Erscheint: montags, mittwochs, freftagz und samstags. Frei Haus 1.90, i Verlag abgeholt 1.20, durch die Post 1.70 zuzgl. 38 Pfg. Zustellgeld. EBmzelnummer Eg Sũddeutsche Heimatzeitung flir Marmheim-Seckenheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Oreisliste Nr. J) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 144 Samstag, den 11. September 1954 6.754. Jahrgang Querschnitt der Woche Von Eduard Funk Als die Chefdelegierten bei der Genfer Ost- aslen- Konferenz nach dem Abschluß des Waf⸗ fenstillstandes in Indochina am 21. Juli sich gegenseitig beglückwünschten, waren zwar nur die wenigsten von ihnen mit den erreichten Verträgen zufrieden, aber deren Wichtigste Folge durfte doch von allen mit Genugtuung verzeichnet werden: Es gab keinen Krieg mehr in der Welt. Auf dem Heimwege machte der rotchinesische Außenminisetr Tschu En Lai n Indien Besuch, um mit Pandit Nehru die neue Situation in Asien zu besprechen. Das angeb- liche Ergebnis dieses Meinungsaustausches wurde in einem Rommuniqué Veröffentlicht, das als Kardinalpunkt die Erklärung enthielt, man müsse den jetzt erlangten Frieden mit bestem Willen wahren und alle noch ungelös- ten Probleme in Asien durch gütliche Verstän- digung und in jedem Falle ohne Gewaltan- Wendung zu regeln suchen. Genau drei Wochen nach dem Ende der Gen- ter Konferenz, nämlich am 11. August, berich- tete Tschu dem Ministerrat in Peking über de- ren Verlauf, aus dem er offenbar die Schluß folgerung zog, angesichts der offenkundig ge- Wordenen Schwäche Frankreichs, der Nachgie- bigkeit Englands und dem grollenden Abseits- 2 stehen der USA nunmehr die Hand zu weiteren ich Aktionen frei zu haben. Auf seinen Antrag bil- 2— ligte daher einstimmig der Ministerrat den Be- 18 schluß, jetzt die„Befreiung Formosas mit allen - Mitteln“ in Angriff zu nehmen. Am gleichen Tage übrigens, an dem man in Peking diese ter aggressiven Absichten verkündete, traf dort 83 eine achtköpfige Delegation der britischen La- 2 bour-Partei zu einem Freundschaftsbesuch ein, m, bei dem sehr viel von gutwilliger Zusammen- 1 arbeit zur Festigung des Friedens und der Si- ad, cherheit aller Völker die Rede war. K Zwölf Tage später sanktionierte das rot- in, chinesische Parlament— selbstverständlich ko, ebenso einstimmig— den Beschluß seiner Re- dt, gierung, Formosa und die anderen noch nicht kommunistischen Inseln Chinas zu„befreien“. Am selben Tag, dem 23. August, landete bereits eine Patrouille der rotchinesischen Marine auf 5 der Insel Kimoi, erschlug zehn nationalchine- d- sische Soldaten und nahm einen als Gefan- genen mit. Der Ankündigung war also schon die erste Tat gefolgt. Noch aber glaubte man in den Hauptstädten ger des Westens an einen Bluff der Pekinger Machthaber, deren Aktionen man nur als nicht ernst zu nehmende Nadelstiche bewerten zu können glaubte. Lediglich in Washington wurde 4 die deutliche Warnung ausgesprochen, Formosa Fr. stehe nach wie vor unter dem Schutz der ame- 5 4 rikanischen Fernost-Flotte, die Befehl habe, den Angriff auf die Insel zu verhindern. Na- Fürlich wußte man dies in Peking und es kann Gaher auch als wahrscheinlich unterstellt wer- den, daß Mao und Tschu nicht ernsthaft an 7 eine Invasion Formosas dachten, die unweiger- lich einen Krieg mit den USA zur Folge haben müßte. Aber es gab ja noch andere Objekte, nach denen man— vielleicht ohne solche Ge- fahren— die Hand ausstrecken konnte. Am 3. September setzte schlagartig ein Feuer- überfall auf die Insel Kimoi ein, der seitdem fast täglich fortgesetzt wird. Diese Insel ist den Rotchinesen ein besonders scharfer Dorn im Auge, denn sie liegt nur zwölf Kilometer vor der Hafeneinfahrt von Amoy. Tschiang lies mit Bomben und Granaten den Angriff der Kommunisten erwidern. Provoziert von Rotchina ist also sechs Wochen nach dem Waf- ktenstillstand in Vietnam schon wieder ein neuer Brandherd im Fernen Osten entstanden, der, so jäh er aufflackerte, auch wieder er- löschen, der jedoch ebenso gut einen größeren, A sogar großen Umfang annehmen kann, wenn durch irgendeinen„Zwischenfall“ die Rot- chinesen an die Amerikaner geraten. Gerade zur rechten Zeit wurde deshalb in Manila ein Verteidigungspakt für Südostasien geschlossen, in dem sich die USA, England, Frankreich, Australien, Neuseeland, Pakistan, Thailand und die Philippinen zur gegenseiti- gen Hilfeleistung verpflichteten, falls der jet- zige Zustand in Südostasien und dem es um- klammernden Pazifikraum durch eine Aggres- sion gefährdet würde. Noch steht dieser erst zu ratifizierende Pakt nur auf dem Papier, jedoch ließ Außenminister Dulles keinen Zweifel da- ran, daß die USA sofort und mit allen Mitteln zuschlagen werden, wenn von kommunistischer Seite ein neuer Angriff erfolgen sollte. In Pe- king läßt man sich dies hoffentlich zur War- nung dienen. Uber Taipeh und Tokio flog Dulles von Ma- nila nach den USA zurück. Er erfüllte also nicht den ziemlich offenkundig gehegten Wunsch Churchills, der gehofft hatte, der ame- rikanische Außenminister werde seine Flug- route über Europa wählen und dabei nach London kommen. So eilig bat es Dulles näm- lich garnicht, mit den europäischen Staats- männern wieder ins direkte Gespräch zu kom- men, nachdem ihm Mendès-France so un- freundlich den Stuhl vor die Tür gesetzt hat. Wohl oder übel verblieb damit den sonst in Suropäischen Angelegenheiten so zurückbal- tenden Briten die Initiative. Auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Dilemma, das durch Frankreichs Ablehnung des EVG-Vertrages entstanden ist, boten sich eigentlich nur zwei enten entweder Hoskau erncueri seine allen vor Sonläge Lob für Frankreichs EVG-Ablehnung— Die angebliche deutsche Gefahr Moskau(Up). Das sowaqetische Außen- ministerium veröffentlichte eine Erklärung, in der es der französischen Nationalversamm- lung seine Anerkennung für die Ablehnung des EVG- Vertrages ausspricht, vor der Ge- fahr einer Wiederbewaffnung Deutschlands in anderer Form warnt und seine Vorschläge einer Vier-Mächte- Konferenz Wiederholt. Die Erklärung schildert noch einmal in Moskauer Sicht Ziel und Zweck der geschei- terten Europaischen Verteidigungsgemein- schaft, deren„RKerntruppe die Streitkräfte eines remilitarisierten Westdeutschlands un- ter früheren Hitler-Generalen“ gewesen wäre. „Die Erfahrung der Geschichte hat aber ge- zeigt, daß ein militaristisches Deutschland im erster Linie eine unmittelbare Gefahr für Frankreich darstellt, das mehr als eimmal Opfer eines deutschen Angriffes wurde“. Trotz des Scheiterns der EVG- Armee seien die„Bonner Revanchisten“ jetzt schon wieder dabei, Pläne für die Bildung eimer westdeut- schen Armee zu diskutieren, in der die Zahl der Divisionen die offiziell angegebene Zahl übertreffe. Die Wiedergeburt des deutschen Militarismus würde aber die Gefahr eines neuen Weltkrieges ins Unermeßgliche Auch sei es eim Irrtum, werm man gle die Westmächte durch eine Wiederbew Mug Deutschlands bei Gesprächen mit der Sowiet- union gestärkt würden. Tatsächlich lägen aber die Dinge genau umgekehrt. Gerade ein remilitarisiertes Deutschland würde eine L- sung der deutschen Frage vereitelm und dazu führen, daß die deutsche Nation auf unab- sehbare Zeit geteilt bleibe. Die Interessen der Sicherheit Europas und die Interessen des deutschen Volkes Verlang- ten jedoch, dag das deutsche Problem auf der Grundlage eines Seeiriten, friedliebenden und demokratischen deutschen Staates gelöst Werde. Niemand körme behaupten, daß die Möglichkeiten eines Ubereinkommens über das deutsche Problem bereits erschöpft seien. Die Erklärung wiederholt in diesem Zu- Saummenhang auch den Plan eimes Systems Kollektiver Sicherheit in Europa umd den dar- auf abzielenden Abschluß eimes allgemeinen Suropäischen Vertrages unter Beteiligung von Ost- und Westdeutschland und eines Gesamt- deutschland nach seiner Wieder vereinigung ein solcher Vertrag würde die Lösung der deutschen Frage auf der Grundlage der natio- nalen Wiedervereinigung Deutschlands nach friedlichen und demokratischen Gesichtspunk- ten erleichtern. Ein solcher Vertrag stünde auch im Einklang mit den Sicherheitsinteres- sen der europäischen Nationen, einschließlich Frankreichs, dessen Schicksal als Großmacht nicht von dem Schicksal Europas als Ganzes Setrennt werden könne. mn Hand der Erfahrungen der Gemfer Kon- ferenz sei bewiesen worden, daß es bei dem ermsthaften Wunsch der betreffenden Länder Möglichkeiten gibt, zu einem Ubereinkommen über ungelöste Fragen zu kommen und dabei gleichzeitig den Frieden zu stärken. Die So- Wietunjon jedenfalls Werde alles tun, um zu Ubereinkommen über ungelöste internationale Probleme zu gelangen, eimschlieglich Deutsch- lamds, eines kollektiven Sicherheitssystems