Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Marmheim- Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Creisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 130 Mittwoch, den 18. August 1954 6.754. Jahrgang EV in der Schlußrunde Geheimkkontferenzen am laufenden Band Von H. G. von Studnitz Wenige Tage vor dem Zusammentritt der EVG-Signatarstaaten in Brüssel haben die neuen französischen Abänderungswünsche die Gestalt angenommen, die den Kabinetten dei anderen Partnerstaaten gestattet, sich mit ih- nen auseinanderzusetzen. Die Franzosen fordern, dag während einei gleich auf acht Jahre bemessenen Ubergangs- periode die Mitglieder des Ministerrates dei EVG ihre Beschlüsse einstimmig fassen. Schon die Geschichte von Koalitionen lehrt, daß Einstimmigkeit, zumal am Vorabend oder nach Ausbruch von Kriegen, nur ausnahms- Weise herbeigeführt werden kann. Eine Er- küllung dieser Forderung würde daher den Ministerrat als eines der übergeordneten Gre- mien der EVG immobilisieren. Wenn die Franzosen hierauf bestehen, wäre es besser, diese Instanz überhaupt fallen zu lassen. Die Franzosen verlangen weiter, daß die Laufzeit der EVG von 25 auf 50 Jahre aus- gedehnt, d. h. der Dauer des Atlantikpaktes angepaßt wird. Gegen diese Forderung ist wenig einzuwenden, denn sie ist praktisch von geringer Bedeutung. Der Beitritt der Bundesrepublik zum Atlantikpakt ist nur eine Frage der Zeit. Im übrigen hat kein Vertrag 9 eine längere Dauer als seine Teilhaber dies wünschen und die allgemeinen politischen 1 0 1 5 Verhältnisse dies zulassen. Daß gerade die Franzosen, die der Verwirklichung der EVG die schärfsten Bedenken entgegensetzen, für mre Unauflöslichkeit plädieren, ist nicht ohne ronie. Dem dritten der Pariser Wünsche wird aum entsprochen werden können. Er möchte Jie Integration der EVG- Streitkräfte nur au! lie Truppen der vorgeschobenen Zone be- schränken, mit anderen Worten auf die Kon- zingente der Länder, die wie die Bundesrepu- lik und die Niederlande dem potentieller Gegner am nächsten liegen. Dies würde be: deuten, dag Frankreich, dem ja ohnehir schon in seinen überseeischen Truppen Aus- aahmen von der Integration zugestanden Wor- den sind, eine nationale Armee auch in Europa belassen wird. Darauf können sich die übrigen EVG-Partner nicht einlassen, es se denn, ihnen würde das gleiche Recht zuer- kannt. Viertens möchte Paris eine Verlängerunę der Ubergangsperiode beim Aufbau der EVO von 18 Monaten auf drei bis fünf Jahre. Dies ist eine technische Frage, zu der politisch erst Stellung bezogen werden kann, wenn die Ex- perten sich geäußert haben. Fünftens soll die EVG erlöschen, sobald die USA und Großbritannien ihre Truppen vom Tontinent zurückziehen. Es ist kaum anzu- aehmen, daß sich die übrigen Partner auf eine Diskussion dieser Bedingung einlassen werden, die praktisch auf eine EVG-Garantie der beiden angelsächsischen Mächte hinaus- läuft. Die hinter dieser Klausel stehenden Ar- gumente würden bedeuten, daß die euro- päischen Staaten sich zu ihrer eigenen Ver- teidigung nur dann herbeilassen, wenn ih- nen überseeische Mächte dabei helfen! Außer- dem werden die USA Wohl kaum die Ver- oflichtung übernehmen, ganze 50 Jahre lang starke Truppenverbände in Europa zu statio- nieren. Die Franzosen wollen, daß die die Wieder- vereinigung Deutschlands betreffende EVG- Klausel anders gefaßt wird, wodurch für Frankreich die Möglichkeit geschaffen würde, nach der Bildung eines Gesamtdeutschlands eventuell aus der EVG auszutreten. Daß die- ser einseitige Wunsch unerfüllbar ist, weil er auch bei den Anhängern der EVG in Deutsch- land auf Widerspruch stößt, sollte man in Pa- ris eigentlich wissen. Wenn die Wiederver- einigung zu den Bedingungen der Bundes- republik stattfindet, ist die Kontinuität der von ihr eingegangenen internationalen Ver- träge ohnehin gesichert. Ob es dazu kommt, wird aber mit von der französischen Politik Abhängen. 5 Endlich möchten die Franzosen, daß der Zeitpunkt für den Zusammentritt einer ge- meinsamen, dem politischen Zusammenschluß der EVG Staaten dienenden Versammlung von den sechs Regierungen festgelegt wird, statt automatisch sechs Monate nach Inkraft- treten der EVG. Hiergegen ist nicht viel ein- zuwenden. Denn wenn die Regierungen nicht mitmachen, würde eine Versammlung obhne- bin ihre Beschlüsse nicht verwirklichen kön- nen. Hinzu kommt überdies ein Vorbehalt, der Hinter den Kulissen der Beratungen im Pa- riser Ministerrat und Parlament eine immer größere Rolle spielt: Die Idee, im Falle einer Ratiflzierung der EVG durch die französische Nationalversammlung diese erst dann in Kraft treten zu lassen, wenn eine neue Deutschland- Konferenz mit den Russen nicht zur Wiedervereinigung auf der Basis freier gesamtdeutscher Wahlen geführt hat. Dies Würde bedeuten, dag Frankreich das Zu- Standekommen der EVG endgültig in die Hände Moskaus legt. Uber diesen Plan Auf- klärung zu verlangen, vrird ein Hauptanlie- gen des Bundeskanzlers in Brüssel sein müs- sen. Bonn hüllt sich in Schweigen— Tiefer Ein- griff in die Substanz der EVG Bonn(E. B.) Die politische Atmosphäre in Bonn war am Dienstag während des ganzen Tages durch eine Serie von Geheimkonferen- zen zur Vorbereitung der am Donnerstag in Brüssel beginnenden EVG- Außenminister- konferenz gekennzeichnet, ohne daß auch nur ein offizielles Wort über die zu erwartende deutsche Haltung in der Frage der neuen französischen Anwendungsprotokolle bekannt wurde. Es steht bisher lediglich fest, daß die Bun- desregierung die Pariser Vorschläge als einen tiefen Eingriff in die Substanz des EVG-Ver- trages ansieht. In welcher Weise sie mit eige- nen Gegenvorschlägen hervortreten Wird, ist noch nicht bekannt geworden. Die mahggeben- den Berater des Bundeskanzvuers waren den ganzen Tag über mit der malyse der An- Wendungsprotokolle beschäftigt, deren Inhall nicht mehr vor der Konferenz veröffentlicht werden wird. Dem Auftakt für die vorbereitenden Be- sprechungen in Bonn bildete am Dienstag Vormittag eine fast zwei Stunden dauernde Aussprache zwischen Bundeskanzler Adenauer und Hochkommissar Conant und dessen Stell. vertreter Dowling. Auch der amerikanische Sonderbotschafter bei der Montanunion, Bruce War aus Paris nach Bonn gekommen, um an der Beratung teilzunehmen. Adenauer beriet ferner mit Staatssekre Hallstein und dem Sicherheitsbee Blank, die beide den Kanzler nach Pegleiten werden. Am Nachmittag Heinrich von Brentano(CDU), Bundes mümi- ster Franz Josef Strauß(CSU), August Mar- tin Euler FDP), Hans Joachim von Merkatz und Bundesminister Heinrich Hellwege(beide DP), sowie Horst asler(BHE) den Kanzler zu einer ebenfalls zweistündigen Besprechung Auf. Auch Staatssekretär Hallstein nahm dar- An teil. 5 Das Ergebnis der Unterredung ist ebenfall: unbekannt geblieben, jedoch nehmen unter. richtete Kreise an, daß der Kanzler sich sowoh über den Standpunkt der Parteien informier: als auch diesen selbst einen Uberblick übe die Haltung der Bundesregierung gegeben hat Am Dienstagabend suchte auch der franzö sische Hochkommissar Frangois-Poncet dei Bundeskanzler auf. Brüssel suchten Die deutsche Delegatlon reist heute nach mittag nach Brüssel ab, wo am Donnersta: vormittag um 11 Uhr die Konferenz im belgt schen Auben ministerium offiziell beginne Wird. Zur deutschen Delegation gehören auße Hallstein und Blank auch der deutsche Vertre ter im EVG-Interimsausschuß, Prof. Ophüls Bundespressechef Felix von Eckardt, Lega. tionsrat Günther Diel vom Auswärtigen Am und weitere Mitglieder des Auswärtigel Amtes und des Bundespresseamtes. Der Kanz ler wird sich wahrscheinlich ebenfalls scho am Mittwoch nachmittag nach Brüssel bege ben. Bisher ist nach amtlicher Darstellung eir Treffen zwischen Adenauer und dem französi. schen Ministerpräsidenten Mendès-France vol der eigentlichen Konferenz„nicht vorgesehen“ doch Wird eine solche Zusammenkunft in poli- tischen Kreisen für nicht ausgeschlossen ge- halten. Mendeès- France wird bereits Mittwoch- mittag in Brüssel eintreffen. Bonner politische Kreise erwarten auf der Konferenz harte Auseinandersetzungen über den Inhalt der Anwendungsprotokolle und bezeichneten die Konferenz im ganzen als eines der bedeutendsten und für das Schick sal der EVG entscheid te zeichnun — Une zentdeutschen Blocxs/BHE haben am ustag in einer gemeinsamen Sitzung in zonn zu den Anwendungsprotokollen zum EVG-Vertrag erklärt, daß vor der Ratifizie- rung des Vertrages keine Verhandlungen übe! Abänderungen geführt werden sollten. Fernei dürften spätere etwaige Abänderungen nich auf Kosten der deutschen Gleichberechtigunę innerhalb der EVG vorgenommen werden. Saargespräche mit Mendès-France Ein Sprecher des französischen Außenmini- Steriums teilte in Paris mit, dag Mendeès- France bei seinem Zusammentreffen mit Adenauer in Brüssel auch über die Saarfrage verhandeln wolle. Unmittelbar anschließend an die Brüsseler Konferenz soll sich der Staats- sekretär im französischen Außenministerium de Beaumont nach Saarbrücken begeben, um dort mit Ministerpräsident Hoffmann über die Resultate der Gespräche von Brüssel zu ver- aandeln. Urabstimmung endgullig am Freilag Scharfe Bonner Kritik an den Gewerkschaften — Weitere Versteifung in Bayern Stuttgart(ZsH). Die von der Großen Tarifkommission der Gewerkschaft GTV be- schlossene Urabstimmung im öffentlichen Dienst wird endgültig am Freitag stattfinden. Soweit der Freitag nicht ausreicht, wird die Urabstimmung am Samstag fortgesetzt wer- den. Das Ergebnis wird am Montag oder Diens- tag Vorliegen. In der Urabstimmung sollen sich die Arbeiter und Angestellten der Ge- meinden und der Länder zu dem Lohn- und Gehaltsangebot der Arbeitgeber-Organisatio- hen äußern. Der Hauptvorstand der Deutschen Ange- Stelltengewerkschaft beschloß in Hamburg, über den Vorschlag der Arbeitgeber im öffent- lichen Dienst über eine Aufbesserung der Löhne und Gehälter in der Zeit von Donners- tag bis Samstag