Meß⸗ hilipp ⸗Slu⸗ 5. 11. Ober⸗ Ba⸗ Grie⸗ heim, Eli⸗ Fa⸗ „5 kenhein Härdle Unhaber er 47216 . 8 Dun. 215 8 2 .. 8 7 2469 Erscheint: montags, mittwochs, freitags und samstags. Frei Haus 1.90, im Verlag abgeholt 1.70, durch die Post 1.70 zugl. 35 Pfg. Zustellgeld. Enzelnummer Pig. Sũddeutsche Heimatzeitung für Mannbeim-Seckenbheim und Umgebung Anzeigenpreise: die 6-gespaltene Milli- meterzeile 15 Pfg.— Preisliste Nr. I) Abbestellungen können nur bis 25. auf den Monatsersten angenommen werden Nr. 199 Freitag, den 17. Dezember 1954 6.754. Jahrgang Uber die Westverträge zur deutschen f Einheit Keine Sicherheit beim jetzigen Status— Die Regierungserklärung des Kanzlers BOonn(E. B.) Im Bundestag begann am Mittwochvormittag die mit Spannung erwar- tete mehrtägige Debatte über die Pariser Ver- träge. In einer fast zweistündigen Regierungs- erklärung appellierte Bundeskanzler Aden- auer an das Parlament, die Pariser Vertrags- werke und das Saarabkommen zu billigen, weil nur so die Wiedervereinigung Deutsch- lands in Frieden und Freiheit verwirklicht werden könne. Ehe das Haus die Erklärung der Bundes- regierung entgegennahm, lehnte der Bundes- tag einen von dem SPD-Abgeordneten Carlo Schmid eingebrachten Antrag ab, die erste Be- ratung des Saarabkommens bis zu einer authentischen Interpretation der strittigen Textteile abzusetzen. Ebenfalls noch vor dem Kanzler nahm der SPD-Abgeordnete Herbert Wehner zur Begründung von mehreren Gro- Ben Anfragen und Anträgen seiner Partei zur Wieder vereinigung und zur Saarfrage das Wort.(Wir berichten hierüber an anderer Stelle unseres Blattes.) In seiner Ubersicht über die internationale Lage nannte der Kanzler das Scheitern der EVG einen der größten Erfolge der Sowjets. Mit Nachdruck wies er nochmals die Behaup- tung zurück, daß die Spaltung Deutschlands durch die Wiederherstellung der Souveränität für einen Teil Deutschlands vertieft oder ver- härtet werde. Sämtliche Mitgliedstaaten der NATO hätten sich überdies die Erklärung der drei Westmächte zueigen gemacht, wonach die Bundesregierung als einzige frei und recht- mäßig gebildete deutsche Regierung anerkannt Werde, die berechtigt sei, für Deutschland als Vertreterin des deutschen Volkes in internatio- nalen Angelegenheiten zu sprechen.„In dieser Erklärung wird die Schaffung eines völlig reien und vereinigten Deutschlands als ein grundlegendes Ziel ihrer Politik proklamiert.“ Adenauer versicherte dem Hause mit Nach- druck, die Pariser Verträge seien ein wirk- sames Mittel zur Erhaltung und Festigung des Friedens in Europa und in der Welt. Die künf- tige Politik der Bundesregierung im Rahmen der NATO und der WEU(Westeuropäische Union) enthalte keinerlei Elemente, die einer internationalen Entspannung abträglich sein könnten. Die Bundesregierung und der We- sten müßten jedoch, wenn sie sich mit Plänen Für ein Sicherheitssystem unter Einschluß der Sowjetunion befaßten, darauf bedacht sein, daz sie keine Vereinbarungen treffen, die die Teilung Deutschlands verewige.„Mit anderen Worten: Es ist für den Westen nicht zumutbar, daß ein Sicherheitssystem auf der Grundlage des status quo zustandekommt und dabei auch der gegenwärtige, völlig untragbare Zustand der Teilung Deutschlands sanktioniert wird.“ Der Kreml respektiert nur Tatsachen Das Vertragswerk, sagte Adenauer, versetze die Bundesrepublik erst in die Lage, die Spal- tung Deutschlands zu beseitigen und die sich mit der Wieder vereinigung stellenden Aufga- ben zu bewältigen.„Ich wiederhole die bereits mehrfach dargelegte Auffassung der Bundes- regierung, daß eine Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit nur möglich ist im Zuge einer allgemeinen Entspannung des Ost-West- Konflikts“. Die Bundesregierung sei der Auf- fassung, daß alles unternommen werden müsse, um die sowietische Verhandlungsbe- reitschaft auf ihren echten Gehalt hin zu prü- fen. Der Kanzler forderte von den Sowjets, in mrem östlichen Militärsystem„ähnlich den Prinzipien der Westeuropäischen Gemein- schaft und des Nordatlantikpaktes defensive Grundsätze einzuführen, die Effektivstärken herabzusetzen sowie die Rüstung zu beschrän- ken und einer kollektiven Kontrolle zu unter- werfen“. Die von der Sowjetunion als Gegen- maßnahme zur WEU angekündigte Militäral- lianz im Osten bestehe schon seit langem,„Was Wir im Interesse des Friedens fordern, ist, daß sie in Richtung auf eine Defensivorganisation geändert wird“. Die freie Welt beſinde sich nicht in einer Lage, die sie nötige. sich ieder Pression zu unterwerfen“. Vierer- Verhandlungen über die Saar? Das Saarabkommen ist in der Auslegung Adenauers ein Kompromiß mit Vor- und Nachteilen für beide Seiten.„Es bedarf noch in der verschiedensten Richtung der Auffül- lung und der Ergänzung. Vordringlich Werden insbesondere Vereinbarungen sein, die die Stellung des europäischen Kommissars Se- nauer umschreiben, die bestimmen, wie bei auftretenden Streitigkeiten verfahren werden soll und die die Modalitäten und die Garan- tien bei der Volksabstimmung festlegen“. Der Kanzler kündigte an, daß er ergänzende Jaarverhandlungen mit dem französischen Mi- isterpräsidenten Mendes-France anstreben ud eine Klärung der Meinungsverschieden- Hiten über das Saarabkommen herbeiführen Wale. Gelinge es dabei nicht, mit Mendes- Fralce zu einer Ubereinstimmung zu gelan- Sen so trete er für eine Vierer-Konferenz der drei Westmächte mit der Bundesrepublik über die ar ein. Adenauer betonte erneut, daß die Saar ein Teil Deutschlands innerhalb der Grenzen von 1937 sei. a Mostau Aron Parts mit Faul-Anaulerung Sowzetnote kündigt Aufhebung des Freund- schaftspaktes nach Ratifizierung der Parise Verträge an Moskau(UP). Die Sowietunion kündigte in einer Note an die französische Regierung die Annullierung des französisch-sowietischer Freundschaftsvertrages aus dem Jahre 1944 an falls Frankreich die Pariser Verträge über die Wiederbewaffnung Deutschlands ratifiziere. Diese Drohung ist in einer Note enthalten. die der sowjetische Außenminister Molotow dem schen Botschafter Louis Joxe am Donme a sowjetischen Außenministe- rium überreichte. In dieser Note wird be- hauptet, die Wiederbewaffnung der Deutschen Bundesrepublik richte sich gegen die Sowjet- union und„andere friedliebende Nationen“ Europas. Falls Frankreich diese Vertrage rati- lziere, dann! 1 anz ch-sOWjetische Freundschafts- und Beistandspakt„nicht mehr den Zielen dienen, um derentwillen er im Jahre 1944 abgeschlossen wurde“. Wörtlich t es dann:„Unter diesen Um- ständen erachtet es die Sowietregierung als ihre Pflicht, zu erklären, daß der Akt der Ratifi- merung der Pariser Verträge den französisch sowjetischen Vertrag unwirksam machen und deshalb die Annullierung dieses Vertrages nach sich ziehen würde. Die ganze Verant- wortung für dieses Ereignis wird der franzö- ischen Regierung zufallen.“ Diese Note stellt den bisher bedeutsamsten Schritt Moskaus im der Reihe der sowjetischen Maßnahmen zur Verhinderung einer Ratiflzie- rung der Pariser Deutschland- Vereinbarungen dar. Politische Beobachter verweisen darauf, daß erst noch in der vergangenen Woche in Moskau eim großer Festakt anläßlich des zehn- ten Jahrestages der Unterzeichnung des fran- 2681isch- sowjetischen Paktes stattfand. Bei die- sem Festakt feierte Malenkow in auffallend pathetischer Weise die„Freundschaft“ Zwi- schen Frankreich und der Sowietunion, wäh- rend Molotow diesen Pakt„einen Quell in der Dürre, einen Freund in der Not“ nanmte. In der sowjetischen Note wird num erklärt, daß die Politik der französischen Regierung Ausschüsse beraten Erste Lesung abgeschlossen— Scharfe Dispute zwischen Kanzler und Opposition Bonn(E. B.) Mit der Uberweisung der Pa- riser Vereinbarungen über die deutsche Wie- derbewaffnung, die Souveränität und die Saar an die zuständigen Ausschüsse hat der Bun- destag am Donnerstag seine zweitägige Erste Lesung des Vertragswerkes und die große außenpolitische Debatte abgeschlossen. Das Haus verweigerte zum Schluß der Aussprache einem SPD- Antrag die Zustimmung, die Bun- desregierung zu Verhandlungen mit den Westmächten über die Wieder vereinigung noch vor der Vertragsratiſizierung aufzufordern. In der Aussprache des zweiten Tages, die zusammen mit der Debatte des Vortages rund 17 Stunden in Anspruch nahm, wurden das Vertragswerk und insbesondere das Saarab- kommen von den Sprechern aller Fraktionen noch einmal einer eingehenden Prüfung vor allem hinsichtlich der innenpolitischen Aus- Wirkungen des Wehrbeitrages und den Folgen des Saarstatuts unterzogen. Mit Rededuellen Zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem Oppositionsführer Ollenhauer erreichte die Debatte Höhepunkte, die zugleich die Unnach- giebigkeit