Nr. 134 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 25. August 1954 5 Heuss kommt zum Weinbaukongreß Rationelle Rebkultur und Kellerwirtschaft — Große Lehr- und Industrieschau Heilbronn(ZSH). Bundespräsident Prof. Heuss hat sich für die Rückreise aus seinem Urlaub ein umfangreiches Besuchsprogramm an seimer schwäbischen Heimat vorgenommen. So wird er u. a. die Jubiläumsgartenschau „Blühendes Barock“ in Ludwigsburg besich- tigen, wo am 29. August der„Deutsche Gar- tenbautag 1954 mit Vizekanzler Dr. Blücher Als Offiziellem Vertreter der Bundesregierung Statbfinden wird. Zu ihrem Bedauern müssen die deutschen Gärtner und ihre ausländischen Freumde auf die Teilnahme des Bundespräsi- denten am Gartenbautag verzichten, da zur gleichen Stunde im nahegelegenen Heilbronn der Deutsche Weinbaukongreß festlich eröff- net wird. Bekanntlich ist der Bundespräsident, der seine Jugendzeit in Heilbronn verlebt und sich dort als Journalist und junger Freund Friedrich Naumamms seime politischen Sporen verdient hat, seitdem dem Heilbronner Wein- gärtnerstand besonders verbunden. Mam Sieht daher seinem Besuch umd seiner Festansprache an den Kongreß mit umso gröherem Inter- esse entgegen, als er in weimbaugeschichtli- chen Fragen als Experte von hohen Graden gelten kann. Wie eim Gang über das Ausstellungsgelände umd Gespräche mit dem Geschäftsführer des Deutschen Weinbauverbands Dr. Becker und dem Präsidenten des Württ.-Bad. Weinbau- verbandes Hermann Schmeider, Heilbronn. ergaben, wird die mit dem Weinbaukongreſß verbundene Lehr- und Industrieschau ein voller Erfolg werden. Die Ausstellungsflächen die aus räumlichen Gründen allerdings nich) dieselbe Ausdehnung haben werden wie im Freiburg 1952, simd seit Momaten voll belegt Die straffere räumliche Zusammenfassung Wird dafür aber der besseren Ubersicht zu- gute kommen, so daß das Leitthema von Kon- greg und Ausstellung„Rationalisierung der Rebenkultur und der Kellerwirtschaft“ voll zur Auswirkung kommen kanm. Zwei groge fachmännische Weinproben, nach Weiß- und Rotgewächs getrennt, werden der Fachwelt Gelegenheit geben, sich insbesondere auch über den hohen Stand des südwestdeutschen Rotweinbaues eim eindrucksvolles Bild zu verschaffen. Sondertagungen der Winzerge- NDos senschaften, des deutschen Weinhandels der gartenbaulichen Pflanzenzüchter, Vorfüh- rungen des KTL und der DL,; Darbietungen der Winzer- Jugend, Lehr- und Besichtigungs- fahrten in die Weinbaugebiete runden das reichhaltige Programm des Kongresses ab, in dessen Rahmen auch die diesjährige Wahl und Krönung der Deutschen Weinkönigin statt- finden wird. DR 7 49 Ordinariat: Religion muß bewertet werden Antrag wird erneut geltend gemacht— „Religiös- grundsätzliche Erwägungen“ Freiburg(KNA). Das erz bischöfliche Or- dinariat in Freiburg wird seinen Antrag auf volle Geltung der Religionsnote an den Hö- heren Schulen von Baden- Württemberg„aus religiös- grundsätzlichen und aus pädagogi- schen Erwägungen“ heraus erneut geltend machen. Dies teilte Kapitularvikar Dr. Simon Hirt in einem Schreiben dem CDU-Landtags- Abgeordneten Josef Vogt, Pfullendorf, mit. Vogt hatte sich vom erzbischöflichen Ordina- iat in Freiburg eine klärende Auskunft über die Frage der Bewertung der Religionsnote erbeten, weil nach Vogts Auffassung dieser Frage leider vielfach nur eine politisch-tak- tische Bedeutung beigemessen wird. Dem- gegenüber erklärt nunmehr das Ordinariat, die Bewertung der Religionsnote an den Hö- heren Schulen sei von religiös- grundsätzlicher Bedeutung. Kapitularvikar Dr. Hirt weist in seinem Schreiben an den Abgeordneten Vogt darauf hin, daß die Bewertung des Religions- zeugnisses bei der Versetzung, wie sie vom Kultusministerium in der neuen Versetzungs- ordnung vom 3. Juni 1954 verfügt worden Sei, dem Antrag der Kirchenbehörde ent- 4 Copyright by Dr, Paul Herzog, fübingen durch Mainzer Illupress Gmbtl., Malipz (86. Fortsetzung) Das Telephon läutete. Bussy schnellte sofort hoch,„Hoffentlich ist es kein beruflicher An- ruf, dachte sie seufzend, und war tief ent- täuscht, als Bussy, Verwünschungen murmelnd, den Hörer auflegte und erklärte, er müsse so- kort gehen. Sie half ihm in seine Jacke, zog ihm die Krawatte gerade und holte seine Instru- mententasche aus dem Sprechzimmer. Dann Sing er, leise vor sich hinschimpfend, und Toni kehrte zu ihrem Fensterplatz zurück. So sag sie noch immer im Dunkeln, als Lester gegen elf nach Hause kam. „Guten Abend!“ rief er, nachdem er das Licht angeknipst hatte.„Was machst du so mutter- seelenallein in der Dunkelheit?“ „»Ich warte auf das Gewitter. Der arme Bussy at abgerufen worden, er hatte es sich gerade bequem gemacht.“ Er kam zum Fenster und sah amüsiert auf sie hinab.„Ihr seid ein würdiges Paar!