Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. U) Erscheint: montags, mitt wocha, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag Süddeutsche Heimatzeitung 8 abgeholt 1.70, durch die Post 170 zung. 2 Mannbeim A Abbestellungen können nur bis 25. auf Ulk 36 Pfg. Zustellgeld. Enzemummer Pig. für Seckenheim und Umgebung den Monatsersten angenommen werden 101 Nr. 197 Montag, den 13. Dezember 1954 6.54. Jahrgang Ars en Rentenbeschluß am Mittwoch me Kundgebung und Schweigemarsch in Bonn 5 BOonm(E. B.) Die Kriegsopferrenten-Erhö- hung wird am Mͤittwoch vom Bundestag ver- Europa-Rai billig Pariser verträge insofern für den deutsch- französischen Aus- legungsstreit über das Abkommen Bedeu- Belgiens Sozialisten für die Verträge Spaak kritisierte die SPD Eindeutige Absage an die Sowietunion— Zu- 55 b 1 Brüssel(UP). Mit großer Mehrheit hat stimmung zum Saarabkommen 3 7 Pu De he 2* 22 2. 82 2 85 N 75 2 8 U 12 7 N e 58 8 letzter 1 Abschiedet werden und nach der für Freitag erwarteten Zustimmung des Bundesrates Wahrscheinlich noch fristgerecht zum 1. Ja- nuar 1955 in Kraft treten. Alle Fraktionen des Bundestages haben sich darauf geeinigt, die dritte Novelle zum Bundesversorgungs- gesetz noch vor der Regierungserklärung zu den Pariser Verträgen am Mittwoch ohne län- gere Debatte in Zweiter und Drütter Lesung zu behandeln. Mehrere tausend Kriegsopfer aus ganz Nordrhein- Westfalen fanden sich am Samstag auf dem Bonner Frankenplatz zu einer gro- Ben Kundgebung und anschließendem Schwei- gemarsch zusammen. In der Kundgebung pro- testierte ein Redner gegen die„Verschlep- pung“ der Rentenerhöhung, die jetzt nicht mehr vor Weihnachten ausgezahlt werden könne. Die Beschädigten des ersten und zwei- ten Weltkrieges und die Familien der gefalle- nen Soldaten würden es nie verstehen kön- nen, wenn das Problem der neuen Wehrmacht gelöst werde, ohne daß die Frage der Versor- gung der Kriegsopfer vorher befriedigend Se- regelt würde. Der Reichspund der Friegsbeschädigten hatte sich von dieser Kundgebung distanziert. Der Reichsbund vertritt die Auffassung, dag Miese sozialpolitische Kampfmaß nahme zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnlos sei. Er über- mittelte den Bundestagsfraktionen stattdessen Berechnungsunterlagen für die Finanzierung der Novelle. Verfahren gegen Sensationsberichte? Bonn erwägt Strafmaßnahmen BOnn G. B.) Im Auswärtigen Amt werden gegenwärtig strafrechtliche Maßnahmen ge- gen Zeitschriften erwogen, die sensationelle Fortsetzungsberichte über den Gesundheits- zustand der Kaiserin Soraya verbreiten. Dabei wird vor allem geprüft, ob der Paragraph 103 des Strafgesetzbuches herangezogen werden kann. Dieser droht jedem eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren an, der ein ausländisches Staatsoberhaupt beleidigt. Im Falle einer ver- leumderischen Beleidigung darf die Gefängnis- strafe nicht weniger als drei Monate betragen. Ob der Tatbestand des Mißbrauchs der Presse- Freiheit gegeben ist, wird ebenfalls noch ge- Prüft. 0 Im Bulletin der Bundesregierung wurde noch einmal scharf gegen solche Veröffentli- chungen Stellung genommen. Es heißt darin, in Zeit seien Staatsoberhäupter von Nationen. zu denen die Bundesrepublik kreundschaftliche Beziehungen unterhalte, in gewissen Zeitschriften unter Mißbrauch der Pressefreiheit in einer Weise verunglimpft und beleidigt worden,„die einen ungewöhnli- chen Tiefpunkt des Journalismus“ darstelle. Verleger und Journalisten einer gewissen Ka- tegorie belasteten„mit ihrem verantwortungs- losen, von Geschäftemacherei diktierten Ver- halten“ nicht nur das Verhältnis der Bundes- republik zu ihr befreundeten Mächten, son- dern brächten auch die Berufsstände der deut- schen Verleger und Journalisten in Verruf, die Sich allgemein im In- und Ausland eines ho- hen Ansehens erfreuten. Mehr Arzte sollen zugelassen werden Hannover(UP). Der Verband der Arzte Deutschlands Hartmannbund) forderte auf einer Tagung in Hannover eine stärkere Zu- lassung von Kassenärzten. Das bisherige Ver- hältnis, ein Arzt auf 600 Patienten, genüge nicht mehr. Die Beanspruchung der Arzte durch die Patienten und durch die Anforde- rungen der modernen Medizin hätten erheb- lich zugenommen. Ein dem Sozialpolitischen Ausschuß des Bundestages vorliegender Ent- wurf des Kassenarztrechts sieht u. a. vor, daß auf 500 Patienten ein Arzt entfallen soll. 2 8 SPD-BHE-Roalition in Hessen Oberländer wünscht eventuelle Verbreiterung Frankfurt(UP). Die Entscheidung über die künftige hessische Regierung ist gefallen: SPD und BHE haben über das Wochenende die Bildung einer gemeinsamen Regierung beschlossen. Landesausschuß und Vorstand des BHE Sprachen sich am Sonntagnachmittag in ge- heimer Abstimmung mit 46 gegen 13 Stimmen bei einer Stimmenthaltung für diese Regie- Tungsbildung aus. Auch der Landesausschuß der hessischen SPD hat am gleichen Tag ent- Sprechende Abmachungen mit dem BHE ge- Pilligt. Wie verlautet, wird danach der pis- herige sozialdemokratische Ministerpräsidem Georg August Zinn weiterhin dieses Am innehaben und auch Justizminister bleiben. In der Sitzung des Landesausschusses des BHE hatte Bundesminister Oberländer die Ansicht vertreten, man müsse sicherstellen daß einer Koalition von SpD und BHE in Hessen jederzeit andere Parteien— 2 B. die CDU— beitreten könnten. Der Landesvor- Sitzende des BHE, Gotthard Franke, äußerte sich in ähnlichem Sinne. Ein Antrag des BHE- Landtagsabgeordneten Prof. Czermak, eine Koalitionsregierung mit der CDU und der FDP zu bilden, verfiel mit 21 gegen 30 Stim- men der Ablehnung. Straßburg(UP). Die Beratende Ver- sammlung des Europa-Rats hat sich am Sams- g mit überwältigender Mehrheit dafür aus- gesprochen, zuerst die Pariser Verträge zu ratifizieren und erst dann mit den Sowzets in Verhandlungen einzutreten. Diese Ost- West- Konferenz soll jedoch unverzüglich auf diplomatischem Wege vorbereitet werden. Gleichzeitig bestimmte die Versammlung, der 132 Delegierte von 14 Nationen und der Saar angehören, daß eine Vierer-Konferenz mit der Sowjetunion als erstes über die Wie- dervereinigung Deutschlands und den öster- reichischen Staatsvertrag verhandeln soll. Die führenden Parlamentarier Westeuropas gaben damit der Einheit Deutschlands absoluten Vor- rang vor allen anderen Problemen. Diese Grundsätze sind in einer Entschlie- BZung niedergelegt, die mit 82 gegen 7 Stim- men bei 14 Enthaltungen gebilligt wurde. Die Annahme dieser Resolution bedeutet eine klare Absage an die Sowjetunion, die noch am Donnerstag versucht hatte, durch eine neue Note die Ratiflzierung der Pariser Verträge zu verzögern. Die Versammlung sprech sich demgegenüber vielmehr für eine rasche Ver- abschiedung der Verträge in den nationalen Parlamenten aus. Gegen die Entschließung, die im übrigen noch festlegt, daß während der Vierer-Ron- ferenz mit den Sowjets die Verwirklichung der Verträge nicht ruhen soll, stimmten die 6 deutschen Sozialdemokraten und eine däni- nische sozialliberale Abgeordnete. Die 14 Ent- Haltungen kamen von schwedischen und grlie- chischen Abgeordneten sowie den französi- schen MRP- Delegierten. Saarstatut nur provisorisch Die Versammlung, die mit den entscheiden- den Abstimmungen über eine Reihe von wich- tigen Resolutionsentwürfen am Samstag ihre letzte Sitzung in diesem Jahr beendete, bil- Iligte anschließend mit 77 gegen 5 Stimmen bei 5 Enthaltungen das deutsch- französische Saarabkommen. Gegen die Entschliegung, die das Sadrabkommen gutheißgt, sprachen sich die Vertreter der SPD aus. Zu den Delegier- ten mit Stimmenthaltung zählte auch der BHE- Fraktions vorsitzende im Bundestag, Horst Haasler. Die Saar- Entschließung hat tung, als sie einmal festlegt, dag das Ab- kommen nur provisorischen Charakter hat, und zum anderen die Fortsetzung der Bera- tungen zwischen Bonn und Paris über dieses Abkommen ausdrücklich begrüßt. Bei Stimmenthaltung aller deutschen Dele- gierten und zahlreicher Vertreter anderer Na- tionen beschloß die Versammlung ferner mit 66 Stimmen und 38 Enthaltungen, zwischen dem Europa-Rat und der künftigen Versamm- lung der Westeuropäischen Union eine beson- ders enge Verbindung herzustellen, die in Ein- Zzelfällen sogar zu einer Personalunion der Be- amten und Delegierten führen soll. Die deut- schen Abgeordneten brachten dagegen vor, dag man an einer noch gar nicht existierenden Versammlung nicht schon vorher das Selbst- bestimmungsrecht beschneiden könne. Politik der„parallelen Maßnahmen“ Mit ihrem außenpolitischen Programm hat sich die Versammlung zu der auch von dem französischen Minister präsidenten Mendes- France vertretenen Politik der„parallelen Maßnahmen“ bekannt: Sie will die Verträge ratifizieren und gleichzeitig in Moskau eine Vierer-Konferenz diplomatisch vorbereiten, und sie will verhandeln und gleichzeitig die Verträge ausführen. Diese Haltung stellt eine RKompromißlösung der in der mehrtägigen De- batte vertretenen extremen Richtungen dar: entweder sofort zu verhandeln und dann zu sehen, ob man noch ratiflzieren müsse, oder erst zu ratiflzieren und erst sehr viel später zu verhandeln. Die Versammlung lehnte bei den Abstimmungen sogar einen Anderungsantrag des belgischen Sozialisten Rolin ab, der die Anwendung der militärischen Bestimmungen der Pariser Verträge auf Deutschland bis nach einer Vierer-RKonferenz aussetzen wollte. Vor der Billigung der Saar- Entschließung lehnte die Versammlung nach einer neuen kleinen Saar-Debatte einen Antrag der SFD Ab, in die Resolution noch eine genauere De- finition der politischen Freiheiten an der Saar einzufügen. Für diesen Antrag der Sozial- demokraten stimmten auch die Vertreter der Bonner HKoalitionsparteien. Auch ein SPD-An- trag, die Abstimmung über die Saar-Entschlie- Bung überhaupt bis zu einer„authentischen Interpretation“ des Abkommens zu verschie- ben, verflel der Ablehnung. Adenauer empfängt heufe Ollenhauer Dehler zum Saarproblem BOnn(E. B.) Der sozialdemokratische Op- positionsführer Erich Ollenhauer hat in Bonn angekündigt, daß seine Partei an der Aus- arbeitung einer Wehr verfassung für die Bun- desrepublik vorerst nicht mitwirken werde. Ollenhauer, der heute mit Bundeskanzler Adenauer auf