„ 2 Nr. 194 Neckar-Bote(2. Blatt) Mittwoch, 8. Dezember 1954 Grundgesetz der Landwirtschaft Von Dr. Hermann Reischle „Rhöndorfer Gespräch“ des Bundes- kanzlers mit der Führung des Deutschen Bauernverbandes. an dessen Spitze damals noch Reichsminister a. D. Hermes stand, spielt in der Agrarpolitik der letzten Jahre eine recht umstrittene Rolle. Dieses Rhöndorfer Gespräch bildete Ausgangspunkt und Grund- lage der noch immer unerledigten Paritäts- forderung der Landwirtschaft, die dem Bun- destag zur gesetzgeberischen Behandlung vor- liegt und im kommenden Frühjahr in die Form eines lap ꝗd wirtschaftlichen Grundgeset- zes nach Schweizer Muster gebracht werden soll. Inzwischen hat dieser Tage eine sozusagen zweite Auflage des Rhöndorfer Gesprächs stattgefunden. Der Bundeskanzler empfing dieses Mal das neugewählte Geschäftsfüh- rende Präsidium, die Bauernverbandspräsi- denten Bauknecht, Rehwinkel und Rothermel in Gegenwart des Bundeslandwirtschaftsmini- sters Dr. Lübke zu einer gründlichen Aus- sprache über grundsätzliche und aktuelle Agrarpolitische Fragen. Im Verlauf dieser Aussprache versicherte Dr. Adenauer erneut, daß die Aufrechterhaltung und Steigerung der Produktivität der westdeutschen Landwirt- schaft eine„staatspolitische Notwendigkeit erster Ordnung“ sei. Die Landwirtschaft müsse nun in die Lage versetzt werden, dem wachsenden Landarbeitermangel wirksam zu begegnen, und deshalb müsse sie die gleichen Löhne zahlen können wie die Industrie. Diese Feststellungen des Bundeskanzlers haben bereits eine erste Mißdeutung erfahren. Der Landwirtschaftssachverständige der SPD, Bundestagsabgeordneter Kriedemann, der für seine aufgeschlossene und positive Einstellung zur Landwirtschaft bekannt ist, äußerte die Befürchtung, es solle durch eine Produktions- steigerung quasi um jeden Preis nunmehr autarkischen Tendenzen die Tür geöffnet Werden. Es scheint uns, als ob hier eine Ver- Wechslung der Begriffe Produktionssteige- rung und Produktivitätssteigerung vorliegt. Das Die Produktivitätssteigefung— gewiß ein veildeutiger Begriff— soll u. E. die Ergiebig- keit der land wirtschaftlichen Erzeugung je Arbeitskraft erhöhen, was zugleich eine Ra- tionalisierung zur Erreichung niedriger Ge- stehungskosten bedeutet. Durch eine solche Produktivitätssteigerung soll die Landwirt- schaft ja gerade in die Lage versetzt werden, den im Betrieb mitarbeitenden fremden und kamilieneigenen KFKräften„marktkonforme“ Löhne zu bezahlen. Daß es zu solcher kurz- Tristigen Produktivitätssteigerung erheblicher Förderungs- und Kreditmittel in Erweiterung des Lübke- Programms bedarf, stellte Kriede- mann richtig fest. Hier genügen Flurbereini- gung, Aussiedlung und andere Mittel zur langwierigen Verbesserung der westdeutschen Agrarstruktur keinesfalls. Man wird aber auch nicht darum herum- kommen, die Frage des land wirtschaftlichen Preisgefliges bzw. der Schere zwischen Agrar- preisen und Produktionsmittelpreisen wie Löhnen bei dieser Gelegenheit leidenschafts- los und gründlich durchzusprechen. In einer ausgewogenen Volkswirtschaft ist es unmög- lich, daß beispielsweise der Erzeugerindex für die Milch weit unter dem Durchschnitt der Preisindices der übrigen land wirtschaftli- chen Erzeugnisse und der Industrie festgehal- ten Wird. Dieses Verhalten trifft ja gerade die Masse der land wirtschaftlichen Kleinbetriebe, welche Milchviehhalter sind und denen nach Auffassung des Bundeskanzlers aufgeholfen werden soll. Man muß auch, so ungern dies manche Leute hören, von dem Zweckmärchen abkom- men, daß Westdeutschland bezüglich der land wirtschaftlichen Erzeugerpreise eine ab- geschlossene Insel zugunsten„Fußkranker“, d. h. unterdurchschnittlich geleiteter und zu- rückgebliebener Kleinbetriebe sei. Nach einer Statistik der Vereinten Nationen für europa- ische Länder sieht der Preisspiegel der Haupt- ackerfrüchte, 1936 gleich 100 gesetzt, für das Jahr 1953 wie folgt aus: Belgien 386. Nieder- lande 340, England 294. Dänemark 294, Schwe- den 248 und Westdeutschland 213. Bei tieri- schen Erzeugnissen liegen die Preisvergleiche nicht wesentlich anders, auch hier hat West- deutschland mit 216 den niedrigsten Preis- index. Dies sind objektive Tatsachen, die bei den kommenden parlamentarischen Ausein- andersetzungen und bei der Diskussion in der Ofkentlichkeit nun endlich als solche aner- kannt werden sollten. Arbeitslosenzahl steigt wieder an Höhepunkt der Beschäftigung überschritten —„Wir brauchen keine Ausländer“ Der diesjährige Höhepunkt der Beschäftigung in der westdeutschen Wirtschaft ist nunmehr überschritten. Im November ist die Zahl der Ar- beitlosen im Bundesgebiet um 126 607 auf 947 526 gestiegen. Wie die Bundesanstalt für Arbeits- vermittlung und Arbeitslosenversicherung be- kanntgab, waren im einzelnen Ende November 560 087 Männer und 387 439 Frauen bei den Ar- beitsämtern als erwerbslos registriert. Der Be- schäftigungsrückgang erreichte jedoch noch nicht das im November vorigen Jahres verzeichnete Ausmaß, als die Arbeitslosenzahl