beider Seiten in ihren Auffassum- gen deutlich widerspiegelte. Zum Schluß der Ersten Lesung stimmte das Haus mit 236 gegen 153 Stimmen bei 3 Ent- Haltungen gegen den SPD-Antrag zur Wie- dervereinigung Deutschlands. Zwei weitere Anträge, die den ersten noch konkretisieren und besonderes Gewicht auf die Vorbereitung Eimer Konferenz mit den Sowjets legen, gingen an die Ausschüsse. Ebenfalls an die Ausschüsse Wurde ein Antrag der Opposition überwiesen, in dem Verhandlungen mit der französischen Regierung gefordert werden, die klarstellen sollen, daß die politischen Organisationen im Sdargebiet nach dem Saarstatut keiner Ge- nehmigung mehr bedürfen und nicht mehr verboten werden können. Die Ausein andersetzung zwischen dem Re- gilerungschef und der Opposition hatte sich an einer Erklärung des SPD-Vorsitzenden Ollen- Hauler entzündet, dag die Saar der Kaufpreis für die Aufnahme Deutschlands in die NATO Sei. Adenauer appellierte darauf an den Bun- destag, sich nicht die französische Auslegung des Saarabkommens zu eigen zu machen. Von der SPD durch mehrfache Zwischenfragen veranlaßt, bestritt Adenauer heftig, daß der framòösische Minister präsident bei den Pariser Saarverhandlungen damit gedroht habe, er werde das ganze Vertragswerk nicht unter- schreiben, falls nicht das Saar abkommen zu- Sstamndekàme. Vorher hatte Adenauer sich gegen die so- zialdemokratischen Vorwürfe verwahrt, daß die Pariser Verträge nur die Einschmelzung eines Teiles Deutschlands in die NATO be- Zz weckten, den anderen Teil habe man aber offenbar vergessen. Die anderen Vertrags- partner hätten sich ausdrücklich, so betonte im Widerspfuch zu den Bedingungen des Freundschaftspaktes stehe. Frankreich habe die Pariser Vereinbarungen über Deutschland nicht nur unterzeichnet, sondern tue alles, um mre Ratifizierung zu beschleunigen. Damit diene Frankreich der Remilitarisierung West- deutschlands. Da sich die framzösische Regie- rung trotz des Bestehens des Freundschafts- vertrages mit der Sowjetunion zu einer der- artigen Politik entschlossen habe, habe es sich von den Prinzipien dieses Vertrages abgewen- det und offen eine Politik unterstützt, die Westdeutschland in einen gegen den die So- Wjetunion gerichteten Militärblock eimgliedere. Angesichts dieser Haltung der französischen Regierung könne— so erklärte die Sowijet- regierung weiter— der französisch-sowijeti- sche Vertrag der Sicherung des Friedens nicht nur nicht mehr dienen, sondern er werde zu einem Schleier, hinter dem die framzösische Re- gierung ihre gegenwärtige Politik zu verber- gen versuche, die bereits zum Beitritt Frank- reichs zu einer von den USA geführten sowiet- feindlichen militärischen Gruppierung(NATO) geführt habe. Schwierigkeiten im Verteidigungsausschuß Der Verteidigungsausschuß der französi- schen National versammlung sprach sich mi Mehrheit gegen einen Bericht aus, in dem die Zustimmung zu den Pariser Abkommen von gleichzeitigen Verhandlungen mit den Sowjets über die Wiedervereinigung Deutsch- lands und den Abzug der Besatzungstrupper alis Deutschland abhängig gemacht wurde Mendeèes-France hatte bereits erklärt, daß el irgendwelche Zusätze zu den Abkommen nicht anmehmen könne. Andererseits wählte der Ausschuß den Radikalsozialisten Vincent Ba- die zum neuen Berichterstatter. Badie ist als Gegner der Abkommen bekannt. In Paris Wird deshalb stark mit der Möglichkeit ge- rechnet, daß sich der Ausschuß bei der end- gültigen Abstimmung gegen die Abkommen aussprechen wird. Dagegen hat der Wirt- schaftsausschuß der Nationalversammlung die Verträge mit 10 gegen 7 Stimmen bei 10 Ent- naltungen gebilligt. Jelzi die Verträge der Bundeskanzler demgegenüber, zu einer Politik der Wiedervereinigung Deutschlands verpflichtet, und es sei den anderen Staaten „bitter ernst“ damit. Zu der Forderung Ollenhauers, daß von den Westmächten und der Bundesrepublik eine gemeinsame Politik für die Wiedervereini- gung erarbeitet werden sollte, sagte der Bun- deskanzler, es sei in der Außenpolitik— wie auch in diesem Fall— immer so, daß zunächst eine Einigung über das Ziel erfolge. Der dann einzuschlagende Weg richtete sich nach der jeweils gegebenen Situation. Ubereinstim- mung im Ziel und Vertrauen zueinander seien die Voraussetzungen dafür, daß dann die Po- litik eingeschlagen werden könne, die im je- weiligen Augenblick die richtige sei. Im übrigen hätten die Westmächte der So- Wjetunion am 29. November eine noch unbe- antwortete Note mit konkreten Vorschlägen für eine Vier-Madate- Konferenz übersandt. „Kann man mehr tun, als geschehen ist?“, fragte Adenauer. Man müsse nun abwarten, wie die Sowjets auf dieses Verhandlungspro- gramm des Westens antworten. Ollenhauer drängt auf Verhandlungen Ollenhauer erklärte, daß die Antworten des Bundeskanzlers auf alle Fragen der Opposi- tion mehr als dürftig seien. Er appellierte an das Haus, sich daran zu erinnern, daß der Bundestag heute noch frei in seinen Entschei- dungen sei. Ehe die Ratifizierung der Ver- träge weiterbetrieben werde, müsse unter al- len Umständen jede Chance wahrgenommen werden, doch noch zu Verhandlungen mit dem Osten zu kommen. Es sei nicht abzusehen, was geschehe, wenn es eines Tages heigen müsse:„Nun nicht mehr“. a Ollenhauer nannte es eine schlimme Lage, daß die Bundesregierung heute noch nicht Wisse, Wie hoch die Kosten des Wehrbeitra- ges Werden,„Was ist das für eine Art der Gesetzgebung?“, rief er aus.„Wir wollen wis- sen: das ist die fnanzielle Verpflichtung, die bei Inkrafttreten der Verträge auf uns zu- kommt. Ich stelle fest, daß der Bundeskanz- ler das nicht zu beantworten vermag.“ Aden- auler griff daraufhin erneut in die Debatte ein und erklärte, erst die NATO werde ge- nau festlegen können, wie hoch die Lasten sein würden. Dazu sei aber die Ratifizierung der Verträge zuvor erforderlich. Außerdem könne er über die Details der Rüstung nicht in aller Offentlichkeit reden, aber er werde die zuständigen Ausschüsse genau Hierüber informieren. Forderungen zum Saarstatut Im Zusammenhang mit dem an diesem Tage immer wieder Kritislerten Saar- Abkommen stellte Adenauer mit Nachdruck fest:„Ich Bleibe bei dem, Was ich unterschrieben habe.“ Beide Länder müßten in dieser Frage nach- geben, um der Saarbevölkerung und um des Böheren Zweckes willen“. In der vorangegangenen Aussprache hatten die Fraktionschefs des BHE, Haasler, und der DP, von Merkatz, sich übereinstimmend für die Verträge ausgesprochen. Das Saarabkom- men in seiner jetzigen Form bezeichnete Mer- katz als nicht befriedigend. Die DP müsse bei ihrer Forderung bleiben, daß eine neutrale Kommission oder eine ähnliche Institution für das vorgesehene Plebiszit an der Saar Regeln aufstelle und dieses Plebiszit über wache. Die DP trete auch für die Errichtung eines Schiedsgerichtes ein, an das auch Einzelperso- nen appellieren dürften, Schließlich müßten die Parteien an der Saar dafür werben dür- fen, daß die Saar auch nach dem Friedensver- trag bei Deutschland bleibt. Der FDP-Abgeordnete Max Becker machte sich zum Sprecher derjenigen Parteien, die das Sdar-Abkommen ablehnen, als er mit großem Ernst dazu aufforderte, die Gewissensent- scheidung jedes einzelnen auch in dieser Frage zu respektieren und ihr Achtung entgegenzu- bringen. Nachdrücklich lehnte er das Statut ab, verband aber mit seiner Stellungnahme ein leidenschaftliches Bekenntnis zur deutsch- französischen Aussöhnung. Das„Nein“ des GB/ BHE zum gegenwärtigen Saarabkommen hatte zuvor der Abgeordnete Frank Seiboth begründet. Der Flensburger CDU-Abgeordete Will Ras- ner setzte sich mit dem geistigen Himtergrund der Verteidigungs vereinbarungen auseinander. Er sagte, der zweite Bundestag werde vor der Geschichte danach gemessen werden, ob es ihm gelungen sei, den Aufbau eines Militär- staates zu verhindern. Der FDP-Abgeôrdnete von Manteuffel meinte:„Nicht wieder eim Staat im Staat, sondern ein Ordnungselement im Staat“ sollten die neuen Streitkräfte sein. Sein Fraktionskollege Mende forderte unter anderem eine baldige Lösung des Kriegsver- Urteiltenproblems und die Entlassung des ehe- maligen Grogadmirals Raeder. KP. Prozeß bis 31. Januar vertagt Uberraschung in Karlsruhe— Gericht will Zwischenentscheidung beraten Karlsruhe(ZSH). Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes hat das Verfah- ren zur Feststellung der Verfassungswidrig- keit der KPD bis zum 31. Januar nächsten Jahres ausgesetzt. Präsident Dr. Joseph Wint⸗ rich verkündete zu Beginn der Donnerstag- Sitzung, das Gericht werde prüfen, ob die bis- her erörterten Fragen bereits eine besondere Entscheidung des Senats notwendig mach- ten. Das Gericht werde die Prozegßparteien darum ersuchen, für die Fortsetzung des Ver- fahrens die Beweisthemen genau festzulegen und die erforderlichen Beweismittel bekannt zu machen. Die Prozeß-Vertreter der KPD hatten er- neut beantragt, den Prozeg überhaupt auszu- setzen und den Antrag der Bundesregierung auf Feststellung dey Verfassungswidrigkeit der Partei als unzulässig zurückzuweisen. Der Verfassungsgrundsatz der Verpflichtung zur Wiedervereinigung Deutschlands in Einheit und Freiheit verhindere die Durchführung des Verfahrens. Als Vertreter der Bundesregierung trat Dr. Helmut Dix dem kommunistischen Antrag entgegen und sagte, daß ein laufendes Ge- richtsverfahren nur dann ausgesetzt werden könne, wenn gesetzliche Gründe dafür vor- lägen. Da es solche Gründe nicht gebe, dürfe das Verfahren vor dem Bundes verfassungs- gericht nicht verzögert werden. Es sei er- Staumlich, daß die Kommunistische Partei das Verfahren jetzt, nachdem man schon in den ersten Teil der Sachverhandlung eingetreten sei, für unzulässig erklären lassen wolle. Die Bundesregierung müsse dem Antrag der KD entgegentreten, weil dessen Anerkennung durch das Gericht der RFommunistischen Par- tei einen Freibrief für alle Zukunft ausstellen würde. Der Beschluß des Senates, das Verfahren bis Ende Januar auszusetzen, wurde in Karlsruhe als Sensation empfunden, nachdem sich die Prozeßparteien in internen Abspra- chen vor einigen Tagen auf die Fortsetzung des Verfahrens in der Zeit zwischen dem 6. und 11. Januar geeinigt hatten. Allgemein wird angenommen, daß der Senat bis zum 31. Januar sich grundsätzlich mit der Frage des Verfahrens befassen wird. Verfahren gegen Manfred von Brauchitsch Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat das Hauptverfahren gegen den ehemaligen Renrifahrer Manfred von Brauchitsch eröff- net und den Fall zur Verhandlung an das Bayerische Oberste Landesgericht verwiesen. Brauchitsch war der Präsident des von der Sowjetzone aus geleiteten und finanzierten „Komitees für Einheit und Freiheit im deut- schen Sport“. Mitangeklagt ist der Bundes- geschäftsführer des Komitees, Martin Ha- mann aus München, ferner der Leiter der Sportkommission im KPD- Parteivorstand Oskar Nolze aus Köln, und dessen Mitarbei- terin Frau Hennie Dunsche aus Dortmund. Die Anklage lautet auf Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens, Staats- gefährdung und Geheimbündelei. Das Komi- tee war im November 1951 gegründet worden. Bundestag billigte Rentenerhöhungen Dritte Novelle zum Bundesversorgungsgesetz — Umsatzsteuer bei geistiger Arbeit Bonn(E. B.) Der Bundestag verabschiedete am Mittwoch abend einstimmig ein drittes Gesetz zur Anderung und Ergänzung des Bun- desversorgungsgesetzes in Zweiter und Dritter Lesung. Danach sollen vom 1. Januar an die Grundrenten der Kriegsbeschädigten, gestaf- felt nach dem Grad der Erwerbsminderung, um 20 bis 30 Prozent erhöht werden. Die Grundrenten für Witwen und. Waisen Werden um 20 Prozent heraufgesetzt. Außer- dem ist eine Erhöhung der vollen Elternrente für das Elternpaar auf 100 DM und für einen Elternteil auf 70 DM sowie eine Auswei- tung der Einkommenfreigrenze für das Eltern- Paar auf 150 DM und für einen Elternteil auf 105 DM vorgesehen. Der Bundestag beschloß ferner, die Aus- gleichsrenten für die Beschädigten um 10 Pro- zent und für Witwen um 10 DM zu erhöhen. Die volle Waisenrente ist von 36 auf 48 DM erhöht wurden. Außerdem soll ein Sonderfrei- betrag von 20 DM für Kriegsbeschädigte und Vom 15 DM für Witwen für Einkünfte aus früheren Dienstleistungen gewährt werden. Der Höchstsatz der Pflegezulage ist auf 200 DM in besonders schwierigen Fällen verbessert Wordem. Die Kosten für diese Rentenerhöhun- gen werden auf rund 500 Millionen DM jähr- Iich geschätzt. Der Bundesrat muß dem Ge- Setz noch zustimmen. Gegen die Stimmen der FDP billigte der Bundestag den Vorschlag des Vermittlungs- ausschusses, für Einkommen aus geistiger Ar- beit eine Umsatzsteuer-Freiheit von 18 000 DM jährlich vorzusehen. Das Einkommen darüber hinaus soll besteuert werden, soweit die Umsatzsteuer aus 10 Prozent des 18 000 DM übersteigenden Betrages gedeckt werden kann, so daß die volle Besteuerung praktisch erst bei 30 000 DM Jahreseinkommen ein- setzt. Die FDP verweigerte ihre Zustimmung, Weil sie diese Regelung als einen Anschlag Auf die„materielle Pressefreiheit“ ansieht. Das verfassungsändernde Gesetz, durch das die im Grundgesetz festgelegte Frist zur Her- beiführung einer endgültigen Steuerauftei- lung zwischen Bund und Ländern um ein Jahr auf den 31. Dezember 1955 verlängert Wird, wurde einstimmig verabschiedet. Ein gleichlautendes Gesetz werden die Länder am Freitag verabschieden. Die Verlängerung der Frist war notwendig geworden, nachdem der Bundesrat dem Gesetz über die Finanz- reform, durch das die endgültige Steuerver- teilung vorgenommen werden sollte, seine Zustimmung verweigert hat. Förderung der Familienwohnheime Empfehlungen des Beirats im Familien ministerium BOnn(E. B.) Der Beirat beim Bundesfami- llenministerium hat sich kritisch mit der bis- herigen Regelung des sozialen Wobnungsbaus beschäftigt und eine Reihe von Empfehlun- gen ausgearbeitet. Unter anderem soll ein Appell an die Gemeinden gerichtet werden, mehr Bauland für Familienheime zur Ver- fügung zu stellen. Außerdem soll der vom Wohnungsbau- und Familienheimgesetz be- günstigte Personenkreis über den bisherigen Rahmen des Wobnraumbewirtschaftungs- gesetzes hinaus so erweitert werden, daß er neben engeren Verwandten auch weitläufl- gere Verwandte und Verschwägerte sowie sonst dauernd zum Hausstand gehörende Per- sonen einschließen kann. Auch ein Raum für die Haushaltshilfe soll bei der Bemessung des benötigten Wohnraums berücksichtigt werden. Die bisherige Festsetzung einer Einkom- Mensgrenze für den gesetzlich begünstigten Personenkreis des sozialen Wohnungsbaus, die eine Berücksichtigung von 70 DM für die Ehefrau und jedes Kind vorsieht, soll nach der Empfehlung des Beirats nach dem Haus- Haltseinkommen festgesetzt werden. Dabei soll die aus diesem Einkommen zu versor- gende Personenzahl berücksichtigt werden. Eine Mietwohnung soll nur dann als familien- fördernd und daher besonders finanzierungs- würdig anerkannt werden, wenn in der Pla- nung ein zweites Kinderschlafzimmer vor- gesehen ist. Zum Vorsitzenden des Gesamtverbandes der Familienausgleichskassen wurde Hermann Schramm, Geiselgasteig(Arbeitgebervertre- ter) gewählt. Sein Stellvertreter ist Rolf Hopf, Mannheim(Arbeitnehmervertreter). Die Fa- milienausgleichskassen sind Träger der Kin- dergeldzahlungen nach dem am 14. November verkündeten Kindergeldgesetz. Die Pfalz soll sich bald entscheiden Das Programm der neuen Bayern-Regierung München(UP). Der bayerische Minister- präsident Dr. Wilhelm Hoegner kündigte auf der ersten Pressekonferenz seiner Regierung die sofortige mangriffnahme des Lehrerbil- dungsgesetzes, das eine„Entkonfessionalisie- rung“ bringen soll, und eine Verwaltungsver- einfachung an. Außerdem seien, bedingt durch die vorangegangene CSU- Personalpolitik, in einigen Ministerien personelle Veränderungen notwendig. Uber die Abgabe der fünf bayeri- chen Stimmen im Bundesrat, von denen zwei guf die Spb und je eine auf Bayernpartei, BHE und FDP entfallen, wird jeweils durch Mehrheitsbeschluß im Ministerrat entschieden. Hoegner betonte ausdrücklich, daß der Verfas- sungsgrundsatz, der Ministerpräsident be- stimme die Richtlinien der Landespolitik, nicht als diktatorische Vollmacht für den Regie- rungschef ausgelegt werden dürfe. Der Mini- sterpräsident sei auf die Unterstützung der EKoslitions-Fraktionen angewiesen. Die Regie- rung will sobald wie möglich das bayeri- sche Rundfunkgesetz mit dem Ziel ändern, daß auch die kleinen Parteien BHE und DE einen Sitz im Rundfunkrat erhalten Neue Vorsdiläge für Landesverwallung Verwaltungsausschuß erörterte Verwaltungs- gesetz Große Kreisstadt ab 20 000 Einwohner Stuttgart(sw). Der Verwaltungsaus- schuß des baden-württembergischen Land- tags hat dieser Tage die fünf Hauptabschnitte des Regierungsentwurfs eines Landesverwal- tungsgesetzes beraten. Die Frage der Regie- rungsbezirke wurde jedoch im Ausschuß nicht diskutiert. Der Vorsitzende des Ausschusses, SPD- Abgeordneter Willi Lausen, daß die vom Verwaltungsausschuß eingeset⸗ Studienkommission inzwischen ihre optimalen Vorschläge für die Einteilung des Landes in drei, vier oder fünf Regierungsbezirk tiggestellt habe. Darüber hinaus habe die Studienkommission für die Einteilung des Landes in vier Regierungsbezirke zwei Alter- nativlösungen ausgearbeitet. Die eine davon stütze sich auf den Regierungsentwurf, die andere sei unabhängig davon erarbeitet wor- den und sehe eine völlige Neueinteilung der Vier bestehenden Regierungsbezirke