Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 170 zuzgl. 38 Pfg. Zustellgeld. Enzelnummer Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Manmbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. 1) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 154 Mittwoch, den 29. September 1954 6.54. Jahrgang Der erste Tag der Londoner Konferenz London(UP). Bereits der erste Tag der Londoner Neun-Mächte- Konferenz über die Wiederbewaffnung und die Souveränität der Deutschen Bundesrepublik führte zu ausge- dehnten Debatten, die darauf hindeuten, daß es keineswegs einfach sein dürfte, zu einer alle Verhandlungspartner befriedigenden Lö- sung zu gelangen. Während das Problem der deutschen Sou- Vveränität einem Sachverständigenausschuß zur weiteren Behandlung übergeben wurde, Setæten sich die neun Außenminister in zwei Sitzungen am Dienstag vormittag und nach- mittag ausfführlich mit dem gesamten Kom- plex der Wiederbewaffnung Deutschlands Auseimander. Dabei wurde vom französischen Minister präsidenten Mendeèes-France die Saar- frage in die Debatte geworfen, wodurch die Suche nach einer Ersatz-Lösung für die ge- scheiterte EVG kaum erleichtert worden sein. dürfte. Während die erste Sitzung einen relativ harmonischen Verlauf genommen hat, scheint dies bei der zweiten nicht mehr der Fall ge- Wesen zu sein. Die Chefs der neun Delega- tionen verließen kurz nach achtzehn Uhr den Sitzungssaal im Lancaster House mit ernster Miene. Keiner lachte und alle, besonders auf- fallend der amerikanische Außenminister Dulles, machten einen müden und abgespann- ten Eindruck. Allgemein herrscht der Ein- druck vor, daß es in der Nachmittagssitzung Kontroversen gegeben hat. Der belgische Außenminister Spaak soll insbesondere an chen französischen Minister präsidenten einige Fragen gerichtet haben, die offenbar nicht befriedigend beantwortet wurden. Ein Dele- gierter erklärte hinterher:„Mendeèes- France hat keinen Zentimeter nachgegeben. Aber nach der ersten Runde kann man noch kei- nen völlig klaren Eindruck gewinnen“ Die Konferenz war am Dienstag morgen kurz nach 11 Uhr im Musikzimmer des Lancaster House eröffnet worden. Der britische Außen- minister Eden, der die Delegierten der neun Staaten im Namen seiner Regierung willkom- men hieß, wurde auf Vorschlag des niederlän- dischen Außenministers Beyen zum Konfe- renzvorsitzenden gewählt. Nach einer schnellen Einigung über reine Verfahrensfragen ergriff der französische Mi- nisterpräsident Mendeèes-France das Wort und legte die französischen Vorschläge dar. Er sprach fast eine Stunde lang, wobei er aus- Tührte, daß er es begrüßen würde, wenn die Saarfrage gleichzeitig mit dem Problem der deutschen Wiederbewaffnung gelöst werden könnte. Seine Ausführungen enthielten zwar keinen Hinweis darauf, dag Frankreich die Regelung der Saarfrage zu einer unabding- baren Voraussetzung für die französische Zu- stimmung zur Wiederbewaffnung Deutsch- lands mache, er verwies jedoch auf die schwie- rige Situation, in der sich seine Regierung ge- genüber der französischen Nationalversamm- lung befinde. Dabei erklärte er, es wäre ein- facher, wenn er die Lösungsformeln für alle diese Probleme dem Parlament gleichzeitig und en bloc vorlegen könnte. Adenauer bietet Rüstungsbeschränkung an Bundeskanzler Adenauer unterbrach die Ausführungen seines französischen Kollegen Kurz, um zu versichern, daß die Bundesrepu- blik, sobald sie erst die Souveränitätsrechte erhalten habe, hre Bewaffnung freiwillig be- grenzen wolle. Das Ausmaß der deutschen Wiederbewaffnung solle auf die zwölf Divi- sionen beschränkt bleiben, die die Bundesre- Publik nach den Bedingungen des geschei- terten EVG- Vertrages aufstellen sollte. Au- Berdem werde die Bundesrepublik allen Kon- trollmaßnahmen zustimmen, die keine ein- seitige Diskriminierung darstellen. Den Kernpunkt der Ausführungen des fran- zösischen Minister präsidenten stellte der gleiche Vorschlag zur Lösung der deutschen Wiederbewaffnung dar, den dieser vor kur- zem bereits vor der Beratenden Versammlung des Europa-Rates dargelegt hatte. Er fordert namentlich strenge Kontrollen der deutschen Wiederaufrüstung im Rahmen des Brüsseler Vertrages, Dagegen erstreben die Vertreter der USA, Großbritanniens und der Deutschen Bundesrepublik die Ubertragung der Rü- stungskontrolle an die Atlantikpakt- Organi- Scion. Mendes France unterbreitete darüber Hinaus den Vorschlag,„wenn möglich“ die Saarfrage gleichzeitig mit dem Problem der deutschen Wiederbewaffnung einer Lösung zuzuführen. Aus Kreisen, die den Verhandlungsdelega- tionen nabestehen, verlautet, daß die USA und Großbritannien bereit seien, Frankreich So Weit wie möglich entgegenkommen, um einen Fehlschlag der Konferemz unter allen Umständen zu verhindern, da dieser einen Rückzug der USA aus Europa zur Folge ba- ben könnte. Obwohl ein amtlicher britischer Sprecher versichert, daß die Verhandlungen verlaufen seen und die Konferenz einen Suben Start“ gehabt habe, scheinen die mei- sten Delegierten erbeblich weniger optimi- Stisch zu sein. 8 „Das Land ist Kräftig und gesund“ Das Beispiel Baden- Württembergs— Luther- Ausschuß wird informiert Stuttgart Gsw). Referenten der Mini- sterien und Wissenschaftler unterrichteten am Dienstag in der Villa Reitzenstein in Stutt- gart, dem Sitz der Landesregierung, die Mit- glieder der Kommission des Luther-Ausschus- ses über tie finanzielle, wirtschaftliche, poli- tische und soziale Situation in Baden- Würt⸗ temberg. Als Vertreter des erkrankten Finanzmini- Sters beantwortete Ministerialdirektor Vowin- kel die Frage, ob Baden- Württemberg nach Größe und Leistungsfähigkeit seine Aufgaben Wirksam erfüllen könne, mit einem klaren Ja. Voraussetzung sei allerdimgs, daß dem Land nicht weiterhin Aufgaben des Bundes oder aliderer Länder aufgebürdet und seine Ein- Dahmen nicht anmehmend durch Ansprüche des Bundes sowie fimamzschwacher Länder und Gemeinden geschwächt werden. Wenn aber einmal bei schwankender Konjunktur die Leistungs fähigkeit der Steuerzahler nach- Lasse und die bisherige Tendenz der Aus- höhlung, Nivellierung und Lastenverlagerung vom Bund auf die Länder anhalte, ergäben Sich ernste Gefahren. Der Erfolg des Luther- Ausschusses werde entscheidend davon ab- Hängen, ob und wie weit der Bund bereit Sei, Seimer eigenen Wirksamkeit Grenzen zu set- zen und den Verantwortungsbereich der Län- der auch im Finanziellen 2 respektieren.„Die Finamgpolitik des Bundes entscheidet auch über das Schicksal der Länder“ sagte Vo- Wänkel. Die Frage, ob der Landeszusammenschluß im Südwesten schon Ersparnisse einbrachte, könne nach zweieinhalb Jahren noch nicht Verbindlich beantwortet werden, erklärte Vo- Winkel. Nach den Erfahrungen in Baden- Württemberg bringe eine Neugliederung zu- nächst jedenfalls keine fühlbaren und rech- nerisch genau erfaßgbaren Einsparungen. Zu- sammenfassend sagte Vowinkel, die finanziel- len Möglichkeiten des Landes seien begrenzt Ein Blick auf die durch den Verschmelzungs- Prozeß defizitäre Haushaltsentwicklung in den letzten Jahren zeige ferner, daß seine finan- ziellen Möglichkeiten bis über die Grenzen ausgeschöpft seien. Das Land in seiner Ge- Samtheit sei jedoch kräftig und gesund. Staatsarchivdirektor D. Dr. Max Miller Stuttgart, der über geschichtliche und kul- turelle Zusammenhänge sprach, wandte sich gegen Behauptungen, dag der Schwarzwald eine unüberwindliche Scheidewand darstelle. So gewaltig an Höhe und Breite sei der von Tälern zerfurchte Waldhöhenzug doch nicht, daß er eine Verbindung zwischen den besie- delten Landschaften zu seinen beiden Seiten je gehindert hätte. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller be- tonte, daß der bisherige und künftige Werde- gang des Landes als erstes Beispiel der Neu- Sliederung im Bundesgebiet Ausblicke auf die Weitere territoriale Gliederung des deutscher Gesamtstaates eröffne. Zum Problem der Grenzberichtigung wies Dr. Müller auf das untere Neckartal hin, wo die hessischen Ge- meinden Hirschhorn und Neckarsteinach ohne rechte Verkehrsverbindung zu ihrem politi- schen Bezirk in das Gebiet Baden-Württem- bergs hineinragten. Von den 79 000 Einwoh- nern des Gebietes Lampertheim Viernheim arbeiteten etwa 16 500 in den Industriebetrie- ben der Städte Mannheim, Weinheim und Heidelberg. Man dürfe daher sagen, dag mit den Familienangehörigen etwa 50 000 Men- schen aus dieser Gegend wirtschaftlich nach Baden- Württemberg gehörten. Als eine Sorge besonderer Art bezeichnete Dr. Müller die In- dustriestädte Mannheim und Ulm. Diesen Städten an bedeutenden Wasserläufen liege Auf dem anderen Ufer eine Stadt gegenüber, die zu einem anderen Land gehöre, mit der sie aber zu einer untrennbaren wirtschaft- lichen Einheit verbunden seien. Vor der Kommission lehnte es der Vertre- ter des„Heimatbundes Badenerland“, Ober- landesgerichtspräsident i. W. Dr. Zürcher, ab, die von ihm erwartete Stellungnahme zu den Vorangegangenen Vorträgen zu geben. Die Frage der Lebensfähigkeit