Erscheint: montags, mittwochs, freĩtags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 36 Pfg. Zustellgeld. Einzelnummer 15 Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Marmheim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 134 Mittwoch, den 25. August 1954 6.754. Jahrgang Die Verantwortung liegt jetzt in Paris Adenauer berichtete in Bonn—„Klare Fronten“ in Europa BGnn(E.B.) Wenige Stunden nach seiner Rückkehr aus Brüssel unterrichtete Bundes- kanzler Adenauer am Montag führende Poli- tiker über den Ausgang der Außenminister- Konferenz. Dabei erklärte er, die Entschei- dung über das Schicksal der EVG liege jetzt bei der französischen Nationalversammlung. Nacheinander berichtete Adenauer den Frak- tionsvorsitzenden der Regierungsparteien, dem SO Al demokratischen Oppositionsführer Erich Ollenhauer und dem Auswärtigen Ausschuß des Bundestages, der auf Antrag der SPD zu eimer Sondersitzung nach Bonn einberufen worden War. Anschliegend empfing der Kanz- 1er den amerikanischen Hochkommissar, Bot- schafter Conant, zu einer Aussprache über das Ergebnis der erfolglosen Brüsseler Kon- Seren, Am Montagabend reiste Adenauer im. Seinen Urlaub auf die Bühler Höhe zurück. Der Bericht des Bundeskanzvuers über die Konferenz der sechs Außenminister der EVG- Staaten läßt sich in folgenden Hauptpumkten zusammenfassen: 1. Das Wort über das künftige Schicksal des EVG-Vertrages hat jetzt Paris. Die Frage der Ratifizi sei noch nicht entschieden. 2. Die Brüsseler Beratungen hätten Klar- heit geschaffen und sollten deshalb nicht nur 5 10 negativ gewertet werden. 40 4 ö ö 3. Alternativen für den EVG-Vertrag seien noch nicht spruchreif. 8 4. Arn bisherigen EVG-Vertrag und der ein- miitigen Auffassung der übrigen fünf nicht- Französischen EVG-Partner werde festgehal- tern. Das Ergebnis der EVG- Konferenz müsse 80 habe Adenauer unterstrichen— nicht ASO lut negativ gewertet werden, denn Als Posi- tives Zeichen liege sich die Tatsache vermer- ken, daß nun die Ungewißheit beseitigt und Klarheit geschaffen sei. In Kreisen der Re- glerungsparteien wurde vor Allem die Ansicht Kundgetan, daß jetzt„Paris Farbe bekennen“ Hitisse. Die Verantwortung sei eindeutig ge- Kärt. Brüssel habe klare Fronten gezeigt: Auf der einen Seite Frankreich und auf der ande- ren die fünf anderen EVG-Staaten mit Groß- britannien und den USA. Gerstenmaier entwirft Alternative Neuer Plan für den Kanzler— Dehler fordert Sofortverhandlungen Bonn(E. B.) Der Vorsitzende des Auswär- tigen Ausschusses im Bundestag, der CDU- Abgeordnete Eugen Gerstenmaier, hat den Entwurf einer Alternative zum EVG- Vertrag für den Fall seines Scheiterns der EVG in Paris ausgearbeitet und dem Bundeskanzler zugeleitet. Gerstenmaier lehnte es ab, Einzelheiten dieses neuen Planes mitzuteilen, erklärte je- doch, er strebe weder eine deutsche National- armee noch eine Lösung auf der Grundlage einer deutschen„Anlehnung“ an die NATO An. Auf die Frage, ob in seinem Plan etwa der Abschluß eines direkten deutsch- franzö- Sischen Bündnisses enthalten sei, dem sich damm andere Staaten anschließen könnten, erwiderte Gerstenmaier, dieser Gedanke sei mit seinem Vorschlag nicht identisch. Es würde inn überdies nicht für besonders glücklich Halten. Gerstenmaler, der schon durch seine Saar- Verhandlungen im Europa-Rat hervorgetre- ten ist, hat über seinen Alternativplan ledig- Uch erklärt, er sche die Beteiligung Frank- reichs an dem von ihm entworfenen neuen System vor. Ohne Frankreich sei eime Vertei- digungsgemeinschaft unter Einschluß Deutsch- lands nicht denkbar.. Sofortige Verhandlungen mit den USA und Großbritannien über die Form des deutschen Verteidigungsbeitrages forderte der FDP- Vorsitzende Dehler, der dabei die Auffassung Vertrat, daß die Bundesrepublik jetzt die „Urbeschränkte Souveränität“ erhalten müsse. Im Pressedienst seiner Partei erklärte der friihere Bundesjustizminister wörtlich:„Das Gebot der Stunde scheint mir zu sein, sofort mit Washington und London über die Form des deutschen Verteidigungsbeitrages die Verbhemdlumgen aufzunehmen. Daß die Bun- desrepublik im zehnten Jahr nach dem Kriegs- ende die unbeschränkte Souveränität erhal- ten muß, versteht sich von selbst.“ Ing wischen nahm der amerikanische Bot- Schaftsrat James Penfield in London wieder die anglo- amerikanischen Gespräche auf, die in der letzten Zeit zu dem Entschluß geführt hatten, im Falle eines Scheiterns des EVG- Vertrages der Bundesrepublik die Souveräni- tät zuzuerkennen und einen anderen Weg zur Wiederbewaffnung Westdeutschlands zu Su- cher. Britischer Vertreter war Sir Frank Ro- berts der Leiter der Deutschlandabteilung Die Bundestagsabgeordneten Hermann Kop (D), Erich Mende(FDP), Richard Stücklen (CSU) und Karl Wienand(SPD) sind zu sechs- wWöchigem Besuch in den USA eingetroffen. Hendes-France will nicht rafinzleren Dillon schaltet sich vergeblich ein— Drohung mit Konsequenzen Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident Mendès- France gab am Dienstag abend recht unverblümt zu verstehen, daß er nicht gewillt ist, sich vor der Nationalversammlung für den EVG- Vertrag einzusetzen. Nach Aussprachen mit dem amerikanischen Botschafter Dillon, seinen eigenen engsten Be- ratern und dem Kabinett erklärte er in einem seiner„Kamin- Gespräche“, er wolle vor Sams- tag(dem Beginn der EVG-Debatte im Parla- ment) nicht viel über die Brüsseler Konferenz und seinen Besuch bei Churchill sagen.„Wenn ich in Brüssel nachgegeben hätte“, sagte der Ministerpräsident,„so hätte ich im Namen Frankreichs Verpflichtungen übernommen, von denen ich wußte, daß sie nicht eingehal- ten werden. Das aber ist die schlechteste Poli- tik, die es gibt, und ich werde sie nie üben.“ Das ganze EVG-Problem sei„schmerzlich“, fuhr er fort.„Aber mit kühler Uberlegung, Weitsicht und Entschlossenheit werden wir auch das durchstehen, und dann wird unser außen- und innenpolitisches Leben bald von der Unsicherheit befreit sein, die es seit Jah- ren hemmte.“ Gleich nach seinem Eintreffen in Paris am Dienstag vormittag hatte Mendes-France den amerikanischen Botschafter Dillon empfangen, dem es jedoch offenbar nicht gelang, den französischen Minister präsidenten dazu zu be- wegen, dem EVG-Vertrag durch das Stellen der Vertrauensfrage den letzten Nachdruck zu verleihen, damit aber gleichzeitig sein Schick- Sal aufs Spiel zu setzen. Nach Darstellung un- terrichteter Kreise erklärte Mendeès-France bei dieser Unterredung, die übrigen EVG- Staaten hätten ihm in Brüssel nichts für die Nationalversammlung„mitgegeben“. Wenn er die Vertrauensfrage an den EVG-Vertrag in seiner alten Form knüpfen würde, so ließe ihn seine halbe Koalition im Stich. Dillon hielt dem entgegen, die übrigen fünf EVG- Partner hätten doch wesentliche Zugeständnisse ange- boten. Sollte Frankreich den EVG-Vertrag nicht ratiflzieren, so bestehe die Gefahr, daß es völlig isoliert dastehe und seine Verbünde- ten dazu übergingen, Deutschland von sich aus zu bewaffnen. Mendes-France entließ Dillon jedoch ohne das geringste Anzeichen dafür, daß er seine Haltung ändern werde. Amerikanische Drohungen wirkungslos? In unterrichteten Pariser Kreisen wird in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß sämtliche amerikanische Drohungen Frank- reich gegenüber stark an Wirksamkeit verlo- ren haben. Die düstere Prophezeiung von Dulles, Amerika werde seine Europa-Politik Ohren findet. einer drastischen Revision unterziehen mus- sen, falls die EVG nicht zustandekommt, scheint Paris nicht mehr zu schrecken. Man weist darauf hin, daß die französische Dollar- bilanz im kommenden Jahr sogar positiv aus- fallen würde, wenn die Amerikaner schon morgen jede flnanzielle Hilfe für Frankreich einstellen würden. In der Frage der Waffenhilfe ist die Regie- rung Mendeèes-France offenbar ebenfalls fest davon überzeugt, daß Washington inzwischen eingesehen hat, daß ein Stop dieser Lieferun- gen für Amerika schwerer wiegende Folgen haben würde als für Frankreich. Darüber hin- aus besteht für die USA keine Möglichkeit, das französische Veto gegen eine Wiederauf- rüstung Deutschlands durch die NATO zu um- gehen. In diesen Pariser Kreisen hat man im- mer mehr den Eindruck, als habe Washington beträchtlich über das Ziel hinausgeschossen, als es Bonn zu verstehen gab, im Falle eines Scheiterns der EVG werde die Bundesrepu- lik ziemlich rasch einseitig aufgerüstet. EVG- Befürworter werden aktiv Die Befürworter der EVG in Frankreich legten jedoch ebenfalls eine bemerkenswerte Aktivität an den Tag. Is ihr Wortführer machte der ehemalige französische Minister- präsident Pinay den Vorschlag, die EVG da- durch zu retten, daß sie zunächst einmal ver- suchsweise für 18 Monate verwirklicht wird. Nach Ablauf dieser Probezeit solle dann ent- schieden werden, ob und welche Anderungen des Vertrages ratsam seien. In einem bered- ten Appell an die Vernunft der Franzosen wies Pinay auf die Gefahr einer völligen Iso- lierung Frankreichs hin, die eine Ablehnung des EVG-Vertrages mit sich bringen würde. Für Alternativlösungen sei keine Zeit mehr. In Paris gilt es allerdings nicht als wahr- scheinlich, daß Pinays Appell viele geeignete Erfolg und Niederlage in London Aus zuverlässiger Quelle war außerdem zu erfahren, daß Mendeèes-France bei Churchill einen Erfolg und eine Niederlage erlebte. Während es ihm nicht gelang, den britischen Premierminister bereits zu einer Erörterung von Alternativen zur EVG zu bewegen, gelang ihm offenbar, das zweite Ziel seiner England- reise zu erreichen: Er erweckte wenigstens in der französischen Nationalversammlung und der Presse den Eindruck, als habe er mit Erfolg die Gefahr einer völligen Isolierung Frank- reichs gebannt. In Paris ist man jetzt wieder ziemlich sicher, dag England„uns nicht ver- lassen wird“. Eine deuisdi-französisdie Alanz? Ein angeblicher Vorschlag Churchills— Deutsche Souveränität im September? Washington(UP). In gut unterrichte- ten Kreisen Washingtons verlautete, Chur- chill habe den französischen Regierungschef Mendèes- France aufgefordert, mit West- deutschland eine Verteidigungsallianz abzu- schließen, die von Großbritannien und den USA