vor. Die Vorschläge sollen, wie Lausen erklärte, jetzt den Fraktionen zur Stellungnahme vorgelegt wer- den. Auch zur Frage der unteren Verwal- tungsbehörden sollen noch die Fraktionen ge- hört werden. Bis Mitte Januar will dann der Ausschuß mit der Beratung des Gesetzent- Wurfes fertig sein. Der Verwaltungsausschuß hat sich bei der Einzelberatung des Regierungsentwurfs da- für ausgesprochen, daß alle Gemeinden mit mehr als 20 000 Einwohnern als große Kreis- städte gelten können. Der Regierungsentwurf sah als Mindestzahl 25 000 Einwohnep vor. Auch sollen Städte wie Bruchsal, die bisher schon die Aufgaben einer großen Kreisstadt wahrnahmen, deren Einwohnerzahl aber in- folge des Krieges wieder unter 20 000 abge- sunken ist, den Status einer großen Kreis- stadt erwerben können. Die Aufsicht über das Feuerwehrwesen soll den großen Kreisstädten Überlassen bleiben. Die Oberschulämter sollen nach einer frü- heren Entscheidung des Verwaltungsausschus- ses den Regierungspräsidien angegliedert werden. Die Einheit der Schulverwaltung auf der Mittelstufe müsse jedoch gesichert sein. Wie Lausen mitteilte, beabsichtige der Kul- tusminister, die Zahl der Oberschulämter zu reduzieren. Wie dies geschehen solle, sei je- doch noch völlig offen. Die Bestimmung des Regierungsentwurfs, daß der Sitz der Lan- desoberbehörden von der Regierung bestimmt werden soll, wurde vom Verwaltungsausschuß gestrichen. Der Antrag eines SPD-Abgeord- neten, die Regierungspräsidenten nicht un- mittelbar dem Ministerpräsidenten, sondern dem Innenministerium zu unterstellen, wurde vom Ausschuß bei Stimmengleichheit abge- lehnt. Gestrichen wurden auch zwei Bestim- mungen über die Zusammenarbeit der Be- hörden im Stadt- und Landkreis und im Re- gierungsbezirk. Der Ausschuß vertrat die An- sicht, dag eine moralische Verpflichtung nicht in ein Gesetz aufgenommen werden dürfe. Die Ubergangs- und Schluß bestimmungen des Gesetzentwurfs wird der Verwaltungsaus- schuß in seiner nächsten Sitzung beraten. Lausen sagte, es werde wohl kaum möglich sein, die großen Gesetze noch vor dem Ende der Osterferien im Landtag zu behandeln. Wirtschaftliche Unterstützung Italiens Verhandlungen Erhard Vanoni beendet Früfung der Arbeiterfrage im Januar BOnm(E. B.) Ein gemeinsamer deutsch-ita- lienischer Ausschuß soll im Januar nächsten Jahres prüfen, we und unter welchen Be- dingungen italienische Arbeiter in der Bun- desrepublik beschäftigt werden können. In den zweitägigen Verhandlungen zwischen Bun- deswirtschaftsminister Erhard und dem ita- lienischen Finanzminister Vanoni Wurde ver- einbart, daß die Bundesrepublik nach Bedarf itallenische Arbeitskräfte aufnehmen solle, Wobei jedoch der einheimische Arbeitsmarkt beider Länder vor nachteiligen Beeinflussun- Sen geschützt werden soll. Erhard und Vanoni erklärten vor der Presse in Bonn, es herrsche völlige Ubereinstimmung Garübe er, daß italienische Arbeiter bei gleicher Le istung und zu e ichen Bedingungen wie deutsche Ar beitskrafte eingestellt werden sol- len und daß dieses Problem nicht nur unter Wirtschaftlichen, sondern auch in besonderem Maße unter politischen und sozialen Gesichts- Punkten zu sehen sei. Erhard sagte, es sei vor allem sein Ziel, mehr ungelernte deutsche Apbeitskräfte, vor allem Jungarbeiter, zu Fachkräften umzuschulen und Saisonarbeiter oder Arbeitskräfte„mehr ungelernten Cha- rakters“ aus Italien zu holen. Aus einer gemeinsamen Verlautbarung geht hervor, daß Erhard im den Verhandlungen der italienischen Regierung die Unterstützung Deutschlands bei der Durchführung des Zehn- Jahres-Planes zur wirtschaftlichen Entwick- lung Italiens zugesagt hat. Die Bundesrepu- blik werde vor allem die Bestrebungen Ita- liens unterstützen, in den europäischen Gre- mien die Fortführung eines höheren Waren- verkehrsniveaus zu erreichen. Davon hänge die italienische Einstellung zu Fragen des Konvertibilität ab. Die Bundesregierung hat Italien ferner zugesagt, der italienischen Aus- fuhr nach der Bundesrepublik durch eine ge- meinschaftliche Liberalisierung innerhalb der OEEC und durch eine Senkung der deutschen Zölle weitere Möglichkeiten einzuräumen. Vanoni dankte Bundeswirtschaftsminister Er- hard und versicherte, daß Italien seine bis- herige liberale Zollpolitik beibehalten werde Braunschweig Sitz des Luftfahrtamtes BTaun schweig(UP). Bundesverkehrs- minister Seebohm hat Braunschweig zum Sitz des Bundesamtes für Luftfahrt bestimmt. Für die Wahl Braunschweigs ist in erster Linie ausschlaggebend gewesen, daß die Zonenrand- gebiete besonders gefördert werden sollen Auherdem sind für das Amt keine Neubauten erforderlich, weil es in den bereits bestehen- den Räumen des Flughafens Braunschweig Waggum untergebracht werden kann. Das Bundesamt für Luftfahrt befaßt sich als Bun- desoberbehörde mit allen technischen Aufga- ben auf dem Gebiet der Luftfahrt, die dem Bund zufallen. Dazu gehört insbesondere die Zulassung der Baumuster sämtlicher Arten Von Luftfahrz zeugen, die Mitwirkung bei dei Untersuchung und Aufklärung von Unfällen und die Erteilung der Erlaubnis zur Prüfung von Luftlfahrtgeräten. 97 Umsiedler aus Polen eingetroffen Friedland(UP). Die Verhandlungen zwischen dem deutschen und dem polnischen Roten Kreuz zeitigten am Donnerstag das erste praktische Ergebnis: 97 Kinder, Män- ner und Frauen im Alter zwischen neun und 89 Jahren trafen aus den polnisch verwalte- ten Ostgebieten in Friedland ein,. Nach Dar- stellung der Umsiedler sollen sich bei der Abfahrt erschütternde Szenen abgespielt ha- ben. Zurückbleibende Deutsche hätten den Fortfahrenden nachgerufen:„Tut doch etwas ür uns“ Ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes erklärte, daß es sich bei diesem Transport offenbar um die Fortsetzung des Aussiedlungsprogramms von 1951 handle. Erneutes Moskauer Werben um Japan Protest gegen den Pakt USA— Formosa 5 Moskau(UP). Außenminister Molotow teilte in einer offiziellen Erklärung mit, dag es die sowjetische Regierung begrüßen würde, Wenn mit Japan Verhandlungen über die Nor- malisijerung der Beziehungen zwischen beiden Ländern aufgenommen werden. Diese Erklä- rung Molotow ist die Antwort auf die Außge- rung des neuen japanischen Außenministers Schigemitsu, in der dieser die Bereitschaft der neuen japanischen Regierung zum Ausdruck brachte, normale Beziehungen zu der Sowiet- union herzustellen. Vor dem Auswärtigen Ausschuß des japanischen Unterhauses er- Klärte Schigemitsu ferner, die Regierung Ha- toyama habe nicht die Absicht, sowohl die Re- gierung in Peking als auch die auf Formosa anzuerkennen. Ministerpräsident Hatoyama selbst scheint jedoch gegenteiliger Meinung zu sein. er Kreml veröffentlichte außer der Molo- tow- Erklärung auch einen Protest des sowie- tischen Außenministeriums gegen den Sicher- heitsvertrag zwischen den USA und der Regie- rung Tschiang Kai Schek auf Formosa. e Nasser saß Falschmeldungen auf Raffiniertes Spiel israelischer und britische Geheimdienste—„Die größte Dummheit Nassers““ Kalro(dsi). Agyptens Diktator Gama Abdel Nasser beging nach Ansicht ausländi- scher Beobachter in Kairo„die größte Dumm: heit seines Lebens“, als er die Hinrichtung der zum Tode verurteilten Mitglieder dei Moslem- Bruderschaft anordnete. Wie jetz dem französischen Nachrichtendienst aus Da- maskus mitgeteilt wurde, ist die Aktion geger die Moslem- Bruderschaft ebenso wie de Schlag gegen den bisherigen Staatspräsiden- ten General Naguib auf ein raffiniertes System von Falschmeldungen zurückzuführen, die in Zusammenarbeit zwischen dem isarelischen Nachrichtendienst und dem britischen Intelli- gence Service Nasser und dem ägyptischen Revolutionskomitee zugespielt wurden. In dem Augenblick, in welchem der Wider- stand der Moslem- Bruderschaft gegen das Suez- Abkommen und die Neigung des frühe- ren Staatspräsidenten Naguib, dieses Abko men nicht zu unterzeichnen, den Gang der englischen Politik in Kairo zu gefähr den drohten, unterbreiteten britische Agenten Nas- ser Material, aus welchem scheinbar einwand- rei hervorging, daß eine enge Zusammen- arbeit zwischen Naguib, der Moslem-Bruder- schaft und gewissen ausländischen Kreisen bestünde. Dieses Material war so handfe auffrisjert, dag Nasser sofort zugriff, an Hana dieser Beweise die Verhaftungen der führen- den Männer der Moslem- Bruderschaft anord- nete und die Absetzung Naguibs inszenierte, wobei verschiedene Attentatsversuche gegen Nasser die israelisch-englischen Informatio- nen zu bestätigen schienen. Dieses Zweckmaterial, das Nasser zugespielt wurde, lieferte nach den Informationen des ramzösischen Nachrichtendienstes auch An- Haltspunkte dafür, dag zwei arabische Län- der die Verschwörung gegen das Revolutions- komitee