um 157 480 zu- genommen hatte. Insgesamt ist die Zahl der Er- werbslosen heute noch um rund 173 700 geringer als Ende November 1953. An dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im ver- gangenen Monat waren vor allem die Männer und zwar mit 105 388 beteiligt, weil in erster Linie Kräfte aus dem Baugewerbe, der Land- wirtschaft, der Industrie der Steine und Erden und dem Verkehrsgewerbe entlassen wurden. Wie die Bundesanstalt betonte, war allerdings die Bauindustrie, obwohl sie den Saisonhöhe- punkt der Beschäftigung überschritten hat, für die vorgerückte Jahreszeit doch noch verhältnis- mäßig hoch beschäftigt. Die Zahl der weiblichen Arbeitslosen nahm saisonbedingt um nur 21 219 zu. Die Zunahme wäre größer gewesen, wenn nicht den Entlassungen eine verstärkte Nach- frage insbesondere nach Aashilfeverkäuferinnen für das Weihnachtsgeschäft und Kräfteanfor- derungen für die Verbrauchsgüterindustrie ge- genübergestanden hätte. Der Präsident der beitsvermittlung und Ar Scheuble, erklärte in Nürnberg:„Wir brauchen keine Arbeitskräfte aus dem Ausland. Für das nächste Jahr können wir noch mit deutschen Arbeitskräften rechnen.“ Auch eine mit Vertre- tern der Bauwirtschaft abgehaltene Konferenz der Bundesanstalt habe ergeben, daß die Herein- nahme von ausländischen Arbeitskräften nicht für erforderlich gehalten werde. Dieser Ansicht habe sich der aus Unternehmern und Arbeit- nehmern zusammengesetzte Verwaltungsrat der Bundesanstalt angeschlossen, Scheuble betonte, daß die im Sommer dieses Jahres gezählten rund 822 000 Arbeitslosen zum größten Teil voll Arbeitsfähig seien. Ferner verfüge die Bundes- republik über„unsichtbare Reserven“ an Ar- beitskräften. Bundesanstalt für Ar- beitslosen versicherung, Wohnungsbaumittel für die Länder Bund stellte 415 Millionen DM zur Verfügung Der Bundeswohnungsbauminister hat jetzt die Wohnungsbaumittel in Höhe von 415 Millionen DM, die, der Bund im nächsten Jahr den Län- dern zur Verfügung stellt. auf die einzelnen Länder verteilt. Danach erhalten Schleswig- Holstein 22,8 Millionen, Hamburg 16,1. Nieder- sachsen 66,5, Bremen 5,2, Nordrhein- Westfalen 121, Hessen 36,1, Rheinland-Pfalz 19,7, Baden- Württemberg 40, Bayern 66 und Westberlin 22,5 Millionen DM. Wie der Wohnungsbauminister bekanntgab, war den Ländern bereits Anfang Oktober ein Verteilungsvorschlag unterbreitet worden, der jedoch ebenso wie ein nachfolgender Vermitt- lungsvorschlag nicht die Billigung aller Länder fand. Der Bundeswohnungsbauminister habe da- her jetzt von der ihm durch das Gesetz gege- benen Befugnis und Verpflichtung Gebrauch ge- macht, die Mittel unter Berücksichtigung des Wohnungsbedarfes in den einzelnen Ländern nach Pflichtgemäßem Ermessen auf die Länder zu verteilen. Die Länder seien nunmehr in die Lage versetzt, die Bundesmittel im Rahnien ih- rer Wohnungsbauprogramme für 1955 schon jetzt zu verplanen und die Mittel mit Einzelbewilli- gungsbescheiden zu belegen. Auszahlungen auf die Mittel sind vom 1. April 1955 an möglich. Wirtschaft Neue Aktion gegen Samstag-Ladenschluß In einem Schreiben an alle Bundestagsabge- ordnete hat sich die„Aktionsgemeinschaft Dienst am Kunden“, der führende Einzelhandels- geschäfte der Bundesrepublik angehören, gegen den geplanten Ladenschluß an Samstagnachmit- tagen ausgesprochen. Die Aktionsgemeinschaft vertritt die Auffassung, daß der Umsatz an den Samstagnachmittagen, der rund 30 Prozent des Wochenumsatzes betrage, auf andere Wochen- tage nicht verlagert werden könne, weil der so- genannte Familieneinkauf nur am Samstag mög- lich sei. Die Folge eines Ladenschlusses am Samstagnachmittag würde zweifellos ein Um- satzrückgang sein. Außerdem seien in keinem europäischen Staat außer Dänemark die Läden am Samstag nachmittag auf Grund eines Geset- zes geschlossen. Neue Baby-Bonds-Ziehung Bei der 14. Gewinnverlosung der Prämien- Schatzanweisung der Bundesrepublik(Baby- Bonds) wurden für die fünf Schatzanweisungs- reihen A bis E die vorgesehenen 270 Gewinne über zusammen 625 000 DM gezogen. Je ein Ge- Winn von 50 000 DMöentfiel in den Reiben A bis E auf die Gruppe 768 Nummer 258. Jeweils 25 000 DM. entflelen in allen fünf Reihen auf die Gruppe 292 Nummer 411. Ein Gewinn über jeweils 10 000 DM. entflel auf Gruppe 588 Num- mer 488 und der zweite Zehntausender in den Reihen A bis E auf die Gruppe 860 Nummer 625(Angaben ohne Gewähr). Warenabkommen mit der Schw Kontingentslisten weiter eingeschränkt Ein neues Warenabkommen zwischen der Bun- desrepublik und der Schweiz wurde in Bonn unterzeichnet. Das neue Abkommen, das rück- Wirkend zum 1. Oktober in Kraft tritt, bringt keine wesentlichen Anderungen des bisherigen Warenverkehrs zwischen den beiden Ländern. Die Kontingentslisten wurden auf beiden Sei- ten weiter eingeschränkt, so daß sie nach Mit- teilungen aus Regierungskreisen in Zukunft keine große Bedeutung mehr haben werden, Das Abkommen gilt auf unbestimmte Zeit, wobei die Möglichkeit der Kündigung zum Jahrèsende vor- gesehen ist. Die Bundesrepublik importierte im vergangenen Kalenderjahr für 584,9 Millionen DM Güter und Dienstleistungen aus der Schweiz. Die deutsche Ausfuhr betrug 10 823,3 Millionen, Im laufenden Jahr ist der Handels- verkehr erneut stark angewachsen, so daß nach Schätzungen der Bundesregierung die Schwei- zer Ausfuhr in die Bundesrepublik 1954 rund 700 und die deutsche Ausfuhr in die Schweiz rund 1300 Millionen DM erreichen wird. Gutbrod hat PKW- Programm eingestellt Die Geschäftsleitung der Gutbrod Motorenbau GmbH. hat jetzt mitgeteilt, daß der außer- gerichtliche Vergleich, zu dem sich die Firma auf Grund eingetretener Zahlungsschwierigkeiten entschließen mußte, und der am 10. 