u in veils rand cem Auf nter Alter und zer bis agen Un- chen licht der den. des, HW- Seu- scag enen nen- der- nkler mund beim elay- n aug zchaft erten lanne Wan- Gott⸗ Alle Par- Höhe 1 0, 16 r, 20 n, 23 ben- N N 6 S 3 A 88 * 8 10 2 5 8 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Preisliste Nr. J) Monatsersten angenommen werden 7 Nr. 80 Samstag, den 22. Mai 1954 . . 6.754. Jahrgang oberten und sich zu einem der Querschnitt der Woche Von Eduard Fun k An diesem Wochenende wird in den sorgen- erfüllten, in ihrem künftigen Verlauf noch so ungewissen Verhandlungen in Genf eine Pause eingelegt. Die Außenminister Eden und Bidault werden mit ihren Kabinetten die an- stehenden Probleme beraten, zugleich sich aber auch für einige Stunden frei machen, um den 50. Jahrestag der Entente Cordiale zwi- schen England und Frankreich zu feiern. Aus unerfindlichen Gründen hielt man sich bei den schon lange aus diesem Anlaß vorbereiteten Kundgebungen nicht an das historische Datum, denm das„herzliche Einvernehmen“ der bei- den Rivalen, die sich jahrhundertelang in Eifersucht und Kriegen gegenübergestanden hatten, wurde schon am 8. April 1904 vertrag lich besle gelt. Man schloß damals diesen Pakt durchaus nicht aus wirklich„kordialen“ Motiven, son- dern— wie so oft in der Politik— hatte ledig- Iich die kühle Uberlegung über alte Ressenti- ments gesiegt. Frankreich trachtete nach El- saßz- Lothringen, das es im Siebziger Kriege an das neugegründete Deutsche Reich verloren hatte; England suchte die territoriale Verbin- dung von Südafrika nach Agypten, die durch das deutsche Ostafrika zerschnitten wurde. Und beide Mächte sahen mit wachsender Miß gunst, wie die Deutschen einen florierenden Industriestaat aufbauten, die Weltmärkte er- mächtigsten Völker aufzuschwingen begannen. Die Entente Cordiale hatte ihre eigentlichen Impulse daher in erster Linie in der Erkennt- nis, daß England und Frankreich— jedes für sich— ihre nationalen Ambitionen gegen das deutsche Kaiserreich nicht mehr durchzuset- zen vermochten. Deshalb begruben sie ihren einstigen Hader, grenzten ihre Interessen or Allem in Afrika) gegeneinander ab und bezo- gen jene Frontstellung gegen Deutschland, die von den Historikern als der Beginn der„Ein- kreisung“ bezeichnet wurde, die ihren Ab- schluß durch den Beitritt Rußlands im Jahre 1913 erfuhr. Bei den jetzigen Feiern zur Erinnerung an den Gründungstag der Entente Cordiale ist Zwar ausschließlich von dem— neuerdings in der Praxis wieder etwas fragwürdig geworde- nen—„Kordialen“ Verhältnis zwischen Eng- land und Frankreich die Rede, aber FHden und Bidault werden dabei vielleicht doch das Emp- finden haben, wie verhängnisvoll die Konzep- tion des Jahres 1904 war, die das von den Westmächten so lange für erstrebenswert ge- haltene„Gleichgewicht der Kräfte“ in Europa und— seit dem zweiten Weltkrieg— auch in 1 1 Asien zerstörte. Ebenso wie Eduard VII. von England, der die Entente Cordiale zuwege brachte, irrte sich auch Churchill, als er meinte, durch eine Zerschlagung Deutschlands mit Hilfe Ruß- lands in Europa ein„Gleichgewicht“ und da- mit den Frieden sichern zu können. Da 1918 der Bolschewismus erst in seinen Anfängen stand, schien das Ende des ersten Weltkrieges zunächst die Ziele der„Entente“ erfüllt zu haben, denn sie heimste alles ein, was sie be- gehrt hatte. Jedoch 1945 erhob sich— wie mit Sicherheit vorauszusehen war über den Schlachtfeldern des zweiten Weltkrieges die drohende Gestalt Stalins, der die Grenzen seines Reiches mit unbarmherziger Faust bis an die Elbe vorschob, die baltischen Staaten annektierte, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien seinem Diktat um- terwarf, während sein Machtbereich in Asien halb Korea, die Mandschurei, China und Ti- bet umklammerte. Burma und Indien, Cey- jon und Indonesien entzogen sich der weißen Kolonialherrschaft; die britischen Dominien ertrotzten von London ihre praktisch souve- rane Sonderstellung; schüttelten ihre europäischen Vormünder ab. die arabischen Staaten Die Bilanz des zweiten Weltkrieges wurde deshalb zwar mit einem totalen Siege Eng- fands Und Fass reichs eröffnet aber an ihrem Ende steht der faktische Verlust von einem Drittel ihres Territoriums und der Hälfte rer Macht. Bedurfte es erst der Konferenzen von Berlin und Genf, um Molotow Gelegen- heit zu geben, diese völlige Umwälzung der Situation vor den Augen der ganzen Wielt sichtbar zu demonstrieren? Und bedurfte es außerdem des Fanals von Dien Bien Fhu, um erkennen zu lassen, daß Frankreichs Rolle auch in Indochina ausgespielt ist, obwohl die USA ihm helfen wollen, jedoch England war- tend beiseite steht? Mag man jetzt auch mit klingenden Sektkelchen und schwungvollen Joasten die fünfzigjährige Entente Cordiale feiern an der Wand des Bankettsaals flammt in blutroter Schrift das Menetekel der Sowjets! „Wer diesen Kontinent Europa) unter Kon- trolle hat, der hat in dieser Auseinanderset- Zurnig gesiegt, ohne daß es militärischer An- strengungen bedurfte“, so rief Bundeskanz- ler Dr. Adenauer in Straßburg den Völkern 2.„Lassen Sie uns, bewußt der großen Tra- artion dieses Kontinents, all die Kräfte wach- ruten, die unsere Völker jahrbunderteleng unmer Wieder zu gen größten Leistungen be- ähigt Baben]! Lassen Sie uns dafür sorgen und arbeiten, 5 e K te ue eder geneinsnder, sondern mer ur gemeinses Das Arundgesgi der deutschen Demokratie Vor fünf Jahren trat die Bundesrepublik in die Geschichte ein— Die Grundsätze staat- licher Ordnung Bonn(E. B.)„Heute beginnt ein neuer Ab- schnitt in der wechselvollen Geschichte un- seres Volkes.. Mit diesen Worten leitete Präsident Konrad Adenauer am 23. Mai vor fünf Jahren die historische zwölfte Sitzung des Parlamentarischen Rates ein, in der für 48 Millionen Deutsche eine neue demokrati- sche Grundlage staatlicher Ordnung verkün- det wurde. Das„Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“ wurde ausgefertigt, nachdem der Rat das Gesetz in zweijähriger Arbeit fer- tiggestellt und die Volksvertretungen von mehr als zwei Dritteln der beteiligten deut- schen Länder ihm zugestimmt hatten. Schon damals zeigte sich aber, wie stark die Spannungen und Kräfte sein würden, die in der jungen Bundesrepublik wirken und die Politische wie staatliche Zerrissenheit des vier Jahre vorher zusammengebrochenen Reiches in der praktischen Handhabung der neuen Verfassung widerspiegeln. Dieses Problem fand einen ersten Ausdruck in der Schluß ab- Stimmung über das Grundgesetz, als die Mit- glieder aus der DP, der CSU und der KPD sowie ein Mitglied der CDU gegen die An- nahme stimmten. Das Grundgesetz stand und steht auch heute noch unter dem Schatten des Erbes, das Hitler hinterließ. Die Besetzung Deutschlands ver- hinderte eine Verfassung, die alle Elemente eines souveränen Staates enthält. Dieser Um- stand macht zugleich das Provisorium deut- lich: Die Schöpfer des Grundgesetzes hoben in der Präambel hervor, daß d staatliche Leben nur ordnet Wietzone sehen darin eine Verpflichtung, daß mr Schicksal nicht vergessen wird. „Heute wird die Bundesrepublik Deutsch- jamd in die Geschichte eintreten“, sagte Präsi- dent Adenauer an jenem denkwürdigen 23. Mai. Die Geschichte dieser Republik hat nach Ablauf der ersten fünf Jahre gezeigt, daß ihre konstitutionellen Organe die demo- kratische Grundlage in einem Sinne ausgelegt haben, der Anerkennung und Achtung der freien Welt auslöste. Diesem Erfolg nach augen steht die Konsolidierung des staatlichen Lebens im Innern, die Beseitigung von Resten totalitärer Staatsführung und die schrittweise Befreiung von Eingriffsrechten der Besat- Zumgsmacht gegenüber. Probleme aus der Dynamik Es läßt sich aber nicht leugnen, daß die dy- namische Entwicklung vom total besiegten und dskriminierten Volk zum ernstgenom- menen Partner der freien Völker manche einst für unabdingbar gehaltenen Grundsätze in ein neues Licht rückt und die Verfassung in gewissen Punkten„überholt“ erscheinen 1681. Wirken— zur Erhaltung von Frieden und Freiheit, zum Schutze unseres Europa und der freien Welt!