und speziell gegen Nasser finanzier- ten. Dieser Hinweis war geeignet, das Ver- trauen Nassers zur Arabischen Liga und dem übrigen arabischen Ländern nachhaltig zu un- terminieren. Eine solche Spaltung lag gleich- falls im Interesse der Politik Englands und Israels. Conant dementiert Ollenhauer Bonn(E. B.) Der amerikanische Hochkom- missar Conant bezeichnete alle Ziffern über den vermutlichen Wert einer künftigen ame- rikanischen Militärhilfe an die Bundesrepu- lik als„bar jeder Grundlage“. Conant bezog sich dabei auf Pressemeldungen und Behaup- tungen Ollenhauers, in denen sehr viel höhere Angaben über die deutsche Finanzbelastung Und die amerikanische Auslandhilfe gemacht worden waren als im neuen Bundeshaushalt. Conant nannte solche Ziffern„rein spekula- 18 Neues dus aller Welt 8 Katholikentag 1956 in Köln Bad Godesberg Das Zentral- komitee der D 1 em nahm auf seiner Vollversammlung in Bad Godesberg die Einladung des Erzbischofs von Köln, Kar- dinal Frings, an und beschloß eins immig, den 77. Deutschen Katholikentag 1956 in Köln ab- zuhalten. In seinem Einladunęgsschreiben hatte der Erzbischof darauf hingewiesen, daß bisher in Köln drei Katholikentage abgehalten Wor- den seien, 1858, 1894 und 1903, und Köln nach einer so langen Pause wieder einmal als Ort des Katholikentages gewählt werden müsse. Klarheit über Krankheit des Papstes Zwerchfeliriß und Gastritis Vatikanstadt(UP). Der Vatikan ver- öffentlichte am Donnerstag nach einer zwei- stündigen Röntgenuntersuchung des Papstes eine amtliche Mitteilung, in der es heißt, dag die Untersuchung„die Existenz einer kleinen Ausstülpung der Speiseröhre und gleichzeitig einer Gastritis“ ergeben habe. Dazu wurde er- Klärt, daß es sich um einen kleinen Riß des Zwerchfelles handele. Gewöhnlich werde die- ser Bruch durch eine Operation beseitigt. Die Arzte wollen jedoch Massage anwenden. Die Gastritis sei eine chronische Entzündung der Magenschleimhäute, die durch eine strenge Diät geheilt werden könne. Die Arzte beton- ten, dag weder ein Tumor noch Geschwüre noch sonstige ernste Krankheiten vorlägen. Der Papst sei infolge der Untersuchung ermat- tet, doch sei das Herz in guter Verfassung, 80 daß keinerlei Anlaß zu Befürchtungen bestehe. 14 Monate Gelängnis für Vorsteher Leichenfledderer wegen Betrugs verurteilt Kassel(UP). Ein Schöffengericht in Kas- sel verurteilte den 52 jährigen Otto Vorsteher, der sich unter Vorspiegelung falscher Tat- sachen den Posten eines Einsatzleiters bei der Akri Sräberkommission des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge erschlichen hatte und den Volksbund um mehrere 1000 DM schädigte, wegen Betruges und versuchten Be- truges zu einem Jahr und zwei Monaten Ge- kängnis. Vorsteher, der während seiner Tätig- keit in Nordafrika den Leichen deutscher Ge- Falllener Goldzähne und Goldbrücken ausge- brochen hatte, wurde 1952 wegen Leichen fledderei von einem lybischen Gericht in Ben- ghasi zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er Konmte deshalh von einem 1 1 Gericht Wegen dieses Wrbrechens nicht mehr belangt Werden. Vorsteher hatte sich bei seiner Einstellung in die Afrika-Gräberkommission des Volks bundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge als ehemaliger Oberstleutnant der Vaffen-SS und Träger hoher Tapferkeitsauszeichnungen ausgegeben. Ferner gab er an, Tropenerfah- rung zu haben, längere Zeit in Afrika gelebt und Beziehungen zu arabischen Scheichs zu haben. Auf Grund dieser Aussagen stellte der Volksbund Vorsteher ein. Außerdem hatte sich Vorsteher noch beim Amt Blank als„Ma- jor a. D.“ um Einstellung beworben. Admiral Patterson tödlich verunglückt London(UP). Admiral Wilfrid Patter- son, der im zweiten Weltkrieg das britische Schlachtschiff„George V“ während der Jagd auf die„Bis smarck“ kommandierte, fiel eine Treppe hinunter und erlitt dabei einen Schä- delbruch, an dem er kurz darauf im Charing Cross Hospital verstarb. Admiral Patterson hatte im Australia House an einer Weih- nachtsfeier teilgenommen und ging gerade eine der Marmortreppen hinunter, um sich seinen Mantel zu holen, als er ausglitt und stürzte. Gegen Ende des Krieges war Admiral Patterson an der Abwehr der deutschen V- Waffen beteiligt und wirkte bei der Planung der schwimmenden Invasionshäfen(„Opera- tion Mulberry“) mit. Vier Tote bei U-Bootunglück Chaham(UP). Die britische Admiralität teilte mit, daß wahrscheinlich vier Menschen ums Leben gekommen sind, als das Untersee- boot„Talent“ aus einem Trockendock in den Medway-Fluß geschwemmt wurde. Zwei Lei- chen sind bereits geborgen worden. Zwei wei tere Personen, die noch vermißt werden, müs- sen nach Ansicht der Admiralität als weitere Opfer angesehen werden. Die Ursache des my Sterlösen Unglücks wird noch untersucht. Auch die Frage einer eventuellen Sabotage wird eingehend geprüft. WICHTIGES IN KURZ E Französische Landwirtschaftsexperten tra- fen in Bonn ein, um mit Bundesernährungsmi- nister Lübke und Bundeswirtschaftsminister Erhard agrar wirtschaftliche Handelsmöglich- keiten zu besprechen. US-Hochkommissar Conant weilt zu einem zweitägigen inoffiziellen Besuch in München. Der VdK forderte vom Bundesarbeitsmini- ster vereinfachte Verwaltungsanweisungen zur Auszahlung der am Mittwoch beschlosse- nen Rentenerhöhungen, damit dieselben be- reits im Januar wirksam werden können. Auch Holland ist an italienischen Arbeits- kräften interessiert; sie sollen im Wohnungs- und Schiffsbau verwendet werden. Wegen Feigheit vor dem Feind kann künftig kein britischer Soldat mehr zum Tode verur- teilt werden. Ein entsprechendes Gesetz ist jetzt in Kraft getreten. Der ägyptische Revolutionsrat hat wieder- um vier Todesstrafen gegen Moslembrüder in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Der jugoslawische Staatschef Tito traf an Bord des Kriegsschiffes„Galeb“ zu seinem 18tägigen Staatsbesuch in Indien ein. Die Verhandlungen zwischen Indien und Pa- kistan über die strittigen Fragen wurden auf Anregung Pakistans wieder aufgenommen. Ntin Ata, 9 ſteht den Mitgliedern und Freunden Allsze Das Weihnachtsglöcklein läutet schon Vier helle Kerzen strahlen klar und schön am grünen Tannenreis. Das goldene Band des Advents ist nun geknüpft und das Weih- nmachtsglöcklein läutet schon den freudigen Herzen fröhlich entgegen. In stiller Erwar- tung sind die Menschen die vier Stufen des Advents hin aufgegangen, um vor der Pforte zur Weihenacht auf das Wunder der Heiligen Nacht zu warten. Noch ein paar Schritte und wir dürfen das EKimd in der hölzernen Krippe schauen. Weih- nachtslieder und Orgelklang lobpreisen die Geburt des Herrn. Voller Andacht und Demut erwarten Groß und Klein das große Licht des Friedens am sternenklaren Himmel dieser gnadenbringenden Zeit. Freudigen Herzens holen wir uns den Christ- baum heim, der dann in strahlender Schönheit seiner vielen Lichfkrönchen unsere Stuber erhellt und uns Symbol ist für die Unsterb- Uchkeit allen Seins. Der vierte Adventssonn- tag ist da. Vier rote Kerzen flackern un- geduldig auf grünen Nadelzweigen. erwar- tumgsfrohe Herzen schlagen höher und wissen: Nun naht die liebe Weihnachtszeit. Vorweihnachtliches Wochenende unterer und Gemeinſchaften bevor: Bereits am morgigen Samstag um 18.30 Uhr feiert das Schifferkinderheim Weihnach⸗ ten mit ſeinen Kindern. Die Kinder werden das Krippenspiel„Ehre ſei Gott in der Höhe“ darbieten. Die vielen Gabenſpender haben dabei Gele hen den Gabentiſch, der für die Kinder bereitet wurde, zu beſichtigen. Zu dieſer Feierſtunde ſind alle Freunde des Hau⸗ ſes herzlich eingeladen. Der VdK. wird ſeine Weihnachtsfeier in der Turnhalle der 98 er abhalten und dabei 31 e Mitglieder für ihre Treue ichnen. Ebenfalls am Samstag feiert die gr 1 05 Fami: ie der Kleingärtner vom Sommer⸗ Vereine damm im Vereinshaus Weihnachten. Zu gleicher Zeit treffen ſich die Freunde des Hundeſports zu einem Familienabend im wo Richard Hirſch ſein humoriges ſchwingen wird und Hella Gregan Wiglinsky neben einer Hauska⸗ Humorwe llen hoch gehen laſſen Neckartal, Szepter und Hans pelle die werden. Am Sonntag Abend ſchließlich iſt es der Turnerbund Jahn, der zu ſeiner traditionellen Weihnachtsfeier im Kaiſerhof einlädt, wo neben 8 großen Anzahl von Ehrungen verdienter Mitglieder eine eifrige Theater⸗ gruppe under Leitung von Willi Herdt weih⸗ nachtliche Freude und Befinmung ſchaffen will. Und ebenfalls am Sonntag Abend hält die Fußballvereinigung 98 ihre Weihnachtsfeier in der Turnhalle der 98 er ab, die mit drei Theaterſtücken frohe Weihnachtsſtimmung bringen wird. 5 i Die Frage der chriſtlichen Gewerkſchaft ſtand im Mittelpunkt einer Verſammlung des Katholiſchen Werkvolles in St. Agnes. Nach den herzlichen Begrüßungsworten 