Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1. 70 zugl. 36 Pfg. Zustellgeld. Enzennummer 18 Pfg. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die G-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg. Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Ereisliste Nr. J Nr. 181 Montag, den 15. November 1954 6.754. Jahrgang 2 5 12 . N 15 IWV Im Gedenken an unsere Kriegsopfer Baden- Württemberg grüßte die Opfer der beiden Kriege Stuttgart(bsw). Die Trauer um die Opfer von zwei Weltkriegen verband am Sonntag die Bevölkerung Baden-Württem- bergs mit den Angehörigen von Gefallenen, Vermißten, hinter Stacheldraht Gestorbenen und Männer, Frauen und Kindern, due in der Heimat ihr Leben lassen mußten. Vor Ehren- malen wurden Kränze niedergelegt, an Sol- datengräbern Kerzen entzündet. Auf den öffentlichen Gebäuden waren die Fahnen auf Halbmast gesetzt, auch in den Gottesdiensten wurde auf den religiösen Sinn des Volks- ſtrauertages hingewiesen. Ein flammender Kranz aus Kerzen, von Schulkindern entzündet, lag am Samstag abend auf dem Ehrenfeld des Stuttgarter Waldfriedhofes ausgebreitet. In einer Feier- stunde im Gustav-Siegle-Haus stellten sechs Waisenkinder vor dem mit Tannenzweigen geschmückten Podium brennende Kerzen auf, Während die Stuttgarter Philharmoniker das Lied vom guten Kameraden spielten. Die Regierung Baden- Württembergs verneige sich mit der Bevölkerung des ganzen Landes im Ehrfurcht vor den Toten und versichere den Angehörigen ihre irmige Anteilnahme, sagte Justizminister Dr. Wolfgang mann im der Feier. Den Lebenden sei das Leiden und Sterben der„Schicksalsgefährten von gesterm“ Vermächtnis, Auftrag und Verpflichtung, für Witwen und Waisen zu sorgen. Ein Tag der Einkehr, ja des Glaubens und der Hoffnung und nicht der Anklage und der Verzweiflung sei der Volkstrauertag. Der Bevölkerung von Stuttgart rief ihr Oberbürgermeister Dr. K. Klett ins Gedächtnis zurück, daß im ersten Weltkrieg zehntausend Bürger und im zwei- ten 18 000 ihr Leben lassen mußten. Die Ange- hörigen von mehr als 10 000 ehemaligen Sol- daten hätten immer noch keine Gewißbeit über das Schicksal der Väter und Söhne. Auf dem Ehrenfriedhof in Freiburg legten Oberbürgermeister Dr. Hoffmann, ein Ver- treter des Regierungspräsidiums und ein Be- auftragter der Arbeitsgemeinschaft der Kriegsopfer- und Kriegsteilnehmerverbände Freiburgs am deutschen Ehrenmal sowie an Gräbern französischer Soldaten Kränze nie- der. Auf dem Ehrenfriedhof in Kehl, auf dem 6000 Gefallene des letzten Krieges ruhen, hatte am Samstag der Landesjugendring Ba- den- Württemberg zu einer Feierstunde un- ter dem Leitwort„Die Jugend entzündet das Licht des Gedenkens“ gerufen. Adenauer sprach am Volkstrauertag im Bonner Bundeshaus Bomm(E. B.) Würdiger Höhepunkt des dies- jährigen Volkstrauertages war am Sonntag eine Feierstunde im Bonner Bundeshaus, bei der die Spitzen des deutschen öklentlichen Lebens, unter ihnen Bundespräsident Heuss, der neun Millionen deutschen Toten zweier Weltkriege gedachten. In dem blumenge- schmückten Plenarsaal machte sich Bundes- kanzler Adenauer zum Sprecher aller Deut- schen, die um ihre Angehörigen trauern. Er Sagte, an diesem Tage der Einkehr und Selbst- besinmung gedenke ganz Deutschland der Ge- opferten in Dankbarkeit, Ehrfurcht und Treue. Diese Toten in 53 Ländern der Erde seien nicht vergessen, ihre Ruhestätten würden hei- lig gehalten. Die Trauer um sie werde dazu verbinden, die Last gemeinsam zu tragen. Aber auch als eine Mahnung sei die Stimme der Toten zu hören.„Wir wissen, was sie uns sagen, wir wollen ihr Vermächtnis er- füllen und mit ganzer Kraft uns für den Frieden einsetzen“. Der Bundeskanzler dankte bei dieser Gelegenheit allen, die sich um die Gräber der toten Deutschen bemühen. Auch der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Gustav Ahlhorn, sprach Worte des Gedenkens. Eine besondere Note erhielt die Feierstunde mit der Erstauffüh- rung des symphonischen Chorwerkes„Hiob“ vom Rudolf von Ortzen. U e WICHTIGES IN KURZz E Der Bundesausschuß des BHE machte seine Zustimmung zum Saarvertrag von der befrie- digenden Beantwortung von Fragen abhängig, die er dem Bundeskanzler bezüglich der Aus- legung dieses Vertrages übermittelt hat. Prof. Dr. Otto Scheel, früherer Ordinarius für Geschichte an der Kieler Universität, ist im Alter von 80 Jahren einer Lungenembolie er- legen. „Sie hören Max Reimann“ hatten die Kom- munisten in Kassel auf Plakaten angekündigt; Reimann sprach— über Tonband. Jawaharlal Nehru, der Ministerpräsident In- diens, gab bekannt, daß er eine offizielle Ein- ladung zu einem Besuch in Moskau erhielt. Osterreichs Sozialisten wählten Vizekanzler Schärf erneut zu ihrem Parteivorsitzenden; Stellvertreter wurden Innenminister Helmer und der Wiener Bürgermeister Jonas. Ministerpräsident Loschida hat seinen Be- such in den USA beendet und die e nach Japan angetreten. Moskau sdalägt Sicerheulskonteren⸗ Vor Gegenzug gegen die Pariser Verträge 23 europäische Staaten eingeladen Moskau(UP). Als Antwort auf die Pa- riser Deutschland-Verträge hat der Kreml am Samstag die Abhaltung einer europäischen Sicherheitskonferenz mit dem Ziel des Ab- schlusses eines entsprechenden Paktes vor- geschlagen. In gleichlautenden Noten, die den diploma- tischen Vertretern der betroffenen Staaten in Moskau zugestellt wurden, forderte die So- wjetunion im Einverständnis mit der polni- schen und tschechischen Regierung 23 euro- päische Staaten und die USA auf, an einer solchen Konferenz teilzunehmen, die am 29. November entweder in Paris oder in Moskau beginnen soll. Als 24. Staat ist das kommunistische China eingeladen worden, der Konferenz als Beobachter beizuwohnen. In den Noten wird darauf hingewiesen, daß die Abhaltung der vorgeschlagenen Sicher- heitskonferenz zu einem späteren Zeitpunkt nicht ratsam sei, da in verschiedenen euro- päischen Ländern bereits im Dezember die Diskussionen über die Ratifizierung der Pa- riser Deutschland-Verträge beginnen. Sollten die Pariser Verträge ratifiziert werden, dann entstünde nach sowjetischer Ansicht eine Dage, die eine Lösung der schwebenden euro- päischen Probleme— vor allem der Deutsch- land-Frage— gefährden würde. Das Ziel der Vorgeschlagenen Konferenz soll„ein allge- meines europäisches Sicherheitssystem“ sein, das sich auf der Achtung der„legalen“ In- teressen aller— der großen wie der kleinen — europäischen Staaten gründe. Dies sei die Alternative zu dem„verderblichen Kurs der Wiederherstellung des deutschen Militaris- mus und der Schaffung gegeneinander gerich- teter Militärblöcke in Europa“ Bei den 23 europäischen Staaten, die der Kreml zu der in Aussicht genommenen Si- cherheitskonferenz eingeladen hat, handelt es sich um Albanien, Belgien; Bulgarien, Däne- mark, die deutsche Sowjetzonenrepublik, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbri- tannien, Holland, Italien, Island, Jugoslawien, Luxemburg, Norwegen, Osterreich, Polen, Ru- mänien, Schweden, die Schweiz, die Türkei, die Tschechoslowakei und Ungarn. In dieser Liste vermißt man die westdeutsche Bundes- republik, Spanien und Portugal. Zu keiner dieser drei Regierungen unterhält die Sowijet- union diplomatische Beziehungen. Die Tür zu ihrer Einladung bleibt jedoch in der sowjeti- schen Note durch den Satz ausdrücklich ge- öffnet, die Sowjetunion hoffe, dag Frank- reich, Großbritannien und die USA diejeni- gen europäischen Nationen, zu denen die So- Wietunion keine diplomatischen Beziehungen unterhalte, von sich aus zu der Konferenz einladen würden. Die sowjetische Regierung geht in ihrer Note zunächst auf die Pariser Abkommen ein, deren Verwirklichung nach sowjetischer Darstellung folgende Gefahrenmomente her- Auf beschwören würden: 1. Westdeutschland erhält eine Armee von 500 000 bis 520 000 Mann, die über große Luft- und Panzerstreit- kräfte verfügen soll. 2. Die Leitung der Ar- mee übernehmen die deutschen Generale, die schon an der Spitze der Hitler-Armee stan- den. 3. Westdeutschland kann„unbegrenzt“ Waffen produzieren und Atomwaffen besit- zen. 4. Das remilitarisierte Westdeutschland Wird einer neuen, aggressiven, militärischen Mächtegruppierung, der„Westeuropa-Union“, eingegliedert. Die Schaffung militärischer Kräftegruppen aber fördere— wie der erste und der zweite Weltkrieg gezeigt habe— die Verschärfung der Gegensätze und schlieg- lich zum Kriege. 5. Der Rüstungswettlauf, Werde verstärkt und die Bürde militärischer Ausgaben für die europäischen Völker be- trächtlich erhöht. Die sowjetische Regierung weist weiter darauf hin, daß die Politik der Wiederauf- rüstung Westdeutschlands mit der Festigung des Friedens in Europa und der Wiederher- stellung der deutschen Einheit unvereinbar sei und außerdem gegen den französisch-so- Wjetischen Bündnisvertrag vom Jahre 1944 und den britisch- sowjetischen Bündnisver- trag vom Jahre 1942 verstoße. Die von der sowietischen Regierung vor- geschlagene europäische Sicherheitskonferenz diene dem Ziel, die deutsche Einheit wieder- herzustellen, die Besatzungstruppen aus Ost- und Westdeutschland zurückzuziehen, die Stärke und Bewaffnung der deutschen Poli- zeiverbände in Ost- und Westdeutschland festzulegen und damit zur allgemeinen Be- friedung Europas beizutragen. Diese Vor- schläge seien, als sie schon früher unterbrei- tet worden seien,„in einer Anzahl europäi- scher Staaten“ und in der Gffentlichkeit all- gemein günstig aufgenommen worden. Nur ein europäisches kollektives Sicherheitssystem könne die internationalen Spannungen ver- mindern und den Frieden sichern. Rotchina soll wegen seiner„besonderen Verpflichtun- gen für die Aufrechterhaltung des internatio- nalen Friedens und der Sicherheit“ an der Konferenz als Beobachter teilnehmen. Adenauer für Sicherheits konferenz Aber erst nach den Ratifkationen— Ollen- Hauer für„normale Beziehungen“ mit Moskau Bonn(E. B.) Bundeskanzler Adenauer ver- tritt zu dem neuen sowzetischen Konferenz- Vorschlag die Auffassung, daß man dem Ge- danken einer europäischen Sicherheitskonfe- renz erst dann nähertreten könne, wenn das Pariser Vertragswerk