garantiert werden solle. Nach Ansicht der Gewährsleute hat Chur- chill Mendes- France zu verstehen gegeben, dals seiner Ansicht nach eine framzösisch- deutsche Allianz die einzige Alternative zum EVG-Vertrag sei. Die anglo- amerikanische Garantie solle möglicherweise in der Form erfolgen, daß beide Staaten ihre Streitkräfte auf dem europäischen Kontiment belassen, solange die Allianz zwischen Frankreich und Westdeutschland besteht. Die Reise des framösischen Kabinettschefs nach Großbritannien wird darauf zurückge- führt, daß Mendes-France nach dem Tele- gramm Churchills an Adenauer während der Brüsseler Konferenz befürchtet habe, Frank- reich werde von der westlichen Welt isoliert. Außerdem soll Mendes-Freamce der Ansicht gewesen sein, daß Großbritannien nicht in gleichem Maße am der EVG interessiert sei Wie es die USA simd. Die Gewährsleute simd der Ansicht, daß sich der französische Regie- rungschef in dieser Hünsicht verrechnet habe. Weiter erwartet man in Washington, daß die USA und Grogßbritammien bereit sind, Westdeutschland im September die volle Sou- Veränität zu gewähren, falls Frenkreich den EVG-Vertrag nicht ratifizieren sollte und auch keime deutsch-framzösische Allianz zu- Stande kommt. Es heißt, daß Westdeutschlamd damm wahrscheinlich Mitglied der NATO wer- den wird, wodurch dem Lande wesentlich mehr Freiheit in militärischen Fragem eimge- raumt werden müsse, als dies umter den Vor- schriften der EVG vorgesehen war. Dulles hofft noch immer auf EVG Der amerikanische Außenminister Dulles Sprach die Hoffnung aus, daß Frankreich dem EVG-Vertrag doch noch zustimmen werde. Auf seiner Pressekonferenz sagte er: Ich Hoffe noch immer, daß Fr werm es vor der letzten Wahl steht, doch seiner gro- Ben Tradition des Idealismus, der sich auf einen Sinn für Realität gründet, treu bleiben und sich dafür entscheiden wird, die EVG- Partnerschaft zu festigen, die französischen 5 entsprang, statt abseits zu ste- hen“. Der Außenminister, der besonders be- dauerte, daß Frankreich auf der Brüsseler Konferenz den übrigen EVG- Staaten nicht habe zustimmen können, weil„der Vertrag Prinzipien enthält, die für die Aufrechterhal- tung von Friede und Freiheit in Westeuropa Von lebenswichtiger Bedeutung sind“, meinte, er wolle die Hoffnung auf die Ratifizierung des Vertrages nicht aufgeben, ehe nicht die letzte Entscheidung gefallen ist. Allen weite- ren Fragen über die künftige amerikanische Politik im Falle einer EVG-Ablehnung in Pa- ris ging er mit dem Bemerken aus dem Wege, er Wolle nicht von der„Hypothese“ des Fehl- schlages ausgehen. Zur Souveränitätsfrage bemerkte er noch, daß der Senat der ameri- kanischen Regierung in dieser Frage völlig freie Hand habe. Souveränität mit eigener Wehrpolitik In allen die Europäische Verteidigungsge- meinschaft betreffenden Fragen zeigte Dulles auffallende Zurückhaltung. Er lieg sich je- doch dazu herbei, ausdrücklich zu erklären, daß die Bundesrepublik, wenn ihr die Sou- Veränität zuerkannt wird, in der Lage sein Wird, ihre eigene Wehrpolitik zu bestimmen. Er beeilte sich jedoch, hinzuzufügen, daß heute viele Staaten freiwillig auf gewisse Sou- veränitätsrechte verzichten und sich Verträgen und Abmachungen mit anderen Ländern un- ter werfen. Gleichzeitig wies er darauf hin. daß die zur Zeit geltende amerikanische Ge-. setzgebung nach dem 1. Januar kommenden Jahres Waffenlieferungen an Frankreich und Italien unmöglich machen, wenn diese beiden Länder den EVG-Vertrag bis dahin nicht rati- flziert haben. Zu den Ostasien Problemen erklärte der Amerikanische Außenminister, möglicherweise Werde sich für die USA die Notwendigkeit ergeben, nicht nur Formosa, sondern auch die näher am chinesischen Festland liegenden kleineren Inseln zu verteidigen, die in der Hand der Nationalchinesen sind. Gleichzeitig sprach Dulles die Hoffnung aus, daß sich die Colombo Staaten und andere südost- asiatische Nationen an einem gemeinsamen Vorhaben beteiligen, das dem Ziel dient, die Ausdeh- 3 des Kommunismus in Asien zu verhin- Tn. Ollenhauer für neue Vierer-Konferenz Initiative für die Wiedervereinigung— Souve- ränität der Bundesrepublik wäre„falsch“ BOon n(E. B.) Der sozialdemokratische Op- positionsführer Erich Ollenhauer stellte in einem Rückblick auf die Brüsseler Konferenz fest, daß die EVG nicht mehr zu retten sei, weshalb er zu entschlossenen Versuchen auf- forderte, eine neue Lösung auf breiterer Grundlage unter Beteiligung Großbritanniens zu suchen. Ollenhauer, der vor der in- und ausländi- schen Presse das Wort nahm, betonte, daß die Sicherheit Europas und der Bundesrepublik mit der Frage der Wieder vereinigung Deutsch- lands zusammen betrachtet werden müsse. Auch jetzt müsse an erster Stelle das Interesse an der Wiedervereinigung stehen. Ohne die Uberwindung der Spaltung Deutschlands könne es auch nicht zu einer europäischen Ein- heit kommen. Gleichzeitig sprach sich aber der SPD-Vorsitzende, ebenso wie schon in Brüs- sel Bundeskanzler Adenauer, für ein freund- schaftliches Verhältnis zwischen Frankreich und der Bundesrepublik aus, welches das„Ge- strüpp“ der Gegensätze und des Mißtrauens forträumen und eine echte Partnerschaft er- reichen müsse. Die Konsequenz aus der Brüsseler Konfe- renz— so sagte Ollenhauer— müsse der Ver- such sein, zu einer besseren europaischen Poli- tik zu gelangen. Nach seiner Ansicht wäre es verfehlt, wenn man den Versuch machte, die EVG noch zu retten, falls die französische Na- tionalversammlung den Vertrag ablehnt. Auch sei es nicht vertretbar, von einer kleinen zu einer„kleinsteuropäischen“ Lösung überzu- gehen, indem die fünf Länder sich zusammen- schließen, die in Brüssel gegen Frankreich stimmten. Anstelle der EVG müsse man nun schnell und konsequent eine bessere Lösung suchen. Für die Bundesrepublik komme es dabef darauf an, an die erste Stelle das aktive Inter- esse an der Wiedervereinigung Deutschlands Zu stellen. Dazu sei eine neue Initiative not- wendig, die deutlich mache, daß die Wieder- vereinigung als das vordringlichste Ziel der Bundesrepublik gelte. Man solle deshalb die Vorschläge der Sowjetunion für eine neue Vie- rer- Konferenz untersuchen und schon aus poli- tischen, aber auch aus psychologischen Grün- den eine solche Konferenz unterstützen, denn nicht die Sowjetunion, sondern der Westen müsse die Führung in der Diskussion überneh- men. Es müsse bei einer Konferenz mit Moskau dann auch eine Lösung der Frage der europa- ischen Sicherheit gefunden werden, für die Ollenhauer zwei Voraussetzungen nannte: 1. Es müsse eine Form gefunden werden, die auch die volle Teilnahme Großbritanniens sichert und damit auch eine Sicherung Frankreichs vor einem Ubergewicht Deutschlands enthält. 2. Jede Diskriminierung müsse ausgeschaltet werden. In jedem Fall werde man aber nicht ohne die Uberwindung der Spaltung Deutsch- lands zu einer europäischen Einigung kom- men, und die vier Besatzungsmächte dürften aus diesem Grunde nicht aus ihrer Verantwor- bung entlassen werden, für die Wiedervereini- Zung zu wirken. Der SPD-Vorsitzende hält es für falsch, an- gesichts des Scheiterns der EVG die Ubertra- gung von Souveränitätsrechten auf die Bun- Aesrepublik als eine Alternativlösung zur EVG anzusehen. Auch die SPD trete für die Selb- ständigkeit der Bundesrepublik ein, aber der Generalvertrag gebe die Souveränität nicht zurück, und man müsse sich hüten, Illusionen zu erwecken, die keine Realität werden kön- Zen. Auf die Frage nach etwaiger Neutralisierung Deutschlands antwortete Ollenhauer auswei- chend. Er betonte, daß eine Ausklammerung Deutschlands aus der europäischen Politik nicht möglich sei. Auch zu dem Problem einer direkten Beteiligung der Bundesrepublik an der Nordatlantikpakt- Organisation äußerte sich der Parteiführer zurückhaltend und er- klärte lediglich, daß diese Frage im Zusam- menhang mit der Situation für neue Verhand- lungen über die Wieder vereinigung gesehen werden müsse. Todessturz eines Abgeordneten Freiburg(UF). Der 43jährige SPD-Bun- destagsabgeordnete Wilhelm Tenhagen aus Bottrop stürzte bei Nacht unter noch nicht Salz geklärten Umständen aus dem dritten Stock eines Hauses in Neuenweg, Kreis Lör- rach Baden), und verunglückte tödlich. Die Landespolizeidirektion Südbaden sprach von einem„selbstverschuldeten Unfall“. Tenhagen habe den Abend mit anderen Gästen im Gasthaus„Sonne“ verbracht und sei gegen Halb drei Uhr„in gehobener Stimmung“ auf sein Zimmer gegangen. Dort muß er aus Unerklärbaren Gründen versucht haben, sich aus dem Fenster seines Mansardenzimmers zu lehnen, und dabei abgestürzt sein. Auf seinen Aufschrei hin eilte eine Frau herbei und sah ihn fallen. Selbstmord ist nach Mit- teilung der Landpolizei ausgeschlossen. Ten- hagen, der verheiratet ist, war ohne Familie seit dem 4. August in- Urlaub und wollte in einigen Tagen zurückfahren. —* 89898 Vor schwierigen Lohnverhandlungen 70 Prozent der GTV-Mitglieder lehnten ab Streikausweitung in Bayern mißglückt Stuttgart(UP). Nach den Urabstimmun- gen unter den Arbeitern und Angestellten bei Ländern und Gemeinden wird in Gewerk- schaftskreisen mit langwierigen Lohnverhand- lungen im öffentlichen Dienst gerechnet. Nachdem die TV eine 70,1 prozentige Ableh- nung der Arbeitgebervorschläge durch die ab- stimmenden Gewerkschaftsmitglieder bekannt- gab, teilte die DAG mit, daß auch ihre Mit- glieder mit einer„qualifizierten Mehrheit“ die Vorschläge zurückgewiesen haben. Die DAG hat die Tarif gemeinschaft Deut- scher Länder und die Vereinigung Kommuna- ler Arbeitgeberverbände aufgefordert, die am 13. August unterbrochenen Tarifverhandiun- gen sofort wieder aufzunehmen. Dem gegen- über wird der OTV- Hauptvorstand die Arbeit- geber frühestens Ende kommender Woche zu neuen Verhandlungen einladen. Hierbei ist nicht ausgeschlossen, daß auch die Bundesre- gierung von der GTV erneut zu Verhandlun- gen aufgefordert wird. Die Entscheidung hier- über dürfte von dem Ergebnis der Bes chungen abhängen, die der GTV-Vors Kummernuß am Mittwoch in Frankfurt mit Vertretern der Postgewerkschaft und der Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands führen wird. Vor neuen Verhandlungen werden die