8 Vor⸗ ſitzenden Alft ed Blümmel gab der Diözeſan⸗ vorfitzende Anton Walz einen gedrängten Ueberblick über die Entwicklungsgeſchichte der Gewerkſchaſtsbewegung. Er kritiſierte auch hier den c geprägten Begriff der Einh helts⸗ gewerkſchaft, da ein großer Teil der Ange⸗ ſtellten und Beamten in Sonderorganiſationen abſeits ſtünden. Walz gab ſodann einen Rück⸗ blick auf die Haltung der chriſtlichen Arbeit⸗ nehmerkreiſe, die ſich 1953 durch das Katho⸗ liſche Werkvolk in den Ländern Bayern, Rheinland⸗Pfalz und Baden ⸗ Württemberg Neue Methoden bei der Hühneraufzucht Ein intereſſanter und lehrreicher Filmvortrag bei den Geflügelzüchtern Eine ganz ausgezeichnete Publikumsreſonanz hatte am Montag Abend eine Mitglieder⸗ verſammlung des Geflügelzüchtervereins im Vereinsheim erfahren, in deren Mittelpunkt ein umfangreiches und ausgezeichnetes Re⸗ ferat des Fachexperten Willi Römpert aus Reilingen ſtand der ſchon ſeit Jahren mit ſeinen modernen Aufzuchterkenntniſſen in vor⸗ derſter Linie 5 den Züchtern des nordbadi⸗ ſchen Raumes ſteht. Nach der herzlichen Be⸗ grüßung durch Nai Vorſitzenden Adolf Treuſch era der Redner mit ganz ausgezeichneten Farblichtbildern die weſentlichen Erkenntniſſe über die gute Unterbringung der Tiere, von der die Legeleiſtung ebenſo weſentlich ab⸗ hängig iſt wie die Aufzucht. Beiſpiele und Gegenbeiſpiele erhärteten die vertretenen Auf⸗ faſſungen. Neben dieſen wichtigen Ausfüh⸗ rungen über die moderne Stall⸗ und Unter⸗ bringungshygiene nahm die zweckmäßige Füt⸗ terung der Hühner einen weiten Raum ein. Der Redner propagierte das Körnermiſch⸗ futter(Gerſte, Weizen, Hafer und Mais) in wohlabgewogenen 50 Gramm ⸗Doſierungen, und forderte eine ſtändige Bereitſtellung von Legemehl zur Aufnahme während des Tages allerdings in neuen Futtergeräten, die einer Verſchwendung vorbeugen. Als weitere Fut⸗ termöglichkeit führte er die gute Verwend⸗ barkeit von Ziegenmilch in ſüßem oder dick⸗ ſaurem Zuſtand an, die ſich als beſonders wachstumfördernd erwieſen habe, während das Weichfutter ſo zu reichen ſei, daß die Tiere dieſes Futter innerhalb von einer halben bis zu einer Stunde aufnehmen können. Hierbei wird als gute Miſchung zweidrittel Legemehl und eindrittel Küchenabfälle empfohlen, wo⸗ bei es ſich allerdings um wirkliche Küchen⸗ abfälle handeln ſoll und keine zuſätzlichen Kochaufwendungen. Auch die Reichung von Grünfutter ſei beſonders im Winter wenſent⸗ lich. 8 Anſchließend behandelte er die gerade jetzt auftretenden häufigen Erkältungskrankheiten, die dazu nötigen Abwehrmöglichkeiten, und zeigte die Ungezieferbekämpfungsmöglichkeiten für den Züchter auf. ö In einer ſehr regen Ausſprache wurde der hochinter eſſante Vortrag mit ſeinen zum Tell Bolton neuen Erkenntniſſen von den Züch⸗ tern mit dem Referenten diskutiert. Dieſe Ausſprache zeigte in aller Deutlichkeit, auf welch fruchtbaren Boden dieſer Vortrag ge⸗ fallen war, für den in ſehr herzlichen Wor⸗ ten noch einmal der Vorſitzende des Vereins dankte. Bei dieſer Verſammlung herrſchte natür⸗ lich unter den rührigen Züchtern auch eitel Freude wegen der über das vergangene Wo⸗ chenende bei der Landesverbands ausstellung in Karlsruhe erreichten Erfolge. Sie bildeten ein lebendiges Spiegelbild der intenſiven Zuchtarbeit, über die wir ſchon mehrfach be⸗ richteten. So konnte Albert Schulz mit ſeinen ſchwarzen Rheinländern und Adam Diehm mit ſeinen Wyandotten ſilber je einen Landes⸗ verbandsehrenpreis erringen, während Adolf Treuſch mit ſilberfarbigen Italienern, Lud⸗ wig Weſch mit goldfarbigen Italienern und Wilhelm Erny mit Rhodeländer je einen Eh⸗ renpreis erringen konnten. Die Note ſehr gut erhielten die Züchter Gerhard Seitz mit Ant⸗ werpener Bartzwerge, Albert Stein mit Bar⸗ nevelder ſchwarz und Karl Obermeier mit Suſſex hell. b für eine chriſtliche Gewerkſchaft ausgeſprochen hätten. Dieſer Meinung ſeien aber die anderen Länder noch nicht beigetreten. In Mannheim haben ſich z. B. in de neinzelnen Werkvolks⸗ gruppen die chriſtlichen Arbeitnehmer für die Beibehaltung des augenblicklichen Zuſtandes und damit Erhaltung der augenblicklichen Ge⸗ e ausgeſprochen. In einer anſchlie⸗ ßenden Diskuſſion wurde die allgemein flep⸗ kiſche Haltung gegen eine Gründung chriſt⸗ licher Gewerkſchaften vertreten, die durch die labile Haltung der chriſtlichen Arbeitnehmer begründet wurde. Beſonders wurden hierbei die Ausführungen von Dr. Agartz beim letz⸗ ten Bundeskongreß des DGB kritiſiert und von den Arbeitnehmern mit chriſtlicher Grund⸗ haltung gefordert, aktiver am gewerkſchaft⸗ lichen Leben mitzuwirken und dabei auch ihre Stimme geltend zu machen. Die außerordenk⸗ lich aufſchlußreiche Verſammlung wurde mit herzlichen Dankesworten des Vorfitzenden Blümmel beſchloſſen. Auße pordenſiche Verſammlung beim SV 07 (Abt. Fußball). Am letzten Mittwoch fand eine interne Aus⸗ spr 11 5 der Fußballabteiſung im Vereinshaus ſtatt, bei der Spieler und Funktionäre d das Für und Wider der verfloſſenen Fußball⸗ runde überprüften und eifrig dabei waren, nach dem Grund zu forſchen, der zu den un⸗ beſtändigen Leiſtungen der Mannſchaft bei⸗ trug. 1 war ſich auch bald darüber einig, daß die Qualität der Spieler zwar vorhan⸗ den iſt, aber der Gemeinſchaftsgeiſt und Ka⸗ meradſchaft unter der kämpfenden Elf zu wünſchen übrig läßt. Es werden künftighin ſcharfe Augen das Spielfeld überwachen 8 il daß ſich der weit überwiegende Teil der Spieler einer vorzüglichen Haltung als höchſtes Gebor anſehen. Schließlich gab der ſtellvertretende Kreis⸗ fachwart Otto Bauder noch bekannt, daß im Jahre 1955/56 vorbehaltlich der Zuſtimmung des Verband stages, noch die Bildung wei⸗ terer 3 Amateurligen in den Kreiſen Karls⸗ ruhe, Pforzheim und Raſtatt geplant ſeien, wobei die erſten 5 Tabellenführer in der Klafſe verbleiben, während der Reſt abſtei⸗ gen müßte. Ein nicht unbedeutender Weg⸗ weiſer zu den kommenden Spielen. Eine Weihnachtsüberraſchung. alle Seckenheimer Sportanhänger iſt der Lokal⸗ ſchlager der Brudervereine Fogg. 98 und 07 Seckenheim am Sonntag, den 26. 12. (2. Feiertag) auf dem 98 er Platz. Hoffen wir, daß auch dieſes Spiel im Zeichen echter Kameradſchaft einen ſchönen, Hanne Verlauf nehmen möge. Die Anträge für Elternrente laufen ab. Es ſei nochmal darauf hingewieſen, daß am 31. 12. 1954 9 Friſt für Anträge auf Gewährung einer Elternrente abläuft. Nach dieſem Termin iſt eine Antragſtellung nicht mehr möglich. Kongreß- und Ausstellungshalle für Mannheim Mannheim(Isw). Der Bau einer Kon- gregz- und Ausstellungshalle, die 3000 bis 4000 Menschen aufnehmen kann, wird vom Ver- kehrsverein Mannheim für dringend notwen- dig gehalten. Erst eine solche Halle, erklärte Verkehrsdirektor Dr. Vogel, gäbe der Stadt die Möglichkeit, größere Kongresse in die Wein- Neckar-Metropole zu ziehen. Die Halle müßte im Stadtzentrum beim Rosengarten entstehen. Im großen Bau des Rosengartens gab es vor der Zerstörung einen Saal, der rund 4000 Personen aufnehmen Konnte. Vertriebene machten Unterschlagung Spurlos aus Weinheim und Heidelberg verschwunden Weinheim sw). Zwei Heimatvertrie- bene aus Ostpreußen werden, wie die Wein- heimer Polizei bekanmtgab, wegen schwerer Unterschlagung gesucht. Sie hatten mit hohen Darlehen aus dem Lastenausgleich zahlreiche Wertgegenstände angeschafft und verschwan- den über Nacht mit ihren Familien spurlos. Einer von ihnen, der in Weinheim wohnte, lud seine Anschaffungen, darunter einem Fern- sehempfänger im seinen Mercedes und fuhr davon. Der andere, der früher in Weinheim ein Geschäft besaß und vor kurzem mit La- stenausgleichsmitteln in Heidelberg ein Om- nibus unternehmen gründete, fuhr gleich im nagelneuen Omnibus davon. Die Polizei nimmt an, daß die beiden in die Sowietzone geflüch- tet sind. Der Vorfall hat unter den Heimat- vertriebenen große Empörung ausgelöst. Sie befürchten, daß durch diese Unterschlagungen Künftige Darlehensgewährungen aus dem La- stenausgleich erschwert werden. „Grüne Welle“ in Heidelberg Heidelberg(sw). In Heidelberg ist auf Zwei Hauptverkehrsadern der Stadt die, Grüne Welle“ eingeführt worden. An den Verkehrs- kreuzungen sind automatische Signallampen in Rot und Grün und— damit auch alle Fuß- gänger Bescheid wissen— mit der Aufschrift „Gehe“ und„Warte“ angebracht. Die Ge- schwindigkeit der Fahrzeuge wurde nach einer Generalprobe in der letzten Woche auf 35 Studkam. eingestellt. Professor Hahn in Heidelberg Heidelberg dsw). Der Atomforscher Nobelpreisträger Professor Dr. Otto Hahn weilte in Heidelberg, um den erkrankten No- belpreisträger 1954 für Physik, Professor Wal- ter Wilhelm Bothe, aufzusuchen. Prof. Hahn beglückwünschte Prof. Bothe, mit dem ihn eine Tast 30 jährige Freundschaft verbindet, zur Verleihung des Nobelpreises, den