in Europa, eines Verbots von Atom- ud Was- Serstoff- Waffen sowie der Abrüstung der Län- der, um die internationalen Spannungen wei⸗ ter zu vermindern. Bonn: Alte, abgegriffene Propaganda Die sowjetische Erklärung zur EVG und zur Wiederbewaffnung Deutschlands wurde in Bonner politischen Kreisen als reine Zweck Propaganda mit deutlicher Berechnung auf Frankreich bezeichmet. Politiker der Regie- Tumgsparteien Wie der Opposition erklärten übereinstimmend, daß es sich durchweg um „Alte, abgegriffene Propagandaklischees“ han- dele. Man müsse damit rechnen, daß Frank- reich in nächster Zeit noch mit mehr solchen FPropagandawellen überschüttet werde. Der Militarismus wird in Bonner politischen Krei- Sem zwar als ein Problem bezeichnet, das volle imenpolitische Aufmerksamkeit verlange, aber Aluf keinen Fall bestehe die Gefahr eines blut- dürstigen„Revanchismus“, vie Moskau sie àa die Wand male. In Oppositionskreisen wurde noch hervorgehoben, daß Moskau die Ge- Sprächs möglichkeiten über eine Wiederverei- Nügurng Deutschlands als nicht ausgeschöpft bezeichnete. Das scheine anzudeuten, daß die Sowjetumion in Kürze konkrete Pläne für eine neue Deutschland-Konferenz vorlegen werde. Adenauer begegnef Mendes- France Beide wollen nach Straßburg kommen— Bonn erwartet Eden Straßburg(UP). Bundeskanzler Aden- auer und Ministerpräsident Mendes-France werden sich voraussichtlich in der nächsten Woche während der Tagung der Beratenden Versammlung des Europa-Rats in Straßburg treffen, wie von gut unterrichteter Seite ver- lautete. Bundeskanzler Adenauer soll beabsichtigen, Mitte September nach Straßburg zu kommen, um an den Arbeiten der Versammlung teilzu- nehmen, die vom 13. bis zum 25. September tagen soll. Wenn Adenauer in Straßburg sein sollte, würde Mendès-France, wie verlautet, um dieselbe Zeit dort eintreffen, sodaß sich die eine Rumpf-EVG aus deren verbliebenen rünf Partnern(die von keiner Seite für zweckmäßig Angesehen wird) oder die Aufnahme der Bun- des republik in die NATO(die aber Frankreich von diskriminierenden Bedingungen für Bonn abhängig machen möchte). Um keine Zeit über Allzu langwierigen Sondierungen der diversen Ansichten zu verlieren, schlug die britische Re- Sierung eine Neun-Mächte- Konferenz vor, an der die sechs EVG- Staaten sowie England, die USA und Kanada teilnehmen sollen. Als Ter- min wurde der 14. September ins Auge gefaßt, der jedoch in Bonn und Washington auf Ein- Wände stieg. Dr. Adenauer hat vom 14. bis 16. September dem Bundestag in außenpolitischen Angelegenheiten Rede und Antwort zu stehen; Dulles will sich auf die UN- Vollversammlung vorbereiten, die viele die USA sehr nahe be- treffende Probleme auf der Tagesordnung sehen wird. Aus diesem und anderen Gründen— vieler- orts hält man eine sehr sorgfältige diplomati- sche Vorbereitung dieser Londoner Konferenz tür nötig, um ihren schnellen Erfolg zu sichern — erklärte sich das britische Kabinett schlieg- ch mit einer Verschiebung einverstanden. Dennoch aber schien man in der Downing Street das unbehagliche Gefühl zu haben, man vertrôdele nur unnötige und kostbare Zeit, Wenn man die Dinge vorläufig treiben less, um abzuwarten, welche Vorschläge sich aus den verschiedenartigsten Erwägungen beraus- kristallisieren würden. In dieser Situation er- schlog man sich zu einem überraschenden Schritt: Außenminister Eden fliegt über Brüs- sel, wo er si Samstag mit den Außenministern Belgiens, Hollands und Luxemburgs sich be- spricht, am Sonntag zu einem Meinungsaus- tausch mit Bundeskanzler Adenauer noch Bonn. Am Montag begibt er sich nach Rom, am Mitt woch nach Paris. Gelegenheit zu einer längeren Unterredung ergeben würde., Staatssekretär Hallstein wird sich jedenfalls nach Straßburg begeben. Bun- deskanzler Adenauer ist zur Zeit Vorsitzender des Ministerrats des Europa-Rats. Bundeskanzler Adenauer wird am Sonntag nachmittag eine ausführliche politische Aus- sprache mit dem britischen Außenminister Eden haben. Der ganze Nachmittag ist der Unterhaltung zwischen den beiden Staatsmän- nern vorbehalten. Eden trifft am Sonntag ge- Sen 12 Uhr auf dem Flughafen Köln-Wahn ein, Wo er vom Bundeskanzler empfangen wird. Nach einem Mittagessen zu Ehren Edens im Palais Schaumburg beginnen die Konferenzen, die vermutlich bis in den späten Abend dauern Werden. Eden wohnt über Nacht in der Resi- denz des britischen Hochkommissars Hoyer- Millar in Bad Godesberg und wird am Montag- morgen nach Rom weiterfliegen. Streit um die Pariser EVG- Delegation Im Bundestagsausschuß für Fragen der europäischen Sicherheit kam es zu stürmi- schen Auseinandersetzungen zwischen Roali- tionsparteien und Opposition. Die Sozialdemo- kraten wollten über die Zukunft der deut- schen EVG- Delegation in Paris sowie weitere Konsequenzen aus der Ablehnung des EVG- Vertrages durch die französische Nationalver- sammlung sofort debattieren, während die Koalition mit ihrer Stimmenmehrheit eine Vertagung der ganzen Sitzung durchsetzte. Sofort nach Aufruf der Tagesordnung ver- langte die SPD, den nicht erschienenen Si- cherheitsbeauftragten der Bundesregierung. Theodor Blank, vorzuladen. Darauf àantwor- tete die CDU mit einem Geschäftsordnungs- antrag auf Vertagung der Debatte, der mit Mehrheit angenommen wurde. Die Debatte wurde hinterher in den Presse- diensten der beiden größten Parteien weiter Seführt. Die SPD ließ erklären, es gehe nicht am, dag der zuständige Parlamentsausschuſ aus den nach der Ablehnung der EVG im Gange befindlichen Debatten ausgeschaltet Werde. Es sei bedauerlich, dag die Koalition mithelfe, das Parlament zu übergehen. Die organisatorischen und finanziellen Konsequen- wen aus der Ablehnung der EVG müßten, be- sonders im Hinblick auf den„arbeitslosen“ Anterims-Ausschuß in Paris sofort gezogen werden. Die CDU antwortete, die Sitzung des Husschusses sei bereits vor der Ablehnung der EVG durch Frankreich anberaumt Wor- den. Deshalb hätten es die Koalitionsparteien Tür angebracht gehalten, die Debatte bis nach der großen außenpolitischen Aussprache im Plenum zu vertagen. Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst Einigung in Bad Homburg— Weihnachts- gratifikationen vereinbart Bad Homburg(UP.) Die Tarifpartner im öffentlichen Dienst haben sich am Freitag Abend nach mehrstündiger Verhandlung auf eine Erhöhung der Löhne und Gehälter der Gemeinde- und Länderbediensteten geeinigt. Danach werden die Ecklöhne vom 12. Sep- tember an für die Arbeiter der Gemeinden um sechs und für die Arbeiter der La 1 Urn fünf Pfennig höher liegen als bisher. Die An- Sestelltengehälter werden rückwirkend zum 1. Juli um einen sogenannten Stei rungsbe- trag erhöht. Praktisch entspricht dies einer Erhöhung zwischen rund 16 und 56 DN 32e Monat(durchschnittlich etwa fünk Prozent). Die Arbeiter werden außerdem für die Zeit Vom 1. Juli bis 11. September eine Ausgleichs- Pauschale von 35 bis 40 DM erhalten. Für die Angestellten wurde vereinbart, daß das volle Gehalt künftig schon an Bedienstete im 24. Lebensjahr entrichtet werden muß. isher Wurde es erst vom 26. Lebensjahr an gezahlt. Die Vereinbarung sieht außerdem Weih- nachtsgratiflkationen vor. Sie sollen in den Gemeinden für Verheiratete 60 und für Le- dige 40 DM betragen. Bei den Ländern sollen Sie sich auf 50 bzw. 30 DM belaufen., Bei Län- derm und Gemeinden soll außerdem für jedes zuschlagsberechtigte Kind eine Weihnachtszu- Wendung von 15 DM gewährt werden. Dieses Abkommen gilt bis zum 31. Dezember 1955. Die Bediensteten des Bundes werden davon nicht betroffen. An den Tarifbesprechungen am Freitag war die Bundesregierung nicht e- teüligt. Bundespräsident Heuss empfing am Freitag Bundesarbeitsminister Storch zu einer aus- führlichen Aussprache über die Streikwellen Und sozialen Spannungen der letzten Wochen. in dem Gespräch, das unter vier Augen statt- fand, berichtete Storch außerdem über den Deutschen Katholikentag in Fulda. 5—— Deutsche Heimat in Ost und West Geleitwort Oberländers zum„Tag der Heimat“ BO nn(E. B.) Sinn des„Tages der Heimat“ sei die Uberwindung der Eigensucht von ein- zelnen Gruppen und die Stärkung der Ver- bundenheit zwischen„Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen“, erklärt Bundesvertrie- benenminister Oberländer in einem Geleit- Wort zum„Tag der Heimat“, der am Sonntag unter dem Motto„Deutsche Heimat in Osi und West“ in der ganzen Bundesrepublik be- gangen wird.