Kom- munalen Arbeitgeberverbände und die Tarif- gemeinschaft der Länder zu Mitgliederver- sammlungen zusammentreten. Allerdings sind die Vorsitzenden beider Organisationen zur Zeit in Urlaub, ebenso wie die meisten Län- derminister, an deren Weisungen die Tarifge- meinschaft gebunden ist. Neue Verhandlungen Werden sich sowohl nach Ansicht der Gewerk- schaften als auch der Arbeitgeberseite sehr schwierig gestalten. Man verweist auf die Er- Klärung der Arbeitgeber zu dem durch die Ur- Abstimmung jetzt abgelehnten Angebot, mit dem sie so weit gegangen seien, wie ein Verantwortungsbewußter Verhandlungspart- ner unter den gegebenen Verhältnissen über- haupt hätte gehen können. Die Ergebnisse der Urabstimmung dürften von den Arbeitgebern Vor allem darauf untersucht werden, ob die Gewerkschaft bei einer etwaigen Streikurab- stimmung mit der erforderlichen 75prozenti- gen Mehrheit rechnen kann. „Gewisse Vorschläge“ Ehards Die Tarifpartner in der bayerischen Metall- industrie kamen am Dienstagnachmittag zum ersten Mal seit dem Beginn des Metallarbei- terstreiks am 9. August wieder zu gemeinse men Besprechungen zusammen. Der bayeri- sche Ministerpräsident Ehard, der den Vor- Sitz führte, unterbreitete den Vertretern der Metallindustrie und der Gewerkschaft„ge- Wisse Vorschläge“, zu denen die Tarif- bis Mittvwyochabend Werden. Partner äußern K PSschaltet sich ein Der Vorstand der Kommuni hat alle Kommunisten verpflichtet, der Teichen“ Weiterführung der Streikbewe in Bayern und der Entwicklung des Lohn- kampfes der Arbeiter und Angestellten der ölkentlichen Betriebe, der Metall- und Berg- Arbeiter des Ruhrgebietes sowie anderer In- dustriegruppen die„größte Aufmerksamkeit“ zu Widmen. Der KPD- Parteivorstand hat fer- ner„alle Arbeiter, Bauern, Gewerbetreiben- den, Geschäftsleute und Intellektuelle“ zur Solidarität mit den Streikenden aufgerufen. Doch Mandatsaberkennung möglich? Bundeszustizminister beantragt Aufhebung der Immunität Schmidt-Wittmacks Bonn(UP). Bundeszustizminister Neuma- ver hat beim Bundestag schriftlich die Aufhe- bung der Immunität des in die Sowietzone ge- Hlohenen Abgeordneten Karl Franz Schmidt- Wittmack beantragt, um eine Strafverfolgung möglich zu machen. Die Fraktion der CDU/CSU, der Schmidt- Wittmack bis zu seiner Flucht angehörte, hat sich in einer Sondersitzung in Bonn ebenfalls mit dem neuen Fall eines Uberläufers ins Kom- munistische Lager beschäftigt. Wie von maß- geblicher Seite der CDU dazu bekannt wurde, besteht der Plan, einen Antrag auf Ausschluß Schmidt-Wittmacks aus dem Bundestag zu stellen. Aus der CDU ist er bereits ausgeschlos- sen worden. N Rechtsexperten des Bundestages haben ent- gegen der im Justizministerium vertretenen Auffassung ermittelt, daß dem geflohenen Ab- geordneten nach den Bestimmungen des Grundgesetzes, des Wahlgesetzes und der Be- stimmungen über die Wahlprüfung das Man- dat aberkannt werden könne. Das Grundge- Setz sieht in Artikel 41 vor, daß der Bundestag darüber entscheidet, ob ein Abgeordneter die Mitgliedschaft verliert. Das Wahlgesetz be- stimmt in Paragraph 51, daß ein Abgeordne- ter seinen Sitz bei nachträglichem Verlust sei- ner Wählbarkeit verliert. Wählbar ist aber nur, wer seinen Wohnsitz oder seinen ständi- gen Aufenthalt im Geltungsbereich des Grund- gesetzes hat. Da Schmidt- Wittmack in der S0 Wjetzone um Asyl nachsuchte, entfällt für ihn diese Voraussetzung. Uper den Verlust seiner Mitgliedschaft kann gemäß Paragraph 52 des Wahlgesetzes im Wahlprüfungsverfahren entschieden werden. Dies wird durch einen Antrag an den Bundes- tag in Gang gebracht. Der Präsident des Bun- destages leitet einen solchen Antrag(wie ihn die CDU offenbar jetzt plant) direkt an den Wahlprüfungsausschuß weiter, der den Be- troffenen binnen acht Tagen persönlich vorla- den kann. Folgt der Geladene der Aufforde- rung nicht, so kanm der Ausschluß-Beschluß durch das Plenum des Bundestages auch obne inn zustandekommen. Der Ausgeschlossene kann dann beim Bundesverfassungsgericht Be- schwerde einlegen. Gibt das Gericht dieser Be- schwerde nicht innerhalb ven vier Wochen statt, ist der Beschluß des Bundestags rechts- kräftig, und der nächste Anwärter auf der Landesliste der CDU in Hamburg rückt für Schmidt-Wittmack in den Bundestag ein. Mit der Aufklärung des Falles Schmidt- Wittmack beschäftigte Stellen in Bonn erklär- ten, die bisherigen Ermittlungen hätten ein- Wandfrei ergeben, daß zwischen Otto John und Schmidt-Wittmack keinerlei Verbindun- gen bestanden. Brasillens Präsidenf beging Seihsimord Unruhen in Rio de Janeiro Rio de Janeiro(UP). Die brasilianische Regierung gab bekannt, daß Präsident Ge- tulio Vargas am Dienstagmorgen durch einen Pistolenschuß ins Herz Selbstmord begangen Bat. Die seit Wochen schwelende schwere innen- politische Krise Brasiliens erfuhr mit dem Selbstmord des Staatspräsidenten Vargas eine dramatische Zuspitzung. Wie eine Bombe schlug die Nachricht in die spannungsgela- dene brasilianische Of fentlichkeit ein, die erst wenige Stunden vorher davon unterrichtet worden war, daß die Streitkräfte den 71jäh- rigen ehemaligen Diktator und späteren rechtsmäßig gewählten Staatspräsidenten ge- zwungen hatten, einen 9otägigen„Urlaub“ an- zutreten.* Seit drei Wochen bereits hatten die Offi- ziere der Luftstreitkräfte den Rücktritt des Staatspräsidenten gefordert, da er angeblich in den Attentatsversuch auf den brasiliani- schen Oppositionspolitiker und Zeitungsver- leger Lacerda und die Ermordung des Flie- germajors Vaz verwickelt sein sollte. Drei Mitglieder seiner Leibwache hatten den An- schlag ausgeführt, der Anfang des Monats zu schweren Unruhen in der Hauptstadt und vor Zwei Tagen zu dem Ultimatum von 30 Offi- zieren der Luftstreitkräfte führte. Neben dem Anschlag auf den Oppositions- Politiker trugen vor allem die bevorstehen- den Neuwahlen des Parlaments und schwere Korruptionsvorwürfe gegen den Sohn des Staatspräsidenten zu einer Verschärfung des Politischen Klimas in Brasilien bei. Am Mon- tag hatten 30 führende Offiziere der Luft- Streitkräfte an Vargas das Ultimatum ge- stellt, sofort zurückzutreten, um eine unge- hinderte Strafverfolgung der Schuldigen an der Ermordung des Fliegermajors Vaz zu er- möglichen. Daraufhin waren die Garnisonen der Armee und der Flotte in den Alarm- zustand versetzt worden, um einen gewalt samen Umsturz der Luftstreitkräfte bereits Im Keim ersticken zu können. Vargas erklärte sich trotz der Lovyalitäts- erklärung eines großen Teiles der Streitkräfte dazu bereit, für 90 Tage„in Urlaub“ zu gehen und die Regierungsgewalt in die Hände des Vizepräsidenten Filho zu übertragen. In maß- geblichen Kreisen wurde bekannt, daß Var- gas sich weigerte, dem Druck zahlreicher Ka- binettsmitglieder und hoher Offiziere nachzu- geben und zurückzutreten. Nach einer hastig einberufenen Sondersitzung des Kabinetts und des Kriegsrates entschloß er sich jedoch, dem zeitweiligen Ausscheiden aus dem Amt zuzustimmen. Wenig später nahm sich Var- gas, der am 3. Oktober 1950 für fünf Jahre zum Staatspräsidenten gewählt worden war, jedoch das Leben. Bei den Wahlen im Jahr 1950 hatte Vargas über seinen Rivalen, Ge- neral Gomes, gesiegt, der jetzt der Wortfüh- rer der Fliegeroffiziere war, die Vargas das Ultimatum gestellt hatten. Filho neuer Staatspräsident 0 Der brasilianische Vizepräsident Filho ha unmittelbar nach dem Tod des Staatspräsi- denten dessen Amt übernommen. Als erste Amtshandlung gab er eine Erklärung ab, in der er seiner tiefen Erschütterung über den Selbstmord seines jahrelangen Freundes Aus- druck gibt. In der Erklärung heißt es unter anderem:„Ich habe nie geglaubt, daß ich das höchste Amt meines Landes unter derart er- schütternden Umständen übernehmen würde. In dieser Stunde sollte Brasilien allen Par- teienhader beiseite lassen, um Dr. Getulio Vargas die Ehre zu erweisen, die er verdient. Als erste Amtshandlung verspreche ich heute dem brasilianischen Volk, daß ich den Be- dürftigen des Landes immer den Schutz ge- Währen werde, den Vargas ihnen gab“. Die Nachricht vom Selbstmord des Staats- präsidenten hat in der Hauptstadt große Er- schütterung ausgelöst. Zwar wußte man all- gemein von der schwelenden Krise, doch hatte niemand geglaubt, daß sie solche Ausmaße annehmen könnte. Alle Rundfunkstationen unterbrachen sofort ihr Programm und spiel- ten Trauermusik. Die Fahnen wurden auf Halbmast gesetzt. 7 Schweiz weist einen Diplomaten aus Angeblich französischen Vizekonsul in Genf Bern(UP). Die Schweizer Regierung hat nach einer amtlichen Mitteilung einen auslän- dischen Konsulatsbeamten außer Landes ge- wiesen, weil er auf ungesetzliche Weise In- formationen über Schweizer und ausländische Staatsbürger einholen lieg. Zwei Schweizer Privatdetektive, die der Beamte mit dieser Aufgabe betraut hatte, sind verhaftet worden. Aus hoben Schweizer Regierungskreisen verlautet, daß es sich bei dem ausgewiesenen Beamten um den französischen Vizekonsul in Genf handele. Die Namen der beiden Detek- tive wurden nur mit G. und R. angegeben. Der ganze Fall war durch eine Schweizer Zei- tung aufgedeckt worden, die zu berichten Wußte, daß Schweizer und französische Ge- schäftsleute während der Genfer Konferenz im Auftrage einer ausländischen Macht von Pri- Vatdetektiven beschattet wurden. Nach der amtlichen Darstellung bestand der Auftrag darin, nicht nur die geschäftlichen Transaktio- nen bestimmter Personen zu beobachten, son- dern auch über die politische Einstellung der Betreffenden zu berichten. Ein Sprecher des französischen Außenmini- steriums erklärte, das Ministerium wisse noch nichts von der Ausweisung des französischen Vizekonsuls in Genf aus der Schweiz. Es könne daher auch keine Erklärung zu dem Fall ab- geben. De Gasperi in San Lorenzo beigesetzt Großer Trauerkondukt in Rom— Alle Parteien gaben das Geleit RO m(UP). In Anwesenheit des italieni- schen Staatspräsidenten, des Diplomatischen Korps und zahlreicher italienischer Politiker wurde am Montag die sterbliche Hülle des Kürzlich verstorbenen Staatsmannes und ehe- maligen Ministerpräsidenten Aleide de Gas- Peri feierlich beigesetzt. Etwa 3000 Personen hatten sich in der