“ Die Delegierten von 15 Staaten umrausch- ten mit ihrem Beifall diesen Appell des deut- schen Kanzlers und— vielleicht darf man es hoffen— hörte man ihn auch in Paris, wo sich die Parteien immer noch darum streiten, ob Frankreich der Europaischen Verteidi- gungsgemeinschaft beitreten und die Hand zu einer Saar- Regelung bieten soll, die nicht aus- schließlich den französischen Konzeptionen entspricht, weil sie auch für die Deutschen Almehmbar sein muß. In dieser Beziehung sind sich die beiden Verhandlungspartner in den letzten Tagen entscheidend näher gekom- men. Das europäische Klima Straßburgs ist dabei offenkundig der Verständigungsbereit- schaft zuträglicher gewesen als das steife Milieu am Quai d'Orsay. Vor allem aber gab es Ge- legenheit, so betonte Vorkämpfer einer euro- Päischen Einigung wie den Franzosen Monnet, Präsident der Montan- Union, und den belgi- schen Außenminister Spaak in die Gespräche einzuschalten, deren Ziel zunächst die Schaf- fung einer Basis War, auf der die schon 80 lange diskutierte„Grundsatzerklärung“ über die Europäisierung des Saarlandes abgegeben werden kann. Und auch in den Parlamenten im Straßbur- ger Europa-Palast wehte ein frischerer Wind über die fast schon verstaubten Aktenberge. Adenauer als Präsident des Ministerrats, der französische Sozialist Mollet, ein glühender Verfechter der EVG. als Präsident der Bera- tenden Versammlung des Europa-Rats, und der Italiener de Gasperi als Präsident der Montan- Versammlung haben sich jedenfalls vorgenommen, aus dem Stadium unfruchtba- rer Diskussionen zum aktiven Handeln vor- zustoßen, Es soll nicht nur über Europa ge- redet, sondern auch beschlossen werden, da- mit aus dem Europa-Rat und der Montan Union, aus der Europäischen Verteidigungs- gemeinschaft und der Europäischen Politischen Gemeinschaft jene wahrhafte Entente Cor- „für eine Ubergangszeit“ neu ge- Werde. 18 Millionen Deutsche in der So- 7 diale ersteht, die allein Freiheft und Frieden, Zivilisation und Wohlstand der westlichen Welt verbürgen kan. Da ist vor allem der Streit um die Verfas- sungsmäßigkeit der deutsch- alliierten Ver- träge, der noch nicht abgeklungen ist. Zur Zeit des Parlamentarischen Rates dachte man kaum daran, daß am 27. Mai 1952 ein Ab- kommen unterzeichnet werden würde, das deutsche Soldaten wieder notwendig macht. Entnazifizierungsgesetze und Besatzungssta- tut ließen die unzweideutige Aufnahme von Bestimmungen über die Wehrhoheit in das Grundgesetz mit der Besatzungspolitik un- vereinbar erscheinen. Die Welt hat sich in- Zwischen sehr verändert. Das Grundgesetz ist heute im Sinne der Verträge ergänzt, wenn das auch vorerst ohne praktische Bedeutung ist. Die Grundgesetzergänzung dürfte aber trotz allem die Diskussion um die Rechtmä- Bigkeit einer solchen Handlung noch nicht be- endet haben. Da ist weiter jener Artikel des Grundgeset- zes, der die Gleichberechtigung von Mann und Frau garantiert. Er berücksichtigt die Rechte von Millionen Frauen, die besonders durch Krieg und Nachkriegszeit bewiesen haben, daß sie ihren„Mann“ stehen. Dem Rechtsaus- schuß des Bundestages liegen zur Zeit die Ge- setzentwürfe über die neuen Einzelbestim- mungen für die Handhabung der Gleichbe- rechtigung vor, und es wird im Plenum noch heftige Kämpfe um die Beibehaltung der letzten Entscheidungsgewalt des Mannes in der Ehe geben. Krisen des Föderalismus Der besonders heftig umstrittene Artikel 107 steht gerade jetzt, im Zusammenhang mit der Steuer- und Finanzreform, wieder im Mittel- Punkt der Diskussion. Er schreibt die end- gültige Verteilung der Steuern auf Bund und Länder bis zum 31. Dezember 1954 vor. Die Länder sehen ihre Rechte in Gefahr. wenn eine Regelumg getroffen würde, die dem Bund größere finanzielle Einkünfte aus dem Län- dersteuer aufkommen gewährt als bisher. In Verbindung damit geht auch die Erörterung über die Einführung einer Bundesfinanzver- Waltung weiter, die von der FDP und der SPD gefordert wird. Der föderative Aufbau des Bundesgebietes, der sich einem roten Faden gleich durch das Grundgesetz zieht, hat aber bisher allen Be- strebungen dieser Art den Erfolg versagt. Zu- gleich Rat der föderalistische Gedanke im Grumdgesetz manche andere Krise zu über- stehen gehabt. Er steht auch weiterhin im Mittelpunkt der Diskussion. Hierbei konzen- triert sich das Interesse vor allem auf den Bundesrat, den„Schutzpatron“ der Födera- Usten. Alle diese Probleme haben dem Grund- gesetz, abgesehen von den unverrückbaren Grundrechten, einen gewissen dynamischen Gehalt gegeben. Der Ernst, mit dem es de- battiert wird, dürfte das Verantwortungsbe- Wußtsein aller Beteiligten gegenüber der Prä- ambel zeigen, in der es heißt, daß bei der Schaffung des Grundgesetzes auch für jene Deutschen gehandelt werde, denen mitzuwir- ken versagt War. WICHTIGES IN KURZ E Bundeskanzler Adenauer empfing US-Hoch- kommissar Conant, der den Kanzler über den Entwurf eines neuen Antwortschreibens der Westmächte an Sowiet-Hochkommissar Sem jonow in der Frage„gesamtdeutscher Aus- schüsse“ unterrichtete. Der Apostolische Nuntius Erzbischof Muench ist nach Erfurt abgereist, wo er am Sonntag anläßlich der Bonifatius-Feiern ein Pontiflkal- amt halten wird. Eine neue direkte Fluglinie Düsseldorf— Tokio wird die skandinavische Luftverkehrs Sesellschaft SAS am 6. Juni eröffnen. Schweden hat mit sofortiger Wirkung den Visumzwang aufgehoben. Finnland erwägt, dem schwedischen Beispiel zu folgen. Die Feierlichkeiten in Paris zum 50. Jahres- tag der„Hntente Cordiale“ begannen mit Emp- kängen der Nationalversammlung, des Staats- Präsidenten und einem großen Gala-Abend in der Sorbonne. Kardinal Spellman, der Erzbischof von New Vork, erhielt von der französischen Regierung die Medaille der Ehrenlegion, die mit der Offi- zierswürde verbunden ist. Zu einem Gebet für den Frieden hat Papst Pius XII. alle Kinder der Welt aufgerufen. Das EVG-Ratifizierungsgesetz wurde von dem früheren italienischen Verteidigungsmi- nister Pisanelli im Verteidigungsausschuß der italienischen Kammer eingebracht; man rech- net mit einer dreimonatigen Beratung. Kaiser Haile Selassie von Athiopien schiffte sich in Le Havre an Bord der„United States“ ein. Der Negus stattet auf Einladung Eisen- howers den USA einen Besuch ab.. Pressefreiheit muß gewahrt bleiben Schröder verweist auf das Grundgesetz— N Pressedebatte im Bundestag