des Südweststaa- tes Und seiner besonderen Problematik sei für die Badener kein Diskussionsgegenstand. Ihnen gehe es allein um den Nachweis der Lebensfähigkeit eines wiederhergestellten, Staatlich selbständigen Badens. Diese Lebens- fähigkeit könne nicht bezweifelt werden. Zür- cher bat den Ausschuß, den Badenern das Verfassungsmäßige Recht auf gleiches Gehör zu geben, das ihnen bisher verweigert wor- den sei. Reichskanzler a. D. Dr. Luther er- Widerte, daß der Ausschuß, der kein Gericht darstelle, nicht befugt sei, über die von Zür- cher angeschmittene Frage des Rechts oder Unrechts zu entscheiden. Neues Rechtsgutachten der Altbadener Die Frage, ob das ehemalige Land Baden trotz der Schaffung des neuen Bundeslandes Baden- Württemberg bei der allgemeinen Neugliederung des Bundesgebietes die recht- liche Möglichkeit hat, seinen Willen durch Volksbegehren und Volksentscheid gemäß Ar- tikel 29 des Grundgesetzes geltend zu machen, wird in einem neuen Rechtsgutachten der Altbadener bejaht. Verfasser des Gutachtens ist der Professor für öffentliches Recht an der Universität München, Dr. Theodor Maunz, der bis zum Jahre 1951 Rechtsberater der ehemaligen südbadischen Regierung Leo Woh- leb war. Professor Maunz kommt zu der Auf- fassung, daß das alte Land Baden in seiner Gesamtheit„Gebietsteil“ im Sinne des Ab- satzes 2 des Artikels 29 sei und daher auch Wie andere Teile der Bundesrepublik der Möglichkeit einer Neugliederung nach diesem Artikel unterliege. Die Zerlegung Badens in zwei Teile in den Jahren 1945 und 1946 sei eine Gebietsänderung gewesen, die ohne Volksabstimmung vorgenommen worden sei. Bei der Volksabstimmung des Jahres 1951 sei dem alten Land Baden in seiner Gesamtheit keine Gelegenheit gegeben worden, seinen Willen zu bekunden. Gesamtdeutsche Entscheidungsfreiheit Eine Forderung der FDP Manteuffel für Koalitionsarmee Bonn(E. B.) Der stellvertretende Vorsit- zende der FDP-Bundestagsfraktion, August Martin Euler, hat einige Forderungen für die Londoner Konferenz aufgestellt, in denen er unter anderem für eine ausdrückliche Bestä- tigung der vollständigen Entscheidungsfrei- heit zukünftiger gesamtdeutscher Organe ein- tritt. Nach Ansicht Eulers sollte die deutsche De- legation in London auf folgendes hinwirken: Eimige Souveränitätsbeschränkungen, wie sie noch im Deutschlandvertrag enthalten seien, sollten wegfallen. Die Bundesregierung dürfe in der NATO und im Brüsseler Pakt nicht diskriminiert werden. Die Sicherheitsgarantie der USA und Großbritanniens für die Un- Verletzbarkeit des Bundesgebietes miisse er- neuert werden. Außerdem tritt Euler für eine Erneuerung der Verpflichtung der drei Westmächte eim, gemeinsam mit der Bundesrepublik alles 2u tun, um die staatliche Einheit Deutschlands wiederherzustellen. Die vollständige Ent- scheidungsfreiheit zukünftiger gesamtdeut- scher Orgame, die aus freien Wahlen hervor- gehen, gegenüber der Einordnung Gesamt- deutschlands in westliche und östliche Pakt- systeme solle ausdrücklich bestätigt werden Nach der Ablehnung des EVG- Vertrages 30 Erklärt Euler— könne der Naters-Plan Ein britischer Sprecher gab am Dienstag zu Verstehen, die USK, Großbritannien und Seinmenhang mit einer Einigung über die Wiederbewaffnung und die doutsche Rü- Sturngskontrolle erhalten werde. Die beiden Probleme seien eng miteinander verbunden. Saarfrage sein. In diesem Zusammenhang raten führende Kreise der FDp gestern für weitgehende wirtschaftliche Zugeständnisse am Frankreich in der Saarfrage ein. Sie wie- Sen jedoch auf die„ungelösten und unlösba- ren“ Schwierigkeiten hin, die jede Art eines Politischen Verzichts der Bundesrepublik auf die Saar für den deutschen Bundestag her- beiführen würde. Im Pressedienst der Freien Demokraten nahm der ehemalige Panzergeneral und jetzige FDP- Bundestagsabgeordnete Hasso von Man- teuffel zu der Frage der künftigen Rechtsform deutscher Truppen Stellung. Er Sprach sich Segen eine Nationalarmee aus, die militärisch Wirkungslos und nicht mehr lebensfähig sei, und erläuterte ausführlich die Aufgaben einer Roalitionsarmee. Er wies darauf hin, daß eine europäische Koalitionsarmee einen gemeinsa- men Oberbefehlshaber und einen gemeinsa- men Generalstab haben würde. Die außer- ordentlich hohen Kosten der Unterhaltung ei- ner jederzeit schlagkräftigen Armee mache zwangsläufig eine Aufgabenteilung der ver- schiedenen Teile einer Koalition notwendig. Solche Arbeitsteilungen seien im Bau von Bombern und Jägern sowie bei der Herstel- lung von Atomwaffen denkbar. In diesem Spielraum liegen nach Auffassung des Abge- ordneten die freiwilligen Selbstbeschränkun- gen militärischer Art, die den geographischen, wirtschaftlichen und strategischen Besonder- heiten eines jeden Vertragspartners Rechnung tragen müßten. Alle Vertragspartner könnten und sollten sich eine solche Selbstbeschränkung auferle- Sen, um die militärisch wirksamste Form der Verteidigung zu ermöglichen. Als Hrgänzungen schlug Manteuffel gemeinsame Schulen, Kurse umd Ubungen verschiedener Art für alle Dienst- grade vor. In diesem Sinne könne eine Koali- fionsarmee durchaus die Vorstufe einer inte- grierten Europa-Armee sein. e Adenauer am Montag wieder in Bonn Türkischer Staatsbesuch trifft am Samstag ein London(UP). Bundeskanzler Adenauer muß am kommenden Montag wieder in Bonn sein, um den türkischen Ministerpräsidenten Menderes zu empfangen, der zu seinem Staatsbesuch in der Bundeshauptstadt ein- trifft. Diese Mitteilung eines Sprechers der deutschen Delegation in London ist in gewis- sem Maße eine Antwort auf die immer wie- der gestellte Frage, wie lange die Neun- Mächte-Beratungen dauern werden. Mende res, der von Außenminister Köprüli beglei- tet sein wird, trifft schon am Samstag in der Bundesrepublik ein, wird aber erst am Mon- tag in Bonn erwartet. Sein Staatsbesuch dauert bis Ende nächster Woche. Im Himblick auf die Abreise Adenauers dürften die von amerikemischer und franzs- sischer Seite verbreiteten Versionen an Glaubwürdigkeit gewirmen, wonach die Ren- ferenz in London bis zum Wochenende be- endet sein könnte. Die Hngländer sind etwas Vorsichtiger und haben erklärt, man rechne mit einer Dauer von vier bis zehn Tagen. Man hält es in zuständigen Londoner Kreisen für möglich, daß die Konferenz am Ende rer Beratungen Sachverständige mit der Weiterbehandlung der Probleme beauftragt und zu gegebener Zeit wieder zusammen- Aer um die Beschlüsse der Hxperten zu stu- neren. Prag verschickt Deutschland-Noten Warnung vor deutschem„Militarismus“ Wien(UP). Nach einer Meldung des Sen- ders Prag hat das tschechoslowakische Außen- ministerium gleichlautende Noten, die sich mit der Wiederbewaffnung Westdeutschlands befaßten, den Prager diplomatischen Vertre- tern Frankreichs, Großbritanniens, Jugosla- Wiens, Belgiens, Norwegens, Dänemarks und der Niederlande überreichen lassen. Dem Sen- der zufolge heißt es in den Noten, das größte, nach dem zweiten Weltkriege noch ungelöste Problem sei das Deutschland-Problem. Die Geschichte habe bewiesen,„daß die deutschen Militaristen alle Verträge und Pakte migach- ten werden, wenn es ihnen gelungen ist, wie der eine deutsche Armee zu schaffen“, Die gegenwärtige Politik der Westmächte gegen- über Westdeutschland sei durch die gleichen Fehler gekennzeichnet, die schon zu Zwei Weltkriegen geführt hätten. Die Gefahr eines Wiederauflebens des deutschen Militaristmiuis habe sich beträchtlich erhöht, da Westdeutsch- land gegenwärtig mehr als 420 000 unter den Waffen habe(). Abschließend heißt es:„Die tschechoslowakische Regierung appelliert an Frankreich und alle europäischen Staaten, Maßnahmen gegen einen neuen deutschen Militarismus zu ergreifen. Die deutsche Frage kann nicht durch die Wiederbewaffnung Deutschlands gelöst werden, sondern nur auf der Basis der sowjetischen Vorschläge für ein Kollektives europhisches Sicherheitssystem“, Atomwaffen wirken nicht vernichtend Infanterie bleibt entscheidend— Manöver- Abschluß im Sennelager Sennelager(UP). Der Oberkomman- dierende der NATO- Streitkräfte in Nord- deutschland, der britische General Gale, stellte in einer Manéver- Konferenz fest, der Ein- Satz moderner Atomwaffen sei wifkungsvoll, aber nicht vernichtend. Aus diesem Grunde Würden die Landstreitkräfte und vornehmlich die Infanterie weiterhin eine entscheidende Rolle spielen. Der General machte diese Aus- führungen im Sennelager nach Beendigung der„Atommanöver“, an denen drei britische Parerdivisionen, drei Infanteriedivisionen So Wie kanadische, belgische und holländische Truppen beteiligt waren, Ihre besondere Note erhielten sie durch den Einsatz von zwei Ab- teilungen vollmotorisierter amerikanischer 28-Zentimeter- Geschütze, die Atomgranaten ablleuern können. Der brütische General sagte:„Die Ubungen haben uns gezeigt, daß wir starke und schlag- kräftige Erdtruppen brauchen. Die Atomwaf fen haben ihren Einsatz nicht überflüssig ge- macht.