„Unser Gedenktag ist keine in- terne Veranstaltung, keine ausschließliche Kundgebung, er soll nicht nur uns Vertrie- bene und Flüchtlinge in einer Zeit der zuneh- menden Bindungslosigkeit, in der die Eigen- sucht der Einzelmenschen und der Interessen- gruppen wuchert, zueinanderführen, sondern auch von Jahr zu Jahr lebendiger die Ver- bundenheit zwischen Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen zu einer neuen Realität Werden lassen“, schreibt Oberländer. „Die feierliche Absage an Rache und Ver- geltung in der Charta der Vertriebenen be- deutet nicht den Verzicht auf das Grundrecht jedes Menschen: auf die Heimat und auf den deutschen Charakter dieser Heimat“, Ober- länder bezeichnet es als„unsere wesentlichste Aufgabe“, der Jugend„eine Gedächtnis- Brücke zu bauen in jenes wartende Land“ Es sei nicht zu verantworten, wenn in der Schulen vom deutschen Osten nur als von Zu- sätzlichem Wissensstoff gesprochen werde.„Es muß immer und überall, unmittelbar und di- rekt die ostdeutsche Realität sichtbar und Wirksam sein. Unsere Jugend wird entweden auf gesamtdeutschem Wege oder niemals zu den größeren Aufgaben befähigt werden, die ihr in Zukunft noch gestellt werden können Sehr beunruhigende Teste in westdeutschen Schulen haben gezeigt, dag Schule und El- ternhaus am deutschen Osten schuldig wur- den, indem sie ihn verschwiegen oder ver- säumten, unserer Jugend das unverzichtbare Rüstzeug des Wissens um das Verlorene mit- zugeben“. Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer er- klärte zum„Tag der Heimat“, die Sozial- demokratie fühle sich an diesem Tage beson- ders den Vertriebenen und Flüchtlingen ver- bunden, in deren Interesse sie die deutsche Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit Als ihre politische Hauptaufgabe betrachte. Die SPD werde niemals die Oder-Neiße-Linie als die endgültige Ost-Grenze Deutschlands anerkennen. 5 Um das jugendgefährdende Schrifttum Zeitschriftenverleger befürworten Arbeitsge- meinschaft— Keine Selbstkontrolle? Baden-Baden(lsw). Eime„Arbeitsge- meinschaft zur Begutachtung jugendgefähr- denden Schrifttums“ schlug der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverle- ger(VDZ), Hans Albert Kluthe, in Baden- Baden vor. Uber diesen Vorschlag muß der Hauptausschuß des Verbandes auf seiner Jah- reshauptversammlung am Samstag einen Be- schluß fassen. Anstelle der bisher vom Verband befürwor- teten„Freiwilligen Prüfstelle für die deut- sche Zeitschriftenpresse“, die nicht die Zu- Stimmung der Mehrheit der dazu eingelade- nen Organisationen gefunden hat, soll die Ar- beitsgemeinschaft vermeintliche oder tatsäch- iche Mißstände im Zeitschriftemwesen als eine Völlig private Vorinstanz der Bundesprüfstelle für jugendgefährdendes Schrifttum erörtern. Es sollen dabei lediglich die beider igen Standpunkte unter Verzicht auf alle Straf- maßnahmen vorgelegt werden. Dadurch soll vermieden werden, daß die Klärung des grüffs jugendgefährdend der Bundesprü Allein überlassen bleibt. Gleichzeitig soll die bestehende Rechtsunsicherheit beseitigt umd schwerer wirtschaftlicher Schaden für die Ver- leger vermieden werden. Obwohl diese Arbeitsgemeimschaft mit kei- nen Machtmitteln ausgestattet wäre, ver- richt sich Kluthe doch eine heilsame Wir- kung von ihr. Was heute von amtlichen Stel- len als jugendgefährdend bezeichnet wird, ver- dient nach seiner Meimung in vielen Fällen dlese Bezeichnung nicht. Wenn die Jugend durch gewisse Hefte in Massen verdorben wurde, müsse die Jugendkriminalität anstei- Sen. Es sei aber das Gegenteil der Fall. Es sei Srstaumlich, fügte Kluthe humorvoll ein, was der jugendliche Leser, sofern es sich bei ihm um die übliche, schnell vorübergehende Pe- mode handle, an Schund verdauen könne. Die Schaffung einer amtlichen oder halb- Amtlichen Selbstkontrolle der Zeitschriften- Presse würde nach Kluthes Ansicht den Ver- band der Zeitschriftenverleger, der de zip der redaktionspol Hen Neutra trete, bedrängen. Schon der Begriff„Selbst- Kontrolle“ sei irreführend, denn es sei möglich, von der Verantwortung eines jeden Verlegers für alle anderen Verleger auszu- gehen. Aber auch der Gedanke der Kollektiv- Schuld sei im Pressewesen genau so absurd m Leben der Völker. Kluthe protestierte r Sschärfstens gegen den Mißgbrauch der Strafprozeßordnung bei Beschlagnahme von Zeitungen und Zeit tem. Es sei unglaub- t hier oft vor- schaftlicher Un gegangen und Schaden angerichtet werde. Der„Tag der Heimat“ im Südwesten Stuttgart(sw). Mehrere Heimatvertrie- benentreffen bestimmen in Südwestdeutsch- land das Programm des„Tages der Heimat“, der an diesem Wochenende im ganzen Bun- desgebiet feierlich begangen wird. Die Lan- desregierung, die Gemeindekammer, die Ver- triebenenverbände und Heimatverbände Baden- Württembergs haben die Bevölkerung aufgerufen, sich an den Kundgebungen zu be- Ge Uschwaben“ in Eßlingen, sche Landestreffen der in Baden-Württembe lebenden Mecklenburger auf dem Stuttgarter Killesberg und eine Kundgebung der Sudetendeutschen im Stutt- garter Landtagsgebäude im Vordergrund. Zu den einzelnen Preffen wurden prominente Po- litiker des Bundes und des Landes eingeladen. Der Vorsitzende des Verbandes der Lands- mannschaften im Bundesgebiet, Dr. Lodg- mann von Aue, wird am Samstag in Stuttgart und am Sonntag in Kirchheim/ Teck sprechen. süddeut Künftig zehn deutsche Bundesländer? Vorschlag des Königsteiner Kreises— Nur zwei Länder in Mitteldeutschland BOnn(UP). Eine Neugliederung Gesamt- deutschlands in zehn große Länder— Zu- nächst unter Ausschluß der Ostgebiete— be- Türwortet ein Artikel im Bulletin der Bundes- regierung. Der Artikel stützt sich auf eine vom Königsteiner Kreis, einer Vereinigung aus der Sowjetzone geflohener Juristen und Volkswirte, herausgegebene Schrift über„die N rung Mitteldeutschlands nach der migung.“ ücksichtigung von Geschichte, Kultur, Wirtschaft und rechtlich⸗ issen, so heißt es in dem müsse der Verwaltungsbereich in er preußischen Provinz als überholt 1 Werden. Auf die Dauer könnten nige sehr große Bänder, und als Aus- Mute die Stadtstaaten, ihren gaben ge- recht werden. Als solche große Länder wer- den genannt: Baden-Württembe Bayern, Brandenburg- Pommern, Hessen, Niadersach- Sen-Nordmark, Rheinland- Westfalen, Sachsen- Thüringen, Berlin, Bremen und Hamburg. Bei gesetzlicher Fixierung dieser Gesamt- Konzeption„dürften der örtlich wie Zeitlich getrennten Lösung von Regionalproblemen danm keine rechtlichen Bedenken entgegen- stehen“, heißt es weiter im„Bulletin“. Die Neugliederung Mitteldeutschlands werde zwar durch die Oder-Neiße-Linie erschwert, sie milsse aber ohne Rücksicht auf die Zukunft der deutschen Ostgebiete erfolgen. Die Sowjetzone soll nach diesem Vorschlag in nur zwei Länder gegliedert werden: Bram denburg-Pommern mit 3,9 Millionen Einwoh- mern und Sachsen- Thüringen mit 11,3 Millio- nen Einwohnern. Als Begründung wird an- geführt, daß die Verkehrsspirmen des Gebie- tes deutlich auf eine Zentralstellung Berlins und Leipzigs hindeuteten. Die Verstädterung Mitteldeutschlands zeige auch deutlich die IS0- Iierung Berlins im der agrarischen Wirtschafts- form Bramdenburg-Pommerns und das Inein- Sulder fliegen von fünf großen Industrie-Sam- melgebieten in Sachsen- Thüringen. Die bei- den großen Länder sollten sich deshalb in je Sechs Landesbezirke als„die eigentlichen, po- Alüitisch-rechtlich beeinflußten Raumeinheiten“ Die Tür zu Verhandlungen bleibt offen Antwortnoten an Moskau— Erst Usterreich- vertrag und Zustimmung zu freien Wahlen London(UP). Die drei Westmächte ließen am Freitag in Moskau gleichlautende Noten überreichen, in denen sie ihre Bereitwilligkeit Zur Einberufung einer Vier-Mächte- Konferenz ausdrücken unter der Voraussetzung, daß die Sowjetunion gesamtdeutschen Wahlen zu- stimmt und den Staatsvertrag für sterreich abschließt. Die Noten wurden von Boten im sowieti- schen Außenministerium übergeben. Dieser Nx ISche Seat er schafter Bo 8 hlen kau weilten. Der br r Hayter 18t gegenwärtig auf Urlaub in Großbritannien. Die sofortige Abhaltung einer Deut d konferenz und der Abschluß eines europä- ischen Sicherheitspaktes wird von den West- mächten abgelehnt. ner erklären sie, daß von einer„Abänderung oder eimer Aufgabe“ des Nordatlantikpaktes keine Rede sein könne im Hinblick auf die„schwer bewaffneten So- Wjetischen Streitkräfte in Osteuropa“. Die Einbeziehung Westdeutschlands und anderer friedliebender Staaten in ein europäisches Verteidigungssystem sei, die beste Sicherheits- garantie für alle Nachbarn Deutschlands, Deutschland selbst und ganz Europa“. Die übereinstimmenden Noten der West- mächte sind die Antwort auf die sowietischen Noten vom 24. Juli und 4. August. in denen die Sowjetunion den sofortigen Zusammen- tritt einer Vier-Mächte- Konferenz und die Einberufung einer europäischen Sicherheits- konferenz gefordert hatte. Die Antwort, die vorher auch die Billigung der deutschen und österreichischen Regierung Sowie der NATO-Staaten fand, macht Moskau klar, daß der Westen eine