Brüning, heißen tuschen Sie beleuchten schlagartig die Gefahr, die dem Staatsbürger Nr 116 7% 74 1 . 1 Neckar-Bote(2. Blatt) Samstag, 24. Juli 1954 Ollenhauer und Mellies wiedergewählt Nur wenige Veränderungen im Parteivor- stand— Attlee abgereist Berlin(UP). Die Delegierten des Sozial- demokratischen Parteitages haben am Frei- tag in Berlin den bisherigen Vorsitzenden der Partei, Erich Ollenhauer, mit 342 von 366 gültigen Stimmen wiedergewählt. Ebenfalls wiedergewählt wurden der bis- herige stellvertretende Vorsitzende Wilhelm Mellies und die fünf besoldeten Mitglieder des Parteivorstandes Willi Eichler, Herta Gotthelf, Fritz Heine, Max Kukil und Alfred Nau. Zu unbesoldeten Mitgliedern des Par- teivorstandes wurden gewählt: Heinrich Al- bertz, Luise Albertz, Lisa Albrecht, Willi Birkelbach, Franz Bögler, Willy Brandt, Max Brauer. Andreas Gayk, Emil Groß, Wenzel Jaksch. Waldemar von Enderingen, Heinz Kühn, Walter Menzel, Franz Neumann, Carlo Schmid. Erwin Schoettle, Louise Schröder, Elisabeth Selbert. Fritz Steinhoff, Hermann Veit. Herbert Wehner, Fritz Wenzel und Georg August Zinn. Von diesen 23 unbesol- deten Mitgliedern wurden Willi Birkelbach, Willy Brandt, Max Brauer, Heinz Kühn und Fritz Wenzel neu in den Parteivorstand ge- Wählt. Alle anderen Mitglieder gehörten bereits dem alten Parteivorstand an. Der 4 Tag des SPD- Parteitages stand im Zeichen der Berichte über die Tätigkeit der Sozial demokratischen Bundestagsfraktion und der Arbeitsberichte des Parteivorstandes. Dr. Menzel kritisierte in scharfen Worten die Politik des Bundeskanzlers und der KRoali- tionsparteien. Die Regierung Adenauer habe immer nur„nein“ gesagt zu den„positiven Vorschlägen der Sozialdemokratie, sich beim Wiederaufbau Deutschlands mehr als bisher von dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit, nach einem besseren Ausgleich zwischen Ka- pital und Arbeit, zwischen Besitz und Ar- beitskraft“ leiten zu lassen. Menzel erklärte, in der Innenpolitik mache sich das Vordringen restaurativer Elemente immer mehr bemerkbar. Er forderte seine seine Partei auf, das Interesse der Wähler mehr als bisher auf die Innenpolitik zu len- ken, da außenpolitische Fragen„viel zu kom- Pliziert“ und die Geschehnisse in der allge- meinen Innenpolitik für die Menschen„greif- barer und gegenständlicher“ seien. In der Sozialpolitik sei die Bundesregierung aus dem„Herauswurschteln“ nicht herausge- kommen. Die SPD dränge auf eine umfassende Sozialreform, die eine Erweiterung der Alters- versicherung, eine Vereinfachung und Verbil- ligung der Sozialversicherungsverwaltung, die Bildung einer Studienkommission für eine So- zialreform, vorbeugende Gesundheitspolitik und Erhöhung der Renten einschliege. Zum Vertriebenenproblem meinte Menzel, das La- stenausgleichsgesetz habe die Hoffnung der Vertriebenen nicht erfüllt. Er kritisierte in die- sem Zusammenhang den Vertriebenenminister Oberländer, der„in Polen selbst bei der Ver- treibung der einheimischen Bevölkerung mit- gewirkt“ habe 5 Zum Verfassungsschutz sagte Menzel wört- lich:„Die Regierung war offensichtlich selbst überrascht von der schlechten Resonanz, die die Verfassungsschutzämter und das Vorge- hen der Regierung bei allen Parteien, auch den Regierungsparteien, noch kurz vor den Sommerferien des Parlaments hatten. Die Flucht des Dr. John in die Sowietzone hat mich veranlaßt, den Verfassungsschutzaus- schuß einzuberufen, um endlich zu hören, was eigentlich los ist. Die Fälle Vulkan, Pfleiderer, Reinhold Maier und wie sie alle mögen, waren nicht mehr zu ver- drohe, der bisher „ in einem freien Deutschland zu Sitionsführer Clement r Rückkehr vom Par- Copyright by Or. Pao Herzog, ſöbingen durch Mainzer Illopress Smbtl., Mainz (18. Fortsetzung) „Du'siehst jetzt schon viel glücklicher aus“, sagte sie.„Ich freue mich. Es ist schlimm, unter Fremden leben zu müssen, nicht wahr?“ „Jan, antwortete Toni höflich.„Aber Sie sind sehr gut zu mir.“ „Du hast meinen Bruder sehr gern?“ fragte Maria freundlich.„Ich weiß, daß du nicht her- kommen wolltest, Toni, da aber Lester es gern möchte, wirst du dich ihm zuliebe damit ab- finden, nicht wahr?“ Toni stutzte. Das wWwar ein neuer Gesichts- punkt.„Ich glaube, ja“, nickte sie unsicher; ohne recht zu wissen, was sie darauf antwor- ten sdilte. 5 „Das ist recht. Das Landleben wird dir im Anfang noch fremd erscheinen, aber du wirst dich rasch eingewöhnen, und im Frühling ist es hier am schönsten, Du mußt gesund und kräftig werden, sonst meint Lester, ich sorge nicht genügend für dich.“ „Ja“, hauchte Toni. Maria stand auf und blies die drei Wachs- lichter aus. Im unruhigen Licht ihrer eigenen Kerze wirkte sie noch größer, als sie vor Tonis Bett stand.„Also, gute Nacht, mein Liebes, schlafe gut.“ Sie beugte sich über Toni und drückte einen Kuß auf ihre Stirn. Als sie gegangen War, lag Toni regungslos in der Dunkelheit und hatte Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten. Der Kuß hatte etwas Trösten- des gehabt, wie eine Besiegelung gegenseitigen Vertrauens erschien er ihr, und sie fand es plötzlich noch schwerer als vorher, Maria zu enttäuschen. Es würde ihr wehtun, wenn sie davonlief. Autorgatisch zündete sie die Kerze Wirtschel ährungsreserve weiter vergrößert ver 10 Milliarden DM Gold- und Devisenbe- stände der BDL Der Ausweis der Bank Deutscher Länder und der Landeszentralbanken vom 15. Juli Jahres gibt die Aktiven im Auslandgeschäft, d heißt die Guthaben bei ausländischen Bar dieses Sowie die Bestände an Sorten ausländischer Wechsel und Schecks mit 8,1 Milliarden DM an. 5 0 a Sie haben in der zweiten Juliwoche um 24,3 Millionen DM zugenommen, nachdem sie sich in der Vorwoche um 0,6 Millionen DM vermindert hatten. Der Goldbestand der BDL. betrug am 15. Juli 1,888 Millionen DM, was einer Zunahme in der zweiten Juliwoche um 84,2 Millionen DM entspricht. Die Gesamtguthaben und die Be- Stände der BDL an Gold und Devisen haben damit 10,015 Milliarden DM erreicht. Dieser Währungsreserve standen Verbindlich- keiten aus dem Auslandgeschäft in Höhe von 344 Millionen gegenüber. Daraus ergibt sich eine Westdeutsche Währungsreserve von netto 9,671 Millionen DM. Die Brutto-Gold- und Devisen- Guthaben der BDL haben sich in der ersten Hälfte dieses Jahres um rund 1,7 Milliarden DM erhöht, wobei der Goldbestand um 470 Millionen DM zugenommen hatte. Einschließlich des Gold- bestandes von über 1,8 Milliarden DM verfügt die Westdeutsche Notenbank über 7,3 Milliarden DM an Guthaben in Form von Gold und harten Devisen. Damit sind etwa 75 Prozent der gesam- ten westdeutschen Währungsreserve von rund zehn Milliarden DM jederzeit realisierbare Gold- und Hartwährungsbestände. Abkehr vom Paritätsgesetzentwurf FDP stellt neues Wirtschaftsprogramm auf Bei der Konferenz der Wirtschafts- und Agrar- experten der Bundestagsfraktion der FDP, die in Niederbreisig abgehalten wurde und deren Ziel eine„Wirtschaftspolitik aus einem Guß“ War, haben die Abgeordneten beschlossen, den viel diskutierten Raritätsgesetzentwurf der FDP noch einmal zu überprüfen. Der vorliegende Entwurf soll im Bundestag nicht mehr in der jetzt vorliegenden Form aufrecht erhalten wer- den. In einem neuen Gesetzentwurf will die FDP die völlige Umsatzsteuerfreiheit für alle Grund- nahrungsmittel zugunsten der Bauern fordern, um das Einkommen der Landwirtschaft zu er- höhen. Auch die Forderungen nach Marktgeset- zen für die Landwirtschaft werden voraussicht- lich fallen gelassen und stattdessen die Einfüh- rung von Handelsklassen und Gleitzöllen für alle Agrarprodukte befürwortet. Ferner soll eine Auflockerung des„Wohlfahrtsstaats“ angestrebt und eine Vorratsreserve für alle strategisch wich- tigen Importwaren für Krisenzeiten gefordert werden. Bundesminister Schäfer sprach sich in einem Referat für eine Ubernahme der„gehobenen Arbeiterschaft“ in das Angestelltenverhältnis aus. Dadurch sollen die Facharbeiter aus der Zwangsversicherung herausgenommen werden. Ein Gesetzentwurf, der eine Zahlung von Aus- kallunterstützungen bei Saisonarbeitern vorsieht, ist bereits ausgearbeitet und soll nach den Par- lamentsferien im Bundestag eingebracht werden. Doppelbesteuerungsabkommen mit USA UsS- Außenminister Dulles und der Geschäfts- träger der diplomatischen Vertretung der Bun- desrepublik in Washington, Albrecht von Kes- sel, haben in Washington ein Abkommen über die Doppelbesteuerung zwischen der Bundesre- Publik und den USA unterzeichnet. Zweck des Abkommens sei es, unerwünschte Hindernisse für den internationalen Handel und die wirt- schaftliche Entwicklung, soweit es mit der Auf- hebung der doppelten Besteuerung des gleichen Einkommens möglich ist, zu beseitigen. 