e Nr. 158 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 6. Oktober 1954 Durch Mietengesetz zur Kostenmiete Kostenvergleichsmiete ergibt keine Steigerung — Preusker erläutert seinen Plan Bonn(E. B.) Bundeswohnungsbauminister Preusker erklärte vor Pressevertretern in Bonn, daß die im neuen Bundesmieten-Gesetz- entwurf vorgesehene pauschale Erhöhung der Altbaumieten um 10 bezw. 15 oder 20 Prozent für den weitaus überwiegenden Teil der Alt- bauwohnungen eine Annäherung an die Ko- stenmiete bedeuten würde. Von der Möglichkeit der individuellen An- passung an die Kostenvergleichsmiete Wer- den nach Ansicht Preuskers nur ganz Wenige Hausbesitzer Gebrauch machen. Einschrän- kend fügte der Minister allerdings hinzu, daß die Erhöhung der Kapitalkosten seit dem Stichtag der Mietpreiskontrolle am 17. Okto- ber 1936 bisher außer acht gelassen worden sei. Die von der Bundesregierung den gesetz- gebenden Körperschaften jetzt vorgeschlagene Mieterhöhung solle nur der Anpassung an die gestiegenen Reparaturkosten dienen. Das Bundesmietengesetz seht für alle vor dem Währungsstichtag fertiggestellten Woh- nungen(Altwobhnungen) eine zwanzigprozen- tige Mieterhöhung vor, soweit sie moderne An- lagen mit Badeeinrichtungen und Zentralhei- Zung besitzen, eine fünfzehnprozentige Miet- erhöhung soweit sie moderne Anlagen ohne Zentralheizung besitzen und eine zehnprozen- tige Mieterhöhung in allen übrigen Fällen. Die Reparaturkosten sind nach Berechnungen des Bundes wohnungsbauministeriums seit 1939 um 150 Prozent gestiegen und stellen jetzt im Durchschnitt 30 Prozent des Mietbetrages dar, gegenüber 12 Prozent vor dem Kriege. 0 Da seit dem Währungsstichtag die Altmieten bereits zweimal um je zehn Prozent erhöht wurden, ist nach Ansicht von Sachverständigen des Bundeswohnungsbauministeriums bei ge- Sen wärtigen Mietsätzen von über 80 Pfennigen pro Quadratmeter durch Berufung auf die Ko- stenvergleichsmiete keine Steigerung zu er- zielen. Der Großteil der Altwohnungen hat Mietsätze zwischen 75 und 90 Pfennigen pro Quadratmeter. Die Berechnung der Kostenvergleichsmiete soll später durch Rechtsverordnung geregelt Werden. Sie beruht auf über 2000 Probefällen, die vom Wohnungsbauministerium nachge- rechnet wurden. Dabei wurden die vollen Be- triebskosten sowie die Steigerung der Instand- haltungskosten und Verwaltungskosten gegen- über dem Jahre 1936 in Rechnung gestellt. Als Mietausfallwagnis gilt ein Satz von zwei Pro- zent der Jahresmiete. Preusker erklärte, die Mieterhöhung sei bei weitem nicht das, was die Haus- und Grund- besitzerverbände gefordert hätten, sondern nur das absolut notwendige Minimum, um die Mietenbildung den in der gewerblichen Wirt- schaft geltenden Grundsätzen anzunähern. Sie werde jedoch eine Deckung der laufenden Re- Paraturkosten ermöglichen, wenn das höhere Mietaufkommen restlos investiert wird. Da für die meisten Altbauten ein Ertrags- schwächeverfahren zu Erlaß der Hypotheken- gewinnabgabe läuft, glaubt Preusker, daß keine weiteren gesetzlichen Vorschriften er- forderlich sind, um die Verwendung des höhe- ren Mietaufkommens zu Reparaturzwecken zu erzwingen. Hausbesitzern, die das höhere Mietaufkommen behalten, würden dann g- Hort höheren Abgaben unterliegen Fremdenverkehr nahm weiter zu Schwarzwaldmädchen wirbt für Deutschland — Im Auslandsreiseverkehr an der Spitze Wolfach(sw). Der Fremdenverkehr in Südbaden hat in diesem Jahre trotz der ver- regneten Saison wieder zugenommen. Die Zahl der Ubernachtungen ist um 8 Prozent, die der Ubernachtungen von Ausländern so- gar um 20 Prozent gestiegen. Die Fremden- betten waren im Durchschnitt 144 bis 145 Tage belegt, die Gäste verweilten durch- schnittlich fünf bis sechs Tage. Der besonders starke Anteil der Auslandsgäste hat den Be- such der Luxushotels beträchtlich gesteigert. Diese Mitteilung machte Präsident Erwin Haas in der achten ordentlichen Mitglieder- versammlung des Badischen Fremdenver- kehrsverbandes in Wolfach. Ministerialrat Or. Adalbert Seifriz überbrachte die Grüße der Landesregierung, des Wirtschaftsministe- tiums und des Regierungspräsidiums Süd- baden. Er teilte mit, daß die Landesregie- rung den drei Fremdenverkehrsverbänden in diesem Jahre 350 000 DM zukommen lieg. Staatsrat a. D. Dr. August Lingnau von der Deutschen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankfurt wies darauf hin, daß man das Trachtenmädchen aus dem Schwarzwald zur Repräsentantin ganz Deutschlands in der Werbeaktion„Besucht Deutschland zu allen Jahreszeiten“ gemacht habe. In der abschließenden Aussprache wurde eine staatliche Förderung für die