Uv antwortete Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 36 Pig. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Süddeutsche Heimatzeitung für Mannheim-Seckenheim und Umgebung 7 Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile Abbestellungen könn den Monatsersten angenommen werden 15 Pfg. Preisliste Nr. J en nur bis 25. auf Nr. 131 Freitag, den 20. August 1954 6.54. Jahrgang er Bundesregierung Vorwürfe ee igt?— Verhandlungen der Gewerkschaften verschoben art(281). i Haft Offentl„ Trans- der 1 jerin den mung der Ar- kentlich en 85 Enn Lohnforderu Versuch, noc beiter und Ar stes eine mögli mit den übrigen lichen Diens zu Verhindern. lungnahme des GTV- Ha betont, die Bund keiner Verhan starre Haltung öffentlichen D fliktes zu ver Gren er Stel- S Wird her an nig teilne habe durch ihre 810 d die bi ersucht, für den Bereich des Ses e Bellegung des Kon- rn der Bundes- j Belastung 2 US Die GTV W 5 2815 die Beke ldrumg zurück, Sie habe zusammen mit der Eisenbahner- und der Post 5 Häkt mit schärfsten Kampf- maßnahmen gedroht. Der Hauptvorstand der Gewerkscha 1 e beauftragt, mit den beiden anderen Gewerkschaften wegen Lobn- und Gehalts forderungen Verbindung aufzu- nehmen. Darüberhinaus sei festzustellen, daß ein ultimatives Verlangen der GTV sich ledig- nch auf die Aufnahme sachlicher Beratungen erstreckt habe und durch die lange Verschlep- dung des Beginns solcher Verhandlungen March die ker en Arbeitgeber veranlaßt 8 8 Frank Furt anberaumt 2 o Dienste, I Und Postgewerkschaft u Werkscl haft Eisenbahner Deu Uf Mittwoch nächster Woche ver. 0 N. AIS Grund Würde angegeben das man 5 is der Urabs wamune im Oflen 15 chen Dienst 5 Wolle, da Anfang kommender Woche erwartet Wird. Die Besprechungen Sollen mit dem Ziel geführ Werden, auf Bundesebene unter Umständen gemeinsame Lohnforderungen zu stellen, vor denen rund 300 000 Arbeitnehmer bei der der Deu Verkehr. d der Ge N 1 W Bundesbehörden, Eisenbahn und Post betrof- fen Würden. Neuer Vermittlungsvorschlag in Bayern D risch des LO lung * erimnen eine 16 destens Künk Pfennig oBe Tai 101 der 10 Metall rn Beschlog unter gem Vorsitz VON ach. 8 a 0 g Dx. Oechsles im Metall- Arbeiterstreik als Grundlage weiterer Ver: Handlungen“ anzusehen. Auf einer nach Be. endigung der Sitzung abgehaltenen Presse- Konferetz sagte Erwin EBI:„Wir sind au eile eingestelit und darauf Buri g Von ur men vorber gen Ende der nich. Sten Wo gehen wird“ Der Vore der baye Meta Uindustrie 7e! die e. gen 2 verg le gen und di 81 Leben und Ge e 2 E28 Ils Zu einer des Vertrauens zur 15 Sckechthir ArbeltswiIli Arbeitswi bedrohen“. 4 öffentlichen S nich Vvorbeug elnngesetzt Würden. Angestellten-Urabstimmung im Gange Stuttgart(Z SH). Die 85 000 Mitglieder der Deutschen Angestelltengewerkschaft, die im öffentlichen Dienst der Länder und Ge- meinden beschäftigt sind, begannen am Don- nerstag mit der Urabstimmung über das in Stuttgart gemachte Angebot der Tarifge- meinschaft Deutscher Lander und des kom- munalen Arbeitgeber verbandes. Die Abstirn- murig würd am Sormabend abgeschlossen. Mif rem FHrgebnis würd zum Anfang der näch- sten Woche gerechnet. Streikpostens triebs angehörigen, nicht aber die— strafbarer Handlungen wie 5. 3 Drohung und Nötigung. 4 Ergchnisioser Abbruch der EVG-Honferenz? Mendeès-Franee stellte unerfüllbare Forderun- gen— Tiefer Pessimismus in Brüssel Brüssel(UP). Die Atmosphäre des er- sten Sitzungstages der Brüsseler Außenmini- ster-RKonferenz ist bei allen EVG- Vertrags- partnern Frankreichs von tiefem Pessimismus gekennzeichnet gewesen. Auch in maßgeben- den Kreisen der deutschen Delegation wurde es als nicht ausgeschlossen bezeichnet, daß 895 Konferenz bereits am Freitagmittag ohne achliches Ergebnis abgebrochen wird. Maßgebend für diese Auffassung ist Vor al- lem die Rede des französischen Mimister- präsidenten Mendeèes-France gewesen, die alle Delegationen enttäuscht hat. Im übrigen hört mam die Ansicht, daß allein die N des Textes der Anwendungsprotokolle mindestens drei Wochen dauern würde. Aus diesem Grunde hält man es auf deutscher Seite flir glich. da sich die Delegationen auf die St beschränken und 15 einem klaren gegenüber dem 8 der F en, 18 Ms noch mit 75 8 5 zur schnellstmög- lichen 815 Jes Vertrages durch die framzösische Nationalversammlung auseiman- der gehen werden. Saarregelung als Bedingung Nach einem Empfang der A durch König Baudouin umd der Wa gischen N Spaak zum Konfe- Telz- Vorsitzenden hielt Mendes-France eite Rede, in 85 er behauptete, daß eine Einbrin- gung des EVG-Vertrages in der alten Fassung unweigerlich die Ablehnung der französischen Nationalversammlung zur Folge haben würde. In einem solchen Fall wäre mit einem Rück- tritt seiner Regierung zu rechnen und es Könnte dann sein, so sagte Mendes-France, daß eine 0 nach dem Vorbild der Volksfront 1 in die Hand nahme. Außerdem m Janm mit einer Krise in der atlant igungsorganisation Techmen. Dies alles würde ein„enormer Er- 101g für die Sowetunion ohne jede Gegen- leistung ihrerseits sein. Deshalb befürworte er eine Annahme euen Prötokolle. Das Ziel dieses 5 1 die Stärkung des Westens und die Verhir derung einer Neu- tralisierung Deutschlands. Zuvor hatte Mendeèes-France die Verzöge- rung der scheidung über die EVG durch AnRreich„äußerst bedauerlich“ genanmt und sitere Verzögerung einer solchen Ent- 8. Als„un würdig“ bezeichnet. Er 1755 mit den Anwendu minierung irgendeines Ver 18 t beabsichtigt sei. Wenn allerdings Bestimmungen Als diskriminierend en würden, sei er bereit, über die dieser Staates n einzelne Bestimmungen zu ver- Bandeln. Man dürfe aber nicht vergessen, daß zwar 5 der Partner einer Anspruch auf gleiche Bechte habe, jedoch sei Praktisch eine unter- chledliche Behandlung micht zu vermeiden. der eine Staat verfüge bereits über eine Ar- mee, der andere nicht, und der eine liege na- Her an der Gefahrenzone als der andere. Schließlich betonte der Pariser Regierungs- chef, daß er ein A N der i Politiscl Da die Wider- Stande dagegen jedoch 11 5 Sehr 9 5 8 empfehle er, diese Frage in den nächsten Mo- naten noch nicht weiterzu behandeln. Zur De Gasperi Gurk Italiens größter Staatsmann der Nachkriegs zeit— Das Werk eines weisen Politikers Sella Valsugana(P). Aleide di Gasperi, der siebenmal Ministerpräsident Ita liens War, exlag in den frühen Morgenstundei des Donnerstag in seiner Südtiroler Heima nach kurzer Krankheit überraschend einen Herzschlag. Er war 73 Jahre alt. Mit ihm ver lor die Welt den größten italienischen Staats, mann der Nachkriegszeit, einen entschiedene: Fämpfer für die Einheit Europas und eine Aberzeugten Christen und Demokraten. Vor drei Wochen hatte sich de Gasperi zul Erholung auf seinen Landsitz„Villa Romanf in seinen geliebten Südtiroler Bergen zurück gezogen. Vor fünf Tagen meldeten sich di ersten Schwächen. Die Arzte verordneten volh kommene Ruhe. Am Mittwoch abend erlitt d. Gasperi einen schweren Herzanfall. Wiede Würden die Arzte gerufen und ein Priestei spendete dem Kranken die Sterbesakramente Im Beisein seiner Frau, seiner beiden Töchte und anderer Familienmitglieder schloß e dann um 2 Uhr morgens nach einem neue schweren Herzanfall die Augen. Bis zul seinen letzten Stunden hatte der 5 geisterte Europäer de Gasperi, der zuletzt Pra. sident des Montan-Parlaments war, lebhaftei Anteil an der europàischen Politik genommen War ständig in telefonischer Verbindung mi Rom und verfolgte voller Sorge die jüngsn Entwicklung vor der Brüsseler Außenmini ster-RKonferenz, die über das Schicksal de EVG-Vertrages Seren S01I. Herzsd 5 Harte 1925 wurde diese Fartei n Holland sagt„absolut Nein“ In der ersten Sitzung antwortete nur Hol- lands Außenminister Beyen auf die Rede von Mendes-France. Die Ausführungen des Pa- riser Regierungschefs so erklärte er— ent- stellten den Sinn dieser Konferenz und des- halb müsse er„absolut Nein“ dazu sagen. Uber Einzelfragen der Vorschläge könne man zweifellos noch sprechen, aber soweit die Sub- stanz des Vertrages angegriffen werde, gebe es nur eine deutliche Ablehnung. In maßgeblichen deutschen Delegationskrei- sen wurde darauf hingewiesen, daß die Aus- führungen von Mendeès-France die„ge- dampfte“ Stimmung auf der Konferenz nur noch verstärkt hätten. Man müsse sich fra- gen, warum er nicht auch zu einem vor Jah- ren von seinen Vorgängern unterzeichneten Vertrag stehen wolle, da er doch auch an der Stellungnahme dieser Vorgänger zur Saar- krage so sehr festhalte. In diesen Kreisen wird gicht daran gezweifelt, daß Adenauer der Tendenz nach hinter Beyen steht. Sie befürch- ben ferner, dag die„Entweder-Oder-Politik“ der Franzosen lediglich zu einem deklamato- rischen Ergebnis der Konferenz führen wird. dhne daß eine sachliche Annäherung erreicht werde. Adenauers und Piccionis Antwort In der Nachmittagsitzung sprach als erster Bundeskanzler Adenauer, dem sich der italie- gische Außenminister Piccioni anschlog. Nach zuverlässigen Informationen soll Adenauer klärt haben, daß die framzösischen Vor- zchläge nicht annehmbar seien, da neue, zeit- ubende Abstimmungen der Parlamente not- wendig würden. Und selbst wenn der EVG- Vertrag mit den Anwendumgsprotokollen von der franz chen Nationalversammlung rati- Aziert werden sollten, wäre das EVG-Projekt. von einer Verwirklichung noch weit entfernt. Trotzdem müsse eine schmelle Lösung des Di- emmas