150 Positionen werden gestrichen Der Chef des Amtes für Auslandvorhaben bei der amerikanischen Regierung, Harold E. Stas- sen, gab bekannt, daß 150 Warenpositionen, de- ren Ausfuhr in kommunistische Länder unter- sagt ist, innerhalb des nächsten Monats formell von der Embargoliste gestrichen werden. Die neuen Listen gewährten hinsichtlich der Ausfuhr ziviler Konsumgüter größere Freizügigkeiten, jedoch würden die Kontrollmaßnahmen über 250 Warenpositionen, die als strategisch wichtig an- zusehen seien, aufrechterhalten, Der Abbau der Kontrollen soll nicht amtlich bekanntgegeben werden. wieder an und begann sich langsam anzuzie- hen. Stunden schienen zu vergehen, bis im Hause Ruhe herrschte. Toni spähte zum Fenster hin- aus. Ein leichter Regen hatte eingesetzt, die Wiese lag in völligem Dunkel, kein Streifen Licht flel mehr darauf. Demnach lagen alle schon in tiefem Schlaf. Es dauerte lange, bis sie die Treppe hinuntergestiegen war. Alles in diesem Hause knarrte, und mehrmals hielt Toni, die Schuhe in der Hand, mit klopfendem Herzen inne, weil sie fürchtete, es könnte je- mand wach geworden sein. Aber sie erreichte unbemerkt den Hausflur und brauchte wieder einige Zeit, bis sie die ungewohnten Riegel und Sicherheitsketten, die an der Haustüre an- gebracht waren, gelöst hatte. Endlich stand sie Ir Freien. Sie verharrte einige Augenblicke lauschend in dem kalten Mäarzregen, aber im Hause blieb alles still. Dann ging sie auf Fuß- spitzen den Grasstreifen an der Seite des Zu- fahrtsweges entlang und wagte nicht früher die Schuhe anzulegen, als bis sie auf der Land- straße in Sicherheit war. 5 Der Weg zum Dorfe hinauf schien endlos, und die völlig durchnäßten Strümpfe machten das Laufen noch beschwerlicher. Lesters Wa- gen war so schnell verschwunden gewesen, aber zu Fuß war es eben doch etwas anderes. Als sie das Dorf endlich erreichte, waren sämt- liche Lichter bereits gelöscht, und nirgendwo konnte sie einen Bahnhof entdecken. Da sie nie aus London herausgekommen War, konnte sie sich nicht vorstellen, daß ein auch noch so klei- nes Dorf keine Bahnverbindung haben könnte. Sie blieb stehen und sah sich unschlüssig um, als sie einen Landjäger entdeckte, der seine Runde machte. Den konnte sie fragen, Polizi- sten wußten immer alles. Der Hüter des Gesetzes musterte das junge Ding, das ihn zu mitternächtlicher Stunde nach dem nächsten Weg zum Bahnhof fragte, mit verwundertem Blick. „Hier gibt es keinen Bahnhof, kleines Fräu- lein. Der nächste ist in Hambleton, acht Meilen von hier. Wohin willst du noch so spät?“ Fischtransport so rasch als möglich Spezialkühlwagen in Schnellgüterzügen— Aber die Bundesbahn hat Sorgen Die Deutsche Bundesbahn sieht sich nach An- gaben zuständiger Stellen gezwungen, bei wei- terhin sinkenden Fischladungen einschneidende Maßnahmen zu ergreifen, um dem Fischverkehr eine bessere tschaftlichkeit zu sichern. Die m die lohnenden Transporte jeßlich der Salzheringe und Konserven in nem Umfang entzogen. 1200 Spezi agen im Werte von 40 li ausschließlich dem Fischtransport. Sbahn v einsch erhel Kühl nen Bei je- dem Transport werden der Leerlauf und die ein- Wandfreie Reinigung der Wagen in Kauf ge- nommen. Der den Spezialwagen ank nde Fischgeruch kann nicht entfernt werden, so daß die Wagen für den Transport anderer Güter nicht verwendet werden können. Schnell- und Eilgüterzüge in Richtung Süden und Westen sind eigens auf die Fischbeförderung ausgerichtet. Täglich laufen aus den Versandge- bieten außer einer größeren Zahl von Eilgüter- zügen zwei bis drei Schnellgüterzüge in Richtung Westen und zwei weitere nach dem Süden. Reisegeschwindigkeiten von 40 bis 50 km und mehr pro Stunde ermöglichen die rascheste Ver- sorgung von Verbrauchsplätzen auch in entfer ten, abgelegenen Gebieten. Der Fisch errei Frankfurt bis sieben Uhr morgens. Bei sorforti- gem Ubergang in Frankfurt können weitere Empfangsplätze wie Mannheim und Heidelberg noch am Vormittag, Karlsruhe und Stuttgart am Mittag und Offenburg bzw. Basel am Nachmit tag erreicht werden. Als Stückgut aufgelieferte Fischsendunger. werden in geschlossenen Wagen bis möglichst nahe an die Ziele gefahren. Solche Fischstück- gutwagen laufen täglich nach Köln für Rhein- land-Pfalz, nach Bebra für Ziele in Hessen und Bayern, nach Frankfurt für Hessen, Pfalz und Baden- Württemberg. Auf allen Gebieten des Fischverkehrs würde die Bundesbahn nach An- gaben ihrer Fachleute zu weiteren Leistungsstei- gerungen in der Lage sein, wenn der sinkenden Ladungstendenz Einhalt geboten werden kann. Lohnveredelungsverfahren neu geregelt Im Bundesanzeiger vom 21. Juli 1954 wird der Runderlag Außenwirtschaft 54/54 veröffentlicht, durch den das Lohnveredelungsverfahren neu geregelt wird. Der Erlaß bringt insofern eine weitere Befreiung der Wirtschaft von Verfah- rensvorschriften dadurch, daß für den weitaus größten Teil der aktiven Lobhnveredelungsge- schäfte eine allgemeine Genehmigung erteilt wird. Im Einzelgenehmigungsverfahren sind künftig nur noch solche aktiven Lohnverede- lungsgeschäfte genehmigungspflichtig, bei denen die Zahlung des Veredelungslohnes durch Wa- ren erfolgt, deren Einfuhr nicht liberalisiert ist. Ferner wird eine allgemeine Genehmigung er- teilt für passive Lohnveredelungsgeschäfte mit Ausnahme derjenigen Geschäfte, bei denen die Einfuhr der im Ausland veredelten Ware nicht liberalisiert ist. Soweit hiernach noch eine Ge- nehmigungspflicht besteht, sind Anträge an die Bundesstelle für den Warenverkehr der gewerb- lichen Wirtschaft zu richten. Industrieproduktion unverändert hoch Das Volumen der industriellen Produktion in der Bundesrepublik hat sich nach dem stetigen Anstieg während der Frühjahrsmonate im Juni nicht weiter vergrößert. Jedoch wurde der hohe Produktionsstand vom Mai fast unverändert ge- halten. Der Produktionsindex der Gesamtindu- strie(Basis 1936 ist gleich 100) stellte sich nach. Berechnung des Statistischen Bundesamtes im Juni auf 177,4 gegenüber 177,7 im Mai. Das Pro- Auktionsergebnis vom Juni vorigen Jahrs wurde um rund 12 Prozent übertroffen. Keine Schutzmaßnahmen für Frankreich Der Beratende Ausschuß der Hohen Behörde der Montan-Union hat einstimmig dem Bericht seines Sonderausschusses zugestimmt, wonach unter den gegenwärtigen Umständen die An- wendung der Schutzmaßnahmen des Paragraphen 29 des Ubergangsabkommens für die französi- sche Edelstahlindustrie nicht in Erwägung ge- zogen werden kann. Der französischen Regierung soll empfohlen werden, die Auswirkungen des gemeinsamen Edelstahlmarktes genau zu be- obachten und die Hohe Behörde über die Ent- wicklung der Lage der französischen Edelstahl- industrie auf dem laufenden halten. Der gemein- same Markt für Edelstahl soll am 1. August 1954 eröffnet werden. „Nach London“, erwiderte sie kurz.„Wie kommt man nach Hambleton?“ „Du kannst unmöglich in dem Regen so weit laufen, mager und schwächlich, wie du bist. Wo kommst du her?“ „Das geht Sie nichts an. Sagen Sie mir, bitte, wie ich nach Hambleton komme. Ich kann sehr gut so weit laufen.“ Er wurde mißtrauisch und leuchtete ihr mit seiner Taschenlampe ins Gesicht.„Hobo! Das ginge mich nichts an, meinst du? Aber selbst wenn du nach Hambleton laufen würdest, kämst du nicht mehr nach London. Der letzte Zug ist 10.45 Uhr abgefahren. Du kommst mit mir! Ich gehe jede Wette ein, deine Mutter hat keine Ahnung, daß du hier herumstrolchst!“ „Ich habe keine Mutter“, fauchte sie ihn an. „Um so mehr Grund, dich mitzunehmen“, sagte der Landjäger und wollte sie packen. Aber sie war schneller als er, schoß an ihm vorbei, die Dorfstraße zurück, und den Berg hinunter in Richtung Zwölfulmen. An der Kur- ve hielt sie keuchend inne, glaubte Rufe hinter sich zu hören, raffte sich wieder auf, setzte über den Graben und lief blindlings in den dichten, nachtschwarzen Wald. Dort hielt sie sich die ganze Nacht verborgen, durch den unaufhörlich und immer heftiger herabströmenden Regen bis auf die Haut durch- näßt, bei jedem Laut entsetzt aufschreckend, schlotternd vor Angst und Kälte. Ein Holzfäller, der am nächsten Morgen zur Arbeit ging, fand sie und brachte sie nach Zwölfulmen zurück, ein zitterndes, Klitsch- nasses Bündel, das sich willenlos von Maria in ein heißes Bad und darauf ins Bett stecken lieg. Maria schalt nicht. Die an keifende Weiber gewöhnte Toni fühlte sich unter den ernsten, vorwurfsvoll blickenden Augen so hilflos wie noch nie. Ob sie so schrecklich unglücklich sei? fragte Maria.— Nein, eigentlich nicht.