Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pig. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden (Preisliste Nr. I) Freitag, den 28. Mai 1954* 6.54. Jahrgang Kein Saar- Beschluß des Europa-Rats Entscheidung bis September verschoben— Naters erstattete Bericht Straßburg(UP). Die mit Spannung er- wartete Entscheidung der Beratenden Ver- sammlung des Europa-Rates über den Naters- plan zur Europäisierung des Saargebietes ist in Straßburg um vier Monate bis zum Septem- per dieses Jahres hinausgeschoben worden. Das ist das überraschende Ergebnis einer fast zweistündigen Saar-Debatte der 134 De- legierten aus 15 Mitgliedstaaten des Europa- Rates, die dem Naters-Plan ein klares und eindeutiges„Ja“ vorerst versagten. Stattdessen beschlossen sie mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der deutschen Sozialdemokraten und pei Stimmenthaltung des FDP- Abgeordneten Becker, die Saarfrage„als Ganzes“ erst im September weiter zu behandeln. Van Naters kündigte an, daß der Vorsit- zende des Ministerrates des EBuropa-Rates— also Bundeskanzler Adenauer— im Juni schon eine allgemeine internationale Saar-Konferenz einberufen könne, die im September zusam- mentreten würde. Diese Konferenz soll dem europäischen Statut für die Saar einen euro- päischen und atlantischen Stempel aufdrücken und die Einzelheiten des Statuts ausarbeiten. In seinem Bericht an die Delegierten unter- strich van Naters, daß die Aufrechterhaltung des Statuts quo an der Saar rechtlich schwie- ig, politisch unmöglich und wirtschaftlich un- durch führbar sei. Auch eine Wiederangliederung der Saar an Deutschland scheine überholt zu sein. Er betonte, daß die Saarfrage vor Ab- schluß eines deutschen Friedensvertrages nicht endgültig geregelt werden könne und daß die Bundesrepublik nicht gegen ihren Willen einer Lösung zustimmen müsse. Eine europäische Regelung des Saar-Problems kame keiner Ka- pitulation gleich und würde keine Sieger oder Besiegte hinterlassen. Eine supranationale L5 sung werde ferner keine Ungerechtigkeiten hervorrufen, zumal die Verwirklichung der Europäisierung ja von dem Zustandekommen der Europäischen Politischen Gemeinschaft abhängig gemacht werden solle. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bundes- tag, von Brentano, erläuterte im Namen der CDU/CSU, der Deutschen Partei und des BHE, sie begrüßten eine solche Konferenz und wür- den auch der Entschließung über eine Weiter- behandlung der Saar-Frage im September zu- stimmen. Diese Resolution war von dem frü- heren Präsidenten der Versammlung, dem franzosen Francois de Menthon, vorgelegt worden, der sagte, daß es nicht zeitgemäß er- scheine, jetzt im technischen Stadium der deutsch- französischen Verhandlungen über den Naters-Plan abzustimmen. Die Nein-Stimmen der SPD begründete der Abgeordnete Karl Mommer mit dem Bemer- ken, die Entschließung beziehe sich auf einen Versammlungsbeschluß über eine internatig- nale Saar- Konferenz und könne auch als Bil- ligung dieses oder jenes Grundgedankens ge- deutet werden Pfleiderer sprach schon mit Semjonow DU ist empört“— Adenauer empfing Ollen- hauer unter vier Augen BOnnm(E. B.) Bundeskanzler Adenauer hat vor der CDU-Fraktion erklärt, er habe zuver- Assige Informationen, wonach der FDP-Abge- ardnete Pfleiderer bereits Ende März mit dem sowjetischen Hochkommissar Semjonow) ein Jespräch über eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Sowjetunion geführf aabe. Führende Abgeordnete der CDU erklär. ten, die Fraktion sei über diese Haltung Pflei. derers und der ihn unterstützenden FDP em- Doört gewesen. Der Bundeskanzler habe jedocb detont, daß die Koalition mit Rücksicht auf lie innen- und außenpolitische Lage erhalter dleiben müsse. Adenauer hatte am Mittwoch eine etwa ein- ztündige Unterredung mit dem SPD-Vorsit- zenden Ollenbauer. Das Gespräch fand unter dier Augen statt. Nach Angaben aus Kreisen der Sozialdemokraten hatte der Kanzler Ol- enhauer über seine Gespräche unterrichtet, die er in Straßburg über das Saar-Problem kührte. Einzelheiten wurden nicht bekannt, je- doch deuteten sozialdemckratische Kreise an, dalz eine Anderung der Haltung der Opposi- tion in dieser Frage nach der Unterredung mit dem Kanzler nicht zu erwarten sei. Das Bundespresseamt dementierte Presse- darstellungen, wonach bei den Stranburger Saargesprächen zwischen Adenauer und dem Stell vertretenden französischen Ministerpräsi- denten Teitgen bereits„Texte abgezeichnet“ worden seien. Es entspreche auch nicht den Tatsachen, daß der Kanzler den Franzosen Zu- geständnisse gemacht habe, die er schwer widerrufen könne, während die französische Regierung durch das Wort Teitgens nicht ver- pflichtet sei. Die Stellung sowohl des Bundes- Kanzlers wie Teitgens, als auch die der deut- schen und der französischen Regierung gegen- nder den Besprechungen in Straßburg seien „auf beiden Seiten völlig gleich“, Argentinische Minister bei Heuss und Adenauer Bundespräsident Heuss und Bundeskanzler Adenauer empfingen den argentinischen Au- benminister Remorino und Wirtschaftsmini- ster Morales zu politischen Aussprachen im kleinsten Kreise. Die beiden Minister begaben sich anschliessnd zu Bundes wirtschaftsmini- Adenauer erhielt den Karlspreis Freundschafts-Abkommen mit den 54A be ur Seen don ee, Vom Bundestag einstimmig ratifiziert— Die Berufsnot älterer Angestellter BOonn(UP). Der Bundestag hat am Mitt- Woch das Ratifizierungsgesetz zum deutsch- amerikanischen Freundschaftsabkommen vom 3. Juni 1953 einstimmig verabschiedet. Das be- sonders für die Handelsbeziehungen zwischen der Bundesrepublik und den USA bedeutsame Abkommen setzt den Freundschafts-, Han- dels- und Konsularvertrag vom 8. Dezember 1923 mit gewissen Anderungen wieder in Kraft. Bel der dritten Lesung des Ratifizierungs- gesetzes nahm Staatssekretär Hallstein zu dem bereits in der zweiten Lesung von der Opposition kritisch aufgegriffenen Teil des Vertrages Stellumg, der sich auf die Beschlag- nahme umd Liquidierung des deutschen Eigen- tuns in den USA bezieht. Hallstein ver- sicherte, daß die Bundesregierung trotz Ab- schluß dieses Abkommens auf die privaten deutschen Vermögensamsprüche nicht ver- gichte. Die Bundesregierung könne die Feind- maßnahmen gegen das deutsche Vermögen wahrend des Krieges nicht anerkennen und bestehe nach wie vor auf der Gültigkeit der allgemeimen Vorschriften des Völkerrechtes, welche die Unverletzlichkeit des deutschen Vermögens garantierten. Das Abkommen enthält im einzelnen eine Anzahl von Erleichterungen für die Handels- beziehumgen mit den USA und stellt im übri- gen grundsatzlich die Rechtsgrundlage im Verkehr zwischen der Bundesrepublik und den USA wieder her. Der deutsche Kaufmann erhält nach der Wiederinkraftsetzung des Vertrages von 1923 die gleichen Rechte, wie Sie die USA ihren anderen Handelspartnern n Fragen des Aufenthaltrechrts, der geschäft lichen oder gewerblichen Betätigung oder des Eigentumserwerbs gewährt. Die Berufsnot der älteren Angestellten stand um Mittelpumkt der Vormittagssitzung. Der Debatte lag ein Initiativgesetzentwurf des Gesarmtdeutschen Blocks/ BHE zugrumde, der die Arbeitgeber mit mehr als sieben Ange- Stellten verpflichten soll, bei Neueinstellungen Aurgestellte über 45 Jahre zu engagieren, bis der Anteil der älteren Angestellten 40 Prozent der Gesamtzahl der Angestellten beträgt. Bundesarbeitsminister Storch bezeichnete das Problem der älteren Angestellten als„fast un- lösbar“. Das Kündigungsschutzgesetz sei der beste Schutz vor Entlassung für die älteren Angestellten. Die allgemeine Bewirtschaftung Straßburg(UP). Mit aller Eutschieden- Beit lehnte der ODU-Fraktions vorsitzende im Bundestag, Heinrich von Brentano, vor der Beratenden Versammlung des Europa-Rates die Schaffung einer europäischen Koalitions- armee an Stelle der EVG ab. Brentano erklärte mit besonderem Nach- druck, eine Koalitionsarmee— Wie sie vom FDP- Abgeordneten Max Becker als Ausweg genannt worden sei— stelle für ihn und seine Politischen Freunde keine Alternative dar. Das vornehmste Ziel der EVG sei nicht ein Militärischer Zusammenschluß, sondern sie Solle die politischen Voraussetzungen für eine Eimigung Europas schaffen. Eine Koalitions- Armee sei der Ausdruck einer Abwehrstellung und würde Wahrscheinlich das Schicksal aller Koalitionen und Allianzen erleiden, wenn der Beweggrund für diese Abwehrstellung einmal nicht mehr gegeben sel.„Eine solche Lösung ist keine Alternative. Man kann nur dann von einer Alternative sprechen, wenn zwei Wege zum gleichen Ziel führen.