schön geschmückten Kirche Al Gesu eingefunden, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen, der früher während seiner Anwesenheit in Rom fast täglich diese Kirche besucht hatte. Der Sarg wurde sodann in feierlichem Zuge über die große römische Prunkstraße Via Na- Zionale nach der Basilika San Lorenzo Fouri le Mura übergeführt, wo er mit einer Sonder- genehmigung von Papst Pius XII. beigesetzt Wurde. Zehntausende von Zuschauern um- säumten die Straßen, durch die die Prozession 20g, Während Tausende von Christlichen De- mokraten die Absperrung durchbrachen und sich dem Trauerzug anschlossen. Der Sarg, der mit der italienischen Triko- lore bedeckt war, lag in einer gläsernen Kutsche, die von sechs federgeschmückten Rap- Pen gezogen wurde. Der Dekan des Kardi- nalskollegiums, Kardinal Tisserant, stand an der Spitze einer großen Abordnung kirchlicher Würdenträger, die dem toten Staatsmann das letzte Geleit gaben. Unter den italienischen Politikern sah man Ministerpräsident Scelba, Parteisekretär Fanfani, und auch Vertreter der anderen Parteien, wie den Sozialisten Nenni und eine Delegation der Kommunisten. Deutschland war durch Botschafter Clemens von Brentano und die CDU durch Staatssek- retar Dr. Otto Lenz und Fraktionsführer Hein- rich von Brentano vertreten. In der Basilika San Lorenzo Fuori le Mura erfolgte die Beisetzung im engsten Familien- und Freundeskreise des Verstorbenen. US-Senator Wiley in Helsinki Helsinki(UP). Der Vorsitzende des US- Senats-Ausschusses ur auswärtige Beziehun- gen, Senator Wiley, ist am Montag mit dem finnischen Ministerpräsidenten Tqerngreen zu- sammengetroffen und hat mit ihm im Rahmen einer Erörterung der Weltlage auch die fin- nisch- sowjetischen Beziehungen besprochen. An der Unterredung nahmen auch Außenmini- ster Kekkonen, der amerikanische Gesandte in Finnland, MeFall, und der finnische Gesandte in Washington, Nykop, teil. Im Laufe des Nachmittags kam Wiley erneut mit Kekkonen zusammen. Von Helsinki reiste er sodann nach Kopenhagen weiter. 5 Laos- Verhandlungen auf totem Punkt Vietminh forderten zwei Provinzen— Hoch- Wasser hindert Gefangenenaustausch Saigon(UP). Nach Angaben französischer Kreise sind die zwischen Frankreich und den etminh über die Umgruppierungszonen in aos geführten Verhandlungen auf einem toten Punkt angelangt, weil die Kommunisten zu große Gebiete für sich beanspruchen. Der Leiter der Vietminh-Delegation bei der gemischten Waffenstillstandskommission für Laos, Oberst Dang Van Tinh, ist zu Bespre- chungen mit Verteidigungsminister Vo Nguyen Glap nach Nordvietnam gereist. Bei Erfüllung der von ihm erhobenen Forderungen müßten große Teile von Laos, nämlich die Provinzen Sam Neua und Phong Saly, an die Kommuni- sten abgegeben werden. Am Montag wurden weitere 208 gefangene französische Soldaten von den Kommunisten kreigegeben. Von den in französische Hand ge- fallenen 20 000 Vietminh- Soldaten sind bisher rund 6800 freigelassen worden. Der Gefange- nenaustausch in Nordvietnam war am Sonn- lag wegen wolkenbruchartiger Niederschläge vorübergehend eingestellt worden. Der Rote Fluß ist so gestiegen, daß die Landungsboote und Kähne, mit denen die Gefangenen ab- transportiert werden, nicht mehr verkehren können. Französische Pioniereinheiten versu- chen fleberhaft, die Straßen instand zu setzen, damit die Gefangenentransporte wieder auf dem Landwege vorgenommen werden können. Formosas„Befreiung ird vorbereitet Die gesetzgebende Körperschaft des kom- munistischen China hat den Beschluß Mao Tse TPungs zur„Befreiung“ Formosas einstimmig gebilligt, wie der Sender Peking mitteilte. Da- durch wurde die Erklärung Maos formell be- stätigt,„daß intensive militärische und politi- sche Vorbereitungen zur Niederringung des Regimes von Tschiang Kai Schek auf Formosa beginnen“. In dieser Erklärung hatte Mao die Kommunisten und mosa zur Revolte aufgefordert.„Wir erklären feierlich vor aller Welt, daß Taiwan(Formosa) chinesisches Territorium ist. Das chinesische Volk ist entschlossen, Taiwan zu befreien“, Heißt es in der Erklärung. Zwei Dörfer bei Goa„befreit“ Frankreich räumt seine Besitzungen in Indien Neu Delhi(UP). Die„Freiwilligen von Goa“ haben zwei weitere Ortschaften im der portugiesischen Enklave Goa eingenommen. Wie es in den Berichten heißt, wurden die Dörfer Malcond und Nondron Anfang der Woche„befreit“. Zwischen Regierungsbeauftragten Indiens und Frankreichs begannen im imdischen Au- Ben ministerium Verhandlungen über das Schicksal der framzösischen Besitzungen auf dem indischen Subkontinent. Nach Informa- tionen aus gut unterrichteten indischen Krei- sen soll bereits in der ersten Besprechung eime prinzipielle Einigung über die Räumung der französischen Besitzungen durch Frank- reich und ihre Abtretung an Indien erzielt worden seim. Es seien jetzt nur noch techni- sche Probleme der Ubergabe der Enklaven an Indien zu lösen. Kadetten Guatemalas hingerichtet Arbenz soll schwer erkrankt sein Guatemala(UP). Eine Reihe von Ka- detten der Militärakademie von Guatemala soll nach Berichten zuverläassiger Kreise we- gen einer Revolte gegen die„Befreiungs- armee“ des neuen Staatspräsidenten von einem Militärgericht zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden sein. Die guate- maltekische Militärregierung hatte vor weni- gen Tagen bekanntgegeben, daß demnächst 120 Kadetten wegen der Ermordung von 25 Mitgliedern der„Befreiumgsarmee“ vor ein Militärgericht gestellt würden. Der gestürzte Staatspräsident von Guate- mala, Jacobo Arbenz, soll schwer erkrankt sein. Arbenz hatte nach dem Einmarsch der „Befreiungsarmee“ in der mexikanischen Botschaft in der guatemaltekischen Haupt- stadt Zuflucht gesucht. Laos ihre Anhänger auf For- Neues aus aller Welt 5 3 Nach Dauerregen jetzt Schneestürme Wichtige Alpenpässe gesperrt— 40 em Neu- schnee— Paddelbootfahrer ertrunken Z U TIc h(UP). Nach tagelangen pausenlosen Regenfällen, Gewitter- und Hagelstürmen sind zahlreiche Quellflüsse und Bergbäche im Schweizer Kanton Graubünden über die Ufer getreten und haben weite Gebiete über- schwemmt. Schienen- und Straßgenverbindun- gen wurden unterbrochen, der Schiffsverkehr auf dem Oberrhein von und nach Basel mußte eingestellt werden. Ein unerwarteter Tempe- ratursturz setzte dem Regen vorläufig ein Ende, doch fügten schwere Schneestürme bis in 1800 Metern Höhe dem Schweizer Touri- stenverkehr neuen Schaden zu. Neuschnee bis zu 40 Zentimetern bedeckt einen Teil der wichtigsten Alpenpässe, die für jeden Ver- kehr gesperrt werden mußten, darunter der Furka-, der Umbrail-, der Engadin-, der Ber- nina- und der Malojapaßg. Schweizer Pionier- einheiten wurden auf Anweisung der Regie- rung nach Chur entsandt, um den örtlichen Feuerwehr- und Arbeitergruppen in Grau- pünden bei den Rettungsaktionen behilflich Zu sein. Auch in anderen Gebieten der Schweiz ent- stand durch das Hochwasser schwerer Scha- den. In der Nähe von Locarno wurden Ar- beiterbaracken in den Steinbrüchen von den reißenden Wassern davongespült. In Luzern überschwemmte der Würzenbach die Zeltstadt der Camping- Touristen. Das Hochwasser des Inn, das Teile Ces Oberinntales überschwemmte, hat nun such ein Todesopfer gefordert. Ein 35Jjähriger Schweizer aus Schaffhausen ertrank, als er mit seinem Paddelboot den Hochwasser füh- renden Inn befahren wollte. Sein Boot wurde in Mariastein bei Landeck geborgen, seine Leiche war dagegen von den reißenden Flu- ten rasch abgetrieben worden. Die Frau des Verunglückten berichtete, beide hätten eine Paddelbootfahrt unternommen. Sie habe dann aber später das Boot ihres Mannes aus den Augen verloren. Flugzeug mit 21 Menschen abgestürzt Keine Uberlebenden gefunden Amsterdam(UP). Ein niederländisches Verkehrsflugzeug mit 21 Menschen an Bord stürzte kurz vor seinem Zielort vor der hol- längischen Küste in die Nordsee. Trotz um- kangreichen Suchaktionen konnten bis zum Einbruch der Nacht keine Uberlebenden Se- funden werden. Ein Sprecher der niederlän- dischen Luftverkehrsgesellschaft ELM, der das Flugzeug gehört, teilte mit, es müsse mit — 7 dem Verlust der 21 Menschenleben gerechnet 0 Werden. Die Suche werde jedoch fortgesetzt.“ 0 Das Flugzeug, eine Douglas DC 6 B, war von New Vork nach Amsterdam unterwegs. Es hatte vormittags seine letzte Zwischen- landung in Shannon Grland) und sollte um 12,52 Uhr MEZ. in Amsterdam eintreffen. 19 Minuten vor der Landung am Zielort wurde es per Funk zum letzten Mal gehört. Von den ursprünglich 20 Passagieren Waren acht inn Shannon ausgestiegen. Die restlichen 12 flogen mit der neunköpfigen Besatzung Weiter nach Amsterdam. Nach einer in New Vork veröffentlichten Passagierliste waren alle Rei- sende wahrscheinlich Amerikaner. 5 Schiffe, die das Gebiet vor der niederlän- dischen Küste absuchten, fanden 17 Meilen vor Ijmuiden lediglich ein leeres Schlauch- boot, Schwimmbojen, mit„RLM“ gezeichnete Schwimmkissen, Gepäck, Koffer und Papiere auf den bewegten Wellen der See. Ein Fi- scherboot meldete, es habe einen großen 01 fleck entdeckt. Während Flugzeuge, die eben- falls an der Suche teilnahmen, bei Einbruch der Dunkelheit heimkehrten, blieb eine Reihe 0 von Schiffen mit Scheinwerfern auf See. 4 Grausiger Fund am Elbestrand 1 Beim Spielen ein Schädel ausgebuddelt H a m burg(UP). Zwei 14jährige Jungen fanden beim Buddeln am Elbestramd einen Totenschädel, wahrscheinlich den eines jün- geren Mannes. Der Schädel lag gegenüber ei- ner zerbrochenen Mauer unter einer etwa dreißig em dicken Lehmschicht. Er muß nach Ansicht der Hamburger Kriminalpolizei län- gere Zeit im Wasser gelegen haben. Es wird vermutet, daß es sich um einen To- ten von der„Altenbruch“ handelt, die kurz vor Kriegsende durch Minentreffer in der Elb- mündung sank. Das Wrack wurde Anfang dieses Jahres gehoben und nach Hamburg eingeschleppt. An Bord der„Altenbruch“ wur- den zahlreiche Skelett-Teile der mit dem Schiff in die Tiefe gerissenen deutschen Sol- daten gefunden.“ WICHTIGES IN KURZ E Ein Schweizer und ein Schwede sind als Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes in die Sowjetzone gereist, um die in den Hochwassergebieten benötigte Hilfe zu prüfen. König Hussein von Jordanien traf zu mehr- tägigem Staatsbesuch in der türkischen Haupt- Stadt Istanbul ein. Den Besuch Tschu En Lais in Indien er- widernd, wird Minästerpräsident Nehru im Oktober nach Peking reisen.