— Wa- rum sie ihnen dann einen solchen Schrecken eingejagt habe? Ob sie sich nicht überlegt habe, daß, selbst wenn sie bis London gekom- men wäre, Lester sie vermutlich alles andere als freundlich empfangen hätte? Lester hätte schlon genug Aufregungen mit Toni gehabt. der 8 Kaffee erst nächstes Jahr billiger? Brasilien beharrt auf Mindestpreis— Größere Ernten zu erwarten Die brasilianische Regierung will nach einer Erklärung ihres Finanzministers Aranha den am 1. Juli für zwölf Monate festgesetzten Mindest- Exportpreis für Kaffee von 87 Cts pro lb Zum Schutz der Pflanzer und der nationalen Wirt- schaft“ aufrechterhalten. Aranha erklärte, die Konkurrenten Brasiliens, insbesondere Kolum- bien, hätten bereits ihre gesamte Kaffee-Ernte verkauft, so daß Brasilien in naher Zukunft als „Alleiniger Kaffee-Exporteur“ übrigbleiben wer- de. Eine Aufgabe des Mindestexportpreises würde die brasilianischen Kaffee-Pflanzer„den Inter- essen ausländischer Spekulanten ausliefern. Die amerikanische Zeitschrift„News and World Report“ sagt auf Grund von Angaben maßgeben- der Kaffee-Experten einen ständigen Preisrück- gang für Kaffee von Mitte 1955 an voraus. Zur Begründung führt die Zeitschrift folgende Punkte an: 1. Die wichtigsten Kaffee-Länder haben ihre Anbauflächen seit 1945 um rund zehn Prozent vergrößert. 2. Ein neuer brasilianischer Kaffee- strauch, der jetzt beginnt, die ersten Erträge ab- fen, soll fünf- bis zehnmal so viel Kaffee n, wie die bisherigen Pflanzen. 3. Der Kaf- Konsum in den USA dürfte aufgrund der jüngsten Preissteigerungen beträchtlich abneh- men, und 4. ist die afrikanische Kaffee- Produk- tion in einem ständigen Aufschwung begriffen. fee Kompromiß in der Kartellfrage? Der Deutschland-Union-Dienst OUD) der CDU/CSU sprach von einer begründeten Aus- sicht für einen Kompromiß in der Kartellfrage. Der Pressedienst empfahl, die Vereinbarungen, die„einen Einbruch in die Wettbewerbssphären anderer bedeuten könnten, erst nach Prüfung der Gesamtauswirkungen zuzulassen“. Bei Krisen- Kartellen, Rationalisierungskartellen und Ex- Portkartellen tritt der DPUD für eine Zulassung lediglich mit Mißbrauchskontrolle ein. Außen- handelskartelle mit Rückwirkungen auf den Bin- nenmarkt sollten nach Prüfung ebenfalls zuläs- sig sein. Zur Frage der„Abwehrkartelle“ be- zweifelt der DU, daß es überhaupt zur formel- len Bildung solcher Kartelle kommen werde. In der umstrittenen Frage der Preisempfehlungen von Wirtschaftsverbänden meint der DU, ein Ausweg scheine in der Richtung zu liegen, daß Preisempfehlungen, die eine einer Preisfestset- zung gleiche Wirkung haben, verboten werden, während Preisinformationen über die Entwick⸗ lung his zu dem Tag, an dem sie gegeben wer- den, erlaubt werden könnten. Ein neuer Kleinstwagen Die Hoffmann-Werke in Lintorf, die für Deutschland den„Vespa“-Roller herstellen, ha- ben jetzt einen neuentwickelten Kleinstwagen Vorgestellt, der die Typenbezeichnung„Hoff- mann-Kabine 250“ trägt. Das Fahrzeug besteht aus einer zweisitzigen Karosserie, die eine Rund- umverglasung sowie ein Rolldach erhalten hat. Der Einstieg erfolgt durch die einzige auf der rechten Seite liegende Tür. Als Antriebsquelle kommt der von Hoffmann entwickelte luftge- kühlte Zweizylinder-Viertakt- Boxermotor von 250 cem Hubvolumen zur Verwendung. Das Ge- wicht wird mit 350 Tilo angegeben, die Spitze soll zwischen 80 und 85 km/ Std. liegen. Wirtschaft in Kürze Der Verein der am Zuckerhandel beteiligten Firmen hat beschlossen, am 3. August in Ham- burg die Zuckerterminbörse wieder zu eröffnen, die nach Beginn des zweiten Weltkrieges ge- schlossen wurde. Das Bundesernährungsministerium hat mit so- kortiger Wirkung weitere 80 046 Tonnen Zucker freigegeben. Damit sind 77,4 Prozent der letzt- jährigen Ernte freigegeben. Das Bundesernährungsministerium erwägt ge- zenwärtig die vorsorgliche Einfuhr von Kleie, da , Jer Kleie-Bedarf in der Bundesrepublik sich in- kolge der ungünstigen Witterung erhöht hat. Die Sowetzonen-Regierung hat beschlossen, von 1954 an die Leipziger Messe wieder wie bis 1951 zweimal im Jahr abzuhalten. Wie Radio Budapest meldete, haben die unga- risch- sowjetische Schiffahrtsgesellschaft Meszhart und die westdeutsche Donauschiffahrtsgesellschaft Bayrischer Lloyd ein Abkommen über die Wie- deraufnahme des Schiffsverkehrs der beiden Gesellschaften auf der westdeutschen und unga- rischen Strecke der Donau abgeschlossen. Arme habe schwer zu arbeiten, und außerdem noch seinen privaten Kummer. Es sei unfair und undankbar von ihr, ihm immer wieder neue Sorgen aufzuladen. Toni fühlte sich getroffen und tief beschämt. Sie war zu jung und unerfahren, um zu mer- ken, daß Maria sie schon nach den ersten fünf Minuten durchschaut hatte und das einzige Mittel anwendete, das Erfolg versprach. Gegen jede aufgedrungene Autorität würde sich Toni sperren, allein über Lester bestand eine Mög- lichkeit, sie zu erreichen. „Ich fürchte, du wirst jetzt eine ganze Weile bei uns bleiben müssen“, sagte Maria quasi entschuldigend.„Auf deiner nächtlichen Ex- kursion hast du dir sicher eine Erkältung ge- holt und wirst einige Zeit das Bett hüten müs- sen. Wenn du dann immer noch von uns weg Willst, werde ich Lester bitten, sich nach einer anderen Unterkunft für dich umzusehen.“ „Eine Anstalt?“ fragte Toni und sah Maria mit fleberglänzenden Augen an. „Das kann ich nicht sagen. Du bist ein schwie- riges Problem, mein Kind, das siehst du wohl ein?“ Toni mußte niesen,„Wenn ich darf, möchte ich hierbleiben“, flüsterte sie mit einer Stimme, die immer heiserer wurde. „Natürlich kannst du hier bleiben— das heißt, wenn du uns als Freunde betrachten Willst und nicht als Kerkermeister“, sagte Ma- ria lächelnd.„Jetzt versuche zu schlafen. Du mußt sehr müde sein.“ Es war ein leichter Sieg gewesen. Maria fle- len die erbitterten Schilderungen ihres Bru- ders vom Vortage ein. Wie kurzsichtig Män- ner doch manchmal sind! Lester hätte es 80 leicht mit Toni haben können, er hätte nur an ihre jugendliche Schwärmerei für ihn zu ap- Pellieren brauchen. a 1 85 Am Abend rief sie ihren Bruder an und be- richtete ihm, was vorgefallen war. Lester fluch te, als er von Tonis Fluchtversuch vernahm und entschuldigte sich bei Maria für die Un- ruhe, die er ihr ins Haus gebracht habe. Fortsetzung folgt] 8 Das Sie 4 Sandkasten J, Von Carola Eckert Ein kleines Mädchen stand auf der Straße ung wußte nicht recht, was es beginnen sollte. Es sah nach allen Seiten, ob sich nicht ein Dielkamerad blicken lassen wolle. Doch alles. Was sie fand, war ein dünnes Stöckchen. „Ich will dort auf den Sandplatz gehen und Figuren malen“, dachte das Kind und hüpfte mit ungelenken Sprüngen zu dem klei- nen, schwarzen Viereck, in dem ein junger epflanzt werden sollte. rst kritzelte es mit dem Stöckchen aller- hand sinnlose Zeichen in die dunkle Fläche; aber keines wollte inm recht gefallen, und es le sie alle gelangweilt wieder fort. Dann sieh mit winzigen Schritten langsam ich drehend, so weit sein Arm reichte, n Kreis um seine Füße und freute sich, er so rund und wohlgelungen war, wie Sonne an besonders schönen Tagen Konnte. um Einen nur sein Uebermütig warf es sein Stöckchen hoch in die Luft, um es zu fangen, aber es fiel erst Wieder weit außerhalb des Kreises zu Boden. Das Kind wollte ihm nachlaufen, doch als es an den Rand des Kreises kam, vermochte es nicht, ihn zu verlassen. Es war, als ob eine große Hand sich um seine Glieder gelegt habe. so daß sie sich seltsam fremd anfühlten und zu keiner Bewegung fähig. Das Kind wollte schreien, aber kein Ton kam vor Erstaunen über seine Lippen. „Du brauchst dich nicht zu fürchten!“ sagte eine Stimme, die das Kind noch nie gehört hatte, in der nur leise und fern die Erinne- rung an die Stimme der 8 mitschwang. Und zur Druck der großen E die Kindes noch immer ums Hlossen und liebe Holler.