12. 1953 ab- geschlossen Wurde, mittlerweile abgewickelt worden ist. Im Zuge dieses Vergleichs wurde das Werk Calw, in dem vornehmlich die Personen- kraftwagenfabrikation stattfand, verkauft. Die Anteile der GmbH., die sich im Besitze der Fir- ma Gutbrod befanden, sind auf eine andere Ge- sellschaftsgruppe übe gangen. Im Werk Plo- chingen werden weiter Landmaschinen, Moto- ren, sowie Ersatzteile für Kraftfahrzeuge her- Sestellt, 2 Importe wieder auf Vorkriegsniveau Anstieg bei Nahrungs- und Genußmittel Der Wert der Nahrungs- und Genußmittel importe in die Bundesrepublik lag im Wirt- schaftsjahr 1953/54 mit 6,3 Milliarden DM um 26 Prozent über dem der Einfuhren 1950%51. Wie das Bundesernährungsministerium mitteilte, ist damit das Vorkriegsniveau wieder erreicht. Die Ausdehnung erfolgte vor allem bei den Er- zeugnissen, die nicht im Inland produziert wer- den können. Niedrigster EZ U-Uberschuß seit Anfang 1953 Die Abrechnung der Europäischen Zahlungs- union für November schließt nach Mitteilung der Bank Deutscher Länder mit einem deut- schen Uberschuß von 10,8 Millionen Rechnungs- einheiten Oollar) gegenüber einem Uberschuß von 11 Millionen Dollar im Oktober. Damit ha- ben die Uberschüsse der Bundesrepublik gegen- über der EZ U den bisher niedrigsten Stand seit Anfang 1953 erreicht. Schiedsgericht für Schuldenabkommen Ein Verwaltungsabkommen zwischen der Bun- desrepublik und den drei Westmächten über die Errichtung eines Schiedsgerichts und einer ge- mischten Kommission zur Beilegung von Strei- tigkeiten, die sich aus dem Londoner Schulden- abkommen vom 27. Februar 1953 ergeben, wurde in Bonn unterzeichnet. Das Schiedsgericht wird seinen Sitz in Bremen haben. Erfolg baden-württembergischer Gärtnereien Mit Gold- und Silbermedaillen sind einige baden- Württembergische Schnittblumenbetriebe ausgezeich- net worden, die sich vom 2. bis g. November an der Herbstsonderschau der internationalen Gartenbau- ausstellung„Fiore e Giardino“ in Mailand beteiligt hatten. Goldmedaillen erhielten die Firmen Beutter, Firchheim/ Neckar; Jäger, Ludwigsburg; Münz, Waiblingen; Gebrüder Trautmann, Tamm; und Binz, Rastatt; eine Silbermedaille die Gärtnerei Hermann Königer, Aalen, Um die nordbadische Meisterschaft im Ringen In Sandhofen wird aller Voraussicht Samstag die Ertscheidung darüber fallen, ob der gastierende ASV Heidelberg oder Sandhofen die Herbstmeisterschaft der nordbadischen Ringer er- ringen werden. Beide Staffeln sind im Augenblick Punktgleich. Es ringen: SV Sandhofen— ASV Hei- „ASV Rohrbach— Germania Bruchsal, SV n— ASW Ziegelhausen, KSV Kirrlach ge- gen SSV Wiesental, SpVgg Ketsch— SV Zstringen. nach am Neue Mittel für Exportfinanzierung 100 Millionen DM wurden zugesagt Die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frank- furt teilt mit, daß die öffentlich- rechtlichen Ver- sicherungsträger im Bundesgebiet die Bereit- Stellung von 100 Millionen DM für die Finanzie- rung langfristiger Exportgeschäfte zugesagt ha- ben, Die Erschließung neuer Quellen für die EX port finanzierung wird in Kreisen der Export- Wirtschaft lebhaft begrüßt. zumal die Bereit- stellung weiterer Mittel für die Exportfinanzie- rung durch die Banken und die Bank Deutscher Länder nicht zu erwarten und das Exportkre- ditvolumen der Ausfuhrkredit A. G. in Höhe von insgesamt 870 Millionen DM zur Zeit zum ersten Mal seit der Gründung des Institutes im April! 1952 durch Kreditzusagen vallständig in Anspruch genommen ist Mannheimer Produktenbörse vom 6. 12. Inländischer Weizen 44.50-44.75; inländischer Roggen 20.50— 40.75; Weizenmehl Type 812 58.20 bis 38.70, Type 1050 56.50—57; Brotmehl Type 1600 50.5051; Roggen- mehl Type 997 56, Type 1150 54; Braugerste 43.75-44.50; Futtergerste inländische 36-38, ausländische 36.75 40.75; Inlandshafer 3334; Auslandshafer 36.5037; Mais 39.75—40.25; Weizenkleie 22.75; Roggenkleie 21.50; Sojaschrot 4 44; FErdnußschrot 30.25; Rapsschrot mit Sack 47; getr. Biertreber 23; Trockenschnitzel 15.5016. Großhandelsdurchschnittspreise per 100 Kilo bei Waggonbezug prompte Lieferung. Speisekartof- feln je 50 leg 4.755.253 DM. Zu hoher Schweine-Fleischpreis Zwischenhandel schluckt Preisrückgänge Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherver- bände kritisierte, daß die Verbraucherpreise für Schweinefleisch trotz eines über durchschnittlich großen Angebots