großen Luftkurorte des Schwarzwaldes gefordert, da- mit die notwendigen Kureinrichtungen ge- schaffen werden können. Als dringende An- liegen wurden ferner bezeichnet: der Wieder- aufbau des Bahnhofs Appenweier, eine Schul- ferienordnung, durch die die Hauptsaison entlastet wird, die Erhaltung von Trachten und Brauchtum und die Weiterführung der Autobahn von Karlsruhe nach Basel. Die Versammlung bestimmte Rastatt zum Ort der Tagung im Jahre 1955. In diesem Jahr hat sich während der Som- mermonate annähernd ein Viertel des Reise- verkehrs der Bundesrepublik von und nach dem Ausland über die Grenzübergangsstellen von Baden- Württemberg nach der Schweiz und Frankreich abgespielt. Von den rund 23,7 Millionen Ein- und Ausreisen an den Land- übergangsstellen der Bundesrepublik entfie- len fast 5,6 Millionen auf Baden- Württemberg. Im Kleinen Grenzverkehr lag Baden-Würt⸗ temberg in der Berichtszeit mit 9,3 Millionen Grenzübertritten vor allen anderen Bundes- ländern weit an der Spitze. In der gesamten Bundesrepublik wurden im Juli und August 15,2 Kleine Grenzübertritte gezählt, von de- nen fast zwei Drittel auf Baden-Württem- berg entfielen. Nach einer sechstägigen, vom Landesver- kehrsverband Württemberg organisierten In- formationsreise durch Baden- Württemberg sind 15 Geschäftsstellenleiter des Schweizer Touringelubs in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie werden nunmehr für ihre 200 000 Mitglie- der(50 Prozent aller motorisierten Schweizer) Touren- Vorschläge nach Südwestdeutschland ausarbeiten. Sie zeigten sich stark beeindruckt von den landschaftlichen und kunsthistori- schen Schönheiten des Landes, dem überall zu Tage tretenden Aufbauwillen, der aufstreben- den Gastronomie und den für Schweizer Ver- hältnisse sehr günstigen Preisen, vor allem aber von der schwäbischen Gemütlichkeit. Wirtschaft Richtlinien für die Ernteschäden Beihilfen bei Verlusten über 15 Prozent Erleichterte Kreditbedingungen Der Bremer Senator für Ernährung und Land- Wirtschaft teilte die Richtlinien zur Feststellung und Abwicklung der Ernteschäden 1954 im Bun- desgebiet mit. Danach können Beihilfen nur Be- triebe erhalten, bei denen eine Verminderung der Getreideernte und der Erträge von Grün- land in Höhe von mehr als 15 Prozent festge- stellt wurde und die außerdem wegen dieser Ernteschäden in ihrer Existenz gefährdet sind. Unter ganz besonderen Voraussetzungen können Beihilfen auch Betriebe erhalten, deren Ernte- ausfall unter 15 Prozent liegt, zum Beispiel kleine Betriebe und Siedlerbetriebe.- In einem dem Bundesrat vorliegenden Entwurf zur An- derung der Richtlinien für die Verwendung des Zweckvermögens bei der land wirtschaftlichen Rentenbank ist vorgesehen, die Bedingungen für die aus Mitteln des Zweckvermögens gewährten Besitzfestigungskredite zu erleichtern. Die Lauf- zeit der Darlehen soll der wirtschaftlichen Lei- stungsfähigkeit der Betriebe angepaßt werden und im allgemeinen 5 bis 6, höchstens jedoch 20 Jahre, betragen. Der Zinssatz für den letz- ten Kreditnehmer, der vom Bundesernährungs- minister festgesetzt wird, soll 6% Prozent nicht übersteigen. Sofern der Zinssatz der für den gleichen Zweck bereitgestellten Mittel des freien Kapitalmarktes mit Hilfe von Haushaltmitteln des Bundes verbilligt wird, soll er diesem ver- billigten Zinssatz angepaßt werden. Preisindex für den Wohnungsbau gestiegen Der für August 1954 berechnete Preisindex kür den Wohnungsbau hat sich gegenüber Mai 1954 von 227 auf 230(1936= 100) erhöht. Wie Jas Statistische Bundesamt mitteilte, erhöhten sich die Preise der Bauleistungen ebenso wie Jer Gesamtindex um 1,4 Prozent, während die Ermäßigung des Zinssatzes für Bauzwischenkre- dite die Indexziffer für Baunebenleistungen nur um 1,1 Prozent ansteigen lieg. Bei gleichblei- denden Löhnen haben vor allem die erhöhten Baustoffpreise 3,6 Prozent) den Gesamtindex auf den Stand vom Mai 1953 zurückgeführt. Die Freise für Handwerkerarbeiten(Fertige Einzel- arbeiten) erhöhten sich nur um 0,3 Prozent, die Preise für Erdabfuhr um 0,8 Prozent. Rationalisierung bei der Bundespost Die Präsidenten der Oberpostdirektionen in der Bundesrepublik haben auf einer Konferenz in Bad Kreuznach unter Vorsitz von Bundespost- minister Balke eine Anzahl von Vorschlägen für Rationalisierungsmaßgnahmen bei der Bundes- dost ausgearbeitet. Die Vorschläge erstrecken zich auf Personaleinsparungen sowie auf Ver- desserungen im Betrieb und in der Verwaltung 40 r Post. Sie werden in den nächsten Wochen vom Bundespostministerium geprüft. Einzelhei- ten der vorgeschlagenen Maßnahmen wurden aicht bekannt