dessen Einladung zu einer Aus- sprache zusammentreffen wird, sprach vor den Führungsgremien seiner Partei, vor denen er erklärte, es gehe jetzt um das„Ob“ und nicht um das„Wie“ einer deutschen Wieder- bewaffnung. In einer Entschließung betonten die führenden Körperschaften der SPD S0 danm, dag die Gefahr einer Zerstörung aller Grundlagen von Vier-Mächte- Verhandlungen für die Wiedervereinigung drohe. In Ost und West trete immer unverhüllter das Bestreben zutage, der militärischen Blockbildung den Vorrang vor Verhandlungen zu geben und die Teile Deutschlands diesen Blöcken einzu- verleiben, Die SpD warnte erneut davor, durch Ratifizierung der Pariser Verträge mili- tärische Tatsachen zu schaffen, die eine Vier- Mächte- Verständigung verhindern. In seinen Ausführungen zur außenpoliti- schen Lage sagte Ollenhauer, daß die Situa- tion sich in geradezu dramatischer Weise zu- Spitze. Die erschreckende Tatsache, daß das Thema der Wiedervereinigung Deutschlands munmer mehr in den Hintergrund rücke, werde von Tag zu Tag fühlbarer. Die deutsche und SUropäische Kardinalfrage der Wiederverei- nigung sei seit 1949 noch nie so aktuell gewe- sen We haute. Die SpD werde alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen miis- sen, um zu verhindern, daß durch die end- gültige Eingliederung in die Westeuropäische Union und in die NATO die Aussichten für die Wiedervereinigung Deutschlands und die Entspanmung in der Welt entscheidend ge- fährdet oder gar verhindert würden. Eine Ra- tiflzierung der Pariser Verträge obne einen neuen ernsthaften Versuch, über konkrete Verhandlungen zur Wiedervereinigung zu ge- langen, müsse zu einer Versteinerung der deutschen Spaltung führen. Der Vorsitzende der Freien Demokratischen Partei, Dr. Thomas Dehler, erklärte auf einem außerordentlichen Landesparteitag der nie- der sächsischen FDP, daß die FDP in ihrer ur- sprünglichen Haltung zum Saarstatut keines- falls„umgefallen“ sei. Die FDP lebne das Saarstatut nach wie vor ab, habe aber der Regierung eine Möglichkeit für Verhandlun- gen lassen wollen. Die FDP werde nicht 26gern, das Statut endgültig abzulehnen, wenn bis zur dritten Lesung nacht bestimmte An- derungen an ibn vorgenommen werden körm- tem. Als ein schweres Opfer haben die Vereinig- ten Landsmannschaften der Sowjetzone die deutsche Zustimmung zum Saarabkommen be- Zeichnet. In einer Entschließung des Vorstan- des dieser Organisatoin, der am Wochenende in Rhöndorf bei Bonn tagte, heißt es, der Vorstand habe sich den Bedenken gegen das Saarstatut angeschlossen, wie sie von maß- gebenden Vertretern aller politischen Par- beien und den Vertriebenenverbänden geäußert worden seien. Eine deutsche Zustimmung zum Saarstatut könme nur ihre Rechtfertigung finden, wenm dieses Opfer der Festigung der Westeuropäischen Gemeinschaft diene und da- uit Deutschland der Wiedervereinigung in Freiheit tatsächlich näherbringe. 2 N BoD lehnt Sasrabkommen ab Präjudiz für die Ostgebiete befürchtet Stuttgart(28H). Der Gesamtvorstand des Bundes der vertriebenen Deutschen hat in Stuttgart das Saar-Abkommen in seiner jetzigen Form abgelehnt. Der Vorstand, der namhafte Sachverständige angehört hatte, billigte damit die Erklärung des BVD-Präsi- diums zur Saarfrage. Die Bundesrepublik sei nicht legitimiert, über Teile des deutschen Reiches zu verfügen, stellte der Gesamtvor- stand des BoD fest. Sie würde mit diesem Abkommen auch ihrer im Grundgesetz fest- gelegten Verpflichtung zuwiderhandeln, auf die Wiedervereinigung ganz Deutschlands hin- Zzu wirken. Der Gesamtvorstand befürchte, daß durch das Saarabkommen ein Präjudiz für den Osten geschaffen wird. Die Deutsche De- mokratische Republik und die Sowjetunion würden das gleiche Recht im Osten für sich in Anspruch nehmen, das die westlichen Al- lierten und die Bundesrepublik in der Saar- frage für sich beanspruchten. Der Gesamtvorstand des Bundes der ver- triebenen Deutschen beschloß, im August nächsten Jahres aus Anlaß der zehnten Wie- derkehr der Vertreibung und der fünften Wiederkehr des Tages der Verkündung der Charta der Heimatvertriebenen in Stuttgart eine Gedenkstunde zu veranstalten Dem Ge- samtvorstand gehören das Präsidium und die Vorsitzenden der zehn Landesverbände des By D an. Don Nicolo Franco, der Bruder des spani- schen Staatschefs, trifft heute in der Bundes- republik ein, wo er feststellen will, inwieweit deutsche Firmen in das Aufbauprogramm Spaniens eingeschaltet werden können. der Kongreß der Sozialistischen Partei Bel- giens die Wiederbewaffnung der Deutscher Bundesrepublik gutgeheigen und die Sozi Zi- listische Parlamentsfraktion angewiesen, für die Ratiflzierung der Verträge von London und Paris zu stimmen. Ein gegenteiliger An- trag wurde mit 694 gegen 75 Stimmen abge- lehnt. Die Armahme der Vereinbarungen von Lon- don und Paris wurde im erster Linie durch Außenminister Spaak empfohlen. In seiner dem Kongreß vorgelegten Resolution hieß es, daß durch die Westeuropäische Union der Westen in die Lage versetzt werde,„Ko- Existenz- Verhandlungen“ mit dem Osten von einer verbesserten Position aus vorzubereiten. In seinen ziemlich langen Ausführungen über die Verträge sagte Spaak, daß er die Haltung der deutschen Sozialdemokratie nicht ganz verstehen könne. Er beschuldigte die SPD, nationalistisch zu sein. In der Resolution wird der belgischen Re- gierung außerdem empfohlen, sich um den Abschluß des österreichischen Staatsvertrages sowie um die Wiedervereinigung Deutsch- lamds zu bemühen. Die Kongreßteilnehmer sprachen sich auch für die Anerkennung der kommunistischen Regierung Chinas aus. 1 Keine Monopolstellung der GEMA Komponisten beanstanden Urheberrechts- reform—„Ruf nach der Polizei“ Karlsruhe(Isw). Nach einer Entschei- dung des Bundesgerichtshofes besitzt die„Ge- sellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“(GEM) keine rechtliche Monopolstellung mehr, die sie zur alleinigen Vermittlung von Auffüh- rumgsrechten berechtigt. Damit ist Paragraph eins des sogenanmten Stagma- Gesetzes vom Juli 1933 ungültig geworden, der die ge- Werbsmäßige Vermittlung von Musikauffüh- rumgsrechten mit Ausnahme der Bühnenauf- führungen von der Genehmigung des damali- gen Reichspropaganda ministeriums abhängig machte. Nach Auffassung des Bundesgerichts hofes ist dieser Genehmigungszwang durch das Gesetz 191 der Militärregierung als auf- gehoben anzusehen. In einer Versammlung der baden-württem- bergischen Mitglieder des Komponistenver- bandes in Heidelberg wurde der Referenten- entwurf über die Urheberrechtsreform abge- Jehmt, weil er den Urhebern nicht den erwar- teten Rechtsschutz zukommen lasse. Die Ur- eber, so wurde verlangt, müßten das allei- nige Verfügungsrecht über ihre Werke haben. Falls keine Erben mehr lebten, sollte das Nutzungsrecht an den„freien“ Werken den zeitgenössischen Urhebern der betreffenden Kunstsparte zufallen. Wer ein Werk ohne Er- laubnis urbeber rechtswidrig aufführe oder veröffentliche, solle nach dem Strafgesetzbuch wegen Diebstahls und Unterschlagung bestraft werden. Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Komponistenverbandes, Dr. Willi Richartz, beanstandete, daß in der Kommis- sion zur Vorbereitung der Urheberrechts- reform kein einziger Künstler mitgewirkt habe. Der Vorsitzende des Bundestagsaus- schusses für gewerblichen Rechtsschutz, Ju- Stizrat Friedrich Wilhelm Wagner, sagte, daß bei aller Würdägung der gerechtfertigten For- derungen in der Stellungnahme der Kompo- nisten der„Ruf nach der Polizei“ bedenklich ssi. Man solle nicht ohne zwingende Gründe meue Strafbestimmumgen schaffen. Der Re- ferentenentwurf zur Urheberrechtsreform ist dem Bundestag bis jetzt noch nicht vorgelegt Worden. Ko-Existenz und Propaganda Grundsatzfragen des Ost-West-Handels Baden-Baden(Z SH), Vor Mitgliedern des Aufsichtsrates und des Landesausschusses der Commerz- und Credit-Bank sprach der schweizerische Nationalökonom Prof. Röpke über Grundsatzfragen des Ost-West-Handels. Röpke warnte davor, sich durch das Schlag- Wort einer politischen und wirtschaftlichen Ko-Existenz über die eigentlichen Absichten des Ostens hinwegtäuschen zu lassen. Für den Kommunismus habe die Propagierung einer Ko- Existenz lediglich propagandistische Bedeutung. Man müßte sich stets des Unter- schiedes zwischen dem pluralistischen System des Westens und dem monistischen des Ostens bewußt sein, Politik sei im Westen nur ein Faktor, während im Osten Wirtschaft und Politik untrennbar miteinander verbunden seien. Man solle sich auch nicht auf den Standpunkt stellen, daß es heute noch Güter 8 die keine strategische Bedeutung hät- en. In der anschließenden Diskussion wurde die Ansicht vertreten, daß der Handel eine Mög- lichkeit für die Wiederherstellung normaler Beziehungen mit dem Osten biete. Der Osten habe seine Verpflichtungen aus den Abkom- men erfüllt. Es könne nicht übersehen werden, daß der Westen Deutschlands Osthandel un- terbinden wolle, Während er selbst— Groß- bpritannien an der Spitze— seinen Osthandel teilweise über den Vorkriegsumfang ausdehne. Müller für völlig neue Finanzreform Länder keine„Finanzprovinzen“— Brücken zur SPD„ohne Sprengkammern“ Stuttgart(Isw).„In der Frage der Finanz- reform ist ein völlig neuer Start nötig“, er- klärte Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller im Rundfunk. Da sich wenig Aussicht auf eine Einigung zwischen dem Bundesrat und dem Bundestag biete, sei er der Meinung, die auf Antrag der Bundesregierung an den Vermittlungsausschuß überwiesenen Ge- setze zur Finanzreform sollten endgültig ab- gelehnt werden, damit der Weg für neue Ver- handlungen zwischen Bund und Ländern frei sei. Dieses Vorgehen empfehle sich auch des- Halb, weil bei den internen Verhandlungen Zwischen Bund und Ländern bereits vor Mo- naten Ubereinstimmung in allen wesentlichen Punkten erzielt worden sei. Erst der Bundes- tag habe diese Einigung zum Scheitern ge- bracht. Bei der Finanzreform gehe es um die Existenz der Länder. Wenn den Ländern fort- gesetzt die finanziellen Mittel entzogen wür- den, könne man nur noch von„Finanzprovin- zen des Bundes“ und nicht mehr von selbstän- digen deutschen Bundesländern sprechen, Dr. Müller wandte sich auch nachdrücklich gegen Alle Pläne für eine Bundesfinanzverwaltung. Zum Saarabkommen betonte Dr. Müller, die Entscheidung des Bundesrates habe gezeigt, daß die Haltung der Stuttgarter Regierung rich- tig gewesen sei. Der Bundesrat könne nur den Vermittlungsausschuß anrufen, wenn der Bun- destag die Verträge ratifiziert habe. Da jedoch auch die Beschlüsse des Vermittlungsausschus- Ses der Zustimmung des Parlamentes bedürf- ten, liege die letzte Entscheidung beim Bun- destag.