Vier-Mächte-Ron- ferenz gegenwärtig nicht als zweckmäßig er- achtet, es sei denn, der Kreml erkläre sich zu größeren Konzessionen bereit. In der Note Wärd die vorherige Unterzeichnung des lange hinausgezögerten österreichischen Staatsver- trages und die Zustimmung zu freien, ge- Samtdeutschen Wahlen als Voraussetzung für neue Verhandlungen gefordert. Mit diesen Einschränkungen des Westens wird jedoch gleichzeitig die Tür zu einem neuen Noten- austausch offemgelassen. Nachdrücklich betonen die Westmächte, dag eine Entspannung in Europa nur durch eine baldige Wiedervereinigung Deutschlands er- reicht werdem könme. Der Westen müsse je- doch auf freien Wahlen auf der Grundlage der auf der Berliner Ronferenz gemachten Westlichen Vorschläge bestehen. Die drei Westmächte 8s, mit den So- Wjets über diese Frage in Verhandlungen ein- zutreten. Die Westmächte bekundeten ferner re Absicht, nach realisierbaren Lösumgen für eine allgemeine Abr g suchen zu wollen. ft sei hierfür jedoch r. Heuss tritt neue Amtsperiode an BOnn(E. B.) Bundespräsident Heuss wird am Sonntag seine neue Amtsperiode ohne jeg- liche Feierlichkeit beginnen. Die ursprünglich vorgesehene Amtseinführung vor dem Bun- destag wird nicht stattfinden, da der Bundes- präsident sich gegen eine neue Feierlichkeit ausgesprochen haben soll. Eine erneute Eides leistung ist nach deutscher staatsrechtlicher 1 nicht erforderlich. Auch Hinden- beim Antritt seiner zweiten Amts- neuen Eid abgelegt. ht verhängte Todesurteile Us-Protest gegen Autobahn-Zwischenfälle Berlin(UP). Ein sowjetisches Militärge- in Potsdam hat nach einer Meldung des Westberliner„Informationsdienst West“ in den letzten Aug agen zwei Deutsche wegen an- geblicher Militärspionage zum Tode und die Schwes einen Todeskandidaten zu 25 Jahrei itsentzug verurteilt. Die zum Tode Verurteilten wurden dem Bericht zufolge mit unbekanntem Ziel abtransportiert. Der amerikanische Stadtkommandant, Gene- ralmajor Honnen, hat in einer scharfen Note an den sowjetischen Militärkommandanten, Generalmajor Dibrowa, gegen die sich häufen- den Zwischenfälle auf der Berliner Autobahn protestiert. Die Sowjets wurden aufgefordert, umgehend Maßnahmen zur Sicherung des In- terzonenverkehrs auf der Autobahn zu treffen. Anlaß der amerikanischen Protestnote war der Autobahnzwischenfall vom 10. August, bei dem Volkspolizisten den Berliner Rechtsanwalt Dr. Conrad Döbbecke in seinem Wagen beschossen und schwer verletzt hatten. Der 65Jährige ist am Mittwoch in einem Potsdamer Kranken- haus seinen Verletzungen erlegen. Honnen be- zeichnete diesen Zwischenfall in seinem Schrei- ben als„kaltblütigen Mord“. Westen besteht auf freien Wahlen Antwort an Moskau noch in dieser Woche London(OP). Die USA, England und Frankreich beabsichtigen, noch vor dem Wo- chenende gleichlautende Noten in Moskau zu überreichen, die den Vorschlag des KRremlis für eine Vier-Mächte-RKonferenz über das Deutsch- Iandproblem und über ein europäisches Sicher- heitssystem ablehnen. Bundeskanzler Aden- auer und die österreichische Regierung haben den Inhalt der Noten gebilligt. Wie von unterrichteter Seite verlautet, be- steht die Note der Westmächte darauf, da die Sowjetunion greifbare Beweise dafür erbringt, daß sie an einer Regelung des deutschen Pro- blems aufrichtig interessiert sei. Nur in 801= chem Falle könnte die Möglichkeit einer neuen Vier-Mächte- Konferenz ins Auge gefaßt Wer- den. Unerläßliche Vorbedingung dafür sei die Zustimmung Rußlands zu der Westlichen For- derung nach freien Wahlen in Sanz Deutsch- land. Laufende Flucht aus der Sowjetzone In fünf Jahren rund zwei Millionen Flüchtlinge BOn n E.B.) Im August meldeten sich 17051 Einwohner der Sowietzone in den drei Auf- nahmestellen Berlin, Gießen und Ulzen und baten um Notaufnahme in die Bundesrepublik. Im Juli Waren es 16 606. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge im August War jünger als 25 Jahre. Die Zahl der geflohenen Angehörigen der Volkspolizei betrug im August 124 gegenüber 110 im Vormonat und/167 im Juni. Das Bundes- ministerium für Vertriebene schätzt die Ge- samtzahl der aus der Sowjetzone in die Bun- desrepublik geflohenen Deutschen für die fünf Kalenderjahre 1949 bis einschließlich 1953 au! Tund zwei Millionen. Genaue Angaben liegen nicht vor, da die von den einzelnen Steller ermittelten Zahlen nicht ganz übereinstimmen „Sehr dünner“ Bericht zum Fall John BOn n(E.B.) Eine Denkschrift zu den Fällen Otto John und Karl-Franz Schmidt- Wittmack Wird der Oberbundesanwalt in Karlsruhe inn den nächsten Tagen veröffentlichen. Bundes- irmnenminister Schröder, der am Freitag dem Bundestagsausschuß für Verfassungsschutz über die Untersuchungen in den beiden Fällen berichtete, kündigte die Veröffentlichung der Denkschrift vor dem Ausschuß an. Schröders Bericht wurde nachträglich von mehreren Ab- geordneten als„sehr dünn“ bezeichnet. Wie Verlautet, ist die Haltung des Bundesinnen- ministeriums in beiden Fluchtfällen von Abge- ordneten aller Parteien kritisiert worden. Der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Würt⸗ temberg, Reinhold Maier, nahm an der Aus- schußsitzung teil. 5 N General Speidel in London London(UP). General a. D. Hans Spei- del, einer der militärischen Berater der Bun- desregierung, hält sich zur Zeit in London auf und besuchte auch die britischen Flugzeugvor- führungen in Farnborough. Die Gründe für seinen England-Aufenthalt gab er nicht an. Einem Vertreter der Londoner Zeitung„Daily Express“ erklärte er lediglich:„Ich wurde durch den britischen Verteidigungsminister eingeladen. Es ist eine Sache der hohen Poli- tik.“ Auf die Frage, ob es sich bei der„hohen Politik“ um die deutsche Wiederbewaffnung handele, antwortete Speidel:„Ich darf darüber kein Wort sagen.“ Neuer Vorstoß wegen der Gefangenen Genf(UP). Die Bundesregierung hat der IN-Rommission für Friegsgefangenenpro- pleme durch den deutschen Vertreter bei der Kommission, Heinz v. Trützschler, erneut mit- geteilt, daß von der Sowjetunion trotz wieder- Holter deutscher Bitten nur ein Teil der Kriegs- gefangenen entlassen worden sei. Trützschler erklärte vor der Kommission, obwohl 10 794 deutsche Kriegsgefangene seit September 1953 von der Sowjetunion entlassen worden seien, befänden sich nach deutscher Ansicht noch etwa 88 000 Deutsche in sowjetischer Gefan- genschaft. Uber 9200 von ihnen en genaue Informationen vor. Im Gegensatz zur Sowiet- die Frage der Repatriierung der 8 iegs Angenen aus den westli- chen Ländern„nahezu gelöst“, 881 TU für weitere Verstaatlichung BTI ghTOn(UP). Die Delegierten der bri- tisch zen Gewerkschaften haben auf der Jahres- umlung des britischen Gewerkschafts- esses(TU) eine Resolution angenom- men, in der eine weitere Verstaatlichung gro- Ber Teile der britischen Industrie gefordert Wird. Ein Versuch des TUC- Vorstandes, eine gemäßigtere Resolution einzubringen, wurde von den Delegierten zurückgewiesen. Schlieg- lich nahm der Kongreß noch einstimmig eine Resolution an, in der eine Ausweitung des Ost- West- Handels gefordert wird. Der Generalrat des TU hat im Anschluß an die Schlußsitzung den Vorsitzenden der Postgewerkschaft, Char- jes J. Geddes, zum neuen Vorsitzenden des TU gewählt. Salah Salem wurde kaltgestellt Kali TO(UP). Major Salah Salem, der Als Informations- und Propagandaminister im Agyptischen Revolutionsrat eine bedeutende Rolle spielte, ist„auf unbestimmte Zeit beur- jaubt- worden. Nähere Gründe hiefür wurden nicht angegeben. Kreise, die dem Revolutions- rat nahestehen, Wollen jedoch wissen, daß Sa- lIah Salem von Premierminister Abdel Nasser auf Grund von Meinungsverschiedenheiten vorübergehend„kaltgestellt worden sei. Aller- dings seſen Bemühungen im Gange, diese Mei- nungsverschiedenheiten wieder auszugleichen. Der bisherige Sozialminister, Oberstleutnant Hussein El Shafei, wird die Funktionen des be- Urlaubten mformationsministers Übernehmen. Dulles will Burma zum Beitritt bewegen POK IO OP). US- Außenminister Dulles ist nach Denver US) zurückgeflogen, um Präsi- dent Eisenhower einen Bericht über seine Reise 2zu erstatten. Die Abreise verzögerte sich um zwei Stunden, da Dulles vorher mit dem am- tierenden burmesischen Außenminister I KRyaw Nyein eine längere Unterredung hatte, bei der er versucht hat, Burma zum Beitritt zum Ver- teidigungspakt für Südostasien(SEATO) zu bewegen. Auch mit dem japanischen Minister- präsidenten Joschida und dem amerikanischen Oberkommandierenden in Ostasien, General John E. Hull, traf Dulles zusammen. Dabei dürfte die Frage besprochen worden sein, Wie- weit die US-Streitkräfte die an der chinesi- schen Küste gelegene Insel Kimoi schützen 801 len. Melbourne(UP). Mit dem Ruf„Ab nach China, du Ratte“, wurde der britische Labourführer Clement Attlee von einer joh- lenden Menschenmasse begrüßt, als er sich 1 Während eines Empfanges der australischen Regierung auf der Veranda des Regierungs- gebäudes in Melbourne zeigte. Sofort alar- mierte Polizeieinheiten brachten die erregte Menschenmenge zum Schweigen, doch ver- teilten Mitglieder der„Viktorianischen Liga“ Flugblätter, in denen die Chinareise Attlees heftig Kritisiert wurde. Etwa 1000 Menschen beteiligten sich an der Demonstration. Im In- nern des Gebäudes wurde Attlee herzlich be- grüßt. 