gegeben, jedoch wurde betont, Jah nicht an Entlassungen gedacht sei. FEE Hoher Stand der Papier-Erzeugung Papier-Industrie nähert sich Kapazitätsgrenze Der Leiter der volks wirtschaftlichen Abteilung der Zellstoff-Fabrik Waldhof, Dr. Müller-Henne- berg, sagte in Frankfurt, auf Grund der in den ersten acht Monaten dieses Jahres erzielten Pro- duktionsergebnisse für 1954 könne mit einer Ge- samterzeugung von 2,2 bis 2,3 Millionen Tonnen Papier und Pappe gerechnet werden gegenüber rund zwei Millionen Tonnen im letzten Jahr. Diese Produktionszunahme sei auf den ebenfalls erheblich angewachsenen Papierverbrauch zu- rückzuführen, der nunmehr fast die Vorkriegs- höhe von 50 Kilogramm je Kopf der Bevöl- kerung im Jahre erreicht habe. Besonders stark stiegen. Infolgedessen müßten trotz einéef er- höhten deutschen Eigenproduktion noch 35 pis 40 Prozent des Gesamtbedarfes durch Einfuhren gedeckt werden. Die westdeutsche Papier- und Pappe-Industrie nähere sich nunmehr ihrer op- Iimalen Kapazitätsgrenze, die gegenwärtig bel 2,4 Millionen Jahrestonnen liege. Bei Zeitungs druckpapier würden neuerdings die Auslands- Preise ansteigen, während die Inlandspreise seſt 1 1953 keine Veränderung mehr erfahren ätten. Beste Tabakernte seit 15 Jahren Württembergische Musterschau in Knittlingen Im Kraichgau, Bruhrain und Pfinzgau, die zu den ältesten deutschen Tabakanbaugebieten ge- hören, ist die Tabakernte jetzt eingebracht wor- cken. Wie Oberlandwirtschaftsrat Engelhardt, der Geschäftsführer des Landesverbandes der badi- schen Tabakbauvereine, auf einer Pflanzertagung in Bretten mitteilte, darf die diesjährige Ernte in diesem Gebiet als die beste der letzten 10 bis 15 Jahre angesehen werden. Es werden fast ausschließlich hochwertige Zigarrentabake er- zeugt, die vornehmlich als Deckblatt und Um- blattmaterial verwendet werden können. In Knittlingen, unweit von Bretten, hat der Landesverband der württembergischen Tabak- bauvereine seine erste diesjährige Tabak-Mu- sterschau eröffnet, bei der Proben der losen und gebüschelten Grumpen aus den Zigarrengut- gebieten Württembergs gezeigt werden. Zu der Landesauflage, die bis zum 8. Oktober dauert, werden Käufer aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. Die württembergischen Tabake werden am 15. Oktober in der Stadthalle in Heidelberg zum Verkauf angeboten. Gute Kartoffelernte zu erwarten Baden- Württemberg kann in diesem Jahr mi einer Kartoffelernte rechnen, die um 23,7 Pro- zent über der des Vorjahres und um 25,6 Pro- zent über dem langjährigen Durchschnitt liegt Nach der ersten Erntevorschätzung, die sick Senon aut zahlreiche Proberodungen stützt, ist ein Ertrag von, 28 Millionen Doppelzentnern Spätkartoffeln zu erwarten. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, ist die Mehrernte haupt- sächlich auf höhere Hektarerträge zurückzufüh- ren. Die vorjährigen Hektarerträge seien in den meisten Kreisen beträchtlich überschritten worden. Die Heuernte— erster und zweiter Schnitt zusammen— entspricht der des Vorjah- res und wird vom Statistischen Landesamt als eine gute Mittelernte bezeichnet. Der Tabak verspricht einen besseren Ertrag als im Vorjahr, die Zuckerrübenernte ist der Menge nach gut, doch läßt der Zuckergehalt der Rüben zu wün- schen übrig. Auch Futter- und Kohlrüben las- sen einen guten Ertrag erwarten. Mannheimer Produktenbörse vom 4. 10. Inländischer Weizen 43.4043. 70, Imländischer Rog- gen 39.20— 39.40, Weizenmehl Type 812 5858.50, Type 1050 5656.50, Brotmehl Type 1600 5050.20, Roggen- mehl Type 997 56, Type 1150 54, Braugerste 42.75 bis 44.25, Futtergerste inländische 35—37, ausländische 29, Inlandshafer 32—34.50, Auslandshafer 37, Mais 40 bis 40.50, Weizenkleie 21.50, Roggenkleie 21.50, Sojaschrot 40.5041, Kokosschrot 29, Leinschrot mit Sack 40 bis 40.50, getr. Biertreber 20.50, Trockenschnitzel 14.50, Speisekartoffeln je 50 kg 55.50. Großhandelsdurch- schnittspreise per 100 Kilo bei Waggonbezug prompte Lieferung. 1 Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 4.10. Auftrieb: Großvieh 875, Kälber 267, Schweine 1987.— Preis e: Ochsen: A 90-102, B 84—93, Bullen: A 98-107, B 90100, Kühe: A 33-91, B70—60, C 61—72, D bis 60, Färsen: A 92105, B 8397, Kälber: Sonder- Klasse bis 175, KA 135172, B 140150, C 130-133, D bis 120, Schweine: A 140143, B 140—143, C 140143, 0 136142, E 134140, Sauen:& T 128135,& II 119-1286. Marktverlauf: Kälber mittel, ausverkauft, Großvieh schleppend, groger Uberstand. Schweine belebt, ausverkauft. a N, ee e Half, UAC Sopyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen Durch 5 5 V. Graberg& Görg, Wiesbaden. Berechtigte Ubertragung: H. Passow- Kernen . Fortsetzung) Thea nickte. „Und Sie, wie denken Sie von Geraldine?