„Ich sehe nicht ein“, so erklärte der Re- gierungschef,„warum dieses Abkommen in den Ländern zum Gegenstand fortdauernder Auseinandersetzungen gemacht werden soll.“ Der Saar-Antrag der FDP/DVP habe zu gro- Ben Schwierigkeiten und Verstimmungen in- nerhalb der Stuttgarter Koalition geführt, und Zwar nicht nur bei der CDU, sondern auch bei SPD und BHE. Durch die Verständigung über das Feiertagsgesetz und das Staatsgerichtshof- gesetz hätten sich die Wogen der Erregung je- doch jetzt wieder erheblich beruhigt. Erneut bekannte sich Dr. Gebhard Müller zur Zusammenarbeit mit der SPD. Der Aus- schluß der Sozialdemokratie aus der Verant- Wortung würde auf die Dauer zu schweren Schäden führen. Aus diesem Grunde habe er schon vor einer Woche in Heidelberg zum Brückenschlag zur Opposition aufgefordert. Allerdings müsse die SPD sich zu einer klaren Außgenpolitischen Haltung bekennen. Dann Werde es möglich sein, Brücken zur Opposition „Ohne Sprengkammern“ aber mit starken Pfei- lern guten Willens“ zu schlagen. Wehrdienst als Notwendigkeit anerkannt Tagung der Jungdemokraten in Heilbronn Heilbronn(sw). Die Jungdemokraten in Baden- Württemberg sind von der bevorste- henden Wiedereinführung des Wehrdienstes nicht begeistert, erkennen sie aber als eine Notwendigkeit an. Diese Ansicht vertraten die 50 Delegierten des Landesverbandes Ba- den- Württemberg auf ihrer Tagung in Heil- bronn im Anschluß an ein Referat des ehe- maligen Obersten von Schönau. Der bisherige Landes vorsitzende der Jungdemokraten, Kurt Spitzmüller, Nordrach, verlangte in seinem Rechenschaftsbericht, daß die Freien Demo- kraten und auch alle anderen Parteien die Jugend künftig mehr berücksichtigen. Er wandte sich gegen die Uberbetonung ständi- scher Interessen innerhalb der Partei und kritisierte die Häufung vieler Funktionen in den Händen einzelner Parteipolitiker. Auf der Tagung wurde die Schaffung von Ferien- lagern für Jugendliche aus der Sowjetzone gefordert. Anstelle des bisherigen Landes- Vorsitzenden Spitzmüller, der aus beruflichen Gründen die Stelle des stellvertretenden Vor- sitzenden übernahm, wurde Hermann Dürr, Calw gewählt. An der Tagung nahmen unter anderen Vertreter der FDP/DVP auch deren Landesvorsitzender, Justizminister Haußmann, Finanzminister Frank, und der Bundesvor- sitzende der Jungdemokraten, Wolfgang Mischnik, Frankfurt, teil. Fünf Jahre Zuchthaus wegen Spionage Metz(UP). Ein französisches Militärge- Ticht in Metz verurteilte den ehemaligen Deutschen Siegfried Kleesiek wegen angeb- licher Spionage zu fünf Jahren Zuchthaus. Kleesiek soll nach dem Kriege in einer Spio- mageschule der Tschechoslowakei ausgebildet und dann zunächst nach Wien geschickt wor- den sein, wo er mit sowjetischen Behörden zusam mengearbeitet und an der Entführung österreichischer Staatsbürger mitgewirkt haben 801. 1950 sei er ins Saargebiet und nach Elsaß- Lothringen gekommen, um französische Mi- litärgeheimnisse auszuforschen und ein Sa- botagenetz zu organisieren, das im Kriegs- Falle arbeiten sollte. Die Schweiz soll Autobahnen bauen Genf(UP). Um den Ausbau des schweize- Tischen Straßennetzes zu beschleunigen und die Grundlagen für eine schweizerische Ge- Samtplanung zu schaffen, hat der Touring- lub der Schweiz beschlossen, eine Volksini- tiative für den Bau von Autobahnen zu lan- ieren, Durch eine Verfassungsänderung soll der Bund verpflichtet werden, Straßen von nationalem Interesse und namentlich Auto- bahnen zu bauen und zu unterhalten. 50 000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern werden benötigt, damit die Initiative mr Ziel erreicht. Der Straßenbau ist in der Schweiz Vorläufig noch eine Sache der Gemeinden und Kantone. NATO-Tagungen in Paris Paris(UP). Die Chefs des Stabes der 14 zum Nordatlantik-Pakt gehörenden Staaten treten heute im Pariser Palais de Chaillot zu einer Konferenz zusammen, an die sich gegen Ende der Woche eine Tagung des NATO-Rates anschließen wird. Der amerikanische Außen- minister Dulles, der vor dieser Tagung noch mit Ministerpräsident Mendès-France und diem britischen Außenminister Eden verhan- deln will, wird am Mittwoch in Paris erwartet. Eden soll schon am Dienstag eintreffen. Ein neuer Eriolg für Hendes-France Nordafrika-Politik gebilligt— Die Fellaghas schlossen Frieden Paris(UP). Die Französische Nationalver- sammlung billigte nach einer zweitägigen zum Teil sehr bewegten Debatte mit 294 gegen 265 Stimmen die Nordafrika-Politik der Regierung Mendès-France. Immer wieder war der Ministerpräsident wegen seiner Reformpläne in Marokko, Tune- sien und Algerien heftig angegriffen worden. Es wurde ihm unter anderem vorgeworfen, Schuld an den blutigen Terroristenakten in den französischen Besitzungen Nordafrikas zu haben, da er die extremen Nationalisten be- schwichtigt habe, anstatt energisch durchzu- greifen. Mendeèes-France hatte deshalb zu ver- stehen gegeben, daß er die Abstimmung als ein Vertrauensvotum ansehen würde. Das Schicksal der Regierung war jedoch zu keinem Zeitpunkt der Debatte gefährdet, obwohl Mendes-France die geringste Abstimmungs- mehrheit seiner Regierungszeit erhielt. Die tunesischen Aufständischen, die seit Mo- naten vor allem den Süden des Landes terro- rislerten, haben den Kampf aufgegeben und die Waffen niedergelegt. Bis zum Samstag haben 2760 Fellaghas die Waffen gestreckt. Unter ihnen befindet sich auch der Fellagha- Führer Tahar Lassoued. Die französischen Be- hörden haben sich allerdings geweigert, ihm und seinen Leuten Straffreiheit zuzusichern, da er in dem dringenden Verdacht steht, zwei Parlamentäre der tunesischen Regierung um- gebracht zu haben. Die eventuell jetzt noch in den tunesischen Bergen bestehenden kleinen Fellagha-Banden, welche die Waffen noch nicht gestreckt haben, stellen nach französischer Ansicht keine Ge- fahr mehr dar. Das Friedensangebot an die Fellaghas, in dem ihnen Straffreiheit zuge- sichert wurde, hat sich somit als voller Erfolg erwiesen. Die tunesische Neo-Destour-Partei ist von den Fellaghas, die den Kampf fortset- zen wollen, scharf abgerückt und hat erklärt, daß sie in Zukunft alle Aufständischen als ge- wöhnliche Banditen betrachten werde. Fünfzehn Todesurteile in Marokko Ein Militärgericht verurteilte am Samstag 15 Marokkaner wegen Teilnahme an den Un- ruhen am 16. August 1953 zum Tode. Damals Waren 25 Menschen getötet und 48 verletzt Worden. Sieben der Todesurteile wurden in Abwesenheit der Angeklagten ausgesprochen. Sechzig Marokkaner wurden zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen zwischen zwei Jahren und lebenslänglich verurteilt. Die Unruhen von Oudja waren einen Tag nach der Abset- zung des Sultans Sidi Mohammed Ben Loussef ausgebrochen. Während des Prozesses hatten die Ange- klagten ihre in der Voruntersuchung abgelegten Geständnisse widerrufen, da sie ihnen durch Folterungen abgepreßt worden seien. Der An- kKlagevertreter erwiderte darauf:„Polizisten sind keine Chorknaben und manchmal muß man Verdächtige beim Verhör ein wenig durchschütteln.“ Von systematischen Folterun- gen könne keine Rede sein, die Angeklagten selen„nur ein wenig hart angefaßt“ worden. Auf den Vorwurf der Verteidigung, zahlreiche der Angeklagten seien an den schrecklichen Zuständen im Untersuchungsgefängnis gestor- ben, erwiderte die Anklage, 14 Verdächtige seien zwar umgekommen, doch habe es sich ausschlieglich um solche Personen gehandelt, die während der Unruhen schwere Verletzun- gen erlitten hätten und nicht mehr zu retten gewesen seien. lis in Kairo Wegen Spionage und Sprengstoffanschlägen Todesstrafen beantragt Kairo(UP). In einem Prozeß gegen drei- zehn israelische Staatsangehörige behaupte ten Vertretes des ägyptischen Sicherheits- dienstes, d Angeklagten— von denen zwei nicht nd sind— Sprengkörper in die amerika. e Botschaft in Kairo und das S- Generalkonsulat in Alexandria geworfer hätten. Es sei festgestellt worden, daß die Behälter, in denen der Explosivstoff unterge- bracht war, von zwei Männern— den Ange klagten Philipp Natanson und Victor Levy in einem Optikerladen in Alexandria gekauft Worden seien. Nach ihrer Verhaftung hätten diese beiden Angeklagten wertvolle Hinweise auf die Zusammensetzung des Spionagenetzes gegeben, so daß es möglich gewesen sei, wei- tere Mitglieder der Organisation zu verhaf- ten. Einer der Angeklagten sei beispielsweise damit beauftragt gewesen, in den Theatern von Kairo Brandstiftungen vorzunehmen. Der Staatsanwalt hat für alle Angeklagte die Todesstrafe gefordert, weil sie versucht hätten, das Zustandekommen der anglo-ägyp- tischen Einigung über die Suezkanalzone zu Verhindern. Außerdem hätten sie versucht, durch Sabotageakte die Beziehungen zwischen Agypten und anderen Ländern, vor allem den USA, zu trüben. So habe die Gruppe in den Amerika-Häusern von Kairo und Alexandria Höllenmaschinen versteckt. Alle Angeklagten hätten umfassende Geständnisse abgelegt. Fünf Mitglieder der Moslem- Bruderschaft Wurden von ägyptischen Gerichten zum Tode verurteilt. Weitere vier erhielten lebenslange Haftstrafen, während 22 zu Gefängnisstrafen von mehreren Jahren verurteilt wurden. Zehn Angeklagte wurden freigesprochen,. Allen Ab- geurteilten wurde vorgeworfen, sich gegen die ägyptische Regierung verschworen und den Sturz des gegenwärtigen Regimes geplant zu haben. Syrisches Flugzeug von Israelis gestellt Ein mit fünf Passagieren und Besatzungs- mitgliedern besetztes syrisches Flugzeug ist auf dem Fluge von Damaskus nach Kairo von israelischen Jagdflugzeugen gestellt und zur Landung gezwungen worden. Wie der Sender Damaskus dazu berichtete, hat die Maschine die Grenzzone zwischen Syrien und Palästina nicht berührt und sich genau an die inter- nationalen