auch Garnituren und Material sind der Vogel-Inspiration entsprechend, aufeinander abgestimmt. Federgestecke dominieren als Garnitur. Bei den Materialien überwiegen und Borten, Farbstreifen und kleine Karogefleckte. Irisierende Pastellfarben und die neuen Modefarben„Coffee“,„Mokka“ und„Kalcao“ sind neben vielen anderen, 2 Ferrer die nach vorm strebende glänzendes Cellophunstroh, senhrecht Annan eee eee eee InnundanAHA AUE EBA Eee „LT DA ABEM EAA DEE TEE MEA! Wie man in seinen vier Wänden leben soll Wer Schubfächer aufräumen möchte, der muß sie zunächst ausräumen. So steht vor der Ordnung die Unordnung. Kürzlich war ich beim Ausräumen, und um mich wuchsen die Stapel lawinengleich. Da kam meine Jüngste herein, umfaßte das Chaos mit einem langen, bewundernden Blick und sagte aus tiefster Ueberzeugung:„Ist das hier aber gemütlich!“ Für sie sind Unordnung und Gemütlichkeit offenbar verwandte Begriffe, und im Grunde Hat sie damit gar nicht so Unrecht. Auch ihr Vater fühlt sich fraglos wohler an seinem Schreibtisch, wenn keine peinliche Ordnung darauf herrscht. Zur echten Gemütlichkeit gehört ein wenig Mut. Schließlich leben wir nicht in einer Kon- kektschachtel unter Cellophan, sondern in unserer Wohnung, in der wir uns ganz so ein- richten dürfen, wie es uns gefällt und— unsere Mittel es uns erlauben. Was die„eigenen vier Wände“ bedeuten, wird mir immer klar, wenn ich mir die Erzählung einer Bekannten ins Gedächtnis zurückrufe. Jahrelang lebte die junge Frau mit ihrer Familie als„Eingewie- sene“ im fremden Haushalt. Endlich erfüllte sich der Traum von der eigenen Wobnung. Der Umzug war vollzogen, und die erste Nacht im eigenen Heim brach an. Meine Bekannte hatte sich— ermüdet von den Strapazen des Umzugs— schon zur Ruhe begeben, während ihr Marm noch unablässig auf der Diele um- herlief. Was tust du denn noch?“ flef sie. Und sie erhielt die Antwort:„Ich gehe hier im Schlafanzug spazieren und koste das herrliche Gefühl aus, daß aus keiner Tür ein mißbilli- gender Blick fremder Augen auf mich fallen Kann. Es ist so gemütlich hier.“ So soll es sein: wir haben die Wohnung, gicht aber hat die Wohnung uns. Wenn wir sagen:„Wir wollen uns einen hübschen Abend machen“, so muß das nicht unbedingt bedeu- ten:„Wir werden ausgehen.“ Ist es nicht nett, zich in den Sesseln regelrecht„herumzu- räkeln“, inmitten eines Stillebens geknackter Nüsse, halbgelesener Zeitschriften und frisch- gefüllter Punschgläser? Ein Wenig anders ist es freilich, wenn wir Gäste einladen. Dann werden wir uns be- mühen, unserer Wohnung jenen festlichen Glanz zu verleihen, der für sich selber spricht und aussagt:„Wir haben uns bemüht, das Beste zu bieten.“ Sache der Hausfrau ist es, alles so schön wie möglich zu machen, ohne jedoch alle Gemütlichkeit aAuszukehren mit dem eisernen Besen der„steifen Vornehm- heit“ Die Gemütlichkeit gehört ganz in das Ressort der Hausfrau. Mann und Kinder 9 deihen prächtig auf dem guten Boden der Gemütlichkeit. Aus der Häuslichkeit jedoch, in der jeder Fleck im Tischtuch wie ein Ver- brechen geahndet wird,„gewöhnen Sie sich fort“. Es Ist ja sehr schön, wenn die Räder des Haushalts ineinandergreifen wie bei einen Präzislionsmaschine, aber deshalb braucht noch lange nicht die Seelenlosigkeit einer Maschine zu herrschen. Den Kindern ist es völlig gleich- gültig, ob die Fenster nach jedem Regen frisch geputzt werden. Aber es ist innen unendlich wichtig, daß ihre Mutter sich„gemütlich“ zu ihnen setzt, um mit ihnen zu spielen oder zu plaudern. Und der Hausherr wird seiner Frau herzlich dankbar sein, wenn sie einen gemüt- lichen Abend improvisiert, eine EKalffeestunde außer der Zeit, zu dem er im Hausrock erscheit nen darf.