“ „Müssen Sie das wissen? Ich habe ja schon gesagt. daß ich sie noch kaum kenne.“ „Natürlich brauche jch das nicht zu wissen. Ich bin einfach neugierig; denn um es ehrlich zu gestehen, ich selbst mag sie nicht beson- ders, obwohl ich mich frage, woran das liegt.“ Thea schaute ihn nachdenklich an. Es kreute sie, daß er trotz seiner gespielten Nai- vität einen scharfen Blick für seine Umwelt hatte. Sie fragte sich, ob man— so jung noch über Nahestehende urteilen dürfte, ohne Bestimmtes zu wissen. „Darf ich jetzt ein bißchen vorwitzig sein und Sie etwas fragen?“ „Selbstverständlicht“ „Sind meine Cousine und Ihr Onkel— ich meine, sind sie 2“ „Ach, Sie meinen, ob er ein Verhältnis mit r hat?“ half ihr Stephen in frischfröhlichem Ton auf die Spur. „Nein, das glaube ich nicht.“ „Nicht das, das wollte ich gar nicht sagent“ wehrte sie hastig ab. »Ich hätte nur gerne gewußt, od er arg ver- Gebt ist.“ 5 N 8 J, das glaube ich“, meinte Stephen 5 elch habe zwar nicht die Ehre, sein beson- erer Vertrauter zu sein, aber man kann wohl sagen, daß ibn die Regie für ihre Hollen und der Umgang mit r enorm faszinjert. Warum Hiebe er sonst bei ihr? Er fände leicht ein galbes Dutzend Frauen mit ebensolchen Rei- ee zen. Darum nehme ich an, d viel bedeutet.“ „Ja, das ist klar.“ restlos überzeugt, daß die Dinge sich so ver- hielten— das Urteil des jungen Mannes schien ihr nun doch zu oberflächlich und nicht zuverlässig genug. Nach einer Weile fragte sie weiter;„Es wäre also nicht Ausge- schlossen, daß sie sich heiraten?“ „Wer? Lind und Geraldine?“ „Natürlich!“ „Niemals!“ erklärte Stephen. Rein Mann, der nicht ganz verblendet ist oder ein Millio- när wäre, würde Geraldine heiraten.“ „Stellt sie solche Ansprüche?“ Stephen wart ihr einen vielsagenden Blick zu und lachte verschmitzt. „Sie stellt nicht nur Ansprüche— sie würde einen Mann bis auf die Knochen ausnützen, Wenn Sie mir diesen Ausdruck verzeihen.“ „Ich verzeihe Ihnen“, versicherte ihm Thea ernst; denn sie spürte instinktiv, daß er bis zu einem gewissen Grade recht hatte. „Sie gehen doch nachher noch mit mir aus?“ fragte Stephen,„wir werden irgendwo eine Kleinigkeit essen, wo man nachher tan- zen kann.“. „Oh— das wäre fein! „Wohin fahren wir jetzt?“ Se von neuem in einem Texi „Zum Savoy „Oh— ist das nicht viel zu vornehm?“ Ste wollte zeigen, daß sie großstädtische Loxale Zu beurteilen verstand. „Ach wo. Jedenfalls nicht für diesen bescm- deren Anlaß.“ „Ist heute ein besonderer Anlaß?“ Und obi Wir haben uns doch bette ber- neugelernt“, sagte er vorwurfswoll. let dies nicht wichtig genug?“ Schrechcl 0 Ste mich de- fragte se, Al sahen. Es Ist eh lieb, ben führen wollen, nur „Nun?“ »Ich dachte, weil Sie gesagt beben, S seien noch nicht so berühmt als Archttekt— es Wäre mir nicht recht, wenn Sie sich meines- wegen in Unkosten stürzen, bioßg um umnsener ersten Ausgang wu feiern.“ rerum aß sie ihm sehr Thea war zwar nicht . Hell 201 der —— ̃— Er faßte nach ihrer Hand und drückte sie kräftig. „Sie sind wirklich eine herzige kleine Maus“, meinte er mit leisem Lachen.„Nein, nein— deswegen brauche ich nicht die ganze nächste Woche zu kasten oder meine versil- berten Manschettenknöpfe zu versetzen. Ich bin gut bei Kasse und kann es mir leisten, mit Ihnen im Savoy zu tanzen. Sind Sie nun zufrieden?“ „Ja, jetzt bin ich völlig beruhigt und freue mich nun doppelt darauf“, versicherte sie. „Seien Sie mir nicht böse, daß ich so indis- kret fragte!“ „Ich bin kein bißchen bös und pfeife auf 3 die nur vom Verstand diktiert 8 5 Thea fühlte sich angenehm erregt Wenn sje ihren Begleiter anschaute, kam ihr alles Wie ein Märchen vor. Noch vor wenigen Stunden hatte sie nichts von seiner Existenz gewußt, und nun kannte sie bereits seine Familien verhältnisse. Er hatte keine Ge- schwister, dafür, wie er mit echter Begei- sterung erzählt hatte, eine reizende Mufter, die in einem kleinen, aber gemütlichen Land- haus in Surrey wohnte, wo er sie jeden Sonn- tag besuchte. „Möchten Sie nicht nächsten Sonntag mit mir hinfahren?“ fragte er jetzt. „Das ist aber schon übermorgen— ich kann doch nicht so unangemeldet berein- schneien“, wandte sie ein. Natürlich würde ich mitkommen, doch Es flel ibr ein, mit welch vorwurfsvoller Bestürzung ihre selige Mami reagiert hätte, wenn man sie 80 unvorbereitet überfallen Daben würde. „Kommen Sie rubig mit“, versicherte er. Ach bringe oft Bekannte unangemeldet mit, die ist das gewöhnt und wird sich nur freuen. 2%— abgemacht?