Luftverkehrsbestimmungen gehal- ten. Das Flugzeug sei von zwei israelischen Jagdflugzeugen angegriffen und zur Landung gezwungen worden. In Tel Aviv wird da- gegen behauptet, das syrische Flugzeug habe unerlaubterweise israelisches Gebiet über- flogen. Die Besatzung des Flugzeuges und die Passagiere wurden festgenommen. Lediglich ein mitreisender amerikanischer Staatsbürger Soll freigelassen worden sein. Der Politische Rat der Araberliga hat be- schlossen, beim Sicherheitsrat der UN We- gen der auf israelischer Seite bestehenden Absichten zur Ablenkung des Jordan Klage zu erheben. Frankreichs Botschafter bei Malenkow Moskau(UP). Der französische Botschaf- ter Louis Joxe und Botschaftsrat Jean Le Roy Waren am zehnten Jahrestag der Unterzeich- nung des französisch- sowjetischen Freund- schaftsvertrages Gäste des sowjetischen Mini- sterpräsidenten Malenkow bei einem Essen. An ihm nahmen u. a. Außenminister Molo- to wW, der Erste Sekretär der sowjetischen KP, Chruschtschew, Verteidigungsminister Bulga- nin, Handelsminister Mikojan und Gewerk- schaftsführer Schwernik teil. Während des Essens wurde„in herzlicher und offener At- mosphäre ein weitreichender Themenkomplex erörtert“. Sowjets behindern Rettungsdienst Wien(UP). Der österreichische Alpenret- tungsdienst darf auch in Zukunft keine eige- nen Hubschrauber für Suchaktionen besitzen. Der sowjetische Hochkommissar für Gster- reich legte im Alliierten Rat in Wien sein Veto gegen diesen Plan ein und erklärte, der Kiegende Alpenrettungsdienst sei„lediglich ein Versuch, den Gsterreichern militärische Betätigungen zu erlauben“, Vergeblich hatten die Vertreter der drei Westmächte versucht, den Russen von seiner hartnäckigen Stel- lungnahme abzubringen. Japan sucht jetzt die Ko-Existenz Freundschaft mit dem Westen— Aber normale Beziehungen zu Moskau und Peking TO k Ii 0(OP). Der neue japanische Minister- präsident Hatoyama und Außenminister Schi- gemitsu kündigten an, sie würden eine Politik der festen Freundschaft zwischen Japan und dem Westen verfolgen, gleichzeitig aber ver- suchen, die Beziehungen zur Sowjetunion und zu China zu normalisieren. Ihr Regierungsprogramm enthält als wich- tigste Punkte die Pflege enger Beziehungen zu allen freien Staaten und die Erhöhung des Le- bensstandards. Ferner will sich die neue Regie- rung um die Regelung des Reparationspro- blems, die Stärkung der Verteidigung, die Vergrößerung der wirtschaftlichen Unabhän- gigkeit durch stärkere Ausbeutung der Boden- schätze, eine Erhöhung der Nahrungsmittel- produktion und um die Steigerung der indu- Sstriellen Fertigung bemühen. Ein weiteres An- liegen ist„die Stärkung des Nationalgefühls und der sozialen Moral“. Bezüglich seiner Außenpolitik sagte Hato- v5ama in einem Interview, er trete für die Ko- Existenz und ein gemeinsames Wohlergehen aller Länder in Ost und West ein; er habe nicht die Absicht, die japanische Politik gegenüber den USA zu ändern. Schließlich betonte er noch, er wisse mit Bestimratheit, daß die japa- nischen Kommunisten aggressive Pläne hät- ten. Schigemitsu fügte hinzu, die Politik des Friedens durch Stärke sei nirgendwo notwen- diger als in Asien. Der kommunistische Druck werde dort stetig stärker werden.„Wir sind bereit, unsere Beziehungen zu Rußland und China ohne Vorurteile zu normalisieren, wol- len jedoch dadurch unsere Zusammenarbeit mit den freien Nationen nicht beeinträchtigen lassen.“ Burmas Ministerpräsident reist nach USA Der burmesische Ministerpräsident U Nu hat die Absicht, in Kürze nach den USA und spä- ter auch nach Europa zu reisen. In den USA Will er den Versuch unternehmen, Verständnis für das kommunistische China zu wecken N Nu hat sich zwei Wochen lang in Rotchina aufgehalten und trat am Sonntag die Heim- reise nach Rangun an. In einem gemeinsamen chinesisch-burmesi- schen Kommuniqué heißt es, eine Konsolidie- rung des Friedens in Indochina sei eine der dringenden Voraussetzungen zur Stabilisie- rung der Lage in Südostasien und zur Beseiti- gung neuer Kriegsgefahren. Die zwischen Ohina und Indien verkündeten Prinzipien der friedlichen Ko-Existenz sollen auch die Be- ziehungen zwischen China und Burma bestim- men. Nordvietnam räumt den Franzosen Rechte ein Der französische Unterhändler bei der Re- Sierung des Vietminhführer Ho Tschi Minh, Jean Sainteny, hat ein Ubereinkommen ge- troffen, das die Stellung der französischen Ge- schäftsleute im Vietminh-Gebiet regeln soll. Das Ubereinkommen enthält im wesentlichen folgende Punkte: I. Die französischen Indu- strie- und Handelsunternehmen in Nordviet- nam können in der bisherigen Form weiter- Arbeiten. 2. Die französischen Geschäftsleute dürfen Nordvietnamesen beschäftigen, ihre Produkte auf internationalen und einbeimi- schen Märkten verkaufen und sind keinerle Diskriminierungen seitens der Vietminh-Re. gierung ausgesetzt. 3. Die Vietminb-Regie- rung gestattet den französischen Geschäfts. leuten Freizügigkeit und erlaubt die Ein- unc Ausreise von französischen Staatsbürgern, die bei den Unternehmen beschäftigt sind, falls sie ihre Reisen aus familiären, beruflichen oder gesundheitlichen Gründen unternehmer müssen. Nach Angaben amerikanischer Beamter wer. den die USA am 1. Januar 1955 die Verant- wortung für die Ausbildung einer neuen 90 000 Mann starken vietnamesischen Armee übernehmen. Frankreich wird zu dem glei- chen Zeitpunkt seine bisherige Verantwortung für die Ausbildung der einheimischen Trup- pen in Vietnam aufgeben. Frankreich ist da- von unterrichtet worden, daß die USA für die Unterhaltung des französischen Expeditions- korps in Indochina im Jahre 1955 nicht mehr Als 100 Millionen Dollar gegenüber 385 Mil- liopen Dollar im Jahre 1954 zur Verfügung stellen werden. Aus der christlichen Well Stuttgart(E. B. Up). Am Wochenende ereignete sich wieder eine ganze Reihe schwe⸗ rer Unglücksfälle und Katastrophen in aller Welt, die zahlreiche Todesopfer forderten. Während Irland noch immer sehr unter den Uberschwemmungen zu leiden hat, wird aus den Alpen erhöhte Lawinengefahr gemeldet. Die niedergegangenen Lawinen haben pis jetzt zedoch weder Menschenleben gefordert noch nennenswerte Sachschäden verursacht. Das schwerste Unglück auf deutschem Ge- biet ist der Einsturz des Bühnenhauses des Theatersaals im Bad Nauheimer Kurhaus, bei dem drei Bauarbeiter den Tod fanden. Das Unglück wurde durch den Zusammenbruch einer in etwa 15 Meter Höhe frisch eingezoge- nen Betondecke verursacht. Unter den Trüm- mern wurden rund zehn Personen begraben, sieben davon kamen jedoch mit leichteren und mittleren Verletzungen davon. Das Bühnen- aus war im Krieg zerstört und nach Kriegs- ende zusammen mit weiteren Kuranlagen von der Besatzungsmacht beschlagnahmt worden. Erst vor kurzer Zeit wurde die Anlage an das hessische Staatsbad zurückgegeben. Die deut- schen Behörden haben daraufhin den Wieder- aufbau des Bühnenhauses hinter dem großen Theatersaal in Angriff genommen. Die Hochwasserkatastrophe in Trland hat Weiter an Umfang zugenommen. Der infolge neuer schwerer Regenfälle noch höher gestie- gene Shannon-Fluß hat bisher 140 Quadrat- kilometer Ackerland und 4500 Bauernhöfe unter Wasser gesetzt. Die bedrohten Familien sind bereits gerettet worden, und zahlreiche Einheiten der irischen Armee bemühen sich ununterbrochen, weitere Familien aus ihren vom Wasser eingeschlossenen Häusern zu ber- gen. Um manche Häuser steht das Wasser 60 bis 70 Zentimeter hoch. Nach den bisher vor- liegenden Meldungen ist eine Frau bei der Uberschwemmung ums Leben gekommen. Man hatte sie in einem Hause in ihrem Bett gefun- den, als das Wasser bereits in das Zimmer ein- Sedrungen war und das Bett erreicht hatte. Nach ihrer Rettung starb sie im Krankenhaus an Erschöpfung. In Dublin sind bisher rund 117 700 DM an Geldspenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe eingetroffen. 64 Bergleute eingeschlossen In Nagpur Indien) sind 64 Bergleute in dem Schacht einer Kohlengrube eingeschlossen. Die Bergungsmannschaften haben die Hoffnung auf Rettung aufgegeben. 48 Kumpels hatten sich noch frühzeitig in Sicherheit bringens Sn S p n 1 Können, ehe sich die Fluten eines Wasserein“ N 2 bruchs in die Stollen ergossen. Sieben Tote bei Großfeuer 800 Wohnungen wurden bei einem Groß- brand zerstört, der drei Stunden lang auf der Insel Maciel, dicht vor den Toren der argenti- nischen Hauptstadt Buenos Aires wütete. Nach den bisherigen Ermittlungen sind sieben Einwohner und ein Feuerwehrmann bei dem Brand ums Leben gekommen oder haben schwere Brandwunden erlitten. Etwa 4000 Einwohner sind obdachlos geworden. Die Ur- sache des Brandes konnte noch nicht festge- stellt werden. Autodiebe uhren in den Tod Und die Polizei konnte eine Bande ausheben K 6In(UP). Mit einem gestohlenen Kraft- Wagen rasten zwei Jugendliche aus Bonn bei Gelsdorf(Ahrkreis) in den Tod. Nach Anga- ben der Kölner Polizei hatten die beiden den Wagen vermutlich für eine nächtliche Tour entwendet. An einer Kreuzung geriet der Wagen ins Schleudern, schlug gegen einen ab- gestellten leeren Lastwagenanhänger und flog, sich überschlagend, über einen Wassergraben. Der Fahrer des gestohlenen Wagens war auf, der Stelle tot, während der Beifahrer im Krankenhaus verstarb. Dieser Unfall führte zur Festnahme einer Bande von fünf jungen Leuten aus Bonn, die eine Anzahl von Kraft- fahrzeug- Diebstählen begangen haben sollen. Zur Zeit wird überprüft, ob die Festgenom- menen mit den Autobanditen-Uberfällen im Zusammenhang stehen. Der Mörder Prietzels schluckte Zyankali Raubmord in Berlin vor der Aufklärung Berlin(UP). Der Mord an dem Berliner Juwelier Willy Prietzel steht vor seiner Klä- rung. Als Täter kommen ein 49 jähriger Mann und eine 19 jährige Frau in Frage, die vor vier bzw. zwei Tagen in Berlin festgenommen worden sind und bereits Teilgeständnisse ab- gelegt haben. Der Mann hat am Sonntag in seiner Zelle durch Einnahme von Zyankali Selbstmord verübt. Eine sofort bei der im Frauengefängnis untergebrachten Mittäterin vorgenommene Leibesvisitation förderte Kleinste Mengen dieses Giftes zutage. Der von den Mördern gestohlene Schmuck, dessen Wert auf mindestens 100 000 DM. ge- schätzt wird, wurde von der Polizei sicherge- stellt. Er befindet sich zum Teil in Berlin und zum Teil in München. Der 68jährige Juwelier Willy Prietzel war am 22. Oktober dieses Jah- res in seinem Geschäft am Kurfürstendamm überfallen, ermordet und ausgeraubt worden. Die Täter hatten den Ahnungslosen zu Bo- den geschlagen und mit einer elektrischen Verbindungsschnur erdrosselt. 