Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Ereisliste Nr. J) 74 Nr. 79 Freitag, den 21. Mai 1954, 6.54. Jahrgang Alle Parteien fordern große Steuerreform Tarifsenkung so rasch als möglich— Lebhafte Debatten um Schäffers Gesetzentwürfe Bonn(E. B.) In neunstündiger Debatte kri- tislerten oder befürworteten die Abgeordne- ten des Bundestages am Donnerstag die von der Bundesregierung vorgelegten Entwürfe einer Finanz- und Steuerreform. Dabei wur den zahlreiche Bedenken und Sonderwünsche angemeldet. Die Regierungsvorlagen wurder dem Ausschuß für Finanz- und Steuerfrager überwiesen, der bereits für die nächste Woche die ersten Beratungen angesetzt hat. der Regierungskoalition wie auch ion begrüßten die Steuersenkung, undesfnanz ministerium auf 2,3 Mil- en DM geschätzt wird, erklärten aber, 1e die Forderung nach einer späteren de in Uumf 6 Steuerreform aufrecht halten Die müßten. Das vorliegende Gesetzeswerk sei nur eine„Teillösung“, die zweifellos auch in vie- der Opp die v jen Punkten noch verbessert werden könne. man Upereinstimmend sprachen sich die Abgeord- neten dafür aus, den Steuerzahler schnellst- Wan: möglich in den Genuß der lange erwarteten Antel Parifsenkung kommen zu lassen, weshalb sie t 6% versprachen, für eine schnelle Verabschiedung e Sen der Gesetze sorgen zu wollen. 2 die Auf allgemeine Ablehnung stieg die im Re- 5 gierungsentwurf Vorgeschlagene Erhöhung der n Umsatzsteuer beim Großhandel von 1 auf 1,5 Prozent. Mehrere Redner äußerten die Be- Ffürchtung, daß dadurch die Preise„in Bewe- Baal gung geraten“ könnten. Während die Sprecher Hinu- der RKoalitionsparteien für eine Entlastung der einem„mittleren Einkommen“ bis zu 30 000 DM jähr- Ma- lich eintraten, verlangte die SpD Erleichte- Als rungen für„die breiten Massen der Bevölke- aufs rung“ durch Einführung eines gleichbleiben- eifal den proportionellen Steuersatzes in den un- a teren Einkommensklassen. S Im 2 2 4 72 5111 Schäffer: Bis zur Grenze des Möglichen gesenkt Her-„Gebe Gott, daß das deutsche Volk nie grö- ngen gere Sorgen hat als die, daß eine Steuersen- aafts“ kung nicht weitgehend genug ist“, erklärte Bundesfinanzminister Schäffer in seiner Be- f gründung der Regierungsentwürfe. Er betonte 895 noch einmal, daß die Bundesregierung die „ 61 Steuern bis zur Grenze des Möglichen gesenkt habe, und erbot sich, allen interessierten Ver- A banden Einblick in seine Berechnungsunter- lagen zu geben. An die Ländervertreter ge- 2:3 wandt, sagte er, der Bund müsse 40 Prozent der Einkommen- und Körperschaftssteuer und aAmpf An- das Recht zur Erhebung einer Ergänzungs- mi, abgabe erhalten, weil die Belastung des Bun- des immer größer werde; während sich die 21 Finanzlage der Länder in den letzten Jahren 8d günstig gestaltet habe. Co. Der ODU-Abgeordnete Dresbach unter- Mön- stützte die Forderung auf finanzielle Bewe- n der gungsfreiheit für den Bund mit dem Hinweis, und] daß die Eigenstaatlichkeit der Länder in der siche“ Notwendigkeit gleicher Lebensbedingungen ritten im ganzen Bundesgebiet ihre Grenze finde. bar Sein Fraktionskollege Neuburger erinnerte 91 daran, daß die Westdeutsche Bevölkerung in 1118 1 Anbetracht der Verhältnisse noch keine„nor- malen“ Steuersätze erwarten könne. Er ver- langte ein Abweichen von Schäffers gleich- ch mäßiger, linearer Progression, um dem Mit- telstand die Bildung von Eigenkapital zu er- möglichen. Dop. SP für ungleichmäßige Progression Der SPD-Abgeordnete Seuffert ging in sei- nen Forderungen weiter: nicht eine gleichmä- bige, sondern gerade eine ungleichmäßige Steuer progression, die bei kleinen Einkom- men möglichst„flach“ sei und die hohen Ein- kommen stärker belaste, sei die gerechte L- sung des Problems., Seuffert lehnte vor allem die Beibehaltung der zahlreichen Verbrauchs- steuern bei Zucker, Zündwaren und Essig ab. Im Namen der Freien Demokraten brach der Vorsitzende des Finanz- und Steueraus- schusses, Wellhausen, eine Lanze für den ab- geschafften Wohnungsbauforderungs-Paragra- phen 7e des Einkommensteuergesetzes. Man sollte ruhig diese bewährte Vorschrift Als Ausnahme beibehalten, denn man könne nicht j Steuerpolitik„um des Prinzips Willen“ be- 8 — D — 2 2 E treiben. Halbierte Veranlagung für Ehegatten? Wellhausen trat dafür ein, den„Einbruch“, der dem Bundestag bei der vorjährigen Steuersenkung durch die Ablehnung der Ge- samtveranlagung von Ehegatten gelungen sei, auf jeden Fall aufrecht zu erhalten. Das Fern- C ziel müsse die„halbierte“ Veranlagung sein, er bei der die Einkommen beider Ehegatten ad- diert und beide dann nach dem halben Ge- 5 samteinkommen besteuert werden. Wellhau- alt sen befürwortete auch Steuererleichterung für Sie Personen über 65 Jahre, die keine gesicherte Altersversorgung haben. Der BHE meldete durch den Abgeordneten ch! Eckhardt die Forderung an, Heimatvertriebe- — nen, Ausgebombten und Spätheimkehrern * auch weiterhin steuerliche Erleichterungen zu gewähren, weil sie sonst in ihren Wirtschaft- lichen Startbedingungen benachteiligt würden, Eckhardt wie auch der DP- Sprecher Eickhoff lehnten die Erhöhung der Umsatzsteuer ab. Eickhoff verlangte daneben eine Senkung der Verbrauchssteuern, um der Bevölkerung einen höheren Lebensstandard zu ermöglichen. In Genf kam man einen Schritt weiter Heute Verhandlungen über Feuereinstellung — Eden sprach mit Tschu En Lai Genf(UP). Ost und West sind am Donners- tag übe reingekommen, am heutigen Freitag mit Verhandlungen über die Bedingungen eines Feuereinstellungs-Abkommens in Genf zu beginnen. Diese Einigung wurde in einem Gespräch des britischen Außenministers An- thony Eden mit dem chinesischen Außenmini- ster Tschu En Lai erzielt. In dieser Zusammenkunft erklärte sich Tschu mit dem Vorschlag des sowjetischen Außenministers Molotow einverstanden, mit gleichzeitigen Verhandlungen über einzelne Punkte des französischen und des Vietminh- Entwurfs für ein Waffenstillstandsabkommen zu beginnen. Nach Molotowys Vorschlag sollen zunächst die Punkte eins und fünf des fran- zösischen Projektes sowie Punkt acht des Plans der Vietminh-Delegation erörtert wer- den. Die beiden Absätze des französischen Vorschlags sehen die Konzentration der Trup- den beider Parteien in bestimmten Zonen und die darauf folgende Feuereinstellung vor, während Punkt acht des Vietminh-Entwürfs die Feuereinstellung, die Beendigung allen Nachschubs von Truppen und Kriegsmaterial aus dem Ausland und die Uberwachung der Feuerruhe durch gemischte Kommissionen vorschlägt. Am Nachmittag besprach Eden das Ergebnis zeiner Unterredung mit Tschu En Lai in zwei ausgedehnten Sitzungen mit den Delegations- efs der beiden anderen westlichen Delega- bionen, Außenminister Bidault und Staatssek- cetär Smith. Am Abend kam Eden zum Diner mit Molotow zusammen. Ein wesentlicher Nachteil des Ubereinkom- mens zwischen Eden und Tschu liegt nach Ansicht westlicher Kreise darin, daß dabei die Frage, ob für Laos und Kambodscha separat Waffenstillstands- Abkommen abgeschlossen werden sollen, völlig außer acht gelassen wurde. Nach den eifrigen Privatgesprächen, die den ganzen Donnerstag ausfüllten, wird heute gachmittag wieder eine Geheimsitzung des In- dochina-Ausschusses der Genfer Konferenz stattfinden, an der die Delegationschefs Groß- britanniens, der Vereinigten Staaten, der So- Wjetunion, Chinas, des Vietminh, Vietnams, Laos' und Kambodschas mit je drei Beratern teilnehmen. Der amerikanische Delegationschef Smith kam mit dem kanadischen Außenminister Le- ster Pearson zusammen, der heute nach Otta- wa Zzurückreist. Die Ankunft des indischen Sonderbotschafters Krischna Menon hat sich verzögert. Menon hat Zusammenkünfte mit Molotow und Smith ausgemacht und soll die Absicht haben, ihnen einen indischen Vermitt- lungsvorschlag zur Beilegung des indochine- sischen Konfliktes vorzulegen. Auch bei Eden, Bidault und Tschu En Lai ist Menon ange- Sagt. Rüge für Bao Dai Der vietnamesische Staatschef Bao Dai ist von Vertretern der amerikanischen, der fran- zösischen und seiner eigenen Regierung ziem- Iich unverblümt aufgefordert worden, der Ri- viera Valet zu sagen und in sein vom Krieg durchtobtes Land zurückzukehren. Bao Dai soll darauf hingewiesen worden sein, daß es in der Weltöf fentlichkeit und noch mehr in sei- nem Lande sehr schlechten Eindruck mache, wenn er an der Cote d'Azur ein komfortables Leben führe, während die Lage in Indochina immer kritischer werde. Die amerikanische Delegation ließ in den letzten Tagen durch- blicken, daß sie sich niemals darauf festgelegt Habe, Bao Dai als einzig mögliches Staatsober- haupt von Vietnam anzuerkennen. Der vietnamesische Dichter Vo Thanh Minh hat seinen Protesthungerstreik gegen den In- dochinakrieg nach siebzehn Tagen eingestellt. Vo hatte sich in einem kleinen Zelt vor dem ehemaligen Völkerbundpalast niedergelassen. Nachdem gute Worte nichts halfen, beschloß die Genfer Polizei, den