ratifiziert ist. Nach amtlicher Mitteilung betrachtet Aden- auer den sowjetischen Vorschlag als einen di- rekten Erfolg der in Londoh und Paris mit der Bildung einer Westeuropäischen Union eingeschlagenen Politik. Eine solche Konferenz mit den Sowiets bedürfe jedoch eingehender Vorbereitungen, die während der von der So- Wietunion angesetzten Frist von 14 Tagen gar nicht möglich seien. In einer Wahlrede in Darmstadt hatte der Kanzler am Samstag abend erklärt, er würde es begrüßen, wenn zu gegebener Zeit eine solche Konferenz mit den Sowjets zustande käme. Die Schaffung eines Sicherheitssystems für Europa würde eine„ungeheure Erleichte- rung“ bedeuten und möglicherweise zur Wie- der vereinigung Deutschlands führen. Der Kanziler wies in diesem Zusammenhang dar- auf bin, daß nach einer Außerung der „Prawda“ die Sowjetunion nichts mehr gegen den Atlantikpakt und gegen die Beteiligung der USA an einem kollektiven Sicherheits- system in Europa einzuwenden habe. Diese Tatsachen seien ein„direkter Erfolg unserer Politik“. Ollenhauer meinte in einer Wahlrede in Weißenburg Gayern), der Westen könne die Einladung der Sowjetunion nicht einfach ab- lehnen. Daß die Sowiets den Westen in diese Lage gebracht hätten, habe sich der Westen selbst eingebrockt, denn mit dieser Einladung liege die Initiative für eine europäische Ent- spannung jetzt bei den Sowiets, obwohl es eigentlich die Aufgabe des Westens gewesen Wäre, den Weg zur Entspannung aufzuzeigen. Ollenhauer sprach sich bei dieser Gelegenheit für„normale Beziehungen“ zur Sowjetunion Wie zur Zeit der Weimarer Republik aus. Nach einer ersten Prüfung der Note wurde in politischen Kreisen Bonns auch auf die Mög- lichkeit hingewiesen, dag die Sowjetunion einen doppelten Zweck mit dieser Einladung Verfolge. Sie könne nämlich auch durchaus die Absicht haben, im Falle der Ablehnung der Einladung nur die Ostblockstaaten am Kon- ferenztisch zu vereinen, um mit ihnen eine der West europäischen Union gegenüberstebhende Osteuropäische Union vorzubereiten. Eine solche östliche Blockbildung würde die Sowiet- union nach Ansicht dieser Kreise in den Stand versetzen, dem westlichen Block vom Osten her ein auch formal geschlossenes System ge- Senüberzustellen, das als geschlossener Part- ner in ein europäisches Sicherheitssystem ein- Sebracht werden könnte. Für eine ausschließ- lich auf östliche Staaten beschränkte Konfe- renz sprechen nach Meinung dieser Kreise der genaue und kurzfristig vorgeschlagene Konfe- renztermin, der außer Paris genannte Konfe- Tenzort Moskau und die Einladung der So- Wietzonen-Republik. Erste Reaktion auf die Sowietnote— Ist Moskaus Plan garnicht durchführbar? London(UP). Während aus den ersten Reaktionen in den Hauptstädten der drei westlichen Großmächte schon jetzt herauszu- lesen ist, daß man die neuen sowzetischen Vorschläge wahrscheinlich ablehnend beant- Worten wird, bewahrt man in den kleineren Ländern noch Zurückhaltung. In Washington, London und Paris ist man It, daß der Vorschlag einer gesamt- europaischen Konferenz mit Einschluß der USA und Rotchinas weiter nichts bedeutet als ein neuer Versuch, die Ratiflzierung der Pa- Tiser Abkommen und damit eine deutsche Wiederaufrüstung zu vereiteln. Nach ameri- Kkanischer Auffassung ist die sowjetische Note, wie auch frühere Vorstöße dieser Art, in er- Ster Linie an Frankreich gerichtet, das dem Plan einer Wiederbewaffnung Westdeutsch- Jed rotz mancher Zugeständnisse noch im- mer skeptisch gegenübersteht. Die Vorschläge werden in Washington also vor allem als Pro- Pagamdamanòver gewertet. Was die Haltung der amerikanischen Regierung betrifft, so ver- Weist man auf die jüngste Stellumgnahme von Dulles, wonach Konferenzen mit Moskau nicht cher Aussicht auf Erfolg haben, bis die Pa- Tiser Abkommen unter Dach und Fach ge- bracht sind. Nach Darstellung amtlicher Kreise die USA mit Großbritannien, Frankreich und amderen NATO- Staaten wie auch mit der Deutschen Bundesrepublik und Osterreich schon in Kiirze Konsultationen aufnehmen und die sowjetische Note wahrscheinlich noch vor dem 29. November beantworten. Man rechnet auch mit inoffiziellen Gespr ächen mit Spanien und Portugal, die nicht direkt einge- 1aden worden sind. Eim diplomatischer Ge- Währsmanm in London äußerte die Uberzeu- gung, daß die große Mehrheit der westeuro- päischen Staaten den Konferenzvorschlag ab- lehnen wird. Seit dem letzten Vorschlag Mos- kaus für die Schaffung eines kollektiven Si- cherheitssystems in Europa sei nichts einge- treten, erklärte er, was diesen Plan inzwi- schen schmackhafter gemacht hätte. Als neues Moment in der sowjetischen Note hebt men jedoch die Tatsache hervor, daß Moskau sich im Gegensatz zu früher nicht mehr allein an die westlichen Großmächte Wandte, sondern jetzt auch die kleineren Staa- ten, die neutralen eingeschlossen, in seine „Sicherheitskampagne“ einzuziehen versucht. Andererseits verweist man darauf, daß die Eimladung an Staaten ergangen ist, mit de- nen Großbritannien und die USA keine di- Pplomatischen Beziehungen unterhalten. So er- kennen die USA zum Beispiel Rotchina nicht an, das nach sowjetischem Wunsch als Be- obachter am Konferenztisch sitzen soll. Ebenso verhält es sich mit der Ostzonenregierung und einigen anderen Satellitenstaaten. Schon diese Tatsache allein dürfte, nach britischer Auf- fassung, ein Grumd sein, die Eimladung Mos- kus abzulehnen. In den politischen Kreisen von Paris teilt mam im wesentlichen die Ansichten Washing- tons und Londons. Die dänische Regierung erwägt, die norwegische und schwedische Re- gierung bezüglich der sowjetischen Eimladung zu konsultieren. Wie aus der Regierung nahe- stehenden Kreisen verlautet, kann es als ziemlich sicher gelten, daß Dänemark die Ein- ladung ablehmt und dag Norwegen dieselbe Haltung einnehmen wird. Doch hält man es für unwahrscheinlich, dag Schweden eine ähnliche kompromißlose Haltung einmehmen Wird. Ministerrat berät den Saar- Vertrag Westeuropäische Union schaltet sich ein— Ergebnis der Pariser Aussprache Bonn(E. B.) Das deutsch- französische Saarabkommen wird Anfang kommenden Jah- res in einzelnen Teilen noch einmal vom Mi- nisterrat der Westeuropäischen Union behan- delt werden. Die Außenminister Großbritan- niens, Frankreichs, Italiens, der Benelux Staaten und der Bundesrepublik werden un- ter anderem den vorgesehenen europäischen Saar- Kommissar wählen und seine Befug- nisse abgrenzen. Diese Vereinbarung war eines der Ergeb- nisse der Aussprache, die Botschafter Blan- kemhorn am Freitag mit dem Kabinettschef des französischen Ministerpräsidenten Men- des-France, Jean Marie Soutou, in Paris hatte. Nach französischer Version ist dabei auch eine„Präzisierung“ derjenigen Bestim- mungen des Abkommens erörtert worden, die einer näheren Erläuterung bedürfen. Vor al- lem aber drehte sich das Gespräch zwischen Blankenhorn und Soutou um den Artikel 14 des Saar-Abkommens, der eine Zustimmung des Ministerrates der Westeuropäischen Union zu einzelnen Bestimmungen des Abkommens vorsieht. Dieser Ministerrat kann sich aber mit dem Saar-Abkommen erst nach seiner UNT U refrfgHRHSsuON Jpοαντν ανοαοαναν,:(8s fu p UH Urs Tren pers ue gend ur 38 Ae Losfand unepug Sp gep S pοινονν⏑ 8 er eee ene enen Auf jeden Fall werden die deutsch-frangö- sischen Saargespräche(die nach der Rückkehr von Mendès-France und Soutou aus den USA fortgesetzt werden sollen) später noch einmal auf multilateraler Ebene weitergeführt, wenn die Frage des Saarkommissars entschieden werden muß. Bei dieser Gelegenheit könmte damm unter Umständen auch eine Reihe von anderen Fragen geklärt werden, die nicht un- mittelbar mit den Befugnissen des Saarkom- missars zusammenhängen. Es besteht aber noch eine andere Möglich- keit: daß sich der Ministerrat schon vor seimer Konstituierung als Organ der Westeuropäi- schen Union und zwar als„einfache Außen- minister- Konferenz“ mit dem Saarproblem beschäftigt und Entscheidungen über den Kommissar trifft. Das Saarabkommen selbst sagt nichts über den Zeitpunkt seiner Wahl und nicht viel über seine Befugnisse aus. Diese beiden Fragen sind aber für die An- Werddung des Abkommens besondere Bedeu- tung. ——— Allenauer ist zuversichtlich Im eimer Wahlversammlung in Darmstadt schilderte der Kanzler die Vorteile, die das Abkommen über die Saar im Vergleich zum bisherigen Zustand biete. Rein Deutscher könne auf den„irrsinnigen Gedanken“ kom- men, dieses Gebiet mit Gewalt zurückzuholen. Alles, was sich erreichen lasse, könne also nur durch„vernünftige Verhandlungen“ zustande gebracht werden. Immerhin stelle die„Wies derherstellung cler Politischen Freihei schon einen„ganz großen Erfolg“ dar. Auch sei ausdrücklich vereinbart, daß die Saarbe- völkerung über diejenigen Bestimmungen ei- nes künftigen Friedensvertrages frei ent- scheiden könme, die sich auf die Saar bezie- hen. CDU für kommunalen Landrat Verwaltungsfachleute der CDU tagten in Karlsruhe Karlsruhe dsw). Für die Beibehaltung des kommunalen Landrates sprach sich die kommunalpolitische Vereinigung der nordba- dischen CDU auf einer Sitzung in Karlsruhe aus. In einer Entschließung an die CDU-Land- tagsfraktion und die baden- württembergische Regierung lehnte die Vereinigung den Versuch, im Entwurf des Landesverwaltungsgesetz eine staatlichen Landrat zu statuieren und auf diese Weise den Weg für den staatlichen Landrat frei zu machen, ebenso ab, wie den Kompromigvorschlag im Entwurf der Land- Kreisordnung, wonach der staatliche Landrat der Zustimmung des Kreistages oder der zu Wählende Landrat der vorherigen Geneh- migung des Staates bedarf. Der kommunale Landrat, so wurde betont, habe sich in den Aufbaujahren bewährt, so dal eine Anderung nicht notwendig sei. Außerdem entspreche die Doppelgleisigkeit zwischen staatlichem Land- rat und Landkreisselbstverwaltung weder in verwaltungsorganisatorischer noch in finanz- Wirtschaftlicher Beziehung den Grundsätzen einer übersichtlichen und sparsamen Verwal- tung. In einer weiteren Entschließung brachte die kommunalpolitische Vereinigung zum Aus- druck, daß sie eine gemeinsame parlamenta- rische