Nr. 182 Neckar-Bote(2. Blatt) Dienstag, 16. November 1954 Die„Mole im Aittelmger“ Spanien sucht Anschluß im Atlantikpakt Dunkel liegen die Dörfer und Städte Ka- stiliens unter hohem, sternenklaren Nacht- Aimmel. Einmal nur noch in der Woche er- Zalten sie elektrischen Strom. Durch den wei- see von Santillana am Fuß der Gua- Jarrama aber ziehen die Viehherden auf der e nach armseligen Grashalmen, die viel- noch in dem hartgewordenen Schlamm- ooden ihr Dasein fristen konnten. Seit dem Frühling ist kein Tropfen Regen mehr ge- en und die Wasserreserven Spaniens sind n erschepft. In den Industriegebieten Bilbao und Barcelona liegen die Fabri- bereits die Hälfte der Woche lang still niemand vermag zu sagen, was gesche- soll, wenn der Himmel kein Einsehen att der ersehnten Regenwolken indes- ibt der warme Südwind Heuschrecken- me von den Küsten Afrikas herüber. Endlo unübersehbare Schwärme, die in kilometerweiten Fronten vorrücken. Die fruchtbaren kanarischen Inseln sind ihr stes Ziel gewesen. Dann trieben sie weiter nach Norden vor und überfluteten die Südprovinzen Spaniens und Portugals. Luft- Waffe und Flammenwerferabteilungen wur- den mobilisiert, um die Gefahr zu bekämpfen, und Aufklärungsflugzeuge überwachen das Meer, um sofort die Annäherung neuer Schwärme zu melden. Denn nur, wenn sofort, ehe die grauen Wolken sich zur Erde ge- senkt haben, die Abwehrmannschaften be- reit stehen, ist es möglich, Felder und Acker vor der Zerstörung zu retten. Wenn endlich die Winde aus Westen wehen und Regen bringen wollten, würde auch diese Gefahr der mvasjon aus den Wüsten Afrikas gebannt sein. Aber weder die Winde vom Atlantik noch Regenwellen kommen und die Gllam- Pen aus Großmutters Zeiten sind wieder in Stadt und Land begehrte Artikel geworden. Aber der Spanier hat schon schlimmere Zeiten überstanden. War es nicht noch vor fünf Jahren so, daß Monate hindurch sogar das Leitungswasser rationiert werden mußte und nur während einiger Stunden am Tage Abgegeben wurde. Selbst in den Großstädten Wie Madrid und Barcelona. Und damals stand Spanien allein, beute hat es die Unterstüt- zung Amerikas hinter sich. In großen Auf- machungen haben die spanischen Blätter in diesen Tagen die Aufnahme aus den Ver- einigten Staaten veröffentlicht, die Eisen- hower und Munoz Grandes, den Kriegsmini- ster Spaniens und ehemaligen Kommandeur der„Blauen Division“, Hand in Hand zeigen. Die symbolische Bedeutung dieses Hände druckes der beiden Generale war nicht zu übersehen. Amerika wird nicht mehr auf seine„Mole im Mittelmeer“, die gleichzeitig das große Flugzeugmutterschiff darstellt, von der aus Kreuzwege von vier Kontinenten kontrolliert werden können, verzichten. Es wird also auch wirtschaftlich den Spaniern unter die Arme greifen müssen, um die Schä- den auszugleichen, die der iberischen Halb- insel von seinem Klima geschlagen werden. Schließlich bildet Spanien heute eines der wichtigsten und zuverlässigsten Menschen- reservoire des Westens. In Madrid weiß man diese Trümpfe Spa- niens gut auszuspielen. Die Eingliederung der Bundesrepublik in die NATO ist auch für die Madrider Regierung das Signal zu einer Verstärkten Aktivität, um den Beitritt Spa- niens zum Atlantikpakt mit Nachdruck zu betreiben. General Franco hat im Laufe des letzten Sommers seine Nachfolge, das unbe- streitbar schwierigste innenpolitische Problem des Landes, wenn nicht formell geregelt, so doch praktisch geklärt und der älteste Sohn des Grafen von Barcelona, der Prinz Juan Carlos von Bourbon, kann damit rechnen, daß er einmal die Krone seiner Väter tra- Zen wird. Aber die Lösung des Problems der Nachfolgeschaft gibt allein noch keinerlei Ge- Währ für eine innere Stabilität, wenn einmal der Mann nicht mehr vorhanden sein Wird, der die gegensätzlichen politischen Kräfte Spaniens heute bindet und gegeneinander ausgleicht. Franco sucht darum eine möglichst enge Anlehnung an Europa, die ihm die wirtschaft- liche Entfaltung seines Landes erleichtert und durch eine Verschmelzung mit dem Westen einen Aufstieg und Wohlstand bringt, der Sanz automatisch neuen gewaltsamen Aus- einandersetzungen und Machtkämpfen den Nährboden entziehen würde. Diese Planung auf weite Sicht erklärt das Interesse des Ge- nerals an einem Beitritt Spaniens zum At- lantikpakt, für den jetzt zweifellos mit der Eingliederung Deutschlands innenpolitisch Wie außenpolitisch der günstigste Zeitpunkt gekommen ist. Er weiß aber