eee 1 b 7 1 ich a g 3 r Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbe dei (Preisliste Nr. 1) Hungen können nur bis 25 f 5 7 Nr. 90 4 Mittwoch, den 9. Juni 1954 V, 6.54. Jahrgang re. Aussprache Adenauers und Pfleiderers Aufklärung von„Mißverständnissen“— Auch Ollenhauer für„normales Verhältnis“ zu Moskau BOnn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer gab zm Dienstag dem FDP- Bundestagsabgeord- neten Pfleiderer Gelegenheit, persönlich sei- nen Vorschlag zu erläutern, eine Delegation westdeutscher Politiker zur Kontaktaufnahme nach Moskau reisen zu lassen. Diese Aussprache soll nach Mitteilung eines Reglerungssprechers in der kommenden Wo- che fortgesetzt werden. Pfleiderer, der diesen Hinweis bestätigte, erklärte sich jedoch außer- stande, über den Inhalt seiner Besprechung mit dem Kanzler nähere Einzelheiten mitzuteilen. Er sagte, Adenauer und er seien übereinge- kommen, Stillschweigen zu bewahren. Offent- iche Außerungen Pfleiderers in den letzten Ta- gen veranlagten unterrichtete Kreise in Bonn zu der Bemerkung, daß es dem FDP-Abge- ordneten bei seinem Gespräch mit Adenauer unter anderem darauf angekommen sei, eine Reihe von„offenkundigen Migverständnissen“ aufzuklären. Der sozialdemokratische Oppositionsführer Ollenhauer trat für ein normales Verhältnis der Bundesrepublik zur Sowjetunion ein. Gleichzeitig betonte er, die Wiederherstellung der deutschen Einheit und die Frage der euro- päischen Sicherheit müsse als Ganzes behan- Hadelt werden. In einem Interview mit der kro- Itischen Zeitung„Vjesnik“ sagte Ollenhauer, die SPD werde die Besatzungsmächte immer an ihre Verantwortung für die Spaltung Deutschlands erinnern, aus der sich die Alli- lerten nicht„herausschmuggeln“ könnten. Die SPD werde ferner darauf drängen, beispiels- weise durch Erleichterungen im Verkehr, die Beziehungen zwischen den Deutschen aller Zo- nen zu normalisieren. Wehner:„Volksbefragung ist ein großer Bluff“ Die von der Sowietzonenregierung für den 27. bis 29. Juni angekündigte„Volsksbefra- gung“ nannte der Vorsitzende des Bundes- tags ausschusses für gesamtdeutsche und Ber- ner Fragen, SpD-Bundestagsabgeordneter Wehner,„einen großen Bluff“. Sei sei in ihrer Fragestellung unecht sowie in der Methode und der Zwecksetzung eine Farce. Diese „Volksbefragung“ diene nicht der Armähe- rung der beiden Teile Deutschlands. Deshalb sei es die Aufgabe der Bundesrepublik und Westberlins, den Menschen in der Sowjetzone das klare Bewußtsein zu verschaffen, daß die freie Welt um diese„Schwindelhaftigkeit und Imechtheit“ der„Volksbefragung“ wisse. Es könne daher auch für keinen Menschen in der Sowjetzone Veranlassung bestehen, ge- gen die„Volksbefragung“ zu demonstrieren und sich dafür von den Pankower Machtha- bern bestrafen zu lassen. Weil die freie Welt wisse, daß das Ergebnis der„Volksbefragung“ bereits heute festliege, solle in der Zone keine Mutter um ihren Sohn weinen müssen. Nach Ansicht Wehners, der während der Pfingst- tage in Berlin mit zuständigen Stellen die Probleme der Sowjetzone erörterte, besteht die Aussicht, daß die demokratischen Parteien der Bundesrepublik kurz vor der„Volksbe- fragung“ eine gemeinsame Parole ausgeben werden. Schulkompromiß einzige Lösung Katholische Lehrerinnen tagten in Freiburg Freiburg(sw). Ein einmütiges Be- kenmtnis zur christlichen Schule und zu einer Sigenständigen Mädchenbildung entsprechend der Eigenart und Lebensaufgabe der heran- wachsenden Frau legte an Pfingsten die 60. M²itglieder versammlung des Vereins katholl- scher deutscher Lehrerinnen ab. 600 katholi- sche Lehrerinnen aller Schularten aus der Bundesrepublik und aus Berlin und Vertrete- rinnen katholischer Lehrerinnenverbände aus Frankreich, Holland, Spanien, der Schweiz und Osterreich nahmen an der Tagung teil Papst Pius XII. hatte dem Kongreß ein Gruß- wort gesandt. Auch Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Dr. Adenauer uber- mittelten den Lehrerinnen beste Wünsche für mre Tagung, deren Eröffnung Vertreter der Kirche, der Landesregierung und zahlreicher Behörden beiwohnten. FKapitularvikar Dr. Simon Hirt vom Erz- bischöflichen Ordinariat Freiburg bedauerte m eimer Ansprache die vom katholischen Standpunkt erfreuliche Entwicklung des Schul- Wesens seit dem ersten Weltkrieg. Der Schul- Kompromiß der Weimarer Verfassung habe mit dazu beigetragen, daß de ehedem vor- herrschende Bekermtnisschule von der Si- multamschule abgelöst worden sei. Als Vertreter der Landesregierung von Ba- tel, die christliche Schule stehe und falle mit der Persönlichkeit des christlichen Lehrers. Nicht alles Heil in der Welt und im Staate komme von den Gesetzen und den Verfassun- Ben. In Baden- Württemberg seien zweifellos große Teile der Bevölkerung mit dem Scmul- Fompromiß in der Verfassung 5 1 den. Eine amdere Lösung sei aber PO Mtischen Konstellation in Land 1 bei den eigenartiger Verhältissen in den einzelnen Landesteilen nicht möglich gewesen. den- Württemberg sagte Staatsrat Anton Dich- Wohnungsbau für Flüdulinge gesichert Noch 342 627 Menschen in Lagern— 19 000 Bauern werden angesiedelt Bonn(E. B.) Der Wohnungsbau für die aus Politischen Gründen sowie zum Zwecke der Familienzusammenführung aus der Sowzet- zone aufgenommenen Deutschen ist für das Haushaltsjahr 1954/55 gesichert. Auf jeden Angehörigen dieses Personenkreises werden voraussichtlich 1500 DM Wohnungsbaumittel entfallen. Wie Staatssekretär Nahm vom Bundesver- triebenen ministerium mitteilte, ist die zur Re- Selung der Wohnungsbauzuschüsse für Flücht- inge vorgesehene Ministerpräsidentenkonfe- Temz jetzt nicht mehr erforderlich. Es würden nur noch Besprechungen der Fachminister stattfinden, da die Bereitstellung der Mittel im neuen Haushaltsjahr grundsätzlich ge- sichert sei. Nahm machte jedoch darauf auf- merksam, daß eine Bevorzugung bei der Ver- teilung der Baumittel nur noch für zwei Per- sonengruppen möglich sei: für dde aus zwin- genden politischen Gründen Geflüchteten und für die im Interesse der Familienzusam- menführung in der Bundesrepublik aufge- nommenen Personen. Diese Gruppe umfasse rund 25 Prozent aller Aufgenommenen. Alle anderen würden genau so behandelt werden wie jemand, der schon in der Bundes- republik wohnt und nur seinen Wohnsitz Wechselt. Es handele sich dabei vor allem um Personen aus der Sowietzone, die bei ihrer Ankunft in der Bundesrepublik auf Grund persönlicher Verbindungen Wohnung und Ar- beit in Aussicht hätten. Diese Flüchtlinge müßten sich wie jeder andere Wohnungssu- chende„in die Schlange“ einreihen und war- ten, bis sie„an der Reihe“ sind. Diese Maß- nahmen wurden von Staatssekretär Nahm mit dem Hinweis begründet, man könne den seit neun Jahren in Lagern lebenden Heimatver- triebenen und Evakuierten nicht zumuten, dag einem nicht aus politischen Gründen oder we- gen Familienzusammenführung Geflüchteten schon wenige Monate nach seiner Ankunft eine Wobnung zur Verfügung gestellt werde. Nach den neuesten Erhebungen des Mini- Steriums ist die Zahl der Antragsteller im Notaufnahmeverfahren von 17 611 im pril 1954 auf 14 816 im Mai zurückgegangen. Von den Aufgenommenen erhielten im Mai rund 25 Prozent die Aufenthaltserlaubnis aus po- hen Gründen und aus Gründen der Fa- jenzusammenführung Bundesvertriebenenminister Oberländer wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß in den westdeutschen Durchgangs-, Wohn- und Aus- Wwanderungslagern noch 342 657 Personen leb- ten. Dazu kämen 227 Lager mit 145 000 Be- Wohnern, 1 ausschließlich Sowjetzonen- lüchtlinge seien., Bei der jetzt anlaufenden ersten größeren innergebietlichen Aktion zur Lagerräumung würden voraussichtlich bis Ende des Jahres 30 000 Heimatvertriebene, ZVakuierte und heimatlose Auständer ihre r verlassen. Dabei sollen zunächst die einen Lager geräumt werden, die besonders hohe Verwaltungskosten verursachen. In Besprechungen zwischen dem Bundes- vertriebenenmini im und den Leitern der Obersten Sied f hörde ist nach den An- gaben Ober ers kürzlich Ubereinstimmung darüber erzielt worden, daß in diesem Jahr 19 190 Bauern neu angesiedelt werden sollen. Zusätzlich zu dem bisher vorgesehenen Pro- mim für 18 420 Neusiedlerstellen hätten sich Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfa⸗ len bereit erklärt, weitere 470 bzw. 300 Sied- lerstellen zu schaffen. Für Heimatvertriebene seien 17 000 aller Siedlerstellen vorgesehen, der Rest entfalle auf Einheimische. Oberländer betonte, er sei mit Bundeser- nährungsminister Lübke der Auffassung, daß die Ansiedlung heimatvertriebener Bauern müt der Verbesserung der Agrarstruktur durchaus vereinbar sei und Hand in Hand gehen könne. Minister Lübke habe sich im Jegensatz zum Deutschen Bauernverband für die Beibehaltung des Vorkaufsrechts der Sied- lungsbehörden ausgesprochen. Mit der lung des für 1954 aufgestell- ten Ansiedlungsprogramms wird nach der Darstellung des Ministers das Zweieinhalb- fache des Jahres 1953 und das Dreieinhalb- fache der Neuansiedlung in normalen Jahren der