dieser Woche eine Urabstim- mung unter den Gewerkschaftsmitgliedern zu veranstalten. Die Abstimmung erstreckt sich auf das ganze Bundesgebiet und Westberlin, In einer Mitteilung macht die DAG darau! aufmerksam, daß für ihren Beschluß die Tat- sache entscheidend gewesen sei, daß die Un- terbewertung der Angestelltentätigkeit in der 5 fentlichen Verwaltung durch das Angebot nicht beseitigt werde. Die Bundesregierung hat der Gewerkschaft ITV vorgeworfen, ihre Maßnahmen seien von Selbstsüchtigen Motiven bestimmt und hät- ten eine„äußerst ernste“ Lage geschaffen. „Der ganze Verlauf des Konfliktes mit der Jewerkschaft läßt erkennen, daß ihr weniger au eimer verständnisvollen Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern des öffentlichen Dien- stes gelegen ist, als an der Durchführung ihrer don Anfang an angedrohten Maßnahmen“, geißgzt es in einer vom Bundesfinanzministe- cium veröffentlichten Stellungnahme der Bun- desregierung. Eine Lohnerhöhung um zehn Pfennig je Stunde für die Arbeiter im öffentlichen Dienst würde nach Berechnung des Bundesfinanz- mimisteriums den Bundeshaushalt mit sieben Millionen DM jährlich, die Bundesbahn mit 100 Mihlionen DM jährlich und die Bundespost mät 26 Millionen DM jährlich belasten. Die von der Gewerkschaft gleichfalls geforderte Erhöhung der Angestelltengehälter um zehn Prozent bedeute für den Bund Mehrausgaben n Höhe von 166 Millionen, für die Bundes- ahn 185 Millionen und die Bundespost 130 Millionen DM jährlich. Alle genanmten Sum- nen könmten bei Bahn und Post nur durch arhöhungen der Beförderungstarife und bens zund entweder durch steuerliche Mehrbela- tungen oder durch Verzicht auf geplante zteuersenkungen eingebracht werden, betont las Bundesfnanz ministerium. In der Stellungnahme der Bundesregierung zeigt es weiter, die Lobnerhöhungen würden Us gesteigerte Kaufkraft eine Preiserhöhung aach sich ziehen, was sich zum Nachteil der zozial schwachen Bevölkerungskreise auswir- den müsse, weil der Bund keine Mittel habe, Jlesen Kreisen einen Preisausgleich zu ihren Rentenbezügen zu gewähren. Der Streik in der bayerischen Metallindu- strie hat wegen der gescheiterten Vermitt- ungsversuche des bayerischen Arbeitsmini- ters Ochisle eine neue Versteifung erfahren. n München wird nicht mehr damit gerechnet, Jas der Streik noch in der laufenden Woche deigelegt wird. Der Verein der bayerischen Metallindustrie und die große Tarifkommis- zion der IG Metall haben für heute nachmit- ag Beratungen über den neuen Gchsle-Vor- chlag anberaumt. Der neue Vermittlungsvor- schlag sieht gestaffelte Lohnerhöhungen bis zu zehn Pfennigen vor, während der erste Corschlag eine generelle Ecklobhnerhöhung von Acht Pfennigen vorsah. Der Hauptvorstand der Industriegewerk- schaft Metall beschäftigte sich auf einer Ta- gung in Stuttgart unter anderem mit dem Hayerischen Metallarbeiterstreik. Einzelheiten über die Besprechungspunkte oder während der Sitzung etwa gefaßte Beschlüsse waren nicht zu erfahren. Der Hauptvorstand wird seine Besprechungen heute in Nürnberg fort- setzen. Adenauer bereitet sich für Brüssel vor Spb hält Ratiflkation für hinfällig Anregung zu neuen Verhandlungen Bonn GB.) Bundeskanzler Dr. Adenauer ist nach Bonn zurückgekehrt, um sich auf die Brüsseler Außenminister-Konferenz vorzube- reiten. Er hat die Absicht, nach der Konferenz seinen Urlaub bis Anfang September im Kur- haus Bühlerhöhe fortzusetzen. Heute werden die Pariser Vorschläge im Mittelpunkt von Beratungen des Bundeskanz- lers mit den Koalitionsfraktionen stehen, Hin- Sichtlich der französischen Wünsche zur Ande- rung des Textes des EVG-Vertrages Stellte der Deutschland-Union-Dienst“ der CDU/ su fest, daß die Bundesrepublik in den seit der Unterzeichnung des Vertrages verflossenen zwei Jahren alles getan habe, um den für sie aus dem Vertrag resulfierenden Verpflichtun- gen gerecht zu werden. Der Hrnst, mit dem die 1 Pariser Vorschlage jetzt geprüft würden, Sei durch die übereinstimmende Auffassung aller sechs Partnerstaaten und ihrer Verbündeten begründet, daß die Zeit für eine klare Ent- scheidung über die EVG reif sei. Die bisherigen Ratifikationen des EVG“ Vertrages würden durch die neuen Vorschläge des französischen Minister präsidenten hinfäl- lig, erklärten maßgebliche Politiker der SPD in Bonn. Nach Ansicht von Dr. Adolf Arndt kann ein völkerrechtlicher Vertrag nur un- teilbar als ein Ganzes ratiflziert werden., qede sachliche Anderung eines Vertragswerkes, das noch nicht von allen Partnern angenommen und noch nicht in Kraft getreten ist, mache daher die stückweise Ratifizierung gegen- standslos und habe zur Folge, daß völlig neu über die Ratifizierung des Vertrages in sei- ner Gesamtheit und zwar in seiner endgülti- gen Fassung vom Parlament durch Gesetz entschieden werden müsse. Der sozialdemokratische Pressedienst nannte das Bestreben des französischen Minister- präsidenten Mendès-France,„auf einer neuen Vierer-RKonferenz einen weiteren Klärungs- und Lösungsversuch der europäischen Proble- matik zu unternehmen“, pegrüßenswert. Wenn man den französischen Abänderungsvorschlä- gen zum EVG-Vertrag eine positive Seite ab- gewinnen wolle, dann könne man sie als den Versuch werten, aus der Periode der hinhal- tenden Behandlung der EVG und des Deutsch- land- Problems überhaupt herauszukommen. „Sie können damit zu einem Ansatz für einen neuen Weg werden und kämen dann einem. dringenden europäischen Anliegen entgegen“, schreibt die SPD. Freilich weise der Ansetz zunächst in eine falsche Richtung. Er sei allzu sehr von der jahrelangen Ausein andersetzung um die EVG geprägt. „Da nun die Dinge neu in Fluß gekommen sind“, wäre es nach Ansicht der SPD im deutschen Interesse und auch vom Stand- punkt der Bundesregierung aus falsch, am ursprünglichen EVG- Vertrag festzuhalten oder auch nur soviel wie möglich von ihm zu retten. Dieser Vertrag sei untauglich und auch wegen der französischen Haltung politisch „unpraktikabel“. Was jetzt an Neuerungs- wünschen vorgebracht worden sei, sollte als eine Gelegenheit wahrgenommen werden, auch von dieser Seite her die Frage eines europäischen Sicherheitssystems neu aufzu- werfen“. Wyschinski kam überraschend nach Paris Jeue Vorschläge Moskaus?— England dämpft französische Hoffnungen Paris(UP). Inmitten der letzten Vorbe- reitungen für die bevorstehende Brüsseler EVG- Konferenz sorgte der stellvertretende sowjetische Außenminister Andrei Woschinski am Dienstag nachmittag für eine politische Sensation ersten Ranges, als er völlig über- raschend in Paris eintraf. Das französische Außenmimisterlum hatte von der Ankunft des hohen sowjetischen Bi- dlomaten erst wenige Stunden zuvor erfah- en. In politischen Kreisen wurden sofort Ver- mutungen laut, daß Wyschimski möglicher- weise mit neuen Deutschland-Vorschlägen in den entscheidenden Verhandlungen über das Schicksal der EVG eimgreifen wolle. Ein Ver- reter des Quai d'Orsay versicherte jedoch, daß zwischen dem Sowjetdiplomaten und irgend- welchen Regierungsvertretern bisher keine Zusammenkunft vereinbart worden sei. Mimi sber präsident Mendeès-France wird schon heute vormittag um 11 Uhr nach Brüssel abreisen, am mit den Vertretern der anderen Signa- barstaaten Fühlung aufzunehmen. Zunächst Wird er mit dem belgischen Außenmimister Spaak zusammentreffen. Trotz der Zurückhaltung des Quai d'Orsay halten politische Kreise afl der Auffassung kest, daß das Auftauchen des stellvertreten- den sowjetischen Außenministers keine Zu- zälligkeit sei. Verschiedene französische Blät- zer hatten erst dieser Tage die Auffassung vertreten, daß Moskau„jetzt oder nie“ ver- günftige Vorschläge zur Wiedervereinigung Deutschlands auf dem Wege freier Wahlen unterbreiten müsse, anderenfalls sei eine Auf- cüstung der Bundesrepublik unabwendbar, Als sicher wird angenommen, daß Wyschinski auch wenn er nicht mit Mendès-France zu- sammentreffen sollte, auf jeden Fall neue Instruktionen für Botschafter Winogradow-w mitgebracht hat. Präsident Eisenhower erklärte in Washing. don auf seiner Pressekonferenz, er bedaure alle Anderungen des EVG-Vertrages, durch die die Länder, die das Vertragswerk bereit; dcatifiziert haben, gezwungen würden, neue ge- setzgeberische Maßnahmen zur Ratiflzierung u ergreifen. Er glaube auch nicht, daß dei ranzösische Ministerpräsident Mendès-Franes eine derartige Absicht mit dem Vorschlag sei- ner Anwendungsprotokolle verfolge. Einen weiteren Kommentar zu den Vorschlägen vo Mendeès-France gab Eisenhower nicht. Po versicherte er, daß er weiter an die Europ ische Verteidigungsgemeinschaft glaube, die der einzige Weg sei, um Westdeutschland an die Seite der westeuropäischen Nationen zu bringen, ohne daß die internationalen Span- nungen noch vermehrt würden. Machtvolles„Fest des Glaubens“ 150 000 Christen am Michigan-See versammelt — Die Hoffnung der Welt Chicago(UP). Uber 150000 Menschen nahmen im Chicagoer„Soldier Field“ Stadion am Ufer des Michigan-Sees an dem„Fest des Glaubens“ teil, das anläßlich der Eröffnung der Tagung des Weltkirchenrates stattfand. Der Generalsekretär des Kirchenrates, Dr. Visser T' Hooft, bezeichn die Zusammen- kunft als eine der Wichtigsten in der religiö- sen Geschichte. Die Teilnehmer der Tagung seien nach Evanston gekommen, nicht weil sie eine neue Bewegung geschaffen haben, sondern weil Gott die Initiative ei habe.„Nicht wir müssen einen neuen peten Tüllten dann de wurde tellt. des Weltkirchen- stellte die Frage: n seid? Und „Wir sind gommt ihr?“—„Wir 1.“—„Warum seid 1 e kommen, um „Wer seid Als 150 000 Christen.