“ lachte er.„Ihr scheint euch gegenseitig in Bequemlich- keit übertrumpfen zu wollen. Aber bei dieser Schwüle ist es vielleicht das Vernünftigste.“ Er ließ sich ächzend in den von Bussy verlassenen Sessel fallen und zündete sich eine Zigarette 8 75 5 Nach einer Welle sagte er unvermittelt: E it mir leid, daß ich gestern abend so heftig zu 5 War. Anscheinend habe ich die Nerven ver- oren“ 4 3 „Es tut dir leid, wiederholte sie maßlos er- taunt.„Aber ich habe mich wirklich schlecht denommen, Lester. Ich wollte mich heute bei dir entschuldigen, aber Bussy meinte, ich soll- e es lieber bleiben lassen.“ i spreche.„Wir haben mit dankbarer Berries Sung davon Kenntnis genommen, daß Herr Bürgermeister Dr. Franz Gurk, Karlsruhe, in den Landtagsverhandlungen sich dafür in unserem Sinne eingesetzt hat“, betont der Kapitularvikar. 8 Bekanntlich hatten die SPD-Fraktion und einige Abgeordnete der FDP/DVP und des BHE beantragt, die Verordnung über die neue Bewertung des Religionsunterrichts rückgängig zu machen. Das Kultusministerium hatte die Neuregelung auf Antrag der Diôze- sen Freiburg und Rottenburg und der Ba- dischen Evangelischen Landeskirche einge- führt. Sie sieht vor, daß die Religionsnote bei der Versetzung in gleicher Weise gewertet wird wie die Note eines andern Hauptfaches. Die evangelische Kirche Württembergs hatte zwar anfänglich dieser Regelung widerspro- chen, sich später aber damit einverstanden er- klärt. Der Antrag, die Neuregelung rückgängig zu machen, ist inzwischen an den kulturpoliti- schen Ausschuß verwiesen worden. Der CDU- Fraktions vorsitzende Dr. Franz Hermann hatte zuvor noch als Kompromiß vorgeschla- gen, daß die Religionsnote zwar bewertet Werden, doch kein Hindernis für die Ver- setzung eines Schülers sein solle. Das erz- bischöfliche Ordinariat Freiburg wird jetzt erneut die volle Geltung der Religionsnote bei der Versetzung in Höheren Schulen bean- tragen. Kritik an der Personalpolitik Bund der Steuerzahler: Zu viele Beamte Stuttgart(sw). Einen„fundamentalen Systemfehler“ sieht der Bund der Steuerzah- ler in der Personalpolitik Baden-Württem- bergs. Unter dem Titel„Baden- Württemberg — das Musterländle der Sparsamkeit— eine Enttäuschung?“, die an die Abgeordneten des Landtags gerichtet wurde, verlangt der Bund die grundsätzliche Klärung der Frage, ob ein Stellen verhältnis von rund 70 Prozent Be- amten und 30 Prozent Angestellten im Staats- dienst künftig noch berechtigt sei. Bei einem solchen Stellenverhältnis könne auch bei gu- tem Willen zum Personalabbau nicht viel er- reicht werden, da ja die Beamten praktisch unkündbar seien. Versuche, das Personal zu vermindern, erschöpften sich im wesentlichen in Versetzungen von Beamten. Nicht selten Würden dabei auch neue Arbeitsgebiete„er- schlossen“, die sich gewöhnlich arbeits- und stellenvermehrend auf die nachgeordneten Instanzen und vor allem auch auf die kom- munalen Verwaltungen auswirkten. Der Bund der Steuerzahler verweist in seiner Schrift auf das Beispiel der Gemeinden, bei denen das Personal zu 65 Prozent aus Angestellten und nur zu 35 Prozent aus Beamten bestehe. Den kommunalen Behörden, die früher gleich- Viel Beamte und Angestellte beschäftigt hät- ten, sei durch diese Umstellung kein sach- licher Schaden entstanden. Karlsruhe soll Außensenat behalten Karls ruh e(ddsW). Der Karlsruher Ober- Bürgermeister Klotz sprach im einem Brief an das baden- württembergische Irnenministe- rium seine Bedenken gegen die Bestrebungen aus, den Außensenat des baden-württember- gischen Verwaltungsgerichtshofes in Karls- ruhe an den Sitz des Gerichtshofes nach Stutt- gart zu verlegen. Nach Ansicht des Karls- ruher Oberbürgermeisters ist dem Karlsruher Senat die Aufgabe der Rechtssprechung ge- rade in Sachen des badischen Verwaltungs- rechtes im nordbadischen Raum zugewiesen, das noch lange Zeit weitgehende Besonder- heiten gegenüber dem Recht der übrigen Landesteile aufweisen werde. Es müsse da- her als eine berechtigte Forderung der Stadt angesehen werden, wenn sich diese für die Beibehaltung des Außensenats in Karlsruhe eimse tze. In dem Brief wird ferner darauf hingewrie- sen, daß Karlsruhe als Stadt mit den beiden höchsten Bundesgerichtshöfen nicht nur als Sitz eines Außensenats, sondern zweifellos auch als Sitz des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofes selbst geeignet sei. »Denken wir nicht, mehr daran“, sagte er obenhin. 5 Es entstand eine lange Pause. Dann fragte sie gepreßt:„Möchtest du Celia heiraten?“ Ihr regloses Gesicht verriet eine qualvolle Span- nung. „Ich weiß nicht.“ Seine Stimme klang leicht gereizt. Sie spürte seine Unsicherheit und sagte lie- bevoll:„Du bist dir noch nicht im klaren, nicht Wahr? Aber ich glaube, du wirst sie heiraten.