5 8 Bisher wurden 600 Leichen geborgen Neue starke Erdstöße in Algerien— Die Schreckensnacht von Orléansville Algier(UP). Die Bevölkerung der algeri- schen Stadt Orléansville wurde am Freitag früh erneut durch mehrere Erdstöße erschreckt, Wobei zahlreiche bereits beschädigte Gebäude vollständig zusammenstürzten. E Auch in der Umgebung von Orléansville Her wurde das Beben verspürt. Es richtete jedoch zu keinen wesentlichen Schaden an, da die Erd-. stöſge Wẽesentlich schwächer waren als am Don- 2 5 nerstag. Die in der Stadt verbliebenen Einwoh- ſcha ner kampierten in der Nacht auf Freitag zum old größten Teil im Freien, so daß keine Menschen das getötet oder verletzt wurden. In der kleinen wen Stadt Tenes an der Küste des Mittelländischen tage Meeres stürzten mehrere große Gebäude ein. lege Die Gesamtzahl der Todesopfer des heftigen 5 Ne Erdbebens vom Donnerstag wird jetzt amt- dies lich mit über tausend angegeben, zu denen In noch etwa zweitausend Verletzte kommen. Bis- Hifi. her sind 600 Leichen geborgen worden. Die fahr gesamte Bevölkerung des Chelif-Tales ver- Wir Prachte den Tag und die Nacht in ständiger Gei Angst, die sich am Freitag früh nach dem 5 neuen Erdstoß noch steigerte. Dem ersten Stoß 255 folgten noch vier weitere, die jedoch schwächer Nat Waren. Die Schäden in Orlèansville sind jetzt Sei einigermaßen zu übersehen. Sachverständige Non sind zum Schluß gekommen, daß 90 Prozent Nat Aller Gebäude der Stadt nicht mehr wiederher- Jal gestellt werden können, und daß nichts anderes Ste übrig bleibe, als die Ruinen abzureißen. 3— Orléansville bot besonders in der Nacht bei kan Mondschein das Bild einer Stadt nach einem schweren Bombenangriff. Man hörte nur von Zeit zu Zeit den dumpfen Lärm zusammenbre- 5 chender Ruinen. Brot und Wassermelonen Wa- sage ren das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung, Sch da keine Kochgelegenheiten vorhanden waren. geſt Feldküchen der französischen Streitkräfte spei- akt Sten zahlreiche iellose und obdachlose Ein- 9595 Wohner. Die mond nischen Frauen, die die gewöhnlich einen Schleier trugen, gingen jetzt Wer unverschleiert durch die Ruinen. Aber das Le- elite ben begann wieder von neuem. Am Freitag ten Wurde der Markt wieder geöffnet, auf dem Sch etwas Gemüse und Früchte zu haben waren. wer „Ich bin wie durch ein Wunder am Leben Hof geblieben“, erzählt Bürgermeister Bizgambig- 555 lia, das Stadtoberhaupt von Orleèeansville.„In Alt meinem Schlafzimmer hängt ein alter großer ſtur Familienspiegel, der plötzlich mit großem Ge- Moe 188e Von der Wand fiel. Erschreckt eilte ich, Rü auf die Straße. Später stellte ich fest, daß ein und schwerer Schrank direkt auf mein Bett ge- Ha fallen War, der mich mit Sicherheit erschlagen eige Hätte, falls ich nicht aufgestanden wäre.“ 20 An! Auch der Straßenkehrer Mohammed Bougra 6 170 überlebte die Katastrophe.„Gelobt sei Allah 0 für meine Rettung“, beginnt er seine Erzãäh- 1 lung, in der er von einem großen Feuerball Duk zu Beginn der Katastrophe berichtet.„Der Kö Mond war ganz rot, und unter dem wolken- here verhangenen Himmel zerrissen Blitze die Nacht. Ein furchtbarer Sturm packte uns. Die Erde wurde lebendig. Es schien immer rund 0 herum zu gehen. Meine Knie zitterten, als Wir wären sie aus Gummi. Uberall um mich her- zur Um stürzten die Häuser ein, und vor mir geb sprang die Erde in einem großen Spalt auf. met Halbnackte Menschen rannten umher, Ver- Nec wundete jammerten und Eingeschlossene den schrien um Hilfe.“ f wel In ganz Frankreich wehen seit Freitagmor- Ste gen die Fahnen zum Zeichen der Trauer um dell die Opfer der algerischen Erdbebenkatastrophe 1 8— auf halbmast. Das NATO-Hauptquartier in ſoli Paris hat Befehl gegeben, die vor seinem Ge- nah bäude stehenden Falmen der Teilnehmer-„N Staaten ebenfalls auf halbmast zu setzen. Der Der französische Rundfunk sendet nur ernste Mu- gen Sik. Die staatlichen Theater sind geschlossen. nen Beim algerischen Generalgouverneur Roger spre Leonard und bei der französischen Regierung l sind Hunderte von Beileidstelegrammen aus ber allen Teilen der Welt eingetroffen, darunter ge auch eines von Bundespräsident Heuss. Erl WICHTIGES IN KURZE. Bundespräsident Heuss zeichnete die in Bonn 9 8 Weilenden chilenischen Minister Guerra und—— Schmid mit dem Großkreuz des Bundesver- In dienstordens aus. Be Der Höchstprozentsatz von keimverletzten Ve und ausgewachsenen Getreidekörnern wurde po! vom Bundeskabinett von 10 auf 13 Prozent er- Ch höht. Der Bundesrat muß der Verordnung noch Zur zustimmen. 5 Die Die Internationale Bürgermeisterunion er- W. 8 8 in Braunschweig ihren siebten Kon- Wi greg. 2 Aus Werl entlassen wurde Erich Gerhard 51 Ohmke, der wegen Beteiligung an der Tötung Bi eines Polen und wegen Mighandlung alliierter Vi Kriegsgefangener zu lebenslänglicher Haft ver- pre Urteilt worden war. ein Vertreter des Roten Kreuzes der Bundes- zuſt republik und der Sowjetzone kamen in Ost- Kra berlin überein, eine Verständigung in prinzi- prr Piellen Anliegen des Roten Kreuzes zu er- leb streben. St General de Castries, der„Held von Dien Bien 5 f Phu“, ist inkognito in Paris eingetroffen, um ſen Ministerpräsident Mendeèes-France einen Re- n chenschaftsbericht über den Fall der Dschun- Se gelfestung zu erstatten. 5 tag Senator Wiley wird am Montag von London unk nach Paris fliegen, um mit Mendeès-France über her die politische Lage nach dem Scheitern der gel EVG zu sprechen. ſpr Rotchina hat den Leiter der Westeuropa- und ren Afrika- Abteilung im Pekinger Außenministe- vol rium, Huan Hsiang, zum ersten Geschäftsträger 1 an der Botschaft in London ernannt. gel Der konservative Unterhausabgeordnete Ba- ſche ker wurde in London verhaftet, weil er im Zu- sammenhang mit einem Millionengeschäft Do- Na kumente gefälscht haben soll. Der UN- Sicherheitsrat hörte die amerika- Vo nische Beschwerde wegen des Abschusses eines Te US-Flugzeuges vor der sibirischen Küste, ohne einen Beschluß zu fassen. 5 Ltiv-Puder z r 2 .— 5 B i- Ag 1822 Das altuelle Wochenſtreiflicht Ein Sommer ging dahin und ein neuer lle Herbſt zog ins Land. Wir ſpüren es von Tag ch zu Tag ſtärker, wie ſehr die Sonne in ihrer 5 Krakt nachläßt und wie ſie ſich den Regen⸗ h- ſchauern und den Winden des Herbſtes unter⸗ um ordnen muß. Ein Sommer— der keiner war, en das müſſen wir voller Betrübnis feſtſtellen, en wenn wir an die wahrlich wenigen Sonnen⸗ 55 tage denken und wenn wir noch einmal über⸗ 1 legen unter welch ſchwierigen Umſtänden die it. diesjährige Ernte geborgen werden mußte. en In dieſem Sommer dauerte es trotz der Tech⸗ is-nifierung Wochen bis die letzte Garbe einge⸗ ie fahren werden konnte. Einmal mehr konnten wir ſehen, daß es trotz des hohen menſchlichen n Geiſtes im Hinblick auf die zahlloſen Neuerun⸗ os gen in techniſcher Hinſicht immer wieder die er Natur ſelbſt iſt, die den Rhythmus unſeres tet Seins beſtimmt. Da helfen letzten Endes alle ge Normen und Neuerungsverſuche nichts die nt Natur drückt unſerer Zeit genau wie vor vielen ˙pahrhunderten, dem menſchlichen Leben ihren Stempel auf und dem ihr folgenden Kreislauf ei kann ſich niemand entziehen m* O¹¹ 2.„Lob des edlen Handwerks“ darf man wohl a- ſagen, wenn man in dieſen Tagen die große 8, Schreinertagung in Mannheim verfolgt, die en. geſtern Vormittag mit einem feierlichen Feſt⸗ n. Alt eröffnet wurde. Im Rofengarten werden lie die modernſten Maſchinen dieſes edlen Hand⸗ tzt werks gezeigt, in gleicher Weiſe aber überzeugt e eine Sonderſchau welche ſtil⸗ und formgerech⸗ ag ten Möbel noch immer aus dem Schaffen des em Schreinerhandwerks kommen.