BOnn(E. B.) Redner aller Bundestagsfrak- tionen versicherten in einer Pressedebatte des Bonner Parlaments, daß ihnen die unbedingte Wahrung der Pressefreiheit am Herzen liege. Bundesinnenminister Schröder erklärte, daß die Bundesregierung nicht daran denke, die Freiheit der deutschen Presse zu beeinträch- tigen. Die Debatte wurde durch eine Große An- frage der SPD und durch Angriffe der sozial- demokratischen Abgeordneten Kalbitzer und Brandt gegen die Pressepolitik der Bundes- regierung ausgelöst. Brandt hatte das„an- maßende und wenig geistvolle Verhalten“ ge- Wisser Persönlichkeiten in Schläüsselstellungen Kritisiert,„die nicht geneigt sind, sich einer 6ffentlichen Kontrolle zu unterwerfen“. Au- Berdem hatte er sich über„unzulässigen Druck“ von Behörden auf Journalisten und über die angeblich bevorzugte Behandlung bestimmter Presseorgane beschwert. Die Abgeordneten Dresbach(CDU) und Prinz zu Löwenstein FDP) machten sich in der anschließenden Diskussion zu beredten Für- Sprechern der Pressefreiheit. Dresbach be- tonte in humorvollen und mit lebhaftem Bei- fall aufgenommenen Ausführungen, daß die Presse als„selbständige dritte Kraft“ aner- karmt werden müsse. Er habe den FHindruck, daß manche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens heute die Presse lieber belehren als selbst schreiben wollen, weil man sich dann immer mit dem Argument zurückziehen könne, man sei mißverstanden worden. Der BHE-Sprecher Feller forderte ebenfalls „die unbedingte Wahrung der Freiheit der Berichterstattung“. Das Pressewesen müsse sich— unabhängig von jeder Einmischung des Parlaments selbst„seine Ordnung“ schaffen. Für das Parlament habe es aber nur danm einen Sinn, für die Pressefreiheit ein- zutreten, wenm die Presse selbst sich ihrer Verantwortung bewußt sgi. Segen Schluß der Debatte griff Bundes- inmen minister Schröder nochmals in die Dis- Kussion ein, Er wiederholte die Versicherung, daß die Bundesregierung keine Pläne ver- Tolge,„die Freiheit der Presse zu beeinträch- tigen“. Die Pressefreiheit sei im Grundgesetz verankert, und die Bundesregierung müsse sich gegen die„Unterstellung verwahren“, daß sie diesen Grundsatz antasten wolle. Schröder bat die Kritiker von der Opposition, ihre Be- schwerden— notfalls in Persönlichen Gesprä- chen— zu präzisieren, damit man den einzel- nen Fällen nachgehen könne. Nach Ansicht Schröders, die übrigens auch von dem DP. . Abgeordneten Fritz Becker vertreten Wurde, hat die Bonner Regierung der Presse gegen- über ein„großes Maß an Duldsamkeit“ ge- zeigt. Vorschläge des Abgeordneten Bausch Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Presse, Funk und Film, Paul Bausch, hat im Informationsdenst der südwestdeutschen D Vorschläge entwickelt, mit deren Hilfe nie Grundlagen für eine konstruktive Presse- politik geschaffen werden sollen. Nach Ansicht Bauschs müssen die„Willensträger“ in Bund, Ländern und Gemeinden alles nur Erdenk- liche unternehmen, um den Kontakt und das Zusammenleben mit der Presse zu verbessern. Hierzu gehöre vor allem eine ausreichende und sorgfältige Information der Presse über alle wichtigen Vorgänge. Die zweite Forderung Bauschs enthält das Verlangen, daß die Freiheit der Meinungs- äuberung nicht nur für den Zeitungsverleger und den Journalisten gelten dürfe, sondern auch für den Staat, den Staatsmam, die Re- gierung, das Parlament und seine Abgeord- neten. Es sei nicht gut, betont der ODU- Abge- ordnete, wenn nur der Staat die öffentliche Meinung lenke und beeinflusse. Ebensowenig gut sei es aber, wenn dem Staat und seinen Vertretern jeglicher Einfluß auf die Organe der Meinungsbildung verwehrt werde, Die Re- gierung musse das Recht und die techmischen Möglichkeiten besitzen, ihr Programm unver- fälscht an ihre Auftraggeber, das Volk, heran- bringen zu! können. Ferner vertritt Bausch die Auffassung, daß die Presse, die Verleger und Journalisten, selbst dafür sorgen sollten, Mißbräuche der Pressefreiheit zu beseitigen. Das Prinzip der Selbstverwaltung, das sich in der deutschen Geschichte schon unzählige Male als ein frucht- ares Prinzip bewiesen habe, werde den Män- nern der Presse auch in diesem Falle wert⸗ Volle Dienste leisten können. Steuer- und Finanzreform untrennbar? Dauerregelung zwischen Bund und Ländern wegen sicherer Planung notwendig Bonn(E. B.) Ziel und Zweck der Finanz- reform sei es, Bund und Länder zu voller fi- nanzieller Eigenverantwortlichkeit zu brin- gen, heißt es in einem vom Bundesfinanzmi- nisterium veröffentlichten Artikel des zu- ständigen Abteilungsleiters, Ministerialdiri- gent Fischer-Menshausen. Die bisherigen alljährlichen Auseinander- setzungen über die Verteilung der Einkom- men- und Körperschaftssteuern hätten Bund und Ländern die Vorausplanung erschwert und die finanziellen Verantwortungsgrenzen ver- Wischt. Wesentliche Voraussetzungen der Steuerreform würden erst durch die Finanz- reform geschaffen. Fischer-Menshausen räumt ein, daß das Bundesfinanzministerium nicht die erwartete umfassende Reform der deut- schen Finanzverfassung vorgelegt hat. Er be- gründet dies aber mit der beschränkten Ziel- Setzung des Grundgesetzartikels 107, wonach nur die Steuerverteilung zwischen Bund und Ländern ohne Verfassungsänderung geregelt werden kann. Darüber hinaus betont Fischer-Menshausen, die von Schäffer vorgeschlagene Verteilung der Einkommen- und Körperschaftssteuer im Verhältnis 40(Bund) zu 60(Länder) zwinge den Bund zu fühlbaren Einschränkungen, Während sie den Ländern über die volle Dek- kung ihres Ordinariums hinaus einen Betrag von rund 2,3 Milliarden DM belasse. Der Vorschlag des Bundesrates, das Beteiligungs- verhältnis auf 35 zu 65 festzusetzen, die Steuer- Sirmahmen des Bundes also um 950 Millionen DM zu reduzieren, sei, fnanzpolitisch gesehen, Nicht annehmbar. Das Bundesfinanzministerium erwartet, daß eine Gruppe einflußreicher Koalitionsabgeord- neter nach der für Donnerstag angesetzten er- sten Lesung einen Antrag einbringen wird, Steuer- und Finanzreform zu trennen und die Steuerreform mit Vorrang zu verabschieden, um sie noch zum 1. Oktober in Kraft treten zu lassen. Der Vorsitzende des Ausschusses Finanzen und Steuern, Hans Wellhausen (FDP), hat sich bereits für eine solche Tren- nung ausgesprochen. Kontakt in Moskau vielleicht nützlich Aber nicht hinter dem Rücken der Westmächte — Kommentare Mendes und Erlers Bonn(E. B.) Die Bundestagsabgeordneten Mende FDP) und Erler(SPD) vertraten in Rundfunkansprachen übereinstimmend die Auffassung, daß diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion nicht„hinter dem Rücken“, Sondern nur im Einvernehmen mit den USA, Frankreich und Großbritannien aufgenommen verden sollten. Mende sagte, es müsse alles versucht wer- den, die Spannung zwischen Ost und West zu Ferkingern und insbesondere die Frage der Rückkehr der noch in der Sowjetunion festge- Haltenen Deutschen zu klären.„Warum sollte nicht eine unmittelbare Fühlungnahme von Parlamentariern die Bemühungen des Roten Kreuzes um die Entlassung der in der Sowijet- union befindlichen Deutschen unterstützen?