“ Die Wirkung von Atomgranaten sei zwar außerordentlich stark, jedoch nicht ver- michtend. Durch das Auseinanderziehen von Truppen und Tarnung könne die Wirkung Von Atomgeschossen erheblich vermindert werden. WICHTIGES IN KURZ E Die Gewährung von Weihnachtsbeihilfen Wird der Bundestag am 15. Oktober behandeln. Die Tarifverhandlungen für die gewerbli- chen Arbeitnehmer in der Bekleidungsindu- strie sind von der Gewerkschaft Textil-Beklei- dung als gescheitert bezeichnet worden. Die Postgewerkschaft wurde vom Frankfur- ter Bezirksvorstand aufgefordert, Maßnahmen zur Durchsetzung von Lohnforderungen vor- zubereiten und darüber eine Urabstimmung herbeizuführen. In einem neuen Schreiben zum Fall Döbbeke erklärf der sowaetische Stadtkommandant Di- browa dem Us-Stadtkommandanten von Ber- Iin, Döbbeke sei nicht an Schußverletzungen, sondern an einer Lungenentzündung gestorben. Sorgen und Probleme der Bauern Von Heinrich Stooß Präsident des Bauernverbandes Württem- berg-Baden Der Deutsche Bauernverband hat das deut- sche Landvolk und viele Gäste aus dem In- und Ausland für die Tage vom 28. bis 30. September zum„Deutschen Bauerntag 1954“ nach Stuttgart gerufen. Wir sind gewiß, daß Tausende von Bauern und Bäuerinnen die- sem Rufe folgen werden. Denn stärker als je zuvor ist in diesen Wochen der deutsche Bauer an den agrarpolitischen Problemen in- teressiert, die in der Bundesrepublik einer baldigen Lösung zugeführt werden müssen. Dieses Interesse unserer bäuerlichen Bevöl- kerung ist berechtigt und echt. Die Bauernschaft hat eine schwierige Ernte Hinter sich. Infolge des Witterungsverlaufs in vielen Bezirken sind schwere Ernteschäden und dadurch erhebliche Verluste für die Bauern eingetreten. Bundesparlament und Bundesregierung beschäftigen sich zur Zeit noch mit der Frage, wie den landwirtschaft- lichen Betrieben geholfen werden kann, wel- che die infolge des Ernteausfalls entstandene EKrise aus eigener Kraft nicht, überwinden können. Unsere Hoffnungen auf staatliche Hilfe sind nicht sehr hoch gespannt. Erfah- rungen der Vergangenheit lassen unsere Er- Wartungen nüchtern bleiben. Niemand von uns möchte die Lage dramatisieren. Die Bauern verlangen kein staatliches Almosen, sie wünschen nur, daß die Gesamtheit des Volkes, für das der Landmann alljährlich seinen Acker bestellt, einen angemessenen Teil von dem Risiko des bäuerlichen Betriebs mitträgt, das in diesem Jahre über das nor- male Betriebsrisiko weit hinausgeht. Wir stellen mit Befriedigung fest, daß der größte Teil unserer Abgeordneten und unseres Vol- kes dieser unserer Auffassung beipflichtet. Eine andere Frage beschäftigt unsere Bauernschaft seit drei Jahren in wachsendem Maße: die Frage der sogenannten Parität. Vielleicht wäre es heute besser, nicht mehr von Parität, sondern von der Notwendigkeft eines land wirtschaftlichen Grundgesetzes zu Sprechen. Was soll ein solches Grundgesetz für die Landwirtschaft bezwecken? Soll es ein Sonderrecht zugunsten der Bauern sein? Soll es dem bäuerlichen Betrieb eine unver- diente Staatsrente verschaffen? Wir sind von einer solchen Vorstellung weit entfernt. Was Wir wollen, ist lediglich, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die Landwirtschaft an dem allgemeinen Aufstieg der deutschen Wirtschaft in gleicher Weise teilhaben kann Wie andere Wirtschaftszweige. Das aber kann sie heute nicht. Denn die freie Marktwirt- schaft ist nicht geneigt, auf die durch die na- türlichen Gegebenheiten weithin bestimmten, besonderen Erzeugungs- und Ertragsbedin- gungen des land wirtschaftlichen Betriebs Rücksicht zu nehmen. Auch der Bauer bekennt sich zur wirt- schaftlichen Freiheit. Er wünscht nichts we- niger als eine ausschließlich staatlich gelenkte Wirtschaft oder gar eine Zwangswirtschaft. Aber selbst Bundeswirtschaftsminister Er- Hard hat zu verschiedenen Malen erklärt, daß die Besonderheiten der land wirtschaftlichen Erzeugung als einer Urproduktion auch in der Wirtschaftspolitik berücksichtigt werden müs- sen. In der Landwirtschaft und zumal in der Westdeutschen können die Grundsätze des völligen Liberalismus keine absolute Gültig- keit beanspruchen, ebensowenig wie dies etwa in den Grundindustrien des Bergbaus, bei Eisen, Stahl und Kohle, der Fall ist. Hier wie dort müssen bestimmte Ordnungsprinzipien eingehalten werden, wenn nicht für die ge- samte Volkswirtschaft schwerer Schaden ent- stehen soll. Aus solchen Uberlegungen kommt die For- derung nach einem land wirtschaftlichen Grundgesetz. Es schließt den Wettbewerb in nerhalb der deutschen Landwirtschaft selbst und innerhalb der europäischen Landwirt- schaften nicht aus. Es will dem bäuerlichen Erzeuger keine Monopolstellung gegenüber den übrigen Produzenten verschaffen, son- dern es soll dazu beitragen, die Produktivi- tät der Landwirtschaft und damit auch die Rentabilität des land wirtschaftlichen Betriebs zu steigern. Andere Länder, zum Beispiel die Schweiz, haben bereits solche Gesetze, und sie fahren gut mit ihnen. Es geht darum, die Maßnahmen des Staates auf dem Gebiete der Handels- und Zollpolitik, der Preispolitik, des inneren Marktausgleichs, der Erzeugungs- techmik und der Verbesserung der Agrar- struktur aufeinander abzustimmen, und zwar mit dem Ziele, die land wirtschaftliche Pro- duktivität zu erhöhen. Mit einzelnen Maßnah- men dieser Art allein ist eine Gesundung un- serer bäuerlichen Betriebe, vornehmlich der klein- und mittelbäuerlichen Familien wirt- schaften, nicht zu erreichen. Nur die sinnvolle Kombination all dieser Maßnahmen kann zum dauernden Erfolg führen. Den Nutzen davon hat nicht die Landwirtschaft allein, sondern die gesamte Volkswirtschaft. Auf dem Stuttgarter Bauerntag wird die große Standesbewegung der deutschen Bauern alifs neue Kunde von ihrem agrarpolitischen Wollen geben. Wir können nicht leugnen, daß viel Enttäuschung und Verbitterung in den Herzen unserer Bauern lebendig sind. Man hat uns Versprechungen gemacht, die nicht erfüllt worden sind. Man hat uns mit schö- nen Reden oft zu vertrösten versucht. Diese Methode wird nicht wieder fruchten. Gewiß: das bäàuerliche Problem ist vielschichtig und nicht einfach zu lösen. Es ist auch nicht nur ein bäuerliches, sondern ein nationales Pro- blem. Und deshalb glauben wir, daß die Fra- gen, die auf dem Stuttgarter Bauerntag be- handelt werden, nicht nur die Bauern, son- dern unser ganzes Volk und dessen Zukunft im tiefsten Grunde berühren. Ungeheure Verwüstungen— 3000 Jole Taifun„Marie“ richtete in Japan verheerende Schäden an— 600 Schiffe gesunken ToRk iO(UP). Der Taifun„Marie“, der während des Wochenendes Japan heimsuchte, hat nach bisherigen Feststellungen rund 3000 Menschenleben gefordert und ungeheure ver- wüstungen angerichtet. In dem Sturm sind über 600 Schiffe aller Größen gesunken: über 3000 Schiffe wurden in Mitleidenschaft ge- zogen. Mehr als 99 000 Personen haben nach offi- ziellen Mitteilungen ihr Heim ganz oder teil- Weise verloren, über 200 000 Gebäude aller Art sind zerstört, beschädigt oder überflutet, 16 000 Hektar Ackerland überschwemmt oder fortgespült, 379 Brücken weggeschwemmt und die Eisenbahnlinien an 1164 Stellen unter- brochen. Außerdem hätten sich an über 1100 Stellen Erdrutsche ereignet. Darüber hinaus seien an zahlreichen Stellen auf den Inseln Homdo und Hokkaido die Nachrichtenverbin- dungen unterbrochen. 5 5 Das schwerste Unglück und zugleich die größte Schiffskatastrophe seit dem Unter- gang der„Titanic“ war der Untergang des 4300 BRT großen Fährschiffes„Toya Maru“ bei Hakodate in der Tugaru-Strage zwischen Hondo und Hokkaido. Von den etwa 1200 Personen, die das Schiff an Bord hatte, sind nach den bisherigen Feststellungen minde- Stens 1149 Passagiere und Besatzungsmitglie- der umgekommen. Das Fährschiff war auf Grund von Wetterberichten ausgelaufen, nach denen der Sturm nur eine Geschwindigkeit von etwa 90 Stundenkilometern erreichen Sollte. Als der Taifun jedoch mit voller Ge- Walt— ca. 180 Stundenkilometer— einsetzte, suchte der Kapitän sein Schiff an der Küste in Sicherheit zu bringen. Die Wellen schlugen aber in das Heck des Schiffes hinein, setzten den Maschinenraum unter Wasser und war- ren die schwere Fähre wie ein Streichhok herum. Der Kapitän versuchte daraufhin, die „Toya Maru“ auf Grund zu setzen. Nach den Berichten emes Uberlebenden soll er dabei über die Lautsprecheranlage ruhig erklärt haben: „Das Schiff wird jetzt auf Grund gesetzt. Es besteht keine Gefahr. Alle Passagiere wer- den aufgefordert, Schwimmwesten und Ret- tungsringe anzulegen und den Anweisungen der Besatzung Folge zu leisten“. Dann sei das Schiff auf Grund gelaufen und habe sich auf die Seite gelegt. Dabei hätten sich die Wagen eines im Schiffsinnern untergebrachten Eisen- bahnzuges aus ihren Verankerungen gerissen und seien auf eine Seite gefallen. Das Schiff sei dann— vermutlich infolge dieser Ge- Wichtsverlagerung— ungeschlagen und ge- sunken. Mit der„Toya Maru“ waren noch im August Kaiser Hirohito und seine Gemahlin auf einer Reise nach Hokkaido gefahren. Sie War das Flaggschiff der japanischen Fähr- schiff-Flotte. Andere Uberlebende berichteten, im Schiff selen an mehreren Stellen kleine Feuer aus- gebrochen, als die Fähre starke Schlagseite bekam. Ein amerikanischer Soldat— der ein- zige der Uberlebende von 57 Amerikanern, die sich an Bord befanden— sagte aus, er habe nur einen lauten Krach gehört. Dann sei das Schiff in Sekundenschnelle über die Steuerbordseite gekentert. Eine Japanerin, die den Untergang überlebte, schilderte den Moment des Kenterns so:„Ehe ich auch nur einmal Atem holen konnte, war plötzlich die Decke des Raumes unter mir, und die Fuß- matten flelen auf mich herab.