gefunden werden, da die Politische Weltsituation weitere Verzögerungen der EVG t. gestatte. Darum sei er bereit, die fran- 2 hen Protokolle als„Diskussionsgrund- Age“ anzunehmen. Zu diesem Zwecke sollten ie Delegierten die französischen Vorschläge doch einmal Punkt um Punkt durchgehen and zwei Listen aufstellen— zuerst eine Liste der Vorschläge, die als bloße Ange- Sgenbeiten der Iriter pretation betracłubet Werden könmen, und eine zweite Läste der Susie, die an die Substanz des Vertrages zührten und über die zwischen den Verhand- Ulngspartnern keine Finigung erzielt werden Fönne. Der italienische Außenminister Piccioni soll erklärt haben, Italien könne keinerlei Ande- rung des EVG-Vertrages akzeptieren, die es Owenclig n Würde, den Vertrag erneut den parlamentarischen Kommissionen zu un- terbreiten. Auch Piccioni forderte, daß kein EVWG-Mitgliedstaat diskriminiert werden dürfe. Die„supranationalen Aspekte“ der EVGA dürften außerdem nicht„verwässert“ werden. Außer von den Niederlanden wurden die französischen Wünsche auch von Belgien und Luxemburg als un annehmbar bezeichnet. Alle drei Benelus-Staaten verlangten, daß es in den Grundzügen bei den von ihnen ratifizler- ben Verfragstexten bleiben müsse. Angesichts dieser Diskrepanz der Auffassungen ist nicht ersichtlich, wie noch ein Kompromiß zustande gebracht werden könnte. Unermüdliche Arbeit für Europa De Gasperi, Gründer und langjähriger Fü. rer der größten politischen Partei Italiens, dei Democrazia Christiana, erwarb sich durcl seine Lauiterkeit, Bescheidenheit und Ent. schlossenheit viele Bewunderer innerhalb un- außerhalb Italiens, und selbst seine politischer Ge gner— Wie der italienische Kommunisten führer Togliatti— achteten ihn. Als Aleide de Gasperi im Dezember 1941 als Führer der Christlich- Demokratischen Partei die Regierungsgeschäfte übernahm, Wal er für viele Italiener ein Unbekannter, da ei seit ssiner Entlassung aus dem faschistischen Gefängnis im Jahre 1930 nicht im öffentlichen Leben kätig war. Er würde am 3. April 1881 in Pieve Tesind in der Nähe von Trient geboren, das damals zlir österreich- ungarischen Monarchie gehörte Obwohl von Geburt Gsterreicher, setzte 1 sich als Student und Journalist leidenschaft- lich für den Anschluß Südtirols an Italien ein Er legte sein juristisches Staatsexamen an del Universität Wien ab und wurde 1911 als Mitsliec der Katholischen Partei Abgeord- neter im österreichischen Parlament. Beim Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde er bei dem Versuch, nach Italien zu flüchten verhaftet und als Kriegsdienstverwei 5 880 eimer Gefängnisstrafe verurteilt. N Anschluß Südtirols an Italien wurde 85 1 55 November 1918 italienischer Staatsbürger. Bis 1924 war de Gasperi dann Abgeordneter den italienischen Kammer als Mitglied der Volks- Mussolin verboten und de Gasperi wegen Verbreitung antifaschistischer Propaganda verhaftet. Nach seiner Freilassung erhielt er eine Stellung als Sekretär im Vatikan, wo er bis zum Sturz Mussolinis imm Juli 1943 zurückgezogen lebte. Alle sechs italienischen Parteien einigten sich 1945 auf de Gasperi als Ministerpräsiden- ten und Außenminister. In seine Regierungs- zeit fallen die Revision des italienischen Frie- dens vertrages, die Aufnahme Italiens in den Nordatlantik-Pakt, die zusammen mit dem früheren französischen Außenminister Robert Schuman und Bundes anzler Adenauer 2 Wege gebrachte Schaffung der Montanuniom und damit die Legung des Grundsteins für die Europaische Verteidigungsgemeinschaft und die Politische Gemeinschaft Europas. ö De Gasperis Verdienst war es auch, das nach dem Kriege in Italien drohende Aru schwellen des Kommunismus abzufangen und die Kommunisten aus der Regierung zu ver drängen, ohne daß es zu Generalstreik od sonstigen angedrohten Unruhen gekommen Wäre. Der stete Weg des Erfolges, der dem italienischen Staatsmann beschieden war nahm jedoch mit den Parlamentswahlen im Sommer 1953 sein Ende. Die Christlich Demo- kratische Partei errang nicht mehr die not- wendige Mehrheit. Ein letzter Versuch, ei Minderheitskabinett zu bilden, kam ni mehr zum Tragen. Nun auch auf Widerstan in den Reihen der eigenen Partei stoßend, ga de Gasperi schließlich die Führung der„De- Mocrazia e an jüngere Kräfte 2 dent und wurde im Ma 1 Darlaments der Montan- Jahre 1952 hatte er für seine Ver- nste um die Einigung Europas den Karls 8 der Stadt Aachen erhalten und war mit oBkreuz des Bundesverdienstordens Ausgezeichnet worden. Frauer in der ganzen Welt rotz der Krankheit de Gasperis kam sein d überraschend. Der italienische Minister- Mario Scelba und Amintore Fan- Als Nachfolger de Gasperis Vorsit- r der Christlich- Demokratischen Partei orden War, brachen sofort ihren Urlaub und begaben sich nach Sella Valsugana. che Pageszeitungen Roms brachten die cht vom Tode de Gasperis in großen zeilen oder sogar Extrablättern. Papst äàußerte sich tief bewegt über das Hinscheiden des großen Staatsmannes. Zundeskanzler Adenauer, der von Brüssel aus Beileidstelegramme an Ministerpräsidem „die Witwe de Gasperis und die Demo- Christiana schickte und Außenminister ni persönlich sein Beileid aussprach, be- zeichnete den Tod de Gasperis als„großen 8 r Huropa“.„Ich bin tief erschüttert 2 dieser Nachricht“, sagte er.„Ich empfinde auch persönlich als einen schweren Schlag, Well de Gasperi und ich in der Vergangen- it sehr eng für die europsische Einigung 1Samm engearbeitet Haben“. r. belgische Außenminister Paul Henri Haak erklärte in Brüssel:„Tief bewegt höre vom Tod de Gasperis. Er war für mich eimer der intelligentesten, fähigsten, ehrlich sten und mutigsten Staatsmänner der Gegen- Wart. Er war ebenso ein glühender Verfech- ter Europas. Die Nachricht seines Todes, di gerade zur Eröffnung der Brüsseler Konfe- benz eintrifft, bewegt mich tief. Es war zum größten Teil sein Werk, das wir heute hier retten müssen. Ich hoffe, daß das Andenk an seine Arbeit uns allen ein Ansporn ses Wird“, 5 Bundespràsident Heuss übersandte dem Präsidenten der italienischen Republik, 18185 Eina zudli, folgendes Beileidstelegramm: 1 traurige Nachricht vom Ableben Aleide Gasperis hat mich schmerzlich bewegt. M dem Verblichenen, dem es vergönnt War, den vielen Jahren seiner Ministerpräsidenfe schaft Italien einen hohen Grad innerer S8 bilität und internationaler Anerkennung verschaffen, verliert die westliche Well ei Persönlichkeit von hohem staatsmänni Format und einen nimmermüden Vorkämpfer der europäischen Gemeinschaft.“ 1 Auch Eisenhower, Churchill und Eden so. Menides-FHrance sandten Beileidstelegra 5 an die italienische Regierung und die N de Gasperis. 5 Eeine„ vor der EVG London intervenierte in Paris PATIS(UP). Der britische Botschafter in Paris, Sir Gladwyn Jebb, der am Montag zu dringenden Beratungen mit Premierminister Churchill nach London beordert worden War, kehrte am Mittwochmorgen nach Paris zurück Und suchte sofort den Guai d'Orsay auf, Wo er eine Note des britischen Außenministerium überreichte. In der Note legt die hritische Re glerung ihre Ansichten über die Anderung Wünsche des französischen Ministerpräsi ten Mendeès- France dar. 5 Wie in unterrichteten Kreisen Loud Adenauer spricht in Stuttgart Programm des„Deutschen Bauerntages 1954“ — Kundgebung auf dem Killesberg Stuttgart(ZS8H). Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am 29. September in Stutt- gart auf dem Killesberg bei der großen Rund- gebung des Deutschen Bauernverbandes im Rahmen des„Deutschen Bauerntages 1954“ sprechen. In Hinblick auf die agrarpoliti- schen Entscheidungen des kommenden Herb- stes wird diesen Ausführungen des Bundes- Kanzlers über die Landwirtschaft hinaus all- gemeines Interesse entgegengebracht werden. Das nunmehr vorliegende Programm des Deutschen Bauerntages sieht für die erwähnte Kundgebung u. a. auch eine Ansprache des Bundeslandwirtschaftsministers Dr. Lübke und einen Vortrag des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Reichsminister a. D. Dr. Andreas Hermes, mit dem Thema„Der Deut- sche Bauernverband— Rückblick und Aus- blick“ vor. Hermes wird, wie bekannt, aus Altersgründen eine Wiederwahl zum Präsi- denten der land wirtschaftlichen Berufsorgani- sation nicht annehmen. Er wird in seinem Vortrag die Entwicklungsgeschichte und die Bedeutung einer geschlossenen Standesvertre- tung der Bauern behandeln und die Mög- lichkeiten und Grenzen der berufsständischen Agrarpolitik aufzeigen. Welchen Wert der Bauernverband auch der ihm obliegenden Bil- Aungsaufgabe an unserem Landvolk beimißgt, geht aus dem letzten Vortrag der KRunde- gebung hervor, den der Leiter der Deutschen Bauernhochschule in Fredeburg, Professor Dr. Georg Raederscheidt, über„Die Persönlich- keitsbildung, eine entscheidende Vorausset- zung für den Erfolg der deutschen Landwirt- schaft“ halten wird. Auf dem Deutschen Landfrauentag, der Shenfalls am 29. September nachmittags im Großen Kursaal in Bad Cannstatt abgehalten Wird, sprechen u. a. die Vorsitzende des Deut- schen Landfrauen verbandes, Gräfin Marie Luise Leutrum, Unterriexingen(Kreis Lud- Wigsburg), und Professor Dr. Krämer von der Technischen Hochschule Karlsruhe, der vor den Landfrauen des gesamten Bundesgebie- bes das Thema„Arbeit und Freizeit“ behan- deln wird. Den Hauptvortrag auf dem Deut- schen Landjugendtag am 30. September auf dem Killesberg hat Dr. Heinz