5 —— — Heinz Hilpert, der Leiter des Deutschen Theaters in Göttingen, erhielt das Große Ver- dienstkreuz der Bundesrepublik mit Stern. Als Intendant der Bremer Theater wurde Albert Lippert berufen, der bisher Direktor des Schauspielhauses in Hamburg war. Louis Frangois-Poncet, der Sohn des Hoch- kommissars, übernahm die Wahrnehmung der Interessen der deutschen Filmwirtschaft in Frankreich. 1400 deutsche Auswanderer nach Australien verließen an Bord eines holländischen Schiffes Cuxhaven. Im Hafen von Regensburg lief zum ersten Mal seit 1945 wieder ein ungarisches Schiff ein; die„Hunor“ brachte Eisen, Baumwolle und Korbwaren. Zwei weitere„Convair 340“ landeten in Hamburg; die Deutsche Lufthansa hat damit Alle vier in den USA gekauften zweimotorigen Verkehrsflugzeuge erhalten. 1 8 S DSS —1 N: = aller rten. den aus det. jetzt noch 8 20 8 ſehr ſind ſie mit dieſem 5 man im Volksmund den„Silbernen“ Ein Cellale dundocl. au Der„ Sonntag Wünſche. Träume und Hoffnungen— wie Tag verbunden, dem nennt. und das Jahr vollendet ſeinen Kreislauf bringt wie zu einem krönenden Abſchluß Feſt voller Seligkeit und Frieden. Wie könnte es ſchon anders ſein, daß man in dieſen Tagen fiebert und insgeheim das Herz aufſchließt für all das kommende Schöne und Erhabene, das gerade mit dem Weihnachtsfeſt verbun⸗ den iſt. Und dieſe Sonntage voller Regſam⸗ keit und Leben ſollten uns nicht vor äußeren Mühen abhalten, einen Blick in das eigene Innere zu lenken, um ſich ſelbſt auf die feſt⸗ lichen Tage einzuftimmen. Wie ſchön und auch wie groß iſt es dann, wenn man den Gleich⸗ klang der Herzen feſtſtel len kann, wenn man ſich und den liehen Mitmenſchen, denen man in Treue und Liebe verbunden iſt, das Herz weit aufſchließt und ſich ſo die ſchönſte feſtliche Vorfreude ſchenkt. Ja, man ſollte in dieſen Tagen heraus aus dem Einerlei des grauen Alltags, hineinflüchten in eine ſtille Beſchau⸗ lichkeit außerhalb der gewohnten Umgebung, die nur das eigene Herz ſprechen läßt, das doch ſo oft zugeſchüttet wurde mit all den Außerlichkeiten, die uns ſo ſehr belaſten. Dann findet man erſt die richtige Einſtellung zu dem kommenden Feſt der Liebe und vermag mit offenen Augen und Herzen in dem ſtar⸗ ken Bewußtſein des ſinnvoll erfüllten Lebens in Treue und Beſtändigkeit ſich der ewig⸗ neuen Botſchaft hinzugeben, die uns das Weih⸗ nachtsfeſt bringen will. Dann bricht auch aus uns ſelbſt im Wider⸗ ſchein der drei leuchtenden Adrentslerzen ein inneres Licht des Glückes und der Zufrieden⸗ heit, das uns ſchwere Stunden und Tage in dem Bewußtſein des rechten Handelns un⸗ beſchadet überſtehen läßt. Drei kleine Flammen waren es, die geſtern Abend am Adrentskranz von der Fülle der Zeit kündeten, die ſich nun bald vollenden wird. Aber auch ohne dieſe Kerzen war überall an den froh bewegten Heſichtern zu ſpüren, wie man auf die kom⸗ menden Tage rüſtet und nichts unverſucht läßt, ſie für ſich und die Mitmenſchen zu⸗ frieden und glückhaft zu geſtalten. Wenn auch das äußere Rahmenbild geſtern nicht den Gedanken aufkommen ließ, daß Weihnachten vor der Türe ſteht, ſo zeigten uns doch alle anderen Anzeichen, wo wir ſtehen. Denn der Regen und Nebel und am Nachmittag die ſtrahlende Sonne drehten das Rad des Jah⸗ res beinahe um zwei Monate zurück. Aber was mag das ſchon heißen— in einer ein⸗ zigen Nacht kann der Winter mit eiskaltem Hauch durch das Land gehen und die Herr⸗ ſchaft N die ihm ſchon einige Zeit zu⸗ ſteht. Aber wir ſind es auch ſo zufrieden. n Am ſpäten Sonntagnachmittag hatte der Turnverein 1898 die Schülerinnen und Schü⸗ ler mit ihren Eltern zu einer Kin derweihnachts⸗ feier eingeladen. Mit netten Spielen, Singen und Gedichten erfreuten die z zahlreichen Kinder die 1515 9 große Anzahl der Anweſenden, die ihre helle Freude an der wohlgelungenen Ver anſtalkung haben durften. Auch St. Nikolaus zeigte ſich hochbefriedigt und belohnte die Kinder, die ſich aufgeſchloſſen und ſpiel⸗ freudig gezeigt hatten ebenſo wie die geſam⸗ ten Kinderabteilungen, die als Zeichen der Anerkennung jeweils ein 1 Päckchen in Empfang nehmen durften. Die wohlgelungene Kinderweihnachtsfeier dürfte ſicherlich ein gro⸗ ßer Anſporn ſein, den wohlgemeinten Wor⸗ ten des großen Gaſtes St. Nikolaus zu fol⸗ gen und allezeit eifrig bei der Sache zu ſein. Und dieſer bleibende Eindruck dürfte wohl auch die ſchönſte Reſonanz auf die erfreulichen Bemühungen des Turnvereins ſein, ſeinen be⸗ treuten Kindern eine ſtilvolle Ueberraſchung als Vorweihnachtsfreude zu bereiten. 0 Auf dem ſportlichen Sektor herrſchte auch am dritten Adventsſonntag ein umfangreiches Programm- das beſonders für Mannheims Sportfans glückhaft war, da beide Mann⸗ heimer Fußballvereine S Siege zu melden hatten, wobei der Auswärtsſieg von Waldhof wohl die größte Ueberraſchung darſtellte. Beim einheimiſchen Sport weilte der Sportverein 1907 in Käfertal und erzielte ein Unentſchieden (2:2), während die Vereinigung 1898 den Polizeiſportverein Mannheim zu Gaſt hatte und dieſen mit einem 2:0⸗Sieg abfertigte. Eine muſikaliſche Vorweihnachts freude will das Evang. Gemeindeorcheſter Neckarau, das ſich in der Vorortbetreuung durch aus⸗ gezeichnete Leiſtungen auf konzertanbem Ge⸗ biet mehrfach rühmlich hervorgetan, morgen Dienstag Abend im Vereinshaus den Muſik⸗ freunden von Seckenheim bringen. Unter der Leitung von Hans Müller wird das ſehr gut eingeſpielte Laienorcheſter Werke von Bach, Britten, Tartini und die Sinfonie in A⸗Dur von Mozart bieten. Soliſtin iſt Inge Knab (Violine). Sicher darf dieſes Konzert mit volkstümlichen finfoniſchen Werken auf ſeinen getreuen Beſucherkreis rechnen und es wäre ſicher ein ſchönes Zeichen der vielen Muſik⸗ liebhaber Seckenheims, wenn ſie die Bemü⸗ hungen der Mannheimer Abendakademie um Vermittlung guter kultureller Veranſtaltun⸗ gen in Seckenheim durch einen zahlreichen Be⸗ ſuch anerkennen würden, zumal für das ſchöne Programm nur ein Ankoſtenbeitrag von 0.30 DM. erhoben wird. Mit dieſem Konzert wird auch die vorweihnachtliche Reihe der Veranſtaltungen der Mannheimer Abend⸗ akademie und Volkshochſchule beſchloſſen, die wiederum in der Vielfalt ihrer Veranſtal⸗ tungen und mit einem erfreulich guten Be⸗ ſuch einen ſchönen Schritt vorwärts in der kulturellen Vorortarbeit bedeutete. Anddddsdddddczdpamdmdddmdddddpaddppddpppne 1 Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule Morgen Dienstag, 20 Uhr findet im großen Saal des Vereinshauses in Mhm.-Seckenheim, Zähringerstraße 80 das bereits angekündigte KONLJERIT des evangel. Gemeinde- Orchesters Mhm.-Neckarau unter Leitung von Hans Müller und unter Mitwirkung der Solistin Inge Knab(Violine) statt. aaa Vortragsfolge: Joh. Seb. Bach 2. Kleine Sinfonie Benjamin Britten Allegro- Pizzikate Sarabande— Finale 1. Ouvertüre in C-dur 3. Konzert für Violine u. Orchester in D-moll Allegro Grave- Presto 4. Sinfonie, A-dur, KV 201 A. Mozart Allegro moderato- Andante Menuett- Allegro con Spirito Unkostenbeitrag: 30 Pfg. G. Tartini llieeeeeeeeeeeeeeeeeemeeeeeeenenmeeneeeeeeeeemeeemenmemeeeeneeeenunuumunmeeemunmunts neden dunn Südweſtd. Aundſtchau Neuer e Viehhof fertiggestellt Heidelberg(sw). Der neue Heidelber- ger Viehhof ist feierlich der Of fentlichkeit übergeben worden. Der Bau der 140 Meter langen und 30 Meter breiten Anlagen, die zu den modernsten der Bundesrepublik gehören, kostete 1,6 Millionen DM. In ihnen können 1500 Stück Kleinvieh und 400 Rinder unterge- bracht werden. Im Obergeschoß liegen große Rauhfutterböden, die den gesamten Jahresbe- darf an Heu fassen. Aufzüge sorgen für rasche Verteilung des Futters, eine moderne Ab- schwemmanlage für schnelle Beseitigung des Dungs. Das nächste Projekt für die vorge- sehene Gesamtanlage ist der bereits begon- nene Bau des Schlachthofes, der in unmittel- bare Nähe der Gleise zum neuen Heidelberger Hauptbahnhof liegt. Das Schlachthaus soll bis zum Jahre 1956 fertiggestellt sein. Bischof Bender über Mensch und Technik Heidelberg(sw). Die Technik werde allein durch den Menschen zu einem Problem Sagte Landesbischof D. Julius Bender, Karls- ruhe, in Heidelberg bei der Eröffnung des „Gemeindetages der evangelischen Studen- tengemeinde Heidelberg“. Bischof Bender, der über das Thema„Der Mensch und das Pha- nomen der Technik“ sprach, stellte fest, dag der Mensch allein darüber entscheide, ob das Flugzeug ein nützliches Mittel des Verkehrs Oder eine Mordwaffe werde. Es habe schon zu allen Zeiten Technik gegeben, das heiße, die Kunst, die Kräfte der Natur dem Men- schen dienstbar zu machen. Aber die Relation zwischen Technik und Menschen 9 Pro- gressiv voran und führe schließlich zu einem „Apokalyptischen Aspekt“. Streit um die Getränkesteuer Karlsruhe sw). Das Verwaltungsge- richt Karlsruhe entschied, daß die Zweigstelle der Kon sumgenossenschaft auf dem Werkge- jände einer Mannheimer Fabrik zu Recht mi! der Getränkesteuer belegt wurde. Gegen die Besteuerung hatte die Ronsumgenossenschaf! 