“ Zu einer Ausein andersetzung zwischen dem britischen Staatssekretär für Auswärtiges, Nutting, und dem SPD- Vorstandsmitglied Carlo Schmid war es sowohl in der Versamm- urig als auch bei einer Pressekonferenz über die Frage gekommen, in welcher Form Deutsch- land einen Verteidigungsbeitrag leisten sollte und wie seine Wieder vereinigung herbeige- Führt werden könne. Nutting hatte sich, wie zuvor der ehemalige Außenminister des La- bour-Kabinetts, Morrison, für einè Verwirk- chung der EVG eingesetzt und an Frank- reich die Mahnung gerichtet, wenn es die EVG ablehne, würde es einen historischen Augen- Plick verpassen, zum Rückgrat der Europa- ischen Verteidigunss gemeinschaft zu werden. ster Erhard. Sachverständigendelegationen beider Länder sollen in etwa vier Wochen zu- sammentreffen, um ein neues Handelsabkom- men zwischen den beiden Ländern abzuschlie- Ben. Das gegenwärtige Handelsabkommen läuft am 28. Juli ab. Der ehemalige Leiter der deutschen Vertre- tung beim amerikanischen Amt für gegensei- tige Sicherheit αον s), Ministerialdirektor Hans Podeyn, wird neuer Botschafter der Bundes- republik in Pakistan. Der hisherige Botschaf- ter in Karatschi, Wolfgang Jänicke, ist be- kanntlich zum Heiligen Stuhl entsandt worden. der Kriegs- und Nachkriegsjahre habe zu einer starken Ausweitung der Angestellten- berufe geführt, die jetzt nicht mehr notwen- dig sei. Darin lägen grundsatzlich die Schwie- rigkeiten für eine Lösung dieser Frage. Alger. dem sei der Andrang junger Menschen zu der Angestelltenberufen zu stark. Für die CDU warnte Georg Schneider da- vor, Hoffnungen zu wecken, die nicht erfülll Werden könnten. Man könne das Problem nicht durch Schlüsselquoten lösen, sondert müsse zu einer echten Berufslenkung kom- men, Schneider schlug unter anderem die Um- Siedlung von Angestellten an besser geeignete Arbeitsplätze vor. Werner Hansen(SPD) sagte die Mitarbeit der Opposition an dem Gesetz- entwurf zu, lehnte ihn aber in der vorliegen- den Form ab, weil der Richtsatz von 40 Pro- zent vielfach schon überschritten sei. Der Ent- Wurf wurde an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. In eingehender Aussprache beschäftigte sich der Bundestag n mit der Notlage in der an der Grenze zur Sowjetzone liegenden Ge- bieten der Bundesrepublik. Dem Plenum la- gen acht Anfragen, Anträge und Gesetzent- Würfe der SPD und FDP vor, die eine durch- greifende Wirtschaftshilfe, Arbeitsbeschaf. fungsmaßgnahmen, Umsatzsteuervergünstigun. gen, Kredite und Straßenbauten im Zonen- grenzgebiet forderten. In sachlicher Atmo- sphäre setzten sich die Sprecher aller Par- teien nachdrücklich für die notleidenden Grenzlandbauern ein. Der Staatssekretär im Bundeswirtschafts. mimisterium, Ludger Westrick, versicherte daß die Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende tun werde, um die dortige Not 2 lindern. Die vorgesehenen 120 Millionen DM für die weitere Förderung der Zonengrenz- gebiete stünden uneingeschränkt für diesen Zweck zur Verfügung. Die Bundesregierung sei unn Rahmen des Finanzausgleiches bestrebt. auch die Finanzwirtschaft der Gemeinden da- bei zu berücksichtigen. Sie werde ferner in Zusammenarbeit mit den Ländern eine we sentliche Einschränkung der Abwanderunę gewerblicher Betriebe aus dem Zonenrandge- bieten anstreben und weitere Betriebskredite für die Neuansiedlung bereitstellen. Darüber himaus seien jetzt die Voraussetzungen für das Anlaufen der Frachthilfe gegeben. Für diesen Zweck würden für die Zeit vom 1. Oktober 1953 bis zum 31. März 1955 insgesamt 11,28 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Brentano lehnt Kodlitionsaormee ab Carlo Schmid hielf dem entgegen, daß die EVG die deutsche Wiedervereinigung unmög- lich machen würde, und sprach sich für einen deutschen Beitrag nach der Wiedervereini- gung im Rahmen einer Koalitionsarmee bei kontrollierter Rüstungsimdustrie und bei gleichberechtigter deutscher Vertretung in der NATO aus. Nutting bezeichnete dennoch die Europa- Armee als den besten Weg, eine deutsche Mit- Wirkung in der westlichen Verteidigungsfront herbeizuführen und die Bundesrepublik mit den westlichen Völkern zu assoziieren. Die Berliner Konferenz habe deutlich gezeigt, daß die Sowjets nicht bereit seien, die Sowjetzone Deutschlands aus ihrer Herrschaft zu entlas- Sen, freie Wahlen abzuhalten und die Span- nungen in der Welt zu vermindern. Carlo Schmid wandte sich seinerseits mitt. Aller Schärfe gegen die Behauptung, die SPD Sei eine neutralistische Partei. Das deutsche Volk werde seine Allianzen niemals wider- Pucken und niemals einen Pakt mit den So- Wjets eingehen. Deutsch- sowjetische diploma- tische Beziehungen könnten zu einem späte- ren Zeitpunkt aufgenommen werden, jedoch nur nach dem Ende des kalten Krieges und mit der Unterstützung der Westmächte. Der SPD-Sprecher konzentrierte seine Kri- tik an der EVG vor allem auf die Präjudizie- rumg des deutschen Friedensvertrages. Weder die Westmächte noch die Sowiets hätten das Recht, separate Abkommen mit den Teilstaa- ten Deutschlands im Namen ganz Deutsch- ꝛnds zu schließen. Nutting hielt dem ent- gegen, daß eine gesamtdeutsche Regierung frei in ihren Entscheidungen sein würde. Europa-Fenster in Straßburgs Münster Straßburg(UP). Das freie Europa is aufgerufen worden, ein neues buntes Glas- fenster für das Straßburger Münster zu stif⸗ ten. Wie ein Sprecher des Europa-Rates mit- teilte, ist unter Vorsitz des ehemaligen bel- gischen Außenministers van Zeeland ein Aus- schuß gebildet worden, der zu diesem Zweck eine umfassende Sammlung veranstalten wWIII. Das neue Glasfenster soll dem französischen Staat geschenkt werden, der Eigentümer des Münsters ist. Es soll ein altes Fenster hinter dem Altar ersetzen, das während des Krieges schwer beschädigt wurde. Deutsche und zugleich europäische Politik Aachen(UP). In Anerkennung„seiner klaren zielbewußten Planung und praktischen Formung der Grundlagen des europäischen Zusammenschlusses“ wurde Bundeskanzler Dr. Adenauer im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses der dieszährige„Karls- preis“ verliehen. Der Ka te nach der feierli- chen U eihungsurkunde und der Karlsplakette durch den Aachener Ober- meister Reusch an die Politiker aller ischen Länder, den zerstörenden ch- französischen Gegensatz endgültig Schwinden zu lassen und damit das letzte Hemmnis der Einigung Europas zu be- seitigen. Er fest davon überzeugt, daß Europa g werde. Historische Mög- lichkeiten kämen selten wieder, wenn sie ein- mal versäumt seien. Für das Werk der euro- päischen Eimigung müßten alle Seiten Opfer bringen, wenn auch dieses Werk heute durch Ungeduld und Enttäuschung stärker bedroht Is früher. an dem Festakt in dem mit den Fahnen Aller europäischen Länder geschmückten Krö- mungssaal nahmen zahlreiche Persönlichkeiten des deutschen und europäischen öffentlichen Lebens teil, darunter drei der bisherigen vier Preisträger, Graf Coudenhove-Kalergi, Hend- rick Brugmans und Jean Monnet. Der vierte Preisträger, Aleide de Gasperi, war nicht er- Schienen. Der Vorkämpfer der europäischen Idee, Graf Coudenhove- Kalergi, würdigte Adenauer als eimen Mann, der der Versuchung widerstanden habe, zwischen Ost und West eine Schaukelpolitik zu betreiben, umd der stattdessen mit starker Hand und ehrlichem Willen zugleich deutsche und europäàische Po- Utik betrieben habe. Der nordrhein- westfälische Ministerpräsi- dent Arnold überbrachte die Glückwünsche semer Landesregierung und unterstrich die „seltene staatsmännische Gabe“ Adenauers, mit hartnäckiger Geduld und bester Klugheit sein Ziel zu verfolgen. Die Völker bedürften auch schon aus inneren Gründen der gegen- seitigen Stützung ihres politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gefüges. Deshalb müsse Europa aus dem großen Versäumnis der Ver- gamgenheit lernen und endlich zu einem föde- Teitiven Zusammenschluß ähnlich dem Bei- spiel Kanadas und Australiens gelamgen. Sei a Bankräuber erschoß zwei Menschen Selbst auf der Polizeiwache noch Schüsse Schweres Verbrechen bei Nürnberg Nürnberg(UP). Der 33jährige Nürnber- ger Kaufmann Johann Rotschenreuther ver- übte einen Uberfall auf die Filiale der Ka- dolzburger Sparkasse in Roßtal zwischen Ans bach umd Nürnberg und erschoß dabei mit eimer Pistole den 46 Jahre alten Leiter der Sparkassenfiliale, Hans Feldner, und einen seiner Verfolger, Karl Haas. Der Täter wurde nach Kurzer Verfolgungsjagd überwältigt umd festgenommen. Kotschenreuther betrat am Mittwoch den Schalterraum der Sparkasse und forderte Feldner zur Herausgabe des Bargeldes auf,. Dabei bedrohte er ihn mit einem schweren eisernen Schlüssel, den er in Lumpen gewik- kelt hatte. Der Sparkassenleiter verweigerte die Herausgabe des Geldes, worauf es wi schen den beiden Männern zu einem erbitter- ten Hamdgemenge kam. Im Verlaufe des Kampfes 20g Kotschenreuther einen Trom- melrevolver und gab auf den Sparkassenlei- ter einige Schſisse ab, die diesen in den Rük- ken trafen und sofort niederstreck ten. Dann wandte sich der Eindringling zur Flucht und wurde dabei von Karl Haas, der im Hause der Sparkassennebenstelle ein Ge- schäft betreibt, verfolgt. Der Bruder des Ver- kolgers, der Kaufmann Hans Haas alarmierte inzwischen die Landespolizei. Nach etwa 100 Metern Verfolgung wandte sich Kotschen- reuther um und gab auf Haas mehrere Schüsse Ab, mit denen er ihn tödlich verletzte. Kotschenreuther versuchte dann, seinen in der Nähe abgestellten Kraftwagen zu errei- chen. Ein Einwohner des Ortes hatte jedoch geistesgegenwärtig seinen Wagen auf der Straße duergestellt, so daß Kotschenreuther die weitere Flucht unmöglich gemacht wurde. Inzwischen war die Landespolizei am Tatort eingetroffen, die Kotschenreuther festnahm. Auf der Wache täuschte Kotschenreuther, am Boden liegend, einen Herzanfall vor. Wäh- cend die Beamten ihn beobachteten, zog er danm plötzlich eine dritte Pistole— Zwei Schußwaffen hatte man ihm imzwischen schon abgenommen— und feuerte auf die Beamten, ohne jedoch zu treffen. Er wurde ermeut über- Wältigt und gefesselt. Nach den Feststellungen der Landespolizei betrieb Kotschenreuther in Nürnberg eine Photowerkstatt und befand sich in finanziel- len Schwrierigkeiten, die er durch den Raub beseitigen wollte. Eine englische Zeitschrift zahlte einer Lon donerin 3 Guineas(38 DN) für die richfige Lsung eines Kreuzw. 