auch, daß Spa- nien kein zu verachtender Partner ist, denn trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes, trotz der Armut seines Bodens und der Härte seines Klimas, das immer wieder den Aufbau hemmt und verzögert, sind eine und eine halbe Million zuverlässiger und gut ausgebildeter Soldaten ein Argument, das für den Westen Gewicht haben muß. Der Bedarf unserer Hochschulen Für Neu- und Umbauten 220 Millionen DM angefordert Stuttgart(sw). Die Rektorenkonferenz der baden-württembergischen Universitäten und Hochschulen hat dem Kultusministerium eine Ubersicht über den Bedarf der Hoch- schulen des Landes zugeleitet. Für Neubauten und Umbauten werden 220 Millionen DM an- gefordert, an neuen Planstellen für Pro- fessoren, Assistenten und technische Hilfs- Kräfte 2079 Stellen, die schätzungsweise einen Aufwand von 17 Millionen DM erfordern würden. Außerdem hat die Rektorenkonfe- renz, gebeten, die Gelder für die laufenden Ausgaben der Hochschulen um jährlich 2,75 Millionen DM zu erhöhen., Alle diese Mittel sollen nach dem Vorschlag der Rektorenkon- ferenz in einem Dreijahresplan zur Verfü- gung gestellt werden. Zunächst werden das Kultus ministerium und das Finangzministe- rium zu den Vorschlägen der Rektoren Stel- ung nehmen. Voraussichtlich wird dann auch der Ministerrat damit befaßt. Hilfe für Freiburger Münster Ein Appell an die Bevölkerung Südbadens Freiburg(sw). Eine halbe Million DM kostet die Restaurlerung der in romanischer Zeit begonnenen und im 15. Jahrhundert voll- endeten beiden Hahnentürme des Freiburger Münsters, deren Verwitterungs- und Kriegs- schäden außergewöhnlich groß sind. Mit der Erneuerung des südlichen Hahnenturmes, dessen obere Teile zu vier Fünfteln durch neue Stücke ersetzt werden müssen, wurde vor einigen Monaten schon begonnen. Der Münsterbauverein richtete jetzt einen erneu- ten Appell an die Bevölkerung der Stadt und Oberbadens, durch Mitgliedschaft und Spen- den an der Restaurierung des Freiburger Münsters mitzuhelfen. Das Land Baden-Würt⸗ temberg hat wegen der Dringlichkeit dieser Erneuerungsarbeiten seinen Beitrag für das Freiburger Münster im laufenden Haushalts- jahr auf 30 000 DM erhöht,. Der Münsterbau- verein erhofft weitere Unterstützung vom Land, von den Firchenbehörden und der Stadt Freiburg. Die nach dem Krieg in der Werkhütte des Münsters eingerichtete Mei- sterschule für Bildhauer und Steinmetzen muß die Werkstätte Ostern 1955 freigeben, damit die Münsterbauhütte weitere Stein- metzen für die umfangreichen Erneuerungsar- beiten am Münster einstellen kann. Letzte Chance: 31. Dezember 1954 Straffreiheit für falsche Namensführung zur Verschleierung des Personenstandes Es ist nicht allgemein bekannt, daß das Bundesgesetz über den Erlaß von Strafen und Geldbußen und die Niederschlagung von Strafverfahren und Bußgeldverfahren(Straf- kreiheitsgesetz 1954 vom 17. Juli 1954 in 8 7 auch Straffreiheit für Straftaten zur Ver- schleierung des Personenstandes, die aus po- litischen Gründen begangen worden sind, vor- sieht. Unter die Bestimmungen dieses Ge- setzes fallen Straftaten, für die keine schwe- rere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren und Geldstrafe beim Inkrafttreten des Gesetzes rechtskräftig verhängt war oder zu erwarten ist. Straffreiheit wird weiter ge- Währt und zwar ohne Rücksicht auf die Höhe der Strafe, wenn der Täter freiwillig frühere unwahre Angaben über die persönlichen Ver- hältnisse gegenüber einer Behörde berichtigt hat oder bis zum 31. Dezember 1954 freiwillig gegenüber der Polizeibehörde seines Wohn- Sitzes oder gewöhnlichen Aufenthaltsortes be- richtigt. Ist die Verschleierung des Personenstandes aber aus anderen als politischen Gründen er- folgt, so tritt Straffreiheit nur im Rahmen der allgemeinen Straffreiheit nach& 2 des Gesetzes ein, das sind Straftaten, die mit nicht mehr als drei Monaten Freiheitsstrafe und Geldstrafen zu ahnden sind. Sind Straftaten in unverschuldeter Notlage infolge der Kriegs- und Nachkriegs verhältnisse erfolgt, so erhöht sich der Strafrahmen nach S 3 des Gesetzes auf ein Jahr und Geldstrafe. Das Bundesministerium des Innern weist nunmehr erneut auf die Möglichkeit straf- freier Berichtigung falscher Namensangaben bis zum 31. Dezember 1954 hin. Von einem früher erlassenen Amnestiegesetz von 1949 Wurde aus Furcht vor Entnazifizierungsmag- nahmen und Uberantwortung an die Gerichts- barkeit der Alliierten wenig Gebrauch