die Tochter Bothes kürzlich für ihren Vater in Stockholm entgegennahm. Heidelberg braucht Kellner und Köche Heidelberg sw). In Heidelberg mache sich ein immer stärker werdender Mangel an Hotel- und Gaststättenpersonal bemerkbar, erklärte der Leiter des Heidelberger Arbeits- amtes auf einer Besprechung mit Vertretern des Heidelberger Hotel- und Gaststättenge- Werbes. Bei der für das Frühjahr in Aussicht gestellten Ubernahme verschiedener von den Amerikanern noch beschlagnahmter großen Hotels müsse daher mit großen Schwierigkei- ten gerechnet werden. Taxiüberfall in Wertheim Wertheim(sw). Ein Wertheimer Taxi- fahrer wurde von zwei farbigen Soldaten überfallen und beraubt. Die beiden Soldaten waren in Wertheim in den Wagen eingestie- gen. Sie veranlagten den Chauffeur außerhalb der Stadt zum Stoppen und flelen dann über ihn ber. Der Fahrer ließ sich sofort aus dem Wagen fallen und rief um Hilfe. Die Soldaten liegen jedoch nicht von ihm ab, sondern schlu- gen und stachen mit Messern auf ihn ein, schleppten ihn auf ein Feld und entrissen ihm die Geldkasse mit etwa 60 DM Inhalt. Wie durch ein Wunder wurde der Fahrer nicht ernstlich verletzt. Er alarmierte die Militär- polizei, die sofort die Fahndung nach den bei- den Tätern aufnahm. Autobahn später zweibahnig Karlsruhe(sw). Der 6,4 km lange ein- bahnige Autobahnabschnitt zwischen Karls- ruhe-Rüppurr und Bruchhausen, der im Bei- sein von Bundesverkehrsminister Dr. See- bohm am Samstagvormittag dem Verkehr übergeben wird, soll auch noch eine zweite Fahrbahn erhalten, sobald die Mittel hierfür genehmigt sind. Dies gab der Leiter des Stuttgarter Autobahnamts, Dr. Leins, auf einer Pressekonferenz in Karlsruhe bekannt. Der einbahnige Ausbau der Strecke hat 6,5 Mil- lionen DM. gekostet. Mit den Arbeiten war bereits im Jahre 1940 begonnen worden. Sie wurden jedoch später wieder eingestellt. Im Mai 1952 nahm man die Arbeit wieder auf. i Bli lück e eee ROMAN AUS DER WELT DER BERGE Von Andre Mairock Cop. by A. Bechthold, Faßberg durch Verlag v Graberg& Görg, Wiesbaden (5. Fortsetzung) Die Begegnung berührte sie peinlich und machte sie sehr verlegen. Sie schaute nicht nin auf die beiden und konnte somit auch nicht sehen, welche Gesichter sie machten. Das Mädchen lachte öfter laut und vergnügt auf, und Erna hatte bald davon die Ohren voll. Ja, das war der Grenzjäger Paul Schalk. den die Bebörde zur Strafe ins Wetterjoch versetzt hatte; der Leichtsinn, der Schürzen- jäger!— Vielleicht hatte er ganz absichtlich diese Unterhaltung mit dem Dorfmädchen herbeigeführt, um ihr zu zeigen, daß er sich ohne sie im Wetterjoch nicht langweilte?— Sie lief der Schule zu und machte bei den Lehrkräften einen kurzen Besuch Es waren nur zwei da: ein älteres Fräulein, das sich nur zu belehrenden und fachsimpelnden Ge- sprächen herbeiließ, und ein junger Lehrer. der vor kurzem erst geheiratet hatte und nur ungern in seinem jungen Glück sestört sein Wollte, So wurde nichts Rechtes aus der Un- terhaltung. und verstimmt verließ sie alsbald wieder das Schulhaus. Sie ging noch ein Stück weiter die Straße hinauf, bis sie am oberen Dorfausgang an ein stattliches Haus kam, das von einem kleinen Park umfriedet war. Vor der Garten- türe über einem Klingelknopf hing ein weißes Schild: Dr. med. Max Weber.“ Sie stand 180 vor dem Doktorbhaus.— Plötzlich aber wandte sie sich um und ging rschen Schrittes in das Dorf zurück, In ein- zeuen Geschäften besorgte sie noch ihre Ein- kä fe und machte sich dann ungesäumt auf der Heimweg. Knter den Bergen stieg eine graue Wol- wand auf, die sich wie ein schweres dunkles Tuch, ven unsichtbaren Händen ge- tragen, über das Tal hereinsenkte Das war die Nacht. Sie fing an zu laufen. weil sie sich vor der dunklen Stille des Wetterjoches fürchtete, weil sie sich ängstigte vor der Be- gegnung, die bis heute freilich nur in ihrer Vorstellung lebte, aber doch einmal Wirk- lickkeit werden könnte. Und gerade in der Nacht unter freiem Himmel fühlte sie sich unsicher und schaute die schrecklichen Bil- der aus den Verfolgungen Hans Strauchbergs. Vielleicht hätte sie doch besser getan, wenn sie sich einem Menschen aus dem Wetterjoch anvertraut hätte? Sie kam eben noch recht heim. Als sie am Schuthaus ankam, war auch die Nacht schon da. Sie empfand es so tröstlich, daß in der Schule noch das Licht brannte: Frau Spiegele War also noch da, ein Mensch also in der Nähe, dem sie vertrauen durfte Warum fürchtete sie sich denn heute gar so vor dem Alleinsein? War daran die Trübung schuld. die heute hinter den Bergen saß und hinter der ein unbekannter harter Winter drohte? Die Frau hatte eben noch Holz in den Ofen gerichtet, um ihr die Anfeuerung morgen krüh zu erleichtern, und dann wollte sie sich auf den Heimweg machen. „Sie müssen heute hier bleiben. Frau Spie- gele! Es ist ja schon Nacht.“ „Ich find meinen Weg auch im Dunkeln, Fräulein“, meinte die Frau gemütlich. „Ich mag heut nicht allein bleiben!“ Nun schaute die Frau sie aufmerksam an. „Angst?“ „Es ist freilich dumm von mir; aber ich Kann nicht dafür, wenn ich mich fürchte.“ Die Frau blieb Gemeinsam nahmen sie unter der Lampe das Abendbrot ein. Zuerst schweigend. Die einfache Frau wagte nicht. das Fräulein zu fragen. „Was ist denn der Grenzjäger kür ein Mann?“ fragte Erna so zwischen hinein. „Ich weiß nicht. Man mag ihn nicht ungern im Bruch, weil er keinem zu scharf auf die Finger schaut ir bißchen leichtsinnig sieht er schon aus!“ „Aber gut ist er!“ Sie Sprachen auch vom Manger-Balthes und seinem Hauswesen, und vielleicht war es nur bloßes Mitleid für die kranke Mangerin, daß die Frau das grobe, verschlossene Wesen des „Sie müssen beute bei mir bleiben, Frau Spiegele!“ sagte Erna Tausch. Manger-Balthes so scharf verurteilte. Diesmal War es Erna, die das Gute am Menschen. vorhob. Die Frauen gingen noch lange nicht zur Ruhe. Erna wollte noch reden, die Unterhal- tung tat ihr sichtlich Wohl, wenn sie auch einfach genug gehalten war. Ob wohl die Leute vom Wetterjoch immer noch daran* warum die Schul- tete. und jetzt hatte sie einen Menschen ge- stelle diesmal durch eine junge Lehrerin be- setzt werde, wollte Erna wissen. Erna Tausch spricht sich aus Man hatte sich am Anfang freilich darüber gewundert, meinte die Frau, aber es gehe ja niemanden etwas an, und es könnte sich ja auch niemand beklagen; denn die Kinder seien voll des Lobes über ihre Lehrerin, und auch die Großen hatten längst erkannt, daß ein wirklich guter Mensch zu ihnen ge- kommen sei: man sehe das deutlich am Man- ger-Balthes, dem bis heute noch niemand den Kopf zurechtsetzen konnte.— Man sah es der Frau an, daß sie das, was sie sagte, ehrlich meinte, und Erna hätte zu- frieden sein können, Aber sie war es nicht. Irgend etwas ging ihr noch im Kopf um. „Ich muß Ihnen etwas sagen, Frau Spiegele: Sie sind eine brave Frau, mit der man 80 etwas reden kann: meine Versetzung ins Wetterjoch war eine Furcht!— Ich werde verfolgt von einem Mann, der mich früher geliebt hat, mich jetzt aber haßt und zu- runde richten möchte!— Ich werde Ihnen noch alles erzählen, aber Sie dürfen zu keinem Menschen etwas sagen! Nun wissen Sie. warum ich mich manchmal! so fürchte, und ich bitte Sie noch einmal, bleiben Sie hin und wieder auch über Nacht bei mir!“ Die Frau machte erschrockene Augen; das hatte sie doch nicht erwartet. Sie studierte das Gesicht des Mädchens, das so mild und schön war; daß mem einfach nicht an solch dunkle Geheimnisse glauben konnte Woher nahm der Mann seinen Haß? Warum wollte er das Mädchen zugrunde richten? Nun hätte die Frau freilich gerne noch 80 manches erfahren, aber Erna hielt es für genug, was sie heute gesagt hatte: es gab Nächte. in denen sie sich halb zu Tode funden, der bei ihr blieb, wenn sie dat Nun konnte der Winter komme seinen endlosen Nächten. Vielleicht bra 1 ihr 8 1 8 1 0 Schiffskollisionen im Nebel Schiffahrt auf Rhein und Neckar gesperrt Mannheim dsw). Dichter Nebel ver- ursachte auf dem Rhein und Neckar Schiffs- Kollisionen. Ein Schleppkahn stieß mit dem Vorschiff gegen einen Pfeiler der Heidelberger Friedrichsbrücke, wurde leck und zum Teil von den 1 len des überspült. Aus der 1 des Schiffsführers konnten noch die tände gerettet werden. Es War 188000 nicht mehr möglich, aus den Ka- Jüten der Matrosen etwas zu bergen. Der Schle e legte sich quer vor den Brücken- Pfeiler und versperrte die Fahrbahn. Bei Basel w 9 gleichfalls in dichtem Ne- bel das Motorschiff„Birsigtal“ der Ruhr- und Saarkohlen AG vom Schweizer Schlepper „Zug“ an Backbord gerammt und beschädigt. Beide Schiffe hatten Mühe, wieder flott zu Werden. Menschen wurden bei dem Zusam- menstoß nicht verletzt. Das Basler Hafenamt hat eine Untersuchung eingeleitet. Wegen des dichten Nebels hat die Schiff- fahrtsdirektion Mannheim die Schiffahrt auf dem Rhein bei Mannheim und auf dem Unter- lauf des Neckars gesperrt. 