“ „Vielleicht. Jedenfalls muß ich es mir noch gründlich überlegen.“ „Uberlegen? Ich brauche nichts zu überle- gen.“ Er sah sie an, in seine Augen trat ein warmer Glanz.„Mag sein— du bist auch anders, ein- gleisiger. Und die Zweifel kommen auch erst später, Toni. In deinem Alter kennt man noch keine Komplikationen.“ Sie schüttelte nachdenklich den Kopf.„Ich glaube, ich bleibe immer so. Ich bin nicht so unentschlossen wie du, Lester. Ich weiß, was ich will.“ g 8 Aus der Ferne tönte dumpfes Donnerrollen, und ein plötzlich aufkommender Windstoß bauschte die Gardinen auf. „Das Gewitter wird bald da sein“, sagte Le- ster mechanisch. Nach einer Pause fuhr er fort: „Du trägst, ohne es zu wissen, zu meiner Un- entschlossenheit bei, Toni. Wenn du nur älter Wärst— oder ich jünger! Du hast etwas sehr Verführerisches, Klein-Toni!“ „Dennoch wirst du mich nie lieben können, Lester“, sagte sie traurig. »Dennoch scheinen wir irgendwie zusammen Zu passen!“ Eine Laune von dir, wie du sie früher schon Zehabt hast“, wehrte sie fast angstvoll ab. „Morgen denkst du anders.“ „Ich weiß nicht.“ Er wurde drängender., Viel- leicht wäre es wirklich der beste Ausweg. Viel- leicht—.“ in prasselnder Donnerschlag übertönte den Rest seiner Worte. Der Regen begann in gros- sen, schweren Tropfen auf das Pflaster zu peit- Wirtschaft Lebhaftes Geschäft in Frankfurt Vor allem Armbanduhren begehrt— Auch Schmuck findet guten Absatz Die Internationale Fachmesse Uhren und Schmuck, die von 249 Ausstellern der Uhren-, Juwelen-, Gold- und Silber warenbranche aus Osterreich, der Schweiz und Deutschland be- schickt ist, verzeichnet einen regen Besuch. Ne- ben den Einkäufern aus dem Inland traten zahlreiche Importeure aus den europäischen Ländern sowie aus den US, Indien und Ost- asien auf. Im Uhrengeschäft stand die sehr preisgünstige und dualitativ hervorragende deutsche Arm- banduhr im Vordergrund. Uhren in mittleren Preislagen wurden bevorzugt. Allgemein rechnet man in der Uhrenwirtschaft mit einem guten Herbst- und Weihnachtsgeschäft und begründet die in den Sommermonaten aufgetretenen Ab- Satz- und Produktionsrückgänge mit saisonalen Abschwächungen. Bei den Herren-Armbanduhren dominiert die große, flache, runde Form mit schmalem geschlif- tenen Rand. Verschiedene Schweizer Firmen be- Lorzugten dagegen die flache viereckige Form. Bei den Damen- Armbanduhren wird vor allem die Tendenz zur Schmuckuhr deutlich. Bei der soliden Gebrauchsuhr ist wieder das Wildleder- Armband stärker in Erscheinung getreten. Im Großuhrengeschäft ist abgesehen von Wek⸗ kern und Küchenuhren die Auslandsnachfrage immer noch stärker als das Inlandsinteresse. Die Hersteller von Tisch-, Stand- und Wanduhren haben sich weitgehend dem neuen Möbelstil an- Sepaßt. Eine Neuerung stellt eine Schweizer Standuhr dar, deren Gangwerk durch Licht- strahlen betrieben wird. Bei den Tischuhren Wurde auch die Zifferblattbeleuchtung eingeführt. Bei den Schmuckwaren fanden die Kollektiv- ausstellungen der österreichischen Gold- und Silberschmiede sowie der Hanauer Juweliere lebhaftes Interesse, Der Schwerpunkt der Um- Sätze liegt immer noch bei Elox- und Doublé- Schmuck. Auch das allgemeine Schmuckwaren- geschäft wird für die kommende Herbst- und Wintersaison günstig beurteilt. Vier Staaten finanzieren Kraftwerke Neue Form der Verbundwirtschaft— Große Pläne in Osterreich Vertreter von Elektrizitätsgesellschaften aus Osterreich. Frankreich, Italien und der Bundes- republik werden am 30. August in München die Verhandlungen über das sogenannte Interalpen- projekt zur gemeinsamen Errichtung von Groß- Kraftwerken fortsetzen. Wie der Pressedienst der österreichischen Industrie meldete, soll bei die- sen Verhandlungen ein Rahmenvertrag mit den notwendigen Symdikats vereinbarungen und Stromlieferungsverträgen ausgearbeitet werden, der dann von den Leitungen der einzelnen be- teiligten Gesellschaften gebilligt werden müßte. Das Interalpenprojekt, das die Errichtung ver- schiedener Großkraftwerke in den österreichi- schen Alpen zum Ziel hat und bereits grund- sätzlich die Zustimmung der interessierten Ge- Sellschaften der genannten Länder Hat, stellt ein Novum auf dem Gebiet der Energiewirtschaft dar. Eine internationale Zusammenarbeit bei Kraftwerken War bisher auf Grenzkraftwerke beschränkt, die von zwei Staaten gemeinsam er- richtet und betrieben wurden. Die Kraftwerke im Rahmen des Interalpenprojekts sollen dage- Sen ausschließlich auf österreichischem Boden er- richtet und von Elektrizitätsgesellschaften aus Vier Ländern finanziert werden. Eine Verwirk⸗ chung des Planes, für den bei Vorverhandlun- gen im Juli Vertreter der Weltbank eine mög- liche Unterstützung von Seiten des Institutes in Form langfristiger