sogenannten Weimarer Zeit erreicht sein. Ober! ündigte an, daß auch die Alters- 80 Inhaber land wirtschaftlicher and Holo enftäuschte viele Hofinungen Keinerlei Konzessionen der Kommunisten— General Ely soll trotzdem Kontakt suchen Genf(UP). Der sowzetische Außenminister Molotow machte in Genf Vorschläge zur Lö- sung des Indochinaproblems, die die Hoffnung auf eine baldige und erfolgreiche Beendigung der Konferenz erheblich sinken ließen. In seiner langer warteten Rede erklärte der sowjetische Delegationsführer, Hand in Hand mit der militärischen Lösung müsse auch die politische in Angriff genommen werden. Hier- bei gelte es zu bedenken, daß drei Viertel von Vietnam in den Händen der Vietminh seien, in Laos sei etwa die Hälfte des Staatsgebietes nicht in den Händen der laotischen Regierung. In Kambodscha dagegen sei der Prozentsatz der Gebiete, die nicht unter der Kontrolle der Regierung stünden, zwar wesentlich geringer, doch mache auch dort die„Bewegung der na- tionalen Befreiung“ Fortschritte. Bidault hatte vor Molotow das Wort genom- men und erklärt, daß die Konferenz ihre Be- mühungen um einen Ausgleich nicht aufgeben solle. Dabei betonte er jedoch, daß es für den Westen einen bestimmten Punkt gebe, über den er nicht hinausgehen könne, ohne seine Grundsätze aufzugeben. Nachdem der sowie tische Chefdelegierte gesprochen hatte, ant- Wortete ihm Bidault und brachte hierbei sein Bedauern zum Ausdruck, daß Molotow sich mehr mit den politischen Fragen und nicht mit den Fragen befaßt habe, die die Feuereinstel- lung im indochinesischen Kriege betreffen. Molotow schlug u. a. vor, daß ohne jede Ver- 2z6gerung die politischen Fragen Indochinas be- sprochen werden sollten. Ihre Lösung sei an- gesichts der augenblicklichen Situation in In- dochina unumgänglich notwendig. Dabei war der sowjetische Außenminister der Meinung, daß über alle einschlägigen Fragen besser in Indochina selbst als in Genf beraten würde Der Friede müsse in Indochina gleichzeitig an Allen Stellen wiederhergestellt werden— nicht nur in Vietnam, sondern ebenso in Laos und Kambodscha. Die kommunistischen nationalen VUnabhängigkeitsbewegungen in Laos und Kambodscha müßten anerkannt werden. Die Sowjetunion beharre auf dem Stand- punkt, daß die Neutrale Uberwachungskom- mission aus Mitgliedern zweier Länder beste- hen sollte, die die Vieiminhregierung aner- kammnt haben Polen umd die Tschechoslowa- kei), sowie zwei Ländern, die zu Frankreich diplomatische Beziehungen unterhielten(In- dien und Pakistan). Alle Bedenken, daß kom- munistische Länder nicht neutral seien, ent- ehrten jeder Grundlage, da gegen die kapita- listischen Länder die gleichen Bedenken er- hoben werden könnten. Die Rede Molotows war zwar formell in außerordentlich konzillantem Ton gehalten. Gleichwohl zeigte ihr Inhalt, daß die Konfe- renz in den Besprechungen über Indochina seit ihrem Beginn noch keinen Fußbreit Bo- den gewonnen hat. Aus verschiedenen Pas- sagen der Ausführungen des sowjetischen De- legierten ging andererseits deutlich hervor, daz er sich an die Adresse der französischen Nationalversammlung wandte, die heute ihre Indochina-Debatte fortsetzen wird. So führte er aus, es habe keinen Sinn mehr, den Krieg in Indochina fortzusetzen, da jetzt die besten Voraussetzungen, geschaffen worden seien, um die Probleme auf friedliche Weise zu l6- sen. Niemand könne nachweisen, daß eine Fortsetzung des indochinesischen Krieges im nationalen Interesse Frankreichs stehe. Weiter streute Molotow auch immer wieder Vage Bemerkungen ein, in denen von direk- ten Verhandlungen zwischen Frankreich und den Vietminh die Rede war, ein Vorschlag, der von französischen Politikern, die für ein baldiges Kriegsende in Indochina eintreten, schon oft gemacht worden ist. In der Tat hat die französische Regierung inzwischen den Oberkommandierenden in Indochina, General Ely, instruiert, so rasch wie möglich Kontakt mit dem Vietminh- Oberkommando aufzuneh- men, um ein Treffen von Verbindungsoffi- Zieren zu vereinbaren. Der britische Außenminister Eden, der am Dienstag nach Genf zurückkehrte, war am selben Abend vom chinesischen Außenmini- Ster Tschu En Lai eingeladen. Eine Handels- delegation des kommunistischen China wird sich nach Großbritannien begeben, um Ver- handlungen über die Ausweitung des chine- sisch- britischen Handels zu führen. Gleich- zeitig wurde mitgeteilt, daß nach diesen Be- sprechungen eine britische Handelsmission nach China reisen werde. * 1 Dertinger erhielt 15 Jahre Zuchthaus „Spionage und Agententätigkeit“ des früheren Sowietzonen- Außenministers Berlin(UP). Das Oberste Gericht der So- waietzone hat den ehemaligen Sowietzonen- Außenminister Georg Dertinger wegen an- geblicher Spionage und Agententätigkeit zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Mitteilung des Gerichts heißt es, Dertinger sei das Haupt einer Verschwörer grüppe gewesen und habe es übernommen, das„Eindringen faschistischer Banden“ über die Zonengrenze zu organisieren. Fünf wei- tere Angeklagte wurden aus den gleichen Gründen zu Zuchthausstrafen von 3 bis 13 Jah- ren verurteilt. Dertinger befand sich seit dem 15. Januar vorigen Jahres in Haft. Saar-Opposition gegen Naters-Plan Schreiben der DPS an Adenauer— Warnung vor den Konsequenzen BoOnn(E. B.) Nach der SFD und der FDP hat jetzt auch die verbotene saarländische Op- Dositionspartei, die Demokratische Partei Saar(DPS), den Naters-Plan zur Europäisie- rung des Saargebietes ausdrücklich abgelehnt. Dieses„Nein“ einer der drei deutschen Op- Positionsparteien an der Saar wurde dem Bun- deskanzler in Bonn durch einen Brief zur Kenntnis gebracht, den der Vorsitzende der DPS, Richard Becker, Andenauer zuleitete. Dem Brief ist ein Igseitiges Memorandum bei- gefügt. Die DPS lehnt in ihrem Schreiben an den Kanzler die Verantwortung für die im Naters-Plan vorgesehene Lösung der Saar- krage ab. Sie erklärt, die Saardeutschen wür- den„angesichts dieser begründeten Bedenken auch nicht in der Lage sein, sich an einem Volksentscheid über den Naters-Plan in seiner gegenwärtigen Form zu beteiligen.“ Die DPS sei der Ansicht, daß auch nach seiner Ver- wirklichung an der Saar praktisch alles beim Alten bleiben würde. Becker bedauerte, daß keiner der maßgeb- lichen Saar-Deutschen bisher in der Lage ge- Wesen sei, dem Kanzler oder Van Naters ge- genüber seine Meinung zu äußern. Seit Herbst 1952 habe keine Aussprache der Saaropposi- tion mehr mit Adenauer stattgefunden. Der DPS-Vorsitzende erinnerte daran, daß der Bundeskanzler vor zwei Jahren zugesichert Habe, er werde keine Entscheidung in der Saarfrage ohne vorherige Beratung mit der Saar- Opposition treffen und auch keine Re- gelung vornehmen, die nicht vorher von den oppositionellen Parteien an der Saar gebilligt worden sei. Die jetzt vorliegende Form des Naters-Plans und die Straßburger Vereinbarungen Aden auers mit Minister Teitgen stünden im Wider- spruch zu zwei Grundsätzen des deutschen Standpunktes: Es sei nicht gewährleistet, daf die europäische Integration überhaupt Wirk- lichkeit werde, und die Vormachtstellung Frankreichs an der Saar bleibe— vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet— erhalten. Wörtlich heißt es in dem Memorandum: „Wenn die Bundesrepublik das Europäisie- rungsstatut nach dem Naters-Plan vertraglich Akzeptiert, dann kann auf jede dieser An- nahme folgende Volksbefragung der Saarbe- Völkerung verzichtet werden. Der Saarbevöl- kerung wird man niemals die Verantwortung für diese Regelung aufbürden können. Sie ist Allein von denjenigen zu tragen, die das Sta- tut ausgearbeitet und als Regelung des Saar- Problems vertraglich festgelegt haben.“ Das Memorandum warnt schließlich vor den Konsequenzen, die eine solche Saarlösung für die deutschen Ostgrenzen haben müßte. Es un- terstellt, daß eine formelle Ausklammerung des Saargebietes aus dem Deutschen Reich in- nerhalb der Grenzen von 1937 eine Anderung der Verfassung der Bundesrepublik voraus- setze, die mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlos- sen werden müsse. Frangois-Poncet beim Kanzler Der französische Hochkommissar Francois Poncet suchte am Dienstag Bundeskanzler Adenauer im Palais Schaumburg zu einer Er- örterung der allgemeinen politischen Lage auf. Von Regierungskreisen wurde zwar mit- geteilt, dag der Hochkommissar in seiner Eigenschaft als gegenwärtiger Vorsitzender um Rat der alliierten Hochkommissare mit Adenauer zusammengetroffen sei, man nimmt jedoch an, daß das Saarthema im Mittelpunkt dieses Gespräches stand. Zu Meldungen aus Paris und Genf über ein bald bevorstehendes Treffen Adenauers mit dem französischen Außenminister Bidault uin Bonn äußerte man sich in Regierungskrei- sen zurückhaltend, da zunächst einmal die beiden Kabinette den Straßburger Grund- Sätzen zugestimmt haben müßten, In diesem Zusammenhang wird auf die Feststellung Wert gelegt, daß Paris jetzt am Zuge sei. Der Kanzler werde erst dann im Kabinett über die Saarfrage eine Entscheidung herbeiführen, wenn Paris gesprochen habe. Nach Auffas- sung deutscher Stellen sei„nichts mehr z⁊u Herhandeln“. Man sei sich über die Grund- Ziige der gemeinsamen Saar-Erklärung einig; de Verhandlumgsphase sei abgeschlossen. Erhard genehmigt neue Postgebühren BOnn(E. B.) Bundeswirtschaftsminister Er- Hard Wird der Erhöhung der Postgebühren seine Genehmigung geben. Im Bundeswirt- schafts ministerium wurden Meldungen, dag der Minister noch die Frage prüfe, ob er seine Zustimmung verweigern solle, als un- Zutreffend bezeichnet. Es wird darauf hinge- Wiesen, daß die Gebührenerhöhung bereits Vor einigen Monaten dem Kabinett vorgelegen habe und gebilligt worden sei. ö — Der Deutsche Bibhothekartag N Bremen eröffnet. e 1s FTDiler haben in Westberlin um politi- sches Asyl gebeten; insgesamt haben 25 000 FDꝗi-Angehörige während des Pfingsttreffens die Westsektoren besucht.