und angekündigter Preissen- kungen in den letzten Wochen lediglich um ein Prozent zurückgegangen seien. Die Arbeitsge- meinschaft forderte, daß die in den letzten Wo- chen zurückgegangenen Erzeugerpreise für Schweinefleisch den Verbrauchern in voller Höhe zugute kommen und nicht in den Zwi- schenspannen aufgefangen werden. Bei der au- genblicklichen Entwicklung auf dem Schweine- fleischmarkt könne nicht von einem Funktionie- ren der freien Marktwirtschaft gesprochen wers den, da sich die Zwischenspannen bei sinkenden Erzeugerpreisen erhöht hätten und der Verbrau- cher nach wie vor einen hohen Preis für Schwei- nefleisch zahlen müsse. In diesem Zusammen- hang spricht die Arbeitsgemeinschaft von„Zei- chen braver Innungsdisziplin“ im Fleischer- Handwerk. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 6. 12 1954 Auftrieb: Großvieh 701, Kälber 262, Schafe 35, Schweine 2440. Preise: Ochsen A 94106, B 92102, Kühe A 78—90, B 6578, C 5365, D 4452, Färsen 100106, B 90102, Kälber Sonderklasse 175182, 155—170, B 140154, C 125-138, D 100120, Schweine A 122126, B 1 123129, B 2 122129, C 120129, D 120127, E 115—124, Sauen G 1 110-120, G 2 100198, J 7094, Hammel A 7-80. Marktverlauf: Großvieh langsam, Uberstand, Kälber langsam, kleiner Uberstand, Schweine schleppend, gegen Schluß stark abflauend, Uberstand. Schafe ohne Tendenz. clit ROMAN AUS DER WELT DER BERGE Von Andre Mairock Cop. by A. Bechthold, Faßberg— durch Verlag v. Graberg& Görg, Wiesbaden 1 Es war an einem der letzten Oktobertage, als die junge Volksschullehrerin Erna Tausch in das düstere, verlassene Bergland, das der junge Lech mit wilder Kraft durchtobte, ihren Einzug hielt. Die Luft war rauh, ein dichtes Nebelreißen verdarb jedweden Aus- blick, und sie war doch fremd und hätte sich gern umgeschaut in dem Land, das künftig ihre Heimat werden sollte Oft sank sie schuh- tief in die weiche Erde ein, und sogar die nartgefrorene Straße war locker und schmie- rig: sicher lag vor kurzem schon Schnee über dem Land., das der Winter frühzeitig in seine Gewalt bekam Es war ein weiter Weg vom Bahnhof Ber- gen bis in die Filiale Wetterjoch, und furcht- bar einsam war er. Es war noch gut, daß Sie ihn nicht ganz allein zurücklegen mußte; denn neben ihr her ging ein junger Bauer, der dann und wann sinnend, aber mit unver- hohlener Verwunderung auf seine Begleiterin aiederschaute. Jedenfalls konnte er es ein- kach nicht begreifen, daß ein solch schönes Geschöpf für diesen hinausgeworfenen Schul- posten sich melden konnte Vielleicht weckte auch ihr Aussehen in dem Wetterjochler einiges Staunen; das feinlinige Gesicht War von der frischen Luft etwas gerötet, und die schönen großen Augen, mit den dichten lan- gen Wimpern, fielen ihm auf. Sie hatte etwas Ungewohntes. Vornehmes an sich. Und doch kam es ihm vor, als läge eine große Angst in diesen Augen. Unter der Mütze quoll feines dunkles Haar hervor. an das sich der Nebel in dichten Tropfen anhing Sie war noch jung und von unvergleichlicher Schöpbeit für den Mann au- dem Wetterjoch Wie kam die- es Mädchen dazu das bayrische Sibirien sich zu ihrem Wirkurigskreis auszuerwählen? Tatsache war, daß Erna Tausch um diese Versetzung sogar nachgesucht hatte. Der Schulrat versuchte, sie wiederholt dazu zu bewegen, ihre Eingabe zurückzunehmen, weil das Wetterjoch nur für eine gesunde männ- liche Lehrkraft geeignet war. Trotzdem be- harrte sie auf ihrem Gesuch und hielt eines Mensch der unter Sonne, Wind und Wetter harte Arbeit tun mußte, und diese Leute sehen immer älter aus, als sie in Wirklichkeit sind. In seinem Gang lag etwas Plumpes, Ungesittetes. Auf das Schweigen schien er sich gut zu verstehen; denn es störte ihn nicht im geringsten, wenn auch eine Viertel- stunde verstrich, ohne daß ein Wort zwischen Verfolgung durch etwas Von der Flucht einer jungen Lehrerin in die Einsamkeit der Berge erzählt dieser Roman, einer Flucht vor den Nachstellungen eines Mannes, den sie einmal geliebt hatte. Dieser Mann war ein Verbrecher, wie sie erst spät erkannt hatte, und auch nachdem Erna Tausch ins Wetterjoch gesogen war, Geheimnisvolles, schließlich entlarvt und findet ein furehtbares Ende, und der Mann, der ihr beson- 7 ders beistekt, ist der Grenzjäger Paul Schalk. Und mit ihm verbindet ste schließlich eine Liebe, die aus ihrem Schicksal eine„Flucht ins Glück“ macht. lastete als dunkle Drohung die Feindseliges auf ihr. Ihr Feind wird Tages die gewünschte behördliche Verfü- gung in Händen Keine guten Hoffnungen Nun war sie auf dem Wege dorthin. Alles War ihr fremd: Land und Beute. Am Bahn- hof in Bergen gab es die erste Uberraschung: sie wurde abgeholt Ein älter, abgenützter Feldwagen war dagestanden, wie ihn die Bauern allerorts zur Mühl- und Ackerfahrt benützen, dazu noch mit einem schweren. trägen Ochsen bespannt. In verlegener Un- beholfenbheit hatte der Fuhrmann ihr die Koffer aus der Hand genommen und auf den Wagen geworfen: daß er sie aber auch noch zum Aufsteigen eingeladen hatte, war ihr als ein derber Scherz vorgekommen, Natürlich hatte sie abgelehnt. worauf der schweigsame Mann seine Ochsen antrieb und ihr voran in das kremde, neblige Land hinausfuhr Auch sie musterte nun eingehend die groge, kräftige Gestalt ihres Begleiters, Der Mann mochte nicht mehr als dreißig Jahre zählen, trotzdem war sein Gesicht schon mit vielen Falten durchzogen Dafür war er auch ein ihnen fiel. Was ihr an ihm gefiel, war sein schöner, gerader Wuchs und seine bärenhaf- ten Kräfte. Er war eine gefestigte Natur, die sich erzogen und gestählt hatte im ewigen Ringen mit dem Fels und Element. Erst nach einer geraumen Weile machte sie sich an seine Seite.