“ 1.0 chof Rom- ffnung der Kirchenrates an die * für Gerechtigkeit, Wahrheit und Frieden in der Welt einzutreten. Unter den 1500 Delegierten aus 48 Staaten sah man Deutschl den Vorsitzenden des Rats der evangeli Lirch Dr. Otto Dibe- lius, Landesbisch 1 Lilje(Mannover), den n Kirche Martin Niemöller, und den Präsidenten des Deutschen sche Meth Aus Evangelischen Kirchentages, Dr. Reinold von Thadden-Trieglaff. Aus den Staaten hinter dem Eisernen Vorhang waren elf Bischöfe und Theologieprofessoren erschienen. Die rus- sische orthodoxe Kirche war nicht vertreten, und die katholische Kirche hatte keinen„Be- obachter“ entsandt. Bel der Aussprache über das Thema„Chri- stus— die Hoffnung der Welt“ sagte Profes- Sor Edmund Schlink von der Universität Hei- delberg:„Wenn Menschen vom Eommen Christi als der Hoffnung der Welt sprechen, So meinen sie immer das Ende der Welt. Viele Menschen glauben heute, daß die Menschheit Verurteilt ist.“ Das sei jedoch ein Irrtum. Gott erhalte die Ordnung der Welt, so daß die Erlösung durch das Evangelium erfolgen Könne. Professor Robert Calhoun von der Lale Universität betonte demgegenüber:„Wenn Wir an die Hoffnung denken, so meinen wir im allgemeinen, daß wir morgen ein besseres Leben haben werden“. Offenes Wort eines ungarischen Bischofs Kirche soll unabhängig von sozialen Systemen sein— Keine„Super-Kirche“ EVvanston/ Illinois(UP). Bischof John Peter, ein führender Geistlicher des kommu- nistischen Ungarn, erklärte vor der zweiten Vollversammlung des Weltkirchenrates, es sei die Pflicht der christlichen Kirchen der Welt, „mutiger und resoluter als bisher ihre Unab- hängigkeit von allen sozialen Systemen zu vertreten“. Bischof Peter ist der höchste geist- liche Würdenträger der Reformierten Kirche Ungarns. Die amerikanische Regierung hatte ur- sprünglich gefürchtet, daß die elf Kirchenver- lreter aus den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang die Versammlung des Weltkirchen- egtes als eine Plattform für die kommunisti- sche Propaganda mißbrauchen könnten. Bi- schof Peter war deshalb besonderen Reisebe- schränkungen unterworfen worden. Er darf Während der Ronferenz Evanston nicht ver- lassen und muß am Ende der Konferenz so- fort wieder aus Amerika abreisen. Ein frü- erer enger Mitarbeiter MeCarthys hatte erst inn der vergangenen Woche erklärt, Peter sei Als Sowietagent nach den USA gekommen. Der Weltkirchenrat nahm einstimmig Zwei Reformierte Kirchen auf, die ihm bisher nicht angehörten, nämlich die südafrikanische„Nie- derländische Reformierte Kirche“, die für die Rassentrennung eintritt, und die Reformierte Bantu- Kirche, die Eingeborene Südafrikas Umfaßt. Durch die Aufnahme dieser beiden Südafrikanischen Kirchen ist die Mitglieder- zahl des Weltkirchenrats auf 163 gestiegen. Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, der Holländer Vissertt Hooft, bedauerte, daß es vielen Kirchen infolge der Ost-West-Span- nung nicht möglich gewesen sei, den Kontakt mit dem Weltkirchenrat aufrechtzuerhalten. Nicht vertreten seien in Evanston vier Mit- gliedskirchen aus China, drei aus Rumänien und zwei aus Polen. Aber aus der Tschecho- Solwakei seien fünf Delegierte erschienen, fünf aus Ungarn und neun aus dem Osten Deutsch- lands. Der Generalsekretär richtete einen Appell an alle christlichen Kirchen, die nicht vertreten seien, in Zukunft die Beziehungen zum Weltkirchenrat aufzunehmen. Er bezeichnete es als überraschend, daß die römisch- katholische Kirche keine Beobachter nach Evanston entsandt habe, obwohl eine Instruktion des Vatikans von 1949 dazu die Möglichkeit gebe, und wiederholte seine vor etwa zwei Wochen abgegebene Erklärung, dag der Weltkirchenrat„für jede nur mögliche Kontaktnahme und Zusammenarbeit unter all denen sei, die qesus Christus als Gott und Hei- land bekennen“, Dazu brauche man keine Kom- promisse im Glauben und in der Lehre zu Schließen. Der Weltkirchenrat lehne es ab, bagte Dr. Vissertt Hooft einleitend. die nicht römisch- katholische Christenheit in einer Ar! Superkirche zusammenzufassen und ein Rivale des Vatikans zu werden. Er wolle jedoch die geistliche Gemeinschaft der in ihm vereinig- ten 161 Kirchen aus 48 Ländern der Erde ver- tiefen und aktivieren. eee 8 1 Bundesminister Oberländer hat seinen Ur- laub in Irland beendet und die Rückreise nach Deutschland angetreten. f Die ersten 100 Westberliner Kinder, die mit der„Kinderluftbrücke“ zur Erholung nach Westdeutschland geflogen wurden, kehrten in Heimat zurück. Die Rückführung soll am tag abgeschlossen werden. 5 Hendes-France scizi aui England Britische Hilfestellung bei den Benelux?— Holland und Italien in Opposition Faris(UP). Ministerpräsident Mendès- France bemüht sich zur Zeit darum, England für seine Abänderungswünsche zum EVG- ver- trag zu gewinnen, weil er sich von Graßbri- tannien einen starken Einfluß auf die Bene- Iux-Länder verspricht. Die Niederlande und Belgien haben bekannt- Iich bereits wissen lassen, daß sie jede Ab- änderung des von ihnen erten EVG Vertrages ablehnen. Deshalb strebt Mendès- France nun danach das Foreign Offlee dau zu bringen, daß es seinerseits mahnende Vorstel- lungen im Haag und in Brüssel erhebt. Dazu scheint man jedoch in London wenig Neigung zu haben. Zwar werden nach offlziösen Ver- lautbarungen aus der Downing Street Konsul tationen zwischen den USA und England über die EVG- Wünsche der französischen Regie- rung aufgenommen, jedoch fügte ein Sprecher des britischen Außen ministeriums ausdrück- lich hinzu, die Entscheidung über diese Wün- sche liege ausschließlich bei den Mitgliedstaa- ten der EVG, die weder die USA noch England zu beeinflussen gedachten. Nach einer wenig ersprießlichen Aussprache mit dem britischen Geschäftsträger in Paris lies Mendeès-France den französischen Bot- schafter in London, Massigli, kommen, mit dem er seine Ideen besprach. Nach zuverlässigen Informationen hält es der französische Mini- ster präsident für„relativ einfach“, die Englän- der davon zu überzeugen, daß nur er allein in Tati der Lage sei, den EVG-Vertrag— allerdings abgeändert— mit einiger Aussicht auf Zu- stimmung in der Nationalversammlung durch- Zzubringen. Andererseits möchte er die Wieder- bewaffnung Deutschlands unter stärkere Kon- trolle stellen und zugleich den Weg für eine Europa-Lösung mit der Sowjetunion offen halten, sobald sich dafür eine Möglichkeit er- gibt. Diese drei„Bedingungen“, so meint man in Paris, würden sicher in London mit„Wohlwol⸗ Zngland habe 8 1 Deutschlands gewisse Bedenken. Wenngleich Churchill und Eden einer Einigung Europas sympathisch ge- genüber stünden, sei insbesondere Sir Win- ston an einem neuen Verständigungsversuch mit Moskau interessiert. Uberdies scheint man am Quai d'Orsay auf die gegenseitige Wert- schätzung zu spekulieren, die sich während der Genfer Konferenz zwischen Mendès-France und Eden ergab. Den Haag: Keine Verhandlungsbasis Ein Sprecher des holländischen Außenmini- steriums erklärte am Montag: st unver- ständlich, wie die neuen französischen Vor- schläge zur Modifizierung des EVG- Vertrage eine Verhandlungsbasis für die bevorstehende Brüsseler Konferenz darstellen sollen.“ Diese Vorschläge stellten„eine große Enttäuschung“ dar. Sie höhlten den gesamten„supernationa- len Charakter“ der EVG aus und zerstörten die Basis di jektes. Weiter erklärte der Sprecher, daß die von Frankreich angestrebten Anderungen eine neue parlamentarische De- batte und neue Ratifizierungsgesetze zur EVG notwendig machen würden. Rom: Höchst schwierige Situation Der italienische Außenminister Piccioni hat alle seine Mitarbeiter, die ihn nach Brüssel be- gleiten werden, für heute zu einer Konferenz zen, um die französischen bänderungsvorschläge zum Vertrag über die Europa-Armee zu erörtern. Piccioni und an- dere führende Politiker Italiens gelten als Anhänger des EVG- Gedankens in seiner ur- sprünglichen Form. Die italienische Presse drückt allgemein ihr Bedauern darüber aus, daß der französische Minister präsident mit sei- nen Vorschlägen eine höchst schwierige Situa- tion geschaffen habe. Informierte Kreise hal- ten es für sicher, daß Piccioni in Brüssel dar- auf drängen werde, sich so eng wie möglich an die ursprüngliche Konzeption der Europa- Armee zu halten. Todesstrafe für Spionage im Frieden Neues amerikanisches Atomenergie-Gesetz — Senat verschärft Kommunistengesetz Washington(UP). Der amerikanische Senat billigte die Gesetzesvorlage, die die Ein- führung der Todesstrafe für Spionage im Frie- den vorsieht. Nach dem neuen Gesetz kann der amerikanische Generalstaatsanwalt be- stimmen, was als Spionageversuch betrachte werden soll. Die Begriffe„Kriegsmaterial“ und„Verteidigungsausrüstung“ werden für die Gesetze gegen Sabotage und Spionage er- Weitert. Die Vorlage, die von dem unabhängi- gen Senator Wayne Morse als„unnötig“ ge- kennzeichnet wurde, ist dem Repräsentanten- Haus zugeleitet worden. Der Senat billigte ferner mit 59 gegen 17 Stimmen ein neues Atomenergie-Gesetz, das dem Reprasentantenhaus zugeleitet wurde. ES sieht vor, daß die Regierung für die nächsten künf Jahre die Kontrolle der Atomenergie- Patente in eigenen Händen behält und sie erst nach Ablauf dieser Frist Industriefirmen zur Verfügung stellt. Im Gesetz ist auch vor- gesehen, daß Präsident Eisenhower berechtigt sein soll, gewisse Atomgeheimnisse Verbün- deten der USA mitzuteilen, was bisher nicht zulässig War. Schließlich verabschiedete der Senat einen Lon demokratischer Seite eingebrachten Ge- setzesantrag, nach dem in Zukunft die Mit- gliedschaft in der amerikanischen Kommuni- stischen Partei als ein strafbarer Tatbestand behandelt wird. Zugleich wurden der Kom- munistischen Partei in den USA sämtliche po- litischen Rechte aberkannt. Die Regierung gatte sich gegen diese scharfe Gesetzgebung ausgesprochen. Doch wurde diese von der re- dublikanischen Majorität vertretene Ansicht überstimmt. Das auf diese Weise abgeän- Jerte Gesetz über das Verbot der Kommuni- tischen Partei geht jetzt an das Repräsen- antenhaus zurück, das am Montag das Ge- zetz obne den Passus verabschiedet hat, nach dem schon die Mitgliedschaft in der KP un- er Strafe gestellt wird. Zu dieser Entscheidung des Senats erklärte Präsident Eisenhower in seiner Pressekonfe- denz, daß er diese scharfe Fassung der