— js mein Kind eigen ch Sulreit? Eine ernste Betrachtung für die Eltern Für Eltern und Kinder rückt jetzt der Zeitpunkt nahe, der für sie einen ganz neuen Lebensabschnitt bedeutet— der Schulanfang. Für die Eltern heißt es, daß nun die Er- ziehung des Kindes nicht mehr allein ihnen überlassen ist. Für das Kind selbst ist die Zeit des glücklichen Spielalters unwiderruf- lich vorbei; es bekommt Pflichten und Auf- gaben und„die Kindheit“ wird ihm damit genommen. Um so unverständlicher erscheint es, daß man immer wieder Eltern begegnet, die auf alle Fälle den Schuleintritt erzwingen wollen. Sie wollen nicht einsehen, daß gerade ihr Kind unter dem Durchschnitt sein soll, nur weil eben das Geburtsdatum zufällig etwas über dem Termin liegt. Gesetzliche Bestimmungen erschweren es aber, daß ein Kind— wenn es nach dem 30. Juni das sechste Lebensjahr vollendet— in die Schule aufgenommen wird. Zu oft hat es sich bei Kindern, die man doch in das erste Schuljahr mit noch nicht abgeschlossenem sechsten Lebensjahr auf- nahm, gezeigt, daß sich daraus ein seelischer Schaden entwickelte. Aus Furcht, das vorge- schriebene Ziel nicht zu erreichen, entstanden Hemmungen und Depressionen, oft durch un- verständliches Verhalten von den Eltern noch bestärkt, ein solches Kind nahm Schaden an seiner gesamten Entwicklung. Fachleute be- tonen, daß heute eines der gefährlichsten Symptome unserer Zeit die Wachstumsbe- schleunigung ist, die ein Unheil über die Schulreife erschwert, weil dieses unnatürliche frühzeitige körperliche Wachstum durchaus nicht mit der geistigen Reife Schritt hält. Die Eltern sollten auch bedenken, daß nicht allein die Intelligenz entscheidet, sondern ebenso die seelische Entwicklung des Kindes. Der Leiter der Schule prüft nach zwei zesichtspunkten— ist ein Kind fäbig zum Denken und Handeln— ist es ebenso fähig, sich in eine Gemeinschaft einzuordnen. Deutschland liegt mit seinem vorgeschrie- benen Schulalter von 6 Jahren an der Spitze. Das Ausland kennt andere höhere Grenzen, so Schweden z. B. 7 Jahre und Schweizer Kantonen mit der Höchstgrenze 8 Jahre. Die Eltern sollten also Verständnis für die Mag- nahmen der Schule haben und vermeiden, den Kindern Kenntnis von der Beurteilung zu geben. Ist der kleine Fritz oder die kleine Hanne Wirklich als ABC- Schütze aufgenommen, so heißt es bei den Eltern bedenken, dem Kind Ruhe zu verschaffen, damit es sich zurecht- finden kann: der Loslösungsprozeg von dem bisherigen Weltbild ist für das Kind sehr schwerwiegend. Nun treten die Fremder- ziehung und Fremde mit Erziehungsforde- rungen an das Kind heran. Die Pädagogen heute sind dankbar, eine enge und bleibende Fühlungnahme mit den Eltern zu haben, die ihnen auch Kenntnis von der besonderen Eigenart ihres Kindes gibt. Für die Entwick- lung des Kindes zur Selbständigkeit ist es besser, wenn die Eltern sich von einer Hilfe- stellung zurückhalten; meistens kennen sie ja wohl gar nicht mehr die neuen Anfangs- pläne, denn ihre eigene Schulzeit liegt weit zurück. In diesem Zusammenhang ist interessant, daß Vertreter der Industrie auf einer Tagung in Stuttgart festgestellt haben, das Alter der Schulreife sei zu niedrig. Das Kind käme zu krüh in die Schule und dann in die Lehre, es bleibe ihm keine Zeit zur ausreichenden Entwicklung der seelischen Kräfte, wie über- haupt zur Bildung des Willens und des Gemütes. Wenn Eltern also ihre Kinder zeitig zur Schule zu geben wünschen, so sollten sie erst gründlich bedenken, ob sie ihnen nicht mit einem Jahr glücklichen Kindseins mehr Kraftreserven mitgeben, als es eine früh be- endete Schulausbildung aufzuweisen vermag. Das GFDACHJTNIS der Männer ist ein Sieb Frauen sind ordentlicher, diskreter und zuverlässiger Miss Hanna Newlands leitet die Fundstelle der englischen Färber- und Reinigungsgesell- schaften. In ihrem Londoner Büro sammelt sich alles an, was die Kundschaft beim Abgeben ihrer Kleidung in den Taschen vergißt. Miss New lands hat keine allzu hohe Meinung vom Er- innerungsvermögen der Männer. Sie behaup- tet sogar, daß die meisten Repräsentanten des starken Geschlechts erschütternd erinnerungs- arm sind. Es wäre ein Glück, daß ihnen der Kopf und die Arme festgewachsen seien. In jeder zehnten Männerjacke liegt Geld. Man findet Banknoten bis zu 10 Pfund (120 DMI). In jedem vierten Herren-Klei- dungsstück steckt ein Füllfederhalter oder ein Wertvolles Dokument, wie ein Paß oder ein Scheck. In jedem dritten Herren-Rock ruht ein offenbar wichtiger Tages- Terminkalender oder ein Brief. Miss Newlands behauptet sogar, daß Herren manchmal geradezu gemeingefährlich! ver- geßlich seien. Obwohl man immer wieder arauf aufmerksam macht, daß vergessene Streichholzschachteln viel Unheil anrichten können, finden wir immer wieder Zündhölzer in den Jackentaschen, Sehr oft entzünden sich die Streichhölzer in der Tasche und richten empfindlichen Schaden an. Auch bei den Kindern sind