Haushofez, München, übernommen a Kampf gegen Wasserverschmutzung Seebohm kündigt Gesetz für die Binnenschiff- fahrt an BOn n(E. B.) Bundesverkebhrsminister See- bohm kündigte die Vorlage eines Gesetzes zur Reinhaltung der Bundeswasserstraßen an. Der Entwurf soll in Kürze dem Kabinett zugelei- tet werden. Der Minister teilte im Bulletin der Bundesregierung mit, daß zur Zeit folgende Maßnahmen erwogen werden, um die von Motor- und Tankschiffen verursachte zuneh- mende Verunreinigung der Wasserstraßen ab- Zustellen: 1. Einbau von Sammeltanks zur Aufnahme von ölhaltigem Abwasser und Glrückständen an Bord der Binnenschiffe; 2. Einbau von G- Abscheidern in die Lenzleitungen der Motor- schiffe und Tankschiffe; 3. Einbau von Glfän- gern in die Auspuffleitungen der Motor- Schiffe; 4. Einrichtung von Sammel- und Ver- Wertungsstellen an Land, an die die gesam- melten Altöle, ölhaltigen Bordabwasser sowie Ol und Tankreinigungsrückstände von den Schiffen abgegeben werden können. Besonders dringlich ist nach Ansicht See pohms die Frage der Verschmutzung durck Olrückstände auf dem Rhein. Die Zentral- kommission für die Rheinschiffahrt sei daher gebeten worden, die Frage der Glverschmut- Zung im Laufe ihrer nächsten Sitzung erneut zu beraten. Auch die internationale Kommis- sion zum Schutze des Rheins gegen Verunrei- nigung werde die Angelegenheit aufgreifen. Sowet-Berater in Pankows Behörden Einsatz in Ministerien und Betrieben Pankow protestierte in Bonn Berlin(UP). Aus Moskau wurde in der letzten Zeit eine größere Anzahl von Beraterr Tür eine dauernde Tätigkeit in die Sowjet- Zonen-Republik geschickt, meldet das„Infor- mationsbüro West“ aus Kreisen des SED- Zentralkomitees. Zwischen dem Zentralkomi- tee der SED und der KPdSU soll vereinbar Worden sein, daß die sowjetischen Beratei Als Mitglieder der SED gelten und in der Pankower Ministerien sowie in den Verwal. tungen und Schwerpunktbetrieben als Mit- Slieder der Kollegien und Fachberater 2ui Durchführung besonderer Aufgaben hexansg; zogen werden sollen e Die Sowietzonenregierung hat gestern zum ersten Mal mit einem diplomatischen Schrit. beim Bundesinnenministerium„scharfen Pro- test“ gegen die Festnahme von Bürgern dei Sowjetzonenrepublik und die Beschlagnahme Ostzonaler Fahrzeuge in der Bundesrepublil eingelegt. Der Protest wurde Bundesinnen- minister Schröder vom Sowijetzoneninnen- minister Stoph in einem Schreiben übermit- telt. Darin beschwert sich Stoph darüber, daf die bayrische Polizei vor einigen Tagen Mit- Slieder eines Kulturensembles der Sowjetzone in Nürnberg festgenommen und unter dei Verletzung„gültiger Bestimmungen“ ausge- Wiesen habe. Zuvor seien die Mitglieder dei Kulturgruppe„brutalen“ Verhören unterzo- gen worden. John- Debatte Anfang September Die Sozialdemokratische Partei tritt für die Abhaltung der Sondersitzung des Bundestages Uher den Fall John am 3. September ein. CDU und FDP haben sich dafür ausgesprochen, die Sondersitzung am 6. oder 7. September abzu- Halten, weil während der vorangehenden Wo- che der Deutsche Katholikentag in Fulde stattfindet, an dem zahlreiche Abgeordnete teilnehmen wollen. Die Einsetzung des von der SPD geforder- ten Untersuchungsausschusses ist sicher, de der Bundestag verpflichtet ist, auf Verlangen von einem Viertel seiner Mitglieder Unter- suchungsausschüsse zu bestellen. Die SpD erfügt über mehr als ein Viertel aller Stim- men. Die Entscheidung über den Zeitpunkt der Sondersitzung des Bundestages wird in den nächsten Tagen fallen, sobald Bundes- tagspräsident Ehlers von seinem Urlaub zu- rückgekehrt ist. Bulganin: Wir sind gegen den Krieg Tschu En Lai lobt Indonesien— Australien warnt wegen Neu-Guinea Moskau(UP). Der sowzetische Verteidi- gungsminister Marschall Bulganin sagte in einer Rede:„Wir wollen keinen Krieg. Wir sind allerdings vorbereitet, aber— ich wieder- hole es— wir sind gegen den Krieg, jedoch nicht etwa, weil wir schwach sind, sondern Weil wir wissen, was Krieg ist.“ Bulganin sprach während eines Empfangs, den der indonesische Botschafter in Moskau aus Anlaß des neunten Jahrestages der Ge- winnung der Unabhängigkeit Indonesiens gab. Erschienen waren dazu u. a. der stellver- tretende sowjetische Ministerpräsident Kaga- nowitsch, der stellvertretende Außenminister Gromyko und zahlreiche Fachminister. Unter den Mitgliedern des Diplomatischen Korps sah man die Botschafter aller asiatischen Staaten und die Geschäftsträger der USA, Großbritan- niens und Frankreichs. Der chinesische Ministerpräsident Tschu En Lai lobte Indonesien, weil es sich nicht an dem Verteidigungspakt der SEATO heteiligen Wolle. Wie der Sender Peking berichtete, nahm Tschu an einem Empfang des indonesischen Botschafters am Unabhängigkeitstage des Landes in Peking teil und hielt dabei eine politische Rede, in der er sich scharf gegen die „militaristischen Blocks“ wandte.„Es ist Klar, daß die Haltung Indonesiens(gegen die SEATO) für die Aufrechterhaltung des Frie- dens in Südost-Asien von größter Bedeutung ist“, sagte Tschu, der dabei auf die„historische und traditionelle Freundschaft zwischen China und Indonesien“ hinwies. Tschu sagte ferner: „Wir brauchen den Frieden vor allem für den Aufbau unseres eigenen Staates. Die Aufrecht- erhaltung des Friedens ist das gemeinsame Ziel und die Aufgabe unserer beiden Staaten, ebenso wie der Staaten der Colombo-Ronfe- renz. Der australische Außenminister Casey gab bekannt, Australien werde sich jeder Ande- rung des gegenwärtigen staatsrechtlichen Zu- standes der Insel Neu-Guinea widersetzen. Wenn die Neu-Guinea-Frage vor die UN kom- men sollte, werde Australien dagegen oppo- nieren, daß der niederländisch verwaltete Teil der Insel Indonesien überlassen wird. Ohne die indonesische Regierung diskreditieren 2⁊u Wollen, müsse er sagen, daß der Bevölkerung der Insel mit einer Beibehaltung der nieder- ländischen Verwaltung am besten gedient sein Werde. Der andere Teil der Insel wird von Australien verwaltet. Labour-Delegation führt Handelsgespräche Vier Mitglieder der britischen Labour-Dele- ation, die zur Zeit in Peking weilt, führten mit dem rotchinesischen Handelsminister und dessen Mitarbeitern ein„langes Gespräch“ über den britisch- chinesischen Handel. Von britischer Seite nahmen Bevan, Phillips, Burke und Ernshaw an den Verhandlungen teil. Die britische Delegation erschien auch bei dem erwähnten Empfang des indonesischen Bot- schafters in Peking. Weitere sieben Labour- Abgeordnete haben jetzt ebenfalls eine Einladung des Auhenmini- Steriums der chinesischen Volksrepublik er- Halten, das kommunistische China zu besu- chen. Alle sieben Abgeordneten haben die Eimladung angenommen. Sie gehören sämt- lich dem von Aneurin Bevan geleiteten lim ken Flügel der Labour Party an. Das britische Handelsministerium hat im hmen der gelockerten Embargolisten für Ausfuhr hinter den Eisernen Vorhang zwei Großaufträge der sowjetischen Razno-Import- Agentur an ein maßgebendes britisches Unter- nehmen für Elektroausrüstungen lizenziert. Bei den lizenzierten Lieferungen handelt es sich um zwei Aufträge über Kabel im Wert van zusammen 1,7 Millionen Pfund. Insgesamt Können nach Schätzungen des Handelswini- steriums auf Grund der Kürzung der Ausfuhr- verbotslisten an britische Firmen vergebene sowjetische Aufträge in Höhe von rund fünf Millionen Pfund jetzt lizenziert werden. Stoph wird keine Antwort erhalten Sein„Protest“ ist nur Propaganda BO nn(E. B.) Die Bundesregierung wird den schriftlichen Protest des Sowjetzonen-Innen- ministers Stoph gegen die angebliche Fest- nahme von Bürgern der Sowjetzone in dei Bundesrepublik nicht beantworten. Ein Spre- cher des Bundesinnen ministeriums teilte mit daß die Bundesregierung das Schreiben Stophs Als„eines der üblichen Propagandaschreiben- betrachte. Stoph hatte am Mittwoch in einem Schrei- den an Bundesinnenminister Schröder dage- zen protestiert, dag die Nürnberger Polizei- behörden auf Anweisung des bayerischen In- nenministers vor einigen Tagen Mitglieder mes sowjetzonalen„Kulturensembles“ Abge- fangen und wieder über die Zonengrenze ab- geschoben hatten. Massenverhaftungen in Marokko Neue Unruhen und Mordanschläge Rabat(UP). Mit großer Heftigkeit bra- chen gestern erneut in Marokko Umruben aus, nachdem in dem französischen Protektorat eine Woche lang Ruhe geherrscht hatte. Zwei Morde geschahen in Casablanca. Der eine der Getöteten war der Stellvertreter des Paschas in Sasablanca, das andere Opfer der Terro- risten ein eingeborener Polizist. In der Nähe von Oulmes stehen zur Zeit Turid 500 Hektar besten Waldes in Flammen. Es wird angenommen, daß auch dieser Brand auf eine Brandstiftung der Terroristen zu- rückgeht. Die in der Umgebung ansässigen Stämme weigerten Sich, an der Bekämpfung des Feuers teilzunehmen. Sie versuchten viel- mehr die französischen Forstbeamten bei ih- ren Bemühungen, das Feuer einzudämmen, zu stören. Eine Truppenabteilung mußte aus- Sesandt werden, um die mit der Bekämpfung des Waldbrandes Beschäftigten zu schützen In Port Lyautey, dem Schauplatz der Er- mordung von sieben Franzosen in der zwei- ten Augustwoche, wurden inzwischen 3000 Personen festgenommen und in das Zentral- Sekängnis eingeliefert. 