Vietnamesen in ein Krankenhaus zu bringen, wo er sich inzwi- schen an Früchten gütlich tut. Einigung über eine Saar-Erklärung Erfolgreiche Verhandlungen in Straßburg— Zustimmung der Kabinette notwendig Straßburg(UP). Bundeskanzler Aden- auer und der stellvertretende französische Ministerpräsident Teitgen haben sich nach zweitägigen Verhandlungen auf europäischer Ebene in Straßburg über den materiellen In- halt der deutsch- französischen Grundsatz- erklärung über die Saarfrage geeinigt. Wie im Anschluß an ihre dritte Konferenz mitgeteilt wurde, bedarf die von Adenauer und Teitgen vereinbarte Erklärung noch der Zustimmung der beiden RKabinette Uber den Inhalt der gemeinsamen Erklärung wurde im einzelnen nichts mitgeteilt, sie stützt sich je- doch auf den sogenannten Naters-Plan zur Saarfrage, über dessen strittige Punkte Kom- Promisse erzielt wurden. Die Unterzeichnung der Erklärung soll nach der Zustimmung der Rabinette vorgenommen werden. Das Bun- deskabinett wird sich voraussichtlich schon Anfang kommender Woche mit den Verein- barungen beschäftigen. Die deutsch- französische Vereinbarung kam vor allem dadurch zustande, daß sich der bel- gische Außenminister Spaak und der Schöp- Ter des Saarplanes Van Naters als Vermittler einschalteten. Das Forum, vor dem in Straß Burg die Saar- Verhandlungen fortgesetzt wur- den, war noch durch den Präsidenten der Mon- tanbehörde, Monnet, und die CDU-Abgeord- neten von Brentano und Gerstenmaier erwei- tert worden. Wenn das französische Kabinett den Verein- barungen, die in Straßburg schriftlich festge- halten worden sind, zustimmt, könnte schon in diesem Monat die Grundsatz- Erklärung unterzeichnet werden. Die Unterzeichnung würde dann von Bundeskanzler Adenauer und J TTT( Volksinteressen über Länderinteressen Der SPD-Abgeordnete Tenhagen unterstrich noch einmal die Forderung nach einer umfas- senden Neugestaltung des gesamten deutschen Steuerwesens. Er raumte ein, daß dazu eine nur schwer zu erreichende Verfassungsänderung nötig sei. Wer aber— wie die Koalitionspar- teien— den Mut zu einer außenpolitischen Verfassungsäanderung aufbringe, müsse auch bereit sein, für den inneren Frieden das glei- che zu tun. Die Länder müßten sich dem ge- meinsamen Interesse des Volkes unterordnen. „Der Bundestag darf nicht darauf schauen, Was die Länder dazu sagen, sondern was das deutsche Volk vom Bundestag erwartet!“ rief der SPD-Abgeordnete Gülich. Er charakteri- sierte die gegenwärtige Haushaltslage mit der Bemerkung, daß die Lander über den Haus- halt des Bundes mitbestimmen, aber ande- rerseits rund fünf Milliarden DM Bundesmit- tel für Kriegsfolgelasten verwalten, ohne dem Bund einen Einfluß auf die Ausgaben einzu- räumen. Außenminister Bidault vorgenommen werden. Mit Spannung erwartet man daher in Teilneh- merkreisen der Straßburger Saarkonferenz die Haltung des französischen Außen ministeriums. Von Teilnehmern an den Beratungen wurde unterstrichen, daß die in Straßburg erzielten Vereinbarungen schon deshalb von großer Be- deutung seien, weil alle Beteiligten nur schwer von den getroffenen Abmachungen„wieder zurückgehen könnten“. Mit der Unterzeich- nung der Saar-Erklärung würde die dritte von Frankreich gesetzte Bedingung vor der Ratifizierung des EVG- Vertrages erfüllt sein. Der saarländische Ministerpräsident Hoff- mann ist inzwischen wieder nach Saarbrücken zurückgekehrt, nachdem der französische Mi- nister Teitgen ihn über den Stand der Saar- Verhandlungen unterrichtet hatte. Der vermutliche Kompromiß Der Lauf der Verhandlungen zeigte nach Angaben aus unterrichteten Kreisen folgende Kristallisationspunktè: Der Artikel I des Na- ters-Planes soll in der vorgesehenen Form im großen und ganzen erhalten geblieben sein. Er bestimmt, daß das europäische Statut für das Saargebiet erst mit der Verwirklichung der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Kraft tritt und seine Fortdauer von dem Ab- schluß eines Friedens vertrages mit Deutsch- land abhängig gemacht wird. Hinsichtlich des Artikels 12, der die wirt- schaftlichen Probleme behandelt, strebte man eine etappenweise Regelung der Probleme an, die umter anderem den Abschluß von Ver- trägen zwischen Deutschland und dem Saar- gebiet beinhalten würde, die die französisch- saarländische Wirtschaftsunion auf Deutsch- land ausdehnen. 5 In dem Artikel 19 des Naters-Plans, der eine anglo- amerikanische und französische Anerkennumg des Statuts vorsah und bisher bestimmte, daß die Bundesrepublik für die Aufrechterhaltung des Statuts bei den Frie- densverhandlungen eintreten sollte, will man diesen zweiten Teil— nämlich die Verpflich- tung der Bundesrepublik— fallen lassen. Dehler verteidigt Pfleiderer Bonn UP). In einer Rede zur Eröffnung des Landtagswahlkampfes in Nordrhein- West- Falen verteidigte der FDP-Bundes vorsitzende „seinen Freund“ Pfleiderer.„Sie mögen Pflei- derer wegen seines Eigensinnes schelten“ sagte er,„aber er hat als Schwabe das Recht, eigenwillig zu sein.“ Pfleiderer habe von An- fang an das„Hohe Lied des Buropa-Rates gesungen“, schon zu einer Zeit, als Dr. Aden- auer und die Bundesregierung noch mit Skep- sis nach Straßburg geschaut hätten. Es sei ein Fortschritt, mit Abgeordneten anderer Länder ins Gespräch zu kommen. l * Landesetat mit 168 Millionen Defizit Frank:„Haushalt zußerster finanzieller Kräfte- anspannung“— Mäßige Verschuldung Stuttgart(ZSH). In einer mehr als zweistündigen Haushaltrede, die von den Fraktionen beifällig aufgenommen wurde, er- läuterte Finanzminister Dr. Karl Frank am Mittwoch den Staatshaushaltplan für das Rechnungsjahr 1954/5. Der Ordentliche Haus- halt weist mit Einnahmen in Höhe von 1871,98 Millionen DM und Ausgaben in Höhe von 2 039,85 ein Defizit von 167,87 Millionen DM auf. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung des Defizits um 33,3 Millionen DM. Der Außerordentliche Haushalt ist mit je 369,62 Millionen DM Einnahmen und Aus- gaben ausgeglichen. Finanzminister Frank bezeichnete den Haus- Haltsplan für 1954/55 als einen Haushalt äußerster finanzieller Kräfteanspannung, der das Ziel verfolge, die wirtschaftspolitisch, so- zial politisch und kulturpolitisch entscheiden- den Aufbau- und Ausbauaufgaben in Baden- Württemberg ein weites Stück voranzuführen. Der erste Haushalt nach dem Zusammenschluß der drei alten Länder sei ein„Ubergangs- und Uberleitungshaushalt“ gewesen, während der Etat von 1953 von Minister Frank als ein „Haushalt des fortschreitenden Aufbaues und der Zusammenfassung der Staatsverwaltung des gesamten Landes“ und als der erste wirk- lich organische Einheitsplan bezeichnet wurde. Das Risiko des Fehlbetrags Zur Begründung des Defizits sagte Minister Frank, die Regierung wolle im Jahre 1954 noch einmal eine erhebliche finanzielle Kraft- anstrengung unternehmen und das Risiko des Fehlbetrages angesichts der zur Zeit noch ma- Bigen Verschuldung des Landes auf sich neh- men. Der Ministerrat habe versucht, eine ge- wisse Rangfolge und Schwerpunktbildung un- ter den großen, ins Gewicht fallenden Ausga- ben herauszukristallisieren. Bei der immer knapper werdenden Finanzdecke des Landes könne man aber nicht zur gleichen Zeit Woh- nmungsbau, Schulhausbau, Förderung der Was- Ser versorgung und der Abwasserbeseitigung, Bewältigung der Raumsorgen der Universitä- ten und Hochschulen, Wiederaufbau der staat- lichen Gebäude. Elektrifizierung der Bundes- Hahnstrecken, Flurbereinigung und Meliora- tionen, Gewerbeförderung und Ausbau der Kurorte und Heilbäder sowie verstärkte För- derung von Notstandsarbeiten mit der glei- chen Intensität betreiben und die erforder- lichen Mittel bereitstellen. Angesichts dieser Sachlage sei sich die Regierung darüber einig geworden, daß in diesem Jahr zunächst ein- mal eine maßvolle finanzielle Einschränkung der Gewerbe förderung und der Zuschüsse für den Wiederaufbau von Schulen eintreten soll, da auf diesen Gebieten die wichtissten Auf- gaben vorerst bewältigt seien. Keine Reserven Zum Steueraufkommen bemerkte der Mi- nister, daß die Steuerreform des Bundes, die Am I. Januar 1958 eine Tarifsenkung um etwa 17 Prozent bei der Einkommen- und Lobn- steuer und eine Herabsetzung des Körper- schaf tssteuersatzes von 60 auf 45 Prozent ringt, einen erheblichen Eimnahmeausfall be- deutet. Wenn die Steigerung des Sozialpro- dukts fünf Prozent nicht überschreite, was kaum zu erwarten sei, enthalte das geschatzte Steueraufkommen keinerlei Reserven. Die Stürmische Aufwärtsent wicklung der letzten Jahre, die es immer wieder gestattet habe, die voranschlagmäßigen Fehlbeträge zum gro- Ben Teil abzufangen und abzudecken, könne bei der künftigen Finanzplanung nicht mehr in Rechnung gestellt werden. ö Bund und„Länder- Egoismus“ Mit maßvollen, aber energischen Worten be- schäftigte sich Frank dann mit dem Finanz- ausgleich mit dem Bund.