ge- macht. Nach der jetzt eingetretenen Beruhi- Sung der Verhältnisse kann jeder, obne sich der Gefahr einer Bestrafung auszusetzen, seine Personalangaben gegenüber einer Be- hörde berichtigen. Nicht damit zu rechnen ist aber, daß die zum 31. Dezember 1954 fest- Sesetzte Frist verlängert oder das Führen falscher Namen noch einmal amnestiert wird. Das Amnestiegesetz bietet eine letzte Gele- genheit, die Personalangaben straffrei zu be- richtigen. Wer sich also heute noch widerrechtlich eines falschen Namens aus den vorangeführ- ten Gründen bedient, hat die Möglichkeit, den ihm rechtmäßig zustehenden Namen durch freiwillige Berichtigung wieder zu er- langen, ohne sich der Gefahr einer Strafver- folgung auszusetzen. Unter die Amnestie fal- len auch die falschen Namensführungen, die gelegentlich einer Personenstandsbeurkun- dung beim Standesamt zur Verschleierung des Personenstands vorgenommen wurden. aApd Warum steigen die Brotpreise? Lohnerhöhungen sollen die Ursache sein— Protest der Verbraucher Bonn(E. B.) Im Bundesernäbrungsmini- sterium haben Besprechungen mit Vertrétern des Müller- und Bäckerhandwerks stattge- funden, bei denen die Lohnerhöhungen im Bäckerei-Gewerbe und das allgemeine An- steigen der Produktionskosten als Ursachen für die in den letzten Tagen in verschiedenen Teilen des Bundesgebietes erfolgte Verteue- rung der Brotpreise ermittelt wurden. Das Bundesernährungsministerium wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die Preis- erhöhung für Brot nicht eine Folge der dies- jährigen schlechten Ernte sei. Ein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft deut- scher Handelsmühlen betonte, trotz der un- terschiedlichen Ergiebigkeit des Getreides der diesjährigen Ernte und trotz der auch für Müller in letzter Zeit vorgenommenen Lohn- erhöhungen sei der Mehlpreis nicht ange- stiegen. Ein Sprecher der Bäckerinnung in Bad Honnef begründete die Erhöhungen der Brotpreise ebenfalls mit den seit 1952 stän- dig steigenden Bäcker-Löhnen, die sich beim Brotpreis bisher nie bemerkbar gemacht hät- ten. Nach der letzten, vor kurzem erfolgten Lohnerhöhung ließen sich nun jedoch die Brotpreise nicht mehr auf der bisherigen Höhe halten. 5 Die Verbraucherverbände betonten dem- gegenüber, daß eine Reihe von Brotfabriken und Konsumgenossenschaften den alten Brot- Preis gehalten hätten. Daraus sei zu schlie- Ben, daß in den anderen Fällen kleine Ko- stensteigerungen für relativ starke Preis- erhöhungen zum Anlaß genommen worden seien. In einzelnen Teilen des Bundesgebie- tes sind die Preise für das Dreipfund-Brot um fünf bis sechs Pfennig für Brötchen um einen Pfennig heraufgesetzt Worden. Erhard auf der Reise nach Athen BOnn(E. B.) Bundeswirtschaftsmimister Erhard ist mit einem Stab von Mitarbeitern mit einem Sonderzug der Bundesbahn zu of- flziellen Besuchen in Griechenland und Ju- Soslawien abgereist. Der Minister wird zu- Nächst in Athen während eines einwöchigen Aufenthalts über eine grundsätzliche Aus- Weitung des deutsch- griechischen Handels Besprechungen führen und mehrerer Investi- tionsvorhaben der griechischen Regierung be- sichtigen. Vom 22. bis 25. November sind im Belgrad Verhandlungen mit jugoslawischen Regierungs- und Wirtschaftsvertretern vor- gesehen. Wie verlautet, wird Erhard auch von Staatspräsident Tito empfangen werden. Die Industrie auf neuen Wegen Zum Teil ist es Rohstoffknappheit, die unsere Industrie förmlich dazu zwingt, neue Wege einzuschlagen, um Mangelerscheinungen zu verhindern. Damit soll jedoch nicht gesagt sein, daß man hier einen Ausweg sucht, um etwa einen„Ersatz“ zu schaffen, Vielleicht war dies ganz im Anfang einmal Sinn und Zweck. Heute nicht! Man werfe nur einen Blick auf die hoch- entwickelte Textilindustrie und in diesem Sinne speziell auf die heutige Kunstfaserindustrie. Könnte man Nylon oder das deutsche Perlon als„Ersatz“ bezeichnen? Wohl kaum. Ein ähn- liches Beispiel gibt uns die moderne Polster- industrie: Zwar handelt es sich in diesem Fall um kein rein synthetisches Produkt; denn „Latex“(Gummimilch), gewonnen als Saft des Gummibaumes, bildet das eigentliche Aus- gangsprodukt, also eine organische Substanz, ähnlich wie Tierhaare und Pflanzenfasern. Die- ses Latex wird aus Ubersee eingeführt und er- kährt dann eine weitere chemische Behandlung in der Fabrik, der Dunlop AG. in Hanau, wo- her es als Fertigprodukt auch den Namen Dun- lopillo erhalten hat. Bei der