Kom- munistengesetzgebung nicht billige. Vielmehr Hhevorzuge er die vom Repräsentantenhaus verabschiedete Fassung des Gesetzes, nach der die Kommunistische Partei zwar ihrer poli- bischen Rechte entkleidet werden soll, die Mit- gliedschaft zur Partei als solche jedoch nicht anter Strafe gestellt wird. Der Präsident zuherte, er wünsche nicht, daß in die Rechte 108 Einzelnen eingegriffen werde. Auf eine entsprechende Frage führte der Präsident weiter aus, falls die chinesischen Tommunisten eine Aggression gegen Formosa deabsichtigten, müßten sie zunächst die ame- cikanischen Seestreitkräfte überrennen, die in der Straße von Formosa stationiert sind. Die amerikanischen Seestreitkräfte hätten klare dahingehende Anweisungen. Nationalchina soll nicht in die SEATO London(UP). Ein Sprecher des britischen Aubßenministeriums erklärte in einer Presse- konferenz, weder die USA noch Großbbritan- nien seien für die Aufnahme Nationalchinas i die Südostasiatische Verteidigungsorgani- sation(SEAT O). Bei den Erwägungen, die über die Bildung der SERTO angestellt worden selen, sei memals von dem Einschluß Formo- Sas inn diese Organisation gesprochen worden. Wörtlich erklärte der Sprecher: Die Insel Formosa gehört weder zu Südostasien noch zum südwestlichen Pazifik“. Tunesischer Ministerpräsident in Paris Vorverhandlungen über tunesische Autonomie — Wieder ein Mord in Marokko Tunis(Up). Der tunesische Ministerpräsi- dent Tahar Ben Ammar flog am Dienstag morgen nach Paris ab, um dort die Verhand- lungen mit der französischen Regierung über die dem französischen Protektorat Tunesien versprochene Selbstverwaltung aufzunehmen. Verhandlungen sollen beschleunigt werden— Tunis(UP). Der tunesische Ministerpräsi- dent Tahar Ben Ammar und der französische Generalresident Pierre Boyer de la Tour wa- ren sich in einer Unterredung am Montag lig darin einig, daß die Verhandlungen die Herbeiführung einer vollständigen Autonomie Tunesiens so schnell wie möglich zu einem erfolgreichen Nuß ge- bracht werden müssen, wenn ve et Wer- den soll, daß die gegenwärtig herrschende Ruhe zu Ende geht und neue innere Ausein- aAndersetzungen ihren Anfang nehmen. Kurz nach seiner Unterredung mit Ben Am- mar flog Boyer de la Tour nach Paris ab. Ben Ammar wird ihm heute folgen, um die ange- kündigten Verhandlungen mit Ministerpräsi- dent Mendèes-France einzuleiten. Ben Ammar teilte mit, er werde sich kaum länger als drei bis vier Tage in Paris aufhalten. Er hofft, daß die französische Regierung einer allgemei- nnen Amnestie zustimmt, weil diese nach seiner Ansicht zur weiteren Konsolidierung der in- gerpolitischen Lage erforderlich ist. In Marokko haben inzwischen Hunderte von kran Polizisten sowie zal 1 am- biete des Landes fort- 400 Araber festge- Ansicht der Polizei emistenführer, die galten, nicht gefaßt, weil über hommen wor 5 Wurden aber eini sich in der Stadt a sie in dem„Horm“, eir als unverletzbar geltenden Gebiet bei heiligen Moulay Idriss-Moschee, Zuflucht gesucht haben. Zu Tätlichkeiten ist es nicht gekommen. Aller- Ungs sind in Casablanca zwei Juden nur Mmapp dem Tode entronnen, Ein Marokkaner aatte ihnen ein Gemüsepaket zur Aufbewah- zung übergeben, in dem später, als die quden 2s öffneten, eine auf Zeitzündung eingestellte Bombe gefunden wurde. Schöne Worte bei Bankett in Peking schu und Attlee sprechen von Freundschaft TOKIO(UP). Auf einem Bankett des rot- hinesischen Außenministers zu Ehren der witischen Labour Delegation, an dem mehr Is 300 Personen teilnahmen, stimmten in kur- en Ansprachen der chinesische Ministerpräsi- ent und Außenminister Tschu En Lal und er ehemalige Labour- Premierminister Cle- aent Attlee darim überein, daß der Friede Wischen ihren beiden Ländern, trotz ver- chiedener politischer und sozialer Struktur, wahrt werden könme. Tschu erklärte, es sei as Ziel Chinas,„den Frieden in der Welt zu chern“. Der Besuch der britischen Delegation ei Ausdruck der Freundschaft zwischen Aroßbritannien und Rotchima und werde hof entlich dazu beitragen, die wirtschaftlichen Zeziehungen zwischen beiden Ländern wei- r zu verbessern. Tschu schlug ferner einen zngeren kulturellen Moinungsaustausch vor. In seiner Erwiderung betonte Attlee, die La- dour Party habe seit je den Grundsatz der Zusammenarbeit aller Völker auf gleichbe- rechtigter Basis vertreten. Salut oder Feuerüberfall? Portugiesen nahmen den Indern ein Fort ab Neu Delhi(UP). Das Fort Terekhol, das gart an der indisch- portugiesischen Grenze liegt und durch einen Fluß vom goanischen Festland getrennt ist, ist wieder in portugie- sischem Besitz. Das Fort ist am Sonntag von 15 Indern ohne Blutvergießen besetzt wor- den. Die Berichte über die„Eroberung“ des Forts wWidersprechen jedoch einander. Nach indischen Berichten nahmen portu- giesische Truppen unter dem Feuerschutz des Zerstörers„Bartholomeu-Dias“ das Fort ein. Die portugiesischen Truppen hätten die Fahne der Freiwilligen niedergeholt und 15 Freiwil- lige verhaftet. In Lissabon. Wurde dagegen erklärt, der Zerstörer habe nur Salut ge- schossen, als die portugiesische Fahne wieder auf dem Fort emporgezogen worden sei. Neues dus aller Welt Dr. Hugo Eckener beigesetzt Friedrichshafen SH). Die Beiset- zung des am Wochenende verstorbenen Luft- schikfpioniers Dr. Hugo Eckener gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Abschiedsfeier von einem Toten, dessen Name Klang und Anse. hen in der ganzen Welt genoß. Während dei Trauerfeier hatten die öffentlichen und viele Private Gebäude der Stadt halbmast geflaggt Das Ehrengrab Eckeners befindet sich neber dem Ehrenmal für die in Lakehurst tödlich Verunglückten Luftschiffer. Ehemalige Luft- schiffer flankierten während der Beisetzung den Sarg. Der Oberbürgermeister von Fried- richshafen betonte, daß der Ehrenbürger Ecke. ner immer in der Erinnerung fortleben werde Als Vertreter der Landesregierung von Ba- den- Württemberg wies Arbeitsminister Hohl. Wegler darauf hin, daß Eckener der Bahn- brecher des Transozean- Luftverkehrs sei. Rätselhafter Todesfall in Sprendlingen S Prendlingen, Kr. Offenbach(UP). In den frühen Morgenstunden des Dienstags Wurde hier die 26jährige Hausfrau Exretel Stroh unbekleidet, tot auf ihrem Bett liegend aufgefunden. In Sprendlingen feierte man zu dieser Stunde noch Kirchweih. Auch der Ehe- mann der Toten hatte mit Freunden in fröh- licher Runde zusammengesessen. Am Montag War er gegen 20 Uhr zwar einmal zu Hause gewesen, jedoch gleich wieder weggegangen, weil ihm niemand geöffnet hatte. Einen Haus- schlüssel hatte er nach seinen Angaben nicht bei sich. Als Stroh dann gegen 2 Uhr in der Nacht noch immer keine Antwort aus der Woh- nung erhielt, bat er die Polizei, ihm die Tür aufzubrechen. Die Beamten fanden seine Frau tot auf ihrem Bett liegend. Die sofort aufge- nommenen Ermittlungen ergaben bisher keine Merkmale, die einen gewaltsamen Tod er- kennen lassen. Demonstrationen gegen Elisabeth II. Belfast(UP). Irische Nationalisten nah- men die Anwesenheit Königin Elisabeths II. in Nordirland zum Anlaß, um gegen die Tei- jung der„grünen Insel“ zu protestieren. Vier jugendliche Irländer, die illegal die Gremze überschritten hatten und Pistolen und Spreng- stoff bei sich führten, wurden von der Poligei verhaftet und wegen Gefährdung der Offent- lichkeit vor einen Schnellrichter gestellt. Bei einer Razzia in Belfast wurden weitere Ver- dächt: festgenommen. In Verlauf ihrer Be- suchsreise taufte die Königin im Hafen von Belfast ein neues Passagierschiff von 20 000 BRT auf den Namen„Kreuz des Südens“. Brasilianischer Attentäter verhaftet Rio de Janeiro(UP). Ein Mitglied der Leibwache des brasilianischen Staatspräsiden- ten, das unter dem Verdacht steht, den Mord- Anschlag auf den Herausgeber der oppositio- nellen Zeitung„Tribuna da Imprensa“, Carlos Lacerda, inszeniert zu haben, konnte nach fleberhafter Suche in allen Teilen des Lan- des verhaftet werden. Das Attentat hatte zu einer äuherst gespannten Lage in Rio geführt. In Kreisen des Militärs und der Opposition Wurden Stimmen laut, die den Rücktritt von Staatspräsident Vargas verlangten. Dem An- schlag war ein Falscher zum Opfer gefallen— ein Luftwaffenofflzier, der mit Lacerda be- freundet war. Der Zeitungsverleger kam mit einer Verletzung davon. Japanischer Kaiserpalast abgebrannt K y OftH 0(UP). Der historische Kaiserpalast, der im Jahre 1812 für Kaiser Komei erbaut Wurde, ist bis auf den Grund niedergebrannt. Unzählige, zum Teil sehr sind dabei ein Raub der Flammen geworden. Der Kaiserpalast, ein bedeutsames Wahrzei- chen der alten japanischen Hauptstadt Kyoto, War ein langgestrecktes Holzgebäude, das an- scheinend durch Funken eines Feuerwerks in Brand geraten ist. Waclisende Opposition in Vietnam Saigon(OP). In Saigon macht sich in den letzten Tagen eine wachsende Agitation ge- gen die Regierung des Ministerpräsidenten Ngo Dinh Diem bemerkbar. Besonders in den Kreisen nichlkommunistischer Politiker wer- den die Stimmen lauter, die einen sofortigen Rücktritt des unpopulären Kabinetts verlan- gen, das sich seit dem Waffenstillstand durch rigorose Einschränkungen der Presse- und Sewegungsfreiheit viele Sympathien ver- zcherzt hat. Aber auch Staatspräsident Bao Oai, der, an allen politischen Ereignissen in zeinem Lande scheinbar uninteressiert, im lernen Südfrankreich in einer Villa residiert, Wird scharf angegriffen. Politische Kreise hal- ten es für nicht ausgeschlossen, daß der ein- tige Kaiser von Amman, wenn er zurück- Kehrt, seinen Thron nicht mehr vorfinden wird. WICHTIGES IN KURZ E Dr. Otto Suhr, der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, wurde anläßlich seines 60. Geburtstages„in Anerkennung seiner außerge wöhnlichen Verdienste für Staat und Volk“ mit dem Großkreuz des Bundesver- dienstkreuzes ausgezeichnet. Der BHE sprach sich— ebenso wie schon früher die SFD— für die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Fall John aus, hält jedoch einen Migbil- ligungsantrag gegen Schröder nicht für ge- vdechtfertigt. 