0 orträtsels; der Name der Gewinnerin: Prinzessin Margaret von Eng- 0 Beamte fordern Besserung ihrer Lage Vorschläge für das Bundesbeamtengesetz— Besoldungsreform und Rechtsstellung BOn n(E. B.) In eimer Reihe von Entschlie- Bungen forderte der Bundesvertretertag 1954 des Deutschen Beamtenbundes in Bonn erneut die Einführung der Gruppen wahl bei der be- vorstehenden Beratung des Personalvertre- ktungsgesetzes. Bezüglich des geplanten Bun- desbeamtengesetzes trat der Bundesvertreter- tag dafür ein, daß eine Bevorzugung lauf- bahnfremder Bewerber gegenüber Laufbahn- bewerbern die Ausnahme bilden solle. Der Deutsche Beamtenbund will im übrigen alle Bestrebungen unterstützen, die„eine Lei- Stungssteigerung zum Besten des Staatswoh- les zum Ziele haben“. Der Bund sprach ferner die Hoffnung aus, daß der Bundestag unverzüglich ein Gesetz Verabschiedet, das die Rechte der kriegsge- fangenen Bundesbeamten regelt und ihnen die vollen Bezüge zuerkennt. In einer Ent- schließung zum Gesetz zu Artikel 131 des Grundgesetzes wird die baldige Verabschie- dung eines Schluggesetzes gefordert, das die Rechts verhältnisse der beimatvertriebenen, verdrängten und amtlos gewordenen Beamten Abschließend regelt. Es wird bedauert, daß der angekündigte Entwurf einer Besoldungs- reform noch nicht vorliegt. Zur Steuerreform forderte der Beamtenbund eine grundlegende Vereinfachung des Steuerrechts und eine Steuerliche Entlastung der mittleren Einkom- men. VdK verlangt Erhöhung der Grundrenten Der Verband der Kriegsgeschädigten, Kriegs- Hinterbliebenen und Sozialrentner Deutsch- gisch der Frage der Erhöhung der Grundren- ten und der Verbesserung der Elternversor- gung annehmen möge. Der VdK hofft, daß Sich alle demokratischen Parteien gemeinsam dafür verwenden werden, die in„weiten Krei- sen der Kriegsopfer bestehende Notlage“ zu mildern. Der VdK nahm damit zu einem von der Bundest ion der CDU/ CSU ein- gebrachten Antrag ellung, in dem die Bun- desregierung beauftragt wird, einen Gesetz- entwurf vorzulegen, der die Grundrenten 82 SSt Rech Entnaziflzierungsge Wenigen Wochen in Bont essen gemeinschaft der „Inter- Srungsge- schädigten und Nachkrie: n“ allen Fraktionen des Bundestages zugeleitet, er- Klärte der Landesverbandsvorsftzende für Schleswig- Holstein, Ernst Hansen. In dem Ge- Setzentwurf werde vorgeschlagen, die in die Gruppen IV und V eingestuften Entnaziflzier- ten für den ihnen zugefügten materiellen Schaden zu entschädigen, Die Dienstverhält- nisse auch in der Privatwirtschaft, die 1945 und später im Einklang mit den Entnazifi- Zzierungsgesetzen der Besatzungsmächte ge- Kündigt wor Aren, sollen als unterbro- chen gelten und forte zt werden, sofern der Betroffene seinen Anspruch innerhalb von drei Monaten nach dem Inkrafttreten des Ge- Setzes anmeldet. Hansen versicherte, daß seim Verband nur Mitg r„mit weißer Weste“ Aufnehmen würde,„Mit Verbrechern wollen Wir nichts zu tun haben“, erklärte er. „Volksabstimmung“ in der Sowietzone Semjonow lehnt Verhandlungen mit Militär- missionen der Westmächte ab Berlin(UP). Die Volkskammer der So- Wetzone beschloß auf Verlangen der Ost- berliner Regierung einstimmig, in der Sowiet- zone vom 27. bis 29. Juni eine„Volksabstim- mung“ abzuhalten, bei der die Bevölkerung mit„Ja“ oder„Nein“ auf die Frage antwor- ten soll:„Für Friedensvertrag und Abzug der Besatzungstruppen— oder EVG-Vertrag und Generalvertrag und Belassung der Besat- Zungstruppen auf 50 Jahre?“ Der sowWjetische Außenminister Molotow Hatte eine derartige Abstimmung bereits Während der Berliner Außenminister-Konfe- renz vorgeschlagen, jedoch hatten die West- mächte das Angebot mit der Begründung ab- gelehnt, die Fragestellung in ihrer Alternativ- form sei„suggestiv“. Sie müsse schon deshalb zurückgewiesen werden, weil das deutsche Volk einen Friedensvertrag bekomme, aber danach frei entscheiden müsse, ob es irgend- 3 Verteidigungssystem beizutreten wün⸗ sche. Der sowjetische Hochkommissar, Botschaf- ter Semjonow, hat die Forderung der beim ehemaligen Kontrollrat akkreditierten west- Uchen Militärmissionen, über Sowjetzonen- Fragen auch weiterhin direkt mit den SOWJe- tischen Behörden in Berlim- Karlshorst zu Verhandeln, abgelehnt. Wie der Ostberliner Rundfunk meldete, hatten sich die Militär- missionen von Belgien, Holland, Luxemburg, Griechenland, Kanada und Australien in ähnlich lautenden Schreiben an die sowjeti- sche Hochkommission geweigert, direkt mit der Pankower Regierung zu verhandeln. Sem- jonow erklärte in seinem Antwortschreiben, daß die Sowjetzone souverän sei und alle Fragen, die die Sowjetzone betreffen,„jetzt ummittelbar von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik geregelt werden“. Acht Jahre Zuchthaus für Hrnecek Der„Henker von Budweis“ abgeurteilt München(OP). Das amerikanische Di- Strilctgericht in München verurteilte den ehe- maligen stellvertretenden Leiter des Konzen- trationslagers Budweis(CSR), Waclaw Hrne- ek, zu einer Gesamtstrafe von acht Jahren Zuchthaus. Die letzten drei Jahre der Strafe sollen bei guter Führung ausgesetzt werden, die knapp zweijährige Untersuchungshaft wurde auf das Strafmaß angerechnet. Der Verteidiger will Berufung einlegen. Der 49 jährige Hrnecek war für schuldig be- funden worden, in dreizehn Fällen Sudeten- deutsche im Lager Budweis in der Zeit zwi- schen 1945 und 1947 mißhandelt und in einem Fall den Tod eines sudetendeutschen Lager- V i 25 12 15 durch R Rolofiow sdiebf die Schuld aul Ischu Westmächte erwägen Konferenz- Befristung Immer noch keine Ergebnisse Genf(UP). In Genf wurde mit Interesse vermerkt, daß Molotow in den letzten Tagen in sämtlichen privaten Gesprächen mit Ver- tretern des Westens zu verstehen gab, daß er zu Zugeständnissen bereit sei. Die Schwie- rigkeiten würden hauptsächlich von chinesi- scher Seite gemacht. In westlichen Delegationskreisen spricht man andererseits schon ganz offen davon, dag die Alliierten bei einem weiteren Zögern des Ostblocks gewillt seien, die Genfer Konferenz zu befristen. Man ist nicht bereit, länger als bis zum Ende der nächsten Woche zu warten, ob sich die Kommunisten zum Nachgeben be- reit finden werden. Bis dahin, so argumen- tiert man in diesen Kreisen, habe die Welt- öffentlichkeit hinreichend Gelegenheit gehabt, zu erkennen, daß die Kommunisten in Genf nur Zeit gewinnen wollen, um ihre Eroberun- gen im aller Ruhe fortzusetzen. Die zehnte Sitzung der Indochina- Konferenz Sing am Donnerstag abend zu Ende, ohne greifbare Ergebnisse über die Beendigung des Krieges in Indochina erzielt zu haben. Gleich- Wohl sind politische Beobachter der Ansicht, daß es nicht mehr lange dauern werde, bis Gespräche militärischer Art über eine Feuer- einstellung und die Teilung Vietnams im zwei Zonen beginnen werden, in die die Streitkräfte der Rombattanten zurückgezogen werden sol- len. Es wird erwartet, daß ein hartes Ringen um diese Gebiete anheben wird und daß beide Seiten zunächst ihre äußersten Forderungen erheben werden. In der Donnerstagssitzung schlug der fran- 268ische Außenminister Bidault vor, daß Sachverständige der Oberkommandos beider Streitkräfte mit der Festlegung einer Feuer- einstellungs-Linie beginnen sollen. Dabei hielt der französische Vertreter an der Forderung seines Landes fest, daß ein Teil Indochinas als solche nicht in Betracht kame und daß Laos und Kambodscha von den Problemen Vietnams getrennt behandelt werden müßten. Auch von chinesischer Seite wurde ein neuer Plan vorgelegt, der eine Neu-Auflage des von den Vietminh vorgelegten Programms darstellt. Hierin wird die Forderung beibehal- ten, daß alle drei indochinesischen Staaten gleichmäßig behandelt werden sollten. Die Konferenz hat bei ihrer Vertagung be- schlossen, daß heute eine Gruppe von Sach- andigen aller neum an der Konferenz be- ten Staaten zusammentreten solle, um Ordnung in die Vielzahl der nun vorgelegten Pläne zu bringen. Zugleich soll dieser Aus- schuß bestimmen, in welcher Richtung wei- terverhandelt werden kann. zu haben. Hrnecek war unter den Sudeten- deutschen als„Henker von Budweis“ bekannt. Das Gericht sprach seinen Abscheu über die Straftaten Hrneceks aus, betonte aber, weder das tschechische Volk noch die tschechische Regierung würden durch das Urteil mit den begangenen Greueln identifiziert, deren sich der Angeklagte schuldig gemacht habe. Als Strafverschärfend sah es das Gericht an, daß Hrneceks Bereitwilligkeit zu Brutalitäten groß gewesen sei und daß er keine Reue ge- Zeigt habe. Als strafmildernd wurde berück- sichtigt, daß er fünf Jahre lang in einem deutschen Konzentrationslager verbracht habe. Bidault zu Konzessionen ermächtigt Fieberhafte Beratungen in Paris— EVG-Ent- scheidung nochmals verschoben Paris(UP). Ministerpräsident Laniel hat das Kabinett für Freitag morgen zu einer Voll- sitzung einberufen, auf der die Empfehlungen des nationalen Verteidigungsrates für die neue Verteidigungsstrategie im Delta des Roten Flusses erörtert werden sollen. Wie in unter- richteten Kreisen verlautet, hat Laniel bereits einen Plan ausgearbeitet, um die bedrohliche militärische Lage in Indochina durch eine Verstärkung der französischen Truppen zu retten. In militärischen Kreisen vermutet man, daß Laniel dem Kabinett folgende Punkte vor- schlagen wird: 1. Die Expeditionsstreitkräfte in Indochina müssen bereits vor Beendigung der Genfer Konferenz durch aktive Soldaten aus dem Mutterland laufend verstärkt werden. 2. Das Delta muß aus strategischen und psy- chologischen Gründen unter allen Umständen gehalten werden, selbst wenn den Viethminh ein tiefer Einbruch gelingen sollte. 