Aufbereitung wird Latex zu Schaum geschlagen und erhält schließ- lich seine endgültige und beständige Form. Dunlopillo weist gegenüber bisherigen Polste- rungen ganz neuartige Eigenschaften auf: Hochelastisch und damit auch formbeständig, ist es äußerst leicht, geruchlos, luftdurchlässig, luftfeuchtigkeitsabführend, mottensicher und bakteriensicher. Also Eigenschaften, die es für die moderne Polsterindustrie geradezu Wie da- für geschaffen erscheinen lassen. Noch von wesentlicher Bedeutung ist die schlechte Leit- fähigkeit des Dunlopillos. Dieser Vorzug möge an emnem ganz einfachen Beispiel einer Schlaf- matratze erläutert sein: Im Winter, wenn die Temperatur im Schlafzimmer stark absinkt, ver- bleibt die Körperwärme in der Matratze. Das Isolationsvermögen bewirkt aber im Sommer gerade das Gegenteil; denn nun wird die große Hitze vom Material nicht aufgenommen. Welchen Zuspruchs sich Dunlopillo heute schon erfreut, das beweist der enorme Ver- brauch, der zur Zeit in den USA noch der weit größte ist. Dunlop-Fabriken stehen in der gan- zen Welt, und auch Deutschland zeigt mehr und mehr seine Aufgeschlossenheit für dieses Material.. 5 N l, Oe ee, l 22 Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen— Durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden. Berechtigte Ubertragung: H. Passow Kernen (33. Fortsetzung) So um drei Uhr herum nahm Thea von Emma Abschied.„Ich komme bald Wieder“, versprach sie.„Jetzt, Wo ich weiß, daß Sie hier sind, wird es mich öfters zu Ihnen locken. Und— vielleicht komme ich eines Tages und verkünde Ihnen, daß ich für längere Zeit bleibe das heißt, so für ein paar Tage“, 90 4. verbesserte sie sich hastig, weil ihr zum Be- Wußtsein gekommen war, wie eigentümlich diese Rede auf jemanden wirken mußte, der in ihr eine glückliche, junge Frau sah. „Kommen Sie, wann Sie wollen und wie lange Sie wollen, Miss Thea“, Sagte Emma herzlich und bestimmt. und noch einmal schüttelten sie einander die Hand. Ganz sorgfältig rekonstrulerte sie den Augenblick, in welchem Lin ihr kühl mitge- teilt hatte, das Haus der Dorleys stünde ihr gegenwärtig nicht offen— und sie hatte ihm ja gesagt. Sie hatte ihn sogar umarmt und ge- küßt. Dann aber war ihr plötzlich eingefallen, Statt Lin zu heiraten, könnte sie Zuflucht bei Emma suchen; sie hatte diesen Einfall Lin sogleich mitgeteilt: nicht so sehr darum, weil sie froh wer, mn nun nicht heiraten zu müs- sen, sondern vielmehr, um ihm seine Freiheit zurückzugeben, da er Grogmut und Pflicht- Sekühl an ste verschenken zu missen glaubte. Allein sie hatte mm ganz deutlich 211 verstehen Zesgeben, daß sie mit Freuden bereit sei, 2 Emma zu ziehen. 8 Und der-uf hatte or he gebe Kü und um- möglich sei. Ja e hatte sogar ein Gespräch 5——— 0 a Auf dem ganzen Weg über die Felder und durchs Dorf und nachher beim Warten auf dem verlorenen kleinen Bahnsteig ging ihr ständig die Frage im Kopf herum, wozu er das getan hatte. Sie fand keinen einlèuchten- den Grund. Anscheinend hatte er sie zwingen wollen, ihn zu heiraten. Aber nie hatte sie vorher an ihm irgendein Zeichen bemerkt, da er ihr mehr als nur freundschaftlich zugetan war. Und seither war in dieser Beziehung nichts alniders geworden, im Gegenteil: er küßte sie nur noch ganz selten und kehrte eine liebens- Würdige Fremdheit gegen sie heraus. Warum aber sonst? fragte sie sich. Als der Zug in die Station einfuhr, er- innerte sie sich plötzlich vage an etwas, was sie irgend einmal jemanden sagen gehört hatte; nur ein paar Worte, ein kurzer Satz, Aber der Ausspruch war im Grunde ihres Ge- mütes haften geblieben und plagte sie jetzt, ohne daß sie des genauen Wortlautes hätte habhaft werden können. Doch kaum hatte sie sich in einem unbe- setzten Abteil auf die Bank fallen lassen, 80 sprangen ihr, zugleich mit dem heftigen Ruck, mit dem der Zug anfuhr, die gesuchten Worte ins Gedächtnis zurück. Freilich, jetzt wußte sie, woher die Worte stammten: von der schrecklichen Frauensperson in der Hotelhalle, die zu ihrer Freundin zynisch bemerkt hatte: „Sie hat ihm wahrscheinlich zu verstehen ge- geben, daß der Weg zu ihr nur übers Stan- desamt, führt.