Anleihen in Aussicht gestellt haben, würde einen wesentlichen Ausbau und eine Intensivierung der internationalen Energie- verbund wirtschaft auf breiter Basis bedeuten. Verhandlungen über den Assuan- Damm Eine Delegation deutscher Techniker verhan- Jelt gegenwärtig in Kairo mit Vertretern der ägyptischen Regierung über eine deutsche Betei- ligung an dem geplanten Staudamm bei Assuan, Jer iait fünf Kilometern Länge eines der größ- ten Stauwerke der Welt werden soll. Gleichzei- tig halten sich Delegationen aus mehreren an- deren europäischen Ländern in Kairo auf. Wie aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlau- tet, liegen bisher noch keine konkreten Ange- bote für das Projekt vor. Der Bund wird jedoch eine Bundesgarantie für die Auftragssumme in Erwägung ziehen, falls ein Konsortium deutscher Firmen den Auftrag übernimmt. schen, das Gewitter war in voller Stärke aus- gebrochen. Eine Viertelstunde saßen sie schweigend nebeneinander und sahen den entfesselten Ele- menten zu. Als sich das Unwetter langsam zu beruhigen begann, stand Toni auf und sagte mit matter, dünner Stimme:„Ich gehe jetzt ins Bett.“ Er erhob sich ebenfalls, faßte sie unters Kinn und küßte sie zart auf den Mund.„Gute Nacht, Klein-Toni. Habe Geduld mit mir. Ich fange eben erst an, dich kennen zu lernen.“ Er sah ihr nach, bis sie die Tür leise hinter sich zumachte, dann setzte er sich wieder ans Fenster und starrte in den Regen. Mit dem Gewitter war die drückende Schwü⸗ 1e der letzten Tage gewichen. Am nächsten Morgen schien, blanker als sonst, wieder die Sonne, aber es hatte sich abgekühlt. Selbst Ma- ria, die nach einer unruhig verbrachten Nacht mit dunkelumränderten Augen zum Frühstück herunter kam, sagte dankbar:„Heute ist es an- genehmer, Mir scheint, ich vertrage den Som- mer in London nicht mehr.“ Bussy musterte sie besorgt. Sie waren allein. Toni schlief noch, und Lester war bereits in seine Praxis gefahren.„Du siehst verdammt elend aus“, platzte er schließlich in seiner un- verblümten Art heraus,„Ich wollte dich schon längst untersuchen, und immer hast du es auf- zuschieben verstanden. Aber jetzt bestehe ich darauf, ob du willst oder nicht. Komm in mein Sprechzimmer, wenn du mit dem Frühstück fertig bist. Ich habe vor meinen Visiten noch eine halbe Stunde Zeit.“ Diesmal widersprach sie ihm nicht. d Die Untersuchung dauerte eine geraume Wei- 1e. Während sie sich wieder anzog, nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz und sagte bei- läufig:„Ich möchte dich so bald wie möglich röntgen lassen, Maria.“ 5 Ihre Augen weiteten sich.„Ist das wirklich nötig?? 55 5 „Ich glaube, ja.“ Ohne aufzusehen, malte er kleine Vierecke auf sein Fließpapier.„Ind— und dann möchte ich, daß wir Professor Millson hinzuziehen.“ a 5 0 Verflüssigung des Geldmarktes Abgabesätze für Geldmarktpapiere und Sätze für Tagesgeld und Monatsgeld gesenkt Die Bank Deutscher Lander gab bekannt, daß die Abgabesätze für Geldmarktpapiere mit so- kortiger Wirkung um ein Achtel Prozent ermä- Bigt worden sind. Erst am 13. August war schon eine Senkung der Abgabesätze um ein Achtel Prozent erfolgt. Die neuen Abgabesätze für Schatzwechsel des Bundes und der Bundesbahn mit einer Laufzeit chen 6⁰ und 90 Tagen wurden von bisher 2ZWeidreiachtel auf zweieinviertel Prozent und mit einer Laufzeit zwischen 30 und 59 Pagen von bisher zweieinviertel auf Zz weieinachtel Prozent herapgesetat. Während die Sätze für unverzins- liche Schatzanweisungen des Bundes, der Bun- desbahn und der Bundespost mit einer Laufzeit Lon einem halben Jahr mit Zz weisiebenachtel Prozent und mit einer Laufzeit von einem Jahr mit dreieinachtel Prozent unverändert blieben wurden die Sätze mit einer Laufzeit von ein⸗ einhalb Jahren von bisher dreifünfachtel auf dreieinhalb und mit einer Laufzeit von zwei Jahren von bisher viereinachtel auf vier Pro- zent ermäßigt. Für Vorratsstellenwechsel mit einer Laufzeit zwischen 60 und 90 Tagen er- folgte eine Senkung der Sätze von zweieinhalb Auf zweidreiachtel Prozent und mit einer Lauf- zeit zwischen 30 und 59 Tagen von zweidreiachtel Prozent Auf zweſeinviertel Prozent. Die erneute Herabsetzung der Abgabesätze für Geldmarktpapiere wird in Bankkreisen mit der Weiterhin verstärken Verflüssigung des Geld- marktes begründet. Der ungewöhnlich großen Nachfrage der Banken stehe am Geldmarkt nur ein geringes Angebot an Geldmarktpapieren ge- genüber. Der Satz für Tagesgeld, der noch in der ver- gangenen Woche bei zweieinhalb Prozent lag, ist auf zweieinviertel Prozent und der für Mo- natsgeld auf drei Prozent abgesunken. Mit einem weiteren Anhalten der Geldflüssigkeit wird ge- rechnet, da sich die Außenhandelsüberschüsse auch in letzter Zeit nicht vermindert haben. Die der