3. Um die Aktiven Truppen in Nordafrika zu ersetzen, muß eine große Anzahl der französischen Re- kruten in Kürze nach Nordafrika verlegt wer- den. Wie Informationsminister Huguès bekannt- gab, hat das Kabinett Bidault beauftragt, seine Bemühungen um einen baldigen Waffenstill- stand in Indochina auf der Genfer Konferenz fortzusetzen und unter keinen Umständen vor vornherein die neuen Vorschläge der Viet minh abzulehnen, die nach Ansicht der ameri- kanischen Regierung zu einem„‚unehrenhaf. ten Frieden“ führen würden. Das Kabinett be- Kräftigte sein Vertrauen in die Verhandlungs- führung Bidaults in Genf und ermächtigte ihn den von Laniel vorgeschlagenen Waffenstill- standsplan und den neuen Vietminh-Plar miteinander in Einklang zu bringen. Laniel hatte noch vor Beginn der Genfei Konferenz in der Nationalversammlung seine Bedingungen für einen Waffenstillstand un- terbreitet. Der Plan sieht die Räumung vor Laos und Kambodscha von allen Aufständi- schen vor, ferner die Schaffung eines Nie- mandslandes rund um das Delta des Roten Flusses und die Entwaffnung der Aufständi- schen in Südvietnam. Dafür ist die französi- sche Regierung bereit, der Bildung eines Viet minh- Staates in Nordvietnam zuzustimmen Der Vietminh-Plan verlangt dagegen die Kon- trolle eines weitaus größeren Gebietes in ganz Indochina, wWwas praktisch einer Teilung des Landes gleichkäme. Die Außenpolitische Kommission der Natio- nalversammlung hat beschlossen, ihre Ent- scheidung über den von Jules Moch vorgeleg- ten Bericht über die EVG zu verschieben, um Außenminister Bidault die Gelegenheit 2 pieten, sich vor dem Ausschuß noch einma über die EVG zu äußern. Churchill deutet seinen Rücktritt an London(UP). Premierminister Churchill gab den Gerüchten über seinen baldigen Rück- tritt neuen Auftrieb, als er vor Frauen der Konservativen Partei erklärte, daß er„ver- mutlich nicht mehr oft bitten werde, ihm Ge- fallen zu erweisen“. Churchill wies jedoch nachdrücklich darauf hin, daß er vorzeitige Neuwahlen in Großbritannien ablehne. Es sei seine„starke Uberzeugung“, daß die Konser- vative Partei„noch nicht alle Aufgaben er- füllt“ habe. 5 Labour-Delegation fährt nach Peking London(UP). Die britische Labour Party gab bekanmt, daß im August oder September dieses Jahres eine achtköpfige Delegation der Partei, darunter der ehemalige Premielmi- nister Attlee und der Führer des linken Flü- sen als der gr schlager der 7 Verschwörung in Kuba vereitelt UsS-Bomber über Nicaragua— Krise um Guatemala Havanna(UP). Die kubanischen Behör- den teilten mit, daß neun Personen festgenom- men worden seien, die einen„Aufstand“ und die Ermordung prominenter kubanischer Poli- tiker geplant hätten. Gleichzeitig wurde be- kannt, daß eine Reihe weiterer Verschwörer Zuflucht in ausländischen Botschaften, darun- ter den Vertretungen Mexikos, Costa Ricas und Guatemalas, in Havanna gefunden haben Drei amerikanische Großbomber unternah- men am Donnerstag auf Einladung der Regie- rung von Nicaragua einen Demonstrationsfluę über dieser mittel amerikanischen Republik Sie nahmen an den Feierlichkeiten des„Tages der Armee“ in Nicaragua teil, um dadurch „die Solidarität“ der USA und Nicaraguas im Zusammenhang mit der Lage in Guatemala zb bekunden. Nicaragua hat vor einer Woche die diplo- 8 iehungen zu Guatemala abge- brochen un an der Grenze zwischen Guate- mala und Honduras ist es zu Zwischenfällen Sekommen. Die amerikanische Regierung be- trachtet die Belieferung Guatemalas mit Waf⸗ ten aus kommunistischen Staaten als eine Be- drohung des Friedens“ im Sinne der Beschlüsse der Inter amerikanischen Konferenz von Co- racas. Flugblätter, in denen die Bevölkerung von Guatemala zur Rebellion gegen die gegen wär- tige Regierung des Landes aufgerufen wird, Wurden von einem zweimotorigen Flugzeug amerikanischen Baumusters über Guatemala City abgeworfen. Die Flugzettel waren von dem jetzt in Honduras im Exil lebenden Ca- Stillo Armas unterzeichnet. Der guatemaltekische Außenminister To- riello dementierte Presseberichte, wonach an- Seblich weitere Schiffsladungen mit Waffen nach Guatemala unterwegs sind. Toriello Sagte, die Regierung von Guatemala habe nur die eine Schiffsladung Waffen gekauft, die auf dem schwedischen Frachter„Alfhelm“ eintraf. Britisch-Honduras erhält Selbstverwaltung Das britische Kolonialministerium teilte mit, daß Britisch-Honduras eine erweiterte Selbst- Verwaltung erhalten werde. Dabei werde die britische Verwaltung mit der„Vereinigten Volkspartei“ zusammenarbeiten, die kürzlich beschuldigt wurde, enge Beziehungen zur Re- gierung von Guatemala aufrechtzuerhalten. Kolonialminister Lyttleton sagte vor dem Un- terhaus, daß die Volkspartei versprochen habe, mit der britischen Verwaltung zusammenzu- arbeiten und den Loyalitätseid zu leisten. Ein zweites Dien Bien Phu? Vietminh verwenden neue Geschütze— Len Phu ist völlig umzingelt Hanoi(UP). Die Vietminh-Truppen über- schütten seit Mittwoch den eingeschlossenen französischen Stützpunkt Len Phu mit einem mörderischen Feuer aus neuen 57-mm-Ge- schützen, die nach Ansicht des französischen Oberkommandos erst in den letzten Tagen aus Rotchina geliefert worden sein können. Im Schutze des Artilleriefeuers griffen die Aufständischen mit schätzungsweise 20 000 Mann auch am Donnerstag den bedrohten Stützpunkt an, der zu einem neuen Dien Bien Phu zu werden scheint. Die Schlacht um Ven Phu, etwa 50 km südlich Hanoi, ist bis jetzt die schwerste, die seit Beginn des Indochina-Krie- ges im Delta des Roten Flusses entbrannte. Bereits jetzt müssen die französischen Luft- Streitkräfte den Nachschub über dem Stütz- Punkt mit Fallschirmen abwerfen, und Hub- schrauber fliegen bei Nacht die Verwundeten heraus. Das französische Oberkommando ist gewillt, Ven Phu unter allen Umständen zu halten. In den letzten Tagen sprangen„‚ mehrere Tausend“ Fallschirmjäger über dem Stützpunkt ab. Ein Fall! Len Phus hätte unweigerlich zur Folge, daß die Aufständischen bis nach Phuly und Nam Dinh vorstoßen könnten, die letzten süd- lichen Schlüsselstellungen der französischen Verteidigungslinie rund um Hanoi. Dr. Huard flog am Donnerstag erneut nach Dien Bien Phu, um eine Freilassung der 27 Tranzösischen Arzte und Sanitäter, die beim Fall der Festung in Gefangenschaft gerieten, zu erwirken. Die Aufständischen hatten sich bereits bereit erklärt, ihrer Evakuierung zu- zustimmen. Insgesamt 859 Verwundete waren in den letzten Tagen aus Dien Bien Phu ab- transportiert wurden; unter ihnen befanden sich auch 8 vietnamesische Offiziere und 80 Soldaten. Der holländische Generalkonsul von Bremen, Noest, würde zum Gesandten seines Landes V Brandkatastrophe auf einem UDS-Flugzeugträger 1 0 Ein Dampfturbinengenerator explodierte 110 Todesopfer und über 150 Verletzte 1—— QAuonset Point(Rhode Island)(Up. 1 Ein Großbrand auf dem amerikanischen Flug. Ein Zzeugträger„Bennington“ forderte nach den bisherigen Feststellungen 110 Menschenleben N W᷑ Bis jetzt wurden die Leichen von 91 See] einem leuten geborgen. Die Zahl der Verletzten lieg doch bei mindestens 150. änd Uper die Ursache der Explosionen, die da Hän Großfeuer auslösten, ist noch nichts bekam hatte Der amerikanische Flottenminister Thomaz Früh der sich sofort nach Quonset Point begab, er und klärte nach seiner ersten Inspektion des Schif j fes, es bestehe kein Sabotageverdacht. ſeiner Das Unglück ereignete sich unweit der Küste den Neu-Englands, als die„Bennington“ sich auf das 5 zimmer Ubungsfahrt befand. Nach bisherigen dll ſe Feststellungen explodierte unter Deck ein den e Dampfturbinengenerator. Dabei wurde died“ Katapultanlage für Flugzeuge zerstört und die Un f leichtentzündliche Flüssigkeit des Gerätes in leßter Brand gesetzt. Das Feuer dehnte sich mit un- Ausg geheurer Geschwindigkeit aus. Ein Teil der ollat Opfer wurde schon bei der Explosion getötet. 5 Andere erstickten oder erlitten tödliche Brand- frohen Verletzungen, Eine Identifizierung der Toten] trunk Wär bisher nur zum Teil möglich.. ätel Als der im Februar 1944 in Dienst gestellte 5 Flugzeugträger, der eine Wasserverdrängung große von 30 800 Tormen und eine Besatzung von Tag 2300 Offizieren und Mannschaften hat, lang- N sam in das Dock von Quonset Point einlief Fri legte sich tiefes Schweigen über die große ware Schar von Arzten, Krankenschwestern, Sani- unſere tätern und Reportern, die am Kai auf die engere Ubernahme der Verletzten warteten. Auf den 4 8 Gesichtern der Mannschaften war der Schreb einige ken der Katastrophe abzulesen, die auf einer berbri routinemäßigen Ubungsfahrt plötzlich über Sie untere hereingebrochen war und das Leben vieler mrer Kameraden gefordert hatte. 85 de Ein schauerlicher Augenzeugenbericht Wan! „Der Maschinenraum sieht wie die Hölle Sport ais“, berichtete ein Funkgast.„Kein einziger, Turne dem Wir herauszogen, lebte noch. Kurz vorher die P hatte ich noch in der Messe gesessen und 31 Frühstück gefaßt. Plötzlich hörte ich eine] König dumpfe Detonation. Wenige Sekunden später die 30 drang beißender Rauch in den Raum. Meine Motti Kameraden und ich rasten sofort raus. Die f g meisten hatten noch in der Hängematte ge- hinau. legen. Halb angezogen stürzten sie ins Freie Tag 1 Es qualmte überall. Ein Offizier mit ange und t brannter Uniform lief mir über den Weg. Auff und 6 dem Hangardeck waren sie schon bei der Ar“ beit. Wir halfen mit. Ich glaube, ich habe zehn lichen herausgezogen. Alle tot und verkohlt. Hinter hatten dem schwelenden Rauch, der von unten her- und ſ. Vorquoll, hörte ich Schreie von Verletzten. In d g Zzerfetzten Uniformen wurden sie ins Revier dumpf getragen. Es War grauenhaft.