“ Es verstehe sich von selbst, daß man dabei mit„äußerster Vorsicht“ vorgeben müsse. Vielleicht sei es cher möglich, mit Moskau über die deutsche Wiedervereinigung zu ver- Handeln, als mit den„Apparatschiks“ in Pan- kowy. Man könne möglicher weis ze auch erfah- ren, Was wir aufgeben müssen, um die Ost- zone loszukaufen.“ Die deutsche Bevölkerung Sei bereit, dafür sehr viel zu leisten, Erler wWies darauf bin, daß Deutschland we- gen sein eo graphischen Lage gezwungen sei, nachbarliche Beziehungen zur Sowiet- union und ihren Satelliten aufrecht zu erhal- ten. Dabei müßten diese nachbarlichen Bezie- hungen nicht unbedingt freundschaftlich sein. Nur über solche Beziehungen ergebe sich aber eine Möglichkeit, abzutasten, welche Chancen sich für eine friedliche Wieder vereinigung Deutschlands ergäben. Man könne das Abtasten dieser Möglichkeit nicht allein den Westmächten überlassen, son- dern müsse eigene Vorschläge machen und sich bemühen, bei den Westmächten Verständnis für diese Vorschläge zu finden. Ein deutscher Kontakt mit der Sowjetunion beige nicht „Preisgabe der Bemühungen des Westens, son- dern beißt Förderung der Bemühungen des Westens durch eine zusätzliche Initiative“, Erler würde es auch für nützlich halten, wenn die Deutschen Gelegenheit hätten, ihre Uberzeugung, daß sie eindeutig zu den freien Völkern gehören, selbst in Moskau auszu- rücken. Diese Mitteilung dürfe nicht der Pankow- Regierung, sondern müsse der so- Wjetischen Regierung selbst gemacht werden. Es könne keinen Zweifel darüber geben, daß Deutschland niemals—„weder durch die Vorder- noch durch die Hintertür“- kommu- nistisch werden wolle. Staatsakt in Berlin geplant Berlin(UP), Zur Bekräftigung der Stel- lung Berlins als Hauptstadt Deutschlands soll der zweite Präsident der Deutschen Bundes- republik nach seiner im Juli in Bonn zu voll- ziehenden Wahl sein Amt am 12, September mit einem symbolischen Festakt in der alten Reichshauptstadt offiziell antreten. Entspre- chende Verhandlungen werden nach Infor- mationen aus dem Berliner Bundeshaus ge- genwärtig in Bonn geführt. Mit der Zustim- mung von Bundespräsident Heuss, dessen Wiederwahl so gut wie feststeht, wird gerech- net. An dem Berliner Staatsakt sollen außer dem Bundespräsidenten die Mitglieder der Regierung, die Regierungschefs der Bundes- länder und zahlreiche Abgeordnete Aller Par- teien teilnehmen. Saarirage ist„noch im Fluß“ Skepsis in Bonn— Sonflersitzung des Kabinetts?— Paris: Noch keine Lösung Bonn(E. B.) Die in den letzten Tagen in Straßburg geführten Saarverhandlungen sind nach der Rückkehr des Bundeskanzlers am Freitag wieder in den Mittelpunkt der politi- schen Aktivität in Bonn gerückt. Adenauer empfing wenige Stunden nach der Ankunft in Bonn als ersten Koalitionspolitiker den Bundesvorsitzenden der FDP, Thomas Dehler, zu einer einstündigen Aussprache, in der er über die Straßburger Saargespräche be- richtete. In politischen Kreisen wird es für möglich gehalten, daß der Kanzler dem Bun- deskabinett in einer Sondersitzung Anfang kommender Woche über die getroffenen Ver- einbarungen zum Saarproblem Einzelheiten bekanntgeben wird. Wie der FDP- Vorsitzende im Anschluß an die Unterredung mit dem Kanzler andeutete, hat Adenauer erklärt, daß er ihn noch nicht erschöpfend informieren könne, da„alles noch im Fluß“ sei. Adenauer habe betont, daß eine Vorzeitige Informierung der Sache schaden würde. Der Kanzler habe ferner erklärt, daß er sich an seine Regierungserklärung vor dem Bundestag halte. Der FDP- Bundestagsfraktion berichtete Bundeswobhnungsbauminister Viktor Emanuel Preusker am Freitag über seine persönlichen Eindrücke bei der Straßburger Europarats- tagung und erläuterte dabei auch die Saar- Verhandlungen, soweit ihm deren Verlauf be- kannt geworden war. FDP- Abgeordnete er- klärten anschließend, daß die Darlegungen Preuskers„weder Optimismus noch Pessimis- mus“ auslösen könnten. Unter der Uberschrift„Theater- Einigung“ kritisierte der SPD- Pressedienst die Verein- barungen Adenauers in Straßburg über das Saarproblem. Diese Verhandlungen hätten keinen konkreten Charakter gehabt. Der stell- vertretende französische Ministerpräsident Teitgen sei nicht der Mann gewesen, bindend für den Quai d'Orsay zu sprechen. Wenn sich Ubertragungen“ überlassen. Cavestany wurde handlungen ergeben habe, dann nur die er- neute Bestätigung dafür, daß Adenauer be- reit sei, die Saar unter jeder Bedingung zu europäisieren, wenn er dadurch die EVG- Ratiflzierung in Frankreich erleichtern könne und es ihm gestattet werde,„wenigstens eine europäische Maske aufzubehalten“. Die SFD jehne„dieses Spiel“ ab, weil es unmöglich sei, mit einer solchen Verhandlungspolitik zu einer Befriedigung in Europa zu kommen. Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer er- klärte in Straßburg, der Natersplan für die Europäisierung der Saar sei für die SPD nicht Akzeptabel. Er sagte, die SPD sei weder über den Verlauf noch das Ergebnis der Straß burger Saarverhandlungen des Bundeskanz- lers unterrichtet worden. Ollenhauer bezeich- nete es im übrigen als„reichlich übertrieben“, von einer deutsch- französischen Einigung zu reden, wenn den Kabinetten ein Verhand- ungsprotokoll zur Kenntnisnahme überreicht werde. Das französische Außenministerium erklärte, es sei verfrüht, im Hinblick auf das Ergebnis der Besprechungen des Bundeskanzlers in Straßburg von einer Lösung des Searproblems zu sprechen. Die Unterredungen Adenauers mit Teitgen hätten jedoch eine Lösung der Saarfrage erleichtert. Bundesrat verabschiedete den Etat Keine Anrufung des Vermittlungsausschusses — Sonderverhandlungen über Bungesanteil Bonn(E. B.) Der Bundesrat wird wegen des Bundeshaushaltes 1954/½5 den Vermitt- lungsausschuß nicht anrufen. Er behält sich jedoch vor, nach Verhandlungen mit dem Bundesfinanzminister noch im einzelnen zu der Höhe des Bundesanteils an der Einkom- men- und Körperschaftssteuer der Länder Stellung zu nehmen. Der Bundesfinanzminister hatte einen Bun- desanteil von 42 Prozent verlangt gegenüber 38 Prozent im letzten Haushaltsjahr. Die Län- der hatten dagegen in den vorbereitenden Haushaltsberatungen zu verstehen gegeben, daß sie keinesfalls dem Bund mehr als 40 Pro- zent der Einkommen- und Körperschafts- steuer zugestehen wollen. Das Plenum des Bundesrates billigte im zweiten Durchgang den 27, 1-Milliarden-DM- Haushalt der Bundesrepublik für das am 1. April angelaufene Rechnungsjahr. Der Bun- desrat fügte dem Gesetz jedoch eine Entschlie- BZung an, in der er das Bedauern der Län- der darüber ausdrückt, daß seime Vorschläge zum Bundeshaushalt vom Bundestes in fast Allen wesentlichen Punkten nicht be sich- tigt worden seien. Das gilt besonders für die Vorschläge des Bundesrates, die einen Aus- gleich des Haushaltsplanes 1954 ohne zusätz- liche Inanspruchnahme der Länderfinanzen Vorsahen. Der Bundesrat stellte ausdrücklich fest, daß sein Verzicht auf Anrufung des Vermittlungs- ausschusses„nicht als Zustimmung zu dem Ge- Setzentwurf über die Inanspruchnahme eines Teils der Einkommen- und Körperschafts- steuer durch den Bund im Rechnungsjahr 1954 und zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Beiträge des Bundes zu den Steuerverwal- tungskosten der Länder angesehen werden Kann“. Abschließend erklärte der Bundesrat, seiner Ansicht nach sei es nicht nötig, die