es die Herren,, die am vergeßlichsten sind. Man stößt in den Hosen- und Jackentaschen der Jungen auf, Taschenlampen, Messer, Tüten mit Bonbons und Schlüssel. In einer Hosentasche lag eine alte Brille mit einem kostbaren Goldrand. Eine Jacke beherbergte ein Glasröhrchen mit schweren Schlafmitteln. Die größte Ueber- raschung war eine Entdeckung im Mantel eines Zehnjährigen: ein Gebiß für einen Er- Wachsenen! Man muß nach Ansicht von Miss Newlands viele Taschen von Mädchen und Frauen durchsuchen, bis man auf vergessenes Gut stößt. Es mag vielleicht mit der Gewohnheit des weiblichen Geschlechtes zusammenhän- gen, alles in einer Handtasche zu verstauen. Aber viele Frauen stecken doch auch ihre wichtigeren Sachen in Kleider-, Jacken- und Manteltaschen. Dort findet man höchstens bei jeder 25. Durchsuchung einer Lippenstift oder eine Puderquaste. Ganz selten stößt man auf einen Schlüssel oder Federhalter, Bei 100 ab- gelieferten Kleidungsstücken entdeckte man nur zweimal einen Brief, und auch diese Schreiben waren bis zur Unkenntlichkeit zer- rissen. Miss Newlands glaubt, aus diesen Tatsachen schließen zu dürfen, daß Angehörige des weiblichen Geschlechts nicht nur über ein besseres Gedächtnis als die Männer verfügen, sondern daß sie auch zuverlässiger in der Verwahrung diskreter Dinge sind. enn es sieh um Sfoſſe handelt. * T,. 1 , e J 4 Weltgeschichte Man nehme ein Eigelb, ein acktel Liter Salatöl, einen Teelöffel Essig oder Atronensaft und eine Prise Salz — so steht es im Kochbuch— und wenn das alles gut durcheinanderge- ruht ist, in der richtigen Ordnung ver- steht sich, so hat man eine sogenannte Majonnaise. Es ist eine sehr schmack- hafte Zutat zu vielerlei Speisen, und man kennt sie schon ein paar Jahrhun- derte lang. Wie sie zu ihrem Namen kam, daruber wird am Rande der Welt- geschichte folgendes erzählt: Der Bru- der Heinrichs von Guise, der Herzog von Mapenne, einer der Führer des französischen Adelsbundes der„Heili- gen Liga“ gegen Heinrich IV. von Franlereĩch, hatte eine Leibspeise, die ihm über alles ging: kaltes Fleisch mit einer Sauce, wie oben beschrieben. Und da er gerade dabei war, ein kaltes Huhncken mit dieser Sauce zu verspei- sen, ordnete er nicht schnell genug seine Truppen zur Schlacht, als der Feind nerunruckte, und erlitt von Heinrich IV. 1589 bei Arques eine so schwere Nieder- lage, daß die Sache der Heiligen Liga verloren war und Heinrich nack seinem Febertritt zum Katholizismus König von Frangreich werden konnte, Seit- gem nannte man die gelbe Sauce, die durch den Miagen an der ganzen Geschichte schuld war, zuerst Mapennaise, und daraus hat sich dann die Bezeichnung Mayonnaise ent- Wielcelt. ** Die Englͤnder kaben eine traditio- nelle Leibspeise, die bei gewissen Fest- lichkeiten nicht fehlen darf. Sie heißt — doch davon spter! Im Jahre 1623 war der Herzog von Buclingham nach Madrid geschieht worden, um eine Heirat des Prinzen von Wales, des spä- teren Karls I., mit einer Tochter Phi- Upps IV. zu vermitteln. Bei diesen Verhandlungen spielte natürlich auch das Essen eine gewichtige Rolle, und eines Tages fam ein ungemein schmachafter, warmer Kuchen mit gehr viel Rosinen auf die königliche Tafel, der dem englischen Gesandten besonders mundete. Er ließ sich von dem Kuchenckef das Rezept geben und war von dieser Magen angelegenheit so begeistert, daß er darüber die Verhand- lungen über die Heirat vollkommen vergaß. Als er nach England zurücic- kehrte, brachte er deshalb keine Braut mit, aber statt dessen etwas, was die Engländer duch heutę noch ſceineswegs missen wollen: Den Plumpudding. . leckere Frühjahrsgerichfe Fisch ist nicht nur viel billiger als Fleisch sondern auch nahrhaft und bekömmlich. Der Kochfisch hat überdies den Pluspunkt, daß die wertvollen Stoffe des Fisches viel besser er- halten bleiben, als bei den wesentlich höheren Temperaturen eines Bratprozesses. Zu keiner anderen Jahreszeit bietet sich aber gerade für den Kochfisch eine so ab- wechslungsreiche Zubereitung, wie jetzt, da uns die Natur gesunde und pikante Kräuter in krischer Fülle schenkt. Die moderne Haus- trau kocht den Fisch nicht mehr nach alter Sitte mit heißem Wasser gar. Sie verwendet Dampftöpfe mit Einsätzen zur Aufnahme des Fisches oder aber durchsichtige Jenaer Glas- formen mit Deckel, in denen der Fisch im eigenen Saft dünstet. Der Fisch Kann sowohl in der Baclhaube als auch mit einer Asbest scheibe auf der Herdplatte garen. Wenn Fisch pikant zubereitet und nett serviert wird, essen gerade Männer ihn mit Begeisterung, schon aus dem Grund, weil en Abwechslung in den Zungenfahrplan bringt. Wo es an einem Fischkessel oder einer Glas- form mangelt, läßt man den Dunstfisch bel schwacher Oberhitze auf einer Porzellan- schale garen und legt den Kräutereffekt in die zubereitete Fisch-Sauce. Für die Sauce wird das Sudwasser angemacht und die weiße Schwitze mit den feingehackten Kräutern(2. B. Dill, Petersilie und Kerbel) versetzt. 