Behandlung des Landesverwaltungsge- setzes, der Gemeindeordnung und der Kreis- ordnung für erforderlich halte, damit der in- nere Zusammenhang der drei Gesetzeswerke gewährleistet werde. Die Vereinigung wird am 4. Dezember auf einer ganztägigen Sitzung in Karlsruhe den Referentenentwurf der Gemeindeordnung für Baden- Württemberg beraten. FDP/DVP für drei Regierungspräsidien Regierung soll Saarabkommen ablehnen Freudenstadt(sw). Die Landtagsfrak- tion und der erweiterte Landesvorstand der FDP/DVP Baden- Württembergs haben sich auf einer ganztägigen Sitzung in Freuden- stadt für die Bildung von drei Regierungs- präsiden ausgesprochen, die ihren Sitz in Stuttgart,. Karlsruhe und Freiburg haben sol- len., Die Verminderung auf zwei und die Ver- mehrung auf fünf Regierungspräsidien wurde Abgelehnt. In einer Entschließung stellten Fraktion und Vorstand fest, daß wegen der Größe des Landes und der wünschenswerten Dekonzentration der Verwaltungsarbeit grund- sätzlich Regierungsbezirke beizubehalten seien, deren künftige Grenzen sollten jedoch, eber so Wie die der Kreise, über die seitherigen Lan- des- umd Zonengrenzen hinausgreifen, falls es die Interessen von Wirtschaft und Verkehr erforderten. Die Neueinteilung der Kreise müsse gleichzeitig mit der Beratung des Lan- desverwaltungsgesetzes erfolgen. Wünschens- Wert sei eine möglichts einfache Fassung des Landesverwaltungsgesetzes Mit überwiegender Mehrheit sprachen sich die Landtagsfraktion und der Landesvorstand der FDP/DVP gegen das Saarabkommen in seiner jetzigen Form aus. Die Fraktion be- schloß, dem Landtag einen Antrag zu unter- Preiten, in dem die Regierung ersucht wird, bei der künftigen Beratung der Pariser Ver- träge durch den Bundesrat das Saarabkom- men abzulehnen. Eine Zustimmung dürfe nur unter der Bedingung erfolgen, daß das Ab- kommen in erneuten Verhandlungen grundle- gend geändert und damit die Zugehörigkeit des Saargebietes und der dort wohnenden 930 000 Deutschen zu Deutschland gesichert Wird. Haile Selassie war in Hamburg Letzter Tag seines Deutschlandbesuches— Weiterreise nach Kopenhagen Hamburg(UP). Am letzten Tage seines fast einwöchigen Besuches in der Bundesre- publik besuchte der Kaiser Haile Selassie von Athiopien am Samstag den Hamburger Hafen und das Bethesda- Krankenhaus in Bergedorf. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr der äthiopische Kaiser in der Senatsbarkasse „Hamburg“ durch die Hafenbecken, wo ihn besonders der noch in der Hansestadt liegende größte Tanker der Welt, die„Al-Malik Saud Al-Awall, die Umschlage- Einrichtungen und die Werften interessierten. Vor der Hafen- pundfahrt hatte ein Besuch Haile Selassies beim Senat und ein Gegenbesuch der Ham- burger Stadtväter im Hotel„Atlantik“, wo der Kaiser in einer prächtigen Suite mit Blick Auf die Alster wohnte, stattgefunden. Hierbei trug sich Haile Selassie in das Goldene Buch der Stadt ein und überreichte Bürgermeister Dr. Kurt Sieveking als Geschenk zwei mit Silber beschlagene äthiopische Speere, einen Soldbeschlagenen Schild sowie zwei gekreuzte Afrikanische Elefantenzähne. schenk überreichte Sieveking dem Kaiser ei- nen Admiralitäts-Portugaleser, eine goldene Hamburger Ehrenmünze aus dem Jahre 1783, und einen Sextanten. Am Nachmittag fuhr die Wagenkolonne des Gastes nach dem benachbarten Bergedorf, wo der Kaiser das Krankenhaus Bethesda besich- tigte, dessen moderne Einrichtungen vielleicht beispielgebend für das von ihm geplante Kran- kenhaus in Addis Abeba sein werden. Den Abschluß des Tages bildete ein groger Abend- empfang im Rathaus, zu dem etwa 500 Gäste geladen wurden. Am Sonmtag Vormittag, unmittelbar vor Seiner Weiterfahrt nach Kopenhagen und Stockholm, legte Haile Selassie anläßlich des Volkstrauertages am Ehrenmal der Stadt, ei- nen Kranz nieder. Die Bürgermeister und Se- matoren der Hansestadt verabschiedeten sich auf dem mit den Farben Athiopiens und den Farben der Bundesrepublik und Hamburgs geschmückten Dammtorbahnhof von ihrem hohen Gast. Als Gegenge- Mendeéès-France flog nach Amerika Zuerst Besuch in Kanada— Die USA sollen Frankreich helfen Paris(UP). Der französische Ministerprä- sident Pierre Mendèes-France begab sich am Samstagabend auf dem Luftwege nach Kanada und den USA. Er wird von seiner Frau und einem Stab enger Mitarbeiter begleitet. Im Vordergrund der Gespräche, die Mendès- France mit den verantwortlichen Stellen in Washington führen wird, soll nach Mitteilun- gen aus seiner Umgebung das Ost-West-Ver- hältnis stehen, für das sich der französische Ministerpräsident eine„Normalisierung“ und „Entspannung“ wünscht. Allerdings soll Men- des-France die Auffassung vertreten, eine Konferenz mit den Sowjets werde für den We- Sten erst dann sinmvoll sein, wenn die Pariser Abkommen ratifiziert sind. Einer der stärk- sten Trümpfe, die der Ministerpräsident nach Amerika mitnahm, ist die weitgehende Sicher- heit, dag die Französische Nationalversamm- lung, die den EVG- Vertrag verwarf, die neuen Abkommen billigen wird. Zu den weiteren Themen, die Mendeèes- France in Amerika behandeln wird, gehören Indochina(wo Südvietnam dringend Hilfe braucht und die Frage der Beziehungen zu Ho Tschi Minh im Norden akut wird), Nordafrika (Wobei Mendeès-France hofft, Amerika dazu zu bewegen, begütigend auf Agypten einzuwir- ken) und die allgemeine Abrüstung. Volksrepublikaner lehnen Verträge ab Paris(UP). Das Nationalkomitee der Volks republikanischen Partei(MRP) empfahl den Mitgleidern der MRP- Fraktion in der Na- tionalversammlung, bei der Ratiflzierungsab- stimmung über die Pariser Abkommen sich entweder der Stimme zu enthalten, oder da- gegen zu stimmen. Die Ratifizierungsdebatte soll vom 14. bis 17. Dezember stattfinden. Die MRP hat in der Nationalversammlung 86 Sitze. In einer Resolution zur politischen Lage bekannte sich die MRP- Führung erneut zur außenpolitischen Linie von Robert Schu- man und Georges Bidault. Cœlacanth lebend gefangen Tananarive/ Madagaskar(UP). schaftlern ist es gelungen, zum ersten Mal einen Cclacanthen, einen sogenannten Qua- stenflosser, lebend zu fangen. Diese Fischart galt als eines der„missing links“ in der Ent- Wicklungsgeschichte. Die Flossen dieses Fi- sches sind quastenartig geformt und sind nach Ansicht der Wissenschaft als die Vor- ljäufer der Beine der Landlebewesen anzu- sehen. Bisher sind erst drei dieser seltenen Fische, die man für längst ausgestorben hielt, tot gefangen worden. Wissen- Sowjets fordern Atom- Vetorecht Osterreich will in die UN- UNESCo lehnt Rotchina ab Newyork(UP). Der sowjetische Chef- delegierte Wyschinski forderte vor dem Poli- tischen Hauptausschuß der UN-Vollversamm- jung im Falle einer Verwirklichung des Eisenhowerplanes für die friedliche, interna- tionale Erschließung der Atomkraft das Veto- recht für die Sowjetunion. Gleichzeitig um- ging er jedoch die Frage, ob die Sowjets überhaupt zu einer Mitarbeit in dieser ge- planten internationalen Körperschaft bereit sind. Gleichzeitig kritisierte Wyschinski aber, daß der Eisenhower-Plan nicht auch ein Ver- bot der Wasserstoff- und Atombomben vor- sehe. Er versicherte, die Sowjetunion sei „jetzt wie immer“ bereit, den„Grundsatz der internationalen Zusammenarbeit für die Un- terstützung der friedlichen Atomforschung zu unterstützen“, Vor weiteren Zusagen müsse er aber vom Westen noch in einer Reihe von Fragen Klarheit erhalten. Er wolle„in eini- ger Zeit“ noch einmal darauf zurückkommen. Der österreichische Bundeskanzler Raab, der am 20. November seine Reise nach den USA antritt, wird in New Vork mit dem so- Wjetischen UN- Delegierten Wyschinski Füh- lung nehmen. Nach Informationen aus Wien Will er dabei die Möglichkeit einer Aufnahme Osterreichs in die UN anschneiden. Die Frage des Staatsvertrages für Osterreich dürfte je- doch nur am Rande berührt werden, da da- für Außenminister Molotow zuständig sei, der jederzeit die Möglichkeit habe, mit Osterreich auf diplomatischem Wege Fühlung zu neh- men. Die Vollversammlung der UNESCO in Montevideo lehnte mit 43 gegen 4 Stimmen einen sowjetischen Antrag ab, die national- chinesische Delegation durch eine rotchine- sische zu ersetzen. Obwohl das Zulassungs- komitée der Vollversammlung den Antrag bereits vorher abgelehnt hatte, brachte der Sowijetdelegierte seinen Wunsch noch einmal vor. Die Vollversammlung stimmte dagegen einem britischen Antrag zu, wonach die Be- ratung über die Aufnahme Bulgariens und Rumäniens in die Unesco um zwei Jahre aus- gesetzt wird. Einer Reihe von nichtselbstän- digen Gebieten wurde die assoziierte Mit- gliedschaft in der UNESCO zugebilligt. Dazu gehören die Goldküste, Nordborneo, Singa- Pur, Jamaika, Trinidad und Barbados. Sir John Kotelawala, Premierminister Cey- Ions, traf, aus Rom kommend, in Paris ein. Uberschwemmungen in Marokko forderten nach amtlichen Feststellungen in den letzten zwei Wochen 30 Todesopfer. Zwei amerikanische Fliegeroffiziere stellten nelle Weltrekorde auf, indem sie aus 15 000 Meter Höhe mit Fallschirmen absprangen; in dieser Höhe betrug die Lufttemperatur minus 37 grad Celsius. Is Bergarbeiter kamen ums Leben, als in etiem Bergwerk bei Farmington(USA) aus unbekannten Gründen eine Explosion statt- fand. Staatspräsident Naguib abgesetzt Wegen Kontakt mit der Moslem-Bruder- schaft?