Verflüssigung des Geldmarktes entgegen- Wirkende Stillegung der öffentlichen Gelder im Zentralbanksystem hat sich außerdem nicht wei ter verstärkt. Dagegen hat der Rückflug der 6 kentlichen Gelder in die Wirtschaft zugenommen. Die gegenwärtige Uberliquidität der Banken hat teilweise ein größeres Ausmaß als zur gleichen Zeit des Vorjahres erreicht, so daß für die nahe Zukunft keine Abschwächung der Verflüssigungs- tendenzen erwartet werden kann. Hopfenernte in Nordbaden Bruchsal(Isw). In den Hopfenbauge- meinden Hambrücken und Kirrlach hat in dieser Woche die Hopfenernte begonnen, Von über 200 Landwirten in den beiden Gemein- den wurden mehr als 20 F gebaut. Vor und nach dem War die Stadt Bruchs schlagplatz des nordbadise dem zweiten Weltkrieg ist in Nordbaden bedeutend zur Gute Umsatzentwicklung 101 Großhandel Nach den Ermittlungen des Statistischen Bun- desamtes sind die Umsätze der Großhandels- Zweige im Juli gegenüber dem Vormonat wie- der beträchtlich gestiegen. So betrug die Zu- nahme des Warenabsatzes im Lebensmittelsorti- mentsgroßhandel 9 Prozent, im Textilwaren- großhandel 25 Prozent, im Elektro- und Rund- funkgroßhandel 15 Prozent und im Baustoff- handel 10 Prozent. Mannheimer Froduktenbörse vom 23. 8. Inländischer Weizen, gesund, trocken, 43-43, 25; In- ländischer Roggen, gesund, trocken, 39; Weizen- mehl Type 812 5838.50, Type 1050 5656.50; Brotmehl Type 1600 5050.20; Roggenmehl Type 997 56, Type 1150 54; Braugerste 42.25-43.50, Futtergerste auslän- dische 38.75, Inlandshafer neu 34-35, Auslandshafer 37, Mais 40.75, Weizenkleie 25, Roggenkleie 22.5028, Sojaschrot Nov. Dez. 42, Kokosschrot 28, Leinschrot mit Sack 39.50, getr. Biertreber mit Sack 20.50, Trok- kenschnitzel 19, Speisekartoffeln je 50 kg 6.50. Groß- handelsdurchschnittspreise per 100 Kilo bei Waggon- bezug prompte Lieferung. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 29. 8. Auftrieb: Färsen 597, Kälber 270, Schweine 1900. Preise: Ochsen A 102106, B 90-103, Bullen A 103108, B 93103, Kühe A 36-92, B 7585, C 6772, Färsen A 103109, Kälber A 150168, B 140148, C 125 bis 136, D bis 115, Schweine A 137-139, BI, Bꝛ2 und C 138141, D 136-140, E 132—136, Sauen 61 122130, G2 110-120. „Professor Millson?“ Sie dachte nach.„Meinst du den berühmten Chirurgen?“ Sie sah Bussy am und wurde bleich.„Ich lasse mich nicht ope rieren, Bussy—!“ Er erwiderte ihren Blick, aber seine Miene blieb undurchsichtig.„Nein— nein— nur zur Vorsicht. Wahrscheinlich bin ich ein alter Trot- tel und mache viel Lärm um nichts, aber— du bist doch einverstanden, nicht wahr?“ Die Sonne flel durch die breiten Fenster de: Sprechzimmers und ließ die chirurgischen Ge- räte hinter den blank geputzten Glastüren de: Instrumentenschrenkes hell aufblitzen. Marias Augen hefteten sich starr auf eine Stelle der Nußbaumverschalung, wo ein Stück abgesplit- tert war.„Also gut“, versetzte sie nach einel langen Pause ruhig.„Aber sprich bitte, nicht mit Lester darüber und auch nicht mit Toni.“ „Selbstverständlich“, nickt er.„Ich werde Millson sofort anrufen.“ Aber als sie hinausgegangen War, blieb ei noch lange sitzen und malte weiter Vierecke auf das Fließpapier. Endlich gab er sich einen Ruck, zog das Telephon näher und stellte di“ Nummer von Professor Millson ein. 11. Kapitel 8 15 8 5 Maria saß in Professor Millsons trübseligem Wartezimmer und blätterte in einer alten illu strierten Zeitschrift, ohne etwas zu sehen. E; war eine quälende halbe Stunde gewesen. Pro- fessor Millson erwies sich als ein vertrocknetes pedantisches kleines Männchen, das ihre for- schenden Fragen nur ausweichend beantworte- te und es offenbar vorzog, seinen Befund mit ihrem ärztlichen Begleiter zu besprechen. Bus- sy war jetzt bei ihm, und die Unterredung de beiden schien endlos. Ob sie wohl operiert wer- den mußte? Das war die peinigende Angst, die sie seit der Untersuchung durch Bussy vor 5 Tagen nicht mehr losgelassen hatte. Ihr ganzer? Leben lang hatte sie ein Grauen vor Spifälerr empfunden. Deshalb war ihr auch Tonis Furch vor einer Anstalt so verständlich erschienen 5 7 55 Fortsetzung folg? 75 Heheindiengt- Ia ol geuppt Seller ver becher Eigentlich wollte Major Rogers viel lieber„Appelwoi“ trinken Frankfurt/ Main Am Steuer des feuerroten MG- Sportwagens, der um die Mitternachtsstunde mit„Höllen- Fahrt!