39 von ihnen sollen angeblich bereits ihre Teimahme an den Mor- den gestanden haben. Ungefähr 1200 von den Ursprünglich Verhafteten konnten Allerdings nach ihrer Uberprüfung wieder entlassen werden. Geistliche forderten Rückkehr des alten Sul- tans— Tunesien- Verhandlungen beginnen Rabat(UP). Die Leibwache des Sultans von Marokko ist am Mittwoch in den„Horn“, den als unverletzlich geltenden Teil der heili- Sen Moulay-Idriss-Moschee in Fez, eingerückt und hat dort 40 Ulemas(Geistliche) sowie 30 Angehörige der verbotenen Istiqlal-Partei verhaftet, die dort Zuflucht vor den französi- schen Razzien gesucht hatten. Die französi- schen Truppen hatten bei ihrer Durchkäm- mungsaktion die Unverletzlichkeit des„Horn“ respektiert. Die verhafteten Geistlichen hatten öffent- lich die Rückkehr von Ex-Sultan Mohammed Ben Jussuf gefordert. Von amtlicher Seite Wurde zu der ganzen Angelegenheit mitge- teilt, es handle sich um eine rein religiöse Affaire, die nichts mit der französischen Ge- richtsparkeit zu tun habe. Allerdings sei es Wahrscheinlich, daß die Verhaftungen neue Demonstrationen gegen den Sultan auslösen Würden. 5 Die formellen Verhandlungen über die Verwirklichung des Versprechens der fran- z6sischen Regierung, Tunesien die volle innere Autonomie zu gewähren, werden in den ersten Septembertagen beginnen. Der Veröffent- lichung des diesbezüglichen KRommuniqués gingen Besprechungen zwischen dem tunesi- schen Ministerpräsidenten Tafar Ben Ammar und dem Nordafrika-Minister Fouchet voraus. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß an- gesichts der in Tunesien eingetretenen Be- ruhigung erwogen werde, die politischen Ge- kangenen bedingt wieder auf freien Fuß zu setzen. Der tunesische Ministerpräsident hat von Frankreich eine vollständige politische Amnestie gefordert. Schweden verzichtet auf Sicherheitsrat UN von Indonesien angerufen— Budget über 46,8 Millionen Dollar Ne MN LVO YER(UP). Schweden hat auf seine Tandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im Sicherheitsrat der UN verzichtet, den zur Zeit ein Vertreter Dänemarks einnimmt. Das Man- dat Dänemarks läuft jedoch Ende des Jahres ab. Seit der Gründung der UN ist dieser Sitz, der den„kleineren Nationen“ Europas vorbe- Halten bleibt, von den Niederlanden, Belgien, Norwegen und Dänemark besetzt worden. Da Schweden auf den Sitz verzichtet, kommt jetzt eme Kandidatur Belgiens in Frage. Indonesien hat sich jetzt offiziell an die UN mit der Aufforderung gewandt, eine Debatte über den indonesisch- holländischen Disput über West-Neuguinea auf die Tagesordnung Zu setzen. In dem Antrag heißt es, daß sich dieser Streitfall zu einem explosiven Problem entwickeln könne. Indonesien Verlangt die Eingliederung West-Neuguineas in indonesi- sches Ste Zebiet. Der UN- Generalsekretär Dag Hammars- den Haushalt der Vereinten Natio- 55 Vorgelegt, der Ausgaben in Höhe Hionen Dollar vorsieht. Der Vor- ibt um rund eine Million Dollar ishalt für 1954. Die Einsparun- ster Linie darauf zurückzufüh- ren, daß die Zahl der Planstellen beim Per- schal der UN in New Lork im kommenden Jahr um 160 auf insgesamt 3957 Verringert Werden soll. Mi Völlige Verwirrung in Vietnam „Schattenverwaltungen“ der Kommunisten Saigon(UP). Die politische Situation in Vietnam ist in eine heillose Verwirrung gera- ten. Die Propagandakampagnen der verschie- densten Seiten nehmen einen geradezu ao- lischen Umfang an. In den meisten der süd- vietnamesischen Provinzen haben die Rom mumnisten schon jetzt„Schattenverwaltungen“ gebildet, die zumeist unmittelbar außerhalb der Provinzstädte ihre Tätigkeit aufgenom- men haben. Uberall werden unter den Bauern „Volksabstimmungen“ abgehalten, bei denen die Befragten zwischen dem Staatschef von Viet- nam, Bao Dai, und dem Führer der Viet- minh- Aufständischen, Ho Tschi Minh, wählen müssen. In gleichem Maße, in dem die Stärke der Kommunisten in Südvietnam zunimmt, geht die Auflösung der vietnamesischen Streit- kräfte voran. Die Regierung, selbst in die ver- schiedensten Richtungen gespalten, ist macht- los gegen alle diese Vorgänge. Die Ultra-Na- tionalen, die zur Zeit die Regierung kon- trollieren, haben einen scharfen Kampf gegen Bao Dai ausgerufen, der in Kürze aus Frank- reich in Saigon zurücker wartet wird. Uberall sind Anschläge zu sehen, die sich Sowohl ge- gen Bao Dai als auch gegen die Franzosen richten. Um das politische Chaos noch zu ver- größern, haben sich auch die machtvollen re- ligiösen Sekten und die kleinen Splittersekten eingemischt, so dag durch ihre Aufrufe und e das politische Bild noch unklarer Wird. WICHTIGES IN KURZ E Der Präsident der Sowzetzone, Wilhelm Dieck, ist nach mehrwöchigem Urlaub in der owWjetunion wieder nach Pankow zurückge- kehrt. Die Schweiz und Schweden werden die Ver- teilung der amerikanischen Spenden für die Hochwasser geschädigten in der Sowjetzone überwachen. Fapst Pius XII. wird am 1. November auf dem Platz vor dem Petersdom das neue Fest Mariä- Königin verkünden. Tahar Ben Ammar, der neue tunesische Mi- nisterpräsident, stattete dem in Frankreich ternierten Nationalistenführer Bourghibe einen Besuch ab, bei dem sie sich über die künftige Politik in Tunesien einigten. Premierminister Malan hat mit seiner Na- tionalpartei in Südafrika in sämtlichen Pro- vinzen— mit Ausnahme des pro- britischen Natal— überlegene Wahlsiege errungen. Neues aus aller Welt Atomgeschütz rutschte von der Straße Merkwürdiger Unfall in Bayern München(UP). Eines der in Westdeutsch- land stationierten amerika schen 28-œm- Atomgeschütze ist in der Nähe vom Rotten buch im Landkreis Schongau mit seinen bei- den schweren Zugmaschinen von der Straße abgerutscht und eine vier Meter hohe B- schung hinabgestürzt. Dabei wurden zwei amerikanische Soldaten schwer und drei wei- bere leicht verletzt. Das 85 Tonnen schwere Geschütz muß von Spezial-Hebegeräten wie der auf die Straße gestellt werdem. Der Um- stamd, daß die amerikanische Armee mit die- Sem Geschütz so weit im Südosten der Bun- desrepublik operierte, hat allgemein Uber- raschung ausgelöst. Bisher waren diese Atom- geschütze stets westlich des Rheins stationiert. Zuchthaus für Reimanns Sohn Wegen Desertation aus der Volkspolizei— Täschner aus der Volkskammer ausgeschlossen Berlin(UP). Der 28 jährige Sohn des west deutschen Kommunistenführers Max Reimann, Josef Reimann, wurde von einem Sowjet- zonen-Gericht als Deserteur der Volkspolizei zu 15 Jahren verurteilt, meldet der„Unter- suchungsausschuß freiheitlicher Juristen“. Rei- mamnm junior, der im September 1949 aus der Sowjetzone in die Bundesrepublik geflüchtei War, soll nach einiger Zeit aus bisher unbe- kannten Gründen wieder in die Sowjetzone zurückgekehrt sein, wo er alsbald verhaftet Wurde. Vom November 1950 bis zum Frühjahr 1952 lag er streng isoliert im SSD- Untersu- chungsgefängnis Hohenschönhausen. Nach sei- ner Verurteilung kam der junge Reimann in das mecklenburgische Zuchthaus Bützow-Drei- bergen, aus dem er kürzlich mit unbekanntem Ziel abtransportiert wurde. Auf ausdrücklichen Wunsch seines Vaters mußte Josef kurz nach seiner Entlassung aus soWqetischer Kriegsgefangenschaft im Januar 1949 der Volkspolizei beitreten. Wenige Mo- nate später, im September 1949, flüchtete er aus der Volkspolizeischule in Torgau. In West⸗ deutschland lebte er dann mit seiner Mutter zusammen, die von dem Kommunistenführer seit 1939 geschieden ist. Der ehemalige Generalsekretär der Sowjet- zonen-LDP, Herbert Täschner, ist jetzt auch aus der Volkskammer der Sowjetzone ausge- schlossen worden. Täschner war vor einiger Zeit von seinem Posten als LDP- General- sekretär abgesetzt worden. Der Vorgänger Täschners, Günther Stempel, wurde 1950 vom Staatssicherheitsdienst verhaftet. Seitdem gili er als verschollen. Lastzug rammte Triebwagen Zwölf Schulkinder schwer verletzt Hamburg(UP). An dem unbeschrankter Bahnübergang in Waffensen(Kr. Rotenburg raste mit sechzig Kilometern Geschwindig- keit ein Lastzug in einen Bahntriebwagen Der zumeist mit Schülern besetzte Triebwagen wurde völlig aufgerissen und von den Gleisen herunter auf die Straße geworfen. Zwölf Mäd- chen und Jungen mußten mit schweren Ver- letzungen in das Krankenhaus Rotenburg ge- pracht werden. Der Fahrer und der Beifahrer des Lastzugs wurden nur leicht verletzt. Men- schenleben simd nicht zu beklagen. Das Un- Shiick ereignete sich, als der Triebwagen aus dem Bahnhof Waffensen fuhr. Der Lastzug- Tührer will das rote Blimklicht am Bahnüber- galig übersehen haben. Die Polizei stellte fest, daß die Blinklichtanlage intakt War. Todesurteil wegen Taxifahrer-Mords Augsburg(UP). Der 30jährige Oberfeld- Webel Robert K. MeMahan wurde vom Kriegs- gericht der 5. US-Infanterie-Division in Augs- burg zum Tode verurteilt. Er wurde für schul- dig befunden, am 10. Juli bei Hechendorf am Ammersee den 68jährigen Münchener Taxi- fahrer Karl Kaiser erschossen und beraubt zu haben. MeMahan hatte behauptet, in Notwehr handelt zu haben, verwickelte sich aber im Verlauf seines Verhörs immer wieder in Wi- dersprüche. Das nun gefällte Urteil wird erst dann rechtskräftig, wenn es von Präsident Eisenhower bestätigt wird. 1 e r Holländischer Rüstendampfer beschossen Mysteriöses Verhalten eines Sowjet-Kreuzers Delf zii l, Holland(UP). Der Kapitän des 400 BRT großen niederländischen Küsten- dampfers„Dora“ hat seinem Reeder mitge- teilt, daß sein Schiff im Finnischen Meerbusen von dem sowjetischen Kreuzer„Iwan“ be- schossen worden ist. Die„Dora“ habe dar- zufhin, obwohl sie sich außerhalb der ver- botenen Gewässer befand, sofort gestoppt. „Iwaan“ habe das gleiche getan und das Feuer eingestellt, aber kein Signal oder irgendeine andere Anweisung gegeben. Als nach einiger Zeit noch nichts geschehen sei, habe die „Dora“ die Reise fortgesetzt, sei daraufhin Aber wieder beschossen worden. Sie habe dann wieder gestoppt und die„Iwan“ habe gleichfalls erneut angehalten. Nach abermali- ger langer Wartezeit habe die„Dora“ dann wieder die Fahrt aufgenommen. Der Kreuzer habe abgedreht und sei verschwunden. 