„Dreh f 2 den K hielt, und belebte mdte erst den drehte sich Die Luft war voller zen, so, wie das Blut in den Ohren rauscht, wenn man die Hande fest auf die Ohrmusck preßt. Der Kreis wölbte sich jetzt wie eine große Kugel, die sich mehr und mehr dehnte. Und je; die Kugel wurde, desto heller wurde es rings- um. Da waren auch» Häuser, doch strahlend weiß und freundliec waren Gär- ten und v en, Berge und da waren Mütter mit lachenden Kindern, Paare, die sich Ams lungen hielten, 8 0 teten Ha n. Und da den auf 8 Seits Sonne, Mond und dag Himmel, kortnahm. Das Kind spiel l in die bunte Pracht ohne minein; und konnte die Augen gar nicht Allen Seiten wenden, wie es g Die Vögel blieben kfurchtl 5 chern sitzen, Wenn es näher kam, und es Bören, Wie sie sich unterhie sich zutraulich auf se sen, die ihre winzig trugen, sangen ein el ute b Das Kind blieb nehmen, wovon die Vielleicht zu erfahren. n; die Libellen setzten Hand, und die Amei- en über den Boden iges Lied. um be a2zu ver- Ameisen sangen, und Wie dieses wunderbare Land sich nenne. Da sah es, dag der Boden unter seinen Füßen durchsichtig wie aus pu- rem Glas war, durch das der Blick tief hin- unter bis in die verborgensten Geheimnisse der Erde dringen konnte. Da liefen goldene Und silberne Linien, schlängelten sich schim- Vom Necht, gehört 20 und dunk- bebte und mernde Wasseradern qurch helles les Gestein, das in zarten Wellen zu atmen schien wie alles ringsum. Das Kind wußte kaum, wohin es zuerst und am längsten schauen sollte. Vorsichtig ging es Schritt für Schritt voran, bald den Blick auf den durchsichtigen Boden heftend, bald zu dem seltsamen Himmel aufschauend, an dem Alle Gestirne zugleich wandelten, und dann Wieder hin und her zwischen Bäumen und Tieren, Menschen und Pflanzen: es wurde selbst von Augenblick zu Augenblick ein Wurm, eine Blume, eine Mutter, eine Braut, eine Wolke oder ein Stern. Da plötzlich stockte sein Fuß, und mit einem Schlage war alles verschwunden. Wie immer standen die Häuser mit ihren trüben Fenstern und grauen Mauern dicht zusammen, und die Autos rasten mit lautem Gebrumm über den blanken Asphalt. Das kleine Mädchen schaute ratlos auf seine Füße; die standen gerade auf dem Rand des Kreises, den es in den Sand gemalt hatte. Es schaute sich um. Es War mitten durch den Kreis gegangen, drei oder vier Schritte mochten es nur sein. Das Kind lachte und klatschte in die Hände Jetzt hatte es ein Spiel, das besser war als alle Spielkameraden der Welt. Immer wieder Wollte es sich so einen Kreis malen, um eine so wunderbare Reise zu machen wie eben. ERNTIEZEIT Werden Von Johannes Baudis Es war an diesem Tage eine richtige Affen Der Asphalt auf der Straße war 80 Weich, daß einem schier die Absätze stecken blieben. Dei einzige Trost war, daß ich etwas früher am Nachmittag fertig wurde und mich uf das Baden im See vor der Stadt freuen Konnte. Um es gleich zu en: Es wurde nichts daraus. Denn im Briefkasten fand sich eine Einladung der Stadtverwaltung zu einer Sitzung. Und das nachmittags um vier Uhr und bei dieser bemperatur! Nun hieß es also, in Straßenalizug bleiben, denn in kurzen Hosen konnte man schlecht in diesem Gre- mium, wo lauter würdige Amtspersonen Sagen. aufkreuzen. Muß doch eine wichtige Sache sein, daß So kurzfristig eingeladen wird. Irrtum! Ein- ziger Gegenstand der Beratung stellt ein Brief dar, ein fünfseitiger, handgeschriebener Brief mit vielen amtlichen Stempeln, Ein- und Ausgangsvermerken und Beilagen. Eine Frau M. hat diesen Brief an den Herrn Bimdes- Kanzler geschrieben. Er ist dann tats: im Bundeskanzleramt gelandet und Landes- Innenministerium, RSS terungsg 8 dium, Dandratsamt schließlich zum Bürger- Meisteramt unserer Stadt zurückgekommen. „Zur Stellungnahme!“ Die ist in unserem Kreis schnell gewonnen, Der Brief ist natür- lich nicht ernst zu nehmen. Frau M schreibt gern gern an hohe Persönlichkeiten. Je höher, desto besser, meint Frau M. Also beschwert sie sich beim Bundeskanzler über ihren Mann. Natürlich eine lächerliche, unsinnige Sache. Aber nun haben so viele Beamte die- sen Brief lesen müssen, diese Sitzung mußte Anberaumt werden, ein Protokoll muß auf- genommen werden und nachher wird der Bürs meister die Stellungnahme 18 1 N CFC Vorsichtig lange Briefe und die nicht recht wußte, Worten zum Ausdruck bringen, daß Frau M. 2 war nicht gerade geisteskrank ist, aber doch manchmal sehr ausgefallene Ideen hat, die man nicht als völlig normal bezeichnen kann. So viel Aufwand wegen einer solch lächier- lichen Sache! Aber Frau M. weiß, daß sie das Recht hat, gehört zu werden. Und sie hat es tatsächlich! Und 0 darf ihr dieses Recht schmä- lern oder absprechen. Es soll auch hier gegen dieses Recht nichts eingewandt werden, Denn Vielleicht ist unter hundert ähnlichen Brie- ren doch einer, der eine echte Not zum Aus- druck bringt und um dieses einen, wirklichen Notschreies willen ist notwendig, neun- undneunzig absurde Briefe in Kauf zu 85 men, guch se zu lesen und zu bearbeit Auch Frau M. War übrigens zu dieser Sit Unser fa Vom Brot spricht man meistens, wenn die Eynte eingebrachit ist. Die Bauern sind dann danlebar, daß sie sie hinter sich gebracht ha- ben, die Statisticer rechnen aus, inwieweit unsere Brotversorgung gesichert ist, und wir alle, als die nient unmittelbar Beteiligten, nehmen mit einem Gefühl der Danlebarleeit das Brot in die Hand, weil wir wissen, wie; Viel Arbeit dahinter steht und wieviel Segen duch in einer Schnitte Brot ruht. Als elt gestern in meinem sStammgeschäft mir mein Brot holen wollte, sah i dort die Fülle der Regale und fand die berschieden- sten Brotsorten, Und stand neben einer Frau, helches Brot sie wäk- len sollte. Das eine war ihr zu dunkel, das andere katte zu harte„Kanten“. ie hatte viele Wünsche, so wie wir heute alle viele Wünsche an an dey aülg zung geladen. Immer wieder betonte sie:„Ich habe das Recht, mich an die höchsten Stellen direkt zu wenden, ich will gehört werden.“ Während ihrer langatmigen und leiden- schaftlichen Reden gehen meine Gedanken spazieren.„Das Recht, gehört zu werden Der Satz bleibt haften. Haben wir Christenleute nicht auch dieses Anrecht bei dem, der alle Faden in seinen Händen hält, bei dem Schöpfer und Erhalter der Welt. Und schließlich: Es ist ja keine fremde, Unpersönliche„Dienststelle“, an die wir uns wenden, Nicht ein„höchstes Wesen“ oder wie es sonst noch genannt werden mag, nicht eine Instanz, von der wir nur von weitem mal gehört oder gelesen haben. Er ist der, der uns im Mutterleibe bereitet hat, der uns bes- ser kennt, als wir uns selbst kennen, der sei- nen Sohn für uns geopfert hat, der uns gesagt hat, daß wir ihn„unser Vater“ anreden dürfen. glich Bro Haben. Sie beum, was sie wollte, und es war eine Sache von Minuten. Ich aß dann spater bei Belcannten zu Abend. Auf dem großen Teller in der Mitte des Nsckhes lagen verschiedene Brotsorten. Im Rundfunk gab es einen Rommentar zur Genfer Konferenz, lch weiß nicht, wie es cam, aber wir sahen uns an und blicleten damm auf den Nisch, dachten im selben Augen- blice das gleiche: nämlich an jene, die froh Sind, wenn sie Überhaupt Brot becommen. Und uur daclitten auch daran, daß es einmal Jakre gab, in denen wir gern viel, sehr viel Geld für ein Brot gegeben hätten. Es ist gut, wenn man manchmal die Ge- damen ein wenig æurücwandern läßt. Man Wird dankbar und nimmt nicht immer als selbst verständlich, was längst nicht selbst- verständlich ist EH W. Der Liebesbrief „Nun bist Du weit fort in einer fremden Stadt. Ich weiß nicht, was Du jetzt tust, und ich weiß nicht. was Du jetzt denkst. Viel- leicht gehst Du gerade an einem Blumen- geschäft vorbei, wo es rote Tulpen gibt, viel- leicht stehst Du gerade in einer Telefonzelle und es regnet draußen, und Du hast doch nur diesen dünnen Mantel mitnehmen wollen statt des dicken, warmen. Vielleicht sprichst Du gerede mit jemandem, den Du eigentlich Sar nicht leiden magst, und Du denkst: Wenn ich erst wieder zu Hause bin, werde ich ihr Viel zu erzählen haben. Immer heißt es, niemand könne heutzutage mehr richtige Liebesbriefe schreiben. habe es eigentlich auch noch nie probiert aber sicher ist es gar nicht so schwer, ähnlich schöne Worte zu finden, wie sie die Dichter und Träumer früher einmal fanden. Denn wir fühlen doch auch dasselbe, was die Men- schen damals fühlten, nicht wahr? So gerne möchte ich Dir einen richtigen Liebesbrief schreiben. Ich habe mir auch Briefpapier gekauft, gehömmertes mit ge- fütterten Kuverts. Einen Brief, in dem nichts von den Schulaufgaben der Kinder und nichts von der Frau steht, die nebenan wohnt Nichts von dem neuen Kleid, das die Schnei- derin heute brachte, und kein Wort dav daß gestern Kurzschluß war und ich mir gar nicht zu helfen wußte, Alle diese prosaischen Dinge gehören nicht in einen richtigen Lie- besbrief. Erinnerst Du Dich noch an die Brücke vor der Stadt? Gestern bin ich dort spazieren- Segangen und habe den Lindenbaum gesucht, unter dem Du mich zuerst in die Arme ge- nommen hast. Aber ich habe ihn nicht gefun- den. Nur die Bank war noch da, auf der wer Sesessen sind, und die müßte eigentlich frisch gestrichen werden. Dort hast Du damals eine Menge wunderschöner Dinge zu mir gesagt Aber ich weiß nicht mehr so genau was. Ach, weißt Du, mit der Liebe ist das so. Verzeih, der Füllfederhalter läuft aus, muß mit Bleistift weiterschreiben. Also mit der Liebe.. und jetzt klingelt es auch noch draußen. Ich muß erst mal auf- machen. ich * Gestern habe ich einen langen Brief an Dich begonnen. Ich hatte mir sogar Papier gekauft, gehämmertes mit gefütterten Ku- verts. Aber ich bin es gar nicht mehr ge- Wöhnt, mit der Hand zu schreiben, und dann lief auch noch der Füllfederhalter aus. Es sollte ein richtiger Liebesbrief werden, und darin sollten ähnlich schöne Worte ste- hen, wie sie die Dichter und Träumer einma! fanden. Aber es wollte nicht so recht gehen. Weißt Du, es kommt mir jetzt vor, als ob solche schönen Worte gar nicht mehr so recht Zu uns paßten. Wir empfinden zwar dasselbe wie die Menschen früher, aber wir drücken es ganz anders aus. Ich wollte Dir also von dem gewissen Lin- denbaum schreiben und von der Liebe. Aber dann ist mir eingefallen, daß Du damals unter dem Lindenbaum ja auch keines von den schönen Worten gebraucht hast und ich Auch nicht. Du hast ganz einfach gesagt:„Ein Balkon wäre hübsch, in einem Haus, wo nette Leute wohnen.