“ Stran Der Kommandant des Flugzeugträgers, Ka- Pitän zur See Raborn, hatte im Augenblick der Am Explosion auf der Brücke gestanden.„Wir hat⸗ ö ten gerade 18 Düsenjäger starten lassen“, er- 11 2 zählte er mit heiserer Stimme.„Als sich die Staffe letzte Maschine vom Flugdeck erhob, wurde ſtatt das Schiff von einer gewaltigen Explosion er- bei d schüttert. Aus den unteren Decks an der Back- de bordseite drang Qualm hervor. Es bestand unwal Kein Zweifel, daß eine Katastrophe geschehen kraſſe War. Ich lieg sofort die restlichen Maschinen Ein& starten, um das Deck freizuhaben. Die Mann- schaft bewährte sich hervorragend. Es wurden lief 725 unzählige Heldentaten vollbracht. Ungeachtet In de des dicken Qualms stürzten sie sich unter Deck, einem um ihre Kameraden zu bergen. Für die mei- 0 f sten War es aber schon zu spät.„Aus welchem ewer Grunde der Dampfgenerator explodiert ist, anſpre kann ich mir noch nicht erklären. Das werden erst die Untersuchungen zeigen.“ Und Schütze Shine befristet entlassen diefes Washington(UP), Die amerikanische Wahl Armee gab bekannt, daß der Schütze David garten Shine„zeitweillg aus der militärischen Kon- Begrif trolle entlassen“ und für die Dauer der Se- 9 1 natsuntersuchungen im Streit zwischen Me bon Carthy und der Armee zur Dienstleistung bei Endeff diesem Senatsausschuß abkommandiert wor- ſprung den sei. Die Absicht der Abkommandierung 0 Shines ist offensichtlich; er kann jetzt ver- N er nommen werden, ohne zum Zeitpunkt seiner lichen! Aussage den Militärgesetzen zu unterstehen. WICHTIGES IN KURZ E Bundespräsident Heuss empfing den Bun- desfamilienminister Würmeling zu einer län- geren Aussprache. In feierlicher Sitzung beendete der Landtag von Nordrhein- Westfalen am Mittwoch seine Legislaturperiode; die Neuwahl findet am 27. Juni statt. Ein„Schleswig- Holstein-Block“ wurde von der Deutschen Partei und der Schleswig-Hol- steinischen Gemeinschaft für die bevorstehen- den Landtagswahlen gebildet. Bundespostminister Balke besichtigte in Washington das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen. Fünf jugendgefährdende Schriften würden von der Bundesprüfstelle auf die Verbotsliste e die im Bundesanzeiger veröffentlicht Wurde. Der Verein Deutscher Ingenieure hält vom 28. Mai bis 1. Juni seine Hauptversammlung in Mannheim ab. An Christi Himmelfahrt wurde der regel- mäßige Seebäder-Dienst zwischen Bremerha- ven und Helgoland durch den Dampfer„Glück- auf“ aufgenommen. ö Neue Atomversuche in Nevada jen von der US-Regierung angekündigt; auch Versuche mitt Atom- und Wasserstoffbomben im Pazi- fik werden zu einem späteren Zeitpunkt wie- der stattfinden. Siovanni Guareschi hat in Parma seine ein- jährige Gefängnisstrafe angetreten, zu der er Wegen Beleidigung de Gasperis verurteilt wurde. Der kommunistische Weltfriedensrat hat dem Fil uspieler Charlie Chaplin den Friedenspreis 1953 verliehen. 3 Jean Paul Sartre, der bekannte framzösi- Schen Sch n Werse W ska E 8 3 —— 6 Lalcale Nundocliau Ein Himmelfahrtstag nach Wunſch Was kann man eigentlich noch mehr von einem Himmelfahrtstag verlangen. Spendet doch dieſer Wochenfeiertag mit freigebigen Händen das Schönſte was er zu geben hatte die ſtrahlende, kaum getrübte Frühlingsſonne, eine vorſommerliche Witterung und ein herrliches Naturbild, das man in ſeiner tauſendfältigen Schönheit kaum mit den Augen erfaſſen konnte. Faſt durfte man das Gefühl haben, daß der Wettergott nach all ſeinen unfreundlichen Allüren gar tief in den Sack ſeiner guten Laune gegriffen hatte, um für das wenig ſchöne Wettergebaren der letzten Monate einen, wenn auch beſcheidenen Ausgleich zu ſchaffen. Und daß ihm dies vollauf geglückt iſt, bewieſen die blanken und frohen Augen der zahlloſen Ausflügler, die trunken von all den ſchönen Erlebniſſen am ſpäten Abend heimkehrten wie aus einem großen Märchenland, das für einen herrlichen Tag alle Schönheiten offenbart hatte. Frohen Mutes und freudigen Herzens waren ſchon in den frühen Morgenſtunden unſere Turnvereine hinausgezogen in die engere Heimat um in froher Kameradſchaft einige ungetrübte Stunden der Geſelligkeit zu verbringen, die das Band der Mitglieder untereinander wieder enger ſchloß. Während es den Turnverein 1898 mit einer ſchönen Wanderung nach Peterstal zog, weilte der Sportverein 1907 in Ziegelhauſen. Dem Turnerbund Jahn ſchließlich hatte es wieder die Pfalz angetan, wo die Vereinsfamilie in Königsbach frohe Stunden erlebte. Aber auch die zahlreichen Herrenpartien waren unter dem Motto„Nur einmal im Jahr iſt Vatertag“ hinausgezogen und ſonnten ſich eitel in einem . Tag der keinerlei Familienpflichten forderte, nge und taten ſich gütlich an dem edlen Veben⸗ Au Abe zehn inter er- n. In vier Ka- F der at- er- die urde 1 er- ack- tand ehen inen ann- rden tet Deck, mei- hem Ist, rden und Gerſtenſaft um beſchwingt in den häus⸗ lichen Alltag heimzukehren. And erſtmals hatten, welch ein Glück, auch die Strandkoſtüme und ſchicken Badeanzüge Gelegenheit aus den dumpfen Mottenkiſten in das freie Licht der Strand⸗ und Flußbäder zu kommen. 0 Am Vorabend des Himmelfahrttages fand in Mannheim wiederum der traditionelle Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ ſtatt. Nach einem faſt ſenſationellen Rennen, bei dem die Favoriten Rheinau und Käfertal unwahrſcheinliches Pech hatten, ſiegte der kraſſe Außenſeiter TSB 1846 Mannheim. Ein Glück, daß dieſes Rennen nicht im Toto lief— ſo manche Bank wäre umgefallen. In der Klaſſe II ließ ſich der TB Jahn nach einem guten Vennen nichts von ſeinen MWit⸗ bewerbern vormachen und ſiegte in einer ſehr anſprechenden Zeit. a * Und noch ein Ereignis hatte der Vorabend Dieſes herrlichen Feiertages auf Lager— die Wahl der„Miß Rheinland⸗Pfalz“ im Noſen⸗ garten. Daß Schönheit ein vielumſtrittener Begriff ſein kann, zeigte ſich bei der Parade von 20 gutgewachſenen Damen, denn im Endeffekt ſiegte eine Dame mit großem Vor⸗ ſprung, die zwar recht nett ausſah, mit der aber ein gutes Dutzend der im Saal befind⸗ lichen Damen hätte konkurrieren können. Und bei dieſen etwas fragwürdigen Schönheits⸗ konkurrenzen wird es wohl immer ſo bleiben, daß mehr Schönheit zuſchaut als ſich auf dem Laufſteg bewegt. Wenn man im Verlauf des Abends das Wort„Miß⸗Wahl“ im wahrſten Sinne des Wortes prägte, griff man nicht allzuſehr daneben. Daß zudem noch die Wahl der„Miß Rheinland-Pfalz“ im badiſchen Mannheim ſtattfand und eine Dame aus Heſſen gewählt wurde, war nur einer der Schönheitsfehler die dieſe Schönheitskon⸗ Rurrenz hatte. Rentenauszahlungen Die Auszahlung der Venten der Angeſtellten und Verſorgungsberechtigten iſt am 28. Mai; die der Invaliden- u. Altersrenten am 1. Juni. * Fahrt mit den Augen! Der schnellfliegende Verkehr setzt mehr denn je die sichere Beherrschung des Fahr- Zeugs Voraus. Ein Kraftfahrer, der verkrampft durch die Windschutzscheibe starrt, das Lenk- rad umklammert hält wie einen Rettungs- Ting, in jedem Radfahrer eine akute Be- drohung und in der harmlosesten Verkehrs- Situation sein nahes Ende sieht, ist eine große Gefahr— eben weil er unsicher fährt. Das Schalten der Gänge beispielsweise lenkt ihn vom Verkehrsüberblick ab, weil er es nicht im Unterbewußtsein beherrscht. Nach Ansicht des Automobilclubs von Deutschland(AvD), der sich in einer Versuchs- reihe mit diesem Problem beschäftigte, soll- ten die technischen Bedienungsvorgänge beim Fahren sozusagen aus dem Unterbewußtsein heraus vorgenommen werden. Der Sinn dafür ist allerdings noch nicht bei allen Kraftfah- ern vorhanden. Mit diesem Sinn jedoch fängt Erst der gute Automobilist an: mit souveräner Sicherheit meistert er alle Situationen und richtet seine eigene Fahrweise 80 ein, daß er keinen anderen Verkehrsteilnehmer gefähr- det. Sein Blick ist auf die Straße gerichtet, aber nicht starr auf irgendeinen Punkt im Verkehr, der ihm vielleicht gerade bedrohlich erscheint. Seine Augen erfassen das Gesamtbild, wie es sich im Augenblick gerade darbietet. Er hat jedes Fahrzeug im Auge und Verfolgt dessen Bewegungen. Gleichzeitig achtet er aber auch Auf die Straßenbeschaffenheit. Seine Hände liegen niemals verkrampft, sondern leicht am Lenkrad. Der gute Kraftfahrer fährt mit den Augen, und das, was er mit den Augen er- Laßt, überträgt sich automatisch und ohne be- sondere Uberlegung— eben im Unterbewußt⸗ sein— auf Hände und Füf Es Klingt simpel, zu sagen, das Auge ist das Wichtigste Organ des Kraftfahrers; denn ohne sehen zu können, kann ja niemand ein Fahr- zeug bedienen, Es geht dabei auch nicht um das Sehen an sich, es handelt sich um mehr als bloßes Sehen, um ein„Raum- und Bewe- gungssehen“, wie es sich erst im Zeitalter der Motorisierung hat entwickeln können. Wie schnell und in welchem Umfange sich dieses „Sehen“ auf die Fahrweise überträgt, das eben macht den guten Kraftfahrer aus, der Von sich sagen darf, daß er in den langen Jahren seiner Fahrpraxis weder einen Unfall Verursacht hat, noch das Opfer eines solchen geworden ist. Zwei Bauarbeiter durch Starkstrom getötet Mannheim(sw). Zwei jugendliche Bau- Arbeiter erhielten in Ilvesheim bei Mannheim einen elektrischen Schlag, als sie ein Trans- portband wegrückten. Die jungen Leute, die im Alter von 14 und 19 Jahren standen, wa- ren sofort tot. Bei den Untersuchungen er- Klärte der Staatsanwalt, daß die Stromleitung für den Motor des Förderbands vermutlich micht den Vorschriften entsprechend geerdet War. Den Bauunternehmer trifft voraussicht- lich keine Schuld. Motor