Bundes- ausgaben für die Unterbringung von Sowiet- zonenflüchtlingen, für Entschädigungen an chemalige Kriegsgefangene und für das Zo nengrenzprogramm von der Erhöhung des Bundesanteils an der Einkommen- und Kör- Perschaftssteuer abhängig zu machen. Der Bundesfinanzminister hatte bei den Haus- Haltsberatungen im Bundestag auf dieser Bin- dung bestanden. Das Haushaltsgesetz kann jetzt vom Bundespräsidenten ausgefertigt werden und in Kraft treten. Uber die Höhe des Bundesanteils an Einkommen- und Kör- Perschaftssteuer werden gesonderte Verhand- Jungen geführt. Spanien überläßt Schulgebäude Cavestany bei Heuss und Adenauer Bonn(UP). Der spanische Landwirtschafts- muümister Rafael Cavestany hat gegenüber Bundeskanzler Adenauer ein Programm sei- ner Regierung für die Ubertragung einer An- zahl von Grundstücken in deutsches Eigen- tum angekündigt. Wie das Bumdespresseamt mitteilte, will die spanische Regierung in „daufrichtigem Freundschaftswillen“ der Bun- desregierung eines der bestgelegenen Grund- stücke im Herzen Madrids sowie ein weiteres Grundstück in der Stadt zum Bau eines deut- schen Kulturinstituts zur Verfügung stellen. Dem Kulturinstitut sollen Mittel einer bereits bestehenden spanischen Stiftung überwiesen Werden. Der spanische Staat will ferner der Bundesregierung ein Schulgebäude in der Pro- vinz als„Auftakt zu weiteren gleichwertigen Ubertragungen, überlassen. Cavestany wurde vor seiner Unterredung mit Adenauer auch von Bundespräsident Theodor Heuss empfan- gen, Der spanische Minister reiste am Freitag nachmittag zu einem kurzen Aufenthalt nach Bayern. Wettervorhersage Samstag und Sonntag veränderlich mit mehr oder weniger ausgeprägten Zwischenaufhei- terungen, vereinzelte Regenfälle, für die Jah- reszeit kühl, Tageshöchsttemperaturen in tie- feren 3 kaum über 15 Grad. 72 Anderungen zum Kartellgesetz Bundesrat befürchtet„ruinösen Wettbewerb“ — Gegen freien Wohnungstausch BOn n(E. B.) Der Bundesrat schlug am Frei- tag bei der ersten Beratung des Kartellgesetz- entwurfs der Bundesregierung 72 Anderungen vor, die das von Bundeswirtschaftsminister Er- hard befürwortete Prinzip des Verbotes von Kartellen dem von der Wirtschaft vertretenen Mißbrauchprinzip stärker annähern sollen. Im übrigen wurde die Vorlage gebilligt. Mit den Stimmen der SPD-Länder und der Hansestadt Hamburg und bei Stimmenthal- tung aller übrigen Länder lehnte der Bundes- rat jedoch einen Vorschlag seines Wirtschafts- ausschusses ab, das Gesetz insgesamt zurück- zuweisen und die Bundesregierung um Vor- lag eines neuen Entwurfs zu ersuchen. Der Bundesrat forderte gleichzeitig die Bundes- regierung auf, baldmöglichst ein Gesetz über Schutzmaßnahmen zugunsten der Unterneh- men vorzulegen, die durch einen„ruinösen Wettbewerb“ bedroht sind. Der Bundesrat ist der Ansicht, das das Kartellgesetz es notwen- dig mache, der Wirtschaft dann Schutz zu ge- Währen, wenn der Wettbewerb„ruinöse For- men“ annimmt. 7 Durch die Empfehlungen des Bundesrats soll in das Gesetz eine Generalklausel aufge- nommen werden, nach der Kartelle grumdsätz- Iich gestattet sind, wenn sie vom volkswirt- schaftlichen Interesse aus wünschenswert er- scheinen. Der Bundeswirtschaftsmimister hat gegen diese Generalklausel keine Bedenken er- hoben. Die nach dem Vorschlag der Länder erlaubten Kartelle sollen jedoch auch der Uber wachung durch die Kartellbehörden un- ter liegen, Die„Kann- Vorschriften“ des Regie- rumgsentwurfes, die der Kartellbehörde das Recht einräumen, in besonderen Fällen Kar- telle zuzulassen, sollen auf Wunsch des Bun- desrats„Muß- Vorschriften“ werden. Die Kar- tellbehörde soll verpflichtet sein, auf Antrag Rationalisierungskartelle, Krisenkartelle und andere im Gesetz vorgesehene Zusammen- schlüsse zu genehmigen. Bumdeswirtschaftsminister Erhard erklärte, das„Mammutgebilde“ der Kartellbehörde werde so groß sein, wie die„Kartellsehnsucht der deutschen Wirtschafté. Man solle sich nicht davor fürchten, dag Deutschland durch ein Verbotsgesetz auf dem Weltmarkt Nach- teile erleiden könne. Er habe im Ausland oft die Befürchtung gehört, dag ein solches Gesetz die Leistungskraft der deutschen Wirtschaft gamz außerordentlich steigern würde. Der Bundesrat erteilte ferner seine Zu- Stimmung zu einer Verwaltungsanordnung der Bundesregierung über neue Exportförde- rumgs- Richtlinien, die eine Verschärfung der bisherigen Bestimmungen bedeuten. Export- Törderung kann danach nur noch beansprucht Werden, wenn die Exportgüter vom Ausfuhr händler im umsatzsteuerlichen Inland erwor- ben wurden. Die Aufhebung der Kontrolle über den Tausch von bewirtschafteten Wohnungen Wurde vom Bundesrat im ersten Durchgang der Novelle zum Wohnungsbaugesetz abge- lehnt. Die Ländervertretung ist der Ansicht, daß die Kontrolle aufrechterhalten werden müsse, Weil sonst die Preisbindung der öffent- lich geforderten Wohnungen überhaupt außer Kontrolle geriete. Weiter lehnte es der Bun- desrat ab. Eigenheimsparern, die 30 Prozent der Bausumme selbst aufgebracht haben, einen Rechtsanspruch auf ein öffentliches Baudar- ljehen einzuräumen, weil damit eine Auswahl der förderungswürdigen Bauvorhaben nicht mehr möglich sein würde. Außerdem vertrat er die Auffassung, daß die sozial schwachen Kreise der Bevölkerung dann von öffentlichen Darlehen ausgeschlossen würden, weil sie die 30 Prozent nicht aufbringen könnten. Die Län- der setzten sich dafür ein, daß auch für Mie- terdarlehen öffentliche Bausparprämien ge- währt werden, weil weite Kreise der Bevöl- kerung aus berukiieheg Cründen Sar. kein Eigenheim Wünschen. üdweſtd. Rund ſchan Lebenslänglich für Elternmörder Die Tat war ein Werk eines gefühlskalten Menschen Karlsruhe(sw). Wegen Mordes an Sei. nen Eltern verurteilte die Jugendkammer dez Landgerichts Karlsruhe den 21 Jahre alten Zahntechniker Karl-Heinz Vaupel zu lebens. länglich Zuchthaus. Das Gericht erkannte ihn für schuldig, am Abend des 11. September 1953 seine Eltern in deren Wohnung auf bestialisch Weise ermordet zu haben. In seinem Plädoyer bezeichnete der An- klagevertreter Vaupel als das Opfer einer ne. gativen Erziehung. Die furchtbare Tat, be tonte der Staatsanwalt, sei zielbewußt bis zur letzten Konsequenz durchgeführt worden. Ez sei die Tat eines egoistischen, egozentrischen gefühlskalten und asozialen Menschen, der den Doppelmord an seinen Eltern heimtückisch durchgeführt habe. Vaupel müsse für diese Tat wie ein Erwachsener bestraft werden, da er die nötige geistige und sittliche Reife be- sitze. Eine Strafermäßigung nach Paragraph 106 des Jugendgerichtsgesetzes komme nach seiner Auffassung nicht in Frage. Nach all dem, Was vorgefallen sei, gebe es für das Verbre- chen des Angeklagten nur eine Strafe: Le- benslänglich Zuchthaus. Vor dem Plädoyer des Staatsanwaltes hat- ten die drei psychiatrischen Sachverständigen ihre Gutachten abgegeben. Sie kamen über- einstimmend zu der Uberzeugung, daß Vaupel Wie ein Erwachsener zu behandeln sei. Da er rational geplant habe, müsse ihm die Reife eines Erwachsenen zugebilligt werden. In der Urteilsverkündung stellte das Gericht fest, Vaupel habe seine Eltern vorsätzlich heimtückisch und aus niedrigen Beweggrün⸗ den getötet. Aus diesen Gründen habe das Gericht