„Der Finanzminister von Baden- Württemberg kämpft im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken gegen die Wand, sagte der Minister. Betrüge der Bun- desanteil an der Einkommen- und Körper- schaftssteuer 42 Prozent, so müßte das Land 56 Millionen DM. mehr an den Bumd abliefern. Beim horizontalen Länderfinanzausgleich habe Baden- Württemberg nach dem jetzigen Stand der Gesetzgebung 77,6 Millionen DM an die sogenannten fimanzschwachen Länder abzu- führen, was gegenüber 1953 eine Mehrleistung in Höhe von 16,7 Millionen DM bedeute. An- gesichts dieser Tatsachen bedeute das Be- mühen um einen ausgeglichenen Haushalt eine Sysiphusarbeit. Der Minister wandte sich epcschieden gegen die Auffassung, dag die fur den Fimanz ausgleich zwischen den Ländern gefundene Kompromig-Lösung„Aus- druck des Länder-Egoismus“ sei. Es gehe auch zu Weit, wenn die finanzschwachen Länder, zu denen auch Bayern gehöre, als„Armen- häuser“ bezeichnet werden. Die Steuerzahler von Baden- Württemberg hätten in den letzten fünf Jahren 360 Millionen für den horizonta- 12er Finanzausgleich aufgebracht. Der Länder- finanzausgleich müsse gewisse Grenzen ha- ben und dürfe nicht zu einer Nivellierung der Länder führen. Es erscheine mehr als je zu- vor erwägenswert, durch Neugliederung ein- zelner Länder Lösungen zu finden, wie sie im südwestdeutschen Raum verwirklicht worden seien. e e, Kollet lellc! das uropa-Darlamen! geanu K. Zu den besonders drückenden Sorgen 185 0 Den Haag(OP). Prinz Bernhard, der Ge Finanzministers zähle die Entwicklung es 2 5 N 3 2 bande der Verwaltung 295 die Adenauer ruft zur Einigkeit Europas auf— sphäre auszudehnen und damit der Unfreinem mahl der nieder indischen Kone Juliana,— Höhe der Personalausgaben. Alle Bemühun- Feierlicher Appell in Straßburg zum Sieg zu verhelfen. Auch der bisherige 1 1 8 5 ie e gen, eine weitere Vermehrung des Personal- Straßburg(UP). Der französische Sozia- Verlauf der Genfer Konferenz sei nicht dazu Su b 1 8 olen N Tast Bestandes zu verhindern, würden immer wie- listenführer Guy Mollet wurde zum neuen angetan, den Westen zu ermutigen. 3 5„„Lincoln“ in der durch neue Tatsachen und sachliche Not- Präsidenten der Beratenden Versammlung des Europa sei nur ein Teil des weltweiten en Stra e steuern, als der Lastwagen Die wendigkeiten beeinträchtigt. Die Gesamtzuh! Europa-Rates in Straßburg gewählt. Spannungsfeldes.„Unser Potential an hoch- Plctzlich Sbenkenle N die linke Straßenseite neue der Staatsbediensteten soll von 97 192 auf Mollets Wahl wurde in Kreisen des Eu- qualifizierten Menschen und hochentwickelten Sisi rikete Wer ine un ein ebenfalls über 98 934 vermehrt werden. Eingehend beschäf- ropa-Rates lebhaft begrüßt. Besonders die Industrien und unser Reichtum an wichtigsten unverletzt gebliebener Fahrer wurden Von] bislat tigte sich der Minister mit den Leistungen Vertreter der sechs Montanunion-Staaten wie- Rohstoffen macht uns zu einem begehrens- 5 e e i ee der auch des Landes für seine wissenschaftlichen Hoch- sen darauf hin, daß die Wahl Mollets Position werten Objekt.“ Mannigfaltig seien die Me-„Lincoln“ erlitt beträchtliche Beschädigungen. 8 schulen. Dabei wandte sich Frank gegen die 2 5 Parteitag der französischen Soziali- thoden, um sich Völker zu unterwerfen. Der 8 2 2 5 ez da und dort laut gewordene Forderung nach 1 85 8 A N 855 habe. offene militärische Angriff sei nur die primi- Artiges Sowjetzonen-Farlament 3 der Schaffung eines Bundeskultministeriums. Auf 1 Parteitag Wollen 18 Sozialisten tivste. Weit ernster sei die Gefahr der Unter- B eri n(UP). In den fast fünf Jahren sei- blüht Er vertrat die Meinung, daß ein Bundeskult- mre endgültige Halkütrs gegenüber der EVG wanderung eines Staates im Wege subversiver ner Tätigkeit habe er nur ein einziges Mal und minister bei der Durchsetzung seine Wünsche ecki en Ie i 818 ein Eikriger Ver Aktionen. Kein Mitglied der europäischen Ge- einem Abgeordneten eine leichte Rüge ertei- Viele gegenüber dem Bundesfinanzminister in die 1 Europa-Armee meinschaft sei heute in der Lage, für sich al- len müssen, erklärte Sowäetzonen-Volkskam- leis! Traufe gerate Mit einem Zuschuß von 306 Mil- Bünde sa ale Adensder ichtete n die lein seine Existenz zu schützen. merprasident Dieckmann auf dem Ostberliner PP lionen Dal für die Kultverwaltung las dich völker Europas einen leidenschaftlichen Ap- Adenauer schloß seinen eindringlichen Ap- Nationalkongref.„eh babe niemals Gelegen. 88 Baden- Württemberg die ausschließliche Zu- pell, auf dem Wege zur europälschen Einigung pell mit den Worten:„Lassen Sie uns deshalb heit gehabt, einen Abgeordneten zur Ordnung 90 ständigkeit der Länder auf dem Gebiet der 118 re del aue ai r 0 all unsere Energie aufwenden, um voranzu- zu rufen“, fügte Dieckmann seiner SH 11 Pflege und Förderung des kulturellen ebens rjetischen Gefahr Einhalt zu gebieten. Er rief schreiten! Lassen Sie uns, bewußt der großen sierung der Volkskammerarbeit hinzu. 9 5 nicht nur etwas, sondern sehr viel kosten. l 2 8 u a 1 j ee re die Beratende Versammlung des Europa-Rats Tradition dieses Kontinents, all die Kräfte D.2z 5 82 Petäl 88,5 Millionen Schulden in eindringlichen Worten dazu auf, angesichts Wachrufen, die unsere Völker jahrtausende- Zug- Mörder beantragen Revision 188 Was den Schuldenstand des Landes betreffe, der Bedrohung aus dem Osten die Bemühun- lang immer wieder zu den größten Leistun- Würzburg OP). Die wegen Raubmordes erste 80 seien die Ausgleichs forderungen und Son- gen um ein vereintes Europa fortzusetzen. gen befähigt haben! Lassen Sie uns dafür an der Artistin Simone de Ridder zu lebens-“ wege derausgleichsforderungen mit 1,9 Milliarden„Eine nüchterne Betrachtung der allgemeinen sorgen und arbeiten, daß diese Kräfte nie länglichem Zuchthaus verurteilten Jugosla- Wi DM nahezu unverändert. Davon abgesehen be- Weltlage zeigt uns die ganze Gefahr unserer Wieder gegeneinander, sondern immer nur ge- wWen Matusic und Stefulj haben gegen das Ur- in de trage die Gesamtverschuldung des Landes Situation“. meinsam wirken— zur Erhaltumg von Frie- teil Revision beantragt. Die Verurteilten wur- bei rund eine Milliarde DM gegenüber 864,7 Mil- Der Kanzler sprach in seiner Eigenschaft als den und Freiheit, zum Schutze unseres Europe den inzwischen unter starker Bewachung ins muß lionen DMA im Vorjahr. Diesen Schulden ste- Vorsitzender des Ministerrats des Europa- und der freien Welt!“ Zuchthaus Straubing gebracht. Die Prozeßko- Strat hen Darlehensforderungen in Höhe von 914,3 Rats zur Eröffnung der Beratenden Versamm- Der Weg zur Einigung Europas sei schwer sten des Schwurgerichtsverfahrens belaufen breck Millionen DM gegenüber, so daß die Netto- lung. Dabei sagte er 111 Hlaggengeschmückcten und mühevoll und sein erfolgreiches Ende sich Auf mindestens 7500 DM, die von den Ver- Auch . 1 511 1 18 Europa-Palast 7 Sprache: Wer die- setze Einigkeit auch über die Methode des Urteilten aufgebracht werden müssen. liche gestatte die Aufnahme von Anleihen im Ge- a K. 1 Vorgehens und der Unerschütterlichkeit in der 8 75 5 eine samtbetrag von 100 Millionen DM im neuen Ses Kontinent unter e hat, der hat in 1 8 5 1885 14 9 5 1 55 1 Hrnecek in 14 Fällen schuldig jung 5 5 g Am tl1 dieser Auseinandersetzung gesiegt, ohne daß skührung des als richtig er kannten voraus 5 Haushaltjahr. Die Tilgung sämtlicher Dar- 5 5 85 K 40 Der Kanzler betonte dabei erneut, daß die München(UP). Der unter dem Namen 5 1111 1 55 es militärischer Anstrengungen bedurfte. 5 2.. lehen erfordere 33 Millionen, die Verzinsung Montanunion jedem anderen Staat zum Bei-„Henker von Budweis 5 bekannte 49 jährige i nenen. In Europa habe die Berliner Konferenz eme tritt offenstehe. Außerdem richtete Adenauer tschechische Gendarmerieoberleutnant Wac- völlige Verhärtung der Fronten ergeben und an die Völker Europas hinter dem Eisernen e l a. 8 5 5 8 erwiesen, daß die Mächte, die unsere Lebens- Vorhang die Botschaft, daß der Europa-Raf 8 e. en der n- Fremdsprachen-Folge 1885 5 form bedrohen, nicht gewillt seien, der Frei- auf die Dauer auf sie nicht verzichten könne klage für Schuldig befunden und in 22 Fällen Landesschulbeirat vorerst für keine Anderung heit die Grenzen zu öffnen, weil sie stattdes- und wolle,„und sie sollen wissen, daß wir Sie kreigesprochen. Vier Anklagen waren von der Stuttgart Gsw). Der Landesschulbeirat sen nur danach trachten, ihre eigene Einfluß- hier erwarten.“ Staatsanwaltschaft zurückgezogen worden. Die nat nach eingehender Aussprache einstimmig Auch von der Anklage des Widerstandes ge- Zuſta das Kultministerium gebeten, vorläufig von 8 585 e Hrnecek entla- endlid einer endgültigen Regelung der 15 5 8 5 Raubversuch in Münchener Sparkasse Vietminh nähern sich dem Fluß-Delta 5 e 3 ventic C 8 12 Der Täter bei der Flucht gefaßt Außerste Unruhe in Hanoi— 114 Verwundete des Strafmaßes ist nächste Woche zu erwar- Frakt gen Zustand zu belassen, um die„organische München(UP). Mit vorgehaltener Pistole 5 ausgeflogen f ten. beſonk Entwicklung nicht zu hemmen“. Mit Rück- 2 5 15 en 88 8 die 1 85 1 5 1 0 55 ters 1 j 7—. 