„ 2 „Erster Rekrut wird 1955 eingezogen“ Blank: EVG in diesem Herbst— Neue Vierer-Konferenz möglich Bonn(E. B.) Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, Theodor Blank, ist da- von überzeugt, daß die letzte Ratifizierungs- urkunde zum EVG- Vertrag im Herbst 1954 hinterlegt sein werde und der Vertrag dann in Kraft treten könne. Der erste deutsche Re- krut würde nach diesem Zeitplan im Herbst 1955 eingezogen werden. Blank, der in einer Rundfunk-Sendung sprach, betonte erneut, daß die Planungen seimer Dienststelle für die praktische Ver- Wirklichung der EVG abgeschlossen seien. Zu der Bedeutung des deutschen Marine-Kontin- gents sagte er, die Hauptaufgabe der vorge- sehenen leichten Seestreitkräfte werde darin Uiegen, die Ostsee„auf dem linken Flügel“ vor amphibischen Umgehungsversuchen ab- zuschirmen. Eine eigene deutsche Flugzeug- Produktion im Rahmen des EVG- Kontingents werde erst vier bis fünck Jahre nach dem In- Kkrafttreten des Vertrages möglich sein. Die vor- gesehenen Aufklärungsmaschinen, Schlacht- flieger, leichten Jagdbomber und Versorgungs- flugzeuge würden deshalb aus dem Ausland geliefert werden. Das amtliche„Bulletin“ der Bundesregie- rung bezeichnete es als„nicht unmöglich“, daß der sowjetische Außenminister Molotow dem- nächst eine neue Konferenz über die europäi- schen Probleme vorschlägt. In einer Betrach- tung über den bisherigen Verlauf der Genfer Konferenz bemerkt das„Bulletin“, es sei Wahrscheinlich, dag der Genfer Konferenz Weitere Konferenzen folgen, und„es ist nicht unmöglich, daß Molotow, nachdem er in Berlin die Genfer Konferenz vorgeschlagen hatte, demnächst in Genf eine neue Konferenz über die europäischen Probleme vorschlägt“. Das aber könne für keine der Westmächte ein Signal sein, plötzlich bei der Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die freie Welt wieder kurz zu treten. Man müsse im Gegenteil feststellen, daß ein solcher Vor- schlag nach der Devise des Handelns und Ver- Handelns mit schnellster Verwirklichung der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft zu beantworten sei, da„ohne diesen neuen Tatbe- stand in Europa eine neue Konferenz über europäische Fragen keinen Sinn hätte“. Volksbefragung ein Manöver Als ein unehrliches Manöver bezeichnete der Vorsitzende des Gesamtdeutschen Bundes- tags ausschusses, Herbert Wehner, im Rund- unk die in der Sowjetzone geplante Volks- Hef ragung über einen Friedensvertrag und die EVG. Diese Volksbefragung, bei der die So- Wetzonenbewohner darauf antworten sollen, Ob sie einen Friedensvertrag oder die Euro- päische Verteidigungsgemeinschaft und weitere Besatzung wünschen, wird nach Ansicht Weh- ners zu keiner Anderung der politischen Lage führen, sondern nur ein neuer Propaganda- schlager sein. Es bedürfe keiner Volksbefragung, erklärte Wehner, sondern eines Ubereinkommens der vier Besatzungsmächte über freie Wahlen. Was die Sowietzonenregierung jetzt plane, bedeute eine Vertiefung des Grabens. Es sei auch nicht im Sinne einer Annäherung beider Teile Deutschlands, wenn man den am Pfingsttreffen der FD) in Berlin teilnehmen- den Jugendlichen das Betreten der Westsek- toren unmöglich mache. Auch dieses Pfingst- treffen werde nur eine Fassade aufstellen, die die absolute Abneigung der ganzen Welt her- vorrufe. f SPerrzone aufgehoben Die vor zwei Jahren von der Sowietzonen- regierung eingeführte fünf Kilometer breite Sperrzone entlang der Ostseeküste ist vom Pankower Innenministerium aufgehoben wor- den. Damit können Einwohner der Zone wie- der ohne polizeiliche Beschränkung in das ge- samte Küstengebiet einreisen. Die Einfüh- dung des Küstensperrgebietes, die am 7. Juni 1952 gleichzeitig mit der Errichtung des Sperr- Streifens entlang der Zonengrenze erfolgte, asierte nach Meldungen aus Ostberlin auf militärischen Plänen der Sowjets, die nach Ubereinstimmenden Berichten umfangreiche Kiistenbefestigungen errichten wollten. Wie- Weit diese Pläne rückgängig gemacht vrurden, Läßzt sich, wie in Ostberlin betont wurde, noch micht übersehen. Das Sperrgebiet entlang der Zonengrenze ist durch die neue kommunisti- sche Verordnung nicht aufgehoben worden umd unterliegt auch weiterhin besonderen Be- schränkungen. Usterreich-Reisen auf eigenes Risiko Auch keine Visa für die Sowzetzone BOnn(E. B.) Die österreichische Mission in Bonn bestätigte, daß deutsche Staatsangehö- ige auch für Reisen in die sowjetische Zone Osterreichs und nach Wien keinerlei Visa be- mötigen. Derartige Sichtvermerke würden auch Von den österreichischen Stellen in der Bun- desrepublik nicht mehr ausgestellt. Ein Be- Amter der Mission erklärte jedoch dazu, eine gewisse Verantwortung für seine Person trage Natürlich jeder Reisende selbst. Es lägen kei- Merlel Berichte über Kontrollen von sowjeti- Scher Seite vor, aber so lange die Sowjets als Besatzungsmacht eine Kontrollbefugnis aus- übten, könne der österreichische Staat natür- uch keinerlei Garantien geben. Die Sowjets Haben sich geweigert, die zwischen der öster- reichischen Regierung und der Bundesregie- rung getroffene Vereinbarung über die Auf- hebung des Visumzwanges anzuerkennen. Finanzausschuß beriet den Etat Beratung erstreckt sich auf 18 Sitzungen Stuttgart(Gsw). Der Finanzausschuß des Landtags von Baden- Württemberg hat mit der Beratung des Stastshaushaltplanes für das Rechnungsjahr 1954/55 begonnen. Der Landtag hatte letzte Woche den Haushaltplan nach der Generaldebatte an den Finanzausschuß über- Wiesen. In seiner ganztägigen Sitzung behan- delte der Finanzausschuß die Einzelpläne des Landtags und des Staats ministeriums. Heute Wird der Ausschuß den Etat des Arbeitsmini- steriums beraten. Insgesamt sind für die Etat- beratungen im Finanzausschuß 18 Sitzungen vorgesehen, Die Ergebnisse der Beratungen Will der Ausschuß jeweils am Ende einer Sit- zungswoche bekanntgeben. Usk-Intervenion ohne Bundesgenossen? Eisenhower vor schwerwiegender Entschei- dung— Dulles hält Genf für aussichtslos Washington(UP). Außenminister Dul- les sagte in seiner all wöchentlichen Presse- konferenz, die USA könnten eines Tages unter gewissen Umständen vom Konzept der„ge- meinsamen Aktion“ abgehen und sich allein zu einer Intervention in Südostasien veran- laßt sehen. Gegenwärtig hoffe die amerikanische Regie- rung aber, daß eine„gemeinsame Aktion“ zur Abwehr des Kommunismus in Südostasien möglich sein werde. Die Regierung habe ge- genwärtig auch nicht die Absicht, sich vom Kongreß zu einer Intervention in Indochina autorisieren zu lassen. Die kommunistischen Lander, sagte Dulles, 26gen gegenwärtig die Genfer Verhandlungen in die Länge, während gleichzeitig die mili- tärische Tätigkeit der Aufständischen in Indo- china intensiviert werde. Die amerikanische Regierung habe den Eindruck, daß sich die Verhandlungen in Genf als ergebnislos er wie- sen hätten und daher jederzeit beendet wer- den könnten. Alle zur Diskussion stehenden Themen seien ausführlich besprochen worden, und falls die Haltung der kommunistischen Länder sich nicht radikal ändere, habe es kei- nen Zweck, die Verhandlungen fortzusetzen. Es liege aber an Frankreich und den drei indo- chinesischen Staaten, zu entschèiden, ob die Verhandlungen weitergehen sollten, weil diese Staaten direkt betroffen seien. Eine Intervention der USA alleine werde Voraussichtlich nur dann notwendig werden, wenn sich die Situation in Südostasien grund- legend ändere. Eine solche Anderung könne zum Beispiel eintreten, wenn sich China er- neut einer bewaffneten Aggression schuldig mache. Die Außerungen des Außenministers zur In- dochina-Frage decken sich weitgehend mit den Ansichten der meisten amerikanischen Politi- ker. Maßgebende Abgeordnete des amerika- nischen Kongresses sind davon überzeugt, daß sich Präsident Eisenhower in den nächsten Ta- gen endgültig entscheiden wird, ob er den Kongreß um die Ermächtigung zur direkten Intervention in Indochina ersuchen wird oder nicht. Der demokratische Kongregabgeordnete Francis E. Walter erklärte in einem Rund- kunk- Interview, er glaube, daß die große Mehrheit des amerikanischen Kongresses ame- Tikanische Luftangriffe