5 20.00 Sroße Passion von Sport und Spie Vom einheimiſchen Sport Fußball. SW 07 Seckenheim— Eintracht Plankſtadt. Mit Plankſtadt ſtellt ſich morgen ein harter Gegner in Seckenheim vor. Das Vorſpiel ging dort 4:2 verloren. Auch der Tabellenplatz der Gäſte ſieht etwas günſtiger aus. Will ſich 07 im Rückspiel revanchieren, dann heißt es mor⸗ gen auf Draht ſein. Der neue Trainer Münch⸗ halfen wird ſich ſeine Lieblinge genau anſehen und ihnen ſagen, wo es am meiſten not tut. Deſſen ungeachtet gibt es kein Hindernis, das nicht zu überwinden wäre. Mit dem morgigen Innentrio Erny⸗Herdt⸗Kaltſchmitt müßten eigentlich Tore fallen, wenn man gewillt ſein ſollte, den letzten Verbandskampf ehrenvoll zu beſtehen. Die Läuferreihe iſt nicht ganz aktiv beſetzt, aber immerhin ſtark genug, um zu einem Sieg beizutragen. Wiſſenswert für die Sport⸗ anhänger iſt noch, daß in Anbetracht des Som⸗ mertagszuges das Spiel der erſten Mannſchaft erſt um 16 Uhr beginnt. * Fogg. 98 Seckenheim— SW Schriesheim. Das letzte Heimſpiel in diefer Runde be⸗ ſtreiten die 98 er morgen nach dem Sommer⸗ tagszug im Wörtel gegen obigen Gegner. Das Spiel hat bekanntlich lokalen Charakler und war bisher ſtets ein Anziehungspunkt für die Fußballfreunde. Die Einheimiſchen werden unter allen Umſtänden verſuchen, dieſen letz⸗ ten Kampf für ſich zu entſcheiden, um einen ſchönen Abſchluß zu haben. Schriesheim aber will die Vorſpielniederlage wettmachen, ſodaß wir mit einem ſpannenden Treffen rechnen können. Beide Gegner lieferten ſich in den letzten Jahren ſtets intereſſante Kämpfe, ſo⸗ daß wir annehmen können, daß dies auch morgen wieder der Fall ſein wird. Dritter Absteiger wird gesucht So spielt die I. Amateurliga Nordbaden Vier Spiele kommen am Wochenende in der nord- hadischen Fußball- Amateurliga zur Durchführung. Nachdem die Meisterschaft entschieden und zwei der Schwaben braucht noch einen Punkt Reutlingen hat zwei Punkte nötig— Die Spiele der 2. Liga Süd In den Spielen der zweiten Liga Süd bahnen sich die letzten Entscheidungen an. Die beiden mit großem Vorsprung führenden Mannschaften von Schwaben Augsburg und SSV Reutlingen benötigen noch einen bzw. zwei Punkte, um sich den Aufstieg in die Süddeutsche erste Liga end- Sültig zu sichern. Ob diese Punkte allerdings am kommenden Sonntag bereits erreicht werden, bleibt abzuwarten. Schwaben Augsburg muß in Darmstadt antreten und der SSv Reutlingen beim Neuling Fe Hanau 93. Noch völlig unklar ist dagegen, wer Wacker München in die 1. Ama- teurliga begleiten muß. Gewiss, Wacker hat theoretisch noch eine Chance, sich den Verbleib in der Oberliga zu sichern. Dazu wäre aber ein Wunder notwendig. Eine Niederlage von Wak- ker München in Wiesbaden wird ein weiterer Schritt zum endgültigen Abstieg sein. Cham, Durlach oder Böckingen sind die nach Wacker am meisten gefährdeten Mannschaften. Hier ist am kommenden Sonntag das Spiel Cham gegen Böckingen besonders aufschlußreich. Der ASV Durlach hat bei 1860 München nur ganz geringe Hoffnungen, seine prekäre Situation zu Verbes- sern. Alle anderen Spiele haben keine große Bedeutung mehr. Es spielen: SV Wiesbaden— Wacker München, Fe Freiburg— FC Bamberg, Fœ Pforzheim ge- gen Bayern Hof, SV Darmstadt— Schwaben Augsburg, 1860 München— ASV Durlach, Karls- ruher FV— TSV Straubing, ASV Cham gegen Union Böckingen, Fe singen— TSG Ulm 46, Hanau 93— SSV Reutlingen. Süddeutsche Aufstiegsrunde beginnt Württembergs Vertreter ist FC Eislingen Am kommenden Sonntag beginnen in Süd- deutschland die Aufstiegsspiele zur zweiten Liga Süd. Sechs Vereine spielen in einer doppelten Punktrunde um die beiden freiwerdenden Plätze in der zweiten Liga. Alle