auch den Paragraph 106 des Jugend- gerichtsgesetzes nicht anwenden können, der mildere Zuchthausstrafen bei Vergehen von Jugendlichen vorsieht. Vaupel sei bei der Tat über 20 Jahre alt gewesen. Ob Vaupel wieder in die sellschaft zurückkehren werde, hänge von sein m Verhalten im Gefängnis ab. Vaupel, essen Verteidiger vor der Urteils- verkündung eine zeitlich begrenzte Zucht- hausstrafe pläd ert hatte, nahm den Urteils- spruch obne Bewegung entgegen. Zweiter Flugtag nach dem Kriege ö Freiburg(Isw). Der Breisgauverein für Luftfahrt veranstaltet am 30. Mai in Verbin- dumg mit dem Institut für Segelflugforschungg in Freiburg seinen zweiten Flugtag. Kunst lüge mit Motor- und Segelflugzeugen, Pas“ sagierflüge, Fallschirmabsprünge und ein Wettbewerb mit Modellflugzeugen stehen auf dem Programm. Zum ersten Mal wird in Frei- burg bei dieser Flug veranstaltung ein großer Hubschrauber amerikanischer Bauart vorge- Tührt. Der Fallschirmspringer und die Motor- Flugzeuge kommen aus der Schweiz. Wahl der„Blauen Königin“ in Bühl B U hHI Gswy). Auch in diesem Jahr wird wie- der die traditionelle Wahl der„Blauen Köni- gin“ in Bühl vorgenommen werden. Als Ter- min dafür ist nach einer Mitteilung von Bür- germeister Dr. Kist der 26. Juni vorgesehen. Ferner sind in Bühl Vorbereitungen für ein Volks-, Heimat- und Trachtenfest vom 31. Juli bis 2. August getroffen worden, zu dem sich bereits Trachtengruppen aus Südwestdeutsch- land, dem Elsag und der Schweiz angemeldet haben. Bürgermeister besuchen die Schweiz Lörrach(sw). Wie der Rat der europä- ische Gemeinden mitteilt, werden am Wos chenende hundert deutsche Bürgermeister der Schweiz einen Besuch abstatten. Dabei solle! den deutschen Gästen in erster Linie die Schweizerischen Gemeindeinstitutionen gezeigt Werden. Das Programm, das durch den Rat in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Städte- verband und dem Verband der Schweizerge- meinden ausgearbeitet wurde, sieht den Be- such der Stadt Schaffhausen und der Land- gemeinde Ruswil bei Luzern vor. Ein Mittel gegen die Versammlungsmüdigkeit Au am Rhein(sw). Ein Mittel gegen die „Versammlungsmüdigkeit“ hat die landwirt- schaftliche Genossenschaft Au am Rhein(Kreis Rastatt) gefunden. Sie verspricht allen Teil- nehmern an ihrer Generalversammlung einen Gutschein über 2 DM. Der Vorstand rechnet mit hundertprozentigem Besuch. Der Kassier Hatte gegen diese Maßnahme Bedenken ange- meldet. Er wollte nur seine Kinder sehen Schönau im Wiesental sw). Ein geschie- dener Ehemann, der mehrmals seine bei seiner früheren Frau untergebrachten Kinder außer- Halb der gerichtlich festgesetzten Besuchszeit aufsuchte, wurde jetzt vom Amtsgericht Schö- nau wegen Hausfriedensbruchs zu einem Mo- nat Gefängnis verurteilt. Die Verurteilung er- folgte auf Antrag der geschiedenen Ehefrau. Vor Gericht machte der Angeklagte geltend, er sei nur in die Wohnung seiner früheren Frau eingedrungen, weil er mit seinen Kindern habe sprechen wollen. Das Gericht sah den Tatbestand des Hausfriedensbruchs als erfüllt an, da sich der geschiedene Ehemann nicht an 9 8 behördlich angeordneten Besuchszeiten elt. Vorstand des Forstvereins wiedergewählt Rastatt(sw). In der Jahreshauptver- sammlung des baden- württembergischen Forstvereins wurden Oberlandforstmeister A. D. Leiber Monaueschingen) als erster Vor- sitzender, Dr. h.. Linck(Büttlingen) als Zwei- ter und Oberlandforstmeister a. D. Dr. Brück ner(Neckargemünd) als dritter Vorsitzender Wiedergewählt. Auch die übrigen Vorstands- mitglieder und Beisitzer wurden in ihren Amtern bestätigt. ö heilig Hegele ihnen De wie m ei gen und Ernte war was vorg ſich wirke tuell. gen, lichen glau! Un aufg und die n in f Wett gute enge fehlt gerad die v tigen müſſe halte Sams Sonn 9. 10. Mont: Diens teils 1 für bin- Hung unst Pas. ein n Auf Frei- roher orge- Otor- Wie- Löni⸗ Ter- Bür- ehen. rein Juli sich tsch- eldet opä- Wo- r der olle! die Zeigt Rat Adte- erge- Be- and gkeit 1 die wirt- Treis Teil- inen net sier inge Lalaale Nuadocliau Dem Frühling kräftig ins Handwerk gepfuſcht haben in dieſer Woche die ſchon längſt ab⸗ geſch iebenen Eishei igen. Die geſtrengen Herrn mit ihrer kühlen Geratlerin, der kalten Sophie, wiſſen wohl um ihre Macht und ſcheren ſich anſcheinend recht wenig um die zeitmäßig für ſie vorbeſtimmten Termine. Denn als ſie Menſchen bei einer faſt vorſommerlichen Wit⸗ terung um die Eisheiligentage, die alte Weis⸗ heit als„Märchen“ abtun wollten, ſtanden ie grollend im Hintergrund und trumpfen in dieſen Tagen dann noch gehörig auf. Das langſam anſteigende Barometer und die kräf⸗ tige Frühlingsſonne wird zwar gar bald dem Spuk ein Ende bereiten— aber die Eis⸗ heiligen haben einmal mehr triumphiert und gezeigt, daß trotz ihrer eisgrauen Bärte mit ihnen immer noch zu rechnen iſt. Denn eigentlich ſind dieſe Tage ſo etwas wie ein meteorologiſches Phänomen. Mitten in einer blühenden Welt brechen dieſe weni⸗ gen kalten Tage brutal und rückſichtslos ein und haben ſo manches Jahr das geſamte Erntekonzept grauſam rerdorben. Ein Glück war immer, wenn ſich das Vierergeſpann et⸗ was verſpätet, denn dann nimmt ihnen die vorgeſchrittene Jahreszeit doch die Spitze, daß ſich die Nachtfröſte nicht mehr ſo ſtark aus⸗ wirken. Zwar lächeln die ſogenannten Intelek⸗ tuellen über die Binſenweisheit der Eisheili⸗ gen, aber auch ſie müſſen trotz ihrer angeb⸗ lichen Souveränität über einen billigen Volks⸗ glauben in jedem Jahr zum Mantel greifen. Und das iſt das Eigenartige in unſerer ſo aufgeklärten Welt, daß ſich hier Volksglauben und Wirklichkeit trefſen und beweiſen, daß die mit der Natur eng verbundenen Menſchen in früheren Jahren auch ohne langfriſtige Wettervorherſagen und Barometer doch ganz gute Naturbeobach er geweſen ſind. Und dieſe enge Bindung mit dem natürlichen Geſchehen fehlt uns heute noch ſehr. Vielleicht rührt aber gerade daher unſere gewiſſe Ueberheblichleit, die wir dann in vielen Fällen mit einem ſaf⸗ tigen Schnupfen oder einer Erkältung büßen müſſen. Der„Ehrentag unserer Alten“ Der„Ehrentag unserer Alten“— im vorigen Jahr erstmalig begangen— soll künftig am jeweils vorletzten Sonntag im September ge- halten werden. In diesem Jahr wird er am 19. September gefeiert. Besonders die Jugend Soll an diesem Tage würdige Feierstunden Ausgestalten helfen, Einzelbesuche vornehmen und die Alten zu besonderen Gottesdiensten geleiten. Erzbischof Dr. Lorenz Jäger von Pa- derborn hat wieder das Protektorat über den „Ehrentag unserer Alten“ übernommen. Kirchenmuſik und Turnen perlen des Wochenendes Das Wochenende weiſt in ſeinem Veranſtal⸗ tungskalender zwei beſondere lokale Veran⸗ ſtalkungen auf, die ſozuſagen als Perlen das Geſchehen der beiden Tage verſchönern helſen. Zwar wird beſonders der Sonntag im Fieher eines ganz großen ſportlichen Ereigniſſes ſte⸗ hen, wenn in Hamburg Kaiſerslautern und Hannover im Endſpiel um die Viktoria des deutſchen Fußballruhms ſtehen, aber ſchließ⸗ lich find es noch immer die Originalveranſtal⸗ tungen am Ort geweſen, die ihre Zugkraft in erſter Linie ausſtrahlen. Wenn heute Abend der Turnverein Schries⸗ heim als Gaſt im„Kaiſerhof“ aufkreuzt, um ſich der Riege des TB Jahn zum Revanche⸗ kampf zu ſtellen, dann iſt nach