„Haben wir es sehr weit?“ fragte sie in die Stille. „Noch gut zwei Stunden“ Wort. „Mein Gott!“ Er schaute sie ein wenig mitleidig an„Bei uns sagen sich die Füchs und Hasen Gute Nacht', Fräulein! Drum Waren wir lang ohne Schullehrer: es will keiner aushalten, die alten nicht und die jungen erst recht nicht! Ein Fräulein haben wir noch nie bei uns ge- habt!“ „Sie machen mir keine guten Hoffnungen!“ „Ich sag nur. was Wahr ist!— Sehen Sie: außer meiner Einöde und der Grenzstation haben Sie keinen Nachbarn, den Sie auch nur erschrejen könnten!“ „Ich rechne auch nicht damit, daß dies ein- mal notwendig werden sollte!“ sagte sie leichthin. 5 war die Ant- aufgeschwemmte Weg erforderte eben doch Er schien noch nicht ganz zufrieden zu sein „Wie kommt es, daß Sie sich gerade zu uns ins Wetterjoch meldeten?“ „Weil es mir so gepaßt hat: ich liebe die Berge.— Warum? Haben Sie etwas da- gegen?“ Nun schaute er weg. bloß nicht denken Er brach ab, weil er anscheinend nicht die rechten Worte fand seinen Satz zu vollenden. So entstand nun wieder eine lange Pause; auch das Mädchen schwieg versonnen vor sich hin Manchmal hatte es den Anschein, als ob sie dem Mann etwas sagen wollte, aber kaum hatte sie ihren Blick zu ihm erhoben, entfiel ihr wieder der Mut dazu. Er merkte es und wartete geduldig, bis sie sprach. „Wie groß ist die Schule?“ fragte sie dann ganz unerwartet. „Sie mag an dreißig Kinder zählen, wovon allein vier von mir sind. Die meisten schik- ken die Steinbrecher.“ „Sie haben schon vier Kinder in der Schule?“— Der Mann mußte doch schon älter sein, als sie gerechnet hatte. Sie waren noch nicht ganz auf halber Strecke, da spürte das Mädchen schon die ersten Anzeichen von Müdigkeit. Der weiche, „Nein, ich kann mir mehr Anstrengung, wenn sie auch langsam gingen. „Müde?“ fragte ihr Begleiter. „Nein.“ 8 Er schaute sie mit einem Blick an, der mr 5 deutlich zu verstehen gab, daß er ihr nicht glaube.„Dann frieren Sie?“ 5 „Nein“ Jetzt lachte er kurz auf. Ich glaub, mein Fuhrwerk ist Ihnen z wenig nobel?“— D auf langte er eine grobe Decke vom Wag legte sje kurzerhand um ihre Schultern hob sie mit einem Griff aut den Wagen. Perle von der Kron“ 285 8 Das war so rasch. daß 81 Nicht dazu kam stab 20 wehren e e i Sieger über Romme]- Ausbiſder deutscher Relruien Besuch im Hauptquartier von Feldmarschall Montgomery Paris. Der Mann, der Rommel besiegte und nun Westdeutschlands neue Soldaten ausbilden soll, Feldmarschall Viscount Montgomery, lebt ein einsames, männliches Leben ohne Furcht und Tadel im SHAPE- Hauptquartier und in seiner alten Mühle. „Feldmarschall Viscount Montgomery ist ein Haudegen von altem Schrot und Korn, einer der sagt, was er denkt, wenn es darauf an- kommt.“ Dieses Wort Winston Churchills fiel mir ein,. Als ich„Monty“ im Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa besuchte, am Rande von Paris, in Louis XIII. wunder- vollem Chateau de Courance Hier hält sich der höchste Feldmarschall Europas auf, wenn Feldmarschall Montgomery er nicht gerade einmal für ein paar Tage in England weilt, in London oder in einer umge- bauten Mühle in Hampshire, seinem Haus. Das letzte Mal habe ich den Feldmarschall vor einem guten Jahrzehnt interviewt Ich war damals als Kriegsberichter in der Normandie, Als die alliierten Streitkräfte ihre Invasion durchführten, und ich sah„Monty“ erstmals, Als er von seinem Jeep aus einer Gruppe jun- ger Soldaten Zigaretten und Bier spendierte. Aber selbst damals, in den Tagen der größten Erfolge und des schönsten Ruhmes, hatte er scharfe Kritiker. Wenn man sein Office im SHAPE-Haupt- quartier betritt, hat man den Eindruck, als sei dieser kalte, primitive, blitzsaubere Raum eine Baracken-Mannschaftsstube, hergerichtet für eine Regimentsbesichtigung. Diese Atmosphäre drückt den kargen Charakter, das männlich- korrekte Wesen seines Bewohners aus. Freilich trifft man„Monty“ bier nicht allzu oft an, denn es sieht ganz so aus, als breche er ab- sichtlich und bewußt mit der alten Armee- tradition, die behauptet, der beste Platz, eine Armee richtig zu führen, sei am Kartentisch des Hauptquartiers, Er bezeichnet sich selbst Als„das Hirn“, als den denkenden Kopf der Truppe, und weigert sich, im Hauptquartier Kleben zu bleiben; er überläßt das anderen und ist mehr bei der Truppe zu finden. „Wähle deinen Stab mit äußerster Sorgfalt. Dann laß! sie alle miteinander verrückt wer- den, aber paß auf, daß du nicht selber verrückt Wirst!