in Indochina guthei- Ben würde. Gleichzeitig betonte Walter, er sei nicht sicher, ob der Kongreß auch die Entsen- dung von Landtruppen nach Indochina billigen würde. Die„American Legion“, der größte Kriegs- teilnehmerverband der USA, befürwortet einen„vollen Atomkrieg ohne eine Lalu- Grenze“, falls sich die UN oder der Amerika nische Kongreß für eine Intervention in Indo- china entscheiden sollten. Arthur J. Connell, der Kommandeur der Legion, erklärte in einer Pressekonferenz, nach Ansicht seines Verban- des sei es möglich, daß zur Rettung der demo- kratischen Freiheit ein Weltkrieg notwendig Werde. Aus dieser Erkenntnis heraus lehne sein Verband jede weitere begrenzte Polizei- 5 nach dem Muster des Koreakonfliktes Ab. Vier Jahre schon Wartet eine gebrochene Mutter Noch immer keine Spur von der entführten Monika Gwinner Genau vor vier Jahren wurde in der„Sand- dohle“ beim Ludwigsburger Schloß die sechs- jährige Monika Gwinner entführt. Trotz al- ler Fahndungen fand man inzwischen keinen Anhaltspunkt für das Sckicksal des Rindes. In dem einst so berüchtigten Ort aber, wo seinerzeit am hellichten Tag das kleine Mäd- chen spurlos verschwand, steht heute die Ju- biläumsgartenschau„Blühendes Barock“, Zwei Jahre konnte Frau winner vom Fenster ihrer Kleinen Wohnung in der Har- teneckstraße 30 aus auf die hinteren Schloß anlagen sehen, die ihrem Kind zum Grab“ geworden waren. Erspart blieb jedoch der schwer geprüften Mutter das Bild der Jubi- laumsgartenschau. Im Sommer 1952 waren die Eheleute nach Wiesbaden gezogen, wo der Ehemann eine Stellung als Chemiker gefun- den hatte. Am 6. Juni 1950 hatte die kleine Monika ihre Mutter im Ludwigsburger Krankenhaus besucht und länger als sonst an ihrem Bett Sesessen.„Num komme ich bald nach Hause, mein kleiner Liebling“, waren die letzten Worte, als sie dem Kind zart und liebevoll über das lange hellblonde Haar strich. Es war das letzte Mal. Dann war Monika in die hin- tere Schloßganlage spielen gegangen. Es war ein Spiel mit dem Entführer, mit dem Tode. Denn es besteht kein Zweifel darüber, daß Monika von einem Mann entführt wurde. Die Kriminalpolizei forschte unermüdlich nach dem Entführer und ging allen möglichen Fingerzeigen, die von der Bevölkerung gege- ben wurden, nach. Neue Hoffnung schöpfte die Ludwigsburger Kriminalpolizei, als sie am 18. und 19. Oktober in Stetten bei Engen im Hegau weilte, wo das Flüchtlingsehepaar Eich- ler einige Zeit zuvor Monika gesehen hatte. Obwohl die Begegnung etwa sechs Wochen zu- vücklag, konnten beide Eheleute noch ganz ge- naue Angaben machen. Aus 12 verschiedenen kleinen Stoffproben fand Frau Emmi Eichler Sofort ohne längere Uberlegung den Stoff von Monikas Kleidchen heraus. Ihrem Mann war an jenem Tag, einem merklich kühlen August- mittag, in der Nähe seines Verkaufsstandes am der Bundesstraße das sonderbare Mädchen aufgefallen: bartuß, in einem verwaschenen KHKleidchen und mit einem Schal um die Ohren. „Wie heißt du denn?“ hatte er das Kind ge- fragt.„Monika“. Auf weitere Fragen sagte es noch„Gwinner“ und fügte später hinzu: „aus Ludwigsburg“. Dann rief plötzlich ein großer hagerer Mann mit barscher Stimme: „Monika, komm!“ Worauf das Kind ganz ver- Arigstigt wurde und sofort zu ihm lief. Weiter konnten sich die Eheleute an nichts erinnern. Drei Jahre später, Mitte Mai 1953, glimmte der schon fast verloschene Hoffnungsstrahl erneut wieder auf. Aus Todtglüsingen, Kreis Harburg, meldete eine Frau:„Ich habe Mo- nika gesehen“, Sie fiel mir durch ihr langes Haar auf“. Auch in Bederska in der Lünebur- ger Heide ist einem Revierförster des Bezirks Stade das Mädchen aufgefallen., In seiner Nähe befand sich ein Dreirad-Zigeunerwagen. Aber auch diese Spur verlief im Sande. Weit über 1000 Spuren und Hinweise hat die Ludwigsburger Kriminalpolizei unter Lei- bünng ihres erfahrenen Leiters, Kommissar Erwin Seyerle, seitdem verfolgt. Alle Zigeu- ner, Wanderzirkusse, ambulante Gewerbe- treibende wurden überprüft, Bahnhöfe und Kinderfeste genau beobachtet, Waldhütten durchsucht. Die Strafregister von 3000 Sitt- lichkeitsverbrechern aus der Bundesrepublik Wurden sorgfältig durchgearbeitet, sämtliche An- und Abmeldungen von Fremden in Lud- wigsburg aus den Tagen der Entführung ge- nau durchgesehen. Auch Angeboten von Hell- schern, Pendlern und Okkultisten ging die Polizei nach— ohne Ergebnis allerdings. In Zusammenarbeit mit dem„Interpol“, den Polizeidienststellen von 50 Ländern, erstreck- ten sich die Ermittlungen über die ganze Welt, bis nach Australien, Kanada und den SA. „Private“ Reisen in die Sowjetunion Unden und Mrs. Roosevelt besuchen Moskau Stockholm(UP). Der schwedische Au- Benminister Bo Oesten-Unden flog in die So- Wetunion ab, wo er einen Teil seines Som- merurlaubs verbringen will. Zusammen mit Unden flog der schwedische Botschafter in Moskau, Rolf Schlman, der den Außenmini- 5.* Ster auf seiner ganzen Reise begleiten wird. Das schwedische Außenministerium besteht darauf, daß es sich bei Undens Moskauflug Wirklich um nichts anderes als eine Erho- lungsreise handle. Es sei allerdings möglich, dag Unden dem sowjetischen Außenminister Molotow einen Höflichkeitsbesuch abstatte, Talls dieser sich gerade in Moskau aufhalte. Heute EVG-Abstimmung in Paris Vorentscheidung im Außenpolitischen Aus- schuß— Indochina-Debatte unterbrochen Paris(UP). Der Außenpolitische Aus- schuß der französischen Nationalversammlung wird heute über den Bericht des Sozialisten Moch über den EVG- Vertrag abstimmen. In diesem Bericht wird der Vertrag negativ be- urteilt. Insgesamt sechs sozialistische Ausschußmit- glieder lehnten bisher den Vertrag ab. In Pa- ris Wird deshalb mit allgemeiner Spannung er- Wartet, wie sie sich nun verhalten werden, nachdem der Parteitag der Sozialisten sie ver- Pflichtet hat, geschlossen für den Vertrag zu stimmen. Vor der Abstimmung wird der Aus- schuß einen Bericht von Außenminister Bi- dault über den Stand der Saarverhandlungen anhören. Am Nachmittag wird Bidault, der am frühen Morgen aus Genf eintrifft, dem Ple- num der Nationalversammlung über den bis- herigen Verlauf der Genfer Konferenz berich- ten. Ministerpräsident Laniel ist es am Dienstag gelungen, eine 24stündige Unterbrechung der kaum begonnenen Indochinadebatte zu errei- chen, von der das Wohl und Wehe seiner Re- gierung abhängt. Laniel bat um eine Unter- brechung der Debatte, damit die Versammlung zunächst ein Referat Bidaults über die Ergeb- nisse bezw. den Stand der Indochina-Verhand- jungen in Genf anhören könne. Der Anfang der Indochina-Debatte in Paris verlief ohne alle Sensationen. Zunächst spra- chen mehrere Abgeordnete, die die Regie- rungspolitik heftig kritisierten, So sagte der — Radikalsozialist Daladier, die Regierung habe sich zahlreicher„Irrtümer und Irreführungs- 5 che“ schuldig gemacht, und die Nieder- von Dien Bien Phu sei durch die franzö- ne Generalität verursacht worden. Schließlich ri Verteidigungsminister Pleven das Wort. Aber statt sich temperament- Voll zu rechtfertigen, wie man erwartet hatte, servierte er eine umständliche und trockene Sch rung seiner Indochinareise und der Ka- mettsberatungen über den indochinesischen Krieg und erntete damit allgemeinen Unwil⸗ len. Kaum hatte Pleven geendet, als auch on Laniel aufsprang und die Vertagung der aAttèe beantragte. Vietminh-Stellung bei Hanoi vernichtet Sieben Divisionen im Anmarsch auf das Delta— General Ely in Saigon Han Oi(UP). In unmittelbarer Nähe von Hanoi versuchten Truppen der Aufständi- schen, Vorpostenstellungen auszubauen, um den Grogangriff des Rebellengenerals Vo Nguyen Giap auf das Delta des Roten Flusses vorzubereiten. Wie das französische Oberkom- mando bekanntgab, traten französische In- fanterie-Einheiten zum Angriff gegen zwei dieser Stellungen nur 12 Kilometer von Hanoi an und konnten mit wirksamer Unterstützung der französischen Luftstreitkräfte einen der Vietminh- Stützpunkte, der ein Waffenlager beherbergte,„völlig vernichten“, 5 Nach Berichten des französischen Geheim- dienstes ist Vo mit sieben Divisionen der Auf- ständischen im Anmarsch auf das Delta-Ge- biet. Die Rotchinesen liefern gegenwärtig mo- natlich 6000 To. an Waffen und Munition, das ist mehr Nachschub als je seit Beginn des HKrieges. Das Eintreffen des neuen französischen Oberbefehlshabers für Indochina, General Paul Ely, in Saigon hat in Kreisen des fran- 268ischen Oberkommandos im Nordabschnitt eine gewisse Beruhigung ausgelöst. Man er- wartet, daß General Ely in den nächsten zwei oder drei Tagen bereits in Hanoi eintreffen wird, um persönlich den Befehl bei der Ver- teidigung des Deltas zu übernehmen. Der bis- herige französische Oberkommandierende in Indochina, General Navarre, erklärte, die Streitkräfte der französischen Union seien wohl in der Lage, Hanoi über den Sommer zu halten. Wenn man eine Offensive gegen die Vietminh beginnen wolle, werde jedoch eine Internationalisierung des Krieges erfor- derlich sein. Neues aus aller Welt 9 Enzyklika über Bonifatius