1 5 — , Taifun raste über Japan Zahlreiche Opfer und schwere Schäden Tokio(UP). Ein Taifun, der mit 170 Stun- ddenkllometern über die japanische Insel Riu- Schiti hiwegbrauste, hat nach den bisher vor- Hegeirdem Berichten 20 Todesopfer und 49 Ver- etzte gefordert, 43 Personen werden noch vermißt. Der Taifun hat nach Angaben der etsorologischen Büros auf seinem Weg durch Japan an den Gebirgen aber bereits s0 viel i Kraft verloren, daß er bei seirem für deute erwarteten Eintreffen in Togo nur noch als„tropischer Sturm“ pezeictmet werden Fönme. Der durch den Taifun 2 1 te Sachschaden ist beträchtlich. Etwa 380 Häuser wurden zerstört oder beschädigt ud weitere 9700 Häuser mußten wegen des Hochwassers geräumt werden, das durch die den Taafun begleitenden heftigen Regenfälle hervorge- dufem Wurde. Ferner sind fünf in Häfen lie- gende Fischerboote im Sturm gesunken. Zwel Bogte werden vermißt. N . 5 übe recl Bur Setz von Tei! mil. Kas, sine alle en er Ps Soz. run tere nat! Stei nan stev Wer 2 Arb Kin Wer 1 3 1 Fre . 1 5 ionen! 2 Jedes Ding hat zwei Seiten! Der gute alte Freiherr von Knigge, dessen Ratschläge zum guten Teil auch heute noch ihre Geltung haben, urteilte so:„Sei vorsich- tig in Tadel und Widersprüchen! Es gibt we nige Dinge in der Welt, die nicht zwei Seiter haben. Vorurteile verdunkeln oft die Augen selbst des klügeren Mannes, und es ist sehr schwer, sich gänzlich an eines andern Stelle zu denken. Urteile besonders nicht so leicht über kluger Leute Handlungen, oder deine Bescheidenheit müßte dir sagen, daß du noch weiser seist als sie. Ein großer Mann ist oft- mals lebhafter als ein anderer, hat heftigere Leidenschaften zu bekämpfen, bekümmert sich weniger um das Urteil der großen Masse hält es weniger der Mühe wert, sein gute: Gewissen durch große Apologien zu recht- fertigen. Uberdies soll man lieber fragen „Was tut der Mann Nützliches für andere?“ und wenn er solches tut, über dies Gute die kleinen leidenschaftlichen Fehler, die höch- stens unwichtigen Nachteil wirken, verges- Sen. Und noch eines: maße dir nicht an, die Be- Weggründe zu jeder guten Handlung abwägen zu wollen! Bei einer solchen Rechnung Wür⸗ den vielleicht manche deiner eigenen Taten verzweifelt klein erscheinen. Jedes Gute muß nach seiner Wirkung für die Welt beurteilt werden.“ Daran sollst du denken, wenn es wieder einmal so weit ist, über jemand„Kriegsrat“ zu halten und heutzutage fehlt es doch selten an geeigneten Fällen. 20 DM Kindergeld ab 1. Juli steuerfrei Das Gesetz über die steuerliche und sozial- versicherungsrechtliche Behandlung In den letzten Tagen ist das Gesetz über die steuerliche und sozialversicherungs- rechtliche Behandlung von Kindergeld im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Das Ge- setz enthält Vorschriften für Einrichtungen von Wirtschafts- und Berufsgruppen oder Teilen von solchen zum Ausgleich der Fa- 8 0 * 9 milienlast Kinderreicher Familienausgleichs- kassen), und für ähnliche Regelungen. Danach * sind Leistungen für Kinder, die zusätzlich 8 im Hinblick auf die Zahl der Kinder währt werden(Kindergeld), beim Empfän- Mcher steuerfrei und gelten nicht als Einkom- Verdienst oder Entgelt im Sinne der men, U Sozialversicherung und Arbeitslosenversiche- rung, soweit sie für das dritte und jedes wei- tere Kind gewährt werden und 20 DM mo- natlich für jedes dieser Kinder nicht über- steigen. Die Leistungen sind unter den ge- nannten Voraussetzungen jedoch nur dann steuerfrei und beitragsfrei, wenn sie gezahlt werden. ) Durch Familienausgleichskassen, die von Arbeitgebern zum Zweck der Zahlung von Kindergeld an ihre Arbeitnehmer unterhalten werden. b) Durch private Arbeitgeber auf Grund von Betriebs vereinbarungen, Tarifverträgen, Tarifordnungen oder sonstigen betrieblichen Regelungen. c) Durch Einrichtungen, die zum Zweck der Zahlung von Kindergeld an Angehörige einer Wirtschafts- oder Berufsgruppe, die nicht Ar- beitnehmer sind, unterhalten werden. Bei den unter c) genannten Fällen ist für die Steuer- und Beitragsfreiheit die Anerken- nung der betreffenden Einrichtungen durch gen Bundesminister der Finanzen im Beneh- zen mit dem Bundesminister für Arbeit er- zorderlich. Die Beiträge zu diesen unter o) genannten Einrichtungen können bei der Er- mittlung des Einkommens nach den Vorschrif- ten des Einkommensteuergesetzes als Son- derausgaben abgezogen werden, soweit sie zur Zahlung von Kindergeld im Rahmen des Gesetzes erforderlich sind. 1954 in Kraft, auf dem Gebiet der Sozialver- Das Gesetz tritt rückwirkend ab 1. Juli sicherung jedoch erst mit Beginn des ersten Auf die Verkündung des Gesetzes folgenden Zeitabschnitts, der der Berechnung der Be- träge zugrunde zu legen ist. Telefongespräche nach Berlin billiger Das Bundespostmimisterium veröffentlicht eine Verordnung, durch die Ferngespräche und Fernschreiben nach Berlin verbilligt wer- den. Um der Berliner Wirtschaft gleiche Start- bedingungen mit der Wirtschaft einzuräumen Werden für Ferngespräche und Fernschreiben von und nach Berlin die nach der Entfernung derechneten Gebühren um eine Eritfernumgs- Klasse niedriger berechmet. Ein ganzes Warenlager zusammengestohlen Mannheim dsw). Zwei 20- und 22jährige Stenotypistinnen wurden wegen fortgesetzten gemeinschaftlichen Diebstahls zu je acht Mo- naten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten hatten von März 1953 bis Mai 1954 in über zehn Warenhäusern der Städte Darmstadt Frankfurt und Mannheim ein ganzes Waren- lager im Wert von über 2500 DM zusammen- gestohlen. Bei einer von ihnen fand die Polizei. die die Mädchen am 13. Mai in einem Mann- heimer Geschäft festnahin, nicht weniger al; 15 Damenpullover und acht Paar Oprringe. Zwei Todesopfer der„Todesstraße“ Mannheim Gdsw). Auf der Ausfallstraße nach Weinheim, die oft als Todesstrage“ be- zeichnet wird, wurden bei einem Verkehrsun- Tall zwei Menschen getötet. Nach Angaben der Polizei stieg ein Motorradfahrer mit einem amerikanischen Fahrzeug zusammen. Dabei Wurden der Motorradfahrer und sein Sozius- fahrer getötet. Mannheim(Isw). In Mannheim sind bis- her, außer den Sachspenden, fast 20 00 PM für die Hoch assergeschädigte en in Bayern ge- sammelt worden. Allein die Groschensammlung inn den Mannheimer Volks- und Berufsschu- len erbrachte 4200 DM. Wie die Stadtverwal- tung bekanntgab, sind diese Gelder bereits lie Bayerische Staatsbank nach München esen worden. Die Mannheimer Notge- meinschaft, der Zusammenschluß aller chari- tativen Verbände, Will noch weitersammeln da auch jetzt noch, Vornehmlich aus der ge- Werblichen Wirtschaft, zahlreiche Spenden ein- gehen. Das Stichwort hieß„Käseplatten“ Münz verbrecher erhielt 2 Monate Gefängnis Man n he im(lsw). Die Große Mannhei- mer Strafkammer verurteilte einen 34jährigen Shemiker und ehemaligen Leutnant des Bun- desgrenzschutzes wegen fortgesetzten Münz- verbrechens in Tateinheit mit Betrug zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis. Der An- geklagte wurde für schuldig befunden, von 1949 bis 1952 seien Komplicen, einen bereits 1952 in Dortmund zu eineinhalb Jahren Ge- kängnis verurteilten 60jährigen Graphiker, dei der Herst. ellung falscher S- DM-Noten un- berstützt und vier solcher Falsifikate verbrei- tet zu haben. Der Angeklagte hatte dem Gra- phäker in seiner Mannheimer Wohnung Un- er kunft gewährt, Spezialpapier besorgt und hm Kredite eingeräumt, um die Produktion von ungefähr 200 falschen Banknoten, die vom Jericht als die bisher am besten imitierten dezeichmet wurden, zu ermöglichen. Als der Angeklagte auf die versuchten Erpressungen des Graphikers nach dessen Haftentlassung nicht reagierte, zeigte ihn sein früherer Freund Wegen Beteiligung an, so daß er im Mai 1954 verhaftet wurde. Als erschwerend sah das Gericht an, daß der Angeklagte als Offlzier des Bundesgrenz- schutzes mit dem Dienstwagen mehrmals in den Schwarzwald gefahren war, um für die Fälschungen geeignetes Papier zu besorgen. Außerdem hatte er getarnte Telefongespräche mit Falschgeldinteressenten geführt.„Schik- den Sie neue Käseplatten“, hieß das Stich- wort für die Zelluloidplatten, die der Graphi- er zur Produktion des Falschgeldes verwen- dete.„Jedes Münzverbrechen ist ein Mord versuch am Körper des Staates“, sagte Land- gerichtspräsident Dr. Max Silberstein in der Icteilsbegründung. Pol Herzog, öbingen Copyright by Or. Ilopress Smbkl., Mainz durch Mainzer (33. Fortsetzung) Toni zog ihren Rock übers Knie. Acht, wie es kommt“, klagte sie. Kleider zu achten.“ nen, das so wenig auf sich hält.“ 2 Filmstar herum“, erwiderte Toni patzig. ironisch:„Danke.“ „Wir essen bald.“ Bussy Sagte gar nichts. VVV 5 Fal k „Ich weiß „Wenn 10h mich amüsiere, vergesse ich immer, auf meine „Du und Bussy, ihr beide paßt zusammen“, lachte Lester.