— Ausnahmezustand in Agypten Kairo(UP). Der ägyptische Revolutions- rat hat am Sonntag vormittag Staatspräsi- dent Mohammed Naguib ohne offizielle Be- gründung seines Postens enthoben und im ganzen Land den Ausnahmezustand verhängt. Die ägyptische Presse hatte in den Früh- ausgaben mit groger Aufmachung berichtet, daß Naguib angeblich von dem geplanten Umsturzversuch der Moslem Bruderschaft Kenntnis gehabt habe und damit einverstan- den gewesen sei. Die Meldungen stützten sich auf Zeugenaussagen, die in dem Verfahren gegen das Bruderschaftsmitglied Mahmud Abdel Latif gemacht wurden, der vor zwei Wochen einen mißglückten Attentatsversuch auf Ministerpräsident Nasser unternommen hatte. Wie Informationsminister Salem be- Kanmtgab, soll Naguib nicht vor Gericht ge- stellt werden. Der Präsidenten-Posten soll Zunächst unbesetzt bleiben. Naguib nahm die Absetzungsorder im Prä- sidentenpalais mit Gelassenheit zur Kenntnis. Nachdem er persönliche Papiere an sich ge- nommen hatte, verließ er mit seiner gewohn- ten Tabakspfeife im Munde sein Büro. Die Wartenden Pressevertreter begrüßte er mit einem freundlichen Lächeln und verabschie- dete sich dann von den Militärposten durch Handschlag. Naguib hatte seit seiner Al- lösung als Ministerpräsident kaum noch Kon- takt mit den jungen Offizieren, die König Faruk außer Landes gewiesen und die Ge- schicke des Landes in die Hand genommen hatten. Ein Regierungsdekret untersagte der Presse, Bilder des beliebten Präsidenten zu veröffentlichen oder über seine Tätigkeit zu berichten. Die Nachricht von der Absetzung Naguibs kam nicht überraschend. Schon lange zirku- lierten Gerüchte, wonach er endgültig von der politischen Bühne abtreten müsse. Sie Wurden zwar dementiert, hielten sich aber trotzdem hartnäckig. Das miß glückte Attentat Auf Nasser trug wesentlich dazu bei, die Po- Pularität des Minister präsidenten zu erhöhen. Gfter als sonst zeigte er sich in der Gffent- Üüchkeit, um die Gunst der Massen zu gewin- nen. Uber die tatsächlichen Gründe der Span- nungen zwischen den jungen Offizieren und dem General sind nie Einzelheiten an die Otlentlichkeit gedrungen. Doch war es of- fenes Geheimnis, daß der bedächtige General seinen temperamentvollen und fortschritts- gläubigen Mitarbeitern nicht radikal genug War und sie vor allem seinen wachsenden Einfluß bei der Bevölkerung fürchteten. Feuergefecht in Kairo Zur gleichen Zeit mit der Bekanntgabe der Absetzung Naguibs ereigneten sich in Kairo neue Zusammenstöhe zwischen Mitgliedern der verbotenen Moslem- Bruderschaft und der Polizei. Dabei wurden 3 Personen getötet und 17 verletzt. Als Polizisten in ein Versteck der Bruderschaft eindringen wollten, setzten sich drei Angehörige der fanatischen Organisation mit Feuerwaffen zur Wehr. Es entspann sich ein heftiger Schußwechsel, in dessen Verlauf auch Handgranaten geworfen wurden. Zwei der Moslem- Brüder wurden dabei getötet. Der andere Tote ist ein Passant. Unter den 17 Verwundeten befinden sich zwei Polizeibe- amte und 15 Passanten. Seit Beginn der Ak- tion gegen die Bruderschaft sind rund 1000 Angehörige dieser Organisation verhaftet worden. Machtkampf unter den Vietminh? Nationalistische und linientreue Kommunisten befehden sich Saigon(UP). Irmerhalb der Vietminh- Regierung in Nordvietnam soll nach Ansicht hiesiger französischer Wirtschaftskreise ein Machtkampf zwischen nationalistischen und Iimientreuen kommunistischen Politikern im Gange sein. Als Anführer der nationalisti- schen Gruppe, die einen allzu starken Ein- fluß Chinas und der Sowjetunion auf Viet- nam ablehnt, wird der Präsident der Volks- republik Vietnam, Ho Tschi Minh, bezeichnet. Trotz seines großen persönlichen Prestiges sollen sich aber Ho und seine Anhänger in- nerhalb der Führung der Vietminh in der Minderheit befinden. Als Proponent des ein- Seitig nach Moskau und Peking orientierten Kurses wird Außenminister Pham van Dong angesehen. Auf der Seit Hos soll sich unter anderem General Giap befinden, der die Vietminh- Armee in Kampf gegen Frankreich führte. Sowohl Ho als auch Giap sollen durchaus geneigt sein, Frankreich einen gewissen Ein- fluß in Nordvietnam einzuräumen, der als Gegengewicht gegen die Einmischungsversu- che Chimas dienen könnte. Ho hat sich schon in den letzten Wochen wiederholt für freund- schaftliche Beziehungen zu Frankreich ausge- sprochen und auch die Möglichkeit einer Auf- nahme seines Landes in die Französische Union nicht rundweg abgelehnt. In Anbe- tracht des Machtkampfes in Nordvietnam mes Sell die genannten französischen Wirtschafts- kreise den bevorstehenden Wirtschafts-Ver- handlungen zwischen Frankreich und der Vietminh- Regierung große Bedeutung bei. Coleraines Meinung über Rußland Chicago(UP). Lord Coleraine sagte in einer hiesigen Veranstaltung der„English Speaking Union“, daß er nach seinem Besuch im Rußland weniger besorgt um die Zukunft der Menschheit sei. Früher habe er geglaubt, daß Großbritannien die Bedeutung der Was- Serstoffbombe als Abschreckungsmittel über- trieben habe. Die Tatsache, daß die Sowjets die Wasserstoffbombe ebenfalls besitzen, lasse es ihnen aber keineswegs wünschenswert er- scheinen, ein Opfer dieser Superwaffe zu werden. Nach seiner Uberzeugung werde Moskau ziemlich alles daransetzen, um einen Krieg zu vermeiden. Neues aus aller Welt Flüchtender Autodieb erschossen Polizei jagt Gangster— Fünf Verdächtige festgenommen Düsseldorf(UP). Die Düsseldorfer Po- Iizel veröffentlichte einen Bericht über den bisherigen Verlauf der Aktion gegen die Autogangster in Nordrhein- Westfalen, aus dem hervorgeht, daß bisher ein Verdächtiger erschossen und fünf Verdächtige vorläufig festgenommen worden sind. Außerdem wur- den sieben gestohlene Kraftfahrzeuge sicher- gestellt. Der ums Leben gekommene Autodieb war in Düsseldorf von Passanten beobachtet und danach von einem Funkstreifenwagen ver- folgt worden. Bei der Fahrt nach Düsse Benrath überschlug sich der verfolgte Wa- gen bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 km/ Std. und blieb in einem Graben lie- gen. Der Fahrer kletterte Und lief in Richtung auf ein Waldstück davon. Als er auf Halterufe der Polizei nicht rea- gierte, gab diese Schüsse ab, denen er nach der Einlieferung ins städtische Krankenhaus erlag. Der Unbekanmte trug Papiere auf den Na- men Wilhelm Reuter bei sich. Diese Perso- alien stellten sich jedoch als falsch heraus. Der Tote wurde dann zweifelsfrei als Walter Verleger, geboren am 23. 6. 1931 in Düssel- dorf, identifiziert. Das Auto, in dem er zu flüchten gesucht hatte, war gestohlen. Wich- tige Umstände deuten darauf hin, daß er Wahrscheinlich an den Raubüberfällen der letzten Zeit auf Autobahnen und Bundesstra- Ben beteiligt war. Unter anderem ist Verle- ger inzwischen als einer der beiden Männer identifiziert worden, die in der Nacht von Freitag auf Samstag an einem Verkehrsunfall auf der nördlichen Zufahrtsstraße zur Auto- bahn bei Ratingen beteiligt waren. Bei dem Fahrzeug, das die beiden Männer fuhren, hamdelte es sich um einen gestohlenen Wa- gen. Die Polizei vermutet, dag Walter Ver- leger auch an dem Diebstahl das Opel-Kapi- tän beteiligt ist, der vor einem Düsseldorfer Hotel in der Nacht zum 11. November 1954 Abgestellt war. Diesen Opel benutzten die Tä- ter, die einen niederländischen Ingenieur in derselben Nacht bei Grevenbroich überfielen. Die Kriminalpolizei ist jetzt darum bemüht, den Personenkreis aufzudecken, in dem der Getötete verkehrt hat. Der nordrhein- westfälische Innenminister Meyers hat über Rundfunk und Presse Alle Kraftfahrer aufgefordert, polizeilichen Halte- zeichen sofort nachzukommen, da die Polizei bei einem Fluchtversuch sofort von der Schug Waffe Gebrauch machen müsse. Zwei Gestapo-Beamte freigesprochen Paris(UP). Zwei ehemalige deutsche Ge- stapo-Beamte wurden von einem Pariser Mi- litärgericht von der Anklage der Verhaftung, Mighandlung und Deportierung französischer Staatsbürger freigesprochen. Es handelt sich um den 45jährigen Wilhelm Bruckla aus Stuttgart, den ehemaligen Leiter der Gestapo in Angers, und um seinen Stellvertreter Os- car Hübner. Der 38jährige Eugen Heydman erhielt dagegen zehn Jahre Zuchthaus und der 54jährige Bernhard Gobatz fünf Jahre Gefängnis. Die beiden freigesprochenen An- geklagten. Bruckla und Hübner, werden je- doch nicht aus der Haft entlassen, da sie we- gen ihrer Gestapo- Tätigkeit in Tours zu zehn bezw. fünf Jahren Gefängnis verur- teilt sind. Jacques Fath ist gestorben Paris(UP). Der weltberühmte, franzö 5 sische Modeschöpfer Jacques Fath starb am Samstag in Paris nach einer längeren schwe- ren Krankheit. Er wurde im Jahr 1912 in Maisons-Lafitte geboren und eröffnete 1936 in Paris einen Modesalon. Erst nach dem zweiten Weltkrieg rückte er jedoch an einen führenden Platz unter den französischen Modeschöpfern. Neben Christian Dior galt er Als der bekannteste Mode-„Diktator“ der Nachkriegszeit. Seit 1948 erzielte er auch mit den von ihm kreierten Parfums große Er- folge. Seine Witwe, Madame Genevieve Fath Will das Modehaus weiterführen. Sieg im Schweizer„Benzinkrieg“ Duttweiler erzwang eine Preissenkung Genf(UP). Der Schweizer„Benzinkrieg“ hat am Wochenende ein neues Stadium er- reicht. Die Tankstellen und Garagen in Genf haben unter dem Konkurrenzdruck der„Mig- ol“, eines neu gegründeten Unternehmens des Kaufmanmes Gottlieb Duttweiler, nachgege- ben und ihre Preise von 55 auf 53 Rappen pro Liter Benzin gesenkt. Gleichzeitig haben sie die sogenannten„RKampftanksäulen“, an de- nen sie in der Nachbarschaft der Migrol- Tankstellen das Benzin zu 47 Rappen— wie sie ausdrücklich betonten mit Verlust— ver- kauften, aufgehoben. Der Schweizer Touring- Club, dem ein großer Teil der Schweizer Autofahrer angeschlossen ist, hat sich auch bereits für eine Senkung des sogenannten Normalbenzinpreises ausgesprochen, so daß damit gerechnet wird, daß der offizielle Preis von 55 Rappen nicht mehr gehalten werden Kanm. Duttweiler hatte nach der Aufhebung der Preiskontrolle von Brennstoffen im Spät- sommer dieses Jahres mit der Errichtung sei- ner„Migrol“-Tanksäulen in Genf, Basel und Zürich begonnen, an denen er Benzin zu 49 Rappen je Liter anbot. Trotz der„Kampf- tanksäulen“-Gegenaktion der großen Vertei- leror ganisation konnten die Migrol-Tankstel- len gute Geschäfte verzeichnen. Mit dem Schritt der Genfer Pankstellen und Garagen ist ihnen jetzt der erste Einbruch in die Ein- heitsfront der übrigen Benzinhändler gelun- gen. ERB ERU aus dem Wrack. fe äufig Wur- cher War urid ver- dorf Wa- 1 als lie- Jrack Won. Ted nach haus Na- erso- raus. alter Ssel- T 2 Vich- B er der stra- erle- mer von fall Luto- dem hren, Wa- Ver- Tapi orfer 1954 Tä- lr in elen. aht, der Aster Alle alte Dizei ö huß- Der zweite Nobemberſonntag ſtand ganz im Zeichen des ſterbenden Jahres Nach einem trüben Vormittag ſchob um die Mittagszeit die Sonne die Wolkenbänke zur Seite und leuchtete für kurze Zeit auf den