“ Und ich bin sehr glücklich darüber gewesen. Nun bist Du weit fort in einer fremden Stadt und hast nicht einmal einen ordentlichen Mantel mit. Wenn Du zurückkommst, werde ich das neue bunte Kleid anziehen, das die Schnei- derin gestern gebracht hat. Und dann mache ich Dir etwas Gutes, weil Du das so gerne 55169 5 * 5 Vorgestern habe ich einen langen Brief an Dich begonnen. Es sollte ein richtiger Liebes- brief werden, aber es wollte nicht so recht gehen. Gestern hab ich's dann nochmals pro- biert, und zwar mit der Schreibmaschine, weil ich doch so gar nicht mehr gewohnt bin, mit der Hand zu schreiben. Aber ein richtiger Liebesbrief ist es wohl auch nicht geworden, und darum habe ich ihn wieder nicht abgeschickt. Weißt Du, mit der Liebe ist das nämlich S0: Nur ganz junge Menschen, die noch nichts verstehen, die reden noch davon. Aber wenn man schon eine Weile verheiratet ist und die Kinder in der Schule schon Englisch und Bruchrechnen haben, kann man nicht davon sprechen und schreiben schon gar nicht. Gerade kommen im Radio die Nachrichten. Die will ich eben hören, dann schreibe ich Weiter * In aller Eile, weil die Post gleich zumacht und weil dieser Brief doch unbedingt noch heute weg soll: Hörte soeben im Radio von dem schlechten Wetter bei Buch. Und Du hast keinen rich- tigen Mantel! Habe also beschlossen, Dir Deinen Mantel Selber zu bringen. Nehme den Frühzug, bin morgen abend bei Dir. Weil doch Pakete viel Zz langsam gehen.“ . e SO WIE ES KAM, SO WAR ES GU Zur rechten Stunde strahlt die Sonne: zur rechten Zeit die Wolken ziehn. Zur rechten Stunde kommt die Wonne; Zur rechten Zeit die Freuden fliehn! Was dir die Zeit befiehlt, vollende mit Kraft und unverdrossnem Mut, und sieh, du sprichst zuletat, am Ende: „So wie es kam, so War es gut!“ MA venwöounten gescumact ILIANDFERIED NMH * In jedem 5 liegt eine vollplustische Figur zu Mrer und rer Kinder Freude — Ich — — C. ee A ia t 2 D 2 9 PPP c 44 O enn man übe,„50 ist. muß man seine Gurderobe besonders fältig micht gesagt werden, daß man, modisch ge- sehen, resignieren muß, im Gegenteil. nige Tips muß man allerdings beachten: gen Sie nicht zu viel Schwarz. Anthragit- grau, Marengo, Braun und Dunkelblau, durch Welß keine allzu weiten Röcke und übertriebene modische Details. schmale sind jetzt besonders vorteilhaft. Das Kostüm ist für Sie immer richtig. weiße Blusen. Hüte sollen klein und unaquf- sorg- auswählen. Damit soll aber beileibe Garnituren aufgelockert, sind fleid- für Sie. Wählen Sie einen Schnitt, der chst neutral gehalten ist, das heißt, 55 Mäntel und Jacken, dufgeteilte Röcke, Lose durch Bahnen Tragen Sie viel sein, Auch Schmuck sollen Ste tragen, einen allzu auffallig modischen. Erika P a P 5 A 1 OOas keine rds e 2 1 3 Sommerliche Handtasche— schmückende Anhängsel Eine Dame steckt Spiegel, Puderdose, Lip- denstift und Taschentuch nicht in die Jak- kentasche oder in die Manteltasche. Mit vie- len anderen Dingen gehören sie in die Hand- tasche, die nach einem ungeschriebenen Ge- setz nun einmal zu einer Dame gehört. Darum ist die Handtasche auch meist der erste Kauf, den das junge Mädchen allein tätigt, um Eltern, Freundinnen und Freun- den, Fremden und nicht zuletzt sich selbst zu zeigen: Ich bin jetzt erwachsen! Mit Liebe wird der blanke Spiegel, das Puderdöschen, das Notizbüchlein für Adres- sen und Telefonnummern, das Parfümfläsch- chen und der übrige Tascheninhalt einge- füllt und dann baumelt die erste Handtasche lustig am Arm ihrer stolzen jungen Trägerin. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Jeder neuen Handtasche haftet noch etwas von der freudigen Erregung, von der aufre- Zenden Erwartung an, die die erste mit sich brachte. Es ist nicht mehr ein neuer Lebens- Abschnitt, den sie einleitet, aber das neue Neuartige Stricknadeln aus Perlon- draht werden jetzt hergestellt. Diese Nadeln bestehen aus einer bhurzen, starren Stahlspitze und einem bieg- samen Ende aus elastischem Perlon- Draht. Mit Striclenadeln aus Perlon- draht läßt sich auch eine Strickarbeit mit einer übergroßen Zahl aufge- schlagener Maschen leicht handhaben. Striclestückhe önnen beliebig lang ge- arbeitet werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Nadeln leichter und grif- figer sind. Die Stricarbeit mit Nadeln aus Perlondrakt ist damit weniger ermüdend. eee eee eee Anhängsel bedeutet so etwas wie ein neues Blatt im Tagebuch, das wartet, nit neuen Erlebnissen beschrieben zu werden. Die süße Qual der Taschenwahl geht der Anschaffung voraus; denn die Handtasche ist ja nicht nur ein praktischer Behälter, sondern auch modischer Schmuck. Sie wechselt ihr Gesicht, ihre Farbe, ihre Form, paßt sich dem persönlichen Stil an und unterstreicht ihn, entspricht der Stunde, dem Wetter und der Gelegenheit. Für den Vormittag sind in diesem Sommer sportlich elegante, glatte Handtaschen be- stimmt, die vor allem durch die Schönheit des Leders wirken. Sie haben praktisch viel Raum, aber ihre Größe wird nicht mehr 80 betont wie früher. Ob halbrund oder vier- eckig, mit Reißverschluß oder Klappe, Hen- kel oder verstellbarem Riemen, die Tasche kür den Weg zur Arbeit oder den Einkauf soll nicht nur sportlich, sie soll auch elegant sein. Auch am Nachmittag verzichtet die Hand- tasche auf alles Kleine und Verspielte. An- sprechende Beutelform mit gerafften Falten, aparten Verschlüssen und Bügeln gehören zum Nachmittagskleid, während die Eleganz des Schneiderkostüms durch Taschen mit glatten Flächen unterstrichen wird. Der Abend verlangt zum Cocktailkleid, zum klei- deutende Revers über. Oft setzt sich die Mit⸗ nen oder großen Abendkleid Handtaschen, die Wie das Tüpfelchen auf dem„i“ sitzen: Als Gegensatz zu der raffinierten Schlichtheit schmaler Röcke extravagante Gebilde, zur Be- schwingtheit weiter Röcke kleine zierliche aschen, die die Hand schmücken wie ein Armband oder ein wertvoller Ring. Der Reichtum an Ledervariationen ist fast unübersehbar. Von der glatten Schönheit der Blank- und Glattleder bis zu den weichen faltenreichen Modellen aus Wildleder und Nappa kann jede Handtasche die richtige sein. Vollkommenheit erreicht sie, wenn ein Kleid nicht ohne sie denkbar ist. Marguerite EYd zeigt sich„ 2genq pft Wies uns bisher die modische Linie die Richtung, so treten jetzt die modischen Be- gleiterscheinungen, insbesondere der Blick- fang„Knopf“, mehr in den Vordergrund. Enöpfe treiben auf Kleidern, Mänteln, Ko- stümen und Röcken ihr amüsantes Spiel. Ja, man könnte fast sagen, Eva zeigt sich„zu- geknöpft“. Abgesehen davon, daß Zu- geknöpftsein eine höchst kapriziöse weib- liche Eigenschaft mit unglaublich vielen Variationsmöglichkeiten ist, stellen knöpfe den stilreinsten und auch wechslungsreichsten Schmuck in der Mode dar. Sie vereinen das ornamentale Element mit der Zweckmäßig keit. Zweckmäßig wird der modische Hängen mit dem klassischen Vierloch-Enopf mit Wulstrand aus echtem Horn oder Kunsthorn geschlossen. 6 Meist sind die Knöpfe im Ton des Stoffes eingefärbt. Wird der Hänger von nur einem Enopf gehalten, so darf dieser kostbar od Originell sein. Auf dem Tailleur beginnt reits das Spiel mit den Knöpfen, Schräg a geordnet, betonen sie die von der Taill ausgehende Weite nach oben und unten Ebenso bei dem taillierten Kostüm, Hier s die Knöpfe verhältnismäßig klein und geh häufig als Blindknöpfe auf das in die Breite telknopfreihe der Kostümjacke dicht bei dicht im Rock fort, wodurch die schlank- machende Wirkung noch erhöht wird. Enöpfe„im Gänsemarsch“ auf Kleidern ge- hören geradezu zum guten Modeton. Sie sind — aus Perlmutter— als Mittelreihe der ein- zige Schmuck des hochmodischen Hemd- blusenkleides. Glas- oder Metallknöpfchen halten das blusige Oberteil des sommerlichen Kleides zusammen. Auf Prinzeßkleidern spazieren sie munter vom seitlich geknöpf- ten Halsausschnitt, kühn die Schräglinie be- tonénd, bis zum Rocksaum hin, manchmal auch nur den Rücken entlang. Und man braucht ihre schlankmachende Wirkung nicht einmal an den Knöpfen abzuzählen, wenn sie sternförmig, ringsum von der Taille nach unten und oben ausstrahlend, das festliche Kleid beleben. Auf jeder Kragenecke ein Knopf, aus dem gleichen Material eine Gürtelschnalle— und das schlichte Kleid hat seinen dezent- effektvollen Schmuck. 