“ Damals hatte sie diesen Aus- spruch häßlich und gemein gefunden, gerade darum, weil er so versteckt auf das Schmut- zige anspielte, Jetzt ging r langsam seine volle Bedeutung auf. 8 War dies der Grund? War Lin wirklich ein Sanz gewöhnlicher Frauenjäger? Oh— selbst- verständlich auf höchst elegante und char mante Weise, so dag nach außen hin alles Slatt und hermlos wirkte. Dergleichen kam in Romanen vor, nur vermochte sie aus Man- gel an Erfahrung nicht zu entse ob es in Wirklichkest ebenso dabei zuging. Zu den- ken, daß r um seinen Zweck erreichen, nicht einmal vor einer Heirat zurückgeschreckt war! E h,%,jÜao absurd. Allein, hates Stebhem a nicht einmal den Ausdruck gebraucht, so manches an Lin sei absurd? Sie konnte sich jedenfalls ganz gut vorstellen, wie Lin einer Sache, auf die er wirklich versessen war, äuberste Mühe und Sorgfalt zuwandte. Be- trachtete er es als amüsantes Spiel, sich in ihren Besitz zu setzen, so würde er jeder Ein- zelheit bei diesem Spiel dieselbe Beachtung schenken wie der komplizierten Inszenierung eines Bühnenstückes. Nein, das ist zu scheußlich, als daß ich es glauben könnte! redete sich Thea ein. Nie würde er sich so viel Zeit und Mühe genom- men haben, blog, um lieb zu mir zu sein und mich zu trösten. Das stimmte freilich nicht ganz. Das Freundlichsein und Trösten gehörte vielleicht gerade zu einem Plan, denn wenn Lin etwas tat, dann tat er es auch richtig. Vermutlich wäre er ihr solange mit freund- lichem Gleichmut begegnet, bis sie selbst ihn ragte, ob etwas zwischen ihnen sich geändert habe. Und zu dieser Frage hatte sie sich ge- rade heute morgen entschlossen! Unsinn schalt sich Thea. Meine phantasie geht einfach mit mir durch. Da baue ich mir ganz harmlose Tatsachen zu einer widerlichen Geschichte auf, an die ich nie gedacht hätte, wenn dieses elende Weibsbild nicht gewesen Ware. Bei der Ankunft am Bahnhof Waterloo stieg sie etwas zögernd aus dem Zug, weil es sie auf einmal so gar nicht nach Hause zog. Lin würde wohl bis am Abend ausbleiben, und unterdessen säße sle allein in der Wohnung, wartete und wartete und würde dadurch immer nervöser und aufgeregter Viel besser, sie Setzte sich jetzt in irgendein nettes Lokal, trank einen guten Kaffee und versuchte, nicht mehr an die unerfreuliche Sache zu denken. Immerhin hielt sie es für geraten, sich vorher von einer öffentlichen Telephonkabine aus zu SrkKundigen, ob Lin schon heimgekehrt wäre. Dies war nicht der Fall, und so winkte sie ein Taxi herbei und ließ sich zum Café Gunter Bei Gunter war schon fest alles besetrt, tand doch noch ein freies Zeit lang zwang sie sich, ihre ganra den verstreuten Gruppen ihr eigenes Problem meldete sich von neuem und wollte betrach- tet und ergründet sein. Schon war sie im Be- griff, sich wieder in sich selbst einzuspinnen, als eine wohlbekannte Stimme sie anrief: „Grüß Gott, Thea, du hast scheint's noch einen Tisch erwischt! Darf ich mich zu dir setzen?“ Und im nächsten Moment hatte Geraldine, diesmal in einem bestechend ein- fachen Nachmittagskleid in marine und Weils, ihr gegenüber Platz genommen. Thea bemühte sich tapfer, der Situation gerecht zu werden. Rasch kam es ihr in den Sinn, daß sie Geraldine bei ihrer Hochzeit nicht besonders freundlich abgefertigt hatte. Nun, heute wollte sie Spaß verstehen und über ganz gleichgültige Dinge mit ihr plau- dern. So lächelte sie ihrer berühmten Cousine — im stärksten Bewußtsern, ihr heute an äußerer Eleganz kaum nachzustehen— ge- winnend zu und sagte:„Ach, wie nett, dag ich dich wieder einmal treffe. Uebrigens Wollte ich schon lange einmal anläuten und dich fragen, wann ich kommen und meine Sachen bei dir abholen darf.“ „Oh, wenn es dir paßt, irgendeinen Nach- mittag“, meinte Geraldine liebens würdig.„Na, wie fühlst du dich als Ehegattin?“ „Nicht schlecht, das kannst du mir ja an- sehen. Bin ich nicht eine gute Reklame flir den Ehestand?“ scherzte Thea ebenso Hebens würdig. a „M-hm.“ Geraldine prüfte e mit kritischer Miene, was ihr nicht besonders angenehm War, so daß sie, um das Thema zu wechseln, ein wenig hastig fragte: Was macht das neus Stück? Die Premiere ist nächte Woche, nicht wahr?“ 1 1 1 „Ja, höchste Woche. Ich Fanbe, e wird Banz gut gehen. Aber dieses ewige Proben lt mir ein Graus. Wem nur schon die Koat probe überstemden wäre!“ Forts. folætz und die Preise Kleiner BUN EL über die GIN PO K io. Die strahlende Ginza, Tokios Hauptge- schäfts- und Vergnügungsstraße, steht an der Spitze der berühmten großen Straßen im Osten wie im Westen. Sie macht die japa- nische Hauptstadt zur fröhlichsten und kost- spieligsten Weltstadt des Ostens. Und trotz aller Ueberwachung durch die Polizei dürfte Tokios allen Nationen. Hier bummeln drei Indonesie- Auf der Hauptstraße begegnet man rinnen über die Ginza.