3 Hochschulpläne werden beraten Der Kulturpolitische Ausschuß des Land- tags wird am 11. Januar die Drei- und Fünf- Jahrespläne der Hochschulen des Landes be- raten. Er wird sich dabei auch mit dem Auf- bau der Luftfahrtforschung in Baden-Würt- temberg befassen. Für die Luftfahrtforschung WIII das Land im Jahr 12 Millionen DM be- reitstellen. Der geschäftsführende Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses, Willi Lau- sen, erklärte dazu, dieser Betrag werde kaum für dieses Forschungsgebiet ausreichen. In der folgenden Sitzung will der Kulturpoli- tische Ausschuß zu der Denkschrift von Mini- Sterialrat a. D. Dr. Fritz Kauffmann über die Situation der Theater des Landes Stellung nehmen. Die Theater in Baden- Württemberg müssen sich bis zum 8. Januar zu der Denk- schrift äußern. Ehrung für den Erzbischof Seiterich Ehrendomkapitular von Straßburg Freiburg(sw). Der Erzbischof von Frei- urg, Dr. Seiterich, wurde zum„Domkapitular Honoris causa“ des Kathedralkapitels von Straßburg ernannt. Mit dieser hohen Ehrung stattete der Bischof von Straßburg, Monsignore Julien Weber, den Dank des Bistums Strag burg an die Erzdiôzese Freiburg dafür ab, daß die Studenten der Straßburger Diözese nach der Schließung des elsässischen Pries ter- seminars durch die Nationalsozialisten im Theologischen Konvikt in Freiburg aufgenom- men wurden. Die Auszeichnung wurde dem Freiburger Oberhirten anläslich eines Be- suches zuteil, den er auf Einladung des Bi- schofs von Straßburg im Kloster Odilienberg im Elsaß aàabgestattet hatte. In der Feier zu Ehren der heiligen Odilia zelebrierte Erz- bischof Dr. Seiterich den Festgottesdienst und predigte vor einigen Tausend Gläubigen über die Notwendigkeit des Gebetes. 111 Millionen für sozialen Wohnungsbau Verteilung über die Regierungspräsidien Stuttgart(sw). Dem Land Baden-Würt- temberg stehen für den sozialen Wohnungsbau im Rechnungsjahr 1955 bis jetzt rund 111 Mil- lion DM zur Verfügung. Es handelt sich dabei um 60 Millionen DM Landesmittel, 20 Millio- nen DM Bundesmittel und um 31 Millionen DM Lastenausgleichsmittel. Die Mittel werden nach einem vom Innen- mini isteri zum egten Schlüssel, dem die i en zugestimmt haben, auf die vier Regierungsbezirke verteilt. Danach er- halten Nordwürttemberg 44 Prozent, Nord- baden 26 Prozent, Südwürttemberg 13 Prozent und Südbaden 17 Prozent. Auf die Städte und Kreise werden die Mittel von den Regierungs- Präsidien verteilt. Vertreter des Innenministe- riums haben den Wohnungsbauausschuß des Landtags über die Verteilung der Mittel auf die vier Regierungsbezirke unterrichtet. Der Wohnungsbauausschuß hat keine wesentlichen Bedenken gegen den Verteilerschlüssel ge- äußert. FDFP/DVP-Saaralctrag andta Bei Altestenrat zum Regierung an Stütt Sdarantre rat des L die Re An 8 Ministerpr 8 der Disko eint. Im einer ein agsers uchen gel der 1 und des Pale 25 Wie der Vor Dr. Hermann, daran, scheit 5 in ihrer Ente rungen des Aber 1 tag habe das in der tive Mibtrau sagen. Milchpreiserhö Stuttgart Wig Hermann i gart angekü t ncht nur auf de 1 8 Mil n v. Lan 0 Bac Direktor Lud in Stutt- lGhung wird der württem- n Auf. dien de i b ten 1 wolle man nun auf 1810 en, 5 t die Milchpro- gangen. D Milchpreis duzenten könne Landesregieruns rung ermächtige rst von 9 55 e Werden. Wochenendhaus-Einbrecher gefaßt Einem 22 Jah einem 29 die im Latte des Monats Oktober genommen worden waren, hat die Stuttga Kriminalpolizei insgesamt sieben gemeinsam rübte Einbruchdiebstähle in Wochenend- im Kreis Leonberg nachgewie re alten Jahre alten For- mer, 8 Former ist außerdem überführt, 33 gleichfalls in der Geger von Leonb 19 Einbrüche in Wochenendhäuser allein verübf Gesamtschaden dieser Diebes züge beträgt rund 10 O00 DM. Diebesgut in Werte von etwa 4000 DM konnte wieder bei. cut werden zu haben. Der Tödlicher Unfall auf der Autobahr Der Kraftfahrer erlitt einen Genickbr Leonberg(sw). Ein 29 Jahre alter Me- chanikermeister aus Gersthofen bei Augsburg verunglückte auf der Autobahn Karlsruhe Stuttgart unweit der Ausfahrt Eltingen töd- lich. Er fuhr mit seinem Volkswagen auf den Lastzug einer Stuttgarter Firma von hinten auf und erlitt einen Genickbruch, der sofort zum Tode führte. Sein Wagen, der mit Wein- flaschen aus der Pfalz vollbeladen war, wurde schwer beschädigt. Der Sachschaden wird auf 4000 DM geschätzt. Der Unfall ereignete sich etwa in Höhe der Ortschaft Rutesheim beim Kilometer 218, an dem es schon einige schwere Verkehrsunfälle gab. Die Autobahnstrecke weist hier keine besonderen Schwierigkeiten auf. Kradfahrer tödlich verunglückt Sprengkörper zur Entzündung gebracht ettnang(sw). Auf der Straße Tett- Langenargen wurde ein 42 Jahre alter verheirateter Motorradfahrer aus Tettnang neben seinem Fahrzeug liegend in schwerver- letztem Zustand aufgefunden. Auf dem Weg ins Krankenhaus Tettnang erlag der Verun- glückte seinen Verletzungen. Die Ursache des Unfalls ist nicht bekannt. Nach dem bisheri- gen Stand der Ermittlungen dürfte fremdes Verschulden nicht vorliegen. Ein 14 Jahre alter Junge in Honsbronn im Kreis Mergentheim, der in seinem Zimmer einen Sprengkörper zur Entzündung gebracht hatte, erlitt bei der Explosion am Kopf und an der linken Hand schwere Verletzungen. Im Kreiskrankenhaus Mergentheim mußten dem Jungen zwei Finger amputiert werden. Man befürchtet, daß er auch das linke Auge verliert. Raubüberfall wurde geahndet Um dsw). Ein 28 Jahre alter Dienstknecht, der am 11. September zusammen mit einem 15 jährigen Mädchen einen ausländischen Ar- beiter niedergeschlagen und beraubt hatte, wurde vom Schöffengericht Ulm zu zwei Jah- ren Gefängnis verurteilt. Das Gericht erkannte dem Rnecht wegen offensichtlicher Be- schränktheit eine milde Strafe zu. Das Mäd- chen ist inzwischen in Fürsorgeerziehung ein- gewiesen worden. Lohnerhöhungen in der Textilindustrie Lörrach(ddsw). In der südbadischen Tex tilindustrie werden die Löhne mit Wirkung vom 1. Dezember dieses Jahres voraussichtlich um 5 bis 7 Pfennige je St 5 05 erhöht. Voraus- setzung ist allerdings, daß sich die beiden Ver- tragsparteien— der Verband der badischen Textilindustrie und die Gewerkschaft Textil— bis zum Ablauf der Erklärungsfrist am 27. De- zember mit dieser Vereinbarung einverstan- den erklären. 100 000 DM in der Klassenlotterie In der zweiten Klasse der 16. Klassenlotterie wurden unter gende größere Gewinne gezog zu 100 000 DPM auf die N ner 17084, ein Gewinn zu 30 000 DM auf die Nummer 70 620 und zwei Gewinne zu je 10 000 DM auf die Nummern 56 047 und 127 008. Süddeutschen anderem fol- : ein Gewinn el und eiter tempe- Sams- Was Freitag in tieferen Lagen vie Hochnebel, in Höhenlagen Allgemein verhältnismäßig mild, Tag raturen vielfach über 5 Grad. Auch a tag nocht keine Wesentliche Anderung abnehmen f neigung. 2 Gemsen, Bullen und das S Nicht„Rührt Euc ern„V — Am Rar mer D sond 8 18 585 riser V grohe Ur gab aber a U and manche uben, 2 S¹⁰ V . 8 0 ren sagen dabei ist es . Me. 5 doch nur zum Geist in de eilt nur der Bulle an, der D. von Manteuffel FDP) Seine 1 ischen Seite der Verträge aus dem Plenarsaal: kel:„Sie irren neigen“. Schon vor duhenpolitis ren„Zwis 1 ordnung stand dle 0 Gesetzentwurf 1 Bundes zu den Steuerv e der Länder. Vizepräsident Carlo Schmid vollzog die Abstimmung, indem er die Abgeordneten uf forderte, sich von ihren Sitzen zu erheben. Schmid stellte fest, daß das Gesetz einstimmig angenommen sei, korrigierte sich jedoch so- fort mit dem Nachsatz:„Ein Kollege hat sich micht erhoben, offenbar weil sein Sitzſleisch nicht mochte“. önte es Manteuſf- muß das 1 euch!“ Weitermachen! meinen lieben Mann, Seckenheim, 16. Dez. 1954 Se. Hauptstraße 33 Sott der Allmächtige hat nach kurzer, schwerer Krankheit unseren freubesorgten Vater, Sroßydter, Schwiegervater, Bruder und Schyager Sg. Albert Vo Korz vor Vollendung seines 66. Lebensjahres in die EWigkeit abberufen. In tiefer Traber: Marie-Luise Volz geb. Hoffmann Hertha-Loise Hilbrecht geb. Volz und Sohn Jocchim Karl Weidner u. Frau Irma geb. Volz Elisabeth Volz Fam. Karl Wilh. Volz Beerdigung: Morgen Samstag, 18.00 Uhr von der Seckenheimer Friedhofkapelle dus 2 Beffcouchgarnitur Dol 352. Palast-Iheater Seckenheim OBEL-BINZENHUFER Mannheim Am Tatfersall Vas stoff-Angebe is zur Zeit riesengroß. Freitag bis Montag Ein gewagtes Thema! Ein erregender Film! Das Schütt der verlorenen Frauen Jugend-Verbot! Sonntag, 16 Uhr keine Vor- stellung mit diesem Film. Dafür: Drei Waren Verräter Für Jugendliche frei! Freitag u. 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