und Stromleitung Sind von der Staatsanwaltschaft sichergestellt worden. Wettervorhersage Freitag und Samstag vorwiegend heiter, ver- Zinzelt etwas Gewitter. Warm, Höchsttempera- turen zum Teil über 25 Grad. Südweſtd. Nundſchan Landesregierung besucht Zürich Besichtigungen und Aussprachen Stuttgart(sw). Eime Delegation der baden-württembergischen Landesregierung Wird am heutigen Freitag dem Kanton Zü- rich auf Einladung der Kantons-Regierung einen eintägigen Besuch abstatten. Der Stutt- garter Abordnung gehören der stellvertre- tende Ministerpräsident und Wirtschaftsmini- ster, Dr. Hermann Veit, Innenminister Fritz Ulrich, Justizm er Dr. Wolfgang Hauß- mann, der Minister für Bundesangelegenhei- ten, Oskar Farny, sowie die Staatsräte Dr. Friedrich Werber und Dr. Gerhart Schlösse an. Im Rahmen des Besuches sind Besich- tigungen und Aussprachen mit den Vertre- tern der Züricher Kantonsregierung vorge- sehen. Britischer Hochkommissar in Stuttgart Offizieller Besuch bei der Regierung Stuttgart(dsw). Der britische Hochkom- missar in Deutschland, Sir Frederick Hoyer Millar, stattete der Landesregierung seinen ersten offiziellen Besuch ab. Auf einem Fest- dankett, das die Landesregierung zu Ehren des britischen Gastes gab, sagte Millar, er kreue sich, in Stuttgart Gelegenheit zu haben, die Arbeit einer deutschen Landesregierung kennenzulernen. Unter dem föderalistischen Regierungssystem hätten die Länder eine wichtige Rolle zu spielen und bildeten einen Wesentlichen Teil des gesamten Regierungs- Wesens. Im übrigen, so sagte Sir Frederick, sei er kein völliger Fremdling in Südwestdeutsch- land. Vor etwa 30 Jahren habe er mehrere glückliche Monate in der Familie eines deut- schen Professors in der Nähe von Herrenalb verbracht, um Deutsch zu lernen. Zuvor hatte der britische Hochkommissar die vom British Council zusammengestellte Mount-Everest-Ausstellung eröffnet. Später nahm er an der Eröffnung der neuen engli- schen Bücherei in der Stuttgarter Landes- bibliothek teil. Alt-Ministerpräsident dementiert An Ost-West-Fühlungnahme nicht beteiligt Stuttgart(sw). Der ehemalige Minister- präsident von Baden- Württemberg, Dr. Rein- hold Maier, erklärte in Stuttgart, daß er weder mittelbar noch unmittelbar noch in irgend einer Weise an der Fühlungnahme des FDP- Bundestagsabgeordneten Dr. Pfleiderer mit dem sowietrussischen Hochkommissar Semjo- now ü beteiligt sei. Mit dieser Erklärung wies Dr. Maier eine nach Pressemeldungen von Bundeskanzler Dr. Adenauer vor der CDU- CSU-Fraktion angeblich aufgestellte Behaup- tung als unwahr zurück.„Im übrigen bin ich fest überzeugt, daß Dr. Pfleiderer nie etwas unternimmt, was nicht jeder gute Deutsche mit seinem vaterländischen Gewissen verein- baren könnte“, heißt es in dem Dementi Dr. Maiers. Bank um 230 000 DM geschädigt Außerdem 12 000 DM unterschlagen Bad Mergentheim(sw). In der Haupt- Verhandlung der Volksbank GmbH Weikers- heim wurde mitgeteilt, daß der Anfang dieses Jahres ausgeschiedene Bankdirektor durch Ge- Währung von Krediten, die er nicht in den Bü- chern führte und dem Aufsichtsrat verschwieg, die Genossenschaftsbank um 230 C00 DM ge- schädigt habe. Die Kredite, die an einen Vieh- händler und an den Leiter eines inzwischen in Konkurs geratenen Unternehmens gegeben Wurden, müßten als verloren gelten. Da die Zentralkasse für den Verlust aufkomme, brauchten die Sparer nichts zu befürchten. Wie Weiter mitgeteilt wurde, hat der ehemalige Bankdirektor außerdem noch 12 000 DM unter- schlagen. Die letzte Bilanzsumme der Bank betrug 1,1 Millionen DM. Der Aufsichtsrat, den nach dem Ergebnis keine Schuld trifft, wurde von der Hauptversammlung wiedergewählt. Der ehemalige Direktor, gegen den ein Ver- fahren anhängig ist, hatte früher als erstklas- siger und einwandfreier Bankflachmann ge- golten. Vaupel legt Revision ein Karlsruhe(ZSH). Der Elternmörder Vau- bel hat gegen das Urteil der Karlsruher Ju- gendstrafkammer beim Landgericht durch Sei- nem Verteidiger Berufung einlegen lassen. Vaupel war wegen zweifachen Elternmordes zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verur- teilt worden. Nunmehr Verlangt er durch sei- nen Verteidiger Aufhebung des Urteils und Zurückweisung des Falles an die Jugendstraf- kammer zur erneuten Verhandlung. ADAC-Grenzbüros zu Pfingsten geöffnet Lörrach(sw). Für die Pfingst feiertage wird an den deutschen Grenzübergängen im Süden eim Rekordverkehr erwartet. Der ADAC Wird daher während der Pfingstfeiertage seine Grenzbüros an den wichtigen Ubergängen nach den Nachbarländern besetzt halten, um den Kraftfahrern, die sich in letzter Mimute noch zu einer Auslandsreise entschließen, die Möglichkeit zur Beschaffung von Triptyks und Carnets zu Seben. Bauernhof bei Uberlingen abgebrannt Herdwangen, Kreis Uberlingen(sw). In Herdwangen wurde ein Bauernhof durch einen Brand bis auf die Grundmauern zer- stört. Das Vieh und ein Teil der Geräte konn- ben gerettet werden. Nach den bisherigen Schätzungen beläuft sich der Schaden auf etwa 50 000 DM. Die Brandursache ist noch micht geklärt. Scharfe Munition im Mülleimer Karlsruhe(ZS). Von der Städtischen Müllabfuhr wurden in einem Mülleimer zehn Schuß überschwere MG-Munition und 90 Schuß Gewehrmunition gefunden. Da ein Teil der Munition schon in den Schneckengang des Müllwagens geraten war, bestand für die künf Märmer, die den Wagen bedienten, eine erhebliche Gefahr. Nur ihrer Aufmerksamkeit ist es zu verdanken, daß ein Unglück verhü- tet werden konnte. Der Müllwagen wurde von einem Fachmann des Munitionsbergungs- kommandos untersucht und die Munition be- Seitigt. Besuch in der alten Heimat Karlsruhe(Iswy). Einen Besuch in ihrer Aten Heimat statten gegenwärtig 27 Mitglie- der des Badischen Volksfestvereins New Vork ab. Die Mitglieder des Volksfestvereins New Lork, die zum Teil nach 20 und mehr Jahren zum erstenmal wieder ihre ehemalige badische Landeshauptstadt Karlsruhe sahen, sprachen sich anerkennend über den Aufbauwillen der Karlsruher Bevölkerung aus. Schwarze Kasse wurde geduldet Schweizer Zeugen im Jahnensprozeß Waldshut dsw). Im Jahnensprozeß von der Großen Strafkammer Waldshut begann das Gericht mit der Verlesung der protokol- Iarischen Aussagen verschiedener Schweizer Zeugen, fast durchweg leitender Funktionäre der Basler Holzstoff-Bereitungs-AG., des Schweizer Mutterunternehmens der Papier- fabrik Albbruck. Generaldirektor Rinder- knecht, eine führende Persönlichkeit im Bas- jer Wirtschaftsleben, bestätigte, von der Exi- Stenz der schwarzen Kasse gewußt zu haben. Nach seiner Auffassung sei in jenen Jahren nach der Währungsreform eine schwarze Kasse notwendig gewesen, obwohl die Ein- zichtung als solche„unsympathisch“ gewesen Sei. Rinderknecht erklärte, eine Rontrolle der schwarzen Kasse sei von der Muttergesell- schaft im Basel nicht ausgeübt worden, Jah- nens seien auch keine Buchungen nahegelegt worden, da es in der Natur einer schwarzen Kasse liege, daß keine Aufzeichnungen ge- macht werden. Von einem Fall abgesehen habe das Basler Mutterunternehmen aus der schwarzen Kasse nichts erhalten. Uber ihren Gesamtumfang sei er nicht unterrichtet ge- Wesen. Auf eine Anzahl der über 150 Fragen Ver weigerte Rinderknecht die Antwort. Der Oberstaatsanwalt fragte die Haupt- buchhalterin des Angeklagten Jahnens nach dem seinerzeit an den ehemaligen südbadi- schen Wirtschaftsminister Lais gewährten Bauzuschuß. Die Buchung, erklärte Sie, sei auf Grund seines Aufrufs der Muttergesellschaft Basel erfolgt, die dann mehrmals bei Jahnens in dieser Frage vorstellig geworden sei. ROMAN EINER EHE VON ANNE A/ Copyright by Cosmopress, Genf, durch Verlag v. Sraberg& Görg. Wiesbaden (22. Fortsetzung) Ds war etwas Beunruhigendes, dieser Ge- danke. Doch gleich riß sie sich wieder zu- sammen. Unsinn, Solche Anwandlungen mußte man überwinden! Entschlossen, nun an nichts mehr zu denken, legte sie sich nie- der und löschte das Licht aus. Doch mit offe- nen Augen starrte sie ins Dunkel und horchte auf die Wagen, die unten vorüber- kuhren. Ach, Charles. Es War nicht 80 leicht, den Gedanken zu verbieten immer ieder ängstlich zurückzukehren. Plötzlich setzte sie sich wieder auf und knipste die Nachttischlampe an. 8 Draußen wurde leise ein Schlüssel ins Loch gesteckt, und vorsichtig, auf den Zehenspit- en kam Charles herein:„Was, du bist noch wach?“ Er blieb an der offenen Tür stehen, zeine Stimme klang etwas verlegen und un- geduldig:„Entschuldige, daß es so spät ge- worden ist, aber ich war überzeugt, dag du zchon längst schläfst.“ Suzanne lächelte. Sie streckte die Arme ein wenig nach ihm aus, es war eine schüch- zerne Bewegung:„Ich konnte nicht, ich hatte Sehnsucht nach dir.“ „Ach was! Du mußt jetzt schlafen. Wenn nan so zeitig aufsteht wie du. Nein, nein Kind, so geht das nicht“, sagte er und zegann sich auszuziehen. f „Was geht nicht so?“ Sie saß im Bett und ah zu, Wiener die Krawatte abband. Sie ist ot mit weißen Sternchen, dachte sie ohne eden Zusammenhang. »iebe Suzanne Charles kam zu ihr merüber:„Liebe Suzanne, ich habe dir eine Mitteilung zu machen, die dich bestimmt in- eressieren wird. Er ließ eine bedeu- ungsvolle Pause folgen. Warum spricht er so formell, dachte sie. In Charles Gesicht war ein Wohlgefälliges Lächeln:„Das Neue Theater hat mein Stück angenommen und wird es als nächste Pre- miere herausbringen“, fuhr er fort und pflanzte sich neben dem Bett auf:„Na, das ist immerbin schon etwas, nicht wahr?