„Ich habe selten ein Paar gese- „Und du läufst immer wie ein aufgeputzter Lester zog die Augenbrauen hoch und sagte „Zieh dich um, Toni“, flel Maria ruhig ein. hatte sich seine älteste Pfeife ange- steckt, stieb mächtige Rauchschwaden aus und London scheinen das mit sich zu bringen. Ge- hen wir schlafen.“ „Jad, pflichtete Lester ihr bei.„Ich bin müde.“ Nur Bussy saß noch lange in seipem tiefen Armstuhl am Kamin und starrte mit gerun- zelter, Stirn in den längst ausgebrannten Aschenhaufen 10. Kapitel Am nächsten Pag sprach Maria davon, wie- der nach Zwölfulmen zurückzukehren.„Wir haben deine Gastfreundschaft schon viel zu lange in Anspruch genommen“, sagte sie zu Le- ster.„Ich fürchte, unser Besuch wird dir neben deiner vielen Arbeit zu anstrengend.“ „Unsinn“, entgegnete Lester.„Wegen gestern Abend, meinst du? Es war schwül, wir waren Alle nervös, und vielleicht habe ich meine Nek kerei gegen das Kind auch wirklich übertrie- ben. Bleibt noch eine Weile. Ich werde Toni schon wieder versöhnen.“ Maria gab nach; aber bach einigen Tagen begannen Zweife sters Methode, To mer war als seine lich stand auf To che Hoffnungen üdweſtd. Nundſchau —— 1 Erste LKW- Fahrerin wurde ausgezeichmet Heidelberg sw). n Heidelberg ist die 57 Jahre alte Rraftfahrerin Frau Ingeborg Emobloch auf Vorschlag der Verkehrswacht Baden- Württemberg für 40 jähriges unfall freies Fahren ausgezeichnet worden. Frau Enobloch ist die erste Frau im Deutschland, die imm Jahre 1914— sie war damals 17 Jahre alt— einen Führerschein für Lastkraftwagen Srwarb. Amerikaner gaben bisher 55 Gebäude frei Heidelberg(ZSH). Wie das Liegen- schaftsamt beim amerikanischen Hauptquar- tier in Heidelberg bekanntgibt, sind in die- sem Jahr im nordbadischen Befehlsbereich bisher 55 deutsche Gebäude freigegeben wor- den. Gericht ordnet Exhumierung an Heidelberg dsw). In Heidelberg ist die Leiche eines vor einer Woche beerdigten Kino- besitzers auf gerichtliche Anweisung ausge- graben worden. Das Gericht hatte dem Antrag, den ein Angehöriger des Verstorbenen der Staatsanwaltschaft zugeleitet hatte, stattge- geben. Es soll geprüft werden, ob der Kino- besitzer tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben oder einem Mord zum Opfer gefal- len ist. Die Leiche wurde in das Pathologische Institut der Universität Heidelberg gebracht. Das amtliche Untersuchungsergebnis Ijegt noch micht vor. Auf der Baustelle tödlich verunglückt Heidelberg(ZSH). Auf der Baustelle Hegenichhof in Heidelberg wurde ein 21 Jahre alter Arbeiter aus Waibstadt von den linken ainteren Zwillingsrädern eines Lastkraft- Wagens, der von einem anderen Fahrzeug ab- geschleppt werden sollte, überfahren, als er unter dem LKW nach einem Defekt an der Hinterachse schauen wollte. Mit schweren in- neren Verletzungen wurde der Verunglückte in die Chirurgische Klinik eingeliefert, wo er Wenige Stunden später starb. Rhein-Main-Bahn wird elektrifiziert Weinheim dsw). Nach Fertigstellung dei Elektrifizierung der Bundesbahnstrecke Stutt- Sart— Heidelberg Mannheim soll, wie von dei! Bundesbahn beabsichtigt ist, auch die Rhein- Main-Babhn Mannheim. Frankfurt elektrifl- ziert werden. Die Strecke Mannheim Darm- stadt zählt zu den am meisten befahrener Strecken der Bundesbahn. Durch ein drittes Hauptgleis von Darmstadt bis Mannbeim- Friedrichsfeld könnte hier eine erhebliche Ent- lastung erreicht werden. Selbstmord eines Ehepaares Langenalb, Krs. Pforzheim(Z SH). Am Narr eines Waldweges in Langenalb wurde Sun Ehepaar aus Wiesbaden in seinem Perso- Nenkraftwagen tot aufgefunden. Nach den F lizeilichen Feststellungen sind die beiden Dreiwrillig aus dem Leben geschieden. Sie hat- Den— Wie aus hinterlassenen Mitteilungen 2¹ Seh men war eim Pflamzengift einge- BD Dell. „Fliegende Untertassen“ über der Murg Radargeräte hatten sie nicht erfaßt Rastatt(Isw). Am Dienstag abend kurz nach 22 Uhr wurden von mindestens zwei Dutzend Personen zwei sogenannte fliegende Untertassen gesichtet, die von Westen her über Rastatt hinwegjagten und dann hinter den Wäldern des Murgtales verschwanden. Der Uperflug dauerte nur wenige Sekunden. Die beiden Flugscheiben, die deutlich zu sehen Waren, bewegten sich geräuschlos. Sie leuch- teten dabei wie weiſe Neonröhren. Von den Radargeräten auf dem NATO-Flugplatz Söl- lingen wurden sie nicht erfaßt, was von dem Radarpersonal auf die große Flughöhe der un- bekannten Objekte zurückgeführt wird.„Flie- gende Untertassen“ wurden in der letzten Zeit wiederholt über verschiedenen Gegenden Süd- Westdeutschlands gesichtet. Meitz in Heidelberg verhaftet Bei der Ankunft aus der Ostzone entdeckt Heidelberg dsw). Der unter dringendem Mordverdacht stehende 49 Jahre alte stel- lungslose Reinhard Meitz ist in Heidelberg verhaftet worden. Meitz war, aus der Sowjetzone kommend, amn Dienstag um 23.30 Uhr auf dem Heidel- berger Hauptbahnhof angekommen. Rurz dar- auf wurde er von dem 25 Jahre alten Metz- gergesellen Gerhard Fischer und dem 29jäh- rigen Angestellten Kasimir Rwidzeinski, die Meitz vom Ansehen kannten, gesehen. Als Meitz die Bemerkung Fischers hörte:„Das ist ja Meitzl“ hielt er die Hand schützend vor sein Gesicht. Fischer folgte Meitz, während KwWidzinski die Kriminalpolizei telefonisch herbeirief. Als die Beamten wenige Minuten später eintrafen, wurde das Haus Kaiser- Straße 64, wo Meitz wohnt und wohin er sich nach Fischers Beobachtungen begeben hatte, umstellt. Sieben Beamte sowie Fischer und Kwidzeinski drangen in das Haus ein. Sie fan- den Meitz jedoch nicht in seinem Zimmer vor. Wenige Minuten später konnte Meitz dam aber auf dem Speicher des Hauses verhaftet Werden, wWo er sich versteckt hielt. Meitz soll jetzt dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Er steht unter dem Ver- dacht, die 37 Jahre alte Heidelberger Kellne- rin Helene Friebe, mit der er befreundet War, in ihrer Heidelberger Wohnung ermordet zu haben. Am 4. August, dem Wahrscheinlichen Mordtag, hatte Meitz Heidelberg verlassen und sich in die Sowjetzone begeben, von Wo er mehrere Briefe an Fau Friebe schrieb, um, wie die Kriminalpolizei annimmt, sich zu tar- nen. Der Mord an der Frau war erst am 13. August entdeckt worden. Erste Vernehmung von Meitz Heidelberg(ZSEH). Der wegen dringen- den Mordverdachts festgenommene Reinhard Meitz ist inzwischen von dem Untersuchungs- richter vernommen wurde. Er gab an, daß er von dem Mord an seiner Freundin Helene Friebe nichts wüßte. Auf die Frage, warum er in die Ostzone gereist sei, erklärte er:„Da ich in der Westzone keine Arbeit erhielt, habe ich es einmal in der Ostzone versucht. Auch meine Vorläufige Rückkehr nach Heidelberg ist ge- plant gewesen.“ Meitz hat im Verlauf der Ver- nehmung manches bestätigt, was ihn in den Verdacht für die Tat bringen könnte. Nach einer Darstellung der Kriminalpolizei wurde. Meitz nicht in einem Versteck auf dem Spei- cher seiner Wohnung, sondern im Treppen- haus verhaftet. 1 8 3 Falschmünzer am Werk? Zwei Werkzeugschlosser verhaftet Sinsheim sth. Die Landespolizei ha! dieser Tage zwei Metallarbeiter verhaftet, die verdächtigt werden, Vorbereitungen zur Her- stellung von Falschgeld getroffen zu haben Es handelt sich um einen 25jährigen Werk- zeugschlosser aus Sulzfeld im Kreis Sinsheim und um einen Metallarbeiter aus Bretten. In Sulzfeld war eine Handvoll nur einseitig gepr.. 50-Pfennig- Stücke gefunden wor- cen. Lediglich ein 50-Pfennig-Stück kann, wie de Polizei betont, als gut geprägt gelten. dem sollen in Zusammenarbeit mit an- geren Metallfacharbeitern Versuche gelaufen sein, 2-Mark- Stücke herzustellen. Die Unter- suchungen werden von der KRrimimalabtei- lung der Landespolizei in Karlsruhe und von 5 zuständigen Landespolizeikommissariaten Führt. Die ganze Affäre war in der vergan- Senen Woche zufällig aufgedeckt worden. Bel ihrer polizeilichen Vernehmung ver- suchen die Beschuldigten, die Sache so him- en, als ob ihnen keine unredlichen Ab- eri vorgeschwebt seien. Man habe sich Mich aus„Spaß“ mit der Herstellung von Sie hätten versuchen ein Medaillon anzufertigen. Da man rich uageprägte Münzen im Gewicht und in Ger Cröhe von 50-Pfennig-Stücken vorfand, Besteht der Verdacht, daß diese Stücke even- tus zur Verwendung in Zigarettenautoma- ten vorgesehen Waren. n us“ Sicht 7 Müzen beschäftigt. wollen, rb. „Sei ehrlich— bist du nicht auch davon über- zeugt? Lester ist schwierig, und soweit ich ihn beurteilen kann, ist er zu gar keiner Liebe fähig.“ „Die Sache mit Celia scheint ihm allerdings nicht übermäßig nahegegangen zu sein“, sagte Maria nachdenklich. „Und jetzt ist sie wieder aufgetaucht.“ Kurz danach überbrachte Lester eine Einla- dung von Celia zu einem gemeinsamen Abend- essen. „Ich verzichte“, erklärte Bussy prompt. „Ich auch“, rief Toni. „Dummes Zeug“. entgegnete Lester scharf. „Für uns drei nabe ich schon fest zugesagt. Bussy kann machen was er will.“ Toni nahm sich Bussy unter vier Augen vor. „Du mußt mitkommen“, drängte sie.„Du mußt mir beistehen, Bussy. Ich habe Angst vor Celia. In ihrer Gegenwart verliere ich immer den Kopf.“ Du vergißt, daß heute alles anders ist, Ad, redete Bussy zu.