5 Auch eine Möglichkeit, Was einer Stadt oder einem Staate recht ist, sollte doch auch für den Kreis der Familie gut sein. So dachte ein kluger Vater, dem es sehr am Herzen lag, daß in seiner Familie nicht nur Ordnung, sondern auch herzliche Einigkeit herrschte. Vier ganz verschiedene Parteien standen sich gegenüber, vier Men- schen, die ihre Lebensauffassung je nach Alter und Geschlecht behaupten wollten. Vater, Mutter, die 14jährige Tochter und der 12jährige Sohn. Eine Familie, wie man sie überall finden kann. Mit allem Auf und Ab, Regen und Son- nenschein, Behaglichkeit und Mißstimmung. Natürlich kam es auch vor, daß der eine oder andere von ihnen gekränkt aus dem Zimmer lief, daß harte Worte fielen. Man fühlte sich unverstanden und grämte sich darüber.— Das heißt, so war es bis zu dem Tag, an dem der Vater seine Familie an der gemeinsamen Kaffeetafel gutgelaunt mit einem Vorschlag überraschte. Und 14 Tage später begann es dann. Inz schen hatte man einen verschließbare telkasten angebracht, in den j vier Familienmitgliedern s erden, Aenderungsvors nen Zettel notier Teils spontan hine dacht. Teils kleine auch recht wichtige Fragen. geschlossen. Nur eine Bedingu zu beachten: Sachlichkeit und Andere Grenzen gab es nicht. Jeder bei gleichberechtigt. An einem Regentag war es dann jesmal war das Mädchen an der R Präsidium zu führen. Sie hatte Zettel vorzulesen und die Wortmeldungen entgegen- zunehmen. Zunächst klappte die Sache noch nicht so ganz. Die Kinder, die von l lauf eines richtigen Parlaments ten, reagierten zunächst noch mit a Zänkereien oder Sticheleien. Doch so War es nur am Anfang. Nach und nach lernfen sie aus den Beispielen der Eltern, daß es auch andere Dinge gab, die es wert waren, einmal Wi- n, teils Junggesellen haben Man muß das Eeben Das Wort Junggeselle oder gar Junggesel- Iin löst in vielen Menschen meist ein Gefühl des Mitleids aus. Man findet diese Leute, die gezwungenermaßen oder freiwillig(letzteres nimmt ihnen niemand ab) ‚eingleisig“ durch's eben gehen, einfach beklagenswert und sieht sie im Geist morgens gehetzt ihr Früh- stück einnehmen(oder überhaupt nicht), denkt an Kantinen- oder Gasthausessen und vermutet sie abends vor einem nackten Tisch itzend, ein Zipfelchen Wurst aus dem Ein- Wickelpapier essend. Das, liebe Mitmenschen, ist die Ausnahme unter den notorischen Junggesellen, aber niemals die Regel. Denn die Regel und vor allem das Ziel aller Ein- spänner ist das Gemütliche zu Hause, die Be- Haglichkeit der eigenen vier Wände. Näm- lich das, worauf sich die Alleinstehenden Während der Arbeitsstunden freuen: all das um sich zu verbreiten, was dieses Leben ausmacht: die eigene Atmosphäre. Und dazu gehört, was viele Außenstehende gar nicht vermuten, auch der hübsch gedeckte Junggesellentisch. Glauben Sie nicht, es wäre Völlig unnötig und ein Aufwand, der sich nicht lohnt. Alles lohnt sich, wenn man es „ Es gibt keine Blusen mehr, auf denen sich die Knöpfe wie ein Ei dem anderen ähneln. Vom mattglänzenden Perlmutterknopf bis zum kleinen Kunstwerk aus Metall oder Glas passen sie sich Material und Stil des Blüschens an. Den Vorzug, Strandkombi- nationen if Sommerkleider, Mergenröcke U. dergl. verwandeln zu können, verdanken Wir den zugleich zierenden Knöpfen, den durchknöpfbaren Wenderöcken,-mänteln, -jacken und Eumberiacks. TE RUHE!- Vor Familionrat kugt- sich gut zu vertragen intensiver erörtert zu werden, als es im täg- lichen Tagesablauf möglich ist. Und zwar eben in einer besonderen, ruhigen Stunde, in der man sich von allem übrigen freimacht, Wie viel leichter ist doch dann jedes Pro- blem zu behandeln. Ganz gleich, ob es sich dabei um angedeutete Erziehungsnöte, bean- standete Erziehungsmethoden, Schulsorge Verbote oder Pläne handelt, ob Haushaltsfra- gen zur Debatte stehen, oder ob Tagesein- drücke diskutiert, Erlebnisse berichtet wer- den. Mit der Gewißheit, daß die Sorgen jedes einzelnen ernstgenommen und nicht verlach wurden, wuchsen das Vertrauen und die Freude an der gemeinsamen Aussprache mehr und mehr. Daß aber auch für niemanden der Beteiligten negative Auswirkungen oder Sar Strafen folgen durften, war selbstverständ- lich. Im Gegenteil, man wollte sich ja gegen- seitig helfen, mit den Tücken des Lebens fer- tig zu werden und ihnen durch die Beh lung vor dem Familienrat manche Härte zu nehmen. S gute Verstehe Wenn die Anschauun auch oft voneinander e gab es durch diese Aussprache doch stets eine gemeinsame Basis. Eine Basis der Harmonie in der — durch guten Willen und geboren. Zwei Begriffe, die ihre Früchte weit über die Famili tragen. Im engsten Kreis gepfle Sie überall für den, der sie beh 80 einem liebenswerteren und leichteren Lebe führen.— Familie isziplin * det, so wurde Extrakt in einem koll-Heftchen tgehalten. Dieses Protokoll- Heftchen wird dann gewiß noch nach vielen Jahren allen Beteiligten als kleine Familien- chronik viel Freude bereiten. es nicht so schwer nur richtig nehmen richtig anpackt,. Wer es also von den Jung- gesellen noch nicht richtig erprobt hat, be- ginne gleich morgen. Nur 15 Minuten morgens früher aufstehen, das nämlich ist die Zeit, die gebraucht wird, um mit Behagen zu frühstücken. Mit nettem Poxzellan, einem hübschen Behälter für Mar- melade und Butter und einer Kaffee- oder Teekanne, in denen das gute Getränk nichts von seinem Aroma und guten Geschmack einbüßt. So den Tag begonnen, ist für eine Basis gesorgt, auf der dann im Geschäft nichts mehr so schief laufen kann, um nicht noch in Ordnung gebracht zu werden. Und das Abendbrot wird auf eine halbe oder Dreiviertelstunde ausgedehnt. Jetzt wurde der Junggesellentisch mit besonderer Liebe gedeckt, denn jetzt klingt der Tag mit All seiner Hetze, seinen Unannehmlichkeiten ab. Auch der größte Aerger mit Kollege Schulze, dem Sie einmal so richtig die Mei- nung gesagt haben, wird zur Bagatelle, wenn Ihr ruhiger gewordener Blick wohlgefällig auf dem kultivierten Abendbrottisch ruht. Und ein kleines Fest wird der Tag oder werden die Stunden für die Gäste, die von einem Junggesellen oder einer Junggesellin eingeladen werden. Hier können sich Ein- Tallsreichtum und Phantasie die Hand reichen und die Eingeladenen werden einfach über- rascht sein. Denn sie waren auf alles vorbe- reitet, nur nicht auf die Tatsache, daß es bei den Alleinstehenden so nett und so gemütlich sein könnte, Man wird erstaunt sein, wie mit Wenigen Mitteln alles so nett hergerichtet Wurde. Der nett gedeckte Tisch, die Blumen in der Vase, die Servietten selbst wurden nicht vergessen. Und liebe Gäste, zeigen Sie sich von der charmantesten Seite, sagen Sie dem Jung- gesellen(oder der Junggesellin), daß es Ihnen Zefallen hat, Das macht froh und beschwingt AN DEN PLAN KEN ANNE IN- Pa. —— Unser Baby gehi in Das Wetter wird sommerlicher mit jedem Tag,„Baby“ ist wie eine Blume, die nach Sonne strebt. Schon am frühen Morgen möchte es in den strahlenden Sonnenschein hinein, es will dauernd„ata“ gehen. Doch Mutti ist betrübt, woher soll sie die Zeit nehmen, der Haushalt läßt sich nicht im Nu erledigen. Aber warum denkt sie nicht an die einfachste Lösung für ihr Kind? 8 Die Box wird hinausgetragen auf den Bal- kon, der Boden mit einer dichten alten Ma- tratze belegt, damit der des Nachts ausgekühlte Steinfußgboden sich nicht bemerkbar macht und unser Kleinchen da hineingestellt. Eine solche Matratze näht man leicht aus Drell selbst, füttert sie mit gebrühter Holzwolle, am besten in der Größe der Box, denn Decken pflegen sich zu verschieben und dann ist die Gefahr der Erkältung groß! Die Balkonblumen blühen so üppig, es duftet nach Reseda, ein kleines Wunderland offenbart sich durch das Gitter der Stabe für das Kinderherz. Klein-Rosi schaut eine ganze die Sommerſrische bunte Welt— was gibt es da nicht alles zu sehen, die Mutter kann ruhig an ihre Arbeit gehen. Die Morgensonnenstrahlen sind nicht S0 stark, daß sie dem Kind schaden, was ist auch einfacher, als eine helle Markise oberhalh der Blumenkästen anzubringen oder seitlich einen Schutz gegen Zugluft. Wenn es Warm genug ist, macht man schnell aus dem strah- lenden kleinen Wesen einen Nackefisch, nicht ohne ihn vorher mit einem guten Creme oder Oel eingerieben zu haben. Bei