* Zur Beratung der Lage in Marokko begab sich der dortige französische Generalresident, General Lacoste, nach Paris. Präsident Eisenhower eröffnete gestern den Wahlkampf der Republikaner mit einem in- nenpolitischen Rechenschaftsbericht. Der Herzog von Edinburg ist nach mehr- Wöchiger Reise durch Kanada wieder in Eng- land eingetroffen; neuerdings bereisen die Herzogin von Kent und ihre Tochter Alexan- dra als Vertreter des Königshauses Kanada. Fürst Schahowskoy, das bisher letzte noch lebende Mitglied des letzten zaristischen Ka- binetts, ist in der französischen Stadt Tours im Alter von 80 Jahren gestorben. Die britische Labour Party erklärte in einer Resolution, sie werde weiterhin an ihrer Po- litik festhalten, die auf eine Selbstregierung Aller britischen Kolonien abziele. 5 Die Antwortnote an Moskau, das eine euro- päische Sicherheitskonferenz vorgeschlagen hat, ist nach Informationen aus Paris fertig- gestellt; sie soll demnächst überreicht werden. 0 ner N * ter: Jan fas Che Ur Sch Ars lan Fiel * Me ein Ter N neu rü! Sime Ver Das 22111 und eine Sen Stät Sch. in d biüüh mer Ate! ür Wige vors in e gesc Dur. Lolcale Nundocliau — September steht vor der Tür Auch die Zeit des August ist abgelaufen und er hat uns nicht weniger enttäuscht als seine Vorgänger. Die Sonne versteckte ihr warmes Gesicht hinter dunklen Regenwolken. Nun gilt unsere ganze Hoffnung dem jungen September. Gewiß, der starke Morgentau Auf den Wiesen kündet die längere und kühlere Nacht, der verspätete Aufgang der Sonne ihren schon beträchtlich verkürzten Tages- bogen. Der Frühherbst, den man mit dem Er- scheinen der Herbstzeitlose in den letzten Augusttagen beginnen läßt, will uns mit der Farbenfülle der letzten Sommerblumen vor dem noch sattgrünen Laub der Bäume und Sträucher und mit dem unendlichen Segen der Obstgärten erfreuen. Und der Mensch lebt noch einmal in jener Stimmung, die nur der Mai aufkommen lieg. Heißt es doch, daß des Herbstes Mai im September sei. Die Urlauber dieses Monats schauen zuver- sichtlicher in den Morgen. Sie wissen, daß das Wetter beständig bleibt. Das ist die Eigen- Schaft des Septembers, die wir als besonders angenehm empfinden, er ist der Monat mi den wenigsten trüben Tagen. Hoffentlich ent- täuscht er uns in diesem Jahr nicht Aber wenn uns die silbernen Fäden des Altweibersommers umflattern, dann können wir es nicht verhehlen, daß der Sommer in Kürze von uns scheidet. So traurig es klingen mag, so wenig empfinden wir das Abschieds- wen bei einem Glase goldenen Rebensaftes, den uns die Trauben spenden. In fröhlicher Runde lebt noch einmal die ganze Pracht des Sommers auf, Jubel und Lieder tönen durch die klare Luft und steigen empor Zzu dem sanftblauen Himmel. Noch keine Wetterbesserung Der Monat August scheint alle Schlechtwet- terrekorde brechen zu wollen. In Norddeutsch- land betrugen die Niederschläge des Sonmtags fast die Hälfte der in dieser Jahreszeit übli- chen monatlichen Regenmenge. So wurden zum Beispiel in den letzten 24 Stunden im Schleswig- Holstein 40 Liter Regen pro Qua- dratmeter gemessen, während in Süddeutsch- land 10 bis 20 Liter auf den Quadratmeter fielen. Die gegenwärtige Wetterlage wird nach Meinung der Meteorologen„wenigstens noch 1 einige Tage“ anhalten. Auch mit höheren * Temperaturen sei noch nicht zu rechnen. Due 5 Temperaturen in der Bundesrepublik liegen augenblicklich zwischen 14 und 18 Grad. In den letzten drei Jahren lagen die Tagestem- peraturen des Monats August meist über 30 Grad. Am 7. September wird beflaggt Die Lemdesregierung hat angeordmet, daf All 7. September zur Erinnerung an die Kon- stituierung des ersten Deutschen Bundestages und des Bundesrates vor fünf Jahren alle Dienstgebäude des Landes beflaggen. Auch de Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts wurden gebeten, ihre Gebäude an diesem Tag zu beflaggen. Tag der Inneren Mission in Baden Unter dem Thema„Brich dem Hungrigen Dein Brot“ findet am 10. Oktober der Tag der Inneren Mission in Baden statt. Durch die In- nere Mission werden in ganz Baden 205 Heime mit 10 266 Insassen betreut. Werkhaus bald vollendet 15 f 4 Mannheim(ZT). Das Werkhaus des neuen Nationaltheaters auf dem Platz der krüheren Liselotteschule geht allmählich sei- ner Vollendung entgegen. Es handelt sich um emen Bau, der gleichzeitig als Werkstätten, Verwaltungs- und Maschinenhaus dienen soll. Das Werkstättengebäude macht etwa 30 Pro- zent des gesamten Raumbedarfs des Theaters und seiner Org eine Montagehalle von der Größe der künfti- Sen Opernpühne sein. Es schließen an Werk- stätten für Maler, Schreiner, Tapezierer und Schlosser sowie das Magazin, Außerdem sind in diesem Nebengebäude drei größere Probe- bühnen, fünf Solo- und Ensembleprobezim- mer, Verwaltungsräume für die Intendanz, Ateliers für die Bühnenbilaner sowie Büros für die Theatergemeinde Mannheim-Lud- Wigshafen und für die musikalische Akademie vorgesehen. Das Gesamtprojekt gliedert sich in einen dreigeschossigen und in einen Zwei Zeschossigen Bau, die durch eine überdachte Durchfahrt miteinander verbunden Sind. Vorletzte zerstörte Kirche aufgebaut Mannheim(SH). Die vorletzte kriegs zerstörte protestantische Kirche der Quadrate- stadt, die Johanneskirche, ist nun im Rohbau fertig,. Vor einigen Tagen konnte das Fücht⸗ Lest Segangen werden. Bis das Dach aufgesetzt Seim ward, werden die Arbeiten bis zum Früh- jahr unterbrochen, um sodann im kommen- den Jahr die endgültige Fertigstellung vor- zunehmen. Die Kirche, die 1904 von Curiel und Moser erbaut und 1943 zerstört wurde, Soll 800 Sitzplätze umfassen. Wettervorhersage Mittwoch meist stärker bewölkt, strichweise Regen, besonders in den nördlichen Teilen des Landes Mittagstemperaturen unter 20 Grad. Mäßige bis frische südwestliche Winde. Don- nerstag veränderlich, kühl. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er Wette brachte bisher die höchſten Quoten die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. sation aus. Mittelstück wird schon nicht in sie hineinbegibt, Südweſtd. Nundſchan „Luftangriff“ auf Heidelberg Heidelberg(sw). Einheiten der ameri- kanischen Luftwaffe unternehmen nach Mit- teilung des Heidelberger Hauptquartiers am 26. und 27. August Angrüffsübungen. Angrüffs- zel ist das Hauptquartier in Heidelberg. Die amerikanischen Piloten wollen auch den Tief- angriff üben. Das Hauptquartier hat in einer Verlautbarung die Heidelberger Bevölkerung auf die Ubungsflüge hingewiesen und betont, daß kein Grund zur Beunruhigung vorliege. Höherer Zuschuß für Universitätsbibliothek Heidelberg(sw). Für den Umbau der Heidelberger Universitätsbibliothek hat das Land Baden- Württemberg einen Staatszu- schuß in Höhe von 320 C000 DM bewilligt. 90 000 DM hat die Universität selbst bereit- gestellt. Dieser Betrag soll für die Erneuerung der Innenausstattung verwendet werden. Die Umbauarbeiten sehen unter anderem die Schaffung eines zweiten Lesesaales und die Vergrößerung des bisherigen Saales von 100 auf 150 Plätze vor. Die Umbau- und Reno- vierungsarbeiten sollen bis zum Begimm des Wintersemesters abgeschlossen sein. Vom Blitz erschlagen BTruchsal(sw). In einem Rohbau auf der Gemarkung Wiesental wurde während eines Gewitters ein 23 Jahre alter verheirate- ter Mann vom Blitz erschlagen. Der Verun- glückte, der nach Mannheim zur Arbeit fah- ren wollte, hatte in dem Haus Zuflucht ge- sucht. Ein 30 und ein 34 Jahre alter Handwer- ker erlitten starke Verbrennungen. Sie wur- den in das Bruchsaler Krankenhaus eimge- Uefert. Erste Schrägseilbrücke der Welt Bruchsal(Isw). Die erste Schrägseil- brücke der Welt soll Anfang September in Bruchsal erbaut werden. Es handelt sich um eine neue Brückentype, bei der die Brücken- träger an Seilen aufgehängt sind, die über Pylonen laufen. Das tragende Seil wird an den Widerlagern und am Brückenträger fest verankert. So sind die Stahltrossen nach bei- den Seiten schräg verspannt. Die Brücke wird ein Teilstück der zur Zeit im Bau befindli- chen Bruchsaler Umgehungsstraße bilden und sich über den Südkopf des Bruchsaler Bahn- hofs spannen. Die Errichtung der 75 Meter langen Brücke wird über 900 000 PM kosten. Die neue Umgehungsstraße wird in weit süd- lich ausholendem Bogen um Bruchsal herum führen. Kaninchenseuche auch in Bruchsal Bruchsal(sw). Immer weiter greift die Kaninchenseuche Myxomatose im Landesbe- 2irk Nordbaden um sich. Vor einer Woche trat sie im Stadt- und Landkreis Karlsruhe auf, jetzt ist sie auch im Kreis Bruchsal aus- gebrochen. Eine Verbreitung der Seuche S011 im Rreis Bruchsal durch allgemeine Impfung der Kaninchen verhindert werden. Wieder schwerer Hagelschaden Pauberbischofsheim sw). Uber den Gemarkungen von Königshofen und Um- terschüpf im Kreis Tauberbischofsheim ging ein schweres Unwetter mit Hagelschlag nie- der, das erneut Schäden auf den Getreide- feldern anrichtete. Erst vor kurzem, in der Nacht zum 7. August, wurden in Gebieten des Kreises Tauberbischofsheim durch Hagel- schlag Getreide bis zu 30 Prozent, Obst bis 2 40 Prozent und Hackfrüchte bis zu 25 Pro- zent vernichtet. Das Ausmaß der neuen Un- cwetterschäden ist noch nicht abgeschätzt. We- gen der bisher ungünstigen Witterung Kkonmte die Ernte im Bauland und im Taubergrund zum großen Teil noch nicht eingebracht wer- den. Das„gefährliche Leben“ „Gefährlich leben ist nichts für uns!“ hat der unvergegliche Marronibrater des„Corni- mon“ gesagt— und damit die Ansicht vieler Menschen vertreten. Aber mit diesem liebens- Würdigen Wortspiel, das im Italienischen„Vi- Vere pericolosamente— e per noi niente!