“ sagte er, die Hände in den Taschen. Aber warum war seine Stimme so selbst- bewußt, so arrogant und was will er mir noch sagen, das ist doch nicht alles. „Du verstehst, daß dies der Beginn meiner Karriere ist.“ Charles Fersen hoben sich ein wenig, er wippte, es sah so aus als ob er Wachsen würde:„Du begreifst, daß ich jetzt sehr viel zu tun habe: Proben. Verhand- lungen mit Bühnen und Verlegern Er machte eine ausladende Bewegung als könne er gar nicht alles aufzählen:„Ich werde bis spät nachts beschäftigt sein, und es würde mich stören, wenn ich wüßte, daß du inzwi- schen auf mich wartest, Du brauchst deine Kräfte, du bist ein arbeitender Mensch, am besten ist es also, wenn ich von nun an im Wohnzimmer- schlafe spät nachhause gekommen— und sie hatte ihm nicht einmal Vorwürfe gemacht. Mit Suzanne War alles in bester Ordnung, aber sonst. 2 Charles hatte ein schlechtes Ge- fühl: die Sache mit der kleinen Pasquier war ihm reichlich unheimlich. Eigentlich hätte er das Mädchen doch nicht mitnehmen dürfen, schuld daran war natürlich nur seine schlechte Verfassung, als er von Karenski Wegging. Und gerade in dieser Stimmung mußte ihm die Kleine über den Weg laufen! Er ärgerte sich über sich selbst. Man spielt nicht mit Gefühlen! Armes Mädel,— sie tat ihm aufrichtig leid. Wie kann man das nur wieder gutmachen? fragte er sich, während er die Pyjamahosen anzog. Er war ärgerlich über sich, und er war auch ärgerlich, weil er nun gerade Laurence zum Mitwisser hatte. Unangenehm. Der ist sowieso nicht gut auf, mich zu sprechen. Ob er gemerkt hat, daß ich mit Marina.. Prustend steckte er den Kopf ins kalte Wasser. Suzanne hatte das Aufdrehen des Wasserhahnes gehört. Er Wäscht sich, dachte sie völlig sinnlos und sah zu dem leeren Polster neben sich. . Aber Während sie wie er dastan merklich auf Hand und klo Schulter:„Na, Du scheinst dic freuen.“ „Doch, natü sehr“, sagte si Sie unsicher, tigen. Ich ha wünscht, dacht in sich, Wo die sei. Aber es w e Wiederholte sie eine Träne. „Na also!“ C nerhaft auf di Badezimmer u auf: Na also, Schon halb d ————————— den ihren morgen Pro- loch die Lei- me. Etwas Kehle auf. nicht mehr, ich, ich freue sehr, dachte is Herz, 80 Pasquier im le eine kurze zesenden für r. Suzanne Nachfolgerin Feier, er War. Ich bin hier der n Menschen, aber die im Halbkreis standen, ihre Augen wan⸗ derten von einem zum anderen und blieben dann an einem ferblosen Schnauzbart hängen. Ja, auf Karenski konnte sie sich verlassen: er war ein gewissenhafter Arzt, nur leider fehlte ihm das große Format. Prof. Pasquier verabschiedete sich von seinem Stab und Suzanne begleitete den alten Herrn die Treppe hinunter. Nochmals drückte er ihr die Hand, es flel ihm doch recht schwer, von hier fortzugehen. Lange sah sie ihm nach, wie er einstieg und der Wagen die Serpentine hinunterrollte, — dann ging sie ins Haus zurück. Oben, im Korridor, begegnete ihr Karen- Ski. Sie blieb stehen:„Es würde mich kyeuen, Wenn du zu mir herüberkämst,“ Sie ging Voraus und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer, Auf dem Tisch lagen Blumen und eine Vi- sitenkarte von Charles: Herzliche Gratula- tion“,— sonst stand nichts weiter darauf. Karenski sah zu, wie Suzanne die Rosen in eine Vase gab und sie auf den Schreib- tisch neben die Photographie von Charles stellte.: „Wollen wir ausgehen und zusammen irgendwo essen?“. EKarenski schüttelte den Kopf: Nachtdienst.“ 5 „Schade, das tut mir leid.“ Suzanne setzte sich in den Klubsessel. N Es war ihm ungewohnt, sie nicht wie sonst Hinter dem Schreibtisch zu sehen; auch das dunkle Kleid war ungewohnt in dieser Um- gebung: sehr korrekt sah sie mit dem Kra- gen aus weizem Piquéèe und den schmalen, Weißen Manschetten aus,— eigentlich wie eine Klosterschülerin. Und so etwas ist nun Chef von St. Joseph du Roule, lächelte er und drehte bedächtig die Zigarre zwischen „Ich habe seinen Lippen. 5 b ee du nicht fortkannst, möchte ich 0 hier mit Sie sagte es wie Aus der christlichen Welt Verschärfter Zwang zum Materialismus Besorgnisse der Kirchlichen Ostkonferenz Anzeichen für eine immer systematischer betriebene Ausrichtung der Schulerziehung in der Sowjetzone auf einen Zwang zur mate- Tialistischen Weltanschauung kamen auf der Kirchlichen Ostkonferenz in Berlin zur Spra- che. Die unter dem Vorsitz von Bischof Di- belius zu einer ihrer regelmäßigen Tagungen versammelten Vertreter aller evangelischen Landeskirchen in der Sowjetzone erörterten de Konflikte, die bei der jetzigen Lage zwi- schen dem staatlichen Schulwesen und dem christlichen Elternhaus entstehen. Die Ge- Wissensnot junger Christen mache es der Kirche zur gebieterischen Pflicht, ihre ernste Besorgnis über diese Entwicklung auch den maßgebenden staatlichen Stellen gegenüber zu betonen und auf Abhilfe zu dringen, zumal Sich der Eindruck ergeben hat, daß es sich hier nicht um Einzelvorkommmnisse handelt. Die im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland geäußerte ernste Besorgnis über die Versuche mit Wasserstoffbomben wurde von der Kirchlichen Ostkonferenz geteilt und die zu erwartende Außerung des Rates zu die- Ser Frage als kirchliche Wegweisung begrüßt. Bahnhofsmission in Ost und West Die Evangelische Deutsche Babhnhofsmis- Sion hielt in Königswinter unter dem Vorsitz ihres Präsidenten v. Kameke ihre Jahres- tagung ab, zu der etwa 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Ost und West erschienen waren. Als Nachfolger des verstorbenen Schatzmeisters, Superintendent Kaiser(Nien- burg), wurde einstimmig Kirchenrat Rreisel Hannover) gewählt. Vizepräsident D. Pastor Ohl(Langenberg) betonte, daß neben aller Facharbeit die persönliche Arbeit am Men- schen und damit der missionarische Auftrag zu erfüllen sei. Frau Caritasdirektorin Denis Freiburg) legte dar, daß in der engen Zu- sammenarbeit zwischen den beiden Konfes- sionen auf der Basis echten Glaubens ein Segensreicher Dienst an den Hilfesuchenden möglich sei. Papst Pius an den Franziskanerorden Amnläglich der vor 200 Jahren erfolgten Er- Hebung der St. Franziskuskirche zu Assisi in den Rang einer Basilika und zum 700jährigen Bestehen des berühmten Gotteshauses rich- tete Papst Pius XII. ein Schreiben an den Generalminister der Konventualen, P. Vit- torio M. Constantin. Der Papst unterstreicht darin die Verdienste des Framziskanerordens und schreibt:„Da wir wissen, daß der Pa- triarch von Assisi von der göttlichen Vorse- hung die Sendung erhalten hatte, die Chri- stenheit nicht nur der damaligen unruhigen Zeit, sondern aller Zeiten zu reformieren, so Hoffen wir, daß anläßlich der beginnenden Festlichkeiten die sich zahlreich am Grab des hl. Franziskus einfindenden Menschen Kraft schöpfen mögen, auf daß eine Erneuerung der Sitten erfolge, die dem Willen aller Gu- ten entspricht. Prädikat für katholischen Film Der Kulturfim„Eimer ist mächtiger“, der von der Katholischen Filmgilde über die Wie- ner Kapuzinergruft gedreht wurde, ist von der Filmbewertungsstelle der Länder in Wies- baden mit dem Prädikat„wertvoll“ ausge- zeichnet worden. Der Streifen wird bei den diesjährigen Berliner Filmfestspielwochen als österreichischer Kulturfilm gezeigt. „Bekenntnisschule des Marxismus“ Neue Behinderungen kirchlicher Arbeit Die Schule in der DDR sei nunmehr auch rechtlich und gesetzlich eine Bekenntnisschule der marxistischen Weltanschauung geworden, Zt es in einem Bericht, den der Ständige ungsausschuß der Berlin-brandenbur: schen Provinzialsynode auf der Tagung in Spandau vorlegte. Der Bericht weist nach, daß die nach dem 10. Juni 1953 zunächst eingeti benen Erleichterungen wieder fallen gelass worden seien. Aufgrund der letzten Gesetze und Verfügungen des Volksbildungsministeri- ums der DDR müsse jeder Lehrer ein Funk- tionär der SED sein. Auch von den Schülern Werde eine klare Parteinahme und Parteilich- keit im Sinne der SED gefordert. Die FD habe bei Versetzungen und Zulassungen zu Prüfungen ein ausschlaggebendes Wort mit- zusprechen. Sämtliche Prüfungen hätten das Ziel, die Schüler auf ihre Eignung als Akti- visten zu prüfen. Angesichts dieser Entwick- Lung richtete der Erziehungsausschuß an die Kirchenleitung und an die Synode die Frage, ob diese Schule der marxistischen Weltan- schauung noch in der Lage sei, Nachwuchs für kirchliche Berufe zu erziehen, oder ob es nicht am der Zeit sei, in größerem Umfang als bis- her kirchliche Proseminare einzurichten, in denen der Nachwuchs für die verschiedenen kirchlichen Berufe herangebildet werden kann. „Letzte Brücke“ auf der Jahresbestliste Als dritter Film übernahm die Katholische Filmliga in die Jahresbestliste 1954 den öster- Teichisch- jugoslawischen Film„Die letzte Brücke“. Im Vorschlag der Katholischen Film- kommission heißt es, trotz eines unbewältig⸗ ten Restes verdiene der Film diese besondere Empfehlung für erwachsene Besucher auf Grund der mutigen und eindringlichen Ver- söhnungsabsicht, mit der er den Partisanen- kampf des letzten Weltkrieges auf dem Bal- kan aufgreife, um in der Herzensentscheidung Sinner Krankenschwester dem aktiven Haß der Kämpfenden die tätige Liebe zum Leidenden entgegenzusetzen. Leonardo da Vineis„Abendmahl“ restauriert Nach zweijährigen Arbeiten wurde das be- rühmte Fresco„Das Abendmahl“ von Leon- aArdo da Vinci in der Kirche von S. Maria delle Grazi, das u. a. auch durch Kriegsein- Wirkungen schwer beschädigt wurde. jetzt völlig wiederhergestellt. In Anwesenheit des italienischen Unterrichtsministers wird 1 Rahmen eines Festaktes in Anwesenheit Erzbischofs von Mailand, Kardinal Schuster. am 30. Mai das wiederhergestellt