“ Frankfurts Taunusstraße Richtung NKauptbahnhof entlangfegte, saß Major Frank C. Raners. Major Frank C. Rogers, der eine Stunde zuvor von Casablanca auf Rhine-Main- Air-Base angekommen war, sich mit seinem großen Koffer in den Sportwagen geklemmt und Kurs Wolfsgangstraße genommen hatte, um seinen Schwiegervater Paul zu besuchen, Ihn so mitten in der Nacht zu überraschen und zu einer Apfelwein-Reise abzuschleppen. Schwie- germutter saß zu der Zeit mit Gemahlin Gis in einem Bungalow am Rande eines der großen Flugstützpunkte, die Amerika in den letzten Jahren zum Schutze der freien Welt in Nord- Afrika eingerichtet hat, und auf dem er, Rogers, schon se einiger Zeit im Auftrage des Geheimdienstes der Luftwaffe seinen gerade nicht kärglichen Sold verdiente. Sie hatten dieses Frankfurt„Klein-Chikago“ genannt, und— der Teufel soll's holen— es War auch so. Wie schnell war doch der Koffer weg. Das war amerikanisches Tempo. Er hatte seinen in der Wol straße geparkt. Er l mnappt, die ihm berrumpelt, daß es eine wahre Freude . Er hatte zu ihm gesagt, zieh dich schnell hole einstweilen den Koffer. Er war trottet an, ich zum Wagen zurüc Da war der Koffer schon weg. Mit den Kleidern, mit der Leica und den J die ihm diese Spritztour überhaupt ermöglichten, die er hier auf einer Dienst- Stelle morgen früh abgeben sollte und die alle den Stempel„TOP-SECRETC-GEHEIM trugen. Nun war Rogers schon einmal„Frankfur- ter“ gewesen, Er war auch heute noch soviel „Frankfurter“, um zu wissen, daß man in sol- chen Fällen die Polizei zunächst einmal links liegen läßt und die Zeit, die man zur Erstat- tung einer Anzeige brauchen würde, besser dazu verwendet, den Koffer zu suchen. Und gestohlene Koffer fand man unter Umstän- den am Hauptbahnhof. In der Gepäckabferti- gung. Sein Koffer war schon da. Als Beamter der Deutschen Bundesbahn fühlte er sich erst dann von seiner Pflicht entbunden, diesen Koffer sorgfältig aufzu- bewahren, wenn er den Schein wieder- bekomme, den er dem„Eigentümer“ als Ur- kunde ausgehändigt habe, und die 30 Pfen- nig Gebühr, die vorgeschrieben seien. Das War das, was Rogers von dem wegen der Hitze nur halb uniformierten Gegenüber zu hören bekam. Seinen Koffer bekam er nicht. Der Beamte ließ sich allerdings so weit her- Ab, als er dem aufgeregten Amerikaner den Inhalt der„box“ zeigte. Leica und Kleidungs- stücke fehlten schon. Die Akten waren noch Wos geschieht, wenn Winston Churchill sch Polizei übergab— diese story hätte sich in o', Ein Kriminalfilm könnte nicht spannender sein! Da kommt ein Major des ameri- kanischen Geheimdienstes aus Casablanca nach Frankfurt und ehe er sich versieht, ist sein Koffer weg. Damned— im Koffer waren gewichtige Geheimpapiere. Was tun? Aber der Dieb hatte nicht gerechnet, daß der Bestohlene ausgerechnet ein Offizier des Geheinidienstes war. Wie der CIC-man 60 Minuten später den Verbrecher der deutschen sich in den nächtlichen Straßen Frankfurts ab und der Mond, der sich in den ruhigen Wassern des Main widerspiegelte, ahnte nichts Böses Chikago zutragen können, aber sie spielte Sr da. Er könne, wurde Rogers bedeutet, ja warten, bis der„Eigentümer“ diesen Koffer wieder abhole. Dies sei ihm ein Vergnügen, sagte Rogers. Als der„Eigentümer“ erschien, trug er die RKamelhaarweste und die Hosen, die sich der in Casablanca stationierte amerikanische Ma- jor Frank Rogers für Frankfurt in seinen Koffer gepackt hatte, um die Appel woi-Tour“ nicht in der zur Etikette verpflichtenden Uniform der UsS-Air Force machen zu müssen. Alles andere ging wieder amerikanisch schnell. Der Major griff seinen nichtsahnen- Die Schlacht ist geschlagen— der Thunfisch ist besiegt und wird hier gerade auf das Fangschiff gehievt. Fürwahr— ein schwerer Brocken. den Doppelgänger in die Gesäßtasche, angelte Dollars und Papiere heraus, die er dort auf- zuheben pflegte, und legte alles rasch einem vorsorglich herbeigeholten Bahnpolizisten vor, damit der Beamte den„Beweis“ in die Hand bekam, der ihn zum Einschreiten er- mächtigte. Die Polizei gab àm nächsten Tage bekannt, es sei ihr ein guter Fang gelungen. Man habe einen erst vor kurzem aus der Haft ent- lassenen Spezialisten für Autoberaubungen auf frischer Tat ertappt und erneut einge- locht. Major Frank C. Rogers kehrte bald wieder Unter die Sonne Afrikas zurück, packte seinen Koffer aus und dann die story. Seiner Frau schenkte er einen fremden Socken, den der Spezialist für Autoberaubungen entweder beim überstürzten Kleidungswechsel oder bei der Demaskierung im Polizeilokal dem Major Als„Souvenir“ gratis dazu gepackt hatte. nd dann stellt der Major bei einer Nach- betrachtung des Falles sachlich fest, daß der große, schwarzhaarige Räuber aus der Frank- furter Unterwelt in seinen, des Majors Klei- dern, doch sehr gut ausgesehen habe. Josef W. Neidlinger Woher der Wind weht, können Han- novers„schwere Jungen“ sehen, wenn sie am Polizeigefängnis vorbeikommen (wenn sie nicht gerade drinsitzen). Der humorvolle Polizeipräsident hat näàmlich den üblichen Gockel von der Turmspitze verbannt und an seine Stelle einen „blechernen Kollegen“ gesetzt, der einen Gauner am Kragen festhält. In Kreisen der Unterwelt weiß