“ In diesem Augenblick war das Taxi vor dem Savoy stehengeblieben, und schon rig ein. Kussteigen zu helfen. Doch Stephen schien noch die Antwort Theas abzuwarten. —— 1 „Dann nehme ich dankend an— ich möchte nur der guten Dame keine unangenehme Ueberraschung bereiten.“ „Fein!“ Damit kroch er aus dem Taxi, hal auch ihr heraus, bezahlte den Chauffeur mit nonchalanter Geste und führte sie in die hellerleuchtete Eingangshalle. Die zweite Hälfte dieses Abends war wo- möglich noch schöner als die erste. Angeregt durch die Klänge des ausgezeichneten Or- chesters, war Thea fast in einen kleinen Taumel geraten und spürte beglückt, wie ihre zuerst etwas Iinkischen Bewegungen Rundung und Schwung bekamen. So tanzte es sich Wahrhaftig anders als mit gleichaltrige Mädchen beim Tanzunterricht im Internat Als die Musik aussetzte, drückte Stephen sie vergnügt an sich und neckte:„Der Rhythmus ist Ihnen ja so in die Beine gefahren, daß Sie mir durchgehen wollten wie ein ungebärdiges Röglein!“ Als er sie zu ziemlich später Stunde nach Hause brachte, kam es ihr vor, als sei sie seit jeher mit dem Londoner Nachtleben ver“ traut gewesen und als hätte sie Stephen seit Jahren gekannt. Er kam ihr vor wie ein alter Freund. Bevor er sich verabschiedete, mach- ten sie ab, daß er sie am Sonntag gegen elf Uhr abholen würde; auch mußte er ihr ver- sprechen, seiner Mutter vorher noch Nach- richt zu geben Theas überschwänglichen Dank lehnte er lächelnd ab: Es war doch auch für mich ein Riesen vergnügen. Schon lange hat mir mein Onkel keine 80 ange- nehme Aufgabe gestellt.“ Am andern Morgen tand sie zu ihrer Ver- Wunderung, daß sich Geraldine immer noch in gebefreudiger Laune befand. Sie berieten zusammen die Höhe der Summe, die The- als Taschengeld erhalten sollte— sie were noch eine Menge persönlicher Ausgabe haben, bevor sie selbst verdiene. Thea dankte mr herzlich, es war ihr nicht behaglich bei der Sache. 3 „Ich möchte nur sagen, daß ich dir später alles zurückzahlen will“, versprach sie eifrig. (Fortsetzung folgt) 2 2 0 Canter bunte Welt In Rußland werden neuerdings Bdume gefärbt, um iknen„besonders schöne Farben“ zu geben, meldete Radio Mos- ö kau. Die Farbstoffe werden in kleine J Löcher gegossen, die man an bestimm- ten Stellen in den Stamm gebohrt Rat. * In Port Elizabeth(Sudafrica) starb Mis. Susan Deporter im Alter von 114 Jahren. Sowohl ihr Vater als auch mre Mutter hatten ebenfalls ein Alter von mehr als 100 Jahren erreicht. * Detektiv Stanley Cavolsxi sole wäh- rend eines großen Golfspiels in Spring- field(USA) auf die Taschendiebe unter den Zuschauern aufpassen. Nach Be- endigung des Spiels mußte er fest- stellen, daß man aus seinem Auto 67 Dollars und eine Kamerad im Werte von 100 Dollar gestohlen hatte. Geheimnisvolle Mellen aut einem Grabhügel Die Russen vergessen nichts— Eine Spionin starb friedlich im Bett In Griffen bei Klagenfurt starb Frau Veronika Müller, verwitwete Etschwiler, geborene Marek. Auf ihrem Grabstein wird zu lesen sein, daß sie die Gattin eines k. und k. Kammerdieners am Wiener Hofe war. Aber das ist weniger von Belang im Leben dieser Frau, die im Alter von 77 Jahren die Augen schloß. rote Nelkenbukett, das eine unbekannte Hand an Interessanter war schon das große ihrem Grabe niederlegte. Niemand wußte, von wem es stammte, erst nach Tagen sickerte die Adresse des Spenders durch: Die sowietische Kommandantur von Wien! Rußland hatte die Frau nicht vergessen, die ihm während des Ersten Weltkrieges als Spion in der kaiserlichen Hofburg die größten Dienste erwies. Klagenfurt. Im Jahre 1916 verbreitete sich in Wien das Gerücht, man habe eine Spionin gefangen. Die Zeitungen brachten nichts über den Fall, erst später war in einer kleinen Notiz zu lesen, daß die Veronika Etschwiler, geborene Marek zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Zu- sammenarbeit mit dem Feind verurteilt wor- den sei. Der Prozeß gegen sie und ihren Mit- Heisler spuken in St. Pauli Niemand will ein Haus geschenkt/ Unheimliches Haus ohne Mieter Hamburg. Grau und unscheinbar steht in der Ernst- Thälmann-Straße ein kleines Haus, das seit einigen Monaten Stadtgespräch von Hamburg ist. Trotz der immer noch sehr großen Woh- nungsnot in der Hansestadt steht dieses Haus leer. Nicht darum, weil die Mieten zu hoch oder die Wohnungen zu verfallen wären. In diesem Haus gibt es keine Mieter, weil es darin spukt! Mehrere unnatürliche Todesfälle und sogar ein Mord werden mit diesem Geisterhaus in Verbindung gebracht, und keiner der heute noch lebenden ehemaligen Mieter des Hauses dicht hinter dem Millerntor würde noch einmal hier einziehen.