starker Bestrah- lung darf man nie das schützende Leinen- Hütchen vergessen. Es ist vielfach unnötige Zeitverschwendung Wenn die Mütter meinen, sie müßten das Kind spazierenfahren oder gar mit ihm in die Sommerfrische. Oft wohnen ja die jungen Leute der Großstadt etwas außerhalb in den Vorstädten und Siedlungen— wo der Staub der Stadt nicht mehr so aufdringlich ist und außerdem schaden Rußflecken weniger als fehlende Sonne. harlotte Boehm ASF igt Einę Wohlfaf für alf die einen nervdsen, ASN ER 4 2 nden emufnafcten f isden haben nz macht stuwerverdaulithe Speisen und Nee rennen V beige 0oſt a melen denomnftder Ce en un dee agenbes ihne Fabeffen, Huſugrfom F 47 Short ud Spiel Die wilde Jagd im Wildpark bei der Solitude „Großer Preis von Deutschland“ als 6. Weit- meisterschaftslauf— Elite der Motorradfahrer am Start Vor einem halben Jahrhundert hielt das we- nige Kilometer vor den Toren Stuttgarts ge- legene Schloß Solitude seinen Einzug in die Rennsportgeschichte. Die Chronik verzeichnet, daß im Jahre 1904 das erste Rennen zur Solitude ausgetragen wurde und von da an gab es Renn- Sportschlachten„von, zur, um und bei de tude“. In diesem Jahr wird nun das Jub 11 50 Jahre Solitude-Rennen“ gefeiert. Und dies am 25. Juli mit dem Ben Preis von Deutsch- land“ für Motorrad der gleichzeitig als 6. Weltme 1 fünf Klassen erschaftslauf für alle AUsgetragen wird. Wie beliebt der idyllische Gebirgs-Rundkurs im Wildpark vor den Toren Stuttgarts ist, be- weist die Tatsache, daß jährlich eine Steigerung von Nennungen zu verzeichnen ist. 316 Meldun- Sen gingen für das sonntägliche Rennen ein, doch nur 195 Nennungen von Fahrern aus 16 Ländern Konnten berücksichtigt werden. 57 Fabrikfahrern stehen 138 Privatfahrer gegenüber. Das stärkste Feld findet man mit 51 Startern in der Halb- literklasse, dann folgt die 350-α,ẽjꝓꝗc Klasse mit 49. Die beiden kleinen Klassen sehen je 34 Ma- schinen am Start, während sich bei den Ge- spannen 27 bekämpfen. Weltmeistertitel für Hollaus? Die Chance, sich nach seinen ersten Plätzen in der TT, in Bel t und in Assen den Weltmeist titel in der Klasse bis 125 cem durch einen s 2 auf der Solitude zu sichern, möchte sich der NSU- Werksfahrer Rupert Hollaus nicht entgehen lassen. Mit 24 Punkten liegt er an der Spitze vor H. P. Müller und Carlo Ubbiali, und wenn er als Erster den Zielstreifen überfährt, dann hat er mit 32 Punkten s erste Weltmeister- schaft sicher. Hollaus darf sich der Unterstützung sener Teamkameraden Werner Haas, H. P. Mül- ler und Hans Baltisberger sicher sein, um die Konkurrenz von MV-Agusta mit Sandford, Ub- biali, Copeta, Lomas und Sala vom Hals zu hal- ten. Mit der Meldung von fünf Fahrern haben sich die MV-Leute viel vorgenommen. Sie wollen den NSUs auf deren„Hausstrecke“ ein Schnipp- chen schlagen. Doch ob dies die obengesteuerten Viertakt-Rennföxe mit ihren 16,8 PS sowie deren Fahrkünstler zulassen? Gespannt darf man auch Harautf sein, wie sich bei den Privatfahrern die IFas von Fügner, KFrumpholz und Altmeister Petruschke schlagen, NSU als„Walfisch“ verkleidet. Zwar ist der Titel in der Klasse bis 250 cem bereits an den NSU-Fahrer Werner Haas ver- en, doch nehmen die Neckarsulmer auch bei n noch ausstehenden Weltmeisterschaftsläufen den Kampf sehr ernst. In dieser Klasse dominie- ren sie ja ganz groß, denn auf den ersten fünf Plätzen der Weltmeisterschaftswertung stehen die NSU-Fahrer Haas, Hollaus, H. P. Müller, Baltisberger und Reg Armstrong Grland). Die Maschinen erhielten nunmehr eine neue Verklei- Aung, die walfischähnlich ist. Die einzige Kon- Kurrenz für NSU kommt von den Moto-Guzzi Werken in Mandello. Die Italiener haben die Einzylinder-Zweinocken Maschine noch etwas schneller machen können und wollen nun mit Eavanagh(Australien), Anderson England) und den Italienern Lorenzetti und Montanari ersuchen, der Zwelzylinder-NSU Paroli zu bieten. DKW gegen starke Ubermacht In den bisherigen fünf Läufen der Klasse bis 350 cem gab es jeweils einen anderen Sieger Dies zeugt davon, daß sich hier die Maschinen cher einzelnen Fabrikate gleichwertig sind. In keiner Klasse ist die Meisterschaft 80 offen wie Hier. Auf der Solitude verspricht man sich dar- um harte Kämpfe. Sechs Werk-Teams smd am Start: AJS, MV-Agusta, Moto-Guzzi, Norton, DKW ü und Horex. Die Dreizylinder-DRWS wer- den u. a. von Wünsche, Hofmann und dem Feld- berg- Sieger Hobl an den Start gebracht. Die Horex-Zweitakter(mit 38 PS) wird von dem jungen Hechinger Georg Braun gefahren. Den stärksten Druck haben die DKW²S von den Gug zis(Anderson, Kavanagh, Lorenzetti und Mon- tanari) sowie den As(Coleman, Farrant und Melntyre) und den Nortons Ray Amm) zu er- Warten. 51 Halblitermaschinen am Start Aus dem Rekord- Meldeergebnis von 85 Fah- rern blieben für das Rennen in der Halbliter- Klasse noch 51 übrig. 18 Fahrer von sechs Werks- mannschaften(Gilera, Moto-Guzzi, MV-Agusta, Norton, As und BMW) nehmen den Kampf um die Weltmeisterschaftspunkte auf, 33 Privatfah- rer(Vorwiegend auf Norton) wollen mitmischen. Geoffrey Duke(England), der derzeit mit 22 Punkten in der Wertung an der Spitze legt, hat die geqße Chance, mit seiner Gilera die Füh- Tung auszubauen, Er würde damit seiner vierten Welt meisterschaft näher kommen. Aber keines- Wegs langsamer als die Vierzylinder-Gilera ist die Einzylinder-Norton mit ihrem Kurzhub und den Spezialluftfängen für die Kühlung der Vor- derradbremsen. Ray Amm und noch zwei wei⸗ tere Fahrer werden sie steuern. Fast verloren dürfte sich hier Walter Zeller als Einzelgänger und Werksfahrer von BMW vorkommen. Hans Baltisberger schwer gestürzt Hollaus kam unter die Fünf-Minuten-Grenze — Das Training auf dem Solitude-Kurs Der NSU- Werksfahrer Hans Baltisberger ist am Freitag mit seiner Rennfox schwer gestürzt. Er erlitt einen Knöchelbruch, eine Gehirnerschüt- terung und einen Schulterbeinbruch. Aus dem Leonberger Kreiskrankenhaus, wohin der Fah- rer sofort eingeliefert wurde, erfahren wir, daß Baltisberger bei vollem Bewußtsein ist und sich den Umständen entsprechend wohlauf befindet. Das Training hatte an beiden Tagen Tausende von Rennsportbegeisterten 2 Auf den Parkplätzen aden die Wagen so dicht, daß kaum mehr ein Plätzchen zu finden war. Die Fahrer fuhren zunächst verhalten, drehten dann Aber voll auf, so daß bereits beim Training die bestehenden Rundenrekorde unterboten werden konnten. Rupert Hollaus gelang es mit seiner NSU-Rennmax als erstem in der Geschichte der Solitud n, mit einer 250er-Maschine unter die Fü Minuten-Grenze zu kommen. FHollaus, der schon am Donnerstag die beste Trainingszeit gefahren war, einem Schnitt spricht. Eine Le unerr Zweitschn ler(NSU), (136,4 Stur 1 Minuten meter) Werner der Rennmax 509,2 Minuten indenkilometer. drehten Hillebrand Sie waren sogar Cron, die all isscheiden von Oliver al dann angesehen wei 2 4 Min nach dem Ab reichstes Ges Grunwald lebrand/ (125,2 km/ Std.), währen die Strecke in 529,4 Minuten(125,2) N. In der Fall verbesserte der Nor- ton-Star Ray Amm seinen eigene Vortag au 4 Minuten Zeit, die er noch nie kahren wurde. Doch auch fahrer blieben nur wenig langsamer. So fuhren Geoffrey Duke der Vierzylinder-Gilera 142, km/ std. und Dicky Dale auf MV-Agusta ebenfalls 142, km/std. BMW- Werksfahrer Wal- ter Zeller erreichte 137,8 km/ Std. In der 350 cem-Klasse wurden ebenfalls die Rekorde vom Vortag wesentlich unterboten. Al lerdings war dabei H. P. Müller, der mit der Viertelliter-NSU in dieser Klasse noch mitfuhr, der Schnellste, denn er erreichte 137,1 km/ Std., Während Jach Brett auf Norton mit 136,5 Km/ Std. einen neuen Rundenrekord buchte. Bei den„Bienen“ war diesmal Rupert Hollaus nicht dabei. Die schnellste Runde drehte sein Stallgefährte H. P. Müller in 5:28,4 Minuten (125,6 km/ Std.). Zweitschnellster war Ipbiali mit seiner MV-Agusta, der 3:31,0 Minuten benö- tigte. Weltmeister Werner Haas fuhr noch et- Was verhalten; er brachte es nur auf 534,2 Minuten. Auffallend ist, daß sich die Verkleidung der Maschinen mehr und mehr durchsetzt. Wie sil- bern blitzende Ungeheuer sehen die Rennräder Aus, Wenn sie über die Piste dröhnen. Alles in Allem zeigte schon das Training zum diesjähri- gen Internationalen Solituderennen, daß es auf dem schon klassisch gewordenen Kurs in diesem Jahr ein Rennen geben wird, das es„in sich“ hat. Rekord vom 142,5 km/ Std., eine auf der Solitude ge- die übrigen Spitzen- 3117 AUT Handballturnier um den Bergstraßenpokal Rund 50 Handballmannscheften aus Südwest- deutschland kämpfen am Wochenende um den Berg- straßenpokal auf sieben Spielfeldern in und um Weinheim. Das Turnier wird bei den Männern von Mannschaften der Verbandsklasse, der Bezirksklasse und der Kreisklasse bestritten, darunter Spitzen- mannschaften aus Baden, Hessen und der Pfalz, wie E Leutershausen und SV Ludwigshafen-Friesen- heim. Bei den Frauen, die um den Ehrenpreis der Stadt Weinheim kämpfen, sind u. a. der Deutsche Meister Vorwärts Frankfurt, der badische Meister TSV 1846 Mannheim und der Südwestmeister Phö- nix Ludwigshafen vertreten. Thiedemann erhielt„King George Cup“ Großartiger Sieg für Deutschlands Reiter Zwei glanzvolle Siege holte sich der deutsche Springreiter Fritz Thiedemann aus Elmshorn beim internationalen Reitturnier in London. Vor 30 000 Zuschauern und in Anwesenheit der Kö- nigin Elisabeth, dem Herzog von Edinburgh und der Prinzessin Margaret gewann Thiedemann auf seinem elf Jahre alten Holsteiner Wallach „Meteor“ den„King George V.