Papst warnt vor Gefahren des Fernsehens Vatikanstadt(UP). Papst Pius XII. erklärte in einer langen Enzyklika, daß das Beispiel und die Lehren des heiligen Bonifa- tius auch heute, 1200 Jahre nach seinem Mär. tyrertod, für alle Gläubigen Gültigkeit habe, Der Papst richtete seine Enzyklika an die Episkopate von Deutschland, Gsterreich, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Hol- land aus Anlaß der 1200-Jahresfeiern zum Opfertod des angelsächsischen Missionars. mn Seiner Enzyklika betont der Heilige Vater, dag das Leben und Wirken des heiligen Boni. fatius so erfolgreich gewesen sei, daß er 2 Recht als der„geistige Vater aller deutschen Gläubigen“ bezeichnet werden könne. Die En- Zy klika erinnert noch einmal an das Wirken des Mönches, der die germanischen Stämme zum Christentum bekehrte und im Jahr 755 Auf seiner letzten Mission in Nordfriesland erschlagen worden war. Amläßlich der Eröffnung des gemeinsamen europäischen Fernseh programmes„Euro- Vision“ sprach der Papst in fünf Sprachen über den Wert und die Aufgaben des Fern- sehens. Im deutschen Teil seiner Rede sagte der Heilige Vater unter anderem:„Will die Television ihre glänzenden Versprechen hal- ten, so möge sie sich hüten, sich der billigen Künste zu bedienen, die nicht weniger dem guten Geschmack als dem sittlichen Empfin- den so sehr widersprechen. Sie möge davon Abstand nehmen, sich auf die unnatürlichen Erzeugnisse eines kranken Zeitgeistes ein- zulassen, es sei ihr vielmehr darum zu tun, die Wahre Schönheit zur Anerkennung zu bringen und alles, was die Menschheitskultur und besonders die christliche Religion an Gesundem und Hohem und Bestem hervor- gebracht hat und hervorbringt.“ Freiherr von Lersner gestorben Deutscher Delegationschef in Versailles— Ein vielerfahrener Diplomat Düsseldorf(OP). Kurt Freiherr von Lersner ist nach längerer Krankheit im Al- ter von 70 Jahren in seiner Düsseldorfer Woh- mung gestorben. Von Lersner wurde am 12. Dezember 1883 geboren. An seinem letzten Geburtstag war ihm vom Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz des Bundesver- dienstordens verliehen worden. 0 Kurt von Lersner entstammt einer 9 hessischen Adelsfamilie. Im Jahre 1905 trat er! nach Absolvierung juristischer Studien in den diplomatischen Dienst ein. Nach Verwendun- Sen in Paris, Brüssel und Washington war er in den Jahren 1916 bis 1918 Beauftragter des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes im Großen Hauptquartier. Als Vertreter der Reichsregierung nahm er an den Waffenstill- Standsverhandlungen in Spa teil und war damm Führer der deutschen Delegation bei den Friedensverhandlungen in Versailles im Jahre 1919. Nach dem Kriege entfaltete Freiherr von Lersner eine ausgedehnte diplomatische und Politische Tätigkeit als Mitglied der Botschaf- ter- Konferenz 1920 und besonders als Mit- glied des Reichstages. Früher geknüpfte Ver- bindungen in Frankreich machte er einer Frie- denstätigkeit dienstbar, die er dann nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges von Istan- bul aus fortführte, namentlich beim Vatikan, aber auch in Budapest und Sofia. Uber 15 000 Straßenverkehrsunfälle Bonn(E. B.) Im März 1954 wurden nac einer vorläufigen Aufstellung des Statistischen Bundesamtes 15329 Straßgenverkehrsunfälle mit 0 Personenschaden gemeldet. Hierbei wurden 710 Personen getötet oder sind an den Folgen des Unfalles später gestorben. Die Zahl der Verletzten betrug 18 513. Außerdem wurden 16 031 Unfälle bekannt, bei denen nur Sach- schaden entstand. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres hat sich die Zahl der Getöteten(einschließlich der später Gestor- benen) um 5,8 Prozent Verringert, die Zahl der Verletzten blieb nahezu gleich. WICHTIGES IN KURZE Der britische Wohnungsbauminister Mace Millan traf zu einem kurzen Informations- besuch in der Bundesrepublik ein und hatte in Bonn eine Unterredung mit Bundeswoh- nungsbauminister Preusker. Während sich der bolivianische Gesandte in Bonn, Josè Munos Paz, von Bundespräsident Heuss verabschiedete, ernannte die perua- nische Regierung ihren Gesandten in Argen- tinien, Benavides, zum Botschafter in Bonn. Eine Anzahl britischer Labour-Abgeordneter stattete dem DGB- Bundesvorstand in Düssel- dorf einen Besuch ab. Die geplante Moskau-Reise einer Delegation des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft kann auf Grund eines überraschenden Ein- spruchs des Bonner Auswärtigen Amtes nicht stattfinden. US-Hochkommissar Conant ist zu einem Be- such des US- Botschafters Aldrich nach London Sereist. Die italienischen Saragat Sozialisten, die noch vor kurzer Zeit stark nach Iinks tendier- ten, stellten sich auf ihrem Kongreß hinter die Politik Ministerpräsident Scelbas. Der türkische Ministerpräsident Menderes stattete auf dem Rückweg von seinem USA Besuch dem jugoslawischen Botschafter in Athen einen Besuch ab. In Ankara wird heute der pakistanische Mi- nisterpräsident Mohammed Ali zu einem fünf- tägigen Staatsbesuch erwartet. In Tunesien wurde der frankreichfreundliche Scheich von Breda von vier bewaffneten Na- tionalisten erschossen; französische Einheiten töteten zwei Tunesier, die angeblich Sabotage verübt haben sollen. 5 Nach einer dreiwöchigen Inspektionsreise hat eine Gruppe westdeutscher ziviler Ver- teidigungssachverständiger die USA verlassen. Bei einem Streik in Argentinien kam es zwischen Streikenden und Arbeitswilligen zu einer Schießerei, die zwei Todesopfer forderte. Hab Wrdi, es nic im fr wenn Kkucks! dag es pelte bekorr redner seine Blicke er eir der di Ständl Vögel! ES Aus de die f Wird Eimen Grosc beutel Angst! gende damit die Wissen Künde hung. ling, laute der 2 komt. die& die E. SDR Der Mit ty einfül Fassur Winti Heuss duſtrie ihren Schickſe Reich König, der R Männ tag vo die m konzern Sonnt. hetzt k Muſik, ein fre schilder neuen Ruhr? Vel Ma ter üb kehrse Darau und ergab Wegen HFHaftbe Mitt Temp Im Le machfe Schläge Iich g De 158 Tipſche ten. W 0 lage 5—— „Klei Burg I uge: Ten, die Burg erste Schloss Zzahlrei Lebens Baden Sprach des B. Herzer ver stan untern Christl gen we die Ju Gespr' „Ausfe den NM Die Minist bisher Der Kuckuck ruft im Walde Haben wir schon einmal über die Merk- würdigkeit des Kuckucksrufs nachgedacht? Ist es nicht wie die Stimme eines Echos, die uns im frühlingsfrohen Walde entgegenkommt, wenn das menschliche Ohr den ersten Kuk- kucksruf vernimmt? Man möchte bezweifeln, daz es ein richtiger Vogel ist, der diese dop- pelte Lautmalerei zustande bringt. Außerdem bekommt man ihn kaum zu sehen, den bauch- rednerischen Gesellen im Waldesdickicht, der seine sperberähnliche Schönheit gerne vor den Blicken der Menschen verbirgt. Vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen, dieser Kuckuck, der die Lust der Liebe wie etwas Selbstver- Ständliches nimmt und die Folge den anderen Vögeln aufbürdet. Es ist ein„Kehr-Ruf ohne Zahl“, der uns aus dem Walde entgegentönt, wenn wir über die frischbemoosten Wege gehen, und man Wird unwillkürlich angeregt zu zählen. Die eEimen zählen ihr Geld und klimpern mit den Groschen, damit es im ganzen Jahre im Geld- beutel nicht leer werde. Die andern zählen Angstlich die in trochaischem Gleigßmaß fol- genden Rufe, um die Jahrzehnte ihres Lebens damit auszuzahlen. Wieder andere aber sind die wirklich Glücklichen beim Kuckusruf. Sie Wissen, daß dieser Ruf von Frühling und Liebe kündet, von Lebenswärme und Daseinsbeja- Hung. So lieben wir ihn in jedem neuen Früh- ng, obwohl wir wissen, daß seine Doppel- laute kurz und abgerissen klingen im Chor der anderen Vögel. Denn mit seinem Ruf kommt etwas Taghelles, Freudiges zu uns— die Gewißheit, dag der Wald nun grünt und die Erde dem großen Reifen entgegengeht. SDR überträgt Amtseinführung Dr. Wintrichs Der Süddeutsche Rundfunk überträgt am Mittwoch von 11.30 Uhr an die offizielle Amts- einführung des Präsidenten des Bundesver- kassungsgerichtes in Karlsruhe, Dr. Josef Wintrich, durch Bundespräsident Theodor Heuss. ** Wer regiert die Ruhr? „Schlotbarone“ nannte man ſie in revolu⸗ tionären Zeiten. Später waren ſie die„In⸗ duſtriekapitäne“ heute ſind ſie der„Boß“. In ihren Händen liegen Millionenwerte und das Schickſal Hundertlauſender von Arbeitern. Im Reich der Wirtſchaft ſind ſie die ungekrönten Könige. Wer verbirgt ſich hinter den Namen der Rieſenkonzerne, und wie leben heute die Männer, die die Ruhr regieren? Ein Arbeits⸗ tag von 12 Stunden iſt für ſie die Regel. Für die meiſten dieſer Manager von Millionen⸗ konzernen gibt es kaum einen ungeſtörten Sonntag. Von Konferenzen und Terminen ge⸗ hetzt bleibt für das private Steckenpferd— Mufik, Jagd, Fiſcherej und Sport— kaum ein freier Tag. Wer dieſe Männer ſind, das ſchildert die„Münchner Illuſtrierte“ in ihrem neuen Heft unter dem Titel„Wer regiert die Ruhr?