“ läßt sich die Frage„Gefährlich leben“ oder „Gefahrlos leben“ nicht beantworten. Auch das Sprichwort„Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“, sagt nur eine halbe Wahr- heit. Denn es ist doch so, daß niemand ganz gefahrlos leben kann. Wer alle Gefahren mei- den wollte, müßte sich still ins Bett legen und hier würde er in der Gefahr des Still- standes, der Faulheit zugrunde gehen— ab- gesehen davon, daß ihn auch hier zum Bei- spiel die àußere Gefahr eines aufs Haus stür- zenden Flugzeuges bedroht. Ohne Gefahr verläuft kein Leben! Man muß also lernen, mit den Gefahren des Lebens fertig zu werden. Wenn man sich muß man ihnen wenigstens begegnen können. Vor allem Jarf man keine Angst haben. Denn Angst zieht die Gefahren an. Von Angst wird der Mensch gelähmt. Gefahr mag den Mutigen Magnetisch anziehen— den Angstlichen reißt sie an sich, wie ein bodenloser Abgrund. Wer Sich dauernd ängstigt, und den Gefahren zuszuweichen sucht, lernt seine Abwehrkräfte aicht kennen. Er wird auf die Dauer kraftlos imd ungewandt. Wer alle Gefahren des Spor- es, der Straße, des Wassers ängstlich meidet, stolpert scklieglich über die Schwelle seiner Zzimmertüre und bricht sich den Hals! Andererseits ist„Gefahr“ das Ideal oder Zar der„Beruf“ von verhältnismäßig wenigen Leuten. Die Mehrzahl der Erdenbürger wird lie Gefahren des täglichen Lebens als not- wendiges Ubel in Kauf nehmen. Wenn wir Jaher lieber die Devise„Ungefährlich leben“ statt„Gefährlich leben!“ wählen, ist dies nur sinnvoll, wenn wir uns gleichzeitig be- wußt sind, daß die Gefahr uns wie der eigene Schatten überall und immer verfolgt. Aero-Tombola jetzt auch in Pforzheim Pforzheim(sw). In Pforzheim eröffne- ten der Präsident des Baden-Württembergi- schen Luftsportverbandes, Ministerialrat Dr. Seifriz, und Stadtrat Stahl in Vertretung des in Urlaub befindlichen Oberbürgermeisters eine Aero-Tombola, wie sie in diesem Jahr schon in einigen großen Städten des Landes veranstaltet wurde. Die Tombola ist mit Ge- winnen im Gesamtwert von nahezu 60 000 DM ausgestattet. Karlsruhe(sw). Wegen unbefugter Fahrzeugbenutzung und Schwarzfahrens ver- urteilte das Schöffengericht Karlsruhe einen 21 Jahre alten vorbestraften Gipser aus Karls- ruhe zu eimem Jahr Gefängnis. Der Verur- teilte war in eimer Maimacht mit eimer frem- den Lambretta losgebraust und hatte den Roller erst nach einer Spazier fahrt von zwei- einhalb Tagen irgendwo in Karlsruhe stehen Iassen. Nach dieser Schwrarzfahrt begnügte er sich in der folgenden Nacht mit einem frem- den Fahrrad. Dabei wurde er von dem Eigen- tümer gestellt. Autobahnstrecke bis Bruchhausen Karlsruhe(sw). Der Ausbau der Auto- bahnteilstrecke Karlsruhe- Süd Bruchhausen wird in den kommenden Monaten beschleu- nigt weitergeführt. Gegenwärtig wird die Strecke von Norden und Süden her betoniert, so daß mit einer Inbetriebnahme der Bahn bis Jahresende zu rechnen ist. Die Fertigstel- jung der Strecke Karlsruhe Bruchhausen bringt eine wesentliche Entlastung der ge- fährlichen Ortsdurchfahrten von Ettlingen und Bruchhausen an der Bundesstraße 3, Wo sich in den letzten Wochen zahlreiche tödliche Verkehrsunfälle ereignet hatten. Die Gastfreundschaft schlecht belohnt Wolfartsweier, Kreis Karlsruhe(ZS). Wirtsleute aus Wolfartsweier ließen einen unbekannten jungen Manm in ihrer Scheune übernachten. Am nächsten Morgen gelang es dem Gast, für einige Minuten allein in der Küche zu verweilen. Als man wieder nach mm sah, war er mit eimer Geldkassette, in der Sich 300 DM befunden haben, auf und davon. Als„Pfand“ blieb ein Tornister mit alten Be- kleidungsstücken zurück. Polizei machte einen guten Fang Gaggenau sw). Einen guten Fang machte die Landespolizei in Gaggenau mit der Festnahme eines 30 Jahre alten Mammes aus der Tschechoslowakei, der nach einem Eimsteigeciebstahl gefaßt worden war. Wie die Polizei mitteilte, hat der Verhaftete in- zwischen 30 Einbrüche zugegeben, die er nach Verbüßung einer vierjährigen Gefängnisstrafe wegen schweren Raubes im November ver- gangenen Jahres im zahlreichen südbadischen Orten begangen hatte. Dabei waren ihm Ge- genstände im Wert von etwa 10 00 DM in de Hände gefallen. Auf seim Komto kommen auch Einbrüche, die er als„Fassadenkletterer“ in Rastatt verübte. Der Tscheche hatte dabei vor allem französische Wohnungen beimge- sucht. Vor seiner Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis war er von einem amerikanischen Gericht wegen mehrerer Einbrüche in Karls- ruhe und Ettlingen zu einer Gefängnisstrafe Von drei Jahren verurteilt worden. Die Lan- despolizei hat nun auch eine Frau, mit der der Festgenommene in Gaggenau zusammen- lebte, unter dem Verdacht der Hehlerei ver- Haftet. Badische Weinstraße wird ausgebaut Baden-Baden(lsw). Die sogenannte Badische Weinstraße, die von Baden-Baden durch die vielen bekannten Weinorte des mittelbadischen Weinanbaugebietes bis nach Okkenburg führt, wurde in diesem Sommer Zum erstemmal regelmäßig von Postomnibus- sen befahren. Die Fahrten fanden alle guten Zuspruch. Sie lösten einen so starken Ver- kehr aus, daß die Fahrbahn der Straße jetzt auf 7 Meter verbreitert werden muß. Die Ar- beiten sind zur Zeit im Gange. Sie werden bis zur Weinernte beendet sein. Zwei Todesopfer durch Unfälle Freiburg(ZSH). Verkehrsunfälle forder- zen in der Freiburger Innenstadt wiederum zwei Todesopfer. Ein 73 Jahre alter Manm wurde beim Uberqueren der Straße von einem Motorroller angefahren und so schwer ver- letzt, daß er kurze Zeit später starp.— Außer- dem wurde in einer Straße der Freiburger In- nenstadt ein 30 Jahre alter Manm tot aufge- funden. Vermutlich ist auch er einem Ver- Kkehrsunfall zum Opfer gefallen. Nach den ärztlichen Feststellungen hatte er einen Schä- delbruch und einen Unterschenkelbruch er- litten. Salemer Schüler in Griechenland Sale m, Krs. Uberlingen(sw). Eine Gruppe von Schülern aus der Schloßschule Salem im Ereis Uberlingen verbringt zur Zeit ihre Som- merferien in Griechenland, wo sie zusammen mit anderen ausländischen Schülern beim Wie- deraufbau der durch Erdbeben heimgesuchten Gegenden mithilft. Die Schülergruppe wird von dem Leiter der Schule, Prinz Georg Wil- helm, geführt. Prinz Georg Wilhelm ist ein Bruder der Königin Friederike von Griechen- land. Fabrikant Stromeyer gestorben K oOns tanz sw). Fabrikant Ludwig Stro- meyer, der älteste Sohn des Gründers der be- kannten Zeltfabrik, des Geheimen Kommer- zienrats Ludwig Stromepyer, ist dieser Tage im Alter von 76 Jahren gestorben. Mit ihm ist eine Unternehmerpersönlichkeit dahingegan- gen, die an der Entwicklung und Ausweitung des größten Konstanzer Industriebetriebes maßgeblich beteiligt war. Seiner Arbeit war es mit zu verdanken, daß das Werk zu einer vorbildlichen Fabrikanlage ausgebaut werden konnte. Stromeyer, der seit 1903 in dem Be- trieb seines Vaters tätig war, leitete auch lange Jahre die Fachgruppe Leinen, Halbleinen und Webereien der deutschen Textilindustrie. „Fabrikant“ erschwindelte 83 000 DM Auf dem Bankkonto waren nur 100 DM Freiburg sw). Kredite von insgesamt 83 000 DM erschwindelte sich Ludwig Nacht- mann aus Oberammergau, gegen den die Staatsanwaltschaft Freiburg jetzt beim Land- gericht die gerichtliche Voruntersuchung be- antragt hat. Seit sechs Wochen befindet sich Nachtmann im Freiburger Untersuchungsge- fängnis in Haft. Im Herbst 1953 erschien er in der Kaiser- stuhlgemeinde Bötzingen, gab sich als„Tex- tilfabrikant“ aus und interessierte sich für eim Gelände, auf dem er, wie er vorgab, einen Spinnereibetrieb errichten wollte. Die Ge- meindevertreter waren über die günstige Gelegenheit zur Ansiedlung einer Industrie in ihrem abgelegenen Dorf höchst erfreut und 26gerten nicht, Nachtmann ein großes Grund- stück und einen Kredit von 15 000 DM zur Verlagerung des vermeintlichen Textilbetrie- bes aus Hopferau im Allgäu nach Bötzingen zu gewähren. Wie sich hinterher herausstellte, hatte sich Nachtmann sogar die 60 DM für die Fahrt nach Bötzingen borgen müssen. Ein paar alte Maschinen, die er der Gemeinde zur Sicherung des Darlehens übereignete, gehör- ten garnicht ihm. Im März 1954 erschien er wieder in Bötzingen, setzte die Gemeinde- väter unter Druck und erschwindelte sich noch 5000 DM Kredit. Bei seinen Verhandlun- gen lieg er immer wieder durchblicken, daß er in Pfrondorf im Kreis Tübingen ähnlich günstige Bedingungen für den Neubau seiner Fabrik vorfinden würde. Tatsächlich waren die„Bedingungen“ in Pfrondorf noch günsti- ger, denn dort hatte er das gleiche Manöver mit noch gröherem Erfolg versucht und 53 000 DM Darlehen erhalten. Der Schwindel flog auf, als ein Schweizer Geschäftsmann, von dem Nachtmann einen Kredit von 30 000 Franken aufnehmen wollte, sich näher für den Betrieb in Hopferau in- teressierte. Dort fand der Schweizer ein paar alte Maschinen aus einem Kkonkursreifen Be- trieb, die Nachtmann für wenige tausend DM gekauft, aber bereits zweimal zur Sicherung übereignet hatte, so daß er mit seiner„Textil- fabrik“ immerhalb eines halben Jahres insge: samt rund 83 O00 DM„verdient“ hatte. Wohin dieses Geld gekommen ist, konnte bisher nicht festgestellt werden. Auf dem Bankkonto Nachtmanns befanden sich bei dessen Ver- haftung 100 DM. Inzwischen hat sich heraus- gestellt, daß gegen Nachtmann beim Schöf- kfengericht Weilheim schon seit vier Jahren ein umfangreiches Verfahren schwebt. Waldshut feierte seine 486. Chilbi Waldshut(sw). Die Bevölkerung der Hochrheimstadt Waldshut feierte am Sonm- tag zusammen mit vielen Besuchern die 486. Chilbi, das große Waldshuter Heimatfest, das seit dem Jahre 1468 alljährlich zur Erinme- rung an die erfolglose Belagerung der Stadt durch 16 000 schweizerische Soldaten began- gen wird. In jedem Jahr kommen Tausende von Fremden aus dem Schwarzwald und aus der benachbarten Schweiz zu diesem Fest, das in diesem Jahr allerdings durch den Re- gen teilweise etwas behindert war. Uber die Zeit des Festzuges setzte der Regen jedoch Aus, so daß die vielen Zuschauer den farben- prächtigen Zug mit den zahlreichen Trach- tengruppen ungestört genießen konnten. Rentner ermordet aufgefunden Leiche eines 84 jährigen Mannes in einem Behelfsheim entdeckt Heilbronn(ZSH). In einem Behelfsheim in Heilbronn wurde der 84 Jahre alte Rentner Karl Dähn ermordet aufgefunden. Verletzun- gen im Gesicht und am Kopf, die auf Ge- Waltan wendungen schließen lassen, haben seinen Tod herbeigeführt. Nachbarn war aufgefallen, daß der in einem Behelfsheim im Rampacher Tal(in der Nähe vom Pfühlsee) wohnende Rentner Dähn seit etwa acht Tagen nicht mehr gesehen