(Foto: dpa] Tokio unter den Riesenstädten der Welt eine der großzügigsten und in jeder Hinsicht ab- wechslungsreichsten sein. „Ginza“ heißt auf deutsch„Silberner Weg“ Aber dieser Name trifft nicht ganz zu. Die Ginza ist ein Märchenland knallbunter Neonreklamen, für den Fremden, der die japanische Schrift nicht zu lesen versteht, merkwürdig und verwirrend. Hinter den Fassaden der Ginza und in den angrenzenden, von Laternen beleuchteten Gassen und Winkeln finden sich zahllose Re- staurants, türkische Bäder. Nachtecafés mit TPaxigirlbetrieb, Kabaretts, Spielklubs. in denen hauptsächlich Mahjong gespielt wird. Kinos. Automatensäle, Bars und Hotels. Einst führte die Ginza zur japanischen Münze, und noch immer umgibt diese lebhafte Straße der zweideutige Geruch des Geldes, des leicht ausgegebenen und leicht verdienten Geldes. Japanische Geschäftsleute lieben es, Tokios Broadway lebendiger als je ihre Geschäftsfreunde auf kostspielige Art zu unterhalten. Diese Vorliebe führte kürzlich zu Skandalen von nie zuvor erlebten Ausmaßen. Aber Auslagen dieser Art können von der Steuer abgesetzt werden. Das Tokioter Fi- nanzamt gab bekannt, daß es auf diese Weise jährlich den Gegenwert von 2 600 000 O00 DM verliere. Japanische Beamte schätzen, daß die Vereinigten Staaten in Japan in diesem Jahre rund 400 Millionen DM für die Anschaffung militärischer Ausrüstungsgegenstände aus- geben werden. Die privaten Ausgaben des amerikanischen Militärpersonals in Japan Werden höher als eine Milliarde sein. Nicht dieser gesamte Betrag wird natür- lich auf der Ginza ausgegeben werden, aber nur ein kurzer Gang über diese verlockende Straße läßt erkennen, daß ein erheblicher Teil dieser Milliarde dennoch den Weg in die zahllosen Etablissements rechts und links der flanierenden Menschenmassen finden wird. Blumenmädchen, manchmal kleine Ge- schöpfe von vier oder fünf Jahren, handeln mit stark duftenden Blumen und Riechstoffen. Sandwichverkäufer schlurfen vorüber. Jeder dritte von ihnen sieht aus wie Cherlie Chap- Iin in„Goldrausch“. Radelnde Küchenjungen balancieren riesige Tabletts in drei Etagen, angefüllt mit dampfendem Reis. Wandernde Straßenerzähler fesseln ihr vielköpfiges Pu- blikum. Zauberer zeigen ihre Künste und machen den Märchenerzählern lebhafte Kon- kurrenz. Und durch dieses Gewirr zwängt sich ohne abzureißen der Strom der Touristen. N Reiche Geschäftsleute bummeln vorüber. denen die Lens lose in der Tasche stecken. Das ist die Ginza bei Nacht. Das alte Japan setzt sich hier hartnäckig dem neuen entge- gen. Rikschaläufer suchen mit lauten Rufen den Cadillacs und Chryslers zu entkommen. Eine Geisha mit aufgetürmtem, lackiertem Haar, kleinen Füßchen in weißen Schuhen und geschminkter Unterlippe blickt migbilli- gend auf ihre Kolleginnen vom Kabarett, mit ihren schulterfreien Abendkleidern und mo- dernstem Haarschnitt. Man kann die herrlichsten französischer indischen, deutschen, italienischen, mexikani schen, chinesischen, türkischen oder russischet Gerichte zu sich nehmen. Oder man kann i einem winzigen Raum mit Papier- oder Bam buswänden an ein m niedrigen Tischcher sitzen und rohe Fische, in Butter und Ei ge backenen Aal, Geflügel am Spieß, jung Vögel, mit unversehrten Köpfen in Reiswei! getunkt, oder Suppe aus Schildkrötenblu essen, während geschickte Finger aus der Sa misen, der japanischen Laute, fremdartig- Melodien klimpern. Die Ginza ist eine Straße der Ge Sie pulsiert von temperam Sie ist bunt, gensätze entvollstem Leben Wahrhaft ein Ort der Versuchuf schillernd und verführerisch. „Ein Pferd frißt keinen Gurkensalat...“ Aber was hat das mit dem Erfinder des Telefons zu tun? Wiesbaden. Wenn man heute schnell einmal zum Tele- fonhörer greift, um eine Verbindung— viel- leicht sogar über Kontinente hinweg— her- zustellen, so denkt man dabei kaum noch an den Waisenknaben aus Friedrichsdorf, der allerdings auf dem Gebiet der Technik be- stimmt kein Waisenknabe gewesen ist. Philipp Reis entwickelte vor über 90 Jahren den ersten Sprechapparat der Welt. Anfangs von der gesamten Menschheit noch heftig verlacht, führte der Erfinder im Jahre 1861 seinen ersten Fernsprecher dem physi- kalischen Verein in Frankfurt am Main vor. Um dem geschätzten Auditorium zu beweisen, Der Sowjielleufnant War ihr MVfann! Das seltsame Erlebnis der Erika Greuber Potsdam. Vor einigen Wochen gab der Sowjetzonen- nachrichtendienst ADN in einer sechszeiligen Meldung zu, daß 2140 ehemalige Angehörige der faschistischen Wehrmacht heute in der größten Friedensarmee der Welt, der Roten Armee der UdssR, als einfache Soldaten, Unteroffiziere und auch Offiziere Dienst tun würden. Diese Meldung kam auch der 32jährigen Erika Greuber aus Leipzig zu Ohren, deren Mann Ende 1944 im Osten gefallen sein sollte. Sie wußte, daß der Bruder ihres Mannes 1932 nach Rußland gegangen war und dort die sowjetische Staatsangehörigkeit erhalten hatte. Aber ihre Briefe an das Moskauer Rote Kreuz, ob ihr Mann sich eventuell in Ge- fangenschaft befinde, blieben unbeantwortet. 