“ a 5 31 5 Verkehrsampel brachte es an den Tag Mannheim(ZS). Ein 28 jähriger Arbei- ter überfuhr auf der Breiten Straße eine Ver- kehrsampel, die gerade rotes Licht zeigte. Daraufhin nahm sich ein Polizist seiner an und verlangte seine Ausweispapiere. Dabei 1 ergab es sich, daß gegen den Verkehrssünder Wegen Diebereien schon seit längerer Zeit HFlaftbefehl vorlag. Wettervorhersage Mittwoch anfangs noch leicht bewölkt mit Temperaturanstieg zum Teil über 25 Grad. Im Laufe des Tages Bewölkungszunahme und nachfolgend vereinzelt gewittrige Nieder- schläge. Dormerstag warm und schwül, ört⸗ lich gewittrige Schauer. „Der unſerer heutigen Ausgabe beiliegende Tipſchein bietet dieſes mal 2 Wettmöglichkei⸗ ten. Wir empfehlen deshalb gerade dieſe Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit“. Südweſtd. Nundſchau Uberfall in Weinheim Weinheim dsw). Ein 62jähriger Mann aus Weinheim wurde von zwei Jugendlichen in der Weinheimer Altstadt überfallen und niedergeschlagen. Die Angreifer raubten ihrem Opfer die Brieftasche, in der sich jedoch nur einige Ausweispapiere befanden. Der Uber- fallene, der von den beiden Jugendlichen übel Zzugerichtet wurde, konnte die Täter nicht er- kennen. Die Polizei hat sofort umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Frau gegen ein Schaufenster geschleudert Heidelberg dsw). Passanten fanden in den Morgenstunden in der Heidelberger Hauptstraße eine bewußtlose und blutüber- strömte junge Frau. Kurz zuvor hatten sie her- tige Streitworte und lautes Scheibengekliri gehört. Es stellte sich heraus, daß die Bewußt- lose von ihrem Begleiter mit solcher Wuchi gegen das Schaufenster eines Kaufhauses ge- schleudert worden war, daß die Glasscheiben zerbrachen. Die Frau erlitt schwere Kopfver- letzungen, die ihre sofortige Einlieferung ir ein Krankenhaus erforderlich machten. Mohammedaner feierten das Beiram-Fest Schwetzingen(sw). Die meisten dei im Bundesgebiet lebenden Mohammedane! kamen zu Pfingsten in der Moschee ir Schwetzinger Schloßgarten zur Schlußfeier de: Beiram-Festes zusammen. Das Beiram-Fes ist das Fest des Fastenbrechens, das den Fa- stenmonat Ramadan, den 9. Monat des mo- hammedanischen Mondjahres, beschließt. Die bei der Bundesregierung akkreditierten Di- Pplomaten aus den islamischen Ländern hatten Abordnungen geschickt. Dr. Fakussa forderte in einem Schreiben, das nach der Festpredigt verlesen wurde, die in Deutschland lebenden Mohammedaner auf, gemeinsam mit den Chri- Sten gegen die Gottlosigkeit und den Materia- Usmus unserer Zeit Stellung zu nehmen. Neuer Landesmeister für Segelflugmodelle BTuchS al(sw). Der dritte Landesmodell- flugwettbewerb des baden-württembergischen Luftfahrtverbandes wurde über die Pfingst- feiertage bei starker Beteiligung auf dem Fluggelände in Bruchsal ausgetragen. Landes- meister für Segelflugmodelle wurden: Walter Wörle, Stuttgart, Walter Spiegel, Heidelberg (Gummimotor-Modelle), Rrich Rudolph) Wan- gen/ Allgäu CVerbrennungsmotormodelle). Tanzspiele im Schloßgarten Karlsruhe(ZS8E). Bereits im vergange- nen Jahr fanden die Tanzspiele im Karlsruher Schloßgarten große Anerkennung beim Publi- kum. Das Bad. Staatstheater will deshalb die Veranstaltungen in diesem Jahr wiederholen. Auf dem Programm stehen die Ballette„Don Juan“ von Chr. W. von Gluck und die„Nuß KRnacker- Suite“ von Peter Tschaikowsky. Landesmarktreffen der Pfadfinder Herrenalb(sw). In der idyllisch gele- genen Gemeinde Holzbachtal bei, Herrenalb trafen sich über die Pfingstfeiertage etwa 500 Pfadfinder des Bezirks Nordbaden des deut- schen Pfadfinderbundes, zu ihrem 7. Landes- marktreffen seit Kriegsende. Im Mittelpunkt des Treffens, das von Dr. Dieter Schulze, Hei- delberg, geleitet wurde, standen kulturelle und 5 Veranstaltungen. Nächtlicher Uberfall auf eine Frau Junger Franzose als Täter verhaftet Müllheim sw). In der Nacht zum Pfingstmontag kurz nach 24 Uhr wurde in Müllheim eine 68 Jahre alte, allein gehende Frau auf dem Heimwege von einem franzö- sischen Soldaten überfallen und schwer miß- handelt. Die Uberfallene hat u. a. Verletzun- gen am Hinterkopf und am Halse davongetra- gen, die darauf schließen lassen, daß zvrischen dem Täter und ihr ein Rampf stattgefunden Hat. Der Täter, ein 18 jähriger französischer Soldat, konnte knapp eine Stunde nach dem Uberfall in einer Kaserne in Müllheim von der Französischen Gendarmerie auf Grund von Blutspuren an seiner Uniform verhaftet Werden. Ob es sich um einen Raubüberfall handelt oder ob andere Tatmotive vorliegen, muß die Untersuchung ergeben. — „Kleines Modell für ein großes Europa“ Burg Liebenzell wird eine Stätte der Begeg- nung für die Jugend Jugend aus zwölf Nationen hat mitgehol- ten, dle oberhalb von Bad Liebenzell gelegene Burg wieder aufzubauen, Jett konnte der erste Bauabschnitt durch eine Feier Abge- schlossen werden, zu der mit der Jugend zahlreiche Persönlichkeiten des ökfentlichen Lebens erschienen. Der Ministerpräsident von Baden- Württemberg, Dr. Gebhard Müller, Sprach richtungs weisende Worte zum Offnen des Burgtors und begrüße diesen„Weg des Herzens und der christlichen Tat“ zur Völker- verständigung. Diese müsse von unten her unternommen werden, indem die Flamme der Christlichen Uberzeugung in alle Orte getra- gen werde, Auf Burg Liebenzell 01e sich nun die Jugend aus allen Ländern bei Arbeit und Gespräch kennenlernen, das Tor möge ein „Ausfallstor zur Eroberung des Herzens mit den Mitteln des Herzens“ sein. Die große Gästeschar schritt darm nach dem Minister präsidenten durch das Burgtor in den bisher fertiggestellten Teil der Anlage. Bun- destagsabgeordneter Gustav-Adolf Gedat Als Vorsitzender der„Gesellschaft Burg Lieben- Zell e. V.“ erklärte, daß diese Burg der Ver- ständägungsarbeit der jungen Generation im Alter 508 pis 35 Jahren dienen soll. Uber die Grenzen der Konfessionen, Parteien und Nationen hinweg sollen sich hier junge Men- schen zusammenfinden, die guten Willens sind. Es gehe um die Erneuerung des Abend- landes aus christlichem Geiste. 5 Im Namen der Bundesregierung beglück- wünschte Staatssekretär Bleek die Träger von Burg Liebenzell zu dieser Initiative, die 8. ein Kleines Modell für ein großes Europa. pezeichnet werden kann. Nach den Geistlichen der evangelischen und katholischen Gemeinde, die ihre Segenswünsche für diese lebendige Berührung aller Gruppen aussprachen, kamen deutsche und ausländische Freunde des Burg- herrn zu Wort, mit denen er seit Jahrzehnten in der christlichen Verständigung steht. Be sonders eindrucksvoll brachte eim amerikani- scher Sprecher des Internationalen Rats für christliche Lebensgestaltung die erkennung für das Werk von Gustav-Adolf Gedat zum Ausdruck, der kürzlich als erster Deutscher zum Vizepräsidenten dieser weltweiten Orga- nisation gewählt worden ist. Auch Freunde aus Skandinavien, Frankreich, der Schweiz und anderen Nationen waren gekommen, um ihre weitere Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu bekunden. ebenso Landsleute aus der Ost- 20e. Die Gäste wurden anschließend in verschie- denen Räumen der erneuerten Burg bewirtet und besichtigten das bisher Geschaffene. Meh- Tere Stockwerke sind für Schlaf- und Wohn- räume vorgesehen, außerdem sind Tagungs- räume vorhanden. Die„‚Burgschenke“ und der „Vesperkeller“ sind als Gaststätte für die Be- Sucher offen. Von der Burgterrasse, vor allem aber von dem gewaltigen Bergfried aus hat man einen großartigen Rundblick auf die Kurstadt Liebenzell und die Schwarzwald- berge zu beiden Seiten des lieblichen Nagold- tals, Kein Wunder, daß für diesen Sommer schon alle Plätze für die„Lehrgänge“ belegt sind. Burg Liebenzell, vor fast 1000 Jahren erbaut und 1692 zerstört, hat wieder eine Auf- gabe erhalten, die im südwestdeutschen Bun- desland besonders fest verankert werden Soll: durch die Jugend Europa in christlichem Geist zu einigen. TFC Blinde Richter können Beisitzer sein Stellungnahme des Bund esgerichtshofs Karlsruhe(ZSH). Der Bundesgerichts- hof hat sich jetzt erneut auf den Standpunkt gestellt. daß„die Mitwirkung eines blinden Richters als Beisitzer in einem KHollegial- gericht, das als Tatgericht entscheidet, keine Verletzung der Unmittelbarkeit bedeutet“. Erfahrungsgemäß werde bei einem Blinden das fehlende Sehvermögen durch Sinnesaus- Weitung anderer Art, insbesondere durch ein geschärftes und verfeinertes Hörvermögen, derart ausgeglichen, daß ein erblindeter Rich- ter durchaus in der Lage sei, sich unmittel- har aus der Hauptverhandlung eine eigene Uberzeugung über die Wahrheit oder Un- Wahrheit von Tatsachen zu bilden, die der eines sehenden Richters gleichwertig sei. Es sei allerdings richtig, daß nur mit den Augen wahrnehmbare Umstände, wie der äußere Eindruck, das Erbleichen oder Erröten. das Mienenspiel oder die Gesten eines An- geklagten oder Zeugen gelegentlich für die Findung der Wahrheit von Bedeutung sein könnten. Solche Umstände würden jedoch nicht selten auch von einem sehenden Richter nicht bemerkt. Nicht wenige Richter seien Kkurzsichtig. Deshalb brauche man ihnen nicht die Fähigkeit abzusprechen, als Beisitzer in einem Tatgericht mitzuwirken. Im übrigen sei auch Schwerhörigkeit ein körperliches Gebrechen, das die Wahrnehmung