„Meiſter iſt en Wer was erſann“— dieſes alte Wort hat beim 2. Beſuchen der intereſſanten Schau ſeine Bedeu⸗ In kung behalten, denn die handwerkliche Lei⸗ zer ſtung ſteht noch immer über den induſtriellen e Maſſenfabrikaten, die zwar eine Füllung der ich. ermöglichen— aber die perfönliche me und öndividuelle Note prägt immer noch das e Handwerk, das den„goldenen Boden“ der en eigenen perſönlichen Leiſtung unter ſich hat. 8 Und darum iſt das Handwerk mehr denn je 25 eriſtenzberechtigt, wenn es auch oft in die m-. Wirtſchaftliche Deſenſive durch die Maſſenpro⸗ all] duktion gedrängt wird, wahres und echtes ber Können wird ſich erhalten und auch ſo manche n. heraufbeſchworene Kriſe zu überwinden wiſſen. die* 25 Gerade am vergangenen Samstag konnten als wir nicht umhin, einen kleinen Kommentar er- zur Affaire Sprengkammern in Brücken zu nir geben. Der weitere Einbau von Sprengkam⸗ uf. mern in unſerer Autobahnbrücke über den erDNeckar und die beabſichtigte Vorbereitung in nes den Brücken von Heidelberg hat die Unruhe⸗ 15 1 nicht gerade dämmen können. Die 55 Stadtoberhäupker von Mannheim und Hei⸗ he delberg waren ſich in ihren geharniſchten Re⸗ in ſolutionen einig, daß es ſich bei dieſen Maß⸗ e- fahmen um einen, gelinde ausgeſprochen. r„Unsinn“ handelt, der mehr Unruhe unter der 4 der Bevölkerung ſtiftet, als ſtrategiſche Werte en. zer ing ¹ ter 5 gewonnen werden können. Wie gehabt— kön⸗ nen wir ſagen, denn in unſerem Kommentar ſprachen wir ja davon, daß irgendwo ein alter verſtaubter Armeebefehl getreulich noch aus⸗ geführt wird obwohl die Zeit und die Erkenntniſſe längſt darüber gerollt ſind. 8 Eine ſehr intereſſante Vortragsreihe ſtartet das rührige Kath. Werkvolk, das durch ſeine Intenſität mit zu den ſtärkſten Gruppen im Bereich der Erzdiözeſe Freiburg zählt, im Verlauf der nächſten Wochen durch ein ſozial⸗ politiſches Seminar, das die Haltung des Chriſten in unſerer Zeit und ſeine Beziehungen zur Umwelt kritiſch unter die Lupe nimmt. Die bisherigen Vortragsreihen des Kath. Werkvolkes zeichneten ſich in den vergangenen Wintermonaten ſchon immer durch eine be⸗ ſondere Aktualität aus, mit der ſie an die Brennpunkte unſeres Daſeins mit offenem Viſier herangingen. Dieſes nun neuerdings propagierte ſozialpolitiſche Seminar ſcheint eine gewiſſe Krönung dieſer Bemühungen dar⸗ zuſtellen da die bisher bekannten vier, Vor⸗ kragsabende in betonter Aktualität Kern⸗ probleme unſeres heutigen Gemeinſchafts⸗ lebens anpacken und den Beteiligten eine klare Stellung und Haltung ermöglichen ſollen oder zumindeſt die Arteilsfindung erleichtern hel⸗ fen, In dieſer Vortragsreihe, die am 13. September, alſo ſchon am kommenden Mon⸗ tag, ihren Anfang nimmt, tragen bekannte und prädeſtinjerte Redner die Stellung des heutigen Chriſten zu ſeiner Amwelt vor und geben anſchließend Gelegenheit in einer Aus⸗ ſprache die vorgetragene Stellung zu diskutie⸗ ren und damit für jeden Teilnehmer wert⸗ volle Anregungen für die Geſtaltung des ei⸗ genen Lebens in der Gemeinſchaft der Men⸗ ſchen zu gewinnen. Nacht⸗ zw. Sonntags dienſt der Apotheken. Vom 11. 9. bis 18. 9. die Rathaus⸗Apotheke. Telefon: 47131. 1 8 Hinweis. Unſerer heutigen Auflage liegt ein Proſpekt der Firma Kraſemann, Möbelfabrik, Neu⸗ ſtadt a d. Weinſtr. bei, auf den wir beſonders hinweiſen. Das Heu ist dieses Jahr gefährlicdi Der Gesamtverband der Versicherungswirt- schaft in Köln warnte vor der in diesem Jahr besonders großen Gefahr der Selbstentzün- dung von Heu. Unter Hinweis auf das teil- weise noch nicht einwandfrei trocken einge- fahrene Rauhfutter fordert der Verband der Landwirte auf, das Fufter nach dem Einfah- ren laufend auf den Grad der Erwärmung zu überprüfen. Gefährliche Wärmestauungen in- nerhalb eines Heustapels könne man in den meisten Fällen durch einen stechenden und brenzlichen Geruch erkennen. Oft sinke die Stapeloberfläche auch krater- oder linsen förmig ein, weil die unteren Schichten bereits zersetzt oder verbrannt seien. Bei einer Tem- peratur von 60 Grad Celsius müsse die Feuer- wehr benachrichtigt werden, damit sofort Brandverhütungsmaßbnahmen bei weiterem Ansteigen der Wärme vorgenommen werden Könnten. Die Gefahren einer Heuselbstentzündung dürften nicht unterschätzt werden. Glutkanäle und Glutkessel könnten mit explosionsartiger Schnelligkeit an die Stapeloberfläche durch- dringen, so daß das Gebäude unrettbar ver- loren sei. Ein Landwirt, der die Warnungs- zeichen einer Selbstentzündung nicht beachte, gefährde nicht nur seinen Besitz, sondern laufe außerdem Gefahr, wegen fahrlässiger Brandstiftung vor den Richter gestellt zu wer- den.. Neun Todesopfer des Verkehrs im August Mannheim(ZSH). Wie die Stadtpolizei Mannheim meldet, ist im August die Zahl der Verkehrsunfälle zwar von 521 auf 442 zu- rückgegangen, doch wurden im August neun Tote durch Verkehrsunfälle gezählt. Diese Zahl wurde in der Rhein-Neckarstadt seit Kriegsende nur einmal, im Januar 1950, er- reicht, wobei damals ein schweres Straßen- bahnunglück die Ursache War. Nur Privatgeschenke in die Sowjetzone Das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen macht darauf aufmerksam, daß die Sowjetzone nur unentgeltliche Zu- Wendungen eines„privaten Absenders“ an einen„privaten Empfänger“ für den persön- lichen Verbrauch als Geschenksendungen an- erkennt. Sendungen, die von Firmen, Organi- sationen oder anderen juristischen Personen zusammengestellt, verpackt oder abgesandt Werden, gelten nicht als Geschenksendungen im Sinne der neuesten sowietzonalen Ver- ordnung. In den Geschenkpaketen(Höchst- Sewicht 7 kg) und den Geschenkpäckchen (Höchstgewicht 2 kg) sind nachfolgende Ge- nußmittel bis zu folgenden Höchstmengen zu- gelassen: Kaffee(roh, gebrannt, gemahlen, ge- mischt) 250 g, Kakao(auch in gemischter Form) 250 g, Schokolade in Tafeln oder son- stiger Form(auch gefüllt oder mit Bei- mischungen) 300 g, Tabak oder Tabakerzeug- nisse 50 g, Geschenke im Sinne der Verord- nung dürfen nicht in Briefen zum Versand gebracht werden. Fünf Jahre unseres Lebens 5 Den Statistikern bleibt bekanntlich nichts verborgen. Neben der Errechnung von Lebens- Haltungskosten, dem Pro-Kopf- Verzehr und Was dergleichen nützliche Dinge mehr sind, naben sie neuerdings auch einmal genau fest- gestellt, wieviel Zeit wir im Verlauf unseres Lebens der unumgänglichen Beschäftigung mit dem Essen widmen. Selbstverständlich diente der Durchschnittswert, also nicht das stunden- lange Schlemmen des Geniehers bzw. das Het- zen des Schnellimbiß-Gastes als Berechnungs- grundlage. Das Ergebnis war immerhin, daß der Mensch im Durchschnitt voll fünf Jahre und noch weitere fünf Monate seines Lebens mit dem Essen verbringt. Dieser beachtliche Zeitraum mag unseren geplagten Hausfrauen, die oft Stunden für etwas aufwenden müssen, was manchmal in Wenigen Minuten von den Tellern verschwin- det, ein kleiner Trost sein. Reichliche fünf Jahre eines durchschnittlichen Menschenlebens sind immerhin auch dem löblichen Tun— nämlich das von ihnen mit soviel Liebe und Sorgfalt Zubereitete zu verzehren— gewid- Met. Filmſchau. „Hab ich nur Deine Liebe“.. dieſe wohl in keiner Anterhaltungsmuſik unſerer Zeit feh⸗ lende Tonſchöpfung Franz von Suppees, bil⸗ det den Hintergrund und die mufikaliſche Grundlage eines neuen deutſchen Farbfilms. Gretl Schörg, die prädeſtinierte„Weanerin“ und der temperamentvolle Johannes Heeſters in den Hauptrollen garantieren für eine amü⸗ ſante Darſtellung des Lebensweges eines Kom⸗ poniſten, der Liebe und Mufik auf ſein Panier geſchrieben hat. Schwer iſt der Anfang für den jungen Kapellmeiſter, den nur die Liebe einer Soubrette zu dem gefeierten Komponiſten hoch⸗ reißt. Da klingen dann all die verzauberten Melodien voll Grazie und Schwung auf, da erſteht das große Liebesglück der beiden be⸗ gnadeten Künſtler. Bis ſchließlich ein junges Mädchen zwiſchen die beiden gereiften Men⸗ ſchen kritt. Es gibt harte und ſchwere Stun⸗ den— aber das„Hab ich nur Deine Liebe! jene Pforte zum großen Erfolg, weiſt auch dem Künſtler wieder den Weg. Ein bezaubern⸗ der Film voll guter Mufik und froher Un⸗ terhaltung. Im zweiten Programm läuft Piraten wider Willen“, wo die beiden großen Film⸗ komiker Bud Abbott und Lou Coſtello im Verein mit Charles Laugthon die tollſten Eskapaden reiten, um die Zwerchfelle der Zuſchauer zu erſchüttern. * Die Infellichtſpiele bringen über das Wo⸗ chenende einen ausgezeichneten deutſchen Film „Mofelfahrt aus Liebeskummer“ nach Bin⸗ dings gleichnamiger Novelle. Ein Film von Gemüt und Herz, der die Kenner der Novelle reizen, die anderen e erfreuen und be⸗ glücken wird. Im zweiten Programm ein toller Farbfilm voller Spannung und Aben⸗ teuer„Flucht vor dem Tode“.