9 Verwaltungsgericht angerufen. Das Ver- Waltungsgericht stellte sich auf den Stand- 131 der Mannheimer städtischen Steuer- behörde, daß in der Verkaufsstelle auf dem Werkgelände„steuerbare Getränke zum Ver- zehr an Ort und Stelle abgegeben wurden“ Damit habe die Verkaufsstelle die Funktion einer Werkkantine übernommen. Wahrsager mit zu viel Selbstvertrauen Karlsruhe(ZS). Ein 72jähriger Kar- tenaufschläger stellte einem verschuldeten jungen Geschäftsmann die Diagnose, er werde sehr reich werden und in der nächsten Zeit gute Geschäfte machen. Sofort pumpte ihn dieser Kunde an und der Wahrsager gab ihm — in vollem Vertrauen auf seine Karten— 550 DM in bar! Als jedoch die Frist der Zu- rückzahlung verstrich, bekam der Wahrsager Bedenken und er lief zum Gericht. Er Wollte sein Geld wieder. Der junge Kaufmann Wurde verurteilt, er erhielt vier Monate Ge- kängnis. Der Wahrsager aber glaubt immer noch an die Wahrhaftigkeit seiner Kartenlege- kunst. Trotz allem. Karlsruhe(Isw). Mit dem Kulturpreis der Stadt Karlsruhe, der jährlich verliehen Wird, wurden der Bildhauer Frido Lehr für eine stehende Knabenfigur und Christian Stalling, Kapellmeister am Badischen Staats- theater, für sein„Violinkonzert für großes Orchester“ ausgezeichnet. Die Preisträger, die beide aus Karlsruhe stammen, erhielten aus der Hand des Oberbürgermeisters Günther Klotz je eine Geldzuwendung von 1500 PM. Schneedecke nähert sich einem Meter Freiburg(sw): Im Feldberggebiet ist durch neue starke Schneefälle die Schneedecke auf 80 Zentimeter angewachsen. Gute Sport- möglichkeiten bei Pulverschnee und wenigen Kältegraden sind im Schwarzwald jedoch nur in den Höhenlagen über 1100 m vorhanden. Die tieferen Wintersportstationen melden bei einer Schneedecke von 10 bis 40 Zentimetern meist Pappschnee. Ein Heim für unheilbar Kranke Freiburg dsw). Der Freiburger Bakterio- loge Prof. Dr. Paul Uhlenhuth verlangte die Unterbringung der unheilbar Schwerkranken der Freiburger Klinik in einem eigens für sie bestimmten Heim. In einem solchen Heim könnten die Schwerkranken nicht nur körper- lich, sondern ihren Leiden entsprechend auch seelisch betreut und in einer Weise gepflegt werden, wie dies beim Durchgangsbetrieb in den klinischen Krankenhäusern im allgemei- nen nicht möglich sei. Diese Forderung Uhlen- huths wird vom Wohlfahrtsamt der Stadt Freiburg und auch von den Kliniken und Krankenhäusern selbst unterstützt. Südbadischer VdK will in den Landesverband Offenburg(sw). Der Landesverband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebe- nen und Sozialrentner Deutschlands(VdK) hat in Offenburg nach längerer Debatte be- schlossen, sich als Bezirksgruppe dem noch zu gründenden Landesverband Baden-Würt⸗ temberg des VdK anzuschliegen. In einer öffentlichen Abschlußkundgebung der Tagung am Sonntagnachmittag forderte der Präsident des VdK, Landtagsabgeordneter Hans Nitsch- ke, Kassel, den Bundestag und die Bundes- regierung auf, für eine bessere Versorgung der Kriegsopfer zu sorgen. Bevor man wieder für eine neue Wehrmacht werbe, die vom VdK grundsätzlich bejaht werde, müsse man etwas für die Kriegsopfer tun. Noch zwei Morde auf dem Gewissen? Die letzten Ermittlungen im Mordfall Wohl- fahrt— Wer war Sauters Begleiter? Stuttgart(sw). Der als Mörder der 62 Jahre alten Stuttgarter Rentnerin Rosine Wohlfahrt gesuchte Bauführer Josef Ludwig Sauter aus München hat nach den Ermitt- lungen der Stuttgarter Kriminalpolizei mit Sicherheit noch einen, möglicherweise sogar noch zwei Raubmorde in München und in Freising bei München auf dem Gewissen. Im Verlauf ihrer Fahndung hat die Polizei den Aufenthalt Sauters in Stuttgart vom 11. November bis zum Tag der Ermordung von Frau Wohlfahrt, dem 30. November, nahezu lückenlos rekonstruiert. Sie hat dabei festgestellt, daß Sauter in Stuttgart Uhren Verkaufte, die der am 10. November in Mün- chen ermordeten 76 Jahre alten Marie Berg- hammer geraubt worden sind. In dem Zeit- plan der Polizei gibt es lediglich vom 24. bis 27. November eine Lücke. Am 24. November hatte Sauter angekündigt, daß er nach Mün- chen fahren, müsse. Am 27. tauchte er abends Wieder in Stuttgart auf. Er war neu einge- kleidet und hatte Geld, um Schulden zu be- gleichen. Am 26. November ist aber in Frei- sing bei München die 75 Jahre alte Magda- lena Hörger ermordet und beraubt worden, unter Umständen, die denen bei der Ermor- dung der Frau Wohlfahrt in Stuttgart ähnlich Waren, Trotz der seit dem 3. Dezember im ganzen Bundesgebiet laufenden Fahndung— auch die Volkspolizei der Sowjetzone wurde verstän- digt— ist es noch nicht gelungen, Sauter festzunehmen. Die letzte Nachricht von ihm ist eine Postkarte aus Braunschweig an eine Stuttgarter Freundin mit dem Poststempel vom 3. Dezember. Vermutlich ist Sauter von dort aus in die Sowjetzone gegangen, denn er sprach schon bei seinen zahlreichen Gast- hausbesuchen in Stuttgart mehrfach von einer bevorstehenden Reise nach Thüringen oder in das Erzgebirge. In der Begleitung Sauters befand sich in Stuttgart häufig ein Mann im Alter von 28 bis 33 Jahren, der sich Peter Breitmeier oder N Lettie und von Sauter als„„Bauz eich ner“— eine vermutlich nicht Lune Be- rufsangabe— vorgestellt wurde. Ne e. Nach diesem Mann wird ebenfalls gefahndet. Er ist etwa 1 5 f schmächtig, hat dunkelblondes, entes Haar und trägt eine Brille. Auch er e 0 bayrische Mundart. Es aß er Stuttgart zusammen mis Sauter verlassen hat. Baden-Baden. Frau Martha Wadel, die Gesellschafterin der letzten deutschen Kaise- Tin, ist im Alter von 80 Jahren in Baden- Baden gestorben.(Ivy) ſalclit Glück ROMAN AUS DER WELT DER BERGE Von Andre Mairock Cop. by A. Bechthold, Faßberg— durch Verlag v Graberg& Görg, Wiesbaden (3. Fortsetzung) Erna hatte Platz genommen und kam so schnell nicht mehr fort. Die junge Kranke wollte reden, viel reden, obwohl es sie hart ankam, immer die rechten Worte zu finden. Sie hatte an dem Besuch eine aufrichtige Freude, vielleicht schon allein deshalb, weil Auch einmal ein anderer Mensch zu ihr gekom- men war als der Doktor. Sie sprach von der unseligen Krankheit, wie sie kam und wie sie sich zeigte: auch vom Wetterjoch erzählte sie und von seinen Menschen, und zum Schluß noch von ihrem Mann, dem Manger-Balthes. Zuerst tat sie es zurückhaltend, allmählich Aber wurde doch eine Klage daraus, die Erna mehr zu Herzen ging als irgend ein anderes Menschenleid, von dem ihr schon gelegentlich einmal erzählt wurde: er, der Manger-Balthes, sei eben doch noch sehr jung, noch nicht einmal fünfunddreißig Jahre alt, und es ließe sich nicht sagen, wen er mehr hasse: die Krankheit Selbst oder den Doktor, diese, weil sie jede Freud im Haus verderbe, jenen, weil er die ganzen Hrsparnisse und noch weit darüber hinaus schon gekostet habe. Nun sei er oft lange von Hause abwesend und kehre fast täglich beim Hüttenwirt ein. Das mache ihr schwere Sorgen, denn er sei in letzter Zeit öfters schwer betrunken gewesen, und damit sei ihnen doch beiden nichts geholfen Erna sagte nichts. Sie hörte zu. Als Erna das Haus verließ, trat ihr eine tiefe, leere Nacht entgegen. Sie wurde ängstlich; denn kein Lichtfunke unterbrach die Schwärze im Tal, kein Haus war weit und breit, wo fried- liche Menschen lebten. Gespenstisch zeichneten sich die toten Berge am Himmel ab, und über- all lag ein unbeschreibliches Schweigen, als hätten sich 1 die Tiere vor der Nacht ver- Krochen. Der Weg zum Schulhaus hinab war viel weiter, als sie geschätzt hatte; die vielen Windungen und Krümmungen machten ihn so lang. Je weiter sie sich von der Einöde ent- kernte, desto größer wurde die Unruhe in ihr: sie begann sich zu fürchten; es war etwas in ihrem Leben gewesen, was ihren Frieden heute noch störte. Und in der Nacht, zumal in einer solch tiefen und stillen, wurden die Erinne- rungen und Vorstellungen eben deutlicher, und dan kam ganz von selbst die Angst vor einer Begegnung War sie auch im Wetterjoch möglich?— um deretwillen sie aus der frühe- ren Umgebung geflohen war. Plötzlich blieb sie stehen: vor ihr auf dem Weg war die Gestalt eines Mannes aufgetaucht. Nun stand er hochaufgerichtet da, als erwarte er einen Zusammenstoß. Der Schrecken ließ sie zu keiner vernünftigen Ueberlegung mehr kommen, ließ sie nicht erkennen, wie sinnlos und kindlich ihre Furcht war. Aus ihrer Vor- stellung wurde ein Wahn: sie glaubte, es müßte gerade so kommen, wie sie es sich einbildete, Wie sie fürchtete.„Hans Strauchberg!“ schrie sie schrill und verzweifelt auf. Da kam in die Gestalt eine Bewegung.„Der Manger-Balthes ist's, Fräulein! Sie brauchen nichts fürchten.“ Der Manger-Balthes! Nun konnte sie mit einem Male wieder klar denken. Sie wurde verlegen. Wem anders denn als dem Manger- Balthes konnte sie auf diesem einsamen Weg begegnen? Sie bereute ihren Ausruf: was mußte der Mann von ihr denken?„Ich hab.. Sie kam nicht weiter.„Ich komm von Ihrer Frau.“ „Ich hab's gewußt, daß Sie im Einöd sind, drum bin ich auch nicht heimgegangen; es ist ganz gut, wenn sie sich einmal hat ausreden können— auch über mich, ihren Mann“ Dann stieß er laut und kurz den Atem aus Wie einer, der verzweifelt nach einem Ausgang sucht:„Ich kann mich so schlecht ans Elend gewöhnen, obwohl ich Zeit genug gehabt hätte! — Man meint, man müßt einmal wieder lachen hören und selber lachen können!“ „Ihre Frau wird doch wieder gesund!“ „Wann?— Der Doktor läuft mir schon ein Jahr ins Haus!“ „Aber Sie könnten da viel mehr tun als der Doktor!— Warum lassen Sie Ihre Frau immer Allein mit ihrem Elend?“ Er senkte den Kopf, woran sie merkte, daß er sie richtig verstanden hatte.„Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich öfters nach der Kranken sehen“, sagte sie nach einer Weile. Nun ergriff er dankbar ihre Hand.„Ja, tun Sie das! Es ist auch wegen— meiner!“ Sie verstand ihn nicht und sah ihn fragend an. Aber er sagte nichts mehr. Langsam gingen sie nebeneinander talwärts, Sie schwiegen jetzt beide lange. Da schien er sich plötzlich wieder an ihren Angstschrei zu erinnern.„Wovor haben Sie sich denn so gefürchtet, Fräulein?“ Sie fühlte, daß sie ihm eine Erklärung schul- dig war, konnte aber keine passende finden. Die Wahrheit? Nein!„Es war nur eine Dummheit von mir- vielleicht die Furcht vor der Nacht“, log sie. Er schüttelte den Kopf, als wüßte er es besser: „Die Nacht tut einem nichts, Fräulein! Nur die Gedanken müssen sauber sein!“ Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu.„Sie meinen das Gewissen?“ „Ja, sonst gibt es im Wetterjoch nichts zu fürchten. Wölfe und Bären sind keine mehr da.“— Er blieb plötzlich stehen. Jetzt merkte sie erst, daß sie vor der Tür des Schulhauses angekommen waren.„Gestern abend, fast zur gleichen Stunde, stand ich das erste Mal hier. Und nun haben wir uns eigent- lich schon ganz gut kennengelernt, nicht wahr?“ „Aber es muß noch besser werden, Viel besser!“ Er zog rasch den Hut und reichte ihr die Hand.„Gut Nacht, Fräulein! Sie brauchen sich nicht mehr zu fürchten, und wenn es je einmal nottun sollte: Sie haben einen Nachbarn ich bin gleich bei Ihnen herunten!