1 g l 8 8 Städtischen Münchener Sparkasse an der Te- von Dien Bien u abgezogenen vier Viet- ies aut zur che. 85 e gernseer Landstraßze ein und forderte von dem minh- Divisionen haben sich weiter dem Delta WICHTIGES IN KURZE 85 Wärtig bei Ortsveränderungen bei Eltern und Rassenbeamten die Herausgabe des Geldes. des Roten Flusses genähert. In Hanoi herrscht Der Bundestag wird am Freitag nächster heim Schülern ergeben, bat der Beirat, an„ Der Schalterbeamte drückte àber geistesgegen- wegen dieser Entwicklung äußerste Unruhe. Woche über Ort und Termin der Bundespräsi- 5 nen Schulen in den größeren Städten An- Wärtig mit dem Fuß auf den Alarmknopf und Das Geschäftsleben hat praktisch aufgehört. dentenwahl beraten. Die FDP hat beantragt, Tuſig Fangerklassen mit einer anderen als der orts- warf sich schnell zur Seite. Außerdem rief er Französische Flugzeuge haben die schwer- die Bundes versammlung auf 16. Juli nach Ber- Die üblichen. l laut um Hilfe. Der Täter griff 5 9255 sten Angriffe seit dem Fall von Dien Bien lin einzuberufen. 8. Vor diesem Beschluß des Landesschulbeirats Schalterfenster in die Kasse und erbeutete Phu auf kommunistische Truppenverschie- 8. 125 5 77 hatten die Oberstudienräte Dr. Scheffbuch, 91 DMM. bungen geflogen. Nach Ae französi-„ feſtſte (Rottweil) und Dr. Christ(Stuttgart) die bei- Darauf flüchtete er und bestieg gegenüber r 121115 unn. Gesang tra Von 350 B58 e des L den Möglichkeiten erörtert, entweder Eng- der Sparkasse ein Taxi. Sparkassen angestellte meter südöstlich von Hanoi gelegene Außen- höht werden; hierin sind die Erhöhungen für; isch oder Französisch als erste Fremdsprache Uld Zivilisten verfolgten den Täter. Durch posten Thue Hoa in die Hand der Rebellen Auf d 90 Spesen inbegriffen Die zu lehren. 5„3 Zurufe wurde der Taxifahrer aufmerksam gefallen. Die Städte Phuly, Nam Dinh und.. 8 2 85 Man ——Ü——— Und hielt in der Deisenhofener Straße. In die- Thai Binh werden von einigen tausend Viet- 5 e e te in. N Leiter 3 5 sem Augenblick flüchtete der Räuber in einen minh- Soldaten nach der Methode von Dien On, recht von Kessel hafte eine halbs tun Steuerpescheide in geschlossenen Upnschkiger e Ein Passant hielt ihn dort fest, bis Bien Phu belagert. in Hanoi kursieren Ge- dige Unterredung mit US- Staatssekretär Mur- 55 Stuttgart(lw). Auf Anregung, Sor er überwältigt werden konnte. Die allgemeine rüchte, nach denen der französische General- phy. Kessel kehrt zu einem zehntägigen Be- 8 südbadischen Handelskammer hat das E inan Aufregung machte sich ein bisher Unbekann- stabschef, General Paul Ely, in der Stadt such nach Deutschland zurück. Zund ministerium in Stuttgart angeordnet, daß ter zunutze, der das von dem Räuber fallen- wWeilt, um die Evakuierung von Tonking zu Die Verfassungsbeschwerde des BHE gegen den Steuerbescheide Künffig in verschlossenen gelassene Geldpündel an sich nahm und spur- leiten. Elb, der heute nach Saigon zuruickken? das nordrhein-westfälische Landeswahlgesetz Platz Briefumschlägen zu versenden sind. Das bie. bos verschwand. ren soll, hat bereits in verschiedenen Geheim- wird am 25. Mai vom Bundesverfassungsge- Platz . der.. Konferenzen mit General Navarre über die richt behandelt. werde atte nach Ansi er Kammer den Nachteil, 1 e 181 115 5 2 8 daß Dritte in die Steuerbescheide, der Sd Militärische Ehren für Guderian e 35! märchper der, cen gente eerst 8 aße zettel und andere Mitteilungen der Steuer- Goslar(OP). Mehrere tausend Menschen Insgesamt 114 schwer verwundete französi- 3 2885 7 gabe behörde Einblick nehmen kormten, ohne sie 7 N der e nah sche Unionssoldaten konnten bis jetzt aus der e unc Ante ere zu öffnen. mien an def Beisetzung von Generaloberst Gefangenschaft in Dien Bien Phu abtranspor- 8 5 5 Die 5. 8. tiert und auf dem Luftwege nach H 1 Die sterblichen Uberreste von Clemens 8 Heinz Guderian, des Schöpfers der einstigen 1 8 noi 88 den i et der 85 Künste Verſte 5: 8 deutschen Panzer waffe, auf dem evangelischen bracht werden. In Kürze sollen weitere 120 Krauß wurden im Palast der Schonen aste Getreidepreisgesetz wird beraten ane teil. An dem mit der alten Schwer verwundete zur sorgfältigen ärztlichen in Merxiko-City aufgebahrt. Die einbalsamierte nahm. Bonn(E. B.) Der Bundestag Uberwies den preußischen Kriegsflagge bedeckten Sarg, der Betreuung in Krankenhäuser und Lazarette Leiche des Meisters befindet sich inzwischen! diene Entwurf für das Getreidepreisgesetz 1954/55 von vielen Kränzen mit schwarz-weißß- Toten Hanois geschafft werden. Das französische auf dem Wege nach Europa. Nos f ßßdßßßfßfdßdßdfßd!dßdßfdd!.. Die sowaetischen Beschuldigungen, Oster. A den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft War, hielten ehemalige Offiziere des einsti- er endgültigen Regelung die Verwundeten reich intrigiere gegen die Besatzungsmächte, Außei und Forsten. Das neue Gesetz übernimmt fast gen 10. Hannoverschen Jägerbataillons die tramsporte in der bisherigen Weise fortgesetzt wurde von US- Außenminister Dulles in einer liche alle Bestimmungen des Getreidepreisgesetzes Ehrenwache. Eine Hundertschaft des Bundes- Werden. Die Verhandlungen mit den Aufstän- Note an die Sowjetunion zurückgewiesen. werde 1953/54. Auch das bisherige System der„Von- grehzschutzes war im Viereck um das Grab Aischen Würden jetzt jedoch ausschließlich von Die Rückgabe von Gibraltar an Spanien als ſind Ppis- Preise“ soll beibehalten werden, An den angetreten und feuerte, nachdem der Sarg Regierungsvertretern in Genf geführt. Bis Gegenleistung für Spaniens Neutralität im Erwei pisherigen Preisgebieten und dem Preisniveau unter den Klängen des Liedes vom guten Ka- jetzt konnte immer noch keine Einigung über Zweiten Weltkrieg sei von England niemals 1 für Roggen und Weizen sollen ebenfalls keine meraden in die Erde gesenkt worden war, drei Se Wiederinstandsetzung des Flugplatzes zugesichert worden, erklärte Premierminister und i Anderungen vorgenommen werden. Ehrensalven über dem offenen Grab ab. von Dien Bien Phu erreicht werden. Churchill vor dem Unterhaus. 1 — 5———— 5 5 5 0. geſehe 1 e liegenden Augen waren zu sehen. Ueber Nase sle würden nicht lange bleiben, und nach- Sie legte den Bogen auffällig auf den Tisch, anbet 1 2 1 5 4 und Mund hing schützend die weiße Maske, her würde der Abend ihnen gehören. neben die schwarzgraue Krawatte, und ging. erfüll 1. 5 72 damit kein Atem die offene Wunde treffen Suzanne beeilte sich; sie wollte sich noch. des eie 8 e könne. umkleiden und sie hatte Eile, ihren Mann Der Diener reichte die Platte mit den Hors RO 5 55 Ein komplizierter Blinddarm,— aber in zu sehen. Sie ließ sich ein Taxi kommen. d' Oeuvres erst dein Gast, dann dem Herrn We OMAN EINER EHE VON ANNE DA wenigen Minuten muß sie damit doch fertig Ich werde mir das schwarze Samtkleid an- des Hauses und zum Schluß dem Sobn. dige Copyright by Cosmopress, Genf, Sein. Laurence blickt wieder zur Uhr. Gro- ziehen, Charles kennt es noch nicht, vielleicht Man hatte lange gewartet, endlich hatte geſehe durch Verlag v. Graberg& Görg, wiesbaden tesk, diese Frau operiert, wie wenn sie sonst wird es ihm gefallen. man zu essen begonnen. Es war spät gewor- Welt . nichts auf der ganzen Welt anginge,— und Vor einem Geschäft lieg sie halten une den, aber noch immer waren zwei Plätze am bett (18, Fortsetzung) inzwischen flirtet ihr Mann mit anderen! Sie kaufte eine schwarzgraue Krawatte; sie Tisch leer. 5 ge Suzanne sah hinüber zur grünen Portière, lage Er sah zu dem Schreibtisch, dort, wo er sollte sich lieber um ihn kümmern! Eine erinnerte sich nicht, ob er für einen Abend. noch vor kurzem mit Charles de Beaulieu Frau, der eine Diagnose wichtiger ist als der wie den heutigen eine passende habe. die in die Halle führte, Sie aß sehr langsam ftätfei gesprochen. Wieder schauderte Karenski bei eigene Mann Als sie etwas später im Schlafzimmer vor Wo blieb nur Charles? Wenn er doch bald daß: dem Gedanken, wie erbärmlich nackt der In Laurence stieg eine Empörung gegen dem Ankleidespiegel stand, sah sie prüfend kommen würdet sie wünschte es sich sehn- herech Andere auf einmal vor ihm gestanden hatte. Suzanne auf, Eine Frau gehört ins Haus und an dem langen, schleppenden Kleid hinunter. süchtig und sie bemühte sich, dem alten baldig Arme Suzanne, verheifatet Karenski nahm die Brille ab, aufmerksam putzte er die Gläser mit dem Taschentuch, Aber obwohl sie nun sauber poliert waren, konnte er nicht klarer sehen. lch muß Su- zanne beschützen, ging es ihm durch den Kopf, doch es war ihm ebenso unklar und verschwommen, gegen was er sie schützen Sollte, wie der Blick durch die jetzt so scharf geputzte Brille. Oben, im Operations-Saal, griff Suzanne inzwischen nach Scheren und Sonden, und ire kurzen Befehle fielen in raschen, gleich- mäßigen Abständen in die Stille. Dr. Laurence kontrollierte den Herzschlag des Knaben auf dem Operationstisch:„62 Puls“, verkündete er und sah zur Uhr hin- über. Gleich sechs, dachte er; sicher ist die Probe im Theater bald zu Ende. Dr. Laurence war schlecht gelaunt. Sonst, wenn er Suzanne beim Operieren assistierte, war er immer wieder von der Schnelligkeit sie ist mit einem Lumpen ihrer Hände beeindruckt,— doch heute sah er kaum hin. Er war nervös, Marina machte ihn reichlich nervös. Sie behauptete zwar, dag ihr sogenannter Flirt mit Charles de Beaulieu völlig harmlos sei, aber Laurence War davon nicht überzeugt. 