Teilnehmer sind be- reits ermittelt. Südbayerns Vertreter ist die SpVgg. Weiden, die den punktgleichen ESV In- goldstadt in einem Entscheidungsspiel 4.1 schlug. Auch in Württemberg war noch ein Entschei- dungsspiel notwendig geworden, nachdem der Amateurmeister VfB Friedrichshafen überra- schend auf eine Teilnahme an den Aufstiegs spielen verzichtete und sich zur Teilnahme an der deutschen Amateur meisterschaft(als einzi- ger süddeutscher Amateurmeister) entschlossen hatte. Das Entscheidungsspiel zwischen den bei- den punktgleichen Mannschaften VfR Schwen⸗ ningen und Fe Eislingen fand in Reutlingen statt und wurde von Eislingen mit 51 gewon- nen. Am ersten Spieltag erwartet Südbadens Handball- Frauen gegen Frankreich Eine Woche nach dem Länderspiel der Männer in Paris stehen sich die Frauen mannschaften beider Nationen im Handball in dem kleinen südost französischen Städtchen Cernay gegen- über. Es ist dies die zweite Begegnung beider Länder, nachdem am 30. November 1952 in Ha- gen die deutsche Mannschaft mit 6:0 die erste Partie für sich entscheiden konnte. Da in der deutschen Vertretung so bewährte Spielerinnen zu finden sein dürften wie Ruth Framke, Alice Schwabe, Bärbel Hornig-Kraus, Ursel Burmei- ster, Trudi Hannen, Hertha Rückriem, Ingeborg Walther und Anne Wybieralski, darf man auch am 11. April einen deutschen Sieg erwarten. Gerhard Hecht ist Europameister Durch Punktsieg über Hairabedian Der Berliner Gernard Hecht ist durch einen Sieg über den französischen Titelverteidiger Jacques Hairabedian Europameister im Halb- schwergewicht geworden. Der ehemalige Deut- sche Meister gewann den 15-Runden-Kampf in der Hamburger Ernst-Merck-Halle nach Punkten. Der neue Europameister mußte sich seinen Titel sehr schwer erkämpfen, denn bis zur siebenten Runde sah es aus, als sollte der Fran- zose seine Meisterschaft behalten. Der um einen Kopf größere deutsche Heyxausforderer fand nämlich bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Ein- stellung zu Hairabedian und ließ vor allem seine so oft gerühmte Angriffsfreude und seinen kämpferischen Einsatz Vermissen. Der Franzose dagegen forcierte von Runde zu Runde seine Angriffe und vor allem mit seinen linken Haken bei de r offen boxen den Berliner oft ins Ziel. Von der siebten Runde ab hatte Hecht jedoch die richtige Einstellung gefunden. Erstmals gewann er mit der siebten Runde eine Runde für sich. Von der achten Runde ab wurde der Kampf dann lebendiger. Von jetzt an zeigte Hecht gute Schlag-Kombi- nationen, wurde temperamentvoller und punk- tete fleißig. Hecht wurde mit zunehmender Kampfdauer immer besser. In der 9. Runde hatte er endgültig die Einstellung zu seinem Gegner gefunden, der zu diesem Zeitpunkt ganze Schlagserien nehmen mußte und sich mit seinen Haken kaum noch Luft schaffen konnte. Höhepunkt des Kampfes War die 10. Runde, als Hecht sofort nach Run- denbeginn den aus seiner Ecke stürzenden Fran- zosen mit einer schweren Rechten zum Kopf konterte und zu Boden brachte. Nach kurzer Zeit stellte sich Hairabedian Wieder tapfer zum Kampf, wurde aber von einem rechten Haken erneut auf die Bretter Seschickt. In der 10. Runde hatte Hecht erstmals einen Punktvor- sprung in diesem Europameisterschaftskampf. Hecht vergrößerte seinen Vorsprung auch in der nächsten Runde, in der Hairabedian mehrmals Tiefschläge bei dem langen Berliner unterliefen, der jetzt sehr konzentriert boxte und den Fran- zosen klar beherrschte. drei Absteiger ber ermittelt sind, steht lediglich Meister Offenburg den Hessenmeister Borussia Gelegentliche Ausfälle Hairabedians stoppte die Frage nach dem dritten ausscheidenden Verein Fulda, Württembergs Vertreter FC Eislingen den Hecht mit seiner Konterrechten. Fast mit dem offen, Im Augenblick sind die Brötzinger Germanen nordbayerischen Meister VfL Neustadt und Gong, der die 12. Runde beendete, erwischte am stärksten gefährdet. Außerdem ist der Lokal- Nordbadens Meister Amicitia Viernheim(in Hecht mit einer Rechten gerade Hairabedian er- TIvale der Pforzheimer Vorstädter, Fe Birkenfeld Hessen beheimatet!) den südbayerischen Vertre- neut schwer am Kopf, worauf der Franzose auf noch in Gefahr. Das Schicksal der Germanen ist je- ter SpVgg. Weiden. die Bretter stürzte und in der Pause nur mit doch endgültig, wenn gegen den Dsc Heidelberg Es spielen: Amicitia Viernheim—Spygg. Wei- Mühe von seiner Sekundantenecke für die auch nur ein Punkt abgegeben wird. Die bereits zum den, FC Eislingen— VfL Neustadt, FV Offen- nächste Runde wieder fit gemacht werden Abstieg verurteilten Mannschaften von Kirchheim burg— Borussia Fulda. und Ilvesheim werden in den Heimspielen gegen Firrlach bzw. Leimen noch einmal den Beweis er- bringen wollen, daß sie leistungsmägig ihren Geg- nern nicht allzu sehr nachstehen. Der VfR Pforzheim müßte sein Platzspiel gegen die Ksc- Amateure Slatt gewinnen.