„Jetzt ist sie nicht mehr ters Verlobte, und du bist inzwischen eine vachsene junge Dame geworden. Ich glaube r, der Abend wird furchtbar langweilig rden. Leere Tischgespräche waren mir im- ; War sicher alles noch frisch und grün und frei von Staub. Sie sehnte sich plötzlich danach, mit Maria unter den schattigen Obstbäumen zu sit- zen. Dort war Ruhe und Frieden, und dort hatte sie das Gefühl, jemandem etwas zu sein. Selt- sam— wie oft hatte sie nach London gehun- gert, und nun sie hier war, sehnte sie sich nach Zwölfulmen zurück. Eine Weile spielte sie mit einem jungen Hündchen, dann stand sie auf und bummelte die Allee entlang. Vor einem Denkmal blieb sie stehen und sah den spielenden Kindern zu. Ihre Gedanken schweiften in ihre eigene Kindheit zurück. Ihr Spielplatz waren die schmutzigen Straßen der Londoner Elendsviertel gewesen. „So feierlich ernst! Woran denken Sie?“ frag- te eine Stimme neben ihr. Toni fuhr auf und erblickte Dion Kellar; der, auf einem Elfen- beinstock gestützt, sie mit amüsierter Miene be- trachtete. „Ich dachte an meine Kindheit und wie sehr mir damals ein Park wie dieser hier gefehlt hat“, antwortete sie versunken. Erst dann schien sie seiner richtig gewahr zu werden. „Was machen Sie hier? Gerade Sie hätte ich hier am wenigsten vermutet.“ „Ich hatte Langeweile“, erklärte er.„Heute r ein Greuel.“ Bitte, komm mit— mir zuliebe“, flehte sie. enn du zu Hause bleibst, gehe ich unter kei- 1 Umständen mit, das schwöre ich dir. Ich Tkiere eine Erkältung oder mache irgend- e Riesendummheit.“ Wir werden sehen“, brummte Bussy, aber ai atmete erleichtert auf. Bussy würde sie, un es darauf ankam, nicht im Stich lassen. Im Nachmittag besuchte Maria eine Freun- merksamkeiten wurde das unbek ihr Bruder duret Liebreiz des junę den Anschein gal Sie wollte Buss Aber nicht recht, War höchst ersta te:„Möchtest du, „Ich weiß nici, nacht habe ich ziemlich viel getrunken und dachte, etwas frische Luft würde einem brum- menden Schädel gut tun. Aber es ist verdammt heig. Erzählen Sie mir aus Ihrer Kindheit, nr „Das würden Sie kaum verstehen“, lächelte sie.„Sie war so ganz anders als die Ihre.“ „Meine war unvorstellbar langweilig. Aber das ganze Leben ist schließlich langweilig.“ Sie lachte.„Sie sind ein Kind geblieben., Sie Der Abend verlief ziemlich ungemütlich. Alle vier schienen gereizter Stimmung zu sein. Bus- sy verharrte die meiste Zeit in finsterem Schweigen, Maria und Lester unterhielteen sich über Belanglosigkeiten, und Toni brach bei einer an sich harmlosen Neckerei Lesters plötz- lich in Tränen aus. „Mein Gott!“ rief er, als sie, die Tür hinter Sich zuschlagend, hinausgegangen war,„unse- rem jungen Gast scheint der Sinn für Humor Abhanden gekommen zu sein.“ lassen“, Wolke hervor. „Ihr seid heute so kratzbürstig.“ 4 „Warum kannst du sie auch nicht in Ruhe tönte es wütend hinter einer Rauch- Lester sah Bussy erstaunt an.„Habt ihr euch im Zoo vielleicht gezankt?“ fragte erespöttisch. „Ich glaube wir sind alle etwas nervös“, griff Maria vermittelnd ein.„Die Sonntagabende in „Lester sollte en“ zu alt für eine Eh. Ob das gut ginge.“ „Aber ich weiß es“, knurrte Bussy.„Todun- Slücklich würde sie.“ „Mir scheint“, sagte Maria, ohne ihm direkt zu widersprechen,„Lester macht ihr den Hof. Wenn er keine ernsthaften Absichten hat, wäre es unfair von ihm. Weshalb glaubst du, daß sie Unglücklich würde?“ „ Und da sich Toni allein langweilte, be- 108 sie, einen Spaziergang durch den Ren- sington-Park zu machen. Die Sonne brannte vom Himmel, aber vom runden Teich her wehte eine leichte Brise. To- ni setzte sich an den Rand in das schon halb verdorrte Gras und lauschte auf den in der Nähe vorbeibrandenden Großstadtverkehr. Der stille Garten in Zwölfulmen und die küh- len Wälder dahinter tauchten vor ihr auf. Dort betreiben heute noch alles wie ein Spiel. Da muß das Leben natürlich langweilig erschei- nen.“ 8 Ein wenig erstaunt sah er sie an, wie sie in der Sonne vor ihm stand, nachlässig ihren Hut am himmelblauen Band hin und her schlen kernd.„Sie sind genau das, was ich im Mon brauche. Kommen Sie, trinken wir zus K irgendwo Tee.“ Gortsetzung 125 2 Alkoholbruder mit Zerstörungswut Mannheim SH). An Zerstörungswul litt ein 25 jähriger„alkoholisierter“ Maschinen- Schlosser und beschädigte einen Personen- Wagen schwer. Schonbezüge, Radio, Antenne und Rückspiegel flelen ihm zum Opfer. Jetz kann sich der Mann an nichts mehr erinnern — 80 behauptet er wenigstens. Er wird vom Richter jedenfalls seinen Denkzettel erhalten 19 Jähriger mit Gangstermanieren Mannheim(ZS).„Geld oder Leben!“ schrie ein 19 jähriger kaufmännischer Ange- Stellter eine 5 in Mannheim an und jagte ihr solch einen Schrecken ein, daß sie ihm 50 DM in die Hand drückte. Aber der Gang- ster kam nicht weit. Er darf nun im Polizei- gefängnis über seine Manieren nachdenken Michtig für Interzonenreisende! Neue sowietzonale Bestimmungen über Mit- nahme von Zahlungsmitteln Die Erweiterung und Verbesserung des In- terzonenverkehrs, insbesondere die Aufnahme des Verkehrs von Schlafwagen und Speise- Wagen, hat es erforderlich gemacht, daß die ostzonalen Bestimmungen über die Mitnahme von Z lunesmitteln neu gefaßt wurden. Im Sowjetzonen- Gesetzblatt vom 27. Juli 1954 1 15 eine„Zweite Durchführungsbestim- Mung zu den Anor anungen über die Ein- und Ausfuhr von Zahlungsmitteln und über den Umtausch und die Verrechnung Deutscher . Segen Westgeld und Mitnahme von ahlungsmitteln im Interzonen- Reiseverkehr“ vom 8. Juli 1954 veröffentlicht worden, die im Wesentlichen folgendes bestimmt: Bewohner der Bundesrepublik und West- Berlins sind berechtigt, bei ihrer Einreise in Jas Währungsgebiet der DM-Ost bis zu 100.— OM West bei sich zu führen. Dieser Betrag Wird von den ostzonalen Kontrollorganen an der Zonengrenze in die Reisepapiere(Auf- enthaltsgenehmigung) eingetragen. Innerhalb der Ostzone darf dieser Betrag nur zur Be- zahlung von Leistungen der Schlafwagen- und Speisewagen- Gesellschaften in den Inter- zonenzügen verwendet oder bei Banken der Ostzone umgetauscht werden. Der Verbrauch der Zahlungsmittel in den Schlafwagen und Speisewagen ist den Kontrollorganen der Ostzone auf Verlangen durch Vorlage der Quittungen über den Verzehr in Speisewagen oder den Erwerb einer Schlaf wagenkarte oder durch eine Umtauschbescheinigung einer Bank der Sowjetzone nachzuweisen. Reisende, die ihren Wohnsitz im Bereich der Bundesrepublik oder in West-Berlin ha- ben und entweder von der Bundesrepublik nach West-Berlin oder umgekehrt reisen Eörmen DM- Beträge der Bank Deutscher Län- der in unbeschränkter Höhe mit sich führen Wenn sie das Reiseziel mittels der zugelas- senen Interzonen verbindungen auf direktem Wege erreichen. Reisende, die ihren Wohnsitz im Bereich der sowjetischen Besatzungszone Haben, dürfen bei ihrer Ausreise in den Be- reich der Bundesrepublik bis zu 100. DM. Ost mit sich führen. Auch dieser Betrag wird von den Kontrollorganen der sowjetisch be- setzten Zone in den Reisepapieren vermerki Und darf nur bis zum Höchstbetrag von 50.— DM in den Schlafwagen und Speisewagen dei zonenzüge auf Hin- und Rückreise zur jedigung des Reisebedarfs verausgab Die Einhaltung dieser Bestimmun- den ostzonalen Kontrollorganen durch Mage von Quittungen nachzuweisen, die Von den Schaffnern in den Schlafwagen und Speisewagen ausgestellt werden. Nichtver- bratichte Zahlungsmittel sind in das Wäh- FUnigsgebiet Ost zurückzuführen und den Kontrollorganen auf Verlangen vorzuzeigen. Eine anderweitige Verwendung dieser Zah- Umgsmittel Ost außerhalb des Bereichs der Ostzone ist unzulàssig. Die neuen Bestimmungen bringen eine Er- leichterung des Zahlungsmittelverkehrs. Von besonderer Bedeutung ist die Regelung, daſ Reisende, die ihren Wohnsitz im Bundesgebiet oder in West-Berlin ha'den, im unmittelbaren Verkehr zwischen dem Bundesgebiet und West-Berlin Westmarkbeträge in unbeschränk- ter Höhe mit sich führen dürfen. Mit den neuen Bestimmungen ist erstmalig eine ein- Heitliche Regelung für Zonengrenzübergangs- Punkte eingeführt und in verbindlicher Form veröffentlicht worden. Für die Reisenden des Interzonenverkehrs ist es wichtig, dies Zzu wissen. ien Welt Reform des Kirchenrats-Präsidiums Lebhafte Diskussionen in Evanston EVanston, IIIionois(UP). Der Weltkir- chenrat hat auf seiner Mittwochsitzung nach lebhafter Debatte mit 312 gegen 52 Stimmen beschlossen, die Mitgliederzahl des Präsi- diums auf sechs zu beschränken. Außerdem wurde beschlossen, daß kein Mitglied des Präsidiums noch einmal gewählt werden ann. Der amerikanische Methodistenbischof G. Bromley Oxnam Hatte darauf hingewie- zen, daß dieses oberste Organ des Weltkir- chenrates mehr e als admini- strativer Natur sei. Die Regelung rein ver- Waltungstechnischer Aufgaben sei Aufgabe des Exekutivkomitees. Den Vorschlag, Mit- lieder des Präsidiums von der Wiederwahl auszuschließen, begründete der Bischof da- Mit, daß ohne diese Einschränkung die großen Kirchen innerhalb des Weltkirchenrates eine dominierende Stellung erhalten könnten. Das Diskussionsthema des Tages hieß „Christus, die Hoffnung der Welt“. Die Auf- fassungen gingen sehr bald an der Frage aus- einander, ob die Hoffnung Christi in dieser oder der nächsten Welt zu finden sei. Wäh- rend besonders in amerikanischen Kirchen- kreisen die Meinung vertreten wurde, daß der Mensch seine Hoffnung auf das Diesseits richten solle, wurde in den Reihen euro- Häischer Geistlicher die gegenteilige These vorgebracht. Kirchenpàsident Dr. Martin Nie- môöller machte den Vorschlag, diesen Unter- schied der Auffassungen zu Protokoll zu neh- men. Ius der christlie „Geistige und moralische