5 i Der„falsche Heimkehrer“ Satory wurde etzt in Kassel verhaftet; die Kriminalpolizei untersucht, ob er mit einem gesuchten Betrü- Ser gleichen Namens identisch ist. 120 Zöglinge der guatemaltekischen Militär- akademie, die an der letzten Revolte gegen Armas teilgenommen haben, werden vor ein Militärgericht gestellt. Sie werden für den Tod von 25 Personen verantwortlich gemacht. Zum Nachfolger von Walter Bedell Smith, dem Staatssekretär im US- Außenministerium, ernannte Präsident Eisenhower Herbert Hoo- Ver Ir. 0 g Das Schicksal von 2840 Kriegsgefangenen, die nach Angaben des UN- Oberkommandos im die Hände der Kommunisten gefallen sind, ist immer noch ungeklärt. 1 * wertvolle Schätze 2 I nF. 00 NN . 1 N . IJ F „ Nr 1 9 1 Lolcale Nundocliau Die große, gelbe Sonnenblume Eine alte Geschichte erzählt von dem klei- nen Sonnenstrahl, der vorwitzig durch die Welt lief, und zur Strafe auf der Erde zur großen, gelben Sonnenblume wurde. Und 80 ist die Sehnsucht zur Sonne bis auf den heu- tigen Tag den Sonnenblumen eigen. Sie nei- gen ihr Gesicht der Sonne zu und warten auf den Tag, wWẽao sie Wẽäaeder erlöst werden, wo sie Wieder zur Sonne zurückkehren dürfen. Aber die Geschichte erzählt weiter, daß eine Son- nenblume sieben Jahre auf der Erde zubrin- gen muß. Ja, es ist eben nur eine Geschichte, Aber sie deutet das Wunder dieser großen überirdischen Blüten, die tatsächlich wie aus einem Märchen zu uns gekommen sind. Und das mag auch erklären, warum der Mensch Sie als fremd und unnahbar ansieht, während er zu allen anderen Blumen in einer gewissen Beziehung steht. Aber über das große rund- liche Wunder dieser goldgelben, gigantischen Blüte schaut er einfach hinweg, als existiere sie für ihn nur am Rande. Und die Sonnen- blume, wie stellt sie sich dazu? Sie schaut über alles hinweg, hocherhobenen Hauptes schaut sie in die Sonne, immer nur in die Sonne, als gäbe es für sie nichts anderes auf der Welt als diese große, glänzende und Wärmespendende Kugel. Und die Sonnenblume ist es auch, die genau Weiß, wann die Sonne Abschied von uns nimmt. Wenn alles schon im bunten Mantel des Herbstes steht, dann reckt sie sich noch der Sonne entgegen, sehnsuchtsvoll und trau- Tig, denn sie weiß, daß es nicht mehr lange dauern wird, bis die Sonne ihre wärmenden Strahlen von der Erde zurückzieht. Und wenn Sie vor den Toren der Stadt noch einmal ihre goldenen Blüten leuchten läßt, dann sagen die Menschen, daß es Herbst wird, daß wie- der ein Sommer vorbei ist. Die ersten Vögel ziehen Ja, es ist schon so, es herbstelt. Der Regen Hat es dem Herbst leicht gemacht, den schwa⸗ chen Sommer zu verdrängen. Und manche unserer gefiederten Freunde rüsten zur Reise nach dem warmen Süden. 0 Es ist ein noch fast unerforschtes Rätsel, dieser Vogelzug in den Süden und zurück. Daß der herankommende Herbst und Winter nit seinen kurzen Tagen und der immer drickenderen Kälte die Futtersuche erschwert, daß auch die Stürme die Vögel nach dem Sü- den treiben, ist zu verstehen, obschon auch Nicht zu erklären. Es muß ein uralter Instinkt die Vögel nach dem freundlicheren Süden treiben, denn sonst wäre es ja nicht möglich, daß jeden Herbst Tausende von Jungvögeln ohne Erfahrung und ohne Führung älterer Vögel die Reise antreten und selbstverständ- lich im erahnten Winterquartier ankommen Dies kann man als Flucht vor dem gefürch- teten Winter betrachten. Aber das Zurückkehren im Frühling aus dem Süden, aus dem großen Futterreichtum Als der Wärme in unseren rauheren Norden hinauf, ist das noch viel größere Rätsel. Die meisten Forscher erklären dieses Zurückkom- men dahin, dag die Urheimat der Zugvögel im Norden liegen muß und dag der heran- NHahende Frühling sie alle in ihre Urheimat zurücktreibt. Warnung vor falschen 30-Markscheinen In verschiedenen Städten Baden- Württem⸗ ergs, so in Stuttgart, Freiburg, Rastatt und Mittelstädten des Schwarzwaldes, sind in den Stzten Wochen falsche 50-Mark- Scheine in Umlauf gebracht worden. Bis jetzt wurden 18 Falsiflkate ermittelt. Fälscher und Vertei- Jer sind noch unbekannt, doch hat das Lan- deskriminalamt in Stuttgart einige Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen können. Die festgestellten falschen Noten sind von der Serie D 6, sie haben die Notennurnmer 21 079 und die Kontrollnummer 485 621 079. Der Fäl- scher hat außerordentlich schlechtes Papier verwendet. Die Scheine fühlen sich weich und fettig an. Für die Fälschung besonders Kenn- Zzeichnend ist das Fehlen des gelben Fleckes in dem Wort„Fünfzig“ auf der Vorderseite. Auf der Rückseite fällt auf, daß die Buch- staben zum Teil undeutlich gedruckt sind. Von den echten unterscheiden sich die falschen Scheine auch durch eine etwas dunklere Farbe. Der Katholikentag im Rundfunk Der Südd. Rundfunk wird in der Zeit vom 31. August bis 5. September über den 76. Deutschen Katholikentag in Fulda in mehre- ren Sendungen berichten. Von der Eröff- Bungskundgebung werden am 3. September, 1,15 Uhr, einige Ausschnitte übertragen, am 5. September um 10.00 Uhr folgt eine Origi- Ralsendung von der Pontifikalmesse und an leichen Tage um 16.00 Uhr werden Aus- Schnitte von der Abschlußkundgebung vermit. telt. Vom 31. August bis zum 4. September Wird jeweils in den Spätsendungen in Kom- mentgren über den Katholikentag berichtet Werden. Millionäre aus der Kaffeetaſſe. Bittere Tatſache: Der Kaffee iſt wieder ein⸗ mal teuerer geworden! Wer iſt ſchuld daran? Spekulanten? Der„Weltmarkt“? Oder die vielzitierten Froſtnächdte in Braſilien? Für Hausfrauen klingt jede Erklärung fadenſchei⸗ Rig. Die Experten aber wiſſen, daß der wich⸗ tigſte Faktor für unſeren Kaffeepreis immer noch die Situation im Hauptanbaugebiet Bra⸗ Rut iſt. Der ungeahnte Siegeszug, den das uftende Zaubergetränk nach 1945 antrat, hat Nachfrage und Preiſe hochſchnellen laſſen. Auf Braſilien regnete es Gold; ſprunghaft ſtieg die Zahl der Millionäre an; alle Wirtſchafts⸗ zweige blühten auf. In ihrem neuen Heft be⸗ richtet die„Münchner Illustrierte“ über Braſi⸗ lien, 88 das wahre„Land der unbegrenzten e e das ſeine märchenhafte Kon⸗ r auch uns kleinen Kaffeetrinkern ver⸗ GTv- Betriebsräte kritisieren Gewerkschaft Mannheim(sw). In einer Vollversamm- lung der Betriebsräte der städtischen Verwal- tung der Mannheimer Verkehrs- und Versor- gungsbetriebe erläuterte das tglied der Gro- Zem Tarifkommission der OTV, Robert Schmie. der, die gegenwärtige Situation des Lohnkon- klikts im öffentlichen Dienst der Bundesrepu- blik und betonte die sozialpolitische Notwen- digkeit der aufgestellten Forderungen. In dei sich anschliegenden Diskussion wurde scharfe Kritik am Hauptvorstand der Gewerkschaf. geübt. Die Diskussionsredner warfen der GTV vor, daß sie in dem gegenwärtigen Lohnkon- flikt keine feste Stellung bezogen habe, und auch über das letzte Angebot des Verbandes der kommunalen Arbeitgeber und der Tarif- kommission der Länder sei keine klare Stel- lung festzustellen gewesen. Straßenbahner halten an Forderung fest Mannheim sw). Die Betriebsräte, Dele- gerten und Vertrauensleute der Verkehrsbe- triebe Mannbheim- Ludwigshafen haben in einer internen Versammlung beschlossen, an den Mindest forderungen, die die Große Tarif- kommission der GTV e stellt hat, festzu- Wie die Gewerkschaft GOffentliche e, Transport und Verkehr in Mannheim sind die versammelten Gewerk- urig für Arbeiter und 10 Prozent Gehaltserhö- urig für Angestellte nicht abzugehen. EK Pfund oder Kilo? Das Pfund ist als Verkaufseinheit nicht mehr zugelassen, nachdem das Maß- und Ge- etz vom 13. Dezember 1935— ebenso WIe ts das entsprechende Gesetz von 1884— die Anwendung des dezimalen Sy- stems vorschreibt. Trotzdem hat sich die Be- zeichnung„Pfund“ für 0,5 Kilogramm in Ver- braucherkreisen noch in größerem Umfang erhalten. Seine Wiedereinführung als Ge- wichtseinheit wird jedoch vom Bundeswirt- Schaftsministerium im Interesse der Einheit- lichkeit des metrischen Systems, das zugleich den Vorzug weitgehender internationaler Gül- tigkeit hat, nach wie vor abgelehnt. Der Verbraucher hat für diese Stellung- nahme Verständnis. Wogegen er sich aller- Aings vermehrt zur Wehr setzen muß, das ist die Tatsache, daß Einkaufen immer stär- Fer in höhere Mathematik auszuarten droht. Beispielsweise erschwert das Nebeneinander von 100- und 125-Gramm- Gewichten das Er- rechnen des Standardpreises für ein halbes Kilo über Gebühr. Auch ohne jegliche ge- Wollte Irreführung ist es auf die Dauer ab- Wegig, eine teure Ware per 100, eine gängige Hingegen per 125 Gramm anzubieten. Hier be- darf es endlich einer klaren Entscheidung des Gesetzgebers, um das Nebeneinander ver- schiedener Gewichte im gleichen Schaufenster uszuschalten. Die Unterschiedlichkeit der Verkaufseinheiten bei den einzelnen Waren- Sattungen bereitet selbst dem Lebensmittel- zandler schon beträchtliches Kopfzerbrechen. n Verbraucher jedoch ist es vollends zmwerständlich, wenn Pralinen gepackt grund- F tzlich zu 125, 250 Gramm usw., ungepackt Hingegen mindestens ebenso oft zu 100, 200 Tramm usw. angeboten werden. Diese Bei- „ iele lassen sich beliebig vermehren, man onke nur an das häufige Jonglieren mit den SJswichtseinheiten beim Verkauf von Kaffee s ist also nicht so sehr die Frage„Pfund Scter Kilo?é“, die einer Lösung bedarf, zumal auch in dieser Beziehung den Zeiger der Jar nicht zurückdrehen sollte. Vielmehr geht darum, daß der Hausfrau nicht länger ein „Augen auf“ mit zusätzlichem Kopfrechnen zugemutet werden kann. 8 Großer FDJ- Prozeß im Herbst Zahlreiches belastendes Material sichergestellt Stuttgart(sw). Die FDJA- Funktionäre, die in verschiedenen Städten Baden- Würt⸗ tembergs festgenommen wurden, sind bis auf Z Wei vorläufig aus der Haft entlassen worden, dd nach dem Eingeständnis ihrer Tätigkeit in der verbotenen kommunistischen Jugendorga- Nüsation keine Verdunklungsgefahr mehr be- steht. Die Haftbefehle bleiben jedoch weiter- Hin in Kraft. Sie sind nur außer Vollzug ge- Setzt. In einer Poligeiaktion waren im Mai in Ba- den- Württemberg 21 hauptberufliche FDJ Funktionäre verhaftet worden. Diè umfang- reichen Ermittlungen, die bis heute noch nicht abgeschlossen sind, führten in den nachfolgen- den Wochen zu neuen Festnahmen. Der Staats- anwaltschaft liegt viel belastendes Material vor. Der Prozeß, der interessante Aufschlüsse über die Tätigkeit der illegalen FDJ bringen dürfte, soll im Herbst beginnen. 