man nun, woher der Wind weht. Und noch dazu aus erster Quelle 8 2 2 2 2 2 Das gelluauee J aù gellem Grund Jagd auf den Räuber der Meere Der Thunfisch zählt zu den größten und beliebtesten Speisefischen. Ex wird bis zu 4 Meter lang und 12 Zentner schwer, zählt zu den Raubfischen und verlangt dem Angler, der auf ihn Jagd macht, das Letzte ab. Die Heimat dieses Räubers ist das Mittelmeer und der Atlantik. In diesen Wochen des Jahres aber wagen sich Thunfischschwärme bis in den Oeresund, jene schmale Wasserstraße, die Schweden von Dänemark trennt. Der Thunfischfang im Sund gehört zu den spannendsten Ereignissen der Sportfischerei in Nordeuropa. Was den Thun bewegt, sich so weit nach Norden zuwagen weiß niemand. Es würde nur vundern, wenn er eines Tages aus- Pli denn dieser Fisch ist unberechenbar. Solange er aber seine Gewohnheiten nicht andert, werden jedes Jahr im August und im September Hunderte von begeisterten Ang- lern auf ihn qagd machen. Für die Einheimischen ist das, ob sie nun reich oder arm sind, ein durchaus erschwing- liches Vergnügen, der Tourist dagegen muß, Alt? Außenminister und Generale müssen warten— Viel Arbeit, aber keine Hetze London Immer wieder setzt Sir Winston Churchill mit seinen 79 Jahren die Welt durch seine Frische und ungebrochene Leistungsfähigkeit in Erstaunen. Wie schafft der große alte Mann das? Hier verraten wir sein Geheim- ais. Die Welt beobachtete erstaunt die Aktivität Shurchills in Amerika und Kanada. In Dttawa hat er an einem Tag: Mit Premierminister St. Laurent Bespre- chungen geführt, eine Zusammenkunft mit dem ganzen kanadischen Kabinett gehabt, eine Pressekonferenz abgehalten, mit dem britischen Hohen Kommissar, Sir Archibald Nye, gefrühstückt, nochmals mit kanadischen Ministern verhandelt, eine Rundfunkanspra- che auf Band gesprochen, an einem Essen teilgenommen— und ist dann nach New Vork 2zUrückgeflogen. Wie schafft er das? Mit 79 Jahren? Die Antwort ist: Er versteht sich zu entspannen. Bei seinem jüngsten Washingtoner Besuch mußte er eine Verabredung mit Außenmini- ster Dulles absagen, weil das Frühstück zu lange gedauert hatte und er sein Schläfchen halten mußte. Diese Gewohnheit hat schon mehr Menschen aus der Fassung gebracht als Dulles. Präsident Roosevelt und die militäri- schen Stabschefs waren während des Krieges manchmal richtig aufgeregt darüber. Aber Churchill hat ohne Zweifel recht, wenn er darauf besteht, sich auszuruhen, und vor allem sich nach dem Essen auszuruhen. Wenige Menschen nur sind mit 79 Jahren zu der Leistungsfähigkeit Churchills im Stande. Sein Geheimnis liegt in seinem Ver- mögen, wenn er will, fast jede geistige und körperliche Tätigkeit abzuschalten. Wann immer er will, kann er ruhig sitzen oder lie- gen und alles vergessen. Diese Fähigkeit be- saß er selbst in den kritischsten Augenblicken Während des Krieges. Wenn er sich nach dem Essen ausruht, so schläft er vermutlich nicht fest. Nach einem tiefen Schlaf ist das Gehirn benommen, und es dauert einige Zeit, bis man wieder zu sich gekommen ist. Die Entspan- nung hat zur Folge, daß das Gehirn erheblich erfrischt wieder an seine Arbeit gehen kann. Was geschieht nun in der runden Stunde, die Churchill sich hinlegt? Der Geist wird, dank lebenslangem Training, in einen ver- hältnismäßig untätigen Zustand versetzt. Dis Muskeln dürfen vollkommen erschlaffen. Jede Spannung wird gelockert. Menschen, die sich nach den Mahlzeiten gut entspannen, bekommen keine Magenge- schwüre. Im Gegenteil, die in ihrer Nahrung enthaltene Energie wird schnell und wirksam freigesetzt, so daß sie zur Verfügung steht, wenn die Arbeit wieder anfängt. Eine Arbeitspause in der Mitte des Tages ist mehrere Stunden Schlaf in der Nacht wert. Die Churchill-Anekdote Ein Parlamentsmitglied, das Deutschland besucht hatte, berichtete Churchill, daß dessen Wiederaufstieg bemerkenswert sei, und fügte hinzu:„Die reichliche Hilfe, die ein besiegtes Land heutzutage erhalt, hat mich auf den Gedanken gebracht, daß wir unsere wirtschaft- lichen Schwierigkeiten überwinden könnten, indem wir Amerika den Krieg erklären.