“ lachte er. Sie konnte ihm nicht mehr darauf N nen, weil er sie sofort 1 Aber erst, als sie hinter der Tür war und sogar schon den Riegel vorgeschoben hatte hörte sie seinen schweren Schritt vom Hause weggehen.— Nur zu bald kam die Zeit, in der die Natur vor dem Winter bangte; gerade an den letzten Tagen hattè er sich deutlich genug angekün- digt, und die Blicke aller richteten sich nach oben, auf das Herannahen des strengen Herr- schers; während im Tal kalter staubfreie Regen niederfiel, hüllten sich die Berghäupter in Neuschnee, und immer weiter herab reichte die weiße Markierungslinie, der straffe Tren- nungsstrich zwischen dem zurückweichenden müden Herbst und dem jungen, unerbittlichen Winter. Die Bäume waren entlaubt, die Gräser dürr und grau geworden, und alles sehnte sich förmlich nach Winterfrische. Das Donnerrollen am Roten Eck war seit ein paar Tagen ver- stummt; denn die Steinbrecher hatten ihre Arbeit eingestellt und richteten sich nun in ihren Hütten auf eine bequeme Ueberwinte- rung ein. ES war für Erna Tausch von ganz besonde- rem Reiz, die Vorgänge in der Natur draußen zu beobachten, Ihr Leben im Wetterjoch ver- lief so ruhig und still, dag ste sich ganz un- gestört und mit besonderer Liebe mit der Natur beschäftigen konnte. Was hätte sich auch sonst ereignen sollen? Mit ihren Nach- barn lebte sie in Frieden, und auch in der Schule klappte alles gut. Wenn die Schüler- zahl auch klein war, und manches Schuljahr nur zwei bis drei Kinder zählte, so mußte sie doch die Stunden für alle Jahrgänge vorberei- ten und hatte somit Arbeit genug. Die Kinder waren frisch und lebhaft, sie hatte ihre Freude an ihnen und hatte es bald verstanden, ihre Liebe zu erwerben. An den Ferientagen stieg sie gewöhnlich zum Hüttenwirt auf, i sich ein wenig mit dem Gre 8 dann im Finödhaus des Manger-B. und weilte dort 5 5 Sport und Spiel Fußball. SC Käfertal— 07 Seckenheim 22 Schnell. energiſch und kompliziert began⸗ nen die Seckenheimer den Kampf. Ohne Ausnahme, jeder Spieler zeigte einen auf⸗ fallend ruhigen, großen kämpferiſchen Einſatz. Ohne dieſen wäre in Käfertal nichts zu holen geweſen. Die Umſtellung des Sturmes mit Kaltſchmitt als Sturmführer und dem aus der zweiten Mannſchaft hinzugezogenen Bron⸗ mer, hat ſich als durchaus richtig erwieſen. Eine vielbeinige Verteidigung vor den Toren war bet dieſem Treffen nicht zu ſehen. Der Kampf war bis zum Schlußpfiff offen und die Gäſte dem Sieg öfters nahe. Von der Sonne geblendet, mußte der Seckenheimer Torwart in der 10. Minute hin⸗ ter ſich greifen. Dieſer Vorſprung wurde noch kurz vor der Pauſe durch Erny egaliſiert. Die zweite Halbzeit geſtaltete ſich noch dramati⸗ ſcher als der erſte Durchgang. Das zweite Tor für Käfertal reſultiert aus einem Selbſttor durch die Seckenheimer Verteidigung, während Kaltſchmitt in der 59. Minute erneut den Gleichſtand herſtellte. In der reſtlichen Zeit hatten die Seckenheimer deutliche Vorteile und mehrere einſchußreife Gelegenheiten. Damit ſiſt das in unſerer Vorſchau erhoffte Remis eingetroffen. 0 Feudenheim und Viernheim punktgleich Die Spiele der 1. Amateurliga Nordbaden Mit dem ASV Feudenheim hat Nordbadens Fuß- Hall- Amateurliga wieder einen neuen Tabellenfüh- rer. Die Mannheimer Vorstädter siegten im wichtig- sten Spiel bei den bislang großartig im Rennen lie- genden Daxlandern durch ein Torx von Busch mit 0:1. Vorläufig müssen die Feudenheimer den ersten Platz allerdings mit dem Vorjahrsmeister Viern- eim teilen, der sich auch gegen Neckarau glatt mit 3:0 Toren durchsetzte. Die Daxlander verbleiben auf dem fünften Platz, da gleichzeitig der Neuling Wein- heim in Birkenfeld unterlag, wobei die Höhe des Birkenfelder 4:0 überrascht. Der VfB Leimen ver- teidigte seine gute Position in der Spitzengruppe durch ein 1:1 beim Lokalrivalen DSc Heidelberg. In der unteren Tabellenhälfte gab es keine nennens- Werten Veränderungen, da Kirrlach und Schwetzin- Sen spielfrei waren und Neckarau, die KSc-Ama- teure(auf eigenem Platz gegen Bretten 2:4) sowie Neureut(5:3 in Hockenheim) ihre Spiele verloren. Ergebnisse: SV Birkenfeld— FV Weinheim 4:0, FV Daxlanden— As Feudenheim 0:1, DScœ Heidel- berg— VfB Leimen 1:1, Fe Hockenheim— Fe Neu- reut 5:3, KSC-Amateure— VfB Bretten 2:4, Amicitia Viernheim— VIL Neckarau 3:0. Tabelle der 1. Amateurliga Nordbaden 1. ASV Feudenheim 15 42216 20:10 2. Amicitia Viernheim 15 40:18 20:10 3. VfB Leimen 15 41:20 19:11 4. TSG Plankstadt 16 28:29 19:13² 5. FV Daxlanden 15 39:26 18:12 86. FV Weinheim 15 24:22 18:12 7. Fœ Birkenfeld 14 18718 152131 8. VIR Pforzheim 14 28729 15135 9. FV Hockenheim 15 26:22 15:15. 10. DSC Heidelberg 16 24:24 15:17 11. VfB Bretten 15 24:31 14:16 12. Friedrichsfeld 16 25730 13:19 13. VfL Neckarau 15 29:35 12:19 14. FC Neureut 14 26:36 11:17 15. KSC Amateure 15 24:38 1119 16. SV Schwetzingen 15 22:40 11219 17. FC Kirrlach 16 27:48 10722 Der Handball in Baden In der Gruppe Nord der badischen Handballver- bandsliga verlief alles programmgemägß. Tabellen- führer TSG Ketsch setzte seine Erfolgsserie durch einen 7:18-Ssieg in Nußloch ebenso fort wie der Zweite, TSV Rot, der in Handschuhsheim zu einem Klaren 4:16-Sieg kam. Zwischen diesen beiden Ver- einen wird die Meisterschaft entschieden werden, denn der Dritte, Waldhof, der gegen Hockenheim mit 14:10 erfolgreich War, liegt fünf bzw. drei Punkte zurück und dürfte kaum noch entscheidend eingreifen können. Birkenau nutzte den Platzvorteil gegen Leutershausen zu einem 11:8-Sieg aus. St. Leons Handballer, die bereits im Vorjahr die Meisterschaft der Gruppe Mitte der badischen Hand- pallverbandsliga gewannen, steuern auch heuer der Meisterschaft zu. Selbst auf dem Platz des Karls- ruher Sc kamen die St. Leoner zu einem glatten 10:15-Sieg, Wobei der Erfolg schon deshalb an Be- deutung gewinnt, weil das Vorspiel auf eigenem Platz verloren gegangen war. Rintheim flel durch eine neue 12:10-Niederlage bei der Tschft. Beiert- heim weiter zurück und liegt nun mit vier Punkten hinter dem Spitzenreiter. r Frankfurter Eintracht Herbstmeister im Süden FSV Frankfurt Zweiter— Reutlingen und Schwaben Augsburg auswärts geschlagen In Süddeutschlands erster Liga wurde die Frankfurter Eintracht durch den einzigen Aus- wärtssieg des Tages mit 0:2 in Kassel mit vier Punkten Vorsprung Herbstmeister, da die bei- den unmittelbaren Verfolger SSV Reutlingen und Schwaben Augsburg ihre Spiele verloren. Die Reutlinger unterlagen beim BC Augsburg mit 4:2, und die Augsburger Schwaben verloren beim Karlsruher Se mit 3:0. Der FSV Frank- furt dagegen holte sich zu Hause mit 5:1 über Jahn Regensburg den höchsten Sieg des Tages und konnte die beiden Neulinge wieder über- flügeln, so daß jetzt wieder zwei Frankfurter Vereine an der Spitze liegen. Weit nach vorn, auf den 4. Platz, ist der Karlsruher Sc durch seinen 3:0-Sieg über die Schwaben vorgestoßen, womit die Karlsruher in den letzten sechs Spie- len alle 12 Punkte eroberten. Nürnberg und Offenbach, die sich 0:0 trennten, bleiben weiter- hin in Tuchfühlung mit der Spitzengruppe. Klar abgeschlagen sind jetzt Bayern München, das in Schweinfurt mit 3:0 verlor, und Hessen Kassel durch die Heimniederlage. Bayern München hat nur sieben Pluspunkte, Kassel einen mehr. Mit deutlichem Abstand folgt der VfR Mannheim Als drittletzter mit Elf Punkten, die er jetzt nach dem 4:1-Sieg über die Stuttgarter Kickers auf- weist. In Stuttgart war der VfB mit 4:1 über Fürth siegreich, womit beide Mannschaften im Mittelfeld blieben. VfB Stuttgart— Spygg. Fürth 4:1 Erst in der zweiten Hälfte kam etwas mehr Leben aufs Feld, als der VfB in Führung ging, die Fürther aber noch in der gleichen Minute Ausgleichen konnten. Als dem VfB ein Elfmeter versagt wurde, bekamen die Stuttgarter ihre „Kampfwut“, so daß die Fürther Abwehr noch mehrmals überwunden wurde., Schlienz beim VfB Stuttgart und Gottinger bei Fürth waren die herausragenden Kräfte. Tore für VfB: Bles- sing, Baitinger(2), Schlienz; für Fürth: Appis. VfR Mannheim— Kickers Stuttgart 4:1 Als Kronenbitter nach guter Einzelleistung im. VIR- Strafraum aus halbrechter Position zum Schuß kam, hieß es in der 33. Min. 0:1 für die Kickers. Die Rasenspieler hatten Glück, daß ein schwacher Schuß von Lampert vor der Halbzeit nur den Pfosten traf. Erst nach dem Wechsel hatten die Mannheimer Stürmer das Rezept ge- kunden, mit dem der gute Stuttgarter Riegel zu brechen war. Mit steilem Flügelspiel setzten sle ihre Angriffe an. Innerhalb fünf Minuten wurde die Partle dann zugunsten der Mannhei- mer entschieden, wobei Langlotz bei sämtlichen drei Toren maßgeblich beteiligt war. Tore für Mannheim: Langlotz 48. Min., Meyer 55. Min., Siegel 58. Min., Langlotz 60. Min. 2 2 Die dritte Niederlage Aschaffenburgs Der Herbstmeister der 2. Liga Süd führt mit nur noch einem Punkt Vorsprung In der zweiten Liga Süd, die die Vorrunde ab- schloß, mußte Herbstmeister Viktoria Aschaffen- burg seine dritte Saisonniederlage einstecken. Aschaffenburg verlor bei Bayern Hof mit 3:1 Toren und führt nunmehr die Tabelle mit nur noch einem Punkt Vorsprung an. Die beiden Verfolger TSG Ulm und 1860 München gewan- nen ihre Heimspiele und rückten damit wieder näher an den Spitzenreiter heran. Ulm fertigte den ASW Cham mit 4:0 ab und die„Löwen“ schlugen im entscheidenden Duell der Verfolger den 1. FC Pforzheim knapp mit 2:0 Toren. Pforzheim rangiert jetzt hinter Hof. An sechster Stelle hielt sich der Freiburger Fe, der den KFV mit einer 3:I-Niederlage heimschickte, wäh- rend der Verlierer Cham seinen Tabellenplatz dem Tsy Straubing überlassen mußte, der das Schlußlicht ASV Durlach knapp mit 1:0 schlug. Im Mittelfeld behaupteten sich Singen und VfL. Neustadt trotz ihren Niederlagen gegen S Waldhof bzw. Hanau 93. Hanau kletterte durch seinen überraschend hohen 3:1-Sieg aus dem „Keller“ auf den 12. Tabellenplatz. Der SV Waldhof verbesserte mit einem unerwarteten 1:2- Auswärtserfolg in Singen seine gefährdete Position. SV Wiesbaden und FC Bamberg, zwei Mannschaften am Ende des Mittelfeldes, trenn- ten sich mit 3:1, wodurch die Bamberger zum Tabellenende hin abrutschten, während der Sy seinen vorletzten Tabellenplatz mit dem 15. vertauschen konnte. Ergebnisse: TSG Ulm 46— ASV Cham 40, Freiburger FC— Karlsruher EV 3:1, Singen O04— SV Waldhof 1:2, 1860 München— 1. FC Pforzheim 2:0, Bayern Hof— Vikt. Aschaffen- burg 3:1, Hanau 93— VfL. Neustadt 3:1, SY Wiesbaden— Fe Bamberg 3:1, Darmstadt 98 gegen SpVgg. Weiden 5:0, TSV Straubing gegen ASV Durlach 1:0. 