1 8 Lanz hilft beim Kataſtropheneinſatz in Niederbayern. Im Rahmen der Kataſtrophenhilfe an⸗ läßlich der Anwetterſchäden in Niederbayern hat die Firma Lanz eine Reihe ihrer Bull⸗ dogg⸗Schlepper der Leiſtungsklaſſen 17 PS und 22 PS ſowie einige Mähdreſcher des Typs MD 180, teils für Zapfwellenantrieb mit 36 PS Bolldogg und teils mit Aufbau⸗ Motor und 28 Pe Bulldogg als Zugmaſchine zur Verfügung geſtellt. Die Maſchinen kommen in den Städten Paſſau, Vilshofen, Plattling und Deggendorf ſowie in den Gemeinden Thundorf, Sulzbach, Dingolfing, Landau und Vormbach zum Ein⸗ ſatz, um der dortigen, durch die Anwetter⸗ Kataſtrophe in große Not geratenen Land⸗ wirtſchaft die Möglichkeit zu geben, auf den Feldern zu retten, was noch zu retten iſt. —— Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wekt⸗ ſchein des V Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufn keit. Die 12 er Wette brachte bisher die höchſten Quoten die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne.. N Auf der Spur des Heidelberger Mörders Meitz in die Sowaetzone geflüchtet Heidelberg dsw). Die Heidelberger Kri- minalpolizei ist auf der Spur des vermutlichen Mörders der 37 Jahre alten Kellnerin Helene Friebe. Es handelt sich um den 49 Jahre alten stellungslosen Kaufmann Reinhard Meitz, der am 4. August, dem Tag, an dem er vermutlich die Friebe durch einen Messerstich in den Rücken ermordet hatte, Heidelberg verließ und sich in die Sowjetzone begab. Meitz ist ge- pürtiger Ostpreuße. Er lebt seit 1946 in Hei- delberg. Helene Friebe war in ihrem Mansar- denzimmer in einem Gebäude in der Heidel- berger Hauptstraße tot aufgefunden worden. Die Leiche hatte nach Angabe der Mordkom- mission mindestens acht Tage in dem Zimmer gelegen. Da die Frau krank geschrieben war, hatte sie der Konditoreibesitzer, bei dem sie seit längerer Zeit arbeitete, zunächst nicht ver- mißt. Erst als ihr Wegbleiben über Erwarten lang andauerte, hatte er sie zuerst bei den Verwandten im Odenwald suchen lassen. Als dies keinen Erfolg hatte, lieg er durch die Kri- minalpolizei die Türe zum Mansardenzimmer der Friebe öffnen. Nach Mitteilung der Kriminalpolizei hat Meitz an die Tote seit dem 4. August mehrere Briefsendungen geschickt. Die Kriminalpolizei nimmt an, daß es sich dabei um Ablenkungs- manöver handelt. Der Haftbefehl gegen Meitz ist bereits ausgeschrieben. Die Polizeibehörden der Sowjetzone sind ersucht worden, Meitz zu verhaften und auszuliefern. Nach Ermittlun- gen der Kriminalpolizei wollte Meitz von der Kellnerin Geld leihen, um in Heidelberg eine Kohlenhandlung zu eröffnen. Die Frau Soll ihm diese Bitte abgeschlagen haben. Einem Bekannten gegenüber soll Meitz geäußert haben, daß er die Friebe umbringe, wenn er sie mit einem„andern“ sieht. Schlechtes Wetter als Selbstmordmotiv? Wertheim(sw). In der Gemeinde Nassig im Wertheimer Bezirk wurde eim 49 Jahre alter Landwirt und Gemeindewegwart mit ge- Affneter Halsschlagader aufgefunden. Spater ist er trotz allen Bemühungen der Arzte an dieser Verletzung, die er sich selbst mit eimem Messer beigebracht hatte, gestorben. Man schreibt seinen Selbstmord der Verzweiflung zu, die er als Bauer über seine durch den Ha- gel fast gänzlich zerstörten Felder und über das schlechte, die Ernte verzögernde Wetter der letzten Wochen empfand. Pforzheimer Einbrecher verurteilt Für 70 000 DM Schmucksachen gestohlen Karlsruhe(w). Wegen gemeinsamen inbruchsdiebstahls in zwei Fällen verurteilte die Strafkammer Karlsruhe einen 27 Jahre Aten Staatenlosen und einen 30 Jahre alten Ukrainer zu je zwei Jahren und zehn Mona- en Zuchthaus. Die Verurteilten hatten ge- meinsam am 21. Oktober und 26. Dezember 1950 in zwei Pforzheimer Villen eingebrochen and neben 1000 DPM Bargeld 12 Kilo Kornsil- der, 6 Kilo Feingold und Schmucksachen im Jesamtwert von rund 70 000 Mark erbeutet. Das Diebesgut setzten sie in München ab. In der Verhandlung bestritten beide die Täterschaft. Auf Grund von zahlreichen In- dizien— U. a. lagen dem Gericht Schmuck- stücke, die die beiden in München verkauft gatten, vor— konnten die Angeklagten der Tat überführt werden. Düsenjäger stören Kurbetrieb Bad Rx OZzZzingen(sw). Die Alterspräsi- dentin des Bundestags, Dr. Elisabeth Lüders, die sich gegenwärtig zur Kur in Bad Krozin- gen aufhält, hat den französischen Hochkom- missar Franeois-Poncet in einem Schreiben gebeten, dafür einzutreten, daß im Interesse der vielen heilungsuchenden Herzkranken die Düsenjäger des nahen Flugplatzes Bremgar- ten das Uberfliegen von Bad Krozingen in geringer Höhe möglichst vermeiden. In letzter Zeit wurde die Ruhe der Kurgäste durch die in niedriger Höhe fliegenden Düsenjäger oft empfindlich gestört. Ein Gottesdienst in drei Sprachen Karlsruhe(Z SH). Zur gleichen Zeit, da in Evanston bei Chicago die Weltkirchenkon- kerenz begarm, versammelte sich am Sonmtag- abend in der Christuskirche in Karlsruhe eine zahlreiche Gemeinde zu einem ökumenischen Bittgottesdienst, zu dem die in Karlsruhe ver- Tetenen Mitgliedskirchen des Gkumenischen Rates eingeladen haften. Oberkirchenrat Dürr Wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Welflkirchenkonferenz hin und hob die Themen hervor, die in den sechs Sektionen der Konferenz behandelt werden., Vertreter der einzelnen Kirchen unter ihnen der Erzbischof der orthodoxen ukrainischen Kirche und der farbige Pfarrer der Karlsruher ame- dikanischen Wehrmachtsgemeinde— verlasen Schriftworte in deutscher, ukrainischer und Snglischer Sprache. So kam auch in diesem Jottesdienst die Eimneit des christlichen Glau- bens in der äußeren Verschiedenheit der Sprache und Rasse und in dem gemeinsamer Singen und Beten zum Ausdruck und lieg die Verbundenheit der anwesenden Gemeinde mit der zur gleichen Stunde in Evanston versam- melten Gemeinde der Weltkirchenkonfereng erkennen. Mehr als 600 000 DM Hagelschaden Nur geringer Teil durch Versicherung gedeckt Wertheim(sw). Fimamzamt, Landwirt- Schaftsamt umd Bauernverband stellten in den letzten Tagen gemeinsam Ermittlungen über die Höhe des Hagelschadens an, den das Un- wetter vom 6. August in 13 Gemeinden des Wertheimer Bezirks verursachte, Das Umwet⸗ ter hatte seinen Schwerpunkt über den Ge- meinden Rauenberg, Ebenheid, Wessental, Nassig und Sonderriet, in denen das Getreide, des noch auf dem Halm stand, bis zu 85 Pro- zent vernichtet wurde. Auch am Obst und an den Hackfrüchten entstanden schwere Schä- dem. Im Randgebiet des Unwetters, zu dem auch Wertheim gehört, traten Schäden bis zu 50 und 60 Prozent auf. Die vorläufigen Schät- zurigen ergaben in allen 13 Gemeinden zu- sammen einen Hagelschaden von mindestens 600 00 DM, wozu noch die Gebäudeschäden kommen. Der Hagelschaden ist nur zu einem geringen Teil durch Versicherungen gedeckt. 5 die Suche nach dem verunglückten Sofort au damen wurde. Klagen über Lehrlingswohnheim Wertheim Wertheim(Isw). 36 Jugendliche, die im Lehrlingswohnheim in Wertheim unterge- bracht sind, haben das Landratsamt Tauber- bischofsheim in einem Schreiben gebeten, eine Kommission mit der Untersuchung der im dem Heim herrschenden Verhältnisse zu beauf tra- Die Jugendlichen klagen über die Be- madlung, die ihnen von seiten des Heim- Siters zuteil werde und fordern eine grund- atzliche Anderung. Der Heimleiter soll Ohr- en austeilen und die Heiminsassen so an- Hrüllen, daß die Bewohner eines hundert Me- ter entfernten Hauses es hören können. Auge rungen wie„Ich schlage euch alle tot“ oder „Ihr seid alle Strauchdiebe“ seien am der Ta- gesordnung. l Der„Fachmann“ mit flottem Nachtleben Karlsruhe(ZSH). Der 26 jährige Kurt N. War längst kein Neuling mehr in den Ge- richtssälen., Er hatte als„Fachmann“ schon 80 Manches Ding gedreht. 30 klaute er einer Frau in Schutterwald 150 DRI und setzte sich in ein Jachtlokal ab. Dort gab er an, Student in Freiburg zu sein, wo er bei einem Wettbewerb 200 DM gewonnen habe. Er ließ alle hochleben und zahlte kräftig. Das heißt, er zahlte nicht, sondern verschwand mit einer Zechschuld von 160 DM durch die Toilette. Die Polizei hätte seine Adresse wohl nicht sogleich erfahren, Wenn nicht, ja, wenn er nicht inzwischen ins Freiburger Gefängnis eingeliefert worden Wäre, wo er einem Mitgefangenen sein„Hu- sarenstück“ von Karlsruhe erzählte. Das Ge- richt verordnete ihm weitere fünf Monate Ge- Tängnis. „Komet“ gefällt vorzüglich KarISsTuhe(Z Sti). Der„Komet“, ein Schlafwagen- Dieseltriebzug der Deutschen Bundesbahn, der dis Strecke Hamburg-Karls- ruhe-Basel befährt, findet überall höchste Anerkennung. So schrieb kürzlich die Schwei- zer Zeitung Der Bund“ als Uberschrift zu einem Artikel:„Der Komet— ein neuer Stern am europaischen Eisenbahnhimmel.