-Cup“, nachdem er vorher bereits das Jagdspringen um den „Country Life and Riding Cup“ für sich ent- schieden hatte. Thiedemann wurde in viermali- gem dramatischem Stechen als Sieger ermittelt, nachdem er sich zusammen mit den Engländern Alan Oliver auf„Red Admiral“ und Wulf White auf„Nice Fellow“ für den Endkampf qualifiziert hatte. Mit je vier Fehlern für Oliver und Thie- demann endete das dritte Stechen. Bei der Ent- eidung führte Thiedemann seinen braunen ach unerhört sicher über die Hindernisse, Während Oliver vier Fehler machte. Nachdem die deutsche Nationalhymne gespielt worden War, nahm Thiedemann den wertvollen und begehr- ten Pokal aus der Hand der Königin in Emp- fang. Im wichtigsten Mannschafts- Wettbewerb, dem „Prince of Wales Cup“ der nach Art des Preises der Nationen ausgetragen wurde, siegte zum sechsten Male hintereinander England vor Deutschland und Frankreich. IM SOMMER-SCHLUSS- VERKAUF Beginn: 25. Juli Marktplatz keke Breite Straße Buchwaldt gewann Zeitiagdspringen Den ersten deutschen Sieg beim 35. Internatio- aalen Reit-, Spring- und Fahrturnier in London Zab es, als Magnus von Buchwaldt auf Jaspis das Jagdspringen um die Metropolitan Stakes als Einziger fehlerlos absolvierte. Seine Zeit betrug 78 Sekunden. Auf den zweiten Platz kam die 19 jährige Kanadierin Shirley Thomas, auf den dritten Fritz Thiedemann auf Meteor mit vier Fehlern in 71 Sekunden. Bobet trägt wieder das Gelbe Trikot Nach einer kampfbetonten Etappe konnte am Donnerstag der Franzose Louison Bobet wieder die Führung in der Tour de France 1954 an sich reißen. Der bisherige Spitzenreiter Gilbert Bau- vin büßte auf der 14. Etappe wertvolle Minuten ein und fiel auf den zweiten Platz zurück. Sie- ger der 225 Kilometer langen Teilstrecke von Toulouse nach Millau wurde der Schweizer Ferdi Kuebler, der beim Endspurt nach 6:32:24 Stun- den den neuen Träger des gelben Trikots auf den zweiten Platz verweisen konnte. In der Ge- samtwertung hat Bobet mit 82:55:25 Stunden jetzt einen Vorsprung von fünfeinhalb Minuten, vor Bauvin. Dieser liegt wiederum fast sechs Minu- ten vor Schaer, während sich Kuebler bis auf 12 Sekunden an seinen Landsmann heranschob. Wagtmans(Holland) behauptet den 5. Platz mit. 83:11:23 Stunden. Koblet mußte aufgeben De Bruyne wurde Etappensieger Der Belgier de Bruyne gewann am Mittwoch die 13. Etappe der„Tour de France“ von Luchon über 203 Kilometer nach Toulouse in 5:19:13 Std. vor den Franzosen Privat und Stablinski. Die 13. Etappe war für den Schweizer Hugo Koblet die letzte der diesjährigen Tour. Von Schmerzen geplagt, gab Koblet nach 88 Kilometer dieser Etappe erschöpft auf. Er trug Pflaster und Ver- bände am ganzen Körper, nachdem er àam Sonntag und Montag insgesamt dreimal gestürzt. Wär. Nach Koblets Ausscheiden waren noch 84 Lon ursprünglich 110 gestarteten Fahrern im Rennen. Mit ihm verlor die Tour de France einen der aussichtsreichsten Favoriten. Im Ge samkklassement behauptete der Franzose Bau- vin vor seinem Landsmann Bobet, dem Vorjah ressieger, die Führung. Sonntag, den 25. Juli 1954 9.20 Bach: Kantate Nr. 9 9.45 Matthias Claudius 10.30 Unterhaltungskonzert, dazwi- schen Solitude-Rennen 11.15 Prof. Thielicke:„sind mensch- liche Beziehungen organisier- bar?“ 11.35 Unterhaltungskonzert, dazwi- schen Solitude-Rennen 7.00„Fragen Sie meine Frau“. Montag, den 26. Juli 1954 10.15 Schulfk.: Christenverfolgung in Rom 10,45 Sprechgtunde 11.05 Pfitzneb. Sonate 14.35 Unterhaltungskonzert 15.00 Schulfunk: Uber die Anden zum Amazonas 16.00 Nachmittagskonzert 17,00 Kleines Konzert Fauré, Mil- aud, Roussel, Foret) Dienstag, den 27. Juli 1954 10.15 Schulfunk: Uber die Anden zum Amazonas 10.45 Orchestermusik 14.00 Musikalisches Intermezzo 14.20 Neue Bücher 4 14.35 Musik zur Unterhaltung 15.00 Schulfunk: Schatzkästlein für Kinder Huizinga rum“ burtstag Anreger“ Wängler 16.00 Haydn: Klavierkonzert P- dur. Häusliche Szenen von Leopold 18.00 Meister ihres Fachs 19.00 Schöne Stimmen 20.00„In Ulm, um Ulm und um Ulm 22.30 Musikalische Kleinigkeiten 22.45 Novitäten des Kölner Tanz- und Unterhaltungsorchesters 23.00 Und nun Wird getanzt 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Wiederhören macht Freude 21.00 Ernst Reutter zum 65. Ge: 22.20„Ferruceio Busoni, der große 23.00 Solistisches Intermezzo 23.30 Musik vom Broadway „The girl in pink tights“ von Sigmund Romberg Sinfonie C-dur 16.45 Walter Dirks:„Der Sogzialis- mus als sittliche Idee“ 17.00 Teemusik 20.00 Salzburger Festspiele 1954: „Der Freischütz“ unter Furt- 22.30 Musikalisches Intermezzo 15.30 Hans Günther Bunz a. Klavier 22.45 Georg Kerschensteiner 23.00 Tanzmusik und Reportagen Mühlacker(Kurzwelle) Süb DEUTSCHER RUNDFUNK Heidelberg- Dossenheim Mühlacker(Mittelwelle) 49.75 m= 6030 KHz 3801,00 m= 998 KHz 522,00 m= 575 KHz Sendebeginn: 4.55(W), 6.00(So) Nachrichten: 5.30(W), 7.00(W), 7.55, 9.00(W), 12.30. 14.15(W), 18.00(. 19.30, 22.00, 0.00. Landfunk: 5.55(W, 8.00(So), 12.45(W Frauenfunk: 5.00(W). 14.00(), 16.45(Mo) Jugendfunk: 13.45 OH. 15.40(Sa), 18.35(Do). Kinderfunk: 14.30(So. M5), 15.30(Mo, Fr). Kulturumschau: 11.40(Ao, Fr), 14.20 (Mo, Di, Do, Fr) Wissenschaft: 11.15(S0) Wirtschaft: 15.45(Mo-Fr) Sport: 14.00(Sa), 16.30(So). 18.30(So), 21.45(Sa) Andacht: 6.05(W)., 7.05(W). 8.30(So) Suchmeldungen: 9.30(Mi, Sa) Helmatpost: 6.40(W), 17.30(W) Zwisch. Main u. Bodensee: 12.45( Zeitfunk: 19.00(W) Sendeschluß: 0.10(Mo, Fr), 1.00(Ss. So), 4.18(Dl. MI, Do) Eingendes Tagebuch: 11.45(W) m. Echo aus Baden(Mo, Mi, Fr) und Zeitfunk(Dl, Do, Sa) Musik zur Werkpause: 9.05(W) 16.45 Filmprisma Mittwoch, den 28. Juli 1954 10.15 Schulfunk: Schatzkästlein für Kinder 10.45 Die Krankenvisite 11.00 Kleines Konzert 14.20 Musikalisches Intermezzo. 15.00 Schulfunk: Schwester Kenny 15.30 Rendezvous Musical de Paris 16.00 Erwin Lehn u. sein Südfunk- tanzorchester 16.30 Glaus Hubalek 16.45 Beethoven: Klaviertrio E-dur; Hugo Wolf: Neun Jugendlied. 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Bielefelder Kinderchor 20.30„Der Eifersüchtige“. Hörspiel 21.15 Beliebte Schlager 22,20 Musikalisches Intermezzo 22.30 Die Möglichkeiten der Tris- diagnostik 23.00 Musik um Romeo und Julia II. Das Pferd 17.00„Gioite tutti“. Altitalienische 10.45 Opernmelodien 14.20 Leichte Unterhaltung 15.00 Fröhliches Schaumschlagen 16.00 Nachmittagskonzert 17.00 Musikalische Extravaganzen 18.05 Ferienreise mit der Linie 13 18.15 Solistenkonzert 20.00 Vergnügtes Südfunkpotpourri Donnerstag, den 29. Juli 1954 10.15 Schulfunk: Schwester Kenny 10.45 Orchestermusik 14.35 Studierende der Stuttgarter Musikhochschule 15.00 Schulfunk: Start frei! 15.30 Guitarrenklänge 16.00 Unterbhaltungskonzert 16.45 Badener in aller Welt: „Dr. Alexander Spengler, der Gründer von Davos“ 17.05 Chormusik 18.05 Musik macht gute Laune 20.00 Fröhlicher Feierabend 20.40 Gespräch mit G. H. Mostar 21.00 Bruckner: 3. Sinfonie d-moll 22.20 Musikelisches Interwezzo 22.30„Jenseits der Schattemlinie“. Zum 30. Todestag von Joseph Conrad 23.00 Südfunk-Tanzorchester Freitag, den 30. Juli 1954 9.05 Musik zur Werkpause 10.15 Schulfunk: Start frei! 10.45 Die Krankenvisite 11.15 Kleines Konzert 14.20 Neue Reiseführer 14.35 Musikalisches Intermezzo 15.00 Schulfk.: Gisli, der Geächtete 16.00 Nachmittagskonzert Vokalmusik 18.05 Musik macht gute Laune 20.00„Wer wünscht was?“ Musik, die Maria Ney gern hört 21.00„Wirklich das Beste am Men- schen“. Ein Spiel mit Spielen 22.20 Musikalisches Intermezzo 22.30 Freitagabend 23.00 Blues vor Mitternacht und Neuigkeiten von der Jazzszene Samstag, den 31. Juli 1954 10.15 Schulfunk: I. Hans im Glück. 21.00 Unter bunten Lampions Leichte Unterhaltung 22.20 Erwin Lehn u. sein Südfunk- tanzorchester 23.00 Tanzmusik 0.10 Das Nachtkonzert: Zoltan Ko- daly: Konzert für Orchester. Camille Saint-Saens: Cello- Konzert. Frfedrich Smetana: Der Kuß“, Ouvertüre