8 Ottmar Walter spielte wieder mit Im Südwesten trennten sich die führenden Mannschaften unentschieden, so daß sich keine Veränderung auf den vorderen Plätzen ergab. Der 1. FC Kaiserslautern teilte sich mit dem 1. FC Saarbrücken mit 2:2 in die Punkte. Be- merkenswert, daß die Walter-Elf mit Ottmar Walter spielte, während Fritz noch pausieren WIII. Eine gute Leistung vollbrachte Phönix Ludwigshafen mit dem 1:1 gegen Neuendorf am Oberwerth. Sehr knapp fiel der Pirmasenser Sieg mit 2:1 gegen VfR Frankenthal aus. Die Tabellenspitze lautet jetzt: Kaiserslautern 24.4 Punkte, Phönix 23:7, Saarbrücken 22:6 und Pir- masens 21:7. Damit ist der 1. FC Kaiserslautern Herbstmeister geworden. Fußball in Zahlen 1. Liga Süd: Hessen Kassel— Eintracht Frank- furt 0:2, BC Augsburg— S8 Reutlingen 4.2, FSV Frankfurt— Regensburg 5:1, 1. FC Nürn- berg— Offenbach 0:0, Karlsruher Sg Schwa- ben Augsburg 3:0, VfR Mannheim— Stuttgar- ter Kickers 4:1. Schweinfurt— Bayern Mün- chen 3:0, VfB Stuttgart— SpVgg Fürth 4:1. 1. Liga Südwest: 1. FC Kaiserslautern— 1. FO Saarbrücken 2:2. Neuendorf— Phönix Ludwigs- hafen 1:1, Pirmasens— Frankenthal 2:1. Tura Ludwigshafen— VfR Kaiserslautern 1:1, Worms gegen Mainz 05 3:1. SF Saarbrücken— Neun- Kirchen 1:1, Kreuznach Trier 20. 1. Liga West: Rotweiß Essen— Dortmund 2:1, Aachen— SV Sodingen 3:1, Duisburg— Bo- chum 1:1, Leverkusen— Meiderich 313, Schalke gegen Preußen Dellbrück 2:0, Herne— Fortuna Düsseldorf 3:0, Münster— Schwarzweiß Essen 5:2 1 F Koln Mönchen-Gladbach 5:1. 1. Liga Nord: FC St. Pauli— Hamburger SV 0:2, Eintracht Braunschweig Hannover 96 1:0, Werder Bremen— Göttingen 05 1:1, VfL Osna- brück— Bremer SV 1:2, Arminia Hannover— Bremerhaven 93 1:2, VfB Oldenburg Harbur- ger TB 1:1. Tabelle der 1. Liga Süd 1. Eintracht Frankfurt 14 81215 2276 2. FSV Frankfurt 14 297 18:10 3. SSV Reutlingen 14 35: 177¹¹ 4. Karlsruher Sc 14 31: 17711 5. 1. FC Nürnberg 14 295 16712 6. Kickers Offenbach 14 1775 16:12 7. Schwaben Augsburg 14 21 16:12 9. FC Schweinfurt 05 14 28:2 14:14 9. VIB Stuttgart 14 28:3 14:14 10. SpVgg. Fürth 14 21:27 1 11. Stuttgarter Kickers 14 24:26 12:16 12. Jahn Regensburg 14 21:44 11:17 13. BC Augsburg 14 27783 12716 14. VfR Mannheim 14 30:36 11:17 15. Hessen Kassel 14 16-32 3.20 Tabelle der 2. Liga Süd 1. Viktoria Aschaffenburg 17 59:17 25:9 2. TSS Ulm 46 17 4322 24:10 3. 1660 München 17 35721 24:10 4. Bayern Hof 17 35:25 23:11 5. 1. FC Pforzheim 17 35:25 21:13 6. Freiburger FC 17 39:28 19:15 7. TSV Straubing 17 25:19 18:16 8. ASV Cham 17 21:29 17:17 9. Fc Singen 04 17 17:25 16:18 10. VfL. Neustadt 17 22:39 16718 11. SV Wiesbaden 17 28726 1519 12. FC Hanau 93 17 27:31 14:20 13. SV Waldhof 17 25:29 17:20 14. SpVgg. Weiden 17 29:37 14:20 15. SV Darmstadt 17 31:35 13:21 16. FC Bamberg 17 25:42 13:21 17. Karlsruher FV 17 21:40 1222 18. ASV Durlach 17 24:51 9726 Toto- Ergebnisse vom West- Süd-Block 1. 1. FC Kaiserslautern— 1. Fœ Saarbrücken 2:2 0 2. RW Essen— Borussia Dortmund 251 1 3. 1. Fèœ Nürnberg— Kickers Offenbach 010 0 4. Hessen Kassel— Eintracht Frankfurt 022 2 5. Alemannia Aachen— SV Sodingen 8 6. Tus Neuendorf— Phönix Ludwigshafen 0 7. VfB Stuttgart— SpVgg. Fürth 1 8. 1. Fe Köln— Borussia M.-Gladbach 1 9. Karlsruher Se— Schwaben Augsburg 320 1 10. Preußen Münster— SW Essen 552 1 11. BC Augsburg— SSV Reutlingen 4722 1 12. Westfalia Herne— Fortuna Düsseldorf 320 1 Deutsche Boxsiege in Frankreich Bei einer internationalen Berufsbox-Veran- staltung in Reims kamen die deutschen Profis Albert Müller und Karl Friedrichs zu entschei- denden Siegen über französische Gegner. Müller gewann im Weltergewicht gegen Robert Jaques durch k. o. in der sechsten eines auf acht Run- den angesetzten Kampfes. Im Leichtgewicht siegte Friedrichs gegen André Gonnet schon in der dritten Runde, als dessen Sekundant das Handtuch in den Ring warf. Von Hanstein Vierter auf den Bahamas Der Spanier Marquis de Portago gewann am Steuer eines Ferrari ein internationales Sport- Wagenrennen in Nassau Bahamas), indem er 170 Km in 1:12:05 Stunden zurücklegte. Hinter zwei weiteren Ferraris kam der Porsche-Renn- leiter Huschke von Hanstein mit dem wesent- lich schwächeren Porsche auf den vierten Platz. Fütterer siegte auch im letzten Rennen 1954 Er wurde„Sportler des Jahres“ vor Fritz Walter, H. G. Winkler und Werner Haas— Ursel Happe beste Sportlerin Bei der diesjährigen Abstimmung der deut- schen Sportjqournalisten zur Ermittlung des be- sten(erfolgreichsten) deutschen Sportlers kam der Karlsruher Leichtathlet Heinz Fütterer mit großem Vorsprung auf den ersten Platz. Zwei- ter wurde Fritz Walter(Kaiserslautern), Kapi- tän der deutschen Fußball- Weltmeistermann- schaft, vor Hans-Günter Winkler(Warendorf), Weltmeister im Springreiten, und dem Motor- rad- Weltmeister Werner Haas(Augsburg). Jeder an der Wahl teilnehmende Sportjourna- list konnte 55 Stimmen abgeben: 10 für den be sten(erfolgreichsten) deutschen Sportler, 9 für den zweitbesten, 8 für den drittbesten usw. Das Ergebnis lautet(in Klammern Zahl der Stim- men): Heinz Fütterer. Karlsruhe, Leichtathl. Fritz Walter, Kaiserslautern, Fußball H. G. Winkler, Warendorf, Reiten(2020) Werner Haas, Augsburg. Motorsport(1407) Ursel Happe Dortmund, Schwimmen(917) Gundi Busch, Köln, Eiskunstlaufen(725) Heinz Neuhaus, Dortmund, Berufsboxen(577) Noll/ Cron, Kirchhain, Motorsport(513) Fritz Thiedemann, Elmshorn, Reiten(499) Sepp Herberger, Großsachsen, Fußball(463) 11. Heiner Will, Leichtathl.(370), 12. Helmut. Bantz, Turnen(324), 13. Bernhard Kempa, Hand- ball(319), 14. Maria Sander, Leichtath!,(245), 15. Werner Liebrich, Fußball(224), 16. Jutta Lan genau, Schwimmen(183), 17. Freimut Stein, Eis- und Rollkunstlauf(182), 18. Helmut Rahn, Fuß- ball(162), 19. Jupp Posipal, Fußball(156), 20. Gu- stav Scholz, Berufsboxen und Lotte Cadenbach, Rollschuhsport(e 155), 22. Knake/ Koch. Roll- schuhsport(148), 23. Hans Herrmann, Motorsport (137), 24. Heinz Oberbeck, Leichtathl.(130), 25. Karl Kling, Motorsport(113), 26. Miltenberger/ Steinauer, Kanusport(100), 27. Toni Turek, Fuß ball(99), 28. Beni Obermüler. Skisport(92), 29. Gerhard Hecht. Berufsboxen, und Helga Köhler, Reiten(je 77), 31. Christa Seliger, Leicht- athletik(74), 32. Hugo Budinger. Hockey(67), 38 Max Morlock, Fußball(64), 34 Wolfgang Un- zicker, Schach(60), 35 Schneider /Haege, Rudern (59), 36 Walter Schlüter, Rallyesport 655), 37 Karl-Friedrich Haas, Leichtathl.(48). 38 Klaus Bodinger, Schwimmen(46), 39 H. G. Lehmann, Schwimmen(44), 40 Bert Steines, Leichtathl.(43). Es folgen dann noch 21 Sportler, auf die über 10 bis 40 Stimmen entfielen, und 47 weitere Sportler mit 10 oder weniger Stimmen. Bei der Abstimmung erhielten insgesamt 108 Sportler und Sportlerinnen Stimmen. An dieser von der Internationalen Sport-Kor- respondenz verenstalteten Abstimmung nahmen 324 Sport journalisten aus allen Teilen Deutsche lands teil. Zur Wahl stand ein Aufgebot vo (3124 (23165 — Europameistern und vielen chen Sportlern. Der zweifache Europameister über 100 m und 200 m, Heinz Fütterer(Karlsruhe), hatte in die- sem letzten Rennen des Jahres wie immer einen hervorragenden und explosiven Start. Sofort übernahm er die Führung und ließ sich auch Von so starken Verfolgern wie dem Fußballer Fritz Walter und dem Springreiter Hans-Günter Winkler nicht mehr abhängen. Selbst der über- schnelle NSU-Motorrad weltmeister Werner Haas, der im Vorjahr Sportler Nr. 1 gewesen war, konnte Fütterers unheimliches Tempo diesmal nicht mithalten. Mit großem Vorsprung ging der Mitinhaber des 100-m-Weltrekords durch das Ziel. Wie überlegen Fütterer die Sportpresse Wahl gewann, sieht man daraus, daß ihn 259 von 324 Abstimmenden auf Platz 1 setzten. Er vereinigte also 80 Prozent aller Stimmen für den ersten Platz auf sich, ein Vorsprung, wie er in den bisherigen Wahlen seit 1947 niemals er- zielt worden war. Fritz Walter als Zweiter wurde 31 mal auf den ersten Platz gesetzt(10 Prozent). H. G. Winkler und Werner Haas als Dritter und Vierter erhielten noch über 1000 Stimmen. Als Fünfte und damit als„beste deut- sche Sportlerin“ wurde die Schwimm- Europa- meisterin Ursel Happe vor der Eiskunstlauf- anderen erfolgrei- — Weltmeisterin Gundi Busch gewählt. 2 1 Bei Heinz Fütterers Wahl zum„Sportler Nr. 17 waren nicht nur die schnellen Beine des 23jäh- rigen Sprinters maßgeblich, mit denen er einen Weltrekord egalisierte, einen Europarekord, zwei Europameisterschaften und viele inter- nationale Siege berauslief, sondern sein ganzes Sportliches Auftreten. Der Fischersohn aus IIlin- gen zeigte in jedem seiner Rennen einen vor- bildlichen Kampfgeist. Noch im Jahre 1952 war sein Name auf keinem Stimmzettel zu finden, 1953 wurde er schlagartig Dritter und nun Er- ster und damit Gewinner des traditionellen 18K Pokals. Im Festsaal des Hotels„Kaiserhof“ in Karls- ruhe fand die Proklamation und Ehrung der „besten deutschen Sportler 1954“ statt. Auf dem Podium standen Heinz Fütterer, Fritz Walter, Hans-Günter Winkler und Werner Haas ein- trächtig nebeneinender. Chefredakteur Dobbratz überreichte ihnen die ISK-Pokale 60 Vereins-Kalender Neue Märklin-Eisenbahn Sportverein 07(Fußball- Abteilung). Wir weisen nochmals auf die am Mittwoch, statt Training, stattfindenden wichtigen Besprechung im oberen Saale des Vereinshauses hin. Turnverein 1898. Die Turnstunde der Schüler u. Schülerinnen fällt ab dieser Woche bis nach Neujahr aus. Wiederbeginn Wird an dieser Stelle bekanntgegeben. innenchor hat am kommenden Samstag, 18 Uhr Probe. Erlöser-Kirche Seckenheim Dienstag, 14. Dezember, 20 Uhr evang. Männerkreis(Schiffer- Gespräch um einige Artikel des Augsburger kinderheim). Glaubensbekenntnis. Der Schüler- Spur 0, mit reichlichem Zubehör, zu halbem Preis abzugeben. Zu erfragen im Verlag ds. Bl. Bettcouchgornitur 352. MUBEI.-BINZENHUFER Mannheim Am Tattersall Küchenherd (kombiniert) billig abzugeben. Zu exfr. im Verlag dieses Blattes. Chaiselongue 39. 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