Impotenz Wellkirchenrat erörtert Probleme des Westens— Mahnungen an die USA Evans ton, IIIinois(UP). Der Weltkir⸗ menrat wandte am Donnerstag seine Auf- amkeit den USA zu, wobei geäußert kanische Kapitalismus be- liger moralischer Prüfung“. Außer- die führende Stellung des We- pf gegen den Rommunismus e und moralische Impotenz“ be- „Gurch Ointräch Der E erte s P. Taft, ein Bruder ostorbenen Senators Robert A. Taft, e 55 einer kritischen Rede, die über Bestehenden irrtümlichen Ansichten zu stellen, Er wies darauf hin, dag Ansicht ein Kreise das aàamerika- stem„ein echtes Pro- Grundsätze“ sei. Dieses Sy- Nur in cel lichen Gebieten nur beibehalten werden, wenn m starken moralischen 1 begleitet wird“, Zwei- er die westliche Fähig- 1 ne Aber und lismus und wird es mals werden“. Der libanesische Botschafter in den U82 and UN-Delegierte seines Landes, Charles Malik, sagte vor dem Weltkirchenrat,„bei der gegenwärtigen geistigen und intellektuellen Impotenz“ des Westens unter dem Schutze der Wasserstoffbombe sei es nur eine Frage der Zeit, wann Asien und Afrika und mög- licherweise sogar Europa vom Kommunismus ſerschlungen werden. Der Vertreter der Goldküste erklärte, die Afrikaner seien enttäuscht darüber, daß dei Westen in jeder Generation in einen Krieg verwickelt werde. Dies mache es den Afrika- nern unmöglich, in friedlicher Abgeschieden- heit zu leben. Drei Kulturfilme ausgezeichnet Drei abendfüllende Kulturfilme wurden au Vorschlag der Katholischen Filmkommission für Deutschland von der Filmliga in die Jah. Tesbestliste 9 5 aufgenommen. Es sind die die Filme„Das große Abenteuer“, Die Wüst! jebt“ und„Navajo“. Wie der„Film-Dienst. betont, erfolgte die Auswahl der drei Tite inn der Absicht, die Mitglieder der Fülnlig: mit den wertvollsten Werken der derzeitigei Kulturfilmproduktion bekemmtzumachen. De abendfüllende Kultur- und Naturdokumentar fum, schreibt der„Film-Dienst“, scheine in Begriff zu sein, einen gewichtigen Platz in Spielplan der Lichtspieltheater zu erhalten. Propst D. Grüber amtiert weiter Propst D. Heinrich Grüber, der, wie vo einiger Zeit 18 78 Um seine Pensionierunt nachgesucht hatte, wird weiter im Amt blei. ben. Nach seiner Verse aun in den Ruhe- Stand ist. N vom. chem 5 mit dei 0 opel GSchätte von d des 8 Von St. N teres beauftragt worden. Seine 8 B eauftr agter des Rates der Evan- in Deutschland bei der Re- 5 der DR bleibt Von seiner Versetzung in den Ruhestand unberührt. 2 Berichtsband über den Leipziger Kirchen Unter dem Titel„Fröhlich in der Hoffnun — Der Deutsche Evangelische Kirchentag 1 m Leipzig“ ist im Kreuzverlag(Stutzgart) e gesamt deut sche Ausgabe ein Berichtsband! 11. Umfang von 250 Seiten erschienen. Das über- sichtlich gegliederte stattliche Buch, das einen Weitgehend vollständigen und sehr ausführ- lichen Bericht über den Kirchentag enthält, it zahlreichen vorzüglichen Lächtbildern . Mit Re a nimmt das Präsidium * S 7& 0 9 ges an, 3 es nicht nur für die in Leip eine Wertvolle Erin- e 5. dar 8 2 A tag zu vermitte im Buchhandel f Pap, Rein Friede ohne C Der sc Sn Entwicklung der G müsse die aktentkaltung auf r biet entsprechen, forderte Papst Pius XII. einer Rundfunkansprache zum Abschluß 8 kanadisch Marianischen Kongresses, i.. Wallfahrlsort Cap de la Madeleine. Der Chris mi übe nen Manm stehen, wo eit entscheidendes Eintreten für das Gute gefor. dert werde., Er müsse aufmerksam die Ent. Wich Ideolo zen, um Sick recht Zuschalten zur V zur Förderung der Grundsätze g ral, di ch auf das Licht der O in den beruf. Stützt. B 11 en sowie be der I Posten der menschlichen Persön. K auf Und den Vorrat Aung lichkeiten entspre echend ihrer zeitlichen urn n Bestimmung nachdrücklich zu schüt. SWiger in, um das Rech Buchzentralkartei für Baden- Württemberg Die Errichtung einer Zentralkartei für alle Bibliotheken Baden- Württembergs haben die Direktoren der grogen Büchereien des Landes ins Auge gefaßt. Wie der Direktor der Hei- delberger Universität, Bibliothekar Dr. Car! Wehmer, am Donnerstag mitteilte, ist ein ent- Sprechender Antrag dem baden-württember- gischen Kultusministerium zugeleitet worden Gewinne der Klassenlotterie In der 15. Süddeutschen Klassenlotterie wurden unter anderem folgende größere Ge- wWirme gezogen: ein Gewinn zu 100 000 DM auf die Nummer 150 556, ein Gewinn zu 30 000 DM auf die Nummer 106 331 und zwei Ge- Wirme zu je 10 00 DM auf die Nummerm 67 192 und 224 377.(Ohne Gewähr). Wettervorhersage Freitag uneinheitliche, teilweise starke Be- h öllzung mit noch örtlichen Schauernieder- schlägen. Kühler, höchste Tagestemperatur im Allgemeinen nicht über 20 Grad, mai 3e West- niche Winde. Samstag leichte Wetterbess erung aber nicht gang miederschlagsfrei und noch verhältnismäßig kühl. Zweckmäßige Kornkäferbekämpfung Der gefährliche Getreidezerstörer, der Korn- Käfer, hält sich am hartnäckigsten dort, Wo er mit unzulänglichen Methoden bekämpft wird, Wie 2. B. häufigem Umschaufeln des Getreides oder durch Reinigung des Getreides mittels Windfege. Das Umschaufeln des Getreides ver- enlaßt zwar den nichtflugfähigen, etwa 4mm langen dunkelbraunen Kornkäfer zum Abw an- dern aus dem Getreide. Unter Umständen wird hierdurch seine Verbreitung noch gefördert. Die teure Handarbeit über die Windfege kann man sich sparen, da die Kornkäferbrut in den Körnern auf diese Weise nicht zu entfernen ist . saubere, 5 Getreidespeicher oder ir alle vier Getreidearten 88 4818 zur Verkügug stehlen, geht eine zweckmäßige Kornkäferbel impfung mit 8 lich anerkannten chemischen Bel pfungs- . bewährten Spritzmittel aun schnellsten von der Hand. aBnahme zur Sauberhaltung Kornböden in der Landwirt- gerräumen des Handels hen Ausspritzung der V-Neu. Es werden hier- Staub- oder Schützuas ken benötigt. 1 der behandelten Räume ist nicht ndig. Am besten wird folgendermaßen vorgegangen: Ein Liter Grodyl-Neu Wird in r mit 3 Liter Wasser zu einer mil- lischung angerührt, dann werden unter r zugesetzt. Mit dieser ird 5 r geleerte, gut aus- usgespritzt(Obstbau⸗ die mitteln, a GTOdyIl-Neu, Die dringendste von Schülke und in den La in der räume mit Gre lrubber Aber itet und das Dach Oder Stets dem W“ 8 N des G 75 1 Dieser Streidekornes digt wird. befallenen Ge- SStzt. Beim Saatgut alt geschwächt bzw. 5 meln tritt leicht ein, er Eingang am ver- Unsauber e Säcke sollten Stunde erhitzt werden, da- mit keine Verschl eppung des Kornkäfers vor- kompat. durch den Der Mahlwe treides Wird St wird die K vernichtet. da die 8 * Statt Kart. en. Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Entschlafenen Frau Marie Bühler geb. Erdmann danken wir für die aufrichtige Anteilnahme, die der Verstorbenen Andreas Bühler u. Angehörige NMhm.-Seckenheim, den 20. August 1954 Bühlerstraße 6 Sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden. Herzlichen Dank Herrn Pfarrer John für seine trostreichen Worte, und allen, das letzte, ehrende Geleit gaben. Junge Schlachtnanne Zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 50 Einlegschwein zu verkaufen. für Rheinfelderstraße 13a Auch im Urlaub Sklsf stets griffbereit sein: seit Generationen bekannt. Vor allem auch bei Beschwerden infolge Klima- 755 Kostveränderung, bei nervöser Unruhe und Schlaflosigkeit kann er gute Dienste tun! in Apotheken und Drogerien. Nur echt mit 3 Nonnen. Denken Sie an Aktiv puder zur Pflege der 88 sollte der echte KLOSTERFRAU MELIS SEN. seine gute life bei so mancherlei plötzlich auftreten- den kleinen Gesundheitsstörungen ist ja Nn ſſui*D*D* MANNHEIM. Kl. 13 ee teitrttt tanta e ee ach: Cundkökrrlf — 07. Kommenden Sonntag, den 22. August 1954, diesjährige traditionelle Ausflug unserer Abfahrt per Omnibus um 7 Uhr get der Alte ren Mitglieder statt. am Vereinshaus. Die Fahrt führt in den Schwarzwald. Näheres wird nicht verraten. nördlichen Imre Aufnahmen entwiokelt, kopiert und vergrögert FOroO- Drogerie W. NOLLSTIN Hauptstraße 106 Palas t- Theater Seckenheim Freltag bis Montag Ein Meisterwerk von zeit- loser Größe LENI RIEFENS 22.00 Johnng We TAHL'S Hart und Ein Kampf um die Liebe in der Welt der Berge. Freitag und Samstag Uhr Spätvorstellung iss müller in: 8 7 le 2 38 elle am Kongo AN . 11 2 EA furchterregend: die ungeschriebenen Gesetze der Wildnis. 9 u. 1 20 Uhr Rassige Rhythmen— Tolle Tänze— Feurige Frauen zaubert herbei: Ber Senlässel Enn Paredies Ein Lustspiel zwischen 9 und Nordafrika Insel Lichtspiele Ilvesheim/ Unser Kifchweih- Programm! feute Freitag, 20.15 Uhr; morgen Samstag 22.30 Uhr Der neue GARY COOPER- Farbfilm: Gegenspionage Ein großartiger Abenteurerfilm N Spannung Tempo Sensationen! Unsere Anfangszeiten: Wochentags 20.15 Uhr; 3 15.30, 18.30, 20.30 u. Kirchweih- Sonntag auch 22.30 Uhr Samstag bis Montag Nur 3 Tage) Vergessen Sie die Sorgen des Alltags, kommen Sie zum Fräulein vom Amt Der Film der ihnen aſtes bietet, flotte Handlung, Musik u. Taue Mit Georg Thomalla, Renate Holm und Fita Benkhoff 25 Ich bin an Getränken und Speisen zu bieten. i Morgen Samstag Abend Sratwurstessen; Mein Ameen 5 Um geneigten Zuspruch bittet können Sie telefonisch aufgeben Ruf 47216 Wirschafts übernahme uU. uplodlung! 0 Einer verehrten Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, daß ich ab heute die Wirtschalt„Zur Kapelle“ übernommen habe. 5 bestrebt, meinen Gästen stets das Beste 0 aus eigener Haus- Schlachtung Franz Kern und Frau. J . r N