„Lieber in einer undichten Ba- racke hausen.. resignieren sie nur. „Ich glaube natürlich nicht an Spuk oder Geister“, meint der Besitzer, Peter von Domby, der als Guitarrenspieler in St. Pauli für Stim- mung sorgt,„aber was sich in meinem Hause Abspielt, ist mehr als merkwürdig!“ So ist es tatsächlich: Hinter den Kellerwänden hörten die Bewohner unheimliche Geräusche. Nachts wurden sie durch Schreie, Klopfen und un- heimliches Stöhnen aus dem Schlaf gerissen und aufgeschreckt. Vor wenigen Tagen verließ der letzte Mieter mit seiner Familie fluchtartig das Haus. Beim Graben im Keller hatte er ein Skelett gefun- den.„Um dem Spuk auf die Spur zu kommen, habe ich ein Loch gegraben. Dort, wo die so- genannten Geister am tollsten tobten.“ Dabei stieß sein Spaten an einen Menschenschädel und wenig später fand er dann das noch voll- ständig erhaltene Skelett. Zusammen mit dem Geisterhaus-Besitzer legte er die Ueberreste auf einen Bogen Papier. Während von Domby die Polizei alarmierte, holte der Skelett-Finder einige Nachbarn herbei, um ihnen den grausi- gen Fund zu zeigen. Als beide nach 10 Minuten Zzurückkamen, waren die Knochen spurlos ver- schwunden. Bis heute kann sich niemand er- klären, wie das geschehen konnte. Selbst ein angesetzter Polizeihund fand keine Spur. „Hier wurde ein Ermordeter verscharrt!“ sa- gen seitdem die Nachbarn und meiden das Haus. Dabei denken sie dann auch an drei weitere Bewohner dieses unheimlichen Hauses, die auf ungewöhnliche Weise den Tod fanden. Da war zuerst ein Zirkusarbeiter, der schon nach drei Tagen aus Furcht vor den Geräu- schen auszog und beim Verladen seiner Möbel tödlich verunglückte. Nicht besser erging es dem nächsten wagemutigen Mieter. Doch auch bald resignierte er:„Ich kann keine Nacht mehr schlafen. Furchtbare Ahnungen quälten mich.“ Drei Tage nach seinem Auszug erhängte er sich im Stadtpark. 5 Danach haben sich bei Peter von Domby eine ganze Reihe von unternehmungslustigen jun- gen Leuten gemeldet, um einmal 24 Stunden mit den Geistern zusammen zu sein. Länger hielt es aber keiner aus. Ein neuer Dauermieter hat sich bis heute nicht gefunden. Das Haus mit den vielen Zimmern steht leer und verlassen. angeklagten, einen Beamten des Ballhaus- platzes, hatte hinter verschlossenen Türen stattgefunden. Man weiß nicht. ob Veronika ihre Spionagetätigkeit eingestanden und dadurch das milde Urteil erreicht hat, das eigentlich auf Todesstrafe hätte lauten müssen. Es hieß damals, eine hohe Persön- lichkeit, die dem Kaiserhaus nahe stünde, habe interveniert. Und das scheint nicht aus- geschlossen, denn Veronika, die Frau eines Eine Frau, von der man spricht Ist Barbara Hutton, die Erbin der Woolwortk⸗ millionen. Ihre fünf Ehen wurden sämtlich geschieden. Ihre letzte, mit Porfirio Rubirosa, dem dominikanischen Casanova, dauerte nur anderthalb Monate. Am Schicksal Barbara Huttons zeigt sich wieder, daß Geld allein nicht glücklich zu machen braucht. Foto: AF Den Hud Holt fdffinierten Einbrechern — aber die Polizei ließ sich nicht hinter's Licht führen San Franzisko Die Kunde von den Nachtwandlern, die an glatten Häuserwänden in die Höhe steigen, verbreitete sich in San Franzisko mit rasen- der Geschwindigkeit. Hunderte von Men- schen, zuletzt Tausende, belagerten schon in den frühen Abendstunden das Hotel in der North La Brea Avenue, in dem die beiden Kletterkünstler— eine Frau und ein Mann— wohnten, und erwarteten ungeduldig das Auftauchen der magischen Mondscheibe am nachtdunklen Himmel Bald darauf, nachdem die ersten blassen Mondstrahlen die Hotelfenster erreichten und In ihr Zimmer eindrangen, öffnete sich eines der Fenster im ersten Stockwerk. Eine weiße Hand streckte sich heraus, ein weiß umhüll- ter Körper folgte. Die Gestalt trat auf das Gesims, tat einen Schritt seitwärts und schwebte nun mit der ganzen Körperlänge an der Mauer... Gleich darauf begann sie den Aufstieg, dem sie anziehenden Monde entge- gen! Die gekrümmten Finger krallten sich über dem Kopfe in die Steinfläche, die Füße beugten sich leicht in den Knien, hefteten sich fest und schoben den Leib hoch Die im geisterhaft glitzernden Licht des Mondes vorgeführte Szene entlockte den Kehlen der Zuschauer unterdrückte Angst- Seufzer.„Nicht laut sprechen!“ galt die Pa- role.„sonst erwacht sie und stürzt ab!