“ Das ist eine bezeichnende Bemerkung. die„Monty“ einmal in stunde seinen machte. Das Chateau de Courance Louis XIII. befin- det sich etwa 80 Kilometer von Paris entfernt. Stabsoffizieren gegenüber einer Instruktions- Feldmarschall Montgomery, der in einem Flü- gel des gut erhaltenen Schlosses lebt, führt hier ein zurückgezogenes Leben; nur sein per- sönlicher Adjutant ist ständig bei ihm. Montgomerys Lektüre besteht im allgemei- nen aus leichter, unterhaltsamer Literatur. Ueber einen Billardtisch ist ein weißes Tuch gebreitet, darauf liegen ein paar General- stabskarten.„Was spielen Sie am liebsten? Billard? Snooker?“—„Nein, nur ab und zu ein wenig Karambolage erwidert er lächelnd. Und gelegentlich besucht er auch ein Theater.„Aber keine intellektuellen Stücke.“ Selten sieht er sich einen Film an, aber er akzeptiert nach Möglichkeit jede Einladung und Gelegenheit, die etwas mit der Jugend, dem Sport, der Gesunderhaltung und Lei- stungsstärkung des Körpers zu tun hat. Draußen auf dem Land zu sein, mit den Bauern über ihre Probleme und Alltagssorgen zu sprechen, scheint ihm besondere Freude zu verschaffen und eine Art wirkliche Erholung zu bedeuten. Manchmal hat er natürlich auch Dinnergäste, und obwohl er selbst weder Zi- garetten noch Alkohol anrührt, versorgt er seine Gäste mit beidem reichlich. Nur ab und zu kann er ein Wochenende in seinem Haus in Isington. Hampshire, ver- bringen. Hier, in der ehemaligen Mühle, um- geben ihn seine zahlreichen Kriegstrophäen, von denen das wertvollste wohl das Originaldoku- ment der deutschen Kapitulation ist. Als vor kurzem in einigen Veröffentlichungen zur Kriegsgeschichte die Feststellung gemacht wurde,„Monty“ habe dieses Dokument er- obert und gewonnen, erhoben seine Gegner ein heftiges Gezeter, bis Premierminister Chur- chill, entschieden einschritt und sie zurecht- wies. Neben der Mühle steht im Garten der berühmte Wohnwagen Montgomerys, in dem alle Etappen und Stationen seiner historischen Feldzüge von Alamein bis zur Ostsee festge- halten sind. An den Wänden hängen die lebensgroßen Brustbilder der von ihm besieg- ten gegnerischen Heerführer, an ihrer Spitze Rommel und Kesselring. Auch die Wände des großen, massiven Gartenhauses sind mit Kriegstrophäen, den Abzeichen und Fahnen der verschiedenen Regimenter, Orden und Por- träts bedeckt. 36 hohe Orden schmücken seinen Uniformrock. Der Wohnwagen sieht aus, als ob er für einen eventuellen neuen Einsatz bereitgehalten werde. Er made sidn SEL S zum KAI SEI Vom Zuckerbäcker zur Majestät— Die Tollheiten des„Kaisers der Sahara“ Marseille Wer war dieser seltsame Kaiser der Sahara? Jaques Lebaudy, ein französischer Zucker- bäcker, der aus dem Geschäft seines Vaters ein riesiges Millionenvermögen geerbt hatte. Im Jahre 1903 fuhr er, Arm in Arm mit seiner Geliebten Marguerite Pellière, einer Pariser Operettendiva, auf einer eigenen Jacht von Marseille nach Afrika. Hier, mitten in der Wüste Sahara, hatte er von irgendeinem Ne- gerhäauptling ein Stück Sandboden gekauft. In diesen Sand stieß der unternehmungslustige Herr mit 27 Getreuen und 27 Gewehren vor und— ernannte sich mit großer Geste zum Kaiser der Sahara als Jaques I. Im großen Stil begann er 1904 sein Reich zu organisieren. Mit zwei Zelten war er in die Wüste gekommen, alsbald folgte aus London ein zerlegbarer Stahlpalast nach, der in den Sand gerammt wurde: das war der„Kaiser- liche Palast zu Troja“, von wo aus fortan die Erlasse Seiner Majestät datiert waren. Ueber dem Palast wehte die Landesflagge, die drei goldene Bienen im weißen Feld zeigte. Hier wurden Orden verliehen, Staatsdokumente hergestellt, die alsbald die Welt überschwemm- ten, hier wurde regiert, wurden die erhabenen Ziele der neuen Majestät verkündet:„Wir, Kaiser Jaques I., wollen in der Sahara nach Gold suchen! Wir wollen alle Stämme der Wüste zu einem glorreichen Volk und Reich des Friedens einen!“ In Berlin, Paris, London, Washington und Rom erschienen eines Tages seltsam befrackte Herren, die sich feierlich bei den Regierungen der Länder als die diplomatischen Vertreter des Kaiserreichs der Sahara auswiesen. Die Weltöf fentlichkeit amüsierte sich köstlich und hat sich fast zwei qahre lang ausgeschüttet vor Gelächter. Jaques regierte mit seiner Gelieb- ten, die er zur Kaiserin ernannt hatte, keines- wegs nur in der Wüste. Alsbald verlegte er sein Hauptquartier nach Las Palmas— und das gab den Anstoß zum Zusammenbruch seines Kaiserreichs. Während seiner Abwesenheit brach nämlich ein Wüstenscheich in sein Land ein und nahm kurzerhand das in Troja stationierte sahare- sische„Heer“, bestehend aus zehn Mann mit zehn Gewehren, gefangen. Der Kaiser tobte, schwor Rache, rüstete zum Krieg und trom- melte eine Strafexpedition gegen den auf- ständischen Scheich zusammen. Da reißt der Pariser Regierung die Geduld. Sie beschlag- nahmt kurzerhand die„Flotte“ des Kaiser- reichs, zwei Schiffe, da sowohl Jaques Le- baudy als auch seine Getreuen und Kriegs- Wieviel ist ein Mensch wert? Fünf Rinder kostete eine junge Frau- 820 000 DM für einen Fußballstar Die Frage, wieviel ein Mensch wohl wert ist, hat die Gemüter zu allen Zeiten beschäftigt: 5 Rinder boten die alten Griechen, wie Homer berichtet, für eine junge Frau. 11 Taler zahlte 1750 die englische Krone für einen preußischen Reiter. 