„ 5 Südweſtd. Rundſchau Gemeinderat verhütet Lärmbelästigung Buchen Gsw). Der Stadtrat von Buchen hat die Errichtung einer Ortsrufanlage abge- lehnt. Als Begründung für die Ablebnung wurde neben der befürchteten Lärmbelästi- gung auch angeführt, daß eine übersteigerte Werbung über die Anlage erwartet werden Miigta. Motorrad überfuhr einen Fußgänger Steinen im Wiesental(sw). Einen Toten und zwei Verletzte forderte ein Ver- kehrsunfall am Ortsausgang von Steinen im Wiesental. Ein 72 jähriger Fußgänger wurde von einem Motorrad überfahren und war auf der Stelle tot. Der Kraftradlenker, der bei dem heftigen Zusammenprall in den Straßen- graben geschleudert wurde, erlitt nur leichte Verletzungen. Dagegen mußte der Soziusfah- rer mit einer schweren Gehirnerschütterung in das städtische Krankenhaus Schopfheim ge- bracht werden. Die Unfallursache steht noch nicht einwandfrei fest. Mahlberg sw). Hagelkörner von zwei- einhalb Zentimeter Durchmesser, die während eines heftigen Gewitters fielen, richteten im ichen Teil des Landkreises Lahr schwere . en in der Landwirtschaft an. In den Ge- meinden rings um den Mahlberg wurde die Tabakernte zum Teil vollständig vernichtet. Auch die Obst- und Rebkulturen wurden stark getroffen. In Grafenhausen schlug der Blitz in eine in den Stall führende Wasserleitung ein, wodurch die Tränkeanlage elektrisch ge- laden wurde. Mehrere Kühe erlitten dadurch Verbrennungen rings um die Halsketten. Ein Tier mußte getötet werden. Als der Bauer die Kette lösen wollte, erhielt er einen starken elektrischen Schlag, durch den er am die Stall- wand geschleudert wurde, In Stollhofen im Kreis Bühl wurde ein neben einer Frau gehen- der 61 Jahre alter Landwirt von einem Blitz getroffen und getötet. Die Frau kam mit dem Schrecken davon. 5 Zauberer aus aller Weit in Triberg Priberg(sw). Uber 500 Amateur- und Berufszauberer aus aller Welt werden vom 17. bis 20. September in Triberg an einem im- ternatlonalen Kongreß teilnehmen, bei dem es im wahren Sinne des Wortes einmal mehr zu sehen als zu hören geben wird. Es ist daher kein Wunder, daß sich von den Berichterstat- tern als erster der Fernsehfunk angesagt hat. Während des Kongresses, der vom Magischen Zirkel, einer im Jahre 1912 gegründeten Ver- einigung der besten Amateurzauberer, veran- staltet wird, sollen in einer Ausstellung magi- sche Neuheiten gezeigt werden. Namhafte Be- rufszauberer werden öffentlich ihre Künste und Tricks vorführen. Einbrecherbande hinter Schloß und Riegel Karlsruhe(lsw). Die I. Strafkammer Karlsruhe verurteilte fünf Mitglieder einer Einbrecherbande zu Gefängnis- und Zucht- hausstrafen von zusammen mehr als 15 Jahren. Einer der Angeklagten hatte als Versiche- rungsvertreèter Unterschlagungen und Betrü- gereien in Höhe von 4000 DM begangen und sich an Diebesfahrten im Auto beteiligt. Diese führten nach Rottenburg, Wildbad, Ottenau und Landsberg, wo Schaufenster aufgebrochen und Pelzmäntel, Schreibmaschinen, Staubsau- ger und Radios entwendet wurden. In Karls- ruhe brachen sie parkende Autos auf und plün- derten Schaukästen und Automaten. Bei einem Pfarrer wurde eine Geldkassette mit 350 DM gestohlen. Die Diebesbeute hat einen Wert von rund 4000 DM. Mehr Kraftpostlinlen im Schwarzwald St. Blasien(sw). Im Schwarzwald sol- len in den kommenden Wintermonaten die Sommerlinien der Kraftpost mit wenigen Ausnahmen aufrechterhalten werden. Der Zu- bringerdienst zu den Wintersportzentren s0ll gegenüber dem Vorjahr teilweise erweitert werden. Diese Zusicherung wurde in einer Ta- gung des Verkehrsbeirates für den Hoch- schwarzwald in St. Blasien gegeben, bei der alle am Kraftpostverkehr interessierten Ge- meinden, Kurverwaltungen und Verbände Vertreten waren. Der Verkehrsbeirat äußerte den Wunsch, daß der Schneeräumdienst als Voraussetzung für einen geregelten Kraft- Postverkehr zum Winterbeginn rechtzeitig Vorbereitet werde. Außergewöhnliche Wiederaufbau-Leistung Breisach(Isw). Die großen Fortschritte im kommunalen und gewerblichen Wieder- Aufbau der schwer kriegszerstörten Stadt Breisach sollen Mitte Oktober in einem„Wie- deraufbaufest“ gewürdigt werden. Allein im Rahmen des ersten Sanierungsprogramms, das von der Landesregierung für Breisach aufge- stellt wurde, sind bisher 14 kommunale Bau- Projekte vollendet worden. Während der Wie- deraufbaufeier, über die der Regierungspräsi- dent von Südbaden die Schirmherrschaft über- nimmt, wird als letztes kommunales Bauvor- haben des ersten Sanierungsprogramms die neu aufgebaute Breisacher Stadt- und Turn- Halle eingeweiht. Zwei verdienten Einwohnern der Stadt wird dabei das Ehrenbürgerrecht. Verliehen. Ein Junge mußte den Erhängten spielen Meersburg Gsw). Ein allzu realistisches Wildwest-Spiel hätte einem kleinen Jungen aus der Gegend von Meersburg fast das Leben gekostet. Passanten, die durch verzweifelte Hilferufe aufmerksam geworden Waren, ent- deckten das Kind, das mit einer Schlinge um den Hals an einem Ast hing. Die Hände waren ihm auf den Rücken gebunden. Der Bedauerns- werte konnte im letzten Augenblick befreit werden. Von seinen Spielgefährten, die offen- sichtlich Sheriff gespielt hatten, war nichts mehr zu entdecken. Flaschenbierhändler niedergeschlagen Mannheim(Z SH). Drei amerikanische Soldaten verursachten nach Ladenschluß einen Flaschenbierhändler zum Verkauf von Bier zu bewegen. Als ihnen dies nicht gelang, ver- setzten sie dem Händler mit einer Latte einen Schlag auf den Kopf und verschwanden. — Achern. Ein zweieinhalb Jahre alter Knabe wurde am Rschen des Mühlbaches tot Zufge funden. Das Kind war in einem unbe⸗ Wächten Augenblick in den Mühlbach gefal- jen und fortgeschwemmt worden.(SW) Immendingen, Die Donauversickerung zwischen Immendingen und Möhringen in Südbaden wird seit Anfang dieser Woche wis- Senschaftlich und bautechnisch untersucht. K üI:z heim, Kr. Tauberbischofsheim. Beim traditionellen„Großen Markt“, der am Sonn- tag veranstaltet wird, spricht Landwirtschafts- minister Leibfried zur ländlichen Bevölkerung des Wertheimer Bezirks. s) Freiburg. Der 76 Jahre alte Schriftsteller Alfred Döblin hält sich gegenwärtig zu einer Kur in Friedenweiler im Schwarzwald auf. Döblin leidet an einer schweren Alterskrank- heit.(svY) Baden-Baden. Eine Ausstellung„Zeit- genössische Kunst des deutschen Ostens“ Wird am 15. September in der Staatlichen Kunst- Halle eröffnet. AswY) 00 A i0⁰54 . 1 1 griffig! 727 Langfaserig Aus der chrisflichen Welt Der Ruf von Fulda Schlußbetrachtung zum Katholikentag Der Fuldaer Katholikentag, selbst ein macht- volles Zeugnis für sein Leitwort„Ihr sollt mir Zeugen sein“, ist beendet. Er reihte sich mit der in die herrliche Natur des Fuldatales eingebetteten Schlußkundgebung würdig sei- neui 75 Vorgängern an. Wenn auf eine Menge von Menschen, die betet, überhaupt das Wort Masse angewandt werden darf, dann waren Massen in Fulda; aus Ost und West, oft unter großen persönlichen Opfern dorthingekom- men, bezeugten sie trotz ihrer verschieden- artigsten politischen, sozialen und religiösen Lebensumstände eine Einheit, die für die Ein- heit der Kirche, für die Eimheit des gemeim- samen deutschen Vaterlandes und für die Einheit der katholischen Welt Symbol war. Es ist dem Chronisten dieser Tage kaum Möglich, die einzelnen Bezeugungen dieser Einmeit zu schildern, denn sie reichten von den vielen Veranstaltungen der Begegnung, zwischen Ost und West, zwischen den Stän- den und Berufen, zwischen den Generatio- men, bis zu den öffentlichen Bekundungen in Rede und Beifall und dem höchsten Ausdruck dieser Einheit in Gebet und Weihe. Als im gemeinsamen Gebet für Volk, Vaterland und Regierung die Teilnehmer an der Schlußkund- gebung die Worte„Schenke unserem Vater- land auch die Einheit der staatlichen Ord- mung“ sprachen, war diese Bitte an den Herrn der Geschichte zugleich ein politisches Zeug- mis der deutschen Katholiken jenseits aller vordergründigen Politik. Es bedeutete für das katholische Deutschland ohne Zweifel den Höhepunkt des Mariam schen Jahres, als Kardinal Frings die Weihe der deutschen Katholiken an die Gottesmut- ter vornahm und das deutsche Volk in allen seinen Anliegen dem Schutz Mariens empfahl. Und es wäre gewiß mrecht, wenn die evan- Selischen Mitchiristen in Deutschland Beunru- BHügung über diese Weihe empfanden und sich in ihrem Christus-Zeugnis gestört fühlten. Das Gebet um Einheit, so betonte ja der Ver- treter des Deutschen Evangelischen Kirchen- tages auf dem Katholikentag, ist allen Chri- sten gemein; es stieg auch auf diesem Ka- tholikemntag oft genug zu dem hinauf, der Allein sie schenken kann. Dem Verlangen der Eimheit also, im den verschiedensten Berei- Hen, gab dieser Katholikentag Ausdruck, und das Zeugnis dieses Verlangens wird von Fulda aus im gamz Deutschland fortwirken. HK. Bx. Niemöller im Exekutivkomitee Meinungsverschiedenheiten in Evanston Der Zentralausschuß des Gkumenischen Ra- tes, der den Weltrat der Kirchen zwischen den Vollversammlungen verantwortlich leitet, Wählte in Evanston auf seiner ersten konsti- tujerenden Sitzung den amerikanischen Kir- chenpräsidenten Dr. Franklin Fry zu seinem Vorsitzenden, der damit die Nachfolge des Lordbischofs von Chichester antritt. Aus sei- ner Mitte heraus bildete der Zentralausschuß das àus elf Mitgliedern bestehende