zahlreicher Einzel- und Feinheiten unmöglich machen könne. Auch dies sei kein Grund, einen Rich- ter von der Mitwirkung als Beisitzer in einem Tatgericht auszuschließen. St. Wolfgangs-Ritt in Distelhausen Distelhausen, Kreis Tauberbischofs- heim(sw). In Distelhausen fand am Pfingst- montag wieder der traditionelle St. Wolf gangs-Ritt statt, an dem sich auch die Geist- lichkeit hoch zu Roß beteiligte. Nach Abschluſ der Prozession wurden die Pferde gesegnet Der St. Wolfgangs-Ritt geht auf eine 500jäh- rige Tradition zurück. Obstbäume vom Kahlfraß bedroht Flehingen, Kreis Karlsruhe(sw). Die Apfelbäume auf der Gemarkung von Flehin- gen sind von grogen Mengen von Goldafter- raupen befallen worden und dadurch vom Kahlfraß bedroht. Wie der Obstbaumwart des Bezirks bei einem Feldumgang festgestellt hat, sind trotz sofortiger umfassender Bekämp- kungsmaßnahmen die befallenen Bäume be- reits zur Hälfte kahlgefressen worden. Selbst Srößzere Bäume können von den gefräßigen Schädlingen innerhalb weniger Tage völlig ihres Blattwerks beraubt werden. Rastatt(sw). Die Modellgruppe des Luft- Sportvereins Rastatt will noch in diesem Mo- nat auf dem Gelände der Rastatter Baldenau, das für den Bau einer Landessegelflieger- schule vorgesehen ist, einen internationalen Modellflugtag veranstalten. Die Rastatter Mo- dellbauer haben in letzter Zeit mit der Modell- baugruppe des kanadischen Düsenjägerge- schwaders in Söllingen Verbindung aufgenom- men, um aus den Erfahrungen der kanadischen Bastler im Bau von Düsenflugzeugmodellen zu lernen. Außer den kanadischen Modellbauern wird auch eine französische Modellbaugruppe aus Offenburg an dem„Miniaturflugtag“ teil- nehmen. Karlsruher Schildbürgerstreich Ein Hochhaus ohne Kanalisation Karlsruhe(UP). Daß vergessen wird, ein Haus an die Kanalisation anzuschließen, kommt nicht a Tage vor. In Karlsruhe ge- schah es. Kurz vor Pfingsten wurde hier ein imposantes Hoch us fertiggestellt, und 36 stolze Familien bezogen ihre Wohnungen. An den Feiertagen machte sich jedoch ein pene- tranter Geruch bemerkbar. In den Kellern standen die Abwasser etwa einen halben Me- ter hoch und suchten vergeblich nach einem Ausweg. Eine Arbeiterkolonne säduberte die Keller und grub nachträglich den„verges- senen“ 30 Meter langen Anschlußstollen zum Hauptkanalisationsrohr. 56 Familien atmeten wieder auf, und Karlsruhe lacht über diesen Wirklichkeit gewordenen Schildbürgerstreich. — Falsche 20-Mark- Scheine verbreitet Der Täter wurde in Pforzheim verhaftet Stuttgart(sw). Nach eineinhalbjähri- ger Fahndung konnte die Polizei jetzt den Verbreiter von falschen 20-Mark-Scheinen festnehmen, die seit Dezember 1952 in Ba- den- Württemberg in Umlauf sind. Der Ver- haftete ist ein 43jähriger Kaufmann in Pforz- heim. In der Wohnung des Betrügers fanden Beamte des Landeskriminalamtes und der Pforzheimer Krimimalpolizei, im Kachelofen versteckt, sechs falsche 20-Mark-Scheine. Außerdem wurde in der Wohnung eine Werk- statt mit Chemikalien und fototechnischem Gerät entdeckt. Die Polizei nimmt an, dag der Verhaftete, dessen Frau wegen Mittäter- schaft ebenfalls festgenommen wurde, das Falschgeld selbst hergestellt hat. Bei der Vernehmung gab der Verhaftete die Verbreitung von 7000 bis 8000 DM Falschgeld 2M. Den Unfall unverletzt überstanden Bietigheim, Kreis Rastatt(Isw). Ein 40 Jahre alter Este stürzte zwischen Durmers- heim und Bietigheim aus dem mit voller Ge- schwindigkeit fahrenden Schnellzug. Der Un- fall wurde bemerkt, als das Personal des Bie- tigheimer Bahnhofs feststellte, daß die Signal- anlage nicht mehr funktionierte. Die Beam- ten bemerkten, daß das Signalgestänge auf freier Strecke verbogen war. Wenige Meter davon entfernt fanden sie, fein säuberlich aui dem Bahndamm aufgestellt, ein Paar Schuhe. Von dort führte eine Zickzackspur in einen EKleeacker, wo der Este unverletzt lag und schlief. Uber die Ursache des Unfalls machte er zumächst völlig widersprechende Angaben. Zuletzt erklärte er, er sei aus dem Zug gefal- len, als er sich eine Zigarette drehen wollte. Es scheint, dag der Verunglückte bei dem Sturz völlig betrunken war. Auf vier Zentner Dynamit gestoßen Iffezheim,Kreis Rastatt dSsw). Auf acht Kisten mit vier Zentnern Dynamit und dem dazugehörigen Zündmaterial stießen Arbeiter, Als sie die Reste einer 1945 gesprengten Bach- brücke bei Iffezheim endgültig in die Luft sprengen wollten. Die Bohrungen für die neuen, wesentlich kleineren Sprengladungen Waren nahezu fertig, als der Bohrer etwas tie- fer in den Boden eindrang und auf die Dyna- mitkisten stieg. Wären die Kisten nicht gefun- den worden, hätte die Sprengung zweifellos erheblichen Schaden angerichtet. f 4 1 1 LI AEN a — f 1 4 f. 2 3 Ein gestrichener Kaffeelöffel RAC OR! genügt zur Bereitung einer Jasse Wohl- schmeckenden Milchkaffees. Sie lösen das RAC ORI- Pulver mit ety/as heißem Wasser quf und gießen heiße Milch nach. RAC OR ist eine wohlschmeckende, bekommliche Mischung= von NESTLE. OCE EN-EXTRAKT AUS EINER KAFFEE ERSATEZNHisc HUN % sSSsTEHEND aus 20% KAFFEE. EKNMI RAK T. 30 1725 eee Short dud Shiel Vom einheimischen Sport Fußball. TSV Meckesheim— 98 Seckenheim 121 Dieſes kampfbetonte Freundſchaftstrefſen war der ſportliche Höhepunkt im Meckesheimer Heimatfeſt. Schließlich waren ſich die 98 er deſſen bewußt, was ſie gegenüber einer gro⸗ ßen Zuſchauerkuliſſe, wie ſie bei dieſem Feſt vorhanden war, ſchuldig ſind. Die Gaſtgeber waren ganz auf Kampf eingeſtellt und nah⸗ men die Gelegenheit wahr, gegen die Mann⸗ heimer Vorſtädter ihr Beſtes zu geben. Jedoch die Gäſte ſpielten taktiſch klug, ließen den Ball und den Gegner laufen und hatten ſomit zum Schluß noch genügend Kondition, um dem Gegner noch mächtig einzuhe'zen. Nur Latten⸗ ſchüſſe und unkonzentriertes ſchießen waren es, das die Gaſtgeber des Remis halten ließen. Der einheimiſche Sturm war auch diesmal micht kräftig genug, um die herausgeſpielten Chancen voll auswerten zu können. Beide Ab⸗ wehrreihen waren die beſten Mannſchaftsteile. Die 2. Mannſchaften 188 * Schöner Erfolg der Handballjugend des Ty. 98 beim 3. Tübinger Pfingſt⸗Handballturnier. Ueber die Pfingſtfeiertage weilte die Ju⸗ gendmannſchaft des Tv. 98 in der landſchaft⸗ lich herrlich gelegenen Univerſitätsſtadt am Neckar. Das im Süddeutſchen Raum ſchon zum Begriff gewordene Turnier für Jugend⸗ mannſchaften mit einer diesmal vorgeſehener Beteiligung von 62 Mannſchaften fiel aber regelrecht ins Waſſer, da infolge des ſchlechten Wetters noch am Pfingſtſamstag das offizielle Turnier abgebrochen wurde. So kam es am Pfingſtſonntag lediglich zu einem Freund⸗ ſchaftsturnier der inzwiſchen doch angereiſten 23 Mannſchaften. Dabei gelang es den 98 ern in ihrer Gruppe ohne Punktverluſt mit 8:0 Punkten vielumjubelter Gruppenſieger zu werden. Die einzelnen Ergebniſſe: gegen Sin⸗ delfingen 7:4, Tübingen 6:3, Endersbach 5:2, Hagelloch 5:0. Mit dieſem Gruppenſieg hatte ſich die Mannſchaft für das Vorendſpiel qua⸗ liftziert und unterlag in dieſem gegen die körperlich ſtärkeren Hegensberger mit 28. Dieſes Ergebnis kam exſt nach 2 maliger Ver⸗ längerung und einer weiteren Verlängerung bis zum Torentſcheid zuſtande. Erwähnt ſei noch, daß kurz vor Abpfiff der regulären Spielzeit ein 1 m Ball nicht verwandelt wer⸗ den konnte. Trotz allem ein Erfolg, auf den die Jungen des Ty. 98 ſtolz ſein können. Turniererfolge des Ty. 98. Der Typ, 98 beteiligte ſich am Pfingſtſonn⸗ tag an dem Handballturnier nach Hallenart des TS Doſſenheim. Während die erſte Mannſchaft in der Gruppe der Verbandsligi⸗ ſten eingereiht war, ſpielte die zweite Mann⸗ ſchaft bei den Bezirksklaſſenvereinen. Die 2. Mannſchaft belegte hinter der 1 b Einheit des TSV Haßloch einen achtbaren 2. Platz durch einen 2:3 Sieg über TSW Handſchuhsheim und ein 3:3 unentſchieden gegen Jahn Nürn⸗ berg. Die Verbandsklaſſengruppen hatten nur 3 Mannſchaften. Hier brauchte der pfälziſche Hallen⸗ und Feldmeiſter TS Haßloch alles, um die beiden badiſchen Vertreter SV Wald⸗ hof und To. 98 Seckenheim niederzuhalten. Zuerſt lieferten ſich der SV Waldhof und To. 98 einen ſchnellen und unerbittlichen Kampf, welchen die Seckenheimer mit 2:4 für ſich entſchieden. Im ſchönſten Spiel des Tages mußten die Pfälzer dann alle Regiſter ihres Könnens ziehen, um die gut diſponierten 98 er mit 5:6 niederzuhalten. Ein Unentſchieden wäre hier der gerechte Ausgang geweſen. Württembergs Leichtathleten siegten Im Vergleichskampf gegen Baden— Männer 100:90, Frauen 55:40 Punkte Württerbergs Leichtathletikvertretung kam in Ottenau gegen Baden mit 100:90 Punkten bei den Herren und 55:40 Punkten bei den Damen zu zwei beachtlichen Siegen. Beide Mannschaften mußten auf einige ihrer bewährten Kräfte ver- zichten. Bei Württemberg fehlten die Läufer Gude, Lüpfert, Zandt und Binder, während Ba- den auf die deutsche Hochsprungmeisterin, Frau Gerschler, verzichten mußte. Auf der weichen Bahn litten vor allem die Sprinter, deren Leistungen deshalb etwas schwach blieben. Gerade auf der Sprintstrecke gab