1950 heiratete Frau Greuber in Leipzig zum zweiten Male und glaubte nun fest daran, daß Alfred im Kriege vor dem Feinde ge- blieben war. Unlängst stand sie nun in der Küche und wusch ab. Ihr Blick fiel gelangweilt auf die Nikolaus Birkenfeld Neuland im Versicherungswesen e Sonderleistung der„Volkshilfe“ bei Folgen von Kinderlähmung Die Versicherungswirtschaft macht als be- sonders lebendige und lebensnahe Organisa- tion immer wieder den Versuch, sich durch die Schaffung neuer Versicherungs-Arten den ständig wechselnden Verhältnissen rasch an- zupassen Im Rahmen dieser Aktionen ist die „Volkshilfe-Lebensversicherung“ Berlin-Köln vor einigen Wochen anläßlich ihres 25 jährigen Bestehens mit einem ganz neuartigen Ver- sicherungsschutz auf den Plan getreten, und zwar handelt es sich dabei um eine prämien- freie, völlig kostenlose Zusatzleistung bei In- Validität inkolge der Erkrankung an spinaler Kinderlähmung. N Wenn mindestens zwei Angehörige aus einer Familie bei der Volkshilfe Versicherungen nach den Sterbegeldtarifen abgeschlossen ha- ben oder abschließen, wird ohne Erhöhung der Prämie, ohne Nachzahlung oder sonstige Bei- träge der Versicherungsschutz gewährt, und zwar in folgender Form: Für den Fall, daß ein (auch nicht versichertes!) Familienmitglied nach dem 1. Januar 1954 an Kinderlähmung erkrankt ist oder in Zukunft erkrankt, wird ein Jahr nach Ausbruch der Krankheit die Hälfte Aller in der Familie abgeschlossenen Sterbe- geld-Versicherungs-Summen als einmalige Sonderleistung ausbezahlt. Wichtig ist dabei zu wissen, daß bei einem Später eintretenden Todesfall eines der ver- sicherten Familienmitglieder nochmals die volle Sterbegeld-Versicherungs-Summe zur Auszahlung gelangt, ohne daß die oben er- wWäbhnte Sonderleistung in Abzug gebracht Wird. Wie weitgehend diese Sonderleistung ist, sei an einem Beispiel illustriert. Die Familie Schulze besteht aus vier Personen, Vater, Mut- ter, Sohn und Tochter. Vater und Mutter haben bei der„Volkshilfe“ eine Sterbegeld- Versiche- rung auf je 1500 DM abgeschlossen, sie sind zusammen also mit 3000 DM versichert. Nach einiger Zeit erkranken zuerst der Sohn, dann die Tochter an Kinderlähmung, Woraufhin die Familie zweimal die Hälfte der versicherten Summe, also insgesamt 3000 DM, erhält. Selbstverständlich kommen im Falle des späteren Todes der Eltern die versicherten je 1500 DM auch noch ohne Abzug zur Auszah- lung. Voraussetzung für diese großzügige Son- derleistung ist, daß der an Kinderlähmung Er- Kkrankte ein Jahr nach der Erkrankung eine mittelschwere bis schwere Lähmung mit einem Invaliditätsgrad von mindestens zehn Prozent zurückbehält. Als Familienmtitglieder im Sinne der Bedingungen gelten die Eltern und die EKinder bis zum vollendeten 21. Lebensjahr. Die Zahl der Erkrankungen an spinaler Kin- derlähmung ist außerordentlich groß, die Zahl derer, die nach einem Jahr noch Lähmungs- erscheinungen zeigen, verhältnismäßig gering. Doch für die Unglücklichen, bei denen diese Krankheit dauernde Schäden hinterläßt, ist eine einmalige Beihilfe zur Beschaffung von Heilgeräten, zur Durchführung von Spezial- behandlungen und so weiter oft von ausschlag- gebender Bedeutung Damit hat die„Volks- Hilfe“ absolutes Neuland betreten, dessen Fol- gen und Erfolge sich bald in ihrem ganzen Umfang abzeichnen und hoffentlich rich- tungsweisend für ähnliche Neuerungen sein werden. Straße und auf einige volksdemokratische Spruchbänder. Plötzlich sah sie aus dem gegenüberliegenden Postamt einen Sowjiet- leutnant treten., Sie zuckte zusammen. Der sah ja aus wie ihr erster Mann! Sie warf das Handtuch auf den Küchentisch und stürzte auf die Straße. „Alfred“, rief sie schon von weitem und stolperte weiter.„Alfred, bist du esl?