dem Fazit des vergangenen Samstags in Schriesheim ein Vergleichskampf auf Biegen und Brechen zu erwarten, wenn ſich dieſer Jargon auf das Turnen übertragen läßt. Die Schriesheimer bewieſen gerade am Samstag in heimiſcher Umgebung, daß ſie in ihrer ausgezeichneten Durchſchnittsqualität mit zu den beſten Riegen im Kreisgebiet gerechnet werden müſſen. Und dieſe für eine Turnriege weſentliche Stärke des breiten Durchſchnitts wird der aufſtreben⸗ den TB⸗Jahnriege eine äußerſt ſchwere Auf⸗ gabe ſtellen, die nur durch eine ausgezeichnete Tagesform und reſtloſen Einſatz jedes Einzel⸗ turners zu meiſtern iſt. Aber wie oft ſchon ſind die Turnerbündler mit ihren großen Auf⸗ gaben gewachſen, und ſo ſteht auch heute Abend zu erwarten, daß vor einer großen Intereſſentengemeinde, die dem guten Ruf Seckenheims als turnbegeiſterter Ort entſpricht, der Turnerbund den favoriſierten Gäſten einen großen Kampf liefern wird, der ihm beim Endergebnis ein ehrenvolles Abſchneiden beſtätigt. Die ausgezeichnete Reſonanz der bisherigen kirchenmuftkaliſchen Veranſtaltungen in Secken⸗ heim iſt ein ſehr weſentliches und gutes Omen für die morgen Sonntag Abend in der Evang. Pfarrkirche ſtattfindende Chor⸗Feierſtunde, an der im We entlichen die evangeliſchen Kirchen⸗ chöre aus Seckenheim und Friedrichsfeld neben weiteren Soliſten und dem Edinger Poſaunen⸗ chor beteiligt ſind. Das Programm in ſeiner variablen Ge⸗ flaltung verſpricht mit ſeinem volkstümlichen Grundton einen Abend erleſener mufikeliſcher Erbauung, der ſich ſicherlich auch befruchtend auf die weitere Arbeit in dieſer Richtung aus⸗ wirken dürfte. Für die lobenswerten Bemühun⸗ gen, die gerade in den letzten Monaten eine intenſive Steigerung erfuhren, gebührt den Veranſtaltern beſonderer Dank. Wurde doch damit eindeutig bewieſen, daß man den weiten ſchöpferiſchen Raum des lirchenmuflaliſchen Schaffens unſerer großen Meiſter immer wei⸗ ter zu erſchließen gewillt iſt. Damit wird den Freunden der Muſik ein Gebiet geöffnet das Rur zur Vertiefung des muſikaliſchen Wiſſens und der Erhebung im Reich der Töne, voka⸗ ler und inſtrumentaler Art dient. Der große Thomaskantor Joh. Seb. Bach ſteht mit zwei gewaltigen Werken als tragende Säule am Anfang und Ende des Programms, das erfüllt wird von dem großen Macht⸗ refugium der Meiſter aus verſchiedenen Schaf⸗ fensepochen, die ſich mit Händel, Bünning, Gallus, Zillinger, Vulpius, Silcher, Haßler u. a. m. erfüllt. Elfriede Söllner wird ihr ſchon mehrfach anerkanntes organiſtiſches Kön⸗ nen ebenſo einſetzen, wie Th. Röderer als Be⸗ gleiter, während der Edinger Poſaunenchor unter Karl Quick eine neue Note in das Pro⸗ gramm tragen wird. Die Geſamtleitung in den bewährten Händen von Heinrich Roſer und Karlheinz Koblenz bürgen für eine fein⸗ fühlige Durcharbeitung der weitgeſpannten Programmfolge, die ſich in ihrer ſorgſamen Ausgewogenheit an alle Freunde der Kirchen⸗ muſik wendet. Fumſchau. Es vergeht wohl kein Tag, an dem nicht über irgendeinen Rundfunkſender einer der un⸗ ſterblichen Melodien von Paul Abraham geht. Die ſeltſam ſchmeichelnde und leicht melancho⸗ liſche Arr der Noten greifen irgendwie ans Gemüt und der leichte Schuß ins Burſchikoſe hebt dann hinauf in die Sphäre begeiſternder Melodienfülle. Geradezu ein Konzentrat die⸗ ſer volkstümlichſten Melodien iſt die„Blume von Hawai“, die der große Erfolgsregiſſeur von Filmoperetten Geza von Cziffra ſich als neuen Stoff vorgenommen hat und ſie mit neuem glutvollen filmiſchen Leben erweckte. Und ſo wird die„Blume von Hawai“ über das Wochenende ſicher viele Liebhaber in den Palaſtlichtſpielen finden. Denn einmal iſt es das Optiſche mit einer befeuernden und trotz⸗ dem äußerſt charmant⸗witzigen Handlung und dan natürlich das Akuſtiſche mit den herr⸗ lichen Melodien, die dieſen Film zu einer aus⸗ gezeichneten Unterhaltung machen, bei der Auge und Ohr gleichermaßen angeſprochen werden und ſo dieſe zündende Filmoperette zu einem wahren Leckerbiſſen machen. Im zweiten Programm ein Reißer, der ſich in die Welt der Atombomben verirrt, denn „Der Mann mit der Totenmaske“ erſtrebt nichts mehr oder weniger als wichtige Atom⸗ geheimniſſe auf eine eigenartige Weiſe zu rau⸗ ben, was die Geheimdienſte aller Mächte heute mit Glacehandſchuhen und dicken Scheckheften zu tun pflegen.„Kein Film für ſchwache Ner⸗ ven“ meint der Verleiher und wohl ſelbſt am beſten dieſen S rakteriſiert. Nacht⸗ und Sonntagsdienſt d Vom 22. 5. bis 25. 5. die vom 26. 5. bis 28. 5. die Rat ab 29. 5. bis 4. 6. die Brücke US-Soldat beging Selbstmord Mannheim(ZSE). Zwischen den Gleisen der Riedbahnbrücke entdeckte ein Bahnarbei- ter die zerstückelte Leiche eines amerikani- schen Soldaten. Wie die Untersuchungen er- gaben, ließ er sich von dem Zug überfahren. Offenbar hat der Soldat in einem Anfall von Schwermut den Tod gesucht. „Freundschaftsspiel“ artete aus Mannheim sw). Vor dem Mannheimer Schöffengericht mußten am Donnerstag ein 24 und 26 jähriger Fußballspieler einer Mann- schaft von Mannheimer Hotelangestellten ihre „schlagkräftige“ Sportleidenschaft mit je drei Monaten Gefängnis und 150 DM Geldbuße We- gen gefährlicher Körperverletzung bezahlen. Sie hatten bei einem„Freundschaftsspiel“ zwi- schen ihrer Mannschaft und dem Straßgenbah- ner- Sportverein den gegnerischen Rechtsaußen an den Beinen gepackt, als er gerade zum Schuß auf das Tor ansetzen wollte. Der Tor- Wart warf den Stürmer zu Boden, worauf ihm sein Mittelstürmer zu Hilfe kam und dem wehrlosen Rechtsaußen die Faust ins Gesicht schlug. Daraufhin hob der Torwart dem über- raschten Straßenbahner die Beine hoch und trat ihm mit voller Wucht in den Rücken. Der derart mißhandelte Gegner trug ein gebro- chenes Nasenbein, geprellte Lendenwirbel, und einen gequetschten kleinen Finger davon und War sechs Wochen arbeitsunfähig. ———— — FDJ-Angehörige festgenommen Stuttgart(sw). In verschiedenen Städ- ten Baden- Württembergs fanden bei Ange- hörigen der verbotenen„Freien Deutschen Jugend“ FDJ) Haussuchungen statt. Auch ei- nige Festnahmen wurden vorgenommen. Na- heres über diese Maßnahmen, die auf Anord- nung der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Rahmen der ständigen Ermittlungen über die Tätigkeit verbotener Organisationen durchge- führt wurden, ist nicht bekannt geworden. . ———çꝙ Deine Heimat Kennst du deine Heimat? Es ist eine Frage, die in dieser oder in jener Form während dieses Jahres sicherlich oft gestellt wird und die zu beantworten nicht sehr leicht ist. Kennt man seine Heimat wirklich? Weiß man, wie die Berge rings um die Stadt alle heißen? Weiß man die Geschichte der Stadt und die Geschichte der Umgebung? Kann man sich an Hand der historisch interessanten Bauten der Stadt, der Gemeinde oder der Siedlung ein Bild der vergangenen Zeiten formen? Es wird für deli einzelnen nicht sehr leicht sein, all das zu beantworten, nach dem ge- fragt worden ist. Und trotzdem sollte man die Heimat besser kennen. Es gibt Menschen, die kennen Italien wie Mmre Westentasche, werm man sie aber nach emem schönen, einsamen Tal oder nach- einer interessanten Landschaft der Umgebung fragt, Sen diese 1 12. kennen —— Montag, 24. Mai 1954; Donnerstag, 27. Mai 1954: Christi Himmelfahrt i f 5 9 Vereins-Kalender 0 Sängerbund 1865. Heute Samstag, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Heute Samstag, 20.00 Uhr Probe. Sportverein 07. Wanderung am Himmelfahrtstag. Abfahrt ab OEG- Bahnhof um 7.20 Uhr nach Heidelberg. Wanderung über Zollstock, Sit- buche nach Ziegelhausen— Goldener Hirsch.