es eine große Uberraschung, denn zum erstenmal seit zwei Jahren konnte der Stuttgarter VfB- Mann Kraus den schnellsten europäischen Sprin- ter Werner Fütterer(KSC) schlagen. Beide hat- ten einen schlechten Start, lagen bei 50 m gleich- auf, und zur großen Uberraschung hatte Kraus den schnelleren Endspurt und konnte in 10,9 Sek. Fütterer um eine Zehntelsekunde schlagen. Uber 200 m blieb das Duell Fütterer— Kraus aus, da nur der Stuttgarter startete und in 21,8 Sek. vor dem Karlsruher Knörzer zum Sieg kommen konnte. Ein knappes Ende gab es im 400-m-Lauf, wo der Heidelberger Krone dank seinen größe- renen Kraftreserven die drei Württemberger Hoss, Golter und Ehrhard schlagen konnte, Uber- aus spannend wurde der Lauf über 800 m, denn hier traf der Deutsche Hallenmeister Brenner (Eglosheim) auf den Deutschen 3000-m-Hinder- nismeister Thumm. Brenner und Thumm liefen mit 1:52, bzw. 1:53,06 persönliche Bestleistungen. Dem Deutschlandmeister über 1500 m, Laufer (Schwenningen), war seine Spezialstrecke in 353,2 vor dem aàus Jugoslawien zurückgekehrten Studenten Kamps nicht zu nehmen. Uber 5000 m wurde anfänglich stark gebum- melt, im Spurt machte sich Birk frei und ge- wann in sehr mäßigen 15:42,4 Min. Die 110 und 400 m Hürden wurden jeweils eine Beufe von Wolfgang Fischer vor dem Heidelberger Hand- rich Charlott Badische Siege gab es in den Sprungdisziplinen durch Bieser mit 7,04 m, durch Ismael im Dreisprung mit 13,38 m und im Hoch- sprung durch Weber mit 1,78 m. Im Stabhoch- sprung erreichte Schneider mit 3,90 m nicht seine gewohnte Leistung. Eine neue deutsche hres- bestleist ül sche Me r Emil Speerwerfen mit hervorr Auf. Ein erbittertes Duell gab es im Kugelstoßen zwischen Eckert, der schließlich mit 14,89 den Balinger Sepp Hipp mit 14.66 m auf den zwei- ten Platz verweisen konnte. Auch im Diskus- werfen mußte sich Hipp mit 44,62 m von Mark- tanner(Stuttgarter Kickers) mit 45,88 m geschla- gen geben. Das Hammer werfen war dem Nach- Wuchsmann Cammissar(Karlsruhe) nicht zu neh- en Deutscher Turntag ohne Sensationen Alle Anträge an den Hauptausschuß überwie- sen— Dommel neuer Oberturnwart Der Ha 22 Vor- Arbeit ge tet, so daß der Deutsche ntag in Düsseldorf in voller Harmonie abgewi It wer- den konnte. Die ächst Sorge machenden An- 3e(vom Rheiniscl Turnerbund gegen Zel- ekens und von Westfalen zwecks neuer Verein- barungen mit dem DLV) kamen nicht mehr zur Sprache und wurden zur gründlichen Uberar- beitung an den Hauptausschuß ü jesen. Hin- Sich in usschuß des DTB hatte g 4 einer Entschli 1 8 Kunstturnen eine der stärkste a gen des Turnens überhaupt ist und als solches der sorgfältigsten und behutsamen Pflege bedarf. Die Kunstturner können nun in aller Ruhe den kommenden internationalen Aufgaben, insbe- sondere den Weltmeisterschaften in Rom, ent- gegensehen. Die Männer werden zur letzten Schulung in Uberlingen, die Frauen ab 13. Juni in Baiersbronn zusammengezogen. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Gockeln iner Begrüßung das Wort„Wo Ehr- kfurcht ist, ist Größe“ voran, und DSB-Präsident Daume fand einleitend ebenfalls ausgleichende Worte, so daß der Turntag im Robert-Schuman- Saal ohne Dissonanzen auf hohem Niveau ab- lief. Einstimmig wurde Dr. Fritz Dommel(Mün- chen), ein 41jähriger Studienrat der Bayerischen Landesturnanstalt, als neuer Oberturnwart ge- wählt. Dommel, ein staatlich geprüfter Turn- und Sportlehrer, ist dem Neuzeitlichen gegen- über aufgeschlossen und unterhält zu den ande- ren Fachverbänden herzliche Beziehungen, so dag man mit einem guten Zusammenleben mit den Leichtathletik-, Handball-, Skiverbänden usw. rechnen darf. Als Frauenwartin wurde ebenso einstimmig Grete Busch GGremen) ge- wählt. Sepp Göhler(Würzburg) bleibt Presse- Wart, Hanna Boekamp(Löhne/ W.) wurde Ju- gendturnwartin. Schudzilarra Neumünster) be- stätigte man als Volksturnwart(bisher Domme) und Irmgard Förster Düsseldorf), eine Gym- nastiklehrerin, als Frauenwartin anstelle des früher zurückgetretenen Prof. Klinge. Eichhoff wurde zum FEhrenoberturnwart mit Sitz und Stimme im Vorstand ernannt, Sophie Dapper und Prof. Klinge erhielten die Ehrenurkunde des DTB mit dem goldenen Ehrenabzeichen. Der Haushalt wurde in Einnahmen und Aus- gaben mit 399 00 DM. angenommen, eine Bei- tragserhöhung über 30 Pfennig pro Kopf hinaus ist nicht notwendig. Tags zuvor tagte die Ar- Heifsgemeinschaft deutscher Lehrer unter Dr. Bennecke und behandelte das Thema einer bes- seren Zusammenarbeit zwischen Schule und Ver- ein. Die Abteilung Sport im Bundesinnenmini- sterium wurde aufgefordert, durch eine wirk- liche Fachkraft endlich das leidige Nachwuchs- problem der Turn- und Sportlehrer zu beheben. Deutschland— Japan im Turnen? Im Anschluß an die Weltnmgeis 22. Juni bis 2. Juli reisen die turner noch 20 Tage durch Eur Sie am 3/4. Juli in Varese an einer„Weltmeister- tsrevanche“ teil, sind vom 5. bis 8. Juli in Wo man sich um einen Länderkampf Fra reich— Japan bemüht, am 9. Juli in Brüs- sel, am 10. Juli in Amsterdam. Dann beginnt utschland-Woche“ mit einem Auftreten i in Düseldorf und am 12. Juli in Köln, dem sich in Frankfurt ein Länderkampf Deutsch- land— Japan zwischen dem 13. und 16. Juli an- schließen soll. Am 17. Juli sind die Japaner in Zürich, am 18. Juli kommt es in Luzern zu einem Kampf gegen die Schweiz. Uber Genf(19. Juli) geht es aun nach Rom, 2² 1 Wieder der Abflug nach Tokio vorgesehen ist. schaften vom chen Kunst- Doppelerfolg Fritz Thiedemanns Zu einem Doppelerfolg kam Fritz Thiedemann beim internationalen Wiesbadener Reit- und Fahrturnier, wo er im Georg-Hermann-von- Mumm-Gedächtnisspringen der Klasse Sa mit Meteor zum Sieg und mit Diamant auf den zweiten Platz kam. Von den 60 Teilnehmern aus Frankreich, Belgien, Holland, den USA, Oster- reich und Deutschland kamen vier Pferde feh- lerlos über den 750 m langen Parcours. In der ersten Serie brachte Thiedemann, der erstmals in diesem Jahr an einer internationalen Prüfung teilnahm, Diamant und Meteor als einzige Pferde fehlerfrei ins Ziel. In der zweiten Serie gesellten sich dann noch H. G. Winkler auf Sturmwind und der Holländer van Loon auf Ampere dazu. Diese vier Pferde traten dann zum Stechen über neun Hindernisse an, die eine Höhe bis zu 1,60 m aufwiesen. Thiedemann brachte den elfjährigen Wallach als einziger wieder fehlerfrei über die Hindernisse. Ten Hoff soll gegen Valdes boxen Hein ten Hoffs amerikanischer Manager Fred Kirsch erklärte in Washington, der ehemalige Europameister werde am 24. Juni in San Fran- cisco gegen Nino Valdes boxen, wenn ein Titel- kampf um die Europameist haft im Schwer gewicht zwischen ten Hoff und Neuhaus ni zustande komme. Kirsch teilte mit, er habe den deutschen Promoter Joachim Göttert gebeten, sich bis Dienstag zu seinen(Kirschs) Bedingun- gen zu äußern. Wenn er keine Antwort erhalte, werde er das Angebot aus San Francisco an- nehmen, wo ten Hoff gegen den Neuhaus-Be- zwinger Nino Valdes(Kuba) boxen solle. Ten Hoff soll dort den Kanadier Earl Walls ersetzen, der wegen einer Erkrankung nicht gegen Valdes antreten kann. Toto-Quoten vom Sonntag West-Süd-Block, 45. Wettbewerb. Zwäölfer-Wette: 1. Rang 10 Gewinner je 58 381 DM, 2. Rang 393 Ge- winner je 1484,60 DM, 3. Rang 6332 Gewinner je 82 DM. Zehner-Wette: 1. Rang 101 Gewinner je 3043,30 DM, 2. Rang 3080 Gewinner Je 99,60 DM, 3. Rang 37 170 Gewinner je 3,10 DM. Nach kurzem, aber schwerem Leiden, entschlief abend 18 Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager gestern und Onkel, Herr Johann Sichler Wohlvorbereitet im gesegneten Alter von 80½ Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Fra Annd Sichler, geb. Straub Emil Fuchs und Frau Mina, geb. Sichler Oskar Sichler und Frau, geb. Laun 3 Enkel und 1 Urenkel Mhm.- Seckenheim J jun 1954 Kelsterbach a. Main Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 14 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. 0 Vereins-Kalender 0 Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Männergesangverein 1861. Morgen Donnerstag, 20 Uhr Probe. Turnerbund Jabn. Freitag, II. Juni, 20.30 Uhr, im Kalserhof, wiontige Besprechung betr. Landesturnen in Freiburg(6. bis 8. August), wobei die endgültige Mel dung für alle Teilnehmer(aktive und Besucher) abgegeben Werden muß. Inserieren Derselbe fſerd för Stadtgas Alle Markenfebrikate Wie: Homann, Hads, Concordid, Juno, Und lassen sich beraten. Kloppenheimerstr. 46-48 Auch Sie staunen über meinen billigen Propangas Herd a s Kannen großem gackofen u. Veißem Abdeckblech nur DM 200. DOM 180. Bei 20% Anzahlung bellebige Teilzahlung in Monatsraten. 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I u. freier Verkauf . 8 Samstag, 12. Juni 19.15 22.45„Mathis der Maler“ 1 0 ot gesic urpfalzstrage Oper von Paul Hindemith 5 Die e Miete H, Th. G. Gr. H u. freier Verkauf 5 5 sonntag, 13. Juni 20.15 23,00„Orpheus in der Unterwelt“ Klass. Operette von Jacques Oftenbact Miete L, Th. G. Gr. 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