“ Auch andere Zeitungen der Schweiz sowie englische und niederländische Blätter erwäbnen aner- kennend diesen modernsten Nachtreisezug des Kontinents. Der„Komet“ befindet sich zur Zeit„in Urlaub“ und wird mit Beginn des Winterfahrplanes am 4. Oktober wieder ein- gesetzt. Kaninchenseuche auch in Karlsruhe KarrIS Tube dsw). Die Kaninchenseuche ist nunmehr auch im Stadt- und Landkreis Karlsruhe aufgetreten. Bei verschiedenen Ka- nmimchen, die verendet aufgefunden wurden, konmte durch Untersuchungen im Tierhygie- nischen Institut einwandfrei die Seuche fest- gestellt werden, Der Regierungsveterinär des Regierungsbezirks Nordbaden und die Stadt Karlsruhe haben die Bevölkerung aufgerufen, besondere Schutzmaßnahmen gegen die Aus- breitung der Seuche zu treffen. Holländische Gäste in Burbach Burbach, Ers. Karlsruhe(ZST). Anlaß lich des 30 jährigen Stiftungsfestes des Musik- vereins„Harmonie“ und des Gruppenmusik- festes Albtal erschien eine holländische Ka- pelle in Stärke von 80 Mann. Die holländi- schen Musiker erwiderten damit einen Besuch, den die Burbacher Kapelle vor drei Jahren den Holländern abgestattet hatte. Einwohnerzahl nimmt ständig ab Rug Heim, KErs. Karlsruhe(ZSTLT). Erneut haben zwei Familien mit elf Personen die Ge- meinde verlassen. Noch 1948 zählte Rußgheim ea. 1950 Einwohner, zum 1. Januar 1953 waren es nur noch 1793 und Ende Juli dieses Jahres nur noch 1750. Es handelt sich meistens um eine Abwanderung Heimatvertriebener, die zu ihrer Arbeitsstätte nach Karlsruhe oder in die neue Siedlung nach Neureut umziehen. Der Grund für die zahlreichen Urnsiedlungen ist in einer ungünstigen Wohnungslage der Ge- meinde zu suchen, denn erst vor kurzem hat die Bautätigkeit eine gewisse Belebung erfah- ren. Fremdenverkehr soll gefördert werden Veing arten, Ers., Karlsruhe(Z SH), Die Gemeinde Weingarten, die bereits mehrere Jahre korporatives Mitglied des Nordbadi- schen Fremdenverkehrsverbandes ist, will ihre Beherbergungsbetriebe in das Unterkunfts- Verzeichnis eintragen lassen. Jedem Betrieb Wurde nahegelegt, die Kosen nicht zu scheuen und die Eintragung zu vollziehen. Denn Wein- garten will dadurch weiter den Fremdenver- kehr fördern. Kiesgruben beste Einnahmequelle Leopoldshafen, Krs. Karlsruhe(281). Die Kiesgruben seien für die Gemeinde die beste Einnahmequelle, mit deren Ertrag die größeren Projekte und Vorhaben finanziert werden können, hieß es in einer Gemeinde- ratssitzung. Gleichzeitig wurde die Ausbeu- tung des abgeraumten Geländes festgelegt, was in gutem Einvernehmen mit den Kies- grubenbesitzern geschah. Kirchweihplatz soll verlegt werden Neureut, Ers. Karlsruhe(Z SEH). Der Ge- meinderat von Neureut wurde vom Landrats- amt aufgefordert, den Kirchweihplatz an der Hauptstraße aus Gründen der Verkehrssicher- heit zu verlegen, Gegen diese Anordnung er- hob sich nun in der Gemeinde eim stürmischer Protest. Durch eine kurze Verkehrsumlei- tung während der„Kerwe“ könne die Ver- kehrssicherheit trotzdem gewährleistet sein. Beim Paddeln ertrunken Meersburg(W. Im Uberlinger See er- trank ein 49 Jahre alter Kaufmanm aus Framk- furt am Main bei einer Bootsfahrt. Der Ver Uruglückte hatte auf dem Campingplatz bei Unteruhldingen gezeltet und war mit einer Engländerin in einem Paddelbodot auf den See Himausgefahren. Dort setzten die Paddler 8 gel. Etwa 300 Meter vom Ufer entfernt ken- terte das Boot, das von einer Bö erfaßt. den war. Die Engläanderim Wurde von ö 9580 Bodenseeschiff an Bord genommen. Heilbronn, die Stadt des Weinbau- Kongresses Mittelpunkt des württembergischen Weinbau- gebietes— Drittgrößter Binnenhafen der Bundesrepublik Noch ist vielen Besuchern der„Weinbau- kongreß 1937“ in Heilbronn, der einen Höhe- punkt in der Kunst der Organisation durch den Deutschen Weinbauverband bildete, in Frischer Erinnerung. Nicht wenige von ihnen Werden im Gedanken an jene Festtage zwi- schen dem 28. August und dem 5. September dieses Jahres Heilbronn wieder aufsuchen. Sie finden ein ganz anderes Heilbronn. Damals lag vor dem Beschauer eine— wie schon Goethe gesagt hat— schön in die Masse der Gärten gebettete Stadt, heiter aus dem Wesen der Landschaft, in Ernst und Tradition gespeist von den Kräften einer reichen Ge- Schichte, die auch dem Fremden auf Schritt und Tritt sichtbar entgegentrat. Was man „Altstadt“ nannte, das War wirklich die alte Stadt, ihren Rhythmus bestimmten die glei- chen Einwohner wie vor Jahrhunderten: die Kaufleute mit ihren Läden, die Handwerker mit dem sich auf die Straße fortsetzenden Be- trieb der Werkstätten, die Weingärtner nicht zuletzt mit den riesigen Kellern unter den mittelalterlichen Häusern, den eigenen Kel- tern, dem besonderen Duft auch, den der Wein durch die Gassen sandte. Neues Leben Heute ist diese Altstadt noch ein Gemisch von einigen historischen Bauten, eingeebne- ten Trümmerflächen, neuen großen Geschäfts- häusern und ein- und eineinhalbstöckigen Provisorien— farbig genug und interessant für den, der die Runen eines solchen Wieder- aufbaus zu lesen versteht; der Weingärtner fehlt darin fast ganz, er ist hinausgezogen in die Nähe seiner Weinberge. Nicht mehr 80 leicht ist der Stadtkern zu erkennen und die Jahresringe, die sich in Gestalt der übrigen Stadtteile darum allmählich angesetzt haben. Dennoch ist die Geschichte lebendig in dieser Stadt, die so schwer zerstört war, daß viele Heilbronner längere Zeit ernsthaft daran dachten, die Altstadt überhaupt als Trümmer- Wüste oder mit der Zeit als Grünfläche liegen zu lassen und der Stadt einen anderen Mit- telpunkt zu geben. Und die Geschichte lebt nicht nur in den erhaltenen oder wiederauf- gebauten historischen Gebäuden, sie äußert sich auch im Verhalten und im Bürgersinn der Einwohner, und manchem ist durch den Verlust der sichtbaren Zeugen der Vergan- genheit die Geschichte und damit die Heimat erst richtig nahege kommen 5 Der Trümmerschutt ist aufgebraucht Wenn man vom Weinbaukongreß ausgeht, muß in diesem Zusammenhang eine Beson- derheit der Heilbronner Weinpaulandschaft genannt werden: Die steilen und im Laufe, der Jahrhunderte zu tiefeingeschnittenen „Höhlen“ gewordenen Weinberge, die den Kummer der Weingärtner bildeten und heute in noch stärkerem Maße den Kummer der motorisierten Weingärtner bilden würden, sind im Zuge einer großzügigen, schon vor dem Kriege begonnenen Umlegung aufgefüllt und dadurch erheblich verbreitert worden. Neue Wege wurden geschaffen. Und dies alles mit Hilfe des Trümmerschuttes, den die zer- (störte Stadt in so reicher Menge zu bieten Hatte. Jetzt ist der Trümmerschutt schon so rar geworden, daß beispielsweise die Bundes- bahn, die das alte Hafengelände auffüllt, da- für keinen Schutt mehr aus der Stadt bekom- men kann. Die zweite hervorragende Veränderung der jüngsten Zeit neben Zerstörung und Wieder- Aufbau bilden der Anschluß Heilbronns an den Neckarkanal und die Schaffung des Ha- ens, der sich mittlerweile zum drittgrößten Binnenhafen der Bundesrepublik entwickelt hat, und der Durchstich des Kanals bei Heil- bronn im Hinblick auf seine Weiterführung bis Stuttgart. Das Gesicht der Stadt hat sich dadurch völlig verändert. Der Hafen war zum Glück im Krieg nur wenig beschädigt worden. Seine Bedeutung wuchs sogleich nach dem Kriege auffallend, er erreicht heute Monats- umschläge bis zu 400 000 Tonnen. 5 Neuplanung der Verkehrslinien Es hätte daher nahegelegen, daß die Stadt Heilbronn mit scheelen Augen auf die Weiter- führung des Kanals gesehen und ihr Steine in den Weg gelegt hätte. Aber sie hielt sich an die Grundidee ihres Bürgers Peter Bruck- mann, Initiator und Förderer des Neckar- Kanals, begrüßte den Durchstich als Maß- nahme der Arbeitsbeschaffung und machte auch sonst„das Beste daraus“. Der Durchstich bedingte nämlich eine Neuplanung der, Ver- kehrslinien. So sind die vielen Spannbeton- Brücken entstanden, die heute von den Fach- leuten häufig aufgesucht werden und deren bestechende technische Schönheit sich auch dem Nichttechniker erschließt. Ein ganzes Stadtviertel hat dadurch eine neue großzügige Linie erhalten. Und schließlich ist auch dem alten Neckar die Verschmälerung, die durch den Kanaldurchstich notwendig wurde, zum Vorteil geworden. Die Stadt, die sich einst dem als Schutz vor Feinden dienenden Fluß zu verschloßg, wendet sich ihm nun zu, und die schönen Anlagen an seinen beiden Ufern wer- den mehr und mehr zu einer Oase der Erho- lung. Noch ist die durch Zerstörung und Neckar- kanal bedingte Neugestaltung der Stadt Heil- pronn nicht abgeschlossen, die jetzt wieder ihren Bevölkerungsstand von 1939, nämlich 74 000, erreicht hat. Aber es ist ungewöhnlich viel geschehen. Das bestätigt jeder Fremde, der Heilbronn von früher her kennt. Und das So schnell aus dem Boden Gestampfte steht auf dauerhaftem Grund, denn es ist erstanden auf altem geschichtsträchtigem Boden und durch die Hände eines von der Geschichte ge- prägten und in ihr bewährten Menschen- schlages. 95 Jahre Eisenbahn Deutschland-Schwei⸗ 1859 dampfte der erste Zug über die Waldshuter Rheinbrücke Dieser Tage sind 95 Jahre vergangen, der erste Zug der damaligen Großherzog Badischen Staatsbahnen über die neu er tete Rheinbrücke zwischen Waldshut und dem 12er Grenzort Koblenz dampfte und da- 1e erste Eisenbahnverbindung mit dei Eidgenossenschaft herstellte. Linie Waldshut— Turgi hatte nicht nur lokale deutung, denn über die neue Rheinbrücke wurde zunächst der gesamte Verkehr nach Zürich, Chur, Romanshorn und Basel geleitet Erst 1863 gelang es, in Schaffhausen den zwei- en Anschluß an die Schweiz herzustellen(del Tonstanzer Anschluß, der im gleichen Jah! erfolgte, blieb unbedeutend), und erst im Jani 1873 erfolgte der dritte und wichtigste An- schlug an die schweizerischen Schienennetze jämlich in Basel. Heute besitzt die Linie Waldshut Roblenz — Turgi nur noch lokale Bedeutung und 181 m internationalen Verkehr sogar völlig aus- geschaltet. In jenen Jahren, als in den Kan- ——— Combimot und Combinette Die Deutsche Industrie-Messe Hannover 1954 gab wieder einmal Gelegenheit, sich von dem vielseitigen Fertigungsprogramm der Zündapp- Werke zu überzeugen. Vom Münchener Werk, das bisher nur Nähmaschinen produzierte, er- regte der„Combimot“, ein kleiner Vielzwecke- Motor, großes Interesse. Nach Mitteilungen des Zündapp-Pressedien- stes lief am 4. 6. 