5 Zerstreut blickte er zu der Frau im Gum- mischurz hinüber: die eng anliegende Haube umspannte den Kopf und ließ kein Härchen 8 hervorgucken; nur die weit auseinander- nicht in den Operations-Saal! Mir versperrt sie die Karriere, und ihr Mann amüsiert sich inzwischen! „Fertig“, sagte Frau Dr. Beaulieu. Lau- rence hatte gar nicht bemerkt, daß es nun endlich so weit war. a Wie erlöst sprang er vom Hocker auf, als Erster war er beim Waschbecken, als Erster lieg er sich den weißen Mantel abbinden, als Erster war er an der Tür. 6. Kapitel Frau Dr. Beaulieu hatte die Gummihand- schuhe ausgezogen, man band ihr den Opera- tionsmantel auf. Ein anstrengender Tag, dachte sie, während sie sich die Hände wusch. Sie fühlte sich müde, aber es War eine gute Müdigkeit, ein gutes Gefühl der Befriedigung: die beiden Operationen waren glatt vorübergegangen. 5 Plötzlich erinnerte sie sich: Professor Pa- squier hatte sie vorhin gebeten, mit Charles am Abend in die Villa zu kommen. Es hatte etwas Feierliches in seiner Stimme und in seinen Worten gelegen, wie wenn ihn etwas Wichtiges dazu veranlassen würde. i Und gerade heute hatte Charles noch nicht angerufen. Wahrscheinlich hielt er es für überflüssig, denn sie hatte ihm versprochen, den Abend mit ihm zuhause zu verbringen. Sicher erwartete er sie bereits. würde es gewiß sehr langweilig sein, aber Sie freute sich auf Charles. Bei Pasquier's Sie kam sich darin so groß vor; doch die Perlen sollte man heute nicht sehen, Sie ließ die Kette unter dem Samt, der sich am Hals hinaufschmiegte, verschwinden, Jetzt könnte Charles aber endlich kommen! Ungeduldig schritt sie zwischen dem breiten Bett und dem Spiegel auf und ab. Sie zün- dete sich eine Zigarette an. Was tut und treibt er eigentlich, wenn wir nicht beisam- men sind? Gedanken versunken stehen, dann trat sie wieder vor den Spiegel, und nur um die Zeit auszufüllen, fuhr sie sich mit dem Kamm durch die dunklen Locken, die eigen- Willig um Stirn und Schläfen wippten. Wo bleibt er nur? Er weiß doch, dag wir heute zusammensein wollten? Ohne rechte Lust nahm sie den schwarzen Spitzenschal und legte ihn sich über das Haar, wieder schritt sie hin und her, der Samtrock schleifte auf dem Teppich nach. Unschlüssig holte sie den Pelz aus dem Schrank, unschlüssig schlüpfte sie hinein, unschlüssig stand sie da. Nebenan schlug die kleine Standuhr. Su- Länger zanme erschrak; schon halb neun! konnte sie Pasquier's nicht warten lassen. Sie ging ins Nebenzimmer, nahm eilig einen Briefbogen und begann zu schreiben: „Prof, Pasquier erwartet uns, Ich bin voraus- gefahren und freue mich auf Dich. Komm bald, mein Liebster.“ 8 Sie blieb einen Augenblick in Herrn die Verspätung ihres Mannes zu er- Klären. 5 0 Auch der Professor blickte ständig nach dem grünen Vorhang. Er machte sich Sorgen um Lisette,— 80 spät kam sie sonst nie nach Hause. 7 Nur Antoine sah nicht zur Portière, er sah nur Suzanne. So schön wie heute war sie ihm noch nie erschienen. Mühsam schluckte er an dem, was er sich in seiner Zerstreutheit auf den Teller gehäuft hatte, und er war se in ihren Anblick vertieft, daß er gar nichf merkte, daß auch Lisette noch nicht da war Francois kam mit der Fleischplatte. Suzanne bediente sich, Unauffällig schob sie dann den Aermel vom Handgelenk; zehn Mi- nuten nach neun. Schweigend aß sie. Auch Professor Pasquier sprach nicht mehr: sein Kopf wackelte hin und her; wenn er nervös War, wackelte der Kopf stärker,— und er war nervös wegen Lisette. Das Dessert wurde serviert, dann ging man nebenan in den Salon, man trank Mokka,— hie und da sprach man ein paar belanglose Worte, aber alle hatten das Bedürfnis, ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. 5 Professor Pasquier's spitzer Bart wackelte hin und her: er Wollte Suzanne sagen, wes-⸗ halb er sie zu sich gebeten habe,— aber er konnte sich nicht konzentrieren, erst mußte Lisette zurück sein, Die Zeiten waren so un- sicher, täglich las man von Veber fällen Fortsetzung folgt) — n r Lalcale ſundoclrau Und wieder blüht der Flieder Lenzeszeit bringt jeden Tag neue Wunder. Knospen springen plötzlich über Nacht und entfalten die Pracht ihrer bislang gehüteten Blütenpracht. Jetzt hat nun auch der weiße, rote und lilafarbene Flieder sein Festeskleid angelegt. Wieviel köstlichen Relz und wieviel bezaubernde Schönheit birgt ein bunter Fliederstrauß? Eine vollaufge- plühte Fliederdolde ist liebliche Romantik und Poesie. Bewundernd betrachten wir die vielen kleinen Blütchen, über die hinweg die fleißigen Bienen schweben und ihren Nektar nippen. Zwischendurch kommt ein bunter Schmetterling angegaukelt und setzt sich auf den 1 0 Blütenzweig. Mit dem Flieder blühen auch der Goldregen und der Jasmin. Die ersten Nelken öffnen mre grünen Kelche und verbreiten einen fast betäubenden Duft. Auch die Pfingstrose hat angefangen, leise die Knospen zu öffnen. Die ersten dunkelroten Blütenblätter schauen ver- Wegen in die Frühlingswelt. Wie schön ist es, wenn in den Gärten und in den öffentlichen Anlagen uns der Flieder bei einem unserer Spaziergänge erfreut. Es muß ja nicht immer sein, daß wir von den Sträuchern einen Zweig oder gar einen Strauß brechen. Andere kommen auch hier vorbei. Auch sie werden sich dann an dieser herr- lichen Pracht erfreuen. Es dauert ja doch nur eine kurze Weile, dieses Blütenwunder des jungfräulichen Flieders!—. Die goldene Seckenheims Friedhof erhält ein neues Geſicht Die ſich ſtändig mehrenden Klagen über den Zuſtand des Seckenheimer Friedhofes haben endlich Gehör gefunden. Die zahlloſen Inter⸗ pentionen vonſeilen der Stadträte beider Fraktionen, die Einſprüche einiger Vereine und beſonders die laufenden Bemühungen des Lei⸗ ters des Gemeindeſekretariats Erny, haben dieſer Tage zu einer Ortsbeſichtigung mit dem Leiter der ſtädt. Friedhofverwalkung Mann⸗ heim geführt, der ſich unter ſachlundiger Füh⸗ rung den berechtigten Wünſchen nicht verſchloß. Die Verhältniſſe auf unſerem Friedhof, das mußten die Trauergäſte immer wieder: feſtſtellen, wa en der Würde und Beſonderheit des Ortes! längſt nicht mehr entſprechend. Die Ortsbeſichtigung, bei der neben der Mannheimer Frieohofverwaltung und dem Leiter des Gemeindeſekretariats auch das Gar⸗ tenbauamt vertrelen war, legte in allen Ein⸗ zelheiten die Amgeſkaltung des Friedhofes feſt. Zunächſt wurde mit der Bereinigung der bei⸗ den älteſten Gräberfelder begonnen, die Platz für eine Neuanlage ſchaffen ſollen. Dieſer Platz ſoll als kleine Grünanlage hergerichtet werden und der Versammlung der Tauer⸗ gäſte dienen. Hierzu iſt allerdings die Frei⸗ gabe einiger alter Gräber, die auf eine wei⸗ tere Ruhe eit angekauft wurden, notwendig. Die Friedhofverwaltung hofft hier auf das Verſtändnis der Angehörigen für eine Maß⸗ nahme, die der Verſchönerung des Friedhofes dienen ſoll. Noch in dieſem Sommer ſoll auch die Außenfaſſade der Leichenhalle und die reſt⸗ liche Mauer wieder vollkommen hergerichtet werden. Für das kommende Haushaltsjahr find dann als vordringliche Aufgaben die Erweiterung der Trauer⸗ und Leichenhalle und im gleichen Zug die Erſtellung einer Dienſtwohnung für den Friedhofaufſeher vor⸗ geſehen. Damit wären, was die Baulichkeiten anbetrifft, dann endlich die Notwendigkeiten erfüllt, die der Würde und der Beſtimmung des Ortes angepaßt ſind. Weiter aber iſt in erſter Linie noch die wür⸗ dige Ausgeſtaltung des Ehrenfriedhofes vor⸗ geſehen, wo die Opfer des erſten und zweiten Weltkrieges mit ihren Ruheſtätten zuſammen⸗ gebettet werden ſollen. Weiter wird die An⸗ lage eines Platzes für neue Familiengrab⸗ ſtätten für 2 oder 4 Beſtattungen geplant, ſo⸗ daß mit dieſem erſchöpfenden Programm ein berechtigter Wunſch Seckenheims in N baldige Erfüllung geht. Augen auf im Straßenverkehr Die gefährliche Straßenkreuzung. Geſtern Vormittag ſtießen an der Straßen⸗ kreuzung Zähringer⸗Freiburgerſtraße ein Per⸗ ſonenwagen und ein mit 2 Frauen beſetztes Motorrad zuſammen. Beide Frauen wurden vom Motorvad geſchleudert. Eine davon mußte mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden, während die andere Frau infolge Beinverletzungen und Prellungen ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. * Gerätemannſchaftskampf im„Kaiſerhof“. Die hervorragende Turnriege des TW 