“ Nachdem die Frau am zweiten Stockwerk angelangt war, trat aus einem anderen Fen- ster der zweite Nachtwandler. Seine Klet- terbewegungen waren schneller als die sei- ner Partnerin. Er erklomm als erster das flache, über dem fünften Stockwerk liegende Dach. Dort wandelten die beiden weißen Gestal- ten, die Gesichter dem Monde zugewandt. Danach stiegen sie, kurz hintereinander, die Mauer hinab und verschwanden in ihren Zimmern. Essen allein macht nicht immer dick Nicht immer trägt das Essen allein die Schuld an einer Fettleibigkeit. Neben der Konstitution ist es häufig eine Seringe Stoff- wechselstörung, die diese übermäßige Fett- ansammlung verursacht. Es wäre nun falsch, jede einfache Stoffwechselträgheit gleich mit dem schweren Geschütz der Hormonbehand- lung anzugehen. Es gibt eine ganze Reihe von Präparaten, wie zum Beispiel Adiposetten, die, obgleich hormonfrei, durch eine günstige Eombination ihrer Wirkstoffe eine schonende Entfettung erreichen. Bei den Adiposetten wird der Fettstoffwechsel durch den Extrakt aus dem Blasentang angeregt, die Fettver- wertung durch verschiedene Ester dagegen eingeschränkt. Außerdem sorgen pflanzliche Abführmittel für eine Regelung der Darm- KAtiskeit und ausreichende Entwässerung. Einige Aufnahmen wurden von Reportern gemacht. Sie zeigten nur das, was die Augen gesehen hatten. San Franzisko war begeistert! Nicht aber der Polizeiinspektor Jack Kol- town. Während sich die dritte Vorstellung ab- spielte und die Straße vor dem Hotel von Menschenmassen vollgestopft war, schlich er sich auf das Hoteldach, noch ehe die Nacht- wandler dort angekommen waren. Dabei wäre er fast über ein Drahtseil gefallen. Er berührte es nur leicht mit der Hand, stellte seine Spannrichtung fest und lief schnell den Weg zurück, den er gekommen war. Minuten später erschien auf der Straße das Ueberfallkommando. Der Hotelbesitzer, drei Hilfsmänner und die beiden Nachtwandler Wurden abgeführt. Was war geschehen? Die beiden Gauner waren an Netzen hoch- gezogen worden, die ihre Körper unter den langen Nachthemden umgaben. Sie waren hauchdünn und in der Farbe der Hausmauer so meisterhaft angepaßt, daß sie nicht zu er- kennen waren. Der Hotelbesitzer gestand, den Trick ange- wandt zu haben, um viele Gäste in sein Haus zu locken. Der wirklicd, wahre Beweggrund lag jedoch in einer anderen Sphäre, In den drei„Nachtwandler-Nächten“, in denen die Bewohner der benachbarten Straßen das Wunder bestaunten, wurden von den Mithel- fern des FHotelbesitzers etliche Verbrechen verübt: zwei Juweliergeschäfte wurden aus- geplündert, zwei Banktresors geknackt, die Kasse der Methodistenkirche geleert und vier Ekzeme geheilt Ein biologisch hochaktives Heilmittel gegen Ekzeme, Beingeschwure, Furunkulose und Milckhschorf. Mit der Entdeckung, daß unser Organismus bei Vitamin F-Mangel die Widerstandskraft gegen bestimmte Krankheitserreger verliert, War guch die wesentliche Ursache vieler Hautleiden gefunden, Der Wissenschaft ge- lang es, Ungesättigte Fettsäuren Vitamin F) in höchstmöglicher Konzentration herzu- stellen. In dieser Reinheit übt Vitamin „F 99“— 80 heißt dieses r unschäd- liche Heilmittel — eine ent- scheidende Ak- tivität bei Haut- leiden aus. Drin- gend anzuraten ist die kombi- nierte Sed n mit V. nit Vitamin P 1 99 salbe(äußerlich) und Vitamin F 99-Kapseln (innerlich). Lesen Sie bitte den illustrierten Prospekt, den Sie kostenlos in Apotheken erhalten oder bei der BADAG, Abteilung D, Heidelberg, Postfach 452. tam ain Autos gestohlen. Der Gesamtwert der entwendeten Besitztümer belief sich auf rund 200 000 Dollar. Der Hotelbesitzer selbst wurde als ein vor Jahren sehr bekannter Bandit entlarvt. 0 Deutsche Sprache— schwere Sprache In Paris erschien ein Buch mit dem Titel „Perfekt Deutsck in allen Lebenslagen“. U. a. Finden sich folgende Redewendungen darin: „Beliebt dieser Zug in Deutschlands Rich- tung zu fahren?“..„Ieh bin in Panne, mög- cherweise backt eine Bremsbache fehl“.., „Behufs welches Ereignisses ist die glän- zende Versummlung erschienen??? einfachen Kammerdieners, besaß in der Hof- burg gute Freunde. Sie waren auf ihre Schönheit ebenso hereingefallen wie der Herr Kurt Etschwiler, der nur geheiratet wurde, um der jungen, Oesterreich glühend hassen- den Slowakin die Spionage zu ermöglichen. Kammerdiener Etschwiler schritt im Sep- tember 1903 stolz zum Traualtar. Alles be- Slückwünschte ihn zu der liebenswürdigen „Veronuschka“, die er sich im Sturm erobert zu haben schien. Der Arme ahnte nicht, daß seine Frau ganz andere Pläne hatte, als die Hausfrau zu spielen. Schon bald nach der Hochzeit setzte sie es durch, daß sie in der Hofburg beschäftigt wurde. Kaiser Franz Josef fiel die hübsche Veronika auf, er sprach einigemale leutselig mit ihr, und bald avan- eierte sie zur Rammerfrau einer Erzherzogin. Daß der Erzherzog dahinter steckte, wußte nur er und Veronika. 