* Es spielen: DS Heidelberg— Germania Brötzin- Sen, VfR Pforzheim— Karlsruher Se, Sc Kirchheim gegen Olympia Kirrlach, SV Ilvesheim— VfB Lei- men. Das westdeutsche Fernsehprogramm Sonntag, den 11. April 1954 Holt Hecht die Europameisterschaft? Hairabedian vertraut auf seinen„Zeitplan“ Als Gerhard Hecht am 12. Juli 1953 am Ring des Torino- Stadions in Rom saß und miterlebte, Wie der Französisch-Armenier Jacques Hairabe- dian Europameister im Halbschwergewicht wurde, rechnete er sich selbst eine gute Pitelchance aus. Er konnte es auch, denn er war damals auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, Darum hatte es Hairabedian auch gar nicht eilig, seinen EBU Titel gegen den Deutschen zu verteidigen. Er baute auf seinen„Zeitplan“ und wußte, daß auch Hechts Leistungskurve wieder absinken würde. üs 8 a Der schlaue Armenier sollte Recht behalten. ö 1580 ee dr 9909 e e e Nach dem unentschiedenen Sys-Kampf schien geg. Hannover 96. nationale Varieté“ Gerhard Hechts Kulminationspunkt überschrit- Ubertragung vom Schau aus dem Kai- HSVW-Platz serhof in Köln Montag, den 12. April 1934 16.30 Einderstunde 20.30„Michelangelo. Das keineswegs als klarer Favorit in seinen Titel- 20710 N 1 8 0 Leben uli 8 5 kampf in der Hamburger Ernst-Merck-Halle. 5 15 Passionsdarstel- nen“. Film v. eur 1 3 90 rhar t für lungen von Dürer Oertel Ob der 1,86 m große Gerhard Hecht für Dienstag, den 13. April 1934 ten. Die schweren Kämpfe gegen Stretz(sein 21. K. O.-Sieg) und gegen Willlams(seine vierte K. O.-Niederlage) schienen den Berliner„àusge- brannt“ zu haben. So geht er am Freitagabend Deutschland den 10. Europameisterschaftskampf im Halbschwergewicht erringt? Unser Mann ist 1 n binnen Jahresfrist an Gewicht schwerer gewor- 16.30 Kinderstunde 20.35„Unser Haus“, n- 95 f 8 N 7 17.15 Suchdienst 2 eee den, hat dafür aber in der Schnelligkeit und 20.00 Zeitgeschehen 21.00„Die Fuchsjagd“. Präzision nachgelassen, Der technisch gut be- ferngesehen Kriminalstück schlagene Hairabedian wird natürlich bemüht g 1 sein, die schwere Rechte des Deutschen zu ver- Mittwoch, den 14. April 1954 meiden und selbst in der Halbdistanz zu Punk- 15700 ae 21.00 Ostermenu II ten zu kommen. Man ist darum versucht, dem 00 Su lenst 21.15 Geheimnisvolle. 1 0 hance zu geb falls der 20.15 FestlichesOstermenu Kräfte— empfind- 3 5 20.30 Charlie Chaplin same Hände Donnerstag, den 15. April 1934 Fight über die Runden geht. Frischauf vor Halbzeitmeisterschaft 26.30 Kinderstunde Albrecht Dürer Das Rennen um die Süddeutsche Handball- 17.00 Für die Frau 20.10 Kameras unterwegs meisterschaft dürfte praktisch schon gelaufen 17.15 Suchdienst 21.15 Japan. Teestunde sein, nachdem der Favorit Frischauf Göppingen 20.00 Große Passion von 21.50 Kleine Abendmusik Freitag, den 16. April 1954 18.00 Ev. Gottesdienst 20.80 Die Münster-Bau- 20.00 Große Passion von hütte zu Freiburg Albrecht Dürer 20.40„Im die neunte 20.10 Musik im Mittelalter Stunde“ Samstag, den 17. April 1934 16.30 Kinderstunde ziskus“(Bericht) 17.00 Im Fernseh-Z oo 20.30„Klein Dorrit“, Spiel- Hm nach Charles Dickens 22.30 Die Osterliturgie Albrecht Dürer 20.10„Innocenz und Fran- schon 2 Auswärtsspiele in St. Leon und Zirndorf hinter sich hat und nur noch nach Schutterwald muß. Am kommenden Sonntag, dem letzten Spieltag der Vorrunde, spielt Frischauf erstmals zu Hause und erwartet dabei Südbadens Meister- elf Tus Schutterwald. Es ist damit zu rechnen, daß Göppingen klar gewinnt und ungeschlagen zur Halbzeitmeisterschaft kommt. Im zweiten Spiel erwartet die Sd St. Leon, die als einzige Mannschaft noch ohne Sieg ist, den Bayernmei- ster TSV Zirndorf. Es spielen: Frischauf Göppingen— Tus Schut- terwald, Sd St. Leon— TSV Zirndorf. konnte. Eine Verwarnung in der 