60 Goldmark betrug 1890 der Preis für einen Negersklaven im Sudan. In dem arabi- schen Kleinstaat Seiyun, wo es noch heute einen öffentlichen Sklavenmarkt gibt, kosten junge hübsche Negerinnen 400 Rupien(rd. 600 DM), Während es weiße Schönheiten sogar auf 2000 Rupien(3000 DMW) bringen können. Den höch- sten Preis für einen Menschen zahlte bisher ein italienischer Fußballklub. Er kaufte den süd- amerikanischen Wunderstürmer Schiaffino für 820 000 DM. Der wahre Wert eines Menschen läßt sich Selbstverständlich nicht in Zahlen ausdrücken. Trotzdem kann man wirtschaftlich seinen Wert nach dem Einkommen berechnen. Die Summe nämlich, die er mit den Jahren bis zu seinem Ruhealter für den Lebensunterhalt seiner Fa- milie aufbringt, gibt einen Anhalt für seinen wirtschaftlichen Wert. Ein 40 jähriger Familien- vater 2z. B. würde bei einem monatlichen Ein- kommen von 500 DM bis zu seinem 65. Lebens- jahr noch 150 00 DM verdienen. Allerdings enthält die Rechnung eine groge Unbekannte: Keiner weiß, wie lange er lebt! 95 Prozent aller Menschen sterben vorzeitig, d. h. vor FHrrei- chung der natürlichen Altersgrenze. Dadurch kann im Lebensplan der Familie eine gefähr- liche Lücke klaffen. Alle 4 Minuten verliert eine Familie im Bundesgebiet den Ernährer. Der verantwortungsbewußte Familienvater wird sick deshalb überlegen, wovon seine An- Sehörigen leben sollten, falls ihn plötzlich und unerwartet der Tod aus seinem Schaffen und Verdienst risse. Auch bei größter Bescheiden- heit kann er durch Sparen nicht so viel zu- sammenbringen, daß der betreffende Betrag in absehbarer Zeit als ausreichende Rücklage für seine Familie angesprochen werden könnte. Es besteht für ihn aber eine günstige und gut durchführbare Möglichkeit, die Zukunft seiner Familie zu sichern und gleichzeitig für sein eigenes Alter vorzusorgen: durch den Abschluß einer Lebensversicherung. Sie bietet ihm vom Augenblick der ersten Prämienzahlung an den Vollen Risikoschutz und damit das beruhigende Gefühl, seiner Familie gegenüber alles getan Zu haben, was in seinen Kräften steht. Durch einen geringen Zuschlag zur Prämie kann er zugleich sicherstellen, daß seine Hinterbliebe- nen die doppelte Versicherungssumme erhal- ten, falls er durch einen Unfall ums Leben kommen sollte. Im Hinblick auf die hohe soziale Bedeutung der Lebensversicherung gewährt der Staat für Lebensversicherungsbeiträge Steuervergünsti- gung. Die Steuerersparnis, die auf diese Weise erzielt wird, erleichtert wiederum den Ab- schluß einer Lebensversicherung, da 25 bis 40 Prozent der Prämie— je nach Höhe des Ein- kommens— durch die Steuerersparnis gedeckt werden.. Von besonderem I teresse für Familien sind ferner Aussteuer- und Ausbildungsversiche- rungen, die dafür sorgen, daß im Zeitpunkt der Heirat der Tochter oder der beruflichen Ausbil- dung eines Kindes den Eltern die erforder- lichen Mittel zur Verfügung stehen. Beide Ver- sicherungen können so abgeschlossen werden, daß sie beim vorzeitigen Tode des Ernährers beitragsfrei weiterlaufen. mannen immer noch französische Untertanen sind und als solche Frankreichs Gesetzen unterstehen. Matrosen, Minister, Diplomaten und Soldaten des Kaisers werden verhaftet und Jaques I. selbst geht notgedrungen ins Exil, rettet sich auf ein deutsches Schiff, das ihn mit der„Kaiserin“ und der„Prinzessin“ nach Hamburg und von da nach Amerika ringt. Hier steigerten sich seine Tollheiten derart, daß sich im Jahre 1919 seine Geliebte von dem gänzlich Verworrenen durch einen Revolverschuß erlöste. Die Frau wurde frei- gesprochen. WEIHNACHTLICHE LAWINEN Berge von Paketen türmen sich m diesen Wochen auf allen Postämtern der Welt. Jeder möchte dem Nächsten zu Weihnachten doch eine kleine Freude machen. Was bedeutet der„Säuremantel“ der Haut? Die Haut bildet eine schützende Hülle um unseren Körper. Sie soll verhindern, daß krankmachende Keime in den Organismus ein- dringen und dort zu Schädigungen führen. Dieser Aufgabe dient der sogenannte„Säure- mantel“, Der saure Charakter der Hautabson- derungen hemmt das Wachstum und die Aus- breitung von Krankheitserregern. Bei Ent- zündungen und auch beim Sonnenbrand wer- den Stoffe frei, die die Säure neutralisieren. Aufgabe der Behandlung ist es nun, die nor- malen Verhältnisse wieder herzustellen. In dem Bemühen der medizinischen Wissenschaft. möglichst den natürlichen Verhältnissen ge- recht zu werden, wurden Medikamente ge- schaffen, die, wie die Lenicet-Salbe, den Säuremantel der Haut erhalten oder wieder- herstellen. Auch zur Vorbeugung sollte man die Haut mit Lenicet-Salbe pflegen, um von vornherein ernstere Störungen zu verhüten. Haus leut ee Hes di eten Während Mr. Lesarzu