Abſchied der Natur. Vom leichten Wind be⸗ wegt ſchüttelten die Bäume die letzlen Blätter einer geweſenen herbſtlichen Pracht zur Erde und mahnend ſtanden die Aeſte als letztes Symbol alles Vergänglichen in dem regneri⸗ ſchen Abend. Vormittags fanden überall Ge⸗ denkſtunden zum Volkstrauertag ſtatt die das Gedenken an die Gefallenen der zwei Weltkriege wachriefen und in ihrer ernſten Grundhaltung den Charakter des Tages be⸗ ſtimmten. Das ſportliche Geſchehen lief über das Wo⸗ chenende auf Hochtouren. Am Samstag Abend fand in der Turnhalle ein Mannſchaftskampf der Turnriegen vom TV 98 gegen den TV Hemsbach ſtatt, bei dem die Gäſte mit knap⸗ pem Punktvorſprung ſiegreich blieben. Am Sonntagnachmittag ſiegte die Riege des TB Jahn über eine Turngemeinſchaft aus Sand⸗ hofen⸗Waldhof⸗Käfertal⸗Feudenheim in der Feudenheimer Schulturnhalle mit über vier Punkten Vorſprung. Licht und Schatten brachten die Raſenſport⸗ arten. Im Lokalderby der Handballer be⸗ hielten nach einem ſpannenden Kampf die Turnerbündler mit 10:7 die Oberhand über den S 1907, während der Turnverein nach einem ſchönen Spiel gegen den HSW Hocken⸗ heim mit 13:13 remiſierte. Die Fußballer des SV 07 mußten bei 03 Ladenburg über eine empfindliche 6:1 Niederlage quittieren, während die Fußballvereinigung 98 gegen dem FW Leutershauſen mit 3:2 einen wertvollen Sieg erfocht. . Er wollte wieder ins Gefängnis Mannheim(ZSH). Ein 26jähriger Mann, der vor zehn Tagen aus dem Gefängnis ent- lassen worden war, kam zur Polizeiwache und bat in Haft genommen zu werden. Er habe Vergeblich einen Arbeitsplatz gesucht und wisse nicht wovon er leben solle. Die Polizei konnte seinem Wunsche natürlich nicht nach- kommen und schickte ihn zur Fürsorge. Bombe aus dem Rhein geborgen Mannheim dsw). Mitten aus dem Fahr- Wasser des Rheins ist eine fünf Zentner schwe- re englische Fliegerbombe geborgen und ent- schärft worden. Die Besatzung eines Taucher- schachts des Wasser- und Schiffahrtsamtes Mannheim, die systematisch das Rheinufer nach Schiffstrümmern absucht, war auf die Bombe gestoßen und hatte daraufhin sofert Imre Arbeit eingestellt. Die Wasserschutzpoli- zei Mannheim hatte während der Bergungsar- beiten eine Stunde lang die Schiffahrt ge- Sperrt. Wettervorhersage Montag nach Auflösung der örtlichen Nebel- Oder Hochmebelfelder tagsüber heiter bis wol- Kig, trocken. Mittagstemperaturen unter 10 Grad. In der Nacht zum Dienstag leichter Frost. Dienstag ruhiges, trockenes Herbst- Wetter. Des geſetzlichen Feiertages„Buß⸗ und Bet⸗ tag“ wegen erſcheint unſere nächſte Ausgabe morgen Dienstag, 16. November. „Ihr Opfer iſt uns heilige Verpflichtung“ Würdige Feierſtunde für die In einer ebenſo ſchlichten wie würdigen Feierſtunde auf dem hieſigen Friedhof ge⸗ dachte geſtern Vormittag Seckenheim ſeiner Gefallenen in beiden Weltkriegen. Mit dieſer Feierſtunde wurde einer Ehrenpflicht genügt. die den Ueberlebenden der beiden Weltkriege im Angeſicht der großen Blutopfer, die auch unſere Gemeinde brachte, heilige Verpflichtung iſt und es iſt dem Verband für Kriegsgräber⸗ fürſorge zu danken, daß dieſe Feierſtunde zu einem eindrucksvollen Erlebnis für eine er⸗ freulich große Zahl von Teilnehmern wurde, die an dieſer Feierſtunde auf dem Gottesacker teilnahm, der die richtige Umgebung für dieſe Gedenkſtunde war. Ein feierlicher Choral des Ev. Poſaunen⸗ chors Edingen leitete die Gedenkſtunde in wür⸗ diger Weiſe ein, dem fein intonierten „Sanctus“ von Schubert der vereinigten Sek⸗ kenheimer Männerchöre unter Stabführung von Ehrenchormeiſter Heinrich Roſer folgte die Gedenkrede von Stadtpfarrer John, der auf den wahren Sinn echten Gedenkens und Be⸗ ſinnens hinwies. In unſerer Zeit, ſo führte Pfarrer John aus, iſt alles auf Vergeſſen hin⸗ gerichtet. Wer aber nur vergeſſen will“ der hat keine Kraft zur Ueberwindung der großen Wunden die der Krieg in uns allen ſchlug. Zwar kann man die Ruinen ignorieren, aber die Millionen Toten ſind nicht zu überſehen. Denn wir betrügen uns ſelbſt, wenn wir den Tod dieſer Millionen zu verharmloſen ſuchen. Vor dieſem großen Opfer gibt es kein Aus⸗ weichen in die Vergeſſenheit, da kaum eine Kriegsopfer auf dem Friedhof Familie da iſt, die kein Opfer zu beklagen hat. Aus der Tiefe der echten Trauer müſſen wir den Sinn ergründen. Denn was in dieſem Krieg über uns kam, war nicht ein Schickſal gemeinhin, ſondern der Arm Gottes, den wir aus unſerer Mitte vertrieben. Denn bevor eine Welt in Blut und Tränen verſinkt, haben die Menſchen zuvor Gott aus ihrer Mitte ver⸗ bannt und darin liegt die Schuld der Men⸗ ſchen, die dann in der höchſten Not nach Gott rufen. So ſeien die vielen Soldaten nicht ver⸗ geblich gefallen, wenn aus ihrem Opfer die neue Kraft wächſt, die zu Gott führt. * Im Namen des Volksbundes für Kriegs⸗ gräberfürſorge legte dann der Vorſitzende Al⸗ bert Erny mit dem Gelöbnis, daß die Ge⸗ fallenen nicht vergeſſen werden, einen Kranz am Ehrenmal nieder, der Verband der Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen folgte mit eindrucksvollen Worten des Vorſitzenden Kurt Bauer, der das Opfer als höchſte Mah⸗ nung des Friedens anſprach, und dann des Deutſchen Roten Kreuzes durch den Ortsvor⸗ ſitzenden Bühler, der der Opfer ebenfalls ge⸗ dachte. And während zum Abſchluß der Po⸗ ſaunenchor Edingen in getragener Weiſe einen Choral zum Vortrag brachte, durchbrach die Sonne die regenſchweren Wolken, leuchtete tröſtlich auf das Weiß der Kränze am dunklen Ehrenmal, gleichſam als Symbol einer gött⸗ lichen Kraft, die alle Erdenſchwere überwindet und über allem Leid, Not und Tod für immer ewig ſteht. Die Kirchentagsarbeit geht weiter 1955 Jahr der Vertiefung und Verbreiterung Der nächste Deutsche Evangelische Kirchen- tag wird 1956 auf dem Boden der Bundes- republik stattfinden, während das Jahr 1955 der Vertiefung und Verbreiterung der Kir- chentagsarbeit dienen soll. Diesen Beschluß gab Präsident D. Dr. v. Thadden auf einer Pressetagung in Remagen bekannt. Zu den Aufgaben des nächsten Jahres gehört auch die imtensive Pflege der Gemeinschaft zvri- schen evangelischen Christen beiderseits der Zonengrenze. Im Interesse dieses Dienstes, zu dem sich der Kirchentag besonders verpflich- tet fühlt, wird Dr. v. Thadden gegebenenfalls mit den Regierungen in Bonn und Ostberlin notwendig werdende Verhandlungen führen. Das Jahr 1955 werde damit ein ausgespro- chenes Arbeitsjahr werden, in dem die Ergeb- nisse von sechs bedeutungsvollen Kirchenta- gen geprüft und zusammengefaßt werden. Die Arbeitsgruppen werden sich in Zusammenar- beit mit den Evangelischen Akademien und den Werken der Kirche den Fragen neu zu Stellen haben, die der evangelischen Kirche in der heutigen Zeit erwachsen. Eine Samm- Jung der Kräfte im Jahr 1955 wird für drin- gend notwendig gehalten; sie wird der Vor- bereitung des Deutschen Evangelischen Kir- chentages 1956 zugute kommen. FPlakataktionen beider Konfessionen „Mit Gott in den Montag“ steht auf 3000 Plakaten, die in Zusammenarbeit der Haupt- Arbeitsstelle für Männerseelsorge und der Evangelischen Männerarbeit in Deutschland zunächst auf allen Bahnhöfen des Bundes- gebietes aufgehängt werden. Auf Anregung von Pater Leppich beginnem die beiden gro- Ben Kontessionen in Deutschland mit diesem Plakat eine neue Form der bildhaften Ver- Kündung. Die Herausgabe eines neuen Pla- Kkates für die Weihnachtszeit ist vorgesehen. Südweſtd. Rund ſchau Drei Tote und vier Schwerverletzte K Ar ISTU he(ZSEH). Die Landespolizei des Landkreises Karlsruhe meldet in ihrem letzten Wochenbericht drei Tote und vier Schwerver- letzte. Bei Spielberg hatte sich ein junger Mann ein abgestelltes Motorrad zum Probe- fahren ausgelienen und verunglückte damit tödlich. Bei Bruchhausen fuhr ein PKW an einen Baum. Der Fahrer war sofort tot. Ein Rentner aus Wössingen stürzte infolge eines Schwächeanfalls in den Walzbach und ertrank. Karlsruhe(ZSH). Die Eigentumswoh- nungen setzten sich auch im Nordbaden mehr und mehr durch. So wurde kürzlich in Karls ruhe wiederum das Richtfest für zwei Häuser mit 16 weiteren 3-Zimmerwohnungen zu 65 am gefelert. Die„Eigen wohner“ zahlen für eime Wohnung etwa 15 000 bis 25 000 DM. Die Finanzierung geht in diesem Falle über die Badische Landesbausparkasse Karlsruhe. Die Gemeirmützige Genossenschaft der Eigenwoh- ner GmbH. hat bisher 1500 Wohnungen die- ser Art in der Pfalz, Süd- und Nordbaden erstellt. Die Devise: Wir zahlen keine Miete, sonder eine monatliche Ausgabe von rund 110 DM als Tilgung. Freiburg erhält ein Autohotel Freiburg(ZS8H). Am Südwestrand der Stadt Freiburg geht an der Ausfallstraße nach Basel der Neubau eines Autchotels mit Groß- tankstelle seiner Vollendung entgegen und Wird 35 Zimmer enthalten. Im Dachgeschoß sollen Schlafkabimen für 40 Gäste unterge- bracht werden. . Bauern weisen Vorwürfe zurück 72 Vielen Flüchtlingen schon geholfen Stuttgart(ZS). Das angeblich„klägli- che Ergebnis einer achtjährigen Siedlungsar- beit“ zur Wiederansetzung heimatvertriebener Bauern sei u. a. auf die„ablehnende Haltung der Bauernschaft und ihrer Führung“ zurück- zuführen, stellten die Agrarreferenten der Landsmannschaften der Heimatvertriebenen Kürzlich auf einer Tagung in Stuttgart fest. Diese Behauptung wird vom Bauernverband Württemberg-Baden in einer Presseverlaut- barung energisch zurückgewiesen. Gerade in unserem Lande, so sagt der Bauernverband, hätten sich die Bauern und ihre berufsständi- sche Organisation von Anfang an ihrer hei- matvertriebenen Berufsfreunde in besonderer Weise angenommen. Seit Gründung des Bau- ernverbandes Württemberg- Baden bestehe beim Berufsstand ein eigenes Referat für die bäuerliche Flüchtlingsbetreuung, das von ei- nem vertriebenen Landwirt geleitet wird. Diese Einrichtung des Bauernverbandes be- fasse sich laufend mit Fragen der Wiederein- gliederung und Ansetzung vertriebener Land- Wirte und habe durch seine Mitwirkung bei Siedlungsverfahren, Pachtnachweisen und Kre- ditbeschaffungen schon zahlreichen Flücht- Iingsbauern zu einer neuen Existenz verhelfen Können. 53 Städte in neuer Ortsklasse Zustimmung des Bundesrates steht noch aus Stuttgart(sw). 