13. Runde für laufende Tiefschläge Hairabedians erhöhte das Pünktkonto von Hecht beträchtlich. Auch in den beiden letzten Runden lieg sich Hecht die klare Kampfesführung nicht mehr aus der Hand neh- men. Hinweise zur Frühjahrsbestellung Auch für 1954 bleibt es das Ziel der Land- wirtschaft und des Gartenbaus, bei hohen Ernte- erträgen die Qualität weiter zu verbessern, de hierdurch bessere Preise bei Befriedigung des Verbrauchers zu erzielen sind. Es ist daher für alle Kulturen notwendig, Mangelschäden von vornherein durch eine ausreichende und den Bedürfnissen der Pflanzen angepaßte Mineral- düngung auszuschließen. Der große Mangel vieler Böden an pflanzenaufnehmbarer Phos- phorsäure läßt die anderen Kernnährstoffe nicht voll zur Wirkung kommen. wohlabgewogene Düngung unter Berücksichti- gung der Stallmistgaben, der Fruchtfolge und einer den Kulturen entsprechenden Bodenbear- beitung bei Verwendung wertvollen Saatgutes schafft befriedigende Ernten. Wintergetreide sowie das Sommergetreide be- dürfen zur schnellen Entwicklung rechtzeitiger und Ausreichender Düngung mit schnellwirkenden Düngern. Bewährt haben sich als Phosphat- dünger Superphosphat oder die aus ihm her- gestellten Kaliphosphate Phosphatkali 10420 Oder 14414, Stickstoffphosphate Am- Sup mit Salpeteranteil 6416 oder 11411 und die Am- Sup-Ka- Volldünger mit Salpeteranteil in ihren verschiedenen Gehaltslagen. Superphosphat- dünger mit ihrer schnell und nachhaltig wirken- den Phosphorsäure eignen sich sowohl als Grund- wie insbesondere als Kopfdünger zu allen Kulturen. Zu Winterroggen, Winterweizen, Winter- gerste gibt man als Kopfdünger und zu Som- mergetreide zur Saat bei Verwendung von Einzeldüngern je ha 3—4 dz Superphosphat oder Camaphos, oder falls die drei Kernnähr- stokke in einem Wurf gegeben werden sollen, 57 dzſha des Volldüngers Am-Sup-Ka mit Salpeteranteil& α oder ge oder man gibt der Saat die Grunddüngung„Phosphor- säure und Kali“ mit 5—6 dz he Phosphatkali 10 oder 14414. Es ist dann möglich, Höhe und Form der Stickstoffdüngung den jeweiligen Bedürfnissen von Pflanze und Boden sowie der Jahreszeit und Witterung anzupassen. Brau- gerste geben wir jedoch den Volldünger Am- Sup-Ka 310415, und zwar 6—8 dz/hd. Die Hackfrüchte verlangen Gaben von 4 bis 6 dzyha Superphosphat oder Camaphos bzw. 710 dzjha Phosphatkali oder Camaphoskali der 8—12 dzyha Am- Sup-Ka-Volldünger mit Salpeteranteil. Zur Bekämpfung der Herz- und Trockenfäule oder Glasigkeit bei Rüben sowie gegen das Vergilben der Luzerne und alle drei 0 Jahre im Obst- und Gartenbau zur Verhütung von Bormangelschäden müssen je ha 3—4 dz Borsuperphosphat mit 5% Borax bzw. 10 dz Borphosphatkali mit 2% Borax ausgebracht werden. Die Ackerfutterflächen, insbesondere àber Wiesen und Weiden sollten neben der Kali- düngung je ha 4—6 dz Superphosphat oder auf sauren Wiesenflächen 4—6 dz Camaphos erhal- ten. Wird Kali und Phosphorsäure zusammen ge- geben, so sind je ha 7—9 dz Phosphatkali ZW. Camaphoskali nötig. toll War die DMV 2-Tage- Fahrt! Trotz Massencufgebotes einzelner Marken bewyöährten sich die- WER VICTORIAWAHLT,WEISS WARUM! Wenigen V III NIA s in öberzeugender Weise. Es erkämpften sich: Klassensieg und Große Goldene Plakette N Dotterwelch mit kustenhuber duf dem VICTORIA„Bergmeister“-Oespann in der 350 Er Seſtenwagenklasse. Die Große Silberne Plakefte Herm, Hauenstein mit Lipp auf dem VICTORIA„Aero KR 26 N-Sespann. Die Große Bronzene plakette Rudi Ebert mit Schneider aof dem VICTORIA Bergmeister“-Gespunn Den Silbernen Mennschaffsschild der D 2. Jage- Fahrt 1954 die beiden VICIORIA „Bergmeister“ gemeinsam mit der VICTORIA „Aero“. Die Große Goldene Plakette Ono Brack auf der„Aero“ KR 26 N Solo. Die Sroße Silberne plakette, duzd den Ehrenpreis des DMV-Sportpräsidenten Frau Emmi stahl qu d VMCTORHA„Aero“ KR 28 N Solo. Die Sensation unter den Mopeds, das neue Vicky III! Fragen Sie den VIC TORIA-Hündler, Sie worden begeistert sein. el EKE AG NURNBERO Sonntag, den 11. April 1954 15.00 Nachmittagskonzert 17.00„Ein Freund des Kaisers“ 18.05 Musik der heiligen Woche 19.00 Schöne Stimmen 20.00 Laßt euch bezaubern von 10.30 Musik für Streicher 11.15 Prof. Dr. E. Spranger:„Uber den Umgang mit sich selbst“ 11.40 Die Kantate 12.00 Musik am Mittag 13.00 Volkstümliche Melodien 13.30„Der Spielmann“, Legende aus den Allgäuer Bergen v. Hans Breinlinger 14.10 Chorgesang Musik 0.10 Brahms Fulturumschau: 11.40(No, Fr) Sinfonieorchester) 1 Nachrichten; 5.30(W). 