Exekutiv- komitee, in dem die deutschen Kirchen wie- derum durch Kirchenpräsident D. Martin Nie- möller vertreten sind. Als Sprecher der Kir- chen hinter dem Eisernen Vorhang wurde der Prager Professor Hromadka in das oberste Leitungsgremium berufen. Die zweite Vollversammlung des Gkumeni- schen Rates wird von der amerikanischen Zei- tung„Kansas City Star“ in einem Kommen- tar gewürdigt, in dem es heißt:„Die zweite Konferenz des Weltkirchenrates in Evanston ist zu einem Bekenntnis der Einheit gewor- den, das der heutigen gespaltenen und un- ruhigen Welt eim großes Beispiel gegeben hat. Die Konferenz konnte die Meinungsverschie- denheiten abstimmen, ohne daß es zu der Auf- gabe von Glaubens- und TLehrgrundsätzen kam. Es schien zu Anfang, als ob gerade der Grundgedanke. Christus die Hoffnung für die Welt' zu der größten Spaltung führen und den Wert der Konferenz in Frage stellen sollte. Auf der einen Seite stand die Auffas- sung der alten Welt, oder hauptsächlich Euro- Pas, durch Jahrhunderte des Krieges und der Verzweiflung genährt, daß die christliche Hoffnung erst mit der Wiedergeburt und nicht auf dieser Erde verwirklicht werden könnte. Im Gegensatz dazu stand die Auffassung der neuen Welt, vor allem die treibende ameri- kanische Auffassung, daß die Hoffnung eine Sache des Jetzt und Hier ist und wir etwas tun können, um sie auch heute zu realisieren. Die Abschlußerklärung der Konferenz schließt beide Auffassungen ein..“ „Kirchliche Trauung unnatürlich“ Verstärkte Gottlosen- Propaganda hinter dem Eisernen Vorhang Den Widerspruch zwischen Religion und FVissenschaft will erneut eine in allen Län- zern hinter dem Eisernen Vorhang gleichzei- ig durchgeführte Presse- und Propaganda- Tampagne herausstellen. Das Organ der So- Wjetjugend„Romsomolskaja Prawda“ for- jert in diesem Zusammenhang verstärktes Vorgehen gegen„Glauben und Aberglauben urch die Propaganda des wissenschaftlichen Atheismus und der materialistischen Auffas- zung vom der Entstehung der Welt und der Zesellschaft“. Das Blatt verurteilt den Glau- den an die Unsterblichkeit der Seele, der im Zewußtsein vieler Sowjetmenschen noch im- mer lebendig sei,„obwohl die Religion in unserer Gesellschaft bis auf die Wurzeln aus- gerottet worden ist“. Die Religion lenke die Werktätigen ab„vom Kampf um die Ent- Wicklung des Vaterlandes und um die He: dung des Lebensstandards“. Die Geisteshal- tung junger Ehepaare, die um jeden Preis ih! Familienglück durch eine kirchliche Hochzei und die Taufe ihrer Kinder festigen woll- ten, bezeichnete das kommunistische Blatt al. der Natur zuwider laufend“. Radio Mos der Zei darauf daß unter den stän- digen auch Schulkinder 2 linden seien. Einige von ihnen hätten sogas rend des Gottesdienstes als Ministranter fungiert.„Diese Frage ist von großer Bedeu- tung. Während das sowjetische Volk unte der Führung von Partei und Staat energisck für die Verbesserung der materiellen unc kulturellen Lage und für den Aufbau dei istischen Gesellschaft kämpft, lenker rche und der Sekten einen Volkes davon ab unc Religiöse Vorurteile rerdammten kapi- talistischen Vergangenheit, die den Fortschritt des kommunistischen Au ues in der Sowjet- union hindert, Zu den Aufgaben der Partei des Komsomol, der Gewerkschaften und an- derer Organisationen gehört es, entschlossen den Kampf gegen die 1 zsen Vorurteile aufzunehmen. Die antireligiöse Propagande muß systematisch und hartnäckig geführt wer- den.“ Kongreß der Marianischen Kongregationen Im Rom beganm der internationale Kongreß dessen der Marianischen 12 000 Teilnehmer von Papst Pius XII. in der St. Petersbasilika begrüßt wurden. Die Eröff. nung des Kongresses am Fest Maria Geburt fällt mit dem Tag zusammen, an dem Papst Pius XII. im Jahre 1953 das Marianische Jahr Proklamierte. Die Delegierten der 80 000 Ma- Tiamischen Kongregationen aus der ganzen Welt unternehmen während der Viertägigen Dauer des Kongresses eine Wallfahrt zur Ba- silika Santa Maria Maggiore und suchen mit einer Lichterprozession das Kolosseum auf, Wo das Blut zahlreicher christlicher Märtyrer geflossen ist. ——— Kongregationen, — Augen auf im Straßenverkehr Ihre Vermählung geben bekannt ALBERT BUNULER Bauingenieur geb. Lochbühler Mannheim-Seckenheim, 11. September 1954 Hauptstraße 110 ORTRUD BUHLER Bestellungen auf Mostobst wollen bis 18. September auf- gegeben sein bei Ernst Sponagel Apfelweinkelterei Sasbacherstraße 1 ** Kaufen Sie die Kalze nichi im Sade! Motorsport- Club Seckenheim Uhrenkauf ist Vertrauenssache. 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Abfahrt mit dem Omnibus 7.30 Uhr am Vereinshaus, der Fahrpreis beträgt DM 7.—. Interessenten können sich beim Kassier Martin Blümmel, Säckingerstraße anmelden. Sportverein 07(Fußball- Abteilung). Morgen Sonntag 1. und 2. Mannschaft gegen Phönix Mannheim auf dortigem Platz. Jugend um 10 Uhr auf unserem Platz gegen Tus Neckarau. Schüler Samstag um 16 Uhr auf unserem Platz gegen Feudenheim. Abfahrtszeit für 1. und 2. Mannsch. 12.20 Uhr bezw. 13.20 Uhr ab Rathaus.(Abt. Handball). 1. Mannsch. Verbandsspiel gegen Tus Neckarau, vormittags 11 Uhr * auf dem Tus-Platz in Neckarau. 2. Mannsch. Verbandsspiel gegen Tus Neckarau, vormittags 9.45 Uhr auf dem TusS-Platz in Neckarau. Abfahrt beide Mannschaften um 9 Uhr per N Rad ab Vereinshaus. Turnerbund Jahn. Sämtliche Teilnehmer beim Landesturnen 4 in Freiburg und sämtliche Sieger halten sich für Sonntag, 14 Uhr zu einer Photoaufnahme aufdem Waldsportplatz bereit. . Ihre Aufnahmen entwickelt, kopiert und vergrößert FOTO-Drogerie W., HOLLSTIN Hauptstraße 106 4 Laufend beste Ferkel und Läufer Handels- und Höhere Vinc. Stock, Mannheim Inhaber u. leiter; Dipl.-Kfm., Dipl.-Hal. Dr. W. Krauß Mannheim, Haus Fürstenberg, am Wasserturm Friedrichsplatz! 77JSSSSFkR!!! Sonntag, — Spar- u. Kreditbank e. G. ml. b. H. J Mannheim-Seckenbheim mit Zahlstelle Friedrichsfeld J 200 Apfelwein Samstag, 16.30 Uhr: 0 Sonntag, 13.30 Uhr: 0 Sonntag, 20.00 Uhr: Turnerbund dahn 1899/ Mannheim-Seckenheim f Morgen Sonntag findet unser I VENEINS-ABTURNEN auf dem Waldsportplatz statt. 275 Mehrkämpfe der Altersturner 0 und Einzelwettkämpfe. 25 8.30 Uhr: Mehrkampfe der Aktiven und J Jugend und Einzelwettkämpfe. Schüler, Schülerinnen und Ent- J scheidungen der Aktiven und Jugend, Sondereinlagen. 17 Siegerehrung mit Tanz im I „Kaiserhof“. 85 Das sportliebende Publikum ist zum Besuche herzlich eingeladen. Wirtschaftsbetrieb auf dem Platze. Eintritt 80 pig. — Se Der Turnrat zu verkaufen. Söllner, Hauptstraße 149 Wir suchen zum sofortigen oder späteren Eintritt: Spitzendreher Revolverdreher und Rundschleifer Bewerber, welche Wert auf eine Dauerstellung legen, werden gebeten, sich zu melden bei: Fülminawerk K.-G. NMannheim- Friedrichsfeld Framz Müller Die allgemeine Handelsschule beginnt am 15. September 1954 mit folgenden Lehrgängen: I. Jahreslehr an mit Vollunterricht für Schulentlassene. 2. Abendlehrgänge in Steno, Schreibmaschine mit Schrifwerkehr, Buch- haltung,— Ferner Vollhandelskurs für Berufstätige, Vorbereitung for die keòfmönnische Sehilfenpröfung. Anmeldungen jetzt schon erbeten. schein bitte mitbringen. Zur Konfirmation kommen alle Kinder des Geburtsjahrganges 1940/41. Die Anmeldung hat durch die Eltern zu erfolgen, unter Vorstellung ihres Kindes.. 20 Uhr Mäadchenkreis(Altere) 20 Uhr Jungenkreis(Heim) N Mittwoch, 15. Sept. 1954: 20 Uhr Mädchenkreis Güngere) 7 20 Uhr Jungmännerkreis(Heim) 0 1 Hirsch stehen ständig zum Verkavf. 40 8 Kaiserhof 14 tägige Garantie. 9 g 75 Prinz Max Bel Unzufriedenheit erfolgt Tausch.— i„ Ochsen Viehhandlung e e f Dienstag 5 Reichsadler . 0„ e alle Wilh. Koblenz 5 V 8 Stern Seckenheim/ Rastatterstr. 13. e 1 5 Kapelle Telefon 47048 g 1 1 Dünenrand ff 75 Eisbär eee der evang. Kirche 105 5 Vereinshaus rlöser-Kirche f ittwoch 5 Engel flandelsschule Samstag, 11. Sept. 1954: 20 Uhr Singkreis(Heim). Neckartal Sonntag, 12. Sept. 1954:. 3 E25 90 Uhr A nach alter Gottesdienstordnung 9. 5 B 10.45 Uhr Kindergottesdienst 8 1. Montag, 13. Sept. 1954: 20 Uhr Frauenbund 7 Freitag 1 Lamm, 75 e ee Dienstag, 14. Sept. 1954: von 16— 18 Uhr Konfirmandenan-„ Kurpfalz meldung im Konfirmandensaal,. Familienbuch oder Tauf⸗ 11 Löwen 1 Ruhetag der Gaststa i Durch den Landesverband Baden-Württemberg für das fi 0 Hotel- u. Gaststättengewerbe, Bezirksstelle Mannheim, 0 Diese Regelung tritt ab Montag, 13. September in Kraft Wir bitten die verehrl. Gäste um gefl. Kenntnisnahme. 1 In Betrieben welche Gäste beherbergen, ist auch während des Ruhetages Aufnahme sichergestellt. B—— R———::— ..— nen sind für Seckenheim folgende Ruhetage für die einzelnen Gaststätten festgelegt worden: Montag Gaststätte Pfalz 1 5 z gag ach. gg asdf. S. dens E Ae D e