1911 ereignete sich ein peinlicher Dokumen- tendiebstahl. Dem zweiten Adjutanten des Thronfolgers Franz Ferdinand waren militä- rische Papiere entwendet worden. Der Täter blieb unbekannt. Auch in den beiden folgen- den Jahren verschwanden aus der Hofburg Kopien geheimer Erlasse und Anordnungen. Unschuldige wurden verdächtigt und gefan- gen gesetzt. Es kam der Weltkrieg, aus dem Kammerdiener wurde eir Soldat und aus seiner Frau die Freundin eines Beamten des Außen- ministeriums. Plötzlich verschwanden aus dem großen Haus am Ballhausplatz ebenso Dokumente wie früher aus der Hofburg, und das war endlich ein Hinweis für die Polizei. 1916 wurde Veronika verhaftet, verurteilt und in den Kerker gebracht. Die Revolu- tionswirren befreiten sie zwei Jahre später. 1919 heiratete sie, da der Kammerdiener gefallen war, Melchior Müller aus Wiener Neustadt. Von Spionage war nicht mehr die Rede. Erst in den zwanziger Jahren erinnerte man sich des Falles Veronika Etschwiler, als ein Memoirenbuch sie und ihre Tätigkeit für die Russen erwähnte. Aber die verheiratete Müller blieb ungeschoren und verbrachte die Zeit der Republik, des Ständestaates und der Hitlerära teils in Wien, teils bei Klagenfurt. Hier ist sie ruhig gestorben. Nur Rußland ge- dachte der patriotischen Slowakin, die ihre Jugend und Schönheit auf dem Altar des politischen Hasses geopfert hatte. Haus bes e Ces chielſten Ronald Clare aus Cineinnati Könnte sick nicht im geringsten uber seine kunf- tige Schwiegermutter heklagen, wohl aber über einen denhbar ungemütlichen Schwiegervater. Dieser führte Ronald, den Verlobten seiner Tochter, nämlich micht, ubde vorgesehen, an den FTraualtar, sondern ins— Gefängnis. Bei der Be- schaffung der Heiratspapiere stellte nmlich der Eæ-Schuiegervater, ein tuchtiger Polizeibeamter, ganz nebenbei fest, daß Clark ein seit zwei Jahren von der Zollfahndung gesuchter Uhren- Schmuggler ist. N Der Londoner Richter Lord Reyes zeigte sick in einer eigenartigen Weise u her die Entwielelung der Jugend- ſeriminalität besorgt, indem er sagte: „Die jungen Verbrecher halten sick an einen Ehrenlodet mehr Ich habe In- formationen, nach denen die Verbrecher älterer Schule mit der heutigen Ent- 3 wWichelung der Kriminellen und ihrem 3 Auftreten in keiner Weise einverstan- den sind.“ Bei Schmerzen bewährt Frabenschmerzen Kopfschmerzen 12 Tabletten helfen zuverlässig. remagin gibt schnell einen klaren Kopf. Es ist gut vertröglich. Körper. Machen SGIUckUchE FRAUEN wissen, worduf es ankommt. Korpulenz stört das seelische Gleichgewicht— Schlanksein dagegen und Selbstbewußtsein. dauung macht nicht nur schlank, son- dern entschlackt und entgiftet auch den Sie es wie viele schlanke Frauen: Nehmen Sie die be- quemen und bewährten DRIX-Pragees. packg. 1.35 u. 2.25 Ol in Apotheken u. Drogerſen aus dem Edelextrakt von Dr. Ernst Richters Fröhstüöcks-Kräuterfee ibt Sicherheit ine göte Ver- Nahrung Geld, einen Versuch, kosten soll. Am Waschtag brauchf die Haut lassen. Zu mager? Keine Sorge! Ergänzung der tägl. dureh Auxon- Wirkstoffe mittels ROSAN stärkt das Blut und hilft zu vollen, runden Körperformen. Fordern Sie gleich eine Packung für DM 7.80 (portofreh. Und schicken Sie kein sondern machen Sie erst der Sie Wenn Sie dann zu- frieden sind, können Sie sich ruhig 30 Tage mit der Bezahlung Zeit Herstellung H. Andresen, Hamburg 20, Fach BA 11. die fehlenden Mit Olivenöl und Glycerin hergestellt und hervorragend parfümiert, gewährt Ihnen Palmolive- Rasierseife immer eine langanhal- nichts besondere Pflege. Nivec erhält sie glatt schmeidig. Wie gut, daß es Nived gibt! Nupin und ge- Creme u. Seile 40 Jahte bew. b. Pickel, Gestcis- Ausschlag cem Hauljucken Wundsein usw. Leupin-Tee blutreinigend- sbführend. tende, glatte und ange neh- me Rasur. Kaufen Sie sich 1. Apoth. u. Orogeften Sie sofort Gratisprospekf von CO LEX, Hamburg 20/ SE 1 Wer ſein Kind liebt hilft ihm Konzentratlonsschwäche(Gedankenablenkung) zu beheben. Durch zusätzliche Beigabe glutaminreſcher Schirn-Direkt-Nofrung(ärztl. erreicht es sein Klassenziel so gut wWie andere, wird Wieder froh, ungehemmt und bleibt vor seelischen Schäden bewahrt, Helfen Sie lhrem 551 abel und verlangen Palmolive · Ra- sierseife, und überzeugen Sie sich selbst, daß Sie bei tägli- chem Rasieren erprobt) 5 einschl. Verpckg. Gestern auf See— Morgen in Ihrem Geschäft. Das Beste in Seefischen und Edelfischen! Eleferungen ven 15 Eg an. Frachtfrei. e SYVASSEN& CO. BREMERHAVEN- F. Alltskisebvsngelssssslschakt Seit 1913 f einer Stange f auskommen. Mir FEN MambticHEN Fuss»H 0 A „ 0 N d nd e g enn n 0. da S: 8-9 0. ie go d o 2. 0 e- e. 9„. ue