“ Die vier anderen Fährschiffe, die nach den bisherigen Feststellungen in der Tugaru- Straße untergingen, Waren jeweils knapp 3000 BRT groß und hatten nur Güterwagen, Aber keine Reisenden an Bord. Bei ihrem Untergang kamen zusammen etwa 300 See- leute ums Leben. An Land sind durch den Taifun bisher 65 Personen getötet worden. In der Stadt Iwani Auf Hokkaido entstand durch den Sturm aus einem Feuer, das in einem Hause ausgebro- chen war, ein Flächenbrand. Schweizer Minister zurückgetreten Bern(UP). Der Schweizer Verteidigungs- mimister Dr. Karl Kobelt hat am Montag sei- nen Rücktritt bekanntgegeben. Dr. Kobelt war in der letzten Zeit in zunehmendem Maße wegen der Höhe des Schweizer Ver- teidigungsbudgets— 750 Millionen Schweizer Franken pro Jahr— kritisiert worden. Der Nachfolger von Dr. Kobelt sowie die Nach- folger eventuell noch zurücktretender ande- rer Minister— Präsident des Bundesrates und Wirtschaftsminister Rodolphe Rubattel und Innenmimister Dr. Philipp Etter haben ebenfalls Rücktrittsabsichten angedeutet sollen im Dezember von der Bundesversamm- lung gewählt werden. Gegen das Militärbud- get War in letzter Zeit vor allem von den i Kreisen Sturm gelaufen wor- en. West-Spione angeblich übergelaufen Drei Polen stellten sich in Warschau London UP). Der Warschauer Rundfunk verbreitete eine Meldung, in der es hieß, eine Anzahl von„Agenten des westdeutschen und amerikanischen Geheimdienstes“ hätten sich den polnischen Behörden gestellt und Einzel- heiten ihrer früheren Spionagetätigkeit be- kanntgegeben. Die Agenten hätten den„kriegstreiberischen und antipolnischen Charakter der amerikani- schen und Adenauer- Geheimdienste“ als Grund für ihre Entscheidung genannt, mit diesen Or- ganisationen zu brechen und ihre Agententä- tigkeit aufzugeben. Unter den ehemaligen Agenten, die sich nunmehr gestellt hätten, be- finde sich ein gewisser Edward Dlugolencki, ein ehemaliges Mitglied der amerikanischen Nachrichtenzentrale in Westberlin. Die Agen- ten hätten u. a. über die enge Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen und dem west- deutschen Geheimdienst berichtet. Ahnliche Erklärungen haben nach Angaben des Senders die Polen Kasimierz Kaminski und Zbigniew Rouguski abgegeben. Letzterer sei ein Agent der Organisation Gehlen gewe- sen. Der Sender teilte dann mit, daß allen drei ehemaligen Agenten in Anbetracht der Tat- sache, daß sie sich freiwillig den polnischen Be- hörden gestellt haben, die Rückkehr in ein normales Leben in Polen gestattet worden sei. Mao Tse Tung und Tschu Teh gewählt Tschu En Lai wird wieder Ministerpräsident Pe ki n g(UP). Der erste aus allgemeinen Wahlen hervorgehende rotchinesische Volks- Kongreß hat Mao Tse Tung zum Staatsober- haupt der chinesischen Volksrepublik gewählt. Die Wahl des Vizepräsidenten des Zentralen Volksrates, der obersten Behörde der rotchine- sischen Hierarchie, brachte eine Uberraschung. „Zweiter Mann im Staat“ wurde nicht der bis- herige Ministerpräsident Tschu En Lai oder der„Parteitheoretiker“ Lie Shao-Chi, denen Beobachter vor der Wahl annähernd gleiche Chancen zugebilligt hatten, sondern der Ober- kommandierende der Streitkräfte des kommu- nistischen China, General Tschu Teh. Auf Grund der neuen Verfassung gibt es in China statt bisher sechs nur noch einen Vizepräsiden- ten des Zentralen Volksrates. Die neue Verfassung gibt dem Vorsitzenden des Rates das Recht, den Ministerpräsidenten zu nominieren. Mao Tse Tung hat für dieses Amt den bisherigen Ministerpräsidenten und Außenminister Tschu En Lai vorgeschlagen. Der Volkskongreßg hat den Vorschlag ange- nommen, um ihn„in Erwägung zu ziehen“. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, daß Tschu einstimmig gewählt wird. Kommunistische Gefahr für Thailand? UN-Hilfe für rückständige Gebiete— Kom- promißverhandlungen in Saigon NewWw Vork(UP). Der Außenminister Thailands, Prinz Wan Waithayakon, äußerte vor der UN-Generalversammlung die Befürch- tung, daß das kommunistische China vom be- nachbarten Nordvietnam aus versuche, Thai- land kommunistisch zu durchsetzen. Er for- derte die UN auf, die Methoden der kommu- nistischen Durchdringungstaktik eingehend zu studieren. Die aus dem kommunistischen Nordvietnam kommende Bedrohung gebe für Thailand Anlaß zu ernster Besorgnis. Der neuseeländische Delegierte Leslie Munro erklärte, die Kommunisten müßten zuerst durch die Tat beweisen, daß ihr Gerede von der friedlichen Ko-Existenz mehr sei als eine Propagandaphrase. Bis dahin seien die freien Nationen gezwungen, das kollektive Sicher- heitssystem so schnell wie möglich zu ver- stärken. Der pakistanische Außenminister Zafrullah Than forderte die UN auf, praktische Maß- nahmen zur wirtschaftlichen und politischen Stabilisierung Asiens und Afrikas zu beschlie- Ben, da die gegenwärtige Lage in diesen Kon- tinenten die kommunistische Infiltration be- günstige und die Gefahr einer Zerstörung der Ordnung durch subversive Kräfte herauf- beschwöre. Eine verstärkte Unterstützung der Wirtschaftlich noch rückständigen Gebiete der Welt sei dringend erforderlich, da sich andern- falls alle noch so umfassenden militärischen Vereinbarungen zur Blockierung jeder Aggres- sion als unzureichend erweisen könnten. Die Führer der vietnamesischen Sekten Cao Dai und Hoa Hao, die vor einigen Tagen in die Regierung des Ministerpräsidenten Van Diem eingetreten sind, haben Verhandlungen mit dem Oberkommandierenden der vietna- mesischen Armee General Van Hinh aufge- nommen, um den Konflikt zwischen ihm und dem Ministerpräsidenten beizulegen. Politische Beobachter rechnen damit, daß zwischen dem Kabinett und General Van Hinh ein Abkom- men geschlossen wird, wonach der General seinen Posten beibehält und sich zur aktiven Zusammenarbeit mit der Regierung bereit erklärt. Israelis beschossen ägyptisches Dorf Dementi aus Jerusalem Kai TO(UP). Der ägyptische Informations- minister Salah Salem teilte mit, ein israelisches Handelsschiff sei am Dienstag morgen in die ägyptischen Territorialgewässer eingedrungen und habe südlich Suez ein Dorf beschossen. Da- bei seien mehrere Fischer verwundet worden. Agyptische Flotteneinheiten hätten darauf das Schiff gekapert und in den Hafen Suez einge- schleppt, um die Besatzung zu verhören. Die ägyptische Delegation in New Lork ist ange- wiesen worden, unverzüglich bei den UN ge- gen den ersten Fall eines„israelischen Küsten- Angriffs in ägyptischen Gewässern“ zu prote- Stieren. Die israelische Regierung will ihrerseits be! den UN gegen die Beschlagnahme des Han- delsschiffes durch die ägyptische Marine pro- testieren. Die in Kairo ausgegebene Darstel- lung des Vorfalles wird in Jerusalem als „lügnerisch“ bezeichnet. Das israelische Schiff — der 500 BRT große Dampfer„Galim“ habe gar nicht ein Dorf südlich von Suez be- schießen können, weil er keine Bewaffnune führe. Er sei vielmehr mit einer Lebensmit- telladung von Eritrea nach Israel unterwegs gewesen. Neues dus aller Welt Tödliche Abstürze in den Alpen Rettung aus höchster Bergnot Ggemisch- Partenkirchen(UP). Die Leicue eines 21jährigen Mannes aus Ludwigs- hafen, der am Freitag an der Lindenspitze bei Mittenwald einen mehrere hundert Meter hohen Hang hinabstürzte, wurde jetzt gebor- gen. Der 20jährige Münchner Student Peter Drigl, der die Alpspitz-Nordwand im Allein gang bezwingen wollte, ist abgestürzt. Sein blutiger Rucksack mit gerissenen Trägern Wurde gefunden. Drißl hatte die Tour gegen ausdrückliche Warnung unternommen und War vom normalen Touristenweg abge- kommen. Zwei 19jährige Bergsteiger aus Penzberg verloren beim Versuch, die 2628 Meter hohe Alpspitze zu besteigen, ihre Kletterhämmer und saßen in der eisigen Nordwand fest. Nur zufällig entdeckte die Bergwacht ihr Notsignal. Unverzüglich aufsteigende Rettungstrupps mußten in orkanartigem Schneesturm und Kälte 150 Meter vor den beiden Touristen auf- geben. Am Montag wurde ein weiterer Trupp aAusgeschickt, der die völlig entkräfteten jun- gen Männer, die die Nacht über 100 Meter un- ter dem Gipfel im Biwak zugebracht hatten, and und in langwieriger Arbeit auf die nachste Hütte brachte. Angehörige des Schweizer Bergrettungsdien- stes haben die Leichen von drei jungen Schwei- zer Bergsteigern geborgen, die an einer Wand in der Wallenstöck-Gruppe abgestürzt waren. Tarifverhandlungen bei der Post Im Oktober Verhandlungen im Bankgewerbe Frankfurt(UP). Die Deutsche Postge- Werkschaft gab bekannt, daß die am 20. Au- gust 1954 abgebrochenen Verhandlungen über die Erhöhung der Löhne und Gehälter der Ar- beiter und Angestellten der Deutschen Bun- despost am Freitag in Frankfurt wieder auf- genommen werden. Dies sei in einer Bespre- chung zwischen Bundespostminister Balke und dem ersten Vorsitzenden der Deutschen Post- gewerkschaft, Stenger, vereinbart worden. Zwischen der Deutschen Angestelltenge- Werkschaft DAC) und dem Arbeitgeberver- band des privaten Bankgewerbes haben am Dienstag vorbereitende Verhandlungen über eine Neuregelung des Tarifvertrages für Bank- angestellte stattgefunden. Die Tarifpartner kamen überein, die abschließenden Verhand- lungen über eine Aufbesserung der Tarife am 20. und 21. Oktober 1954 in Frankfurt zu füh- Ten. Revision der D-Zug-Mörder abgelehnt Bundesgerichtshof bestätigt Zuchthausurteile Karlsruhe(ZSH). Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat die Revisions- anträge der D-Zug- Mörder Stefan Matusie und Ivan Stefulj sowie des Anstifters Mirko Bodrusic verworfen. Matusie und Stefulj hat- ten in der Nacht vom 16. und 17. November Vorigen Jahres die 51 jährige Belgierin Simone 4e Ridder im Wien-Ostende-Expreß überfal- len und aus dem fahrenden Zug geworfen. Das Würzburger Schwurgericht hatte Matusic and Stefulj wegen Mordes und besonders schweren Raubes zu lebenslänglichem Zucht- haus und Bodrusic wegen Beteiligung am be- sonders schweren Raub zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Während die beiden Mörder in ihren Re- Visionsschriften die Auffassung vertraten, das Würzburger Gericht habe den Tötungsvor- satz falsch gewürdigt, berief sich Bodrusic darauf, daß er sich lediglich an der Planung ines Raubüberfalles auf eine Trinkhalle in Crailsheim beteiligt habe. Er habe nicht vor- aussehen können, daß Matusie und Stefulj Jas Verbrechen in dem D-Zug begehen wür- den, nachdem aus dem Uberfall in Crails- naeim nichts geworden sei. Oberstaatsanwalt Kohlhaas beantragte als Vertreter der Bundesanwaltschaft die Ver- werfung der Revision. Die Handlungsweise der beiden Mörder sei von Heimtücke bé- ztimmt gewesen. Bei den Besprechungen über den Raubüberfall auf die Trinkhalle in Drailsheim habe Bodrusic genaue Anweisun- gen darüber gegeben, wie man einen Uber- kallenen erwürgt. Außerdem sei auch von sinem Uberfall in einem Zug gesprochen worden. Bodrusic habe die Tat voraussehen können. „Matadore“ kommen nach Deutschland Wiesbaden(UP). Ein Geschwader mit über 70 fernlenkbaren Raketenbombern vom Typ„Matador“ trifft nach Mitteilung der amerikanischen Luftstreitkräfte heute per Schiff in Bremerhaven ein. Bisher waren in Deutschland nur bei Bitburg Bomber dieser Art stationiert. Die neuen„Matadore“ sollen nach dem Militärflughafen in Hahn(Wester Wald) gebracht werden. Sie können eine Atomladung an Ziele tragen, die bis zu 500 Kilometer entfernt sind. Sie werden wie Ra- keten von einer Plattform abgeschossen. Polnischer Beamter erhält US-Asyl Washington(UP). Der amerikanische Justizmimister Brownell teilte mit, daß ein nach dem Westen geflohener chemaliger ho- her Beamter des polnischen Staatssicher- heitsministeriums, Joseph Swiatlo, in den USA Asylrecht erhalten hat. Swiatlo, der sich seit Dezember vergangenen Jahres in der amerikanischen Zone Deutschlands aufhielt war stellvertretender Abteilungsleiter im polnischen Staatssicherheitsministerium. Seine Abteilung ist für den Schutz der Kommu- mistischen Partei und des kommunistischen Regimes in Polen gegen vom Ausland orga- nisierte subversive Tätigkeit verantwortlich abb. 1 85 E d 2 K d 0 1 1 5 1 — 55.— e Süd weſtd. Rundſchau 5 Loleale und ocliaui Die gs bei ter or- ter in ein ern gen und 8E erg ohe mer Nur nal. PPS nd uf PP Un un- ten, Ste en- ei- nd en. ———— — Wohlgelungene Erntedank⸗Feier der Kleingärtner. In dem überreich mit Blumen geſchmückten Saal der Turnhalle ſeierten am Samstag Abend die Kleingärtner vom Sommerdamm Erntedank. Als Symbol der Fruchtbarkeit und des Dankes ſchwebte große Erntekrone über den Häuptern der ſich zahlreich eingefun⸗ denen Kleingärtner und zeugte mit ihren zahl⸗ reichen Früchten und Blumen von dem reichen Ernteſegen des Jahres. die In ſeinen Begrüßungsworten durfte der 1. Vorſitzende des rührigen Vereins Georg Treiber als Ehrengäſte den Bezirksgruppen⸗ vorſitzenden Knapp, den Geſchä jrer Föhr, Gartenbaudirektor Bußjäger und den Leiler des Gemeindeſekretariats Erny willkommen heißen. Seine Worte galten aber dann dem tieferen Sinn des und in aus⸗ gezeichneter Weiſe rerſtand es Treiber hier aus dankerfülltem Herzen des pa ierten Klein⸗ gärtners aus Leben und Arbeit in der Natur 1 Erntedankes die Gedanken zu formulieren. Dann aber nahm der vielſeitige Rudi Nie⸗ beling aus Weinheim das Heft in die Hand und zauberte mit ſeinen netten humoriſtiſchen Vorträgen, ſeinen treffſicheren Pointen und ſeinen ausgezeichneten Liedenn zur Laute in kurzer Zeit frohe Stimmung unter den auf⸗ nahmebereften Kleingärtnern. Anſchließend ſpielte die Kapelle Schary dann zum obligato⸗ riſchen Tanz unter der Erntekrone auf und Rudi Niebeling verſtand es hier wiederum in ſehr netter Weiſe die Tanzpauſen mit ſeinem ſpritzigen Humor zu würzen. Beſchwingte Tanz⸗ ſpiele und ſich ſtändig ſteigernde frohe Stimmung ließen dann die ſchöne und wohl⸗ gelungene Veranſtaltung ausklingen, die ein beredtes Zeugnis für die Rührigkeit der Vor⸗ ſtandſchaft und die gute geſellſchafkliche Bin⸗ dung der Kleingärtner untereinander war. 8 Die Männergeſangverein mit ſchmiſſiger Operette. Mit der Operette„Die Goldene Gans“ hat der Männergeſangverein eine jener zauber⸗ haften und volkstümlichen Schöpfungen Franz von Suppees zur Aufführung übernommen, die von mufikaliſchen Einfällen und ſpritzigen Bonmots nur ſo ſtrotzen. Dieſe Operette wird nun nach wochenlangen intenſiven Vorberei⸗ tungen durch das 15 Köpfe zählende vereins⸗ eigene Enſemble, einem gemiſchten Chor und einem Orcheſter im Vereinshaus zur Auf⸗ führung kommen. Die muſikaliſche Leitung in den Händen des Vereinsdirigenten F. Wirth und die Regie von Albert Hauck, der ſozuſagen durch ſeine langjährigen Erfahrungen ein „alter Hase“ auf der Bühne iſt, garantieren zuſammen mit den beiden Hauptpaaren Chri⸗ ſtel Hetzel und Gerhard Seitz bzw. Anne⸗Roſe Hauck und Heinz Ries, wie einer komiſchen Rolle von Hans Carl Berger auch darſtel⸗ lungsmäßig für eine befondere Delikateſſe. Sicher wird der Verein alles daran ſetzen mit dieſer neueinſtudierten Operette den großen Erfolg ſeiner letzten Aufführung, die in der Turnhalle zweimal gegeben werden mußte, zumindeſt zu wiederholen, wenn nicht gar zu übertreffen. Die Vorausſetzungen liegen nach einem erſten Einblick in die intenſive Proben⸗ arbeit vor und ſo darf Seckenheim auf dieſes Drei Männer überfielen einen Greis Mannheim(sth. Drei Unbekannte überfielen einen 74jährigen Kleingärtner auf seinem Gartengrundstück. Zwei der Banditen postierten sich vor der Gartentür und der dritte verlangte die Herausgabe der Ernte. Als der Greis nicht daran dachte, dieser Auf- forderung Folge isten, packte ihn einer der Männer am Hals und würgte ihn. Der Gärtner wehrte sich mit der Wasserwaage und rief um Hilfe. Die Banditen ergriffen die Flucht, als Passanten dem Uberfallenen hel- ken wollten. Motorrad wurde im Schlafzimmer gefunden Mannheim(Z SEH). Wie schnell die Poli- 2el arbeitet, zeigte der Diebstahl eines Mo- torrades: Noch ehe der Eigentümer Anzeige erstattet hatte, war die Polizei bereits un- terrichtet und auf der Suche nach dem Die- besgut. Die Beamten brauchten nicht lange herumzulaufen, sie erblickten das Motorrad durch ein offenes Fenster und fanden es auch tatsächlich im Schlafzimmer eines ihrer„Kun- den“. —— Wettervorhersage Am Mittwoch meist bewölkt, noch einzelne Regenfälle. Kühl, Höchsttemperaturen Unter 15 Grad. Donnerstag wechselnd Wolkig bis aufheiternd, aber noch nicht niederschlags- frei. Temperaturen wenig verändert. Bei nächtlichem Bewölkungsrückgang örtliche Plefsttemperaturen um null Grad. Die Totoduoten vom Sonntag West-Süd-Block, 9. Wettbewerb. Zwölferwette: 1. Rang 2 Gewinner je 319 393 DMT, 2. Rang 187 Ge- winner je 3 414,10 DM, 3. Rang 2956 Gewinner je 215,80 DM.— Zehnerwette: 1. Rang 183 Gewinner je 1792,50 DM, 2. Rang 4372 Gewinner je 74,80 DM, 3. Rang 46 156 Gewinner je 6,90 DM. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Wett⸗ ſchein des Württemberg⸗Badiſchen Totos im Weſt⸗Süd⸗Block bei. Wir empfehlen die Bei⸗ lage Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit. Die 12 er Wette brachte bisher die höchſten Quoten die leichte 10 er⸗Wette viele loh⸗ nende Gewinne. Landesversammlung des Heimatbundes Karlsruhe Gdsw). Der Heimatbund Bade- nerland e. V. hält am 16. Oktober in Karlsruhe seine zweite ordentliche Landesversammlung ab. Im Mittelpunkt der Tagung, an der aucb der ehemalige Staatspräsident Leo Wohlek teilnehmen wird, steht die Neu- und Ergän- zungswahl des Vorstandes. Von einem noch nicht bekanntgegebenen Sprecher soll ein Re- ferat über„D Vie ellung Badens in rechtlicher, wirtsch und politischer Sicht“ gehalten werde Ladenburg dsw). In die Eisenbahn- und Fußgängerbrücke, die bei Ladenburg über den Neckar führt, werden gegenwärtig Sprengkammern eingebaut. Uber diesen Nek- karübergang führt die Strecke Mannheim- Heidelberg nach Darmstadt Frankfurt. Der Zugverkehr ist durch die Arbeiten, die noch über zehn Tage dauern werden, nicht behin- dert. Von deutscher Seite aus wird darüber gewacht, daß der Sprengkammereinbau, der von einer Nürnberger Firma vorgenommen wird, nach den Brückenplänen erfolgt. Die deutschen zuständigen Stellen sind vor Be- ginn der Arbeiten über dieses Vorhaben in- formiert worden. Die Brücke war bereits im letzten Krieg gesprengt worden. Erzbischof legte Eid vor der Landes- regierung ab Stuttgart(Isw). Der am vergangenen Dienstag feierlich inthronisierte neue Erzbi- schof von Freiburg, Dr. Eugen Seiterich, hat vor der Landesregierung in Stuttgart den im Reichskonkordat vorgeschriebenen Eid gelei- stet. Er versprach„der Bundesrepublik Deutschland und dem Lande Baden-Württem- berg Treue“ und schwur,„die verfassungs- mäßig gebildete Regierung zu achten“ und von seinem Klerus achten zu lassen. In einer kurzen Ansprache betonte Mini- sterpräsident Dr. Gebhard Müller, die Eides- leistung habe nicht die Sicherung staatlicher Belange zum Inhalt. Sie sei insbesondere die feierliche Bestätigung dafür, daß ein Bischof es Als vordringliche Pflicht erachte, alle Mög- lichkeiten seines hohen Amtes einzusetzen, um sich um das Wohl des Volkes zu bemü- hen. Eine Lösung der heute dem Staate wie der Kirche gestellten schweren Aufgaben könne nur gefunden werden, wenn Staat und Kirche zusammen, jedes in dem ihr zugewie- senen Bereich, alles tun, was ihre Verantwor- tung vor Gott und den ihrer Obhut anver- trauten Menschen gebiete. Es sei ja immer der Mensch, um den es letztlich gehe. Gottes Gesetz, unterstrich Dr. Müller, gelte auch dem Staat als oberstes Ge- setz. Ein Auseinanderstreben der weltlichen und kirchlichen Kräfte erfolge, wie die nahe Vergangenheit lehre, nicht ungestraft. Die Regierung sei der Uberzeugung, daß Dr. Sei- terich die Erkenntnis mit ihr teile und alle guten Kräfte des katholischen Volksteils le- bendig machen wolle„zur Uberwindung der geistigen und leiblichen Not unserer von der Gefahr des überhandnehmenden Materialis- mus bedrohten Zeit“. Der Ministerpräsident sprach dem Erzbischof die Glückwünsche der Regierung zur Wahl auf den Stuhl des Hei- ligen Konrad aus und brachte den Wunsch zum Ausdruck, daß ihm nie die Kraft zur Voll- endung seines Wollens fehlen und Gqgttes Segen über seinem Wirken liegen mög Erzbischof Dr. Seiterich kennzeichnete in seiner Antwort die Eidesleistung als einen Akt der Gottesverehrung, da die staatliche Autorität von oben stamme. Wer diese Autori- tät rechtmäßig inne habe, vertrete im Rah- men seiner Zuständigkeit Gottes Stelle. Er machte diese Ansicht durch einige Worte über die staatliche Autorität aus dem Neuen Te- Stament deutlich. Gesellschaft und Staat, be- tonte der Erzbischof, unten nur gewinnen, wenn ihre Würde, ihre Aufgabe und ihr in- neres Gefüge mit den Augen des Glaubens betrachtet würden. Es sei ihm ein ernstes Anliegen, die christliche Lehre von der gott- gesetzten Autorität und der gottgebundenen Verantwortung des Staates zu verkünden und Ehrfurcht vor der Obrigkeit, Gehorsam gegen sie im Rahmen ihrer Zuständigkeit zu för- dern und sie ihre Aufgaben und Sorgen im Gabet Gott zu empfehlen. Er werde alles im mögliche tun, um gute Beziehungen Zi- f schen Kirche und Staat zu pflegen, da in der Harmonie der gettgesetzten Gewalt das Wohl zehoben sei. Handlung. besten auf an die feierliche des Volkes am Im Anschluß der frühere Kapitula d die Mitglieder des Metropolitanke; Bei wohnten, gab die Landesregierung, ein Essen für den Erzbischof und seine Beglei- tung Der neue Erzbischof von Freiburg, SPD regt fünf Regierungsbezirke an Jetziger Apparat zu aufgebläht“— Möller erläutert Verwaltungsvorschläge Stuttgart(ZSH). Bei der Beratung des Entwurfs des Landesverwaltungsgesetzes im Landtag wird die SPD-Fraktion möglicher- weise einen Vorschlag auf Bildung von fünf Regierungspräsidien zur Diskussion stellen. Die„Dreierlösung“ hat nach Ansicht des SPD- Fraktionsvorsitzenden Dr. Alex Möller keine Chance auf Verwirklichung. Möller bezeichnete es vor Pressevertretern in Stuttgart für wichtig, daß man bei der Be- ratung der Abgrenzung der Mittelinstanzen mehr auf die Ausgeglichenheit der Wirtschafts- und Steuerkraft der einzelnen Bezirke achte, ob man nun vier oder fünf Regierungsbezirke bilde. Daß man aus dringenden politischen Rücksichten grundsätzlich nicht auf Mittel- instanzen verzichten sollte, sei in der SPD- Fraktion nahezu unbestritten. Jedenfalls werde sich die SPD voraussichtlich nicht an einem der drei Alternativ-Vorschläge der Regierung für die geplante Neuordnung der Kreisgrenzen binden. Er könne sich vielmehr denken, daß sie eine Regelung zwischen Lösung& Geseiti- gung von En- und Exklaven und dringend not- wendige Grenzkorrekturen)—„nur ein Staub- Wischen“ nannte es Möller— und Lösung B (zusätzliche Beseitigung einiger leistungs- schwacher Kreise und deren Zusammenlegung mit anderen) befürworten werde. Eritisch setzte sich Dr. Möller mit der vor einigen Tagen abgegebenen Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der badischen Landkreise zur Verwaltungsneuordnung auseinander. Er halte es nicht für richtig, sagte er, daß sich eine „Gewerkschaft der Landräte“ bilde und er- Kläre, alles, was in Südbaden an Landkreisen bestehe, sei tabu. Es handle sich hierbei um einen reinen Interessenstandpunkt. Aus den nördlichen Landesteilen, in denen der ge- wählte Landrat als gewählter Vertreter des Kreistags viel eher ein Recht zu einer Stellung- nahme habe, sei bisher keine derartige Auße- rung gekommen. Nach Mitteilung des Fraktionsvorsitzenden der SPD stellt die Fraktion zur Zeit einen Katalog der jetzt bestehenden Zuständigkei- ten auf den drei Ebenen Ministerien, Regie- rungspräsidien sowie Kreise und Gemeinden auf. Auf Grund dieses Materials werde man damn ü welche Aufgaben von den Re- gierun 21 e zu aufgebläht seien, Zuständigkei- Mittelinstan- Auf die K ten von des zen verl 15 E Die Ansichten über die Frage, ob man! g den gewählten oder den staatlichen La! t in Baden- Würt⸗ temberg einführen solle, sei auch innerhalb der SPD get„da beide Lösungen Vorteile böten. Daß der Entwurf der Gemeindeordnung den Gemeinden größgere Zusta iten zupillige, sei von den Rommunalpolitikern der SPD bei rer Tagung in Freudenstadt allgemein be- grüßt worden, führte Dr. Möller Weiter aus. Mit den Bi dausschüssen hätten sie sich Allerdings nicht befreunden können. Auch ge- gen die Vor- zungen für die Bürgerbefra- gung, die prinzip ll von der SPD durchaus be- fürwortet werde, seien Bedenken geäußert Worden. Die Urwahl der Bürgermeister werde jedoch nahezu einhellig gewünscht. Landtag hat Arbeit aufgenommen Kommende Woche tagt wieder das Plenum Stuttgart(sw). Der Landtag von Ba- den- Württemberg hat seme Sommerferien, die in diesem Jahr wegen der Hausbaltbe- ratungen ungewöhnlich spät begormen hat- ten, beendet. In dieser Woche werden zu- mächst mehrere Ausschüsse tagen. In der kommenden Woche wird das Parlament dann zu seiner ersten Plenarsitzung zusammen- treten. Die Ausschußarbeit begann dieser Tage mit einer Sitzung des Kulturpolitischen Ausschusses. Die ursprünglich vorgesehene ratung eines von Abgeordneten der SFD, FDP-DV und des GB-BHE eimgebrach- ten Antrages, aus der Versetzungsordnung für die höheren Schulen die Religionslehre als zählendes Unterrichtsfach zu streichen, würde auf Antrag der CDU zurückgestellt. Die CDU-Fraktion will diese Frage zunächst noch einmal intern beraten. Bei der Behandlung eines Antrages des SPD-Abgeordneten Kurt Angstmann, von einer Verwendung des Klosters Bebenhausen für Zwecke der Universität Tübingen Ab- stand zu nehmen, beschloß der Ausschuß, Sich vor einer endgültigen Stellungnahme am kommenden Montag an Ort und Stelle über die Verwendungs möglichkeiten des früheren Klosters zu unterrichten. Protest gegen Erhöhung der Vergnügungs- steuer Stuttgart ZSTH). Gegen die vom Verwal- tungsausschuß des Landtags dem Plenum emp- fohlene Neufassung des Vergnügungssteuer- gesetzes hat der Wirtschaftsverband der Film- theaterbesitzer Baden- Württembergs in Stutt- gart protestiert. Der Verwaltungsausschuß Habe aus rein kommunalpolitischen Gesichts- punkten, so heißt es in einer Mitteilung des Verbandes, eine Erhöhung der Vergnügungs- steuer vorgeschlagen, ohne die ihm Wiederholt vorgetragenen wirtschaftlichen Gesichtspunkte gegen die Verschärfung der Steuersätze zu be- Tücksichtigen. Wenn der Landtag die gegen- über der Vorkriegszeit etwa verdreifachte Vergnügungssteuer weiterhin erhöhen sollte, so sei eine Hrhöhung der Kinoeintrittspreise zwangsläufig zu erwarten. Schlichtungsverfahren im Bäcker-Lohnstreit Stuttgart(sw). Im Lohnstreit der Bäk- ker Wird eim Schiedsgericht am 14. Oktober in Stuttgart entscheiden. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten umd die Bäcker- ainmungsverbände Baden- Württemberg haben sich in einer Besprechung im Arbeitsministe- Trium unter dem Vorsitz von Regierungsdirek- tor Brörmann über das Schlichtungsver fahren geeinigt. Die Armahme oder Ablehnung des Schiedsspruches haben sich beide Parteien vorbehalten. Knecht ermordete Tochter des Bauern Furchtbare Bluttat in Schallstadt Schallstadt, Kreis Freiburg dsw). In der Gemeinde Schallstadt im Kreis Freiburg wurde die elfjährige Ingrid Ursula Danner von ihren Eltern im Zimmer des im Anwesen beschäftigten Knechtes erdrosselt aufgefun- den. Die Leiche lag unter dem Bett und wies eindeutig die Zeichen eines Verbrechens auf. Bereits zehn Stumden nach der Tat ist der Mörder in der Gaststätte des Freiburger Hauptbabhmhofs festgenommen worden. Es hamdelt sich um den 27 Jahre alten Walter Siegmund, der bei den Eltern des Mädchens inn Schallstadt bei Freiburg als REnecht be- schäftigt war. Bei seiner Festnahme trug er noch das mit Blut behaftete Stilett bei sich, mit dem er das Kind getötet hatte. Siegmund gelb die Tat schom beim ersten Verhör zu. Als Motiv gab er an, daß er über seinen Dienst- herrn, den Vater des Kindes, verärgert und außerdem betrunken gewesen sei. Der Täter hatte das Kind mit einem Stilett erstochen. Anschließend hatte er sein Zimmer verschlossen, dem Bauern beim Füttern der Tiere im Stall geholfen und später zusammen mit seinem Dienstherrn auch noch zu Nacht gegessen. Dann erst verließ er das Haus urn Iöste im Bahmhof Schallstadt eine Fahrkarte nach Freiburg. In St. Georgen verließ er je- doch den Zug. Er wollte eine Fahrkarte nach Basel lösen und bat den Bahnbeamten, er möchte den nächsten Schnellzug nach Basel anhalten. Als der Beamte erklärte, daß dies micht möglich sei, entfernte er sich wieder. ö In Hitlers Gruſelkabinett. Das kilometerlange unterirdiſche Labyrinth am Oberſalzberg hat in den letzten Jahren Hunderttauſende angelockt. Der Staat hat zwar die Villen der einſtigen NS⸗Prominenz ſprengen laſſen, um zu verhindern, daß Hit⸗ lers Berghof zu einer Kultſtätte von Ver⸗ blendeten werde. Aber die Gänge und Bun⸗ ker ſiebzig Meter unter der Erde, an denen Tauſende von Arbeitern jahrelang arbeitelen und die nach dem Urteil von Experten ſelbſt vor Atombomben Schutz bieten, ſind geblie⸗ ben. And ſo ſteigen käglich bis zu 500 Neu⸗ gierige, meiſt Ausländer, in die Höhlen hinab, um in Hitlers Burgverließ, in Eva Brauns Badezimmer, in Bormafnns und Görings Bunkern das Gruſeln zu lernen. Die„Münch⸗ ner Illustrierte“ bringt in ihrem neuen Heft einen ausführlichen Bildbericht über die Ka⸗ takomben vom Oberſalzberg. b Der Name Ist Hur Millionen ein Begriff fün geruchlose moblauchkuren. Diese ſatscche steht fest! grstreben duch Sie qugendfrische, neues lebens⸗ gefühl und beglückende Schaffenskraft, so beginnen Sie noch heute mit einer Sanhelios-Kur. Seit 28 Jahren bestens bewährt! Seit 28 Jahren begeisterte Dontschreiben 1 (anlieliog 333 Venhlinident Kreislaufstörungen, Bluthochd ruck, Arterierwerkal kung, Hogerr u. Durmbeschwerden. Es haf schon seinen guten Grund, do der dome Sonhbelios 333 für Millionen 5 zum Gesundheitssymbolf wurde. Hl ch i ahothe leer. Drogerien u. Ge fOr. 5 1 N 5 5 8 8 8 Pen Sperrt Abturnen des Turnvereins 1898 Albert Treiber war nicht zu ſchlagen— Regen beeinträchtigte Ablauf. Das diesjährige Abturnen des Turnverein 1898 am vergangenen Sonntag ſtand unter zweit ganz beſonderen Aſpekten einmal wa⸗ ren es die guten Leiſtungen der Leichtathleten und Volksturner, die auf der regenſchweren Bahn einen größeren Kreis von Zuſchauern beeindruckten, zum anderen aber war es der wolkenbruchartige Regen, der am Nachmittag die Weiterführung der Kämpfe auf dem Wald⸗ ſportplatz unmöglich machte und eine Ver⸗ legung in die Halle erforderte. Unter der guten organiſatoriſchen Geſamt⸗ leitung von Oberturnwart Werner Seitz roll⸗ ten die Kämpfe der einzelnen Gruppen rei⸗ bungslos ab und es war mehr als bedauer⸗ lich, daß die aufgeweichte Bahn keine beſſeren Leiſtungen zuließ. Als Beſter ſtellte ſich wie⸗ der Albert Treiber vor, der in überzeugender Weiſe die Vereinsmeiſterſchaft in einem Fünfkampf gewann. Mit 11.8 Sek. über 100 m, 6.49 m Weitſprung und 1.75 m Hoch⸗ ſprung war er in allen Diſziplinen ſouveräner Sieger. Heinz Bauer, der den Dreikampf ge⸗ wann, holte ſich das Kugelſtoßen mit 11.25 m und lief gleichfalls die 100 m in 11.8 Sek. Bei den Junioren wurde Herbert Wetzel ſi⸗ cherer Sieger, während bei der A-Jugend Hel⸗ mut Gaa die beſtändigſten Leiſtungen zeigte und auch über 1000 m mit 3.10.7 eine ſehr ſchöne Zeir vor Herbert Baierlein herauslief. Auch die B⸗Jugend war über 1000 m am Start und hier ſiegte Rolf Bauer mit 3.16.5 vor Lothar Großmann mit 3.17.0. Neben den guten ſportlichen Leiſtungen aber verdient beſonders die Kameradſchafk und der Geiſt hervorgehoben zu werden, in dem dieſe Lei⸗ ſtungsſchau der Aktivität ablief. Daneben war die gute Form beſonders der aktiven Mehr⸗ kämpfer anerkennenswert. 5 Nachdem ſo der Vormittag einen ganz ſchönen Leiſtungsquerſchnitt zu bieten ver⸗ mochte, machte der wolkenbruchartige Regen am Nachmittag den Wettkämpfen der Schü⸗ lerinnen und Schüler einen dicken Strich durch die Rechnung. So legte man kurzerhand die Kämpfe in die Halle um und führte einen Dreikampf mit Weitſprung aus dem Stand, Vollballweitwurf und einen Hindernislauf durch, um dem Nachwuchs doch noch eine Möglichkeit zur Bewährung zu geben. Mit großer Begeiſterung waren die Kinder mit ihren Turnwarten bei der Sache und ließen mit der frohen Beteiligung ſehr raſch ver⸗ geſſen, was das Wetter gegen dieſen jugend⸗ lichen Enthuſiasmus gefündigt hatte. Anter dieſen Umſtänden fand das Abturnen dann doch einen ſchönen Abſchluß und bildete ſo einen erfreulichen leiſtungsmäßigen Ausklang einer erfolgreichen Saiſon. Und hier die Ergebniſſe der erſten Sieger: Oberſtufe(Fünfkampf, Männer): 1. Albert Treiber, 2. Werner Zubrod, 3. Richard Möll. Junioren: 1. Herbert Wetzel, 2. Horſt Huber. Jugend A: 1. Helmut Gaa, 2. Roland Hertlein. Altersklaſſe: Albert Möll. Oberſtufe(Dreikampf, Männer): Heinz Bauer. Handballabt.(Vierkampf): 1. Möll. 2. Adolf Gropp, 3. 4. H. Beikirch. Jugend Adolf Herbert Baierlein, (Fünfkampf): 1. Karlheinz Raule, 2. Lothar Großmann, 3. Werner Schmid. Sportler(Dreifampf): 1. Arthur Treiber, 2. Alwin Bühler, 3. Werner Seitz. Schüler u. Schülerinnen( Drei⸗ kampf), beſtehend aus Weitſprung aus dem Stand, Vollball⸗Weitwurf und Hindernis⸗ lauf(Turnhalle) Schüler A: 1. Günter Volz II Spieß, 3. Adolf Weinacht. Schü ler B: 1. Jürgen Seitz, 2. Treiber, 3. Rainer Windiſch. Schüler innen A: 1. Sieglinde Wagner, 2. Herta Stifter, 3. Doris Bühler. Schülerinnen B: 1. Chriſtel Schmid, 2. Ingrid Schafenberger, 3. K. Bühler. C: Roſemarie Treiber. 27 Rainer Pokal-Ko. für Süd-Handball-Elf Schöner südbadischer Sieg gegen Rheinhessen — Erfolge der Nachwuchs-Mannschaften Die favorisierte Westmannschaft wurde bei ungünstiger Witterung vor 1500 Zuschauern in Neukirchen bei Aachen ihrer Rolle gerecht und) zchlug die Vertretung des Südens in der Vor- runde um den Handball-Bundespokal 15:11(7:6). Der Sieg wurde erst nach der Halbzeit durch einen energischen Zwischenspurt sichergestellt and war ein Verdienst der besseren Kondition und taktischen Einstellung des Westens. Der West- Angriff spielte zehn Minuten lang groß auf und schaffte dabei einen Vorsprung von zechs Toren, der nicht mehr aufzuholen war. Die ohne Kempa(Göppingen) etwas unbeholfen wirkende Angriffsreihe des Südens wurde er- folgreich gebremst. Der für den Süden an Stelle von Kempa stürmende wurfkräftige Stahler aus Mannheim war mit sieben Treffern, davon drei Dreizehnmeter und zwei direkte Freiwürfe, er- kolgreichster Torschütze. Rechtsaußen Junker (Schutterwald) hatte trotz seiner drei Tore keine besondere Form, während Torwart Maly(Mün- chen) eine höhere Niederlage vermied. Die Rheinhessen-Auswahlmannschaft unterlag im Alzeyer Wartbergstadion gegen Südbaden klar mit 12:22(7:12) Toren. Die Gäste waren den Rheinhessen technisch und auch in der Kondition klar überlegen. Auch klappte das Zusammen- spiel weit beszer als bei den Körperlich unter- legenen Gastgebern. Die Torschützen für Süd- baden: Hierholzer(7), Heuberger(65), Geßner(2), Gänshirt(3), Ludescher, Zind, Stolzer Ge D. (I)) oA O 0850 aesnequfegs(e) Iden( Tste dsds pe(F) sun(d) dden(e) zel neben ee eee Dao sr ees usgsed 4p uo ofs 87e urangs Sleses lep pun pusgvwaao ans A Auebd Hellsg pun ueanH aun ZunsfpfegeA rd feu enn ussglenes usufe ussungsfefaus q res Wanp zen ueffegsnzaser anne SS ae e. L uon pues uitsd Recpsuue x zep des pun Mao acpuscegsed uf% duspeg aep T0, Uf n „eisg lep dp sf as fuotl·ũ ò e enges uuRααπάν ν πνι,s up pusfufsuA us 88 lorfdsfe AOA Stone N uf 4e S- eI-6IT Szusfpasa sl 404 A4 Uschsfped ep usge fle uessufzze aps ul 2 I: 6I Pusfluf sun- us pe 1860 München gewann die DMM Bei den Frauen wurde Nürnberg Meister Bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Leichtathleten, die am Wochenende im Ul- mer Stadion vor 3000 Zuschauern ihren Abschluß fanden, wurde bei den Männern zum 12. Male die Mannschaft von 1860 München deutscher Meister. München erreichte 35 745 Punkte vor Rot-Weiß Koblenz mit 34736 Punkten, den Stuttgarter Kickers(33 515), Rot-Weiß Oberhau- sen(33 421) und TSV Rendsburg(31 694). Bei den Frauen errang die Mannschaft des 1. FC Nürnberg mit 23 494 Punkten vor der Mannschaft des Osc Berlin mit 22 218, dem Hamburger SV(21 665) und 1860 München(21 329) Punkte die deutsche Meisterschaft. Für die be- sten Leistungen erhielten bei den Männern Wal, ter Steines(Rot-Weiss Koblenz) und bei den Frauen Anneliese Seonbuchner(I. Fœ Nürnberg) Ehrenpreise. Uberraschender britischer Etappensieg Europarundfahrt führte durch Süddeutschlané 50 von den am Dienstag in Paris zur Europa- rundfahrt gestarteten 77 Berufsstraßenfahrerr gingen am Samstag zur fünften Etappe Saar- brücken— Schwenningen an den Start der 264 kr langen Strecke, Landau wurde von Miche! (Frankreich), Rocka Frankreich) und van Ker- koven(Belgien) zuerst passiert. 