1883 Schriesheim tritt am morgigen Samstag um 20 Uhr im„Kaiſerhof“ zum Rückkampf gegen den Turnerbund„Jahn“ an. Ein 6⸗Kampf am Barren, Pferd, Pſerdſprung, Reck, Bo⸗ denübungen und Ringen wird Uebungen brin⸗ gen, wie wir ſie ſelten in dieſer Schwierigkeit und Schönheit zu ſehen bekommen. Mit mehr Selbſtvertrauen, Energie und Sieges willen wird die Jahnriege an den eigenen Geräten ein beſſeres Abſchneiden als im Vorkampf ermöglichen können. Doch werden die Schries⸗ heimer Spitzenturner, Arras, Forſchner, Gaſ⸗ ſert und Stoll dieſes Wollen nicht ſo leicht verwirklichen laſſen. Freuen wir uns auf einen ſchönen und ſpannenden Turnkampf. Mannheimer Richter verhaftet Mannheim sw). Ein 45 Jahre alter Mannheimer Richter und ein 32 Jahre alter Gerichtsreferendar befinden sich seit Anfang Mai in Untersuchungshaft. Die Verfehlungen, die den beiden zur Last gelegt werden, fallen Allerdings noch in die Zeit der Rechtsanwalts- tätigkeit des Richters, der erst am I. Septem- ber 1953 als Landgerichtsrat und Vormund schaf tsrichter in den Justizdienst trat. Bei der Ubergabe seiner Anwaltspraxis, in der auch der Referendar beschäftigt war, sollen Un- regelmäßigkeiten begangen worden sein, die nun erst ans Licht kamen und geprüft wer- den müssen. Die Mannheimer Staatsanwalt- schaft lehnt jede Auskunft über die Delikte ab. Selbstmordversuch mit dem Hemd Mannheim(ZSH). Wegen Zollvergehens Wurde ein 28 jähriger Mann festgenommen. In der Arrestzelle machte er einen Selbstmord- versuch, und zwar wollte er sich mit seinem Hemd erhängen. Er konnte noch rechtzeitig an der Ausführung seines Planes gehindert wer- den. Hohe Strafen für Berufseinbrecher Mannheim(Isw). Zu Gefängnisstrafen von 27 und 31 Monaten verurteilte ein Mann- 1 heimer Schöffengericht zwei Angeklagte im Alter von 23 und 46 Jahren, die sich im Ge- fängnis kennen gelernt hatten und nach ihrer Entlassung eine Art krimineller„Arbeitsge- meinschaft“ miteinander eingegangen waren Während der jüngere der beiden zahlreiche Einbrüche in Mam meim und Heidelberg be- Sing, sorgte der Te, der bereits zwanzigmal Vorbestraft ist den Absatz und die Ver- Wertung der gestohlenen Fahrräder, Klei- dungsstücke, Radios und Steppdecken. 85 Genehmigungspflicht für Abbruchunternehmen gefordert Mannheim(ZSEH). Der Deutsche Ab- bruch- und Schrottverband für die Bundes- republik hielt in Mannheim eine Unfallver- hütungs-Tagung ab, bei der bekannt wurde, daß sich im Gebiet der Südw. Bau- Berufs- genossenschaft Baden- Württemberg und Pfalz) im Jahr 1952 rund 11715 Unfälle in diesem Gewerbe ereigneten. Diese Zahl steigerte sich im letzten Jahr auf 13 750, Der Hauptgeschäfts- führer der DASV, Franz Roenighaus, forderte den Erlaß eines Bundesgewerbegesetzes mit Miedereinführung der Genehmigungspflicht kür die Zulassung als Abbruchunternehmer im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Wettervorhersage Freitag überwiegend sbark bewölkt, zeit- Weise leichter Regen. Mittagstemperaturen kaum über 10 Grad. Tiefsttemperaturen in der Nacht im allgemeinen am 4 Grad. Sams- tag unbeständig, kühl. Dürrenmatt im Schwetzinger Schloß Am Wochenende werden die vom Süddeut- schen Rundfunk veranstalteten Festspiele im Schwetzinger Schloß mit einem Gastspiel des Züricher Schauspielhauses fortgesetzt. Aufge- führt wird das neueste Werk des schweizeri- schen Dramatikers Friedrich Dürrenmatt, die Komödie„Ein Engel kommt nach Babylon“ in der Inszenierung des Reinhardt- Schülers Oskar Wälterlin. Friedrich Dürrenmatt ist in Deutschland besonders durch sein Bühnen- stück„Die Ehe des Herrn Mississippi“ und durch die vom Süddeutschen Rundfunk gesen- deten Hörspiele„Stranitzki und der National- held“ und„Prozeß um des Esels Schatten“ be- kanntgeworden. Die Veranstaltungen begin- nen 20 Uhr im Rokokotheater des Schwetzin- ger Schlosses. üdweſtd. Rundſchau — Bürgermeister auf der Schulbank Heidelberg(sw). Lehrgänge für Bür- Sermeister sollen im Heidelberger Landrats amt gerichtet werden. Wie Landrat Dr. Steinbrenmer in einer Bürgermeisterversamm- jung des Landkreises Heidelberg hierzu fer- ner mitteilte, werden die Lehrgänge, in denen Staatsbürgerliche Fragen sowie Fragen des Verfassungsrechts, der Gemeinde- und Kreis- ordnung behandelt werden sollen, in erster Linie für die neugewählten Bürgermeister ab- gehalten. Eltern stimmten für Kinder-Tagesheim Heidelberg(ZSH). Der Schlierbacher Kindergarten wird demnächst zum Kinder- Tagesheim umgestaltet werden. Man kommt damit einer Forderung der Eltern nach. Für die arbeitenden Mütter ergibt sich damit eine große Erleichterung, denn die kurze Mittags- pause reichte oftmals nicht aus, um die Kin- der genügend zu versorgen. Außerdem be- stand auch eine Gefahr für die Kinder durch den langen Anmarschweg, den sie in Zukunft nur noch morgens und abends zurücklegen missen. Bundesbahn eröffnet„Burgenstraße“ Heidelberg dsw). Die Bundesbahndi- rektion Karlsruhe hat eine neue Omnibuslinie eingerichtet, die als„Burgenstraße“ am kom- menden Sonntag in Betrieb genommen wird. Die neue Buslinie wird täglich von Mannheim Über Heidelberg— Bad Wimpfen— Heil- bronn— Weinsberg— Langenburg— Ro- thenburg o. d. T. und Ansbach nach Nürnberg und in umgekehrter Richtung verkehren. Rektorwahl in Heidelberg Heidelberg(Isw). Der Große Senat der Universität Heidelberg hat den Ordinarius für klassische Archäologie Prof. Dr. phil. Rein- hard Herbig zum Rektor für das Amtsjahr 1954/55 gewählt. Herbig, der seit 1951 ordent- licher Professor an der Universität Heidelberg ist, wurde am 23. Februar 1898 in München geboren. Heidelberg. Oberbürgermeister Dr. Neinhaus hat in der Heidelberger Stadthalle die Ausstellung„Wir mahnen— Kriegsgefan- genschaft als Erlebnis und Aufgabe“ eröffnet. Buchen. Einem kaufmännischen Ange- stellten, der sich in Untersuchungshaft befin- det, werden insgesamt 17 Betrugsfälle, 9 Ur- kundenfälschungen und 15 Fälle von Urkun- denvernichtung vorgeworfen. Der Beschul- digte soll Aufträge in Höhe von 14 000 DM fin- giert haben.(IswW) Buchen(Isw). Die Kreise Buchen, EFrbach und Miltenberg werden in Zukunft gemeinsam für den Fremdenverkehr im Odenwald wer- ben. Für alle Werbungen wird der Spruch„Es steht ein Baum im Odenwald“ als Slogan die- men. Zunächst sollen Auto- und Kofferplaket- ten in Anlehnung an die Siegfriedsage in Form eines Lindenblatts mit dem„Baum im Oden- Wald“ als Motiv herausgebracht werden. Spä- ter ist auch an die Schaffung eines Gebietspro- spektes gedacht. Die Bemühungen der drei Kreise gelten gicht zuletzt auch den gastro- nomischen Voraussetzungen für einen ver- stärkten Fremdenverkehr im Odenwald. Leiche in der Fischreuse WertheimMain dsw). In einer in der Tauber ausgelegten Fischreuse fand ein Fi- schereipächter aus Reicholzbheim eine männ- liche Leiche. Da der Tote keine Papiere bei sich hatte, war eine Identifizierung bisher noch nicht möglich. Der Mann dürfte zwischen 30 und 35 Jahren alt gewesen sein. Vom Schlepper erdrückt Durbach, Kreis Offenburg. Bei der Re- paratur seines Schleppers verunglückte abends in Durbach bei Offenburg ein 45 Jahre alter Landwirt tödlich. Während der Mann unter dem Fahrzeug arbeitete, kletterte sein fünf- jähriger Sohn auf den Sitz und löste die Bremse. Das Fahrzeug setzte sich auf dem ab- schüssigen Hof schnell in Bewegung und er- drückte den unter ihm liegenden Bauern. Filmdienste straffer organisiert Die Fihmdienste von Baden- Württemberg ha- ben in Stuttgart der Umwandlung ihrer bis- her losen Arbeitsgemeinschaft in einen einge- tragenen Verein zugestimmt. Der wiederge- wählte Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Landrat Anton Schwan, Tauberbischofsheim, gab in der Sitzung bekannt, daß Bemühungen um die Gründung einer Bundesarbeitsgemein- schaft der Filmdienste im Gange seien. Diese Bundesarbeitsgemeinschaft solle den Film- diensten deutsche Kultur- und Dokumentar- filme zuführen und in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Heimatdienst Filme beschaffen, die geeignet seien, die staatsbür- gerliche Erzienung in den Gemeinden zu för- dern. Vaupel- Prozeß in Karlsruhe Die grausame Tat des Elternmörders Karlsruhe(UP). vor der Karlsruher Ju- gendstrafkammer begann der Prozeß gegen den 21jährigen Zahnarztassistenten Heinz Vaupel, der am 11. September vorigen Jahres seine Eltern ermordete. Vaupel, der sich lange vergeblich bemüht hatte, die Zustimmung seiner Eltern zu einer Heirat mit seiner 19jährigen Geliebten, die von ihm ein Kind erwartete, zu erhalten, Wollte ursprünglich Selbstmord begehen. Nach seiner Verhaftung fand man bei ihm ein Te- stament, in dem er— nach dem geplanten Mord an seinen Eltern und seinem Selbstmord— die Geliebte zur Erbin einsetzte. Vor Gericht erklärte er, ursprünglich habe er die Absicht gehabt, seine Eltern mit Gas zu vergiften, um Selbstmord vorzutäuschen. In den späten Abendstunden des 11. Septem- ber drang er in das