“ Der Leutnant fuhr herum. Er blickte einen Augen- blick auf die Frau, zögerte, wollte ihr ent- gegengehen, dtehte sich dann aber spontan um und lief, was ihn seine Beine trugen in Richtung auf einen haltenden Militärkraft- wagen davon, Noch einmal sah sich der So- Wietokfizier um, Es sah aus, als wolle er winken. Dann aber heulte der Motor auf und der Wagen raste davon. „Er war es“ weinte sie später.„Ich schwöre Stein und Bein, er war es.“ „Er wird längst wieder verheiratet sein“, erwiderte ihr zweiter Mann.„Das ist bei sei- nem jetzigen Pflichtenkreis mehr als ver- ständlich.“ Erst Tage nach diesem seltsamen Erlebnis der vermeintlichen Witwe Greuber, die wie- der geheiratet hatte, entschloß sie sich. bei sowjetischen Dienststellen Nachfrage zu Halten. Ihr wurde nicht einmal ausweichend geant- wWortet. Ein Major Kwidky rief sie zu sich und sagte:„Wir haben sie bereits erwartet! Ich S011 Ihnen von Ihrem ersten Manne ausrich- ten, daß sein Leben eine entscheidende Wen- Theater Große Aufregung herrschte im Inns- brucker Landestheater, weil sich die kol- ländische Königin mit ihrem Gefolge zur Vorstellung angemeldet hatte. Ma- jestädt erschien jedoch nicht, weil sie im letzten Augenblich erfahren hatte, daß in dem Stuch von Csokor jugoslawische Partisanen auftreten. dung genommen hat. Er hat in unserem Land ein neues Leben begonnen und wünscht nicht abgebrochene Brücken wiederaufzurichten. Er ist ein anderer Mensch geworden, Er hat nichts mehr mit dem Deutschen Alfred Greuber gemein. Verstehen Sie das! Ver- suchen Sie nicht, ibn wiederzusehen., Es würde ihn vielleicht aus dem Gleichgewicht bringen und auch Ihr Leben stören, Es soll besser so bleiben, wie es ist. Für Sie ist er im Kriege geblieben. Also, es gibt keinen 1 Greuber mehr! Einverstanden]2“ Erika Greuber ging schleppenden Schelte nach Hause. Und seitdem wird sie den Ge- danken nicht mehr los: Kann ein Mensch Wirklich ganz und gar ein zweites Leben be- ginnen und alle Erinnerungen einfach aus- löschen oder stimmt hier etwas nicht? 8 * 2 5 Bei rheumat. Schmerzen Erkältung, Migräne Zahnschmerzen 1-2 Tabl. geben schnell Etleichte- rung, Temagin ist anhaltend wirk- sam, bewöhrt und gut 3 8 10 7b. OM 9s in allen A lei goldg. relner IO. pfd.-EImeri 4, 80 Röcknohmegarontle] Nachnahme ad SEIBOILD& co., NORTORT 120 J. H Zienen-schleucler Ni wunderbor. Aromo! 8.Pfd.-Elmet 8,40 Luni 1 creme u. Selle al Iabre bew E. Pickel, Seslchts- Ausschlag chem Haufſocken Wundsein usw. Leupin-lee blutreinigend- abführend. 1 Apath. d. Orogerten Ein»Vollbode mit strickt glatt. Strümpfe ohne Naht! 2 Modelle ab 198. DM. 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Der Wissenschaft ge- lang es, ungesättigte Fettsäuren(Vitamin F) in höchstmöglicher Konzentration berzu- stellen. In dieser Reinheit übt Vitamin F 99“— 80 heißt dieses natürliche, unschäd- liche Heilmittel 2 eine ent- scheidende Ak- tivität bei Haut- 005 leiden aus. Drin- gend anzuraten ist die kombi- ai nierte Behandlung mit Vitamin F 99-Heil- salbe(äußerlich) und Vitamin F 99“-Kapseln (innerlich). Lesen Sie bitte den illustrierten Heidelberg. Postfach 452. Prospekt, den Sie kostenlos in Apotheken erhalten oder bei der BADAG, Abteilung D. daß es sich bei der neuen Erfindung um kei. nen„faulen Zauber“ handele, bat Reis einer nahen Verwandten, einen möglichst ausge- fallenen Satz durch das Gerät zu sprechen Ind so vernahmen die gespannten Gäste den in die Geschichte des Telefons eingegangener Satz„Ein Pferd frißt keinen Gurkensalat“. 1874 starb Philipp Reis im Alter von nur 40 Jahren an einer schweren Lungenentzün- dung. 8 . Alice und Emmi Schmidt, denen die Post als Nichten von Philipp Reis das einzige gebühren freie Telefon stiftete.(Foto: Riedel) man sich der grogen Verdienste des Erfinders dieser weltumwälzenden Neuerung. Zwei Nichten von Philipp Reis, die Ge- schwister Alice und Emmi Schmidt, wohnen heute in der Eltviller Straße in Wiesbaden. Ihr Großvater hatte damals den ominösen „Satz mit dem Gurkensalat“ durchgegeben, Bei diesen beiden Nichten steht nun! das ein- zige Freitelefon der Bundesrepublik. Die Post hat es ihnen auf Lebenszeit zur Verfü- gung gestellt. bin später aber aufrichtiger und herzlicher Dank an den einst so verlach- ten Schöpfer des ersten Fernsprechers. Mit Oliven! und Glycerin hergestellt und hervorragend parfümiert, gewährt Ihnen Palmolive- Rasierseife immer eine langanhal- tende, glatte und angeneh- me Ras ur. 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