6.00(W). Wissenschaft: 1115(80) Montag, den 12. April 1954 7.00(). 7.55. 9.00(W), 12.30. Wirtschaft: 15.45(0 Fr) 10.15 Schulfunk: Sagen 10.45 Wilhelm Jacobs:„Köppen 7 sich von seiner Frau“ 11.00 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag ö 14.80 Unterhaltungskonzert(Stutt- jährigen garter Philharmoniker) 21.00 Stätten der Christenheit e Sentzunt; 19.09(155 14400 De e Kreuz. An 15.00 Senultunt: Dr. Jappe erzählt 21.35 Nusik der heiligen Woche cle, 0(80. ah 15.80 eee eee ee senlleg. Joh. Seb. Bach von Agypten 22.20 Zeitgenöss. Komponisten 5 2 3 n 14.30„Johannes“. Anschließend 16.00 Nachmittagskonzert(Sud- 23.00 Romanze in Moll Dienstag, den 13. April 1954 21.10 Stätten der Christenheit 22.20 Kl. Unterhaltungsmusik 23.00 Musik vor Mitternacht kunk-Unterhaltungsorchester) 17.00 Kleines Konzert 17.30 Die Schwabenfahrt des Fünf- 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Musik für jedermann SUDDEUTSCHER RUNDFUNK Mühlacker(Mittelwelle) Heidelberg- Dossenheim Mühlacker Kurzwelle) 522,00 m= 575 kHz 30 1,00 mw= 998 kHz 49.75 m= 6030 kHz 13.00 Volksmusik Jendebeginn: 4.55(W), 6.00(80) 14.15(), 18.00(,), 19.30, 22.00, 0.00. Landfunk: 5.55(W). 8 00(So). 11.4 (Dl. MI. Do., Sa). Frauenfunk: 6.00(W), 14.00(MI). 18.05(Sa). Jugendtunk: 13.48 D, 15.40(Sa). Sport: 14.00(Sa), 16.30(So). 18 30 (So), 21.45(Sa) Andacht: 6.050), 7.08(), 8 30(80) Suchmeldungen: 9.15(MI. Sa) Helmatpost; 6 40(W), 1780() Zwisch. Maſn u Bodensee: 12 45(.. Geistliche Musik 13.45 Nordische Musik 15.00 Stuttgarter Kammerorchester 16.00 Nachmittagskonzert Debussy, Tschaikowsky; Rundfunk- Donnerstag, den 15. April 1954 10.15 Schulfunk: Religion 10.45 Orchestermusik(Haydn, Ra- vel, Saint-Saens, Marescotti) 12.00 Musik am Mittag 17.05 Aus dem Mörike-Liederbuch von Hugo Distler 17.30 Karwochenbräuche 20.00 Pfitzner, Wagner 21.35 Musik der heiligen Woche 22.20 Beethoven: Sonate B-dur 23.00 Ist Europa am Ende(Salva dor de Madariaga) 23.30 Johann Sebastian Bach: Aetus Pragicus Freitag, den 16. April 1954 11.00„Die Soldaten am Kreuz 11.30„Pharisäer u. Schriftgelehrte“, anschließend César Franck 12.00„Die beiden schächer“ Anschl. alte Instrumentalsätze Mittwoch, den 14. April 1954 10.15 Schulfunk: Dante 18.05 Musik macht gute Laune 11.15 Kleines Konzert 20.00 Im Dreivierteitakt 12.00 Musik am Mittag 20.30„Eine Stunde Aufenthalt“. 15.00 Schulfunk: Religion Hörsp. v. F. v. Hoerschelmann 15.80 Ensemble Kurt Kiermeir 21.25 Musik der heiligen Woche 16.00 Melodien von Lehar 22.20 Musikalisches Intermezzo 16.30 Simone Weil. Porträt einer 22.30„Sträflinge sind auch Men- Schriftstellerin schen!“ 16.45 Konzertstunde 23.00 Olivier Messe 17.30 Dresdner Mozartchor 9.10 Interhaltun- 5 10.15 Schulfunk: Agypten 11.20 Kleines Konzert 12.00 Fänge der Heimat 14.00 Musikalisches Intermezzo 14.35 Orchester Kostelanetz 15.00 Schulfunk: Dante 15.30 Musikalisches Intermezzo 186.00 Nachmittagskonzert Rund- 2 kunk-Sinfonieorchester) . 00 Zum Fünf-Uhr-ree 17.30 Kornhandel und Kornhändel am Bodensee 18.15 Musik macht gute Laune 20.00 Opernkonzert 21.00 Stätten der Christenheit 21.35 Musik der heiligen Woche 22.20 Musikalische Kaskaden 28.00 Ludwig van Beethoven Rund- kunk-Sinfonieorchester) 9.10 Unterhaltungsmusſk — 11.00 Alfred Neumann 11.25 Kleines Konzert 12.00 Musik am Mittag 13.00 Musik nach Tisch 16.00 Lyrik des Alltags 17.00 Das Jahr im Ted 5 5. f 5 5 ö 5 14.20 Unterhaltungsmi-ik 157% Dem Fest entgegen 15.00„Der Hauptmann am Kreuz“ 16.00 Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion 19.40 Pascals Memorial 20.00 Schubert: 8. Symph. h-moll Rundfunk- Ssinfonieorchester) 20.30„Der große Verzicht“. Schau. spiel von Reinhold schneider 22.15 Sc itz: Die sieben Worte Christi am Kreuz Samstag, den 17. April 1954 10.15 Schulfunk: Bildbetrachtung 10.45 Kleine Zwischenmusik 17.50 Musikalisches Intermezzo 18.15 Bekannte Solisten 5 19.10 Die Stuttgarter Volksmusik 20.00 Aus unserem Schallarchiv 20.45 Stätten der Christenheit 21.30 Musik der heiligen Woche 22.20 Melodien zur Nacht 23.15 Katholische Osternachtfeſer 0.10 Bruckner: 3. Symph. d-moll Gundtunk-Sinfonieorchester) Erst eine Nr. Ses