23 Sekunden später folgten Masocco(Italien) und Para(ta- lien). Das Feid erreichte Landau erst 58 Sekun- den hinter der Spitzengruppe. Moersch zeigte eine andere Spitzengruppe als Landau, da Mi- chel zurückflel und die beiden Italiener Pare und Masocco vorgerückt waren, In Schwennin- gen umsäumten Tausende von Zuschauern die Zielgerade der fünften Etappe, die van Ker- koven(Belgien) im Spurt mit 7:43,17 Std. ge- Wann, gefolgt von Para(Italien) mit 7:43,19 Std. Masocco(Italien) mit 7:43,23 Std. und Rocks Frankreich) mit 7:43,40 Std., 5. Zampieri(Ita- lien) 7:49,34 Std. Die sechste Etappe der Europa-Rad-Rundfahr! von Schwenningen nach Augsburg, die durch einige Umleitungen 232 Kilometer lang wurde gewann überraschend der bisher fast unbe- kannte Engländer Bryan Robinson, der nach 557,0 Stunden das Ziel im Augsburger Rosenau- Stadion allein erreichte. Der Etappensieger ab- Solvierte eine Alleinfahrt von mehr als 200 Kilometern. Zweiter wurde der Franzose Lerde in 5:59,08 Stunden, Dritter der Schweizer Metz- ger in 6:03.33 Stunden. Auf den vierten und künften Platz kamen in 6:07,05 Stunden der ltaliener Carlo Verdini und der Franzose Si zuenza. Als Spurtsieger einer Gruppe von sechs Mann kam der Engländer Bedwell in 6:07¼, 43 Stunden auf den sechsten Platz. Walter Becker gewann Solitude-Straßenpreis Auf der Solitude- Rennstrecke bei Stuttgart kand am Sonntag der„Große Preis der Solitude“ ür Amateurstraßenrennfahrer statt, das als eines der schönsten und bestorganisiertesten Straßen- zennen Württembergs nach dem Kriege gelten dann. Die Entscheidung in den 12 Runden= 138 em flel in der vorletzten Runde beim Anstieg zum Frauenkreuz, wo Ex- Straßenmeister Walter Zecker(Queidersbach) und der Liechtensteiner Zampert dem Feld in einem schnellen Antritt Javonfuhren. In der Zielkurve trat Walter Bek der dann mit unwiderstehlichem Spurt an und log mit 15 Meter Vorsprung über die Ziellinie 3:58,24 Std.). Erst 1% Min. später kam mit dem ziechtensteiner Hasler der Pritte ins Ziel. Keine süddeutsche Wasserball- Runde In einer Sitzung der süddeutschen Wasser- dalloberliga in Ludwigsburg ist die Durchfüh- dung von Wasserballrundenspielen in Süd- Jeutschland im kommenden Winter gescheitert. Die bayerischen Vereine konnten sich Wegen rer schwachen Finanzlage nicht zu einer ge meinsamen Spielrunde mit den badisch-würt⸗ tembergischen Mannschaften entschließen. Um den Spielverkehr einigermaßen aufrechtzuerhal- zen, wurde beschlossen, getrennte Turnierspiele ür die bayerischen und für die badisch-würt⸗ embergischen Vereine durchzuführen. Die zwei kührenden Mannschaften beider Gruppen ermit- zeln dann in einem Endrundenturnier den süd- deutschen Hallenmeister. Porsche-Sieg bei der„Europa-Rallye“ Die erste„Europa-Rallye Kohle und Stahl“ endete am Samstag in Saarbrücken mit dem Sieg des holländisch-deutschen Teams Gatsoni- des/ Westerhold auf Porsche. Von 63 am Don- derstag gestarteten Wagen erreichten 41 das Ziel. Den Teilnehmern war die Aufgabe gestellt Worden, während der 50 Stunden Fahrt alle Hauptstädte der Montan-Union-Länder und bes kreier Streckenwahl möglichst viele Kontroll- dunkte anzufahren. In die Endwertung kamen aur 28 Wagen. Gatsonides/ Westerhold gewannen aicht nur die Gesamtwertung, sondern trugen auch in der Sportwagenklasse bis 1300 cem den Klassensieg davon. Hessens Hockey-Elf siegte über Baden Auch die Hockey-Damen mußten sich beugen Die Freundschafts-Vergleichskämpfe zwischen den Hockeyverbänden von Hessen und Baden in Frank- kurt ergaben im Spiel der Aktiven einen hessischen 1:0-Erfolg und im Spiel der AH-Vertretungen einen 1:0-Steg für Baden. Im Spiel der Aktiven glückte nach anfänglicher Uberlegenheit der Badener erst in der 10. Minute nach dem Wechsel dem Darmstädter Sproß ein entscheidender Durchbruch, Seinen Schuß meisterte allerdings Badens guter Tormann Bayerle. Im Nachschuß jedoch stellte Thrist den Hessensieg sicher. Im Vorrundenspiel um den Eichenschild unter- lagen auf dem Platz des VfR Mannheim die Hockey- Damen von Baden denen von Hamburg bei starkem Wind und Regen mit 0:2. Die Hamburgerinnen Zeig ten sich von Beginn an als die Mannschaft mit der Weitaus besseren Stocktechnik und besseren Kondi- tion. Die besten Kräfte in der badischen Mannschaft Waren Fischer(Villingen) im Tor, Herin(Mannheim in der Verteidigung sowie die Mittellauferin Gün- ther(VIER Mannheim). Nach Gottes heiligem Willen verschied gestern nach kurzer, schwerer Krankheit Schwiegervater und Opa, Herr unser Oberlehrer Adolf Meyer im Alter von 73 Jahren. In tiefer Trauer: Irmfried Meyer Annie Reichert geb. Meyer mit Klqus Wolfgang Pabld Meyer mit Bärbel Mannheim-Se.(Hochstätt), Ewattingen, Mannheim 28. September 1954 Die Beisetzung fiudet in Ewattingen statt. Nach langjährigem Leiden und unsagbar schwerem Krankenlager wurde gestern abend meine liebe Frau, die herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Weißling geb. Maas im Alter von nahezu 70 Jahren durch den Tod erlést. In tiefer Trauer: Heinrich Weißling a Familie Edmund Wörthwein nebst allen Verwandten Mhm.-Seckenheim, 29. September 1954 Kloppenheimerstraße 87 Die Beerdigung findet am Donnerstag um 16 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle aus statt. lieber Vater, Billig und qut: Hühnerfutter 2 Neckarperle I. Legemenl Garnelen Fischmehl Dorschmehl, Haferflocken Gerstenschrot Haferschrot— Schnitzel. Alex. Schmich Landesprodukte Hans Vlach Uhrenfachgeschäft deschenke von bleibendem Wert Die Uhr für Beruf und Sport Schmuck, Feines Porzellan Trauringe/ Bestecke Eigene Reparctur-Werkstätte Seckenheim, Hauptstraße 117 — Der 8 t uh! kenn hart und un- bequem oder be- qvem und weich sein. „Letzteres tut Woh- in Apotheken DM I- und 75 Breisacherstraße 5 entgegenzubringen. ich unser anerkannt gutes Geschäft. Käthe Vollmer, Breisacherstr. 5 Seschäfts- Empfehlung Ich gebe davon Kenntnis, daß das Lebensmittelhaus LUD WIe VoLILIMER nach dem Tode meines Mannes am 6. September 1954 von mir in der seitherigen Weise weitergeführt wird. Unsere werte Kundschaft bitte ich, mir das gleiche Vertrauen wie meinem verstorbenen Mann Der Einwohnerschaft Seckenheims empfehle Kleinanzeigen können Sie telefonisch aufgeben Ruf 47216 tiker LUFFLE bkenheim, Hauptstraße 120 Der verehrlichen Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, daß ich ab heute das 0 Obst-, Gemüse- und Vöcfrüchte-Handlungsgeschäft im Hause meines Vaters, Adam Holzwarth, Freiburger⸗ straße 45 übernehme. Es Wird mein Bestreben sein, meine Runden zur vollsten Zufriedenheit zu bedienen. Empfehle mich besonders zur Einkellerung von Kartoffeln, Tafel-Obst und Zwiebeln. Weigs- und Filterkraut zum Einschneiden 1 Obst-, Gemüse- und Kartoffelgroshandlung Friedrich Holzwarth „CCC Männergesangverein 1861, Mannheim-Seckenheim wäscht M weiss Möbelkaul leicht gemacht im Nelkhaus ARTUR HaGe Zähringerstraße Operette in drei Akten von E. A. Schönfeld; Musik: Franz von Suppé am Sonntag, 3. und 10. Oktober 1954 im Saale des Vereinshauses 4 Beginn: 20 Uhr Sgaleröffnung: 19 Uhr Musikalische Leitung: Vereins-Chormeister Fritz Wirth Regie: Eintritt: 1.50 und 2. DN Kartenvorverkauf: Seckenheim: Vereinhaus, Eeihbücherei Merdes, Wilhelm Seitz, Rheinfelderstr. 8, Hans Carl Berger Zähringerstr. 10a Wilhelm Erny, Bonndorferstr., Waschsalon Lore(Barth) Ilvesheim: Jakob Muscheler, Am Feidelberger Tor Friedrichsfeld: Adolf Kneier, Flamländerstrage 10 ————— 25 Albert Hauck rt Hau f f f 0 90 Vereins-Kalender 9 Liedertafel. Heute Mittwoch, 20 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Morgen Donnerstag, 20 Uhr Probe. N22. cd od do Goa 8-. 2 nende ga 9 ee % Gn co da-a neee co cc„ reren C S.