aus Sudbury (Kanada) seinen Gartenzaun mit Alumi- mMumfarbe strich, landete neben ihm ein MWeltraumschiff, dem dreiurmige Men- schen entstiegen Ursache des Ereignisses war das Lösungsmittel der Aluminium- farbe, das beim Einatmen durck emp- findliche Personen Rauschzustände und Wachträume kervorruft. ** Wiener Arbeiter, die mit dem Bau eines zwanzig Stockwerke hohen Wol- kenfratzers beschäftigt sind, forderten ab 13. Stockwerk einen erheblichen Lohnzuschlag, wenn sie weiterarbeiten sollten. Sie begründeten diese Forderung damit, daß ihnen ein„Schwindelzu- schlag“ zustünde. a * Fur Reſlumezettel hielten die Stra- hen passanten zuerst die Hundertschil- lingnoten, die ein Mann in der Grazer Herrengasse verstreute. Dann aber stellte sich heraus, daß ste echt waren. und ein allgemeines Wettrennen setzte ein. Wer der freundliche Spender war, blieb unbekannt. Als in einem Dorf in Graubünden die Risse einer Brucksteinmauer auszemen- tiert werden sollten, wurde einer der Arbeiter wiederholt von einer wütenden 2 Haselmaus gebissen. Sie bewachte æweir Zaunlönige, die sich in einem Spalt ihr Nest eingerichtet hatten. Man ließ das „Königspaar“ und seinen Wächter unge- schoren. Es war ganz anders Ein New VLVorker Reporter interviewte einen amerikanischen Millionär, der soeben durch eine große Transaktion von sich reden gemacht hatte. „Und wie war Ihr Debut leben?“ Der Millionär zog gelassen an seiner Zi- garre und sagte dann: „Oh, ich suchte Arbeit und hatte eben eine Absage von einem elenden Fleischer erhalten, als ich draußen auf dem Gehsteig eine Nadel bemerkte „Well, Sie brauchen nichts weiter zu sagen!“ unterbrach der Reporter.„Ich kann mir das weitere zusammenreimen: Sie haben die Na- del aufgehoben. Der Fleischer, der Sie aus dem Laden heraus beobachtet hatte. rief Sie im Geschäfts- heran und nahm Sie schließlich als Teilhaber in sein Geschäft. Dann heirateten Sie seine Tochter und gründeten mit dem Geschäfts- kapital des Fleischergeschäftes die erste Zi- Sarrenkistenfabrik, die es in der Welt gab. die Ihnen dann Reichtum brachte und Sie selbst zu einer internationalen Berühmtheit ge- macht hat „Stop, stop!“ sagte der Millionär,„Sie sind auf dem Holzweg, mein Freund. Als ich die Nadel aufgehoben hatte, rannte ich zu einem Juwelier, um sie zu verkaufen: sie hatte nämlich an einem Ende einen ziemlich großen Diamanten! Und da ich mich mit den Dingern schon damals gut ausgekannt habe, ließ ich mich nicht übers Ohr hauen und bekam ne hübsche Stange Dollars dafür!“ Gn Oin l. boy Jen 5 Die Weihnachts vorbereitungen nehmen viel Zeit in Anspruch, und manche Hausfrau wird sich fragen: kann ich denn heute nicht etwas kochen, was möglichst schnell geht? Ein kleiner Wink für ein flink zubereitetes und doch vorzügliches Gericht sei hier gegeben: Käartoffelklöße, oder auch Kartoffelknödel ge- nannt, werden in fast jeder Familie gern ge- gessen. Ein Paket Pfanni, das in jedem ein- schlägigen Geschäft zu bekommen is nimmt der Hausfrau fast die ganze Arbeit der Zubereitung ab; denn Pfanni, mit etwas Wasser zu einem Brei verrührt, ist an und für sich nichts anderes als der schon seit Jahrzehnten verwendete Teig für unsere Kartoffelklöße., Die langwierige und schmutzige Arbeit des Kartoffelwaschens und -Schälens fällt also weg, kein Reiben der Kar- toffeln und kein Auspressen mehr. Die kör- nigen Käartoffelflocken— Pfanni wird aus den besten Speisekartoffeln unter sorgfältigster Auswahl geeigneter Sorten hergestellt— brau- chen nur noch mit einem Schneebesen in reich- lich einem halben Liter Wasser gerührt zu wer— den, vielleicht halb Milch, halb Wasser, und dann einige Zeit quellen lassen. Der Knödelteig kann nun zu gewohnter Größe geformt werden. In Salzwasser kurz aufkochen und 10—15 Minu- ten ziehen lassen. Eine Mahlzeit, die jedem schmecken wird und die doch so wenig Arbeit macht. Also zum Festbraten Pfanni-Knödel nicht vergessen, denn die Hausfrau will auch einen Feiertag. Weihnachtsfreude für Heimatvertriebene Das schönste Weihnachtsgeschenk kür Schlesier, aber auch für die ge- samte jugend, für Wintersportler und jeden Naturfreund: „Skiwinter im Riesengebirge“ Ein fröhliches Buch von Höhenglüdé und Lebensfreude von Maria Schweighoffer. Mit 15 bert lichen Kunstdruckbildern nach Ori- ginalaufnahmen der Verfasserin: 1990 8., Ganzlein. DM 5.80. Zu beziehen in jeder guten Ruch. handlung; wenn nicht vorhanden. direkt durch NERO- VERLAG WIESBADEN SOENNECREN Pempel& Schlink cue a Eriedrichs tr. 45. P. Sch.-Kto. Ffm. 40780 Beli Vorauszahl. portofr. Zusendung 0 0.50 1% olle Fochgeschsftes —. Welche Mutter könnte olle Weſhnochts- wünsche des Kindes erfölleng in kluger Oberlegong wird sie Dinge wöhlen, die nötzhch sind und trotzdem freode be- reften. Solch eig Geschenł ist det beliebte SOENNECRKEN.Schoffoſſer 5 4. Mir ihm schreibt des Kind sicher und scuber 30 Wie Eſtern ond Lehrer es Wönschen. E 0 „ 0 0 . für kleine Verletzungen Jauer„Honsqaploste 3 zur Hand sein. Es Wirkt hochbakterizid und heilungföcderack. * 2 N —.—