— Rückfahrt ab Schlierbach um 18.57 Uhr. Fahrgeld für Hin- u. Rückfahrt 1.25 DM. Fahrgeld muß bis Dienstag abend im Vereinshaus bezahlt werden. Mittagessen erhält mur, wer sich bis Montag in die Liste einträgt. Sportverein 07(Fußball- Abteilung). Sonntag I. u. 2. Mannsch. in Wiesental. Abfahrt 12 Uhr mit Omnibus am Vereinshaus. Jugend um 11 Uhr in Käfertal. Abfahrt wie vereinbart. Fußballvereinigung 98. Heute 17 Uhr, Schüler Feudenheim gegen Schüler 98 Seckenheim. Morgen Sonntag, 9.00 Uhr Privatmannschaft 98 Seckenheim gegen Privatmannschaft Wäallstadt; 9.00 Uhr 2. Mannschaft TSG Rheinau gegen 2. Mannschaft 98 Seckenheim; 10.30 Uhr 1. Mannschaft TSG Rheinau gegen 1. Mannschaft 98 Seckenheim. Turnerbund Jahn. Heute abend, 20 Uhr, Mannschaftskampf gegen Schriesheim im Kaiserhof. Vereinsausflug an Shristi- Himmelfahrt: Abfahrt der ersten 2 Qmnibussen um 7 Uhr ab Kaiserhof. Der 3. Omnibus fährt um 9 Uhr. Wanderung ab Neustadt mit Endziel Königsbach Winzer- werein-Gaststätte. Fahrpreis für Personen über 14 Jahre DM 2 70. Meldeschluß Montag, 24. Mai. Das Fahrgeld wird vom Vereinskassier erhoben. Der Ausflug findet bei jeder Witterung statt. Landesturnrn in Freiburg: Die Meldungen für Freiburg müssen heute abend im Kaiserhof abgegeben werden, ebenso für das Volksturnfest in Friedrichsfeld. Turnerbund jahn(Handball- Abteilung). Morgen Sonntag finden folgende Pokalspiele auf dem Waldsportplatz statt: 9.45 Uhr Bqugend geg. Tv. Edingen, 10.45 Uhr A-Jugend gegen Tv. Edingen,(Fußball- Abteilung). Die Privatmannsch. spielt heute 18 Uhr auf dem Waldsportplatz gegen FV 08 Hockenheim. Turnverein 98(Handball- Abteilung). Morgen Sonntag aup dem Sportplatz des Sportverein 07. 10 45 Uhr Tv. 98 Jugend geg. AB Heddesheim, 12.45 Uhr Ty. 98 2. Mannsch. geg. Herrnsheim, 14 Uhr Tv. 98 1. Mannsch. geg. Herrnsheim. Gottesdienst-Anzeiger der evang. Kirche Erlöser-Kirche Samstag, 22. Mai 1954 20 Uhr Singkreis(Heim) Sonntag, 23. Mai 1954: Kollekte für die ev. Jugendarbeit 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesdienstordnung f Pastor A. Trocme aus Versailles 10.45 Uhr Kindergottesdienst 20.00 Uhr Frauenbund 20 Uhr Jungenkreis(Heim) 20 Uhr Mädchenkreis(Altere) Mittwoch, 26. Mai 1954 ö 20 Uhr Madchenkreis Güngere) 20 Uhr Jungmännerkreis(Heim) Dienstag, 25. Mai 1954: 9.30 Uhr Hauptgottesdienst nach alter Gottesdienstordnung 5 Pfr. John mit hl. Abendmahl 5 Nannheim-Seckenheim, 20. Mai 1954 Fuß ballvereinigung 1898/7 Mhm-Seckenheim Unserem Spieler der 1. Mannschaft Heinz Schneider und seiner Braut IRMGARD zur heutigen Vermählung die herzlichsten Glückwünsche sowie unserem verdienten Mitglied Emil Obermeier und Frau MANEIE zur SILBERNEN HOCHZEIT die besten Wünsche. Die Vereinsleitung Fr die anle blich unserer„Gllbernen Nochseill. erlesenen Aufmerlſesamſteiten und Glucewünsche danſten Herglichsi. Emil Vol und Frau Mannheim-Seckenheim, 22. Mai 1954 Spar- u. Kreditbank Seckenheim e. G. m. b. H. Wir laden unsere Mitglieder zu der am Samstag, 29. Mai, 20.30 Uhr im Saal des Vereinshauses des Sportverein 1907 in Mannheim Seckenheim, Zähringerstraße 80 stattfindenden ordentlichen Generulversummlung für das Geschäftsjahr 1953 höflich ein. Tagesordnung: 1. Vorlage des Abschlusses und Geschäftsberichtes zum 31. Dezember 1953 2. Bericht des Vorstandes u. Aufsichtsrates über die Prüfung des Abschlusses und Geschäftsberichtes sowie Vorschläge zur Verwendung des Reinsewinnes zum 31. Dez. 1953 und Bericht des Aufsichtsrates ber die stattgefundene gesetz- liche Prüfung. a Genehmigung des Abschlusses zum 31. Dezember 1953 Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinnes zum 31. Dezember 1953 4 5 Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates bis zum 31. Dezember 1953 a f 6. Wahlen 5 7. Verschiedenes Der Rechuungsabschluß für das Geschäftsjahr kann von unseren Mitgliedern in unserem Geschäftslokal eingesehen erden. „ 5 Her Vorstand der W. Rudolf I. Bühler K. Bühler 2 So ist's rechtl. „ an lieben, guten Gewohnheiten festhalten! — Für die herzliche Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Georg Michael Schreck sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank der kath. Krankenschwester, sowie dem Kaninchenzuchtverein Seckenheim und dem Kleintierzuchtverein Ilvesheim. Die trauernden Hinterbliebenen Mhm.-Seckenheim, 22. Mai 1954 Heimgekehrt vom Grabe unseres lieben Entschlafenen Herrn Leonhard Seitz Gut möbl. Zimmer zu vermieten. Offenburgerstraße 58 Kreislauf- Störungen Hauskur ZIRKULAN 0 hilft b bei Arterlenverkalkung, hohem Blutdruck, Stauungen, Wechseljahrbe- schwerden, Schwindelgefühl, Müdigkeit usw. Kleine KUR DN 5. 75, gr. KUR DN 10.90 in Apotheken. mit bekömmlichem Gratis-. Prospekt vom Zirkulano- Import, Lörrach/ Baden. Zirkulano Kräuterheilmittel hochwirksam Arätoer dunde als Metzgerlehrling gesucht. kine grohe leistung: Evang. Kirchenchor Mhm.-Seckenheim Sonntag, 23. Mai 1984/ 19.80 Uhr 1 in der Evangelischen Pfarrkirche Chor- Feierstunde ieeeeeeeeeneeeeeeeeeneeeeeeeeneeeeeeeeneem unn Zum Vortrag gelangen Chor- und Orgelwerke mit Instrumentalbegleitung von Bach— Bünning— Gallus Zillinger— Händel— Vulpius Silcher und Hassler. * Ausgeführt von den Evang. Kirchenchören Seckenheim mund Friedrichsfeld unter Leitung von Heinrich Roser i und Karlheinz Koblenz, Mannheim; dem Posaunenchor Edingen unter Leitung von Karl Elfriede Söllner und Theodor Röderer, Orgel. Zu dieser bedeutenden kirchenmusikalischen Ver- I 0 ö Quick, Edingen; ¹banstaltung ist die gesamte Bevölkerung herzl.eingeladen. Eintritt: 1.— DM. Zu erfragen im Verlag ds. Bl. Georgelte Schal gefunden. Abzuh. geg. Einrückungsgebühr Breisacherstraße 40 NE TA LL. UHRARM BRN DER ist es mir ein Herzensbedürfnis, für die Beweise inniger Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden zu danken. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte. auch leich Frau Anna Seitz, Wwe. Geschäftsverlegung. Wegen Umzug nach der Rastatterstraße bleibt mein Betrieb vom 1. bis 5. duni 1954 geschlossen. Ich mache meine werte Kundschaft hierauf besonders aufmerksam und bitte, Aufträge noch rechtzeitig bei mir abgeben zu wollen. Thomas FRITZ Schrotmühle Seckenheim/ Freiburgerstraße 18 Mhm.-Seckenheim, 22. Mai 1954 2 weiher Brand Jag für Tag kaufen Zehntausende den echten KLOSTER. FRAU MELISSENGEISTI Sie wissen warum: Sie haben seine erstaunlich vielseitige Hilfe bei so mancherlei Beschwerden des Alltags am eige- nen Leibe erprobt: bei Kopfweh und Schwindel- gefühl, bei Schlaflosigkeit, nervösen Herz- und Magenbeschwerden und vielem mehr. Immer wieder hat er sich als Hausmittel bewährt! Wirklich: auch Sie sollten ihn erproben! in Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie auch an Aktiv-Puder zur Pflede der qesunden und kranken Haut! und dazu Gutscheine für die pil-Jaschendose sehe! Vors Auss der Siebz tung hält Nate Die ZS! 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