53 Städte des Landes Baden- Württemberg sollen nach einem Be- schluß der Bundesregierung vom 1. Januar 1955 an in höhere Ortsklassen eingestuft wer- den. Diese Entscheidung ist noch nicht rechts- Wirksam, weil ihr der Bundesrat noch seine Zustimmung geben muß. In Bonn erwartet man jedoch, daß dies geschieht, weil die Län- der vor der Entscheidung des Kabinetts zu den Anträgen der Städte und Gemeinden ge- hört worden waren. Baden Württemberg hatte für 70 Städte und Gemeinden eine Bes- serstellung in der Ortsklasse beantragt. In 17 Fällen hat der Bundesfinanzminister seine Zustimmung mit dem Hinweis versagt, dag die in den Richtlinien vorgesehenen Voraus- setzungen fehlten und„befürchtet werden muß, daß die Aufnahme dieser Orte in mei- nen Erlaß zu Berufungen anderer Länder führen wird“. Bei ihren Anträgen hatte die Landesregierung die Auffassung vertreten, daß für die für eine Höherstufung der Orts- klasse anzustellenden Erhebungen nicht das Statistische Bundesamt, sondern das Statisti- sche Landesamt zuständig sei. Im einzelnen sollen vorbehaltlich der Ent- scheidung des Bundesrates in Baden-Würt⸗ temberg folgende Städte und Gemeinden in Böhere Ortsklassen umgestuft werden: Von A nach S8: Karlsruhe, Heidelberg, Freiburg und Fellbach. Von B nach A: Ulm, Böblingen, Sin- delfingen, Göppingen, Neckarsulm, Baden- weiler, Uberlingen, Villingen, Freudenstadt, Reutlingen, Friedrichshafen, Tübingen, Bruchsal, Heilbronn. Von C nach B: Ditzingen, Gerlingen, Korntal, Bissingen, Wendlingen a. N., Gh- ringen, Bad Boll, Offingen, Rommelshausen, Schmiden, Eislingen/ Fils, Giengen/ Brenz, Bad Krozingen, Hinterzarten, Todtmoos, Hagnau, Meersburg, Königsfeld/ Schwarzwald, Lei- men, Grötzingen, Enzklösterle, Hirsau, Bad Liebenzell, Schömberg, Unterlengengardt, Neureut(Baden), Klosterreichenbach, Wein- garten, Ilvesheim, Beuron, Herrenberg, Lein- felden, Grenzach, Laufenburg und Wehr. Eine Höhereinstufung abgelehnt hat die Bundesregierung auf Vorschlag des Bundes- finanzministers bei folgenden Städten und Gemeinden: Bad Mergentheim, Eppelheim, Schriesheim, Murrhardt, Echterdingen, Bad Friedrichshall, Bad Wimpfen, Künzelsau, As- Perg, Marbach, Dossenheim, Titisee, Bad Dürrheim, St. Georgen, Ehingen Donau) Hfullingen und Kregbronn am Bodensee. K— N — .. e. 5 0 VCVVVCVTCVCT eee, eee. e, U Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen Durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. Berechtigte Ubertragung: H. Passow-Kernen (32. Fortsetzung) Thea war noch 100 Meter entfernt, je näher sie kam um so deutlicher bemerkte sie, daß die Fenster im oberen Stockwerk offen Standen und Vorhänge aus ihnen heraus- Wehten und daß ein behagliches Räuchlein dem Kamin entstieg. Sie hatte wahrlich un- Srhörtes Glück mit ihrem Besuch, offenbar War Emma gerede heute zum Lüften des Hauses gekommen, was bedeutete, daß sie selbst beliebig lange verweilen durfte und, moch wichtiger, dag sie von Emma ausführ- Üchere Nachrichten von Mrs, Dorley und Stephen erhalten konnte. Wenn Fmmas Schwester nicht gar zu weit weg wohnte, Wäre es vielleicht sogar möglich, Parry ein Besüchlein abzustatten. Sie beschleunigte den Schritt, und als sie bei der Einfahrt ange- kommen war, rannte sie geradezu in ihrer Ungeduld, die einladend offenstehende Haus- dre zu erreichen,. Dort klopfte sie der Form Halber an und rief beinahe jubelnd:„Emma! Emma! Wo sind Sie?“ Emma tauchte sofort in der Vorhalle auf und strahlte bei Theas Anblick über das Sanze Gesicht.„Ach, Sie sind's, Miss Thea, dein, wie mich das freut!“ begrüßte sie sie und zog sie hinein. Die Anrede„Miss Thea“ zeigte, daß sie entweder nichts von Theas Verheiratung wußte oder sich einfach nicht am ihren neuen Zivilstand kümmerte) „Habe ich nicht Glück, daß ich Sie zu Hause Linde!“ Thea schüttelte und drückte ihr be- zeistert die Hand„Ganz zufällig ist mir heute Jer Einfall gekommen bier herauszufahren. Weil es schade gewesen wäre, einen so herr- lichen Tag in der Stadt zu vertrauern.“ „Ja, da haben Sie wirklich recht gehabt. Und wie geht es Ihnen denn jetzt, Miss Thea? Sie sehen ja ordentlich blühend aus, das muß ich zugeben. Aber kommen Sie weiter und machen Sie sich es irgendwo bequem, dann richte ich Ihnen rasch etwas zu essen. Schon lange habe ich mich gewundert, wann Sie Wohl einmal kommen werden. Sie sehen nicht Aus, als ob Sie geradewegs aus dem Spital kämen.“ „Oh nein, Emma, das ist auch schon drei Wochen her. Wissen Sie, ich— ich— ach Gott, wie soll ich Ihnen das nur alles er- klären!“ „Rur ruhig“, meinte Emma, ,das erzählen Sie mir nachher alles, wenn Sie gegessen haben.“ „Ach, lassen Sie doch das Essen“, bat Thea. „Ich habe mir für alle Fälle ein paar Bröt- chen mitgenommen, die kann ich im Garten verspeisen oder bei Ihnen in der Küche, wenn Sie Wollen, und erzähle Ihnen dabei. Sie Werden jetzt ohnehin nicht viel Egbares im Hause haben.“ „Dafür ist gesorgt, Miss Thea“, rief Emma würdevoll.„Darry und ich lassen uns nichts abgehen, das hat Mrs. Dorley ausdrücklich gewünscht.“ „Ja, ist Darry am Ende hier?“ rief Thea aufgeregt. „Selbstverständlich.“ Emma warf ihr einen verwunderten Blick zu.„Er liegt im Garten und schläft sein Mittagsschläfchen, bis er Wieder was zu fressen kriegt.“ „Das heißt also, Sie haben ihn heute mit- gebracht und lassen ihn den ganzen Tag hier?“ Und dann, als sie das zunehmende Er- staunen in Emmas Zügen bemerkte:„Ach, natürlich! Wie kann ich nur so dumm sein. Sie wohnen jetzt wieder hier. Irgendwie stellte ich mir vor, Sie blieben längere Zeit weg und wären auch heute noch nicht zu- rück Wie geht es übrigens Ihrer Schwester?“ „Meiner Schwester?“ In Emmas Stimme lag jetzt nicht nur Erstaunen, sondern etwas Wie ernstliche Besorgnis,(Als dächte sie, nicht nur meine Hand hätte bei dem Unfall etwas Abgekriegt, schien es Thea.) „Ja, Ihrer Schwester, Emma, sie doch pflegen. Es war eine Schwester, ich erinnere mich sicher nicht falsch, Deswegen Sie mußten mußten Sie das Haus schließen und...“ „Das Haus schließen?“ Unmut schwang in Emmas Stimme mit.„Ist mir gar nicht ein- gefallen! Mrs. Dorley hat mir aufgetragen hier mit Darry zu bleiben und nach dem Rechten zu sehen. und keine Schwester auf der Welt hätte mich bewegen können, was anderes zu tun, wo ich doch den strikten Auftrag habe, nicht wegzugehen Ueberhaupt habe ich gar keine Schwester, ich verstehe nicht recht, was Sie wollen, Miss Thea.“ Thea tastete nach eivem Stuhl und setzte sich.„Warten Sie einmal“, sagte sie langsam. „Das muß noch geklärt werden. Sie sagen also, Sie hätten das Haus gar nie verlassen — ich meine, nie für länger— seit Mrs. Dor- ley abgereist ist?“ „Aber wo. Ich war ständig da.“ „Und als Mr. Varlon hier bei Ihnen war, Kurz nach dem Unfall, da haben Sie also „Mr. Varlon war nie mehr hier, seit Sie damals hierher kamen, Miss Thea.“ „Kein einziges Mal, Emma?“ „Nein, Miss Thea. Kein einziges Mal.“ * Eine ganze Minute lang war Thea wie vor den Kopf geschlagen und vermochte mit die- sem absonderlichen Verhör nicht fortzufahren. Emma hingegen schien sich mit der Tat- sache abgefunden zu haben, daß irres Reden offenbar bei Rekonvaleszenten gufzutreten pflegt. So kehrte sie denn zu dem zurück, was ihr unter den Umständen als das einzig Sinn- Volle erschien. „Ich richte Ihnen schnell ein Mittagessen, ja?“ wiederholte sie und legte in ihren Ton solche Milde und Nachsicht, daß Thea unwill- kürlich lächelte.„Darf ich bei Ihnen in der Küche sein, ich könnte sicher dabei helfen“, bat Thea, in der Hoffnung, weitere Fragen würden endlich den Schleier von diesem Ge- heimnis lüften„Ja, kommen Sie nur“, sagte Emma freundlich Thea folgte ihr in die große, rotgeplättete Küche und setzte sich aul ihre Einladung in den Korbstuhl, da Emm⸗ diesen für ihren Gesundheltszustand als ein 2ig angemessen betrachtete. EHFmma—“ be ann sie und schaute ihr dabei zu, wie sie emsig hin- und herrutschte.„Sie sagten eben Sie hätten schon lange auf mich gewartet. De haben Sie jedenfalls einen Brief von Mrs. Dor- ley bekommen, in dem Mrs. Dorley Ihnen mit- teilt, ich werde direkt vom Spital zu Ihnen Ubersiedeln.“ „Richtig, Miss Thea. Und daraufhin habe ich immer gewartet und gewartet. Wenn ich ge- wußt hätte, in welchem Spital Sie sind, hätte ich Sie besucht. Aber ich habe mir gedacht sie kommt auf jeden Fall, sobald sie kann, das arme Kind. Weil Mrs. Dorley geschrieben hat sie hätte Sie ausdrücklich eingeladen.“ „Ja“, bestätigte Thea.„Ja, sie hat mich sehr freundlich eingeladen. Und ich— ich wäre auch sehr gerne gekommen. Aber dann gab es ein Mißverständnis. Mr. Varlon dachte—“ sie 26gerte, weil sie nicht wußte, wie sie dies for- mulieren sollte.„Mr. Varlon war irgendwie der Meinung, Sie seien nicht mehr im Hause und alles sei zu.“ 0 „Da haben Sie die Männer!“ bemerkte Emme mit gutmütiger Herablassung.„Aus den ein- fachsten Tatsachen machen sie ein Durch- einander. Na, woher er auf diesen Gedanken gekommen ist, ist mir schleierhaft, denn seit Sie mit ihm hier waren, habe ich kein Wor! mehr mit ihm gesprochen.“ Thea wurde weiterer Erklärungen enthoben durch ein schwarzes Etwas, das plötzlich auf ihren Schoß plumpste. Es war Darry, der augenscheinlich vom Garten aus aufs Küchen- fenster gesprungen und sich zwischen Emmas Geranienstöcken einen Weg in die Küche ge- bahnt hatte.„Darryl“ schrie sie freudig auf und drückte ihn halb lachend, halb in Tränen an sich, denn sein Anblick brachte ihr mit einem Schlag die Erinnerung an die glück- lichen Stunden mit Mrs., Dorley und Stephe- Zurück. (Fortsetzung folgt) E REE RE 5 8 Di, fab. Die Hi, Sport und Spiel Fußball. 