1954 der 100 C00ste dieser klei- nen Motoren vom Band. Dabei ist zu bedenken, daß die Produktion erst im vorigen Jahr auf- genommen wurde, daß diese enorme Produk- tionszahl im ersten Fertigungsjahr erzielt Wer- den konnte. Die Fertigung ist so weit fortge- schritten, daß heute jede 38. Sekunde ein COMBIMOT das Band verläßt, eine Tatsache, die nicht übersehen werden kann. Die„Combinette“, das Moped des Münchener Werkes— ein nicht nur zweck entsprechendes, 1 benso formschönes Modell— hat den mot KM 50, jetzt mit 50 cem und 1,5 PS, als Antriebsquelle. Der Motor ist auffallend leise, ein ganz beachtlicher Vorzug im Straßen- verkehr und nicht zuletzt für das eigene Ge- hör. Bergtfreudig meistert die Zündapp-COM- BINETTE Steigungen von 10-14% ohne Mit- treten. Die Anspruchslosigkeit und Betriebs- sicherheit sind hervorragend. Das sportlich- rassige Fahrgestell ist für Damen und Herren gleicher weise geeignet,. Alles in allem bleibt es ein erfolgversprechendes Moped. 3 TSV TS onen Aargau und Zürich und in der badi- schen Nachbarschaft an der Herstellung des ersten Eisenbahnanschlusses über den Hoch- chein gearbeitet wurde, waren die Koblenzer Brücke und die projektierte Eisenbahnlinie zu großem ausersehen, zu Dingen, die sich nie erfüllen sollten.„Waldshut ist die Pforte zur Schweiz und zu Italien hin“, hatte es damals geheißen. Geplant war, daß nach der Fertig- stellung der Wutachtalbahn Donaueschingen — Waldshut und der Hochrheinbahn, die nach krüheren Projekten von Haltingen nach Walds- hut führen sollte, der Transitverkehr über die Koblenzer Brücke zum Gotthard geleitet werde. Die spätere Verkehrsentwicklung zeigte indessen, daß der Schienenweg über Basel die geeignetere Eisenbahnverbindung durch das Rheintal in die Schweiz darstellte. 1873 wurde die rasch an Bedeutung gewinnende Rheintal linie von Haltingen nach Basel verlängert. Sie ist heute im internationalen Transitver- kehr eine Hauptschlagader, während die Linie Waldshut— Koblenz— Turgi fast nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Vom Sperl Handball am hieſigen Platz. Nun iſt es ſoweit und die Handballrunden⸗ kämpfe, Punkteſpiele, ſind wieder im Gang. Die Mannſchaft des Turnverein 98, in der Verbandsklaſſe ſpielend, trägt ſeine Spiele ge⸗ gen bekannte Klaſſenmannſchaften wie SG Leutershauſen, TSG Ketſch, TS Birkenau, Rot, VfR Mannheim, HSW Hocken⸗ Sc Nußloch, und die neu aufgeſtiege⸗ nen Bezirksmeiſter SV Waldhof und TSV Handſchuhsheim aus. Am letzten Sonntag haben dieſe Spiele ſchon begonnen. VfR Mannheim und TW 9s waren spielfrei. Schon der erſte Spieltag brachte Ergebniſſe heraus, die Aufſchluß über die Spielſtärke dieſer ein⸗ geſetzten Mannſchaften erbrachten. Handſchuhs⸗ heim in Ketſch und Waldhof gegen Leuters⸗ hauſen ließen ſich nicht ſchlecht an. Es ſpricht ſchon an, daß TW 9s gut tut, gleich zu An⸗ fang der Spiele ernſtlich einzugreiſen, um den Erhalt der Klaſſe zu ſichern. Erfolge hängen immer wieder von den Leiſtungen und Kampf⸗ geiſt, der Ruhe beim Spiel und einer guten Kameradſchaft einer Mannſchaft ab. Heraus⸗ zustellen wäre, die Entſcheidungen des Un⸗ parteiiſchen nicht unabläſſig zu reklamieren, was auch immer ausſichtslos iſt und nur die eigenen Spieler erregt und aus dem Konzept bringt, nicht mit den Zuſchauern einlaſſen und erſt recht eifrig weiterzuſpielen, ſowie den An⸗ ordnungen des Spielführers und Spielleiters Folge zu leiſten. Am Spielſchluß ergibt ſich bei einer ſolchen Verhaltsregel immer eine gute Kritik, wenn auch ein Erfolg und Sieg ausgeblieben iſt. ſei heim, Man darf ſich geſagt ſein laſſen, daß ein ſolches Verhalten einer Mann⸗ ſchaft zu Siegen führt. In dieſem Sinne wolle die erſte Elf des TV 98 ihre Spiele durch⸗ führen und nur der geſchloſſene Kampfeswillen dürfte ihnen ſodann der Erhalt ihrer Klaſſe ſichern. i Im Lager des Turnerbunds„Jahn“ geht man gerüſtet in den Kampf. Auch hier war im letzten Spielſfahr ein wachſender Kampfgeiſt und gutes Zuſammenſpiel zu erkennen. Wenn weiterhin(Kameradſchaft und Eifer zutage kritt, ſo dürften Aufſtiegsmöglichleiten und gute Erfolge winken. Die Handballer des S 07 haben ebenſo an Spielſtärke ſichtlich gewonnen. Ihre Lei⸗ ſtung iſt beachtenswert. Ein Vorwärkstreiben macht ſich deutlich bemerkbar und übt man weiterhin kameradſchaftlich zuſammen, dann gelangt man auf den Weg wo es aufwärts geht. Meiſterausſichten können auch hier ſchon winken. Auf alle Fälle har ſich hier und in der nähe⸗ ren Umgebung im Handball vieles aufgezeigt. So hat ſich Ilvesheim und Edingen in die Bezirksklaſſe emporgearbeitet und ſelbſt der Zweitgenannte hat gute Kräfte zuſammen für die Erringung der Meiſterehren und dann Aufſtieg in die Verbandsklaſſe. Deutscher Handballsieg über Schweden Das Länderspiel in Augsburg endete bei nas- sem Boden mit 15:9 Toren Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ge- n im Augsburger Rosenau- Stadion das Län- derspiel gegen Schweden nach einer überlegenen ersten Halbzeit und einer ausgeglichenen zwei- ten Spielhälfte mit 15:9(10:3) Toren. Damit blieb die deutsche Elf im Feldhandball nach dem Krieg ungeschlagen. Die Mannschaften spielten in folgender Auf- stellung: Deutschland: Nellen; Bernhard, Bek- ker; Käsler, Vick, Günnemann; Junker, Nolte, Will, Dahlinger, Schädlich. Schweden: Svensson; Larsson, Arhling; Röndal, H. Olsson, L. E. Ols- zon; Danielsson, Akerstedt, Nilsson, Lorensson, Johannsson. Schiedsrichter: Edi Wirz(Schweiz). Der nasse Boden und der nasse Ball waren für alle Spieler schwer zu lösende Probleme. Nach 2iner Viertelstunde schienen die Schweden einer vernichtenden Niederlage entgegenzugehen, als sie mit 0:5 im Rückstand lagen. Das Halbzeit- 2rgebnis von 10:3 für die deutsche Mannschaft war für die Skandinavier fast noch schmeichel- gaft. Sie spielten im Gegensatz zu den Er 5 bungen der Experten kein betontes Abwehrspiel, sondern versuchten, bei den fliegenden Kombi- nationen der Deutschen mitzugehen, und zogen dabei fast regelmäßig den Kürzeren. Hinzu kam, daß ihr Torhüter Svensson einen schlechten Tag hatte. Im Angriff der Schweden spürte man deutlich das Fehlen der beiden hervorragenden internationalen Moberg und Fjunesson. Nach der Halbzeit spielten die Schweden in der gewohnten Weise mit sieben bis acht Ab- Wehrspielern und weitmaschigen Angriffen von hinten heraus. Damit hatten sie zu Beginn der zweiten 30 Minuten gegen die verständlicher- weise etwas verausgabte deutsche Elf Erfolg und kamen bis zur 46. Spielminute auf 11:8 heran. Dabei half ihnen allerdings der Schwei- zer Schiedsrichter Wirz ein wenig, der mit 13 m-Würfen vor dem deutschen Schußkreis sehr großzügig war. Im allgemeinen verlief die Far- tie äußerst fair. Einen Spieler aus der deutschen Mannschaft hervorzuheben, ist bei der Geschlossenheit der siegreichen Elf schwer. Im Angriff machte sich das Fehlen des Göppingers Bernhard Kempa kaum bemerkbar. Die treibenden Kräfte waren Schädlich, Will und Dahlinger. Bei den Schwe- den enttäuschte der Sturmdirigent Akerstedt mit einer schlechten körperlichen Verfassung. Wir- ungsvoll waren Mittelstürmer Nilsson, das Brüderpaar Olsson in der Läuferreihe und vor allem Verteidiger Ahrling, der bei den Gästen die gleiche Rolle wie Bernhard in der deutschen Mannschaft spielte, nämlich die des offensiven Abwehrspielers. Die Torschützen waren für Deutschland: Schädlich 5, Dahlinger 4, Will 3, Nolte, Käsler und Junker je 1; für Schweden: Ahrling unk Nilsson je 2, H. Olsson, E. Olsson, Johannsson, Danielsson und Akerstedt je 1. Theißen und Junkermann gewannen Straßenpreis Der Große Straßenpreis der Veith-Gummiwerke, der als letztes Ausscheidungsrennen des Bundes Deutscher Radfahrer im Schwarzweld— mit Start md Ziel in Freiburg— ausgetragen wurde, wurde dei den Profis von Rudi Theißgen(Hildesheim) und dei den Amateuren von Hans Junkermann(Kre- eld) gewonnen. Die Berufsfahrer, bei denen nur 15 Fahrer am Start waren, hatten eine Strecke von 252 Km zu. bewältigen. Die Strecke stellte an die Fahrer hohe Infor derungen. Das Feld blieb lange Zeit beisam- men. In Donaueschingen lagen Reitz, Schwarzen- derg, Theißen und Schulte einträchtig beisammen. Leinem der Fahrer gelang ein Ausreiß versuch. Das Hauptfeld mit dem Deutschen Meister Hermann schild befand sich beinahe zehn Minuten hinter der dührungsgruppe. Reitz, Theißen, Schwarzenberg ind Schulte kamen gemeinsam in Freiburg an, wo- dei Theißen den Spurt mit einer Radlänge vor Reitz, Schwarzenberg und Schulte gewann. Bei den Amateuren machte ein Fahrer praktisch Jas Rennen allein: der Krefelder Hans qunkermann. ſunkermann war dem Feld bereits auf dem Anstieg zur Sirnitz davongefahren. Auf dem Feldberg be- rug sein Vorsprung über drei Minuten. Hinter ihm agen August Becker, Walter Becker, Reinecke und Füller. 120 km fuhr Junkermann allein und kam doch erstaunlich frisch in Freiburg am Ziel an. Mit einem Abstand von 4:21 Min. kam am Ziel in Frei- burg das Verfolgerfeld an, wobei Walter Becker den zpurt vor Edi Ziegler, Maue und Reinecke gewann. Fornara gewann die„Tour de Suisse“ Der Italiener Pasquale Fornara ging als Sie- ger aus dem 1477 km langen Radstraßenrennen der„Tour de Suisse“ hervor. Der italienische Sieg stand bereits seit Tagen fest. Auf die fol- genden Plätze kamen die Italiener Coletto, Ast- rua, Monti und Coppi. Der Deutsche Pankoke belegte den 28. Platz. Von den insgesamt 70 Rennteilnehmern zu Beginn der Tour beendeten 50 das R 8 Augen auf im Straßenverkehr e Vereins-Kalender 1 Oder 2 Leefzimmer Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Turnverein 98(Handballabteilung). Morgen Donnerstag, den 19. August 1954, 21 Uhr, auberordentliche Spieler- versammlung. Anbetracht der beginnenden Verbands- spiele ist das Erscheinen aller aktiven Spieler Pflicht. Anglerelnb. Preisfischen am 22. August. Treffpunkt „Zum Engel“. um 5 Uhr im Vereinslokal mit Kochgelegenheit gesucht. Angebote unter Nr. 748 an den Verlag dieses Blattes. Optiker LOFFLER Spitzendreher Revolverdreher Wir suchen zum sofortigen oder späteren kintritt: Elektroschweißer Bewerber, welche Wert auf eine Dauerstellung legen, werden gebeten, sich zu melden bei: Fulminawerk K.-G. Franz Müller Mannheim- Friedrichsfeld Seckenheim, Hauptstraße 120 5 n es EBaf D Sonnenbrillen in reicher Auswahl. 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