Schlafzimmer der Eltern ein, betäubte seine Mutter mit einer Bier- flasche und stach auf die Bewußtlose ein, Dann schlug er seinen Vater nieder. Seine Mutter war inzwischen wieder, aus ihrer Betäubung erwacht und hilferufend in das Treppenhaus gelaufen. Vaupel lief seiner Mutter nach, zog sie in die Wohnung zurück und stach wieder auf sie ein, bis sie zusammenbrach. Dasselbe wiederholte er bei seinem Vater. Anschließend schlug er beiden mit einem Schraubenschlüs- sel den Schädel ein und schnitt innen mit einem Küchenmesser die Kehle durch. Den in der Küche heulenden Hund tötete er mit drei Messerstichen. Nach der Tat zog sich Vaupel um, holte seine Geliebte in Rastatt ab und verlebte mit ihr eine Nacht in Baden-Baden. Als er am näch- sten Morgen auf dem Bahnhof der Kurstadt kestgenommen wurde, überreichte er g seiner Freundin„zum Abschied“ einen Strauß roter Rosen. Die Vernehmung der Zeugen im Karlsruher Elternmord- Prozeß Karlsruhe(sw). In der Verhandlung gegen den 21 Jahre alten Karl Heinz Vaupel, der der Ermordung seiner Eltern angeklagt ist, wurde die Braut des Angeklagten als Zeugin vernommen. Nach ihren Aussagen ent- spann sich aus der auf einer Tanzveranstal- tung im Jahre 1951 in Rastatt geschlossenen Bekanntschaft zwischen ihr— sie war sech- zehn Jahre alt— und dem damals 17jährigen Vaupel ein Liebes verhältnis. Der Angeklagte, So berichtete die Zeugin, habe ihr wiederholt von den Streitigkeiten im Elternhause er- zählt. Als dann die Eltern Vaupels einer Hei- rat mit ihr nicht zugestimmt hätten, habe der junge Mann ihr vorgeschlagen, bei einer Ka- nufahrt auf dem Bodensee gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Als er jedoch erfuhr, daß sie in anderen Umständen war, habe er den Plan fallen gelassen. Dann schilderte Vaupels Braut den Tag nach der Tat. Sie habe von dem„schwarzen Frei- tag“ keine Ahnung gehabt. Vaupel sei völlig aufgelöst zu ihr nach Rastatt gekommen und habe sie gebeten, mit ihm nach Baden-Baden zu fahren. Auf ihre Frage, Was los sei, sei er mit der Hand über den Hals gefahren und habe nur„Eltern“ gesagt. Dann habe er sie gebeten, ihm noch einen Tag zu schenken, denn er wolle freiwillig aus dem Leben schei- den. Nach dem Besuch eines Kinos in Baden- Baden habe er ihr dann mitgeteilt, daß er seine Eltern ermordet hatte. Sie habe ihm geraten, sich der Polizei zu stellen, daraufhin habe er ihr geantwortet:„Ich will lieber ster- ben, als mein Leben im Zuchthaus verbrin- gen“. Kurze Zeit später wurde Vaupel von der Polizei verhaftet. Anschließend sagten einige Zeugen Überein- stimmend aus, Vaupel sei sehr jähzornig ge- wesen. Einmal habe er seinem Vater gedroht, Als nichts zu Essen da gewesen war:„Ich steche Dir das Messer in den Hals“, Mehrmals sei es auch zu einem Streit zwischen ihm und sei- ner Mutter gekommen, die er sogar tätlich an- gegriffen habe. Sein jähzorniges Verhalten habe wenige Tage vor der Bluttat seinen Höhe- Punkt erreicht, als er einen Teller mit Essen, das ihm nicht gut genug War, im Beisein sei- ner Eltern gegen die Anrichte warf. Durch die Vernehmung einiger Zellengenos- sen Vaupels wurde bekannt, daß in der Zelle auch über Fluchtmöglichkeiten gesprochen worden sei. Dabei habe Vaupel erklärt:„Wenn ich nur eine Pistole hätte, das andere würde ich schon machen. Mehr Strafe als zehn Jahre kann ich ja nicht bekommen.“ Auf die Frage des Richters, ob er diesen Ausspruch getan habe, meinte Vaupel, es habe sich nur um ein „Gefängnisgeschwätz“, jedoch um keinen ver- Abredeten Plan gehandelt. Flucht in den Tod Baden-Baden(sw). Eine 44 Jahre alte Frau, die unter dem Verdacht, über 20 000 PM unterschlagen zu haben, dieser Tage in einem Gasthaus in Baden-Baden verhaftet wurde, brach auf dem Wege zur Kriminalpolizei zu- sammen. Obwohl sie sofort ims Städt. Kran- kenhaus eingeliefert wurde, konnte sie nicht mehr gerettet werden. Sie hatte vorher ein starkes Gift eingenommen. tspannt das asser. Das ist das Geheimnis seiner großen Spülkraft 50 e Salt lies Hiss Hi. Pril macht das Wasser nasser und dadurch wirksamer. Mit Pril„ent- spanntes Wasser“ schiebt sich Spielend unter Fett und Schmutz und spült alles weg. Eine Prise Pril genügt und Teller, Tassen, Töpfe, Gläser, Messer, Gabeln, Löffel wer- den in einem Abwaschen sauber, von selbst trocken und glanzklar. Kein Wunder, daß Millionen Frauen Pril vertrauen- denn Generalverſammlung der Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft Einen beſonderen Einblick in die Probleme des Genoſſenſchaftsweſens und bei einer auf⸗ ſchlußreichen Diskuſſion in die Situation der Landwirtſchaft bot am Samstag Abend die Generalverſammlung der Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft im„Löwen“. Sie zeigte im Verlauſe eines umfaſſenden Ueber⸗ blickes die Weſentlichkeit der Gemeinſamkeft der Beſtrebungen im Zuge einer aufſtrebenden Mechaniſierung unſerer Landwirtſchaft und gleichzeitig die Grundprobleme, mit denen ſich heute unſere Agrarpolitik zu beſchäftigen hat. Dieſer weſentliche Ueberblick gab dieſer Ver⸗ ſammlung ihre beſondere Bedeutung, die über das Niveau einer allgemeinen Generalver⸗ ſammlung hinausging. f Bei der Begrüßung konnte Vorſitzender Karl Bühler neben der erfreulichen Mitglie⸗ derzahl als Ehrengäſte vom Verbandsdirek⸗ korium Dr. Schilling, die Vertreter der Zen⸗ kralgenoſſenſchaft Pilger, der Milchzentraleg Mannheim Hoppner und als Vertreter des Landwirtſchaftsamtes Landwirtſchaftsrat Han⸗ ſer willkommen heißen. Die anſchließende Bilanz des abgelaufenen Geſchäftsfahres 1953, die von Geſchäftsführer Kurt Bühler gegeben wurde, zeigte die Ent⸗ wicklung der Genoſſenſchaft im vergangenen Jahr, die ihr weſentliches Augenmerk auf eine Sicherung der vorhandenen Subſtanz und eine Ausweitung der Kreditmöglichkeiten ge⸗ legt hat. Die gleichbleibende Mitgliederzahl und die Erhöhung der Anteile zeugen von der Folgerichtigkeit dieſer Bemühungen. Auch der anſchließende Geſchäftsbericht von Kurt Bühler unterſtrich dieſe Tatſache. Es wurde beſonders deutlich, daß die Genoſſen⸗ ſchaft auf dem Gebiet der zentralen Maſchinen⸗ bewirtſchaftung eine wichtige Aufgabe ge⸗ funden hat, die in zufriedenſtellender Weiſe gelöſt werden konnte. Eine Kartoffeldämpf⸗ kolonne und ein moderner Schlepperpflug ſtanden neben anderen wichtigen Geräten zur Verfügung. Einen breiten Raum nahm die Milchwirt⸗ ſchaft ein, wo in Seckenheim im Verlauf des vergangenen Jahres 378 000 Liter Milch zur Ablieferung gelangte, die einen durchſchnitt⸗ lichen Fettgehalt von 3.5% aufwies. Gegen⸗ über den 370000 Litern im Jahre 1952 be⸗ deutet dies eine Steigerung von 8 000 Ltr. Zu der Bilanz und dem profunden Ge⸗ ſchäftsbericht ſprach dann der Verbandsprüfer Dr. Schilling im Rahmen ſeiner Erläuterun⸗ gen zur geſetzlichen Prüfung der Genoſſen⸗ ſchaft. Er unterſtrich die ſolide Grundlage der Seckenheimer Genoſſenſchaft, die ſich in ihren Warenumſätzen halten konnte und im Ab⸗ ſchluß ein gutes Beiſpiel für andere Genoſſen⸗ ſchaften ſei. Er betonte beſonders die einwand⸗ freie Geſchäfts⸗ und Kaſſenführung der Ge⸗ noſſenſchaft die ihre weſentliche Aufgabe in der Hilfe für die Landwirtſchaft im ſchweren Exiſtenzkampf ſehe. Nach dieſem Prüfungsbericht fand die Bi⸗ lanz und der Geſchäftsbericht durch die Ver⸗ ſammlung einſtimmige Billigung, der buch⸗ mäßige Verluſt wurde durch Beſchluß auf die neue Rechnung vorgetragen. Die einſtimmige Entlaſtung des Vorſtandes und Auffſichtsrates brachte dann ebenſo ein⸗ ſtimmig die Neuſeſtſetzung der Kreditgrenzen, die der augenblicklichen Wirtſchaftsſituation angepaßt wurden. So wurde die Aktivkredit⸗ grenze von 500 DM. auf 1000 DM. erhöht, während die Paſſivgrenze von 40000 DM. auf 60 000 DM. feſtgeſetzt wurde. Das Vertrauen der Mitgliedſchaft bewies ſich in den folgenden Wahlen, wo die ſatzungs⸗ gemäß ausſcheidenden Mitglieder Albert Karl (Vorſtand) und Karl W. Seitz wie Wilhelm Karl(Aufſichtsrat) einſtimmig in ihre alten Funktionen wiedergewählt wurden. Die nach dieſen Wahlen ſtattfindende Dis⸗ kuſſion fand ihre Einleitung durch Referate von Herrn Pilger der Zentralgenoſſenſchaft, der über die allgemeine Marktlage Aufſchluß gab, und von Herrn Hoppner von der Milch⸗ zentrale, der von ſich aus eine Bezahlung der Milcherträge nach dem Fettgehalt befür⸗ wortete. f Gerade dieſes letztere Referat löſte dann eine lebhafte Diskuſſion aus, wo der Orts⸗ obmann der Landwirtſchaft Max Bühler in aller Klarheit die fehlenden Hilfen der Re⸗ gierung für die Landwirtſchaft klarſtellte. Er griff hierbei beſonders die Frage der TB⸗ Ställe auf, bei der er darauf hinwies, daß es notwendig ſei, die Bazillenausſcheider zu erfaſſen. Die eine Million, die von der Bun⸗ desregierung für die TB⸗Freimachung zur Verfügung geſtellt wurde, reiche bei weitem nicht aus auch nur die notwendigſten Maß⸗ nahmen durchzuführen. Er forderte vor allen Dingen eine Erhöhung des Milchpreiſes mit der dann eine TB⸗Freimachung intenſiv ge⸗ fördert werden könnte. Dieſe Erhöhung müſſe durchaus nicht den Geſtehungspreis erhöhen, da die große Hamdelsſpanne ohne große Einbußen die Stabilität des Milchpreiſes ſi⸗ chern können. Reg.