Fresco ent- hüllt werden. Geistige Ausein andersetzung ohne Zwang 8 Die Anwendung staatlicher Zwangsmittel verhindere eine echte geistig nander- setzung der Konk onen He ungen; weder das Christentum noch der Marxismus dürften sich solcher Mittel be- dienen, erklärte der ses der gesamtdeut- schen evangelischen Synode, Bundesminister A. D. Dr. Heinemann, vor über 1000 Studenten der Martin- Luther Universität in Falle. Dr. Heinemann, der an einer Tagung des Ra- tes der Evangelischen Kirche in Deutschland in Halle/ Saale teilnahm, zeigte in einem Vor- trag über„Demokratie und Kirche“ an Hand der angelsächsischen, russischen und deutschen Geschichte der letzten 400 Jahre die ver- schiedenartigen Auswirkungen eines staatlich gebundenen und eines vom Staat getrennten Kirchentums auf das politische Leben der Neue Strecken- und Rundenrekorde auf dem Nürburgring Gsterreicher fuhr NSU-Rennfox zum Sieg Werner Haas und Karl Hoffmann für Deutschland erfolgreich Beim 17. Internationalen Eifelrennen auf dem Nürburgring waren in den drei kleineren Klas- sen deutsche Fabrikate erfolgreich, während in den beiden 300-c m- Klassen Ausländer den Sieg exrangen. sse wurde zu einem NSU- Werke, deren Fabrikmannschaft mit r Rennfox die vier ersten Plätze belegte. Sieger des Rennens wurde der junge Gsterreicher Rupert Hollaus, der mit 115,1 km/std einen neuen unw cheinlich an- mutenden Rundenrekord und 3,5 Km/std auch einen hervorragenden Strecken ord auf- stellte. Während Hollaus sofort dicht gefolgt von Weltmeister men H. P. Müller und Hans B vom Start weg. H. P. Müll an dritter Stelle liegend Runde, während Balt reger trotz Kerzenv sel noch den vierten Platz für NSU herausfuhr. Im Rennen der 500-Cœm-Seitenwagen maschinen jagten Oliver auf Norton, Noll und Hillebrand hrung schoß, mit ihrer RMW-RS vom Start weg davon, wäh- rend Ex- Weltmeister Smith, der anfangs das Feld anführte, bald zurückflel. Auch Hillebrand konnte in diesem Duell nicht ganz mithalten, denn Oliver und Noll übe rboten sich gegens sich Noll auf den letzten 1a schlagen bek Hockenheimsieg wied Klassenrekord auf 113,4 km/std. Die schnellste Runde fuhren Noll-Cron mit 115,2 km/std. In der 350 œ,fỹö l-Klasse hatten die erstmals in diesem Jahr startenden Dreizylinder-DRKW kei- nen Gegner zu fürchten. Die Maschinen sind mit einer Vorderradschwinge ausgerüstet. Siegfried Wünsche, Karl Hoffmann, August Hobl und Ger- hard Bodmer setzten sich an die Spitze. Doch Siegfried Wünsche mußte schon in der ersten Runde wegen Motorschadens aufgeben, und wäh- rend August Hobl Kerzen wechseln mußte und dem Feld nachfuhr, hatte Karl Hoffmann keinen Konkurrenten mehr und fuhr überlegen in einem neuen Streckenrekord von 121,3 km/std das Ren- nen nach Hause. August Hobl holte das gesamte Feld wieder ein und wurde Zweiter vor Bodmer. Bei seiner Verfolgungsjagd verbesserte August Hobl den Rudenrekord auf 123,8 Km/std. Im Zwei- Minuten-Abstand wurde die 500-Cc m- und die 250-œ,˖,qg-Klasse in einem Rennen gestar- tet. Bei den 500ern fehlte Walter Zeller, der im Training gestürzt war. So war das Feld frei für den Norton- Werksfahrer Ray Amm, der vom Start bis zum Ziel überlegen in Führung war und mit 124,2 Km/std die schnellste Zeit des Ta- ges fuhr. Die Uberraschung dieses Rennens war das hervorragende Abschneiden der Einzylinder- Schnell-Horex unter Georg Braun, der vom Start weg den zweiten Platz innehatte und auch von den BMW-Rs nicht gefährdet werden konnte. Hans Meier als bester BMW-Fahrer belegte den dritten Platz. In der 250-C em-Elasse entwickelte sich ein er- bittertes Duell zwischen Doppel weltmeister Wer- ner Haas und Rupert Hollaus. Haas konnte sei- nen 200-m- Vorsprung, den er von der ersten Runde an herausgefahren hatte, bis zum Schluß gegen den Gsterreicher halten. Altmeister H. P. Müller hatte mit dem Kampf um den Sieg nichts zu tun, fuhr jedoch einen sicheren dritten Platz heraus. Bei den Privatfahrern lag Karl Lottes auf der Zweizylinder-DKW vorn. Uberraschend gut schnitten die Serienmaschinen von Adler ab, die mit Hallmeier, Luttenberger und Vogel die Oliver seinen i stellte er den nächsten Plätze vor den Moto-Guzzi-Fahrern Thorn-Prikker, Kronenmüller und Alex Maier belegten. Mattes Auswahlspiel in Waldshut Südbaden— Württemberg 1:3 Dem ichter Wytling(Zürich stellten sic en in folgender Aufstel- lung: W (VfR Heilbr kelacker(VI. pp(SG Untertürk- heim), Muche Kurz(VfB Stuttgart), Nörrlinger Carle(VfL Sindel- ingen), P ngen), 1 Ulm). Südbader); M51 Benz ingen), Ns Frei- Möller Petz er ver- 1 es der gabe von 1:0 für Südbaden MI spàter Mer nger den 1:1 ꝛatte das Spiel mit- mpo, und besonders n Elf Wa- der würt⸗ großes Wieder t dann die und die südbadische a Druck. eine konnte. laig vom von VfL S Kurz u Schwabe Abwehr Zweimal kon zen für den be- reits gescr auf der Torlinie klären. In eiten Halbzei inen A eg; es durch g. Das Spiel so daß bereits Zuschauer ab- spielende die ersten nen. 10 zuwandern bes Amieitia gewinnt Mannheimer Stadt-Achter Der Mann trug zum vierten Male in d traditionelle Stadt- Achter-Rennen E Mannheim-Lud- Wigshafener Rudervereine mit 21 Booten und 130 Ruderern beteiligt waren, Wie in den Vorjahren, so gewann auch diesmal die Meist gannschaft des MRV Amicitia den Wanderpreis der Stadt Mannheim, welcher mit diesem Sieg in den endgültigen Besitz des MRV Amicitia übergegangen ist. In den insge- samt acht Rennen errang der MRV drei Siege, der Club von 1875 ebenfalls drei Siege, während sich der Ludwigsh. Ruderverein und die Ræ Rheinau mit 3e einem Erfolg begnügen mußten. Ergebnisse: Kurpfalz-Einer: 1. MRV Amicitia(Lud- wig Bunge) ohne Zeit; 2. MRG Baden(Otto Hedo. Jungmann-Gig- Achter: 1. MRC von 1875 3:06, 2 Min., 2 2. R Rheinau 310,1, 3. MRG Baden 3:40,66. Jung- mann-Achter(Rennboot er 1500 m): 1. MRC von 1875 4:05,1, 2. Ludwigshafener RV 413,4, 3. MRV Ami- Sitia 4:16 tadt-Achter(Senioren über 1500 m);: 1. MRV Am 4 05,8, 2. MRC von 1875 4:12, 4. Wettkampf Baden— FE Ein sportliches Ereignis versp Z— Sachsen/ Anhalt Leichtathleti nderkampf zwischen Baden, der Pfalz und 8 Anhalt in Karlsruhe zu werden. In allen Disziplinen sind dabei interessante und span- nende Kämpfe zu erwarten, da neben einigen deut- schen Meistern viele Landesmeister am Start sein Werden. Kurze Sportmeldungen Im deutschen Meisterschafts-Endspiel der Hok- key-Damen in Berlin siegte der 1. FC Nürnberg recht glücklich mit 2:1 gegen den Sc Branden- burg Berlin. Das Endspiel um die deutsche Rugby-Meister- schaft gewann der Titelverteidiger Viktoria Lin- den-Hannover mit 23:3(15:3) gegen den süd- deutschen Meister Sc Neuenheim. Die sowjetische Leichtathletin Nadeschda Kon- jajewa verbesserte im Speerwerfen ihren eignen Weltrekord um 1,55 m auf 55,11 m. Alexandra Tschudina verbesserte im Hochsprung den Welt⸗ rekord der Engländerin Shirley Lerwill von 1,72 auf 1,75 m. eee Heimgekehrt vom Grabe meiner lieben Frau und unserer guten Mutter Marie Meyer sagen wir allen denen, die ihre Anteilnahme durch Geld- oder Blumenspenden sowie durch Teilnahme an herzliches Vergelt's Gott. Besonderen Dank auch der ehrw. Schwester für die liebevolle Pflege während dem Krankenlager. der Beerdigung bekundet haben, ein In christlicher Trauer: Georg Meyer und alle Angehörigen NMhm.Seckenbeim, 28. Mai 1954 due dam, Jah Un war überrascht über den herrlichen Hochglanz, den KINESSA-BOhner wachs dem Boden gibt. Beson- ders beeindruckte sie, daß der Glanz so lange anhält, trittunempfindlich ist und naß gewischt werden kann. NINE TTA FF und für Ihren Schuh KINESSA-SCLIUEHI-PASTA Germania-Drogerie W. Höllstin 5 5 19 5 HPalast- Theater Seckenheim Freitag bis Montag: Der 2. große Indien-Farbfilm, die Fortsetzung von„Sterne über Colombo“ Die Gefangene des Maharadscha Hinreißend— aufwühlend begeisternd Freitag u. Samstag, 2 Uhr Spätvorstellung: Der Mann mit der Totenmuske Der zweite Teil: Entlarvte Spione Dienstag u. Mittwoch: Im Land der Mitternachts- sonne erfüllt sich der Wunsch Zweier Liebender. Es geschah aus heiber qugendliebe Ein neuer Film aus Schweden a 8 icht der sonntägliche 1 * SUI // 8 Kür Keine ti K 5 hard schen tik un schaft CDU gramm regier Dab. handel Zufuh sorgun aus gi schen auch ii werde, kaum Zuwac Erharc 1. N schafts tische 2. E Linie Zurücl verfol, in Fre Kartel müsse als Hi trachte schen bei di Teil d Verbr: 3. E wende Wirts Dabei Wachs deutsc leben ren. D sondei Zonen Notsts 4. II thoder wie zu sonde! von Se haltun tigung piere talmai heilsa werde 7 reien ders 11 Währt R von Mund zu Mund — geht der Erfolg von KLOSTERFRAU MELIs- ISENCEISs T. Und das ist kein Wunder: wer die 8 8 l erstaunliche Wirksamkeit dieses berühmten Trauringe Bestecke Er Hausmittels für Kopf, Herz, Magen, Nerven Uhren— Schmuck 5 5 Jeinmal am eigenen Leibe verspürt hat, der sagt J l Bleikristall Droge rie Böck alle N Feines Porzellan, Bleikrista es gerne seinen Freunden weiter! Wirklich— 75 3 hol uch Sie sollten ihn gegen die Gesundheits- Dehnbare Uhrenbänder 1 1 112800 N 8 381 störungen des Alltags stets griffbereit Balten:(Elastofiæ und kxpandro) Ecke Zahringerstra för 1 den echten KLOSTERFRAU MELIssENSEIST! 1 i 5 un Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie Aucb 1 Sesch irr Sie: en Aktiv-Puder zur Pflede der gesunden und kranken Haut! Uhrenfachgsschä Best K 725 Hans Viach„„ ist der ideole Volldünger für Seckenneim, Hauptstraße 117, nne woe 5 b Blumen- und Sortengewächse kigene Reporotur-Werkstätte][eis vorraus 2 Wannen 1 Sich. 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