“ Sir Winston dachte kurz nach und meinte Eine Sorge weniger! Die natürliche Behandlung von Herz und Blutkreislauf So alt wie die Menschheit selbst ist auch r Wunschtraum, nach einem langen, arbeits- reichen Leben die müden, verbrauchten Or- gane gegen neue, lebensfrische austauschen zu können. In vielem hat die moderne Medizin diesen Wunsch schon erfüllt. Künstliche Glieder wurden geschaffen, die jede Arbeit verrichten Können, die kranken Nieren werden durch komplizierte Apparaturen ersetzt und Herz und Blutkreislauf durch eine sinnreiche Ma- schinerie während der Operation vertreten. Und doch werden alle Bemühungen der Aerzte und Forscher, der Natur das Geheim- nis des Lebens abzulauschen, stets nur ein Versuch bleiben. Leben, Altern und Tod sind die Bestimmung des Menschen und seiner Organe. Besonders das Herz, der Lebensmotor, und die Blutge- fäbe als Versorgungsbahnen des Körpers sind einem natürlichen Alterungsprozeß unter- worfen. Jeder gesunde Mensch bekommt im Alter seine Arterienverkalkung, und jedes Herz wird nach 70 Jahren müde. Von einem krankhaften Prozeß kann man erst dann sprechen, wenn Menschen in den besten Jahren von Herz- und Gefäßleiden betroffen werden. Man weiß heute, daß die Ursachen dieser katastrophalen Volkskrankheit hauptsächlich in der Hast und der Unruhe, in der Sorge um das Dasein und im unerbittlichen Lebens- Kampfe liegen. Alle diese täglichen Mühsale belasten und ermüden ebenso das Herz und den Blutkreislauf des verantwortungsvollen Generaldirektors wie des einfachen Arbeiters oder Bauern. Irgendwann streiken dann Herz und Gefäße. Plötzlicher Herztod oder Gehirn- schlag sind die Folgen eines Lebens ohne Schonung und Pflege. Dabei sind wir nicht machtlos diesem Schicksal unserer lebenswichtigsten Organe ausgeliefert. Neben der Voraussetzung, Maß in Unserer Ernährung, Arbeit und unseren Lebensgewohnheiten zu halten, gibt uns heute die moderne Medizin Arzneimittel in die Hand, die ein vorzeitiges Erlahmen der Arbeitskraft verhindern und unser Leben erhalten für das, was uns lebenswert erscheint. Wo die Natur versagt, können nur natür- liche Heilmittel helfen, die Herz und Kreis- lauf schonend wieder aufrichten, ohne dem Körper die letzten Reserven abzuverlangen. Viele hundert Heilpflanzen wurden ärztlich erforscht, ehe eine Arznei zusammenstellung gefunden war, die die Gewähr für die Gesun- dung von Herz und Blutkreislauf ergab. Bluthochdruck, Arterienverkalkung und Herzasthma, Schwindelgefünhl, Gedanken- schwäche und die immer drohende Gefahr des Schlaganfalls haben durch Herz- Toni eum 72 das Schicksalhafte und Unabänder- liche verloren und dem Menschen unserer Zeit die Möglichkeit gegeben, seine lebens- wichtigsten Organe, das Herz und den Blut- Ekreislauf, wenn auch nicht auszutauschen, 80 doch funktionstüchtig zu erhalten für einen gesunden Lebensabend. dann:„Gut und schön. Aber Sie haben einen Punkt übersehen: Daß wir nach einem langen und blutigen Krieg gewinnen könnten.“ wenn er nicht gerade eingeladen wird, immer- hin zwischen 80 und 600 Mark Miete für ein Zoot, die Mannschaft und das Gerät zahlen. Keiner der Teilnehmer, auch die nicht, die am tiefsten in die Tasche greifen, fühlen sich etwa übervorteilt, denn für den Sportangler ist der Rampf mit jenem mächtigen Fisch etwa dasselbe wie für einen Fugballfanatiker das Endspiel um die Weltmeisterschaft. Der alljährliche Thunwettstreit im Oere- sund wird mit einem Salut der alten Kanonen des Schlosses Kronborg eingeleitet. Die Salven Hallen weit über das Wasser, über die Luxus- jachten und die bescheidenen Fischerboote, die ohne Unterschied an der Jagd teilnehmen, Natürlich geht es bei der hohen Zahl der „Jäger“ nicht ohne Regeln, und an die halten sich alle Beteiligten auf das Genaueste. So darſ der Fisch nur mit Rute und Rolle gefangen werden. Sobald ein Thun angebissen hat, zieht der erfolgreiche Angler die gelbe Flagge mit dem schwarzen T am Mast hoch. Alle Boote, die ip seiner Nähe liegen, entfernen sich dann schnell stens, um ihm Platz für den Kampf, der nun folgt, zu geben. Es gibt in unseren Gewässern keinen ein- zigen Fisch, der sich an Kraft und Mut mit dem Thun messen kann. Dumm ist der Riese auch nicht gerade, denn es kommt oft genug vor, daß er alle Köderfische, die über Bord gewor- fen werden, frißt, und gerade den, der den Haken birgt, verschmäht. Hat er sich doch verführen lassen, dann be- ginnt die Jagd. Sie dauert oft bis zu einer Stunde und endet nicht selten mehrere Kilo- meter entfernt vom Ausgangspunkt der auf- regenden Schlacht. Den Ausgang entscheidet allein das Geschick des Anglers, und es spielt keine Rolle, ob er von einem kleinen Boot oder einer Luxusjacht aus fischt. Einem An- fänger kann es passieren, daß er einen kapi- talen Burschen an die Angel bekommt, um dann zusehen zu müssen, wie der sich losreißt und verschwindet. erzen hewäln Neue. Schmerzen Exkälfung, Migräne Fruuenschmerzen Kopfschmerzen . ATahleften hringen schnell Erlsichferung. remagin gibt einen arenkopfuncistgut verträglich. Ziehen Sies der Hei Schm n 8 Ur Sache fHren Arz 25 Rae. f Oos gute Schmerzmittet fur den ceig untꝭ dis Neri 2 d Tabl. Om. A5 in allen Apotheknn N Noch zu eilten Preisen liefern wir bis auf weiteres: 1 Pfund Meistermischung zum Werbeprefs von 10,— DN frei Haus- Nachnahme. Bestellen Sie bitte sofort. 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