03 Ladenburg— 07 Seckenheim 6:1 Die derzeitige Kriſe im Mannheimer Fuß⸗ ball ſcheint ſich auch auf den Vorort Secken⸗ heim auszudehnen. Es wird eifrig darüber diskutiert, warum die Mannſchaft des S Sport⸗ vereins 07 in Ladenburg in dieſe prekäre Si⸗ tuation geraten iſt. 07 kann ſpielen, ſo gut wie manche andere plazierte Elf in der Spitzen⸗ gruppe. Aber ſie kann, wie es ſcheint, nicht mehr gewinnen. Hält die Deckung ſtand, dann bringen die Stürmer nichts zuwege. Hat der Angriff einmal ſeinen guten Tag, dann läßt ſich in der Folgezeit die Hintermannſchaft überrumpeln. In dem geſtrigen Spiel kann dem Schlußmann keinerlei Vorwurf gemacht werden, er wurde auf eine harte Probe geſtellt und mußte obendrein zwei einwandfreie Ab⸗ ſeitstore hinnehmen. Die Hauptlaſt trugen die beiden Verteidiger, die von der Läufer⸗ reihe wenig Unterſtützung fanden. Der Sturm vergab wieder totſichere Chancen, der unbe⸗ dingt 2—3 Anſchlußtreffer hätte erzielen müſ⸗ ſen. Gegenſtand bei der unter 5 einheimi⸗ ſchen Zuschauern aufkommenden D hebatte war immer wieder die Frage, ob man den Sturm nicht ſchon längſt hätte verſtärken können. Mit einem herrlichen Kopfballtor eröffnet Ladenburg in der 25. Minute den Torreigen. Zehn Minuten ſpäter egaliſiert Seckenheim, aber bis zur Pauſe ſtand die Partie ſchon 3:1. Obwohl auch der Gaſtgeber in der zweiten Hälfte ſichtlich nachließ, reichte ihre Kraft doch noch für Z weitere Tore aus. TB Jahn— SW 07 Seckenheim 10:7(5:4) Ein ſchnelles und kampfbetontes Spiel lie⸗ ferten ſich obige Gegner. Der Sieg der durch⸗ weg jüngeren Mannſchaft des Turnerbundes war auf Grund ihrer beſſeren Kondition und dem techniſch reiferen Spiel verdient. Der Spielverlauf war folgender: Durch einen 13 m ging der Platzverein in Führung. 07 holte auf und verbeſſerte auf 1:2. Im Gegen⸗ zug holten die Turnerbündler auf uſtd er⸗ zielten ein 4:2. Ueber ein 4:3 wurden mit 5:4 die Seiten gewechſelt. Nach dem Wechſel ſtand die Partie 515, dann 6:6 und nun verbeſſerten die Blau⸗ Weißen auf 9:6. Beide Mannſchaften waren noch einmal erfolgreich und mit 10:7 trennte man ſich. 2. Mannſchaften TB Jahn Schüler 7 98 Schüler 6˙4 Daxlanden festigte Tabellenführung Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Inn Nordbadens 1. Fußball- Amateurliga kam der Spitzenreiter FV Daxlanden zu einem wichtigen 1:2- Auswärtssieg beim FV Hockenheim. Da gleichzeftig Viernheim, Weinheim und Leimen je einen Punkt einbüßten, vergrößerte der Ex-Meister seinen Vor- sprung auf zwei Punkte gegenüber diesen Vereinen. Auch der 0:1-Erfolg des zweiten Auswärtssiegers VIR Pforzheim beim VfL Neckerau ist Goldes wert, denn dadurch konnten sich die Pforzheimer um Zzwel Tabellenränge auf den zehnten Platz verbes- sern, wogegen die Neckarauer auf die drittletzte Stelle zurückgefallen sind. Viernheim kam trotz Platzvorteil gegen den Aufsteiger Weinheim über ein 1:1 nicht hinaus. Noch sensationeller aber, wirkt das gleiche Ergebnis, mit dem sich der VIB Leimen vor eigenem Anhang gegen das Schlußlicht Schwet- Zingen zufrieden geben mußte. Höchster Tagessieger war der ASV Feudenbeim, der die immer mehr nachlassenden Kirrlacher mit 6:1 abfertigte und so- mit den Anschluß an die Spitzengruppe sicherstellte. Hyrneut um zwei Ränge verbesserte sich Plankstadt, das die KSC-Amateure mit dem knappsteri aller Er- gebnisse geschlagen nach Hause schickte. Den größ- ten Sprung nach oben machte der Fe Neureut, der nach dem 3:1-Erfolg gegen Friedzichsfeld vom 16. auf den 12. Platz vorstieß. Der DSC Heidelberg er- rang auf eigenem Platz den allgemein erwarteten 2:0-Sieg gegen den Fe Birkenfeld. Epgebnisse: Amicitia Viernheim— FV Feuden- heim 1:1, Dsc Heidelberg— Fe Birkenfeld 2:0, FV Hockenheim— FV Daxlanden 1:2, ASV Feudenheim gegen Olympia Kirrlach 6:1, FC Neureut— Germ. Friedrichsfeld 3:1, TSG Plankstadt— KSC-Amateure 1:0, VfB Leimen— SV Schwetzingen 1:1, VIL Nek- karau— VfR Pforzheim 0:1. Der Handball in Baden Der Zweikampf Rot— Ketsch dauert in der nordba- dischen Handballverbandsliga mit unverm inderter Schärfe an. Zur Abwechslung kamen wieder einmal die Roter, die gegen Nußloch hoch mit 17:4 Toren ge- Wannen, zur Tabellenführung, da Ketsch in Waldhof nur mit 6:10 siegte. Waldhof blieb trotz der Nieder- lage auf dem dritten Platz, der allerdings von Hok- Kenheim, das in Seckenheim überraschend über ein 1313 nicht hinauskam, und Leutershausen, das in Handschuhsheim mit 6:11 Toren erfolgreich war, be- droht ist, Zu einem unerwartet klaren 11:6-Erfolg kam der VfR Manheim gegen die Spogg. Birkenau, die dadurch von Platz vier auf Platz sechs zurück- Tiel. In der Gruppe Mitte kamen zwar nur drei Spiele zur Durchführung, doch beanspruchten diese Begeg- nungen schon deshalb größtes Interesse, weil die drei Tabellenersten darin verwickelt waren. Der Spitzen- reiter Rintheim hatte Mühe, um sich gegen Duklach mit 10:8 Toren durchzusetzen und damit die Vor- spielniederlage zu egalisieren. Der Tabellenzweite St. Leon machte mit dem Tabellenvorletzten Dax landen kurzen Prozeß und siegte hoch mit 22:6. Da- gegen tanzte der KSC völlig aus der Reihe, denn er unterlag dem alten Angstgegner Beiertheim mit 17:14 Toren. Sandhofen übernahm Tabellenführung Im Kampf Brötzingen gegen Wiesental war kein Neuträaler da. Der Kampf fand trotzdem statt, aber nur als Freundschaftskampf. Ein Brötzinger Kampf- richter pfiff ein 7:1 für Brötzingen zusammen. Hei- delberg mußte wiederum eine Niederlage einstecken, die mit 6:2 auf Feudenheimer Matte recht hart aus- Hel. Dadurch rutschten die Heidelberger auf den zweiten Tabellenplatz zurück. Die Führung hat der Fitelverteidiger Sandhofen übernommen. Auf Ket- scher Matte zu gewinnen, ist noch keiner anderen Mannschaft gelungen. Die Sandhofener aber schaff- ten es. Mit 3:5 Siegen gewann der Titelverteidiger knapp, aber verdient. Einen Sprung nach vorn mach- ten die Bruchsaler Germanan. Sie— 2— Ziel- Hausen mit 71 ab. 8 Eintracht hat Südspitze übernommen Reutlingen in Frankfurt 4:3 geschlagen— Stuttgarter Kickers siegten in Fürth Süddeutschlands 1. Liga meldet nach dem 11. Spieltag einen neuen Spitzenreiter. In Frank- furt unterlag der bisherige Tabellenführer SSV Reutlingen der Eintracht knapp mit 4:3 Tref- fern und wurde damit auf den zweiten Platz zurückverwiesen, während die Eintracht sich durch diesen Erfolg auf den Thron setzen konnte. Einen Punkt hinter Reutlingen liegt der FSV Frankfurt, der beim Karlsruher Se mit 4:2 un- terlag. Da auch die anderen Verfolger der bei- den Spitzen mannschaften ihre Spiele verloren, hat sich nunmehr ein starkes Mittelfeld gebil- det. Jahn Regensburg verlor bei den Augsbur- ger Schwaben 2:0, die damit wieder auf den 5. Rang klettern konnten. Der 1. FC Nürnberg wurde in Schweinfurt mit 3:1 geschlagen. Die SpVgg Fürth brachte sogar das Kunststück fer- tig, zu Hause gegen die als krasse Außenseiter angetretenen Stuttgarter Kickers mit 1:3 zu ver- lieren. Am unteren Tabellenende wurde der VfR Mannheim trotz einem 0:0 beim VfB Stutt- gart dank dem ungünstigeren Torverhältnis Schlußlicht, da der bisherige Tabellenletzte Bayern München zu Hause gegen die Offen- bacher gewann. Hessen Kassel liegt nach wie vor auf dem drittletzten Platz mit nur einem Punkt mehr als Mannheim und München, da zu Hause nicht mehr als ein 1:1 gegen den BC Augsburg glückte. Eintracht Frankfurt— Ss Reutlingen 4:3 Eine Anfangsoffensive brachte den Gastgebern Torchancen am laufenden Band, doch ließen die Stürmer in den ersten 15 Minuten die besten Gelegenheiten aus. Rechtsaußen Höfer brach in der 27. Min. mit einem schönen Kopfballtor den Bann. Unsicherheiten in der Reutlinger Abwehr und eine klare Spielüberlegenheit der Eintracht sorgten bis zur 51. Min. für einen 4:1-Vorsprung der Frankfurter(35. Min. Bäumler 2:0, 44. Min. Gernhardt 2:1, 48. Min. Bäumler 3:1, 51. Min. Pfaff 4:1). Trotz dem eindeutigen Rückstand re- signierte der Neuling nicht. In der zweiten Hälfte hatten die Gäste Vorteile im Mittelfeld, und auch ihr Angriff kam gefährlich zum Zug, zumal sich in der Eintracht-Abwehr das Fehlen des Stoppers Wloka nachteilig bemerkbar machte. Die neuformierte Hintermannschaft hatte manche Schwächen, die schließlich den Reutlingern durch Feuerlein(75. und 87. Min.) noch zwei weitere Gegentreffer einbrachte. Spygg Fürth— Kickers Stuttgart 1:3 Fürth, das Mai und Bauer ersetzen mußte, verzeichnete Abwehrschwächen, die von dem routinierten Stuttgarter Kronenbitter kaltblütig zum 0:2 genützt wurden. Die Kleeblatt-Elf be- orderte dann Erhardt in den Sturm, aber er erreichte durch kräftigen Einsatz auch nur einen Foulelfmeter, den Appis zum 1:2-Pausenstand verwandelte. Nach dem Wechsel gelang Stutt- gart bereits in der 47. Min., durch Schad ein dritter Treffer. Die Gäste schalteten daraufhin sofort auf Defensive um. Ununterbrochen be- rannte Fürth bis zum Schlußpfiff das Tor, aber die Kickersabwehr war nicht zu schlagen. VfB Stuttgart— VfR Mannheim 0:0 Zwar rannten die Stuttgarter pausenlos das VfR-Tor an, aber die von Keuerleber organi- sierte Abwehr hielt allen Angriffen stand. Dazu war der VfB-Sturm oft zu verspielt, und es fehlte ihm die nötige Stoßkraft. Aus den hin- teren Reihen heraus wurde zwar gut aufgebaut, Aber vor dem Tor zu viel gefummelt. Maßgeb- lichen Anteil am Teilerfolg des VfR Mannheim hatte Torwart Jöckel mit seinen Glanzparaden, mit denen er oft sicher scheinende Erfolge der Stuttgarter verhinderte. Aschaffenburg überfuhr KI mit 7:0 So spielte die 2. Fußball-Liga Süd In der 2. Liga Süd machte der Spitzenreiter Viktoria Aschaffenburg seine erste Niederlage am Sonntag durch einen überlegenen 7:0-Heim- sieg über den KFV wieder wett. Der Tabellen- führer liegt jetzt wieder mit drei Punkten an der Spitze. Der Verfolger 1860 München nutzte die Chance seiner Paarung mit dem Schlußlicht ASV Durlach nicht und überließ dem Gegner im Auswärtsspiel mit 2:0 beide Punkte. Die „Löwen“ mußten infolge ihrer überraschenden Niederlage die TSG Ulm passieren lassen, die beim SV Darmstadt mit einem 2:4-Erfolg die bessere Mannschaft war. Von den drei weiteren Verfolgern, die ebenfalls nach auswärts muß ten, konnte sich keiner die Punkte holen. Sin- gen 04 verlor wider Erwarten beim FC Bam- berg, allerdings knapp mit 1:0, Bayern Hof un- terlag beim 1. FC Pforzheim mit 3:1, und der Freiburger FC zog mit 1:0 beim VfL Neustadt den kürzeren. Neustadt setzte sich dadurch vor den ASV Cham, der bei dem langsam erstar- kenden SV W. aldhof mit 2:0 unterlag. Mit dem gleichen Resultat fertigte die TSV Straubing SV Wiesbaden ab und wechselte mit ihm Die Spogg Weiden, die we- Zuschauerausschreitungen vor 14 Tagen den Pabellenplatz. 