worden War. Sie verständigten dessen Sohn, der in der Nähe wohnt, aber von seinem Vater ge- trenmt lebt. Die Kriminalpolizei wurde her- beigerufen. Als man das Behelfsheim, in dem Dähn wohnt, der von einer Invalidenrente und der Soforthilfe lebte, geöffnet hatte, fand man die schon stark in Verwesung über- gegangene Leiche. Das Motiv für die Tat ist noch völlig un- geklärt, weil ein Raubmord kaum in Frage kommt. Der Rentner hat schon jahrelang in seinem primitiven Heim zweifelhafte Perso- den beherbergt. Die Bluttat ist wahrscheinlich zwischen dem 13. und 16. August begangen worden. Die Kriminalpolizei von Heilbronn nat die Bevölkerung dringend gebeten, sie durch sachdienliche Mitteilungen in der Ar- beit zu unterstützen. Insbesondere sollen An- gaben über den Umgang des Rentners ge- macht werden. Sind Sie ein Nazi? Dr. Otto John, der geflüchtete Präfident des Bundesamtes für Verfaſſungsſchutz, nannte eine Reihe von Perſönlichkeiten, die ſeinen In⸗ formationen nach entweder aktiv an der Re⸗ nazifizierung arbeiten oder wenigſtens nichts tun, um ſie aufzuhalten. Auf Johns„brauner Liſte“ ſtehen unter anderem Theodor Blank, der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregie⸗ rung, Prof. Oberländer, Bundesbertriebenen⸗ miniſter, dazu der CDu⸗Bundestagsabgeord⸗ nete Dr. Leverkuehn, Dr. Naumann, die ehe⸗ maligen Generäle Manteuffel, Trettner, Ramcke und andere. Welches Gewicht haben die Verdächtigungen des Deſerteurs John? Was ſagen die Beſchuldigten; ſelbſt dazu? Die„Münchner Illuſtrierte“ hat ſie um ihre Stellungnahme gebeten und veröffentlicht die Entgegnungen in ihrem neuen Heft. 8 * Unschädl. Kräuter HAUS-KUR 2 Monate lang rinnt „ Kelsfaul-störungen 5 i be! f EAA Arterien Verkalkung, hohem Blut. druck, Kopfweh(Benommenheit), Wechseljahr- und Herzbeschwerden, Nervosität, Wallungen(wetteremp⸗ kindlich), Venenknoten. Auch gegen hartnäckige Störungen das hoch⸗ Wirksame Kräuter-Heilmittel ZIR- KULANO verlangen. FI, 5.75, RUR 10.90 beim Apotheker. Gratis- Pro- spekt: Zirkulano- Import, Lörrach /B. Onager-Jagd im heißesten Teil der Erde Hagenbeck-Tierfänger Johannes erzählt von seiner erregtesten Jagd in Iran Nun haben wir es geschafft. Zwei Tage and Nächte fuhren Hossein und ich, uns am Steuer ablösend. Im zweiten Jeep saßen der Mechaniker und noch ein Fahrer. Dann folg- ten die Troßwagen. Es war ein guter Ge- danke, durch die Kamelkarawanen vorher Wasser- und Treibstoffdepots anlegen zu las sen. Wir verbrauchten rund 4000 Liter Benzin, bis Wir die letzte Karawanserei erreichten. Dahinter hörte die Welt auf und vor uns lag ein riesiges Wüstengebiet. 5 Wir bezogen Lager und starteten von hier aus unsere Fangreisen. Nordwärts wollte ein Eingeborener schon einmal Onager gesehen haben. Nach gut einstündiger Fahrt trenn- ten wir uns von dem zweiten Jeep. Er hatte die Aufgabe, uns, also Hossein und mir, die Tiere zuzutreiben. Mit unseren Ferngläsern konnten wir von 9 Uhr früh bis 5 Uhr nach- mittags überhaupt nichts ausmachen. Schon Auf wenige hundert Meter sah man immer nur Spiegelungen: Wasser, Seen, Dörfer, Bäume, hundertmal am Tage. Dauernd machte man Anstalten, schweißtriefend in einen See zu springen. Dabei war alles Bluff, so flim- merte die heiße Luft über der Wüste. Wenn im August in Teheran Temperaturen von 38 bis 40 Grad gemessen werden, dann sind es hier ohne Ubertreibung 55 bis 58 Grad Celsius im Schatten. Aber Schatten gibt es nicht. Keine Bäume, nicht einmal Sträucher. Wenn ich bislang glaubte, daß der französi- sche Sudan und die Häfen am Roten Meer die heißesten Gebiete der Erde sind, so ist das Unsinn. Aber hier lebt der Onager. Und außer ihm nichts, kein Vogel, kein Insekt, nicht einmal ein Skorpion. Man hat Wieder- holt Hunde und Katzen in die Karawanserei ier gebracht, aber nach wenigen Tagen Sin- gen sie ein vor Hitze. Ich habe kaum noch Haut an den Händen, denn ich vergaß den Ratschlag, Handschuhe mitzunehmen. Bei den Halsbrecherischen Fahrten mußte ich mich im- mer wieder an der glühend heißen Karosserie des Jeeps festhalten. Hühnereier kochten wir uns im heißen Sand. Ich habe in der Sauna dieser Gluthölle schon einige Pfund ab- genommen. ber eine Stunde war schon vergangen, als wir uns von dem zweiten Jeep getrennt hat- ten. Plötzlich staubte eine Sandwolke auf. Eine kleine Herde galoppierte auf uns zu. Jetzt War alles vergessen. Schon hatte ich den Fangstock in den verbrannten Händen. End- lich war es soweit, nach wochenlangen Vor- pereitungen und untätigen Tagen des War- tens. Hossein fuhr an und wir waren plötz- lich mitten zwischen den in rasendem Tempo flüchtenden Onagern. Hossein fuhr wie der Teufel. Er brachte mich so geschickt an das langersehnte Wild, als ob er nie etwas ande- res gemacht hätte, als Fangwagen zu steuern. Das erste, was ich im Lasso hatte, war eine ausgewachsene Stute. Ich sprang vom Wagen, band sie und weiter gings. Und da sahen wir endlich auch das erste Fohlen in der Herde. Keine drei Minuten dauerte die Jagd. Als sich der Staub verzog, hatte ich es schon auf dem Arm, setzte es in den Wagen, und schon brausten wir wieder los. Das Rudel schlug einen Haken und wir hinterher. Mit 50„Sachen“ sprang der Jeep über Ge- röll und Schlaglöcher. Schneller gings nicht in diesem Gelände. 45 Minuten lang hielten die flüchtenden Onager dieses Tempo aus. Ich habe auf den Tacho geguckt. Genau 48 Stun- denkilometer, und dabei zeigten die Tiere nicht einmal Schweiſßspuren auf der Haut. Unglaublich bei dieser Temperatur und dieser Anstrengung. In der nächsten Stunde fingen Wir noch zwei Fohlen und einen erwachsenen Hengst. Erst brachten wir die Jungtiere ins Lager, und dann holte je ein Jeep einen er- wachsenen Onager. Sie kosteten uns mehr Schweiß und Arbeit als alle acht Fohlen, die wir insgesamt fingen. Die Onager haben den Teufel im Leib. Ein wütender Zebra-Hengst ist dagegen lammfromm. Sie rannten mit Mren Schädeln wie Rammböcke gegen die Einfriedung. Der Hengst keilte aus, schlug Alles kurz und klein, big wie rasend um sich, übersprang— aus dem Stand— die 2,40 Me- ter hohe Mauer der Karawanserei und raste davon. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Onager saufen nur Salzwasser. Sie fres- sen sogar den salzigen harten Lehm. Wir fuh- ren zurück nach Teheran. Der Mechaniker und der Koch, die wir zusammen in Teheran anheuerten, waren Nieten. Sie rückten aus. In letzter Minute vor der Abfahrt in die Wüste hatten sie Angst vor ihrer eigenen Courage. Na, Hossein wird ihnen schon was erzählen. Alle Kraftwagen habe ich hier in Reparatur gegeben. Alle haben Feder-, Ach- sen- oder Fahrgestellbrüche. Es war wirklich eine Höllenfahrt, aber glücklicherweise eine erfolgreiche. Als wir abfuhren, verhöhnten alle Teheraner Mr. Hossein, daß er sich auf so eine aussichtslose Angelegenheit wie Ona- ger-Fang eingelassen hatte. Jetzt werden wir bewundert und bestaunt. Alle Zeitungen hier sind voll von unserer Expedition in die Salz- Wüsten. In Hamburg werden sie ihre Freude an den kleinen„Pferdchen“ haben, sie sind wirklich mehr Pferde als Esel. Sie schreien auch nicht Jah, sondern wiehern. Ich tanke nun 6000 Li- ter Benzin, und dann geht es aufs neue los. Hossein ist wieder dabei. Krise und Neuordnung des Dorfes Herbsttagung der DLG vom 6. bis 9. September in Ulm Im Mittelpunkt der diesjährigen Herbst- agung der Deutschen Landwirtschaftsgesell- schaft in Ulm— übrigens der Stadt, in wel- mer ihr Gründer Max Eyth begraben liegt— wird das Thema der geistigen, wirtschaft- lichen und sozialen Lage des Dorfes stehen Auf der Hauptversammlung werden zu die- sem Thema u. a. Landwirtschaftsrat Storz MdL, Künzelsau, ORR. Dr. von Babo vom Reglerungspräsidium Karlsruhe, Dr. Richarz Geschäftsführer des Kuratoriums Technik in der Landwirtschaft und Bäuerin Emma Bach- mayer, Oftersheim in Baden, sprechen. Von besonderem Interesse für die Teilneh- mer an der Herbsttagung wird eine Besichti- gungsfahrt in die Kleinbauerndörfer des obe- ren Filstals sein. In diesem gewerbereichen Tal— dem„Täle“, wie es im Volksmund heißt— liegen alle die aktuellen Probleme mit denen sich die Haupttagung der DLG befaßt, wie in einem Bilderbuch aufgeblättert Dieses Tal gibt in seiner engen Verflechtung von Gewerbe und Kleinbauerntum ein typi- sches Beispiel der viel beredeten württember- gischen Sozialstruktur ab. Am Ursprung der Fils liegt das Städtchen Wiesensteig, das in land wirtschaftlichen Krei- sen des Bundesgebiets im letzten Jahre durch die dort seitens der Württembergischen Land- siedlung in Zusammenarbeit mit der Umle- gungsbehörde durchgeführte Dorfaussiedlunę bekannt geworden ist. Zehn arrondierte Bauernhöfe mit einer Durchschnittsgröße von 15 ha wurden hier unter Einbeziehung städti- schen Besitzes auf die umliegenden Albhöhen umgesiedelt. Die neuen Höfe wurden im vo- rigen Herbst bezogen, wobei neben ansässigen Bauern auch Flüchtlinge zum Zuge kamen Die Besichtigung der Wiesensteiger Aussied- lung wird sicherlich einen interessanten Ab- schluß für die Besichtigungsfahrt der DLG bilden. Wie wir uns dieser Tage an Ort und Stelle vergewissern konnten, haben sich die zehn Bauern mit ihren Familien auf den neuen Höfen gut eingelebt. Nach einer guten Heu- ernte kommt nun für sie die Zeit der Ge- treideernte heran, welche hier oben auf der Alb in etwa 800 m Höhe natürlich doppelt verspätet geschnitten wird. Auch das Vieh scheint sich in den hellen, luftigen Ställen besonders wohl zu fühlen. Für die Wendig- keit der neuen Bauern spricht die Tatsache, daß im Hinblick auf Reise- und Wintersport- möglichkeiten zwei Bauernhöfe sich bereits auf Beherbergung von Gästen und Gaststät- tenbetrieb eingerichtet haben. Die Möglich- keit, durch Fremdenverkehr zusätzliche Bar- einnahmen zu gewinnen, kann in dieser land- schaftlich herrlichen Höhenlage von erheb- licher Bedeutung für die Höfe werden. Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried der im vorigen Jahr kurz nach seinem Amts- Antritt anläßlich der festlichen Einweihung der Neubauernböfe hier seine Jungfernrede hielt, besuchte dieser Tage im Rahmen einer Studienfahrt über die Ernteverhältnisse auf der Alb die Wiesensteiger Neubauernhöfe. Er konnte sich im Gespräch mit den Bauern da- von überzeugen, daß diese bis jetzt mit ihrem selbstgewählten Los zufrieden sind. Dr. R. Vom Sperrt Handball. Turnverein 93— Ty. Rot 5:10(4:2) Der erſte Gang führte die 98 er mit dem ſpielſtarken To. Rot zuſammen, der auch nach hartem Kampf das Spiel für ſich entſcheiden konnte. Die Platzverhältniſſe waren die denk⸗ bar ungünſtigſten und forderten von den Spie⸗ lern höchſte Leiſtung. Die Seckenheimer zeig⸗ ten manche Schwächen, die altbekannt find, doch waren ihre Leiſtungen insgeſamt ent⸗ ſprechend. Beſonders in der erſten Halbzeit war die Mannſchaftsleiſtung gut und der Gegner mußte alles zuſammenfaſſen, um die zweite Halbzeit für ſich zu entſcheiden. Karl Wolf bester Rasenkraftsportler Deutsche Meisterschaften Die zum ersten Mal in der neuen Gewichts- Kklassen-Einteilung bei strömendem Regen in Ludwig fen ausgeètragenen dei en Meister- schaften im R nkraftsport,, T. men und für Rundgewichtsriegen brachten einen spannenden Mannschaftskampf zwischen dem Titelverteidiger Germania Karlsruhe und die jetzt durch den Ex- Hamburger Karl Hein verstärkten Athleten des TC Hannover. Die beste Leistung schaffte dabei Karl Wolf(Karlsruhe) in seiner Spezial- disziplin, dem Hammerwurf, mit 53,03 m. Im Schwergewichtsdreikampf erreichte Wolf 310,5 Punkte vor Karl Hein(TC Hannover) mit 308 und Karl Hagenburger(Oggersheim) mit 305,5 Punkten. Im übrigen gab es bei den Kämpfen der 150 Teilnehmer im Rasenkraftsport(Stein- stoßen, Gewichtwerfen und Hammerwerfen), 100 Kämpfer bei den Rundgewichtsriegen und 50 Mannschaften im Tauziehen viele neue Titel- träger. in Karlsruhe Ergebnisse Rasenkraftsport- Dreikampf: Feder: Hofmann, Germania Karlsruhe, 232,5 Punkte. Leicht: Lütz- mann, Aufbau Brandenburg, 270,50. Mittel: Horst Schäfer, Spygg Neu-Isenburg, 278. Halbschwer: Dr. Sonneck, TIC Hannover, 301,5. Schwer: Karl! Wolf, Germenia Karlsruhe, 310,3. Mannschaft: Germania Karlsruhe 1285,5 Punkte. a ziehen: Leicht: KSV Schriersheim. Mittel: SV Heftigheim. Schwer: Ac Laubenheim. Die Favoriten und ihre Gegner in Bern Chancen der besten europäischen Leichtathle- ten vom 25. bis 29. August 1954 Wer sind die Favoriten für die Leichtathletik- Europameisterschaften vom 25. bis 29. August in Bern und ihre stärksten Rivalen? Wer sind die Außenseiter in den einzelnen Wettbewerben? Uber diese Fragen soll unsere große Vorschau auf die Leichtathletik- Europameisterschaften Stichwortar schluß geben. 100 m Fütterer Deutschland); über 20 euxopäàische Sprinter liefen in diesem Jahre 10,5 und 10,6. Einige von ihnen, darunter Igna- tiew, Sanadse(UdssR), Janecek(CSR), Bara- nowski(Polen) könnten Fütterer ernstlich ge- fährden. 200 m: Favorit: Ignatiew(UdSSR). So- kern der Russe sich von seiner Verletzung er- holt hat, ist er in der Lage, Fütterer zu schlagen. Shenton England), Stawezyk(Polen), Janecek (OSR) und Carlsson(Schweden) sind weitere starke Gegner. 400 m: Favorit: Haas Deutsch- land). Stärkster Widersacher ist auch hier der Russe Ignatiew. Geister hat gewisse Endlauf- chancen, ebenso Wolfbrandt(Schweden), Adamik (Ungarn), Degats Frankreich) und Fryer(Eng- land). 800 m: Favorit: Moens Belgien). Das Feld ist hier sehr stark, eine Voraussage sehr schwie- rig. Boysen(Norwegen), Szentgali(Ungarn), De Muynk GBelgien) sind die stärksten Widersacher von Stracke und Lawrenz im Kampf um die Plätze. 1500 m: Favorit: Bannister England). Ob der Engländer gewinnt, ist in Anbetracht der ungeheuren Konkurrenz fraglich. Gefährlich können ihm die Spurtläufer Nielsen Dänemark), Lueg Deutschland) und THharos(Ungarn) wer- den. Dohrow hat gute Platzchancen, 5000 m: Favorit: Zatopek(CSR). Der Sturm auf die Fe- stung“ Zatopek wird mit aller Macht entbren- den. Der Tscheche ist stark gefährdet, vor al- lem von den Engländern Chataway, Green, Ko- Lacs(Ungarn), Kuz(UdSSR). 10 000 m: Favorit: Zatopek(CSR). Der Ungar Kovacs wird der „Lokomotive“ hier stark einheizen. Schade er- Warten wir unter den ersten Fünf. Marathon: Favorit: Korvonen Finnland). 10 km Gehen: Favorit: Fegorow(UdssR). Rus- sen, Tschechen und Engländer werden dem Schweizer Pitelverteidiger Schwab hart zu- setzen. 50 km Gehen: Auf dieser Distanz gibt es keinen Favoriten. Vielleicht schafft es der Schwede Ljunggren oder Dordoni(Italien), Roka garn) bzw. die Russen. 4 TU m: Favorit: land. Die Ausländer stempeln unsere chaft(Pohl-Kraus-Fütterer-Germar) zum hHtsreichsten Kandidaten. Gut in Form sind Italiener, hinzu kommen die Russen und Ungarn. 44400 m: Favorit: Deutschland. Hier überschätzen die Ausländer ohne Zweifel das deutsche Team(Geister-Dreher-Ulzheimer-Haas), denn so stark wie 1952 ist es nicht. Zehnkampf Favorit: Kusnezow(UdSSR). Schirmer hat guts nancen, Kretschmar nicht. 110 m Hürden: jeser Strecke gibt es keinen Favoriten, da nahezu etwa 10 Läufer gleichwertig sind. 400 m Hürden: Der Weltrekordmann Litujew(UdSSR) ist einer der klarsten Favoriten der Meister- schaften. 3000 m Hindernis: Favorit: Rinteenpäs (Finnland). Der Finne und sein Landsmann Kar- vonen werden es in erster Linie mit den Rus- sen zu tun haben. Weitsprung: Der Olympiadritte Földessy(Un- garn) ist mit Abstand der beständigste europä- ische Springer. Heinz Oberbeck und Jobst müß- ten schon über 7,30 m springen, um das Fi- ngale zu erreichen. Hochsprung: Favorit: Nils- son(Schweden). Söter(Rumänien), Lansky(CSR) und der Pole Lewandowski sind zu beachten. Stabhochsprung: 25 Spezialisten sprangen bisher desser als 4,20 m. Möglich, daß der beständige Finne Landström gewinnt. Dreisprung: Favo- eit: Tscherbakow(UdSSR). Kuge zen: Favorit: Skobla(CSR). Diskus: Favorit: Consolini ta- zen). Speer: Favorit: Sidlo(Polen). Hammer: Favorit: Kriwonossow(UdSSR). Storch kann nur n bester Form in die Entscheidung gelangen. Deutschlands Leichtathletinnen fahren mit diner starken Mannschaft nach Bern, aber die Aussichten auf einen Titelgewinn sind gering. mmerh könnten wir in der Gesamtwertung 100 m und 200 m), tkalenko(800 m), Golub— aitschaja(80 m Hürden), Zybina(Kugeh), Pono- marowa(Diskus), Konjajewa(Speer) und Tschu- ina(Sprünge, Fünfkampf) kaum zu schlagen. Titelchancen besitzen vielleicht: Neszmelyi(Un- zarn) über 100 m, Brouwer(Holland) über 200 m, Zeather(England) 800-m-Lauf, England in der 100-m- Staffel, Dunska Polen) im Weitsprung, Hopkins(England) im Hochsprung und Zatope- Sowa(CSR) im Speerwerfen. Die größten Platz- mancen unserer Frauen besitzen die Hürden- äuferinnen Sander und Seonbuchner, die Sprin- zerstaffel, die Weitspringerin Fisch, Marianne Werner im Kugelstoßen und Diskuswerfen. Jünstig sollten sich auch unsere Fünfkämpferin- gen Lena Stumpf und Maria Sander plazieren önnen. Porsche-Sieg bei Lüttich-Rom-Lüttich Folensky/ Linge gewannen die Nonstopfahrt Die Nonstopfahrt Lüttich— Rom— Lüttich brachte einen Porsche- Sieg. Diese Fahrt gilt als eine der schwierigsten der Welt. Rund vier Tage waren die Mannschaften auf der Strecke die von Lüttich aus über Spa Idar-Oberstein 1 — Landau— Freising— Rosenheim— Inns bruck— Mantua— Florenz— Rom— Padua Brescia— Turin— Belfort— Reims nach Lüt⸗ tich führte. Dabei mußten die Alpen auf den V gesamt elf Bergpässe in mehr als 2000 m Höhe. So verwundert es nicht, daß dem großen Ster- schiedensten Routen befahren werden, ins- ben zwei Drittel der 99 gestarteten Fahrzeuge ö zum Opfer fielen. Nur 33 erreichten das Ziel in Lüttich, davon allein zehn Porsche, von de- nen 18 gestartet waren. Polensky/ Linge auf Porsche wurden mit 311 Punkten Sieger der Gesamtwertung(und der Klasse bis 2 Liter) vor dem 2,5-Liter-Lancis- Werkswagen mit den Belgiern Gendebien/ Trai- Ein(512 P.), während an dritter Stelle die französischen Porsche-Fahrer Storez/ Chanal(1578 Funkte) folgten. Von den deutschen Paaren konnten die Porschefahrer Buschmann/ Grimm Elfte werden. Strehle/ Wencher Stuttgart) be- legten in der Klasse bis 1,3 Liter auf ihrem Volkswagen, der mit einem Porschemotor aus- gerüstet war, den zweiten Platz hinter den bei- den Franzosen Sabine/ Leroux auf Porsche. Toto- Ergebnisse vom West- Süd- Block 1. Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 0:1 2 2. Alemannia Aachen— Schalke 04 453 1 3. Bayer Leverkusen— Rotweiß Essen 121 d 4. Hessen Kassel— VIB Stuttgart 123 74 5. Stuttgarter Kickers— Jahn Regensburg 31 6. Meidericher SV= Bor. Dortmund 27 7. VIR Mannheim— Ss Reutlingen 322 8. SW Essen— Fortuna Düsseldorf 40 1 9. FSV Frankfurt— SpVgg. Fürth 010 0 10. 1. Fœ Köln— Duisburger S 1 11. Schwaben Augsburg— Bayern München 3:2 1 12. Mönchen-Gladbach— VfL Bochum 4:2 1 Die Toto-Qubten vom Sonntag West-Süd- Block, 4. Wettbewerb. Zwölferwette 1. Rang 195 Gewinner je 3179,90 DM, 2. Rang 4720 Ge 1* Je 131,20 DM, 3. Rang 44 980 Gewinner je 13, s, Zebnerwette: 1. Rang 3867 Gewinner je 809,7 D-Mark, 2. Rang 7507 Gewinner je 41,60 DM, 3. Ram 60 3892 Gewinner je 5,0 DRM. 4 Vereins-Kalender 0 2 Meter breites Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Turnerbund Jahn(Handballabteilung). Besprechung im„Prinz Max“. Fußballvereinigung 1898. Die Vereinsleitung hat folgendes bekanntzugeben: Bis einschließlich Samstag jeden Tag Platz für Mitglieder. Für die Aktiven am Donnerstag Training und anschliebend wiahtige Spielerversammlung. Am Freitag, 20.30 Uhr Bauausschuß-Sitzung im„Stern“. großer Arbeitseinsatz am neuen Heute um 18.30 Uhr Training auf dem Platz. Um 20.30 Uhr Spielerversammlung im Kaiserhof. In Anbetracht der am Sonntag beginnenden Verbandsrunde wird um vollzähliges Erscheinen gebeten. (Fußballabteilung). Heute Mittwoch, 20.00 Uhr wichtige Küchenpüffet[Pitch Pine] u. Breiter u. Kleinholz zu Brennzwecken zu verkaufen. Flachs, Kloppenheimerstraße 8 Von einem PKW-Anhänger Seitengestell u. Nummernschild verlorengegangen. Zu erfragen unter Telefon 47206 alle Hilf deinen f Urlaubszeit! G — — 5 Ob Sie verreisen oder zu Hause bleiben — jetat sollten die strapazierten Nerven beruhigt werden! Dabei will der echte KLOSTERFRAU MELISSEN GEIST Ihr Helfer „Augen ali. Z. Optiker LOF FLER Seckenheim, Hauptstraße 120 0 Ear At ER KANN ENMKASSEU Tanehursbeginn Dienstag, 31. August, 20 Uhr „ZUM LOW EN“. 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