⸗Landwirtſchaftsrat(Hanſer brachte anſchließend noch in einem Referat weſentliche Erkenntniſſe in der Forſchungsarbeit des Kar⸗ koffelanbaues und der Düngungsmöglichleiten in unſerem engeren Heimathezirk. Er beleuch⸗ tete hierbei beſonders die Düngungserforder⸗ niſſe in Seckenheim, wo mehr Stickſtoff als notwendig verwandt wurde und die Phos⸗ phorſäure einer dringenden Ergänzung bedürfe. Mit dieſem abſchließenden Ueberblick eines hochaktuellen Themas wurde die Verſammlung geſchloſſen, die in ihrem Grundgehalt einen mehr als weſentlichen Einblick in die augen⸗ blickliche Situation der Landwirtſchaft in un⸗ ſerem Heimatgebiet gab. Für die herzliche Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Otto Weis sagen wir unseren tiefempfundenen Dank. Aufrichtig danken wir auch Herrn Stadtpfarrer John für seine trostreichen Worte am Grabe und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Im Namen der Hinterbliebenen: Anna Weis geb. Karl und alle Angehörigen Mhm.-Seckenbeim, 21. Mai 1954 Kloppenbhehaferstraße 29 Vor dieſer Verſammlung hatten ſich die Mitglieder des Vereins ehemaliger Land⸗ wirtſchaftsſchüler zuſammengefunden, um ihre neuen Vertrauensleute zu wählen. Für die erfreuliche Anzahl von rund 60 Mitglieder in Seckenheim wurden Ernſt Frey, Herbert Büh⸗ ler und Rudolf Karl als neue Vertrauensleute gewählt. * 100 000 DM in der Klassenlotterie In der 1. Klasse der 15. Süddeutschen Klas- senlotterie wurden unter anderem folgende größeren Gewinne gezogen: ein Gewinn zu 100 000 DM auf die Nummer 101 229, ein Ge- Winn zu 30 000 DM. auf die Nummer 45 470, zwei Gewinne zu je 10 000 DM auf die Num- mern 132 628 und 179 843(ohne Gewähr). Ein Pionier der deutschen Luftfahrt Professor Dr. Claudius Dornier 70 Jahre alt Am 14. Mai begeht Dr. ing. e. h. Claudius Dornier seinen 70. Geburtstag. Geboren und aufgewachsen in Kempten(Allgäu) besuchte er die Technische Hochschule München und kam nach kurzer anderer Industrietätigkeit 1911 in den Luftschiffbau des Grafen Zeppe- Iin nach Friedrichshafen, Der junge Diplom- ingenieur wurde zunächst mit verschiedenen Aufgaben betraut, wie dem Entwurf einer drehbaren Luftschiffhalle und dem Projekt emes Ganzstahlluftschiffes für die Uberque- rung des Atlantik. Im Sommer 1914 erhielt Dornier vom Gra- ten Zeppelin den Auftrag, Großflugboote zu bauen, und löste diese Aufgabe— unter Ver- zicht auf den damals üblichen Holzbau— durch Konstruktionen in Leichtmetall mit Stahl- Knoten Stücken und mit tragender, durch Profile versteifter Metallhaut. Sein erstes Flugzeug(ein Grogflugboot) hatte schon eine Spannweite von 43 m; der von ihm ge- baute und bei nahezu allen Dornierflugzeugen angewandte Schalenrumpf diente dem ganzen modernen Flugzeugbau als Vorbild. Nach dem ersten Weltkrieg durften in Deutschland nur noch kleine Flugzeuge gebaut werden und Dornier mußte mit Lizenzgabe und Beteili- gung an ausländischen Werken in Ttalien, Spanien, Japan und mit dem Bau eines neuen Werkes in der Schweiz sich erst die Möglich- keiten schaffen, seine Gedanken zu verwirk- lichen. So entstand zunächst der„Dornier- Wal“, ein Hochseeflugboot mit zwei Motoren in Tandemanordnung und mit den der Stabi- lität des Bootes dienenden Flossenstummeln, das in allen Teilen der Welt, auch mit Amund- sen über der Arktis, sich voll bewährte. Aus dem„Wal“ wurde das I2motorige Flugschiff Do& entwickelt, das mit 50 t Fluggewicht alle bis dahin gebauten Flugzeugtypen über- traf und der damaligen Zeit weit vorauseilte. Dornier, der inzwischen Ehrendoktor der Tech- nischen Hochschule Stuttgart geworden war, hat in der Do X den Grundgedanken ver wirk- licht, daß für den Flugdienst über den Welt- meeren das Grohflugboot die beste Sicherheit und Bequemlichkeit für die Fluggäste bietet. In den dreißiger Jahren führte die Deutsche Luckthansa ihren Südamerika-Postdienst mit dem katapultfähigen Dornier-Wal und der ähnlich gebauten, aber verfeinerten Do 18 durch. Im Nordatlantikdienst diente die vier- motorige Do 26. Im Landflugbau führte eine zlelbewußte Entwicklung zu der Do 17 und Do 217, die im Krieg bekannt wurden und für deren Herstellung nicht nur das Friedrichs- hafener Stammwerk erweitert wurde, sondern auch neue Werke bei München und in Wismar gebaut wurden Es ist wenig bekannt, daß sich Professor Dornier seit den zwanziger Jahren viel mit dem Problem des Hubschraubers befaßt und eime größere Anzahl von Patenten auf diesem Fachgebiet genommen hat. Die erzwungene Muße der letzten Jahre hat er besonders da- zu benützt, seine Vorstellungen über eine Zweckmäßige Hubschrauberkonstruktion zu vertiefen und so durchzuarbeiten, daß an die Ausführung geschritten werden könnte. Ziele, die im Monde liegen Liebe zu großen Höhen— Luna unter Beschuß Dicke, rote Striche auf den Kalenderblät- tern in den Sternwarten Amerikas! Für den nächsten Monat steht der Abschuß der ersten unbemannten Rakete, die den Mond erreichen soll, auf dem Programm. Genauer gesagt wird allerdings nicht die Rakete zu dem rund 400 000 Em entfernten Ziel fliegen, sondern lediglich ein weniger als ein Kilogramm schweres Geschoß. Das ganze Unternehmen Soll in einer stufenweisen Abfolge verlaufen. Gestartet wird mit einer Grundrakete, die bis in die Höhe von 32 km steigt, also nicht einmal den zehntausendsten Teil des Weges zurücklegt. Dann löst sich aus ihr eine zweite Rakete, die wesentlich schneller ist. und in dem stark luftverdünnten Raum bis auf 400 km klettert. Dann erst rast das schmale Geschoß mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 10 000 km/ Std. auf den Mond zu, nachdem die beiden Träger-Raketen vorher schon ab- gefallen sind. Die Astronomen und Astro- physiker sitzen unterdessen an den Telesko- pen und verfolgen die Leuchtspur des Projek- tils, das auf der dunklen Seite des im ersten Viertel zunehmenden Mondes aufschlagen soll. Auch das wird vermutlich zu beobachten sein und wird photographisch festgehalten wer- den. Der Vater dieses Unternehmens ist Profes- sor Fritz Zwicky, ein in Bulgarien geborener Schweizer, der eine glänzende wissenschaft- liche Karriere gemacht hat und seit 30 Jah- ren in den Staaten lebt. Er gehört zur For- scher-Elite der USA. obgleich er bis auf den heutigen Tag seine Schweizer Nationalität nicht aufgegeben hat. Man sprach erstmalig von ihm, als er in den 30er Jahren am Ster- nenhimmel die„Supernovae“ entdeckte, man) sprach wieder von ihm, als er sich als einer der besten Fachleute auf dem Gebiet der Dü- senmotoren hervortat und wichtige Patente anmeldete. Die Amerikaner haben ihn schon inn Alter von 27 Jahren mit einer Professur ausgezeichnet und ihm im Krieg einen hohen Orden verliehen. Kein Träumer und Phan- tast also, kein Mann, der gewohnheitsmäßig über die Zäune des Möglichen springt. Die großen Höhen haben es dem 56 jährigen Gelehrten, der in Passadena in Californien Frau umd drei Töchter hat, immer angetan. Als er noch in der Schweiz studierte und wis- senschaftlicher Assistent war, ist er viel in den Bergen herumgestiegen und hat mehr als einen hoben Gipfel erreicht. Warum sollte er jetzt, wenn er und seine amerikanischen Kollegen richtig gerechnet haben, sein Ziel verfehlen?(i 1 Lederhosen (Trachtenträger) stets vorrätig bei Rich. 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Machen Sie einen Ve „ond für Ihren Mann vnd ihr Kind EIDRAN, die Gehirn- und Nervennahrung von erstaunlicher Wirkungskroff In Apotheken, Drogerien und Reformhäusern ensfreude zu nehmen drohen. ö Zu dieser Nimm Evang. Kirchenchor Mhm.-Secdtenheim J Sonntag, 23. Mai 1954/ 19.30 Uhr in der Evangelischen Pfarrkirche Chor- Feierstunde Haeendddddanddddddddſddmemddamddmadmmmmmmmmmm Zum Vortrag gelangen Chor- und Orgelwerke mit Instrumentalbegleitung von Bach— Bünning— Gallus Zillinger— Händel— Vulpius— Silcher und Hassler. Ausgeführt von den Evang. Kirchenchören Seckenheim und Friedrichsfeld unter Leitung von Heinrich Roser mund Karlheinz Koblenz, Mannheim; dem Posaunenchor Edingen unter Leitung von Karl Elfriede Söllner und Theodor Röderer, Orgel. anstaltung ist die gesamte Bevölkerung herzll eingeladen. SS— ——— Quick, Edingen; N — 22220 bedeutenden kirchenmusikalischen Ver- — 17 Eintritt: 1.— DM. Hieln-Anze pen können sie telefonisch aufgeben Ruf 472 16 P — Ause Miete Die errich schen niedr der A Nur Bades seien müsse gen v Die habe gen 1 gebes hebli- Mieth Hause tung solche dener Als ausg. die L durch würd persé Alter Hilfe den durch Der schen mach die d Bund den. lange Aber den logisc das entscl von Der 8 vates Zwinge mä git scheir refor: Durct gema sich recht! Grun Mit daß Miete rechn tig, 0 sten Erst, tunge gekor ken, erster rieser der deckt und leiste mit