85 1 ihr mspiel“ in Kulmbach bestreiten mußte, lie von Hanau 93 dadurch nicht aus dem Konz engt bringen und gewann ihr Spiel mit 31, vas ebenfalls zu einem Wechsel der Tabellen- position für beide Mannschaften führte. Am Tabellenende gab es einige Veränderungen. Neues Schlußlicht wurde SV Darmstadt, wäh- rend der formverbesserte ASV Durlach endlich um einen Rang nach oben rückte. An 16. Stelle rangiert jetzt der KFV. Der FC Bamberg ret- tete sich durch seinen Uberraschungssieg gegen Singen aus dem„Keller“ auf den 15. Tabellen- Platz. Ergebnisse: SV. Darmstadt 98— TSG Ulm 46 2:4, FC Bamberg— Singen 04 1:0, 1. FC Pforz- heim— Bayern Hof 3:1, VfL. Neustadt— Frei- burger FC 1:0, TSV Straubing— SV Wiesbaden 2:0, ASV Durlach— 1860 München 2:0, Spygg Weiden— Hanau 93(in Kulmbach) 3:1, SV Waldhof— ASV Cham 2:0, Viktoria Aschaffen- burg— Karlsruher FV 70. Phönix ertrotzte 0:0 am Betzenberg Der 1. Fe Kaiserslautern(ohne seine Stan- dardspieler) mußte sich auf eigenem Platz ge- gen Phönix Ludwigshafen mit einem 0:0 zu- krieden geben. Die„Walter-Elf“ bleibt damit weiterhin auf dem ersten Tabellenplatz, da die Begegnung 1. FC Saarbrücken— Tus Neuen- dorf verlegt wurde, So sind nach Verlustpunk- ten die Saarbrücker mit den Pfälzern gleich- auf. Die Spitze: Kaiserslautern 21:3, 1. FC. Saarbrücken 19:3, FK Pirmasens 19:5 und Phé- nix Ludwigshafen 18:6 Punkte, Die Pirmasenser siegten gegen Mainz 05 mit 2:0, während die ebenfalls noch gut im Rennen liegende Wor- matla Worms zu Hause gegen Frankenthal nur ein 1:1 erreichte. Ungarische Elf schlug Usterreich 4:1 Tore fielen im Länderspiel von Budapest Ungarns Fußball-Nationalelf besiegte in Bu- Aapest die österreichische Länder mannschaft mit 4:1(1:1) Toren. Die Gsterreicher enttäuschten, obwohl sie die erste Halbzeit offen gestalten konnten. In der zweiten Halbzeit wurden sie zusehends schwä⸗ cher, und wahrscheinlich wäre die Niederlage noch höher ausgefallen, wenn die Ungarn nicht auf ihren Spielmacher Puskas und den„Goal- getter“ Boszik hätten verzichten müssen. Der erste ungarische Treffer fiel in der achten Mi- nute durch Czibor auf eine Vorlage von San- dor. In der 24. Minute gelang den Gsterreichern der Ausgleich. Hanappi erhielt den Ball von Körner in unmittelbarer Tornähe Zussespielt und schoß ohne Zögern ein. In der zweiten Halbzeit nahmen die Ungarn Balatos in die Mannschaft, der sich in der 54. Minute auch gleich mit dem 2:1 gut einführte. Den dritten ungarischen Treff- fer köpfte Kocsis in der 67. Minute ins Tor, und Sandor erzielte in der 80. Minute das vierte Tor. Dynamo Moskau mußte sich gegen eine Kom- bination von Lausanne und Grasshoppers Zü- rich in Lausanne mit einem 1:1 zufrieden ge- ben. Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Eintracht Frankfurt— SSV Reut- lingen 4:3, Karlsruher Sc— FSV Frankfur Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg 3:1, B München— Kickers Offenbach 2:1, Schwa Augsburg aben — Jahn Regensburg 2:0, VfB Stuttgart gegen VfR Mannheim 0:0, SpVgg Fürth— Stutt- garter Kickers 1:3, Kassel— BC Augsburg 11. 1. Liga Südwest: 1. FC Kaiserslautern— Phö- nix Ludwigshafen 0:0, FK Pirmasens— Mainz 05 2:0, Tura Ludwigshafen— Eintracht Trier 20, Worms— Frankenthal 1:1, Neunkirchen— Saar 05 Saarbrücken 1:2, Bad Kreuznach— VfR Kai- serslautern 0:2, Sportfreunde Saarbrücken— FV Speyer 2:1. 1. Liga West: Rotweiß Essen— Fortuna Düs- seldorf 2:2, Sodingen— Münster 3:1, Dortmund gegen Duisburg 3:1, Leverkusen— Schwarzweiß Essen 2:0, Dellbrück gegen Bochum 11:0, bach 0:1, — Herne 3:3, Schalke 04 Alemannia Aachen— Glad- Meidericher SV— 1. FC Köln 0:2. Tabelle der 1. Liga Süd 1. Eintracht Frankfurt 11 19:14 16:6 2. SSV Reutlingen 11 29:18 1577 3. FSV Frankfurt 11 20:13 14:8 4. Kickers Offenbach 11 16712 12:10 5. Schwaben Augsburg 11 15:12 12:10 6. 1. FC Nürnberg 11 22:13 11:11 7. Karlsruher Sc 11 23:20 1111 8. SpVgg. Fürth 11 1712 11:11 9. Schweinfurt 05 11 17:19 11:11 10. VfB Stuttgart 11 21:23 11:11 11. Jahn Regensburg 11 19:29 11:11 12. BC Augsburg 11 23:25 10712 13. Stuttgarter Kickers 11 18:19 9713 14. Hessen Kassel 11 14:24 8:14 15. Bayern München 11 23:26 8 055 16. VIR Mannheim 11 21:31 7215 Tabelle der 2. Liga Süd 1. VIkt. Aschaffenburg 13 47:12 21:5 2. TSS Ulm 46 13 29:16 18:8 3. 1860 München 13 27:17 18:8 4. Singen 04 13 16:11 16:10 5. Bayern Hof 13 25 21 16:10 6. Freiburger FC 13 29:17 15:11 7. 1. FC Pforzheim 13 30:23 15711 8. VfL. Neustadt 13 14:19 14:12 9. ASV Cham 13 17:22 13:13 10. TSV Straubing 13 18:17 12:14 11. SV Wiesbaden 13 14:17 12215 12. SpVgg. Weiden 13 21:26 11:15 13. Hanau 93 13 18:23 10:16 14. SV Waldhof 13 17:22⸗ 10:16 15. FC Bamberg 13 18:30 9:17 16. Karlsruher F 13 15:28 9:17 17. ASV Durlach 13 23134 8:18 18. SV Darmstadt 98 13 19:32 818 Die Toto-Ergebnisse vom West-Süd-Block 1. Bayern München— Kickers Offenbach 2:1 2. Bayer Leverkusen— SW Essen 270 3. Karlsruher Sc- FSV Frankfurt 42 4. Meidericher SV- 1. Fe Köln 0:2 5. Schweinfurt 05— 1. FC Nürnberg 321 6. 1. FC Kaiserslaut.— Phön. Ludwigshafen 0:0 7. SV Sodingen— Preußen Münster 31 3. Rintracht Frankfurt— SSV Reutlingen 4˙3 9. Borussia Dortmund— Duisburger S 371 10. Hessen Kassel— BC Augsburg 1 1 1. Schalke 04— VfL. Bochum 10 22. VIL. Osnabrück— Hamburger S 1:2 e 2= 2 Fritz Thiedemann Zweiter in Toronto Beim Internationalen Mannschaftsjagd- springen— Mexiko und USA siegten Mexiko und die USA teilten sich an den bei- den ersten Tagen des Internationalen Reittur- niers in Toronto die Siege. Das Turnier begann mit dem ersten Teil eines zweitägigen Mann- schaftsjagdspringens, das Mexiko im Stechen während sich die deut- 55 die USA gewann, 8 Equipe mit dem vierten Platz Zte. An dem Springen nahmen für jede der beteiligten Nationen drei Springer teil. Für schland erzielten H. G. Winkler auf„Al- ger“ und Fritz Thiedemann auf„Nord- 1 5 fehlerfreie Ritte, während Helga Köhler auf„Armalva“ vier Fehlerpunkte einsteckte. Mexiko und die USA waren im ersten Durch- gang als einzige fehlerfrei über den Parcours gekommen. Im Stechen unterliefen den Mexika- n acht, den Amerikanern aber zwölf Fehler- begnügen punkte. Auf den dritten Platz kam Spanien mit drei Fehlern im ersten Durchgang. Kanada nahm mit 16 Fehlern den fünften und letzten Platz ein Drei perfekte Ritte von Charles Dennehy brachten den USA den Sieg im zweiten Wett- bewerb ein. Auf den zweiten Platz kam Fritz Thiedemann auf„Meteror“, der im dritten Ste- chen gegen Dennehy auf„Black Watch“ vier Fehler machte. Im ersten Durchgang über acht Hindernisse blieben acht Reiter ohne Fehler, darunter auch Weltmeister H. G. Winkler auf „Halla“. Im ersten Stechen über sechs Hinder nisse schieden weitere sechs Konkurrenten aus, auch H. G. Winkler, der am letzten Hindernis vier Fehler machte. Der deutschen Springreite- rin Helga Köhler waren im ersten Durchgang vier Sprungfehler(19 Punkte) unterlaufen. Für die Entscheidung wurden drei Hindernisse er- heblich erhöht. Der Amerikaner meisterte alle drei Sprünge fehlerfrei, während„Meteor“ am ersten Hindernis die oberste Latte riß und Thiedemann so nur auf den zweiten Platz kam. Humez Europameister im Mittelgewicht Neuer Europameister im Mittelgewicht wurde in Mailand der Franzose Charles Humez, in- dem er den Titelverteidiger Tiberio Mitri in der dritten Runde durch technischen k.o. be- sjegte. Das nde des Kampfes kam nach acht Minuten und 40 Sekunden, als Mitri schwer an- geschlagen von dem Ringrichter aus dem Kampf genommen wurde. Der 27jährige Italiener war sehr nervös und bleich in den Ring gekommen, während Humez lächelnd und in bester körperlicher Verfassung den Ring betrat. Mitri fing mit der geraden Linken die ersten Angriffe des Franzosen auf und brachte konternd einige gute Treffer an, aber schon gegen Ende der ersten Runde sah Humez besser aus, In der zweiten Runde ließ sich Mitri auf den von seinem Gegner gesuchten Infigbt ein und war klar im Nachteil. Zu Be- ginn der dritten Runde startete Humez ener- che Angriffe. Ein harter Treffer am Kinn achte Mitri völlig aus dem Konzept. Humez setzte nach, und mit einem Wirbel harter Schläge brachte er Mitri bis„acht“ zu Boden- Kaum hatte sich Mitri erhoben, drang Humez wieder auf ihn ein. Eine weitere Schlag-Kom- bination rig Mitri für zwei Sekunden zu Boden. Tapfer stellte er sich wieder zum Kampf. Aber Humez hatte jetzt leichtes Spiel. Er drängte sei- nen Gegner in die Ecke und bearbeitete ihn schonungslos an Kopf und Körper mit harten Preffern. Der Ringrichter schritt ein und er- klärte Humez zum Sieger durch technischen k. o. In einem Rahmenkampf wurde der deutsche Schwergewichtler Hugo Saalfeld von Italiens Meister Francesco Cavicchi in der 5. Runde durch technischen k. o. besiegt. Hecht Punktsieger über Durelle Im Haupfkkampf einer Berliner Berufsbox- veranstaltung siegte der deutsche Europameister im FHalbschwergewicht, Gerhard Hecht gegen den kanadischen Halbschwergewichtsmeister VVonn Durelle nach Ablauf von 10 Runden nach Punkten. Roth-Bucher gewannen Sechstage Roth/ Bucher gewannen in der Frankfurter Festhalle das 11. Internationale Frankfurter Sechstagerennen. Die beiden Fahrer aus der Schweiz erzielten ihren entscheidenden Rundengewinn 30 Minuten vor Schluß nach einem mehr als dreißig W währenden Rampf. Das Rennen war in der Schlußphase ein Zweikampf zwischen den späteren Si egern und dem italienisch-deutschen Team Terruzzi/ Intra, das auf den zweiten Platz kam. rennen Die Schweizer Chaiselongue 89. MoBEI-EINMZEM HOFER Mannheim Kaiserring Fü dnnddd MANNHEIM; KI, 1˙3 Wee Betfcouch garnitur 9 DN 352. MOBEL-BINZENHUFER Mannheim Am Tattersall Verwende H E L M A beim Füttern und staune— Wie es verbessert Vieh und Laune Futtermittelversand Hans Theo Helsen, Mannheim! Postfach 2 öbelkcof leicht gemacht im Möbelhaus ARTUR HAUCK Zähringerstraße 65 Uberzieh- SUMMISTIEFEl. Gebraucht, aber gut erhalten, garan- fiert wasserdicht und warm. Ein tadel- loser Schutz bei der At beit, auf d. Rad u. Motorrad, bei Regen 3 v. Schnee. Gr. 38-45, Pad nur Kleiderketelog kostenlos! Meircquardt& Schulz, Hann.-LUinden/H 2 — 29 e 128 0 Deer — 1 L383 F n S.& HAT F